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125 Jahre jung Der VfL Uetze feiert Jubiläum Der Vorsitzende Hartmut Otte im Interview Die Sportstätte Wie die eigene Halle Realität wurde Die Sparten Die Abteilungen stellen sich vor Die Geschichte Wie sich der VfL in 125 Jahren entwickelt hat VfL Uetze Das Beste aus dem Mitmachportal des Anzeigers – Mehr auf www.myheimat.de/vfluetze Januar 2010

125. Jahre VfL Uetze

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myheimat Sonderausgabe; 125, Jahre Vfl Uetze, erschienen im Januar 2010

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Page 1: 125. Jahre VfL Uetze

125 Jahre jungDer VfL Uetze feiert Jubiläum

Der VorsitzendeHartmut Otte im Interview

Die SportstätteWie die eigene Halle Realität wurde

Die SpartenDie Abteilungen stellen sich vor

Die GeschichteWie sich der VfL in 125 Jahren entwickelt hat

VfL UetzeDas Beste aus dem Mitmachportal des Anzeigers – Mehr auf www.myheimat.de/vfluetze

Januar 2010

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Mitglieder des VfL Uetze schreiben über ihren Verein.

Impressum

Verlag: MH Niedersachsen GmbH & Co. KG, Am Wall-hof 1, 31535 Neustadt am Rübenberge (zugleich auch ladungsfähige Anschrift sämtlicher im Impressum genannter Personen); Verantwortliche Redakteure: Peter Taubald, Clemens Wlokas; Gestaltung: Sieg-fried Borgaes; Verantwortlich für den Anzeigenteil: Michael Willems; Druck: Druckhaus Göttingen, Dransfelder Straße 1, 37079 Göttingen.

myheimat-Sonderausgabe zum 125. Geburtstag des VfL Uetze. Erschienen im Januar 2010. myheimat.de ist das Mit-machportal des Anzeigers für Burgdorf und Uetze – Ihrer Heimatzeitung täglich in HAZ und NP.

Robin Jantos05032/96 43 [email protected]/profil/5409Redaktion

Editorial

Peter Domswww.myheimat.de/profil/9616

Christa Huwaldwww.myheimat.de/profil/19371

Manfred Krüger www.myheimat.de/profil/9083

Überblick In dieser Ausgabe

Frederic Henze05032/96 43 [email protected]/profil/6140Redaktion

Tel. 0 51 73 - 92 23 53Kaiserstr. 33 31311 Uetze www.id-liebenau.de

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Schreiben Sie im Internet über die Themen, die Sie bewegen. Die besten Beiträge drucken wir im nächsten myheimat-Magazin für Uetze.

Nächste Ausgabe: am 18. Februar im Anzeiger für Burgdorf & Uetze und an vielen AuslagestellenRedaktionsschluss: 5. Februar

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2 I myheimat 125 Jahre VfL Uetze

Liebe Leserinnen und Leser,

vor 125 Jahren schlossen sich einige junge Uetzer Männer zu einem Verein zusammen, dem Männer-Turnverein Vater Jahn von 1885. 125 Jahre sind eine lange Zeit: Der VfL, wie der Ver-ein nach einigen Zusammenschlüssen inzwischen heißt, durchlebte Deutschlands Kaiserzeit, den Ersten Weltkrieg, die Weimarer Republik und den Zweiten Weltkrieg. Viele seiner Mit-glieder verlor der VfL in den Weltkriegen. Immer wieder waren es die Vorsitzenden, die den Verein prägen: Adolf Krüger, langjähriger Chef des VfL, baute den Verein in mühevoller Arbeit auf. Friedel Ulrich übernahm den Vorsitz in einer Phase, in der der Verein immer wieder Rück-schläge wegstecken musste, und bewahrte den VfL vor dem Schlimmsten. Siegfried Lehmann leitete den Verein fast 20 Jahre – in diese Zeit fiel die Aufnahme des 1000. Vereinsmitglieds. Nicht in Vergessenheit geraten sollen die sportlichen Erfolge des VfL. Stellvertretend sei an Olga Meyer erinnert – eine Uetzer Gehsportlegende.Erfahrungen mit dem Feiern von Jubiläen haben die Uetzer schon gesammelt. Natürlich ha-ben es sich Mitglieder und Verantwortliche auch verdient, das 125-jährige Bestehen würdig zu feiern. Zu diesem Anlass halten Sie diese Publikation in Händen: Ein handliches Magazin, für das VfL-Mitglieder über Vergangenheit und Gegenwart des Vereins schreiben. Ein Heft, das sich aufzuheben lohnt.

Erstellt wurde das Magazin über die Internetseite myheimat.de, das Mitmachportal des An-zeigers von HAZ und NP. Jeder kann dort über die Themen schreiben, die ihn interessieren. Mehr als 400 Menschen aus der Gemeinde Uetze sind schon dabei.Regelmäßig erscheint ein farbiges Magazin. Schauen Sie sich die Seite doch einmal an und stöbern Sie beispielsweise auf www.myheimat.de/vfluetze in weiteren Beiträgen über den VfL Uetze. Wir bedanken uns bei den Autoren für die nette Zusammenarbeit – insbesondere beim stellvertretenden Vor-sitzenden Peter Doms, der sich intensiv mit Geschichte und Zukunft des VfL beschäftigt hat. Ohne ihn würde es dieses Magazin nicht geben. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen, schöne Jubiläumsfeiern und viele weitere erfolgreiche Jahre mit dem VfL Uetze.

Ihr myheimat-Team

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Der Steckbrief

Der Vorstand im Jubiläumsjahr 2010 1. Vorsitzender: Hartmut Otte2. Vorsitzender: Peter DomsKassenwartin: Gudrun BrandesHauptsportwart: Manfred KrügerEhrenvorstandsmitglied: Gisela Ernst

Die Mitglieder 1154 Mitglieder, davon 546 Kinder und Jugendliche

Die Sparten und ihre ÜbungsleiterAerobic & Dance: Ute Häselbarth (0 51 73) 92 21 32Fechten: Ulrich Bode (0 51 73) 2 44 24Gesellschaftstanz: Margret Eggers (0 51 73) 2 46 61Gesundheitssport: Ingrid Kropp (0 51 73) 13 95Handball: Harald Hübner (0 51 73) 2 42 73Judo: Maik Tuschen (01 74) 7 14 01 45Thomas Witte (0 51 73) 92 21 53 Leichtathletik: Birgit Pohl (0 51 73) 18 07 Schwimmen: Gudrun Brandes (0 51 73) 21 81 Tennis: Bernhard Buchmann (0 51 73) 14 93Turnen und Gymn.: Manfred Krüger (0 51 73) 92 43 30Volleyball: Arne Diedrich (0 51 73) 564Seniorenaktivitäten: Karl-Heinz Schmidt (0 51 73) 76 76Spielkreis Bärenhöhle:Marita Breyer (0 51 73) 392 Ute Gottschalk (0 51 73) 78 07

Der VfL Uetzeist auf myheimat.de zu finden unter:www.myheimat.de/vfluetze

Das ist der VfL Uetze

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Telefon: 0511 1221-0www.hanvb.de

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Sie sind der Vorsitzende des VfL Uetze. Was zeichnet Ihren Verein aus?

Der Verein hat ein vielfältiges und zeitgemäßes Angebot für alle Altersgruppen. Der 125 Jahre alte VfL ist, gemessen an seiner Mitgliederstruktur, ein recht junger Verein. Gut die Hälfte seiner 1154 Mitglieder, hat das Volljährigkeitsalter noch nicht erreicht. Dass sich in ihm aber alle Altersstufen wohl füh-len, zeigt sich daran, dass er eine stattliche Anzahl an Männern und Frauen in seinen Reihen hat, die das 65. Lebensjahr überschritten haben; darunter auch etliche jenseits des 80. Lebensjahres, von de-nen noch einige im Seniorenbereich und Gesundheitssport aktiv sind.

Der VfL wurde vor 125 Jahren gegründet. Gibt es Werte oder Traditionen, die Sie heute noch fortleben lassen?

Der Verein hat sich zu einem modernen, leistungsfähigen Mehr-spartenverein entwickelt. Herzstück ist nach wie vor die Turnab-teilung, die seit dem 19. Januar 1885 besteht. Dabei sieht sich die Herrenturnriege in der Tradition der Gründer, ohne dass sich diese in deren heutigen sportlichen Aktivitäten widerspiegeln würde.

Können Sie auch den Nachwuchs damit begeistern?

Die Verantwortlichen des VfL sind stolz darauf, dass der Ver-ein nicht nur eine junge Mitgliederstruktur besitzt. Das Durch-schnittsalter liegt bei 27,5 Jahren, und das, obwohl die ältesten Mitglieder mehr als acht Lebensjahrzehnte aufzuweisen haben. Aber wir haben aufgrund unseres Spielkreises und dem dort inte-grierten Bewegungsangebot schon für Einjährige eine tolle Basis, Kinder frühzeitig für den Sport zu begeistern und dann auch als Jugendliche an den Verein zu binden.

Der Verein für Leibesübungen ist heute ein Zwölf-Sparten-Verein. Was hatte sich der Verein bei der Vereinsgründung auf die Fah-nen geschrieben?

Die jungen Uetzer Männer, die sich vor 125 Jahren zu einem Turnverein zusammenschlossen, waren von den Ideen Friedrich Ludwig Jahns inspiriert. Als gegen Mitte der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Industrialisierung immer stärker das allge-meine Leben beeinflusste, entstanden in den Turn- und Sportver-einen die Keimzellen eines neuen Lebensgefühls. In den Städten, wo sich die Menschenmassen zusammenballten, um sich notge-drungen der modernen Arbeitsfron zu unterwerfen, wurden zu-erst die Turnvereine gegründet. Allmählich fasste der Gedanke des Turnens auch auf dem Lande Fuß. Uetze kann stolz darauf sein, dass es in dem seinerzeit ländlich strukturierten Dorf schon so früh Menschen gab, die sich neuem Gedankengut nicht ver-schlossen.

Der VfL hat sogar einen eigenen Spielkreis. Seit wann gibt es ihn? Ehrlich gesagt war es ein Zufall, der dem VfL einen Spielkreis in den Schoß pflanzte: Kurz nachdem Vereinsmitglieder nach einer

Idee und unter der Regie von Karl-Heinz Seffer, dem damaligen Leiter der Volleyballabteilung, Anfang der neunziger Jahre den Dachboden über der Normalsporthalle am Uetzer Schulzentrum zu einem Vereinsheim ausgebaut hatten, suchte eine Elternin-itiative eine Bleibe für ihren Nachwuchs. Der VfL bot die an den Vormittagen für Vereinszwecke ungenutzten Zeiten in den Räu-men an. Zwar zeigten sich diese als wenig geeignet – sie waren

nicht kleinkindgerecht, – aber der VfL hatte quasi die Patenschaft für die kleinen Nutzer der VfL-Räumlichkeiten übernommen. Heu-te residiert der Spielkreis als Bärenhöhle im ehemaligen Rathaus an der Dollberger Straße

in Uetze. Und was ihn auszeichnet: qualifizierte und liebevolle Betreuerinnen! Dass es Wartelisten für die Aufnahme in den VfL-Spielkreis gibt, spricht wohl für sich.

Auf welche Errungenschaften sind Sie besonders stolz?

Die VfL-Sporthalle in der Wilhelmstraße ermöglicht es dem Ver-ein seit gut zwei Jahren, Sport auch zu Zeiten anzubieten, die in den Schulsporthallen nicht zur Verfügung stehen: die Vor- und die frühen Nachmittage. Das ermöglichte es uns, Angebote ins-besondere für junge Mütter und Frauen auf- und auszubauen, die sich nun fit halten können, wenn der Nachwuchs im Spielkreis, im Kindergarten oder in der Schule ist und die Mütter nicht ans Haus bindet. Es ermöglichte es uns auch, den Senioren- und Ge-sundheitssport anders aufzustellen.

Auf welche Veranstaltungen anlässlich des Jubiläums dürfen sich die Uetzer in diesem Jahr freuen?

Jede unserer Abteilungen und der Spielkreis werden sich und ihre Arbeit in einem anderen Monat des Jubiläumsjahres präsen-tieren. Das beginnt mit der Jazzdance-Show Ende Januar, setzt sich über offene Bezirksmeisterschaften der Fechter im Februar und attraktive Veranstaltungen der Handbal-ler, des Gesundheitssports, der Volleyballer, der Schwimmer, unserer Tennisabteilung und der Judokas fort bis hin zu einem Jubiläumsball am 6. November, den die Abteilung Gesellschaftstanzen ausrich-tet. Den Abschluss bildet ein Hallenkin-derturnfest des Turnkreises Hannover. Besonders hervorheben möchte ich aber den Sportabzeichentag unse-rer Leichtathleten, der in Zusammenarbeit mit dem Regionssportbund Hannover am 16. Juni ausgerichtet wird, und zu dem schon annä-hernd 1500 Anmel-dungen aus den Uetzer Schulen und mehr als 300 Anmeldungen aus den Uetzer Kindergär-ten vorliegen.

Vorsitzender Hartmut Otte: Wir sind stolz auf unsere junge Mitgliederstruktur

Interview

„Der Zufall pflanzte dem VfL einen Spielkreis

in den Schoß.“

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Neubau einer weiteren Sporthalle fiel dem Rotstift zum Opfer. Im Gegenzug weitete sich der Schulsport naturgemäß aus und drängte den Nachmittagssport der Vereine nach hinten. Das führte zu wesentlichen Be-hinderungen im Umfang des Sportangebots des VfL. Auch Ausgliederungen in nicht wettkampfgerechte Übungsräume (Agora) halfen nur bedingt weiter. Ein weiteres Da-moklesschwert hing mit der wiederholten Forderung von Nutzungsgebühren durch die Gemeindeverwaltung über den Verei-nen. (Inzwischen ist die Bedrohung Wirk-lichkeit geworden. Die Vereine werden seit dem 1. Juli 2009 an den Unterhaltungsko-sten beteiligt.)Unter diesen Aspekten, hatte sich der VfL Uetze entschlossen, etwas „Eigenes“ auf die Beine zu stellen. Über eine Rückvermietung der vor Jahren vom VfL errichteten Vereins-räume am Schulzentrum an die Gemeinde, hatte sich eine finanzielle Unterstützung er-

Mit Unterstützung des Landessportbunds Niedersachsen, der Region Hannover und der Klimaschutzagentur in Hannover, nicht zuletzt aber auch Dank der Unterstützung vieler einheimischer Firmen und der großen Schar von freiwilligen Helfern, ist das Pro-jekt „eine eigene Sporthalle für den VfL Uet-ze“ Realität geworden. Im Dezember 2007 konnten die ersten Sportler die neue Sport-stätte nutzen.Das vielfältige Angebot des VfL Uetze mit überwiegend in der Halle ausgetragenen Ak-tivitäten erfordert natürlich ein hohes Maß an Hallenzeiten. Die von der Gemeinde Uet-ze zur Verfügung gestellten Schulturnhallen reichten schon lange nicht mehr aus, zudem auch immer mehr der eigentliche Rasen-sport Fußball, zumindest im Jugendbereich, in die Hallen drängte. Eine Verbesserung der Hallensituation durch die Gemeinde war nicht zu erwarten. Ein im Zuge der Erwei-terung des Schulzentrums Uetze geplanter

geben, die die laufende Unterhaltung einer eigenen Halle möglich machten. Als Objekt hatte sich die ehemalige Gewerbehalle der früheren Kleiderfabrik von Gerhard Hennei-cke angeboten, die seit vielen Jahren leer stand und für den Umbau zu einer Sport-stätte bestens geeignet war.In der neuen Sportstätte haben vor allem die vielen Aerobic- und Jazzdancerinnen, die bislang in verschiedenen Hallen un-tergebracht waren und so schwierige logi-stische Probleme zu bewältigen hatten, ein neues Zuhause gefunden, Weiter werden die Räumlichkeiten zurzeit von den Abtei-lungen Fechten, Gesundheitssport und Tur-nen sowie von den Kindern der Zirkus-AG und des Spielkreises Bärenhöhle genutzt. Bei dieser Gelegenheit möchte sich der VfL bei Gerhard Henneicke bedanken, durch dessen großzügige Unterstützung und ein-gebrachte Arbeitsleistung das Projekt erst verwirklicht werden konnte.

Die neue VfL-Sporthalle sichert den Übungsbetrieb

Die ehemalige Kleiderfabrik

Im Oktober 1996 brennt die Halle aus.Die ehemalige Kleiderfabrik. Kurz nach Beginn des Ausbaus.

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VfL Uetze

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Die Spiele werden in der Regel mit Frei- zeitaktivitäten unterstützt und besonders von Jugendmannschaften angenommen.Waren die sportlichen Erfolge zu Zeiten des MTV Vater Jahn eher als bescheiden einzustufen, konnte der VfL bereits im Gründungsjahr mit einer schlagkräftigen Mannschaft aufwarten. Da der Hand-ballsport seinerzeit jedoch nicht flächen-deckend angeboten wurde, wurde die erste Herrenmannschaft 1951 aufgrund ihrer Spielstärke in die Heideliga eingereiht und schaffte 1956 den Aufstieg in die Bezirks-klasse. Diese Klasse war für einen Dorf- verein auf Dauer nicht zu halten, sodass sich der VfL dem unterklassigen Spielbe-trieb des Kreises Peine anschloss, bis sich die Handballkreise Burgdorf, Soltau und Celle zu einem Spielbezirk zusammen-schlossen. Nennenswerte Erfolge wollten sich aber zunächst nicht mehr einstellen. Diese ließen bis nach der Einweihung der Turnhalle am Gymnasium, der heutigen Normalsporthalle am Schulzentrum, auf sich warten. Ein Höhepunkt für den Uetzer Handballsport war zweifelsohne 1968 der Titel des Deutschen Schulmei-sters der Hallenhandballmannschaft des Uetzer Gymnasiums. Diese Mannschaft war fast identisch mit der damaligen B-Jugendmannschaft des VfL Uetze, im selben Jahr unangefochten Bezirksmei-ster. Auch wenn die sich kurze Zeit später überwiegend aus diesen jungen Persön-lichkeiten rekrutierende erste Herren-mannschaft nie über die Kreisstaffeln hinausgekommen ist, war der Handball-sport in Uetze immer populär. Mehrmals verpasste man nur knapp den Aufstieg. An Selbstbewusstsein hatte es den Mann-schaften vergangener Jahre nicht geman-gelt. Davon zeugen freundschaftliche Auseinandersetzungen mit Gegnern der Deutschen Handball-Elite: 1978 gegen den Deutschen Meister Grün-Weiß Dankersen, 1981 gegen den VfL Gummersbach und 1983 gegen den TuS Nettelstedt. Großen Anteil an den Erfolgen länger zurücklie-gender Zeiten hatte das ehemalige Ehren-mitglied Herbert Kaiser. Maßgeblichen Anteil an den Erfolgen späterer Jahre hatte Reinhard Ernst, der von Mitte der sechziger Jahre an rund 25 Jahre lang als Spieler, Trainer und in weiteren Funktionen einen großen positiven Einfluss auf das Gesche-hen hatte. Gegenwärtig spielen zwei Mannschaften auf Regionsebene. Die guten Jugendmann-

Seit wann Handball in Uetze gespielt wird, ist nicht mehr genau zu sagen. Sicher ist, dass diese Sportart schon Mitte der zwan-ziger Jahre im MTV Vater Jahn ausgeübt wurde. Große Lorbeeren wurden dabei nicht errungen; die Freude am Spiel und die Kameradschaft waren der Motor für das Weiterleben dieser Sportart im VfL Uetze. Mit dessen Gründung wurde die Abteilung Handball neben den Abteilungen Fußball und Turnen als dritte selbständige aktive Sparte mit aus der Taufe gehoben. Seither erlebte sie ein wechselvolles Schicksal.

Trotz bis in die fünfziger Jahre hinein teil-weise schwieriger äußerer Bedingungen ist der Spielbetrieb niemals zum Erliegen ge-kommen.Handball wurde ursprünglich auf dem Großfeld gespielt, elf gegen elf. Im Winter ruhte der Spielbetrieb, und es wurde in der Halle ein Ausgleichstraining angeboten. Mit einem 1956 ausgerichteten Turnier wurde der Hallenhandball in Uetze aus der Taufe gehoben und fast anderthalb Jahrzehnte lang zweigleisig gespielt: im Sommer auf dem Großfeld und im Winter in der Halle. Mit der steigenden Attraktivität des Hal-lenhandballs, der von Rasanz und Schnel-ligkeit geprägt ist, verlor das Spiel auf dem Großfeld an Interesse bei Aktiven und Zu-schauern. 1969 trug der VfL sein letztes Meisterschaftsspiel auf dem Großfeld aus. Die Sommerrunde wurde zwar noch für ei-nige Jahre im Freien durchgeführt, jedoch auf dem Kleinfeld nach Hallenhandball-Regeln. Oftmals widrige Witterungsum-stände, schlechte Platzbeschaffenheit und die damit verbundenen größere Verlet-zungsgefahr ließen das Interesse an einem regelmäßigen Spielbetrieb zurückgehen. Seit Mitte der achtziger Jahre verzichtet der Handballverband auf die Durchfüh-rung der Kleinfeldspiele. Nur noch spora-disch nehmen Mannschaften des VfL an Turnieren auf dem Kleinfeld im Freien teil.

schaften geben Anlass zu einigem Optimis-mus.Weitaus erfolgreicher als der Herrenbe-reich entwickelte sich der Frauenhandball in Uetze. In den Jahren 1947 bis 1955 nah-men Frauenmannschaften am Spielbetrieb auf dem Großfeld teil. Der Versuch einer Renaissance auf dem Kleinfeld in der Saison 1961/62 scheiterte. Ungewöhnlich erfolg-reich verlief dagegen der Neuanfang 1979. Drei Meistertitel auf dem Kleinfeld und fünf Aufstiege in Folge von der untersten Spiel-klasse bis in die Bezirksliga brachten den Frauenhandball in Uetze nach vorn. Diese Erfolge sind eng mit einer Person verbun-den: Peter Doms; von 1980 bis 1997 Trai-ner der ersten Frauenmannschaft, die über zehn Jahren im Bezirk eine Rolle gespielt hat. Der Erfolg und das persönliche Enga-gement einiger Spielerinnen haben damals auch im weiblichen Jugendbereich Früchte getragen: Der VfL stellte in den neunziger

Jahren einige Auswahlspielerinnen und be-legte in den Spielstaffeln fast immer vorde-re Plätze. Die A-Jugend spielt in der höch-sten Jugendklasse, der Oberliga.Bereits zum 100-jährigen Bestehen 1985 machte der Frauen-Zweitligist Germania List den Uetzerinnen seine Aufwartung. Freundschaftliche Verbindungen führten dazu, dass dieser Verein den Uetzerinnen auch anlässlich der Feierlichkeiten zum 111-jährigen Bestehen wieder eine Spiel-zusage gab. In den vergangenen Jahren sta-gnierte der Frauenhandball. Bewährte Spie-lerinnen zogen sich altersbedingt zurück, Verletzungen beendeten die Laufbahn so mancher talentierter Nachwuchskraft. Nun heißt es erstmal, den Spielbetrieb aufrecht zu halten und auf den hoffnungsvollen Ju-gendnachwuchs zu warten.Anlässlich der Jubiläumsfeierlichkeiten wird die Handballsparte am 15./16. Mai ein besonderes Turnier ausrichten.

Handball hat eine lange Tradition im VfL Uetze

1. Herrenmannschaft 1985.

1. Frauenmannschaft 1985.

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VfL Uetze

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1. Frauenmannschaft 1985.

Turnen ist die Urzelle des VfL Uetze. Die-se Abteilung ist auch heute noch die mit-gliedsstärkste. Die Größe – mit seinerzeit mehr als 500 von annährend 1000 Mit-gliedern – führte 1990 zur Unterteilung in die Abteilungen Turnen und Gymnastik sowie Aerobic und Tanz.Heute hat allein die Abteilung Turnen und Gymnastik 450 Mitglieder, davon sind rund zwei Drittel Kinder und Jugendliche. Bei den Männern und Frauen gibt es je-weils eine Sportgruppe, die entfernt vom eigentlichen Turnen agiert und sich auf Ganzkörpergymnastik spezialisiert hat. Zum Ausgleich wird im Anschluss an die Übungsstunde Prellball gespielt.Im Jugendbereich geht es dagegen an die

klassischen Turngeräte. Mit Übernahme der Abteilung 2007 durch Manfred Krü-ger wurden, das Leistungsturnen forciert. Mit der Änderung der Trainingsmetho-dik, der Verbesserung der Ausbildung an den Geräten und der Trainingsqualität durch die Anschaffung neue Geräte gab es deutliche Leistungssteigerungen. Erst-mals wurde 2008 für die Jugendlichen eine Vereinsmeisterschaft im Gerätetur-nen durchgeführt, die mit einer tollen Turnshow einherging. Im vergangenen Jahr brachte die fleißige Trainingsarbeit die ersten Erfolge. Dem dritten Platz bei den Niedersächsischen Landesmeister-schaften in Hannover im Turner-Gruppen-Wettkampf (TGW) schlossen sich für den

Turnen und Gymnastik: Die Jugend ist auf dem VormarschUetzer Nachwuchs ein erster und sechster Platz beim Pokalwettkampf der Turnerju-gend in Wolfsburg an. Dank des starken Zuwaches im Leistungsturnen wird dem-nächst eine dritte Wettkampfmannschaft gebildet. Im Geräteturnen gibt es inzwi-schen fünf Riegen.Das Interesse an Turnen und Gymnastik ist mit der neuen VfL-Sporthalle auch im Frauenbereich gestiegen. Dort bietet der VfL für zwei Gruppen vormittags Turnen an. Dort ist bei Bedarf für eine Kinderbe-treuung gesorgt.

Am 4. und 5. Dezember wird die Turnab-teilung das Regions-Hallenkinderturnfest ausrichten.

Gesundheitssport: Die Abteilung boomt

Im November 2003 hat eine Gruppe unter der Leitung von Ilona Mit-tag den Gesundheits-sport ins Leben gerufen. Nach der Auflösung der IG Diabetes schloss sich 2005 eine große Anzahl von Sportlern dem VfL an. Mit Übungsleiterin Helga Hennigs bekam der VfL die Anerken-nung zur Durchführung des Rehabilitations-sports und die Auszeich-nung Pluspunkt Gesundheit DTB. Die Mitgliederzahl stieg stetig und liegt heute bei circa 80 Teilnehmern. In mehreren Gruppen wird an der Wilhelmstraße Sport für Wirbelsäulengeschädigte, an Osteoporose Er-krankte, Teilnehmer mit Arthrose oder Gelenkersatz und einfach für Be-wegungsfreudige angeboten. Außerdem gibt es eine Gruppe Wellness und Entspannung.Das Ziel ist es, die Teilnehmer zu lebenslangem Sport zu motivieren, um eine Verbesserung der Ausdauer und Koordination, eine Aufhebung von Muskelschwächen und -verkürzungen, einfach mehr Beweglichkeit und eine angenehme Entspannung zu erreichen.Mit Sandra Heitmüller hat kürzlich eine weitere Übungsleiterin die Prü-fung für den Rehabilitationssport erfolgreich abgelegt. Es ist deshalb geplant, das Angebot zu erweitern und auf die interessierten Bewohner der Wohnanlage Mühle Amme auszudehnen. Erste positive Gespräche sind geführt worden. Die Sparte veranstaltet zu den Jubiläumsfeierlichkeiten am 11. April ei-nen Tag der offenen Tür und stellt sein breites Spektrum vor.

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Ein neuer Anlauf ist gemacht: Gudrun und Dennis Brandes beleben die Schwimmsparte

Gute Übungsstätten allein sind noch lange kein Garant für Erfolge. Wie abhängig die erfolgreiche Entwicklung einzelner Sport-arten innerhalb eines Vereins von den Ab-teilungs- und Übungsleitern ist, zeigt die Geschichte der Abteilung Schwimmen. Ohne eine geeignete Badeanstalt ist ein in-tensives Schwimmtraining jahrzehntelang in Uetze nicht möglich gewesen. Dennoch gab es einen Übungsbetrieb. Dieser be-schränkte sich allerdings auf die Erlangung von Freischwimmerzeugnissen, Grund-, Leistungs- und Lehrscheinen der DLRG sowie auf das Absolvieren von Schwimm-übungen für das Deutsche Sportabzeichen. Dazu war man auf die Schwimmanlagen in Celle und später in Burgdorf angewiesen. Obwohl von Wassersportbegeisterten mit einbezogen, waren die Schleusen an Fuhse und Erse dazu wenig bis gar nicht geeig-net.Mit der Eröffnung des Schwimmbads im Jahr 1960 trat eine entscheidende Wen-de für die Schwimmabteilung des VfL ein. Hinzu kam die für den Verein glückliche Fügung, dass sich zwei schwimmsportbe-geisterte Männer zur Verfügung stellten, ei-nen regelmäßigen Übungsbetrieb im neuen Uetzer Schwimmbad abzuhalten: Herbert Kaiser, der sich in den vierziger und fünf-ziger Jahren schon um den Handballsport verdient gemacht hatte, und Willi Wagner, der langjährige Schwimmmeister des Bads. Bereits das erste Schwimmfest anlässlich

der Einweihung des seinerzeit modernsten Schwimmbads im weiten Umkreis war ein voller Erfolg. In den folgenden Jahren nahm man an sämtlichen Schwimmwettkämpfen inner-halb des Kreises mit bis zu vierzig Aktiven teil. Gute Platzierungen wurden auch auf der Bezirksebene und bei Landesmeister-schaften erzielt. Die Erfolge waren umso beachtlicher, als im Winter so gut wie über-haupt nicht trainiert werden konnte. Der Anfang der siebziger Jahre über dem Bad errichteten Traglufthalle, die auch ideale Trainingsmöglichkeiten im Winter schaffte, ging – nach vorausgegangenen Sturmschäden – aus Kostengründen nach einigen Jahren die Luft aus. Nachdem Herbert Kaiser aus gesundheit-lichen Gründen von seinem Amt als Abtei-lungsleiter zurücktreten musste, konnte Willi Wagner die Last der Sparte neben sei-nem Amt als Schwimmmeister nicht allein tragen. Die Arbeit der Abteilung ruhte bis 2006. Dann wurde mit Dennis Brandes ein junger, engagierter Trainer gefunden. Seit vier Jah-ren wird mit rund 15 bis 20 Jugendlichen regelmäßig während der Sommermonate trainiert. Es bleibt zu hoffen, dass die dro-hende Schließung des Freibads durch die Gemeinde Uetze abgewendet werden kann, sonst würde die Abteilung wieder und dann wohl endgültig ihren Betrieb einstel-len müssen.

Egal ob Sommer oder Winter: Senioren gehen auf Tour

Seit 1999 besteht beim VfL die Mög-lichkeit für Senioren, an verschie-denen Aktivitäten teilzunehmen. Se-niorenwart Karl-Heinz Schmidt lädt in den Wintermonaten zu sogenann-ten Bädertouren ein, bei denen die Gruppe Thermalbäder in der näheren und weiteren Umgebung aufsucht. Bad Nenndorf, Salzhemmendorf, Bad Harzburg und Bad Bevensen sind nur einige der Ziele. Nach dem Baden und gemeinsamen Mittagessen schließt sich in der Re-gel eine kleine Wanderung oder die Besichtigung von kulturellen Se-henswürdigkeiten an. Für die Som-mermonate ist die eine oder andere Fahrradtour oder Wanderung in der Planung.

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Die Senioren 2005 am Torfhaus.

VfL Uetze

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Zahlreiche hervorragende Platzierungen, bis zum Landestitel, wurden errungen. Der Höhepunkt der Entwicklung wurde Mitte der achtziger Jahre erreicht, als der VfL sich mit 17 Teams an den Meisterschafts-runden beteiligte. Ein weiterer Höhepunkt war 1988, als die männlich C-Jugend unter Rainer Hoffmann nicht nur Landes- und Norddeutscher Meister wurde, sondern auch die Deutsche Vizemeisterschaft er-rang. Die Jugendarbeit des VfL Uetze war auf Kreis- und Bezirksebene zu der Zeit so

dominant, dass es keine Seltenheit war, wenn sich in einer Altersklasse gleich zwei Mannschaften für die nächsthöhere Ebene qualifizierten. In manchen Jahren eroberten die männlichen Jugendmann-schaften in allen Altersklassen sowohl Kreis- als auch Bezirksmeistertitel.Diese erfolgreiche Jugendarbeit hat sowohl im Niedersächsischen Landesverband als auch im Deutschen Volleyball-Verband An-erkennung gefunden. Aus den Reihen der Uetzer Jugendlichen wurden zahlreiche Jungen und Mädchen in die Landeskader berufen. Christina Tieben brachte es bis in die deutsche Juniorinnenauswahl. Zahl-reiche Talente trainierten im Kader des Volleyballinternats des DVV. Verantwort-lich für diese hervorragende Jugendarbeit war unter anderem Peter Jansen, der über mehrere Jahrzehnte Mannschaften trai-nierte und heute noch erfolgreich im Ju-gendbereich tätig ist.Die hervorragende Jugendarbeit brach-te später auch den gewünschten Erfolg im Erwachsenenbereich. Erstmals wur-de 1971 eine Herrenmannschaft in der Bezirksliga Lüneburg gemeldet. Spieler-trainer war der Abteilungsgründer Ernst

Mit der Volleyballabteilung des Vereins stellt sich eine der erfolgreichsten Abtei-lungen des VfL vor. Als sich vor fast 40 Jahren die ersten Volleyballenthusiasten, darunter auch der spätere Abteilungsleiter „Kalle“ Seffer, in der kleinen Turnhalle der Volksschule in der Feldstraße auf glatt ge-ölten Brettern zum ersten Schmetterschlag zusammenfanden, konnte keiner ahnen, dass damit eine der erfolgreichsten Volley-ballabteilungen des Landes auf den Weg gebracht war. Ein wesentliches Ziel der Verantwort-lichen war von Anfang an, den Uetzer Jugendlichen eine sinnvolle und Freude bringende Freizeitgestaltung zu ermög-lichen. Natürlich sollte dabei auch der noch in den Kinderschuhen steckende Volleyballsport verbreitet und die körper-liche Fitness gefördert werden. Aber an Leistungssport, wie er heute in einigen Übungsgruppen betrieben wird, wagte damals noch niemand zu denken.In der Anfangsphase bestand die Abtei-lung aus Kindern und Jugendlichen – teil-weise bis zu 90 Prozent. In unermüdlicher Kleinarbeit begann das Ehepaar Schulze kontinuierlich mit dem Aufbau der Ab-teilung. Geleitet von der Erkenntnis, dass auf Dauer nur gezielte Nachwuchsschu-lung Erfolg bringen kann, begannen sie mit einem systematischen Jugendtraining. Erstmals konnte 1976 eine weibliche Ju-gendmannschaft zur Meisterschaftsrunde gemeldet werden. Der männliche Nach-wuchs folgte 1978 mit zwei Mannschaften. Wesentliche Impulse bekam die Jugendar-beit des Vereins gegen Ende der siebziger Jahre, als Peter Jansen als Trainer zu den Uetzer Volleyballern stieß und die Groß-sporthalle am Schulzentrum fertiggestellt wurde. Mit Beginn der achtziger Jahre setzte der Run auf die Übungszeiten der Volleyballer ein. Sprunghaft bewegten sich die Mitglie-derzahlen der Abteilung auf die 200 zu. Die Trainingshallen der Kinder- und Jugend-lichen platzten aus allen Nähten, zahlreiche Trainerassistenten mussten ausgebildet werden. Die mühevolle Trainingsarbeit im Kinder und Jugendbereich trug 1980 die ersten Früchte. Über Kreis- und Bezirks-meisterschaften konnte sich erstmals eine Jungenmannschaft für die Landesmeister-schaft qualifizieren. Zwar wurde nur der achte und vorletzte Platz errungen, aber der Bann war gebrochen. Seither haben sich unzählige Mannschaften des VfL für Landestitelkämpfe qualifizieren können.

Schulze. Drei Jahre später wurde die erste Damenmannschaft unter der Leitung von Veronika Schulze, die mit dem 1. VC Han-nover 1964 einen deutschen Meistertitel bei den Juniorinnen erringen konnte, zum Wettspielbetrieb gemeldet. Fortan waren die Damen zehn Jahre die Lokomotive im Verein. Durch viermaligen Aufstieg in Folge, bis in die Landesliga, liefen sie den Herren immer um eine Nasenlänge voran. Die Herren schafften dann in der Spielzeit 1984/85 den Anschluss, als sie ebenfalls

in die Landesliga aufstiegen. Die darauf fol-genden zehn Jahre wurden allerdings klar von den Herren dominiert. Erst 1994/95 schafften beide Teams gleichzeitig den Aufstieg in die Verbandsliga. Dann zogen die Herren aber davon. 1999 wurde der Aufstieg in die Oberliga gefeiert. Schon ein Jahr später erreichte man die Regionalliga. Mit dem Abstieg 2004 begann dann ein Umbruch, der dazu führte, dass die oberen Klassen nicht mehr gehalten werden konn-ten. Heute spielen die 1. Herren und 1. Da-men in der Landesliga.Einhergehend mit den Misserfolgen war dann in den vergangenen Jahren eine ge-wisse Müdigkeit zu beobachten. Die Mit-gliederzahlen sanken, und man hatte Mühe, in den Jugendaltersklassen alle Mann-schaften zu besetzen. Auf der Suche nach einer Lösung schlossen sich im Juni 2007 die Volleyballer des VfL Uetze mit den Vol-leyballern der SV Meinersen-Ahnsen-Päse zu einer Spielgemeinschaft zusammen, die den Namen Team Geestland erhielt. Unter dem Vorsitz von Matthias Keune ist man nun wieder auf einem guten Weg, den Vol-leyballsport dieser Region zu fördern und wieder attraktiver zu gestalten.

Volleyball im VfL: Vom Schmettern und Pritschen

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VfL Uetze

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Auch die Jüngsten fühlen sich beim VfL Uetze wohl Eine für einen Sportverein nicht ganz alltägliche Abteilung wurde 1992 in den VfL Uetze aufgenommen: Ein aus einer Elterninitiative entstan-dener Spielkreis verlor sein jahre-lang angestammtes Domizil und war auf der Suche nach einer neuen Blei-be. Das kurz zuvor eingeweihte Ver-einsheim über der Normalsporthalle am Schulzentrum im Auge, kam auf Initiative des seinerzeitigen zweiten Vorsitzenden Hartmut Otte Kontakt zwischen den damaligen Leiterinnen Dorle Rase und Rosel Grunert sowie dem Vorstand des VfL zustande. Sehr schnell musste man jedoch er-kennen, dass das Vereinsheim nur ein Provisorium sein konnte, das lediglich die erste Raumnot lindern und die Elterninitiative erhalten und unterstützen konnte. Alsbald wurde ein Raum gegenüber der Grundschule am Katenser Weg angemietet und in Elterneigeninitia-tive hergerichtet. Inzwischen hat der Spielkreis unter der bewährten Lei-tung der beiden Erzieherinnen Ute Gottschalk und Marita Breyer seine Bleibe im Alten Rathaus an der Doll-berger Straße gefunden. Der Spiel-kreis hat in zwei Gruppen von Mon-tag bis Freitag in der Zeit von 8.30 bis 11.30 Uhr seine Tore geöffnet. In Gruppen von 12 bis 15 Kindern wird gespielt, gesungen und viel gelacht. Ein schöner Außenbereich mit großer Sandkiste und Spielgerä-ten sorgt für entsprechende Bewe-gungsfreiheit.

VfL Uetze

Spaßturnier der Kreissommerrunde Damen 1999.

Der „Weiße Sport“ ist in Uetze Breitensport

Als sich in den siebziger Jahren Tennis von der damals Wenigen vorbehaltenen Sportart zum Breitensport gewandelt hat-te, entwickelte sich die Idee, auch in Uetze Tennis zu spielen. Auf der Gründungsversammlung der neu-en Abteilung am 24. Januar 1979 konn-ten 29 Interessenten begrüßt werden. Der Abteilungsvorstand, bestehend aus Rolf Bellersheim als Leiter, Günter Müller als Sportwart und Helmut Wiese als Jugend-wart, hatte die nicht leichte Aufgabe, aus dem Nichts einen funktionierenden Spiel-betrieb zu schaffen. Allerdings stand seinerzeit zunächst nur die für diesen Zweck recht kleine Normal-sporthalle am Gymnasium zur Verfügung. Zusätzlich wurde in der Sommersaison ein Platz in Bröckel angemietet; außerdem konnte der Hartplatz am Gymnasium mit genutzt werden.Das Hauptproblem der jungen Abteilung war die Schaffung eigener Außenplätze. Über drei Jahre zogen sich Verhandlungen über einen geeigneten Standort hin; sie waren durch die knappen Finanzmittel der Gemeinde und die Planungen der Uetzer Ortsumgehung geprägt. Das Problem hielt die Aktiven jedoch nicht davon ab, einen regulären Punktspielbetrieb aufzubauen, was jedoch nur mit einer Sondergenehmi-gung des Verbands gelingen konnte, denn es konnten nur Auswärtsspiele ausgetra-gen werden.Am 9. April 1983 konnten endlich eige-ne Plätze am Herrschaftsweg eingeweiht werden: Es waren drei Plätze mit einem seinerzeit neuartigen Canada-Ten Belag erstellt worden. Dieser gemahlene Natur-stein hat sich, wie erhofft, als erheblich

pflegeleichter als das bis dahin übliche Ziegelmehl erwiesen. Die Gesamtkosten von rund 150 000 DM wurden neben Ei-genmitteln und einem Darlehen mit Hilfe von 55 000 DM öffentlichen Zuschüssen finanziert. Die Maßnahme hätte jedoch ohne die von jedem männlichen Mitglied geleisteten 30 Pflichtarbeitsstunden nicht realisiert werden können. Einen wesentlichen Beitrag leiste der da-malige Hauptsportwart Siegfried Bahlau, der sich aufopfernd um die Pflege der Plätze kümmerte. Im Jahr darauf konnte die Anlage mit der Errichtung eines Ten-nisheims vervollständigt werden. Nach sechs Jahren Abteilungsleitung gab Rolf Bellersheim diese ab und wechselte als 1. Vorsitzender in den Hauptvorstand des VfL. Zu dieser Zeit zählte die Abtei-lung an die etwa 90 Erwachsene und 40 jugendliche Mitglieder. Neuer Leiter der Tennis-sparte wurde Bernhard Buchmann, der noch heute für die Abteilung verant-wortlich zeichnet.Die Attraktivität des Tennissports bewirkte einen Mitgliederzuwachs auf mehr als 200 Aktive. 1992 reifte der Entschluss, zwei weitere Plätze anzulegen. 1993 wurde das Tennisheim um einen Duschtrakt erweitert. Nebenbei fanden die Aktiven immer die Zeit, ihrem Sport nachzugehen. Neben dem eigentlichen Punktspielbetrieb fördern vereinsinterne Einzel-, Doppel-, Mixed- und Kuddel-Mud-del-Turniere die Gemeinschaft. Neben den erfreulichen Wettkampfleistungen zählt Tennis beim VfL aber auch zum Breiten-sport. Deshalb ist auch jeder gern gesehen, der nicht unbedingt am Punktspielbetrieb teilnehmen möchte.

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Die Leichtathleten:Das Sportabzeichen steht zum Jubiläum im VordergrundVolkstümliche und leichtathletische Wett-kämpfe gehörten sei eh und je zu den Turnspielen. Insofern lässt sich die Ge-burtsstunde der Leichtathletik im Verein nicht mehr feststellen. Eigentlich sind die elementaren Disziplinen wie Laufen, Werfen und Springen seit Anbeginn des Vereinslebens Bestand des sportlichen Angebots gewesen. Latent im 1885 ge-gründeten MTV Vater Jahn vorhanden, führte die Leichtathletik in dem 1921 gegründeten SV Germania von Anfang an ein eigenständiges Dasein. Dort ist auch der größte Vereinserfolg der Vorkriegszeit vermeldet: Die schon immer guten Läufer aus Uetze errangen im 10 000-Meter-Lauf in der Mannschaftswertung bei der nord-deutschen Meisterschaft in der Besetzung Pröve, Seffer, Brandes und Meyer einen zweiten Platz. Auch im VfL beteiligten sich die Sport-ler an leichtathletischen Wettkämpfen. Sie errangen nicht nur auf Kreis- und Bezirksebene,sondern auch auf deutschen Turnfesten, hervorragende Platzierungen, zum Beispiel 1958 in München durch Rolf Stellfeld einen zehnten Platz im Sechs-kampf. Aus den frühen Jahren des VfL bliebe auch noch Karin Windler zu nennen,

die 1950 Landesmeisterin im Weitsprung der weiblichen Jugend wurde.In den siebziger Jahren kam die große Trimm-Welle auf die Vereine zu. Die Nach-kriegsjahre mit all ihren Entbehrungen lagen endgültig hinter uns und die Wohl-standsgesellschaft suchte einen Ausgleich im sportlichen Bereich. Trimm-Trab, Jog-ging, Volkslauf und -gehen waren in: Der Lauftreff, von dem seinerzeitigen Leiter Christel Meyer hervorragend organisiert, boomte. Welchen Umfang diese Bewegung ange-nommen hatte, mag man daran erkennen, dass der Verein 1984 insgesamt 144 Lauf-abzeichen aushändigen konnte. Mitte der Achtziger verebbte die Trimmwelle und die Aktionen kamen nach und nach zum Stillstand.Der Wettkampfbereich beschränkte sich in dieser Zeit auf das Laufen über Mittel- und Langstrecken. Rainer Schlimme, Peter Mauri, Dirk Schulze, Karin Lautmann, Jörg Heide sowie Christel Meyer hielten die VfL-Fahnen mit guten Leistungen hoch. Fast schon eine Legende im Gehsport ist Olga Meyer. Ihre Erfolge vollständig auf-zulisten, würde die Seiten dieser Ausgabe füllen. In den fast 25 Jahren, in denen sie diesen Sport wettkampfmäßig betrieb, ist sie 14-mal Niedersachsen-, 19-mal Deut-sche Senioren-, 17-mal Senioren-Europa- und ebenso oft Senioren-Weltmeisterin geworden. Olga Meyer hat alle Kontinente bereist und so die Farben des VfL Uetze fast in die ganze Welt getragen. Die Ge-herinnen des VfL waren, unter anderem

mit Olga Meyer und der heutigen Spar-tenleiterin Birgit Pohl, mehrfach Nieder-sachen- und Norddeutsche Mannschafts-Meisterinnen. Den größten Erfolg in der Teamwertung feierten Olga Meyer, Edith Kuchenbecker und Anni Schulze 1987, als sie bei der Deutschen Geher-Meisterschaft in Bremen den vierten Platz in der Mann-schaftswertung belegten.Geblieben sind für den Breitensport die Abnahmen für das Deutsche Sportabzei-chen, die von Mai bis September regelmä-ßig mittwochs ab 18 Uhr auf dem Sportge-lände am Herrschaftsweg erfolgen. Der Erwerb des Sportabzeichens steht auch im Mittelpunkt der Jubiläumsver-anstaltung am 16. Juni. In Zusammenar-beit mit dem Regionssportbund Hannover wird ein Sportabzeichentag ausgerichtet, zu dem schon annähernd 1500 Anmel-dungen aus den Uetzer Schulen und über 300 Anmeldungen aus den Uetzer Kinder-gärten vorliegen.

Verleihung des Sportabzeichens 2009

Wo man beim VfL auf die Matte gelegt wird

Die Sportart Judo gehört seit 1970 zur An-gebotspalette des VfL. Initiiert wurde sie von Hans-Joachim Rupprecht, der sowohl die Leitung der Abteilung als auch die des Übungsbetriebs innehatte. Nach mehr als 15 Jahren zog sich Rupprecht aus seinen Tätigkeiten für diese Abteilung zurück. Die Sparte stand gegen Ende der achtziger Jahre kurz vor ihrer Auflösung. Mehrfach wechselte die Leitung der Abteilung. Ganz nach ihren Vorbildern aus Fernost, beschei-den und nur selten an die Öffentlichkeit tretend, führten eine Zeit lang Karl-Heinz Goy aus Dollbergen und Karsten Holldack aus Hänigsen die Geschicke der Abteilung und die sportfachliche Arbeit. Mittlerweile liegt die Teamleitung seit mehreren Jahren in den Händen von Maik Tuschen. Von da

an ging es auch wieder bergauf: Die Uetzer Judokas haben sich in den vergangenen fünf Jahren im Wettkampfbereich einen Namen gemacht. Neben den allgemeinen Übungsstunden wird seit dieser Zeit sonnabends auch ein spezielles Wettkampftraining angeboten. Dojo-Nächte, Zeltlager, Judo-Safaris und

vieles mehr fördern zudem die Gemein-schaft.Im Jubiläumsjahr bieten die Judokas zwei Veranstaltungen an. Für den 26. März ist ein Tag der offenen Tür geplant, am 22. August richtet der VfL die Regionalmeister-schaft für Judokas unter 14 Jahren ab dem 7. Kyu/gelber Gürtel aus.

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Die Trimmwelle in Deutschland verlagerte sich in den Achtzigern langsam in die Sport-hallen. Aerobic war aus Amerika herüberge-schwappt. Beim VfL Uetze bildete sich 1983 die erste Aerobicgruppe unter der Leitung von Renate Jansen. Ein Jahr später wurde auch Jazzdance angeboten. Die Gruppen erlebten in den Folgejahren einen enormen

Aufschwung, lösten sich 1990 von der Ab-teilung Turnen und bildeten als Aerobik & Dance eine eigenen Sparte unter der Füh-rung von Renate Jansen. 2004 übernahm Ute Häselbarth die Spartenleitung und setzte das erfolgreiche Konzept fort. Heute hat die Sparte 270 Mitglieder und steppt und tanzt in 13 Gruppen. Die Jazzdance-

gruppen tanzen seit Jahren sehr erfolgreich und sind stets bei den Landesentscheiden vertreten. Darüber hinaus zeigen sie ihr Können bei Veranstaltungen und richten eigene Shows aus. So erwartet die Besucher im Jubiläumsjahr am 30. und 31. Januar mit der Jazzdance-Show in der Agora des Schul-zentrums ein besonderer Leckerbissen.

Aerobic und Jazzdance: Tanzen ist Träumen mit den Beinen

Die Tanzsparte sucht noch Paare

Seit 1997 drehen die Paare der Sparte Gesellschaftstanz ihre Runden. Unter der fachmännischen Anleitung von Berufstanzlehrer Udo Möller werden von den Standardtänzen über die Lateinamerikanischen Tänze bis hin zum Discofox die richtigen Tanzschritte eingeübt. Die Alters-struktur in der Tanzsparte ist breit gefächert und garantiert ein harmo-nisches Miteinander. Die derzeit aus zehn Paaren bestehende Gruppe sucht noch weitere interessierte Mitglieder, die neben der Freude am Tanzen auch Spaß an der Geselligkeit haben. Übungsabend ist don-nerstags von 20 bis 22.Uhr im Saal des Gasthaus Höbbel in Dollbergen.Die Sparte Gesellschaftstanz richtet am 6. November in der Gaststätte zum Deutschen Kaiser den VfL-Jubiläumsball aus.

Fechten:Musketiere kreuzen KlingenSportfechten gibt es im VfL Uetze seit November 1999. Beim Fechten kommt es nicht darauf an, aufeinander einzuhauen oder einzuste-chen. Es werden Körperbe-herrschung, Konzentration, Reaktion, Schnellkraft und Kondition gefordert, um mit taktischen Komponenten den Zweikampf zu bestrei-ten. Wegen der blitzschnel-len Angriffs- und Abwehrbewegungen wird neben der körperlichen Fit-ness auch die geistige Beweglichkeit gefördert. Mit Trainer Ulrich Bode steht der Sparte einer der erfolgreichsten niedersächsischen Fechter vor. Im Verlauf der vergangenen zehn Jahre bestand die Abteilung überwiegend aus Kindern und Jugendlichen und schwankte zwischen 20 und 40 Fechtern. Gefochten wird mit dem Florett und dem Degen, vereinzelt Säbel. Nach dem Umzug in die neue VfL-Halle mit der einge-richteten Planche und einer elektronischen Anzeigetechnik haben sich die Trainingsbedingungen deutlich verbessert.In der nur kurzen Geschichte der Fechter hat es schon einige über-ragende Ergebnisse gegeben: 1., 2. und 3. Platz bei Norddeutschen Seniorenmeisterschaften, 15. Platz bei den Deutschen Seniorenmei-sterschaften, Teilnahme an Deutschen Meisterschaften im Florett (A Ju-gend), 4. Platz bei den Deutschen Friesen-Mehrkampfmeisterschaften und einen 5. Platz auf der Niedersächsischen Rangliste im Florettfech-ten (B-Jugend). Dazu kamen mehrere 1., 2. und 3. Plätze bei Landes- und Bezirksmeisterschaften (Schüler, B-Jugend, A-Jugend).Wer am Fechten interessiert ist, ist bei den Übungsabenden gerne ge-sehen. Für Anfänger ist eine Fechtausrüstung vorhanden. Als Beitrag zum Jubiläumsjahr wird die Fechtabteilung am 7. Februar die offenen Bezirksmeisterschaften im Fechten ausrichten.

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Vorturner oder gar Turnwart tätig zu sein. Umgekehrt galten die Rekruten mit einer turnerischen und sportlichen Ausbildung als gute Soldaten. Kein Wunder, dass die-se gegenseitige Liebe auch ihren erziehe-rischen und vaterländischen Niederschlag fand. Im Weltkrieg 1914/1918 verlor der Männer-Turnverein Vater Jahn Uetze 54 seiner aktivsten und besten Mitglieder. Noch heute zeugt die über die Zeit gerettete und von Karl-Heinz Seffer liebe-voll restaurierte Gedenktafel im Eingangsbereich der VfL-Halle von dem großen Leid, das die Hinterbliebenen traf, und der entstandenen Lücke im Verein, die für viele Jahre nicht ge-schlossen werden konnte. Nur langsam konnten neben den al-ten bewährten Ecksteinen neue Aufbausteine gesetzt werden.

Historisch: Seit 1922 turnen die Frauen mit

Das Jahr 1922 bekam eine für Uetze historische Bedeutung. Am 30. Juli traten die ersten Turnerinnen auf den Plan und gründeten die Frauenabteilung. Seit diesem Tage hat sich der Bereich Frauenturnen immer mehr festigen können und ist nicht mehr aus dem Vereinsle-ben wegzudenken.Neben der Turnabteilung für Männer und Frauen kam auch das Ballspiel zu seinem Recht. Das Faustballspiel hatte in den Jah-ren nach dem Ersten Weltkrieg einen brei-

Die Anfänge: Ein junger Lehrer ergreift die Initiative

Friedrich Ludwig Jahn machte das Turnen und die Leibesübungen volkstümlich, als er im Jahr 1811 auf der Hasenheide bei Ber-lin die Jugend um sich sammelte und den ersten Turnplatz dieser Bewegung begrün-dete. Inspiriert von seinen Ideen schlossen sich am 19. Januar 1885 auf Initiative und unter Leitung des damaligen Junglehrers und späteren Rektors in Hamburg, Fried-rich Wilhelm Lühning, eine Anzahl junger Uetzer Männer zu einem Turnverein zu-sammen. Er nannte sich Männer-Turnverein Vater Jahn Uetze von 1885. Der Gründungstag fiel in eine Zeit, die von den Späteren als „die gute alte Zeit“ gepriesen werden sollte. Es war die Zeit stetiger Aufwärtsentwick-lung des deutschen Kaiserreiches unter Bismarcks starker Leitung. Man lebte in einer festen Ordnung, die unerschütterlich schien.Von der Entwicklung des MTV Vater Jahn ist bekannt, auch Dank der Aufzeichnungen des langjährigen Vorsitzenden Adolf Krü-ger, dass sie seit der Gründung bis zum Jahre 1914 recht mühsam gewesen, aber von außen nicht gestört worden sein soll. Gemessen an der sich dann anschlie-ßenden Zeit war sie gleichbleibend und stetig. Die damalige kaiserliche Zeit war erzieherisch von dem sehr disziplinierten Militär dominiert worden. Der Turnverein galt als Vorschule zur Soldatenzeit, die je-der gesunde junge Mann zu erwarten hatte. Es galt als eine besondere Ehre, nach der Rückkehr vom Militärdienst im Verein als

ten Raum eingenommen. In der Männer-klasse konnte sich die Mannschaft durch alle damaligen vier Spielklassen als Sieger durchsetzen. Im Handballsport kam es zwar nicht zu erhofften Meisterschaftseh-ren, jedoch wohnte dieser Sparte eine un-beirrbare Beharrlichkeit inne.

Hier wurde gespielt, weil einem dieser Sport Freude bereitete. Die Leichtathleti-kabteilung hatte Tradition, tauchte aber im Großen und Ganzen in den anderen Abtei-lungen unter.

Tradition, Trennung und Zusammenhalt:Die bewegte Geschichte des VfL Uetze

Chronik

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lung zielte darauf ab, den VfL wieder in seine Ursprungsvereine MTV Vater Jahn und SV Germania aufzulösen. Die hierzu auf den 21. Oktober 1949 anberaumte Versammlung lehnte dieses Ansinnen mit Mehrheit ab. In der Folge wird von einigen Mitgliedern eine Konkurrenzmannschaft unter dem Namen SV Germania aufge-baut.Der ehemalige Vorsitzende des VfL, Sieg-fried Lehmann, stellt dazu in der Fest-schrift zum 100-jährigen Bestehen 1985 fest: „Die Regeln des sportlichen Anstands sind in dieser Phase nicht immer einge-halten worden.“ Erst mit Gründung des Sportverein Uetze von 1908 am 22. Janu-ar 1952 kommt es diesbezüglich zu einer Beruhigung. Ohne Frage war die Aufspal-tung der Fußball-Abteilung für den VfL sehr schmerzlich.Zwischenzeitlich hatte 1950 Adolf Krüger den Vorsitz von Adolf Kregel übernommen. Im Jahr 1959 wurde der Versuch unter-nommen, die drei Sport treibenden Uetzer Vereine zu einem Verein zusammenzu-schließen. Während die Generalversamm-lungen des VfL und des TTC Rot-Weiß dazu ihr Einverständnis erteilten, votierte die des SV Uetze 08 dagegen. So blieb es, wie es war und noch heute ist.Auf der Generalversammlung 1962 ging der Vorsitz von Adolf Krüger auf Siegfried Osteneck über. Seinerzeit sah es nicht so aus, dass sich der VfL trotz der Rückschlä-ge in den ersten Jahren seines Bestehens zu dem mit Abstand größten Verein in Uet-ze entwickeln sollte.Im Gründungsjahr zählte er 324 Mit-glieder, davon 164 Jugendliche. Der Fehl-schlag der angestrebten Fusion aus dem Jahre 1959 und die in dessen Folge statt-gefundene Auflösung der Fußballabteilung ließ die Mitgliederzahl 1964 auf das abso-lute Tief sinken.Nur noch 156 Männer, Frauen und Kinder wurden in der Mitgliederliste geführt.

1921 wurde parallel zum Vater Jahn ein weiterer Verein gegründet, der Sportver-ein Germania von 1921 Uetze. Der neue Verein wollte sich eigentlich nur dem Fuß-ball widmen, brachte dann aber noch eine Leichtathletikgruppe hervor, die überaus erfolgreich war und bei den Norddeut-schen Meisterschaften einen 2. Platz bele-gen konnte. Der zweite Weltkrieg kostete in beiden Vereinen, neben dem vielen Leid, welches er über die Familien der Opfer gebracht hatte, erneut einer großen Anzahl von Sportkame-raden das Leben. Beim Vater Jahn waren es 46 und bei Germania 24 Sportler, die im Krieg fielen oder als vermisst gelten.Am Ende dieses Krieges war, auch weil es die damalige Besatzungsmacht so wollte, ein eigenständiger Neuanfang für beide Ver-eine nicht mehr möglich. Sie verschmolzen

Chronik

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am 11. Februar 1946 in den neu gegrün-deten Verein für Leibesübungen Uetze. Er-ster Vorsitzender dieses Nachfolge-Vereins der beiden Uetzer Traditionsvereine wurde Adolf Kregel, der insbesondere durch sein ausgeglichenes Wesen zu diesem schwie-rigen Amt befähigt schien, galt es doch, die widerstrebenden Interessen zweier sehr unterschiedlicher Vereine in gemeinsame Bahnen zu lenken.

Auf Talfahrt: Auch schwierige Aufgaben meistert der VfL

Wie schwierig sich diese Aufgabe gestal-tete, zeigte sich an der relativ kurzlebigen Tischtennisabteilung im VfL. Der Übungs-betrieb wurde aufgenommen und der Sportkamerad Dreher zum Abteilungslei-ter gewählt. Sehr schnell setzte sich jedoch

der Wunsch nach Eigenständigkeit durch, und so kam es im Oktober 1948 zur Gründung des Tisch-Tennis-Clubs Rot-Weiß Uetze. Vor diesem Hinter-grund ist auch das Bestreben einiger Vereinsmitglieder zu sehen, die die Fußball-Abteilung wieder vom VfL trennen wollten, um ebenfalls einen eigenen Verein zu gründen. Der schriftliche Antrag von 46 Mitgliedern im dritten Jahr sei-ner Existenz auf Einberufung einer außerordentlichen Generalversamm-

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sammlung kurz nach den Feierlichkeiten zum 90-jährigen Bestehen des VfL wieder nieder.In dieser Situation stellte sich Siegfried Lehmann erneut für das Amt des Vorsit-zenden zur Verfügung. Er knüpfte dort an, wo er aufgehört hattem und setzte seine er-folgreiche Arbeit für weitere elf Jahre fort. Der Verein expandiert. 1979 wird die Ten-nisabteilung gegründet und mit den Plät-zen am Herrschaftsweg eine vereinseigene Sportstätte geschaffen. 1983 werden Aero-bic und kurz darauf Jazzdance in das An-bot für Sportinteressierte aufgenommen. Im Jubiläumsjahr 1985 schreibt sich das 1000. Mitglied in das Beitragsbuch ein.Auf der Jahresversammlung im Frühjahr 1986 gibt Siegfried Lehmann die Ver-einsführung nach fast zwanzigjähriger Vorstandstätigkeit an Rolf Bellersheim ab. Unter seinem Vorsitz wird 1991 auf Initiative des Abteilungsleiters Volleyball, Karl-Heinz Seffer, mit der Einweihung der vereinseigenen Räumlichkeiten in der Nor-malsporthalle am Schulzentrum ein bei vielen Mitgliedern lang gehegter Wunsch realisiert: ein eigener Versammlungsraum mit sanitären Anlagen, einem Geschäfts-zimmer und einem gesonderten Raum für Krafttraining.

1992 wird der Spielkreis aufgenommen

Mit den Erfolgen der Volleyballer und Hand-baller in den achtziger und neunziger Jah-ren erfährt der Verein weiteren Zuwachs. Weitere Abteilungen bilden sich neu: 1992 wird der Spielkreis aufgenommen, 1997 wird die Sparte Gesellschaftstanz ins Le-ben gerufen und seit 1999 wird beim VfL auch gefochten. Jüngste Sparte ist der Ge-sundheitssport, der 2005 seinen Betrieb aufnimmt. Die Sparte Schwimmen greift nach jahrelanger Ruhe 2006 wieder aktiv

In dieser Phase gelang es Friedel Ulrich, der im gleichen Jahr den Vorsitz über-nahm, die weitere Talfahrt zu stoppen; ja, vielleicht sogar, den Verein vor dem Exo-dus zu bewahren. In der Zeit des Vorsitzes von Friedel Ulrich wird erstmals ein Mann in den Vorstand gewählt, dem der Verein in der Folge noch vieles zu Danken haben wird: Siegfried Lehmann übernimmt 1966 das Amt des Kassenwartes. Zwei Jahre später tauscht dieses Gespann die Aufgaben. Als wesentliche Bereiche-rung des sportlichen Angebots, das tra-ditionell noch aus Faustball, Gymnastik, Handball, Leichtathletik, Schwimmen und Turnen bestand, wird 1969 die Volleyball-abteilung gegründet; 1970 wird Judo mit angeboten. Nachdem der Verein in diesem Zeitraum in seinem Mitgliederbestand um knapp 100 gewachsen ist und sich dabei die Anzahl jugendlicher Mitglieder auf 130 mehr als verdoppelt hat, übernimmt 1972 Ernst Schüler den Vorsitz, während sein Vorgänger, nunmehr als dessen Stellver-treter, weiterhin im Vorstand mitarbeitet. Der Mitgliederbestand war zu diesem Zeit-punkt abermals erheblich angewachsen: auf 386, davon fast zwei Drittel Jugendli-che. Da sich ehrenamtliches Engagement und berufliche Pflichten dieser beiden nicht miteinander verbinden ließen, stell-ten sie sich zwei Jahre später nicht wieder zur Wahl. In der Folge stürzte der VfL in eine Situation, die man durchaus als Füh-rungskrise bezeichnen konnte.

Die Expansionsjahre: 1985 begrüßt der VfL

das 1000. MitgliedHans-Werner Kühnel, dem der Vorsitz an-getragen wurde, verzog kurze Zeit später nach Hannover. Sein Stellvertreter Friedel Müller folgte ihm zwar 1975 im Vorsitz, legte diesen aber noch im gleichen Jahr auf einer außerordentlichen Mitgliederver-

ins Geschehen ein. Mit dem Ausbau einer ehemaligen Fabrikhalle 2007 zu einer VfL-Sporthalle mit zwei Übungsräumen sind in Hinblick auf die Zukunft weitere Zeichen gesetzt. Wesentlichen Anteil an dieser posi-tiven Entwicklung in den vergangenen Jah-ren hat Hartmut Otte, der nach vierjähriger Tätigkeit als Jugendwart und elfjähriger Tätigkeit als stellvertretender Vorsitzender seit 1997 den Vorsitz im VfL innehat.

Und heute?

Der VfL Uetze ist stets mit einem attrak-tiven, zeitgemäßen Angebot bemüht, dem Bewegungsbedürfnis aller – insbesondere dem von Kindern und Jugendlichen – ge-recht zu werden. Der von Friedrich Ludwig Jahn entwickelte Gedanke des Turnens, dem sich der Verein als Traditionsträger des Männer-Turnverein Vater Jahn Uetze von 1885 besonders verpflichtet fühlt, ist gerade in diesem Verein von einer Reihe besonders qualifizierter Übungsleiter um-gesetzt und fortentwickelt worden.

Chronik

Der VfL-FotowettbewerbAnlässlich des 125-jährigen Bestehens ver-anstaltet der VfL Uetze im Jahr 2010 einen Fotowettbewerb, bei dem jeder mitmachen kann. Gesucht werden Fotos, die die Vielfalt des Sportangebots des VfL Uetze und das „Vereinsleben“ abbilden. Gelegenheit für Fotos gibt es bei den vielen unterschiedli-chen Veranstaltungen, die der VfL Uetze im Jubiläumsjahr 2010 ausrichtet. Jeden Monat werden die besten Fotos veröffentlicht. Un-ter den besten Monatsfotos werden am 11. Februar 2011 die Gesamtsieger ermittelt und veröffentlicht.

Weitere Informationen finden Sie auf:www.vfl-fotos.de.

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