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konzertvorschau + radio-tipps
oktober –dezember
2012
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„Liliom“ – Ballettlegende von John Neumeier frei nach Ferenc Molnár
Scollo – Bollani – Sollima
Joachim Kühn plays Marie Galante
NDR Bigband feat. Al Jarreau & Joe Sample
Django Bates’ Belovèd Bird
The Impossible Gentlemen
Sebastian Gille „My Favorite Songs“
Schaerer-Oester-Duo
Jean-Marie Machado „Painting Notes In The Air“
„Take Two“ – NDR Bigband, NDR Chor
jazz auf NDR Info
„Visionen“ Wolfgang Schlüter Quartet & NDR Bigband
Alle Konzerte auf einen Blick
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inhalt
dezemberoktober -
2012
konzert info
kalendarium
radio tippscd tipp
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„In einer Welt, die vom Krieg bedroht ist, können wir
doch nicht junge Leute lediglich dazu ausbilden,
die Märchen des 19. Jahrhunderts zu tanzen.“ Für
Liliom hat das Hamburg Ballett einen wahrlich le-
gendären Musiker mit der Komposition beauftragt:
Michel Legrand. Der 79-Jährige beendete 1952
sein Studium bei Nadia Boulanger und arrangierte
noch im gleichen Jahr das Album „Dizzy Gillespie
with Strings“. 1958 konnte er für sein Album
„Legrand Jazz“ Sidemen wie Miles Davis, John
Coltrane und den Pianisten Bill Evans engagieren.
Seit er in den 1960er-Jahren in Kontakt mit den
Regisseuren der Nouvelle Vague kam, schuf er
über 200 Filmmusiken und erhielt seinen ersten
Oscar für den Titelsong zu „Thomas Crown ist
nicht zu fassen“. Weitere, wie z. B. für „Yentl“ mit
Barbra Streisand, sollten folgen. Neben der Film-
musik suchte Legrand immer neue Herausforde-
rungen. „Ich höre mir meine Aufnahmen nicht an.
Ich will nicht in Versuchung kommen, alte Erfolge
wiederholen zu wollen.“ Lieber arbeitet er daran,
etwas Neues gelingen zu lassen. Tobias Richtsteig
großen Erzählungen der Weltliteratur. Jetzt fügt
das Hamburg Ballett unter John Neumeier der
100-jährigen Inszenierungsgeschichte ein neues
Kapitel hinzu. „Tanz ist für mich immer eine Kunst-
form gewesen, die die Beziehungen zwischen den
Menschen zeigt, ihre Begegnungen, ihre Gegen-
sätze und die daraus entstehenden Spannungen“,
gab John Neumeier 2003 dem britischen
ballet magazine zu Protokoll. Und erklärte auch
seine Motivation, immer wieder neue Stoffe für
seine erzählenden Choreografien zu erschließen:
Die Liebe ist eine Himmelsmacht. Als sich Liliom
in Julie verliebt, lässt er alles hinter sich, am Ende
gar sein Leben. Ferenc Molnárs „Vorstadtlegende“
fiel 1909, bei ihrer Uraufführung, beim Publikum
durch – man hatte ein heiteres Volkstheater er-
wartet. Und doch gehört die tragische Geschichte
des Rummelplatzhelden Liliom, der die Wucht
seiner Gefühle nicht fassen kann, in zahlreichen
Theaterinszenierungen, Verfilmungen (u. a. 1934,
Fritz Lang), sogar in einer Musical-Fassung
(„Carousel“, 1945, Rogers & Hammerstein) zu den
michel legrand (musik) john neumeier (choreografie, inszenierung, kostüme)
ferdinand wögerbauer (bühnenbild) christoph eberle (dirigent) heinz lichius (dr)
NDR Bigband
john neumeier
„liliom“ ballettlegende von john neumeier
frei nach ferenc molnár 12. + 13. Oktober 2012 19.00 Uhr
14. Oktober 2012 18.00 Uhr
Baden-Baden, Festspielhaus
„liliom“
Karten:
festspielhaus.de
31. Dezember 2012 18.00 Uhr
Hamburg, Staatsoper
„liliom“
Simon Hewett (Dirigent)
Philharmonisches Staatsorchester
NDR Bigband
Karten:
hamburgische-staatsoper.de
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Lee Konitz und Chick Corea baten ihn zum Duett,
der Dirigent Daniel Harding lud ihn ein zu Ravels
Klavierkonzert in G-Dur. Mit einem All-Star-Quintett
trat er bei der Zappanale 2011 auf, kurz darauf
erschien ein gemeinsames Album mit der NDR
Bigband. Der Cellist Giovanni Sollima schließlich ist
als Gast bei Yo-Yo Mas „Silk Road Project“ eben so
willkommen wie als Solist unter Claudio Abbado
oder bei den Minimalisten von „Bang On A Can“.
Im Frühjahr erschien sein Cello-Konzert „Fecit
Neap. 17 …“, das zwar barock klingt, aber auch von
seinen Erfahrungen als Improvisator – u. a. in der
New Yorker Knitting Factory – profitiert. Als ge bür-
ti ger Palermer kennt er Etta Scollo nicht erst seit
seiner Mitarbeit an deren Album „Il Fiore Splen-
dente“ – mit Stefano Bollani verbinden ihn gemein-
same Duo-Auftritte. Im NDR jazzworkshop kommen
die drei zum ersten Mal als Trio zusammen und
suchen nach neuen, gemeinsamen Spielregeln.
Tobias Richtsteig
autonome Region der Republik Italien. In diesem
reichhaltigen Mutterboden, von der Poesie der
Sarazenen bis zu den Volksliedern der Rosa
Balistreri, wurzelt Etta Scollos Liebe zum Jazz.
Im NDR jazzworkshop in Hamburg (wo sie in den
90er Jahren zu Hause war) trifft sie zwei Lands-
männer, die ebenso für ihre Vielseitigkeit bekannt
sind. Stefano Bollani begleitete die Popsängerin
Laura Pausini, bevor er in der Band von Enrico
Rava als Jazzmusiker bekannt wurde. Seither zählt
er zu den interessantesten Pianisten unserer Tage.
„Wenn Spielregeln aufgehoben werden“, sagt
Etta Scollo, „dann kann man neu ordnen – das ist
ein lebendiger und wichtiger Prozess. Wenn alles
seine Ordnung hat, dann ist das eine Lüge. Denn
perfekt ist nur der Tod.“ Lebendiger, beständiger
Wandel prägt Sizilien, die Heimat der Sängerin:
in der Antike im griechischen Einflussbereich
gelegen, gab es im Mittelalter in Palermo nicht
weniger als 300 Moscheen, später stand die Mittel-
meerinsel unter spanischer, französischer, sogar
österreichischer Verwaltung und ist heute eine
etta scollo (voc) stefano bollani (p) giovanni sollima (cello)
07etta scollo
18. + 19. Oktober 2012 20.00 Uhr
Hamburg, Rolf-Liebermann-Studio, Oberstr. 120
NDR jazz konzerte #5
1. Set
scollo – bollani – sollima
2. Set
joachim kühn plays marie galante
Karten:
NDR Ticketshop im Levantehaus
Tel. 0180. 1787980* Fax 0180. 1787981*
* Bundesweit zum Ortstarif, maximal 42 Cent pro Minute
aus dem Mobilfunknetz
scollo – bollani – sollima
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joachim kühn (p) rolf kühn (cl) louis sclavis (cl) bruno chevillon (b) christian lillinger (dr)
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setzte damit neue Maßstäbe in der Jazz-Interpre-
tation des bekannten Repertoires. Jetzt widmet
sich Joachim Kühn – auf Einladung des Kurt-Weill-
Festes in Dessau – dem Musical „Marie Galante“,
das 1934 im Pariser Exil entstand und mit seiner
wüsten Sex-and-Crime-Story zunächst durchfiel.
Während der deutschen Besatzung wurde der Song
„J’attends un navire“ (Ich warte auf ein Schiff) zur
Erkennungsmelodie der Résistance. Joachim Kühn
hat für sein neues Weill-Projekt zwei französische
Freunde eingeladen: den Bassisten Bruno Chevillon,
den er aus einem gemeinsamen Quartett mit
Daniel Humair kennt, und Louis Sclavis, der nicht
nur ein erfahrener Duo-Partner des Pianisten,
sondern als Klarinettist auch ein Kollege seines
Bruders Rolf ist. Rolf Kühn, von Anfang an auch
musikalischer Weggefährte, und der junge Berliner
Schlagzeuger Christian Lillinger, der sowohl im
Joachim Kühn Trio wie im Rolf Kühn Trio-O spielt,
runden die deutsch-französische Begegnung ab
zum generationenübergreifenden „Gipfeltreffen“.
Tobias Richtsteig
Bach ist so eine Anlaufstelle für den gebürtigen
Leipziger, genauso wie Ornette Coleman, den er
Mitte der Neunzigerjahre in Paris auch persönlich
kennenlernte – und immer wieder: Kurt Weill.
Schon mit seinem ersten Trio, noch in der DDR,
hatte er sich die Kompositionen des Dessauers
vorgenommen. Das war einerseits geografisch
naheliegend, andererseits zählen viele Stücke
Weills zum Grundstock des „American Songbook“.
1995 ließ Kühn mit Daniel Humair und J. - F. Jenny-
Clark die „Dreigroschenoper“ auf CD folgen und
Auf fast sechs Jahrzehnte als Jazzmusiker kann
Joachim Kühn mittlerweile zurückblicken – könnte
er jedenfalls, lieber aber richtet er den Blick nach
vorn. „Coleman Hawkins hat mal gesagt, besser
als bei der Aufnahme von 1939 könne er ,Body and
Soul‘ nicht spielen. Also machte er das einfach
immer genauso. Aber ich will immer bessere Musik
spielen. Ich bin den ganzen Tag im Musikzimmer,
ich will Fortschritte hören.“ Dennoch kennt auch
der Improvisator Kühn Fixpunkte, zu denen er gern
auf einen Besuch zurückkehrt. Der Thomaskantor
09joachim kühn
18. + 19. Oktober 2012 20.00 Uhr
Hamburg, Rolf-Liebermann-Studio, Oberstr. 120
NDR jazz konzerte #5
1. Set
scollo – bollani – sollima
2. Set
joachim kühn plays marie galante
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joachim kühn
plays marie galante
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näre Stimme in die Big-Band-Sounds. Wenn er seine
Verse zwischen die pointiert agierenden Bläser
fallen lässt, wird seine Stimme selbst zum Instru-
ment. Er scattet Silben zum ausgefeilt arrangierten
Orchester und leitete 2007, beim letzten Gipfel-
treffen mit der NDR Bigband, seine Songperlen von
„It Ain’t Necessarily So“ bis „Oh Bess, Where’s My
Bess“ aus dem Werk des George Gershwin mit
charmanten Conferencen ein. Joe Sample wiederum
führt mit ungemein leichtfüßigem Pianospiel durch
seine eigenen Kompositionen der aktuellen CD
„Children Of The Sun“, verpasst der Big Band
„funky tunes“ und unterhält sein Publikum zwischen-
durch mit launigen Anekdoten. Die Konzerte, die
Sample und Jarreau mit der 18-köpfigen NDR
Bigband geben, sind nicht nur Ereignisse für Jazz-
liebhaber – sie sind Festabende für alle Musikfans.
mit der Verwaltung ihres Erbes leicht machen
könnten. Das wollen sie aber zum großen Glück
der Fangemeinde nicht. Viel mehr reizt sie die
Herausforderung, ihr eigenes Ego an dem eines
Big-Band-Klangkörpers zu reiben, bis beide anein-
ander wachsen, bis der Solist zum Teamworker
und die Big Band zum Rückgrat ganz neuer Klänge
wird. Joe Sample, „Jazz Crusader“ der ersten
Stunde, erweist sich als Pianist vor dem großen
Klangkörper als so charmanter wie innovativer
Stichwortgeber. Al Jarreau bettet seine extraordi-
Die NDR Bigband hat sich schon des Öfteren sehr
erfolgreich auf spannende Begegnungen mit
charismatischen Solisten eingelassen. Im Herbst
dieses Jahres wird es zwei Gipfeltreffen der be-
sonderen Art geben. Dann geht die NDR Bigband
auf Tour mit zwei Individualisten der internationa-
len Jazzszene. Einer von ihnen singt, der andere
spielt Piano, und beide müssen sich längst keinen
Ruf mehr erwerben: Al Jarreau, 72 Jahre alt, und
Joe Sample, 73, hatten als Young Lions dereinst
für so viel Furore gesorgt, dass sie es sich jetzt
al jarreau
26. Oktober 2012 Luzern 20.00 Uhr
28. Oktober 2012 München 19.00 Uhr
29. Oktober 2012 Wien
31. Oktober 2012 Baden-Baden 20.00 Uhr
02. November 2012 Stockholm
04. November 2012 Kopenhagen
05. November 2012 Göteborg
07. November 2012 Bremen 20.00 Uhr
09. November 2012 Hamburg 20.00 Uhr
10. November 2012 Dortmund
12. November 2012 Essen
14. November 2012 Dresden 20.00 Uhr
15. November 2012 Frankfurt 20.00 Uhr
17. November 2012 Luxemburg
1 . November 2012
20. November 2012 Berlin 20.00 Uhr
Europatour: JazzNights
Karten:
karsten-jahnke.de
al jarreau (voc) joe sample (p) tom gordon (dr) NDR Bigband · jörg achim keller (leitung)
feat. al jarreau & joe sample
NDR Bigband
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Hannover8
django bates (p) petter eldh (b) peter bruun (dr)
12 13
habe er quasi vom ersten Tag seines Lebens gehört,
erzählt Bates. „Als meine Schulkameraden anfingen,
für Fußballstars zu schwärmen, gab mir mein Vater
‚Bird Lives‘ zu lesen: ein höchst romantisierendes
Buch über Parkers Leben. Ab da war ich richtig am
Haken.“ Wenn Django Bates jetzt dem tragischen
Helden des Bebop eine Hommage widmet, folgt
diese natürlich eigenen Gesetzen: „Zwei meiner
eindrücklichsten Erlebnisse sind, dass ich in Ronnie
Scott’s Club das Bill Evans Trio sehen konnte,
wenige Wochen, bevor Evans starb – und in Cam-
bridge The Bad Plus. Ich entschloss mich, für Birds
Musik ein Klaviertrio zu verwenden.“ Seine Trio-
Kollegen fand Bates am Kopenhagener Konserva-
torium, wo er von 2005 – 10 als Professor tätig war.
Der Bassist Petter Eldh lebt heute in Berlin und
macht mit Bands wie „Schneeweiss & Rosenrot“
und „Sartre’s Croissant“ international von sich
reden. Peter Bruun lebt in Aarhus als Philosoph
und als mit dem „Nordic Council Music Price“
gekrönter Komponist.
Tobias Richtsteig
(die Glenn-Gould-Einspielungen kennt er schon).
„Die Leute denken immer, ich mag nur laute,
schnelle, dichte Musik. Solche Sachen schreibe
ich ja. Aber wenn ich zuhöre, ist das was anderes.
Vielleicht will ich dazu tanzen, oder singen oder
einfach nur ausspannen.“ Nun ist ein längeres Exil
auf einsamen Inseln für den umtriebigen Pianisten
Bates schlicht nicht vorstellbar. Lieber nähert er
sich auf sehr persönliche Weise einem anderen
musikalischen Helden und widmet ihm ein ganzes
Programm: „Belovèd Bird“. Charlie Parkers Musik
Er gehört zu jenen Figuren der jüngeren Genera-
tion, die schon früh Erwähnung in den Jazzlexika
fanden: Mitte der Achtzigerjahre wurde Django
Bates als Mitglied der kollektiven Bigband „Loose
Tubes“ bekannt, die vor allem durch ihre humor-
volle Collagentechnik zu den wichtigsten Vertretern
des postmodernen britischen Jazz gezählt wird.
Stellt man ihm heute die Frage nach seinen „desert
island records“, also nach jener Musik, die er un-
bedingt auf eine einsame Insel mitnehmen würde,
wählt er J. S. Bach, ein längeres Werk für Streicher
django bates
22. + 23. November 2012 20.00 Uhr
Hamburg, Rolf-Liebermann-Studio, Oberstr. 120
NDR jazz konzerte #6
1. Set
django bates’ belovèd bird
2. Set
the impossible gentlemen
Karten:
NDR Ticketshop im Levantehaus
Tel. 0180. 1787980* Fax 0180. 1787981*
* Bundesweit zum Ortstarif, maximal 42 Cent pro Minute
aus dem Mobilfunknetz
django bates’ belovèd bird
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regenden Balance.“ In der Tat gehören Swallow
und Nussbaum zu den dienstältesten Innovatoren,
waren schon mit allen Wassern des Jazz gewaschen,
als sie in den Achtzigern im John Scofield Trio
aufeinander trafen. Da war Gwilym Simcock noch
ein kleiner Junge. Ein Newcomer ist er allerdings
schon länger nicht mehr. In den vergangenen
Jahren komponierte er Klavierkonzerte für die
NDR Bigband und das BBC Sinfonieorchester,
improvisierte mit Tim Garlands „Lighthouse“ sowie
mit eigenem Trio brillante, einfallsreiche Musik
und wurde bereits mit Keith Jarrett und John Taylor
(„nur jazziger“) verglichen. „Wir alle mögen Motown
und Earth, Wind & Fire“, beschreibt Walker die
„Impossible Gentlemen“. „Aber wir lieben auch
Basie und Bach. Das kommt alles in den Topf und
wir spielen los. Ich mag das: Es gibt nicht viel
Geschriebenes, es ist sehr feurig!“
Tobias Richtsteig
bald mit George Russel international, spielte mit
Anthony Braxton, Bill Frisell oder Dave Holland.
Vor zwei Jahren träumte er davon, ein transatlan-
tisches Quartett zu gründen. Und das war zum
Glück alles andere als unmöglich. Steve Swallow
erzählt: „Ich freue mich sehr, dass Mike sich ent-
schloss, mit Gwilym, Adam und mir zu spielen.
Er und Gwilym sind hervorragende Musiker, die
ständig die Grenzen des Jazz erweitern. Adam
und ich stehen da eher für die traditionellen Werte.
Diese beiden Pole halten wir in einer sehr an-
Mike Walker ist Brite und Gentleman. „Wir sind
Gäste der Musik“, sagt er zum Beispiel. „Ich habe
nichts dagegen, zu begleiten, solange es der Musik
dient. Das ist wichtiger, als mein Ego in den
Mittel punkt zu stellen.“ Dabei hätte der Gitarrist
allen Grund, ein wenig anzugeben. Einst sprang er
bei Mike Gibbs für John Scofield ein – und wurde
prompt von Kenny Wheeler für dessen Big Band
engagiert. Mit Kollegen wie Django Bates, John
Taylor und Julian Argüelles war er nun im Herzen
der britischen Jazzszene angekommen, tourte
gwilym simcock (p) mike walker (g) steve swallow (b) adam nussbaum (dr)
the impossible gentlemen
g. simcock, m. walker, a. nussbaum, st. swallow
22. + 23. November 2012 20.00 Uhr
Hamburg, Rolf-Liebermann-Studio, Oberstr. 120
NDR jazz konzerte #6
1. Set
django bates’ belovèd bird
2. Set
the impossible gentlemen
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sebastian gille (saxofon) jim black (dr) NDR Bigband · jörg achim keller (leitung)
er eingeladen, in der NDR Bigband mitzuspielen.
Als Aushilfe zwar, aber auch wegen der überzeu-
genden eigenen Stimme, die der Saxofonist ent-
faltete. „Ich glaube, dass das einfach die Summe
aus allem ist“, erklärt er selbst. „Dazu gehört einmal
das Hören von Aufnahmen – ich hab ja Coltrane
oder Joe Henderson nie live spielen hören. Und
dann die eigenen Erfahrungen im Spielen mit
Leuten, die jetzt da sind – für mich zum Beispiel
Christof Lauer.“ So wurde – neben der vielfältigen
Hamburger Szene und seinem Quartett mit den
„Sebastian Gille zeigt, wie die Zukunft klingt“,
schwärmte das Hamburger Abendblatt, als vor einem
Jahr das Debüt des Saxofonisten erschien, und der
Deutschlandfunk lobte die „extrem feinnervige
Auslegung eines puristischen Jazzempfindens“,
die Gille auch für den KulturSPIEGEL zu einem
„Hoffnungsträger des jungen deutschen Jazz“
macht. Jetzt stellt Sebastian Gille sich im „Podium
der Jungen“ vor, mit seinen Lieblingsliedern und
der NDR Bigband, mit der ihn bereits eine längere
Geschichte verbindet. Schon als Student wurde
sebastian gille
mein Respekt der Tradition gegenüber, zu zeigen:
Ich liebe diese Musik, spiele sie aber so.“ Vielleicht
gerade deshalb nennt ihn das Magazin Sonic
„Eine neue Saxonfonstimme: Eine, die im Ohr,
im Gedächtnis bleibt.“
Tobias Richtsteig
Kölner Freunden vom Pablo Held Trio – die NDR
Bigband zu einer Art Heimat. Hier traf er auch
den Arrangeur Steve Gray (1944 – 2008), von dem
er die Kunst des perfekten Augenblicks lernte.
„Steve schrieb halt nicht irgendwas auf, sondern
wusste genau, wann er was für wen setzt.“
Wenn jetzt Michael Gibbs die „Favorite Songs“ von
Sebastian Gille arrangiert, ist mit dem Stück „Gray“
eine Hommage an den „magischen“ Kollegen dabei.
Auch Material aus dem „American Songbook“ zählt
Gille zu seinen Lieblingsliedern: „Das ist auch
sebastian gillemy favorite songs
30. November 2012 20.00 Uhr
Hamburg, Rolf-Liebermann-Studio, Oberstr. 120
NDR Podium der Jungen
„sax & kwadrofonik“
1. Set
kwadrofonik:
Emilia Sitarz (Klavier)
Bartłomiej Wąsik (Klavier)
Magdalena Kordylasińska (Schlagzeug)
Miłosz Pękala (Schlagzeug)
Strawinsky:
Le Sacre du Printemps sowie Werke von Chopin
2. Set
sebastian gille „my favorite songs“
Karten:
NDR Ticketshop im Levantehaus
Tel. 0180. 1787980* Fax 0180. 1787981*
* Bundesweit zum Ortstarif, maximal 42 Cent pro Minute
aus dem Mobilfunknetz
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18 19
Orgelton einer Shrutibox schweben lässt. Als Bau-
steine dienen den beiden „kleine Dichtungen“,
wie sie sagen: Ideen von Senfsaat-Größe, mit wild
wucherndem Entwicklungspotenzial. Auf einge-
spielte Arrangements dagegen verzichten sie gerne.
„Mir sind Konzerte lieber, bei denen das Herz und
der Bauch im Vordergrund stehen und nicht der
Kopf“, sagt Schaerer, und Oester meint: „Ich ernäh re
mich vom Austausch, und der läuft bei diesem Duo
wie von selbst.“ Die resultierende musikali sche
Symbiose dürfte auch der Musikalität des Bassis ten
geschuldet sein, die in den vergangenen zwanzig
Jahren unter anderem Dewey Redman, Ray Ander-
son, Joe Lovano und Michael Brecker aus nächster
Nähe erlebten und die ihn bei BraffOesterRohrer
oder im Pierre Favre Ensemble ebenso auszeichnet
wie als unbegleiteten Solisten. Oder auch der war-
men, singenden Qualität seines Spiels, das den
quicklebendigen vokalen Partner ergänzt, der mit
„Hildegard Lernt Fliegen“ weltweit unterwegs ist,
mit „Das Beet“ und „Rom-Schaerer-Eberle“, die erst
unlängst baten: „Don’t feed the model“. Tobias Richtsteig
mit Stimme und mouthpercussion gehört er in die
Reihe der Vokalakrobaten zwischen Bobby McFerrin
(mit dem er mehrmals im Duo auf der Bühne stand),
Michael Schiefel, David Moss und Phil Minton.
Nahtlos schwingt er sich vom Beatboxing zum
klassischen Sopran, gluckst und schmatzt sich über
Jodel- und Obertongesänge ins Dachgeschoss eines
zauberhaften musikalischen Luftschlosses. Sein
Duo-Partner Bänz Oester legt das Fundament dazu
mit seinem Kontrabass, den er jedoch auch prä-
pariert, mit Footpercussion antreibt oder auf dem
Ein oder eine „Schibboleth“ ist eine sprachliche
Besonderheit, durch die sich ein Sprecher einer
sozialen Gruppe oder einer Region zuordnen lässt.
Echte Hamburger beispielsweise stolpern gern
über den „spitzen Stein“. Die Schweizer Andreas
Schaerer und Bänz Oester nannten ihr erstes Album
vor vier Jahren „Schibboleth“ – und gaben sich
darauf als übersprudelnd Kreative zu erkennen,
als Improvisatoren ohne vorbereitete Marschroute
oder Grenzen – und als virtuose Jazzmusiker.
Wobei Andreas Schaerer selbst sein Instrument ist:
andreas schaerer (voc) bänz oester (b)
bänz oester, andreas schaerer
06. + 07. Dezember 2012 20.00 Uhr
Hamburg, Rolf-Liebermann-Studio, Oberstr. 120
NDR jazz konzerte #7
1. Set
schaerer-oester-duo
2. Set
jean-marie machado
„painting notes in the air“
Karten:
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schaerer-oester-duo
* Bundesweit zum Ortstarif, maximal 42 Cent pro Minute
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jean-marie machado (p/comp) david liebman (sax) claus stötter (tp/flh)
psophos string quartet: eric lacrouts (v) bleuenn la maître (v) cécile grassi (va)
eve-marie caravassilis (vc)
20 21
zösische Pianist mit portugiesisch-spanisch-italie-
nischem Hintergrund den amerikanischen Saxofo-
nisten mit der impressionistischen Klangwelt des
Fado bekannt. „Dafür werde ich ihm ewig dankbar
sein“, sagt Liebman. Seitdem haben die beiden
ihre gemeinsame Palette im beständigen Dialog
er weitert und mit „Caminando“ (2008) und „Eter-
nal Moments“ (2010) zwei viel beachtete Alben
im Duo veröffentlicht. „Painting Notes in The Air“
heißt jetzt die Fortsetzung dieses Projekts. Dies-
mal hat Machado die intime Zweier-Besetzung um
den Trompeter Claus Stötter erweitert. Dessen
spannungsreiche Melodien gehören schon länger
zu Machados bevorzugten Klangfarben, zum Bei-
spiel im „Andalucia“-Sextett, dem Tanzmusik-No-
nett „Danzas“ und dem Ensemble „Lagrima Lati-
na“. Den passenden Rahmen schließlich schaffen
die vier Musiker des Psophos Quartetts, die nach
ihren Einspielungen von Dvorak bis Schönberg
von der englischen „Times“ zu einem der besten
jungen Streichquartette Europas gezählt werden.
Tobias Richtsteig
Januszkiewicz. Die war im Sommer 2010 auf der
Suche nach Inspiration nach Paris gekommen,
hörte Liebmans „Colors“ und schlug dem Kollegen
aus der anderen Sparte umgehend eine Zusam-
menarbeit vor. Gemeinsam mit dem Pianisten
Jean-Marie Machado begannen sie als „Jazz Vision
Trio“ zu improvisieren, Musik und „Action Painting“
in einem gemeinsamen Live-Kunst-Erlebnis zu
verbinden. Mit Farben gesättigt war schon die
ersten Begegnung von Jean-Marie Machado und
Dave Liebman. Vor zehn Jahren machte der fran-
„Abstrakte Kunst, besonders wenn sie viele Formen
und Farben verwendet, ist dem Jazz sehr nahe“,
sagt David Liebman. „Ich spiele mit den verschie-
denen Schattierungen von Spannung, ganz ähnlich
wie ein Maler auf der Leinwand.“ Zum Beispiel
auf seinem Album „Colors“ (Hatology, 2003). Hier
zeichnete er mit dem Saxofon musikalische Bilder
vom Charakter jeweils einer visuellen Farbe, schuf
mit seinen Solo-Improvisationen gleichsam eine
synästhetische Palette und begeisterte damit unter
anderem die amerikanische Malerin Barbara
david liebman, jean-marie machado
06. + 07. Dezember 2012 20.00 Uhr
Hamburg, Rolf-Liebermann-Studio, Oberstr. 120
NDR jazz konzerte #7
1. Set
schaerer-oester-duo
2. Set
jean-marie machado
„painting notes in the air“
Karten:
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jean-marie machado painting notes in the air
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ganz besonderes Konzert. Und was wäre passen der,
als Gesang mit festlichem Bläserklang und Impro-
visationen zu kombinieren? Auf dem Programm
steht Weihnachtsmusik aus aller Welt – schließlich
hat die NDR Bigband auf ihren internationalen
Tourneen schon nahezu jeden Winkel des Globus
bereist, und der NDR Chor unter der Leitung von
Philipp Ahmann erforscht auch im vierten Jahr
seiner Abonnement-Konzerte nicht nur die Klang-
räume von Konzerthäusern und Kirchen, sondern
auch das gesamte musikalische Universum: von
Gesualdo und Orlando di Lasso bis Richard Wagner,
Bernd Alois Zimmermann und Stanley Kubrik. Unter
dem Motto „Take Two“ treffen Chor und Big Band
des NDR zum Konzert zusammen und setzen damit
ihre erfolgreiche Zusammenarbeit fort, die 2001
mit Duke Ellingtons „Sacred Concerts“ begann –
und im Frühjahr 2013 beim Evangelischen Kirchen-
tag in Hamburg in die dritte Runde gehen wird.
We Wish You A Merry Christmas!
Tobias Richtsteig
Irving Berlin hielt seine Melodie für „nicht nur den
besten Song, den ich jemals geschrieben habe,
sondern es ist der beste Song, den jemals jemand
geschrieben hat“ – gehört Weihnachtsmusik wie
das gänzlich unheilige Liebeslied „Last Christmas“
auch zu den unentrinnbaren Begleiterscheinun gen
des Weihnachts-Geschäftes.
Let It Snow
Doch es geht auch anders: Die NDR Bigband und
der NDR Chor schenken ihren Fans zum Fest ein
I’m Dreaming Of A White Christmas
„Stille Nacht, Heilige Nacht“ ... ein frommer Wunsch,
der in diesem vielleicht bekanntesten aller Weih-
nachtslieder schon Anfang des 19. Jahrhunderts
zum Ausdruck kam. Das Gegenteil war und ist meist
der Fall: Mit Pauken und Trompeten hatte schon
Bach sein Weihnachtsoratorium ausgestattet, aus
vollen Kehlen ließ Händel die Chöre das „Hallelujah“
anlässlich der Geburt des „Messias“ schmettern.
Seit Bing Crosby „(I’m Dreaming of a) White Christ-
mas“ erstmals öffentlich sang – der Komponist
NDR Bigband NDR Chor · philipp ahmann (leitung)
philipp ahmann
20. Dezember 2012 20.00 Uhr
Hamburg, Kampnagel
Weihnachtskonzert
In Kooperation mit Kampnagel
„take two“
Karten:
NDR Ticketshop im Levantehaus
Tel. 0180. 1787980* Fax 0180. 1787981*
* Bundesweit zum Ortstarif, maximal 42 Cent pro Minute
aus dem Mobilfunknetz
„take two“
weihnachtskonzert
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täglich 22.05 – 23.00 uhr
radio-tippsjazz auf NDR Info
Playlists finden Sie unter
ndr.de/jazz
samstags auch 20.15 – 21.00 uhr
„serious fun“
NDR Bigband & rainer tempel
Rainer Tempel (comp, arr, ltg) Jim Black (dr)
Der NDR Mitschnitt dieser Konzerte wird
gesendet am:
So. 14.10.2012 (22.05 – 23.00 Uhr auf NDR Info)
biondini – godard – niggli
Luciano Biondini (acc) Michel Godard (tuba, b)
Lucas Niggli (dr, perc)
Der NDR Mitschnitt dieser Konzerte wird
gesendet am:
Sa. 13.10.2012 (22.05 – 23.00 Uhr auf NDR Info)
sendetermineNDR jazz konzerte im rolf-liebermann-studio 2012
NDR jazz konzerte #4 (06. + 07.09.2012)06.10.2012 Tingvall Trio
20.10.2012 Goran Kajfeš Subtropic Arkestra
21.10.2012 NDR Bigband & Wolfgang Schlüter –
Jörg Achim Keller (Ltg.)
27.10.2012 Rolf Kühn & Tri-O,
special guest Louis Sclavis
28.10.2012 NDR Bigband & Stefano Bollani –
Geir Lysne (Ltg.)
10.11.2012 Jazzanova
01.12.2012 JazzBaltica Ensemble
08.12.2012 UMO Jazz Orchestra
feat. Magnum Coltrane Price
& Viktoria Tolstoy
jazzbaltica 2012sendetermine
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Zum Dritten gilt es mit Hanns Eisler einen ver-
nachlässigten deutschen Komponisten zu entde-
cken. Das Saxofonquartett „Deep“ Schrott wird ei-
nige seiner Werke spielen, und die Berliner
Jazzformation Das Kapital präsentiert in „Hanns
Eisler Wanted“ musikalisch-visuelle Assoziationen.
Bert Nogliks Augen- und Ohrenmerk gilt 2012 auch
dem Jazz in der Verfl echtung mit anderen Künsten:
Die amerikanische Pianistin Geri Allen gibt sich
ein rhythmisches Stelldichein mit dem Stepptänzer
Maurice Chestnut. Der Schauspieler Christian
Brückner widmet sich mit dem „Lone World Trio“
der Verbindung von Wort und Ton wie auch Hartmut
Geerken und Famadou Don Moye, der Schlagzeuger
des legendären „Art Ensemble of Chicago“.
Ein Festival lebt aber auch von seinen Stars:
Mit Manu Katché, dem Archie Shepp Quartet, den
Franzosen Michel Portal und Louis Sclavis, dem
Schweizer Pierre Favre oder dem Wayne Shorter
Quartet wurden einige der innovativsten Stimmen
des Gegenwartsjazz verpfl ichtet. Und als „musician
in residence“ rundet der Posaunist Nils Wogram mit
vier verschiedenen Formationen das Programm ab.
Mit Bert Noglik hat das Jazzfest Berlin in diesem
Jahr einen neuen Leiter bekommen. Der Musik-
wissenschaftler aus Leipzig macht schon mit seinem
ersten Programm klar, dass das renommierte
Jazzfestival eine neue Richtung einschlägt. Ein Ge-
neralthema gibt es nicht, aber dafür drei Themen-
komplexe mit Bezug zur deutschen Geschichte.
Die Pianistin Julia Hülsmann wird mit dem deut-
schen Klarinettisten Rolf Kühn und dem US-Saxo-
fonisten Joe Lovano den Spuren von Jutta Hipp
nachgehen. Die Pianistin machte in den 1950er-
und 60er-Jahren als erste deutsche Musikerin
überhaupt auch in New York vom „Fräuleinwunder“
in Sachen Jazz von sich hören. Ein zweiter Bereich
widmet sich einem unschönen Kapitel der deut-
schen Geschichte: 1944 verübte die Wehrmacht
im griechischen Dorf Kommeno ein Massaker an
der Bevölkerung. Der Schlagzeuger Günter „Baby“
Sommer hat Überlebende gesprochen und daraus
zusammen mit griechischen Musikern ein Programm
gemacht, das im August in Griechenland Premiere
hatte und nun auch in Berlin aufgeführt wird.
Am Mikrofon: Henry Altmann
NDR Info jazz nachtSa, 03. bis So, 04.11.2012, 20.15 Uhr bis 6.00 Uhrlive vom jazzfest berlin
das kapital: h. poulsen, d. erdmann, e. perraud
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Sein Spiel ist sinnlich und logisch, virtuos und
seelenvoll und kann dabei so unfassbar swingen!
Dieses Spiel hat viele Jazz-Epochen miterlebt und
geprägt: Vom Swing der Nachkriegszeit über den
Bebob und den „coolen“ Jazz der 1950er bis zur
Moderne. 30 Jahre, von 1965 bis 1995, hat Wolfgang
Schlüter auch die Entwicklung der NDR Bigband
mitgestaltet. Nebenbei sind Generationen von Mu-
sikern an der Hochschule durch seine Professoren-
hände gegangen: Einige der talentiertesten zeigen
sich auf dieser CD als gereifte Persönlichkeiten.
Schlüters fast zwei Generationen jüngere Band-
Kollegen Boris Netsvetaev, Philipp Steen und Kai
Bussenius. Wolf Kerschek hat früher bei Schlüter
Vibrafon studiert. Heute ist er selbst Professor und
gibt – gemeinsam mit Jörg-Achim Keller – dem mu-
sikalischen wie menschlichen Vorbild mit den Arran-
gements etwas zurück: eine Musik, die aus dem
Heute auf die Tradition blickt, die die vielen Facetten
des Komponisten und Improvisators Wolfgang
Schlüter ans Licht bringt und die Solisten der NDR
Bigband zu Höchstleistungen inspiriert. Stefan Gerdes
skip SKP 9112
cd-tipp
„visionen“wolfgang schlüter quartet & NDR Bigband
Impressum
Herausgegeben vom
Norddeutschen Rundfunk
Programmdirektion Hörfunk
Orchester und Chor
Leitung
Rolf Beck
Leitung NDR jazz
Management NDR Bigband
Axel Dürr
Redaktion NDR jazz
Stefan Gerdes
Organisation NDR jazz
Hannelore Raukuttis
Organisation NDR Info
Jazzprogramm
Tobias Hartmann
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
NDR jazz/NDR Bigband
Redaktion Konzertvorschau
Martina Scholz
E-Mail [email protected]
Organisation NDR Bigband
Ingrid Chuah
Orchesterinspizient
Martin Kröckel
Produktionsleitung
André Lande | Markus Dreyer
Fotos
Titel, S. 2, S. 22
Klaus Westermann | NDR
Seite 4 picture alliance/
eventpress/mp
Seite 6 Geboren Thielsch
Seite 8 Vincent Carloff
Seite 10 Agentur Jahnke
Seite 12 Nick White
Seite 14 Ralph Gluch
Seite 16 Bernd Freundorfer
Seite 18 Anja Tanner
Seite 20 Véronique Guillien
Seite 26 Pascale Le Gros
* Bundesweit zum Ortstarif, maximal 42 Cent pro Minute aus dem Mobilfunknetz
was sie noch
wissen wollten ...
zu den Konzertenim Rolf-Liebermann-Studio, Oberstraße 120
NDR Jazz Abo 2013Das Programm erhalten Sie ab dem 6. Dezember
2012 im NDR Ticketshop, oder schreiben Sie uns
eine Mail an [email protected] mit Ihrer Adresse.
Sollten Sie AbonnentIn sein, bekommen Sie unsere
Programmvorschau wieder zugeschickt. Der Ein-
zel ticketverkauf startet ab dem 21. Januar 2013.
Die Tickets sind im NDR Ticketshop im
Levante haus, Mönckebergstr. 7 erhältlich.
Tel. (0180) 1787980*, Fax (0180) 1787981*,
E-Mail: [email protected]
Alle Besucher können kostenlos die Parkplätze
auf dem NDR Gelände – auch in der Werderstraße
(soweit vorhanden) – oder den HVV-Gesamtbereich
benutzen.
wolfgang schlüter (vibrafon)
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alle konzerte auf einen blick
Oktober12.10.2012 19.00 Uhr Baden-Baden
13.10.2012 19.00 Uhr Baden-Baden
14.10.2012 18.00 Uhr Baden-Baden
18.10.2012 20.00 Uhr Hamburg, Rolf-Liebermann-Studio
19.10.2012 20.00 Uhr Hamburg, Rolf-Liebermann-Studio
26.10.2012 20.00 Uhr Luzern
28.10.2012 19.00 Uhr München
29.10.2012 Wien
31.10.2012 20.00 Uhr Baden-Baden
November02.11.2012 Stockholm
04.11.2012 Kopenhagen
05.11.2012 Göteborg
07.11.2012 20.00 Uhr Bremen
09.11.2012 20.00 Uhr Hamburg
10.11.2012 Dortmund
12.11.2012 Essen
14.11.2012 20.00 Uhr Dresden
15.11.2012 20.00 Uhr Frankfurt
17.11.2012 Luxemburg
„liliom“ – Ballettlegende von John Neumeier
„liliom“ – Ballettlegende von John Neumeier
„liliom“ – Ballettlegende von John Neumeier
Scollo – Bollani – Sollima/Joachim Kühn plays Marie Galante
Scollo – Bollani – Sollima/Joachim Kühn plays Marie Galante
NDR Bigband feat. Al Jarreau & Joe Sample
NDR Bigband feat. Al Jarreau & Joe Sample
NDR Bigband feat. Al Jarreau & Joe Sample
NDR Bigband feat. Al Jarreau & Joe Sample
NDR Bigband feat. Al Jarreau & Joe Sample
NDR Bigband feat. Al Jarreau & Joe Sample
NDR Bigband feat. Al Jarreau & Joe Sample
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NDR Bigband feat. Al Jarreau & Joe Sample
NDR Bigband feat. Al Jarreau & Joe Sample
NDR Bigband feat. Al Jarreau & Joe Sample
NDR Bigband feat. Al Jarreau & Joe Sample
S. 04
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November19.11.2012 20.00 Uhr Leipzig
20.11.2012 20.00 Uhr Berlin
22.11.2012 20.00 Uhr Hamburg, Rolf-Liebermann-Studio
23.11.2012 20.00 Uhr Hamburg, Rolf-Liebermann-Studio
30.11.2012 20.00 Uhr Hamburg, Rolf-Liebermann-Studio
Dezember06.12.2012 20.00 Uhr Hamburg, Rolf-Liebermann-Studio
07.12.2012 20.00 Uhr Hamburg, Rolf-Liebermann-Studio
20.12.2012 20.00 Uhr Hamburg, Kampnagel
31.12.2012 1800 Uhr Hamburg, Kampnagel
NDR Bigband feat. Al Jarreau & Joe Sample
NDR Bigband feat. Al Jarreau & Joe Sample
Django Bates’ Belovèd Bird/The Impossible Gentlemen
Django Bates’ Belovèd Bird/The Impossible Gentlemen
„Sax & Kwadrofonik“/Sebastian Gille „My Favorite Songs“
Schaerer-Oester-Duo/Jean-Marie Machado „Painting Notes In The Air“
Schaerer-Oester-Duo/Jean-Marie Machado „Painting Notes In The Air“
„Take Two“
„liliom“ – Ballettlegende von John Neumeier
S. 10
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jazz aufNDR Infotäglich 22.05 – 23.00 Uhrsamstags auch 20.15 – 21.00 Uhrmo.– do. Play Jazz!
fr. Special
sa. Klassiker (20.15 – 21.00 Uhr)
sa. Konzert (22.05 – 23.00 Uhr)
so. NDR Bigband
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