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Funktionelle und ästhetische Zahntechnik Wirtschaft | Speeddating für Zahntechniker? ab Seite 6 Technik | Rehabilitation von Funktion und Ästhetik ab Seite 26 www.die-neue.info www.die-neue.info ZAHNTECHNIK WIRTSCHAFT · LABOR ZWL ISSN 1617-5085 • F 47376 • www.oemus.com • Preis: 5,– | sFr 8,– zzgl. MwSt. 17. Jahrgang • Dezember 2014 6

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17. Jahrgang • Dezember 2014 6

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Erfolg im Dialog

dental bauer –das dentaldepot

dental bauer steht für ein Unternehmen traditionellen Ursprungs im Dentalfachhandel. Es wird nach modernsten Grundsätzen geführt und zählt mit seinem kontinuierlichen Expansionskurs zu den Marktführern in Deutschland, Österreich und den Niederlanden. Derzeit sind rund 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an über 30 Standorten innerhalb dieser Länder beschäftigt. Der Hauptsitz der Muttergesellschaft ist Tübingen.

Unser Kundenstamm:ZahnklinikenPraxen für ZahnmedizinPraxen für KieferorthopädiePraxen für Mund-/Kiefer- und GesichtschirurgieZahntechnische Laboratorien

dental bauer GmbH & Co. KGStammsitzErnst-Simon-Straße 1272072 TübingenTel +49 7071 9777-0Fax +49 7071 9777-50E-Mail [email protected]

Stabilität

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www.dentalbauer.de

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ZWL Zahntechnik Wirtschaft Labor Editorial

Liebe Kolleginnen und Kollegen,am 6. und 7. Februar 2015 lädt das Dentale Fortbildungszen-trum Hagen (DFH) in Kooperation mit der OEMUS MEDIA AG,Leipzig, Zahnärzte und Zahntechniker zum siebten Mal zumKongress „Digitale Dentale Technologien“ (DDT) ein. Das Leit-thema 2015 ist „Virtuell in Zahn und Kiefer“. In diesem Kongress wird es in vielen Beiträgen darum gehen,wie virtuelle Implantatplanung und digitale Fertigung vonZahnersatz zusammenzubringen sind. Dies ist ein wichtigerBaustein im sich weiterentwickelnden Digitalisierungspro-zess in Zahnmedizin und Zahntechnik. Insbesondere dieKombination von DICOM- und STL-Daten im Implantatpla-nungsprozess eröffnet weitreichende Möglichkeiten. Lang-sam verdichtet sich die Vision von der digital gefertigtenKunststoffprothese zu einem praxisgerechten Arbeitspro-zess, der vorgestellt werden soll. Bei aller Digitalisierung muss man jedoch konstatieren, dassguter Zahnersatz von der zahntechnischen Erfahrung lebt,die die Digitaltechnik als Werkzeug begreift, das man ein-setzt, um exakter und wirtschaftlicher zu arbeiten. Natürlichwerden wieder digitale/analoge Vorgehensweisen vorge-stellt, die zu optimalen ästhetischen und patientengerech-ten Ergebnissen führen. Die additive Fertigung im Kunst-

stoffbereich ist eine Schlüsseltechnologie in Gegenwart undZukunft. Es stellt sich die Frage, ob additive hochpräzise Fer-tigung im zahntechnischen Betrieb bezahlbar ist.Der Einsatz von Intraoralscannern und die Vorstellung einerunkonventionellen Vorgehensweise bei der Implantatgestal-tung runden das Programm ab.

Die zahlreichen Workshops am Freitag und die Vorträgehochkarätiger Referenten am Samstag werden von einer um-fangreichen Industrieausstellung begleitet

Freuen Sie sich auf einen interessanten Kongress, wir ladenSie herzlich ein.

Jürgen Sieger

Zahntechnikermeister

Ich lade Sie herzlich ein!

Jürgen SiegerZahntechnikermeister

Jürgen Sieger

Infos zum Autor

ZWL 6/2014 03

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4 ZWL 6/2014

Inhalt ZWL Zahntechnik Wirtschaft Labor

Wirtschaft6 Speeddating für den Zahntechniker?

12 NLP-Lösungen am Beispiel des Jahresgesprächs

16 Dentallabor-Liquidität fest im Griff

Technik19 Neues Rezept für bewährtes Konzept

26 Rehabilitation von Funktion und Ästhetik

30 Artikulatorprogrammierung mit dem Vector-Analyzer

36 Kronen natürlich und ästhetisch gestalten

Firmennews40 Fokus

Interview44 Sicherheit in neuen Feldern

46 Schulterschluss von Tradition und Moderne

49 Vier Fakten für perfekte Verarbeitung

Veranstaltung50 Formst du noch ab oder scannst du schon?

52 Weiterbildung „worldwide“

Rubriken3 Editorial

4 Impressum

56 Produkte

Verlagsanschrift: OEMUS MEDIA AGHolbeinstraße 29, 04229 LeipzigTel. 0341 48474-0Fax 0341 [email protected]

Verleger: Torsten R. Oemus

Verlagsleitung: Ingolf DöbbeckeDipl.-Päd. Jürgen IsbanerDipl.-Betriebsw. Lutz V. Hiller

Projekt-/Anzeigenleitung:Stefan Reichardt Tel. 0341 48474-222

[email protected]

Produktionsleitung:Gernot Meyer Tel. 0341 48474-520

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Anzeigendisposition:Marius Mezger Tel. 0341 48474-127

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Bob Schliebe Tel. 0341 [email protected]

Abonnement:Andreas Grasse Tel. 0341 48474-201

[email protected]

Layout/Satz:Sarah Fuhrmann Tel. 0341 48474-114

[email protected]

Redaktionsleitung:Georg Isbaner Tel. 0341 48474-123(V.i.S.d.P.) [email protected]

Carolin Gersin Tel. 0341 [email protected]

Lektorat:H. u. I. Motschmann Tel. 0341 48474-125

[email protected]

Druckerei: Silber Druck oHGAm Waldstrauch 134266 Niestetal

Erscheinungsweise: ZWL Zahntechnik Wirtschaft Labor erscheint 2014 mit 6 Aus - gaben, es gilt die Preisliste Nr. 17 vom 1. 1. 2014. Es gelten die AGB.

Verlags- und Urheberrecht: Die Zeitschrift und die enthaltenen Bei träge und Ab -bildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmungdes Verlages unzulässig und strafbar. Dies gilt besonders für Vervielfältigungen,Über setzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Bearbeitung inelektronischen Systemen. Nach druck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigungdes Verlages. Bei Einsendungen an die Redaktion wird das Einverständnis zur vollenoder auszugsweisen Veröffentlichung vorausgesetzt, sofern nichts anderes ver-merkt ist. Mit Einsendung des Manuskriptes gehen das Recht zur Veröffentlichung als auch die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von Nachdruckrechten in deut-scher oder fremder Sprache, zur elektronischen Speicherung in Datenbanken zurHerstellung von Sonderdrucken und Fotokopien an den Verlag über. Für unverlangteingesandte Bücher und Manu s kripte kann keine Gewähr übernommen werden. Mitanderen als den redaktionseigenen Signa oder mit Verfassernamen gekennzeich-nete Beiträge geben die Auffassung der Verfasser wieder, die der Meinung der Redaktion nicht zu entsprechen braucht. Der Verfasser dieses Beitrages trägt dieVerantwortung. Gekennzeichnete Sonderteile und Anzeigen befinden sich außer-halb der Veran t wortung der Redaktion. Für Verbands-, Unternehmens- und Mark t -informationen kann keine Gewähr übernommen werden. Eine Haftung für Folgenaus unrichtigen oder fehlerhaften Darstellungen wird in jedem Falle ausgeschlos-sen. Gerichtsstand ist Leipzig.

Bezugspreis: Einzelheft € 5,00 ab Verlag zzgl. gesetzl. MwSt. Jahresabonnementim Inland € 36,00 ab Verlag inkl. gesetzl. MwSt. und Versandkosten. Kündigung des Abonnements ist schriftlich 6 Wochen vor Ende des Bezugszeitraums möglich.Abonnementgelder werden jährlich im Vo raus in Rechnung gestellt. Der Abonnentkann seine Abonnement-Bestellung innerhalb von 2 Wochen nach Absenden derBestellung schriftlich bei der Abonnementverwaltung widerrufen. Zur Fristwah-rung genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs (Datum des Poststempels).Das Abonnement ver längert sich zu den jeweils gül tigen Bestimmungen um ein Jahr, wenn es nicht 6 Wochen vor Jahres ende gekündigt wurde. Diese Ausgabe als E-Paper auf

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Titel: Seien Sie gespannt auf die IDS 2015 unddie neue kompakte Dental-Fräsmaschine derFirma DATRON. Die leicht bedienbare Einheitbietet Laboren und Praxen neue Möglichkei-ten bei der Bearbeitung weicher Materialien.

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6 ZWL 6/2014

Wirtschaft Laboralltag

Wir sind jeden Tag „etwas ge-stresst“, wir führen jedenTag unsere Mitarbeiter oder

unseren Chef, überzeugen Zahnärzteund Patienten, gehen mit dem Ehepart-ner um. Unspektakulär, aber dauerhaftund dementsprechend intensiv. Der All-tag hat einen schlechten Ruf, er sei„grau“. Das stimmt natürlich nur, wennwir ihn mehr oder weniger gedankenloshinnehmen und ständig den Fokus aufdie „großen Würfe“ legen. In diesem Artikel geht es um das vermeintlich Banale, denn genau da findet der nach-haltigste Erfolg statt. Doch die Alltags-sprache hält so einige Stolperfallen be-reit. Beim zwanglosen Geplauder kann

so gut wie alles schiefgehen, aber auchein intensiv vorbereitetes Gespräch istnoch lange kein Garant für den Erfolg.

Sechs Speeddating-Regeln für einewirksame KommunikationLängst wird Speeddating nicht mehrnur bei der Partnersuche eingesetzt. DiePrinzipien gelten inzwischen auch beider Suche nach einem Job ebenso wienach einer Wohnung, für die Zu-sammenführung von Azubis und Unter-nehmen, zum Kennenlernen der Teil-nehmer bei Seminaren oder für einenfachlichen Austausch auf Messen.Gleich bleibt dabei immer das Ziel:Innerhalb einer relativ kurzen und fest-

gelegten Zeit möglichst viele Ge-sprächspartner etwas näher kennenzu-lernen bzw. erste Gemeinsamkeitenfestzustellen. Beim Speeddating wirdschnell deutlich, dass jede BeziehungKommunikation ist und jede Kommuni-kation Beziehung. Vom Lockerbleibenbei der Kontaktaufnahme, der Präsenzund dem w(r)ichtigen Gesprächsein-stieg, der raffinierten Wortwahl bis zurErkenntnis, dass ich nur wenig Zeithabe, einen kreativen Eindruck zuhinterlassen. Hier sechs Speeddating-Regeln als Basis jeder spannenden, kre-ativen und wertvollen Alltagskommu-nikation innerhalb und außerhalb desDentallabors:

Beziehung ist Kommunikation – Kommunikation ist Beziehung

Speeddating für den Zahntechniker?

| Stefan Häseli

In der Kommunikation wird der Fokus meist auf den Bereich der „anspruchsvollen Gesprächs -situationen“ gelegt. Das ist wichtig, denn dort findet die Krise statt. Vergessen wird dabei allzuoft, dass das Leben zu 90 Prozent aus „Normalität“ besteht. Wir kommunizieren „einfach mal so“.Von früh bis spät treten wir immer und überall durch unsere Kommunikation in Beziehung – imDentallabor mit Kollegen, in der Praxis mit dem Zahnarzt und dem Patienten, innerhalb der Fa-milie, mit Freunden oder (Un-)Bekannten. Umso wichtiger ist es, sich mit ebenjener Alltags-kommunikation einmal intensiver zu beschäftigen, denn: Die Lösungen für Alltagsprobleme lie-gen gleichsam im Alltag. In unseren Beziehungen und wie wir innerhalb dieser kommunizieren.

Foto: © Sfio Cracho

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Wirtschaft Laboralltag

8 ZWL 6/2014

1. Locker bleibenDie erste Speeddating-Regel besagt,dass wir „ganz locker“ sein sollen. DerRiegel im Kopf „die/den muss ich ha-ben“ oder „heute treffe ich meinenMärchenprinzen“ ist mehr Blockadedenn motivierende Zielgröße. Ziele imLeben sind gut, unbestritten. Aber inder konkreten Situation der Kommuni-kation gilt es, ans Hier und Jetzt zudenken: Konzentrieren Sie sich auf das,was gerade jetzt geschieht! Es geht janicht um schwierige Verhandlungen,dort ist strategisches Vorgehen sinn-voll, es geht um den Alltag. Einfach so,um diese fast „vernachlässigbare“Größe von ca. 85 Prozent der Gesprä-che während des Tages. Vertrauen wirruhig darauf, dass „es“ schon richtigfunktioniert. Aber nur, wenn auch dieinnere Haltung stimmt. Denken wirSchlechtes über eine Situation oder einGegenüber, kommt es auch so rüber.Umso wichtiger ist es, an der eigenenHaltung zu arbeiten: Die Dinge positiv-konstruktiv sehen, um sie dann ebenauch mal ganz locker angehen zu kön-nen.

2. Präsent seinAlltägliches läuft Gefahr, „einfach sonebenbei“ erledigt zu werden. Das Ge-spräch „kurz“ mit dem Chef, der Kolle-gin, dem Patienten, der Mitarbeiterin inder Zahnartpraxis wird im besten Fallinhaltsfokussiert geführt. Kurz, knapp,klar – so haben wir es gelernt. Allenfallsnoch „Level 2“, nämlich „sauber positivformuliert“. Eine Bitte statt einem Be-fehl, ein Wunsch statt einer Aufforde-rung. Aussagen wie „Hörst du mir über-haupt zu?“ oder „Ich habe den Eindruck,dass du gar nicht so richtig da bist?“kennen wir alle. Die Präsenz gestaltetdie Intensität unserer Alltagskommu-nikation. Unabhängig der richtigenoder falschen Worte, ankommen tundiese nur, wenn sie in möglichst höchs -ter Präsenz ausgesprochen werden.Genauso sollten wir auch in Dialog(e)gehen: Keine automatisierten Sätze,sondern ein Bekenntnis zur Präsenz.Geht schneller, braucht weniger Vorbe-reitung, verlangt aber im Endeffektmehr Vertrauen zu sich selbst. Diesesprägt unsere Auftritte auch im Kleinen.Dabei hat „Selbstvertrauen“ nichts mitÜberheblichkeit zu tun. Es ist das Ver-

trauen in sich, zu wissen, dass ich mitTalenten und Fähigkeiten so gut aus -gestattet bin, dass ich das Richtige zurrichtigen Zeit sage und tue.

3. Offen bleiben Dass Vorurteile einschränken, ist hin-länglich bekannt. Treffen wir auf einGegenüber, das uns optisch an eine ver-flossene Liebe erinnert, geht es entwe-der negativ oder positiv weiter. Egalwas war, es prägt. Einfacher gesagt alsgetan: Das Gegenüber hat eine Chance,genau nicht so zu sein, wie wir es er-warten. Achten wir also auf Unter-schiede oder suchen wir Dinge, die neu,interessant, spannend sind. „Haben SieSchulterschmerzen?“ war die Frage beieiner Polizeikontrolle. Es interessierteden Polizeibeamten wahrlich nicht, mitwelchen Schmerzen der Verkehrsteil-nehmer fährt, sondern er wollte ihm lediglich mitteilen, dass er den Sicher-heitsgurt nicht trage und das ein Buß-geld kostet. Das ist beileibe keine posi-tive Alltagskommunikation. Wenn Sieetwas wissen möchten, dann stellen Sieeine Frage. Wenn Sie etwas sagenmöchten, dann sagen Sie es. Bei demoben genannten Beispiel liegt einedeutliche Diskrepanz vor. Gleiches inFührungsgesprächen: „Geht’s dir nichtgut, hast du privat Probleme?“ Entwe-der interessiert es mich wirklich, oderich deklariere es als Interpretation: „Ichhabe die Vermutung, dass privat etwas

nicht stimmt, liege ich da richtig oderfalsch?“

4. Interessiere dich für den anderenSo banal wie einfach und doppeltschwer: Zuhören ist eine Königsdiszi-plin in der Kommunikation – gerade underst recht im Alltag! Eine kleine Beob-achtungsaufgabe: Stellen Sie sich nachder Urlaubsphase in Ihrem Labor in denPausenraum. Hören Sie einfach zu, wieoft sich Menschen nicht (zu)hören. Daerzählt Kollege X, er sei heute wiederzurück aus dem Urlaub. Kollege Y fragtnett: „Wie war’s denn und wo wart ihr?“Spannend, einfach zuzuhören, wie oftsich viele überhaupt nicht interessie-ren, was der andere erzählt. Bei der ers -ten Gesprächspause kommt die eigeneGeschichte wieder aufs Set. „Wir hattenwirklich einen tollen Service an Bord“ –kurze Atempause ... das Gegenüber: „Ja,letztes Jahr sind wir mit der Air Singapurgeflogen, war noch besser als ihr Ruf.“Zur Erinnerung: Interessieren wir unswirklich für unser Gegenüber, werden wirreicher! Und wenn zwei reden, heißt dasnoch lange nicht, dass es auch ein Dialogist. Sehr häufig sind es sogenannte Dop-pelmonologe – beide erzählen abwech-selnd ihre Geschichte.

5. Lächle und sei freundlich„Setzen Sie Ihr freundliches Gesicht auf,zeigen Sie Ihre Freude, jemanden zu tref-fen und denken Sie ans Positive jetzt und

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Die Präsenz gestaltet die Intensität unserer Alltagskommunikation.

Ungeachtet der richtigen oder falschen Worte, ankommen werden

diese nur, wenn sie in möglichst höchster Präsenz ausgesprochen

werden. Genau so sollten wir auch in Dialog(e) gehen.

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im Leben. Sie gewinnen als authentischpositive Person mehr.“ So steht es im„Leitfaden zum Daten“. Stellen wir unsvor, das Gespräch am Dating-Tisch be-ginnt mit den Worten „Hallo, ich bin Peter. Ich hatte eine schwere Jugend, imMoment habe ich kein Geld und meinChef macht mich kaputt. Abgesehen da-von finde ich die politischen Verhältnissein unserem Land furchtbar“. Ehrlichkeitin allen Ehren ... aber Blumen gewinnenwir so keine! Das ist keine Aufforderungzum gequälten „Think positive“, sonderndie klare Botschaft: Ohne innere, positiveHaltung sind wir weder im Date noch im

Alltag wirklich erfolgreich. Deshalb ist eswichtig, das Positive zu suchen. „Ich bingerne bis 16.00 Uhr persönlich für Sie da“ist inhaltlich gleich, aber eben doch ganzanders als „ich bin dann ab 16.00 Uhrweg“. Zugegebenermaßen kleine Details,aber in der Summe macht Kleinvieh auchMist und das Leben besteht im Grundenun einmal aus vielen Details. Übrigens:Positive Verhaltensweisen einer „freund-lichen“ Person werden durch Lob und Zuwendung verstärkt. Ehrliches Lob undZuwendung freuen im Grunde jedenMenschen, sodass es ihm wiederum auchleichterfällt, freundlich und vertrauens-voll zu sein.

6. Beginne mit einem netten Wort„Himmel, wo warst du beim Friseur,hierzu braucht’s wohl auch keine Ausbil-dung.“ Das Date können wir abschreiben.Bei allem Interesse, Präsenz, Lockerheitusw. – irgendwann beginnen wir zu re-den. Ein guter Grund, von Anfang ancharmant, nett und unverfänglich zusein. Es kann durchaus sein, dass es sichim Verlauf des Gesprächs zeigt, dass un-ser Gegenüber unseren Sinn für Humorteilt, aber diesen Sinn sollten wir zuerstkennen! Erfahrene Speeddater empfeh-len: „Beginne mit einen Lob.“ Gehen wirdavon aus, dass jeder gerne zuerst etwasPositives hört, schaffen wir doch diesenMikrokosmos der konstruktiven Auraund beginnen im Alltag mit einem posi-

tiven Wort: „Eine schöne Tasche habenSie!“ oder „Danke, dass Sie mir den Platzüberlassen haben.“ Als ich vor Kurzembei einem Restaurantbesuch (notabeneein nobler Gourmettempel) das Auto aufein markiertes Feld stellte (aber wohl denSchriftzug in selbem nicht las), kam einMitarbeiter nach draußen gestürmt –„Hier dürfen Sie Ihr Auto nicht hinstel-len!“ – und das bevor die Fahrzeugtür ab-geschlossen war. Kurzum: „Danke, dassSie bei uns vorbeikommen. Dürfte ich Sienoch bitten, das Fahrzeug auf die andereSeite zu stellen?“ So einfach wäre allesumgesetzt. Locker, positiv, nett, freund-lich, offen, interessiert – und das mit demMehraufwand von ein paar wenigen, vorallem aber anderen Worten.

Erfolg im Umgang mit Zahnärzten undPatienten heißt, nicht nur dann gut zukommunizieren, wenn etwas schiefge-laufen ist. Einen Führungsstil leben, derMitarbeiter fördert, findet nicht nurbeim Lohn- oder Disziplinargesprächstatt. Stressabbau im Alltag bedeutetnicht, dass ich zweimal im Jahr ins Well-ness-Weekend gehe. Der Erfolg kommtschleichend im Alltag. Ebenso wie auchProbleme langsam und leise um sichgreifen. Wenn wir es schaffen, zentrale,oft ganz kleine Erfolgselemente in derKommunikation und im Aufbau von Be-ziehungen in unseren Alltag zu integrie-ren, wird er strukturell, rituell oder ebenganz normal und selbstverständlich. Er-folgreiche Kommunikation als Selbst-verständlichkeit – eine Ode an die 90Prozent Normalleben.

10 ZWL 6/2014

Wirtschaft Laboralltag

kontakt.Stefan HäseliNeuchlenstr. 44a9200 Gossau SG, SchweizTel.: +41 71 [email protected]

Stefan Häseli

Infos zum Autor

Erfolg im Umgang mit Patienten heißt, nicht nur dann gut zu

kommunizieren, wenn etwas schiefgelaufen ist. Einen Führungs-

stil in der Praxis leben, der Mitarbeiter fördert, findet nicht nur beim

Lohn- oder Disziplinargespräch statt.

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Einer der wichtigsten Punkte istim Vorfeld die Vorbereitung. EineBesteigung klappt nur, wenn alle

nötigen Vorkehrungen für jede Eventua-lität erledigt, alle Mitstreiter gut einge-weiht sind und die Seile, die später be-lastet werden, die nötige Stärke haben.Einen Freund mit „Komm bitte mit nachdraußen“ zu überraschen, ihm vor der Türeinen Rucksack umzuschnallen und ei-nen Teil der Seile zu schultern, funktio-niert genauso wenig wie darauf zu hof-fen, dass er Ihr Vorhaben errät. Sie können noch so viele unterschiedli-che Steigwerkzeuge und Seile in IhremHaus horten – wenn Ihre Planung unddie Einweihung Ihrer Begleiter nichtstattfinden, wird es kein Abenteuer ge-ben. Kluge Bergsteiger schlagen ihrenSicherungshaken in kurzen Abständen inGranit, nur dumme Bergsteiger drückenihn ab und zu in weichen Lehm. Wenn Ihre Kunden nicht wissen, welcheZiele Sie sich gesetzt haben, werden sieSie auch nicht unterstützen. Viele Labor-besitzer sind immer nur tagein, tagausam Säen, nur wenige sind auch am Ern-ten. Sie besuchen ihre Kunden, um prä-sent zu sein, um Arbeiten durch Anwe-senheit zu generieren. Sie nutzen denBotengang, um unverhofft in der Praxisaufzuschlagen, in der Hoffnung, dass derKunde jetzt mal schnell Zeit hat für einennetten Plausch.

Beispiel aus der Laborwelt

Sie schichten gerade eine schwierigeFrontzahnrestauration oder sind mittenim Mitarbeitergespräch und ein Vertre-ter, vielleicht sogar von Ihrem bevorzug-ten Depot, steht in der Türe und wünschtein Gespräch. Welche Reaktion zeigenSie dann? Können Sie jetzt alles stoppenund sich auf das Gespräch konzentrie-ren?Viel besser wäre doch, Sie könnten sichauf das Gespräch vorbereiten, wüssten,wann es anberaumt ist und welchesThema zur Disposition steht.Wenn Sie sich aus diesem Hintergrundheraus mit Ihren Kunden verabreden undin aller Ruhe zusammensetzen und dielangfristige gemeinsame Zusammen -arbeit besprechen, hat es folgende Vor-teile: Ihr Kunde wüsste, was Sie in nächs -ter Zeit mit ihm planen und Sie bekom-men auf der anderen Seite auch Einsichtin die Unternehmensziele Ihrer Kunden.Nun, kurz vor Jahresende ist sicherlichnicht der richtige Zeitpunkt. Viel besserist ein Termin zum Anfang des Jahres.Optimal eignet sich ein Termin nach derArbeit oder an einem kurzen Arbeitstagim Anschluss. Sollte beides nicht mög-lich sein, ist die letzte Alternative dieMittagspause.Doch bedenken Sie, dass die Zeit be-grenzt ist, und je näher sich das Gesprächan die beginnende Arbeitszeit annähert,

umso geringer ist die Aufnahmefähig-keit Ihres Gegenübers. Die Gedanken desGesprächspartners sind bereits immerhäufiger bei seiner weiteren Arbeit.

Beziehungen

Hierzu ein Gedanke: Es gibt unterschied-lich starke Beziehungsebenen, die auchunterschiedlichen Belastungen stand-halten. Je dicker also das Seil (Bindung),umso belastbarer ist die Verbindung. Esgeht also um eine möglichst starke Bin-dung. Sie geben mir sicher recht, dass einkurzes Gespräch am Telefon keine hoheBindung hat. Selbiges in der Praxis „faceto face“ ist schon besser. Doch für mehrBindung wird auch mehr Einsatz be -nötigt. In ungezwungener Umgebungfernab vom Arbeitsalltag lässt es sich vielbesser ein dickes Seil flechten. Laden SieIhren Kunden zu einem Arbeitsessen ein(bitte nicht an der Ecke zu Currywurstmit Pommes rot-weiß). Sollten Sie nochden Abend gemeinsam an der Bar aus-klingen lassen, ist das nicht kontrapro-duktiv. Eine höhere Beziehungsebenegeht meist einher mit einer festeren Bin-dung. Sie können sich sicher vorstellen,dass gemeinsame Unternehmungen di-ckere Bande knüpfen als nur der gele-gentliche Dienstbesuch an der Arbeits-stelle. Flechten Sie ein möglichst dickesSeil, das Sie mit Ihrem Kunden verbindet,dann ist auch die Beziehung belastbar

12 ZWL 6/2014

Wirtschaft Praxismanagement

Bergbesteigung benötigt gute Seilschaft

NLP-Lösungen am Beispieldes Jahresgesprächs

| Hans J. Schmid

Willst du einen Berg erklimmen, brauchst du vertrauensvolle Partner, die dich unterstützen, nichtnur in der Vorbereitung, sondern auch als Begleitung beim Aufstieg. Menschen, die dich an demSeil, an dem dein (Berufs-)Leben hängt, absichern, und nicht wegen jeder Kleinigkeit schnell dieLust verlieren, sich sogar abwenden und das Seil loslassen oder wegen anderen ähnlichen Be-steigungen einfach mal so die Seilschaft wechseln – und das mitten im Hang. Suchen Sie sichverlässliche Partner, sonst ist das Ergebnis, dass Sie letztlich wieder von unten anfangen.

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und das Seil reißt nicht bei jeder Kleinig-keit.

Ihr Jahresgespräch

Sie haben sich ein schönes Ambienteausgesucht, idealerweise nicht in einerEventgastronomie, sondern ruhig undgediegen mit angenehmen Sitzen undgenügend Privatsphäre zum Unterhal-ten. Als Vorbereitung für das Jahresge-spräch ist es sinnvoll, dass Sie die ge-meinsamen Umsätze der letzten dreiJahre in Papierform dabei haben. Bezüg-lich des Ablaufes ist es wichtig, dassdiese Unterlagen erst nach dem Essenbesprochen werden. Es ist der Nachtisch,denn nach dem Essen haben Sie die volle Aufmerksamkeit. Vorher kann mansprichwörtlich über „Gott und die Welt“reden. Da Sie nicht wissen, wann das Es-sen kommt, besteht das Risiko, dass Ihrebeste Strategie, Ihr rhetorischer Höhe-punkt, dadurch entzweit werden könnte.Das Ergebnis verliert durch den falschenZeitpunkt 100 % der Wertigkeit. Es istIhre Aufgabe, das Seil auf Spannung zuhalten. Small Talk ist vor und währenddes Essens die unverfänglichste und beste Alternative. Sollte Ihnen dasschwerfallen, sprechen Sie über die Er-gebnisse und schönen Erlebnisse desletzten Jahres. Auch wenn die Zu-sammenarbeit nicht Ihren Wünschenentsprochen hat, sollten nur positiveDinge angesprochen werden. Nach demEssen ist der richtige Zeitpunkt, die Zielefür das Jahr zu erörtern. Als Einstieg istjetzt die Gelegenheit, die Entwicklungder letzten Jahre zu besprechen. Danachist es Ihre Aufgabe, die Ziele, Wünscheund Vorstellungen Ihres Partners zu er-fahren: „Was haben Sie in diesem Jahrvor? Worauf legen Sie besonderes Au-genmerk? Welche Ziele verfolgen Sie indiesem Jahr? Haben Sie Veränderungengeplant? Was stört Sie? Worauf wärenSie am Ende des Jahres stolz?“Genießen Sie die Informationen, die Siejetzt erhalten, und bedanken Sie sich fürdie offene und ehrliche Art und Weise derKommunikation. Jetzt ist der Zeitpunktgekommen, dass Sie Ihr Ziel, das Sie mitIhrem Gesprächspartner erreichen wol-len, Ihren Berg, den Sie dieses Jahr er-klimmen wollen, zur Sprache bringen.Nehmen Sie einen der Zettel mit den Er-gebnissen der letzten Jahre, drehen ihnum und schreiben eine stichpunktartige

Zusammenfassung der Ziele Ihres Kun-den auf die linke Seite untereinander.Zum Beispiel: Ihre Ziele sind mehr Mit -arbeiter, weniger kurzfristige Termin -absagen usw. Sie bedanken sich für dieBereitschaft, so offen und ehrlich zusprechen, und kommen nun zu Ihren Zielen für dieses Jahr. Sie wählen dierechte Seite auf dem Blatt und sagen: „Ich habe mir folgendes Ziel für unsereZusammenarbeit für dieses Jahr vorge-nommen ...“Zeitgleich schreiben Sie eine Zahl auf dasBlatt. Und jetzt benennen Sie den Berg,den Sie dieses Jahr besteigen wollen. DieZahl, die Sie schreiben, kann entweder inProzent oder Euro sein ( + 10 %; + 20%;+ 10.000; + 2.000 p. M.). Da ein Eurobe-trag häufig viele Nullen hat, kann er beiIhrem Kunden Zurückhaltung oder Res-pekt erzeugen. Ich bevorzuge daher dieProzentangabe. Machen Sie die Zahlklein, dann erscheint der Berg nicht un-bezwingbar. Jetzt ist die Katze aus demSack. Sicher ist Ihr Wunsch, nun Folgen-des zu hören: „Okay, das mache ich“, odernoch besser: „Warum nur 20 %, lass unsdoch gleich ein Viertel mehr machen“.Doch meist hören Sie: „Wie soll ich dasdenn machen? Das ist unmöglich. Wohersoll ich die Patienten nehmen?“ Dasheißt nicht, dass er Ihr Ziel nicht anneh-men will, sondern, dass er aktuell keineLösung für Ihren Wunsch vor Augen hat.Es ist ein Ruf nach Lösungsvorschlägen!Jetzt sind Sie gefragt.

Lösungsvorschläge

Trifft Ihr Wunsch den Zahnarzt wie einVorschlaghammer, dann brauchen Sieeinen Hammervorschlag. Ein Berg, denman noch nicht bestiegen hat, flößtBergsteigern im ersten Moment Respektein, doch überwindet man die erste ge-dankliche Hürde und bietet Lösungs -ansätze zur Umsetzung an, verfliegt dieUnsicherheit und der Gipfel rückt insichtbare Nähe. Es entsteht eine gedank-liche Seilschaft, der Wunsch, dabei zusein und sich zusammen am Gipfel fürdie errungene Leistung seine gemein-same Bestätigung zu gönnen. Helfen SieIhrem Gesprächspartner dabei, Lösun-gen zu finden, und Sie werden aus einerneuen Sichtweise wahrgenommen. VomDienstleister werden Sie zum gleich -berechtigten Partner. Hat Ihr Gegenüberkeine Antwort parat, bieten Sie ihm ei-

nen Vorschlag an. Dabei ist wichtig, nureinen zu nennen: „Darf ich Ihnen einenVorschlag unterbreiten, der für die ge-wünschten Ergebnisse sorgt?“ Bittewarten Sie die visuelle und kommunika-tive Antwort ab und antworten: „Bittegeben Sie mir zwei Wochen Zeit, dannhabe ich die Lösung ausgearbeitet.“ Andieser Stelle dürfen Sie nicht weiter aufdie Lösung eingehen. Jede weitere Infor-mation bringt das Interesse sofort zumErliegen. Denn wenn Sie jetzt mit einerLösung kommen, fühlt sich Ihr Gegen -über vorgeführt, als hätten Sie bereits alles im Vorfeld geplant. Zweitens benö-tigen Sie die Frage in seinem Kopf: „Wel-che Lösung schlägt er mir vor?“ Drittensbringen Sie ihn so zum Nachdenken. Undviertens sollen Ihre Lösungen nicht dieZahl (+XX %) kaputt machen. Währendsich also in zwei Wochen so langsam dieZahl im Unterbewusstsein einbrennt,werden dadurch unweigerlich Lösungs-ideen bei Ihrem Zahnarzt durchdacht. Er kann es nicht verhindern. Das ist eineaktive externe Programmierung.Wer jemals ein Seil nicht richtig gehaltenund dieses sich durch das Rutschen in derblanken Hand schmerzlich eingebrannthat, wird dies nie wieder vergessen. MitIhrem Wunschziel haben Sie gerade imKopf Ihres Partners eine Zahl aktiviert. Esist vergleichbar wie ein Seil, das durch

Praxismanagement Wirtschaft

ZWL 6/2014 13

Vater hinauf muss ich ... Der Berg ruft! (frei übersetzt aus dem Bayrischen)

Foto: © ueuaphoto

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seine Hände rutscht. Sie können nun da-für sorgen, dass das Seil (die Zahl) sich in seine Hand (Unterbewusstsein) ein-brennt, indem er nicht seine Hand öffnetund nach dem nächsten Seil (Lösungs-vorschlag) greift.Wenn Sie also bei der Besprechung derRoute den Vorschlag unterbreiten „Lassuns in Ruhe die Karten studieren, um einen geeigneten Weg zu finden“, undgleich darauf sagen „Wir nehmen dieWestroute“, haben Sie nicht nur einenMenschen enttäuscht, sondern er fühltsich zurückgesetzt. Er denkt: „Erst will er,dass wir uns Lösungen suchen, und dannlegt er die Route fest! Welche Hände hal-ten das Seil, an dem sein (Berufs-)Lebenhängt?“ Das kann keine gelebte Partner-schaft sein. Der entscheidende Punkt isthier die Zeit zum Nachdenken zwischenAngebot und Auflösung. Idealerweiseetwa zehn bis vierzehn Tage. Am Endedes aufregenden Abends sorgen Sie nochfür die Vereinbarung, wann Sie das Kon-zept oder die Strategie vorstellen dürfen.Dafür ist kein Essen nötig, das geht auchin Ruhe in der Praxis. So, schön und gut,der erste Teil für Ihr Jahresziel ist ge-glückt, doch was stelle ich jetzt vor? Wiesieht mein Vorschlag aus? Welches Kon-zept habe ich? An dieser Stelle kann ichSie beruhigen. Ist ein Mensch hungrig,riecht jedes Essen gut! Hat ein Bergstei-ger den unbändigen Willen, wieder einenAufstieg zu machen, ist jeder Berg (Vor-schlag) willkommen. Will ein Mensch

nach oben, greift er zu jedem Seil, dasihm dienlich erscheint. Es ist zweitran-gig, welchen Vorschlag Sie machen. Esgeht dann nur darum, dass Sie zeigen:„Du bist mir wichtig, ich will dir helfen.“ Es geht nur darum, dass Sie Ihren Vor-schlag mit dem Ihnen zur Verfügung ste-henden Einsatz darlegen. Dabei spielt eskeine Rolle, ob es eine neuartige Technikist, Sie die Lösungen von Zahnarztkolle-gen vorstellen oder einen guten Coachvorschlagen. Sie können dabei nicht verlieren, son-dern nur gewinnen. Auch wenn im Nach-hinein Ihr Vorschlag nicht umgesetztwird. Da der Zahnarzt einen aus seinerSicht besseren Vorschlag hat, bleiben alsErgebnis im Unterbewussten zwei Dingehaften: Die eingebrannte Zahl (z.B.+15%) und das Gefühl, einen Partner zuhaben, der sich um meine Wünsche, Sor-gen und Ziele Gedanken macht und michbei der Umsetzung unterstützt.

Fazit

Heute gewinnt nicht das Labor, welchesgroß, oder das, welches klein ist. Wederdie schnellen oder die preiswerten, dienahen oder fernen. Den Wettbewerb aufdem Markt gewinnt das Unternehmen,das sich am besten um die Sorgen, Pro-bleme und Wünsche ihrer Kunden küm-mert. Ein Labor, das sich den Dingen an-nimmt, Lösungen bietet und im Vorfeldmit der Seilschaft eine gleichberechtigtePlanung unternimmt. Das Labor, das die

Sicherheit vermittelt, im Aufstieg eintreuer Partner zu sein, und im Ernstfallein Seil zur Absicherung reicht, das dickgenug ist, damit der (Jahres-)Gipfel gemeinsam erreicht wird.Auf dem Gipfel ist jeder Berg viel kleiner,als er von unten zu sein scheint. Sorgedafür, dass sich deine Partner jedes Zielvon der Spitze aus betrachten, das istmehr als der halbe Aufstieg.

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14 ZWL 6/2014

Wirtschaft Praxismanagement

Hans J. Schmid

Infos zum Autor

Auf dem Gipfel ist jeder Berg viel kleiner, als er von

unten zu sein scheint. Sorge dafür, dass sich deine Part-

ner jedes Ziel von der Spitze aus betrachten, das ist mehr als

der halbe Aufstieg.

Foto: © Olga Danylenko

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Interessant für den Dentalmarkt isttatsächlich die Ambivalenz, mit der erbetrachtet wird. Laut Jahrbuch 2013

der KZBV gibt es durchaus Erfreuliches zuberichten. Die Deutschen kümmern sichum ihre Zahngesundheit – weniger Fül-lungen, weniger Extraktionen. Die Dental-technik-Unternehmen schreiben guteZahlen, auch im Export. Und die Dentalla-bore im Inland? Sie konnten laut VDZI imersten Quartal 2014 einen 5%igen Um-satzzuwachs zum Vergleichsquartal 2013verzeichnen. Das Ergebnis des zweitenQuartals – selbst mit einem Minus vonmehr als 10 % ist die optimistische Grund-stimmung nicht wirklich getrübt. Wie wirsehen, ist die ökonomische Situation einesDentallabors von vielen Faktoren abhän-gig. Und eigentlich sollten im Augenblickalle optimale Ergebnisse schreiben. Wa-rum? Ganz klar, siehe oben, Kredite sindbillig und der Patient müsste sich um eine

gute oder gar qualitativ herausragendeZahnersatzversorgung kümmern können.Aber, warum ist dem nicht so? Eine be-rechtigte Frage, die sich sicher fast jederDentallaborinhaber schon gestellt hat.Denn die Wachstumsrate wird eher alsmoderat empfunden, „… wenn man über-haupt von Wachstum reden kann“.Wachstum entsteht aus einem größerenBedarf, jedoch ist der Dentalgesundheits-markt relativ klar umrissen, ca. 60.000Zahnärzten stehen ca. 8.000 Dentallaboregegenüber. Außerdem ist aus Sicht deskonsumierenden Patienten ein noch grö-ßerer Fernseher, ein schickeres Auto odereine tolle Urlaubsreise, obwohl immate-riell, ein deutlich besseres „Statussymbol“.Dieses Marktverhalten der Patienten istkeineswegs undurchsichtig, denn derNachhall der goldenen Zeiten, in deneneine gute Grundversorgung über die Ver-sicherungsleistungen abgedeckt wurde,

ist noch verinnerlicht. Somit ist es schwer,Statussymbole und Zahngesundheit ineine sinnige Gleichung beim Patienten zustellen. Und hohe Selbstbeteiligungenbeim Zahnersatz lösen schon mal einenBlick über die Grenzen aus. Was Pessimis-ten von einem „Artensterben“ orakelnlässt. Aber dies kann man auch gelassensehen, denn qualitativ hochwertigerZahn ersatz kommt immer noch aus „hei-mischen“ Laboren. Natürlich muss mansich als Laborinhaber/-in über diese Rah-menbedingungen ein Stück weit Gedan-ken machen und sie im Auge behalten. Vielwichtigere Punkte sind die eigenen Leis-tungen, die Qualität, die Kostenentwick-lung und die Kommunikation des Leis-tungsspektrums. Auf diese vier Eckpunktehat man den größten Einfluss. Die Her-stellung guten Zahnersatzes kostet Geld,nicht nur den Patienten, sondern zualler-erst dem Dentallabor.

16 ZWL 6/2014

Wirtschaft Laboralltag

Dentallabor-Liquidität fest im Griff

| Henrike Kaltenberg

Die politische Führung unseres Landes denkt inKonjunkturprogrammen. Aber jeder, der vonseiner Bank für die unternehmerischen Zieleseines Dentallabors einen Kredit benötigt,kann ganz erstaunliche Überraschungen erleben. Damit die Entwicklung im Dental-labor positiv verlaufen kann und nicht durchKennzahlen-Hürden behindert wird, ist esfür Dentallabore sinnvoll, das Finanzmanage-ment aus verschiedensten Finanzbausteinenaufzubauen. Ein idealer Mix kann die Kennzahlender Bilanz und somit auch das Rating bei Kreditinsti-tuten verbessern.

Foto: © Fer Gregory

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Ausgleich für laufende Kosten durch

kontinuierliche Liquidität

Was darf was kosten? Im BEL II (Bundes-einheitliches Leistungsverzeichnis fürzahntechnische Leistungen) wurde zwareine Aktualisierung vorgenommen, docheffektiv wird der Kostendruck nicht besser.Vor allem, wenn man guten und hochwer-tigen Zahnersatz fertigen will. Gute Qua-lität resultiert aus gutem Material, ge-schulten Mitarbeitern und modernerTechnik. Dies sind alles Kostenfaktoren,die jeden Monat beglichen werden müs-sen. Wenn man sich den Kostenfluss imDentallabor anschaut, entdeckt man, wielaufende Arbeiten dazu führen, dass vor-handenes Kapital durch Vorleistungenversickert. Jedes Projekt, jede Leistungkostet das Dentallabor erst einmal Geld.Bis die Arbeiten am Zahnersatz abge-schlossen sind, kann es schon dauern.Nach dem Schreiben der Rechnung heißtes warten. Bis Dentallabore ihre Arbeit ho-noriert bekommen, können bis zu 90 undoft mehr Tage vergehen. Für Dentallabor-inhaber bedeutet das leicht, dass manmanche Arbeiten bis zu drei Monate vor-finanziert. Im Grunde benötigt man hiereine Zwischenfinanzierung, wenn mannicht seine Rücklagen dem Kapitalabflussopfern will. Die Zwischenfinanzierungüber einen Kredit zu managen, wäre dieeine Möglichkeit. Das setzt aber voraus,dass zum einen die Bank den Kredit bewil-ligt oder den Kreditrahmen erweitert –und ob man seine Rücklagen zur Besiche-rung zur Verfügung stellen will. Ganz an-ders verhält es sich mit der Zwischen -finanzierungsmöglichkeit per Factoring.Zahnärzte, die Modebranche und der Ma-schinenbau etc. nutzen diese dynamischeArt des Liquiditätserhalts schon lange.

Wie funktioniert dieser

Finanzbaustein im Dentallabor?

Factoring ist ebenso einfach wie hoch dy-namisch. Ein Beispiel verdeutlicht dies:Das Dentallabor schreibt seine Rechnun-gen und leitet diese anstatt zum Zahnarztdirekt an seinen Factor. Und dann? „Das istder springende Punkt“, erläutert WernerHörmann von der LVG Labor-Verrech-nungs-Gesellschaft, Stuttgart, „das Den-tallabor erhält sein Geld innerhalb von 24 Stunden und verfügt so sofort über Liquidität.“ Das bedeutet für das Labor,dass das lange Warten auf Zahlungsein-gänge entfällt und laufende Kosten wie

Löhne, Material etc. aus liquiden Mittelnbeglichen werden können. „Factoring istdeswegen so dynamisch, weil es sich anden tatsächlichen Rechnungsbeträgenorientiert und es im Grunde keine Limitie-rung durch einen starren Kreditrahmenvorsieht“, bemerkt der Gründer der LVGStuttgart, Werner Hörmann. Im Gesprächerläutert er weitere Grundsätze: „Für unsals Factor ist es wichtig, dass wir uns ganzklar um die Dentallabor-Liquidität küm-mern, uns aber logischerweise aus demprofessionellen Arbeitsbereich zwischenZahnarzt und Dentallabor herausnehmen.Wir wissen ob der fragilen Partnerschaftund der Leistungsanforderungen an diemoderne Zahntechnik und -medizin. Des-halb sorgen wir mit Fingerspitzengefühlfür die Liquiditätsversorgung im Dentalla-bor, sodass das finanzielle Spannungsfeldaufgehoben wird. Denn den Zahnärztenkönnen, in enger Abstimmung mit demDentallaborinhaber, sinnige Zahlungs-ziele eingeräumt werden, ohne dass eineder beiden Seiten unter finanziellen Druckgerät.“ Dass das Factoring jedoch weitmehr kann, zeigt sich bei der Bilanz und beider Kreditvergabe.

Qualitäts- und Zukunftssicherung

Mitarbeiter, Material und Technik sind imDentallabor eng miteinander verwoben.Die Dentaltechnik macht eine kontinuier-liche Weiterentwicklung und Dentalla-borinhaber und -angestellte müssen da-

mit Schritt halten. Fertigungsmethodenund Materialien werden laufend verbes-sert, und Innovationen bereiten den Wegin die Zukunft. Was vor Jahren noch als Vi-sion galt, ist heute vielen Dentallaborenzugänglich. Obwohl die Technologienleistungsfähiger und bezahlbarer wurden, reden wir nach wie vor von Investitionen,die sich teilweise im Bereich mehrerer10.000 Euro bewegen - nur für die Hard-und Software. Zusätzlich schlagen Fort-bildungen etc. zu Buche. Das will finan-ziert sein. Wer eine gute Bilanz beim Kre-ditinstitut vorlegen kann, erhält nicht nurleichter einen Kredit, sondern den auchnoch zu besseren Konditionen. Womit wirwieder beim Anfang wären –eine gute Ka-pitaldecke, eine gute Bilanz verhelfen zuridealeren Kreditsituation. Beides scheintzusammenzugehören, wie in einem Teu-felskreis. Betrachten wir die Bilanzzahlen,so können Außenstände, offene Rechnun-gen das Bild verzerren. Die Kreditwürdig-keit scheint geringer, das Risiko höher.Diese scheinbare Zahlenmauer gilt es zudurchbrechen, um existenzsichernde In-vestitionen auf den Weg zu bringen. Aberwie die Bilanzzahlen verbessern? Hierkommt die Wirkung von Factoring erneutzum Tragen. Durch die laufende Liquiditätmit Factoring werden gestellte Rechnun-gen umgehend beglichen und dadurchwerden die Bilanzzahlen der Außenständegesenkt. Das finanzielle Gesamtbild desDentallabors kann sich so verbessern las-

Laboralltag Wirtschaft

ZWL 6/2014 17

Werner Hörmann

Infos zum Autor

Foto: © LVG/Traffic AfWK&D

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sen. Das wiederum kann zu guten Kondi-tionen bei der Kreditvergabe führen undso dafür sorgen, dass Investitionenschneller eingesetzt werden können undsich schneller amortisieren. Schließlichsind Investitionen nicht nur eine zwin-gende technische Notwendigkeit. Sie sen-den an Kunden und potenzielle KundenImagesignale, die eine andere Wahrneh-mung des Dentallabors ermöglichen oderdie Erweiterung des Leistungsspektrumstransportieren.

Wettbewerbsvorteile durch

Liquiditätssicherung

Wie wir vorangehend gesehen haben,können sich mit Factoring die Bilanz -zahlen und die Wirkung auf die Kredit-würdigkeit verbessern lassen. Damit istdas Thema Zukunftssicherung aber nurteilweise beleuchtet.

Wettbewerbsvorteil:

Überleben im Worst Case Szenario

Nähern wir uns einer weiteren Facette vonFactoring, der Delkredere-Funktion. Wassich etwas sperrig anhört, wird verständ-licher, wenn man sich das von einem Profierklären lässt. Werner Hörmann von derLVG Labor-Verrechnungs-Gesellschaft,Stuttgart, erläutert diese wie folgt: „VieleUnternehmer kennen das Thema Zah-lungsausfall, wenn Rechnungsempfängerzahlungsunfähig sind. – Wenn wir uns andie Jahre 2007 bis 2009 erinnern, war dasbeim Konjunktureinbruch keine Selten-heit. – Also, was tun, wenn’s brennt? OhneFactoring kann es sein, dass Sie Ihren

Rechnungsbetrag ,abschreiben‘ können.Worst Case komplett. Wenn ein Dentalla-bor Factoring macht, z. B. mit uns, der LVG,so kaufen wir die Forderungen, denen dieLieferung und Leistung zugrunde liegen,mit dem entsprechenden Risiko. Sprich,das Dentallabor erhält sein Geld von uns.“Wie stark die Wirkung der Delkredere-Funktion ist, zeigt sich an einem einfachenRechenbeispiel. Nehmen wir einen Rech-nungsausfall von 5.000,– Euro und eineRendite von 10 % im Dentallabor an, be-nötigt man einen Mehr-Umsatz von50.000,– Euro, um den Verlust auszuglei-chen.

Wettbewerbsvorteil: Dienstleistung

Abgesehen von der Delkredere-Funktionwerden vom Faktor die Überwachung desZahlungseingangs und das Mahnwesenetc. übernommen. Letzteres in enger Ab-stimmung mit dem Labor. Wichtig hierbeiist, wie Werner Hörmann, der Geschäfts-führer der LVG Stuttgart, es formuliert:„Fingerspitzengefühl und sehr guteMarktkenntnis, vor allem in der hochsen-siblen Dentalbranche.“ Die Dienstleistungdes Factorings übernimmt also Funktio-nen, die im Arbeitsleben nur belasten undZeit kosten. Zeit, die man deutlich für Besseres einsetzen kann.

Wettbewerbsvorteil:

Neukundengewinnung

Wer sich nicht mit den unproduktiven Tätigkeiten beschäftigen muss, kann sichum die Entwicklung seines Dentallaborskümmern. Was nützt die beste Investi-tion, wenn niemand von den Kunden überdiese Leistung Bescheid weiß. Und es gilt,das Potenzial des Dentallabors zu kom-munizieren, das benötigt Zeit und einenfreien Kopf. „Bei LVG gehen wir sogar wei-ter, wir unterstützen unsere Dentallaboremit einem erweiterten Leistungspaket,das auch die ‚Patientenfinanzierung LVG-Medifinanz’ beinhaltet. Die LVG-Medifi-nanz schafft eine Win-win-win-Situa-tion. Der Patient kann sich leichter einegute Zahnversorgung leisten, Zahnärztesind mit ihr in der Lage, HKPs schnellerumzusetzen, und Dentallabore könnenhochwertigen und langlebigen Zahner-satz anbieten und fertigen“, informiertWerner Hörmann über das LVG-Finanz-tool Patientenfinanzierung, das zeigt,dass man über den Tellerrand des Tages-geschäfts hinausdenkt.

Wettbewerbsvorteil:

Know-how-Transfer

Stichworte wie Fortbildung, Ausbildungund interne Schulung fallen hier spontan.Was nützen Investitionen und neue Tech-nologien, wenn man sie nicht sicher an-wenden kann. Fast jeder kennt den gutenVorsatz des internen „Know-how-Trans-fers“ und jeder kennt die Hürden: Vorbe-reitungsphasen, Durchführungszeit etc.Das ist nur zu leisten, wenn man vor un-konstruktiven Tätigkeiten sicher ist.

Wettbewerbsvorteil:

Nachhaltigkeit

Oft benutzt, aber nie geklärt. Ganz selbst-verständlich denken wir an Qualitäts -sicherung, minimalinvasive Zahnbehand-lung, Umweltschutz bei der Zahnersatz-produktion, Energieeffizienz etc. Aber werdenkt eigentlich an das Thema Garantie?Nachhaltigkeit bedeutet auch da zu sein,wenn man im Fall der Fälle Garantieleis-tungen erbringen muss. Ein wichtiger As-pekt bei der Kundenbindung, Kundenge-winnung und für den Einsatz von Facto-ring, denn nur ein existierendes Dentalla-bor kann die Gewährleistung erbringen.

Fazit

Um das Finanz- und Liquiditätsmanage-ment im Griff zu haben, macht es Sinn, dasThema Factoring für die Labor-Finanzie-rung etwas detaillierter zu betrachten. Eskann finanzielle Freiräume schaffen, pro-fessionelle Arbeit aus dem Finanzspan-nungsfeld entkoppeln und für kontinuier-liche Liquidität sorgen. Mit diesem dyna-mischen Finanzierungstool lassen sichVorteile realisieren, die das Dentallabor inseinem Umfeld stärken. Grundlage dafürist, einen kompetenten Beratungspartnerzu finden, der den Dentalmarkt kennt undversteht.

18 ZWL 6/2014

Wirtschaft Laboralltag

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Die prothetische Versorgung zahn-loser Kiefer ist nach wie vor einpräsentes Thema. Durch die stei-

gende Zahl von Menschen der Generation65+ ist diesbezüglich auch künftig keinesignifikante Veränderung zu erwarten.Was sich jedoch ändert, sind die Ansprü-che, die seitens des Patienten an eine Res-tauration gestellt werden. Immer häufigerwerden implantatgetragene Versorgun-gen gewünscht. Dank moderner Therapie-konzepte kann das Behandlungsteamheutzutage eine Vielzahl von implantat-prothetischen Konzepten anbieten – vomfestsitzenden Zahnersatz mit vielen Im-plantaten bis zum Kombinationszahn -ersatz, der auf einer geringeren Implantat-zahl verankert ist. Bei der Wahl des ad -äquaten Therapieweges sollten viele Para-meter zugrunde gelegt werden. So sindbeispielsweise allgemein gesundheitlicheFaktoren ebenso einzubeziehen wie ana-tomische Grundlagen, Patientenwunsch

und finanzielle Möglichkeiten. Zudemsollte vorausschauend gedacht und auchgeriatrische Aspekte nicht außer Acht ge-lassen werden. In unserem implantatpro-thetischen Portfolio ist die stegretinierteDeckprothese zu einem bewährten Thera-piekonzept für den zahnlosen Unterkiefergeworden. Die geringe Implantatzahl (vierintraforminäre Implantate), die je nachKnochenangebot in den Kiefer einge-bracht werden können, ermöglicht ein we-nig invasives Vorgehen. Die guten Reini-gungsmöglichkeiten des Zahnersatzes, dieStabilität sowie die einfache Handhabungbezüglich des Ein- und Ausgliederns füh-ren in der Regel zu einer hohen Patien-tenzufriedenheit. In der nachfolgend be-schriebenen Falldokumentation wird dieStegversorgung eines zahnlosen Unter-kiefers vorgestellt, wobei auf die Herstel-lung der Suprakonstruktion respektive diebesondere Materialkombination einge-gangen wird.

Materialwahl bei Stegarbeiten

Bis vor einigen Jahren galten Gerüste auseiner Nichtedelmetall-Legierung oder ausTitan als das Mittel der Wahl für Stegkons -truktionen. Aktuell gewinnen mehr undmehr metallfreie Konzepte an Bedeutung;einerseits basierend auf dem Wunsch nacheiner weitestgehend metallfreien Versor-gung sowie andererseits aus ästhetischenGründen. Hochpräzise Herstellungsver-fahren (CAD/CAM) ermöglichen den Einsatz von biokompatiblen und stabilenMaterialien. So ist beispielsweise Zirkon -oxid für den Primärsteg zu einem bewähr-ten Material geworden, welches dankCAD/CAM einfach zu verarbeiten ist. Fürdie Überkonstruktion (Stegreiter) habenwir bislang mit einer Galvanomatrize ge-arbeitet, was zwar relativ gut funktio-nierte, jedoch nicht dem Wunsch einermetallfreien Versorgung entsprach. Zu-dem mussten wir nach längerer Tragezeitin vielen Fällen einen hohen Material -

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Funktionelle und ästhetische Zahntechnik Technik

Neues Rezept für bewährtes Konzept

| Dr. Dorit Freitag, ZTM Sebastian Kaufmann

Wurden stegretinierte Deckprothesen bislang vorrangig aus Metalllegierungen und/oderZirkon oxid gefertigt, besteht seit einiger Zeit zudem die Möglichkeit, mit dem Hochleistungs -polymer PEEK zu arbeiten. Das Autorenteam beschreibt diese prothetische Versorgungsoptionund erläutert, wie das Material PEEK (JUVORA Dental Disc, JUVORA Dental, Ltd.) ein Behand-lungsergebnis positiv unterstützen kann.

Abb. 1: Überabformung der eingeheilten Implantate im zahnlosen Unterkiefer. – Abb. 2: Das Duplikat der Übergangsprothese fungierte als Bissschablone.

Abb. 1 Abb. 2

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abrieb beziehungsweise Verschleiß amweichen Galvanogold auf dem harten Zirkonoxidsteg feststellen.Vor eineinhalb Jahren haben wir ein Mate-rial für uns entdeckt, das uns neben der ho-hen Biokompatibilität einen langlebigenBehandlungserfolg verspricht: Polyether-etherketon (PEEK). Dieses Hochleistungs-polymer ist insbesondere für herausnehm-bare oder bedingt herausnehmbare Ver-sorgungen optimal geeignet, denn es bietet alle Vorteile eines Kunststoffes (ge-ringes Gewicht, metallfrei, Verarbeitungs-vielfalt ...), ohne hierbei dessen restriktiveEigenschaften zu besitzen. PEEK ist in derHumanmedizin seit vielen Jahren bewährtund wird zum Beispiel bei Defekten in derSchädelkalotte oder als Zwischenwirbel-

körper eingesetzt. PEEK ist bioinert, gewe-befreundlich, zytotoxisch unbedenklich,elektrisch nicht leitend sowie thermischisolierend (1-3). Der teilkris talline Hoch-leistungskunststoff überzeugt mit seinenguten mechanischen Eigenschaften, sei-nem geringen Gewicht, seiner hohenBruchfestigkeit und seiner ausgezeichne-ten chemischen Beständigkeit. Der Elasti-zitätsmodul ähnelt dem des spongiösenKnochens. Mittlerweile können PEEK- Gerüste aus industriell hergestelltenBlanks (JUVORA Dental Disc, JUVORADental, Ltd.) CAD/CAM-gestützt gefertigtwerden, so wie im nachfolgend beschrie-benen Fall. Für die industriell angefertig-ten Fräsronden wird vom Hersteller dasseit Jahrzehnten in der Humanmedizin

bewährte PEEK-OPTIMA (Invibio) in seinerreinen Form verwendet; es werden keiner-lei Farbzusätze, Additive oder Verarbei-tungshilfsmittel zugeführt. Das entsprichtunserem Anspruch der Materialreinheit.

Patientenfall

Bei der 60-jährigen Patientin wurden imzahnlosen Unterkiefer vier Implantate(CAMLOG) inseriert. Nach der sechsmona-tigen Einheilphase war der Zeitpunkt fürdie Herstellung der definitiven Versorgunggekommen. Es erfolgte eine offene Abfor-mung mit Abformpfosten (CAMLOG) undeinem individuellen Löffel (Abb. 1). DasMeistermodell fertigten wir mit einer ab-nehmbaren Gingivamaske an, was wir alsunabdingbar erachten. Die Zahnfleisch -

Technik Funktionelle und ästhetische Zahntechnik

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Abb. 3: Artikulierte Modelle. Unterkiefer-Implantatmodell mit Laboraufbauten. – Abb. 4: Unterkiefer-Modell mit Zahnfleischmaske im Artikulator. – Abb. 5 und 6: Das Unter-kiefer-Modell mit den aufgebrachten Stegaufbauten (CAMLOG). Die Zahnfleischmaske ist hier abgenommen. – Abb. 7: Die Konstruktion des parallelwandigen Primärsteges.

Abb. 8: Zirkonoxid-Steg im ungesinterten Zustand. – Abb. 9: Nach dem Sintern: Exakte Passung des Zirkonoxid-Steges auf dem Modell.

Abb. 3

Abb. 6

Abb. 4

Abb. 5

Abb. 7

Abb. 8 Abb. 9

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maske ist ein Garant für die optimale basale Gestaltung der Restauration unddient der Passungskontrolle des Stegesauf dem Modell. Bereits bei der Planungder Implantatpositionen wurde die anzu-strebende prothetische Situation defi-niert und dementsprechend die Über-gangsprothese gefertigt. Das Duplikatdieser Prothese diente uns jetzt als Biss-schablone, über welche die Modelle invertikal korrekter Position in den Artiku -lator eingebracht werden konnten (Abb. 2bis 4). Die in der Planungsphase festge-legte Zahnstellung diente somit alsGrundlage für die Konstruktion des Pri-märsteges sowie als Anhaltspunkt für diefinale Wachsaufstellung (Set-up).

CAD/CAM-gefertigter Primärsteg

(Zirkonoxid)

Bei aller Ambition für Zahntechnik undhandwerkliche Feinarbeit sollten Auf-wand und Ergebnis in die Waagschale gelegt werden. Arbeitskonzepte müssenneben den zahnmedizinisch-zahntechni-schen Ansprüchen auch ökonomischenKriterien gerecht werden. Einen Steg ma-nuell herzustellen, ist zeitaufwendig undfehleranfällig. Wir profitieren seit Jahrenvon der CAD/CAM-Technik und favorisie-ren Zirkonoxid als Material für Primär-stege. Zirkonoxid wird mit seiner hohenFestigkeit, der ausgezeichneten Schleim-hautverträglichkeit sowie der zahnähn-lichen Farbe den Anforderungen an eine

implantatprothetische Versorgung ge-recht. Abgesehen von der Materialvielfaltkönnen mit der CAD/CAM-gestützten Fer-tigung alle werkstoffkundlichen sowie klinischen Präzisions- und Qualitätsanfor-derungen erfüllt werden. Um eine span-nungsfreie Passung des Steges – ein wesentliches Erfolgskriterium – zu garan-tieren, sollte eine intraorale Verklebung erfolgen. Die Stegkappen (CAMLOG VarioSR) wurden auf dem Modell verschraubt(Abb. 5 und 6) und die Situation über denLaborscanner (D800 3Shape) digitalisiert.

Nach dem Import der Daten in die Soft-ware (3Shape) konstruierten wir einen parallelwandigen Primärsteg (Abb. 7). DieSoftware bietet die Möglichkeit, zusätzli-che Retentionselemente in die Konstruk-tion einzuarbeiten. So sind beispielsweiseAttachments hinterlegt, die den Vario-Soft-Retentionen (bredent) ähneln. Diesewurden in diesem Fall beidseitig distal anden Steg adaptiert. Die CAD-Daten wur-den an die Fräsmaschine (550i, imes-icore)gesandt und mit einer geeigneten Nes-tingstrategie aus dem Zirkonoxid-Blank

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Funktionelle und ästhetische Zahntechnik Technik

Abb. 10: Basale Ansicht des Zirkonoxid-Steges mit integrierten Titanklebebasen. – Abb. 11: Der Steg wird für die intraorale Verklebung an die Praxis übergeben. – Abb. 12: Die Einheilkappenwurden abgeschraubt ... – Abb. 13: ... und gegen die Titanklebebasen ausgetauscht. – Abb. 14: Intraorale Verklebung des Steges mit den Titanbasen (Passiv-fit). – Abb. 15: Einprobe der Wachs -aufstellung für die Unterkieferprothese.

Abb. 16: Nach der intraoralen Verklebung: Die Kleberüberschüsse zwischen Steg und Titanbasen werden jetzt entfernt. – Abb. 17:Der Zirkonoxid-Steg wird im Fräsgerät mit der Laborturbine (Wasserkühlung) parallelisiert und geglättet. – Abb. 18 und 19: Der Stegsowie der Silikonwall des Set-ups (mit Konfektionszähnen) sind für das Digitalisieren im Labor vorbereitet.

Abb. 10 Abb. 11

Abb. 12 Abb. 13 Abb. 14 Abb. 15

Abb. 16 Abb. 17

Abb. 18 Abb. 19

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(Bio ZW iso, Dental Direkt) gefräst (Abb. 8). Da das Profil der Klebebasen inder Software hinterlegt ist, sind die Aus-sparungen für die Hülsen exakt ausge-fräst worden. Der Steg zeigte nach demSintern eine präzise Passung auf den Titanklebebasen (Abb. 9 bis 11). Bevor wir den gesinterten Primärstegnun für die intraorale Verklebung an diePraxis übergaben, wurde im Labor eineWachs aufstellung (Set-up) mit konfek-tionierten Kunststoffzähnen angefer-tigt. Als Basis fungierte die Übergangs-prothese. Im Mund der Patientin wurdendie Einheilkappen entnommen (Abb. 12),die Stegaufbauten und Titanklebebasenmit den Fixationsstiften auf die Implan-tate aufgebracht (Abb. 13) und der Pri-märsteg mit den Klebebasen verklebt(Multilink Implant, Ivoclar Vivadent)(Abb. 14). Nach dem Aushärten des Kle-bers konnte der Steg mit den Titanbasenentnommen und bei einer Einprobe dasSet-up im Mund der Patientin final veri-fiziert werden (Abb. 15). Es waren nurkleine, ästhetische Korrek turen notwen-dig. Die Deckprothese sollte nun fertig-gestellt werden.

CAD/CAM-gefertigte

Sekundärkonstruktion (PEEK)

Zunächst wurden die Kleberüberschüssezwischen Steg und Titanbasen entfernt(Abb. 16) und der Primärsteg im Fräsge-rät auf 0° parallelisiert. In diesem Zu-sammenhang sei darauf hingewiesen,dass bei dem Bearbeiten eines Zirkon -oxidgerüstes auf eine Wasserkühlung zuachten ist, um keine Schäden im Materi-algefüge hervorzurufen. Zudem ist eswichtig, zu beachten, dass nur eine hoch-glatte Zirkonoxidoberfläche eine ent-sprechende Funktion gewähren wird. Wirarbeiten mit einer Laborturbine (Wasser-kühlung) und speziellen Diamanten fürdas Fräsgerät (Zr-Schleifer Kit für 0°Doppelkronen, Komet Dental) (Abb. 17).Die formkongruenten Schleifer werdenin vier aufeinander abgestimmtenKörnungen (Bearbeitungsstufen) ange-boten und ermöglichen in wenigenSchritten die Erarbeitung einer optima-len Oberfläche. Um bei der Konstruktion des Stegreiterseine optimale Vorlage zu haben, solltender Primärsteg sowie die Situation derverifizierten Wachsaufstellung in derSoftware zusammengeführt werden.

Technik Funktionelle und ästhetische Zahntechnik

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Abb. 20a und b: Das Design der Sekundärkonstruktion in der Konstruktionssoftware ähnelt einem Überwurf ausNEM. Die Mindestmaterialstärke für PEEK-Gerüste (0,6 mm) muss beachtet werden. – Abb. 21a und b: Die Dar-stellung in der Überblendfunktion ermöglicht die präzise Anpassung des Gerüstes an die anzustrebende prothe-tische Situation (Set-up).

Abb. 20a

Abb. 20b

Abb. 21a

Abb. 21b

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Technik Funktionelle und ästhetische Zahntechnik

Hierfür erfolgte zuerst das Scannen desPrimärsteges auf dem Modell. Im zwei-ten Schritt scannten wir den Silikonvor-wall des Set-ups (mit Konfektionszähnen)und konnten die Daten nun nach Wunschzusammenführen. Die virtuelle Konstruk-tion erfolgte nach bekanntem Vorgehenund im gewünschten Design. Zu beachtenist die Angabe der Mindestmaterialstärkefür PEEK, die vom Hersteller mit 0,6 mmangegeben wird. In diesem Fall waren diePlatzverhältnisse sehr gut und das Gerüst

hatte eine durchschnittliche Dicke von1,0mm (Abb. 20). Jetzt offenbarte sich derVorteil des digitalisierten Silikonvorwalls.Wir konnten uns in der Überblendfunktiondie Stellung der Zähne anschauen und dasGerüst darunter adaptieren (Abb. 21). Einsolch genaues Anpassen der Sekundär-struktur in der Software erleichtert diespätere Fertigstellung der Restaurationum ein Vielfaches. Die Daten wurden andie Fräsmaschine gesandt. Als Materialhaben wir uns für ein hochreines und

ungefülltes PEEK (JUVORA Dental Disc,JUVORA Dental, Ltd.) entschieden. Die industriell hergestellten Blanks habeneine CE-Zulassung für einen definitiven,bedingt herausnehmbaren Zahnersatz (Abb. 22). Die optimalen physikalischenund chemischen Eigenschaften, die gutePassung sowie das geringe Gewicht habenuns überzeugt. Leicht, zahnähnliche Farbeund biokompatibel – laut Herstelleranga-ben ist kein Materialabrieb oder Ver-schleiß zu befürchten. Nach dem Fräsen(Abb. 23) und dem Heraustrennen des Ge-rüstes aus dem Blank zeigte sich eine 1:1-Kopie der virtuellen Vorgabe (Abb. 24 und25). Ohne Nacharbeit passte die Sekun-därstruktur auf das Modell beziehungs-weise über den Primärsteg (Abb. 26 und27). Nach einer Überprüfung des Designsmithilfe des Silikon vorwalls konnte dieFertigstellung der Prothese begonnenwerden.

Fertigstellung (Komposit)

Da das Set-up die finale Zahnaufstellungwiedergab, konnte die Situation relativschnell auf die PEEK-Gerüste übertragenwerden (Abb. 28). Um einen Haftverbundzwischen dem PEEK-Gerüst und dem Ver-blend-PMMA zu erhalten, haben wir ent-sprechend der Herstellerangaben eine

Abb. 25 Abb. 26 Abb. 27 Abb. 28

Abb. 23

Abb. 24Abb. 22

Abb. 22: Die ausgefräste PEEK-Konstruktion in der CAD/CAM-Maschine. – Abb. 23: Der PEEK-Blank vor dem Heraustrennen des Gerüstes. – Abb. 24: Der Stegreiter nach demAbtrennen aus dem Gerüst von basal ... – Abb. 25: ... und von okklusal. Es waren kaum Nacharbeiten notwendig. – Abb. 26 und 27: Sehr gute Passung des PEEK-Sekundär-gerüstes über dem Zirkonoxid-Steg. – Abb. 28: Überprüfung des Designs mithilfe des Silikonwalls und der Konfektionszähne.

Abb. 29: Die PEEK-Oberfläche ist mit dem Rocatec-Verfahren konditioniert worden. – Abb. 30: Nahansicht derkonditionierten PEEK-Oberfläche. – Abb. 31: Fertigstellung: Das Auftragen eines gingivafarbenen Opakers istnach Ansicht der Autoren nicht notwendig. – Abb. 32: Der fertiggestellte Zahnersatz auf dem Modell.

Abb. 29 Abb. 30

Abb. 31 Abb. 32

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Funktionelle und ästhetische Zahntechnik Technik

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Oberflächenbehandlung mit dem Roca-tec-Verfahren vorgenommen (Abb. 29 und30). Das konditionierte Gerüst konntenun mit den im Silikonwall fixierten Kon-fektionszähnen fertiggestellt werden;ein Auftragen eines gingivafarbenenOpakers erachteten wir nicht als not-wendig. Die ausgeschliffenen Kunst-stoffzähne wurden mit zahnfarbenemKunststoff hinterlegt und die Prothesekonnte im üblichen Vorgehen verblendetund ausgearbeitet werden (Abb. 31). Indiesem Fall bedienten wir uns eines ein-fachen Vorgehens für ein natürliches Ergebnis. Bei hohen ästhetischen An-sprüchen können der Gingivabereich mitverschiedenfarbigen Massen individua-lisiert und die Konfektionszähne gegebe-nenfalls charakterisiert werden. Dochhier gilt es, die Patientenwünsche res-pektive Ansprüche und Möglichkeiten zubeachten. Die Prothese wurde sauberausgearbeitet und poliert (Abb. 32). HoheAufmerksamkeit galt unter anderem denbasalen Anteilen sowie den Übergängenzwischen der PEEK-Struktur und demPMMA-Kunststoff. Vor der Übergabe derProthese wurde das Vario-Soft-Ge-schiebe aufgebracht.

Eingliederung

Die fertiggestellte Deckprothese beein-druckte mit einem ästhetisch-sauberenBild ohne jedwede metallische Strukturund einem geringen Gewicht. Die Pro-these fand sofort die Akzeptanz der Pa-tientin. Nach der Entnahme der Einheil-kappen (Abb. 33) wurden die Stegauf-bauten auf die Implantate geschraubtund der Zirkon oxid-Primärsteg mit ei-nem entsprechenden Drehmoment ein-gegliedert (Abb. 34a und b). Das Aufset-zen der Deckprothese erfolgte problem-los (Abb. 35). Das Ein- und Ausgliedern istdank der guten Laufeigenschaften desPEEK-Sekundärteils auf dem Zirkonoxid-Steg problemlos möglich. Die Prothesesitzt „fest“ im Mund und gliedert sichharmonisch in das Gesicht der Dame ein.Nach der Überprüfung aller relevantenParameter (Ästhetik, Funktion, Phonetik)konnte die Patientin mit entsprechendenHygieneinstruktionen aus der Praxis ent-lassen werden.

Fazit

PEEK sorgt in der prothetischen Zahn -medizin seit einigen Jahren für ein Um-

denken. Im vorgestellten Fall wurde dieSekundärstruktur einer stegretiniertenDeckprothese aus PEEK gefertigt. DieLaufeigenschaften auf dem Primärstegaus Zirkon oxid sind hervorragend. DieProthese gleitet „softiger“ als bei einerMetallkonstruktion. Ein einfaches Aus-und Eingliedern und die Hygienefähig-keit sind gewährleistet. Ein metallischerÜberwurf konnte umgangen werden,was unter anderem ästhetisch einen hohen Mehrwert bietet. Alternativ hättedie Überkonstruktion mit einer Galvano-Struktur erstellt werden können, wobeidamit unserer Ansicht nach weder Langlebigkeit noch Biokompatibilität(metallfrei) gewährt werden. Auch der finanzielle Aspekt für den Patientensollte beachtet werden, kostet doch al-lein das Gold für den Galvanoreiter meh-rere Hundert Euro. Das verwendetePEEK-Material (JUVORA Dental Disc) istseit mehr als zehn Jahren für Implantateim Medizinbereich erprobt (InvibioPEEK-Optima) und die hohe Biokompati-bilität in mehreren klinischen Untersu-chungen bewiesen.1–3 Auch in der pro-thetischen Zahnmedizin hat sich PEEKals Gerüstmaterial bewährt.4–7 Das ge-ringe spezifische Gewicht, die knochen-ähnliche Elastizität, die Metallfreiheit,die Zähigkeit kombiniert mit einer fast

nicht existenten Materialermüdung ma-chen den Werkstoff zu einem idealenPartner in der prothetischen Zahnmedi-zin. Mit der Möglichkeit der CAD/CAM-gestützten Verarbeitung er geben sichvielfältige Optionen. Die im Artikel vor-gestellte „neue“ Rezeptur (Zirkonoxid,PEEK, PMMA) für ein bewährtes Konzept(stegretinierte Deckprothese) gestatteteine prozessoptimierte Materialverar-beitung (CAD/CAM) und die effizienteHerstellung einer metallfreien Restaura-tion. Durch die intraorale Verklebung desPrimärsteges wird die für den Langzeit -erfolg notwendige Spannungsfreiheitgewährt.

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Abb. 33: Ansicht von basal: In den PEEK-Reiter sind die Matrizen (Vario-Soft) eingebracht. – Abb. 34a und b: Das Aufschrauben desPrimärsteges erfolgte mit entsprechendem Drehmoment. – Abb. 35: Die Deckprothese ist eingegliedert. Die Laufeigenschaften zwi-schen dem Zirkonoxid-Steg und der PEEK-Überkonstruktion sowie der Halt der Prothese sind optimal.

Dorit Freitag

Infos zur AutorinZTM Sebastian Kaufmann

Infos zum AutorLiteraturliste

Abb. 33 Abb. 34a

Abb. 34b Abb. 35

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Die Rehabilitation eines funk-tionsgestörten Patienten isteine anspruchsvolle Aufgabe.

Das Behandlungsteam steht vor derkomplexen Herausforderung, eine sta-bile Okklusion, eine korrekte vertikaleDimension und eine ansprechende Ästhetik herzustellen. Berücksichtigtwerden müssen dabei die biologischenAspekte ebenso wie die Wahl des opti-malen Materials. Im vorliegenden Fallwurde ein Patient auf einem durch-dachten und konsequenten Therapie-weg rehabilitiert und nach erfolg -reicher funktionstherapeutischer Be-

handlung mit vollkeramischen Kronen(IPS e.max® Press) versorgt.

PatientenfallDie vorhandenen prothetischen Restau-rationen unseres 55-jährigen Patientenwaren in einem desolaten Zustand. Erwar mit Kronen versorgt, die teilweiseauf Implantaten verankert waren. DerMann war funktionell sowie ästhetischstark eingeschränkt. Er beklagte einemangelnde Kaueffektivität, ästhetischeund phonetische Einschränkungen sowie immer wieder auftretende Mus-kelverspannungen. Die Keramikkronen

waren teilweise frakturiert und ab -geplatzt. Der ausdrückliche Patienten-wunsch war eine Verbesserung der Situation ohne chirurgischen Eingriff(Explantation).

Intra- und extraorale BefundungNach einem einfühlsamen Patienten-gespräch und dem Erfragen der Vorge-schichte wurden die patientenspezifi-schen Parameter erfasst (röntgenolo-gisch, fotografisch, klinisch).Das Mittelgesicht war leicht kompri-miert, was auf eine reduzierte Vertikal-dimension hinwies (Abb. 1a und b). Aufdem Lippenschlussbild waren die dafürbezeichnenden, nach kaudal zeigendenMundwinkel erkennbar. Die intraoraleAnalyse zeigte Gingivarezessionen, ei-nen mangelnden Freiraum in der zentri-schen Okklusion sowie eine unzurei-chende Passgenauigkeit der Restaura-tionen (Abb. 2). Der Patient war mit zusammengefügten VMK-Kronen aufnatürlichen Pfeilerzähnen sowie aufImplantaten versorgt. Die Inzisalkanteder Krone 22 war abgeplatzt. Die okklu-sale Morphologie der Seitenzahnkro-nen entsprach in keiner Weise einerfunktionell orientierten Gestaltung; dieflachen Okklusionsflächen gewährtenkeine Funktion (Abb. 3). Die klinischeAnalyse zeigte eine mangelnde Unter-stützung im Seitenzahnbereich undeine fehlende Front-Eckzahn-Führung.Zudem wurde eine transversale Diskre-panz zwischen Ober- und Unterkieferfestgestellt. In Regio der Implantate

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Technik Funktionelle und ästhetische Zahntechnik

Rehabilitation von Funktionund Ästhetik

| Dr. Sergey Chikunov

Die funktionelle Integration prothetischer Restaurationen ist der Schlüssel für langzeitstabileErgebnisse. Bei schwierigen Ausgangssituationen bedarf es eines konsequenten Konzepts, umÄsthetik und Okklusion wieder in eine Einheit zu bringen.

Abb. 1a Abb. 1b

Abb. 1a und b: Ausgangssituation: Bereits die extraoralen Profilbilder zeigten die reduzierte Vertikaldimension.

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war der Knochen- und Weichgewebe-abbau offensichtlich (Abb. 4).

Diagnose:- Angle-Klasse I rechtsseitig- Angle-Klasse III linksseitig- Verlust der zentrischen Stopps im

Seitenzahnbereich- keine Front-Eckzahn-Führung

Die röntgenologische Analyse zeigteunter anderem insuffiziente Wurzelfül-lungen (Abb. 5). Zudem wurde unsereBefürchtung bestätigt: An allen Im-plantaten waren periimplantäre Kno-cheneinbrüche eingetreten. Die Zahlder Implantate war ebenso diskussions-würdig wie deren Positionierung imKnochen.

FunktionsanalyseUm den funktionellen Zustand respek-tive das Zusammenspiel von Muskula-tur, Zähnen (Restaurationen) und Kie-fergelenken zu evaluieren und somitDysfunktionen zu erkennen, erfolgteeine klinische Funktionsanalyse. DieMuskelpalpation zeigte Sensibilitätendes Musculus masseter (kranial), Mus-culus pterygoideus medialis, Tuber ma-xillae und Musculus mylohyoideus. DieMuskeln waren auf beiden Seiten sehrempfindlich, was auf eine hohe Akti-vität der Protraktoren- und Schließ-muskeln schließen ließ. Auch beim Ab-tasten der Kiefergelenke reagierte derPatient mit Schmerzen. Die lateralen

Pole waren sowohl im beweglichen als auch im unbeweglichen Zustandschmerzempfindlich, ebenso die krani-alen Gelenkhöhlen (beidseitig). Der Pa-tient klagte über chronische Schmer-zen. Es folgte eine instrumentale Funk-tionsanalyse. Mithilfe des Axioquick®Recorders (SAM, Deutschland) wurdeeine Axiographie vorgenommen (Abb. 6).Das verwendete System ermöglicht es,alle funktionellen Unterkieferbewe-gungen mit Ultraschallsendern schnellund präzise in 3-D aufzuzeichnen und

zu analysieren. Die Axiografie zeigte,dass die Ausgangs- und Endpunkte derÖffnungs- und Schließbewegung nichtübereinstimmten. Zudem wurde ein reziprokes Knacken auf der linken Seitedes Kiefergelenks sowie eine Schon -haltung/-bewegung diagnostiziert. DieBeweglichkeit des Kiefergelenks wareingeschränkt. Bei der kephalometri-schen Analyse bestätigte sich der Ver-lust der vertikalen Bisslage (Abb. 7). DieAnalyse ergab eine skelettale Stellung,die als brachiofazial eingestuft werden

Funktionelle und ästhetische Zahntechnik Technik

27 ZWL 6/2014 ZWL 6/2014 27

Abb. 2 Abb. 3

Abb. 4 Abb. 5

Abb. 2: Intraorale Diagnose: starke Gingiva-Rezessionen an den vorhandenen keramischen Versorgungen. – Abb. 3: Die okklusalenFlächen der Keramikkronen boten dem Patienten keine Kaueffektivität. – Abb. 4: Die Implantate im Seitenzahnbereich waren expo-niert. – Abb. 5: Röntgenbild der Ausgangssituation: teilweise insuffiziente Wurzelfüllungen, Knochenabbau in Regio der Implantate,fragwürdige Implantatzahl sowie -position.

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kann, eine skelettale Klasse I, eine redu-zierte Gesichtshöhe sowie eine Fehl-stellung der oberen Incisivi (nach pala-tinal geneigt).Die Diagnosemodelle wurden mithilfedes Axioquick-Transferbogens (Abb. 8)in den Artikulator (SAM 3) eingebracht.Die individuellen Einstellungen desSAM-Artikulators wurden mit demAxioquick-Recorder ermittelt.

Funktionelle TherapieErst nach der Modellanalyse wurde eine strukturierte Behandlungsstrate-gie festgelegt. Im ersten Schritt sollteeine Schienentherapie vorgenommenwerden. Ziel war es, die oberen sowieunteren Frontzähne etwas nach labialauszurichten, die Front-Eckzahn-Füh-rung wiederherzustellen, eine okklusaleUnterstützung im Seitenzahnbereich

aufzubauen, den oberen Zahnbogen etwas zu vergrößern und die vertikaleBisslage zu heben. Um die ästhetischenWünsche des Patienten zu erfüllen,sollten die Stümpfe sowie die Implan-tate mit vollkeramischen Kronen neuversorgt werden. Der Patient erhielt eine myopathischeEntspannungsschiene, die mit einer Bissöffnung von 6 mm gefertigt war(Abb. 9). In regelmäßigen Abständenwurden die Muskelpalpationen sowiedie Schiene kontrolliert und korrigiert.Nach einer ganzheitlichen Muskelent-spannung definierten wir die Referenz-position, platzierten die Modelle im Artikulator und fertigten das Wax-up.Für den Erfolg einer solch komplexenTherapie ist dieses Wax-up unabding-bar. Zum einen leistet es wertvolle Dien-ste bei der Kommunikation mit dem Patienten, zum anderen kann damit einrealistisches Behandlungsziel definiertund konkret darauf hingearbeitet wer-den. Nach erfolgreicher Schienenthera-pie wurden die vorhandenen Restaura-tionen entfernt.

Prothetische VersorgungInsbesondere bei dem Verlust der verti-kalen Bisshöhe sind flankierende prä-ventive Maßnahmen die Stützpfeilerjedweder rekonstruktiven Therapie. Erstnach der Stabilisierung der Situationkann die restaurative Therapie (Wieder-herstellung der vertikalen Dimensionund Okklusionsgestaltung) begonnenwerden. Unser Konzept besagt, dass ok-klusale Korrekturen erst vorgenommenwerden, wenn die Schienentherapie er-folgreich abgeschlossen ist. IrreversibleMaßnahmen ohne vorherige diagnosti-sche Schritte oder eine Schienenbe-handlung bedeuten ein nicht kalkulier-bares Risiko. Nach dem Entfernen derKronen offenbarte sich der desaströseZustand; die Versorgungen entspra-chen qualitativ nicht annähernd demStatus quo der Zahnmedizin. EinigeWurzelfüllungen bedurften einer Revi-sion. Teilweise mussten Stiftaufbautenerneuert werden. Die Voraussetzung füreine natürlich wirkende Vollkeramik-restauration ist die perfekte Integrationim Patientenmund. Um dies zu errei-chen, wurden die metallischen Aufbau-ten mit einem opaken Composite abge-deckt (Abb. 10) und so die Stümpfe farb-

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Technik Funktionelle und ästhetische Zahntechnik

Abb. 8

Abb. 6 Abb. 7

Abb. 9

Abb. 10

Abb. 6: Instrumentelle Funktionsdiagnostik mittels Axiografie. – Abb. 7: Die kephalometrische Vermessung bestätigte den vertika-len Verlust der Bisshöhe.

Abb. 8: Mithilfe des Transferbogens wurde die Mundsituation in den Artikulator überführt. – Abb. 9: Die myopathische Entspan-nungsschiene mit einer Bisshebung von 6 mm. – Abb. 10: Sanierte Situation der Stümpfe vor dem Anfertigen der definitiven Restaurationen.

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lich optimal vorbereitet. Im erstenSchritt wurden die Frontzähne sowiedie Prämolaren mit keramischen Res-taurationen (IPS e.max Press) versorgt.Für den Molarenbereich wurden indivi-duelle IPS e.max Press-Abutments ge-fertigt und diese nachfolgend ebenfallsmit vollanatomischen IPS e.max Press-Kronen restauriert (Abb. 11 und 12).Durch die monolithische Vorgehens-weise wurde im implantatgetragenenMolarenbereich die hohe Festigkeit desWerkstoffes Lithiumdisilikat ausge-nutzt. Mögliche Chippings der Ver-blendkeramik werden so umgangenund eine langfristig zuverlässige Res-tauration erstellt. Durch geschicktesBemalen und Glasieren müssen auchästhetisch keinerlei Kompromisse ein-gegangen werden. Der Patient war auf-

grund der therapeutischen Schienen-therapie an die „neue“ vertikale Biss-lage gewöhnt und fühlte sich funktio-nell mit den neuen Restaurationen wohl(Abb. 13). Ästhetisch konnte ein harmo-nisches Bild geschaffen werden. Extra-oral sowie intraoral entsprach die Situation nun exakt den patienten -spezifischen An forderungen sowie seinen Wünschen (Abb. 14). Eine ab -schließende Panoramaröntgenauf -nahme zeigte, dass während desTherapiezeit raums auch die Implantat-positionen optimiert werden konnten(Abb. 15). Optional hätten die Implan-tate explantiert werden können, aller-dings war hier die Gefahr eines hohenKnochenabbaus gegeben. Dieser Thera-pieweg kam für den Patienten nicht in-frage. Bei regelmäßigen Nachkontrol-

len wurden am Zahnersatz keine Abra-sionsfacetten festgestellt. Die okklusa-len Verhältnisse blieben unverändert.Der Befund der Kiefergelenke und Kau-muskulatur war nach wie vor unauffäl-lig. Der Patient war mit dem Behand-lungsresultat sehr zufrieden.

FazitDieser Patientenfall zeigt die Komple-xität und den zeitlichen Aufwand derRehabilitation eines funktionell nichtoptimal versorgten Patienten. Bei derWahl des Therapiewegs stand sowohldie funktionelle als auch die ästhetischeVerbesserung im Vordergrund. Der Pa-tient konnte nach einer entsprechendlangen Schienentherapie mit Lithium-disilikatkronen aus IPS e.max Press ver-sorgt werden. Der Therapieansatz „Äs-thetik folgt Funktion“ führte auch indiesem Fall zum Erfolg (Abb. 16).

DanksagungIch möchte mich bei Oliver Brix für dieexzellente zahntechnische Umsetzungbedanken.

Funktionelle und ästhetische Zahntechnik Technik

ZWL 6/2014 29

kontakt . Dr. Sergey Chikunov2, Zhukovskogo, pl-2103062 [email protected]

Abb. 11 Abb. 12 Abb. 13

Abb. 14

Abb. 15 Abb. 16

Abb. 11: Die keramischen Einzelkronen für die Frontzähne sowie die Prämolaren sind eingesetzt. Die Implantate im Molarenbereich wurden mit individuellen keramischenAbutments versorgt. – Abb. 12: Die eingegliederten Restaurationen (Kronen aus Lithiumdisilikat, IPS e.max Press). – Abb. 13: Die Ansicht von frontal zeigt ein funktionell sowie ästhetisch gelungenes Ergebnis.

Abb. 14: Kontrolle von Laterotrusion und Protrusion. – Abb. 15: Abschließendes Röntgenbild: Selbst die Implantatneigungen konn-ten mit den individuell angefertigten Suprakonstruktionen und Kronen optimiert werden. – Abb. 16: „Ästhetik folgt Funktion“ – dasWeichgewebeprofil des Mittelgesichts hat sich durch die Bisshebung enorm verändert. Der Gesichtsausdruck des Patienten zeigtseine Zufriedenheit mit dem Ergebnis.

Dr. Sergey Chikunov

Infos zum Autor

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Unter Gnathologen wird es oft als gegeben gesehen, dass derMensch seinen Unterkiefer in

der Vertikalen um eine sogenannte ter-minale Scharnierachse bewegt. Mansieht dies jeden Tag in Artikulatoren undhat sich an diese Vorstellung gewöhnt.Diese Prämisse lässt sich zurückverfol-gen bis in die 1930er-Jahre, als sie in ei-ner 25-köpfigen Studiengruppe im Sü-den von Kalifornien auftauchte, die sichden Namen „Gnathologic Society“ gab.1

Man ging davon aus, dass jedes Gelenkeine Bewegungsachse habe, ob Finger-gelenk oder Hühnerbein,2 also müssteeine solche auch dem menschlichenKiefer gelenk zuzuordnen sein. Man warsich im Klaren darüber, dass dieses sichaus jeweils zwei Gelenk räumen zu-sammensetzt: einem Gleit- und einemRotationsgelenk. Jedoch ordnete mandiese Bewegungskomponenten einfachverschiedenen Kieferbewegungen zu, dieRotation den vertikalen und die Transla-tion den horizontalen Bewegungen. Inder Tat ist es möglich, bei vielen Patien-ten die Kieferbewegung in der Form zumanipulieren, dass bei vertikalen Bewe-gungen eine Bewegung im oberen Ge-lenkspalt unterbleibt, also keine Transla-tion erfolgt und somit eine Scharnier -achse bestimmbar wird.Hierzu betrachtet man aber nicht diedem Patienten eigenen Bewegungen,sondern man muss das, was es zu messengilt, durch die erforderliche Manipula-tion ver fälschen. Lauritzen selbst wies inseinem Buch bereits im Vorwort darauf

hin, dass solche Bewegungen nur dar-stellbar sind, wenn sie vom Zahnarzt manipuliert oder vom Patienten zuvoreingeübt werden.3 In der Praxis bedeutetdas aber nichts anderes, als dass man solche Scharnierachsenbewegun-gen spontan nicht antrifft, weil sie denhabituellen Bewegungen des Patientennicht entsprechen. Posselt hat schon frühin seinem Buch4 dargelegt, dass bei derÖffnung des Mundes die Translation derKondylen gemeinsam mit der Rotationeinsetzt. Dies ist auch plau sibel, denn esist nicht zu erkennen, was den oberen Ge-lenkspalt fixieren soll, wenn die hyoidaleMuskelkette zur Mundöffnung aktiviertwird, zumindest, solange der Patient sichin einer aufrechten, neutralen Körper-haltung befindet. Die Kiefergelenke neh-men einfach die Bahn des geringstenWiderstandes und bewegen sich in einerdem Patienten eigenen Mischung ausTranslation und Rotation. Posselt führte weiterhin aus, dass beimSchließen des Kiefers die Bewegung pro-priozeptiv durch das Ziel der Interkuspi-dation gesteuert wird, statt irgendwel-chen Achsen zu folgen.Schließlich landen wir in der Regel beimZubeißen eben nicht auf Störkontakten,sondern verstehen es, diese zu vermei-den, egal, wie irgendwelche Achsen dazustehen. Je nachdem, aus welcher Kiefer -position die Schließbewegung erfolgt, isteine bestimmte Kombination aus Trans-lation und Rotation notwendig, um dieinterkuspidale Position zu erreichen. Da-bei bedarf es nicht unbedingt einer Axio-

30 ZWL 6/2014

Technik Funktionelle und ästhetische Zahntechnik

Artikulatorprogrammierungmit dem Vector-Analyzer

| Rainer Schöttl, D.D.S.

Die Durchsichtschablone ermöglicht eine optimale Anordnung der Modelle im Artikulator, beider durch einfache Bestimmung des okklusalen Auftreffwinkels eine individuelle Montage gewährleistet ist.

Abb. 1: Der okklusale Auftreffwinkel � zur Okklusalebene O ist bei einerRotation um die terminale Scharnierachse trigonometrisch berechenbarund ergibt sich aus den horizontalen (x) und vertikalen (y) Abständen desMesspunktes vom Achsenpunkt. Dabei spielt der Messpunkt eine unter -ge ordnete Rolle, solange sich das Verhältnis von x: y nicht allzu sehr ver-ändert. – Abb. 2: Tritt bei der Öffnung auch eine Translation auf, so mussdiese beim Schließen wieder zurücklaufen, wenn der originale Ausgangs-punkt erreicht werden soll. Der okklusale Auftreffwinkel � wird dadurchstumpfer und unterscheidet sich deutlich von dem, wie er aus einer rei-nen Rotationsbewegung resultiert. Der Umriss entstand aus der Durch-zeichnung eines männlichen Unterkiefers.

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grafie, um der Frage nachzu gehen, wie nun der Mensch sei-nen Kiefer öffnet oder schließt. Selbst in einiger Entfernungvon den Kiefergelenken, in der Region der Schneidezähne, wodie Kiefer bewegung am größten ist (und sich daher am ge-nauesten messen lässt), kann man unterscheiden, ob Transla-tionskomponenten an der Bewegung beteiligt sind oder nicht.Hierfür muss lediglich der Pfad der retralen Grenzbewe gungbekannt sein, welcher der isolierten Rotation der Kieferge-lenke entspricht. Jede Kieferposition davor geht zwangsweisemit einer gewissen Translationsstellung der Kiefergelenkeeinher. Stehen keine Vorkontakte im Weg, trifft die Schließbewegungnormalerweise in einer glatten, leicht bogenförmigen Bewe-gung unmittelbar in die interkuspidale Position. Ein Knick, bei dem diese Bahn ab 19 mm (Lauritzen) in die ei-ner reinen Rotation umschwenkt, ist so gut wie nie erkennbar.Lediglich Störkonturen, nicht selten durch steil stehendeSchneidezähne, führen dazu, dass eine glatte Schließbahnmodifiziert wird, um solche „Klippen“ beim Schließen des Kiefers zu „umfahren“.Manipulationen verändern diese habituelle Bewegung signi-fikant. Wird der Unterkiefer des Patienten von einer zweitenPerson ma nuell zurückgedrängt oder auch mittels der kör-pereigenen Muskulatur zurückgezogen, indem z. B. die Zungezurückgerollt wird, so wird der Unterkiefer aus seiner habi-tuellen Ruheschwebe dementsprechend deplatziert. EineSchließbewegung mit dem Ziel der Interkuspidation mussnun in einem anderen Winkel zur Okklusalebene erfolgen, alseine, die eine neutrale Ruheschwebe als Ausgangspunkt hat.Oder sie mündet in retrusiven Vorkontakten in einer Positionaußerhalb der habituellen Bisslage. Der Winkel, in dem dieZähne einander bei einer Schließbewegung um die terminaleScharnierachse treffen, ergibt sich aus der Geometrie desUnterkiefers und lässt sich trigonometrisch mit Bezug zur Okklusalebene berechnen, wenn die Scharnierachsenpunktebekannt sind. Der genaue Punkt, für den dieser Winkel be-rechnet wird, spielt dabei eine untergeordnete Bedeutung,solange sich das Verhältnis zwischen der horizontalen (x) undvertikalen Dimension (y) nicht nennenswert ändert. Entspre-chende Berechnungen des Autors führten hier mit recht guterReproduzierbarkeit zu Werten um 60° (± 3°). Je mehr bei derhabituellen Bewegung in der Vertikalen jedoch auch eineTranslation der Kiefergelenke ins Spiel kommt, desto stumpferwird dieser Winkel. Potenziell problematische Artefakte wer-den im Artikulator generiert, wenn dort in einem anderen Win-kel abgesenkt wird, als der, mit dem bei der Bissnahme in vivogehoben wurde. Möchte man mit seinem Artiku lator Bewe-gungen darstellen, die den habituellen Bewegungen des Pa-tienten möglichst nahe kommen, so macht es wenig Sinn, dortreine Rotationsbewegungen zu reproduzieren, die in der Regeldurch Manipulation verfälscht werden müssen, um überhauptdarstell bar zu werden. Wurde z. B. der Biss in einer gehobenenKiefer stel lung innerhalb des habituellen Bewegungsraumesregistriert, im Artikulator aber um die terminale Scharnier -achse abgesenkt, so würde eine Fehlstellung der Zahnreihenzustande kommen, denn die Rückkehr aus der Translationwürde fehlen. Translatieren die Kiefergelenke bei der für dieRegistrierung nötige Bisshebung um den Vektor x nach ante-

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rior und y nach kaudal, beim Absenken imArtikulator erfolgt dann aber eine Rota-tion in der translatierten Stellung, sosteht zu erwarten, dass dabei Arbeitenherauskommen, die sich bei der Einglie-derung als posterior zu hoch erweisen unddort eingeschliffen werden müssen.

In der ersten Konsequenz ist es daher rat-sam, allzu freizügige vertikale Verände-rungen im Artiku lator nach Möglichkeitprinzipiell zu vermeiden. Muss dennochim Artikulator abgesenkt werden, sosollte die Absenkbahn im Bereich derZähne möglichst mit der identisch sein,

entlang der in vivo ge hoben wurde. Ge-schah dies unter Manipulation in der Re-trallage des Unterkiefers, wie von denAltmeistern der Gnathologie gefordert,also um die gleiche Scharnier achse, umdie im Artikulator dann wieder abgesenktwird, so entstehen keine nennenswertenArtefakte im Artikulator.Jedoch ist es heute üblich, andere Me-thoden bei der Bissnahme einzusetzen,welche eine Translation in den Kieferge-lenken nicht unterbinden und das Vermi-schen von Konzepten, also das Anhebenin vivo mit, aber das Absenken im Artiku-lator ohne Translation, führt zu Artefak-ten, die zwar in Bezug auf die Richtungdes Fehlers, nicht aber nach dessen Grö-ßenordnung abschätzbar sind. Beim He-ben im habituellen Bewegungsmusterund Absenken um die Scharnier achsewird die untere Zahnreihe im Artikulatorzu weit anterior positioniert und es ver-bleibt zu viel Abstand zwischen den pos-terioren Zähnen. Beim Anheben um dieScharnierachse und Absenken im habi-tuellen Bewegungsmuster gerät derUnterkiefer zu weit nach posterior beigleichzeitiger posterioren Infraokklu-sion.Während der zweite Fehler selten vomPatienten gut vertragen wird, wirkt sichder erste gerade bei CMD-Patienten ge-legentlich po sitiv aus, weil z. B. einAufbissbe helf dabei versehentlich pro-trusiv und distraktiv eingestellt wird.Man ist dann versucht, die posi tiven kli-nischen Effekte der ein gesetzten Regis-triermethode oder einem bestimmtenGerät zuzuschreiben, obwohl sie verse-hentlich aus einem Artikulator-Arte faktresultieren.Will man nun den Artikulator so pro-grammieren, dass er bei vertikalen Ver-änderungen möglichst nahe am habi-tuellen Bewegungsmuster bleibt, so istdie Referenz zur Scharnierachse nichtpraktikabel, weil man zum einen den ge-nauen Betrag der Translation bei der ha-bituellen Bewegung nicht kennt, undzum anderen mit keinem der gängigenGeräte ver tikale Bewegungen mitTransla tionen koppeln kann. Jedoch wirddieses Unterfangen einfach, wenn mannur das Augenmerk vom problemati-schen Konzept der terminalen Scharnier -achse abwendet und sich stattdessen direkt mit den Winkeln beschäftigt, wiesie zwischen den Zahnreihen bei diversen

32 ZWL 6/2014

Technik Funktionelle und ästhetische Zahntechnik

Abb. 3: Artefakt beim Absenken im Artikulator: Schwarzer Umriss = Ausgangslage. Grüner Umriss: Habituell ge-öffnet (siehe Abb. 2). Roter Umriss: In der Translationsstellung wurde um die Scharnierachse abgesenkt. Der Zahn-bogen kommt zu weit nach anterior (�x) und erreicht posterior nicht mehr die Ausgangshöhe (�y). Der Fehler �yist umso größer, je steiler die horizontale Kondylbahnneigung. – Abb. 4: Wenn die Kauebene horizontal steht, istder okklusale Auftreffwinkel im Artikulator recht einfach zu verstehen, denn Vertikalbewegungen sind hier kreis-förmig um die Artikulatorachse. – Abb. 5: Der Vector-Analyzer wird am Unterrand entlang einer der roten Hilfs-linien so zugeschnitten, dass sein Koordinatensystem mit der Artikulatorachse fluchtet, wenn man ihn davor aufden Tisch stellt.

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Bewegungen auftreten. Hierfür sind zweiVoraussetzungen erforderlich:1. Es muss im Artikulator wie am Patien-ten mit der gleichen Bezugsebene gear-beitet werden und die Vektoren der habituellen Bewegung zwischen denZahnreihen müssen hier wie dort zu den

gleichen Bezugspunkten ermittelbarsein. Hier bietet sich der Bezug zur Okklusalebene an, die im Mund wie amModell gleichermaßen nachvollziehbarist. Wird hingegen mit einer Bezugs-ebene gearbeitet, die zur Okklusalebenein einem Winkel steht und deren Refe-

renzpunkte im Artikulator nicht nach-vollziehbar sind, so wird die Arbeit mitdem okklusalen Auftreff winkel kompli-ziert, wenn nicht gar unmöglich.2. Der okklusale Auftreffwinkel, wie erhabituell in vivo auftritt, muss bekanntsein. Studien an der Kyoshu University inFukuoka, Japan, haben ergeben, dass dieser Winkel bei habituellen vertikalenBewegungen des Menschen nahezu kon-stant bei 86,4° zur Okklusalebene liegt,5

wobei diese Konstanz nur ge genüber derOkklusalebene, nicht aber zu anderenReferenzpunkten am Schädel beobach-tet wurde. In anderen Worten bewegtesich dieser Auftreffwinkel zwischen denProbanden innerhalb enger Grenzen,aber nur mit Respekt zur Okklusalebene,egal, wie diese zur FH oder an deren Be-zügen geneigt war. Mag man solchenStudien kein Vertrauen schenken, sokann man diesen Winkel auch individuellausmessen. Hierbei muss dann aber zurgleichen Referenzebene gemessen wer-den, d. h. das Messgerät muss parallel zurOkklusalebene justiert werden. Ob dabeiim Bereich des ersten Molaren gemessenwird oder paraokklusal unter den vorde-ren Schneidezähnen, ist zweit rangig,denn der letztere Mess punkt liegt nichtnur weiter anterior, sondern auch weiterkaudal, sodass ein ähnliches Verhältnisder x/y -Vektoren vom Pol der Kondyle ausentsteht (Abb.1).

Der Vector-Analyzer

Die Steuerung des okklusalen Auftreff-winkels im Artikulator erfolgt über dieAnordnung der Modelle zur Artikulator -achse. Je tiefer und näher zur Achse diesestehen, desto spitzer der Auftreffwinkel,bis hin zu Situationen, wo man das untereModell beim Absenken mehr nach vornebewegt, als nach oben. Je höher und wei-ter entfernt die Modelle hingegen mitRespekt zur Artikulatorachse angeord-net werden, desto stumpfer wird der ok-klusale Auftreffwinkel. Würde man dieOkklusalebene über der Artikulatorachseanordnen, so würde dieser Winkel über-stumpf und man würde das untere Mo-dell beim Absenken gleich zeitig nach re-tral bewegen. Jedoch ist die Dimensio-nierung im Arti kulatoroberteil in denmeisten handelsüblichen Artikulatorenun zureichend, als dass man sich mit diesem Problem oft auseinandersetzenmüsste.

Technik Funktionelle und ästhetische Zahntechnik

34 ZWL 6/2014

Abb. 6: Im „grüne Bereich“ treten okklusale Auftreffwinkel zwischen 80° und 90° auf. – Abb. 7: Die Orientierungdes Unterkiefers mit den Kondylpolen fluchtend zur Artikulatorachse resultiert in einem okklusalen Auftreff -winkel von etwa 60°. – Abb. 8: Will man den Artikulator dazu bringen, kombinierte Rotations- und Trans -lationsbewegungen zu simulieren und dabei Auftreffwinkel von 80° oder mehr zu generieren, so muss man dieZahnreihen höher und in einem größeren Abstand zur Artiku latorachse anordnen.

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Der Vector-Analyzer ist eine Durchsicht-schablone, mit der sich die Modellposi-tion im Artikulator ermitteln lässt, bei derbei verti kalen Veränderungen mit demgewünschten Winkel gearbeitet wird.Um das Layout besser zu verstehen, wer-den zuerst einige der zugrunde liegendenGedanken er läutert: Würde man dieOkklusal ebene der Modelle direkt auf derHöhe der Artikulatorachse an ordnen, sowürde im Artikulator ein Auftreffwinkelvon 90° erzeugt, unabhängig von der sa-gittalen Entfernung der Zahnreihen vonder Achse. Würde hingegen das Kauzen-trum direkt unter der Artikulatorachseangeordnet, so würde die Zahnreihe beiverti kalen Änderungen im Artikulator sagittal bewegt und der Auftreffwinkelwäre 0°. Eine Modellanordnung mit demKauzentrum entlang der Winkelhalbie-renden zwischen dem horizontalen undvertikalen Schenkel würde einen okklu-salen Auftreffwinkel von 45° generieren,bei dem das untere Modell beim Absen-ken relativ zum oberen ebenso weit nachvorne kommt wie nach oben. Diese einfa-che Übersicht bei der Artikulatorgeome-trie erreicht man nur, wenn man die Kau-ebene im Artikulator horizontal stellt.Zunächst muss der Vector-Analyzer derBauhöhe des Artikulators angepasstwerden, indem man ihn an seiner Unter-kante so zuschneidet, dass der Schnitt-punkt der x- und y-Achsen genau überder Achse des Artikulators steht, wennman den Vector-Analyzer davor auf denTisch stellt.Die Oberkante des grünen Sektors aufdem Vector-Analyzer entspricht einemokklusalen Auftreffwinkel von 90°, die

Unterkante einem von 80°. DieWinkelhal bierende dazwischen ent-spricht einem Winkel von 85°, welcheroft als Mittelwert angestrebt wird. DieAnordnung der Zahnreihen mit Bezug zurterminalen Scharnierachse dürfte in denmeisten Fällen wie beschrieben in einemokklusalen Auftreffwinkel von etwa 60°resultieren. Dieser kann stumpfer gestelltwerden, indem man das zu übertragendeModell höher im Artikulator anordnet, inGrenzen auch, indem man dessen sagit-talen Abstand von der Artikulatorachsevergrößert.Viele gängige Artikulatoren stellen kaumPlatz über der Artikulator achse für dieModellmontage zur Verfügung und limi-tieren daher die Möglichkeiten zur Steu-erung des okklusalen Auftreffwinkels.Jedoch erkennt man bei dieser Vorge-hensweise bereits bei der Modellmon-tage, ob die Simulation von habituellenvertikalen Bewegungen im Artikulatorüberhaupt möglich ist und verlässt sichnicht auf Zufälle. Je weniger sich solchehabituellen Bewegungswinkel im Arti-kulator approximieren lassen, desto we-niger sollte die Vertikale im Artikulatorverändert werden, sondern bereits beider Bissnahme korrekt eingestellt wer-den.

Der HIP-Mount

Von der Theorie her mag es verständlichsein, was passiert, wenn man die Modellean der einen oder anderen Stelle im Arti-kulator anordnet, aber wie soll man das inder Praxis kontrolliert bewerkstelligen?Der HIP-Mount ist ein Positionierungs-gerät, das für die Modelleinstellung im

Artikulator konzipiert wurde. Durchunterschiedliche Aufnahmen lässt er sichin vielen handelsüblichen Artikulatorenmittig und midsagittal fluchtend anbrin-gen und bietet prinzipiell drei Möglich-keiten für die Modellübertragung:1. Das obere Modell kann einfach mit seiner Zahnreihe so auf die Übertra-gungsplatte gelegt werden, dass dieGaumennaht mittig ausgerichtet ist. Diebestehende Okklusalebene bildet nun dieReferenzebene.2. Das obere Modell wird mit einem Montageregistrat so auf die Übertra-gungsplatte gelegt, dass die Gaumen-naht mittig ausgerichtet ist. Mit diesemRegistrat können dann Abweichungen inder Kauebene, wie sie z. B. durch elon-gierte Zähne entstehen, ausgeglichenwerden.3. Das obere Modell wird zur Montage auf den HIP-Montageaufsatz gelegt.Hierdurch wird die HIP-Ebene nach Cooperman6 zur Referenzebene.

Diese Abläufe sind vom Autor vielfach an anderer Stelle beschrieben, wie z. B. unter www.hipmount.de. Auch ist einDVD-Kompaktkurs dazu erhältlich undder Autor veranstaltet regelmäßig Fort-bildungen dazu.

ZWL 6/2014 35

Funktionelle und ästhetische Zahntechnik Technik

Abb. 9: Mit dem HIP-Mount kann das obere Modell vertikal und sagittal ge zielt im Artikulator angeordnet werden.Gezeigt ist hier ein Prototyp eines neuen Artikulators, dessen Dimensionierung hier wesentlich freizügiger ist.

kontakt . Rainer Schöttl, D.D.S. (USA)Schuhstr. 3591052 ErlangenTel.: 09131 23099Fax: 09131 [email protected]

Rainer Schöttl

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Die natürliche Ästhetik einerRestauration wird in hohemMaße von den lichtoptischen

Eigenschaften der Verblendung be-stimmt. Hier liegt die Herausforderungdarin, die einzelnen Faktoren Chroma,

Helligkeit, Transparenz, Opaleszenz undTransluzenz optimal aufeinander abzu-stimmen. Diesen „ästhetischen Code“hat Heraeus Kulzer in Zusammenarbeitmit ZTM Paul Fiechter erforscht unddaraus das Matrix-Ästhetikkonzeptentwickelt. Eine Einführung in Theorieund Praxis gab Paul Fiechter erfahrenenKeramikern Mitte Oktober im Rahmeneines zweitägigen Matrix-Master- Kurses (Abb. 1).

Schicht für Schicht

Im theoretischen Teil betonte KursleiterFiechter die Vorteile bei der Verwen-dung unterschiedlich fluoreszierenderund opaleszierender Massen und derenZusammenspiel in der Schichtung:„Durch das einheitliche Verarbeitungs-

und Ästhetik-Konzept schaffen wir es,verschiedene Massen zu einer opti-schen Einheit verschmelzen zu lassen.“Dazu gab er wertvolle Tipps: So helfeeine Skizze dabei, die einzelnen Massender Restauration gezielt zu planen undeffizient zu schichten (Abb. 2). Ästhe-tisch ansprechende Ergebnisse seiendadurch in jeder Situation gesichert.

Restaurationen, die begeistern

Anschließend konnten sich die Teil -nehmer von den vielfältigen Einsatz-möglichkeiten des modular aufgebau-ten Verblendsystems der HeraCeram Keramiken selbst überzeugen. „Es isttoll, sich mit den einzelnen Massen ver-traut zu machen, ohne dass die Arbeitdirekt für einen Kunden ist“, freute sich

36 ZWL 6/2014

Technik Funktionelle und ästhetische Zahntechnik

Kronen natürlich und ästhetisch gestalten

| Daniela Pauckner

Um harmonische Verblendungen zu erzielen, müssen Chroma, Helligkeit und Opaleszenz präzisegesteuert werden. Wie dies gerade bei der Verwendung unterschiedlicher Keramikmassen wieHeraCeram und HeraCeram Zirkonia gelingt, zeigte ZTM Paul Fiechter in einem Matrix-Master-Kurs Mitte Oktober. Zudem erläuterte er, wie im Matrix-Ästhetikkonzept nicht nur Keramiken,sondern auch die Signum Verblendkomposite optimal aufeinander abgestimmt sind – eine einheitliche Schichtschematik für identische Farbergebnisse.

Abb. 1: Kursleiter ZTM Paul Fiechter machte die Teilnehmer mit den unterschiedlichen Massen des Matrix-Sortiments vertraut. – Abb. 2: Bei der Anwendung der verschie-denen Massen sichert eine Skizze einen einheitlichen Schichtaufbau. – Abb. 3: Auch beim korrekten Einstellen des Brennofens steht der Keramikexperte mit Rat und Tat zurSeite.

Abb. 1

Abb. 2 Abb. 3

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Renate Thielmann, ZT aus Wöllstadt. ZTInes Bartho ergänzte: „In den zwei Tagen konnte ich mir das Handling der HeraCeram-Keramiken aneignen.Meine Restaurationen haben alle dasgleiche, schöne Ergebnis – die auf Zir-kon-Käppchen genauso wie die aufMetall-Käppchen“ (Abb. 3).

Keramik und Komposit gekonnt

kombinieren

Neben den verschiedenen Keramik-Massen umfasst das Matrix-Systemauch die Signum-Komposite von Heraeus Kulzer. Beide Systeme basierenauf demselben Schichtkonzept und

auch die Farbbezeichnungen der Massen sind identisch (Abb. 4). Der An-wender muss sich also beim Einsatz der unterschiedlichen Materialklassennicht umstellen. Dank des modularenAufbaus der Verblendkomponentenkann er die Eigenschaften beider Mate-rialien problemlos aufeinander abstim-men und so identische Farbergebnisseerzielen.

Partner der Dentallabore

Heraeus Kulzer teilt sein Wissen und berät Labore umfassend zum Thema Veneering. In den Fortbildungen derHeraeus Kulzer Academies zeigen er-

fahrene Zahntechnikermeister, wie sieeinfach, schnell und sicher ästhetischeVerblendungen erzielen: ob mit Hera -Ceram-Keramiken oder Signum Kompo-siten. Zudem stehen die Fachberater imAußendienst – selbst erfahrene Zahn-techniker – den Laboren von Anfang anzur Seite. Sie machen die Anwender mitden Produkten vertraut, prüfen bei-spielsweise Keramiköfen auf ihr Brenn-verhalten und passen die Brandführungbei Bedarf dem jeweiligen Ofen indivi-duell an. Auch nachdem der technischeBerater das Labor verlassen hat, bleibtder Kontakt bestehen: Über das Custo-mer Service Center (CSC) können sichAnwender direkt an Heraeus Kulzerwenden. Das CSC ist unter der kosten-freien Hotline 0800 4372522 oder ü[email protected] zu errei-chen. Informationen sowie Anmelde-möglichkeiten für Zahntechnik-Kursefinden Interessierte unter:www.heraeus-kulzer.de/kursprogramm

Technik Funktionelle und ästhetische Zahntechnik

38 ZWL 6/2014

kontakt . Heraeus Kulzer GmbHGrüner Weg 1163450 HanauTel.: 0800 [email protected]

Um das Dentin partiell aufzuhel-len, schichte ich die Value-Mas-sen im Inzisalbereich etwas stär-ker und zum Zahnkörper dünnauslaufend. Für die Individual-Schichttechnik nutze ich Opal-transpa-Massen, die die opti-schen Eigenschaften des natür -lichen Zahnschmelzes wider-spiegeln.

Um die Verblendungen auf un-terschiedlichen Werkstoffen, wieNEM und Zirkon, nach dem ersten Brand farblich anzuglei-chen, verwende ich beim Kor-rekturbrand sogenannte Enhan-cer (EH A, B, C, bright, neutralgrey). Damit kann ich Helligkeit,Chroma und Transparenz opti-mal anpassen.

Nachdem die vertikalen und horizontalen Texturen geschlif-fen sind, nehme ich den Gummimit niedriger Drehzahl, um diekonvexen Bereiche nach inzisalvorzupolieren. Hier ist es wichtig,den Anpressdruck zu variieren,damit unterschiedlich stark hoch -glanzpolierte Bereiche entste-hen, die natürlich wirken.

Drei Tipps von ZTM Paul Fiechter

Abb. 4: Einheitlicher Farbschlüssel – Die Farben tragen in beiden Materialklassen identische Bezeichnungen und verfügen über einübereinstimmendes Schichtkonzept.

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Firmennews Fokus

40 ZWL 6/2014

Vom weltgrößten Hersteller von Den-tallegierungen zum Spezialisten für Gerüstwerkstoffe: Die Düsseldorfer ARGEN Dental GmbH sieht sich mit ih-rer Diversifizierungsstrategie auf demrichtigen Weg und bedankt sich in einerungewöhnlichen Anzeige bei den zahl-reichen Dentallaboren, die diesen Wegals alte und neue ARGEN-Kunden mit-gegangen sind.Ausgehend von seiner „Homezone“, denEdelmetall-Dentallegierungen, bei de-nen das Unternehmen weiterhin hoheQualität und Auswahl bietet, hat esseine Kompetenz in den letzten zweiJahren mit großem Erfolg auf weitereWerkstoffe ausgedehnt, berichtet Ge-schäftsführer Hans Hanssen. Den An-fang machte die Prothetik-ZahnreiheINKA teeth, die 2012 von ARGEN über-nommen und seither kontinuierlich optimiert wurde. Als nächster Schrittfolgten Ronden aus Zirkon, PMMA undWachs. Das besondere Qualitatsmerk-mal der Zirkon-Discs ist die isostatischeEinzelpressung, die zusätzlich zur axia-len Vorpressung erfolgt und für hervor-

ragende Fräsbarkeit, höchstmoglicheKantenstabilitat und eine gleichmäßigeKornverteilung sorgt. Für die nähere Zukunft kündigt Hanssen neue NEM-Legierungen sowie eine Erweiterungdes Prothetik-Bereichs an. Als Konse-quenz hat sich die ehemalige ARGENEdelmetalle GmbH bereits Anfang 2013in ARGEN Dental GmbH umbenannt.„Wir gehen den Weg der Diversifizie-

rung gemeinsam mit unserem amerika-nischen Mutterhaus, der ARGEN Corpo-ration in San Diego“, so Hanssen weiter.„Die Amerikaner haben die Richtungvorgegeben: Von ,Alloy Makers to theWorld’ zu ,Dental Innovators’. Wir wol-len bei allen Gerüstwerkstoffen auchhier in Deutschland die Marktstellungerreichen, die wir seit Jahren schon imBereich Edelmetalle innehaben. DiesesZiel werden wir durch unsere außer -ordentlich hohe Produktqualität undunseren individuellen Kundenserviceerreichen.“Dass die Kunden diesen Weg mitgehen– und ARGEN gerade durch die neuenSegmente zahlreiche Kunden gewinnenkonnte – sieht Hans Hanssen als beson-deren Vertrauensbeweis an. Mit einerAnzeige zum Jahresende weist ARGENnicht etwa auf neue Produkte oder besondere Angebote hin. Im Zentrumsteht nur ein Wort: „Danke.“

ARGEN Dental GmbHTel.: 0211 3559650www.argen.de

Besonderer Dank:

Diversifizierungsstrategie zeigt Erfolg

Der Name war Programm. Im September organisierte dasPforzheimer Edelmetallunternehmen C.HAFNER eine unge-wöhnliche Veranstaltung für Zahntechniker und Zahnärzte

in Livigno, Italien. Auf 1.870 Metern über dem Meeresspiegelwurde ein Programm auf sehr hohem Niveau geboten. Die Referenten Dr. Philipp Reisert, ZTM Ingo Heinzel und ZTMFrank Rose referierten über nicht alltägliche Vorgehenswei-sen in Planung und Umsetzung von Zahnersatz. Der Inhaber des Familienunternehmens C.HAFNER, Herr Dr. Philipp Reisert, sprach über Werte, Mitarbeiterführungund Vorgehensweisen in dem in fünfter Generation geführtenUnternehmen C.HAFNER. Neben dem hochkarätigen Vor-tragsprogramm wurde auch die vortragsfreie Zeit von denAußendienstmitarbeitern Jochim Schmuck, Volker Spechtund Hans-Günter Rabe mit vielen Ausflügen sehr spektakulärgestaltet. So wurden die unterschiedlichsten Alpenpässe mitSportwagen bezwungen. Abends gab es bei fünf Gängen undgutem Wein viel über die Eindrücke des Tages zu erzählen. AlleTeilnehmer waren sich einig, dass dieses Mundgeflüster in seiner Art wiederholt werden muss.

C.HAFNER GmbH + Co. KGTel.: 07231 920-0 www.c-hafner.de

Veranstaltung:

Mundgeflüster auf hohem Niveau

Hans Hanssen

Mit Sportwagen auf den Alpenpässen unterwegs.

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Fokus Firmennews

ZWL 6/2014 41

Am letzten Septemberwochenende ver-anstaltete Dentaurum Implants zumsiebten Mal den „Fachtag Implantologie“an der Universität Lübeck. Mehr als 170Teilnehmer wohnten der praxisnahenFortbildung im wissenschaftlichen Rah-men bei. Priv.-Doz. Dr. Samer Georg Ha-kim sprach über etablierte implantologi-sche Therapiekonzepte im Oberkiefer undrückte die Sofortimplantation nach derExtraktion im Frontzahnbereich in denFokus. Dr. Friedmann Petschelt referierteüber die Relevanz einer dreidimensiona-len Implantatplanung für die Sofortver-sorgung eines zahnlosen Oberkiefers underläuterte die Vorzüge des Implantat-bett-Aufweiters aus dem tioLogic© ADVANCED-System (Dentaurum Im-plants). Dr. Martin Emmel widmete sichder Notfallmedizin in der zahnärztlichenPraxis und ging auf das Erkennen eineslebensbedrohlichen Notfalles ein sowiedas weitere Notfallmanagement. DerPsychologie-Referent Herbert Prangesprach über Strategien für den Umgang

mit sich selbst und mit anderen Men-schen. Seine Ausführungen basierten aufden Erkenntnissen jüngster Gehirnfor-schungen. Der Implantattherapie in derästhetischen Zone widmete sich Dr. Joa-chim Hoffmann. Anhand eines Patien-tenfalles demonstrierte er sein Vorgehenzu einer implantatgetragenen Versor-gung. In Zeiten, in denen Fortbildungendie implantologischen Veranstaltungs-

kalender fast überfüllen, hat DentaurumImplants mit dem Fachtag ein Konzeptetabliert, welches zum Wiederholen ein-lädt. Der 8. Fachtag Implantologie wirdam 19. September 2015 erneut in Lübeckstattfinden.

Dentaurum Implants GmbHTel.: 07231 803-560www.dentaurum-implants.de

Praxisnahe Fortbildung:

„7. Fachtag Implantologie“ in Lübeck

Im restaurierten Zahn übernimmt der Hochleistungskunststoffmit zirkondioxidhaltigen Partikeln die Pufferfunktion verlore-nen Dentins, da sein Elastizitätsmodul auf den des natürlichenZahnbeins abgestimmt ist. Wird dieses Hochleistungspolymermit dem abgestimmten Verblendkomposit dialog Occlusal vonSchütz Dental verblendet, so ahmt die Gesamtversorgung diePhysik des Zahnes nach, denn das Komposit besitzt eine Druck-festigkeit wie der natürliche Schmelz. Auf diese Weise entstehtdie „bionische Versorgung“, die den Antagonisten und das Kie-fergelenk schont. Interessierte können die Anwendung in ei-nem Halbtageskurs testen und sich ein eigenes Urteil bilden. Im

Kurs „Die bionische Versorgung“ von Schütz Dental führt dieAnwendungstechnikerin ZT Franziska Melius, Schütz Dental,live vor, wie sich eine gefräste Frontzahnbrücke aus TZK mitdem Komposit dialog Occlusal verblenden lässt. Sie gibt vieleTipps zur Ästhetik und wirtschaftlichen Herstellung - so auchin dem bereits stattgefundenen Kurs am 17. Juli 2014 in Ros-bach und noch folgenden Veranstaltungen. Die Teilnehmer ha-ben die Möglichkeit, sich von dem Material und dem damit ver-bundenen Prinzip der bionischen Versorgung zu überzeugen.Anhand einer Einzelkrone vollziehen sie die Schritte an voll aus-gestatteten Arbeitsplätzen nach. Definitive Restaurationen lassen sich bis drei Glieder fertigen:verblendete Kronen und Brücken, außerdem Inlays, Onlays undTabletops. Darüber hinaus dient das zirkondioxidverstärkteKomposit der Herstellung von Langzeitprovisorien bis hin zumganzen Bogen, monolithisch oder verblendet. Die zugelasseneTragedauer für das Langzeitprovisorium liegt bei zwei Jahren.Die „bionische Versorgung“, bestehend aus dem Gerüstmate-rial Tizian Zirkonverstärktes Komposit und dem Verblendkom-posit dialog Occlusal, ist leicht elastisch, gleichzeitig abra-sionsstabil und bietet Patienten einen hohen Tragekomfort.Individuelle Veranstaltungsorte und Termine in 2015 auf An-frage.

Schütz Dental GmbH Tel.: 06003 814-0 www.schuetz-dental.de

CAD/CAM-Kurs:

Bionische Versorgung

Ausgebucht: Der Hörsaal der Universität Lübeck war mit circa 170 Teilnehmern des „7. Fachtag Implantologie“ bis auf den letztenPlatz besetzt.

Dentaurum Implants

Infos zum Unternehmen

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Firmennews Fokus

42 ZWL 6/2014

Der VIP-ZM (Verein innovativ- prakti -zierender Zahnmediziner/-innen e. V.)wurde im Jahre 2011 gegründet und er-lebt inzwischen einen starken Mitglie-derzuwachs. Im Anschluss der ordent-lichen VIP-ZM Mitgliederversammlungam 5.10.2014 erläuterte der wiederge-wählte VIP-ZM Präsident, Dr. ArminNedjat, auf der Pressekonferenz dieStandpunkte des VIP-ZM: „Der VIP-ZMist inzwischen zu einer wichtigen Lobbyund zu dem ‚Sprachrohr‘ der gesamtenZahnärzteschaft geworden. Kein VIP-ZMMitglied, Vorstandsmitglied oder exter-ner Berater erhält Geld oder Aufwands-entschädigungen vom Verein, alle arbei-ten ehrenamtlich. Zudem steht der VIP-ZM e.V. in keinerlei Abhängigkeitsver-hältnis gegenüber Praxen und derIndustrie. Wir haben ein sehr gutes Ver-

hältnis zu vielen Opinionleadern,BWLern, Juristen und Geschäftsführernder Industrie, die uns dankenswerter-weise ebenfalls in unserer Arbeit unter-stützen. Wir stehen auch zu unserer‚Parteilichkeit‘, denn wir stehen immer

aufseiten unserer Kolleginnen und Kol-legen“Unterstützung bietet der VIP-ZM e.V.beispielsweise bei Streitigkeiten mit der Landeszahnärztekammer und/oderKZVen, Abmahnungen, Werbe- und In-formationsrecht, Zwangsfortbildungen,Röntgenverordnungen einer Praxis, Ge-richtsgutachten, Fragen bezüglich Pra-xis- und Hygienebegehungen, Existenz-gründungsbeistand und Bankengesprä-chen, Rechnungsbegründungen und Erläuterungen bei gesetzlichen und pri-vaten Krankenversicherungen sowie Pa-tienteninformationsveranstaltungen.

Verein innovativ-praktizierenderZahnmediziner/-innen e. V.Tel.: 02855 3036858www.vip-zm.de

Berufspolitik:

Starker Einsatz für niedergelassene Zahnärzte

Henry Schein Inc. (NASDAQ: HSIC) gibt bekannt, dass dasUnternehmen und seine Industriepartner persönlicheSchutzausrüstung (PSA) im Wert von über eine Million US-Dollar spenden, um sich aktiv gegen die Ausbreitung derEbola-Epidemie einzusetzen. Das Unternehmen arbeitet hierbei eng mit der CDC Founda-tion (Zentren für Krankheitskontrolle und Prävention) undan deren Hilfsorganisationen zu sammen, darunter Ameri -Cares, Direct Relief, International Medical Corps und Med -Share, um den Bedarf an medizinischen Hilfsgütern kontinu-

ierlich zu überprüfen und den Ausbruch von Ebola in West-afrika zu bekämpfen. Henry Schein spendet Gesichtsmasken, Schutzhandschuheund Kittel sowie Handdesinfektionsmittel, Schutzanzügeund andere Schutzausrüstung im Wert von über eine MillionUS-Dollar. Davon erhält die CDC Foun dation Hilfsgüter imWert von 500.000 US-Dollar. Der restliche Betrag geht anHenry Scheins strategische, nicht staatliche Partnerorgani-sationen (NGO), unter anderem die oben ge nannten. Auch dieLieferpartner von Henry Schein, einschließlich CrosstexInternational, Inc., KaVo Kerr Group, Medicom LLC und PDIHealthcare, unterstützen die Hilfsaktion des Unternehmensim Kampf gegen den Ebola-Ausbruch. Zusätzlich hat dieHenry Schein Cares Foundation zur Bekämpfung des Virus ei-nen Ebola-Hilfsfonds in den USA eingerichtet. Diese gemein-nützige Stiftung unterstützt und fördert den weltweiten Zu-gang zur gesundheitlichen Versorgung. Alle Gelder werdenüber die CDC Foundation und andere Hilfsorganisationen di-rekt und vollständig den Ebola-Hilfsmaßnahmen zugute -kommen. Henry Schein wird die Spenden der eigenen Mitarbeiter ver -doppeln. Spenden per Kreditkarte werden über die HenrySchein Cares Foundation Website, www.hscaresfounda-tion.org angenommen.

Henry Schein Dental Deutschland GmbHTel.: 0800 1400044www.henryschein-dental.de

Großzügige Spende:

Kampf gegen Ebola

Henry Schein Dental Deutschland

Infos zum Unternehmen

Foto: © Johan Larson

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Fokus Firmennews

ZWL 6/2014 43

Zum nunmehr 42. Mal findet vom 1. biszum 7. Februar 2015 die InternationaleFortbildungstagung für Zahntechnikerim Kulm Hotel im schweizerischen Win-terferienort St. Moritz statt. Veranstaltet wird die Tagung von ZTMJochen Rebbe (Dentalstudio Rolf Herr-mann) und ZTM German Bär. Unter derwissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr.Jürgen Setz und dem Motto „Mit eigenerMeinung nicht hinter dem Berg halten“erwartet die Teilnehmer ein umfassen-des zahntechnisches Vortragsprogrammmit 29 renommierten Referenten. DenAuftakt der sechstägigen Veranstaltungbilden die große Eröffnungsveranstal-tung und der traditionelle Festvortragam Sonntagabend. Das fachliche Pro-gramm startet am Montag mit demSchwerpunkt „Neue Systeme“. Hier wirdu.a. Ralph Riquier zum Thema „DigitaleKompetenz – Im Spannungsfeld zwi-schen Technik – Anspruch – Kompatibi-liät“ referieren. Der Dienstag widmetsich ganz der „Software, Scan undCAD/CAM“, u.a. mit Vorträgen von ZTMVolker Weber und Dr. Christin Arnold. Mitdem Schwerpunkt Betriebswirtschaftwird am dritten Fortbildungstag ein fürden Laboralltag wichtiges Thema be-sprochen. RA Dr. Karl-Heinz Schniedergibt u.a. Aufschluss im Vortrag „Was darf

das Labor der Praxis Gutes tun?“ und VeraThenhaus klärt die Frage „Die fünf größ-ten Irrtümer – Was unsere Kunden wirk-lich wollen?“. Prof. Dr. Jef van der Zel referiert am Don-nerstag, wenn Funktion und Ästhetik imMittelpunkt der Tagung stehen, zu „Bio-metrische Prothetik: Wenn digital auchnatürlich sein muss“, und ZTM Lutz Ta-maschke spricht im Rahmen von „Funk-tion und Technik“ am Freitag zum Thema„Zahntechnischer Ausweg auf schwieri-gem Terrain“. Begleitet wird das umfassende Vortrags-programm von einer Industrieausstel-

lung, bei der die Teilnehmer die Möglich-keit erhalten, sich direkt zu informierenund zu diskutieren. Auch der Austauschder Teilnehmer kommt bei gemütlichenAbenden in einer Berghütte oder der har-monischen Atmosphäre des Kulm Hotelsnicht zu kurz. Weitere Informationen zum Kongressund zu Übernachtungsmöglichkeiten inSt. Moritz sowie Online-Anmeldung unter: www.zahntechnik-stmoritz.de.

Dentalstudio HerrmannTel.: 0211 138790www.zahntechnik-stmoritz.de

Internationale Fortbildung:

Fachtagung in den Schweizer Alpen

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Das Team der

ZWL Zahntechnik Wirtschaft Labor

wünscht besinnliche Weihnachtsfeiertage

und ein erfolgreiches Jahr 2015!

Foto: © gorillaimages

Bild: © Ozerina Anna

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44 ZWL 6/2014

Firmennews Interview

Warum ist Service gerade im digitalen

Bereich so wichtig?

Dr. Norbert Ueberück: Die digitale Tech-nik erobert zunehmend die Abläufe inPraxis und Labor. Diese hochinnovativeTechnologie bedeutet für die Anwenderkontinuierliche Neuerungen.Igor Jugovic: Vielen fällt es schwer,Schritt zu halten und sich in den neuenFeldern sicher zu bewegen. Unsere Auf-gabe ist es, Anwendern in diesem zuneh-mend digitalen Arbeitsumfeld Orientie-rung und Sicherheit zu geben.

Wie reagieren Sie auf den steigenden

Unterstützungsbedarf?

Dr. Norbert Ueberück: Wir haben im letz-ten Jahr die Serviceabteilung im digita-len Bereich ausgebaut. Die Vielzahl derHard- und Softwarekonstellationen inder computergestützten Prothetik posi-tioniert uns in einem anspruchsvollenService-Umfeld. Unser stark gewachse-

nes Spezialistenteam steht Zahntechni-kern und Zahnärzten mit Rat und Tat zurSeite, wenn es um neue Verfahren undMaterialien geht, telefonisch, am Bild-schirm und bei Bedarf auch persönlichdirekt im Labor oder in der Praxis.

Was heißt für Sie digitaler Service?

Igor Jugovic: Wir unterstützen entlangdes gesamten digitalen Workflows. VomAnlegen eines Auftrags bis zur Abwick-lung im cara Fertigungszentrum sorgenunsere Fachberater dafür, dass keineFrage offenbleibt. Das fängt beim Ein-stieg in die digitale Prothetik an. Nach derInstallation weisen wir die Anwender vorOrt ein und stellen sicher, dass sie mitdem System arbeiten können. In der digi-talen Prothetik sind reibungslose Abläufeund die termingerechte Lieferung er-folgskritisch. Deshalb bieten wir nebenWartung und regelmäßigen Updatesschnelle Hilfe bei Störungen. Auf

Wunsch verbinden sich unsere Fachbera-ter direkt mit dem PC im Labor und lösenden Fall gemeinsam mit dem Anwender.

Inwiefern müssen (und können) Labore

selbst Services rund um die digitale

Prothetik bieten?

Dr. Norbert Ueberück: Der Zahntechnikerwird in der digitalen Prothetik mehr undmehr zum Berater des Zahnarztes, wennes um Materialien und Verfahren geht.Der Zahnarzt will und kann sich oft nichtmit der Vielzahl neuer Möglichkeiten be-schäftigen. Umso wichtiger ist es, dasssich der Zahntechniker hier auskennt.Viele Zahntechniker haben den Schritt indie digitale Prothetik längst getan, derZahnärzten oft noch bevorsteht. DieserVorsprung bietet Zahntechnikern dieChance, sich als digitale Experten undPartner zu positionieren. Wir befähigenunsere Kunden in den Laboren, ihre Zahn-ärzte zu beraten. Dazu bieten wir zum

Menschen hinter cara

Sicherheit in neuen Feldern

Im hohen Innovationstempo der digitalen Prothetik verliert manch einer die Orientierung. Werseinen Kunden hilft, sich in den neuen Technologien souverän zu bewegen, schafft die Basis fürgemeinsame Erfolge, wissen Dr. Norbert Ueberück, Leiter Technischer Außendienst, und Igor Jugovic, Leiter Service Innendienst im Bereich Digital Service bei Heraeus Kulzer.

Dr. Norbert Ueberück (links) und Igor Jugovic unterstützen CAD/CAM-Anwender im cara System, die Herausforderungen der digitalen Prothetik zu meistern.

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Interview Firmennews

Beispiel individuelle Schulungen, einbreites Kursprogramm und regelmäßigeInformationen über aktuelle Entwicklun-gen der Prothetik.Igor Jugovic: Manche Laborinhaber findenes effektiver, wenn unsere technischen Be-rater sie unterstützen und die Zahnärzteselbst schulen. Wir bieten hier das gesamteSpektrum der Beratung und Ko-Beratungan. Zusätzlich vermitteln wir auf Wunschrenommierte Referenten für Veranstal-tungen im Labor und unterstützen bei derPlanung der Veranstaltungen.

Wo ist der größte Unterstützungsbedarf?

Dr. Norbert Ueberück: Digitale Lösungenleben von ihrer Software. Viele Updatessind intuitiv zu bedienen. Unterstützungist bei komplexen Neuerungen gefragt.Weiß der Anwender einmal, wie er diesenutzt, ist es ganz einfach. Hier liegt unserSpezialgebiet: Zahntechnikern schnelle,kleine Kniffe zeigen, damit sie auch neueFunktionen effizient anwenden können.Wer sich die Zeit nimmt, die verfügbarenWerkzeuge kennenzulernen, kann nach-her umso schneller und besser damit arbeiten.

In welchem besonders kniffligen Fall

konnten Sie und Ihr Team einem Kunden

weiterhelfen?

Igor Jugovic: Besonders knifflig … da gibtes so einige. Erst neulich hatten wir ei-

nen Fall, bei dem uns ein langjährigerKunde recht „aufgeregt“ anrief. SeinZahnarzt erwartete dringend eine Arbeitund das Einscannen klappte nicht. DieDarstellung des virtuellen Modells ent-sprach nicht dem ursprünglichen Gips-modell. Unser Spezialist erkannte dasProblem in den Einstellungen sofort undlöste es in wenigen Klicks innerhalb vonMinuten.

Welche Rolle spielt die Marke cara für Sie

im Servicebereich?

Dr. Norbert Ueberück: Eine große: AlsMarke hinter den Produkten und Dienst-leistungen von Heraeus Kulzer in der di-

gitalen Zahnheilkunde ist cara auch füruns im Bereich Service stets präsent.Igor Jugovic: Wir wollen mit unseren Ser-vices an die Erfolgsgeschichte von caraanknüpfen und diese fortschreiben. Dar-auf fokussieren wir alle aktuellen und zukünftigen Serviceleistungen.

kontakt . Heraeus Kulzer GmbHGrüner Weg 1163450 HanauTel.: 0800 [email protected]

info. Dr. Norbert Ueberück leitet seit 2013den Bereich Clinical Services and Trainingder Digital Services von Heraeus Kulzer. Zu-vor war der promovierte Zahnarzt als Pro-duktspezialist und Training Manager Digi-tale Technologien beim Hanauer Dental-hersteller tätig. Vor seiner Assistenzzeit amKlinikum in Hannover sammelte Ueberückals selbstständiger IT-Berater und Entwick-ler von Multimediaprojekten Erfahrungenim digitalen Bereich.Igor Jugovic verantwortet seit Mai 2013 alsLeiter Service Operations den technischenInnendienst der Digital Services bei HeraeusKulzer. Der Diplom-Wirtschaftsinformatikersammelte vor seiner Tätigkeit beim HanauerDentalhersteller vielfältige Erfahrungen imIT-Bereich, zuletzt als IT Service Managerbeim Medizinprodukte-Hersteller Hill-RomInternational IT.

Selbst die modernste Technik braucht Menschen, die sie verstehen,bedienen und ständig weiterentwickeln. Seit sechs Jahren bietet HeraeusKulzer mit dem CAD/CAM-System cara einen wirtschaftlichen Zugang zurmodernen Zentralfertigung. Heute sichert das cara System digitale Präzisionüber den gesamten Workflow in Praxis und Labor. Die cara Spezialisten un-terstützen von der Installation über die Fortbildung und Soforthilfe bis zurVermarktung digitaler Prothetik. Dieser Teil schließt unsere Serie zu den„Menschen hinter cara“ ab.

Das cara Serviceteam steht Anwendern mit Rat und Tat zur Seite, ob telefonisch, auf dem Bildschirm oder vor Ortim Labor.

Video

Die Menschen hinter cara: Statement Dr. Norbert Ueberückund Igor Jugovic

Heraeus Kulzer GmbH

Infos zum Unternehmen

ZWL 6/2014 45

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46 ZWL 6/2014

Firmennews Interview

Herr Jochen Linneweh, im ver gangenenJahr zerstreuten Sie die Verkaufsge-rüchte um dental bauer und bezeichne-ten den Verbleib des Unternehmens in Familienbesitz als das „pulsierende Herz“Ihrer Firma. Ist das Gerede um eine Über-nahme inzwischen verstummt?Jochen Linneweh: An uns werden dies-bezüglich noch immer vereinzelte Äuße-rungen und Nachfragen herangetragen,denen wir nach wie vor aus vollster Über-zeugung widersprechen. Wie die Ent-wicklungen des vergangenen Jahres zei-gen, entbehren diese Gerüchte jeglicherGrundlage. Die personelle Erweiterungder Geschäftsführung durch Heiko

Wichmann und Jörg Linneweh stellt dieWeichen für eine stabile Zukunft derFirma, geprägt durch gesundes Wachs-tum und langfristige, strategische Inves-titionen. Wie Sie sehen, spiegeln sich dieUnternehmenswerte wie Zuverlässig-keit, Vertrauen und Glaubwürdigkeitauch in unserer Kommunikation wider:Alles, was ich im letztjährigen Interviewgesagt habe, ist eingetreten. dentalbauer hält Wort! Wenn wir versichern,dass ein Verkauf des Unternehmens we-der geplant noch überhaupt angedachtwird, dann können sich unsere Kundenund Geschäftspartner auf diese Aus-sage bedingungslos verlassen!

Herr Jörg Linneweh, seit Ihrem Eintritt indie Geschäftsführung der dental bauerGmbH & Co. KG sind inzwischen 100 Tagevergangen. Bleiben Ihnen trotz großerVerantwortung gegenüber der Traditiondes mittelständischen Unternehmensauch Spielräume für Innovationen undden vielzitierten „frischen Wind“?Jörg Linneweh: Darin muss kein Wider-spruch bestehen. Auch und gerade eintraditionsreicher Vertreter des Mittel-stands mit 126-jähriger Unternehmens-historie muss sich in der strategischenAusrichtung an Marktentwicklungenund Zukunftsperspektiven orientieren,darf sich Neuerungen also nicht ver-schließen. Dieses Prinzip wurde bei dental bauer bereits vor meiner Mitwir-kung beherzigt. Mit meinem Eintritt indie Geschäftsführung zog vielleicht tat-sächlich ein „frischer Wind“ ein, aller-dings in Kombination mit bewährtenGrundsätzen und Geschäftsprozessen.Ich bin bereits seit mehreren Jahren Mitgesellschafter und wurde somitfrühzeitig in die Unternehmensprozesseeingebunden, habe gefallene Entschei-dungen in engem Schulterschluss mitden übrigen Gesellschaftern mitgetra-gen. Zudem sind die Aufgabenbereicheinnerhalb der Geschäftsführung klaraufgeteilt und voneinander abgegrenzt,sodass ich in den von mir verantwortetenSektoren auch eigenverantwortlicheEntscheidungen treffen kann. Nichts-destotrotz besteht natürlich eine enge

Schulterschluss von Traditionund Moderne

| Lutz Hiller

Das mittelständische Dentaldepot dental bauer wird seit dem 1. Juli 2014 von einer neu struk-turierten Geschäftsführung geleitet. Neben Jochen G. Linneweh und Heiko Wichmann zeichnetseitdem auch Jörg Linneweh, bisher bereits Mitgesellschafter, für die Belange des Traditions-unternehmens verantwortlich. Im Interview mit Lutz Hiller, Vorstandsmitglied der OEMUSMEDIA AG, sprachen die drei Geschäftsführer über die Herausforderung, den traditionellen Familienbetrieb in eine moderne Zukunft zu führen.

dental bauer GmbH & Co. KG

Infos zum Unternehmen

V.l.n.r.: Die Geschäftsführung von dental bauer v.l.n.r.: Heiko Wichmann, Jörg Linneweh und Jochen G. Linneweh. Das mittelständischeUnternehmen verknüpft traditionelle Werte mit zukunftsweisendem Innovationsgeist.

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Abstimmung aller Geschäftsführeruntereinander. Bei Beschlüssen liegtstets ein auf das Wohlergehen der Firmasowie ihrer Mitarbeiter, Geschäftspart-ner und Kunden ausgerichteter Konsenszugrunde. Unter diesen Gesichtspunk-ten sehe ich den Brückenschlag zwi-schen Tradition und Moderne bei dentalbauer absolut gelungen.

Herr Wichmann, Sie kennen den Den-talmarkt aus langjähriger Erfahrung,sind aber bei dental bauer das einzigeGeschäftsführungsmitglied ohne „Fa-milienbande“ zum Unternehmen. Waszeichnet aus Ihrer Sicht ein Familien-unternehmen in diesem Wettbewerbaus?Heiko Wichmann: In einem Familien-unternehmen schätze ich die kurzenEntscheidungswege und besonders dieNähe zum Mitarbeiter und Kunden, diebei dental bauer durchaus wechselseitigverstanden wird. Uns als Geschäfts -führung ist es wichtig, im operativen Ge-schäft präsent und als direkte Ansprech-partner verfügbar zu sein. Wenn uns einKunde Feedback zu unserer Arbeit gebenmöchte, dann freuen wir uns über dieKontaktaufnahme. Zu diesem Zweckwurde eine spezielle E-Mail-Adresseeingerichtet, über die jederzeit eine di-rekte Kommunikation hergestellt wer-

den kann: geschä[email protected]. Ein weiterer Vorteil der mittel-ständischen Firmenpolitik ist die Mög-lichkeit, kurzfristig auf Wünsche, Sorgenund Nöte zu reagieren und bedarfsge-rechte Angebote zu machen. Statt stati-scher Prozesse können hier dynamischeMaßnahmen initiiert werden. Wir sindnicht vom Börsenkurs abhängig: Ent-scheidungen werden zugunsten derKunden und Mitarbeiter getroffen, ohnederen Interessen gegen die Anliegen vonInvestoren abwägen zu müssen.

Herr Jörg Linneweh, eines der Schwer-punktthemen von dental bauer ist dasQualitätsmanagement in den Zahnarzt-praxen und die damit verbundenen Serviceleistungen. Warum liegt Ihnendiese Materie besonders am Herzen?Jörg Linneweh: Zahnärzte haben den hippokratischen Eid geschworen,sind als Praxisinhaber aber gleichzeitigwirtschaftlichen Rahmenbedingungenunterworfen. Darauf werden sie imZahnmedizinstudium allerdings nichtvorbereitet. Ein brillantes Beispiel einerunserer Dienstleistungen mit Allein-stellungsmerkmal ist ProKonzept. Mitdiesem durchdachten Service entlastenwir den Zahnarzt bei diesem Spagat, indem wir ihm die administrativen Auf-gaben wie elementare Bestandteile desQualitätsmanagements und die Einhal-tung der Hygienerichtlinien erleichtern.Damit werden Praxisabläufe effizienterund der Fokus richtet sich wieder auf dieeigentliche Berufung: eine kompetentePatientenversorgung. Ähnlich verhält essich mit mobileX, unserer Software -lösung, mit welcher der dental bauer-Servicetechniker vor Ort in der Zahnarzt-praxis alle Informationen über die individuellen Gerätestrukturen des je-weiligen Kunden erhält. Mit dem Servi-

ZWL 6/2014 47

AN

ZE

IGE

Der Stand von dental bauer auf der Fachdental Südwest 2014 zog zahlreiche interessierte Besucher an, die sich über die Angebote und Neuheiten des Dentaldepots informierten.

Jochen G. Linneweh leitet die dental bauer-Unter-nehmensgruppe seit 1988.

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48 ZWL 6/2014

Firmennews Interview

cegedanken steht und fällt der Anspruchan ein modernes, kundenorientiertesDentaldepot. Für uns sind Gradmesserdes Erfolgs nicht die Ergebnisse von Kun-denbefragungen, sondern die verzeich-neten Zuwächse im Servicesektor – aufquantitativer und qualitativer Ebene!

Ein personeller Wechsel in der Ge-schäftsführung wird am Markt stets aufmerksam beobachtet. Welche Reak-tionen wurden Ihnen diesbezüglich ent-gegengebracht?Jochen Linneweh: Natürlich führt einesolch bedeutende Veränderung zu Auf-merksamkeit in der Branche, die durchdie Verbreitung unzutreffender Ge-rüchte nur noch vergrößert wird. Bei genauerer Betrachtung lässt sich abererfreulicherweise feststellen, dass dasInteresse am Unternehmen durch dieaufgefrischte Organisation der Ge-schäftsführung sogar zugenommen hat.dental bauer tritt nach wie vor als at-traktiver Arbeitgeber auf, mit modernenArbeitsbedingungen an durchtechnifi-zierten Arbeitsplätzen. Für den erforder-lichen Zuwachs an qualifiziertem Perso-nal wird auf die Rekrutierung durch pro-aktive Bewerbungen gesetzt. GezieltesAbwerben oder Headhunting entsprichtnicht den Prinzipien unseres Unterneh-mens, das Werte wie Loyalität und Ver-bindlichkeit als essenzielle Grundlagender Zusammenarbeit betrachtet. Für un-sere Kunden bedeutet diese Beständig-keit ein Höchstmaß an Servicequalität:

Sie werden langfristig vom gleichen An-sprechpartner betreut, der nicht nur einegenaue Branchenkenntnis mitbringt,sondern auch mit dem Zahnarzt und dessen Praxis individuell vertraut ist.

Stichwort Loyalität: Wir haben bereitsmehrere Aspekte zum Thema Mittel-stand gehört. Herr Jochen Linneweh undHerr Jörg Linneweh, wie sehen Sie als In-haber den Charakter eines mittelständi-schen familiengeführten Unternehmensund wie manifestiert er sich bei dentalbauer?Jörg Linneweh: dental bauer als fami -liengeführtes Unternehmen bekenntsich klar zu seiner sozialen Verantwor-tung gegenüber seinen Mitarbeitern undderen Familien. Dazu gehört es, ihnenlangfristig Sicherheit durch einen be-ständigen Arbeitsplatz zu bieten, derauch in wirtschaftlich schwierigen Zei-ten keinem Personalabbau zum Opferfällt. Kurzfristig gedachte Geschäfts-

konzepte im Dentalmarkt tendierendazu, kritischen Phasen durch Restruk-turierungsmaßnahmen zu begegnen, diemeist mit schmerzhaften Einschnitten inder Belegschaftsstruktur einhergehen.Wer als Unternehmer langfristig undverantwortungsbewusst plant, mussnicht bei jeglicher Änderung der Markt-bedingungen restrukturieren.Jochen Linneweh: Und auch nicht beijedem Geschäftsführungswechsel eineStrategieänderung einleiten! Der Ein-tritt meines Sohnes in die Unterneh-mensleitung tut der Kontinuität unsererUnternehmensstruktur, Wertmaßstä-ben und Zielen keinen Abbruch. Aus die-sem Grund bin ich auch der festen Über-zeugung, dass dental bauer zukünftigein weiteres Wachstum bevorsteht, ge-tragen vom Vertrauen unserer Mitarbei-ter, Geschäftspartner und Kunden. Wennjemand dazu Anregungen an uns heran-tragen möchte: Unter E-Mail-Adressegeschä[email protected] sindwir (fast) jederzeit erreichbar!

Heiko Wichmann, Jochen G. Linneweh und Jörg Linneweh im Gespräch mit Lutz Hiller

Heiko Wichmann im Interview mit Lutz Hiller.

Lutz Hiller

Infos zum Autor

kontakt.dental bauer GmbH & Co. KGErnst-Simon-Straße 1272072 TübingenTel.: 07071 [email protected]

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Herr Gödiker, welche Brennträger wer-den für die Brandführung bei VITA SUPRINITY empfohlen?Für die Kristallisation von Kronen emp-fehlen sich Wabenbrennträger mit Pla-tinstiften (Abb. 2). Diese garantiereneine gute Durchwärmung und verhin-dern zugleich ein Anhaften an der Res-tauration. Bei Objekten wie Inlays, On-lays und Veneers hat es sich bewährt,die Restauration mit einer dünnen LageBrennwatte als Unterlage auf demBrennträger zu platzieren.

Worauf ist beim Einsatz von Brenn-stützpaste als individueller Brenn -träger im Praxis-/Laboralltag zu ach-ten?Die Brennstützpaste kann dazu ge-nutzt werden, um beispielsweise Mola-renkronen auf den Pins zu fixieren.Außerdem können mithilfe der Firing-Paste auch keramische Brennträgerverwendet werden. In diesem Fall dientdie Paste dazu, einen direkten Kontakt

und somit mögliche Anhaftungen oderTemperaturschocks zu vermeiden. Aufjeden Fall sollte stets nur eine ganz ge-ringe Menge Firing-Paste verwendetwerden.

In welchem Stadium ist die Restaura-tion idealerweise manuell nachzubear-beiten bzw. für die Individualisierung zu reduzieren?Ein Cut-back für die Individualisierungmit VITA VM 11 wird idealerweise be-reits bei der virtuellen Konstruktion an-gelegt, um reproduzierbare Ergebnissesicherzustellen und den Schleifvor-gang sowie die damit verbundene Wär-meentwicklung zu minimieren. Auchkleinere Korrekturen sind im vorkristal-lisierten Zustand angezeigt – das istnicht nur materialschonend, sondernreduziert auch Werkzeugverschleißund Arbeitsaufwand. Nur die Hoch-glanzpolitur sollte zur besseren Über-prüfbarkeit nach der Kristallisationdurchgeführt werden.

Muss der Werkstoff vor einer Verblen-dung vorbehandelt werden und wenn ja,wie? Eine spezielle Vorbehandlung der VITASUPRINITY Oberfläche ist nicht notwen-dig. Nach der Kristallisation kann VITAVM 11 direkt aufgebrannt werden (Abb. 3und 4). Die sehr gute Abstimmung hinsichtlich Wärmeausdehnungskoeffi-zient und Erweichungstemperatur ga -rantiert einen hervorragenden Verbund.Soll nur bemalt oder glasiert werden, sokann dieser Arbeitsschritt zusammenmit dem Kristallisationsbrand erfolgen.

ZWL 6/2014 49

Interview Firmennews

Vier Fragen zur Verarbeitungder Glaskeramik

Diplom-Ingenieur und Zahntechniker Michael Gödiker (Fachbereichsleiter VITA Forschung &Entwicklung, Bad Säckingen, Deutschland) beantwortet die vier häufigsten Fragen rund um dieVerarbeitung von VITA SUPRINITY.

kontakt . VITA Zahnfabrik H. Rauter GmbH & Co. KGSpitalgasse 379713 Bad SäckingenTel.: 07761 5620Fax: 07761 [email protected]

VITA Zahnfabrik

Infos zum Unternehmen

Abb. 1: Dipl.-Ing. ZT Michael Gödiker/Bad Säckingen. – Abb. 2: VITA SUPRINITY-Krone reduziert auf Platinstift.* – Abb. 3: VITA SUPRINITY-Krone mit VITA VM 11 individualisiert.* –Abb. 4: Finales Ergebnis auf dem Modell.*

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Abb. 2Abb. 1 Abb. 3 Abb. 4

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Die digitalen Pioniere in den Zahnarztpraxen arbeitenschon seit weit über zehn Jah-

ren routinemäßig mit den angebotenenDi gitalwerkzeugen. Auch nutzen vieledieser Digitalanwender das bereits be-stehende Angebot an Intraoral scannernfür einfache bis mäßig komplexe Res-taurationen, um selbst den bisherigen„Missing Link“ im digitalen Workflow –die orale Ab formung – zu überbrücken.Doch sowohl in der Hand habung undDatenverarbeitung als auch in der wirt-schaftlichen Darstellbarkeit waren bzw.sind die bisher erhältlichen Intraoral -scanner nicht immer einfach in den Praxisalltag zu integrieren.

„Abenteuer Intraoralscanner“?

Einer der Innovationstreiber, die unent-wegt an neuen Lösungen in diesemMarktsegment arbeiten, scheint derzeit3M ESPE zu sein. In den USA ist seit 2013

eine neue Generation von Intraoral -scannern dieses Anbieters auf demMarkt – der sogenannte 3M True Defini-tion Scanner. Seit diesem Sommer ist eroffiziell auch in Deutschland bzw. Eu-ropa eingeführt. Ein sehr augenfälligerUnterschied dieses Gerätes zu dessenälteren Brüdern und Schwestern sindseine Größe und sein Design. Das Hand-stück hat inzwischen die Dimension ei-nes etwas größeren, aber dafür gerad -linigen Bohrers und ist damit das zurzeitkleinste und handlichste Instrument amMarkt. Natürlich sind für den Hersteller die Prä-zision und die Wiederhol barkeit exakterScanergebnisse die entscheidenden Ar-gumente. In den Pros pekten wird von ei-ner Pass ge nau ig keit von 99,7 Prozentgeschwärmt. Vor allem aber bei derWiederhol barkeit werden die bisherigenGeräte der Mitbewerber wohl etwasnach gerüstet werden müssen. Tatsäch-

lich punktet der 3M True DefinitionScanner mit einer Vielzahl an weiterenguten Argumenten. Zum einen liefertder Scanner offene STL-Daten. DieWahlfreiheit in Bezug auf das Labor istweiterhin gegeben. Zum anderen sindim Bereich der Implantologie auch ge-schlossene Anbindungen an Anbieterwie BIOMET 3i und Straumann möglich. Bei allen technischen und ästhe tischenFinessen hinsichtlich des neuen Scan-ners treibt 3M ESPE ein viel grundlegen-deres Problem um: Wie können wir alsInnovator und überzeugter Investor indiese Technologien für eine höhereIntraoral scanner-Akzeptanz am Marktsorgen?

GO!DIGITAL

Aus diesem Grund hat man sich bei 3MESPE zu einem für das Un ternehmenrecht ungewöhnlichen Schritt entschie-den: Man wollte ein Symposium zum

50 ZWL 6/2014

Firmennews Veranstaltung

Formst du noch ab oder scannst du schon?

| Georg Isbaner

Die „Digitalisierungsgrade“ in den einzelnen Praxen sind unterschiedlich ausgeprägt. 3M ESPE stellte in St. Wolfgang, Österreich, seinen neuen Intraoralscanner vor, der den digitalen Workflow verbessern soll.

3M Deutschland GmbH

Infos zum Unternehmen

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State of the Art der digitalen Zahnheil-kunde veranstalten – man einigte sichauf das auf fordernde Motto „GO!DIGI-TAL – Transform your procedures“. Am 9. und 10. Oktober wurden in St. Wolf-gang, Österreich, im Scalaria Eventre -sort am Wolfgangsee, neueste wissen-schaftliche Erkenntnisse samt ihrerpraktischen Umsetzung zu den oben ge-nannten Themen präsentiert. Unter derwissenschaftlichen Leitung von Dr. DanPoticny haben ins gesamt zwölf renom-mierte interna tionale Referenten überdigitale Technologien gesprochen unddabei Chancen und Möglichkeiten die-ser neuen Wege aufgezeigt. Die ersten Vorträge von Frédéric vanVliet (3M ESPE), Dr. Dan Poticny undProf. Dr. Stefen Koubi machten mit ein-drücklichen Zahlen und Gra fiken deut-lich, dass unser Alltag der maßen vondigi talen Geräten und Applikationendurchdrungen ist, dass es nicht mehrvorstellbar ist, ohne diese auszukom-men. Die Referenten Prof. Dr. AlbertMehl, Prof. Dr. Bernd Wöstmann und Dr.Jan Frederik Güth machten auf die heu-tigen Fähigkeiten und Möglichkeitendes Intraoral scannens und dessenSchnittstellen aufmerksam. Gerade Dr.Güth ging stärker auf das Gerät ein: „Esgeht nicht so sehr um Präzision an sich. Die meisten Scanner sind schon heutepräzise. Vielmehr sind Vorhersagbarkeitund Re peatability (Wiederholbar keit,Anm. d. Red.) die entscheidenden Fakto-

ren beim Intraoralscan.“ Mit Wiederhol-barkeit meint er die Reproduzierbarkeitvon gleichbleibend präzisen Scan -ergebnissen. Aufgrund dessen sei beidem neuen Gerät die eigene Lernkurvebesonders güns tig, so Güth. Man könnedaher sehr schnell auf hohem – sprichpräzisem – Niveau digitale Abformun-gen vornehmen. Prof. Dr. Daniel Wismeijer zeigte, wie die Daten von Intraoralscannern undCT/DVT-Scannern kombiniert werdenkönnen, um Planungen und Navigationbei implantologischen Eingriffen opti-mal durchzuführen. In diesem Sinne war die Ver anstaltung inSt. Wolfgang durchaus als Ermunterungaufzufassen, in der ei genen Arbeits-weise digital zu werden (GO!DIGITAL).Man kann ge spannt sein, inwieweit

3M ESPE mit der Pro dukt ein führung des3M True De fi ni tion Scanners im Rah mendieses Symposiums etwas verändert.

Veranstaltung Firmennews

ZWL 6/2014 51

kontakt . 3M Deutschland GmbHTel.: 0800 2753773www.3mespe.de

Abb. 1: Die Referentenriege auf einen Blick.

Abb. 2: Das Tagungshotel am Wolfgangsee. – Abb. 3: Blick in den voll besetzten Tagungssaal. – Abb. 4: Detailansicht eines Scanvorgangs mit dem 3M True Definition Scanner.

Georg Isbaner

Infos zum Autor

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Im Rahmen einer Welttournee be-reiste Klaus Müterthies, einer derbekanntesten Zahntechniker der

jüngeren Vergangenheit, unlängst dieUSA, Spanien, Frankreich, Deutschlandund Südtirol. In den verschiedenen Zir-konzahn Education Center und Partner-einrichtungen sowie an der University ofCalifornia lehrte er den teilnehmendenZahntechnikern exklusiv die Grundla-gen seiner Kunst. Der Paukenschlag ge-lang Zirkonzahn jedoch in Spanien, wo

eine neue Filiale nahe Barcelona in An-wesenheit des Ästheten Müterthies er-öffnet wurde. Auf die Eröffnung desvollausgestatteten Zirkonzahn Educa-tion Center folgte einer seiner begehr-ten Kurse, bei denen er den Teilnehmernje zwei volle Tage widmet: Nach der Be-grüßung, einer kurzen Einführung in dasKursprogramm und einem Stegreif-Vor-trag durch Klaus Müterthies befasstensich die Besucher unter Anleitung desangesehenen Zahntechnikers am ersten

Tag mit der Bearbeitung einer gefrästen6-gliedrigen Frontzahnbrücke aus Prettau® Zirkon und dem Einfärben vonZirkon mit Colour Liquid Prettau® Aqua-rell. Am zweiten Tag wurden die Er -gebnisse vom Vortag begutachtet und analysiert. Dann ging es weiter mit derpraktischen Tätigkeit. Die Teilnehmerbeschäftigten sich mit der Schichtungvon ICE Zirkon Keramik im Inzisalbe-reich und mit dem Auftragen und demBrand der neuen ICE Zirkon Malfarben3D by Enrico Steger. Mit gespanntemInteresse verfolgten die anwesendenZahntechniker die virtuosen Handgriffedes Meisters und verfeinerten ihre eigene Arbeitstechnik. Zum Abschlussseiner Tour wird Müterthies im Januar2015 noch einmal im Zirkonzahn Edu -cation Center in Neuler (Baden-Würt-temberg) Halt machen. Dieser Sonder-termin kam aufgrund der großen Nach-frage an diesem Kursangebot zustande.Die Tour wurde von der Südtiroler FirmaZirkonzahn organisiert und zusammenmit Klaus Müterthies durchgeführt. Zirkonzahn setzt seit einiger Zeit einenSchwerpunkt auf Bildung. Dabei gilt derGrundsatz: Nur wer gut ausgebildet ist,kann auch Kompetenz vermitteln undals guter und gewinnender Zahntechni-ker bestehen.

52 ZWL 6/2014

Firmennews Veranstaltung

Weiterbildung „worldwide“

Zusammen mit dem Südtiroler Unternehmen Zirkonzahn ist der international angesehene Zahn-technikermeister Klaus Müterthies aktuell auf Welttournee. In kollegialer Atmosphäre lernendie Teilnehmer ästhetische Zahntechnik aus erster Hand kennen.

kontakt . Zirkonzahn GmbHAn der Ahr 739030 Gais-Südtirol, ItalienTel.: +39 0474 [email protected]

Zirkonzahn GmbH

Infos zum Unternehmen

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www.zahntechnik-stmoritz.de

Mit eigener Meinungnicht hinter dem Berg halten

1. Februar – 7. Februar 2015

im Kulm Hotel St. Moritz

42. Internationale Fortbildungstagungfür Zahntechniker in St. Moritz

Dr. Christin Arnold

ZTM German Bär

Jürgen Bleichrodt

Dr. Peter Brehm

ZTM Daniel Ellmann

ZTM Udo Gerschler

ZTM Hans-Jürgen Joit

Alexander Mack

ZT Dominik Mäder

ZTM Björn Maier

ZTM Oliver Morhofer

ZTM Christian Moss

ZT Jochen Rebbe

ZTM Ralph Riquier

ZTM Fritz Schalkhäuser

Dr. Karl-Heinz Schnieder

Prof. Dr. Jürgen Setz

Dr. Schweyen

ZTM Lutz Tamaschke

Vera Thenhaus

ZTM Wilfried Tratter

Prof. Jef van der Zel

ZTM Petra Clauß

ZTM Volker Weber

Clemens Winter

ZTM Siegbert Witkowski

ZTM Patrick Zimmermann

Referenten u.a.:

Mit eigener Meinungnicht hinter dem Berg halten

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54 ZWL 6/2014

ZTM Uwe Breuer

Dipl.-Betriebswirt (FH) Hans-Gerd Hebinck

Dr. Eduardo Mahn

ZTM Hans J. Schmid

Guido Sieker

Uwe Techt

ZTM Christian Wagner

Roland Arndt

Stefan Häseli

Manfred Kern

ZTM Jost P. Prestin

Priv.-Doz. Dr. med. dent. Sven Rinke, M.Sc., M.Sc.

ZTM Hans J. Schmid

ZTM Rupprecht Semrau

Dr. Tom Barthel

Dr. med. dent. Tobias Bensel, M.Sc.

Priv.-Doz. Dr. Arne F. Boeckler

Dipl.-Betriebswirt (FH) Hans-Gerd Hebinck

Dirk Illner

Annett Kieschnick

Prof. Dr. Hans-Christoph Lauer

Dr. Eduardo Mahn

ZTM Martin Mormann

Karin Probst

ZTM Hans J. Schmid

Diese und weitere Ausgaben finden Sie als E-Paper auf www.zwp-online.info/publikationen

1/2014 3/20142/2014

Das Team der ZWL Zahntechnik Wirtschaft Labor

bedankt sich bei allen Lesern und Autoren für das großartigepublizistische Jahr 2014!

Georg Isbaner Stefan Reichardt Carolin Gersin Sarah FuhrmannRedaktionsleitung Projektleitung Redaktion Layout/Satz

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ZWL 6/2014 55

Dr. Christian Ehrensberger

Dipl.-Betriebswirt (FH) Hans-Gerd Hebinck

Dr. Philip Jesch

Ayumu Kanazawa

ZT Christian Koczy

Yoshinobu Maeda

Ken-ichi Matsuda

Tetsuo Miyamoto

Olaf Mrotzek

Hiroyuki Otake

ZTM Hans J. Schmid

DDr. Dagmar Schnabl

Oliver Schumacher

Uwe Techt

Marc Brandner

Christian Ermer

Marc M. Galal

Natascha Hollingshead-Tamer

Henrike Kaltenberg

Manfred Kern

Annett Kieschnick

Thomas Krug

ZTM Jost P. Prestin

ZTM Hans J. Schmid

ZT Christian Seger

ZT Xavier Zahno

4/2014 5/2014

6/2014

Werden auch Sie Autor/-in für

ZWL Zahntechnik Wirtschaft Labor!Bitte kontaktieren Sie Georg Isbaner. E-Mail: [email protected]

Dr. Sergey Chikunov

Dr. Dorit Freitag

Stefan Häseli

Werner Hörmann

ZTM Sebastian Kaufmann

ZTM Hans J. Schmid

Rainer Schoettl, D.D.S.

ZTM Jürgen Sieger

Bild: © p.studio66

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56 ZWL 6/2014 Diese Beiträge basieren auf den Angaben der Hersteller und spiegeln nicht immer die Meinung der Redaktion wider.

Technik produkte Herstellerinformationen

Häufiger Kopf- und Gesichtsschmerz, bis hin zu Nacken-problemen, können Hinweise auf eine craniomandibuläreDysfunktion sein. Oft lindert beispielsweise eine Aufbiss-schiene die Beschwerden. Zuvor muss jedoch immer derBiss optimal registriert werden. Hier wird von CMD-Spe zialisten das mit dem Four-Star-Award ausgezeichnete Bissregistrat StoneBite® von derDreve Dentamid GmbH eingesetzt. Der Anwendungskom-fort und die hohe Stabilität sind der Grund. CMD-spe zia -li sierte Zahnärzte nutzen deshalb das mit 48 Shore D sehrharte Si likon. Besonders Zahntechniker loben StoneBite®für die sehr gute Schneid- und Fräsbarkeit sowie dieexakte Dar stellung. Zudem sind die lange Lagerstabilität und die optimale Reponierbarkeit unbedingte Voraussetzung in der CMD-The rapie. StoneBite® bleibt während des Abbindeprozes-ses tempe ra tur stabil, welches die Behandlung disko -ordinierter Patienten sehr erleichtert. Sogar an die logis-tische Her ausforderung einer modernen Praxis wurde ge-

dacht: So lässt sich StoneBite® mittels aufgedruck-tem HIBC-Codes via Scanner sehr einfach zum je -

wei ligen Patienten zuordnen. So wird nebenbei dielückenlose und komfortable Dokumentationin der Pra xis unterstützt. Betriebswirtschaftlich denkende Anwenderkönnen sich vom attrak tiven Preis-Leis-tungs-Verhältnis überzeugen.

Dreve Dentamid GmbHTel.: 02303 8807-40

www.stonebite.de

CMD-Therapie:

Optimale Bissregistrierung

Dreve Dentamid GmbH

Infos zum Unternehmen

Das bayerische CAD/CAM-Kompetenzzen-trum CADfirst erweitert sein Zirkonoxid- Produktportfolio. Dentallabore und Praxisla-bore können fortan das vollkeramische Hoch-leistungsmaterial KATANA™ Zirconia ML vonKuraray® Noritake® nutzen, um polychro-matische Kronen, Brücken und Gerüste in einer „zahnechten“ Ästhetik zu erhalten. Diebereits mit fließendem Farbverlauf colo-rierte Zirkonoxid-Disc zeigt sanfte Zahn-schmelz-, Dentin- und Zahnhalsfarbab -stufungen, die sofort für ein ansprechendesnatürliches Ergebnis sorgen.

CADfirst Dental Fräszentrum begegnet mitAufnahme des mehrfarbigen ZirkonoxidsKATANA™ ML in seine Produktpalette dergesteigerten Nachfrage seiner Kundennach einer ästhetischen Lösung ohne hohenNachbearbeitungsaufwand. Durch den in-tegrierten Farbverlauf können Laboremittels Polieren oder Glanzbrand sofort einErgebnis erzielen, das die Natur optimalimitiert. „Dieses Zirkonoxid wird von unse-ren Kunden deutschlandweit immens ge-schätzt, was im Übrigen nicht nur an derhochwertigen Ästhetik, sondern vor allem

auch an dem sehr guten Fit liegt“, so Dr. Amine Benalouane, GeschäftsführerCADfirst Dental Fräszentrum GmbH. „DasMaterial ist während des Fräsvorgangsnicht spröde, sondern weich und verdichtetsich nach dem Sinterprozess zu einer in derStruktur äußerst homogenen Form.“CADfirst liefert das mehrfarbige Zirkonoxidbei Dateneingang bis 14 Uhr für alle offenenCAD-Systeme, wie zum Beispiel DentalWings®, 3Shape®, Exocad® u.a., bis 14 Uhram Folgetag aus. Bei Modelleingang bis 14 Uhr werden die Fräsarbeiten nach 48Stunden versandt. Zudem können Dentalla-bore oder Praxislabore, die ein Modell sen-den, optional ein Finish buchen, im Rahmen dessen auch die Approximalkontakte kor-rekt eingestellt sowie die Veredelung inForm von Glanzbrand oder Politur inkl. ausgedünnter Ränder durchgeführt wer-den.

Mit ® oder ™ gekennzeichnete Namen sind eingetra-

gene Marken/Warenzeichen der jeweiligen Inha-

ber/Hersteller.

CADfirst Dental Fräszentrum GmbHTel.: 08450 929597-4www.cadfirst.de

Hochleistungsmaterial:

Portfolio um mehrfarbiges Zirkonoxid erweitert

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Herstellerinformationen produkte Technik

PRESTO AQUA LUX, die schmierungsfreieLuftturbine mit Wasserkühlung und LED-Licht von NSK, eignet sich besonders gut fürArbeiten mit Keramiken auf Zirkoniumbasis.Die LED-Lichtquelle erzeugt Licht in Tages-lichtqualität, die angenehm für das Auge ist,echte Farben zeigt und kein Detail verbirgt.Dabei kann die Beleuchtungsstärke indivi-duell angepasst werden. Dies trägt dazu bei,Reflektionen zu vermeiden, und ist vor allemvon Vorteil, wenn eine große Bandbreite anMaterialien bearbeitet wird. Die Wasserküh-

lung verringert die Hitze entwicklung an demzu bearbeitenden Material. Dies verhindertMikrosprünge und reduziert die Streuung von

Schleifstaub signi fikant. DieseLaborturbine bietet durcheine stufenlose Regulierungvon Sprayluft und Spraywas-ser je nach Material und Vor-lieben die für jede Anwendungidealen Kühl- und Arbeitsbedin-gungen. Der einzigartige Staubschutz-mechanismus des frei dreh baren, geräusch -armen und vibrationsfrei laufenden Hand-stücks verhindert das Eindringen von Schleif-staub in die Lager und ist somit ein Garant füreine lange Lebensdauer.NSK Europe GmbHTel.: 06196 77606-0www.nsk-europe.de

NSK Europe GmbH

Infos zum Unternehmen

Luftturbinensystem:

LED-Licht integriert

Die MA31 ist eine bürstenlose Fußsteuer -anlage mit einem handlichen Technikhand-stück, das auch für kleinere Hände oder filigrane Arbeiten geeignet ist.Im Drehzahlbereich von 1.000 bis30.000/min kann die Anlage stufenlosüber das Fußsteuergerät geregelt wer-den. Die Anlage besteht aus Fuß-steuergerät und Technik-handstück sowie einerHandstückablage und Zubehör.Für anspruchsvollere Aufgaben-stellungen sowie für Gipsarbei-

ten sollte jedoch eine MA35 oder gar eineMA50 ins Auge gefasst werden, das Hand-stück ist massiver und es steht eine größereAuswahl an Steuergeräten zur Verfügung(Fuß-, Knie-, Tischversion). Außerdem ist fürGipsarbeiten durch den integrierten Luft-stromabweiser die Reparaturanfälligkeit geringer.Weitere Informationen zu beiden Produktensind online erhältlich. MUSS Dental GmbHTel.: 05103 7065-0www.muss-dental.de

Fußsteueranlage:

Einsteiger-Modell versus Profi-Modell

Die neuen, vielseitigen LED-Arbeitsplatz-leuchten Lablight Flex I/Flex II von RIETH versprechen dem Techniker eine Vielzahlvon Vorteilen für effektives Arbeiten. Das 5-500-K-Tageslicht hat einen sehr hohenFarbwiedergabeindex (CRI > 90) und er-möglicht bestes Farbsehen. Die hochwertigen LEDs erzeugen ein homo-genes, flimmerfreies Licht, das ein kontrast -reiches und ermüdungsfreies Sehen und Arbeiten ermöglicht. 1.000–2.000 Lumenstehen dabei für genügend Ausleuchtungs-kraft auf der Arbeitsfläche zur Verfügung(2.000–8.000 Lux Flex I/3.000–10.000 LuxFlex II) - selbstverständlich hocheffizientund energiesparend und ohne Hitzeent-wicklung. Die elegante Flex-Serie, ausge-stattet mit einem hochwertigen Metall-

Flexschlauch, ist immer optimal positionier-bar und lässt sich über den Schraubsockeloder eine Tischklemme leicht montieren. Miteiner optionalen Metallplatte ist die Leuchteauch frei aufstellbar. Die LED-Leuchten sindein Teil des RIETH Lablight-Konzeptes, das

eine komplette, computergenerierte Raum-lichtplanung nach DIN EN12464 ermöglichtund gerne individuell erstellt wird.RIETH. DentalprodukteTel.: 07181 257600www.a-rieth.de

LED-Leuchten:

Erfolgsgeheimnis gutes Licht

Diese Beiträge basieren auf den Angaben der Hersteller und spiegeln nicht immer die Meinung der Redaktion wider. ZWL 6/2014 57

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Dinge ändern sich, doch eine Sache bleibt gleich: Ästhetik beruht aufIndividualität! Trotz der vielen Veränderungen, die durch die digitalenFertigungstechnologien entstehen, bedarf es nach wie vor der Fähig-keit, einen individuell auf den Patienten adaptierten Zahnersatz zu er-stellen. Neben den lichtoptischen Eigenschaften einer Restaurationkommt der Zahnform eine hohe Bedeutung zu und diese variiert vonPatient zu Patient teilweise erheblich. Eine Zahnform aus dem „Nichts“zu kreieren, bedeutet für den Zahntechniker einen hohen zeitlichenAufwand; insbesondere bei der virtuellen Modellation der Frontzähnestehen viele Techniker vor Schwierigkeiten. Genau für diese Situatio-nen schafft Zfx Dental jetzt Abhilfe.

The Art of Shape

Mit einer neuen Zahnform-Bibliothek „The Art of Shape“ ebnet dasUnternehmen den sicheren Weg zu einer individuellen Ästhetik. DieZahnform-Bibliothek in der Zfx CAD/CAM-Software bildet eine opti-male Basis für die zeitsparende, anatomisch-funktionelle und ästheti-sche Modellation. Zfx hat drei verschiedene Zahnform-Sets entwickelt,die zum individuellen Erscheinungsbild des Patienten passen. Abge-stimmt auf die in der Prothetik validierten Beziehungen zwischenZahn- und Gesichtsform besteht „The Art of Shape“ derzeit aus drei vir-tuellen Zahnmodellen, die den Gesichtstypen quadratisch, dreieckigund oval zugeordnet sind. Die im Set integrierten Zahnformen können

individuell adaptiert und an die jeweiligen oralen Gegebenheiten angepasst werden.

Renaissance, Baroque und Impressionism

Die Entwickler der Zahnformen haben sich von drei großen historischenEpochen inspirieren lassen, die Eckpfeiler des Fortschritts waren unddie den Wandel der modernen Kultur geprägt haben: Renaissance, Barock und Impressionismus. Aus diesen Epochen ergeben sich die Namen für die virtuellen Zahnform-Sets:– Renaissance: Dieses Set integriert Formen, die in ihren wohlpropor-

tionierten Volumen eine ideale Balance zum quadratischen Ge-sichtstyp bilden.

– Baroque: Kreativität und Fantasie der Formen – diese Zähne erzeu-gen durch ihr leichtes Spiel von Licht und Schatten typische drei -eckige Formen.

– Impressionism: Durch die Harmonie von Kontur und Farbe ergebensich romantisch abgerundete Formen, die zum Gesichtsbild korre -lieren.

In den drei ganz verschiedenen Zahnform-Sets kann für jeden Patien-ten die optimal passende Zahnform gefunden werden. Entsprechenddes Credos „Clever, smart und einfach“ haben die Experten von Zfx Dental auf eine durchdachte „plug & play“-Anwendung geachtet. Aufeinfachem Weg wird dem Anwender die Möglichkeit geboten, einehochwertige, individuelle prothetische Restauration zu erarbeiten undsomit den Wunsch nach Ästhetik fast spielend zu erfüllen – ohne diealtbewährten prothetischen Grundlagen zu vergessen. Das „The Art oftShape“-Paket kann ab sofort heruntergeladen und vom Zfx™ Applica-tion Manager durch den Code der Zfx™ Production Key Card (Art. Nr.:ZFX10002334) aktiviert werden.Zfx GmbHTel.: 08131 33244-0www.zfx-dental.com

Zahnform-Bibliothek:

Zeitsparende und ästhetische Modellation

58 ZWL 6/2014 Diese Beiträge basieren auf den Angaben der Hersteller und spiegeln nicht immer die Meinung der Redaktion wider.

Technik produkte Herstellerinformationen

Mit der Ceramill Mikro erweitert die FirmaAmann Girrbach ihr Produktportfolio umeine sehr robuste wie kompakte 4-Achs-Fräsmaschine für die lnhouse-Bearbeitungder klassischen Labormaterialien. Mit dauer-hafter Präzision überzeugt Ceramill Mikro imLaboralltag beim Trockenfräsen verschie -dener Materialien wie Zirkonoxid, PMMA,Wachs, CoCr oder Hybridkeramiken und bie-tet damit einen unkomplizierten Einstieg indie laborinterne CAD/CAM-Fertigung beigleichzeitig geringen Investitionskosten.Ausgestattet mit einer intelligenten 4-Achs-Technologie für die Bearbeitung von Unter-

schnitten und den gleichen Hochleistungs-komponenten wie die große Schwester Ceramill Motion 2, verbessert Ceramill Mikroden Laboralltag in Sachen Effizienz und Pro-duktivität. So sorgt eine industrielle Präzi-sionsachsführung für mechanische Steifig-keit und – gemeinsam mit einer optimiertenSteuerung – für schnelle Verfahrwege. Dabeiist der Fräsraum hermetisch von der Steue-rung abgetrennt, um deren Langzeitkonta-mination mit Staub zu vermeiden. GeringeWartungs- und Serviceaufwendungen run-den das Bild dieser für den Laboralltag opti-mal geeigneten Maschine ab, die auch im Set

mit passenden CAD/CAM-Komponenten angeboten wird.Amann Girrbach AGTel.: 07231 957-100Tel. int.: +43 5523 62333-105www.amanngirrbach.com

Inhouse-Fertigung:

Produktfamilie um 4-Achs-Fräseinheit erweitert

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FORTB I LDUNGSPU

NKTE12

Faxantwort | 0341 48474-290Bitte senden Sie mir das Programm zum Symposium Digitale Dentale Technologien am 6./7. Februar 2015 in Hagen zu.

E-Mail (bitte angeben)

Titel I Vorname I Name

Praxisstempel

ZWL 6/14

HAUPTSPONSOR

7. Digitale Dentale Technologien

ProgrammDDT 2015

6./7. Februar 2015 | HagenDentales Fort-bildungszentrumHagen

Virtuell in Zahn und Kiefer

Referenten u.a.Jürgen SiegerDr. Jan-Frederik GüthZTM Hans-Jürgen JoitDr. Michael HoppEnrico StegerZTM Vincent FehmerJan Moed Falko NoackDr. Christoph BlumDr. Till GerlachDr. Martin KlareAlexander Fink(Stand: 26. November 2014)

Veranstalter/Anmeldung:OEMUS MEDIA AGHolbeinstraße 2904229 LeipzigTel.: 0341 48474-308Fax: 0341 [email protected]

www.ddt-info.de

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NEU

Amann Girrbach AG | Fon +49 7231 957-100Fon International: +43 5523 62333-390

www.amanngirrbach.com

Ceramill Implantatprothetik – ALL INHOUSE

Video „Inhouse-Fertigung Titanabutments“

AmannGirrbach_A4_ZWL614.pdf 1AmannGirrbach_A4_ZWL614.pdf 1 21.11.14 10:5721.11.14 10:57