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Ausstellung: Art-Boxen in Geschäften„Autor mit Gesicht“

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mit meiner Art der Leukämie indie statistische Kategorie „un-günstige Prognose“ falle. Aberich habe mich entschieden, dieStatistik nicht zu beachten undzu überleben. (Norbert Martinlacht nach diesem Satz)

■ Wie haben Sie die Che-motherapie empfunden?

Wegen der Aggressivität derLeukämie habe ich drei beson-ders heftige Keulen bekom-men. Immer einen Tag Chemo,einen Tag Pause. Die Ärzte wa-ren der Meinung, das könneman mir zumuten, weil meinekörperliche Verfassung so gut

Es ist einfach nur traurig. Nor-bert Martin liegt seit dreiein-halb Wochen mit der Diagnose„Leukämie“ in München imKrankenhaus. Viele Menschenkennen Norbert Martin alssympathischen, stets fröhli-chen Vorstand der Kreisspar-kasse Ravensburg, des Wifo,des FV Ravensburg und alspassionierten Marathonläu-fer. Jetzt ist der 61-Jährige aufeine Stammzellen-Transplan-tation angewiesen, um dienächsten Monate zu überle-ben. Dem Südfinder gibt erdieses Interview:

VON ROBIN HALLE

■ Herr Martin, die wich-tigste Frage vorweg: Wiegeht es Ihnen?

Körperlich eigentlich ganzgut. Ich habe die Chemothera-pie gut überstanden. Als meinImmunsystem im Keller war,hatte ich mir eine Lungenent-zündung eingefangen. Diekonnte ich mittlerweile über-winden. Mental bin ich aller-dings in einem kleinen Tief.Man hat mir eröffnet, dass ich

ist. Ich habe erstmal geflachst.Ich hatte gesagt, dass ich nichtsspüre. Die Ärzte meinten aber:„Wenn Ihr Immunsystemnächste Woche im Keller ist,werden Sie sich nicht mehr sogut fühlen.“ So kam es auch:Fieber, Lungenentzündung.Das war nicht lustig. Das ziehteinen auch mental runter.

■ Gab es körperliche Ver-änderungen während derChemotherapie?

Ja. Um die Chemo auszuspü-len, hat man mir viele Kochsalz-lösungen zugeführt. Da hatteich sehr dick geschwollene Fü-

ße. Solche Füße hatte ich zu-letzt gesehen, als mein Vater imSterben lag. Von den Bildernhabe ich mich dann wieder ver-abschiedet … Gott sei Dank sinddie Füße jetzt wieder dünn, dasWasser ist rausgeschwemmt.

■ Sie brauchen trotz derChemo eine Stammzellen-Transplantation, um dieKrankheit zu überleben. Wiegestaltet sich die Zeitachse?

Ich brauche diese Transplan-tation relativ schnell. Der Blut-krebs ist sehr aggressiv. Ichkann damit nicht monatelangrumlaufen … Ich brauche einengenetischen Zwilling.

■ Wir veröffentlichen dasInterview auf der Titelseite,um bei der Suche nach einemSpender zu helfen.

Super! Vielen, vielen Dank!Auch der Chefarzt der Trans-plantation ist total happy überdie Aktion. Er sagt: „Es ist super,was ihr da macht. Es geht nichtnur um mein Leben. Es könnenmöglicherweise weitere Lebengerettet werden.“ In Deutsch-land fehlen wohl über 20 000Spender, um Menschen rettenzu können.

Fortsetzung: Seite 3

Bewegende Sätze von Norbert MartinKSK-Vorstand schwer an Leukämie erkrankt - Stammzellen-Spender gesucht

Ein Foto aus ver-gangenen Tagen:Kreissparkassen-Vorstand NorbertMartin spricht inseinem Büro überAktienkurse. Jetztliegt er in Münchenim Krankenhaus, hateine Chemotherapiebekommen undhofft auf eineStammzellenspen-de. Foto: R. Halle

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I Herr Martin, die wich-tigste Frage vorweg: Wiegeht es lhnen?

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motherapie empfunden?Wegen der Aggressivitat der

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Wer auf demLeutkircher Wo-chenmarkt undBauernmarktkeine Maske trägt,dem droht eineGeldbuße von 250Euro.

250

Da im „Lockdown light“ keinetouristischen Reisen mehr er-laubt sind, fragte der Südfin-der bei Michael Felder, 2. Gäs-teamtsleiter in Wangen nachdessen Auswirkungen.

VON NICOLE MÖLLENBROCK

■ Welche Folgen hat dererneute Lockdown für Touris-mus in der Region Wangen?

Mit Ausbleiben von Tages-und Übernachtungsgästen undWohnmobilisten wird es in derStadt deutlich ruhiger und lee-rer werden. Die Umsätze derÜbernachtungsbetriebe wer-den erneut deutlich zurückge-hen. Der Einzelhandel hat ge-

öffnet, jedoch wird dieser dasbestimmt auch bei den Umsät-zen zu spüren bekommen. Tou-rismus findet im Monat No-vember einfach nicht statt. Wirnutzen die ruhige Zeit, um unsauf kommende Projekte vorzu-bereiten.

■ Mit welchen Umsatz-einbrüchen rechnen Sie?

Allen fehlt der Umsatz unduns selber fehlen natürlich dieEinnahmen des Wohnmobil-stellplatzes sowie die Kurtaxe-einnahmen. Auch die Einnah-men aus Stadtführungen fallenweg, ebenso fehlen uns die Pro-visionen aus Kartenvorverkäu-fen für abgesagte Veranstal-tungen.

„Tourismus findet im Monat November einfach nicht statt“,sagt Wangens 2. Gästeamtsleiter Michael Felder. Foto: nic

Es wird ruhigGästeamt fehlen Stellplatz-Einahmen

sen muss ich mir reindrücken.Appetitlosigkeit ist immer da.Nachmittags lese ich Bücher.Ansonsten ist es ziemlich fad.

■ Wie lange müssen Sieim Krankenhaus bleiben?

Das kann man noch nicht ge-nau sagen. Ich soll diese Wochenoch isoliert bleiben. Die Blut-körperchen sind total im Keller.Das ist so geplant, weil die Blut-krebszellen komplett vernich-tet werden sollen. Nächste Wo-che soll sich mein Blutbild stabi-lisieren, damit das Immunsys-tem wieder nach oben fährt.Dann wird man durch eine Kno-chenmarkpunktion feststellen,ob noch Blutkrebszellen im

■ Wenn alles perfekt läuft:Sind wären Sie komplettgesund?

Da sind wir wieder beimStichwort „ungünstige Progno-se“. Ich muss mit einer gewis-sen Wahrscheinlichkeit damitrechnen, dass ich diesenStammzellenspender mögli-cherweise ein zweites Malbrauche. Oder: Dass eine weite-re Chemotherapie folgt, umden Blutkrebs komplett zu kil-len. Es besteht aber auch dieChance, dass ich komplett ge-heilt werde.

■ Wie sieht Ihr Alltag imMoment aus?

Morgens werden zuerst dieVitaldaten gemessen. Körper-temperatur, Blutdruck, Puls,Sauerstoffsättigung und soweiter. Dann wird täglich Blutgenommen. Aus einem Venen-katheter, der in meinem Halssteckt. Das hat den Vorteil, dassman nicht jeden Tag „piksen“muss. Dann bekomme ich jedenTag einen Arztbesuch, in demman bespricht, wie sich dieBlutwerte entwickelt haben.Dann lese ich zum Frühstückdie Süddeutsche Zeitung.(lacht) Den Südfinder und dieSchwäbische Zeitung gibt eshier leider nicht. Mittags macheich längere Spaziergänge mitmeinem Infusionsgerät. Ich ha-be auch Krankengymnastik. Es-

Knochenmark vorhanden sind.Die führen dazu, dass kein rich-tiges Blut gebildet wird, son-dern diese merkwürdigen Plas-ten. Dann folgt eine Konsolidie-rungstherapie. Wenn allesplanmäßig läuft, kann ich dasKrankenhaus vielleicht in vierbis fünf Wochen verlassen. Inein bis zwei Wochen soll eineEinschätzung da sein, ob es ei-nen Stammzellenspender gibt.

■ Wie würde es nach derTransplantation weiterge-hen?

Ich darf vor einer Transplan-tation nochmal heim. Aberdann muss ich schnell wiederins Krankenhaus. Es dauert zir-ka 100 Tage, bis ich wieder aufdem Damm bin. Das Knochen-mark wird durch eine Hochdo-sis Chemotherapie zerstört. Dabin ich in einer isolierten Situa-tion. Dann wird durch dieStammzellenspende das Kno-chenmark neu aufgebaut.

■ Sie haben Ihr Lebenlang Sport getrieben und sindzahlreiche Marathons in tol-len Zeiten gelaufen. Warumhat es gerade Sie erwischt?

Die Frage habe ich den Ärz-ten auch gestellt. Ich bin ja imSommer noch Marathon gelau-fen. Für „Ärzte ohne Grenzen“in Amtzell. Da ging es mir her-vorragend. Erst im August kamplötzlich diese Kurzatmigkeit.

Die akute mühelose Leukämie,AML, kommt scheinbar ratz-fatz. Sie kann innerhalb weni-ger Wochen tödlich enden,wenn sie nicht behandelt wird.Die Ärzte sagen: Es gibt nurzwei Dinge, wo wissenschaft-lich bewiesen ist, dass es einenZusammenhang gibt: Wer ander Tankstelle viele Benzol-dämpfe einatmet, ist beson-ders gefährdet. Und wer in derLandwirtschaft intensiv Pestizi-de inhaliert hat. Bei mir sagt dieOberärztin: Schlechtes Karma.

„Essen muss ich reindrücken“Fortsetzung von Seite 1 - Norbert Martin sucht die Ursache

Auf diesem Archivbild sprichtNorbert Martin bei einer Ver-anstaltung im Bauernhausmu-seum Wolfegg. Foto: R. Halle

Landrat Harald Sievers be-grüßt fünf Soldatinnen undSoldaten der Bundeswehr imGesundheitsamt des Landkrei-ses Ravensburg.

RAVENSBURG (red) SeitMontag unterstützt die Bun-deswehr das Gesundheitsamtbei der Bewältigung der Coro-na-Pandemie im Landkreis Ra-vensburg. Die fünf Soldatinnenund Soldaten der Panzerkom-panie 550 aus Stetten am kaltenMarkt helfen bei der Nachver-folgung der Kontakte von Coro-na-Neuinfizierten. „Wir sindsehr froh, dass Sie da sind. IhreUnterstützung ist eine wertvol-le Hilfe in diesen Tagen, um In-fektionsketten möglichst früh-zeitig zu unterbrechen“, soLandrat Harald Sievers. Die ak-tuelle Zahl der Infizierten imLandkreis liegt derzeit bei 428Fällen. Die aktuelle 7-Tage-Inzi-denz beträgt: 57,8.

MehrPersonalZur Bewältigung

Harald Sievers (2. v. l.) be-grüßt einen Soldaten. Foto: oh

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,,Essen muss ich reindrUcken“Fortsetzung von Seite 1 - Norbert Martin sucht die UrsacheI Wenn alles perfekt Ifiuft:Sind waren Sie komplettgesund?

Da sind wir wieder beimStichwort ,,ungiinstige Progno—se“. Ich muss mit einer gewis-sen Wahrscheinlichkeit damitrechnen, dass ich diesenStammzellenspender mégli-cherweise ein zweites Malbrauche. Oder: Dass eine weite-re Chemotherapie folgt, umden Blutkrebs komplett zu kil—len. Es besteht aber auch dieChance, dass ich komplett ge-heilt werde.I Wie sieht lhr Alltag im

Moment aus?Morgens werden zuerst die

Vitaldaten gemessen. Kérper-temperatur, Blutdruck, Puls,Sauerstoffsattigung und soweiter. Dann wird taglich Blutgenommen. Aus einem Venen-katheter, der in meinem Halssteckt. Das hat den Vorteil, dassman nicht jeden Tag ,,piksen“muss. Dann bekomme ichjedenTag einen Arztbesuch, in demman bespricht, wie sich dieBlutwerte entwickelt haben.Dann lese ich zum Friihstiickdie Siiddeutsche Zeitung.(lacht) Den Siidfinder und dieSchwabische Zeitung gibt eshier leider nicht. Mittags macheich langere Spaziergange mitmeinem Infusionsgerat. Ich ha-be auch Krankengymnastik. Es-

Auf diesem Archivbild sprichtNorbert Martin bei einer Ver-anstaltung im Bauernhausmu-seum Wolfegg. Foto: R. Hal/e

lsen muss ich mir reindriicken.Appetitlosigkeit ist immer da.Nachmittags lese ich Biicher.Ansonsten ist es ziemlich fad.I Wie Iange miissen Sie

im Krankenhaus bleiben?Das kann man noch nicht ge-

nau sagen. Ich soll diese Wochenoch isoliert bleiben. Die Blut-k6rperchen sind total im Keller.Das ist so geplant, weil die Blut-krebszellen komplett vernich-tet werden sollen. Nachste Wo-che soll sich mein Blutbild stabi-lisieren, damit das Immunsys-tem wieder nach oben fahrt.Dann wird man durch eine Kno-chenmarkpunktion feststellen,ob noch Blutkrebszellen im

Knochenmark vorhanden sind.Die fiihren dazu, dass kein rich-tiges Blut gebildet wird, son-dern diese merkwfirdigen Plas-ten. Dann folgt eine Konsolidie-rungstherapie. Wenn allesplanmalSig lauft, kann ich dasKrankenhaus vielleicht in vierbis fiJnf Wochen verlassen. Inein bis zwei Wochen soll eineEinschatzung da sein, ob es ei-nen Stammzellenspender gibt.I Wie wiirde es nach der

Transplantation weiterge-hen?

Ich darf vor einer Transplan-tation nochmal heim. Aberdann muss ich schnell wiederins Krankenhaus. Es dauert Zir-ka 100 Tage, bis ich wieder aufdem Damm bin. Das Knochen-mark wird durch eine Hochdo-sis Chemotherapie zerst6rt. Dabin ich in einer isolierten Situa-tion. Dann wird durch dieStammzellenspende das Kno-chenmark neu aufgebaut.I Sie haben lhr Leben

Iang Sport getrieben und sindzahlreiche Marathons in tol-Ien Zeiten gelaufen. Warumhat es gerade Sie erwischt?

Die Frage habe ich den Arz-ten auch gestellt. Ich bin ja imSommer noch Marathon gelau-fen. Fiir ,,Arzte ohne Grenzen“in Amtzell. Da ging es mir her-vorragend. Erst im August kamplétzlich diese Kurzatmigkeit.

Die akute miihelose Leukamie,AML, kommt scheinbar ratz-fatz. Sie kann innerhalb weni-ger Wochen t6dlich enden,wenn sie nicht behandelt wird.Die Arzte sagen: Es gibt nurzwei Dinge, wo wissenschaft-lich bewiesen ist, dass es einenZusammenhang gibt: Wer ander Tankstelle viele Benzol-dampfe einatmet, ist beson-ders gefahrdet. Und wer in derLandwirtschaft intensiv Pestizi-de inhaliert hat. Bei mir sagt dieOberarztin: Schlechtes Karma.

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Emma:- ,,Tourismus findet Im Monat November einfach nicht statt“,sagt Wangens 2. Gasteamtsleiter Michael Felder, Foto: nic

Es wird ruhigGasteamt fehlen Stellplatz-EinahmenDa im ,,Lockdown light“ keinetouristischen Reisen mehr er-Iaubt sind, fragte der Siidfin-der bei Michael Felder, 2. Gas-teamtsleiter in Wangen nachdessen Auswirkungen.

VON NICOLE MOLLENBROCK

I Welche Folgen hat dererneute Lockdown fiir Touris-mus in der Region Wangen?

Mit Ausbleiben von Tages-und Ubernachtungsgasten undWohnmobilisten wird es in derStadt deutlich ruhiger und lee-rer werden. Die Umsatze derUbernachtungsbetriebe wer-den erneut deutlich zuriickge-hen. Der Einzelhandel hat ge-

6ffnet, jedoch wird dieser dasbestimmt auch bei den Umsat-zen zu spiiren bekommen. Tou-rismus findet im Monat No-vember einfach nicht statt. Wirnutzen die ruhige Zeit, um unsauf kommende Projekte vorzu-bereiten.I Mit welchen Umsatz-

einbriichen rechnen Sie?Allen fehlt der Umsatz und

uns selber fehlen natiirlich dieEinnahmen des Wohnmobil-stellplatzes sowie die Kurtaxe-einnahmen. Auch die Einnah-men aus Stadtfiihrungen fallenweg, ebenso fehlen uns die Pro-visionen aus Kartenvorverkau-fen fiir abgesagte Veranstal-tungen.

MehrPersonalZur Bewaltigung

Landrat Harald Sievers be-griiBt fiinf Soldatinnen undSoldaten der Bundeswehr imGesundheitsamt des Landkrei-ses Ravensburg.

RAVENSBURG (red) SeitMontag unterstiitzt die Bun-deswehr das Gesundheitsamtbei der Bewaltigung der Coro-na-Pandemie im Landkreis Ra-vensburg. Die fiinf Soldatinnenund Soldaten der Panzerkom-panie 55o aus Stetten am kaltenMarkt helfen bei der Nachver-folgung der Kontakte von Coro-na-Neuinfizierten. ,,Wir sindsehr froh, dass Sie da sind. lhreUnterstiitzung ist eine wertvol-le Hilfe in diesen Tagen, um |n-fektionsketten m6g|ichst friih-zeitig zu unterbrechen“, soLandrat Harald Sievers. Die ak-tuelle Zahl der Infizierten imLandkreis liegt derzeit bei 428Fallen. Die aktuelle 7-Tage-lnzi-denz betragt: 57,8.

Harald Sievers (2. v. I.) be-rIi/St einen Soldaten. Foto: 0h

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