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August 2012/Sonderheft Jesuiten 1

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

in seinen Exerzitien lässt Ignatius von Loyoladen Beter meditierend das Leben Jesuanschauen, Abschnitt für Abschnitt, in vieleneinzelnen Übungen. Die erste dieser Übungenstellt die Frage, warum Gott überhaupt in JesusMensch wurde: Was bewegte Gott-Vater dazu,seinen Sohn auf die Erde zu schicken? Warumbrauchte es Weihnachten – und dann die 33Jahre des irdischen Lebens Jesu bis zumKreuzestod und zur Auferstehung?

In dieser Übung betrachtet man zunächst,wie „die drei göttlichen Personen“ – gleich-sam vom Himmel herunter – „das ganzeErdenrund“ mit den vielen Völkern undKulturen anschauen. Was sehen sie? Die einenMenschen sind weiß, die anderen schwarz,die einen sind im Frieden, die anderen imKrieg, die einen lachen, die anderen weinen,die einen werden geboren, die anderensterben, sie unterhalten sich, sie schwörenund sie lästern, sie schlagen einander undtöten sich, und: „alle steigen zur Hölle ab“.Der Befund ist eindeutig: Bei aller interes-santen Buntheit ist die Menschheit doch soverdorben, dass sie verloren gehen wird! Diedrei göttlichen Personen sind von dieser Ein-sicht im Inneren bewegt, ja sie sind erregt,erschüttert, aufgewühlt. Sie beraten, was zutun sei. Und sie beschließen, „dass die zweitePerson Mensch werde, um das Menschen-geschlecht zu retten“.

Nun senden sie den Engel Gabriel zu Maria,um ihr die Geburt Jesu anzukündigen. NeunMonate später wird Gott Mensch; die GeburtJesu im Stall von Bethlehem ist das Thema derfolgenden Übung. Am Anfang stand dieErschütterung des göttlichen Herzens über

die Zustände auf der Erde – aus der innerenBewegung entsteht die Einsicht des Herzens,und diese Einsicht motiviert zum Handeln.

Was in Gott geschah und dadurch welt-geschichtlich bedeutsam wurde, gibt es imKleinen in jedem von uns: innere Regungen,die nach einem längeren Prozess desUnterscheidens und des Entscheidens unsdazu bringen, dass wir unser Leben in dieHand nehmen, dass wir uns gegen das Böseund für das Gute engagieren – und dass wir sozu Christen werden.

Die Beiträge in dieser Sonderausgabe derJESUITEN – ein redaktionell überarbeiteterNachdruck der Ausgabe 2011/4, verantwortetvon Simon Lochbrunner SJ, Johann Sperr-mann SJ, Tobias Specker SJ und Tobias Zim-mermann SJ – thematisieren die Bewegungender Seele: wie wir sie wahrnehmen undunterscheiden, wie wir einander auf diesemWeg helfen und uns begleiten lassen können,wie wir Blockaden und Fehler erkennen undüberwinden, wie Regungen uns zu Weg-weisern auf der Suche nach Gott und nach dem rechten Leben werden. Wenn SieIhren Regungen nachspüren, werden Sieerschrecken über manches Böse in dieser Weltund Staunen über sehr viel Gutes, und Siewerden – das wünsche ich Ihnen! – Ihr Herzöffnen für das Wunder Gottes, der aus derinneren Erschütterung der Liebe Mensch

wurde, um uns aus aller Verstrickung und vor demUntergang zu retten.

Stefan Kiechle SJProvinzial

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2 Jesuiten Bewegungen der Seele

Schwerpunkt

Bewegungen derSeele begleitenUnter unserer alltäglichen Geschäftigkeit bleibtmeist die grundlegende Herausforderung desSteuermannes auf offener See verborgen: Werbin ich und wie halte ich Kurs, wenn ich vonverschiedenen Strömungen hin und her ge -zogen werde, von Idealen und Realitätssinn,vom Druck der Außenwelt und den Träumenmeines inneren Menschen.

Mensch, wohin steuerst Du eigentlich DeinLeben? Mensch, wer wirst Du vom Ende hergewesen sein? Der Mensch muss sich selbst alsMensch erfinden. Aber kann man sich selbstMaßstab sein? Für Augustinus ist Sünde eineArt struktureller Orientierungslosigkeit. AmGrunde seiner selbst findet der Mensch strenggenommen nichts, jedenfalls nichts Gültigesals Maßstab, denn der Mensch ist – christlichgesehen – Schöpfung aus dem Nichts. Wirleben in einer Kultur, die es zur Tugend er -klärt, sich einfach nur auf das zu beschränken,was für die eigene, begrenzte Fähigkeit derRatio zu greifen ist. Die Frage nach derMöglichkeit, die Grenzen der eigenen Per-spektive auf das Ganze hin zu überschreiten,gar nicht mehr zu stellen, nennt der PhilosophRüdiger Safranski die „höhere Dummheit derRealitätstüchtigen“. Mit Klimawandel, glo ba -ler Finanzkrise etc. werden wir heute immer

öfter mit den Folgen konfrontiert. Müssen wiruns aber damit abfinden, dass wir moralischaufgefordert sind, in Übereinstimmung mitunserer Vernunft zu handeln, obgleich wir nie -mals erfahren können, ob der Versuch selbstüberhaupt vom Ganzen her Sinn macht?Suchenden ist mit Glaubenssätzen aber nichtgeholfen, solange sie „Sätze“ bleiben, ohneAnbindung an eigene Erfahrungen jenseitsvon Selbstberuhigung und Selbstbetrug.

Mein Bewusstsein kann sich nur als abge-grenztes „Ich“ erleben. Und nur Abgegrenzteskann ihm zum Gegenstand werden. Wie erfährtdas „Ich“, dass es eingebunden ist in ein Ganzes,bevor der Geist sein Werk des Abgrenzens undder Selbstabgrenzung tun kann? Die Spracherennt hier gegen eine Grenze an. Im Anrennenaber kann sichtbar werden, dass es sich um dieErfahrungen einer Art „Berührung“ handelnkönnte. Es wird kein neues „Etwas“ wahr-genommen. Vielmehr finden die Gegenständeder Erfahrung und das erfahrende „Ich“ selbstdurch diese Berührung mit einem Größerenund Ganzen ihren Platz und darin ihre Bedeut-samkeit neu – wie die Erfahrung der Liebe derErfahrung des Menschen keinen weiteren„Gegenstand“ hinzufügt, sondern die Welt alsGanzes in ein anderes Licht taucht. Wir werdenmit der Ahnung einer tieferen Verbundenheitzurückgelassen, die aber schwer noch inSprache zu fassen ist.

Die Neuzeit hat nicht nur die Frage auf dieTagesordnung gesetzt, wie menschliche Auto-

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nomie sich selbst verwirklichen kann, ohnemaßlos zu werden. Es findet sich zu Beginnder Neuzeit auch ein spiritueller Weg, mitdiesem Problem umzugehen. Der heiligeIgnatius war ein wirklich radikaler Gottsucher.Für Ignatius geht es darum, den Willen Gottesfür sein Leben zu finden, dabei nicht um dieRückkehr zur Fremdbe stim mung. Es ist wiebei der Liebe: Der Geliebte findet die Antwortdarauf, wer er wirklich ist, im Moment derLiebe in den Augen dessen, der ihn liebt.

Pilger durch die Landschaft der Seele

Wie so oft beginnt jene große Geschichte mitinneren Impulsen, die aus der Wüste derLangeweile entstehen. Ignatius liegt miteinem zerschmetterten Bein, das nicht heilenwill, auf dem Krankenbett. Sein Leben alsEdelmann bei Hof ist an sein Ende gelangt.Das Träumen vom Rittermut ermüdet ihn. Erbeginnt das „Leben Jesu“ von Ludolf vonSachsen und Heiligengeschichten zu lesen.Eine innere Entdeckung macht den Unter -schied! Das Träumen von Heldentaten in derNachfolge Christi „sättigt“ seine Seele längerals andere Tagträume. Es ist eine erste Be -obach tung und Unterscheidung von innerenSeelenbewegungen mit weitrei chen den Kon-sequenzen. Die wach werdende Acht samkeitauf die inneren Seelenbewe gungen führt ihnaus der Depression nach dem Zusammen-bruch seines alten Lebens zu einem neuenAufbruch als Pilger durch die Landschaft

seiner Seele, als Ordensgründer und gesuchterBegleiter anderer Suchender mit Hilfe jenesInstrumentariums, das er bei der eigenen Su -che gefunden hat.

Nun ist es theologisch gar kein unproble ma -tisches Unternehmen, davon zu sprechen,Gottes Willen für das eigene Leben zu finden,denn in der Theologie betonen wir, dass wirGott nicht festmachen dürfen an unseren Vor-stellungen. In der Verkündigung und in derspirituellen Praxis wagen wir dann anderer-seits sehr oft steile Aussagen, worin dennheute und hier der Wille Gottes zu finden sei.Das Problem ist doch aber, dass Gott selbstvom Menschen nicht wahrgenommenwerden kann. Er ist der Ganz-Andere, derImmer-Größere. Er ist das Ganze, das allesumschließt und in allem umschlossen ist. Gottstellt sich dem Mose selbst als ein namenloserGott vor, als Ich bin der Ich-bin-Da. Gottselbst bleibt außerhalb des Erfahrbaren, weil erin allem Erfahrbaren ist. Erfahrbar ist aber dieBerührung durch seine Gegenwart. Der GeistGottes ist Schöpfer eben nicht im Sinne einesbloßen Auslösers am Anfang der Schöpfung,sondern er atmet und wirkt in allem Leben -digen jederzeit und ist so bleibende Ursacheder Schöpfung.

Einerseits gilt also: Wer Ihn an einem Satz,einem Gedanken festmachen will, der ver-stößt gegen das Verbot, sich ein Bild diesesnamenlosen Gottes zu machen. Für Ignatiuszeigt sich andererseits doch Gottes Wille

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indirekt in Bewegungen, die Sein Dasein undWirken in unseren Seelen auslöst. Berührungweckt unsere Reaktion. Selbst im normalenLeben merken wir unsere unwillkürlichenReaktionen manchmal, bevor wir die Be -rührung selbst realisieren. Wie bei jeder Formder Berührung, so weckt auch die Berührungdurch Gottes Wirken in unseren SeelenReaktionen. Sie weckt in uns – wie Ignatiussagt – Trost, also Gefühle der An nahme, desEinwilligens, der Harmonie mit dem Ganzenund unserem Schicksal, wie auch Reaktionender Abwehr, also Gefühle des Zorns, der Ver-weigerung, der Resignation etc.

Ignatius lernte diese Reaktionen auf Ursacheund Ziel hin zu lesen: Was für eine Qualitäthaben diese Regungen und wohin wollen siemich bewegen? Wie ich Berührung erfahre,hängt davon ab, welche lebensgeschichtlichenErfahrungen sie bei mir gerade und an dieserStelle wachruft, ob sie diese heilsam aktiviertund in den Lebensfluss bringt, oder Wider-stände und Blockaden hervorruft. UnsereSeelenregungen sind also je nachdem, worinsie wurzeln und worauf sie abzielen, geprägtdurch einen Lebens-förderlichen oder ebenLebens-feindlichen Charakter, einen Geist desWachstums oder der Stagnation.

Wachsen in der Liebe

Der Maßstab, ob in einer Bewegung GottesGeist atmet, ist also die Frage, ob mich dieseBewegung mehr wachsen lässt, wachsen hin

auf mehr Lebenskraft, Versöhnung und Ein-heit, wachsen in der Selbstannahme, der Liebeund der Kraft, die Aufgaben anzunehmen, dieuns Menschen aus unserer Rolle erwachsen,in den Fußstapfen Gottes Weltgestalter undBewahrer zu werden. Wo will in mir etwasFleisch werden von jenem Geist, den ichkennengelernt habe, wenn ich die Person Jesu,sein Leben und Handeln betrachtet habe?

Die Jünger von Emmaus erzählen demFremden, der mit ihnen geht, das Ganze desLebens Jesu nochmals. Der Berührung mitdem Fremden aber macht sie darauf aufmerk-sam, dass sie trotz des gewaltsamen Todes Jesunoch nicht fertig sind und dass ihr Herz dochbrennt. Deshalb können sie umkehren unddem Raum geben, was vom Leben Jesu inihnen lebendig ist und weiter wachsen will.Das ist der Beginn der Kirche. So tritt in denseelischen Auswirkungen, wie Stimmungen,Lebensgefühlen, Einfällen, die an den Randunseres Bewusstseins treten, der Schöpferselbst in unsere Erfahrung ein, wie ein Stein,der ins Wasser geworfen wurde, sichtbar bleibtin den Wellen, die er auf der Oberfläche einesSees schlägt. Der hörende Mensch aber ist der,der einwilligt in das Wirken jener Kräfte insich selbst, in denen sich das Wirken desSchöpfers zeigt. So sind Menschen, nichtSätze, Ausdruck des Willens Gottes. Das ist derKern des Christentums. !

Tobias Zimmermann SJ

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Schwerpunkt

Wenn böser Geistherum spuktAuf seinem Krankenlager in Loyola ließ dieLektüre der Ritterromane Ignatius mit Leereund Missmut zurück. So entdeckte er dieWirkungen des „bösen Geistes“. Natürlichmeinte er damit nicht den Leibhaftigen, dermit Bocksfuß und Schwefelgeruch hinter denMenschen her ist. Psychologisch feinsinnigerkannte Ignatius, dass sich übler Geist inunseren inneren Regungen zeigt: In Gefühlen,Gedanken und Haltungen, die dann Wort undTat werden können. Dieser böse Geist ist inseinen Anfängen manchmal schwer zu erken -nen. Was kann uns auf diesen üblen Geist auf-merksam machen? Und wie damit umgehen?Im Folgenden einige Beispiele:

Wenn ein Gedanke, ein Vorhaben oder eine Tatunbedingt geheim gehalten werden will, dannist daran meist etwas faul. Der üble Geist liebtes, verborgen zu bleiben. Auch wenn sich unser Blick aus unerfind li -chen Gründen trübt, Gedanken wirr werden,eine Atmosphäre aggressiv aufgeheizt wirdoder Verhalten peinlich entgleitet, treibt böserGeist hinter den Kulissen sein Unwesen. Erliebt es, zu verwirren. Er will Freude undFrie den rauben. In einem solchen Fall ist esgut, ihm möglichst kein Gehör zu schenken.Ignatius warnt davor, in Zeiten derVerwirrung

wichtige Schritte zu setzen oder einmal ge -troffene Entscheidungen zu verändern.

Immer wieder lässt sich übler Geist auch amfehlenden guten Maß erkennen. Er liebt es,zu übertreiben oder gute Dinge unange-messen dunkel erscheinen zu lassen. Er zeigtsich in einem quälenden inneren Kritiker, dermich und alles andere herabzieht, oder in be -fremd licher euphorischer Stimmung. Wasmaßlos und verstiegen anmutet, kommtgewöhnlich vom bösem Geist. Was unsandauernd überlastet oder mit Gewalt, Krampfund viel Hektik verbunden ist, lässt seinenEinfluss erkennen. Oft lässt böser Geist auchDinge zu wichtig erscheinen. Wir werdenabhängig und süchtig. Besonders mag es der üble Geist, imReden Unheil zu stiften. Oft wird verall-gemeinert und werden Menschen mitscheinbar offenkundigen Gründen verteufelt.Andere werden stark idealisiert. Auch gibt es inunserer Gesellschaft Menschen, die mit derGewalt ihrer Worte andere lieblos überfahren.

Der üble Geist, den Ignatius erkannt hat, spuktmeist zuerst in unseren Gedanken und Ge -fühlen herum. Er ist verleiblicht in unsereninneren verkehrten Regungen. Diese könnennach und nach auch das Sprechen und Han -deln bestimmen und viel Schaden an rich ten,wenn sie nicht ihres „bösen Geistes“ entlarvtwerden. !

Josef Maureder SJ

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Schwerpunkt

Die Unterscheidungder GeisterPater Georg Mühlenbrock SJ sagte, dass esmehr auf die „gute Nase“ und weniger auf dasGehirn ankommt, wenn man die Geister derZeit unterscheiden will.

Seine Erfahrungen, was in der Regel auf dieHerkunft vom Geist Gottes schließen lässt,umschreibt er mit zehn Leitsätzen:1. Wenn mir für ein Vorhaben gute Motive

zur Verfügung stehen.2. Wenn mir auch die nötige Zeit und Kraft

dafür gegeben sind.3. Wenn sich etwas gut einfügt in den Rah -

men meiner anderen Aufgaben.4. Wenn sich mir etwas „wie von selbst“

nahe legt.5. Wenn ich bei der Erwägung eines Vor-

habens ein „gutes Gefühl“ habe, auchwenn das Vorhaben schmerzlich und hartfür mich ist.

6. Wenn die betreffende Sache auch ästhe -tisch schön und ansprechend ist. (Sichschön machen für Gott, wie z.B. die Freun -din für den Freund.)

7. Wenn ich mir gut vorstellen kann, dassauch Jesus so entscheiden und handelnwürde.

8. Wenn ich mich bei dem Vorhaben „inguter Gesellschaft“ befinde.

9. Wenn ein Vorhaben in mir Glauben undVertrauen hervorruft.

10. Wenn es der Liebe dient, sie ausdrückt undstärkt.

Gegen den Willen Gottes ist ein Vorhaben inder Regel dann:1. Wenn etwas über meine Kräfte geht und

mich permanent überlastet.2. Wenn etwas nur mit äußerster Anstren -

gung, mit Gewalt und Krampf verwirklichtwerden kann, mit Hast und Hektik ver-bunden ist und Ängste auslöst.

3. Was maßlos und verstiegen anmutet, Auf-sehen erregend und sensationell auf michund andere wirkt.

4. Was ich nur mit dauerndem Widerwillenund Ekel tun kann.

5. Was sich ordinär, primitiv und unästhe tischgibt.

6. Was kleinlich, haarspalterisch und abge-hoben wirkt.

7. Was keine Bodenhaftung hat und nichtkonkret werden kann (1Joh 4,1-4).

8. Was lieblos ist und sich für mich undandere destruktiv auswirkt.

9. Was nicht zu der Art und HandlungsweiseJesu passt, wie ich ihn kennen gelernt habe.

10. Was mir den Sinn für das Gebet und dieFreude daran raubt.

Die Regeln von Pater Mühlenbrock finde ichsehr anregend für die eigene Suche nachFormulierungen für den Geist Gottes. Erschreibt: „... in der Regel.“ Das heißt, dass es

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auch anders geht, dass Gottes Geist größer ist,als unsere Überlegungen über ihn.Meines Erachtens hat der Geist Gottes sehr vielmit guter Stimmung zu tun. Er bringt dasLeben mit all seinen Tönen zum Klingen. JederMusiker weiß, dass er sich zuerst in Ruhe aufden Kammerton A einstimmen muss, damit dasgemeinsame Spiel gelingen kann. Derchristliche Kammerton ist für mich das LebenJesu. Es braucht Ruhe, bis alle sich auf ihneingestimmt haben. Im Leben Jesu offenbarensich menschliche und göttliche Tugenden.

Glaube: Ich stelle mich darauf ein, dass Gottjeden Menschen zu einem einzigartigenKunstwerk geschaffen hat (Ps 139), dass ich fürandere geschaffen bin. Das heißt, dass ich vonanderen Instrumenten lernen kann, dass meineKonfliktpartner von mir ler nen können undich von ihnen. Der Dirigent Jesus brauchtMenschen, die auf die Pauke hau en, undandere, die zart die Saiten zupfen – zur eigenenFreude und zum Wohlklang untereinander.Hoffnung: Ich muss nicht schon heute voll-kommen sein. Fehler sind normal. Bei allemÜben ist es Gnade und Glück, wenn die Musikfließt und nicht nur „Noten gespielt werden“.Diese Momente des Fließens sind eher die Aus-nahme als die Regel. Das Leben in der Fülle desGeistes Gottes ist in unserer Welt möglich, abereher die Ausnahme. Liebe: Liebe ich mein Instrument, meinLeben? Sehe ich den Erbauer in dem, wie ichbin? Pflege ich meine Fähigkeiten? Könnte essein, dass der Bass vielleicht stimmiger für mich

ist als die Gitarre? Dass ich von einem Chor zueiner Band wechseln sollte? Wenn ich sehe, dassmein Alltag im Großen und Ganzen stimmigist, ich Liebe empfangen und weiter gebenkann, nehme ich an, dass ich dort bin, wo derGeist Gottes mich haben will. Klugheit: Ist es klug die Gitarre im Regenauszupacken? Braucht das Gute, das in mir ist,vielleicht andere Bedingungen?Gerechtigkeit: Mit einer Klampfe kann manschlecht Bach spielen. Sie ist aber gut für einZeltlager. Finde ich für andere und mich dasNötige, das sie und ich zum guten Spielbrauchen?Tapferkeit: Bin ich mutig genug zu sagen: Sogeht das nicht! Eine klassische Gitarre hatgegenüber 10 Blechbläsern keine Chance!Halte ich durch, wenn mir eine Passage zum20. Mal nicht gelingt? Mäßigung: Übe ich nicht, so kommt dieMusik nicht zum Fließen. Übe ich ohnePausen, so verkrampfen meine Hände. DieBalance zwischen Arbeit und Freizeit, zwis chenAlleinsein und Zusammensein mit anderen,zwischen Gebet und Engagement ist immerwieder neu zu suchen und zu finden.

Loben wir Gott mit dem Schall der Hörner,mit Pauken und Tanz, Flöten und Saitenspiel,jede und jeder entsprechend dem, was mankann (Ps 150). Lernen wir – abgestimmt aufunser Leben – zusam men zu klingen, so un -terschiedlich und ähnlich wir einander sind. !

Ludger Hillebrand SJ

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8 Jesuiten Bewegungen der Seele

Schwerpunkt

Mehr als nurgelesenWie die Bibel bei der Unterscheidungder Geister hilft

Wer anfängt, die Bibel zu lesen, macht schonnach kurzer Zeit erstaunliche Erfahrungen.„Ich empfinde große Sammlung und Leichtig-keit“, sagte eine Teilnehmerin an einem Pil -gerseminar. „Ich bin fasziniert von dem re gel -mäßigen und zusammenhängenden Lesen derBibel.“ Alles sei sehr konkret. Sie spüre innerlicheine große Zufriedenheit und Freude undmerke, dass ihr Interesse am Wort Gotteszunehme.Ein Teilnehmer an einem bibeltheologischenSeminar hatte ganz andere Erfahrungen. Fürihn war der zehntägige Kurs sehr anstrengend.Die tägliche Bibellesung kostete ihn viel Über-windung. Beim Abschlussgespräch sagte er. „Ichfinde noch immer keinen richtigen Zugang zuden Texten. Sie sind fremd für mich. Ich fühlegroße Distanz, Widerwillen und einen unglaub-lichen Druck. Ich bin unzufrieden und würdemit dem Bibellesen am liebsten aufhören. Wennich allerdings einfach weiterlese, merke ich, dasssich in mir auch etwas verändert. Der Drucklöst sich. Gelassenheit und Zuversicht stellensich ein. Wahnsinn.“So ist das eben: Das Lesen der Bibel hat es insich. Als ins Wort gebrachte Glaubenserfahrung

ist die Heilige Schrift eben nicht nur ein Buchunter vielen anderen. Die Bibel ist mehr. Sie istdie Offenbarung Gottes und als solche bestätigtsie und ermutigt, motiviert und führt in dieSammlung; sie kann aber auch konfrontieren,ratlos machen, verhärten und uns die dunklenSeiten unseres Lebens bewusst machen. All dasgeschieht beim Bibellesen.

Es ist wie in einer guten Beziehung. Auch hierist nicht immer alles leicht und einfach. Hierwie dort wachsen wir nicht nur in denMomenten der Begeisterung und der Freude,sondern auch in den schwierigen Situationen,wenn wir den Eindruck haben, dass sich derandere von uns zurückzieht. Dies sindschmerzliche Erfahrungen. Wenn wir uns indiesen Zeiten die Offenheit für den anderenbewahren können, dann werden wir in derBeziehung mit der anderen Person nicht nurwachsen und reifen, sondern lernen, denanderen als anderen zu akzeptieren.

Mit dem Bibellesen verhält es sich ähnlich. Einereife Beziehung zum Wort Gottes drückt sichdadurch aus, dass wir die Heilige Schrift inerster Linie nicht deshalb lesen, um uns Wissenüber Personen und zeitgeschichtliche Sachver-halte anzueignen oder uns über religiöse undkulturelle Zusammenhänge zu informieren; wirlesen die Bibel dann auch nicht mehr nur des-halb, weil wir persönliche Anregungen suchenund unsere Lebensfragen beantwortet wissenwollen. Eine reife Beziehung mit dem WortGottes lässt uns die Bibel lesen, weil wir

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August 2012/Sonderheft Jesuiten 9

erfahren haben, dass diese Beziehung ein trag-fähiges Fundament unseres Lebens ist, der wiruns bedingungslos anvertrauen können. Dasklingt fromm und einfach, falsch ist es deshalbaber noch lange nicht.

Wer die Bibel liest, der lässt sich auf eine Be -ziehung ein, die Beziehung mit dem WortGottes. Auch wenn das Gelingen dieser Be -ziehung nicht allein von unserem Engagementabhängt, sind hierfür zwei Grundhaltungennotwendig, in die wir uns einüben müssen: ers-tens das Absehen von unseren eigenen Vorstel-lungen, Wünschen und Vorurteilen, und zwei-tens die Bereitschaft, sich Schritt für Schritt demWort Gottes anzuvertrauen und auf seineAnrede zu hören. Die Erfahrungen, die wirdabei machen, sind nicht ungewöhnlich. Selbst-verständlich sind sie aber auch nicht. Sie sindwie ein Geschenk, dem wir mit Respekt undAufmerksamkeit begegnen sollten.

„Freundschaft gibt es nicht ohne Hören“, sagteeinst der Zisterziensermönch Wilhelm von St.Thierry. Dies trifft auch auf das Bibellesen zu.Wer die beziehungsreiche Bedeutung der Bot-schaft der Bibel erfahren und verstehen will, dermuss sich in ein „hörendes Lesen“ einüben. Das„hörende Lesen“ der Bibel lädt uns dann schonnach kurzer Zeit dazu ein, die lebensförderndeKraft des Wortes Gottes nicht nur wahrzu -nehmen, sondern uns von ihm auch in Dienstnehmen zu lassen. !

Wilfried Dettling SJ

Schwerpunkt

AbsichtslosigkeitHaltung und nicht Werkzeug als Voraus-setzung, damit Seelen sich öffnen

Das Gespräch beginnt mit der üblichen Ner -vosität und dem Herantasten an das Themader Stunde. Nach einer gewissen Zeit desGesprächs über die Thematik, in der all dasRüstzeug und die Methodik eines Thera -peuten ihren Platz haben, lade ich HerrnMayer in den Bewusstseinszustand der in ne -ren Achtsamkeit ein. Ich schlage vor, HerrMayer möge seine Aufmerksamkeit von derThemenstellung und von allem, was wir bis -her dazu ausgearbeitet haben, wegnehmenund sie auf sich, auf sein gegenwärtiges kör-perliches Erleben richten. Er könne sich eini -ge entspannende Atemzüge gönnen und dasganze Problem „draußen“ lassen. In diesem„Frei raum“ bitte ich Herrn Mayer, er mögealles zusammennehmen, was wir bislangerarbeitet haben. Er kann auch noch das dazunehmen, was er nicht weiß, und was dochzum Thema gehört – und auch noch alles, waskommen wird, alles „Zukünftige“ dieses The -mas. „Las sen Sie das alles ein Ganzes werdenund halten Sie ihre Aufmerksamkeit im Brust-und Bauchraum – und verweilen Sie mit demGanzen eine kleine Weile“. So, oder ähnlichhört sich dann diese Focusing-Interventionan, die den „Felt-Sense“ aktiviert, das Körper-wissen anregt – um sich nach einem kleinen

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10 Jesuiten Bewegungen der Seele

Verweilen in konkreten Gedanken, Bildernoder Strategien zu entfalten.Nach einer kleinen Stille erhellen sich dieeben noch nach innen gerichteten Augen,begleitet von einem Atemzug mit der Qualitäteines „Aha’s“. Herrn Mayer wird gerade„etwas“ klar. Meine Intervention in diesemAugenblick: „Bleiben Sie noch einen Mo -ment in dieser Erfahrung – lassen Sie IhreAufmerksamkeit weiter im Körper und kos -ten Sie dieses Empfinden und alles, was damitverbunden ist, eine kleine Zeit aus.“Was vorher noch unklar und widersprüchlich,noch offen und ohne Lösung war, hat offen -sichtlich von Innen her einen Schritt aufeinen bisher nicht denkbaren Weg gemacht:Herr Mayer fühlt sich körperlich frischer,energievoller, klare Gedanken folgen und einintentionaler Spannungsbogen, hin zur Lö -sung, schwingt im Raum.Für mich ist damit die Arbeit getan! HerrMayer braucht jetzt „nur noch“ Raum undmeine verstehende Aufmerksamkeit, diesesklare Gesamtgefühl auszusprechen und so fürsich zu sichern.

„Focusing“Focusing beginnt mit Anhalten und In ne -halten, mit dem Aufhören dessen, was ichgerade mache, denke und fühle. Gesucht wirdein Freiraum von all dem, was bedrängt. Diebekannten Gedanken, Gefühle, Impulse undFantasien tauchen dann schon wieder auf,aber auch neue und unerwartete. Dies ist derStoff, mit dem wir arbeiten.

„Felt-Sense“ Der innere Fortschritt, den Herr Mayer aufdiesem Weg macht, entwickelt sich im nächs -ten Schritt aus einem Erleben, den wir in derFocusingtherapie „Felt-Sense“ nennen. Ge -meint ist eine körperliche Empfindung, diehinter Worten und Bildern liegt und vonFühlen, Spüren und Bedeutung bestimmt ist.Immer wenn Sie erleben, dass Sie etwas genauwissen, aber nicht sagen können, was es ist, esihnen auf der Zunge liegt, nur die Worte dazufehlen, dann handelt es sich um diesen Felt-Sense. Sie kennen vielleicht dieses grum -melige Gefühl im Bauch, dass etwas nichtstimmt, ohne es näher benennen zu können.Der Körper weiß früher, was wir noch nichtin Sprache bringen können. Entfaltet sichdieses wissende Gefühl in Sprache und Er -kennt nis, entspannt sich der Körper und einAha-Atemzug steigt auf. Der gesamte Orga -nismus ist an dieser „Geburt“ beteiligt.

KörperwissenSo wichtig es ist, dass wir als Berater überkompetente Konzepte verfügen, unsere volleEmpathie zur Verfügung stellen, der Klientsich bei uns verstanden und aufgehoben erlebt– so wichtig ist die „Bescheidenheit“ und dasVertrauen, dass der tatsächlich neue Schritt ausdem körperlich achtsamen Verweilen desKlien ten kommt. Diese von der körperlichenIntelligenz getragenen Schritte sind genauer,präziser und stimmiger als die besten Vor-schläge, die wir als Berater geben könnten.Die umfassendste Erkenntnis seiner Selbst mit

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August 2012/Sonderheft Jesuiten 11

all dem notwendigen Detailwissen hat nunmal nur der Körper des Klienten.Es ist diese Haltung, die dann auch Klientenhilft, ihr Inneres zu öffnen und Vertrauen zufassen – besonders gegenüber ihrer eigenenErfahrung. Die Absichtslosigkeit und Of -fenheit des Therapeuten und des Klientenermöglichen einen Blick über den eigenen,bekannten Tellerrand hinaus und das Ver-weilen mit inneren Regungen, die viel weiterund tiefer als Worte reichen. In dieser Atmos -phäre finden dann auch heikle Themen ihrenrichtigen Ort. Sowie ich allerdings in michoder andere eindringen, wissen, verändernund helfen will, verschließt sich der innereErlebnisraum. Nur durch absichtsloses Dabei -sein öffnet sich das Körperwissen und be -schenkt uns mit Einsicht und den nötigen Ver-änderungsschritten.

Der Focusingtherapeut setzt bei all dem aufdas innere Streben zum „Heilsein“ und „Ent-wicklung“, auf die Intentionalität, die unse -rem Leben innewohnt. Diese körperlicheKraft strebt nach Lösungen und hat dieEigenschaft, den ganzen Menschen in seinergegenwärtigen Situation mitzunehmen undihm gerecht zu werden.

Der spirituelle ObertonDieses innere Streben hat von sich aus dieKraft zur Erfahrung des nächsten „stimmigenSchrittes“ auf diesem Weg. Der Schrittwiederum wird in der Regel von einemGefühl des „Ganz bei mir“ getragen, von

„Sinn haftigkeit“ und ein „Vorwärtsge tragen -werden“, von energetisierendem, entspannen -dem Empfinden und von ganzheitlichem Verbunden-Sein. Diesen Aspekt des Verän -derungsprozesses nennt Gene Gendlin, derGründer des Focusings, „spirituellen Ober -ton“. Damit will er hervorheben, dass injedem stimmig erlebten Schritt ein größeresGanzes mitschwingend erlebt werden kann.

Focusing ist nicht identisch mit Gebet oderMeditation. Hier wie dort kann ich aberErfahrungen mit meiner eigenen inneren Weltmachen und Kontakt zu einer anderen auf-nehmen, mit dem Grundstoff, der über michhinausweist. Beide Wege haben mit innerenProzessen und Intuition zu tun. Der Christwird auf seinem Weg primär die Frage nachder Begegnung mit Gott stellen, nach seinerpersönlichen Berufung – seiner Lebenslinie –und wie er diese leben kann. Focusing hilft in den inneren Erfahrungsraumeinzutreten und beschreibt, wie man sich indiesem inneren Raum verhalten kann. Es hilftdem Klienten eine kleine Zeit in einer ein-fachen, freundlich-neugierigen Zuwendungzu sich selbst und seinem inneren Erleben zuverbringen und dies in Sprache zu fassen. DerTherapeut nutzt dabei Grundhaltungen undRüstzeug, das auch in der geistlichen Be -gleitung eingesetzt werden kann.

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12 Jesuiten Bewegungen der Seele

Eine Übung zum Experimentieren mit„inneren Regungen“

Nehmen Sie sich ca. 15 Minuten Zeit. Spre -chen sie sich selber zu: „Ich habe jetzt Zeit!“Erlauben sie sich eine Haltung mit demGeschmack eines „Ich sitze jetzt da, tuenichts, und das Gras wächst von alleine.“

Eventuell bemerken Sie, welche Resonanzdieser Satz und diese Haltung in Ihnen aus-lösen. Vielleicht entspannt sich etwas im Kör -per oder es öffnet sich ein innerer Raum.

Jetzt können Sie sich Ihrem Empfindenzuwenden. Wie Sie sich fühlen, was Sie bewegt.Seien Sie ganz neugierig auf das, was da aufsteigtund sich zeigen will. Geben Sie all dem etwasZeit und Aufmerksamkeit. Wenn sich für Sie einbestimmtes Thema als besonders wichtig er -weist, beschäftigen Sie sich etwas damit.

Dann wäre es gut, dieses Thema aus der eigeneninneren Welt heraus in Form eines Symbols ineinen guten Abstand vor sich und vor Gott zubringen. Nicht zu nah, und nicht zu weit weg.

Lassen sie jetzt das Ganze des Themas ent-stehen. Alles, was Sie dazu wissen, alles, wasdamit verbunden ist, alles, was damit war undauch alles, wie es werden kann. Denken Sienicht zu viel über die einzelnen Aspekte nach,sondern lassen Sie das Thema ein „Ding“werden.

Halten Sie innerlich Abstand zum „Thema“und warten Sie einfach auf alles, was sich inIhnen meldet: Worte, Bilder, Körperimpulse,Farben, Geschmäcker…, und betrachten Sieall dies neugierig.

Warten Sie ab, was geschieht. So können Siemit sich selber und vor Gott mit dem Themaverweilen.

Der Autor der „Wolke des Nichtwissens“beschreibt das so: „Lass dieses Etwas mit Dirtun, was es will. Lass sein Wirken an Dirgeschehen. Sei nur achtsam dabei und störe esnicht. Misch Dich nicht ein, um ihm zu helfen.Sei während dieses Geschehens wie blind.Höre auf, etwas wissen zu wollen. Es reicht,dass Du Dich von einem Etwas freudig bewegtfühlst, von dem Du nicht weißt, was es ist; Du bist Dir nur bewusst, dass Du bei diesemImpuls an nichts denkst, was weniger ist alsGott, und dass Dein Verlangen frei von Eigen-interesse und ohne Umwege unmittelbar aufihn gerichtet bleibt.“

Bevor Sie wieder zurück in den Alltagkommen, fragen Sie sich: „Was habe ich inden letzten Minuten Neues erfahren? Waskönnte ich jetzt tun?“

Viel Vergnügen beim Experimentieren! !

Klaus RennJohann Spermann SJ

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Schwerpunkt

Das innere TeamWir haben viele innere Stimmen, die sich zuden unterschiedlichsten Anlässen melden kön -nen. Manchem wird erst dann klar, dass es inseinem Inneren eine ganze Welt gibt. Wannhabe ich zum letzten Mal mein inneresfröhliches Kind gehört? Wann habe ich michum meine zarten und verletzten Bereichegekümmert? Oder wann hat mein innerer Pro-testierer mich vor diesem oder jenem gewarnt?Im Alltagsbewusstsein nehme ich all dieseStimmen nicht wahr. Ich bin darauf konzen-triert, meinen Tag zu bewältigen. Doch es gibtsie, und sie wollen mir helfen, Freiheit ein-zuräumen, meine Wün sche zu koordinieren.Das „innere Parlament“ kennt jeder, der schonmal eine Entscheidung treffen musste. Da kom -men die Befürworter und die Gegner zu Wort.Manchmal werden über Tage hinweg langeDebatten geführt. So wie es ein inneres Parla -ment gibt, kann es auch ein inneres Team geben.

Probleme, Krisen, Rückschläge schlagen micherst einmal nieder. Ich fühle mich down. JederMensch erlebt Belastungen, kleine und großeKatastrophen, oder hat mit Phasen zu kämpfen,in denen man glaubt: „Das schaff ich nicht.“Oder: „Ich will es ändern, aber ich kann esnicht.“ Doch plötzlich meldet sich jemand inmir zu Wort: meistens ein leises, zartes Gefühl,oder auch nur die Ahnung davon. Es gibtinnere Helfer, nicht nur einen, sondern

manchmal eine ganze Reihe, die auch noch gutzusammenarbeiten können. Und jeder vonihnen hat seine eigene Stimme, die ich exem-plarisch vorstelle:Der Optimismus, der sagt: „irgendwie werdeich es trotzdem schaffen“. Die Akzeptanz:„OK, so ist es halt. Es gefällt mir da teilweise garnicht, aber es ist so.“ Die Lösungsorientierung:„Was genau wird mir helfen, da herauszu kom -men?“ Die Vertreibung aus der Opferrolle:„Genug gejammert. Es ist schwer, aber ichkrempel jetzt die Ärmel hoch.“ Die Verant-wortung: „Ich entscheide das jetzt so, undwenn es schief geht, werde ich daraus lernenund es das nächste Mal besser machen.“ DieOrientierung nach Unterstützern: „Was ichallein nicht schaffe, das schaffen wir ebenzusammen.“ Und die Zukunftsplanung: „DieRichtung stimmt. Da geht’s lang.“Es können bei jedem ganz andere Stimmensein, oder auch viel mehr. Sie klingen zusam -men wie ein Team, verstehen sich unter-einander, kennen sich, wissen um den anderen.Sie können das ganz leicht einmal auspro-bieren, wer da so bei Ihnen mitspricht!In Beratungs- und Therapiegesprächen wendeich diese Methode immer wieder an. Sie gehtauf die vorhandenen Ressourcen ein. Denn oftist der Blick festgelegt auf das Problem undseine Beschreibung. Mein inneres Team hilftmir in meiner Wirkmächtigkeit, mit dem Pro-blem umzugehen. Mein inneres Team hatsogar einen Chef – und der bin ich! !

Holger Adler SJ

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Schwerpunkt

Von Schafen undHirten„Aber an Gott habe ich immer geglaubt!“,beteuert mir die ältere Dame, die vor langerZeit aus der Kirche ausgetreten ist und jetztwieder eintreten möchte. Sie schaut michfreundlich an und doch ist eine Spur vonSelbstbehauptung in ihren Worten nicht zuüberhören. Es dürfte ihr auch nicht ganz leichtgefallen sein, zu einem Vertreter der Insti tu -tion zu gehen, mit der man gebrochen hatte,um diesen Schritt rückgängig zu machen.„Schön, dass Sie wieder dabei sein wollen!Das freut mich, aber erzählen Sie doch mal:Was hat Sie denn damals bewogen, aus derKirche auszutreten?“ Meist war es der Ärger über einen Kirchen-vertreter, sei es der Pfarrer vor Ort oder derPapst in Rom. Auch eine zu strenge katho-lische Erziehung, die zu viele lebenswidrigeVorgaben machte und von der man sich ersteinmal lösen musste, um sein Eigenes zufinden, wurde immer wieder genannt. Nichtansprechende Gottesdienste, die einen leerzurückließen, hatte ich erwartet zu hören, siewaren aber kein ausreichender Grund, diesengewichtigen Schritt zu tun, höchstens das i-Tüpfelchen. In Berlin kam noch die Modedazu, alle seien „damals“ ausgetreten. Fehltnoch die Steuer. Sie kam oft, aber nicht seltenfolgte auf diese Begründung ein verlegenes

Lächeln, als ob man dem eige nen Argumentselbst nicht ganz Glauben schenken würde.Na ja, man sei jung gewesen und konnte jedenPfennig brauchen, aber letztlich sei es nichtwegen des Geldes ge wesen, man war anreligiösen Fragen einfach zu wenig interessiertoder meinte, dafür keine Institution zubrauchen.

„Ich habe gemerkt, ich bekomme das nichtalleine hin, an Gott glauben.“ Das ehrlicheEingeständnis verblüffte mich und rührtemich zugleich an. Ein vierzigjähriger Mannwill wieder dabei sein und macht keinenHehl daraus, dass sein Kirchenaustritt ihnnicht weitergebracht hat. Im Gegenteil, allessei im wahrsten Sinne des Wortes immerunverbindlicher geworden und eine jungeFrau meint: „Ich will einfach wieder ganzdazugehören. Wenn ich jetzt in einen Gottes-dienst gehe, dann fühle ich mich, als ob ichmir etwas erschwindeln würde, es stimmt soeinfach nicht!“

Lebenserfahrungen

Ist erst einmal das Eis gebrochen, dannerzählen die Menschen aus ihrem Leben. Sieberichten davon, dass der Himmel bei derGeburt ihres Kindes spürbar gegenwärtig waroder, dass sie sich tief drinnen gehaltenfühlten, selbst als der Arzt die befürchteteDiagnose aussprach. Sie erinnern sich anStoß gebete, die Wirkung zeigten und erzählenvon Fehlern, die lange zurückliegen, die ihnen

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aber immer noch nachgehen und die sie sicheinfach nicht selbst verzeihen können, so sehrsie es auch versuchen. Zeit, um erneut dieGemeinschaft derer zu suchen, die fest an dieWirklichkeit Gottes glauben, die mit ihrrechnen und gemeinsam hoffen, dass dieseWirklichkeit immer mehr Wirkung zeigenmöge, im eigenen Leben, in der Welt.

Schon erstaunlich, vor meiner Arbeit in derKatholischen Glaubensinformation in Berlinhätte ich gesagt, die Geschichte Jesu von demeinen Schaf, dem der Hirte geduldig nach-geht, stimmt doch nicht! Wo gibt es denneinen Hirten, der 99 Schafe stehen lässt, umdem einen verlorengegangenen nach-zulaufen? Aber es gibt ihn wirklich undimmer, wenn jemand wieder in die Kircheeintreten wollte, dann dachte ich mir: Da hatder Himmel viel Geduld investiert, jetzt ver-massel das nicht! !

Bernhard Heindl SJ

Gedanken zurgeistlichenBegleitungDer Autor dieses „Ignatianischen Impulses“,Elmar Mitterstieler SJ, ist ein langjähriger Spi -ri tual, Exerzitien- und geistlicher Begleiterund lebt in Wien. Sein Buch zeigt Wege auffür Menschen, die Begleitung suchen, undebenso für Menschen, die selbst andere be -gleiten: Was will in mir zum Leben kom men,was ist meine Lebensspur? Dies sind Fragen,um die es in der geistlichen Beglei tung geht.Entlang des Exerzitienweges, der zurückgehtauf Ignatius von Loyola, legt der Autor seinepersönlichen Leitmotive der geis tlichen Be -gleitung offen dar. Solch ein Teil haben-Lassenan der eigenen Grundhaltung lädt den Leserdazu ein, sich anstecken zu lassen von dieservon Hoffnung getragenen Liebe in das Lebenim Angesicht des unendlich guten Schöpfers.Es ist ein kleines Büchlein, dessen Inhalt einegroße Liebe ausstrahlt, von der jede Personsich berühren lassen darf.

Elmar Mitterstieler SJDen verschwundenen Flüssen nachgehenIgnatianische Impulse, Band 30Echter Verlag, Würzburg 2008

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Schwerpunkt

Ethos GeistlicherBegleitung Wenn etwas nur noch gelobt wird, wennkaum kritische Stimmen zu hören sind, isteine gewisse Vorsicht durchaus angebracht.Geistliche Begleitung innerer Regungen undBewegungen ist ein Instrument, und wie jedesInstrument ist sie zweischneidig. Sie kann zumBesten und zum Verderben eingesetzt werden.Anders als viele andere Instrumente, deren Ein-satz recht sichtbar von statten geht, steht Geist-liche Begleitung jedoch in einem besonderenGefährdungsszenario. Sie operiert im Verbor -genen: Zwei Menschen sprechen hinter ver-schlossenen Türen miteinander und vereinbarenStillschweigen. Sie setzt eine asymmetrische,gestufte Beziehung voraus: Einer lässt sichbegleiten, der andere begleitet und wird selbstnicht Thema im Gespräch. Derjenige, derbegleitet, kann in keiner Weise von außen kon-trolliert werden. Er/sie reflektiert sein/ihrHandeln ausschließlich selbstbestimmt underfährt nur das Korrektiv, das er/sie selbst sichsucht. Dazu kommt der spezielle Fokus: innereBewegungen der Seele begleiten heißt, einenZugang eröffnet zu bekommen zum Intimstender Identität eines Menschen. Es geht um dieganz feinen Strukturen der Persönlichkeit,deren Veränderung jedoch erhebliche Folgenhaben kann.

Nun ist dieses Gefährdungsszenario keines-wegs einzigartig. Geistliche Begleitung teilt esmit vielen helfenden Professionen, ins-besondere natürlich mit der Psychotherapieund der Medizin. Seit dem Eid des Hippo -krates begegnet die Medizin dieser Heraus-forderung – und in den letzten Jahrzehntenübernehmen die anderen freien Professionenzunehmend diese Vorgehensweise – durcheine Selbstverpflichtung auf ein Berufsethos.Geistliche Begleitung tut gut daran, sich dieserVorgehensweise anzuschließen. In den Aus-bildungen wird die Frage des Ethos schonimmer unter den Stichworten „Nähe undDistanz“ und „Rolle und Aufgabe des Be glei -ters“ verhandelt. Ausgehend von den USA istin den letzten Jahren ein Impuls herangereift,das Ethos Geistlicher Begleitung zu kodi -fizieren und die Begleiter darauf einzuschwö -ren. In Deutschland wurde kürzlich ein sol -cher Text von der Arbeitsgemeinschaft derExerzitiensekretariate der Diözesen vorgelegtund ist jetzt auf Ebene der Bischofskonferenzzu diskutieren.

Balance von Distanz und Nähe

Einige Elemente eines solchen Ethos Geist-licher Begleitung sind im Folgenden auf-geführt. Sie dienen dem Schutz beider, desBegleiteten wie des Begleiters bzw. der Be glei -terin. Sie setzen deshalb gezielt beimBeziehungsgeschehen an und versuchen, dieAsymmetrie der Beziehung durch transparenteund einklagbare Regeln auszu gleichen.

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Geistliche Begleitung ist eine frei einge-gangene Beziehung zweier Erwachsener.Geistliche Begleitung hat eine feste Form undeinen Rahmen, der nicht verlassen wird. Aufdiese Weise entsteht eine Beziehung, die vonder vereinbarten Aufgabe – die Gottes-beziehung des/der Begleiteten zu stützen –getragen wird und nicht auf Emotionen, Sym-pathien oder Freundschaft aufbaut. Geistliche Begleiter/innen begleiten Men -schen, die sich selbst vorstehen können, ihralltägliches Leben geregelt bekommen undausreichend psychische Stabilität mitbringen,um mit den Impulsen und der innerenDynamik geistlicher Reifung verantwortlichumgehen zu können. „Jeder gute Christ muss mehr bereit sein, eineAussage des Nächsten zu retten, als sie zu ver-dammen.“ (Ignatius von Loyola, GeistlicheÜbungen 22) Geistliche Begleiter handelnge prägt von grundsätzlicher Empathie, Echt-heit, Respekt und Ehrfurcht gegenüber demMenschen, seinen Worten, Handlungen undGefühlen. Geistliche Begleiter/innen wachen darüber,dass in den Gesprächen immer eine für beideSeiten stimmige Balance von Nähe und Dis-tanz eingehalten wird. Sie lassen nie zwei deu -tige Situationen zu und handeln immer so,dass ihr Verhalten jederzeit allen öffentlichgemacht werden kann. Der/die Begleiter/inunterliegt einer strengen Schweigepflicht.Der/die Begleitete hingegen hat das Recht,alles Gesprochene öffentlich zu machen.

Gleich zu Beginn der Geistlichen Begleitungachten die Begleiter/innen darauf, dass eintransparenter, wenn auch in der Regel nichtschriftlich fixierter, Vertrag für die Begleitungentsteht. Im Verlauf wird die Stimmigkeit derBeziehung in regelmäßigen Abständen über-prüft. Jeder Begleiter/jede Begleiterin akzep -tiert es unverzüglich, ohne zu argumen tierenund ohne Argumentation einzufordern, wennder/die Begleitete die Begleitung beendet. Geistliche Begleiter/innen verfolgen bei denBegleiteten niemals eigene, insbesonderesexu elle oder finanzielle Interessen. Ausnahmeist ein im Vertrag vereinbartes Honorar. Sievermeiden alles Verhalten, was ihnen um ihrerselbst, um ihres Status oder um ihres Selbst-wertgefühls willen, Macht über den/die Be -gleitete/n verschaffen würde.Der/die Begleiter/in ist für Geistlichen Be -gleitung hinreichend ausgebildet, bildet sichregelmäßig weiter und nutzt Möglichkeitender Kollegenberatung und/oder Su per vision.Der/die Begleiter/in bemüht sich um einlebendiges geistliches Leben und lässt sichselbst geistlich begleiten. Wichtiger als diese Regeln ist, dass GeistlicheBegleitung in jedem Moment ihrem Ziel ver-pflichtet bleibt. In Anlehnung an dieUnterscheidung der Geister lässt sich deshalbdas Ethos knapp zusammenfassen: Hin zueinem Mehr an Glaube, Hoffnung und Liebe– in einem Mehr an Freiheit, Leben undLebendigkeit. !

Peter Hundertmark

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Innerlich undengagiert„Ich horche in mich rein. In mir muss doch wassein. Ich hör nur Gacks und Gicks. In mir da istwohl nix“ kalauert Robert Gernhardt undbewahrt unser Thema vor der Einseitigkeit:„Bewe gungen der Seele“, innere Regungen,das ist mehr als reine Innerlichkeit. In der Un -terscheidung der Geister geht es nicht darum,sich aus der Welt zurückzuziehen, sich infalschem Sinne zu entweltlichen, sondern sich– unterscheidend und differenzierend – in ihrzu engagieren, sich in Anspruch nehmen undsich in ihre Vielfältigkeit und Uneindeutigkeitverwickeln zu lassen – um immer wieder neuzu unterscheiden.

„Innerlich und engagiert“ – was in dieserThematik als „innen“ auftritt, gibt es nichtohne „außen“, denn „innen“ und „außen“sind aufeinander bezogen: Zum einen istÄußeres vielfach Anstoß, überhaupt innereRegungen wahrnehmen und unterscheidenzu müssen: So, wenn politische Ereignissemeine Stellungnahme und mein Engagementfordern – aber welches? So, wenn ich imBeruf oder im privaten Leben plötzlich voreine neue Situation gestellt werde und michentscheiden muss – aber wie und wann? So,wenn die Unübersichtlichkeit meines Alltagsmich zwingt, Ordnung in mein Leben zu

bringen – all das fordert die Frage nach derUrsache, der Qualität und dem Ziel derinneren Re gungen, die mit den Ereignisseneinhergehen, heraus.Zum anderen müssen die Prüfung und dieUn terscheidung der inneren Regungen wie -der in ein neues, vertieftes Engagementhineinführen. Die Geistlichen Übungen, dieIgnatius lehrt, dienen schließlich dazu „dengöttlichen Willen zu suchen und zu finden inder Einrichtung des eigenen Lebens zum Heilder Seele“. Es wäre umgekehrt ein Zeichendes „bösen Geistes“, wenn die Unter schei -dung der inneren Regungen kein Fleischannehmen kann und nicht in ein neues undverändertes Engagement führte.

Der folgende Beitrag gibt ein gutes Beispieldafür, wie sich ein Lebensweg einlässt auf dieFragen der Zeit, wie in der Kontinuität derEntscheidungen Grundoptionen sichtbar wer -den und zu immer neuem Engagement führen.Es ist eine Unterscheidung der Geister in einerkomplexen politischen Situation. Der Autordes Artikels ist ein ägyptischer Jesuit, der inKairo ein Kulturzentrum in der Nähe desJesuitenkollegs leitet. Geschrieben ist er nochvor den dramatischen Ereignissen des 9. Okto -ber, in denen die Armee christliche undsolidarische muslimische Demonstranten atta-ckierte – und erinnert somit an eine Hoffnung,die nicht verschüttet sein möge. !

Tobias Specker SJ

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Mein Weg auf denTahrir-PlatzWas bedeutet mir der Aufstand des 25. Januars2011, den die ägyptischen Jugendlichen be -gonnen haben? In gewisser Weise kann ichsagen, dass er eine lang gehegte Sehnsuchtaufnimmt:Schon als ich sehr jung war, träumte ich voneiner besseren Welt. 1956, ich war neun Jahrealt, brach der Suez-Krieg aus. Ich wurdeZeuge des erschreckenden Schauspiels, das dieBombardierung des Flughafens von Luxorbot, ganz nahe bei meinem Dorf. Ich glaubte,dass unser Dorf getroffen worden sei. Auf-gewühlt durch diese kriegerische Aggressionwuchs in mir im Laufe der Jahre ein starkesGefühl für Patriotismus heran. Bestärkt durchdie Lieder, die uns in der Schule von denJesuiten gelehrt wurden, versprach ich mirselbst, dass mein Kampf der Freiheit, der Ge -rechtigkeit und der menschlichen Würde geltensollte. Doch zunächst schlossen sich die Nieder-lage von 1967 und der Krieg von 1973 an.

Für eine Spiritualität der Freiheit

Ich bemerkte im Laufe meines Lebens, dassdie religiösen Autoritäten – seien es Christenoder Muslime – die Leichtgläubigkeit und dieUnwissenheit der Gläubigen missbrauchten.Sie säten Angst, um sich die Gläubigen mit

leichten Lösungen und schematischen Ant-worten gefügig zu machen. Das lehrte mich –selbst sowohl religiöser Mensch als auchStaatsbürger –, mich kritisch zu überprüfenund zu reinigen, um meinen Brüdern, wer sieauch seien, zu dienen.Ich musste mich dabei vom traditionellen Bildder Religion loslösen, das darin bestand, dieMesse auf koptisch zu lesen und Riten zuvollziehen, die kein Glaubender mehr ver-stand. Mir ist es gelungen, mich aus demKokon der traditionellen Religion in Ägyp -ten zu befreien, die sich oftmals in das Pri-vatleben der Glaubenden einmischt, anstellesie zu freien und selbstverantwortlichenMenschen zu machen. Mir ist es gelungen,den Graben zu überbrücken, der sich inÄgypten oftmals zwischen dem religiösenLeben und bürgerlichem Engagement auftut.Es war die Zugehörigkeit zum Jesuitenorden,die mich eine Spiritualität hat entdeckenlassen, die die Freiheit des Individuums res-pektiert. Denn die Exerzitien zielen auf diepersönliche Begegnung des Einzelnen mitGott ab, und so muss sich ein Schüler desIgnatius in eine persönliche Dynamik derGottessuche hineingeben.Einen neuen Anstoß habe ich dann in derlateinamerikanischen Befreiungstheologie ge -fun den. Wie das jüdische Volk ist auch die ge -samte Menschheit dazu gerufen, befreit zu wer -den und im Lichte Gottes ihre Wege zu gehen.

Die Revolution des 25. Januar krönt dieMühen der langen und schwierigen Jahre der

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Suche nach Frieden, nach Sicherheit, nachFreiheit und Gerechtigkeit. Die Revolutionmacht diese Sehnsucht nach Veränderunggreifbar. Am 25. Januar begann mein TraumWirklichkeit zu werden, und ich habe michganz auf die Seite der Jugendlichen gestellt.Ich wollte ihnen meine volle Unterstützungzeigen: Durch meine Anwesenheit auf demTahrir-Platz, durch materielle Unterstützungin Form von Decken und Nahrungsmitteln,durch psychologische Hilfe angesichts derbeängstigenden Erlebnisse und durch sym-bolische Solidarität in künstlerischen Ver-anstaltungen unserer Organisation El Nahda.

Der Traum eines freien Ägypten

Für die Transparenz auf dem Gebiet derPolitik, der Religion und der Erziehung zukämpfen und Freiheit zu gewinnen, das warenund sind unsere ersten und vorrangigen Auf-gaben. Wie kann man den Analphabetismusund die Arbeitslosigkeit bekämpfen? Wie dieKorruption, den Nepotismus, die Günstlings-wirtschaft und die Unterwürfigkeit beenden?So viele Fragen, die wir uns stellen, um dasLos der Millionen von Ägyptern zu verbes-sern, die in Armut leben. Es bleiben große undkonkrete Aufgaben zu bewältigen:• Die Aufgabe, einen kontinuierlichen Druck

auf den Militärrat auszuüben, um die staat -lichen Institutionen von Vertretern des altenRegimes zu säubern. Ebenso auf die Me -

dien, um eine objektive Berichterstat tungzu gewährleisten.

• Die Aufgabe, die Kontakte zu der Bevöl -kerung in Oberägypten und außerhalb dergroßen Städte auszubauen, um ihnen Alter -na tiven zur islamistischen Bewe gung zugeben, die sie für ihre politischen – nichtreligiösen – Ziele ausbeutet.

• Die Aufgabe, unbedingt darauf zu bestehen,eine Verfassung zu erhalten, die die Schaf -fung eines demokratischen und zivilenStaates garantiert.

• Die Aufgabe, weiterhin Brücken zwischenchristlichen und muslimischen NGOs zubauen, um der Versuchung zur Gewalt zuwiderstehen.

Diese Revolution ist ein Schritt, den Traumeines freien Ägyptens zu realisieren. Es istnoch ein weiter Weg, doch der Glaube anGott und den Menschen gibt uns die Kraft, zuhoffen und weiterzugehen. Wir glauben, dassdie Liebe stärker ist als der Tod. Die Würde desMenschen und die Freiheit sind ein Teil desewigen Lebens, das schon hier unter unsbeginnt. Der Kampf, die Überwindung desEgoismus und der Widerstand gegen die Ver-suchung zur Gewalt sind der einzige Weg zueinem aufrechten Leben, das keine Grenzekennt zwischen dem Himmel und der Erde. !

William Sidhom SJ(Übersetzung aus dem Französischen vonTobias Specker SJ)

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Schwerpunkt

Film-Exerzitien Auf den ersten Blick mag die Kombination„Exerzitien und Film“ sowohl eingefleischteKinogängerinnen als auch erfahrene Exer-zitanten irritieren, denn noch immer gilt derFilm als vergleichsweise leichte Kunst; undnoch immer sind Exerzitien ein Synonym fürernsthaftes und strenges Üben. So gesehen istes nicht von vornherein klar, ob sich Filme ineinen Exerzitien-Prozess integrieren lassen.Immerhin gibt es aber einige Indizien, die da -für sprechen. Gehen wir davon aus, wozuIgnatianische Exerzitien da sind. Sie könnenIhnen dienen, wenn Sie Ihren Kompass neuausrichten, wenn Sie sich tiefer in die Grund-botschaften des Evangeliums ein wurzelnmöchten, wenn Sie vor einer wichtigen Ent-scheidung stehen oder wenn Sie sich ernsthaftfragen, zu welchem Leben Sie als Christin undals Christ eigentlich berufen sind.

In den Exerzitien lesen Sie täglich bestimmteBibelstellen und fragen sich danach, welcheSaiten diese Stellen bei Ihnen zum Schwingenbringen. Das Leben Jesu lesend, lesen Sie Ihreigenes Leben. Das Exerzitienbuch desIgnatius weist Ihnen dabei den Weg und Exer-zitien geschehen in strengem Schweigen.Gesprochen wird nur zwischen Exerzitant, derExerzitantin und Begleiter, während der täg-lichen Eucharistiefeier und dann, wenn derBegleiter einen Impuls hält.

All diese Elemente spielen auch bei den Film-Exerzitien eine tragende Rolle. Besonders istbloß der Umstand, dass der Impuls des Exer-zitien-Begleiters größtenteils durch einenFilm ersetzt wird.Wir durften in den letzten Jahren viele Men -schen in Film-Exerzitien begleiten. Da bei hatsich gezeigt, dass passende Filme jene Dy na -mik, welche in den Exerzitien angestrebt wird,unterstützen oder sogar verstärken. Zuweilenwerden einem vor der Leinwand Szenen deseigenen Lebens neu bewusst. Manchmal ge -nügt eine Film-Sequenz oder sogar ein ein-ziges Bild, damit sich jemand besser versteht.In den Krisen und Abenteuern, die die Film-Helden meistern, lassen sich eigene Möglich-keiten und Anteile erkennen. Und manchmalwirkt ein Film gar wie ein Schlüssel zu fremdenSälen unseres eigenen Schlosses. Bilder kön nensich tief ins Gemüt, in die Seele einbrennenund länger nachwirken als Worte; zumal dann,wenn sie sich langsam aneinander reihen. Undvon Bildern kann eine eminent reinigendeWirkung ausgehen. Eine passende Abfolge von Filmen unterstütztund vertieft jenen Aufbruch zum neuenLeben, den die Ignatianischen Exerzitienanzielen. Mehr noch, die Botschaft der Bildererschließt sich auch dem, der von Religionnichts mehr erwartet. Filme machen Grenzendurchlässiger, legen Perspektiven auf Größeresfrei. Mehr dazu: <www.film-exerzitien.org>. !

Franz-Xaver Hiestand SJChristof Wolf SJ

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Exerzitien –Orientierung fürs Leben Viele Menschen unserer Tage sind auf derSuche nach innerem Halt und geistlicherOrientierung. Die Exerzitien – Tage imSchweigen und im Gebet nach der Weise desIgnatius von Loyola – sind eine besondersintensive Form, sein Leben neu auszurichtenund zu ordnen. Sie gehen davon aus, dass jederMensch Zugang zu Gott und so das Glückseines Lebens finden kann. In den letzten 30 Jahren sind viele Formen vonExerzitien entstanden, die von verschiedenenZugängen aus in die Tiefe führen.

Grundelemente der Exerzitien

Einen Ort aufsuchen… der außerhalb meines normalen Umfeldesliegt und an dem ich schweigen und betenkann. Meist ist es ein Haus in einer ruhigen underholsamen Umgebung, so dass die äußereRuhe den Weg nach innen ermöglicht.

Beten mit meinem Leben und mit der BibelMehrere persönliche Gebeteszeiten gliedernjeden Tag. Ausgangspunkt des Gebetes ist daseigene Leben und die Frage, wie Gott sich

darin zeigt. In den Betrachtungen biblischerGestalten kann die/der Betrachtende ihre/seineBeziehung zu Gott erkennen und daraus fürsich Konsequenzen ziehen.

Hören auf den Geist Gottes Das dritte Grundelement ist das Gespräch miteinem Begleiter/Begleiterin oder auch einerGruppe. Im diesem Gespräch werden dieErfahrungen der Exerzitien erzählt und weitereAnregungen zum Nachdenken und zumGebet gegeben.

Getragen von der KircheIn der Feier der Eucharistie und im Sakramentder Versöhnung vollzieht die Kirche das Heil,das Gott wirkt und sie verkündet, dass Gotteinen neuen Anfang schenkt.

Formen von Exerzitien

Einzel-Exerzitiensind als die „ignatianischen Exerzitien“ amweitesten verbreitet. Üblicherweise dauern sie8 Tage, ein persönliches Gespräch und dieHeilige Messe gehören jeden Tag dazu.

Exerzitien mit Impulsen in der Gruppe Zwei Impulse am Tag geben Anregungen fürsGebet und Hilfen zur Betrachtung. Gemein-same Gebetszeiten und Gottesdienste ergänzendie Impulse. Daneben besteht meist dieMöglichkeit zur persönlichen Aussprache mitdem Priester

Exerzitien mit Filmen Bilder können sich tief ins Gemüt, in die Seeleeinbrennen und länger nachwirken als Worte;

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zumal dann, wenn sie sich langsam aneinanderreihen. Und von Bildern kann eine reinigendeWirkung ausgehen. So führen Filme in diesenExerzitien zur Begegnung mit sich und mit Gott.

Beten mit dem LeibIm Leib nehmen die Menschen oft deutlicherwahr, was in ihnen vorgeht als in ihrem Denken:Hunger oder Erstarren; Aufatmen und Kraft, dasalles sind zunächst körperliche Empfindungen,die auf einer anderen Ebene etwas über meinengeistigen Zustand aussagen. Übungen zur Kör-perwahrnehmung, Spazierengehen und auchGartenarbeit können helfen, mir selbst undmeinem Leben neu zu begegnen. Fasten- Wander- und Pilger-Exerzitien setzenbei der Leib-Erfahrung an. Das Leerwerden unddas Unterwegssein werden dabei zu besonderenZugängen zum Leben und zu Gott.

Exerzitien auf der Straße … gehen davon aus, dass Gott zu allererst beiden Armen wohnt. So leben die Beter undBeterinnen in einfachen Sammelunterkünftenund suchen Orte auf, an denen Menschenleben, die ausgeliefert sind: Treffpunkte derObdachlosen, Gefängnisse, Krankenhäuser u. s.w. Dem äußeren Ort entspricht ein Ort in mir:der Punkt, an dem ich mich ausgeliefert weißund heilungsbedürftig bin. An diesem Ort willmir Christus begegnen.

Kontemplative Exerzitien Diese Exerzitien beginnen beim Verweilen inder Stille und in der Gegenwart – die auch dieGegenwart Gottes ist. Wer sich der WirklichkeitGottes stellt, wird durch Krisen zu einer innerenLäuterung geführt. Schließlich mündet die

Meditation ein in das liebende Verweilen beimGeliebten, dessen Gegenwart mich hält. !

Markus Franz SJ

Exerzitienhäuser

Haus HoheneichenDresdenwww.jesuiten.org/haus.hoheneichen

Hoch-EltenEmmerich am Rheinwww.stanislauskolleg.de

Haus GriesWilhelmsthal in Oberfrankenwww.haus-gries.de

Kardinal König HausWien (Österreich)www.kardinal-koenig-haus.at

Lassalle HausBad Schönbrunn (CH)www.lassalle-haus.org

Notre-Dame de la RouteFribourg (CH)www.ndroute.ch

Weitere Informationen im Internet unter<www.exerzitien.info> oder auf den Seiten derGCL <www.gcl.de>

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24 Jesuiten Autoren dieser Ausgabe

Autoren dieser Ausgabe

Holger Adler SJHamburg. Geistlicher Leiter der Kath. Studierende Jugend (KSJ)

Thomas BuschMünchen. Öffentlichkeits-referent im Provinzialat der Jesuiten

Franz-Xaver Hiestand SJZürich. Leiter desStudentenzentrums AKI

Ludger Hillebrand SJBerlin. Mitarbeiter imJesuitenflüchtlingsdienst(JRS)

Peter HundertmarkSpeyer. Spirituelle Bildungin der Diözese Speyer

Josef Maureder SJNürnberg. Novizenmeisterfür die deutschsprachigenProvinzen

Tobias Specker SJFrankfurt. Studium derIslamischen Theologie

Johann Spermann SJLudwigshafen. Direktordes Heinrich-Pesch-Hauses

Winfried Dettling SJDresden. Exerzitien-begleiter in HohenEichen

Markus Franz SJMünchen.Seniorendelegat des Provinzials

Klaus RennWürzburg. Psychotherapeut

Christof Wolf SJMünchen. CEO Loyola Productions Munich GmbH

Bernhard Heindl SJMünchen. Ausbildungs-delegat und Berufungs-pastoral für die DeutscheProvinz

Simon Lochbrunner SJHamburg. Mitarbeit in derKath. StudierendenJugend (KSJ)

William Sidhom SJKairo. Schulseelsorger undLeiter eines Kulturzentrums

Tobias Zimmermann SJBerlin. Rektor des Canisius-Kollegs

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