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Reise durch Sri Lanka 22.07. - 05.08. 2012 SRI LANKA 2012 Der Bericht soll dem Leser einen Eindruck vermitteln über die Schönheit des Landes und die Höhepunk- te während unserer Ferien zwischen dem 21. Juli und dem 5. August 2012. Wir sind zu viert, Joana und Sebastian sind mitgekommen. Die verschiedenen Etappen unserer Reise waren: Lissa- bon - Dubai - Colombo - Negombo - Pinnawella - Aukana - Anuradhapura - Mihintale - Dambulla - Sigiriya - Polon- naruwa - Kandy - Nuwara Eliya - Horton Plains - Arugam- bay - Buttala - Kataragama - Mirissa - Galle - Colombo - Dubai - Lissabon. Am Samstag, den 21. Juli fliegen wir nach- mittags von Lissabon mit EMIRATES nach Dubai. Acht Stunden später treffen wir Joana am Flugplatz von Dubai. Wir hatten Glück bei unserer Flugvorbereitung. Der Flug von Lissabon nach Dubai hatte beim online Check-in einige Plätze in der Busi- ness Class freigegeben. Schnell änderten wir unsere Plätze im Flugzeug und konn- ten den vollen Komfort der Business Class- Sitze genießen. Nach einigen Stunden Schlaf in den fast horizontalen „Betten“ landen wir früh am Sonntagmorgen um 4:35 Uhr in der Metropole Dubai. Der Flughafen ist auch bekannt für seine Shop- ping Mall. In dieser frühen Morgenstunde sehen wir tausende von Reisenden beim Einkaufen, natür- lich alles zollfrei. Draußen herrschen Temperaturen von 36ºC, im Flughafengebäude haben wir angenehme 21ºC. Zusammen mit Joana setzen wir die Reise fort und landen mit einer Stunde Verspätung um 14:30 Uhr in Colombo. Sonntag, 22.07.2012 Wir werden von einer netten Stewardess empfangen, die mit einem Schild Mr Muller/H. und Ms Pereira-Muller“ am Ausgang des Flugzeugs auf uns wartet und uns durch die Abfertigung bringt. Wir haben einige Wochen vor dem Flug online unsere Einreiseformalitäten abge- wickelt. Somit müssen unse- re Pässe nur abgestempelt werden, da bereits alle Da- ten vorliegen. Nihal Dassanayake, der Repräsentant der lokalen Reiseagentur GOLDEN ISLE TRAVELS empfängt uns freundlich, nachdem wir durch den Zoll sind, und stellt uns unseren Fahrer Mr. Jagath vor. Mr. Nihal, der uns von unse- ren Freunden Hans-Harald und Rubini Kühlig empfohlen wurde, hat uns das Reiseprogramm zusammengestellt, das zum einen die wichtigsten Se- henswürdigkeiten von Sri Lanka, aber auch Tage an tropischen Stränden vorsieht. Wir klären noch einige Einzelheiten und fahren danach mit Mr. Jagath zum Hotel JETWING SEA (www.jetwinghotels.com), im Vorort Negombo, nördlich von Colombo. Unsere Zimmer sind schön und befinden sich in der ersten Etage mit Blick auf Schwimmbad und den 20 m ent- fernten Strand. Nach einem ersten Bad im tropisch warmen Indischen Ozean genießen wir abends im Restaurant gegrill- ten Thunfisch und Fisch-Fleisch-Sizzler. Es ist bereits dunkel und das Rauschen der Wellen begleitet uns dabei. Colombo Flughafenempfang Negombo Blick vom Hotelzimmer Reise Tagebuch

2012 Reisebericht Sri Lanka

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Reisebericht Sri Lanka

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Reise durch Sri Lanka

22.07. - 05.08. 2012

S R I L A N K A 2 0 1 2

Der Bericht soll dem Leser einen Eindruck vermitteln über die Schönheit des Landes und die Höhepunk-te während unserer Ferien

zwischen dem 21. Juli und dem 5. August 2012. Wir sind zu viert, Joana und Sebastian sind mitgekommen.

Die verschiedenen Etappen unserer Reise waren: Lissa-bon - Dubai - Colombo - Negombo - Pinnawella - Aukana - Anuradhapura - Mihintale - Dambulla - Sigiriya - Polon-naruwa - Kandy - Nuwara Eliya - Horton Plains - Arugam-bay - Buttala - Kataragama - Mirissa - Galle - Colombo - Dubai - Lissabon.

Am Samstag, den 21. Juli fliegen wir nach-mittags von Lissabon mit EMIRATES nach Dubai. Acht Stunden später treffen wir Joana am Flugplatz von Dubai. Wir hatten Glück bei unserer Flugvorbereitung. Der Flug von Lissabon nach Dubai hatte beim online Check-in einige Plätze in der Busi-ness Class freigegeben. Schnell änderten wir unsere Plätze im Flugzeug und konn-ten den vollen Komfort der Business Class-Sitze genießen. Nach einigen Stunden Schlaf in den fast horizontalen „Betten“ landen wir früh am Sonntagmorgen um 4:35 Uhr in der Metropole Dubai. Der Flughafen ist auch bekannt für seine Shop-ping Mall. In dieser frühen Morgenstunde

sehen wir tausende von Reisenden beim Einkaufen, natür-lich alles zollfrei. Draußen herrschen Temperaturen von 36ºC, im Flughafengebäude haben wir angenehme 21ºC. Zusammen mit Joana setzen wir die Reise fort und landen mit einer Stunde Verspätung um 14:30 Uhr in Colombo.

Sonntag, 22.07.2012

Wir werden von einer netten Stewardess empfangen, die mit einem Schild „ Mr Muller/H. und Ms Pereira-Muller“ am Ausgang des Flugzeugs auf uns wartet und uns durch die Abfertigung bringt.

Wir haben einige Wochen vor dem Flug online unsere Einreiseformalitäten abge-wickelt. Somit müssen unse-re Pässe nur abgestempelt werden, da bereits alle Da-ten vorliegen.

Nihal Dassanayake, der Repräsentant der lokalen Reiseagentur GOLDEN ISLE TRAVELS empfängt uns freundlich, nachdem wir durch den Zoll sind, und stellt uns unseren Fahrer Mr. Jagath vor. Mr. Nihal, der uns von unse-ren Freunden Hans-Harald und Rubini Kühlig empfohlen wurde, hat uns das Reiseprogramm zusammengestellt, das zum einen die wichtigsten Se-henswürdigkeiten von Sri Lanka, aber auch Tage an tropischen Stränden vorsieht. Wir klären noch einige Einzelheiten und fahren danach mit Mr. Jagath zum Hotel JETWING SEA (www.jetwinghotels.com), im Vorort Negombo, nördlich von Colombo. Unsere Zimmer sind schön und befinden sich in der ersten Etage mit Blick auf Schwimmbad und den 20 m ent-fernten Strand. Nach einem ersten Bad im tropisch warmen Indischen Ozean genießen wir abends im Restaurant gegrill-ten Thunfisch und Fisch-Fleisch-Sizzler. Es ist bereits dunkel und das Rauschen der Wellen begleitet uns dabei.

Colombo Flughafenempfang

Negombo Blick vom Hotelzimmer

R e i s e T a g e b u c h

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Montag, 23.07.2012

Um kurz nach 6:00 Uhr geht die Sonne auf. Am Horizont Fischerboote, die ihre Dreiecksegel ge-setzt haben. Nach einem Sprung ins Meer und einem ausgiebigen Frühstücksbuffet, holt uns Mr. Jagath um 9:00 Uhr ab. Die Fahrt im komfortablen NISSAN VAN (ein Minibus mit sechs Sitzen in drei Reihen) beginnt. Gleich zu Beginn der Fahrt

schlägt uns Mr. Jagath eine Programmänderung vor, die wir gerne annehmen. Unser erster Halt wird das Elefantenwaisenhaus in Pinnawella sein, das eigentlich erst für ein paar Tage später vorge-sehen war. Gegen 11:30 Uhr erreichen wir Pinna-wella und sehen im Elephant Orphanage zuerst die weiblichen Elefanten bei ihrem täglichen Bad im Fluss. Es ist eine Herde von zwei Dutzend Ele-fanten. Viele Touristen lassen sich zusammen mit den Elefanten fotografieren. Nachdem die Herde das Bad im Fluss beendet hat, kehrt sie zurück ins „Waisenhaus“, und jetzt ist die männliche Beleg-schaft dran. Das gleiche Spiel beginnt: „duschende“ männliche Elefanten. Touristen fo-tografieren. Nach diesem Spektakel besichtigen wir das eigentliche Waisenhaus etwas oberhalb auf der anderen Straßenseite. Auf dem Fußweg dorthin haben wir die Möglichkeit Souvenirs zu kaufen.

Bei einem Schild bleiben wir verdutzt stehen: Papier aus Elefantenfladen. Wir besich-tigen die Produktion, vom Fladen zum Papier. Guida kauft mehrere Paare schöner Ohrringe, hergestellt aus Elefantenfladen.

Im staatlichen Elefanten Waisenhaus bewegen sich die frei herumlaufenden

Elefanten vor einer tropischen Urwaldsze-nerie, was natürlich sehr fotogen ist.

Wir fahren weiter. Die Strecke zieht sich, da die Straße verbreitert und neu asphaltiert wird. Wir halten zwischenzeitlich in Aukana an und besichti-gen die größte stehende Buddha Statue von Sri Lanka. Alle Tempelanla-gen betreten wir immer barfuß und ohne Kopfbe-deckung.

S E I T E 2 Pinnawella und Anuradhapura

Pinnawella Elefantenrudel

Pinnawella

Elefantenfladen Papier

Pinnawella Elefanten Waisenhaus

Pinnawella Elefanten im Fluss

Aukana Stehender Buddha

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Nach 280 km und vielen Stunden im Verkehr erreichen wir be-reits im Dunkeln das Hotel PALM GARDEN VILLAGE (www.palmgardenvillage.com) in Anuradhapura. Wir beziehen die Bungalows 216 und 217. Vor dem Abendessen erfrischen wir uns in dem zwischen Palmen und anderer tropischer Vege-tation gelegenen Schwimmbad. Es gibt kostenfreies WiFi im Hotel. Joana ist mit ihrem iPad unterwegs und unterhält sich online mit Vi-deo über Face-time mit ihrer Freundin in Saint Louis/Missouri/USA. Die Fahrt hat uns erschöpft und wir fallen später müde in unsere blüten-weißen Betten.

Dienstag, 24.07.2012

Nach einem erfrischenden Bad im Schwimmbad wird uns jetzt im Hellen die Schönheit der Anlage bewusst. PALM GARDEN VILLAGE wurde 1994 auf der Fläche von mehreren Hektaren einer ehemaligen Plantage errichtet. Die Vision des Gründers war, in der Gartenanlage alle Baumarten von Sri Lanka anzu-pflanzen. Die in der Zwischenzeit hochgewachsenen Bäume sind zu einem bezaubernden tropischen Wald zusammenge-wachsen. Jeder einzelne Baum ist katalogisiert und hat ein Schild mit einer mehrsprachigen Beschreibung.

In der Nähe unserer Bunga-lows befindet sich kurioser-weise eine ka-tholische Ka-pelle, die dem heiligen Sankt Antonius ge-widmet ist. Dieses Hotel ist wirklich zu empfehlen, und wir wären gerne noch einen weiteren Tag geblieben.

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Anuradhapura

Anuradhapura Palm Garden Village

Anuradhapura Joana und ihr iPad

Anuradhapura Palm Garden Village

Anuradhapura Kapelle im Hotelgarten

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Anuradhapura - Mihintale

Unser Reiseprogramm geht weiter. Wir sehen tagsüber viele Sehenswürdigkei-ten, vor allem buddhistische Dagobas (Pagoden) und Tempel von Anuradha-pura bis Mihintale. In Mihintale, mit dem ältesten Kloster der Insel, bestei-gen wir den Gipfel des Sila-Felsens. In Isurumuniya besichtigen wir den Tem-pel, in dem sich das berühmte Relief der Liebenden befindet. Vor der Dag-oba von Thuparamaya macht uns Mr. Jagath darauf aufmerksam, dass die Regierung hier kostenloses Essen an die Armen der Stadt austeilt. In Kuttam Pokuna sehen wir die Wasserbecken für die rituellen Bäder.

Thuparamaya Blumenopfer

Thuparamaya

Essensausteilung für die Ar-men (Regierungsprogramm)

Isurumuniya Relief „Liebende“

Thuparamaya

Dagoba

Kuttam Pokuna Badebecken

Mihintale

Sila Felsen mit Bud-dha im Hintergrund

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Abends bleiben wir im Hotel AMAYA LAKE DAMBULLA (www.amayalake-srilanka.com) mit seinen sehr kom-fortablen Bungalows. Unsere Bungalows sind ausge-stattet mit einem Eingangsbereich mit Sofa und Flat Screen TV, einem großem Schlafzimmer und einem luxuriösen Bad. Wir ziehen uns unsere Badesachen an und springen in den nahegelegenen Swimming Pool. Abends gibt es auf der Hotelterrasse eine Folklorever-anstaltung mit bunten Tänzern in historischen Kostü-men, Feuerschluckern und Akrobaten. Die Nacht ge-nießen wir in mit Blüten dekorierten Betten.

Mittwoch, 25.7. 2012

Verschlafen. Nach dem Frühstücksbuffet fahren wir nach Polonnaruwa: die Geschichte erzählt, dass sich die Könige besonders darum bemühten als erstes die Wasserversorgung ihrer Paläste zu garantieren. Sie ließen Stauseen bauen und erst danach errichteten sie Paläste und nutzten das Wasser der Stauseen, um ihre

Bäder mit frischem Wasser zu versorgen und damit den Komfort der Könige zu befriedigen. Was wir in der Palastanlage von Polo-nnaruwa sehen ist speziell für die Könige gebaut worden und ist architektonisch ein Wunderwerk. Es ist vergleichbar mit der fort-geschrittenen Architektur der Römer, für die ebenfalls die Was-serversorgung Grundbedingung für Bauprojekte war.

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Polonnaruwa

Amaya Lake Abendessen am Schwimmbad

Chez Natalie Frühstück vor dem Chalet

Amaya Lake Folkloreveranstaltung

Polonnaruwa Palast aus dem 12. Jhd. Polonnaruwa Buddha Statue

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Von Polonnaruwa geht es weiter nach Sigiriya, mit dem Löwenfelsen und den Wolkenmädchen. Kann man sich das vorstellen, dass ein König einen Palast für 500 Kon-kubinen auf einem Gebirgsfelsen bauen lässt? Der Zu-gang zum Palast war damals durch das Innere einer Lö-wenstatue, eine Statue von 200 m Höhe. Die Löwensta-tue besteht nicht mehr, nur die Pranken des Löwen sind noch zu sehen. Auf der Galerie, ungefähr auf halber Hö-he des Felsenpalastes, sind die noch erhaltenen Felsen-malereien der Konkubinen zu sehen. Fantastisch, allein die Vorstellung, dass der König oberhalb eines Schwimm-bads, das in den Felsen „gesprengt“ wurde, auf seinem Thron saß und den Anblick seiner schönen Konkubinen beim Baden genoss. Das Schwimmbad wurde damals aus dem Felsen „gesprengt“, indem man Rillen in die Fels-oberfläche meißelte, diese mit Kokosnussöl füllte und drei Tage und drei Nächte lang brennen ließ. Nach drei Tagen wurden Wassermassen über die Felsen gegossen. Dies „sprengte“ eine Schicht des Felsens. Dies wurde mehrmals wiederholt, solange bis das Schwimmbad tief genug war. Der König benutzte den Palast sechs Monate im Jahr, danach zog er jeweils um in seinen „Zweit-wohnsitz“. Von allen Besichtigungen unserer Reise hat der königliche Palast von Sigiriya mich am meisten beein-druckt.

Sigiriya

Sigiriya Felsenpalast im Hintergrund mit der Galerie der Wolkenmädchen auf halber Höhe

Sigiriya

Eingang durch den riesigen Löwenkopf, von dem man nur noch die Pranken sehen kann.

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Sigiriya Die legendären Bildnisse der Wolkenmädchen

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Donnerstag, 26.07.2012

Nach dem Frühstück begleiten uns Trommeln beim Abschied vom Hotel. Jeder Gast, der das Hotel mit dem Auto verlässt, hört und sieht die trom-melnden Frauen. Unser erster Halt ist schon bald. Auf dem Programm steht ein Ritt auf einem Elefanten in Habarana. Am Seeufer besteigen wir Monika, das ist der Name der Elefantendame mittleren Alters.

Joana lehnt Elefantenritte ab und kommt nicht mit. Joana tun die Elefan-ten leid, da sie dazu gezwungen werden, ihr ganzes Leben lang auf dem Rücken Touristen zu transportieren. Zuerst durchquert Monika das Di-ckicht am Ufer. Danach geht sie in Richtung des nahegelegenen Sees. Bald scheint es so, dass wir auf einem Schiff sind, das sich vom Ufer des Sees entfernt. Nach 30 Minuten legen wir wieder am Festland an.

Es geht weiter zum Felsentempel in Dambulla. Dort besichtigen wir das Höhlenkloster. In fünf Höhlen sehen wir liegende Buddhas, umgeben von den dazugehörigen Statuen und Felsenmalereien. Am Goldenen Buddha vorbei steigen wir barfuß über viele Stufen bis zu den Höhlen. Ohne Schuhe und ohne Kopfbedeckung dürfen wir die Tempelanlage besichtigen.

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Habarana - Dambulla

Habarana Elefantenritt auf Monika

Dambulla Mr. Jagaths Cashewnüsse

Habarana Monika geht mit uns baden

Dambulla Golden Buddha Dambulla Felsentempel

Dambulla ohne Schuhe

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Von Dambulla aus geht es weiter nach Kandy. Unterwegs halten wir an, um einen Gewürzgar-ten zu besuchen. Hier lernen wir die Pflanzen der Naturheilkunde kennen. Vom Haarwuchsmittel, bis zum Haarentferner, alles liegt im Shop zum Verkauf. Sebastian möchte einen Versuch ma-chen. Funktioniert der natürliche Haarentferner? Er lässt sich die Kreme fingerbreit auf die rechte Hand schmieren. Nach 20 Minuten hat er an der Stelle keine Haare mehr! Es wird sich noch her-ausstellen, ob er jemals wieder Haare an der Stelle haben wird...

Am späten Nachmittag kommen wir in Kandy an. Im Hotel TOURMALINE (www.mclarenshotels.lk) beziehen wir die Zimmer in der dritten Etage: Nr. 310 und 311. Als wir das Fenster aufmachen, kommt uns eine Dunstwolke aus der Hotelküche entge-gen, die sich in der 2. Etage befindet. Klar, wir ziehen in die 1. Etage um, auf der gegenüberliegenden Seite des Hotels, mit einem hervorragenden Blick auf Kandy. Und natürlich geruchsfrei!

Abends steht die historische Prozession Perahera auf dem Plan. Mr. Jagath bringt uns mit dem Van in die Nähe der Perahera Prozession. Über mehrere Tage, im Zeitraum von Ende Juli bis Anfang August, verlässt die Reliquie (ein Zahn von Buddha) den Tempel. In einer religiösen Prozession durchquert die Reliquie die Stadt, getragen von einem der stärksten männlichen Elefanten. Wir suchen uns einen Platz am Straßenrand, von dem man die Prozession gut sehen kann. Man kann auch Sitz-plätze auf einer Tribüne in den Hotelarkaden mieten, die allerdings 25 Euro pro Stuhl kosten.

Dambulla - Kandy Perahera Prozession

Gewürzgarten Sebastians Test mit Haarentferner Creme

Kandy Perahera

Elefanten, Tänzer und Feuerakrobaten

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Die Reihenfolge der Prozession ist so, dass zuerst laute Peitschenknaller den Weg freimachen für die Feuerakrobaten. Nach den Trommlern kommt und der erste Elefant in seiner Tracht, die aus einem maßgeschneiderten Stoffanzug be-steht, der Rüssel, Ohren und den Körper bedeckt

und der im Rüsselbereich bestückt ist mit unzäh-ligen Lämpchen, die dem Elefanten ein Aussehen eines wandelnden Weihnachtsbaum verleihen. Die vorbeiziehenden Elefanten werden immer kräftiger und voluminöser, bis nach ca. 90 Minu-ten die Hauptgruppe von drei Elefanten langsam nebeneinander erscheint.

Ein sehr beeindruckender Moment.

Dahinter erscheint alsbald ein eizelner Elefant, ein gigantisches Tier mit meterlangen Elfenbein-stoßzähnen. Er trägt die beleuchtete Vitrine, in der der Zahn Buddhas sein soll. Menschen falten andächtig die Hände und beten.

Erst am nächsten Tag wird uns die Geschichte erzählt, dass die Reliquie niemals den Tempel verlässt. Nur einmal, im 19. Jahrhundert befahl der Britische Gouverneur, dass die Reliquie ihren Schrein verlassen sollte, um an der Prozession teilzunehmen. Gegen die Widerrede der Geistli-chen setzte sich der Gouverneur durch. Während der Prozession kam es zu sintflutartigen Unwet-tern und die Prozession musste abgebrochen werden. Seither soll die Reliquie nie mehr den Schrein verlassen haben und es soll auch nie mehr während der Prozession geregnet haben.

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Kandy Perahera

Kandy Drei Elefanten machen den Weg frei

Kandy Perahera Route am See

Kandy Elefant mit dem Reliquienschrein

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Freitag, 27.07.2012

Wir warten auf Mr. Jagath zur verabredeten Uhrzeit: 9:00 Uhr. Um 9:30 Uhr kommt er grimmig in die Hotelhalle. Er entschuldigt sich. Er hatte Pech beim Dieseltanken. Offensichtlich war der Diesel mit Wasser verlän-gert worden. Das hat er aber erst nach 2 km gemerkt, als eine riesige Dampfwolke aus seinem Auspuff kam und die Elektronik des Vans einen Motorfehler anzeigte. Er kümmert sich jetzt um ein Ersatzfahrzeug und lässt seinen Van von einer Werkstatt abschleppen. Mit einer Stunde Ver-spätung geht es weiter. Zuerst besichtigen wir den Tempel mit dem Schrein des Zahns von Buddha.

Im Garten des Tempels sehen wir die Elefanten, die an der Prozession teilgenommen haben und die Elefantenanzüge, die für die Prozession am nächsten Abend vorbereitet werden. Die Elefanten ruhen sich aus, denn abends haben sie wie-der ihren Auftritt. Neben dem heiligen buddhistischen Tempel ist die katholische Paulus Kirche. Hier verstehen sich die Religionen.

Mr. Jagath bringt uns nach dem Tempel zu einem Edel-steinladen. Wir besichtigen die Goldschmiede und die vielen Vitrinen mit den Schmuckstücken. Wir waren auf der Suche nach einer Rubinhalskette. Keine gefiel Guida. Nach einem Mittages-sen in einem Restaurant mit Blick auf die Stadt Kandy fah-ren wir zum Botanischen Garten, in dem wir einen schönen Spaziergang machen und danach fahren wir weiter Richtung Nuwara Eliya, im Gebirge.

Kandy Paulus Kirche beim Tempel

Kandy

Kandy Reliquienschrein

Kandy Mädchen im Botanischer Garten

Kandy Spaziergang im Botanischer Garten

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Nach mehreren Stunden durch die Gebirgslandschaft, im-mer an den Teeplantagen vorbei, erreichen wir das Hotel ST. ANDREWS (www.jetwinghotels.com) in Nuwara Eliya, ein Jetwing Hotel, in einem historischen Gästehaus, etwas oberhalb der Stadtmitte. In den holzgetäfelten Gästezim-mern gibt es noch die historischen Feuerplätze, denn nachts kann es hier zu tiefen Temperaturen kommen. Wir erwärmen das Zimmer mit einer elektrischen Heizung. Be-vor wir schlafen gehen, bringt uns ein Angestellter eine Wärmeflasche für das Bett.

Samstag, 28.07.2012

Abholung um 9:30 Uhr. Joana und Sebastian sind verspä-tet, weil sie die Wiederholung der Eröffnungszeremonie der Londoner Olympischen Spiele sehen wollten. Um 10:30 Uhr fahren wir weiter ins Gebirge. Ziel sind die HORTON PLAINS. Das Hochplateau erreicht man über Straßen, die sich durch die Teeplantagen winden und wir steigen bis auf ca. 2.100 m. Hier gibt es nur noch niedrige Vegetation und Graßlandschaften.

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Nuwara Eliya

Nuwara Eliya St. Andrews Hotel (unser Zimmer)

Horton Plains Wanderung

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Auf unserem Plan steht eine Wanderung durch diese Landschaften bis an die Gebirgskante, von der es ca. 1.000 m vertikal bergab geht. Der Name der Kante ist „Ende der Welt“, passt! Normalerweise soll hier nur morgens gute Sicht sein und mit-tags sollen die Wolken so niedrig sein, dass man von der Kante nichts erkennt. Das erleben wir nicht; denn es ist außeror-dentlich klare Sicht, so klar, dass wir über ein Flussmäander hinweg bis hin zum Indischen Ozean sehen können.

Laut Mr. Jagath eine außergewöhnliche Wettersituation, die er selber so noch nie gesehen hat. Normalerweise werden die ausländischen Touristen hierhin um ca. 6:30 Uhr gebracht, damit sie bedingt durch die später aufkommenden Wolken diese Aussicht genießen können. Wir sind mittags hier und stoßen bei unserer Rundwanderung nur auf einheimische Touristen. Auf dem Weg zurück nach Nuwara Eliya begegnen uns die für hier typischen Elche.

Wir haben Bananen dabei. Guida steigt aus dem Auto und versucht die Elche damit zu füttern. Und wirklich, nach einigem guten Zureden interessiert sich einElch für die Banane und frisst sie auf.

In Nuwara Eliya besuchen wir noch die anglikanische Dreifaltigkeitskirche, die im letzten Jahrhundert von Königin Elisabeth II besucht wurde. Zurückgekehrt ins St. Andrews Hotel lassen wir uns ein Dinner Buffet schmecken und verziehen uns dann auf unsere antiken Zimmer. Nach dieser Wanderung in den Horton Plains schlafen wir besonders gut, und ohne Klimaanlage; denn in dieser Höhe ist es in der Nacht angenehm kühl zum Schlafen, bei offenem Fenster.

Nuwara Eliya - Horton Plains

Horton Plains Touristenbus

Horton Plains Elch-Dame mit Banane

Nuwara Eliya Gottesdienst

Nuwara Eliya Milo Kakao zum Frühstück

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Sonntag, 29.07.2012

Nach dem Frühstück besichtigen wir die PEDRO Teeplantage. In der Fabrik lernen wir alle Einzelheiten der Produktion ken-nen, von der Anlieferung der frischen Teeblätter, bis zur Selektion der unter-schiedlichen Qualitäten des versandferti-gen Tees. In den Plantagen wohnen die Teepflückerinnen, die täglich durch-schnittlich 18 Kg Tee pflücken müssen und dafür umgerechnet 5 $ US/Tag erhal-ten. Die Pflückerinnen wohnen kostenfrei auf der Plantage mit ihren Familien. Die Männer arbeiten auf den Feldern oder in der Fabrik. Für die Kinder gibt es eigene Schulen auf der Plantage. Von der Tee-

pflanze, ein ca. 1 m hoher und 0,75 m breiter Busch, pflü-cken sie jeweils nur die obersten drei Teeblätter, vor al-lem in der Jahreszeit in der es nicht regnet. In der Fabrik kontrolliert der Teeprüfer die Ernte bei Abgabe. Danach beginnt der mechanische Trocknungsprozess. Der Tee höchster Qualität bleibt beim Aussieben auf dem obers-ten der mehreren übereinander angeordneten Siebe. Es sind die größeren Blätter Orange Pekoe. Nach mehreren Ebenen des Siebens bleibt nur noch eine Art Staub übrig, der zu Teebeutel-Tee weiterverarbeitet wird. Nach einer Tee Probe, frischgebrühter Broken Orange Pekoe, versor-gen wir uns aus dem Factory Shop mit First Quality Oran-ge Pekoe zum Preis von 10 Euro/Kg.

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Nuwara Eliya - PEDRO Teeplantage

PEDRO Plantage Teepflückerin

PEDRO TEA FACTORY Kelani Valley Plantations Ltd., Nuwara Eeliya, von Nuwara Eliya auf der A5 Richtung Gampola: 3,5 km

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Wir verlassen Nuwara Eliya und fahren bergab Richtung Ostküste und Indi-schem Ozean. Unterwegs kommen wir an einem Hindutempel vorbei. Der an-wesende Priester segnet Guida und malt ein orangefarbenes Mal auf ihre Stirn. Nach vielen Stunden Fahrt erreichen wir Pottuvil. Wir sind an der Ostküste. Noch einige Kilometer und wir kommen am NEW TRI STAR BEACH HOTEL (www.karmasrilanka.com) in Arugambay an. Mr. Jagath schaut uns etwas fra-gend an. Ist es das richtige Hotel für uns? Bisher waren wir immer in Hotels, die dem europäischen 3 oder 4 Sterne Standard entsprachen. Als wir die Zimmer sehen, sind wir enttäuscht. Die Zimmer sind sehr klein, ca. 3x3m groß, ausge-stattet mit einer großen altmodischen Klimaanlage, die so laut schwingt, dass es so scheint, dass das gesamte Zimmer mitschwingt. Das Badezimmer ist nur ca. 1x1,5m groß und man kann sich gerade mal herumdrehen. Wir öffnen den Vorhang zur Terrasse. In sechs Metern Entfernung brechen die Wellen. Das Hotel ist direkt am Strand, nur ein kurzer Grasstreifen und einige Palmen bis zum Meer. Das ist auch das einzig Positive an diesem Hotel. Hier werden wir drei Tage bleiben. Was können wir machen? Die 1. Nacht schlafen wir hier. Wir müssen die Klimaanlage abstellen, weil das Bett sonst mitschwingt. Nur den Propeller lassen wir an. Morgens steigen wir aus den nassgeschwitzten Bettla-ken.

Montag, 30.07.2012

Frühstück im NEW TRI STAR HOTEL. Danach entscheidet sich die Hälfte der Rei-segruppe, die Eltern, das Hotel zu wechseln. Mr. Nihal von der Agentur ent-schuldigt sich telefonisch und informiert uns, dass dieses Gebiet etwas unter-entwickelt ist und es in den wenigen besseren Hotels für die Zeit unseres Auf-enthalts kein Zimmer frei sei. Es gibt auf der gegenüberliegenden Straßenseite, nur einige wenige Meter entfernt, das TRI STAR HOTEL. Es ist das ursprüngliche Hotel, erst nach dem Tsunami wurde das neue Hotel direkt am Strand gebaut. Das „ältere“ Hotel besteht aus Bungalows, mit wesentlich größeren Zimmern. Anstatt Meer hat das Hotel einen Swimming Pool. Jetzt haben die Kinder ihr Zimmer direkt am Strand und die Eltern bleiben im relativ ruhigen und etwas besseren Bungalow. Die nächste Nacht werden wir besser schlafen.

Nuwara Eliya - Pottuvil - Arugambay

Arugambay Bungalow der Eltern

Badulla Hinduistischer Segen

Monaragala

Obststand auf dem Weg

Arugambay Strand vor dem Kinderzimmer

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Joana hat schon vor der Reise ihren Wunsch geäußert einen Surf Kurs während unseres Aufenthalts in Arugambay zu machen. Arugambay ist die absolute Hoch-burg für Surfer aus der ganzen Welt. Joana hat eine Surf Schule auskundig ge-macht und wir haben uns mit dem Surf Lehrer Mr. Fawa verabredet. Die Surf Boards werden auf zwei Tuk Tuks geladen. Dann geht die Fahrt los nach Pottuvil und dann weiter zum Anfängerstrand. Wir packen uns die Surf Boards und brin-gen sie zum Strand. Im Trockenen lernen wir im Sand wie man auf dem Board liegt, aufsteht und stehen bleibt. In der Theorie. Jetzt machen wir das Surf Board am Fuß fest und werden zu den Wellen gebracht, begleitet von einem zweiten Surf Lehrer. Uns wird gezeigt, auf welcher Welle man mitsurfen soll. Dann geht es los. Alle versuchen die Trockenübung am Strand jetzt im Wasser zu praktizie-ren. Joana schafft es und steht nach einigen Versuchen auf dem Brett und reitet über die Wellen. Das ist ein Erfolg!

Zum Schluss machen wir eine Gruppenaufnahme der vier Surfer.

Auf dem Rückweg nach Arugambay schauen wir uns per Tuk Tuk noch die Emp-fehlung für das Curry mit Reis Abendessen an: Restaurant Freedom Cabanas. Uns gefällt es und wir machen die Bestellung für 19:30 Uhr: Vegetarisch, Fisch, Schr-imps und Huhn. Wir verbringen den Nachmittag am Strand und Sebastian ist nicht aus dem Wasser zu bekommen.

Es ist ein harmonisches Ausklingen des zweiten Tags bei unserem Curry mit Reis im Strandrestaurant Freedom Cabanas. Hier lernen wir auch kennen, wie man Alkohol trinken kann, ohne dass das Restaurant, geführt von zwei Surfern aus Neuseeland, eine Lizenz für den Ausschank von alkoholischen Getränken hat. Die Bierflasche „Lions Beer“ wird mit einem bedrucktem Plastikbecher zum Tisch gebracht, das Bier in den Plastikbecher geschüttet und danach die Flasche unter dem Tisch gestellt. Auf dem hohen bedruckten Plastikbecher sind Kaffeetassen und das Wort COFFEE abgebildet. Alle genießen das Abendessen und Joana meint, es ist das beste Curry, was sie je gegessen hat.

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Arugambay

Arugambay Apartment der Kinder

Arugambay Mit Tuk Tuk zum Anfängerstrand Arugambay Joana kann aufrecht surfen

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Arugambay

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Dienstag, 31.07.2012

Es ist die Nacht, in der die Eltern relativ relaxed in ihrem Bungalow schlafen. Für diesen Tag haben wir einen Strandtag geplant. Nach dem Frühstück neh-men sich die Eltern ein Tuk Tuk und fahren zu einem buddhistischen Tempel am Strand. Es ist eine historische Pilgerstätte, die erst nach dem Tsunami im Jahr 2004 wieder das Tageslicht erblickte. Über Jahrhunderte blieb sie verbor-gen unter einer Sanddüne. Die Geschichte erzählt, dass der damalige König ein Opfer bringen wollte, damit sein Königspalast nicht von Naturgewalten zerstört wird. Er entschied, dass seine älteste Tochter geopfert werden sollte. Also wur-de ein königliches Boot vorbereitet mit dem die Tochter auf offenem Meer den Gewalten übergeben wurde. Der König hatte sich, nach mehreren Tagen, be-reits mit dem Verlust seiner Tochter abgefunden, als ihm ein königlicher Bote berichtete, dass das Boot mit seiner lebenden Tochter an der Küste gefunden wurde und gestrandet sei. Aus Dank ließ der König an der Stelle, an der das Boot gestrandet war, eine buddhistische Tempelanlage errichten. Dieser Tem-pel wurde durch den Tsunami freigelegt, archäologisch registriert und danach restauriert.

Sebastian und Joana bleiben weiterhin am Strand und baden im Meer.

Nachmittags geht es Sebastian schlecht. Es scheint so, dass er einen Sonnenstich bekommen hat und außerdem klagt er über Oh-renschmerzen. Abends ist es so schlimm, dass er sich entscheidet im Bett zu bleiben und wir gehen nur zu Dritt ins einige Häuser weiter gelegene GECKO BEACH RESTAURANT. Der letzte Abend in Arugambay. Hoffentlich geht es Sebastian morgen besser.

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Arugambay

Arugambay Baden am Strand

Arugambay Strandurlaub

Arugambay Tempelanlage für die verlorene und dann wiedergefun-dene Prinzessin

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Mittwoch, 1.08.2012

Wir stehen früh auf für die Reise nach Kataragama und der YALA SAFARI. Sebastian geht es schlecht. Wir halten an und kaufen eine King Coconut, damit Sebastian das mineralienreiche Kokosnusswasser trinkt. Er nimmt Paracetamol Tablet-ten ein, die wir in unserer Reiseapotheke haben. In Kataragama kommen wir gegen 12:30 Uhr an. Wir machen Check-in im MANDAROSEN HOTEL (www.rosenhotelsrilanka.com), ein 4 Sterne Hotel. Endlich wieder zurück in komfortablen, großen Hotelzimmern, mit richtigen Betten und allen Annehmlichkeiten, die wir in Arugambay so vermisst haben. Wir haben uns mit Mr. Jagath für 14:00 Uhr verabredet. Es bleibt noch Zeit für den Pool. Interessant, im Pool hört man Mu-sik unter Wasser.

Zur YALA SAFARI kommt nur Joana mit. Sebastian bestellt sich einen Hamburger aufs Zimmer und bleibt im Bett. Von Kataragama fahren wir mit dem Van ca. 45 Minuten. Am verabredeten Ort steigen wir um in einen Jeep. Wir sitzen auf Pritschen im offenen hinteren Teil des Jeeps. Die Fahrt zum YALA NATIONAL PARK Eingang dauert nochmals 30 Minuten.

Diese Safari muss die am meisten besuchte von Sri Lanka sein. Am Eingang tref-fen wir auf ein Dutzend Jeeps mit Touristen. Im Nationalpark steigt ein Führer hinzu. Wir sind nicht allein unterwegs, das steht fest. Wir treffen in kurzen Ab-ständen auf andere Jeeps. Wir sehen eine Vielzahl von Vögeln, besonders inte-ressant der grüne Bee Eater und farbige Störche, wir sehen die Elche, die es auch in Horton Plains gibt, Elefanten, Wasserbüffel und einen Leoparden, sowie eine riesige Python Schlange. Bei Sonnenuntergang wollen wir raus aus dem Nationalpark. Mit uns wollen ca. 20 Jeeps ebenfalls durch die Pforte. Stau am Ausgang...

Verstaubt kommen wir am Hotel an, waschen uns kurz das Gesicht und schon geht es weiter zur Perahera von Kataragama. Im Gegensatz zu Kandy ist diese Prozession hinduistischen Ursprungs. Besonders für die im Norden lebenden Tamilen ist diese Perahera das wichtigste religiöse Ereignis des Jahres. Viele Tamilen kommen für fast zwei Wochen nach Kataragama, um die tägliche Pro-zession zu sehen. An diesem Abend ist Vollmond und der Höhepunkt, d.h. die letzte Prozession für dieses Jahr. An beiden Flussufern hat die Stadtverwaltung die Parkanlagen den Tamilen zur Verfügung gestellt, um dort zu übernachten. Der Fluss Manika Ganga dient als heiliges Reinigungsbad für Tausende von

Gläubigern. Wir nähern uns dem Flussufer, nachdem wir durch einen riesigen Markt unter freiem Himmel gegangen sind. Es ist ca. 21:20 Uhr und wir sehen viele schlafende Ge-stalten, eng aneinander gereiht, auf der Erde. Durch die ge-ringe Beleuchtung scheint es sich um eine Wabe von Men-schen zu handeln. Es ist eine Szene, wie aus einem Film aus dem Mittelalter. Es ist ein nasenstechender Gestank in der Luft. Aus religiösen Gründen

haben diese Familien tagelang hier verbracht, um Teil dieser Perahera zu sein. Es liegt überall Müll herum, vermischt mit sonstigem mensch-lichen Abfall. Nachdem wir unterschiedliche Informationen über den Start der Prozession bekommen haben, entscheiden wir uns mit ei-nem Tuk Tuk ins Hotel zurückzukehren. Nach 22:00 Uhr sind wir im Hotel. Unter der Brause genießen wir das warme Wasser, die Seife und die Sauberkeit. Nach der Dusche schalten wir den Fernseher ein und suchen nach einem lokalen TV Sender. Es gibt eine Live Übertra-gung der Perahera von Kataragama.

Vom Bett aus sehen wir die Übertragung, ohne Dreck, ohne Gerüche, dafür aber sehr nah am Geschehen. Um 1:30 Uhr ist die Übertragung zu Ende.

Sebastian ist immer noch nicht gesund, vielleicht geht es ihm morgen besser.

Kataragama - YALA Safari

YALA Nationalpark Safari

Kataragama Badende Pilger

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Donnerstag, 2.08.2012

Morgens fahren wir los von Kataragama. Zuvor besichtigen wir noch den Tempel von dem gestern die Perahera gestartet ist. Im Tempel sehen wir tan-zende Menschen, die fast in Ekstase seit mehr als 24 Stun-den tanzen. Bei dieser hinduis-tischen Perahera sind auch Frauen involviert, als Tänzerin-nen, als Musikanten, als Akro-baten. Anders als bei der bud-dhistischen Perahera in Kandy. Es soll auch eine christliche Perahera geben, bei der die Mutter Gottes in einer Prozes-sion auf Elefanten durch die Stadt getragen wird.

Bevor wir den Tempel verlas-sen, fällt uns noch eine Zere-monie auf. Die Pilger kommen zum Tempel mit einer brennen-den Kokosnuss. An einer be-sonderen umzäunten Stelle der

Tempelanlage bleiben sie stehen und konzentrieren sich. Danach heben sie die Kokosnuss in die Höhe und versu-chen sie am Boden zu zerschlagen. Öffnet sich die Kokosnuss in zwei Hälften, ist das ein gutes Omen für den Pilger, seine Wünsche werden sich erfüllen.

Am späten Nachmittag kommen wir in Matara an, nachdem wir in einer Apotheke mit einem deutschsprachigen Apotheker für Sebastian ein Breitbandantibioti-kum gekauft haben. Wir besichti-gen die alte holländische Festung. Dann geht es weiter nach Mirissa zu unserem Hotel PARADISE BEACH CLUB (www.paradisebeachmirissa.com). Aber was haben wir da gebucht? Eine Hütte ohne Klimaanlage bei dieser Hitze? Wir gehen zurück zur Rezeption und fragen nach einem Zimmer mit Klimaanlage. Das Ho-tel ist ausgebucht, es gibt nur noch Suiten zur Auswahl. Nach einem Anruf schafft es Mr. Nihal zwei Suiten für uns zu organisie-ren. Für dieses Upgrading zahlen wir für zwei Tage zusätzlich 80 $ US und schon öffnen sich die 4 Sterne Suiten für uns, direkt am Strand in der ersten Etage, mit einem wunderbaren Blick auf Pal-

men und den Strand. Und natürlich mit allem Komfort eines 4 Sterne Hotels. Rie-siges Zimmer, großes Bad, eigene Veranda. Klimaanlage, TV Flat Screen und kos-tenloses WiFi, was will man mehr? Dazu haben wir Halbpension, also Frühstücks- und Abendessenbuffet. Somit sind die letzten Tage in besten Konditionen gesi-chert. Die erste Nacht ist sehr angenehm. Auf der Veranda schauen wir lange auf Fischerboote im Dunkeln, die nur kleine Lichter am Horizont sind. Es ist schon spät und wir legen uns in unserer luxuriösen Suite zum Schlafen.

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Kataragama - Mirissa

Kataragama Wunsch erfüllt?

Mirissa Blick vom Balkon unserer Hotel Suite

Kataragama Tamilen Mädchen

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Freitag, 3.08.2012

Nach einem ausgiebigen Frühstück gehen wir an den Strand, bis gegen Mittag. Sebastian geht es wieder besser. Um 14:00 Uhr holt uns Mr. Jagath ab und wir machen eine Tour zur Stadt Galle, eine ehemalige Bastion der Portugiesen im 16. Jahrhundert. Von hier aus kontrollierten die Portugiesen den Seeweg nach China und konnten am Handel mit Gewürzen, vor allem mit dem lokalen Zimt, teilnehmen. Bis 1640 konnten die Portugiesen die Festung vor den immer stärker werdenden Holländern verteidigen. Heute erkennen wir noch die typischen Portugiesischen Wachtürme auf den Ecken der Festungswälle, bau-gleich mit denen der portugiesischen Festungen an der Küste zwischen Lissabon und Cascais.

Die Altstadt von Galle ist Weltkulturerbe der UNE-SCO. Das Weichbild der Altstadt ist geschützt, es gibt keine modernen Neubauten. Die Besichtigung ist sehenswert.

Auf dem Rückweg kommen wir durch eine Stadt, in der es am Abend wieder eine Perahera geben wird. Offensichtlich ist die Zeit der Prozessionen noch nicht zu Ende.

Galle

Galle Getrockneter Thunfisch am Straßenrand

Galle Festung

Galle Angler auf Stelzen

Galle UNESCO Weltkulturerbe

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Samstag, 4.08.2012

Wir packen. Um 9:00 Uhr wartet schon Mr. Jagath auf uns. Der Tag wird lang werden. Zuerst fahren wir an der Küstenstraße in nordwestlicher Richtung. Dort gibt es noch eine Edelsteinmine zu besichtigen und eine Zimtplantage. Wir besichtigen die Produktion von Zimt und die Lagerhallen. Guida möchte Zimtstangen kaufen. Im Lager sehen wir Bündel von ca. 1 m langen Zimtstangen, jedes Bündel mit einem Gewicht von ca. 5 Kg. Wir wollen aber nur ein Pfund kaufen. Die sich im Lager befin-denden Zimtbündel werden als 1. Klasse Qualität in der Versteigerung in Colombo verkauft und danach in alle Welt expor-tiert. Guida bekommt ihr kleines Bündel. Der Inhaber schenkt Guida den Zimt.

Wir fahren weiter zum Maskenmuseum in Ambalangoda, dem berühmtesten der Insel. Wir sehen zu wie die Masken her-gestellt werden. Hier werden die Masken für alle Festlichkeiten hergestellt und auch für den Verkauf an Touristen.

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Galle - Colombo

Ambalangoda Maskenmuseum

Kahawa Zimtherstellung Kahawa 500 g Zimt

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Jetzt geht es auf die Autobahn Richtung Norden. Für Mr. Jagath ein „easy driving“, klar, es gibt keine Tuk Tuks die stören. Nach 45 Minuten sind wir bei der Aus-fahrt Colombo.

Nach weiteren 30 Minuten in der Innen-stadt. Hier suchen wir zuerst das Gebäude der SRI LANKA FOUNDATION. Diese Ge-bäude ist von besonderem Interesse für mich. Im Jahre 1969 war die Grundstein-legung für ein neues Gebäude, das von der Friedrich-Ebert-Stiftung finanziert wurde und von Heinz Kühn, dem damali-gen Ministerpräsidenten von NRW im Januar 1974 eingeweiht wurde. Verant-wortlich für die Außenfassade war Toni Müller. Auszuführende Firma war die damalige Firma Brenig bei der mein Vater in Bad Godesberg arbeitete. Für den Auf-trag war mein Vater einige Zeit in Ceylon, und zwar im Herbst 1970 (siehe Fotos). Die Außenfassaden sind im Stil der Stadt-halle von Bad Godesberg, in der mehrere Parteitage der SPD stattgefunden haben, und die auch von der Firma Brenig gebaut worden sind. Im Foyer der SRI LANKA FOUNDATION gibt es zwei Ehrentafeln, eine bezüglich der Einweihung im Jahre 1974 und eine mit dem Bild von Friedrich Ebert bzgl. der Grundsteinlegung im Jahre 1969.

Jetzt geht es weiter. Wir halten noch bei LAKSALA Sri Lanka Handicrafts, dem staatlichen Geschäft für den Verkauf von nationalem Kunsthandwerk. Dort kaufen wir noch einige Souvenirs, u.a. ein sehr schönes Batikhemd und andere Mitbring-sel.

Danach geht es weiter zur Festung von Colombo, die auch portugiesischen Ur-sprung hat. Momentan befindet sich der Padrão (steinerne Landmarkierung mit dem Wappen der Portugiesischen Könige), den die Portugiesen im 16. Jahrhundert aufgestellt haben, innerhalb des Polizeipräsidiums, und so konnten wir dieses Denkmal nicht besichtigen.

Wir fahren weiter zum Galle Face Strand, der Strand für die Einwohner von Colom-bo. Es ist Samstagnachmittag und es ist offensichtlich ein beliebtes Ausflugsziel für die Städter.

Es wird dunkel. Unser letztes Ziel ist JETWING SEA NEGOMBO. Mr. Nihal hat ge-schafft, dass wir kostenlos ein Zimmer zur Verfügung gestellt bekommen, um uns nach dem Abendessen auf den Flug vorzubereiten. Es ist das Hotel unserer ersten Nacht. Wir haben hier schon einmal wunderschön am Strand gegessen. Wir genie-ßen die letzten Stunden, ruhen uns noch etwas aus und werden um Mitternacht von Mr. Jagath abgeholt. Wir bedanken uns bei unserem netten und hilfsbereiten Fahrer, mit dem wir die letzten zwei Wochen verbracht haben. Er bringt uns zum Flughafen. Wir machen den Check-in und fliegen los nach Dubai. Dort trennen sich unsere Wege. Joana fliegt nach Birmingham und wir fliegen heim nach Lissabon.

Zusammenfassend, eine wunderschöner Urlaub auf dieser einzigartigen Insel.

Colombo

1970 Toni Müller in Ceylon Colombo Sri Lanka Foundation

Colombo Galle Face Strand

Colombo Sri Lanka Foundation Gedenkplatten 1969 und 1974

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S E I T E 2 4 S R I L A N K A 2 0 1 2

R e i s e r o u t e

S r i L a n k a

Datum Ort

22.07.12 Colombo/Negombo

23.07.12 Anuradhapura

24.07.12 Dambulla

26.07.12 Kandy

27.07.12 Nuwara Eliya

29.07.12 Arugambay

01.08.12 Kataragama

02.08.12 Mirissa

05.08.12 Negombo/Colombo