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Ausgabe 1/2016 waldbesitzerverband.at MIT UNTERSTÜTZUNG VON BUND, LÄNDER UND EUROPÄISCHER UNION Waldverbandaktuell Infomagazin für aktive Waldbewirtschaftung Fachgerechte Holzausformung Erkennen von Holzfehlern Persönliche Schutzausrüstung

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Waldverband Aktuell 1/16

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Ausgabe 1/2016waldbesitzerverband.at

MIT UNTERSTÜTZUNG VON BUND, LÄNDER UND EUROPÄISCHER UNION

WaldverbandaktuellInfomagazin für aktive Waldbewirtschaftung

Fachgerechte HolzausformungErkennen von Holzfehlern

Persönliche Schutzausrüstung

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Waldverbandaktuell Jänner 20162 Waldverbandaktuell Jänner 2016 3Waldverbandaktuell Jänner 20162 Waldverbandaktuell Jänner 2016 3

Waldverband Salzburg 4 Nadelholz ökonomisch für die Zukunft wichtig Hermann & Müller Lärchensäge- und Hobelwerk, Holzfachmarkt im Pinzgau 6 Interview – NR Abgeordneter Franz Eßl Waldeigentum gehört respektiert 8 Termine 28 "Wir schauen auf unsere Wälder"

Inhalt

Ök.-Rat Rudolf RosenstatterObmann Waldverband Salzburg

Impressum: Medieninhaber und Herausgeber: Waldverband Salzburg, Schwarzstraße 19, 5020 Salzburg, Tel. 0662/870 571-270, [email protected], www.waldbesitzerverband.at; Redaktion: Dipl.-Ing. Franz Lanschützer; Layout: Ing. Michael Kern; Druck: Universitätsdruckerei Klampfer; Papier: PEFC, My Nova matt 80g; Auflage: 6.500 Stück Allfällige Adressänderungen geben Sie bitte beim jeweiligen Landeswaldverband (Kontakt siehe Impressum) bekannt. Redaktionsschluss für die Ausgabe 2/2016 ist der 15. März 2016

Diese Zeitschrift wurde auf PEFC-zertifiziertem Papier gedruckt. PEFC steht für die nachhaltige Nutzung von Holz. Der Rohstoff für dieses Papier stammt aus nachweislich nachhaltiger Waldwirtschaft.PEFC/06-39-04

Geleitwort

Die Rahmenbedingungen für die Holznutzung sind wieder gut, Holz ist Wirtschaft, Holz ist Einkommen und Holz ist jung. Die Jugend in der Forstwirtschaft ist unsere Stärke und das Interesse am Wald und an der Holzwirtschaft ist an den steigenden Ausbildungszah-len ersichtlich. Der Waldverband ist als Spezialist in der Forst- und Holzbranche eine starke Säule. Wir garantieren beste Preise, beste Übernahme und beste Qualifizierung. Dieser Weg ist am effektivs-ten wenn wir ihn gemeinsam gehen, darum unterstützt eure Firma, euren Waldverband. Der Waldverband seid ihr als Mitglieder. Das gemeinsame starke Auftreten garantiert uns auch in Zukunft un-seren Wald eigenständig zu nutzen und unmögliches Verlangen der Gesellschaft abzuwähren und sich dagegenzustellen. Die Kraft der Kleinen ist enorm, wenn sie zusammenstehen. Vertraut eurem Waldverband in der Holzvermarktung und den sonstigen Aufgaben wie der Waldbewirtschaftung oder der Vertretung von Eigentums-interessen. Die Waldhelfer sind eure Ansprechpartner vor Ort. Nutzt all die Möglichkeiten jetzt!

Euer ObmannÖk.-Rat Rudolf Rosenstatter

Holznutzung ist aktuell

Titelfoto: Andreas Pilz

12 Fachgerechte Holzausformung 14 Holzfehler

20 Die OÖ Abschussplanverordnung 18 Persönliche Schutzausrüstung

Thema 9 Rosenstatter neuer Vorsitzender

Wald & Wirtschaft10 Schnitttechniken in der Durchforstung12 Fachgerechte Holzausformung Richtiges Ablängen zahlt sich aus14 Erkennung von Holzfehlern und deren Auswirkungen18 Persönliche Schutzausrüstung und ihre Pflege

Wald & Jagd20 Die OÖ Abschussplanverordnung Ein Beitrag zur Versachlichung der Wald-Wild-Diskussion

Markt & Radar 16 Holzmarktbericht Österreich Marktradar

Wald & Jugend22 50 Shades of Forestry

Wald & Frau24 Martina Schwab Mit Wald und Holz groß geworden

Wald & Recht25 Registrierkassenpflicht seit 1. Jänner 2016

26 Aus den Bundesländern

Wald & Holz30 FAIE - der Forstprofi

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Waldverbandaktuell Jänner 20164 Waldverbandaktuell Jänner 2016 5

Waldverband Steiermark

Waldverbandaktuell Jänner 20164 Waldverbandaktuell Jänner 2016 5

Waldverband Salzburg Aktuelles

Nadelholz ökonomisch für die Zukunft wichtig

nicht geeignete Baumart für die zukünf-tige Erderwärmung dargestellt. In den Gebieten, die sich sehr weit entfernt vom natürlichen Verbreitungsareal der Fichte befinden, mag das auch durchaus zutref-fen. In Salzburg sind wir in der glückli-cheren Lage, dass weite Teile des Lan-des dem natürlichen Verbreitungsgebiet der Fichte zuzuordnen sind. Hier stellt sich dadurch auch nicht die Frage, einen völligen Ersatz für die Fichte finden zu müssen, sondern vielmehr geht hier die Überlegung in die Richtung, wie hoch ein Fichtenanteil langfristig sein kann.

Ökologie und Ökonomie sind gewünschte Parameter Hier allein auf die natürliche Wald-

gesellschaft Bezug zu nehmen und den Fichtenanteil möglichst gering zu hal-ten, mag zwar ökologisch gesehen, ziel-führend sein, greift aber ökonomisch be-trachtet sicher zu kurz. In der Baumar-tenwahl sind auch die technische Ver-wertbarkeit des jeweiligen Holzes sowie die Holzmarktlage an sich, mitzudenken. Vor diesem Hintergrund ist ein entspre-chender Nadelholzanteil, aus welchen Baumarten er sich auch immer zusam-mensetzt, auf jeden Fall als erstrebens-wert anzusehen. Im Gebirgswald wird hier in erster Linie an Lärche und Tan-ne gedacht, während in den Tieflagen

die Douglasie als interessante zusätzli-che Baumart ins Spiel kommt. Neben dem Klimaschutz wird aber auch zurzeit sehr stark Biodiversität im Wald disku-tiert. Hier gibt es Forderungen nach ver-längerter Umtriebszeit, mehr Totholz, Belassen von Biotopholz, Schaffung von Wildnisflächen und vieles mehr. Es ist auch durchaus gerechtfertigt, derartige Überlegungen in die Forstwirtschaft ein-fließen zu lassen, solange es die Entschei-dung des Grundeigentümers bleibt, wo er welche Maßnahmen setzen möchte.

Waldverband ist umfassender Partner für WaldbesitzerIn Anbetracht all dieser Rahmenbe-

dingungen zeigt sich, dass Waldbewirt-schaftung eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe ist. Der Waldverband Salzburg hat sich zum Ziel gesetzt, auch hier sei-ne Mitglieder genauso umfassend zu un-terstützen und zu beraten wie es in der zentralen Aufgabe der Holzvermarktung erfolgt. Bei den ganz normalen Holznut-zungs- und Waldpflegeprojekten werden Artenvielfalt Lebensraum mitberück-sichtigt. Darüber hinausgehende Spezi-alberatungen werden der Forstabteilung der Landwirtschaftskammer übergeben. Dort steht professionell geschultes Bera-tungspersonal zur Verfügung. Die Forst-berater der Landwirtschaftskammer

Die ökologischen Anforderungen an den Wald werden ständig größer. Waldbesitzer

müssen viele Parameter in der Bewirtschaftung berücksichtigen, dabei sollte die

Ökonomie nicht zu kurz kommen. Der Waldverband Salzburg berät umfassend.

Durch die großen Schadholzmengen wegen Eis, Schnee, Sturm und Borken-käfer, die auch zu einer teilweise emp-findlichen Rücknahme der Holzpreise geführt haben, hat das Jahr 2015 auch wieder eine intensive Diskussion über

Dipl.-Ing. Franz LanschützerForstdirektor LK Salzburg Geschäftsführer Waldverband Salzburg

Hermann & Müller Lärchensäge- und Hobelwerk, Holzfachmarkt im Pinzgau

Ing. ChrIstIne MoosleChner

Die Lärche ist ein absolutes Nischen-produkt und in ganz Österreich gibt es nur eine handvoll namhafte Lärchensä-gewerker. Vom einschnittfähigen Holz macht die Lärche etwa 3 bis 4% aus", schildert der Geschäftsführer Albert Prokop, vom Lärchensäge- und Hobel-werk Hermann & Müller in Bruck. 1902 gründeten Josef Hermann und Conrad Müller das bislang größte Sägewerk im Pinzgau. Auch heute noch ist das auf dem neuesten Stand der Technik befind-liche Sägewerk neben dem Hobelwerk

und dem Holzfachmarkt der Hauptbe-standteil des Unternehmens. 2002 inves-tierte der Betrieb in einen neuen Holz-fachmarkt auf insgesamt ca. 2500 m² Flä-che. Integriert ist hier auch die Tisch-lereiabteilung mit cnc-gesteuerten und optimierten Plattenzuschnitt und auto-matischer Bekantung. Die Jahrespro-duktion im Hobelwerk liegt bei 6.000 - 7.000 m3. Die Absatzmärkte des Unter-nehmens liegen zu 70 % im Inland und zu 30 % im Ausland. Seit 2003 ist eine neue Leimbinder-Flugdachhalle zur optimalen Vortrocknung des Schnitt-holzes und damit verbunden der hohe

Qualitätsstandard des Schnittholzes in Betrieb gegangen. Den Waldverband sieht Prokop als ganz wesentlichen Part-ner. "Der Waldverband ist für uns ein ganz wichtiger Ansprechpartner. Wir müssen dadurch nicht bei unzähligen Waldbesitzern direkt unser Lärchenholz beziehen, sondern haben zentral einen Waldhelfer für den Einkauf - Fracht und Logistik wird organisiert. Die Koope-ration mit dem Waldverband Salzburg schätzen wir sehr, gleichzeitig ist durch unsere 3D-Vermessung die Nachvoll-ziehbarkeit für den Kunden gegeben", so Geschäftsführer Prokop.

Das Säge- und Hobelwerk Hermann & Müller schätzt den Wald-verband als kompetenten Ansprechpartner. Ge-schäftsführer Albert Prokop im Bild mit Rudi Rosenstatter und Franz Lanschützer.

Die Nachvollziehbarkeit ist das oberste Gebot. 3D-Vermessung - jeder Stamm ist sechs Monate gespeichert und für den Kun-den abrufbar. Fotos: Mooslechner

Holzmarktbericht SalzburgHolzpreise, Netto frei Straße: Jänner 2015

Rundholz von bis

Fi Blochholz A, B, C, 2b, 3a FMO 88,00 94,00

Fi Blochholz A, B, C, 1b FMO 68,00 74,00

Tannenabschlag 7,00 10,00

Sonstige Hauptholzarten

Lärche, A, 3b+, FMO 132,00 137,00

Lärche, B, 2b+, FMO 107,00 117,00

Buche, A/B, 4+, FMO 86,00 96,00

Buche, A/B, 3b+, FMO 72,00 96,00

Eiche, A, 4+, FMO 195,00 205,00

Industrieschwachholz

FI, Ta, Faserholz, AMM 64,00 75,00

FI, Ta, Schleifholz, AMM 88,00 92,00

Buche, Faserholz, AMM 70,00 73,00

Energieholz, frei Abnehmer

Brennholz hart, RMM 60,00 67,00

Brennholz weich, RMM 35,00 40,00

Energieholz AMM 90,00 100,00

Waldhackgut hart, W20 Srm 24,00 28,00

Waldhackgut weich, W30, Srm 15,00 24,00

Astmaterial, W40, Srm 12,00 14,00

Im Holzzuschnitt ist Hermann & Mül-ler ein wichtiger Partner für die Tischler und Zimmerer in der Region.

Fotos: Mooslechner

Baumartenwahl und Klimawandel ge-bracht. Ein oftmals verwendetes Schlag-wort war dabei die Schaffung von „kli-mafitten“ Wäldern. In der medialen Auf-bereitung dieses Themas wird natürlich sofort die Fichte, als in vielen Bereichen

haben einen Zertifizierungslehrgang zur Schaffung von Biodiversität im Wald ab-solviert. Mit diesem Spezialwissen wird auch das Projekt „Wir schauen auf un-sere Wälder“ unterstützt. Dazu werden Waldbesitzer beraten und animiert, auch selbst mitzumachen und ein besonderes Augenmerk auf ökologisch sehr wertvol-le Bestandesteile zu legen. Neben diesen ökologischen Erfordernissen wird aber bei diesen forstlichen Beratungen auch sichergestellt, dass die ökonomische Be-trachtung nicht zu kurz kommt. Artein-reiche, gesunde, stabile und auch ertrag-reiche Wälder sind das Ziel, damit die Wertschöpfungskette Holz auch weiter-hin die Basis für den Wohlstand des Lan-des bilden kann.

Und der Holzmarkt hat sich in den letzten Wochen so weit erholt, dass Frischholz gefragt ist und dem jeweiligen betrieblichen Erfordernis entsprechend auch ins Holz gegangen werden kann.

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Waldverbandaktuell Jänner 20166 Waldverbandaktuell Jänner 2016 7

Waldverband Steiermark

Waldverbandaktuell Jänner 20166 Waldverbandaktuell Jänner 2016 7

Waldverband Salzburg Aktuelles

Waldeigentum gehört respektiert

Herr Präsident Franz Eßl, das „Tourismusland Salzburg“ wird oft auch als „Holzland Salzburg“ be-zeichnet. Wie kommt es dazu?

Die Kulturlandschaft lockt im Som-mer wie im Winter viele Touristen in die Regionen Salzburgs. Zudem punktet die weltberühmte Landes-hauptstadt mit ihrer Geschichte und Kultur. Sowohl historisch betrach-tet als auch nach den aktuellen Wirt-schaftsdaten liegt eine besondere Säu-le des Wohlstandes in Salzburg in der Forst- und Holzwirtschaft, was die Bezeichnung „Holzland“ durchaus rechtfertigt. Neben der hohen Wald-ausstattung besitzt Salzburg eine so starke Weiterverarbeitung von Holz, dass 26 % der Erwerbstätigen in der Sachgüterproduktion diesem Sektor zuzurechnen sind.

Wie wollen Sie und die Landwirt-schaftskammer diese Position in Zu-kunft stärken?

Die Landwirtschaftskammer Salz-burg engagiert sich seit 1993 sehr stark in der Holzwerbung, indem auch die Geschäftsführung von pro-Holz Salzburg hier angesiedelt ist. In engster Zusammenarbeit mit der Säge- und Holzindustrie, den Innun-gen der Holzbaumeiter und Tischler, dem Holzhandel sowie mit der Unter-stützung des Landes Salzburg ist es ge-lungen, was den Holzbau betrifft, neue Maßstäbe zu setzen. Der Holzbau liegt mittlerweile bei einem Anteil von über 30 % am gesamten Hochbau. Und da-mit dieser Trend weiter steil nach oben zeigt, werden wir sowohl proHolz als auch den Holzcluster nach Kräften unterstützen und zur Versorgung der

weiterverarbeitenden Betriebe dafür Sorge tragen, dass genug Holz aus dem Wald kommt.

Die übermäßige Nutzung von Holz wird in der Öffentlichkeit oft kritisch gesehen und beim Klimagipfel in Frankreich wurde vorgegeben, Wäl-der und Holzvorräte aufzubauen?

Die übermäßige Forderung, für die Biodiversität Waldflächen aus der Nut-zung zu nehmen, bereitet uns Waldbe-sitzern Sorge. Der Wald in Salzburg ist durch die sorgsame Bewirtschaf-tung in einem auch ökologisch gesehen sehr guten Zustand. Die Naturnähe ist sehr groß, der Tot- bzw. Biotopholz-anteil weiterhin steigend und auch der Mischwaldanteil nimmt zu. Auf die-sem forstlich hohen Niveau wollen wir die flächendeckende Bewirtschaftung

sicherstellen. Um das Klima zu schüt-zen, ist es zielführender, die Holzvorrä-te zu nutzen, statt sie im Wald zu hor-ten, wo sie sich im natürlichen Verrot-tungsprozess wieder auflösen und da-mit höchstens CO2-neutral wirken. In Gebäuden kann man sie als CO2-Spei-cher verwenden. Der bewirtschaftete Wald ist also in jeder Hinsicht der beste Klimaschutz.

Herr Präsident, wie sieht es mit ih-rem eigenen Wald aus?

Waldbesitz ist so wie für mich auch für viele andere bäuerliche Betriebe eine große Freude, weil der Wald sowohl für das regelmäßige Einkommen als auch für besondere betriebliche Erfordernisse ge-nutzt werden kann. Seit über 20 Jahren habe ich einen Waldwirtschaftsplan, der mir sehr gut zeigt, wo Pflegeeingriffe not-wendig, Nutzungen möglich sind, aber auch, wo die Nutzungsreserven liegen.

Und nutzen sie auch regelmäßig den Zuwachs?

Viele Bauern sehen den Wald als Spar-kasse, ich bin der Meinung, dass man den Zuwachs nutzen soll. Damit steigt die Wertschöpfung. Zumindest über ein, zwei Dezennien gesehen nutze ich den Zuwachs. Zusätzliche Holzvorräte baue ich dort auf, wo sie für den Wald gut sind.

Finden sie in ihrer Waldbewirtschaf-tung als vielbeschäftigter Grundeigen-tümervertreter noch Zeit, selbst mit Traktor und Motorsäge im Wald zu sein?

Früher habe ich sehr viel im Wald ge-arbeitet und war dabei auch vor einige Herausforderungen gestellt. Schon im Jahr nach der Hofübernahme, 1979, war ich mit einem Sturmereignis im Lungau konfrontiert, das mir einen Windwurf auf zwei Hektar bescherte. Heute habe ich leider nicht mehr so viel Zeit, daher greife ich selbst auch auf professionelle Dienstleister zurück.

Als Präsident der Landwirtschafts-kammer haben sie über den Waldver-band wahrscheinlich einen besonde-ren Zugang.

Mein Zugang zum Waldverband ist der gleiche wie für jeden anderen Waldbe-sitzer auch und ich schätze das Angebot des Waldverbandes sehr. Es freut mich

natürlich auch, dass wir diese Fachor-ganisation der Landwirtschaftskammer als eine umfassende Servicestelle in der Waldbewirtschaftung und Holzvermark-tung etabliert haben. Sowohl bei kleine-ren als auch bei großen Holzmengen ist man mit den Leistungen des Waldver-bands gut beraten. Der Waldverband ist in seiner Arbeit ein wichtiger verlän-gerter Arm der Landwirtschaftskammer, weil eine forstliche Beratung nur dort wirklich greift, wo die Vermarktung auch gesichert ist.

Was liegt ihnen für den Salzburger Wald und deren Besitzer besonders am Herzen?

Die Herausforderung für die Zukunft wird es sein, dass Eigentum an sich und als wichtige Säule unseres Wohlstandes von der Gesamtbevölkerung wahrge-nommen und respektiert wird. Für den Wald bedeutet dies, dass die Öffnung des Waldes mit dem Forstgesetz 1975 als weitreichend und damit ausreichend an-zusehen ist. Jede darüberhinausgehen-de Beanspruchung ist individuell mit den Eigentümern zu regeln und bei ent-sprechendem Respekt werden sich die Grundeigentümer keiner konstruktiven Lösung verschließen. Vor diesem Hin-tergrund soll für die Waldbesitzer aller Kategorien Waldbesitz Freude machen und Einkommen schaffen.

Interview – NR Abgeordneter

Franz Eßl, Präsident der Landwirt-

schaftskammer Salzburg sieht im

Waldverband Salzburg, der sehr

eng mit der Forstabteilung der LK

Salzburg zusammenarbeitet, ei-

nen wichtigen Ansprechpartner für

die Waldbesitzer im Land. Die Re-

daktion des "Waldverband Aktuell"

sprach mit dem Präsidenten über

seine Einschätzungen wie es um

die Zukunft der Forst- und Holz-

wirtschaft steht, den persönlichen

Bezug zum Wald und den Waldver-

band als starke Organisation für

Österreichs Waldbauern.

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Waldverbandaktuell Jänner 20168 Waldverbandaktuell Jänner 2016 9

Liebe Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer

2015 war in vielerlei Hinsicht herausforderungs-voll. Schadereignisse wie Schneebruch, Trocken-schäden und Borkenkäferkalamitäten wurden dank der aktiven Waldbewirtschaftung unserer Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer größtenteils erfolgreich bewältigt. Nichtsdestotrotz muss wei-terhin ein besonderes Augenmerk auf die Borken-käfersituation gelegt werden, um weitere Kalami-täten vorzubeugen. Auf unser Drängen hin wurde vom Ministerium für ein lebenswertes Österreich ein Borkenkäferpaket für 2016 geschnürt.

Die Forderung einer generellen Öffnung von Forst-straßen und Waldwegen für Mountainbiker hielt uns gesellschaftspolitisch in Atem. Dank des Schulterschlusses mit dem Österreichischen Forstverein konnten mit der Aktion „Sicherheit im Wald für alle“ im November 70.000 Unterschriften an HBM Rupprechter übergeben und dem grenzen-losen Mountainbiken im Wald eine erste Absage erteilt werden. An dieser Stelle ein herzliches Danke für die zahlreiche Unterstützung. Aufgrund des positiven Echos wird die Aktion bis Ende April 2016 weitergeführt. Jede Unterschrift zählt!

Die marktkonforme Bereitstellung von Frischholz wird uns speziell im Frühjahr beschäftigen. Eine aktive Waldbewirtschaftung sowie Pflegemaß-nahmen sind die besten Investitionen in Ihren Wald. Nutzen wir die nun anlaufende Forstförde-rung und investieren wir in die Zukunft unserer Wälder. Eine besondere Herausforderung im kom-menden Jahr ist der Schutz des Eigentums. Be-gehrlichkeiten unterschiedlicher Interessengrup-pen sowie der vielfältigen Waldnutzung müssen in verträgliche Bahnen gelenkt werden.

Beste Grüße!Ök.-Rat Rudolf Rosenstatter

Ök.-Rat RUDOLF ROSENSTATTERObmann Waldverband Österreich

Rosenstatter neuer Vorsitzender

Mit 1. Jänner 2016 hat Ök.-Rat Ru-dolf Rosenstatter, Obmann des Waldver-bandes Österreich, das Amt des Vorsit-zenden der Kooperationsplattform Forst Holz Papier (FHP) angetreten. Rosen-statter ist damit höchster Repräsentant der Wertschöpfungskette Holz in Ös-terreich. Erstmalig seit Gründung dieser europaweit einzigartigen Plattform über-nimmt mit Rosenstatter ein Vertreter des Waldverbandes Österreich diese verant-wortungsvolle Aufgabe. Ziel der sechs Trägerorganisationen – Waldverband Österreich, Landwirtschaftskammer Ös-terreich, Land&Forst Betriebe Öster-reich, Fachverband der Holzindustrie Österreichs, Fachverband der Papierin-dustrie Österreich sowie Austropapier–Vereinigung der Österreichischen Pa-pierindustrie, ist es, Holz in allen An-wendungsbereichen als Bau- und Werk-stoff sowie Energieträger zu forcieren.

ArbeitsschwerpunkteAls Schwerpunkte seiner Vorsitzfüh-

rung hat Rosenstatter folgende Themen herausgestrichen:• Sicherstellungeinerflächendecken-

den, nachhaltigen Waldbewirtschaftung zur Sicherung der Rohstoffbasis der er-folgreichen Wertschöpfungskette Holz.• SteigerungdesHolzeinsatzesinsbe-

sondere im Bauwesen als maßgeblichen Beitrag zur regionalen Wertschöpfung und für den Klimaschutz. Die Vereinba-rungen zu einem globalen Klimaschutz-abkommen im Dezember 2015 in Paris sollen dabei in Europa Richtschnur für die Forcierung des Holzbaues werden.• EtablierungeinerneuenImagekam-

pagne für die aktive Waldbewirtschaftung

und Holzverwendung in der brei-ten Öffentlichkeit gemeinsam mit den proHolz-Organisationen.

Volkswirtschaftliches SchwergewichtDie heimische Produktion und Weiter-

verarbeitung von Holz leistet seit vielen Jahren einen erheblichen volkswirtschaft-lichen Beitrag, was Beschäftigung, Pro-duktionswert und Export betrifft. Von den 172.000 Betrieben, in denen Forst und Holz rund 300.000 Menschen Ar-beitsplatz und Einkommen bietet, spannt sich der Bogen zur wirtschaftlichen Be-deutung der Branche mit einem durch-schnittlichen Produktionswert von rund 12 Mrd. Euro jährlich und einem Außen-handelsüberschuss von rund 3,5 Mrd. Euro pro Jahr. Dies macht die Wertschöp-fungskette Holz neben dem Tourismus zu einem volkswirtschaftlichen Schwerge-wicht in Österreich.

Neben den Entscheidungsgremien von FHP sind Arbeitskreise wie z.B. Werks-übernahme, Holzernte, Holzfluss, Holz-bilanz und Energie eingerichtet, an de-nen Experten aus der gesamten Forst- und Holzwirtschaft mitwirken. Durch die spartenübergreifende Zusammenar-beit,Bündelunggemeinsamer Interessensowie durch die Ausgestaltung gemein-samer Rahmenbedingungen wie z.B. die Österreichischen Holzhandelsusancen, den FHP-Musterschlussbrief und Liefer-schein, Ausarbeitung des elektronischen Werksabmaßes und nicht zuletzt die Auf-lage von zahlreichen Bildungs- und Schu-lungsunterlagen, hat FHP bedeutenden Einfluss auf die positive Entwicklung der gesamten Wertschöpfungskette Holz.

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Waldverband Salzburg Aktuelles

Exkursion zur WertholzsubmissionTermin: Freitag, 29. Jänner 2016, St. Florian bei Linz

Der Waldverband Salzburg organisiert jedes Jahr eine gemeinsame Tagesexkursion zur Wertholzsubmission nach St. Florian in Oberösterreich. Bei einer Werholzsubmission werden qualitativ hochwertige Stämme einer breiten Käuferschicht zum Verkauf angeboten, um für den Waldbesitzer eine Erlössteigerung zu erreichen. Durch eine Sub-mission schafft man bei den Waldbesitzern eine Bewusstseinsbildung für die Notwen-digkeit einer fachgerechten Laubholzpflege, nebenbei lassen sich aktuelle Laubholztrends erkennen.Anmeldung für die organisierte Tagesexkur-sion unter LK Salzburg, Forstabteilung, Dipl.-Ing. Phillip Fersterer, Tel. 0662/870571-276 oder per E-Mail: [email protected]

"Hohe Jagd" in Salzburg

Messe „Die Hohe Jagd & Fische-rei“ ist die bedeutendste Fachmesse für Jagd und Fischerei im Alpen-Adria-Do-nau-Raum. Als jährlicher Treffpunkt für alle Jäger, Fischer, Naturliebhaber und Outdoor-Fans bietet Sie an vier Messe-tagen ein umfassendes Ausstellungsan-gebot mit fachlich ansprechenden The-menschwerpunkten sowie ein vielfälti-ges Rahmenprogramm und zahlreiche Highlights.

Erleben Sie neben dem umfassendes Ausstellungsangebot mit allen wichtigen

Marken auch fachlich ansprechende Themenschwerpunkte und ein vielfälti-ges Rahmenprogramm sowie zahlreiche Highlights, wie zum Beispiel die öster-reichische Hirschrufmeisterschaft: Frei-tag, 26. Februar 2016, 14 Uhr: Öster-reichische Hirschrufmeisterschaft und Sonntag, 28. Februar 2016, 14.30 Uhr: Internationale Hirschrufmeisterschaft. Mehr als 550 hochkarätige nationale und internationale Aussteller aus dem Jagd-, Fischerei- und Allradbereich erwarten Sie.

Vom Donnerstag 25. bis Sonntag 28. Februar ist Salzburg Treffpunkt für Jäger, Fi-

scher und Naturliebhaber. Im Messezentrum in Salzburg findet die traditionelle

"Hohe Jagd" statt.

Salzburger Waldbauerntag Termin: 4. März 2016, 9 Uhr, Heffterhof Salzburg

Der alljährliche Waldbauerntag mit der Vollver-sammlung des Waldverbandes Salzburg ist ein

Branchentreffpunkt geworden. Der Waldverband und die Landwirtschaftskammer Salzburg laden

herzlichst dazu ein. Einer der Höhepunkte wird der Fachvortrag von Univ. Prof. Dr. Gottfried Hol-

zer sein, der zum Thema "Das forstliche Eigen-tum im Spannungsfeld des Naturschutzrechts"

referiert. Am Waldbauerntag besteht weiters die Möglichkeit, sich zur Forstexkursion 2016 anzu-melden. Das gesamte Team des Waldverbandes

freut sich sehr auf Ihren geschätzten Besuch!

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Waldverbandaktuell Jänner 201610 Waldverbandaktuell Jänner 2016 11

Wald & Wirtschaft Schnitttechniken

Schnitttechnikenin der Durchforstung

Dipl.-ing. SiegfrieD BirngruBer

Wenn möglich sollte man bei Durch-forstungen eine leichte Motorsäge benüt-zen. Die Unfallgefahr steigt mit der Er-schöpfung an. Leichte Motorsägen um die 5 kg Gewicht, Hubraum 40 - 50 cm² bzw. ca. 4 PS Leistung sind für Durch-forstungen optimal (beispielsweise Hus-qvarna 550 XP oder Stihl 241 o.ä.) und bieten ausreichend Reserven bei der Fäl-lung einzelner stärkerer Bäume.

SchlagortvorbereitungGenauso wie bei der Starkholzfällung

muss auch bei der Durchforstung der Gefahrenbereich gekennzeichnet werden. Laut "Forstliche Kennzeichnungsver-ordnung" sind nur die bekannten gelben, runden Schilder mit den Zusatztafeln

für die Kennzeichnung des Gefahrenbe-reichs geeignet. Alle anderen Absperrun-gen, wie quergestellter Traktor, diverse Absperrbänder sowie selbst geschriebe-ne Tafeln sind zwar gut gemeint, entbeh-ren aber jeder Rechtsgrundlage.

Bevor man mit der Fällung beginnt, sollte man unbedingt Rückegassen an-legen. Diese werden im Abstand von 20 m annähernd senkrecht zur Forststraße angelegt. Die Bäume werden dann fisch-grätförmig zu diesen Rückegassen ge-schlägert. Dadurch wird die Holzbrin-gung mittels Traktorseilwinde bzw. Rü-ckewagen deutlich erleichtert. Der Wald-bestand sollte zukünftig nur mehr auf diesen Rückegassen befahren werden, um die unerwünschte Bodenverdich-tung mit entsprechenden Folgeschäden, - wie z.B. der Rotfäule etc., zu verhindern. Optimal ist ein Anschluss an die nächste

Forststraße um das Wenden im Bestand zu vermeiden. Das Befahren soll bei ge-ringer Hangneigung in Falllinie erfolgen, um ein seitliches Abrutschen bei feuch-terWitterungzuverhindern.InHanglagesoll Wert auf notwendige Ketten auf den Rädern und gegebenenfalls bremsbaren Kranwagen gelegt werden.

Vorausgesetzt wird bei jeder Motorsä-genarbeit eine entsprechende persönli-che Schutzausrüstung (Schnittschutzho-se, Forsthelm, schnittfeste Forststiefel, Handschuhe und Erste-Hilfe Packerl) und eine normgerechte Motorsäge mit Kettenbremse. Baumfällungen sollten, wenn möglich, nicht als Einmannarbeit stattfinden. Selbst kleinere Unfälle (z.B.: eingeklemmt werden) können tragische Ausmaße annehmen. Die Mitnahme ei-nesHandysunddieInformationvonAn-gehörigen über den genauen Arbeitsort

Die wichtigsten Eingriffe im Bestand geschehen in den frühen Altersklassen. Was man in der Jugend versäumt, ist bei älteren

Wäldern schwer auszugleichen. Werden die ersten Pflegeeingriffe wie Stammzahlreduzierung und Mischwuchsregulation vor-

wiegend mit Freischneider oder händisch mit Heppen durchgeführt, so wird bei der Durchforstung meist die Motorsäge bzw. der

Harvester verwendet.

sollten selbstverständlich sein. Im Un-glücksfall sollte man auch ortsfremde Personen zur Unglücksstelle einweisen können. Gratis Apps am Smartphone (z.B.: "GPS status") erlauben die meter-genaue Koordinatenposition des Ortes anzugeben.

Auch bei der Fällung von Schwach-holz muss auf einen Sicherheitsabstand von eineinhalbfacher Bäumlänge geach-tet werden. Ein 20 cm dicker Baum ent-wickelt noch eine lebensbedrohliche Auftreffenergie von mehreren hundert Kilogramm.

Nach der Auszeige der Z-Bäume und der unbedingt zu entnehmenden Be-dränger wird der zu fällende Baum bis in Kopfhöhe mit der Motorsäge aufgeas-tet. Wichtig ist dabei, dass die Motorsäge rechts am Stamm voreilt, das heißt, dass der Motorsägenführer nicht hinter der

Bild links: leichtes Ausbringen durch "Fällboy".Bild oben: kräfteschonender Fällheberschnitt.Bild unten: Aufasten vor dem Umschneiden - Kette ist rechts vom Stamm. Fotos (3): SVB

Schwertspitze steht. Dadurch wird ein gefährlicher Rückschlag der Schwertspit-ze verhindert. (Bild unten)

SchnitttechnikenDie Schnitttechniken in jungen Be-

ständen unterscheiden sich wesentlich von denen der Altholzernte. Bei dünnen Stämmen bis Armstärke (max. 15 cm Stockdurchmesser) wird vorwiegend der Schrägschnitt angewandt. Dabei schnei-det man in einem Winkel von ca. 20 Grad aus einer leicht hockenden Stellung. Die Schwertspitze soll etwa 5 cm über den Schnitt ragen, damit der Baum über das Schwert in die Bringungsrichtung abglei-ten kann. Der ergonomisch, rückenscho-nende Vorteil besteht darin, dass sich der Motorsägenführer nicht zu Boden bü-cken muss und das Gewicht der Motor-säge auf den Oberschenkeln abgestützt wird.Im steilen Gelände wird der Schräg-

schnitt, seitlich stehend, talseitig begin-nend Richtung bergwärts geführt. Eine exakte Einhaltung der Fällrichtung ist da-bei nicht immer möglich.

Fällschnitt mit waagrechtem Schnitt (Schwachholzschnitt). Dieser herkömm-liche Fällschnitt eignet sich für Bäu-me mit 10 bis 20 cm Stockdurchmesser. Nach dem Schneiden eines kleinen Fall-kerbs (ca. 1/5 des Stockdurchmessers) wird der Fällschnitt mit ziehender Ket-te ohne Bruchstufe durchgeführt. Dabei braucht der Motorsägenführer die Po-sition nicht ändern. Die Bruchleiste von 1/10 des Stockdurchmessers bleibt ste-hen und wirkt als Scharnier beim Fallen des Baumes. Die Richtung des Fallkerbs gibt die exakte Fallrichtung des Baumes an. Das Umdrücken kann dann bei weg-gestellter Motorsäge selbst oder mittels einer Hilfsperson mit einer Druckstan-ge erfolgen. Die Stange verhindert dabei eine Annäherung in den Gefährdungs-bereich der Motorsäge (2 m) und erlaubt eine bessere Verteilung der Kraft auf den Baum.

Eine ergonomisch bessere Methode ist die Anwendung des Fällheberschnitts. Diese eignet sich für Bäume bis ca. 25 cm Stockdurchmesser. Nach Anlegen eines kleinen Fallkerbs (ca. 1/5 Ø) mit schie-bender Kette, wird aus der gleichen Po-sition, mit ziehender Kette in gleicher Höhe mit der Fallkerbsohle, der zweite Schnitt gesetzt. Dabei muss jedoch seit-lich eine Halteleiste von ca. 1/4 - 1/5 Ø belassen werden. Nach dem Einschieben

des Fällhebers wird diese Halteleiste schräg von oben durchtrennt. Durch den schrägen Schnitt wird die unerwünschte Berührung der Sägekette mit dem Fäll-heber vermieden. Abschließend wird der Baum durch Anheben des Fällhebers bei geradem Rücken mittels Beinkraft zu Fall gebracht. (Bild oben)

Eine eher unbekannte Methode für Schwachholz ist die Fällung mit dem "Fällboy". Diese spezielle Kunststoffwan-ne wird gerne in dicht geschlossenen Be-ständen in flachem und mäßig steilem Gelände verwendet. Der Baum wird vor-her mit einem Seil umschlungen, wel-ches zur Spitze der Wanne führt. Mittels Schrägschnitt oder mit Hilfe eines Keils rutscht der Stamm vom Stock in den Fäll-boy. Anschließend wird dieser wie ein Schlitten ausgezogen (Bild links).

Bei stark verspannten, dünneren Bäu-men besteht die Gefahr des Aufreißens, wenn man an der Zugseite einschneidet. Der V-Schnitt kann bei diesen gefähr-lichen Stämmen angewendet werden. Dazu wird schräg zur gewünschten Fall-richtung rechts und links ein Fallkerb an-gelegt. Diese Kerben müssen sich unbe-dingt überschneiden. Anschließend wird von hinten der Baum abgeschnitten. Da-bei muss auf einen sicheren Stand seitlich der Fällrichtung geachtet werden. Durch die seitlich durchtrennten Fasern der bei-den Fallkerbe kann der Baum nicht mehr aufreißen.

Hängengebliebene, schwache Bäume sind unverzüglich zu Fall zu bringen. Dies geschieht entweder mittels Ausziehen mit dem Sappel, durch Abdrehen mit ei-nem Wendehaken bzw. Abschaukeln oder händischem Austragen bei schwachen Bäumen. Letztere Methode sollte auf-grund der hohen Belastung im Rücken-bereich eher vermieden werden. Hilfreich bei der Vorrückung sind Handwendeha-ken, Handpackzangen und Handsappeln. Diese ermöglichen eine ergonomische, kräfte- und rückenschonende Bringung.

Die Einhaltung der sicherheitstechni-schen Aspekte und kräfteschonenden, er-gonomischen Arbeitsweisen erhöhen die Produktivität bei der Waldarbeit und si-chern durch wichtige Pflegemaßnahmen - wie die Durchforstung - die Qualität und Produktivität der Waldbestände für die zukünftigen Generationen.

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Waldverbandaktuell Jänner 201612 Waldverbandaktuell Jänner 2016 13

Wald & Wirtschaft Fachgerechte Holzausformung

Dipl.-ing. HArAlD HeBenStreit

Die Waldbesitzer und Waldbesitzerin-nen treten beim Holzverkauf als Preis-nehmer auf. Das heißt, dass die Holzab-nehmer (Sägewerke, Papier- u. Platten-industrie) die Preise der vermarktungs-fähigen Sortimente vorgeben. Durch marktorientierte und fachgerechte Holzerzeugung können die Verkaufser-löse jedoch beachtlich gesteigert wer-den. Der folgende Beitrag soll wichtige Aspekte der Holzausformung darlegen und anhand von praktischen Beispie-len das wertsteigernde Potential augen-scheinlich machen.

AusformenDas Ablängen der Erntestämme zu

vermarktungsfähigen Sortimenten wird als Ausformen bezeichnet. Ziel der Holzausformung ist es, durch abnehmer-orientiertes und fachgerechtes Ablängen

aus den anfallenden Erntestämmen den höchstmöglichen Verkaufserlös zu erzielen.

Marktorientierte HolzerzeugungDurch bedarfsgerechte Holzerzeu-

gung sind höhere Erlöse zu erzielen. Die Holzernte sollte auf die Preislage der Erntesortimente abgestimmt werden (Baumart, Sägerundholz/Industrieholz,Mitteldurchmesser). Je nach Marktlage kann verstärkt in Bestände eingegriffen werden, die die nachgefragten Sortimente liefern um damit den Marktansprüchen ge-recht zu werden. Dies setzt voraus, dass der Waldbesitzer und die Waldbesitzerin ihre Waldbestände kennen (Baumartenzusam-mensetzung, mögliche Erntesortimente).

Marktnischen nutzenMit der Erzeugung von Sonder-

sortimenten (Starkmaste, Maste,

Waldstangen…) oder Langholz lassen sich aus den einzelnen Erntestämmen beachtlich höhere Verkaufserlöse erzie-len als bei der üblichen Ausformung zu SägerundholzundIndustrieholz.

rechtliche rahmenbedingungenDie österreichischen Holzhandels-

usancen (ÖHU) geben, wenn nicht ver-traglich anders geregelt, die rechtlichen Rahmenbedingungen beim Holzverkauf vor. Die Holzhandelsusancen beinhalten auch wichtige Richtlinien für die fachge-rechte Holzausformung. So sind unter anderem auch die Sortierkriterien für die Sortiments- und Güteklassenzuteilung geregelt.

Wichtige Hinweise zur fachgerechten Ausformung:

• Abschnitte mit gleicher Qualität ausformen

Der Stamm soll im Zuge der Aus-formung in Segmente mit möglichst

einheitlicher Qualität unterteilt werden. Hinweis: Ist am Stamm ein augen-

scheinlicher Fehler (Krümmung, Astig-keit…) erkennbar, kann durch vorherige Längenmessung bis zum Fehler die Aus-formung zugunsten wertvoller Sortimen-te optimiert werden.

• ÜbermaßDie Längenzugabe beim Ausformen

wird als Übermaß bezeichnet. Die Vor-gaben laut ÖHU betragen bei Säge-rundholz bei Nadelholzblochen 1 % der Nennlänge aber mindestens 6 cm. Beim Laubholz 1,5 % der Länge aber mindes-tens 6 cm. Beim Langholz ist ein Über-maß von 2 % der Länge erforderlich.

Hinweis: Achtung, bei Erdblochen mit Fallkerb erfolgt die Längenmessung von der Mitte des Fallkerbes.

Bei zu geringem Übermaß erfolgt eine Abstufung des Bloches auf die nächs-te im Schlussbrief vereinbarte Lieferlän-ge. Dies kann zu einer Abstufung von Sä-gerundholzzuIndustrieholzführenundist mit dementsprechendem Wertverlust verbunden.

• AbholzigkeitDie Abnahme des Durchmessers zum

schwächeren Stammende (Zopf) wird als Abholzigkeit bezeichnet (gemessen in cm/lfm). Die Abholzigkeit ist daher maß-geblich für die Sägerundholzausbeute verantwortlich.

Hinweis: Abholzige Stämme sollen zu Blochen ausgeformt werden.

Vollholzige Stämme können zu Lang-holz ausgeformt werden.•KrümmungBei der Krümmung wird zwischen

FichteRichtigLänge: 23 m; ~ 1,12 fm

Summe: € 78,68

4 m 4 m 3 m

FalschLänge: 23 m; ~ 1,06 fm

Verlust von ~ 9,28 €

3 m

Durchmesser:Masse:Qualität:Preis pro fm:Erlös:

31 cm0,30 fmBraunbloch55 €16,50 €

Summe: € 69,40

4 m 4 m 4 m 3 m 4 m 4 m

29 cm0,26 fmA/C85 € 22,10 €

26 cm0,21 fmA/C85 €17,85 €

24 cm0,14 fmCx55 €7,70 €

18 cm0,10 fmIF35 €3,50 €

13 cm0,05 fmIF35 €1,75 €

Durchmesser:Masse:Qualität:Preis pro fm:Erlös:

32 cm0,16 fmIF35 €5,60 €

2 m 7 m

29 cm0,46 fmLangholz98 €45,08 €

26 cm0,21 fmA/C85 €17,85 €

23 cm0,17 fmIF35 €5,95 €

16 cm0,08 fmIF35 €2,80 €

13 cm0,04 fmIF35€1,40 €

Fachgerechte Holzausformung: Richtiges Ablängen zahlt sich aus Die jährliche Holznutzung beläuft sich in Österreich auf rund 17 Mio. Erntefestmeter. Die Kleinwaldbesitzer liefern den überwie-

genden Anteil des österreichischen Holzes. Im Kleinwald (Betriebe unter 200 ha) werden jährlich knapp 10 Mio. Erntefestmeter

genutzt. Das entspricht in etwa 60 Prozent des österreichischen Holzeinschlages.

einseitiger und mehrseitiger Krüm-mung unterschieden. Sie entspricht der stärksten Abweichung des Stammes zur gedachten Linie zwischen den bei-den Stammenden. Die Krümmung wird beim Nadelholz in Prozent zum Mittel-durchmesser angegeben. Beim Laub-holz erfolgt die Krümmungsangabe in cm Pfeilhöhe.

Hinweis: Krumme Stämme sollen mög-lichst kurz ausgeformt werden.

Bei geringer Krümmung ist der Trenn-schnitt an der am stärksten gekrümmten Stelle zu setzen. Bei zu starker Krüm-mung ist das Stammstück mit der stärks-ten Krümmung herauszuschneiden.

• Verfärbungen und Fäule Verfärbungen sind qualitätsmindernd

und bewirken eine Güteklassenrückstu-fung (Rückstufung in C oder CX).

Weichfaule Stämme müssen gesund-geschnitten werden bis eine „nagelfeste Bräune“ erreicht ist um sägerundholz-tauglich (Braunbloch) zu sein.

Hinweis: Manche Baumarten sind für Verfärbungen anfälliger (Bläue an Kie-fer in der warmen Jahreszeit). Durch eine zügige Holzabfuhr kann der quali-tätsmindernden Verfärbung vorgebeugt werden. •Sorgfältiges und sauberes ArbeitenDie Beurteilung und Klassifizierung

der Bloche erfolgt bei der Übernahme im Sägewerk teilweise durch optische Begutachtung.

Hinweis: Saubere Trennschnitte, sowie das Entfernen von Wurzelanläufen und Waldbart sowie eine sorgfältige Astung vermitteln bei der Übernahme einen

guten Gesamteindruck und beeinflussen das Klassifizierungsergebnis positiv.

Holzausformung beim laubholzDa beim Laubholz der wertbestimmen-

de Teil in den unteren Stammbereichen liegt kommt der Holzausformung beson-dere Bedeutung zu. Ein falsch gesetz-ter Trennschnitt kann einen submissi-onsfähigen Schäl- oder Funierstamm zu Brennholz entwerten.

Besonderheiten bei der Laubholzaus- formung: •Vor demAblängen sind genaue Er-

kundigungen vom Käufer über die Ausformungskriterien der jeweiligen Baumart einzuholen da Längenwünsche beim Laubholz besonders käuferspezi-fisch sind. Unter Umständen ist es vor-teilhaft wenn der Käufer bei der Ausfor-mung vor Ort ist um den Stamm zu be-gutachten und nach seinen Wünschen ausformen zu können.• Die Ausformung beiWertholzstäm-

men ist in 10 cm Längenabstufungen möglich.•BeiSicherungderStirnflächendurch

Stahlklammern ist das Übermaß von 1,5 % der Nennlänge um weitere 10 cm zu erhöhen.• Bei wertvollen Laubhölzern ist die

Vermarktung von kurzen Sortimenten ( je nach Baumart ab 1,5 m Länge) möglich.

Holz - richtig ausgeformtDiese und weitere praktische Hinwei-

se können Waldbesitzer und Waldbesit-zerinnen den Broschüren „Holz richtig ausgeformt – hoher Erlös“ bzw. „Laub-holz richtig ausgeformt – Empfehlun-gen zur Steigerung der Wertschöpfung“ entnehmen. Diese Broschüren der Land-wirtschaftskammer Österreich liegen in den Bezirksbauernkammern auf.

Die fachgerechte Holzausformung sowie wichtige Aspekte der Holzver-marktung sind auch wesentliche Be-standteile in der Forstfacharbeiter- und Meisterausbildung.

Die Ausformungsbeispiele zeigen deut-lich, dass das richtige Setzen der Trenn-schnitte maßgeblich über den Verkaufs-erlös der Erntestämme entscheidet.

Fachgerechte Holzausformung zahlt sich aus!Einkommensfaktor Holzausformung: Richtige Ausformung bringt bares Geld. Foto: LK NÖ/Hebenstreit

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Waldverbandaktuell Jänner 201614 Waldverbandaktuell Jänner 2016 15

Wald & Wirtschaft Erkennung von Holzfehlern

fM Dipl.-ing. HerBert StuMMer

Nachdem Holz ein nachwachsen-der, natürlicher Rohstoff ist, sollte nicht von Holzfehlern, sondern vielmehr von Holzmerkmalen gesprochen werden.

Die österreichischen Holzhandels-usancen regeln die Sortierung des Holzes nach Güteklassen und gelten für den Großteil der Geschäfte mit Holz.

Holzmerkmale sind neben Astigkeit u. a. Abholzigkeit, Drehwuchs, Krüm-mung, Buchs, Verfärbungen, Fäule, T-Flecken, Harzgallen, Jahrringbreite, Insektenbefall, Risse und Ringschäle.Das Holz wird nach seiner Verwendbar-keit in Sortimente und Güteklassen ein-geteilt. Entscheidend für die Zuordnung sind dabei der Durchmesser sowie die Anzahl, Ausmaß und Ausprägung der genannten Holzmerkmale.

Ein Merkmal, welches durch die geziel-te waldbauliche Behandlung und durch dementsprechende Eingriffe vom Men-schen beeinflusst werden kann, ist die

Astigkeit des Holzes.Sie ist neben Stammform und Durch-

messer die wichtigste wertbestimmen-de Größe. Daher ist die Astung auch die einfachste und bewährteste Methode zur Erzielung von Wertholz.

Es gibt keinen Baum ohne Äste, aber gerade die Astigkeit ist sowohl eine op-tische Beeinflussung des ansonsten gleichförmigen Rohstoffes, als auch eine Beeinträchtigung der Festigkeit. Festver-wachsene Äste sind mit dem umgeben-den Holz fest verbunden und bei den un-terschiedlichsten Verwendungszwecken auch kein „Fehler“ wie zum Beispiel bei Zirbenstuben, Bauernkästen und der-gleichen mehr.

Fauläste hingegen entstehen durch holzzerstörende Pilze und sind so wie die nicht festverwachsenen Äste bereits abgestorben und durch einen deutlichen schwarzen Ring an der Grenze zum Holz des Stammes erkennbar.InnerhalbeinesBaumlebensverändert

sich die Astigkeit des Baumes. Während

in der Jugendphase noch alle Äste be-laubt und vorhanden sind, setzt bei äl-teren Bäumen nach Beginn der natürli-chen Astreinigung eine Differenzierung in Grünastbereich und Trockenastbe-reich ein.

totastzonen vermeidenDie Totastzone bildet sich bei der her-

kömmlichen Bewirtschaftung zwischen der grünen Krone und dem astfreien Erdstamm und wird durch Dichtstand (Lichtmangel bei den unteren Ästen) hervorgerufen.

Die Totastzone weist nur Nachteile auf, da aus diesem Stammabschnitt nur min-derwertiges Holz der Qualität C oder Energieholz erzeugt werden kann.

Lange Totastzonen bedingen kurze grüne Kronen und sind unter anderem damit ein Grund für einen verminderten Durchmesserzuwachs des Erdstammes.

Stärkere Totäste bilden Eintrittspforten für Schadorganismen, welche Fäule oder

Verfärbungen des Erdstammes hervorru-fen. Eine Totastzone ist daher möglichst zu vermeiden!

frühzeitig astenDas Ziel der waldbaulichen Behand-

lung der Bestände ist ein möglichst ho-her Anteil an astfreien Stammstücken.

Eine Astung ist nur bei bestem geneti-schem Pflanzenmaterial, auf dem für die jeweilige Baumart geeigneten Standort, zweckdienlich.

Mit der Astung soll frühzeitig begon-nen werden, damit der astige Kern des Stammes auf ein Minimum beschränkt bleibt und die Äste noch nicht zu stark und auch nicht verkernt sind.

Die Astung des Wertstammteiles soll abgeschlossen sein, wenn der Stamm in diesem Bereich höchstens ein Drittel des Zieldurchmessers erreicht hat. Je früher mit der Astung begonnen wird, desto bil-liger und wirksamer ist diese Maßnahme.

Bei der Astung ist auf einen glatten und

sauberen Schnitt zu achten, der durch richtiges und bestgepflegtes Werkzeug erzielt wird. Ein Einreißen des Astes ist unbedingt zu vermeiden. Je rauer – "aus-gefranster" – der Wundrand ist, desto länger dauert die Überwallung und die Gefahr der Infektion durch holzzerstö-rende Pilze wird größer. Daher sollten keine Scheren verwendet werden, die Rindenquetschungen verursachen kön-nen. Die günstigste Schnittmethode ist der Astringschnitt, bei dem der Schnitt im nahezu rechten Winkel zur Astachse geführt wird. Bei dieser Schnittführung ist die Wundstelle so klein wie möglich und die Hauptleitungsbahnen des Bau-mes werden nicht verletzt. Die Überwal-lung erfolgt in diesem Fall relativ schnell und gleichmäßig. Es dürfen keine Ast-stummeln verbleiben.

Ziel der Astung ist ein astfreier Erd-stamm. Die Astung ist grundsätzlich bei allen Baumarten möglich und sollte bis zu einem Astdurchmesser von 2 (3) cm, bei Eiche 4 cm durchgeführt werden.

Erkennung von Holzfehlern und deren Auswirkungen

Holzfehler sind natürliche Merkmale des Rohstoffes, die als Grundlage für die Zuordnung zu einer bestimmten Güteklasse die-

nen. Diese können genetisch oder durch äußere Einflüsse bedingt sein. Ob es sich um einen „Fehler“ handelt, ist von der ge-

planten Nutzung des Holzstückes abhängig. Die richtige waldbauliche Behandlung der Bestände kann den Wert des erzeugten

Holzes stark beeinflussen.

Wertholzstamm bei der Submission: Ziel der waldbaulichen Maßnahmen und der Pflegeein-griffe in der Jugendphase der Bestände ist ein - beim Laubwertholz möglichst dicker - Stamm-abschnitt mit keinen bzw. geringstmöglich aus-geprägten Holzmerkmalen.

Ast im Holz mit deutlicher Faulstelle an der Überwallung: Wenn die Astung nicht so nah als möglich am Stamm durchgeführt wird, verblei-ben Aststummeln, die wesentlich langsamer überwallen und somit Eintrittspforten für holz-zerstörende Pilze darstellen.

Festverwachsener Ast im Holz: Festverwachsene Äste sind Äste, die mit ihrem Umfang zur Gänze mit der umgebenden Holzstruktur fest verwach-sen sind; beim Schnittholz muss dies auf bei-den Sichtflächen des Stückes zutreffen.

Fakten & DetailsDie Astung ist eine Pflegemaßnahme, die keinesfalls zu spät durchgeführt werden soll. Der maximale Astdurch-messer sollte 2 (3) cm nicht überstei-gen und der Stammdurchmesser im Astungsbereich sollte bis zu 1/3 des Zieldurchmessers sein (BHD unter 15 cm).

Auswahlkriterien für astungswürdige Bäume: • Es muss eine ausreichend große, grüne Krone vorhanden sein, sodass der Baum als Zukunftsbaum (Z-Baum) den Endbestand erreicht.• Es sollen keine grobastigen allzu vor-wüchsigen Bäume ausgewählt werden, da diese zur Starkastigkeit neigen.• Krumme oder beschädigte Bäume werden kaum Wertholz liefern und sind daher als astungswürdige Z-Bäume nicht geeignet.• Entscheidend für den Astungsbeginn der jeweiligen Baumart, ist die Baum-höhe. Nuss bei 4 Meter, Eiche und ande-res Laubholz bei 5 bis 6 Meter.• Um Zuwachsverluste zu vermeiden, muss die, nach der Astung, verbleiben-de, lebende Krone mindestens 1/3 der gesamten Baumlänge betragen.• Um die erforderlichen Dimensionen der geasteten Bäume zu erreichen, sind Durchforstungen unverzichtbar.

Vitale Bäume - mit ausreichender Krone - überwallen die Schnittfläche schneller. Wenn die Gefahr besteht, dass Bäume durch die Astung an Vitalität und Kon-kurrenzkraft einbüßen, sind die Bedrän-ger zu entnehmen.

Der Astungszeitpunkt während des Jahres ist nicht so entscheidend, ideal sind aber der Spätwinter oder der Som-mer. Die häufigsten Fehler bei Form-schnitt und Astung sind ein zu später Be-ginn, also bei bereits zu starken Ast- und Stammdurchmessern, sowie das Stehen-lassen von Aststummeln.

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Waldverbandaktuell Jänner 201616 Waldverbandaktuell Jänner 2016 17

Marktradar

PlattenindustrieDie Konjunktur belebt sich in Österreich

geringfügig und auch die Unternehmens-stimmung verbessert sich leicht. Dem-entsprechend sieht die Plattenindustrie dem 1. Quartal 2016 durchaus entspannt

Markt & Radar Holzmarktbericht Jänner 2016

Papier- und Zellstoffindustrie

Holzlager auf HöchstniveauDie Papier- und Zellstoffindustrie startet

mit einem „all-time-high“ bei der Holzbe-vorratung ins neue Jahr. Erfreulicherwei-se werden aber auch alle Fabriksstandorte wieder zu 100% produzieren können. Sap-pi-Gratkorn hat nach dem Umbau der Zell-stofflinie und dem Ausbau der Papierma-schine 11 die Lernkurve abgeschlossen und produziert seit Beginn des 4. Quartals 2015 auf Plan. In Pöls wird der Laugenkessel II langsam hochgefahren und sollte die vol-le Kapazität im 1. Quartal 2016 erreichen;

Dipl.-Btw. Alfred HEiNzELPräsident der Austropapier

Dipl.-ing. Josef PLANKPräsident Österreichischer Biomasse-Verband

Dr. Erlfried TAURERSprecher derÖsterreichischen Plattenindustrie

BiomasseDie Versorgungslage mit Waldhackgut

ist bundesweit ausgezeichnet, die Brenn-stofflager sind gut gefüllt. Die Nachfra-ge nach Qualitätshackgut ist trotz des milden Jahresendes weiterhin gegeben. Das Jahr 2015 war durch einen leichten Zubau bei Heizwerken gekennzeichnet. Vereinzelt wurden Holzgas-KWK-Anla-gen und Contracting Projekte im kleinen Leistungsbereich umgesetzt – Tendenz steigend. Der Absatz von Biomassekes-seln hat sich aufgrund des niedrigen Öl-preises gegenüber dem Spitzenjahr 2012 stark reduziert. Zahl und Leistung der

Die Kommentare im Marktradar werden im ori-ginalen Wortlaut übernommen und redaktionell nicht überarbeitetet.

entgegen. Das Rohstoff-Angebot und da-mit die Holz-Versorgung ist aufgrund der allgemein guten Rahmenbedingungen er-freulich und die Marktlage verkaufsseitig sieht positiv aus; aktuell ist der Auftrags-eingang der Jahreszeit entsprechend zu-friedenstellend. Allerdings sind Preisrück-nahmen beim Sägerundholz und den Fol-geproduktenbei bei Kunden z.T. durch For-derungen, die Plattenpreise zu reduzieren, spürbar.

Die Produktion läuft durch die unge-wöhnlich „hohen“ Temperaturen reibungs-los und stabil – dies ist auch wichtig, um Holzlager über die nächsten Monate umzuschlagen.

Für Industrieholz sind die Plattenwerke zu stabilen Konditionen voll aufnahmefä-hig und es kann für planbare Mengen eine rasche Übernahme des Holzes zugesichert werden. Insgesamt lassen die Rahmenbe-dingungen und die sich abzeichnende Ent-wicklung einen positiven Ausblick ins 1. Quartal 2016 erkennen.

installierten Heizungen entwickeln sich jedoch weiter positiv. Nach den kürz-lich von der Statistik Austria veröffent-lichten Daten ist Biomasse (inkl. Fern-wärme) mit 40 Prozent der bedeutends-te Energieträger im Raumwärmebereich. Abgeschlagen folgen Erdgas mit 22 und Heizöl mit 21 Prozent. Im Bundesländer-Vergleich weisen das Burgenland mit 48 Prozent, die Steiermark mit 45 Prozent und Kärnten mit 44,9 Prozent die höchs-ten biogenen Raumwärmeanteile auf (ohne Fernwärme).

Im Vergleich zur vorherigen Erhebungs-periode hat sich die Anzahl der Ölheizun-gen in Haushalten um etwa 80.000 Stück auf 623.000 Ölheizungen reduziert.

Bayern: Fichte stabil bis leicht anziehendDie Preise für Fichtenstammholz stehen weiter-hin landesweit unter Druck, wobei in Regionen, in denen seinerzeit „Niklas“ besonders wütete, das Niveau nach wie vor vergleichsweise niedrig ist. Vielfach wird Stammholz BC noch immer zu Preisen um 86 €/Fm, teilweise auch spürbar darunter vermarktet. Im Osten und auch Norden wird häufig von einer Spanne zwischen 85 und 90 € berichtet. Der Schwerpunkt dürfte etwa zwischen 87 und 89 €/Fm liegen. (Quelle: Holzmarktinfo.de)

USA: Baugenehmigung gestiegenDie saisonbereinigte Jahresrate der Bauge-nehmigungen für private Wohnungen lag im Oktober 2015 bei 1,15 Mio. Einheiten. Damit lag sie um 4,1 % über der revidierten Jahresrate vom September 2015 (1,11 Mio. Einheiten). Gleichzeitig wurde der Wert des entsprechenden Vorjahresmonats (1,12 Mio. Einheiten) um 2,7 % überschritten. Die Rate im Einfamilienhaus-bau lag im Oktober 2015 mit 711.000 Einheiten um 2,4 % über der vom September dieses Jah-res. Die Genehmigungen im Mehrfamilienhaus-bau (5 und mehr Wohneinheiten) lagen bei einer Rate von 405.000. (Quelle: Holzmarktinfo.de)

Schweden: 2 bis 2,5 Mio. Fm Sturmholz Am 29. November 2015, traf der Sturm „Gorm“ auf die Westküste Dänemarks und auf Südschweden. Ersten Schätzungen zufolge war in Dänemark vergleichsweise wenig Sturmholz angefallen, während für das südliche Götaland in Schweden eine Menge von 2 bis 2,5 Mio. Fm angegeben wird. (Quelle: Holzmarktinfo.de)

Die „Großen 3“ aus dem NordenSchweden, Finnland und Russland führen die Holzexportstatistik in die Levante (Mittlerer Os-ten und Nord Afrika) an. Gemeinsam zeichneten sie im 1. Halbjahr 2015 für 62 % der exportier-ten Nadelschnittholzmenge verantwortlich.8,11 Mio. m3 wurden in den ersten sechs Monaten zwischen Casablanca und Muscat in Empfang genommen. (Quelle: Timber-online.net)

Sechs Rz-Kraftwerke werden verkauftLaut unterschiedlichen Medienberichten soll die deutsch-österreichische CAG-Holding, sechs RZ-Biomassekraftwerke für 1€ übernehmen. Es handelt sich um die, über die Hypo-finanzierten Standorte Amstetten, Koralpe, Leiben, Lieben-fels, St. Gertraud und Ybbs. Mit den Kraftwerken übernimmt die CAG auch die Schulden, wofür

Rundblick am Holzmarkt

die Heta im Gegenzug knapp 25 Mio. € an For-derungen abschreibt. (Quelle: Timber-online.net)

Schachnerhaus will 2016 wieder durchstartenDie Rettung des insolventen Fertighhausprodu-zenten Schachnerhaus scheint knapp vor einem Abschluss zu stehen. Ein regionales Konsortium aus den Firmen Granit aus Liezen, Haustechnik Schweiger aus Öblarn, EVU Gröbming sowie der Marktgemeinde Öblarn und der Familie Schach-ner selbst steht mit Banken und Masseverwalter vor einer Einigung. Ein Neustart ist mit Anfang 2016 geplant. (Quelle: Timber-online.net)

Holzhäuser für FlüchtlingeDas Rote Kreuz Salzburg hat im Auftrag des Landes Salzburg gemeinsam mit der Architektin Melanie Karbasch und Meiberger Holzbau aus Lofer ein Konzept für die längerfristige Unter-bringung von Asylwerbern entwickelt. Aktuell werden Holzhäuser in Seekirchen und Tamsweg realisiert. Zur Ausführung kommen Holzriegel-elemente in der Außenwand und als Decken-elemente sowie massive Holzzwischenwände. Die Häuser sind zerleg- und wieder aufbaubar. (Quelle: Timber-online.net)

Die österreichische Wirtschaft erholt sich weiterhin nur mäßig. Leicht steigen-de Exporte sowie Ausrüstungsinvestiti-onen tragen positiv dazu bei. Der anhal-tend geringe private Konsum wirkt hinge-gen dämpfend.

Die österreichische Sägeindustrie ist aufgrund der anfallenden Holzmengen weiterhin sehr gut mit Nadelsägerund-holz bevorratet. Importmengen üben

Holzindustrieweiterhin gut

bevorratet

zusätzlichen Druck aus. Bezüglich der Übernahme stellt sich Österreich diffe-renziert dar. Während in Oberösterreich die Übernahme zügig erfolgt, kommt es in Tirol teilweise zu tageweisen Zufuhrsper-ren.InAbhängigkeitdesSchadholzanfal-les und der Holzernteaktivitäten kommt es in den übrigen Bundesländern bei der Übernahme teilweise zu längeren War-tezeiten und die Abfuhr erfolgt regional schleppend. Aufgrund des hohen Käfer-holzanteils ist vor allem Nachfrage nach frischem Nadelsägerundholz gegeben. Die Preisspanne für das Leitsortiment Fichte B, 2b liegt zwischen € 84,- und € 95,- je FMO. In Niederösterreich, vonden Kalamitäten am stärksten betroffen, kam es zu einer leichten Preissteigerung. Preisdruck herrscht bei schlechteren Qualitäten. Unverändert ist der vermehr-te Abschlag bei Starkholz und höhere Ab-schlag bei Tanne. Der Absatz von Weiß- und Schwarzkiefer ist bei leicht gesunke-nen Preisen möglich. Die Lärche hält ihr gutes Preisniveau. Im Bereich des Laubsägerundhol-

zes ist vor allem die Nachfrage nach Ei-chensägerundholz sehr rege. Für die im Jänner 2016 stattfindenden Laub-wertholzsubmissionen sollten Stämme

ausgezeichneter Qualität vor der Ernte beim Forstberater bzw. Waldhelfer gemel-det werden, um Ausformungsverlusten vorzubeugen.

Die Standorte der Zellstoff-, Papier- und Plattenindustrie sind sehr gut mit Nadel-industrierundholz bevorratet. Die Nach-frage ist bei stabilen Preisen verhalten. Die Zufuhr ist vor allem in den Schadgebieten streng kontingentiert. Nach dem Brand in der Papierfabrik Laakirchen und der vo-rübergehenden Zufuhrsperre ist eine An-lieferung wieder möglich. Die volle Pro-duktionskapazität soll im Jänner wieder erreicht werden. Eine Entlastung auf dem Nadelindustrierundholzmarkt wird mit der vollen Inbetriebnahme des Standor-tes Pöls und nach Abbau der industrie-seitig vorhandenen Lager erwartet. Bu-chenfaserholz wird zu stabilen Preisen nachgefragt.

Der Energieholzmarkt verläuft weiterhin sehr ruhig. Die Heizwerke sind sehr gut mit Rohstoff versorgt. Der Absatz ist meist nur im Rahmen der abgeschlossenen Ver-trägemöglich.ImZugederSchadholzauf-arbeitung anfallendes Brennholz sollte auf Lager gelegt werden, um den Bedarf an qualitativem Brennholz in der kommen-den Saison decken zu können.

Foto: WV Steiermark

auch in Laakirchen sind die PM10 sowie die Schleiferei seit Mitte Dezember wieder in Betrieb.

Aus heutiger Sicht wird sich somit der Holzverbrauch 2016 normalisieren und nach einem sukzessiven Lagerabbau zu Beginn des Jahres das Niveau von 2013 mit etwa 8,5 Mio fm erreichen.

Insgesamt ist die österreichische Papier-industrie gut beschäftigt, vor allem bei Verpackungs- und Spezialpapieren.

Die Nachfrage bei grafischer Qualität ist aufgrund von Kapazitätsum- und Ab-stellungen gut, wenn auch preislich nicht zufriedenstellend.

Bei Altpapier und Energie ist die Versor-gungslage ausreichend.

Die bäuerlichen Waldbesitzer sind ein bedeutender Partner für die hei-mische Holzindustrie und ein Garant für die Bereitstellung von ausreichend Durchforstungsholz.

Im Sinne dieser Partnerschaft freuen wir uns auf eine erfolgreiche Zusammenar-beit, auf gut abgestimmte Holzlieferungen (kontinuierlich und planbar) sowie auf eine zeitnahe und rasche Kommunikation in Konfliktsituationen.

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Waldverbandaktuell Jänner 201618 Waldverbandaktuell Jänner 2016 19

Wald & Wirtschaft Persönliche Schutzausrüstung

Persönliche Schutzausrüstung und ihre Pflege

Dass dieselbe auch ein Mindestmaß an Pflege benötigt, darf allerdings nicht außer Acht gelassen werden.

persönliche Schutzausrüstung bei der WaldarbeitDie NÖ Landarbeitsordnung definiert

in unmissverständlicher Weise die PSA für die Arbeit im Walde:• Waldarbeiterschutzhelm mit Ge-

sichts- und Gehörschutz,• anliegende Arbeitsbluse mit

Signalfarbpartien,• Schnittschutzhose,• geeignete schwingungsmindernde

Handschuhe und • Sicherheitsschuhe mit Schnitt-

schutzeinlage (Forstsicherheitsschuh- werk).

gebrauchsdauer, pflege von SchutzhelmenEines der wichtigsten Bestandteile der

PSA ist der Waldarbeiterschutzhelm, er

schützt den Kopf und somit auch das Gehirn in erster Linie vor herabfallen-den Gegenständen. Da dieser zumeist aus Kunststoff gefertigt wird, ist seine Verwendungsdauer begrenzt. Um diese zu bestimmen, kann der Innenseite derHelmschale das Produktionsdatum, der Gebrauchsanleitung die maximale Ge-brauchsdauer entnommen werden.

Um diese Dauer nicht unnötig zu ver-kürzen sind folgende Ge- und Verbote einzuhalten:• Reinigung der Helmscha-

le niemals maschinell (etwa mittels Hochdruckreiniger).• DenHelmausnahmslosinHandwä-

sche mit lauwarmem Seifenwasser (max. 30° C) reinigen.• Bringen Sie den Schutzhelm nicht

mit lösungsmittelhaltigen oder aggressi-ven Stoffen sowie Säuren, Ölen, Kraft-stoffen oder ähnlichem in Kontakt.• Lagern Sie den Helm bei guter

Durchlüftung möglichst dunkel (UV-Strahlung vermindert die Haltbarkeit).• Ein Berühren mit spitzen oder

scharfen Gegenständen ist zu vermeiden.• Das Anbringen von Klebestreifen,

Klebstoff oder selbstklebenden Etiket-ten sowie das Lackieren des Helmes ist verboten.

AustauschVor jedem Gebrauch ist der Schutz-

helm auf Rissbildung und Farbverän-derungen zu untersuchen und gegebe-nenfalls zu tauschen. Nach einer me-chanischen Beanspruchung (etwa Sturz oder Schlag auf das Schutzmittel) oder nach Ablauf der Gebrauchsdauer ist der Helm auf jeden Fall zu ersetzen. Die-se entnehmen Sie bitte wie oben schon erwähnt der dem Helm beiliegenden Gebrauchsanleitung.

Die SchnittschutzhoseSie schützt vor Verletzungen mit der

Motorsägenkette in erster Linie im Beinbereich. Als Schnittschutz dient eine Schicht aus mehreren feinen,

Die Arbeit im Wald ist eine schöne aber auch gefährliche Arbeit. Jedes Jahr verunglücken

tausende Menschen dabei. Das Tragen von persönlicher Schutzausrüstung kann so manche

Verletzung verhindern oder zumindest vermindern.

reißfesten und lose miteinander ver-webten langen Fasern, die in mehreren Lagen zwischen dem inneren und dem äußeren Hosenstoff eingearbeitet ist. Wird nun in die Schnittschutzeinlagen eingeschnitten, so werden Fasern aus-gezogen. Diese wickeln sich um das An-triebsritzel der Motorsäge und blockie-ren somit die Sägekette im Bruchteil ei-ner Sekunde.

gebrauchsdauer und WäscheWie beim Helm ist auch hier die Ge-

brauchsanleitung sorgfältig zu lesen. Aus dieser Anleitung sind Gebrauchs-dauer und Pflege ableitbar. Da beim Ge-brauch regelmäßig Schweiß und Öl in den Schnittschutz eindringen und die-ser Schmutz die Fasern verkleben kann, ist die Hose regelmäßig zu waschen. Bei täglicher Benützung und durch-schnittlicher Verschmutzung wird ein wöchentlicher Waschvorgang emp-fohlen. Maschinenwäsche ist grund-sätzlich zulässig. In jedem Fall dürfen

Auch wenn die Gebrauchsanleitung beim Helm in der Praxis wenig Beachtung findet – die Inhalte sind zwingend einzuhalten!

Wenn in den Schnittschutz eingeschnitten wurde, ist die Hose zu tauschen!

Achten Sie beim Waschen der Schnittschutz-hose auf die in der Hose eingenähten Wasch-vorschriften!

Schnittschutzhosen nicht zu heiß gewa-schen werden.

Untersuchungen der Hochschule für Forstwirtschaft in Rottenburg, Baden-Württemberg, aus dem Jahre 2014 auf dem dort stationierten Prüfstand haben gezeigt, dass durch oftmaliges Waschen erstens ein Schrumpfungsvorgang der Einlagen von statten geht, es aber zwei-tens zu einer Erhöhung des Auszugs-widerstands der Schnittschutzfäden kommt. Diese Erhöhung hat auf dem Prüfstand zu einer Verbesserung der Schnittsicherheit des Schnittschutzes geführt. Somit steht das Forschungser-gebnis im Widerspruch zur Erkenntnis einer Arbeit aus dem Jahre 2001 (Wich-mann S, 2001), in der ebenfalls der Zu-sammenhang von Waschvorgängen zur Schnittsicherheit von Schnittschutzho-sen und dem Fadenauszugswiderstand thematisiert wurde.

Das unterschiedliche Ergebnis beider Publikationen ergibt sich offensichtlich aus der Tatsache, dass im Jahre 2001 vorwiegend Schnittschutzeinlagen aus

Polyamid und im Jahre 2014 vorwie-gend neuere Einlagen aus Polyester ge-testet wurden.

AustauschIst in die Schnittschutzeinlage ein-

geschnitten worden, so ist die Schnitt-schutzhose zu tauschen. Wurde nur der Hosenstoff, also das Deckgewebe, an-geschnitten, so kann durch oberfläch-liches Vernähen die Hose repariert werden.

trocknen von SchnittschutzhosenSchnittschutzhosen dürfen laut Ge-

brauchsanleitung nicht maschinell ge-trocknet werden, da sich der Schleu-dervorgang negativ auf die Schnitt- sicherheit des Schnittschutzes auswir-ken kann. Nach dem Waschgang muss die Hose hängend getrocknet werden. Da sich ultraviolette Strahlung negativ auf die Schnittschutzeinlagen auswirkt, darf sie beim Trocknungsvorgang nicht auf links gedreht werden.

SchnittschutzschuheAuch für diesen Teil der persönlichen

Schutzausrüstung gibt es Gebrauchsan-leitungen zur richtigen Pflege. Generell kann gesagt werden, dass Lederschuhe regelmäßig gereinigt werden sollen. Da-bei ist darauf zu achten, dass dies nicht maschinell etwa mit Hilfe eines Hoch-druckreinigers erfolgt.

Um die Lebensdauer nicht einzu-schränken und die Wasserdichtheit zu gewährleisten wird ein regelmäßiges Wachsen empfohlen. Schnittschutz-schuhe aus Leder dürfen nur langsam getrocknet werden, ein entsprechender Abstand zu heißen Heizkörpern ist da-her einzuhalten.

Kontakt FR Dipl.-Ing. Michael GruberAbt. ForstwirtschaftTel.: 05/025924103E-Mail: [email protected]

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Waldverbandaktuell Jänner 201620 Waldverbandaktuell Jänner 2016 21

Wald & Wild OÖ Abschussplanungverordnung

Die OÖ Abschussplanverordnung:

Ein Beitrag zur Versachlichung der Wald-Wild-Diskussion

fD Dipl.-ing. JoHAnneS WAll

Diese gemeinsamen Begehungen ha-ben zur Versachlichung der Wald-Wild-Diskussion und zur Erhöhung der Ab-schüsse insbesondere beim weiblichen Rehwild geführt.

Was sind Vergleichs- und WeiserflächenVergleichsflächen sind schalenwild-

dicht eingezäunte Waldflächen, die der Beurteilung der natürlichen Waldverjün-gung innerhalb und außerhalb des Zau-nes dienen. Für jedes Jagdgebiet ist je 100 Hektar Waldfläche mindestens eine Vergleichsfläche mit einem Mindestaus-maß von sechs mal sechs Metern anzule-gen und während der Verwendungsdauer schalenwildfrei zu halten.

Weiserflächen sind nicht gegen Wild-verbiss geschützte Naturverjüngungs- oder Aufforstungsflächen, deren Verbiss-grad einwandfrei beurteilt werden kann.

Die Vergleichs- und Weiserflächen

müssen den naturräumlichen Verhält-nissen im jeweiligen Teil des Jagdgebie-tes bestmöglich entsprechen und eine objektive Beurteilung des Wildeinflusses auf die natürliche und künstliche Wald-verjüngung sowie die übrige Vegetation zulassen.

Beurteilungen sind kein SchätzverfahrenDie eingezäunten Vergleichsflächen

dienen dem Vergleich der Entwicklung der natürlichen Verjüngung. Zu verglei-chen sind Wuchshöhe, Stammzahl und Baumartenanteil innerhalb und außer-halb des Zaunes durch okulare Anspra-che. Zur Feststellung des aktuellen Wild-einflusses erfolgt im Umkreis bis zu 25 m die Zählung von verbissenen und unver-bissenen Pflanzen.

An den nicht eingezäunten Weiserflä-chen ist der Verbiss an 30 cm bis 100 cm (Rehwild) bzw. 150 cm (Rotwild) hohen Fichten, Edellaubbaumarten oder Tannen festzustellen. Sind Tannen

ausschließlich zwischen 15 cm und 30 cm vorhanden, so sind auch diese zu be-urteilen. Aus dem Verhältnis von unver-bissenen und verbissenen Pflanzen er-rechnet sich sodann das Verbissprozent. Anhand dessen wird die Einzelfläche und schlussendlich die gesamte Jagd in Stufe I (keinewesentliche Beeinträchti-gung),II(wesentlicheVerzögerung)oderIII (Verhinderung)beurteilt. JagdendiedreiJahreinderStufeIbeurteiltwurdenund die den Abschussplan zu mindes-tens zu 95 % bei den Zuwachsträgern er-füllt haben, werden nur mehr jedes dritte Jahr begangen. Der Abschussplan ist in diesem Zeitraum beizubehalten.

Auswirkungen auf den AbschussplanAbschusspläne sind unter Berücksich-

tigung des Waldzustandes, insbesonde-re anhand der Vergleichs- und Weiser-flächenbeurteilung und der in den letz-ten drei Jahren getätigten Abschüsse zu erstellen.

In Oberösterreich regelt seit 1994 die Abschussplanverordnung, dass die Ergebnisse der Revierbeurteilungen die Basis für die

Abschussplanung sind. Jährlich wird gemeinsam von Forstbehörde, Jagd und Jagdausschuss auf etwa 4.500 Vergleichs- und

Weiserflächen eine Erhebung des Verjüngungszustandes durchgeführt.

Für die Abschusshöhe ist die Gesamt-beurteilung der Jagd ausschlaggebend. Bei einer Gesamtbeurteilung in der Stu-fe I kann der Abschuss gleich bleibenoder bei positiver Verbisstendenz abge-senkt werden. Bei Beurteilung in Stu-fe II ist eine Anhebung um zehn bis 25% und in der Stufe III ummindes-tens 35 % des zuletzt getätigten Abschus-ses vorgesehen, wobei auch die Minder-erfüllung des Vorjahres entsprechend zu berücksichtigen ist.

Die angezeigten oder festgesetzten Ab-schusszahlen gelten beim weiblichen Rot- und Rehwild als Mindestabschuss. Zudem gibt es zwei Fristen, bei denen eine gewisse Abschusserfüllung erreicht

Eine nicht eingezäunte Weiserfläche die den na-turräumlichen Verhältnissen des Jagdgebietes bestmöglich entspricht. Rehe sollen aus dem Wald heraus und nicht in den Wald hinein gefüttert werden.

werden muss.Sind die Jagdausschussobmänner mit

dem Beurteilungsergebnis bzw. mit dem Abschussplan einverstanden, dokumen-tieren sie das mit ihrer Unterschrift.

positive Beispiele gehören vor den VorhangIn Oberösterreich gibt es eine Reihe

von Jagden, in denen vorbildlich zum Wohle von Wald, Wild und schlussend-lich auch der Grundeigentümer gejagt wird. Seit nunmehr 15 Jahren holt die Landwirtschaftskammer Oberösterreich solche Jagden vor den Vorhang, indem sie diese beim jährlichen Landeswald-bauerntag mit dem Wald-Wild-Ökolo-giepreis auszeichnet. Seit 2013 sind die Jagdausschüsse selbst eingeladen, ihre Jagd für diesen Anerkennungspreis ein-zureichen.ImJahr2015wurdeausdenzahlreichen Bewerbungen die Genossen-schaftsjagd Niederneukirchen als Preis-träger ausgewählt.

Eine wesentliche Voraussetzung für die Auszeichnung ist, dass im gesamten Jagdgebiet die für den jeweiligen Stand-ort geeigneten Baumarten möglichst ohne Zaunschutz aufkommen können. Eine Beurteilung der Jagd in der Stu-fe I mehrere Jahre hintereinander istzwingend.

geringer Waldanteil – angepasster AbschussDie Gemeinde Niederneukirchen mit ei-

ner Größe von 2.083 Hektar liegt im Zen-tralraum, etwa 20 km von Linz entfernt. Mit nur 255 ha Wald oder 12,2 Prozent Waldausstattung zählt sie zu den waldar-men Gemeinden Oberösterreichs. Trotz dieses Umstandes, haben sich die Ergeb-nisse der Vergleichs- und Weiserflächen-begehungen in den letzten Jahren konti-nuierlich zum Positiven verbessert. Mitt-lerweile weist das Jagdgebiet eine nach-haltigeBeurteilunginderStufeIauf.

Mitverantwortlich dafür ist der sofortige

Abschussbeginn mit Start der Schuss-zeit. Mit Ende Oktober ist der Abschuss-plan bereits meistens zur Gänze erfüllt. Außerdem wurde der Rehwildabschuss von 89 Stück Ende der 90iger Jahre auf 265 Stück angehoben. Mittlerweile wer-den jährlich durchschnittlich 235 Stück bzw. 12,5 Stück pro 100 Hektar erlegt.

Wesentlich sind auch BegleitmaßnahmenEin wesentliches Augenmerk wurde in

den letzten Jahren auf die Lebensraum-verbesserung gelegt. Neben der Auffors-tung von mehr als zwei Kilometer He-cken wurden auch im gesamten Jagdge-biet etwa zehn Hektar Begrünungsflä-chenangelegt.ImRahmendesProjektes„Lebensraum schaffen – Lebensraum ge-stalten“, einem Kooperationsprojekt der Jäger,LandwirteundImkerindenBezir-ken Linz-Land und Steyr-Land, wurden nochmals etwa zehn Hektar Bienenwei-den begrünt.IndiesenBegrünungenstehenauchdie

Fütterungen für das Rehwild während der Wintermonate. Diese sind im erlaub-ten Zeitraum durchgehend mit Rehwild-gerechtem Futter zu beschicken. Ziel der Jagdgesellschaft Niederneukirchen ist es, die Rehe aus dem Wald heraus und nicht in den Wald hinein zu füttern.

Um diese großen, sich teilweise jähr-lich ändernden Begrünungsflächen, auch entsprechend bejagen zu können, sind zwei Drittel aller vorhanden Hoch-sitze mit einem Betonfundament für den mobilen Einsatz ausgestattet.

Wesentliche Erfolgsfaktoren, so mei-nen auch Jagdleiter Kurt Fischer und Jagdausschussobmann Albert Edtber-ger, sind neben einem guten Verhältnis innerhalb der Jägerschaft auch ein gutes Verhältnis zu den Grundbesitzern. Au-ßerdem die Bereitschaft, umgehend für Lösungen bei Problemen zu sorgen.

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Waldverbandaktuell Jänner 201622 Waldverbandaktuell Jänner 2016 23

Wald & Jugend 50 Shades of Forestry

50 Shades of Forestry

ViktoriA Hutter

Was bedeutet Forstwirtschaft für mich? IchhabeJugendlicheausverschiedenenTätigkeitsbereichen aus ganz Österreich gefragt.

"Forstwirtschaft ist für mich die nachhaltige Nutzung und Bewirtschaftung des Waldes sowie die Aufrechterhaltung der Ökosysteme. Auch die Jagd hat großen Einfluss auf die Forst-wirtschaft und sollte gewissenhaft durchgeführt werden."

Stefan Fidi 18, Forstschüler

Bruck an der Mur/Jäger, NÖ

"Ich wohne in einer Region in der wir hauptsächlich Schutz-wald haben und davon auch sehr profitieren. Ich arbeite ger-ne im Wald und finde dort auch neben meinen anderen Tätig-keiten einen Ausgleich. Holz ist ein idealer Rohstoff der einem

ein wärmendes und heimeliges Gefühl gibt."

Thomas Gahnal 25,

Bauer/ Landesleiter Landjugend, Vbg

"Die Forstwirtschaft leistet einen wichtigen Beitrag zum Schutz und zur Sicherstellung unserer Lebensqualität. Für mich ist die Erholungsfunktion ein besonders wichtiger Aspekt. Wälder sind für mich wichtige Kraftorte."

Kathrin Schlöglmann 27,

Studentin, Weltenbummlerin, OÖ

"Für mich ist Forstwirtschaft viel mehr als Bäume fällen, es ist auch die Pflege und der sorgsame Umgang mit unseren Ressourcen. Wenn man sich in dieser Sparte immer weiterent-wickelt und gut drauf ist kann man auch auf wenig Fläche viel Wertholz produzieren. Deshalb hab ich mein Hobby zum Beruf

gemacht! Freude an der Arbeit ist das Schönste! "

Christina Vogler 24,

Staatsmeisterin der Waldarbeit/Forstfacharbeiterin, NÖ

"In Österreich ist die Forstwirt-schaft sehr gut entwickelt. Slo-wenien kann sich auf alle Fälle eine dicke Scheibe von Österreich abschneiden was Technologie und Wirtschaft angeht, umgekehrt kann Österreich noch einiges hinsichtlich Nachhaltigkeit von Slowenien lernen."

Jurček Hudernik 26,

Austauschstudent, Slowenien

"Forstwirtschaft bedeutet für mich das Fahren mit großen Maschinen im Wald, so wie die Arbeit mit der Familie."

Florian Zaucher 15,

Schüler, Ktn

"Forstwirtschaft bedeutet für mich Nachhaltigkeit. Die Erhaltung

und Pflege der Wälder in Ver-bindung mit Rohstofferzeugung. Der Lebensraum Wald bleibt für Mensch und Tier erhalten, die Wirtschaft profitiert und es wer-den Arbeitsplätze geschaffen."

Johannes Wais 24,

Lohnunternehmer, NÖ

"Forstwirtschaft umfasst für mich die dauerhafte Pflege, nachhaltige Bewirtschaftung und

Foto oben: LK NÖ/Gruber, Foto unten: LK Ö/Wöhrle

die planmäßige Erhaltung der heimischen Wälder. Neben ihrer wichtigen Stellung in der Volks-wirtschaft ist sie ein essentieller Teil unserer Gesellschaft."

Hanna Krismer 26,

Forstwissenschaftenstudentin, Tirol

"Compared to forests in Finland, trees here look huge and the amount of tree species is actu-ally quite impressive. There are also some similarities like high amount of private owners. I find it very rewarding to get an idea how forests are managed here in Central-Europe and what kind of challenges forestry faces here."

Minna Raunio 24,

Austauschstudentin, Finnland

"Forstwirtschaft ist für mich die Beschäftigung mit dem Wald vom Setzen der Bäumchen bis zum Fällen der Bäume."

Michael Hutter 15,

Schüler, NÖ

"Meine steirischen Wälder sind für mich die wichtigsten Naher-holungsräume und Sauerstoff-lieferanten. Entspannen & tief durchatmen beim Wandern oder Pilze sammeln, mit Familie aber ohne Handy. Der Wald bietet Rückzugsmöglichkeit und ist Ruhepol, ganz im Gegensatz zum lauten Alltag."

Volkart Kienzl 23,

Jus-Student/Bauer/Vizebürgermeister, Stmk

"Forstwirtschaft bedeutet für mich generationsübergreifendes Denken und Handeln im Sinne einer ökologischen und ökono-mischen Bewirtschaftung. Für mich ist es schön zu wissen, dass großteils heimische Betriebe unser Holz weiterverarbeiten und ein Teil der Wertschöpfung in der Region bleibt!

Gwendolyne Meier 23,

NÖ - Waldkönigin

"Wald ist für mich pure Entspan-nung, abschalten und eine gewisse Flucht in die Stille, in die Natur, weg vom Großstadtlärm! Die Forstwirtschaft ermöglicht uns Städtern eine grüne Abwechslung zum grauen Alltag."

Kerstin Haberhauer 25,

Angestellte, Wien

"Die Bedeutung der Forstwirt-schaft liegt für mich in der Balan-ce zwischen den unternehmerischen Aspekten und dem Nutzen als Erholungsgebiet für den Menschen. Vor allem in tourismusstarken Regionen ist es von Bedeutung beide Aspekte zu verbinden."

Brigitte Lemberger 24,

Studentin/Landwirtin, Sbg

So vielseitig ist unsere Forstwirtschaft. Das macht sie einerseits extrem span-nend und andererseits ist es schwer alle InteressenuntereinenHutzubringen.

Für uns gibt es also in Zukunft jede Menge zu tun!

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Waldverbandaktuell Jänner 201624 Waldverbandaktuell Jänner 2016 25

Wald & Frau Martina Schwab

Mit Wald und Holz groß geworden

MAg. MAttHiAS grAnitzer

Auf dem „Pitzerhof“ in Aich im Enn-stal machte Martina Schwab sehr früh Bekanntschaft mit dem Wald und sei-nen vielen Facetten. Geprägt durch ih-ren Vater, der nicht nur die betriebsei-genen Waldflächen bewirtschaftete son-dern auch als Bauernakkordant in der Nachbarschaft tätig war, entschloss sie sich bald zu einer forstlichen Ausbildung an der Bundesförsterschule in Bruck an der Mur. In dieser Zeit nutzte MartinaSchwab bereits jede Gelegenheit für die praktische Mithilfe am elterlichen Hof und bei der Waldarbeit. „Ich scheutemich nie vor einer manuellen Arbeit und bin seit meiner Kindheit gewohnt anzu-packen“, erinnert sie sich heute.Ihre Forstadjunktenzeit leistete Mar-

tina Schwab bei der BFI Tamsweg imLungau. Nach ihrer Staatsprüfung für den leitenden Forstdienst wirkte sie im

Von Kindheit an ist Försterin Martina Schwab fest mit dem Wald und mit dem Roh-

stoff Holz verwurzelt. Als Geschäftsführerin der Firma „Alpenholz“ sowie als junge

Hofübernehmerin hat sie ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht.

Wald & Recht Registrierkassenpflicht

seit 1. Jänner 2016 gelten für Betrie-be neue Pflichten für die Erfassung von Bareinnahmen (Einzelaufzeichnungs-, Registrierkassen- und Belegerteilungs-pflicht) sowie neue Umsatzsteuersätze.

einzelaufzeichnungs-, registrierkassen- und BelegerteilungspflichtDie gute Nachricht zuerst. Von den ge-

nannten Verpflichtungen sind generell vollpauschalierte Land- und Forstwir-te ausgenommen, die keine be- und ver-arbeiteten Produkte verkaufen, die kei-ne Fremdenzimmer vermieten und die keine Nebentätigkeiten ausüben, sowie keine Regelbesteuerungsoption in der Umsatzsteuer ausüben. In der Forst-wirtschaft sind dies grundsätzlich Be-triebe, deren forstlicher Einheitswert 11.000 € und deren Gesamteinheitswert 75.000 € nicht übersteigt. Außerdem darf die selbst bewirtschaftete reduzier-te landwirtschaftliche Nutzfläche maxi-mal 60 Hektar groß sein und die erzeug-ten und gehaltenen Vieheinheiten jähr-lich 120 nicht übersteigen. Vollpauscha-lierte Land- und Forstwirte können also

z.B. mit Brennholz, Sägerundholz und Hackschnitzel einen jährlichen Barum-satz von über 7.500 € erzielen und benö-tigen keine Registrierkasse und sind auch von der Einzelaufzeichnungs- und Be- legerteilungspflicht ausgenommen. Be-achtenswert ist aber, dass auch der voll-pauschalierte Land- und Forstwirt auf-grund umsatzsteuerlicher Bestimmungen - wie bisher - verpflichtet ist, Rechnungen auszustellen, wenn er z.B. Sägerundholz an einen anderen Unternehmer verkauft.

Alle übrigen Land- und Forstwirte un-terliegen der Einzelaufzeichnungs-, Re-gistrierkassen- und Belegerteilungs-pflicht. Sie müssen alle Bareingänge und (soweit keine Ausgabenpauschalierung in Anspruch genommen wird) Barausgänge täglich einzeln festhalten. Bei Überschrei-ten der Jahresumsatzgrenze von 15.000 € je Betrieb und wenn überdies die Barum-sätze dieses Betriebes 7.500 € überstei-gen, sind ab 1. Jänner 2016 Bareinnah-men zum Zweck der Losungsermittlung zwingend durch ein elektronisches Auf-zeichnungssystem (kurz Registrierkasse) zu erfassen. Dabei sind bei vollpauscha-lierten Land- und Forstwirten, die Um-sätze aus dem Verkauf von Urprodukten

(z.B. Brennholz) nicht in die 7.500 € Grenze einzurechnen. Außerdem ist dem Kunden ein Beleg über die empfangene Barzahlung auszuhändigen.

Beispiel: Der Waldbesitzer X ist voll-pauschaliert. Sein Forsteinheitswert be-trägt 10.500 €. Er verkauft Brennholz um 8.000 € an Private und kassiert bar. Das Sägerundholz verkauft er an ein Sä-gewerk (Jahresumsatz 9.000 €). Das Geld wird mittels Banküberweisung be-zahlt. Außerdem vermietet er Fremden-zimmer (neun Betten) im Forsthaus. Sei-ne diesbezüglichen Bareinnahmen betra-gen 5.000 €. Er muss nun an das Säge-werk aufgrund umsatzsteuerlicher Be-stimmungen Rechnungen legen. Für die Brennholzverkäufe muss er keine Auf-zeichnungen der Bareinnahmen durch-führen, da er ein Urprodukt verkauft. Er muss auch keine Registrierkasse anschaf-fen und auch keine Belege aushändigen. Falls aber ein privater Kunde eine Rech-nung verlangt, muss er aufgrund umsatz-steuerlicher Bestimmungen eine Rech-nung erstellen. Für die Umsätze aus der Fremdenzimmervermietung muss er die Bareinnahmen aufzeichnen und Belege aushändigen. Eine Registrierkasse muss er aber nicht kaufen, da er hier – isoliert betrachtet – die Barumsatzgrenze nicht überschreitet.

neue umsatzsteuersätze ab 1. Jänner 2016Umsatzsteuerlich pauschalierte Land-

und Forstwirte müssen ab 1. Jänner 2016 für Holzverkäufe generell 13 % Umsatz-steuer in Rechnung stellen. Dies gilt na-türlich auch für Gutschriften. Umsatzsteu-erlich regelbesteuerte Forstbetriebe ha-ben auch im nächsten Jahr für Sägerund-holz (Blochholzverkäufe) unverändert 20 % und für Brennholz und Hackschnitzel 13 % Umsatzsteuer zu fakturieren.

Nationalpark Gesäuse unter anderem bei den Naturraumerhebungenmit. Ih-ren starken Bezug zur Technik stell-te Martina Schwab auch während ei-ner vorübergehenden Beschäftigung bei

der Baufirma Pitzer unter Beweis, als sie selbst mit LKW und Bagger im Einsatz war.

Seit 2014 unternehmerinIm Jahr 2007 wechselte die Förste-

rin in die Verwaltung des Schladminger Holzschlägerungsbetriebes „Royer“ und kam damit ihrem eigentlichen Beruf wie-der ein gutes Stück näher. Nach dessen Verkauf im Jahr 2014 gründete Martina Schwab mit erfahrenen Partnern die „Al-penholz Egger & Partner GmbH“, eines der österreichweit größten Holzernteun-ternehmen. Sie steht der Firma heute als Mitgeschäftsführerin vor und ist, neben ihren administrativen Aufgaben, mitunter selbst als Einsatzleiterin auf der Fläche unterwegs. Die Alpenholz GmbH tritt als Komplettanbieter für alle forstlichen Dienstleistungen auf und beschäftigt 80 bis 100 qualifizierte Saisonarbeitskräfte. Mit 16 Seilgeräten und mehreren Forst-schleppern ist das Unternehmen Spezi-alist für alle Holzernteverfahren im Steil-gelände. Auch für Kultur- und Pflegear-beiten werden die Mitarbeiter eingesetzt. „Mir gefallen die Arbeit und der Umgang mit so vielen Menschen. Die unterschied-lichen Charakterzüge sind durchaus eine Herausforderung“, erzählt Schwab.

Übernahme des pitzerhofesSeit dem vorigen Jahr ist Martina

Schwab als Hofübernehmerin auch stol-zeLand-undForstwirtin.IhrenMutter-kuhbetrieb mit 20 ha landwirtschaftli-cher Nutzfläche und 20 ha Wald bewirt-schaftet sie mit tatkräftiger Hilfe ihrer El-tern. „Durch die gegenseitige Unterstüt-zung in unserem Familienbetrieb ist es möglich, Familie, Beruf und Hof unter einen Hut zu bringen“, erzählt die stol-ze Mutter einer dreijährigen Tochter, die auch die Arbeiten im Eigenwald zusam-men mit ihrem Vater durchführt.In der verbleibenden Freizeit findet

Martina Schwab noch Zeit für ihre wohl größte Leidenschaft, die Jagd. Als Lehr-meister und Begleiter nimmt ihr Vater dabei eine besondere Rolle ein. Ein un-vergessliches Erlebnis der beiden war wohl die gemeinsame Steinbockjagd in Kirgisien.

Martina Schwab – eine Frau mit besonderem Bezug zur Waldwirtschaft. Foto: Schwab Seit 1. Jänner 2016 sind Bareinnahmen durch Registrierkassen zu erfassen. Quelle: kunst-trifft-handwerk

Registrierkassenpflicht seit 1. Jänner 2016

Die steirische Försterin weiß, worauf es bei der Holzernte ankommt. Foto: Schwab

Kontakt Univ.-Lekt. DI Dr. Christian UrbanSteuerberater, Gerichtlich beeide-ter Sachverständiger für forstliche LiegenschaftenLBG Österreich GmbH Wirtschafts-prüfung & Steuerberatungwww.lbg.at

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Waldverbandaktuell Jänner 201626 Waldverbandaktuell Jänner 2016 27

Forstmulchen Roden Steinfräsen Fäll- & Sammelzange

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Bekanntlich hat der Österreichi-sche Forstverein im Juni 2015 eine Un-terschriftenaktion gegen die generelle Öffnung des Waldes für Mountainbiker gestartet. Die positive Reaktion der Ös-terreicherinnen und Österreicher darauf ist überwältigend.

Auch zahlreiche Prominente wie z.B. Prof. Peter Schröcksnadel, Klimatolo-gin Dr. Christa Kummer und „Benimm-Papst“ Prof. Thomas Schäfer-Elmayer

befürworten diese Aktion.Bis dato wurden über 70.000 Unter-

schriften gesammelt und am 18. No-vember 2015 an den zuständigen Bun-desminister Andrä Rupprechter über-geben. Da die Resonanz der Bevölke-rung so groß ist, wird die Möglichkeit zur Abgabe von Unterschriften und da-mit Unterstützung dieser Aktion unter www.sicherheitimwaldfueralle.at bis zum 30. April 2016 verlängert.

Neues aus den Bundesländern

PEFC Awards 2015 verliehen

InÖsterreich sind derzeit rund 70%der gesamten Waldfläche sowie 525 Un-ternehmen der weiterverarbeitenden Holzindustrie PEFC-zertifiziert. Am 5. November wurden im Rahmen der Ös-terreichischen Holzgespräche in Efer-ding die diesjährigen PEFC Awards zum insgesamt fünften Mal verliehen. PEFC Austria-Obmann DI Hans Grieshoferüberreichte die Preise in der Katego-rieWald anDIChristianBerner,Forst-meister des Erzbischöflichen Forstamts Kirchberg am Wechsel, und im Bereich der Chain-of-Custody-Betriebe an Ing.Johann Brucker und Ing. Karl Pless-kott von der JELD-WEN Türen GmbH (Marke: DANA), Spital am Phyrn.

Bild (von links nach rechts): DI Christian Ber-ner (Erzbischöfliches Forstamt Kirchberg/Wech-sel), Katharina Asanger, MSc, (Marketingleite-rin JELD-WEN Türen GmbH), DI Hans Grieshofer (Obmann PEFC Austria), Ing. Johann Brucker (Geschäftsführer JELD-WEN Türen GmbH), Ing. Karl Plesskott (Zertifizierungsverantwortlicher JELD-WEN Türen GmbH).

V. l. n. r.: Dr. Rudolf Freidhager (ÖBf AG), HBM Andrä Rupprechter, DI Johannes Wohlmacher (Österrei-chischer Forstverein).

Klimawandel – Schluss mit heißer Luft

es ist unbestritten, dass die Land- und Forstwirtschaft schon jetzt massiv vom Klimawandel betroffen ist. Wetter-kapriolen, wie es sie im Sommer 2015 gegeben hat, waren ein Vorgeschmack dessen, womit noch gerechnet wer-den muss. Mit Klartext „Klimawandel – Schluss mit heißer Luft“ beleuchtet die LK Österreich Folgen der Pariser Welt-klimakonferenz für Österreich. Die Wis-senschaft skizziert dazu mögliche Kli-maszenarien. Darüber hinaus gibt es Antworten auf die Frage, ob man sich gegen negative Folgen des Klimawandels

versichern kann. Anhand konkreter Bei-spiele aus Pflanzenbau, Tierhaltung und Forstwirtschaft wird gezeigt, wie diese Sparten schon jetzt mit dem Klimawan-del umgehen. Abschließend diskutieren Experten und Publikum.

Die Veranstaltung findet am Freitag,

dem 22. Jänner 2016, von 10 bis 13 Uhr, in der VHS Wiener Urania, Dachsaal, Uraniastraße 1, 1010 Wien statt.

Teilnahme nur nach vorheriger Anmel-dung bis zum 20. Jänner 2016. Anmel-dung und weitere Informationen unter www.lko.at.

Die Forstfachschule Waidhofen/Ybbs feiert heuer ihr 40-jähriges Bestehen. Sie ist

die einzige ihrer Art in Österreich und bildet ForstwartInnen und Berufsjägeran-

wärterInnen aus.

Forstfachschule – Traditionsausbildung mit Zukunft

in den letzten Jahrzehnten hat sich in der Forstwirtschaft sehr viel verändert. Beginnend mit der Mechanisierung der Holzernte fand eine laufende Straffung der Betriebsorganisation und vor allem beim Personal statt. Die Anforderun-gen an das gesamte Forstpersonal haben sichstarkgewandeltundmitIhnenauchihre Berufsbilder. Die Kompetenzen des Forstwartes wurden deutlich aufgewer-tet. Laut Forstgesetz ist der Forstwart ein Forstorgan und berechtigt kleinere und mittlere Forstbetriebe bis 1.000 Hek-tar Waldfläche forstlich und jagdlich zu führen.

Um den neuen Anforderungen und Be-dürfnissen gerecht zu werden hat sich die forstliche Berufsausbildung weiter-entwickelt. Ein neu entwickelter kompe-tenzorientierter Lehrplan bringt neben

zusätzlichen Unterrichtsgegenständen auch eine Anhebung der Ausbildungs-dauer und somit eine wesentliche Auf-wertung mit sich. Die Forstfachschu-le beginnt das Schuljahr 2016/17 mit der neuen und modernen zweijährigen Schulform.

Die Forstfachschule Waidhofen/Y. (FFS) und die Forstliche Ausbildungs-stätte (FAST Ort) in Gmunden werden zu Europas modernstem forstlichen Aus- und Weiterbildungszentrum im derzeit entstehenden Forstlichen Bildungszent-rum (FBZ) in Traunkirchen verschmol-zen. Durch die Zusammenlegung und Nutzung wertvoller Synergien ist die bes-te Ausbildungsanforderung garantiert.

Das genaue Berufsbild und zusätzliche Berufsaussichten finden Sie auf unserer Homepage: www.forstfachschule.at.

Kompetenzorientierte Ausbildung in der Forstfachschule Waidhofen/Ybbs. Foto: FFS

Informationstag 2016Samstag, 20. Februar 2016, 9 bis 13 UhrForstfachschule Waidhofen/Y.,3340 Waidhofen/Y., Negelegasse 3www.forstfachschule.at

• Offizielle Präsentation des neuen, zwei-jährigen Lehrplans • Präsentation des neuen Standortes• Schulvorführungen der Lehrinhalte

Absage an grenzenloses Mountainbiken im Wald

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Waldverband Salzburg Aktuelles

"Wir schauen auf unsere Wälder"

Waldbewirtschafter tragen zur För-derung der Biodiversität in den heimischen Wäl-dern bei.

AusschlAggebend für die Viel-falt im Wald sind Standortbedingungen und die Art der Waldbewirtschaftung. Im forstlichen Alltag stehen oft wirt-schaftliche Überlegungen im Vorder-grund. Trotzdem oder gerade deswegen, kann es sehr reizvoll sein, sich einmal ganz bewusst jenen Bereichen des Wal-des zuzuwenden, die häufig für selbst-verständlich erachtet oder oft übersehen werden.

Wir möchten Ihnen dabei helfen, die spannenden Lebensweisen von Tieren und Pflanzen mit faszinierenden Stra-tegien und Techniken besser zu verste-hen. Wussten Sie beispielsweise, dass sich der Dreizehenspecht von Bock- und Borkenkäferlarven in totem und abster-bendem Holz ernährt? Oder, dass auch der Ameisenbuntkäfer als einer der nütz-lichsten Forstinsekten aktiv Jagd auf den Buchdrucker, die gefährlichste Art unter den Borkenkäfern, betreibt? Ziel dieses Projekt ist es, Sie als Waldbewirtschaf-terInnen für Biodiversität, die Pflanzen

Mit dem Projekt "Wir schauen auf unsere Wälder" leisten Waldbauern einen Beitrag zur Förderung der Artenvielfalt

in heimischen Wäldern. Wie auch Sie beim Projekt mitmachen können und worauf besonders zu schauen ist, darüber

informiert die Landwirtschaftskammer.

Waldverband Salzburg:Ihr kompetenter Ansprechpartner

Der Waldverband steht für starke Eigentümerrechte, die Bewirtschaftung des Waldes,Holz der kurzen Wege, nachhaltiges Bauen mit Holzund für Holzbau als Klimaschutz.

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Kontakt: Waldverband SalzburgSchwarzstraße 195020 SalzburgTel. 0662/870571-275 E-Mail [email protected] www.waldbesitzerverband.at

Vögel - sondern auch die nächste Gene-ration von Waldbesitzer, da diese keine ausgezehrten und heruntergewirtschaf-teten Böden übernehmen müssen.

Kleinbiotope und sonders-tAndorte: Dies sind die Lebensräu-me der Frösche, Kröten - aber auch Un-ken und Molche bis hin zum bekannte-ren Feuersalamander. Diese natürlichen Insektenvertilger leben dort, wo sich zu-mindest etwas länger Wasser im Wald findet, wobei es für die Bewohner einen Unterschied macht, ob stehend und zeitweise, oder dauernd fließend. Eben-falls zu den Sonderstandorten zählen hervorlugende Felsköpfe, die von wech-selwarmen Tieren wie Schlangen gerne genutzt werden, um sich aufzuwärmen.

besondere gehölze sind eigent-lich alle Waldbäume, die nicht Bestandes bildend und im jeweiligen Wald selten sind. Aus österreichweiter Sicht wurden die Eibe und die Tanne ausgewählt. Es können aber auch einzelne Wildapfel-, Wildbirnbäume oder Schneeballarten bis hin zum Seidelbast gefunden werden. Diese zu dokumentieren und zu erhalten sowie zu beobachten ist der Inhalt dieses Projekts. Nur wenn wir uns die Arten-vielfalt im Wald erhalten, haben wir das Ausgangsmaterial zu einer weiteren Ent-wicklung unserer Wälder, falls die Brot-baumart einmal ausfallen sollte.

Mit speziellen pflAnzen-Arten sind die Flechten, Moose, Wal-dorchideen und Misteln gemeint, aber auch die neu eingewanderten und ge-fährlichen, sogenannten Neophyten wie

Foto: Mooslechner

& Tiere in Ihrem Wald zu begeistern. Im Vordergrund steht dabei das genaue Hinschauen, das Erkennen von Zusam-menhängen und das daraus resultieren-de eigenverantwortliche Gestalten und Erhalten von Lebensräumen und wider-standsfähigen Wäldern.

Wie funktioniert‘sMelden Sie sich einfach für ein „Wald-

ökologisches Betriebsgespräch“ an. Da-raufhin wird ein Experte zu Ihnen auf den Betrieb kommen. Im Zuge einer mehrstündigen Waldbegehung werden besondere und biodiversitätsrelevante Aspekte in Ihrem Wald aufgesucht und näher betrachtet. Dabei wird mit dem vereinbart, was in den Folgejahren be-obachtet wird. Diese Beobachtungen tragen Sie einmal jährlich unter www.biodiversitätsmonitoring.at ein. Alle eingegebenen Meldungen werden in einer vom Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) betreuten Datenbank

zentral und anonymisiert gesammelt. Interessierte WaldbewirtschafterIn-

nen haben die zusätzliche Möglichkeit, als „Servicebetriebe“ im Projekt mitzu-wirken und dabei als Vorzeigebetrieb die WaldbewirtschafterInnen in ihrer Region für Biodiversität zu begeistern. Mit Unterstützung des Projektteams können dabei auch Exkursionen zu un-terschiedlichsten Themen organisiert werden.

Auf das schauen wirtotholz ist jene Baummasse, die be-

reits abgestorben ist und nicht für ener-getische Zwecke aus dem Wald geraubt wurde - sondern vor Ort herumliegt und aufgrund der Feuchtigkeit langsam zu Humus wird. Dies erfolgt über lange Zeit und mehrere Zerfallsstadien, wobei die Regulierung der Bodenfeuchte und des bodennahen Mikroklimas kostenlos er-folgt. Davon profitieren nicht nur Pilze, Flechten, Moose, Schnecken, Käfer und

das drüsige Springkraut, die kanadische Goldrute, der kaukasische Bärenklau aber auch der Götterbaum. Diese Arten gilt es zu beobachten und zu melden, da-mit einerseits ihre Verbreitung nachge-wiesen werden kann und andererseits allfällige Maßnahmen gesetzt werden können, sobald die Wissenschaftler ei-nen ersten Überblick gefunden haben.

unter speziellen tierArten sind die Ameisen, Rauhfußhühner, Fle-dermäuse und seltene Vögel wie Zaun-könig, Häher, Bussard, Habicht bis hin zum Seeadler zu verstehen. Diese sind nicht nur wertvolle Forstschutzpolizei im Wald, sondern tragen auch zur Verbrei-tung z.B. der Zirbe bei.

Für alle die mitmachen gibt´s Steck-briefe zu Pflanzen & Tieren im Wald und ein eigenes „Lesetool“ im Internet. In diesen Unterlagen finden Sie span-nende Details und Geschichten zum „Lebensraum Wald“ und den beheima-teten Pflanzen und Tierarten. Für alle In-teressierte sind weitere Unterlagen un-ter www.biodiversitaetsmonitoring.at abrufbar.

Machen Sie mit! Sie sind Waldbewirtschafter und Ih-

nen liegt die Erhaltung der Artenvielfalt am Herzen? Sie möchten Näheres über den Zusammenhang zwischen Waldbe-wirtschaftung und Biodiversität erfah-ren? Dann machen Sie mit bei: "Wir schauen auf unsere Wälder"

Informationen und Anmeldung bei den Forstberatern der LK Salzburg: Tel. 0662/870571-276

Kontakt/Autoren Josef Wolfthaler, Peter GösslerÖKL - Österreichisches Kuratorium fürLandtechnikDipl.-Ing. Ludwig Köck,Ref. Waldnutzung E-Mail: [email protected]

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