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Erich WächterOP [email protected]
Patientenlagerung im OP
Erich Wächter
Fachkrankenpfleger im OperationsdienstSana Klinik Nürnberg
19. Forum FunktionsdienstSchwarzwald / Baar / Heuberg
Erich WächterOP [email protected]
Patientenlagerung im OP
• Der Patient im OP
• Pflegemodell
• Das Fachpersonal im OP
• Allgemeine Prinzipien der Patientenlagerung
• Rechtliche Grundlagen
• Kinästhetik im OP
Erich WächterOP [email protected]
Patientenlagerung im OP
• Der Patient im OP
• Pflegemodell
• Das Fachpersonal im OP
• Allgemeine Prinzipien der Patientenlagerung
• Rechtliche Grundlagen
• Kinästhetik im OP
Erich WächterOP [email protected]
Patientenlagerung im OP
• Der Patient im OP
• Pflegemodell
• Das Fachpersonal im OP
• Allgemeine Prinzipien der Patientenlagerung
• Rechtliche Grundlagen
• Kinästhetik im OP
Erich WächterOP [email protected]
Situation der Patienten
- gesunde Menschenz.B. Hernien
- äußerlich gesunde Menschenz.B. ein Knötchen in der Brust
- akut erkrankte Menschenz.B. Schmerzen
- verunglückte Menschenz.B. Unfall
Erich WächterOP [email protected]
Ich werde aus meiner gewohntenUmgebung herausgerissen
Es geht um Leben oder Tod,Genesung oder Invalidität
Ständiger Begleiter sind
Angst - vor Verwechslung im OP- nicht mehr wach zu werden - vor den Konsequenzen der OP
z.B. Krebsohne Magenkünstlicher DarmausgangBeeinträchtigung der Lebensqualität
- Leid und Schmerz
Erich WächterOP [email protected]
Patientenlagerung im OP
• Der Patient im OP
• Pflegemodell
• Das Fachpersonal im OP
• Allgemeine Prinzipien der Patientenlagerung
• Rechtliche Grundlagen
• Kinästhetik im OP
Erich WächterOP [email protected]
Informationssammlung für die Patientenlagerung
• Patientenbeobachtung– Was ist mein erster Eindruck vom Patienten ?
Erich WächterOP [email protected]
Informationssammlung für die Patientenlagerung
• Informationen werden gesammelt aus:
- Patientenunterlagen
- Befragung des Patienten
- Befragen des Operateurs
- OP-Programm
- Assessment
Erich WächterOP [email protected]
Informationssammlung für die Patientenlagerung
• Patientenbeobachtung– Was ist mein erster Eindruck vom Patienten ?
• Bewegungsmuster– Wie bewegt sich der Patient vom Bett auf
den OP Tisch ?
Erich WächterOP [email protected]
Informationssammlung
- Allgemeinzustand z.B:
- Adipositas
- Kachexie
- Alter
- Bewegungseinschränkungen z.B:
- Frakturen/Kontrakturen
- Lähmungen
- Endoprothesen usw.
Erich WächterOP [email protected]
- Erkrankungen z.B:
- Rheuma/Gicht
- Osteoporose
- u.a.
- Hautschädigungen z.B:
- Dekubitus
- Ulcus cruris
- u.a.
-Allergische Reaktionen z.B:
- - Pflaster
- Latex
- u.a.
Erich WächterOP [email protected] LagerungsschädenSich bewegen Sicherheit
Wiedererlangen und Erhalten der physischen
und psychischen Gesundheit
Erich WächterOP [email protected]
Sich bewegen Patientenlagerung Für Sicherheit sorgen
Die individuellen Bedürfnisse des Patienten berücksichtigen
Erich WächterOP [email protected]
Erich WächterOP [email protected] LagerungsschädenHilflosigkeit Sicherheit
Pflege im OP begleitet in existentiell
gefährdenden Lebenssituationen
Erich WächterOP [email protected]
Anhebung der
Schulter
Rückenlage in max. 90°
Abduktion
Der ausgelagerte Arm
Erich WächterOP [email protected]
Informationssammlung für die Patientenlagerung
• Patientenbeobachtung– Was ist mein erster Eindruck vom Patienten ?
• Bewegungsmuster– Wie bewegt sich der Patient vom Bett auf
den OP Tisch ?
• Bewusste Durchführung der Lagerung– Spüren und wahr nehmen
Erich WächterOP [email protected]
Nerven des Plexus brachialisNerven des Plexus brachialis
N. medianus (4)
N. ulnaris
Plexus brachialis
Erich WächterOP [email protected]
Nerven des Plexus brachialisNerven des Plexus brachialis
N. ulnarisN. medianus
N. radialis
N. radialis
- R. superficialis- R. profundus
Erich WächterOP [email protected]
Sensible Innervation der HandSensible Innervation der Hand
N. radialis
N. medianus N. ulnaris N. ulnaris
Erich WächterOP [email protected]
Vermeiden von Lagerungsschäden: Druckstellen durch das OP-Teamsind zu vermeiden.
Kontinuierliche und qualifizierte Patientenbetreuung
Erich WächterOP [email protected]
Vermeiden von Lagerungsschäden: Druckstellen durch das OP-Teamsind zu vermeiden.
Kontinuierliche und qualifizierte Patientenbetreuung
Erich WächterOP [email protected]
Nerven des Plexus brachialisNerven des Plexus brachialis
N. ischiadicusN. ischiadicus
N. tibialis
N. fibularis communis
N. fibularis superficialis
N. femoralis
N. saphenus N. femoralis
N. tibialis
N. fibularis communis
Erich WächterOP [email protected]
Kontinuierliche und qualifizierte Patientenbetreuung
Erich WächterOP [email protected]
Erich WächterOP [email protected]
Auftreten von Lagerungsschäden
Art der Schädigung
• Haut und Weichteile
• Gelenke und Bandapparat
• Nerven
• Gefäße
• Augen
Erich WächterOP [email protected]
Patientenlagerung im OP
• Der Patient im OP
• Pflegemodell
• Das Fachpersonal im OP
• Allgemeine Prinzipien der Patientenlagerung
• Rechtliche Grundlagen
• Kinästhetik im OP
Erich WächterOP [email protected]
Allgemeine Prinzipien der Patientenlagerung
Erich WächterOP [email protected]
Allgemeine Prinzipien der Patientenlagerung
Mithilfe des Patienten bei der Lagerung zulassen und
fördern.
Wache Patienten über die an ihnen vorzunehmenden
Handlungen informieren. Bewusstsein, Mimik, Gestik
werden beachtet und wahrgenommen.
Erich WächterOP [email protected]
Allgemeine Prinzipien der Patientenlagerung
Vermeiden von Lagerungsschäden:
• Jegliche unphysiologische Bewegungen besonders Kopf und Extremitäten sind auszuschließen. (keine Überstreckungen in Gelenken)
• Druckstellen durch Hohl- und/ oder Weichlagerung vermeiden
• Ansammlungen von Flüssigkeiten (Hautdesinfektion oder NACI) sind
zu vermeiden
• Der Patient muss auf dem OP-Tisch elektrisch isoliert gelagert werden, er darf keine Metallteile berühren (z.B. OP-Tisch)
• Lagerungshilfsmittel sicher anbringen und Befestigungsschrauben fest andrehen
• Sicherheitsgurte bei allen Lagerungen anlegen
Erich WächterOP [email protected]
Präoperative Lagerung des Patienten
Anforderungen, Ziel:
Der Operateur entscheidet über die Art der Lagerung des
Patienten. Sie muss einen für die geplante Operation optimalen
Zugang für Operateur und Anästhesie ermöglichen, dabei aber
den Patienten vor Schäden schützen.
Deshalb muss:
• Die Lagerung des Patienten in Kooperation mit Operateur, Pflegepersonal und Anästhesie erfolgen
• Die für den Eingriff vorgesehene Körperpartie muss leicht
zugänglich sein
• Die Lagerung von Patienten zur Operation muss durch
geschultes Personal erfolgen
Der Chirurg ist verpflichtet, die Lagerung vor der Abdeckung
zu kontrollieren.
Erich WächterOP [email protected]
Intraoperative Lagerung des Patienten
Wenn sich während der Operation die Lage des OP-Tisches
ändert, müssen folgende Punkte beachtet werden:
– Anästhesie benachrichtigen
– Lage des Tisches nie so extrem verändern, dass der Patient dadurch
gefährdet wird
– Patient darf nirgends anstoßen
– Neutralelektrode kontrollieren
Postoperative Phase
Die Aufgabe des Anästhesisten erstreckt sich auf die Beobachtung
der Lagerung ins Patientenbett. Sie endet erst mit der Übergabe an
die Station (Aufwachraum).
Erich WächterOP [email protected]
Lagerungsschädenvermeiden
Erich Wächter
Fachkrankenpfleger im OperationsdienstSana Klinik Nürnberg
Sicherheit im OP
Erich WächterOP [email protected]
Vermeiden von LagerungsschädenFür Sicherheit sorgen
Kinästhetik
OP-Pflege
Blasen-katheter
Operateur Anästhesie
Lagerung
Seitenlage
Wärmematte
in Narkose Kontrolle
Team
Lagerungswagen
Dokumentation
Patient
Erich WächterOP [email protected]
Patientenlagerung im OP
• Der Patient im OP
• Pflegemodell
• Das Fachpersonal im OP
• Allgemeine Prinzipien der Patientenlagerung
• Rechtliche Grundlagen
• Kinästhetik im OP
Erich WächterOP [email protected]
Obhutspflichten
• aus einer engen persönlichen Verbundenheit (z.B. Eltern
gegenüber ihren Kindern, Ehepartner, etc.)
• aus bestimmten Gemeinschaftsbeziehungen (z.B.
Gefahrengemeinschaften, eheähnlichen Lebens-
gemeinschaften, etc.)
• Aus der tatsächlichen Übernahme von Schutz- und
Beistandspflichten (z.B. Erzieher/-innen, Lehrer/-innen,
Pflegepersonal, Ärzte)
Obhutspflichten können sich ergeben:
Rechtsanwalt Robert Roßbruch, Institut für Gesundheits- und Pflegerecht, Köblenz
Erich WächterOP [email protected]
Echte und unechte Unterlassungsdelikte
-Echte Unterlassungsdelikte: Jeder kommt als
Täter in Betracht (§ 138, § 323c StGB)
-Unechte Unterlassungsdelikte: Nur ein Garant
kann Täter sein. Eine Garantenstellung kann sich
aus dem Vorliegen von Obhutspflichten ergeben.
Rechtsanwalt Robert Roßbruch, Institut für Gesundheits- und Pflegerecht, Köblenz
Erich WächterOP [email protected]
Rechtliche Grundlagen bei der Lagerung im OP
• Anordnungsverantwortung (Führungsverantwortung)
– Arzt oder im Führungsbereich arbeitende Pflegekraft
– Anweisender muss darauf vertrauen können, dass der
befähigt Ausgewählte die Anordnung kunstgerecht ausführt.
– Möglichkeit des Auswahlverschuldens !
• Durchführungsverantwortung (Handlungsverantw.)
– Grundsätzlich der Handelnde selbst, auch bei Beaufsichtigung
– Angewiesener kann vertrauen, dass die Anweisung
ordnungsgemäß ist
– Nicht blind bei fehlerhaften Anweisung folgen
- Verweigerungspflicht
– Möglichkeit des Übernahmeverschuldens !
Erich WächterOP [email protected]
Patientenlagerung im OP
• Der Patient im OP
• Pflegemodell
• Das Fachpersonal im OP
• Allgemeine Prinzipien der Patientenlagerung
• Rechtliche Grundlagen
• Kinästhetik im OP
Erich WächterOP [email protected]
Kinästhetik im OP
Erich WächterOP [email protected]
Im deutschsprachigem Raum steht das
Wort Kinästhetik für die „Lehre von der
Bewegungsempfindung“.
Es ist eine Ableitung des Wortes
Kinästhesie (= Bewegungsempfindung),
dessen Ursprung auf die griechischen Wörter
kinesis = Bewegung und
aisthesis = Empfindung zurückgeht.
Begründer der Kinästhetik sind Frank Hatch und Lenny Maietta.
Erich WächterOP [email protected]
Kinästhetik im OP
Funktionale AnatomieMassen und Zwischenräume
Anwendungen:Massen bewegen usw.
MassenZwischenräume
Erich WächterOP [email protected]
Kinästhetik in der Pflege
• Menschliche FunktionenEinfache Funktionen (Grundpositionen)
Komplexe Funktionen (Fortbewegung)
Anwendung: Fortbewegung
• Anstrengung als KommunikationsmittelHängen (Zug) und Verstrebung (Druck)
Anwendung: Transfers im freien Raum
• Gestaltung der UmgebungWelchen Einfluss hat die Umgebung
Anwendung: Lagerung zur Mobilisation oder Stabilisierung
Erich WächterOP [email protected]
Kinästhetik in der Pflege
• Interaktion
Welche Sinne sind beteiligt
Bewegungselemente
Interaktionsformen
Anwendung: Führen und Folgen
• Funktionale Anatomie
Massen und Zwischenräume
Anwendungen: Massen bewegen usw.
• Menschliche Bewegung
Haltungsbewegung (stabil) Transportbewegung (unstabil)
Spiralige Bewegungen usw.
Anwendung: Spiralbewegung in das/ aus dem Bett
Erich WächterOP [email protected]
Kinästhetik in der Pflege hilft den Pflegenden:
• den Patienten als einen fähigen Menschen wahrzunehmen
• die eigene Beobachtungsfähigkeit weiterzuentwickeln
• Möglichkeiten zur Interaktion auch mit wahrnehmungsbeeinträchtigten Menschen zu entwickeln
• jede Bewegung der Patienten zu einem Lernprozess zu gestalten,• Welche dem Betroffenen hilft, sich selbst besser wahrzunehmen
und die vorhandene Bewegungsfähigkeit zu nutzen
• sich selbst Ernst zunehmen und sich effektiv vor Schäden zu schützen.
Christel Bienstein Februar 1992
Erich WächterOP [email protected]
Der Expertenstandard
Expertenstandard
Expertenstandards sind politisch genehmigt
und werden gefördert:
•Dekubitusprophylaxe (2000)
•Entlassungsmanagement (2002)
•Schmerzmanagement (2003)
•Sturzprävention (2004)
•Kontinenzförderung (2005)
Erich WächterOP [email protected]
Rechtliche Bedeutungvon Standards
• Standards sind „vorweggenommene
Expertengutachten“.
• d.h. sie dienen der Sicherung der Pflegequalität:
Welche Maßnahmen gelten wissenschaftlich als
richtig und welche als falsch bzw. schädlich?
• Man kann im Einzelfall gegen den Standard
handeln, muss dies aber begründen!
• Rechtlich ist es gleich, ob es sich um
Standards, Leitlinien oder Richtlinien handelt.
Erich WächterOP [email protected]
Was sind Expertenstandards ?
Expertenstandards sind professionell abgestimmteKriterien, die auf wissenschaftlichem Niveau oder auf einheitlichen Expertenmeinungen beruhen.
Nach Möglichkeit werden randomisierte, klinischeStudien benutzt.
Expertenstandards bestehen aus 3 Qualitätsdimensionen:
•Struktur: personelle / materielle Ressourcen
•Prozess: Durchführung
•Ergebnis: Wirkung der pflegerischen Maßnahme
Erich WächterOP [email protected]
Der Patient auf dem Weg in denOperationssaal
Ich habe Angst!
Was kommt bei der Untersuchung heraus?
Kann ich geheilt werden?
Mir ist kalt!
Wird alles wieder so wie früher?
Da laufen nur grüne vermummte Gestalten herum!
Was finden die Ärzte, wenn sie mich operieren?
Erich WächterOP [email protected]
Patientenlagerung im OP
• Der Patient im OP
• Pflegemodell
• Das Fachpersonal im OP
• Allgemeine Prinzipien der Patientenlagerung
• Rechtliche Grundlagen
• Kinästhetik im OP
Erich WächterOP [email protected]
AKTIVITÄTEN DES
TÄGLICHEN LEBENS
1. Wach sein und schlafen2. Sich bewegen3. Sich waschen und kleiden4. Essen und trinken5. Ausscheiden6. Körpertemperatur regulieren7. Atmen8. Für Sicherheit sorgen9. Raum und Zeit gestalten10. Kommunizieren11. Sich als Mann oder Frau fühlen12. Sinn finden im Werden, Sein, Vergehen
Erich WächterOP [email protected]
Für Sicherheit sorgen
dazu gehören folgende Punkte:
- alle Maßnahmen der Hygiene und Sterilität
- Sicherheit in Arbeitsabläufen
(welcher Patient wird wann, wo und von wem
versorgt)
- Patientenlagerung
- Gerätesicherheit (Instrumente und
Materialien)
- sichere Dokumentation
- usw.
Erich WächterOP [email protected]
Pflegen heißt den Patienten in seinen Problemen/Defiziten zu unterstützen und/oder die stellvertretende Übernahme dieser ATL dort wo der Mensch nicht-noch nicht, nicht mehr für sich selbst zu sorgen vermag.
Zum ATL 8 Sicherheit sorgen gehören:
Informationssammlungen für die Patientenlagerung