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2. Bodensee Brandschutzfachtag in der Inselhalle Lindau 12. November 2010

2. Bodensee Brandschutzfachtag - vdbp.de · PDF file„Neue LBO in Baden-Württemberg“ • Novellierung der Landesbauordnung vom 8. August 1995 • Gemäß Beschluss des Landtages

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  • 2. Bodensee Brandschutzfachtag

    in der Inselhalle Lindau12. November 2010

  • Neuerung in der LBO Baden-Wrttemberg

    Auswirkungen und Systematik bezglich des vorbeugenden

    Brandschutzes

    Ralf Kludt Dipl.-Ing. (FH)

  • Neue LBO in Baden-Wrttemberg

    Novellierung der Landesbauordnung vom 8. August 1995

    Gem Beschluss des Landtages vom 4. November 2009 (Gesetz erlassen)

    Dieses Gesetz trat zum 1. Mrz 2010 in Kraft

  • Informationen fr in Baden-Wrttemberg ttige zum Bezug der eingefhrten

    Bauvorschriften

    www.wm.baden-wuerttemberg.de

    unter Service: Bauvorschriften

  • Inhalt des Vortrages

    I: Begrndung zum Gesetzesentwurf

    II: Brandschutzkonzept der MBO

    III: Beispiel wichtiger Detailnderungen im Alltag

    IV: Rolle des schutzzielorientierten Brandschutzkonzeptes

  • 1. Begrndung zum Gesetzesentwurf

    Verfahrensmige Erleichterungen fr den Bauherren

    Verbilligen des Bauens aufgrund dieser Verfahrensvereinfachung

    Wahrung des Sicherheitsniveaus durch Einfluss neuer technischer Erkenntnisse

    Einfhrung einer modernen Brandschutzkonzeption (MBO)

    Teilbernahme der MBO wo dies zweckmig erschien

  • 2. bernommene Brandschutz-konzeption der MBO

    Einfhrung der Gebudeklassen 1 5

    Die Brandschutzanforderungen resultieren nicht mehr nur aus der Gebudehhe

    Es erfolgt eine Kombination aus Hhe und Zellenbauweise, d.h. Zahl und Gre der Nutzungseinheiten

    Die Einstufung in Gebudeklassen ist unabhngig der Einstufung in Sonderbauten

  • Getrennte Betrachtungen der Baustoff- und Bauteilanforderungen

    Einfhrung einer Schutzzielbeschreibung vor jeder Einzelanforderung

    Voraussetzung zur Zuordnung der europischen Klassifizierungskriterien

  • Anforderungen an Baustoffe und Bauteile

    Die allgemeinen Anforderungen (bisher 3 LBOAVO) werden in die LBO aufgenommen und vollstndig benannt:

    26 Allgemeine Anforderungen an das Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen (bisher: Wnde, Decken und Sttzen)

    Baustoffe: nichtbrennbar, schwerentflammbar, normalentflammbar

    Baustoffe mindestens normalentflammbar

    Bauteile: feuerbestndig, hochfeuerhemmend, feuerhemmend

    Definition Feuerwiderstandsfhigkeit:tragende und aussteifende Bauteile Standsicherheit im Brandfallraumabschlieende Bauteile Widerstand gegen Brandausbreitung

  • Anforderungen an Baustoffe und Bauteile

    Die Anwendung der europischen Klassifizierungen fr Baustoffe und Bauteile setzt die Einfhrung der vorgenannten Regelungen voraus.

  • Anforderungen an Baustoffe und Bauteile

    Weitere Anforderungen und Kategorisierung von Bauteilen:

    1. Bauteil aus nichtbrennbaren Baustoffen,

    2. Bauteil, deren tragende und aussteifende Teile aus nichtbrennbaren Baustoffen bestehen und die bei raumabschlieenden Bauteilen zustzlich eine in Bauteilebene durchgehende Schicht aus nichtbrennbaren Baustoffen haben, (Mindestanforderung fr feuerbestndige Bauteile)

    3. Bauteile, deren tragende und aussteifende Teile aus brennbaren Baustoffen bestehen und die allseitig eine brandschutztechnisch wirksame Bekleidung aus nichtbrennbaren Baustoffen (Brandschutzbekleidung) und Dmmstoffe aus nichtbrennbaren Baustoffen haben, (Mindestanforderung fr hochfeuerhemmende Bauteile)

    4. Bauteile aus brennbaren Baustoffen

  • Anforderungen an Bauteile

    27 Anforderungen an tragende und aussteifende Bauteile (bisher:Dcher):

    Abs. 1: tragende u. aussteifende Wnde u. Sttzen Standsicherheit

    Abs. 2: Auenwnde und Auenwandteile Brandbegrenzung

    Abs. 3: Trennwnde Raumabschluss, Brandbegrenzung

    Abs. 4: Brandwnde Raumabschluss, Brandbegrenzung

    Abs. 5: Decken und Anschlsse Standsicherheit, Raumabschluss

    Abs. 6: Bedachungen Widerstand gegen Flugfeuer und Strahlung

  • Systematische Vorgehensweise

    LBO: Definition Baustoffe, BauteileFestlegung Schutzziele

    LBOAVO: Fr Gebude, welche keine Sonderbauten sind, werden die Anforderungen fast tabellarisch und bersichtlich aufgefhrt

    Trennung wird im Gegensatz zur MBO eingehalten

    Soll im Alltag bersichtlichkeit der Anforderungen bewirken

  • Beispiel LBO

    27 Anforderungen an tragende, aussteifende und raumabschlieende Bauteile

    (1) Tragende und aussteifende Wnde und Sttzen mssen im Brandfall ausreichend lang standsicher sein.

    (2) Auenwnde und Auenwandteile wie Brstungen und Schrzen sind so auszubilden, dass eine Brandausbreitung auf und in diesen Bauteilen ausreichend lang begrenzt ist.

    (3) Trennwnde mssen als raumabschlieende Bauteile von Rumen oder Nutzungseinheiten innerhalb von Geschossen ausreichend lang widerstandsfhig gegen die Brandausbreitung sein.

    (4) Brandwnde mssen als raumabschlieende Bauteile zum Abschluss von Gebuden (Gebudeabschlusswand) oder zur Unterteilung von Gebuden in Brandabschnitte (innere Brandwand) ausreichend lang die Brandausbreitung auf andere Gebude oder Brandabschnitte verhindern.

    (5) Decken und ihre Anschlsse mssen als tragende und raumabschlieende Bauteile zwischen Geschossen im Brandfall ausreichend lang standsicher und widerstandsfhig gegen die Brandausbreitung sein.

    (6) Bedachungen mssen gegen eine Brandbeanspruchung

  • Beispiel LBOAVO

    4 Tragende Wnde und Sttzen(Zu 27 Abs. 1 LBO)

    (1) Tragende und aussteifende Wnde und Sttzen mssen

    1. in Gebuden der Gebudeklasse 5 feuerbestndig,2. in Gebuden der Gebudeklasse 4 hochfeuerhemmend,3. in Gebuden der Gebudeklassen 2 und 3 feuerhemmend sein. Soweit die Feuerwehr nicht innerhalb der vorgesehenen Hilfsfrist ber die erforderlichen Rettungsgerte verfgt und kein zweiter baulicher Rettungsweg vorhanden ist, mssen bei Gebuden der Gebudeklasse 4 mit mehr als 10 m Hhe im Sinne des 2 Abs. 4 Satz 2 LBO die tragenden und aussteifenden Wnde und Sttzen feuerbestndig sein. Die Stze 1 und 2 gelten

    1. fr Geschosse im Dachraum nur, wenn darber noch Aufenthaltsrume mglich sind; 6 Abs. 3 bleibt unberhrt,2. nicht fr Balkone, ausgenommen offene Gnge, die als notwendige Flure dienen.

    (2) In Kellergeschossen mssen tragende und aussteifende Wnde und Sttzen1. in Gebuden der Gebudeklassen 3 bis 5 feuerbestndig,2. in Gebuden der Gebudeklassen 1 und 2 feuerhemmend sein.

  • 3. Beispiel von Detailnderungen

    Definition der Gebudehhen zur Einteilung der Gebudeklassen.

    Mittlere Hhe des Gebudes ber 4 Punkte

    Relevant ist Fubodenoberkante des hchstgelegenen Geschosses in dem ein Aufenthaltsraum mglich ist!

  • Zu 2 Abs. 6

    Ermittlung der im Mittel gemessenen Gelndeoberflche

    A+B+C+D

    4

    Vgl. RNr.69

  • nderung und zuknftiger Problempunkt:

    Bisher Gebude geringer Hhe (Gebudeklasse III)

    Alt: Ein anleiterbares Fenster in jeder Nutzungseinheit mit max. 8,0m (Brstungshhe)

    Neu: Geschoss in dem ein Aufenthaltsraum mglich ist!(Fubodenoberkante 7 m)

    Wichtig in Bearbeitung Bestand

  • DG

    2.OG

    1.OG

    EG

    Sockel

    Amtsgericht 19. Jahrhundert

    8 m

  • Brandschutz

    15 Eindeutige Definition, dass beide Rettungswege in einem Geschoss ber

    den selben notwendigen Flur fhren drfen.

    Klare Definition, dass der erste bauliche Rettungsweg ber eine notwendige Treppe oder Rampe fhren muss, falls das Gebude oder die Nutzungseinheit nicht ebenerdig ist.

    Forderung

    nach Aufstell- und Bewegungsflchen der Feuerwehr nur in der LBO

  • Einfhrung der Ausfhrungsvariante BA-Bauweise fr hochfeuerhemmende Bauteile gem den Anforderungen der Holzbaurichtlinie

    BA : Tragende und aussteifende Teile aus Holz (innerhalb des Bauteils) diese sind dann mit einer brandschutztechnisch wirksamen Bekleidung versehen.

    - Siehe Vortrag Herr Battran -

  • 17 Reglung des Verwendbarkeitsnachweises im Hinblick auf Umsetzung von Richtlinien der europischen Union

    19 Pflicht zu rollstuhl- und krankentragegerchten Aufzgen nur ab 13,00m statt wie bisher ab 12,50m

    (Gebudeklasse 5)

    38 SonderbautenDetaillierung der Einstufung

  • 38 SonderbautenBisher: Bauliche Anlagen und Rume besonderer Art und Nutzung

    Verkaufssttten mit Verkaufsflche unter 400 m sind keine Sonderbauten mehr

    Ebenso gewerbliche Betriebe unter 400 m Grundflche

    Gaststtte wird erst ab 40 Gastpltzen Sonderbau (Metzgerei, Bckerei mit Theke und Pltzen

    Begriff: Schule wird auf Hochschulen und Bildungseinrichtungen erweitertAltenheime etc. werden auf Pflegeeinrichtungen unabhngig des Alters erweitertKrankenhuser wird auf hnliche Einrichtungen also Fachkliniken etc. erweitertRegallager mit Lagerhhe von mehr als 7,50 m (Bsp.: GK 3)

    Gebude ber 1.600 m Grundflche des Geschosses, ausgenommen Wohngebude (Bsp.: GK 3)

  • Wichtige nderungen in der LBOAVO

    Rettungsweglnge wird in 11 von 40 m auf 35 m reduziert (Angleichung an MBO)

    Definition einer Nutzungseinheit vergleichbarer Gre einer Wohnung 200 m

    Genehmigung von F-90 B (siehe nchste Folie)

  • Wortlaut: Tragende oder aussteifende Bauteile die feuerbestndig sein mssen, sind aus brennbaren Baustoffen zulssig, wenn der feuerwiderstand dieser Bauteile dem feuerbestndiger Bauteile entspricht und diese Bauteile so hergestellt und eingebaut werden, dass Feuer und Rauch nicht in andere Geschosse bertragen werden knnen.

    Dies gilt nicht fr Wnde von notwendigen Treppenrumen oder Schchten.

    In: 4 tragende Wnde und Sttzen (3) 8 Decken (4)sinngem fr Auenwnde 5, bei Gebuden unterhalb der Hochhausgrenze

    Wichtig im Bestand

  • 4. Ganzheitliches Brandschutzkonzept im Baurechtlichen Verfahren

    Wortlaut der Begrndung zum Gesetzesentwurf:

    Die strkere Schutzzielorienti