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H ABARI Zeitung der Freunde der Serengeti Schweiz (FSS) • 17. Jahrgang Nr. 2/02 Fr. 5.– Dickhäuter auf gefährlicher Wanderschaft Fataler Wildfang mit Drahtschlingen Wer gewinnt die Afrikareise?

2002 - 2 Habari

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Dickhäuter auf gefährlicher Wanderschaft Fataler Wildfang mit Drahtschlingen Wer gewinnt die Afrikareise? Zeitung der Freunde der Serengeti Schweiz (FSS) • 17. Jahrgang Nr. 2/02 Fr. 5.– Vorfahren Inhaltsverzeichnis Neben dem gegen 7 Millionen Jahre alten «Toumai» wirkt «Lucy» fast schon blutjung. Editorial 2 HABARI 2/02

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HABARIZeitung der Freunde der Serengeti Schweiz (FSS) • 17. Jahrgang Nr. 2/02 Fr. 5.–

Dickhäuter auf gefährlicher WanderschaftFataler Wildfang mit Drahtschlingen

Wer gewinnt die Afrikareise?

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Editorial

SattmacherEs ist augenfällig: Afrikas Wild verschwindet. Wer vor 15Jahren auf der Strasse von Nairobi nach Arusha fuhr, sahmanchmal noch Antilopen, Giraffen oder eine Hyäne. Heute

wird auf dieser Strecke die Sichtung eines Wildtiers zurSensation. Das ist überall so; die vorrückenden Menschen,ihre Siedlungen und ihr Appetit auf Bushmeat lassen das

Wild fast nur noch in den Schutzgebieten überleben. Wennaber – wie im tansanischen Tarangire-Nationalpark – Tierewie Elefanten, Gnus oder Zebras ihren alten Wanderrou-

ten folgen wollen, müssen sie die Schutzzonen verlassenund in den neuen Siedlungsgebieten ihr Leben riskieren.Hier lauern die Wilderer, oft hungerige Einheimische, die

das Wild als «Sattmacher» brauchen. Sie gehören zu jenenweltweit 800 Millionen Menschen, die laut FAO heute,Anfang des 21. Jahrunderts, Hunger leiden. Es sind die Op-

fer einer Weltgemeinschaft mit falschen Prioritäten, die ins-gesamt genügend Nahrung produziert und die Mittel hätte,jeden Hunger zu besiegen. Weil dies nicht geschieht, fol-

gert der Schweizer UNO-Sonderberichterstatter Jean Zieg-ler für das Recht auf Nahrung in seiner kompromisslosenArt dies: «Hunger ist Mord.» Mord an den mittellosen Men-schen, die sich z. B. mit dem illegalen Töten von Wild jeder

Art zu retten versuchen. Solche Zusammenhänge müssenerkannt werden. Dann wird auch klar, dass Wildschutz nurmit der Besserstellung und Einbindung der Bevölkerung um

die Schutzgebiete erfolgreich sein kann. Und dass die ge-fährlichsten Wilderer in den regionalen und globalen Macht-zentren von Politik und Wirtschaft sitzen. Ruedi Suter

Inhaltsverzeichnis

Freies Land für die Wandergesellen! 3

Neuer Zank ums Elfenbein 5

Der Sprühkröte droht das Vertrocknen 7

Erprobung neuer Unterstützungsformen durch den FSS 8

«Ein Herz für Nashörner» 10

Artensterben im Treibhaus 11

Wehe, wenn die Schlinge würgt 12

Cleveres Reisen ist gefragt 13

Wer gewinnt die Afrikareise? 14

13 Millionen Menschen droht der Hungertod 16

Habari Impressum

Herausgeber: Verein Freunde der Serengeti Schweiz (FSS)Sekretariat FSS: Silvia Arnet, Tel: ++41- 01 730 75 77Fax: 01 730 75 78. E-mail: [email protected], CH-8952 Schlieren • Postcheckkonto: 84-3006-4Redaktion: Ruedi Suter, MediaSpace, Postfach, CH-4012 Basel,Tel: 061-321 01 16, E-mail : [email protected]; Monica BornerTitelbild: Agame, Tansania: Foto Ruedi SuterLeserbriefe: Bitte an die Redaktion. Kürzungen vorbehaltenInserate: Helen Markwalder, Im Sesselacker 60, CH-4059 Basel,Tel-Fax: 061-332 30 04Wissenschaftlicher Beirat: Die Zoologen Monica Borner,Zürich, und Dr. Christian R. Schmidt, Frankfurt am Main.Layout: PROVISTA, Urs Widmer, Lettenweg 118, CH-4123 AllschwilAuflage: 2/2002 – 2’000 ExemplareDruck: Birkhäuser&GBC AG, ReinachHabari-Abonnement im Mitgliederbeitrag inbegriffen.Habari heisst «Nachricht» auf Kisuaheli und erscheint 4x im Jahr.

Vorfahren

Toumai, der RätselhafteNeben dem gegen 7 Millionen Jahre alten

«Toumai» wirkt «Lucy» fast schon blutjung.

TSCHAD – Liegt die tatsächliche «Wiege der Menschheit» doch nichtim ostafrikanischen Grabenbruch, sondern weiter westlich – im Nor-den des Tschads? Dort fand der Fossiljäger Ahounta Djimdoumalbayeim Sommer 2001 den Schädel von «Toumai», einer unserer Urahnen,der zwischen sechs und sieben Millionen Jahre alt sein dürfte. Das istein Altersrekord, wurden doch noch nie derart alte Knochen gefun-den, die zu einem menschenähnlichen Vorfahren des Homo sapiensgehörten. Alle anderen Überreste von Urahnen wie die der Homini-den «Lucy» oder der «Junge vom Turkanasee» waren um Millionen Jah-re jünger.

Toumai war einer, der nach den heutigen Kriterien weder ganzMensch noch ganz Affe zu sein schien: Von hinten sah sein Kopf auswie der eines Menschenaffen, von vorne aber hätten wir uns wieder-erkennen können, meinen der Finder und sein von Michel Brunet ge-führtes Forscherteam aus Frankreich. Dieses wie auch ein grosserTeil der vom neuen Fund begeisterten Fachwelt vermutet nun, Tou-mai («Hoffnung auf Leben») sei wahrscheinlich bereits auf zwei Bei-nen gegangen und habe sich mit seiner Sippe in einer feuchten Regionmit einer vielfältigen Fauna und Flora aufgehalten. Dieses Gebiet heisstheute Sahel und leidet unter chronischem Wassermangel. Selbstver-ständlich haben die Forscher Toumai, dessen Kopf nicht grösser warals der Schädel eines Schimpansen, bereits einen lateinischen Namenverpasst:

Sahelanthropus tchadensis. Toumai, das rätselhafte Wesen mit demmenschenähnlichen Gesicht und dem affenförmigen Schädel, wird nunmit modernsten Computertechniken analysiert, so auch von ZürcherAnthropologen und der Empa. Der berühmte Anthropologe BernardWood meint, Toumai müsse nicht unbedingt einer unserer direktenVorfahren sein: «Der Sahelanthropus tchadensis ist nur die Spitzedes Eisbergs. Er ist Ausdruck einer grossen Vielfalt von menschen-ähnlichen Wesen, die sich im Verlaufe der Evolution des Menschenvor fünf bis sieben Millionen Jahren formten.» fss/Nature.

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Gefährdete Elefanten – ausserhalb des Tarangires

Freies Land für dieWandergesellen!Den Tierwanderungen um den tansanischen Tarangire-Nationalpark droht der Stillstand. Der Hauptgrund liegt immenschlichen Siedlungsdruck. Doch nun beginnen sich dieDorfgemeinschaften für den Wildschutz einzusetzen. Davonsollen vor allem auch die herumziehenden Elefanten profitieren.

VON CHARLES FOLEY

Beim Elefantenschutz kann unsere Pro-jektarbeit dieses Jahr mit guten Nach-richten aufwarten: Als direkte Folgeunserer mehrjährigen Forschungstätig-keit wurde ein beträchtlicher Teil je-nes Gebietes, das die Elefantengrup-pen während ihrer Wanderungen aus-serhalb des Parks aufsuchen, eingezontund von den lokalen Dorfgemeinschaf-ten zum Wildschutzgebiet erklärt.

Die Tierpopulationen des Tarangi-re-Nationalparks zeichnen sich jadurch ihre extensiven Wanderungenaus. Die meisten der grossen Säugetie-re – die Elefanten mit eingeschlossen– verlassen mit dem Beginn der Regen-zeit (Dezember bis Mai) den Park undkehren erst wieder zurück, wenn dieauswärtigen Wasserstellen vollständigausgetrocknet sind. Diese Wanderun-gen wiederholen sich regelmässig undlassen sich durch einen ausgewiesenenMineralienmangel im Erdreich erklä-ren. Es sind vor allem die Muttertiere,die während der physisch anspruchs-vollen Geburtsphase und Aufzuchtspe-riode auf eine ausreichende Phosphat-zufuhr angewiesen sind und sich danneben mangels dem Phosphat in reich-haltigere Gefilde begeben.

Diese saisonal bedingten Tierwan-derungen werden allerdings durch denstetig zunehmenden Bevölkerungs-druck und die bis an die Parkgrenzenreichenden Anbauflächen bedroht. Be-schleunigt wurde dieser Prozess durchden ökonomischen Wandel im Lande,der eine freiere Marktwirtschaft be-günstigt. Dadurch entstand das Be-dürfnis nach mehr landwirtschaftlichnutzbaren Zonen, die bei einer Reali-sierung bis weit in die Gebiete der Tier-wanderungen reichen würden.

Es drohen Siedlerinvasionen

Sollten diese Pläne im vorgesehenenAusmass verwirklicht werden, wärendie Wanderrouten der Tiere aufsschwerste bedroht: Der Park selbstwäre in kürzester Zeit überweidet, seinTierreichtum im Nu verschwunden.Unsere Projektarbeit konzentrierte sichdeshalb auf die genaue Erfassung derfür die Elefanten kritischen – und dar-um umso schützenswerteren – Gebie-te ausserhalb des Parks. 1997 wurdenerstmals fünf Elefantenkühe mit Sen-derhalsbändern ausgestattet – eineAktion, die wir 1999 wiederholten.Die Halsbänder waren mit einem GPS-Empfänger ausgerüstet, der uns jeweils

im Abstand von zwei bis vier Stundenäusserst genaue Standortangaben (dieAbweichungen bewegten sich im Rah-men von 100 Metern) übermittelte.Für die Erkundung der Wanderwegewurden absichtlich Elefantinnen ausdrei verschiedenen Subpopulationenausgewählt. Der Grund: Uns interes-sierte das Verhaltensmuster der einzel-nen Gruppen.

Obschon wir eine hohe Ausfallquo-te der Senderhalsbänder zu beklagenhatten, erwiesen sich die erfasstenDaten als sehr aufschlussreich bezüg-lich der Nutzung des Ökosystemsdurch die Elefanten. Ausserhalb desParks wurden schliesslich drei ver-schiedene Verbreitungsgebiete lokali-siert, die jeweils von einer der dreiUntergruppen in Anspruch genommenwird.

Landwirtschaft als Gefahr

Dabei stellten wir fest, dass die nörd-liche Subpopulation – dazu gehörtauch Big Mamas Gruppe – in die Re-gion nördlich von Lolkisale wandert,einem Schutzgebiet mit kontrollierterJagdaufsicht, das an den nordöstlichenTeil des Parks angrenzt. Keines derAufenthaltsgebiete befindet sich genü-

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gend weit weg von einer Dorfgemein-schaft – das stark frequentierte DorfMakuyuni liegt nur knappe zehn Ki-lometer davon entfernt – als dass diebefürchtete Ausbreitung der Landwirt-schaftszone nicht als ernsthafte Bedro-hung wahrgenommen werden müsste.

Bauern erzählenElefantengeschichten

Die Aufzeichnungen der GPS-Sender-halsbänder ergaben eine ziemlich ge-naue Übersicht über die Verbreitungs-gebiete der Elefanten. Dennoch, dieDaten widerspiegelten nur das Verhal-tensmuster eines Individuums und er-wiesen sich als zu wenig aussagekräf-tig für die Gesamtheit der Gruppe.

Also galt es, sich handfeste Zusatz-informationen zu beschaffen, mit de-nen sich eine Übereinstimmung zwi-schen dem einzelnen Tier und derGruppe herstellen liess. In der Folgeverbrachten wir einige Monate vorOrt, sammelten Dungproben und an-

derweitige Fundstücke als Beweis fürdie Aktivitäten der Elefanten. Auf-grund dieser Resultate erstellten wireine Hochrechnung der Anzahl jenerDickhäuter, die zeitweilig das Lolki-sale-Gebiet bevölkern könnten. Zu-gleich verschafften wir uns auchKenntnisse über die Fress- und Trink-gewohnheiten der Tiere und führtenausführliche Diskussionen mit denDorfbewohnern und ortsansässigenBauern. Schliesslich wollten wir vonden Betroffenen selbst erfahren, inwelchem Masse ihre Felder und Ern-ten durch die Elefanten in Mitleiden-schaft gezogen werden.

Aufschlussreicher Dung

Unsere Untersuchungen ergaben, dassdie Dichte der aufgefundenen Dung-proben mit dem Kernbereich des Aus-breitungsgebietes übereinstimmte, dassich aus den Aufzeichnungen der Sen-derhalsbändern ergab. Damit wurdeunsere Annahme bestärkt, dass sich die

Mehrheit der zur nördlichen Subpo-pulation gehörenden Elefanten tat-sächlich in diesem Teil des Lolkisale-Jagdaufsichtgebietes aufhalten. Sie tundies vorwiegend in der feuchten Jah-reszeit von April bis Juni.

Dörfler verdienen amWildschutz

Allerdings sind auch schon währendder Trockenzeit vereinzelte Elefanten-bullen in diesem Gebiet beobachtetworden. Diese Region zeichnet sich vorallem durch ausgedehnte Sumpfgebie-te und unwegsames Buschwerk aus, sodass ein Durchkommen weder zu Fussnoch mit einem Fahrzeug so einfachist. Umso besser für die Elefanten, dieso relativ lange ungestört ihr Daseinfristen können - bis in der Trocken-zeit die Maasai das Gebiet als Weide-land für ihre Viehherden in Anspruchnehmen und sich die grauen Riesenwieder ins Parkinnere zurückziehen.Natürlich interessierte es uns, ob es

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Im Tarangire fühlensich Elefantennicht mehr bedroht

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sich bei den Wanderungen um eineErscheinung jüngeren Datums handelt,oder ob die Lolkisale-Region schonimmer von den Tarangire-Elefanten alsvorübergehender Aufenthaltsort auf-gesucht worden ist. Zu diesem Themastanden uns Untersuchungen über dieletzten 30 Jahre zur Verfügung.

Wir kamen zum Schluss, dass zu-mindest seit den 70-er Jahren ein Teilder Elefanten jeweils nach Lolkisale«auswandert». Unserer Ansicht nachbelegt dieser Sachverhalt in aller Deut-lichkeit die Wichtigkeit dieses Gebie-tes für die Populationen des Tarangi-re-Parks.

Abkommen über Einzonung

Nachdem wir unsere Forschungsarbeitsoweit abgeschlossen hatten, nahmenwir erste Verhandlungen mit der Dorf-verwaltung und dem lokalen Touris-musunternehmen auf. Bald schonkonnte ein Abkommen über die Ein-zonung eines Teilgebietes vereinbartwerden, das sich – unter bestmöglicherVermeidung von Konfliktsituationen,d.h., weitab von Äckern und mensch-lichen Behausungen – gleichzeitig alsWeideland und als Wildschutzgebiet

nutzen liesse. Der Reiseveranstalterdarf in diesem Gebiet ein temporäresZeltlager aufstellen, von wo aus be-gleitete Foto- und Fuss-Safaris unter-nommen werden können. Ein Teil die-ser Einnahmen fliesst zur Finanzierungvon Ausbildungsstätten oder sonstigerBelange zurück zu den Leuten in dieDorfgemeinschaft.

Friedliches Nebeneinander

Das Landstück, das den TarangirePark mit dem Verbreitungsgebiet derElefanten in der Lolkisale-Region ver-bindet, war dereinst schon einmal un-ter ähnlichen Voraussetzungen zwi-schen den beiden Parteien aufgeteiltworden. Unter diesen Voraussetzun-gen versteht sich die neu hinzu gekom-mene Zone als eine fortlaufende Aus-weitung der bisher vereinbarten tier-schützerischen Konzessionen.

Ein Gebiet von ungefähr 60 km2

soll nun zusätzlich unter Schutz gestelltwerden, was ziemlich genau jenemTeilstück entspricht, das sich für dieElefantenwanderungen als kritisch er-weist. Zählt man die ca. 75 km2 desschon existierenden Schutzgebieteshinzu, dann beläuft sich das Ganze auf

135 km2. Geht man zudem davon aus,dass das von den Dickhäutern aufge-suchte Gebiet in der nördlichen Lolki-sale-Region geschätzte 220 km2 um-fasst, dann stellt man erfreut fest, dassmittlerweile ein ansehnlicher Gebiets-abschnitt unter Schutzaufsicht steht.

Wir sind davon überzeugt, dass inZukunft einzig diese Form von Ver-einbarungen ein friedliches Nebenein-ander von Menschen und Wildtierengarantiert. Nicht zuletzt hängt auch dielangfristige Aufrechterhaltung des fürdie Elefanten so wichtigen Lolkisale-Gebietes davon ab, wie sich die her-kömmliche Nutzung als Weidelandmit einem lukrativen Nebenverdienstverbinden lässt.

Finanzieller Anreiz nötig

So lange jedoch für die Dorfgemein-schaften kein anderer finanzieller An-reiz besteht, als ihre Ländereien anKleinbauern zu verkaufen, so lange istes – zumindest für den Zeitraum dernächsten fünf Jahre – um weite Teiledieses für die Elefanten lebenswichti-gen Landstrichs schlecht bestellt.

Übersetzung: Helen Markwalder

Fünf Afrika-Länder wollen wieder Elfenbein-Handel

Neuer Zank ums ElfenbeinAlarm in Ostafrika: Fünfsüdafrikanische Länderwollen wieder den Handelmit Elfenbein durchsetzen.

VON DANIELA FREYER

Nach neuen Informationen, die derdeutschen Wildschutzorganisation ProWildlife vorliegen, haben Simbabwe,Südafrika, Namibia, Botswana undSambia fristgerecht die Lockerung desSchutzes für Elefanten beantragt, überdie auf der Konferenz des Washingto-ner Artenschutzübereinkommens(WA) im November abgestimmt wird.«Wilderei und illegaler Elfenbeinhan-del sind in vielen Ländern Afrikas, al-

len voran Simbabwe, völlig ausserKontrolle», warnt Pro Wildlife. Auchdas Überleben des Asiatischen Elefan-ten würde durch eine Legalisierung desElfenbeinhandels bedroht. Die Positi-on der Artenschützer wird von vielenasiatischen und afrikanischen Ländern(worunter Tansania und Kenia) geteilt.

1989 wurde der internationaleHandel mit Elfenbein verboten. Vierder südafrikanischen Länder konnten1997 bzw. 2000 auf WA-Konferenzenbereits eine Lockerung des Schutzsta-tus ihrer Elefantenbestände durchset-zen, der Verkauf von Elfenbein ist ih-nen derzeit allerdings untersagt. Alsfünftes Land möchte nun Sambia deninternationalen Schutzstatus seinerElefantenbestände lockern, um den

Einstieg in den Handel mit dem «weis-sen Gold» vorzubereiten. Doch eineLockerung des Handelsverbotes fürElfenbein – und sei es für vorhandeneLagerbestände – hätte nach Ansichtder Artenschützer angesichts der un-zureichenden Kontrollen fatale Folgen:

Tödliches Simbabwe

In Simbabwe sind Berichte über Wil-derei in grossem Stil – selbst in Natur-schutzgebieten – an der Tagesordnung.Das Land ist längst im politischenChaos und in Korruption versunken:Vor allem Kriegsveteranen und An-hänger der Regierungspartei gehörenzu den Landbesetzern und Wilderern,die hemmungslos Jagd auf geschützte

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Arten machen. Besitzer von Wildtier-parks im Matabeleland erklären, siehätten durch die von der Regierunggeduldete Wilderei bereits 70 Prozentdes Wildbestands verloren. Auf derBubiyana-Wildranch sollen gegen 30Nashörner getötet worden sein,zwecks Fleischbeschaffung und ihresNasenhorns wegen. Präsident RobertMugabe sieht dem Treiben tatenlos zu.Nun beantragt das Land sogar denVerkauf von Elfenbein unter angeblich«kontrollierten» Bedingungen.

«Die Lockerung wäre einfalsches Signal»

Südafrika ist zwar bereits 1975 demWashingtoner Artenschutzüberein-kommen (WA) beigetreten, hat aberbis heute die WA-Beschlüsse nicht imeigenen Land umgesetzt. Trotzdemwill Südafrika nun die Erlaubnis derWA-Staaten gewinnen, um mehrereTonnen Elfenbein zu verkaufen. Da-bei ist Südafrika ein Zentrum des Tier-schmuggels in Afrika. Die für eineLockerung des Elfenbeinhandelsverbo-tes notwendige Kontrolle und Verfol-gung von illegalem Handel ist in Süd-afrika höchst fragwürdig. «Die bishe-rigen Lockerungen des Elefantenschut-

zes haben bereits ein falsches Signalgesetzt: Auch in Europa wird immerwieder Elfenbein beschlagnahmt», kri-tisiert Pro Wildlife. Mehrere afrikani-sche Länder beklagen einen Anstiegder Wilderei auf ihre Elefantenbestän-de. Sie machen die Herunterstufungeiniger südafrikanischer Elefantenbe-stände für das Aufflammen der Wil-derei verantwortlich.

In Tansania wurde Anfang des Jah-res ein Versteck mit 1‘255 illegal ge-wonnen Stosszähnen entdeckt, die al-lerdings bereits einige Jahre alt waren.Im kenianischen Tsavo Nationalparkschlachtete im April eine organisierteWildererbande eine ganze Elefanten-familie ab und entfernte den zehn ge-töteten Tieren lediglich die Stosszäh-

«MIKE» erforschtElefantenwilderei

Das Programm heisst MIKE und steht fürMonitoring of Illegal Killing of Elephants. Dieseswurde vor kurzem in verschiedenen afrika-nischen Ländern eingeführt. MIKE soll unter-suchen, weshalb Elefanten gewildert werden.Längst nicht alle Wilderei wird nämlich we-gen dem Elfenbein gemacht. In Zentralafrikaz. B. werden die meisten Elefanten für«Buschfleisch» gewildert. Im südlichen Afri-ka geht es oft um das Töten von «Konflikt-elefanten», die Schäden an Pflanzungen an-richten oder Siedlungen zu nahe kommen.MIKE soll aufzeigen helfen, wo und wie weitein Verbot des Elfenbeinhandels auf Dauerdie Elefantenwilderei stoppen kann. MIKE hatselber nichts mit der Kontrolle oder derÜberwachung des illegalen Handels zu tun.Informationen über den illegalen Handel,nämlich wo und wer an wen verkauft, sollein anderes System liefern – das ETIS oderElephant Trade Information System. SowohlMIKE wie ETIS sind Programme, die von derCITES verlangt wurden. Monica Borner

ne. In Bürgerkriegsländern wie der De-mokratfischen Republik Kongo wer-den Waldelefanten und andere bedroh-te Arten in grossem Stil abgeschossen.

Die Expertengruppe der Weltna-turschutzorganisation (IUCN) fürAsiatische Elefanten lehnte in eineraktuellen Resolution die Wiederauf-nahme des Elfenbeinhandels ab, da sieauch für die rückläufigen BeständeAsiatischer Elefanten verheerende Fol-gen befürchtet.

«Wenn der Handel mit Elfenbeinwieder legalisiert wird, könnte Elfen-bein aus verschiedensten Quellen ein-geschleust werden, eine Unterschei-dung ist nicht möglich. Das Märchenvom kontrollierten Elfenbeinhandel isteine Farce», meint Pro Wildlife.

Wasser dank neuem Tanklaster(anstelle des 40 Jahre alten und zusammen-gebrochenen Bedford-Lasters) das erstegeschützte Nashorngehege des Landes mitWasser versorgt. Der Scania 82, ein Zehn-tönner (Bild bei der Übergabe an Fitzjohn,rechts), fasst in seinem Tank 10‘000 Liter,die von der Quelle von Kisiwani oder vomeigens eingerichteten und mit einer Pumpeversehenen Bohrloch beim Mkomazi-Hauptquartier Zange herbeigeführt werdenmüssen. Der LKW verfügt aber auch übereinen Kran, mit dem der Tank demontiertund z. B. eine volle Nashorntransportkisteaufgeladen werden kann. fss

MKOMAZI – «Wir sind ausserordentlichdankbar für die treue Unterstützung desMkomazi Nashorngeheges durch den Ver-ein Freunde der Serengeti Schweiz und dieSchweizerische National-Versicherung», er-klärte Projektleiter Tony Fitzjohn im Juli ei-ner FSS-Delegation. Jüngster Grund seinerDankbarkeit ist die unbürokratische Not-hilfe, die der FSS anfangs 2002 an das un-terdessen mit acht Spitzmaulnashörnern(Schwarze Nashörner) belebte MkomaziRhino Sanctuary in Nordtansania leistete:10‘000 Dollar an einen dringend benötig-ten Lastwagen, der seit einigen Wochen

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Problematisches Wasserkraftwerk

Der Sprühkröte drohtdas Vertrocknen

VON BARBARA SCHACHENMANN

Der Udzungwa Nationalpark liegt imsüdlichen Hochland Tansanias – inden Udzungwa Mountains. Durch denNationalpark fliesst der Fluss Kihan-si, der nach dem Verlassen der Ud-zungwa Berge in den Kilombero Flussmündet. Beim grossen Wasserfall desKihansi-Flusses hat sich über Jahrtau-sende ein Biom entwickelt – eine ein-zigartige Mikrowelt, deren Vegetati-on konstant von dem Gischt des her-unterdonnernden Wassers befeuchtetwird. In diesem Mikroklima entwik-kelten sich Pflanzen und eine winzigeKrötenart wie es keine zweite auf derErde gibt: Die kleine «Sprühkröte»(Nectophrynoides asperginis) wurdeerst 1996 entdeckt. Aufgrund einesWasserkraftwerks aber schrumpfte diePopulation dieser seltenen Kröte in denvergangenen drei Jahren beängstigend.Dies berichtet die Zeitschrift «Tanza-nia Wildlife».

Schlucht trocknet aus

Der Kihansi Fluss ist deshalb interes-sant, weil er auch während der Trok-kenzeit beträchtliche Wassermengenliefert. Der Bau des Wasserkraftwer-kes begann, nachdem die Weltbank272 Millionen Dollar zur Verfügunggestellt hatte. 1994 suchte die tansa-nische Regierung weitere Unterstüt-zung. Diese wurde bald durch die nor-wegische Regierung gewährt. Mit demBau des Projektes wurde aber bereitsvor der Fertigstellung einer Umwelt-verträglichkeitsstudie gestartet. Als

dann das Resultat – leider mit reichli-cher Verspätung – auf dem Tisch lag,wurde klar: Das Biom (Lebensgemein-schaft von Tieren und Pflanzen in ei-nem bestimmten Gebiet) wird mit demBau des Wasserkraftwerks und durchdie damit verbundene Reduktion derWassermengen bedroht. Die Geldge-ber wie auch die tansanische Elektri-zitätsbehörde Tanesco wurden infor-miert. Das seit sechs Jahren laufendeProjekt wurde darauf mit einigen we-nigen Anpassungen weitergeführt.

Die Frage ist nun, wie man trotzdes bestehenden Wasserkraftwerkesdie Wassermenge so regulieren kann,dass das einmalige Biom nicht zerstörtwird. Als der Wasserfluss verringertwurde, begann das Gebiet um dieWasserfälle auszutrocknen. Nur umein zirka 10 Meter breites Gebiet ent-lang des Wasserlaufes herrscht nochjenes spezielle Mikroklima, welchesdas Überleben der Sprühkröte und derursprünglichen Vegetation sichert.Hier flüchteten sich denn auch die be-drohten Kröten massenhaft hin. Sogardie Bäume, deren Wurzeln von demSprühregen des Wasserfalles abhängigwaren, sind abgestorben. Die Felsenund Steine, einst bedeckt mit Moosen

und Farnen, sind heute blank. Und dieSchlucht beginnt auszutrocknen. Fol-ge: Vor der Ableitung des Wassers er-gab eine Untersuchung der Bestände10’000-12’000 Tiere. Nach Inbetrieb-nahme des Werks sank die Zahl be-trächtlich, nämlich bis etwa auf weni-ger als 2000 Tiere (Mai 2001)

Installation von Sprinklern

Inzwischen wurden künstliche Sprink-ler installiert, die wenigstens teilweisedas feuchte Mikroklima wiederherstel-len sollen. Neue Schätzungen ergaben,dass nun die Krötenbestände wiedergegen 10‘000 Tiere umfassen. Dieslässt wieder etwas Hoffnung schöpfen.Jetzt wird auch versucht, einige derletzten Sprühkröten in Gefangenschaftaufzuziehen, um die Art notfalls so indie Zukunft zu retten. Im November2000 wurden 499 Kröten zur Siche-rung der Arterhaltung für eine Gefan-genschaftszucht in zwei Zoos der USAgebracht (Bronx und Detroit), wo siesich auch gut fortpflanzen. Zwar star-ben einige der versetzten Tiere an Pa-rasiteninfektionen, doch konnten bis-her immerhin schon 348 Jungtiere auf-gezogen werden.

Der endemischen Sprühkrö-te in den südtansanischenUdzungwa-Bergen drohtaufgrund eines neuen Was-serkraftwerks der Toddurch Austrocknung.

L U R C H E

Ehrung

Schweizerisches Tropeninstitut geehrtDie innovative Forschung für neue Substanzen gegen die Malaria

hat dem Tropeninstitut (STI) eine Auszeichnung eingetragen.

Unter der Leitung des Afrika-Kenners Professor Marcel Tanner erforscht das Schweize-rische Tropeninsitut (STI) in Basel auf höchstem internationalem Niveau Substanzen gegenverbreitete Krankheiten in tropischen «Entwicklungsländern». Ein Schwerpunkt bildet dieEntwicklung eines wirksamen, billigen und einfach anzuwendenden Medikaments gegen diejährlich über eine Million Tote fordernde Malaria. Dabei arbeitet das STI mit der Weltge-sundheitsorganisation WHO, der Pharmaindustrie (Hoffmann-La Roche) und Forschungs-teams in Australien und den USA zusammen. Die Auszeichnung erhielt das STI im Rahmendes WHO-Malariabekämpfungprogramms «Medicines for Malaria Venture (MMV)». So hatdas STI auf dem Wirkungsprinzip des natürlichen Artemisin synthetische Moleküle entwi-ckelt. Diese werden nun genauer untersucht, um bald an Menschen getestet zu werden. fss

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Für Festo Kiswaga hat im August 2001die Ausbildung am College of AfricanWildlife Management in Mweka amFuss des Kilimandscharo begonnen. Erist der erste FSS-Stipendiant und holtsich mit der Ausbildung das Rüstzeug,um seiner Arbeit im als Wildhüter und– Manager im von seiner Gemeindeverwalteten Wildschutzgebiet effizient

nachgehen zu können. Mit diesem er-sten Stipendium versucht der FSS ne-ben dem klassischen Wildschutz auchder Aufgabe nachzukommen, die Be-völkerung, die rund um die tansani-schen Nationalparks lebt, vermehrt indie Schutzprogramme einzubeziehenund ihnen das Fachwissen zur Verwal-tung ihrer natürlichen Ressourcen zurVerfügung zu stellen.

Wasserversorgungverbessert

Im Frühling 2001 wurde der vom FSSneu gebaute Rangerposten Kirawira inder Serengeti bezogen. Die dort vomFSS installierte Wasserversorgung wirdvon den Rangern im ganzen Westteildes Parks hoch geschätzt – mit denFSS-Tanklastwagen kann nach Bedarfauch Wasser in andere Posten gebrachtwerden. Mit Kirawira ist nun das Bau-programm des FSS für neue Posten inder Serengeti vorläufig abgeschlossen.Im Süden des Tarangire Nationalparksbegannen im Herbst 2001 die Arbei-ten für einen weiteren FSS-Rangerpo-sten.

Brücken, Furten, Fahrzeuge

In Tansania fielen im Berichtsjahr wie-derum einige Unterhalts- und Repara-

turarbeiten an, an der Grumeti-Brük-ke und den Furten sowie an vom FSSgestifteten Fahrzeugen. Überdies wur-den den Rangern auch wieder Prämi-en ausgerichtet, der FSS unterstützteweiterhin die Elefantenforschung vonLara und Charles Foley. Die FSS-Prä-sidentin Rosemarie Waldner unter-nahm gegen Ende 2001 eine Besuchs-tour in der Serengeti, in den Tarangi-re und in das Mkomazi Wildschutz-gebiet, um vom FSS erstellte oder un-terstützte Projekte zu besichtigen.

Klippschliefer, Flusspferde

Als neuer Kassier gewählt wurde ander Generalversammlung Bruno Kar-le, Bichelsee TG, ein langjähriges FSS-Mtiglied und in Buchhaltungsfragenerfahren. Mit Peter Mosimann, Uiti-kon ZH, konnte ein neuer Revisor ge-wonnen werden. Er wurde an derHerbstversammlung vom 26. Oktober2001 gewählt.

Die Generalversammlung im Mai2001 wurde bereichert durch den Vor-trag des langjährigen FSS-MitgliedsDr. Hendrik Hoeck. Unter dem Titel«Wer ist mit wem verwandt?» berich-tete er über seine Forschungen mit denSerengeti Klippschliefern. In jüngsterZeit befasste er sich mit der Aufklä-rung des genetischen Puzzles dieser inSippenverbänden lebenden Tiere. DerHöhepunkt der Herbstversammlungim Oktober war der einmalige Filmvon Victoria Stone und Mark Deebleüber die Flusspferde im Mzima-See im

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Erstes FSS-Stipendium ausgerichtet

Erprobung neuerUnterstützungsformen

FSS-Herbst-Versammlung 2002

Das Datum für Ihre Agenda: Die diesjährigeHerbstversammlung des Vereins Freunde derSerengeti Schweiz findet am 15. Novemberim Restaurant «Siesta» des Zürcher Zoosstatt. Beginn um 19.30 Uhr. Einladung folgt.

Der FSS will eine neue Form der Unterstützung des tansa-nischen Natur- und Wildschutzes erproben. So hat er einerstes Ausbildungsstipendium ausgerichtet. WeitereSchwerpunkte des Jahres 2001: Neugestaltung und Erwei-terung der Zeitschrift Habari, Konsolidierung des Sekreta-riats und die Arbeit in Afrika.

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Kirawira-Lady: Früher musste siedreckiges «Trinkwasser» aus dem mitKrokodilen belebten Fluss schöpfen.Heute sprudelt vor dem Haus saube-res Wasser aus dem FSS-Hahn.

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kenianischen Tsavo Nationalpark:«Mzima: Haunt of the Riverhorse».Mit zahlreichen Unterwasseraufnah-men wurde das verborgene Lebendieser gemütlich wirkenden Kolossesichtbar.

Modernisierte Zeitschrift

In der Schweiz ist aus dem Berichts-jahr vor allem die sanfte Neugestaltungdes Habari zu vermelden. Mit einemmoderneren Erscheinungsbild undmehr Informationen in zusätzlichenNummern versucht der FSS mit Hilfevon Redaktor Ruedi Suter und derFach-Unterstützung durch MonicaBorner seinen Mitgliedern mehr zubieten. Dem selben Zweck dient dasFSS-Sekretariat, das seit dem Jahr2000 existiert und von Silvia Arnetumsichtig betreut wird.

Versammlungen

An der Generalversammlung vom 11.Mai 2001 galt es Margrit Ochsenbein,die die FSS-Kasse lange Jahre sorgfäl-tig gehütet und die Adressverwaltungbesorgt hat, aus dem Vorstand zu ver-abschieden und für ihren Einsatz zudanken. Auf diesen Zeitpunkt hin tratauch der langjährige Revisor W. Kün-zi zurück. Auch ihm dankte der FSSfür die geleisteten Dienste.

Mitgliederzahl überprüft

Silvia Arnet und Bruno Karle habenim Berichtsjahr die Mitgliederlistegründlich durchforstet und auf aktu-ellen Stand gebracht. Die Mitglieder-zahl lag Ende Dezember 2001 bei 1105Personen ( 30 Eintritte im Jahr 2001)und bei 31 als Gönner ausgewiesenePersonen oder Institutionen. Da dieseZahlen nicht direkt mit dem Vorjah-resbestand verglichen werden können,wird hier auf eine Gegenüberstellungmit dem Jahr 2000 verzichtet.

Hilfreiche Geister

An verschiedenen Anlässen konnte derFSS mit seinem Verkaufsstand insge-samt 4184,35 Franken einnehmen. Andieser Stelle danke ich im Namen desVorstandes den hilfreichen Geistern,die an den Versammlungen oder im

Dank den Spendenden

Auch im Jahr 2001 durfte der FSS Spen-den von 500 Franken und mehr entgegen-nehmen von: Anonyme Spende (5000.–Fr.), Hans Bodmer (500.– Fr.), ThomasGrünert (1000.– Fr.), Dr. Rudolf Häber-lin (1950.– Fr.), Dr. Urs Hess (1670.– Fr.),Ernst Nachbur (500.– Fr.), R. u. R. Schla-geter (500.– Fr.), Markus Schneider (500.–Fr.), Margot Söllner (1500.– Fr.). Diesengrosszügigen Sponsorinnen und Sponso-ren dankt der FSS sehr herzlich.

Die ersten vier Ausgaben der neu gestalteten FSS-Zeitschrift

Hintergrund sowie an den Verkaufs-ständen ihre Dienste leisten: Silvia Ar-net im Sekretariat, Karin Eichenber-ger in der Verwaltung des Materialla-gers, Werner Hauenstein und PeterScheidegger für die Betreuung derTechnik und die verschiedenen FSS-Mitglieder, welche die Verkaufsstän-de mitbetreuen. Wir hoffen, weiterhinauf die geschätzten Helferinnen undHelfer zählen zu dürfen!

Dr. Rosmarie Waldner,FSS-Präsidentin, im Mai 2002

HABARI

[email protected] der Serengeti Schweiz

Modernisierter FSS-Flyer

Jetzt handeln : Bestellen Sie für sichund die Anwerbung neuer Mitglieder denmodern gestalteten, noch druckfrischenFSS-Flyer mit dem neuen Nashorn-Logo.Es lohnt sich, da Sie so gleichzeitig amFSS-Wettbewerb teilnehmen können(siehe Seite 14).

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10 HABARI 2/02

VON ILONA ZEMP

«Weisch du wo d’Nashörner her chö-med?» Diese Frage stellte ein Mädchenim Radiowerbespot, das die Nordost-schweizer Bevölkerung auf den Nas-horntag aufmerksam machte. Und dieBedürfnisse der Kinder waren es dennauch, die an diesem Erlebnistag imZentrum standen. Den Kleinen solltedie Möglichkeit geboten werden, dasNashorn und andere Tiere näher ken-nen zu lernen. Am Morgen war derProtagonist jedoch vorerst ein ande-rer: Der Verein «Freunde der Serenge-ti Schweiz» (FSS) erhielt von der Na-tional-Versicherung für seine diversenTierschutzprojekte und speziell für den

National-Versicherung investiert wieder in den Nashornschutz

Nashornschutz die namhafte Unter-stützung von 30’000 Franken. Der FSSengagiert sich auch für den Schutz dervom Aussterben bedrohten frei leben-den Nashörner in Tansania. Bei einerMedieninformation, an der auch dielokalen Behörden sowie Mitarbeiter/Innen der National-Versicherung teil-nahmen, überreichte Kurt Bodenmann(Regionaldirektor Nordostschweiz)der Präsidentin des FSS, RosmarieWaldner, den Check. Barbara Kies-sling-Peterli, Leiterin der Marketing-kommunikation der National-Versi-cherung, oblag die Organisation desAnlasses. Mit einem Apéro wurde deroffizielle Teil des Tages abgeschlossen.

Am Nachmittag konnten sich dieKinder kostenlos im AbenteuerlandWalter Zoo vergnügen und dabei vielInteressantes lernen. Das Thema bil-dete auch hier der Sympathieträger derNational-Versicherung – das Nashorn.

Eigeninitiative war gefragt

Aber auch die übrigen Angebote desZoos standen zur Verfügung. Als Ren-ner erwies sich das «Fotostudio»:Kaum ein Kind liess sich nicht mit demTransparent eines lebensgrossen Nas-horns im Hintergrund knipsen. Man

hat ja nicht alle Tage die Möglichkeit,neben einem «richtigen» Nashorn zustehen! Wer aber den Kontakt zu ech-ten Tieren vorzog, liess sich von einemPony oder einem Kamel ein paar Run-den spazieren tragen. Das aktive Mit-wirken und Mitdenken wurde von denKindern an diesem Plauschnachmittagebenfalls gefordert. So konnten sieetwa ihre Fantasie und Kreativitätbeim Ausmalen diverser «Nasi»-Sujetsfrei walten lassen. Zudem machte sichdie muntere Schar im grossen Zirkus-zelt mittels eines Films mit dem Lebender Nashörner vertraut. Das so ange-eignete Wissen konnten die Kinderdanach direkt in die Praxis umsetzen.Ein hierzu lancierter Wettbewerb mitattraktiven Preisen fand grossen An-klang. Damit sich auch die Eltern zumThema Nashörner und zum Engage-ment der National-Versicherung einBild machen konnten, war ein Info-stand eingerichtet worden.

Den Höhepunkt des Tages bildetedie «Märchenwelt im Zirkuszelt»: Inder Märchenvorführung «Sabu, derkleine Dieb» waren nicht nur Men-schen, sondern auch Tiere als Darstel-ler mit von der Partie. Gespannt ver-folgten die Kinder das Spektakel.Die zufriedenen Gesichter der rund600 kleinen und grossen Besucheram Abend des Nashorntages bezeug-ten es: Die Idee, im Walter Zoo ein un-vergessliches Erlebnis zu bieten, istwunderbar gelungen.

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«Ein Herz für Nashörner»

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Rosmarie Waldner, Kurt Bodenmann,Barbara Kiessling-Peterli mit Check

Mit einer Spende von 30‘000Franken an den FSS enga-giert sich die National-Versicherung erneut für denSchutz wild lebender Nas-hörner. Am 29. Mai übergabdie «Nasi-Firma» im WalterZoo in Gossau den Check.Ihr Motto: «Ein Herz fürNashörner».

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HABARI 2/02 11

VON CHRISTINE STAEHLI

In den artenreichsten Gebieten derErde schlägt der Klimawandel beson-ders hart zu. Zu diesem Ergebniskommt eine neue Studie des WWF. Sieuntersuchte die Auswirkungen desKlimawandels in 113 ökologisch be-sonders wertvollen Regionen. Berück-sichtigt wurden Gegenden, die sichdurch eine hohe biologische Vielfaltauszeichnen oder in denen Tiere undPflanzen leben, die weltweit nur an ei-nem einzigen Ort vorkommen. DieStudie kommt zum Schluss, dass inrund 20 Prozent dieser «biologischenSchatzkammern» mit einem massivenArtensterben zu rechnen ist: «Der Kli-mawandel gefährdet das Überlebenvieler Tier- und Pflanzenarten, weil siesich nicht rechtzeitig an die veränder-

Klimaerwärmung bedroht besonders artenreiche Regionen

Artensterben im Treibhaus

Die Temperaturen steigen. Damit wird die biologischeVielfalt zerstört – vor allem in den artenreichsten Gebie-ten. Die sofortige Ratifizierung des Kyoto-Protokolls durchdie Staaten wird zum Überlebensakt.

ten Lebensbedingungen anpassenkönnen», warnt die Umweltorganisa-tion.

Viele Tierarten betroffen

Viele Zugvögel würden Probleme be-kommen, wenn ihre Rast- und Brut-plätze in küstennahen Feuchtgebietenüberschwemmt werden. Bleibe dasPackeis weg, müssten Eisbären hun-gern, da ihnen der Weg zu ihren Jagd-gebieten abgeschnitten ist. Auch in denTropen werde der Lebensraum für somanche Art knapp. Die Forscher:«Durch zunehmende Trockenheitsteigt die Gefahr von Waldbränden,wodurch sich die Lage für ohnehin ge-fährdete Arten wie den Orang-Utanweiter verschärfen.» Die betroffenenGebiete verteilten sich rund um den

Globus, schreibt der WWF. Sie reichenvon den Tropen bis zu den Polen.«Die Studie zeigt einmal mehr dieDringlichkeit, den Klimaschutz welt-weit voranzutreiben», betont MarcelOdermatt, Leiter des Bereichs Klimaund Energie beim WWF Schweiz.

«Dringender Klimaschutz»

Der WWF International hat sich zumZiel gesetzt, dass das Kyoto Protokollbis zum am 26. August beginnendenWeltgipfel in Johannesburg (WSSD -World Summit on Sustainable De-velopment) ratifiziert wird. Damit soll«10 Jahre nach Rio ein markantesZeichen gesetzt werden, weltweit denKlimaschutz endlich umzusetzen – zu-gunsten von Natur und Mensch». DasProtokoll tritt erst in Kraft wenn 55Staaten, die zugleich für mindestens 55Prozent des CO2 Ausstosses verant-wortlich sind, das Kyoto Protokollratifiziert haben. Erst die Umsetzungwerde zeigen, «wie ernst es Wirtschaftund Gesellschaft wirklich mit dem Kli-maschutz ist».

A R T E N V I E L F A L T

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erDen zunehmendenFeuersbrünstensind Schildkrötenschutzlos ausgeliefert

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12 HABARI 2/02

Sie hängen an den Büschen und in denBäumen. Sie hängen dort, wo das Wilddurchgeht, auf Wildwechseln, vorWasserlöchern, Bächen und Flüssenoder unter den Schatten spendendenBäumen – die aus Autoreifen heraus-gelösten und zu langen Schlingen ver-arbeiteten Drähte. Drahtschlingen sindin Afrika – und nicht nur dort – die«Waffe» des armen Mannes, und siefordern jedes Jahr Abertausende vonTierleben. Schlingen sind nicht «wäh-lerisch», alles kann sich hoffnungslosin ihnen verfangen, wanderndes Wild

wie auch Standwild. 2001 wurden vonden Rangern allein in der Serengeti5‘593 Schlingen entdeckt, abgenom-men und eingesammelt. Immer wiederstossen die Wildhüter bei ihren Pa-trouillen auf Tiere, die sich noch nichterdrosselt haben und hilflos, mit teilsbis auf die Knochen offenen Schnitt-wunden in den Fallen liegen. Sie mitDrahtscheren zu befreien, ist nichtungefährlich, aber notwendig. Mei-stens sind es Gnus, doch geraten auchviele andere Tierarten in die Fallen. ImFrühjahr stiess der FSS-Afrikadelegier-

Serengeti: 5‘593 Drahtfallen eingesammelt

Wehe, wenn dieSchlinge würgtDrahtschlingenfallen sind so effizient wie gemein. Sie er-drosseln zahlreiche Tiere – sofern diese nicht rechtzeitigvon Wildhütern befreit werden.

te David Rechsteiner in der Westse-rengeti auf zwei tote Giraffen, die inhoch oben in den Bäumen befestigteSchlaufen geraten waren und sich da-bei erhängten (Bild).

15 Giraffen und 23 Löwenaus Schlingen befreit

Der Veterinärabteilung des SerengetiNationalparks gelang es im letztenJahr, 23 Löwen, 15 Giraffen, 4 Hyä-nen, einen Elefanten und einen Gepar-den lebend aus Drahtfallen zu lösen.Ein schöner Erfolg, auch wenn damitgerechnet werden muss, dass in derriesigen Serengeti (so gross wie einDrittel der Schweiz) viele gefangeneTiere von den Rangern gar nicht ent-deckt werden. Die eingesammeltenSchlingen werden wie zu GrzimeksZeiten in einen mehrere hundert Me-ter tiefen und nicht mehr verwende-ten Goldgräberstollen geworfen. Oderneuerdings wie Baumaterial verwendet– als Armierung in den Betonsockelnder Rangerposten und anderer Gebäu-de in den Parks. rs/zgf

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Erdrosselte Giraffe in der Serengeti

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HABARI 2/02 13

KurzmeldungenSERENGETI TREUHAND FONDS

«Autark und langfristig»

SERONERA – Um die Naturschutzarbeitlangfristig zu sichern und selbsttragend zu ma-chen, soll in Tansania ein Serengeti Trust Fundaus der Taufe gehoben werden. Dieses Zielwird in einer gemeinsamen Initiative vom tan-sanischen Ministerium für Umwelt und Tou-rismus, der tansanischen Nationalparkbehör-de Tanapa und der Zoologischen GesellschaftFrankfurt (ZGF) angepeilt. Beim Modell ei-nes bei anderen Naturschutzprojekten be-reits erprobten Treuhand Fonds wird dasGeld der Unterstützerorganisationen nichtdirekt für die Projekte ausgegeben, sondernin einem Fonds angelegt. Dieser kann dannvia Zinsausschüttungen die Arbeit in denSchutzgebieten auf lange Zeit finanzieren.Damit werde die Naturschutzarbeit «sehrlangfristig» gesichert und «autark», meldet dieZGF in ihrem Mitteilungsheft (2002/2). Wei-tere Informationen jetzt auch im Internet:www.serengetitrust.org. fss/zgf

BESUCHERZENTRUM

House of Conservation

SERONERA – Das Serengeti-Besucherzen-trum am Parkeingang wird zurzeit neu ge-staltet. Mit der neuen Ausstellung «House ofConservation» soll den Besucherinnen undBesuchern mit interaktiven Ausstellungsele-menten die aktuelle Arbeit des grössten tan-sanischen Nationalparks näher gebracht wer-den. Sie gibt aber auch einen Überblick überdie Geschichte des Naturschutzes in Afrika.Finanziert wird die Neugestaltung mit Mit-teln der Europäischen Union und aus priva-ten Spenden. zgf

EINTRITTE

Preisschub

ARUSHA – Die Eintritte für Touristen in dietansanischen Nationalparks wie Serengeti,Manyara und Tarangire sind am 1. Juli wie-der angehoben worden – von 25 auf 30 Dol-lar pro Tag und Person. Für einen speziellenZeltplatz (mit besonderer Aussicht) müssenjetzt 40 Dollar, für einen gewöhnlichen Zelt-platz 20 Dollar hingeblättert werden. Diefrüheren Ermässigungen für im Land arbei-tende Ausländer (Expatriates) fallen weg,was viele wenig Verdienende vor einem Be-

such der Nationalparks zurückschreckenlässt. zgf/fss

AFRIKANISCHE UNION

«Geeintes Afrika»

DURBAN – Jetzt ist sie geboren, die Afrika-nische Union (AU). Am 9. Juli 2002 wurde dieNachfolgerin der 39 Jahre alten Organisati-on für Afrikanische Einheit (OAU) im süd-afrikanischen Durban aus der Taufe gehoben.Im Absa-Stadion feierten 20‘000 Zuschauerdie Gründung. Zuvor waren die teilnehmen-den Staats- und Regierungschefs hinter denFlaggen ihrer Länder in die Anlage mar-schiert, worauf das Ereignis mit Reden, Flug-schau, Zulu-Tänzen, Militärmusik und demSingen der neuen Hymne «Geeintes Afrika»gefeiert wurde. Besonders grossen Beifallernteten Südafrikas Nationalidol und frühe-rer Präsident Nelson Mandela sowie LibyensRevolutionsführer Muammar al-Gaddafi. Die-ser wurde von einigen Rednern als der gei-stige Vater der AU gelobt, da sich der schil-

lernde «Wüstensohn» für die afrikanische Ei-genständigkeit besonders rührig ins Zeuggelegt hatte. «Ihr seid die Herren Afrikas.Wir sind mächtig. Lang lebe Afrika!», rief derAraber der begeisterten Menge zu. Beobach-ter zweifeln aber noch an der Durchschlags-kraft der frisch geborenen AU, da unter denStaatsoberhäuptern der Mitgliedstaaten auchlangjährige Diktatoren figurieren. Die ge-schichtliche Aufarbeitung der zahnlosenOAU fehlt bislang ebenso wie konkreteMassnahmen, die das von der NachfolgerinAU so beschworene «neue Zeitalter Afrikas»einläuten sollen. Die sich an der EU orientie-rende Afrikanische Union hat sich jedochwichtige Ziele gesetzt. Sie soll straff organi-siert sein, Parlament und Zentralbank aufwei-sen und sich explizit mit Menschenrechtsver-letzungen befassen. Erster Generalsekretärder AU ist Amara Essy (58), ein vielsprachi-ger Diplomat aus der Elfenbeinküste. Er war1994/95 Präsident der UNO-Vollversamm-lung und diente auch bereits als Botschafterin der Schweiz. fss

B U S C H T R O M M E L

Wie «clever» reisen Sie? Sie wissen nicht, was«clever» reisen bedeutet? Das können Siejetzt für alle Ihre Ferien und Reisen ganz ein-fach überprüfen, und zwar anhand der zehnTipps der Naturfreunde Internationale unddes interaktiven Internetfragebogens über Ihrpersönliches Reiseverhalten! Wenn jährlich700 Millionen Menschen ins Ausland verrei-sen, hält die innovative Umweltorganisationfest, so können schon kleine Veränderungendes Reiseverhaltens grosse Auswirkungen ha-ben. Denn nur schon rund 50 Prozent derVerkehrsbelastungen wie Lärm und klima-schädliche Kohlendioxidemissionen sind denBereichen Tourismus und Freizeit zuzurech-nen. Allein die Wahl des Verkehrsmittels, dieAufenthaltsdauer und Entfernung des Reise-ziels sind entscheidende Faktoren für die Re-duktion der Belastungen. Die Wahl von klei-neren Hotels anstelle von Einzelhäusern trägtdazu bei, dass der Flächenbedarf des Touris-mus in Schach gehalten wird; der Kauf von

lokalen Erzeugnissen verringert die Verkehrs-belastung, weil Transporte entfallen, und för-dert gleichzeitig das Einkommen für die an-sässige Bevölkerung und die Regionalentwick-lung. Die Entscheidung für «clever Reisen»wird dank den einfachen Anleitungen für be-wusste und intelligente Ferienreisende leichtgemacht. Der interaktive Fragebogen gibtzusätzlich Aufschluss über individuelle Mög-lichkeiten, Ferien umweltverträglicher undsozialverantwortlicher zu gestalten. Die Tippsvon Naturfreunde Internationale sind aufDeutsch, Englisch, Französisch erhältlich undbeziehen sich in erster Linie auf Reiseziele inEuropa und im Mittelmeerraum, sind aberauch allgemein und für Afrikreisende gültig.

Christine Plüss

Quelle und weitere Informationen: Natur-freunde Internationale, Diefenbachgasse 36,A-1150 Wien, Tel. +43 (0)1 892 39 77, Fax+43 (0)1 812 97 89, [email protected], www.nfi.at

Tourismus

Cleveres Reisen ist gefragtMit 10 Tipps für ökologisches und erlebnisreiches Reisen startet dieNaturfreunde Internationale ihre neue Kampagne «Clever Reisen».

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14 HABARI 2/02

VON SILVIA ARNET

Lange geht es nicht mehr: Im Jahre2004 wird der FSS 20 Jahre alt. Einrunder Geburtstag und ein Jubiläum,an das die Gründungsmitglieder wohlkaum glaubten - damals, als sie 1984am Lagerfeuer im tansanischen Buschdie Gründung des Vereins Freunde derSerengeti Schweiz (FSS) beschlossen.

Begeisternde Schönheit

Sie waren begeistert von der Schönheitder tansanischen Nationalparks, vomWild und von den Landschaften. Siesorgten sich aber auch, dass diesesErbe der Afrikanerinnen und Afrika-ner ohne tatkräftige Unterstützungrasch verschwinden könnte. Diese Sor-ge beschäftigt den Vorstand auch heutenoch, drücken doch weiterhin grosseProbleme wie menschlicher Bevölke-rungsdruck, Wilderei und Geldmangel.Die Notwendigkeit, die MenschenAfrikas bei der Erhaltung ihrer auchfür die Deviseneinnahmen sehr wich-tigen Naturschönheiten zu unterstüt-zen, ist nicht kleiner geworden. Dies

trotz aller bisherigen Erfolge. Deshalbhat der Vorstand schon vor geraumerZeit beschlossen, seine Werbeanstren-gungen zu verstärken und die in letz-ter Zeit stagnierenden Mitgliederzah-len zu erhöhen. Im Zusammenhangmit dem geplanten Jubiläumsfest imSommer 2004 möchten wir nun dieMitgliederzahl von momentan rund1100 auf (mindestens) 2004 erhöhen.Und so geht es: Jedes FSS-Mitgliedwirbt möglichst viele Neumitgliederund gibt den interessierten Personendie neuen Flyer ab. Diesem Habariliegt bereits ein Flyer bei. Und es kön-nen natürlich weitere bei mir imFSS-Sekretariat bestellt werden (Adres-se unten rechts oder im Impressum).

Und so gehts

Das neue Mitglied füllt nun den Flyeraus. In die Zeile «Ich wurde angewor-ben durch» wird der Namen und dieAdresse des Bereits-Mitglieds eingetra-gen. Das wärs auch schon. Und dannab – auf die Post. Jede bein FSS-Sekre-tariat eingegangene Beitritts-Erklärungnimmt an einer Verlosung teil, die an-

lässlich des Jubiläums-Festes stattfin-det. Das heisst also: Je mehr Neumit-glieder Sie anwerben, desto grösserwird Ihre Chance, die Gewinnerin oderder Gewinner zu sein.

Und was ist der Preis für Sie als«Werberin» oder «Werber»? Eine sowundervolle wie spannende Tansania-Reise für zwei Personen. Sollte nunaber das gesteckte Ziel von 2004 Mit-glieder nicht erreicht werden, wird eineReise für zwei Personen in den Zoovon Frankfurt oder in den Leipziger-Zoo mit seiner neuen Menschenaffen-Anlage verlost. Wir hoffen natürlich,dass die magische Zahl 2004 für dasJahr 2004 erreicht wird. Und dass SieIhre Koffern für die gewonnene Reisenach Tansania packen können. Bestel-len Sie also gleich weitere FSS-Flyers:

FSS-Sekretariat

Freunde derSerengeti Schweiz (FSS)Postfach, CH-8952 SchlierenE-mail: [email protected]: 01 730 75 77Fax: 01 730 75 78

2004 wird der FSS 20 Jahre alt

Mitglieder werben –Afrikareise gewinnenIm Jahres 2004 wird der FSS sein 20-jähriges Jubiläumfeiern. Grund genug, dem Verein jetzt schon zu neuemSchwung zu verhelfen und ein Tansania-Trip zu gewinnen.

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HABARI 2/02 15

Stk./Grösse Artikel Beschreibung Grösse Preis

Jeans-Hemd dunkelblau auf Anfrage 78.00Polo Shirt marine (Logo gelb) S / M / L 45.00Polo Shirt grau (Logo grau oder gelb) S / M / L / XL 45.00Sweat-Shirt marine M / L / XL 45.00Sweat-Shirt mint L 45.00Sweat-Shirt violett L 45.00Sweat-Shirt hellgrau S / M / L 45.00Sweat-Shirt blau (horizont) S / M / L / XL 45.00Sweat-Shirt beige, mit Reissverschluss S / M / L / XL 58.00Sweat-Shirt weiss-meliert, mit Reissv. S / M / L 58.00Pugs T-Shirts:Elephants schwarz, weiss, khaki, grün auf Anfrage 45.00Black Rhinos schwarz, weiss, stein, grün auf Anfrage 45.00Big five weiss, khaki, stein auf Anfrage 45.00T-Shirts mit weiss, ocean-blau, dunkelblaukleinem Logo charbon, hellgrau, vert glacé S / M / L / XL 26.00Socken schwarz, «Buschmann» einheitlich 12.00Kinder :Sweat-Shirt dunkelblau 2-4 / 6-8 30.00Sweat-Shirt dunkelblau 10-12 / 14-16 30.00Sweat-Shirt violett, rot, mint 2-4 / 6-8 30.00T-Shirt marine, mint, violett, rot 2-4 / 6-8 5.00

Anzahl/Art Artikel Beschreibung Preis

Baseballmütze beige oder schwarz 30.00Baseballmütze jägergrün/braun 30.00Baseballmütze blau/rot, rot/blau (bis 8 Jahre) 24.00Baseballmütze blau, weinrot (9 – 14 Jahre) 26.00Frotté Dusch-Set weiss/grau mit Elefantenmotiv, 3-teilig 70.00Strandtuch schwarz/weiss mit Nashorn, 90 x 50 cm 20.00Baumwolltasche kurzer oder langer Henkel 6.00Knirps gelb 10.00Taschenmesser gelb mit schwarzem FSS-Logo 25.00Trinkbecher weiss mit schwarzem FSS-Logo 5.00Pin gelb/schwarz mit FSS-Logo 5.00Kleber gelb/schwarz mit FSS-Logo 2.00Küchentuch weiss mit Tropenfrüchten, 67x48 cm 2.00Küchentücher-Set wie oben, 3 Stück 5.00Schreibblock, A4 mit Elefantenmotiv 10.00«Richi-Kaffee» aus Tansania, gemahlen, 250g 8.00Reis aus Tansania, 1kg 8.00Bio-Tee aus Tansania, in Holzkistchen, offen 400g 35.00Bio-Tee aus Tansania, offen 100g 8.00Tinga-Tinga-Dosen Schnellkaffee in bemalten Dosen, 100g 15.00

Name / Vorname Telefon (von 8 – 18 h)

Strasse Datum

PLZ / Ort Unterschrift

Für Porto und Versand wird ein Unkostenbeitrag von Fr. 6.00 verrechnet. Vielen Dank für Ihre Bestellung !Bestellungen an: Karin Eichenberger, Spitalstrasse 190, Postfach 321, CH-8623 Wetzikon, Telefon: 01-970 13 00, Fax: 01-930 18 32, Mail: [email protected]

Bestelltalon für FSS-Artikel

Leserbrief

«Gorillas im Glück», Habari 1/2002

«Keine Gorillas am Nyiragongo»

In Ihrer Zeitschrift Habari Nr. 1/02 las ich die Rubrik «Gorillas imGlück». Ich möchte hinzufügen, dass in den Wäldern vom Nyiragongound Nyamulagira gar keine Gorillas leben. Diese beiden Vulkane be-finden sich am Fuss des Zentralafrikanischen Grabenbruchs. Hier istauch der südliche Teil des Virunga-Nationalparks (Albert Park). DieserPark besteht aus zwei Teilen, der grosse Teil reicht südlich vom Ki-vusee bis zum Semlikifluss im Norden und besteht hauptsächlich ausSavannen. Der kleinere Teil besteht aus Bergwäldern. Die Gorilla-Schutzgebiete bestehen aus einem kongolesischen Nationalpark unddem Parc national des Volcans in Ruanda. Der kleine ugandische Teilder Virungas ist Reservat. Der kleine Gorilla-Nationalpark im Kongoist durch einen bewaldeten Korridor mit dem grossen Park verbun-den und wird wahrscheinlich nur von Tieren benutzt, die in Savannensowie in Wäldern leben können – z. B. Elefanten und Büffel.

Vom Nyiragongo ostwärts bis zur Nationalpark Grenze vom gros-sen Teil, besteht der Park aus Savanne mit lockerem Baumbestand.Von hier aus ostwärts bis zur Parkgrenze des kleinen Teils am Ka-risimbi und Mikeno ist das Land stark besiedelt. Es ist also unmöglichfür die Gorillas, diese Gebiete zu durchqueren. Ich hatte 1984 dieMöglichkeit, mit dem Basler Primatenforscher Jörg Hess (Autor von«Familie 5») diese Parks zu besuchen. Peter Straumann, Binningen

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16 HABARI 2/02

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n HABARIZeitung der Freunde der Serengeti Schweiz (FSS)

Spenden &Legate

Der Schutz der letzten Wild-tiere Afrikas und die Unter-stützung der afrikanischenNaturschützer kosten viel

Geld. Wesentlich mehr als wirvia Mitgliederbeiträgeaufbringen können.

Berücksichtigen Sie darumbitte bei Spenden und Legaten

den FSS.Herzlichen Dank !

Freunde der Serengeti Schweiz (FSS)Postfach, CH-8952 Schlieren

Konto 84-3006-4, 8400 Winterthur

«Eine Kombination von Dürre, wirt-schaftlichen Rückschlägen, strukturel-len Problemen und politischem Miss-management hat die Ernährungssi-cherheit im südlichen Afrika seit Mo-naten kontinuierlich verschlechtert.Zusätzlich verschärft wird die Krisedurch die hohe Zahl von Aidsfällen.»

Dies teilte die Direktion für Ent-wicklung und Zusammenarbeit(DEZA) Ende Juli mit. Vom Hungerbedroht sind laut Schätzungen desUNO-Welternährungsprogramms(WFP) an die 13 Millionen Menschen,

die bis zur nächsten Ernte im April2003 auf Nahrungsmittelhilfe ange-wiesen sein werden. Die Hälfte derHungerbedrohten lebt in Simbabwe,das von den Leuten um Präsident Ro-bert Mugabe in den Ruin getriebenwurde. Ebenfalls betroffen sind aberauch die Länder Malawi, Sambia,Mosambik, Lesotho und Swasiland.

Das WFP befürchtet, dass in dennächsten acht Monaten 1,2 MillionenTonnen Getreide im Wert von 500Millionen Dollar als Soforthilfe für dieHungernden fehlen werden. Kommen-

Schweizer Hilfe für Hungernde im südlichen Afrika

13 Millionen Menschen drohtder Hungertod

tar der DEZA: «Eine Krise solchenAusmasses kann nur in enger Zusam-menarbeit aller humanitären Akteuresowie in Koordination mit den inter-nationalen Organisationen und demUNO-System angegangen werden.»Die DEZA habe über ihre Koordina-tionsbüros in Pretoria und Maputosowie über die Schweizer Botschaft inHarare die «Entwicklung der Lagekontinuierlich aufmerksam verfolgt»und zudem Vertreter der DEZA-Zen-trale in Bern zu Abklärungen vor Ortentsandt.

Schweizer Profis im Einsatz

Aufgrund dieser Abklärungen würdenmehrere Experten des SchweizerischenKorps für humanitäre Hilfe (SKH) zurUnterstützung der UNO-Operationeneingesetzt. Ein Experte untersucht be-reits für das WFP wichtige Überlands-trassen in der Region hinsichtlich ih-rer Tauglichkeit für Lebensmitteltrans-porte. Beurteilt würden auch Sofort-massnahmen zur Verbesserung derTransportwege. Die Bereitstellung vonFinanzmitteln zur Verteilung von Ge-treide, Milchprodukten und Saatgut istein weiteres Element der HumanitärenHilfe des Bundes zugunsten der Hun-gernden im südlichen Afrika: Rund 1,7Millionen Franken wurden dem WFP,einem der wichtigsten DEZA-Partnerim UNO-System, zur Verfügung ge-stellt. Die Arbeit SchweizerischerNicht-Regierungsorganisationen wur-de in diesem Jahr bisher mit 350‘000Franken unterstützt. Und 400‘000 Fr.kommen dem UNO-Flüchtlingshoch-kommissariat UNHCR für seine Ope-rationen in Zambia zu. fss

FSS-Homepage

www.serengeti.ch(Zurzeit im Aufbau)

Im südlichen Afrika droht eine Hungerkatastrophe. DieSchweiz bewegt sich – sie hat bereits gegen 3 MillionenFranken für die Nothilfe eingesetzt.

N O T H I L F E