2014 03 Tiroler Schützenzeitung

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2014 03 Tiroler Schützenzeitung - Mitteilungsblatt der Schützen der Alpenregion.Die Tiroler Schützenzeitung versteht sich als Mitteilungsblatt des Südtiroler Schützenbundes, des Welschtiroler Schützenbundes, des Bundes derTiroler Schützenkompanien und des Bundes der Bayerischen Gebirgsschützenkompanien.

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  • INNSBRUCK & BOZENWAHLEN DER BUNDES-LEITUNGEN4

    MIESBACH:WRDIGERPATRONATSTAG

    17

    TRIENTWIE DIE WELSCHTIROLER SICH WEHRTEN

    7

    Mitteilungsblatt der Schtzen der Alpenregion38. Jahrgang N 3 | Juni 2014 Bozen Innsbruck Kronmetz Weyarn

    Flammendes Bekenntnis zur Alpenregionvon Efrem Oberlechner

    Fest in Schtzenhand war am 1. Juni 2014 das kleine Dorf Niederdorf im Pustertal (Sd-Tirol). Dort fanden sich anlsslich des 23. Alpenregionstreffens rund 250 Fahnenabordnungen und 6.000 Schtzen aus Bayern, Nord-, Ost-, Sd- und Welschtirol ein, um mit dem Oberhaupt der Dizese Bozen-Brixen, Exzellenz Bischof Ivo Muser den Festgottesdienst zu feiern. Begrt wurden die Teilnehmer bei der Anfahrt ins Pustertal bereits in Schabs mit einem Transparent, das die Aufschrift Gr Gott in Tirol trug.

    Seit 1975 treffen sich die Schtzen der Alpenregion jedes zweite Jahr an einem anderen Ort zu einem gemeinsamen Fest. Heuer fand das Alpenregionsfest im sdlichen Teil Tirols statt.

    Zahlreiche Kompanien und Abordnungen waren bereits am Samstag aufmarschiert. Die Alpenregionsfahne von der SK Vielgereuth/Folgaria, wo das letzte Treffen stattgefunden hat, wurde der SK Niederdorf berreicht. Anschlieend fanden eine Wortgottesfeier und ein Heldengedenken statt. Eine neue Gedenktafel in Erinnerung der Zerreiung Tirols wurde enthllt und die neue Kulturreferentin des Sdtiroler Schtzenbundes hielt eine vielbeachtete

    ber 6.000 Schtzen, Marketenderinnen und Musikanten hatten den Weg in den Sden Tirols gefunden und waren nach Niederdorf zum Alpenregionsfest gekommen. Unter ihnen auch die GSK Waakirchen, die 2016 Ausrichter des Alpenregionsfestes sein wird.

    Das wird ein Fest! hab ich mir gedacht, vor dem Treffen der Schtzen der Alpenre-gion in Niederdorf. Und es war ein wirkliches Bekenntnis. Zum Glau-ben, zur Tradition, zur Heimat. Ich habe selten eine so gute Stimmung versprt. Wir Welschtiroler haben uns als wichtigen und gleichbe-rechtigten Teil Tirols gefhlt. Viel wurde gesprochen, einiges angekn-digt. Vor allem von den poltischen Vertretern. Aber umgesetzt wird es wie immer erst dann, wenn der Druck von unten kommt. Dazu soll der groe Unabhngigkeitstag in Meran am nchsten 23. Mai helfen. Wo auch wir Welschtiroler als Teil Tirols unseren Beitrag leisten wer-den. Das wird dann wieder ein Fest,

    meint euer LandeskommandantMjr. Paolo Dalpr

  • Aus den LANDESTEILEN 222

    Gedenkrede: Jetzt verlschen die Lichter in ganz Europa. Wir werden sie nie wieder in unserem Leben brennen sehen. Das sagte der britischer Auenminister Edward Grey, als England im Juli 1914, also vor genau 100 Jahren, Deutschland den Krieg erklrte. Jetzt verlschen die Lichter in ganz Europa. Was fr ein wahres Wort! In Europa gingen mit dem Ersten Weltkrieg wirklich die Lichter aus. Das komplizierte Bndnissystem, durch das sich eigentlich alle Staaten selbst schtzen und absichern wollten, gerade dieses Bndnissystem war pltzlich zu einem Bumerang geworden. Es bot keine Absicherung mehr, sondern es bewirkte einen regelrechten Dominoeffekt: Und in Krze standen fast alle europischen Staaten mitten im Krieg. Und in welchem Krieg! Es sollte der grte und schreck-lichste Krieg werden, den die Welt bis dahin gesehen hatte: Ein Krieg, der so viel Tod und Hunger und Leid brachte, ein Krieg, der letztlich 10 Mio. Tote und 20 Mio. Ver-wundete forderte. (...) Die Geschichte zeigt uns aber nicht nur auf, wie Menschen ber die Epochen hinweg fr politisches Kalkl missbraucht wurden, sondern sie weist uns zugleich auch Wege und Auswege.Sie lehrt uns, wie wir Krieg vermeiden knnen, aber vor allem auch, dass dauer-hafter Frieden nur da mglich ist, wo das Recht unantastbar ist, wo Gerechtigkeit herrscht, wo Menschenwrde und Freiheit respektiert werden. Und noch etwas hat uns

    die Geschichte immer wieder aufgezeigt: nmlich dass nichts unmglich ist: keine Grenzverschiebung und kein Neubeginn.Setzen wir uns deshalb mit unserer Ge-schichte gut auseinander: Lernen wir, uns nicht manipulieren zu lassen! Trauen wir uns, eine eigene Meinung zu sagen, auch dann, wenn wir von oben immer wieder belehrt werden, was geht und was scheinbar nicht mglich ist! Aber fr unsere Visionen brauchen wir auch Verbndete, wir brauchen ehrliche Freunde, die uns kennen, die uns verstehen, und auf die wir uns blind verlassen knnen! Wir brauchen euch!Und mir gefllt in diesem Zusammenhang ein Bild, das Hartwig Rck in seinem Beitrag in der Festschrift zum Alpenregi-onstreffen verwendet hat, besonders gut: das Bild, wo er unsere Alpenregion mit einer Familie vergleicht. Auch wenn jedes der Geschwister eine andere Biographie hat, unterschiedliche Bedrfnisse und oft andere Ansichten: Wer wrde jemals daran zweifeln, dass diese Geschwister zusam-mengehren? Dass sie einander unterstt-zen, und dass sie einander blind vertrauen knnen?Geschwister zu haben, heit aber nicht nur, sich miteinander wohl zu fhlen und mit-einander zu feiern. Geschwister zu haben, das heit auch, Anteil zu nehmen an den Sorgen der anderen, das heit, freinander Verantwortung zu tragen. Und so, wie wir

    euch versprechen, fr eure Anliegen immer ein offenes Ohr zu haben und euch zu untersttzen, so rufen wir euch zu: Unter-sttzt ihr uns ernsthaft in unserem grten Herzensanliegen!Dass mit dem Ausbruch des Ersten Welt-kriegs die Lichter in ganz Europa verlscht sind, damit hatte der britische Auenmi-nister Edward Grey also Recht. Nicht Recht hatte er aber mit dem zweiten Teil seiner Aussage, das wir die Lichter in Europa nie wieder in unserem Leben brennen sehen werden.Europa kann funktionieren, wenn es seine Staaten in ihrer Entwicklung untersttzt, ohne sie zu hemmen. Europa kann funk-tionieren, wenn es seinen Lndern den Frieden sichert. Europa kann funktionieren, wenn es seinen Vlkern dazu verhilft, dass sie zu ihrem Recht kommen und in selbst-bestimmter Freiheit leben knnen.Wenn wir wissen, wo wir hingehren und warum wir dorthin gehren, dann kn-nen wir auch die Weichen fr die Zukunft stellen.Setze sich ein jeder von uns, ob aus Bayern, aus Nord-, Sd-, Ost- oder Welschtirol, fr unsere gemeinsamen Ziele ein! Im Groen wie im Kleinen, mit friedlichen Mitteln! Mit den Waffen des Geistes, mit Langmut und mit ganzem Herzen! Dann werden die Entbehrungen lngst vergangener Tage nicht umsonst sein. Dann werden wir unser Ziel erreichen!

    N 3 | Juni 2014

    Die bunte Vielfalt der Alpenregion zeigte sich am Festgelnde in der Au in beeindruckender Weise Trachten und Charakterkpfe vom Inn/Chiemgau bis an den Gardasee.

  • Aus den LANDESTEILEN 3

    Die SK Sillian empfing den Landeshauptmann von Tirol im Rahmen des Landesblichen Empfangs mit einer Ehrensalve.

    Seine Exzellenz der Hochwrdigste Herr Bischof der Dizese Bozen-Brixen feierte zusammen mit den Glubigen bei angenehmen Temperaturen die heilige Messe.

    Besonders stark waren die Welschtiroler ausgerckt, hier die Ehrenformation Vielgereuth/Folgaria - Rovereto

    Der Festverlauf am SonntagIn seiner Predigt am Sonntag ging Bischof Muser auf das Fest Christi Himmelfahrt ein. Er rief auf, dankbar fr das zu sein, was uns geschenkt und anvertraut worden ist. Die Tiroler und Bayern knnen von Glck spre-chen, dass sie in einer so schnen Heimat sein knnen. Heimat hat mit Identitt, Spra-che, Lebensraum, Kultur und Erfahrung zu tun. Heimat verbinden wir mit daheim zu sein, so abschlieend Bischof Ivo Muser. Der geschftsfhrende Landeskommandant der Tiroler Schtzen, Mjr. Fritz Tiefentha-ler begrte alle Teilnehmer. Tiefenthaler dankte allen fr das Bekenntnis zu den ge-meinsamen Grundstzen und das Eintreten fr die gemeinsamen Ziele und den Einsatz fr die Heimat. Landeskommandant Mjr. Elmar Thaler hatte das Kommando ber die gesamte Feier bernommen.

    Patriotische Ansprache des Landeshauptmannes von TirolGruworte richtete auch der Landeshaupt-mann des nrdlichen Teils Tirols, Gnther Platter und Landesrtin Martha Stocker. Platter lie mit seiner patriotischen Rede aufhorchen. Er lobte die Schtzen, dass sie Garant fr Unabhngigkeit und Freiheit sind und dies fr Tirol wichtig ist. Er betonte, dass die Zerreiung Tirols vor 100 Jahren ein Unrecht war und bleiben wird. Tirol muss mit verschiedenen Manahmen wieder zusammengefhrt werden. Dies knne im Verbund der Europaregion Tirol gelingen. Er erinnerte daran:Wer htte vor ber 20 Jahren gedacht, dass Deutschland wieder zusammenkommt? Gnther Platter schloss ab: Die Zusam-menfhrung der getrennten Landesteile muss stattfinden.

    EhrungenAuch Auszeichnungen wurden auf dem gut organisierten Fest verliehen. Das Maxi-milianskreuz eine der seltensten Aus-zeichnungen im Schtzenwesen erhielten Landeskommandant Mjr. Paolo Dalpr, der Hauptverantwortliche des Alpenregions-treffens 2012 in Vielgereuth/Folgaria, der Schatzmeister des Bundes der Bayerischen Gebirgsschtzenkompanien Ehrenleut-nant Gnter Reichelt, der Gauhauptmann des Loisachgaus Michael Bromberger, der Ehrenmajor des Bundes der Tiroler Schtzenkompanien Horst Strobl und der Bildungsoffizier des Bundes der Tiroler Schtzenkompanien Major Mag. Hartwig Rck. n

    Das Maximiliankreuz ist die hchsteAuszeichnung der Schtzen der Alpenregion.

  • Aus den LANDESTEILEN 4berzeugendes Wahlergebnis in Innsbruck

    Ein berzeugendes Wahlergebnis besttigte die Bundesleitung bei der Bundesver-sammlung am 27. April 2014 im Congress in Innsbruck. Mjr. Mag. Fritz Tiefenthaler wurde mit 95 % der abgegebenen Stimmen

    fr weitere drei Jahre zum Landeskomman-danten des Bundes der Tiroler Schtzen gewhlt. Zu seinem Stellvertreter wurde Mjr. Christian Meischl, der frhere Viertel-Kdt. Tirol-Mitte und Obm. der SK Lans,

    gewhlt. Von Johanna Kob bernahm die Viertel-Marketenderin Tirol-Mitte Fran-ziska Jenewein aus Mieders das Amt der Bundesmarketenderin. Ansonsten wurde die Bundesleitung in allen Funktionen besttigt. Der scheidende LKdt.-Stv. Mjr. Stephan Zangerl wurde zum EMjr. des Bundes der Tiroler Schtzenkompanien ernannt. Einstimmig wurde die Einrichtung eines Notfallkontos Schtzen helfen Scht-zen zum 80. Geburtstag des Landeskuraten Josef Haselwanner beschlossen. Der Hptm. der SK Kssen, Michael Straif, nutzte die Gelegenheit und berbrachte der Bundesversammlung den Dank fr die rasche finanzielle Hilfe bei der Hoch-wasserkatastrophe in Kssen. Die Spenden von ber 100.000,- waren aus allen drei Landesteilen gekommen. Die Goldene Verdienstmedaille, die hchste Auszeich-nung des BTSK, erhielten BGf. a.D. EMjr. Klaus Holzbaur von der Kompanie Mhlau, Hptm. Werner Wex aus Lechaschau und EHptm. Andreas Atzl aus Breitenbach.Mit der Landeshymne, der anschlieenden Kranzniederlegung vor dem Andreas-Hofer-Grab in der Hofkirche und dem Marsch durch die Innsbrucker Altstadt bei strmendem Regen ging die Bundesver-sammlung zu Ende. n

    Innsbruck von Thomas Putz

    49. Bundesversammlung des Sdtiroler SchtzenbundesZukunft ohne Rom Schtzenbund bekrftigt sein ZielDie Schtzen haben bei der Neuwahl der Bundesleitung klar gezeigt, dass die Gangart im Sdtiroler Schtzenbund weiterhin dieselbe sein wird. Elmar Thaler wurde mit 152 von 163 mglichen Stimmen als Kommandant besttigt. Das sind satte 93,3 Prozent. In seinem Bericht blickte er zurck auf ein umfangreiches Jahr, vor allem auf den Unabhngigkeitstag in Meran, und kndigte eine weitere Auflage an. Noch grer, und noch attraktiver als jener im vergangenen Jahr.

    Der 49. Bundesversammlung im Bozner Waltherhaus ging ein feierlicher Got-tesdienst in der Bozner Pfarrkirche voraus, der von Schtzenkurat Pater Christoph Waldner OT und von Pater Reinald Roma-ner OFM zelebriert und von der Brgerka-pelle Gries musikalisch mitgestaltet wurde. Anschlieend wurde am Peter-Mayr-Denkmal im Gedenken an die verstorbenen Schtzenkameraden ein Kranz niedergelegt und eine Ehrensalve von der Ehrenforma-tion des Schtzenbezirkes Bozen abgefeu-ert. Landeskommandant Elmar Thaler ist

    berzeugt, dass die Zukunft des sdlichen Tirol nur losgelst vom italienischen Natio-nalstaat und eingebettet in Europa funk-tionieren kann. Bezglich dem deutschen Schulwesen erwartet er sich von Landesrat Philipp Achammer, dass die italienische Schule auf dasselbe Niveau gebracht wird wie die deutsche bevor etwas an der be-whrten deutschen Schule gendert wird. In puncto Landeseinheit brachte er es auf den Punkt: Wir sind angetreten, um die Tiroler Landesteile zusammenzufhren und in einem ersten Schritt die Schtzenbnde zu

    einen. Vor allem letzteres ist uns, und das sage ich nicht ganz ohne Stolz, gelungen. Die Zusammenarbeit und das Vertrauen zwischen den Bnden ist heute so gut, dass es kaum besser sein knnte.Bundesgeschftsfhrer Gnther Ploner hielt Rckschau auf viele durchgefhrte Projekte. Besonders stolz war er auf das Neumitglie-derseminar, die Erstellung einer Lan-desortsnamenkarte und das Sammeln von Texten ber das Tiroler Schtzenwesens in 15 verschiedenen Sprachen. Die verschiede-nen Referenten blickten in ihren Berichten

    BOZEN von Efrem Oberlechner

    Die neue Bundesleitung des Bundes der Tiroler Schtzenkompanien. V.l. Bundesbildungs-offizier Mjr. Mag. Hartwig Rck, Viertel-Kdt. Osttirol Mjr. Josef Aussersteiner, Bundesschrift-fhrer Mjr. Thomas Putz, LJS-Betr. Mjr. Patric Niederbacher, Viertel-Kdt. Oberland Mjr. Fritz Gastl, LKdt.-Stv. Mjr. Christian Meischl, Viertel-Kdt. Unterland Mjr. Hans Steiner, Bundesmar-ketenderin Franziska Jenewein, Bundespressereferent Mjr. Erwin Zangerl, LKdt. Mjr. Mag. Fritz Tiefenthaler, Landeskurat Msgr. Josef Haselwanner, Bundesgeschftsfhrer Mjr. Kurt Mayr, Bundeskassier Mjr. Paul Hauser, Bundeswaffenwart Mjr. Hans Eller, Viertel-Kdt. Tirol-Mitte Mjr. Rupert Usel, BGF-Stv. Mjr. Walter Flory.

  • Aus den LANDESTEILEN 5

    auf ein umfangreiches Ttigkeitsjahr zurck und gaben Einblick in die anstehenden Veranstaltungen. Als Thalers Stellvertreter wurde mit 142 Stimmen Heinrich Seyr gewhlt. Florian von Ach konnte 153 Stim-men auf sich vereinen und ist damit neuer Bundesgeschftsfhrer. Franzjosef Roner ist mit 159 Stimmen neuer Bundeskassier.Landeshauptmann Arno Kompatscher dankte im Namen der Sdtiroler Landesre-

    gierung den Schtzen fr ihren Einsatz. Er lie aufhorchen, als er sich erzrnt zeigte, dass nun jhrlich so viele Millionen Euro den Sd-Tirolern durch Rom gestohlen werden. Kompatscher meinte zudem, dass der heutige Stand der Autonomie nicht der Endstand sei, denn die Entwicklung gehe weiter. In Tirol msse es mehr Eigenstn-digkeit und Einheit geben. Seiner Meinung nach liege die Zukunft Sd-Tirols in der

    Europaregion Tirol. Gruworte berbrach-ten auch die Nationalratsabgeordneten Hermann Gahr, Werner Neubauer, die Landtagsabgeordneten Sven Knoll und Pius Leitner sowie die Landeskommandanten Fritz Tiefenthaler und Paolo Dalpr.

    Weitere Ehrengste konnte Thaler willkom-men heien, darunter aus dem Vaterland sterreich Erich Tadler, Landesrat Philipp Achammer, die Landtagsabgeordneten Eva Klotz, Sigmar Stocker und Bernhard Zim-merhofer sowie den Vizebrgermeister von Bozen Klaus Ladinser.

    Krftigen Applaus ernteten die scheidenden Bundesleitungsmitglieder Gnther Ploner (ehem. Bundesgeschftsfhrer) und Eduard Graber (ehem. Bundeskassier), welche sich nicht mehr der Wahl stellten. Sie haben viel Einsatz und Zeit dem Sdtiroler Schtzen-bund zur Verfgung gestellt und zu ihrem Abschied bekrftigt, auch weiterhin fr den SSB nach Krften auch auerhalb der Bun-desleitung zur Verfgung zu stehen n

    Die Delegierten trafen sich am 26. April im Waltherhaus in Bozen zur 49. Bundesversamm-lung des Sdtiroler Schtzenbundes.

    Brssel/Bozen von Egon Zemmer

    Menschenschrift in Brssel gebildet Selbstbestimmung als Denkzettel fr das europische ParlamentAm Sonntag, den 30. Mrz 2014 hat der Unabhngigkeitstag der Flamen im Jubelpark von Brssel stattgefunden. Neben rund 25.000 Teilnehmern hat auch die Arge iatz! des Sdtiroler Schtzenbundes mit einer starken Abordnung daran teilgenom-men. Es war fr alle ein unvergessliches Erlebnis.

    Die Teilnehmer trafen am Vormittag im Jubelpark ein, wo ihre Info-Stnde aufgestellt wurden. Auch der Sdtiroler Scht-zenbund hatte die Mglichkeit sich zu prsentieren und hat dabei den Willen der Sd-Tiroler nach Unabhngigkeit der rtlichen Bevlkerung nher gebracht. Vor der belgischen Pforte im Jubel-park wurde durch alle Teilnehmer das Wort self-determination gebildet. Vom Dach der Pforte konnte das Wort gelesen werden. In Deutsch steht das geformte Wort fr Selbstbestimmung. Mit dieser Geste haben die Flamen zusammen mit den Sd-Tirolern, Katalanen, Schotten und vielen anderen nach Unabhngigkeit strebenden europischen Vlkern eine klare Nachricht an die belgische Regierung gerichtet. Im Anschluss begann der Marsch durch Brssel, vorbei an den Gebuden des europischen Parla-ments. Beim Parlament stoppte die Spitze des Menschenzugs und

    alle zeigten mit dem Zeigefinger zum Hauptgebude. Mit dieser Aktion haben die Teilnehmer gezeigt, dass die Unabhngigkeit nicht mehr von den einzelnen Vlkern abhngt. Jetzt ist die euro-pische Union am Zug, weitere Schritte in die Wege zu leiten. Der Marsch endete wieder im Jubelpark, wo die Kundgebung und die Reden der einzelnen Vlker stattfanden. Bundesmarketenderin Verena Geier richtete im Auftrag der Sd-Tiroler Schtzen Gru-worte an die Menschenmenge.

    Es war eine sehr wichtige Veranstaltung. Nicht nur fr die Flamen, sondern fr alle freiheitsstrebenden Vlker Europas. Dieses Mal wurde die Forderung nach Selbstbestimmung direkt zum Europi-schen Parlament in Brssel gebracht. n

    Am 23. Mai 2015 organisiert die Arbeitsgruppe iatz! des SSB einen groen Unabhngigkeitstag in Meran.

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    Junge UnvollendeteSebastian Kurz und Philipp Achammer, die vom Juvenilittskult begnstigten VP- und SVP-Stars, ignorieren fahrlssig, was sich in der Selbstbestimmungsfrage tut nicht nur in Sdtirol.

    Jugend verbindet mochten sich Benjamin Pixner und Hannes Innerhofer gedacht haben, als sie Philipp Achammer zur Wahl zum Obmann der Sdtiroler Volkspartei (SVP) gratulierten. Von gleich zu gleich, sozusagen auf Augenhhe. Sind die Ge-nannten doch unter 30 und gehren somit derselben Altersstufe respektive Genera-tion an. Erst darber hrt derlei juvenile Vertraulichkeit auf: Trau keinem ber dreiig, lautete einst ein Sponti-Spruch der Achtundsechziger.Also erwiesen die beiden Jugendsprecher der oppositionellen Sd-Tiroler Freiheit (STF), die in der jngsten Landtagswahl besser abschnitt denn je zuvor, Achammer ihre Reverenz. Der war im Kurhaus zu Meran auf der (vorgezogenen) 60. Landes-versammlung mit 967 von 1024 Delegier-tenstimmen (94,4 Prozent) zum jngsten Vorsitzenden der SVP-Parteigeschichte bestimmt worden. Die SVP nennt sich noch immer Sammelpartei und heit ihren Parteitag Landesversammlung, womit sie ihren Alleinvertretungsanspruch fr Deutschsterreicher und Ladiner im sdlichen, nach dem Ersten Weltkrieg von Italien annektierten Teil Tirols zu sugge-rieren trachtet. Doch den hat die seit 1948 regierende Partei schon seit den 1960er Jah-ren eingebt. Verlustig gingen ihr lngst auch die Merkmale einer Sammelpartei. Zu-gewinne von STF und BrgerUnion (BU), mehr aber noch der Freiheitlichen (FPS), bewirkten, dass die SVP erst die absolute Stimmenmehrheit, eine Legislaturperiode

    spter auch die absolute Mehrheit der Sitze im Bozner Landhaus verlor.Dass die Verluste bei der Landtagswahl 2013 trotz des Skandals um die Landesener-giegesellschaft SEL unter dem langjhrigen Landeshauptmann Luis Durnwalder sowie dem bisherigen SVP-Obmann (und Landes-rat) Richard Theiner nicht noch deutlicher ausfielen, verdankte sie dem unbelasteten Arno Kompatscher, der als neues Gesicht (fr die Nachfolge Durnwalder) angetreten war. Doch kaum hatte Kompatscher die Regierungskoalition mit dem linken Partito Democratico (PD) zustande gebracht und den Sessel des Landeshauptmanns einge-nommen, erschtterte ein weit grerer Skandal die (1948 zur Autonomen Region Trentino Alto Adige zwangsvereinten) Provinzen Bozen-Sdtirol und Trient.

    Der Renten-SkandalIm Regionalrat war unter Federfhrung einer SVP-Abgeordneten eine Pensions(zahlungs)regelung fr amtieren-de und ehemalige Politiker ausgearbeitet und mit Zustimmung auch oppositioneller Parteien und Mandatare auch beschlossen worden. Sie sah im Ergebnis Luxuspensio-nen fr Abgeordnete und Regierungsmit-glieder ebenso vor wie satte Zahlungen an dieselben aus einer Art Familienfonds, der als Teil des neuen Rentensystems fungieren sollte. Wre die Regelung in Kraft getreten, htten sich fr Langgediente die Betrge auf bis zu 1,4 Millionen Euro summiert, und selbst Abgeordnete, die nur zwei oder

    drei Legislaturperioden im Landhaus saen, wren auf mehrere hunderttausend Euro gekommen.Unter den massiven Protesten, welche die Verffentlichung von Zahlen und begns-tigten Personen Woche um Woche nach sich zogen, gerieten alle Altpolitiker der SVP aber auch jene der Oppositionspar-teien STF, BU und FPS sowie fhrende Mitglieder der Sdtiroler Landesregierung unter Beschuss. Die SVP sah sich gezwun-gen, wegen der in der ffentlichkeit erbit-tert gefhrten Polemiken um die Politiker-pensionen die Neuwahl der Fhrungsspitze in der Hoffnung um ein Jahr vorzuziehen, damit den weiteren Vertrauensverlust einzudmmen. Obmann Richard Theiner, seine Stellvertreter Martha Stocker und Thomas Widmann sowie weitere Granden standen fr Parteifunktionen nicht lnger zur Verfgung. Da sich Kompatscher, von dem es sich viele SVP-Orts- und Bezirks-Kaiser gewnscht hatten, nicht auch noch den Parteivorsitz antun wollte - sozusagen in Personalunion, wie dies unter Silvius Magnago mehr als ein Vierteljahrhundert der Fall war -, und sonst niemand aus der mittleren Generation dazu bereit war, die Fhrung zu bernehmen, hat man nun den 29 Jahre alten Achammer zum SVP-Obmann gewhlt.Fr Achammer, den man noch Schulbub hie, als ihn Theiner zwischen 2009 und 2013 als Landessekretr (Parteisekretr) an seine Seite holte und von dem es vor der alternativlosen Wahl zum Obmann pltz-

    N 3 | Juni 2014

    von Prof. Dr. Reinhard Olt

  • Aus den LANDESTEILEN 7

    lich hie, niemand kenne die Partei von innen wie auen besser denn er, zndete die mitunter wie ein Parteiblatt agierende Tageszeitung Dolomiten geradezu ein Feuerwerk an Elogen und Ergebenheits-adressen. Fr ihn, den um ein Jahr lteren Freund, sprach auch Sebastian Kurz. Als Auenminister die Verkrperung der Schutzmacht sterreich sowie als rang-hchster Vertreter der VP man gehrt wie die SVP zur Parteifamilie der EVP war er Stargast in Meran.

    Grundfragen der Sdtirol-PolitikDie beiden verbinden weitere Gemeinsam-keiten. Ihre Jugend: Achammer ist Jahrgang 1985, Kurz 1986. Ihr Familienstand: Singles. Medial erzeugter und begnstigen-der Juvenilittskult: Kurz hlt seit Monaten die Spitzenposition im sterreichischen Politbarometer, Achammer erklimmt sie soeben. Ihre Studien: Beide entschieden sich fr die Rechtswissenschaften, Kurz in Wien, Achammer in Innsbruck; beide schlossen es bisher nicht ab. Das muss kein Manko sein, im Gegenteil: man kann, wie man an SP-Kanzler Werner Faymann sieht, als Studienabbrecher sogar Regie-rungschef werden. Hoffnung(strger) ihrer von Erfolglosigkeit heimgesuchten Partei-en: Kurz gilt schon jetzt als prsumtiver Nachfolger, sollte Michael Spindelegger, dem er im Auenamt folgte, genug vom VP-Vorsitz haben vielleicht schon nach der EUropa-Parlamentswahl; Achammer hat die SVP schon bernommen.Deckungsgleich sind beider Positionen zu Grundfragen der Sdtirol-Politik. Kurz bekennt sich uneingeschrnkt zum SVP-

    Konzept einer Vollautonomie. Wie oft der damit unterstrichene Zustand einer Teil- oder allenfalls Halbautonomie von Rom in den letzten Jahren beschnitten worden ist, lsst er, sofern er davon berhaupt eine Vorstellung hat, unter den Tisch fallen. SVP-Pendant Achammer tut es ihm darin gleich. Geflissentlich bergehen beide das (aufgrund von Rom nicht eingehaltener vertraglicher Abmachungen) fortdauernde Gezerre, welches Sdtirol allein schon in den Jahren seit 2011 von Mario Monti ber Enrico Letta zu Matteo Renzi scheib-chenweise autonome Zustndigkeiten und ihm zustehende, weil selbst erwirtschaftete Finanzmittel entzieht. Stattdessen schimp-fen sie jene Ewiggestrige und Phantas-ten, die, wie die damit immer erfolgreicher agierenden Oppositionsparteien, nach Auswegen aus dieser Misere im Beschrei-ten anderer Pfade suchen. Freistaats- und Unabhngigkeitsphantasien fhren die Menschen in die Irre, sagte Kurz in Meran. Achammer hat noch nie etwas anderes als hnliche Standardstze von sich gegeben. Weshalb die beiden eingangs genannten Jungfunktionre trotz ihrer in juveniler Verbundenheit bermittelten Glckwn-sche zu dessen Wahl ihre Vorbehalte zum Ausdruck brachten: Als junger Mensch ist Achammer sicherlich ein positives Beispiel fr gelungene Jugendpolitik, seine An-sichten zu Fragen der Selbstbestimmung bleiben jedoch zweifelhaft und werden die Ausrichtung der SVP weiter in Richtung Rom verschlechtern, anstatt sich von der staatlichen Fessel Italiens zu lsen.Achammer und Kurz scheinen wie SVP und VP, fr die sie stehen, zu ignorieren,

    was sich in der Selbstbestimmungsfrage tut. Just in Italien, diesem seit seiner Eini-gung in den 1860er Jahren labilen Staat. In einem Online-Referendum zum Thema Unabhngigkeit Venetiens, an dem sich 2,36 Millionen Wahlberechtigte (73 Prozent der Whlerschaft der Region) beteiligten, antworteten 89 Prozent der Beteiligten auf die Frage Willst du, dass die Region Veneto eine unabhngige und souverne Republik wird?, mit einem klaren Ja. In unmittel-barer Nachbarschaft zum Veneto ergreift die Lega Nord in der Lombardei eine hnliche Initiative. Lega Nord-Chef Matteo Salvini zielt auf ein offizielles Unabhngig-keitsreferendum; es soll am 18. September stattfinden, dem Tag, an dem in Britannien das Referendum ber Schottlands Souver-nitt vorgesehen ist. Auch im Sdteil Tirols gab es im Herbst 2013 ein eindrucksvolles Los-von-Rom-Referendum, initiiert und organisiert von der Landtagspartei Sd-Tiroler Freiheit.

    Selbstbestimmungskundgebung der Vlker und Regionen EuropasIn Brssel fand unlngst eine machtvolle und farbenprchtige Selbstbestimmungs-kundgebung der Vlker und Regionen Europas statt. Wenngleich mainstream-medial verschwiegen, nahmen daran gut 25 000 Menschen teil und unterstrichen den Willen von Flamen, Katalanen, Schotten, Basken, Venetern, Lombarden und Sdtirolern zur Selbstbestimmung. Ihr Marsch quer durch Brssel unter der Losung Europe, we will vote! signalisierte, dass auf nicht zu unterschtzenden Terrains

    Gut 25.000 Menschen gingen in Brssel am 30. Mrz 2014 fr die Selbstbestimmung auf die Strae. Auch eine 30-kpfige Delegation des SSB war dabei.

    N 3 | Juni 2014

  • Aus den LANDESTEILEN 8

    Landesschieen der Tiroler SchtzenNeben der Traditionspflege zhlt der Schiesport zu den wesentlichsten Bettigungsfeldern der Tiroler Schtzen. Am 5. April bewiesen in Oberperfuss 95 Schtzen und Marketenderinnen aus allen Teilen Tirols grte Treffsicherheit. Geschossen wurde stehend frei in Tracht eine Serie mit 20 Schssen. Aber auch ein Tiefschuss das ist der Versuch, einen przisen 10er zu platzieren stand auf dem Programm.

    In der Mannschaftswertung wurden die besten sechs Schtzen aus dem jeweiligen Viertel gewertet. Mit einer Ringzahl von 1.093,4 ging das Viertel Tirol-Mitte als das treffsicherstes hervor, gefolgt vom Viertel Oberland mit 1.030,2 Ringen, dem Viertel Unterland mit 1.026,2 Ringen und den Osttiroler Schtzen mit 881,3 Ringen. Die Einzelleistungen wiederum wurden mit Tagessiegen prmiert. Und hier konnten Romed Posch von der SK Thaur mit 185,4 Rin-gen die Summe aus 20 Wertungsschssen und Melanie Oberho-fer, SK Pfunds, mit 172,9 Ringen berzeugen. Nach dem erfolgrei-

    chen und unfallfreien Schietag kndigte Viertel-Schiereferent und Organisator Lt. Ernst Markt ein Kleinkaliber-Landesschieen fr den Herbst an und lud auch die Sdtiroler Schtzenkameraden dazu ein. Sdtirols Bundesschieleiter Mjr. Hansjrg Ainhauser, der ebenfalls nach Oberperfuss gekommen war, konnte sich selbst ein Bild von der regen Teilnahme machen und freute sich ebenfalls auf das gemeinsame Schieen im heurigen Herbst. n

    Die Brgermeisterin von Oberperfuss Mag. Johanna Obojes Rubatscher freute sich mit dem Viertel-Schiebeauftragten Lt. Ernst Mark (l.) und dem Viertel-Kdt. Mjr. Rupert Usel (r.) ber den Erfolg der strahlenden Sieger.

    Oberperfuss von Thomas Saurer

    EUropas Umbrche hin zu freien, selbst-bestimmten und selbstverwalteten neuen Gemeinwesen im Gange sind, organisiert von Reprsentanten volklicher Entitten, die sich nicht mehr mit Halbfreiheiten ab-speisen lassen und also ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen wollen. Neulich waren auf dem Markusplatz in Venedig Tiroler Fahnen inmitten eines venezianischen Fahnenmeers zu sehen, als die Sd-Tiroler Freiheit an einer groen Kundgebung fr die Freiheit des Veneto teilnahm. Wiewohl von der Qustur untersagt, lieen es sich Anhnger der Unabhngigkeitsbewegungen Raixe Venete, Liga Veneta, Governo Veneto und Nasion Veneta sowie die Sdtiroler STF-Gruppe nicht nehmen, fr ihr Motto Sd-Tirol und Venezien sind nicht Italien zu demonstrieren. Und soeben sind die nachgerade sensationell zu

    nennenden Ergebnisse einer von der ber-parteilichen Arbeitsgruppe fr Selbstbe-stimmung in Auftrag gegebenen reprsen-tativen Umfrage bekannt gegeben worden, die das italienische Meinungsforschungsin-stitut DEMETRA aus Mestre in ganz Italien durchgefhrt hat. Demnach befrworten 71,8 Prozent der befragten Italiener das Recht auf politische Selbstbestimmung der Sdtiroler. 63 Prozent wissen Bescheid ber den annektierten und in St. Germain-en-Laye Italien zugesprochenen Sdteil Tirols nach dem Ersten Weltkrieg. Hingegen ist nur jedem dritten befragten Italiener bekannt gewesen, dass in Schottland und Katalonien Volksabstimmungen ber die Unabhngigkeit stattfinden werden. Trotz-dem befrworten 74 Prozent der Befragten ausdrcklich das Recht von Schotten und Katalanen auf Unabhngigkeit.

    Ob derlei Geschehnisse und Ergebnis-se niemanden jucken, wie Karl Zeller, rmischer SVP-Senator, bemerkte? Nicht nur in Rom befrchtet die politische Klasse angesichts wachsender regionaler Erosions-erscheinungen eine Art Domino-Effekt. Zumal Beppe Grillo von der Fnf Sterne-Partei schon begrend der Auflsung Italiens in seine Einzelteile das Wort redet. Sebastian Kurz und Philipp Achammer hingegen, ausgestattet allenfalls mit rudi-mentrer politischer Erfahrung, schicken sich als junge Unvollendete an, quasi in Vorbildfunktion den politkarrieristischen Paradigmenwechsel auch fr andere Par-teien zu erzwingen. So sich die Stars nicht als Sternschnuppen erweisen und alsbald verglhen. n

    71,8% der befragten Italiener befrwortendas Recht auf politische Selbstbestimmung der Sd-Tiroler.

  • Aus den LANDESTEILEN 9N 3 | Juni 2014

    von Arthur F. Stoffella

    Das Schicksal Welschtirols am Beispiel von Giuseppe Tovazzi - Teil 1Nicht nur der Erste Weltkrieg hat unter der Bevlkerung Trentinos viel Leid ge-bracht, sondern auch mehrere Jahre danach konnten viele Welschtiroler keinen Frieden finden. Viele sehnten sich nach der guten alten Zeit der sterreichischen Verwaltung zurck. Die meisten aber hatten nach vier Jahren Krieg nicht mehr die Kraft weiterzumachen und resignierten, obwohl sie sich mit der neuen italieni-schen Verwaltung nicht anfreunden konnten.

    Selbst der sptere italienische Minister-prsident Alcide Degasperi hat dies vorausgeahnt. Er begab sich noch vor dem Ersten Weltkrieg nach Rom, um die Verant-wortlichen darauf aufmerksam zu machen, dass ein eventueller Krieg fr viele tausend Trentiner, die entlang der alten sterrei-chisch-italienischen Grenze wohnten, eine unmessbare Katastrophe bedeuten wrde.

    Das Leid der WelschtirolerDie Journalisten und Schriftsteller Alber-to Folgheraiter und Gianni Zotta haben 2011 in ihrem Buch I Villaggi dai camini spenti, S. 106, u.a. geschrieben: Vallarsa, 17. Mrz 2011. Am Tag des 150. Jahrestages der Einheit Italiens konnte man im ganzen Brandtal/Vallarsa die italienischen Fah-nen, die ausgehngt waren, an einer Hand abzhlen. (Nel giorno dell anniversario dei 150 anni dellunit dItalia, in tutta la Vallarsa le bandiere ai balconi si potevano contare sulle dita di una mano). Und weiter, im alten Grenzdorf Camposilvano (heute Grenze zwischen der Region Trentino-Sdtirol und Venetien) trafen sie Orfeo Stoffella, 86 Jahre alt, der auf die Frage der Journalisten, ob er, zum 150. Jahrestag der Einheit Italien, zufrieden sei, antwortete: Wenn die Italiener uns unter sterreich gelassen htten, wre es besser gewesen. (Se i ne avessa lassadi soto lAustria saria sta mejo). Und Folgheraiter schreibt weiter: Die bergroe Mehrheit der Bewohner von Vallarsa/Brandtal waren damals fr die Habsburger, und noch heute, obwohl ber 90 Jahre seit dem Ersten Weltkrieg vergan-gen sind, sind sie so geblieben. Die Antwort von Orfeo spiegelt die Meinung der ganzen Bevlkerung des Tales wieder. (La stra-grande maggioranza della popolazione della Vallarsa fu filo-asburgica, e tale era rimasta a pi di novantanni dalla fine della guerra. Del resto, nella vicenda personale di Orfeo si specchiava lintera comunit.)Aber wie der zimbrische Schriftsteller aus Sleghe/Asiago, Mario Rigon-Stern, in einer italienischsprachigen Tageszeitung am 15.

    Dezember 1996 schrieb, waren es damals im Knigreich Italien viele, die den Krieg gegen sterreich wollten. Es waren die Nationalisten, die fhrenden italienischen Offiziere, die Industriellen und selbst die Marxisten (La volevano i nazionalisti e gli alti comandi militari, la volevano gli industriali e persino i marxisti..). Auch der Irredentist Cesare Battisti, der schon 1898 in seiner Dissertation auf der Landkarte die Linie der Grenze am Brenner mit Rezia und Toblaco zeichnete, ging 1914 nach Italien und pilgerte von Stadt zu Stadt, um die Massen zu bewegen, damit Italien sterreich den Krieg erklrt.

    Heldenhaft kmpften die Welschtiroler StandschtzenDie wehrfhigen Welschtiroler mussten 1914 an der Ostfront als Kaiserjger die Grenze des Kaiserreiches verteidigen, und viele sind dort gefallen. Obwohl Italien mit sterreich und Deutschland ein Abkom-men unterschrieben hatte, nicht unterei-nander Krieg zu fhren, marschierten die

    Der Welschtiroler Giuseppe Tovazzi schmiedete im Jahre 1928 den Plan, das Siegesdenkmal in die Luft zu sprengen.

    15. Tiroler Schtzen-Schimeisterschaft

    Bei frhlingshaften Bedingungen konnten am 1. Februar der BTSK als Veranstalter und die SK Alpbach als Organisator der 15. Tiroler Schtzen-Schimeisterschaft 133 Teilnehmer aus Nord- und Sdtirol am Rennhang des Galtenbergliftes in Inner-alpbach begren. Das Rennen wurde unfallfrei und mit nur fnf Ausfllen ab-gewickelt. Dies spricht fr die ausgezeich-nete Rennpiste, die in Zusammenarbeit mit dem Schiclub Alpbach trotz warmer Temperaturen vorbildlich prpariert war. Anschlieend fand in der urigen Festhtte in Inneralpbach die Preisverteilung mit musikalischer Umrahmung statt. Die Ta-gesschnellsten waren Bernadette Pfister von der SK Stumm und der Lokalmatador Ste-fan Hausberger von der SK Alpbach. In der Mannschaftwertung siegte die SK Alpbach klar vor der SK Brixen im Thale und der SK Oberperfuss. Als Kompanien mit den grten Teilnehmerzahlen wurden die SK Mayrhofen und Westendorf ausgezeichnet. Einen Sonderpreis erhielt auch der lteste Teilnehmer Martin Juen (Jahrgang 1935!) von der SK Arzl im Pitztal. berreicht wurden die Preise vom LKdt. Mjr. Fritz Tiefenthaler, Viertel-Kdt.-Stv. Mjr. Josef Pockenauer und Baon-Kdt. Mjr. Hermann Egger. Im Anschluss wurden die vielen Sachpreise verlost, die dankenswerterweise von zahlreichen Sponsoren und Gnnern gespendet worden waren. Ergebnislisten und weitere Fotos der Veranstaltung sind auf der Homepage des Bundes der Tiroler Schtzenkompanien zu finden. n

    Alpbach von Markus Mayer

    Einen urigen Rahmen fr die Preisvertei-lung bot die Festhtte in Inneralpbach.

  • 10N 3 | Juni 2014

    Aus den LANDESTEILEN

    italienischen Truppen am 24. Mai 1915 (Feiertag, Pfingstmontag) in sterreich ein. An der Welschtiroler Grenze standen nur einige Gendarmen und Finanzer zur Verteidigung.Die groe Mehrheit der mnnlichen Welschtiroler hatte schon 1914 die Hei-matorte verlassen, um an der Ostfront die Heimat zu verteidigen. In den Orten blie-ben nur noch Greise, Frauen und Kinder. Nur die Mnner, die in der Gemeinde- bzw. in der Staatsverwaltung beschftigt waren, blieben zuhause. Als aber das italienische Knigreich 1915 den Krieg gegen das Habs-burgerreich erklrte, erhielten auch diese den Befehl einzurcken.Obwohl die Welschtiroler Standschtzen-kompanien geschwcht waren, weil die bes-ten Mnner seit einem Jahr an der Ostfront standen, verteidigten sie allein die Grenze Tirols bzw. sterreichs, bis ein Teil der sterreichischen Truppen von der Ostfront in Welschtirol eintraf.Claus Gatterer schreibt in seinem Buch Erbfeindschaften u.a.: Im Mai 1915 zogen mit den rund 24.000 Tiroler Stand-schtzen auch 3.400 Welschtiroler Stan-zizeri aus, um die bedrohte Heimat gegen die treubrchigen Italiener zu verteidigen. Es war gerade die sdlichste der welschti-rolischen Standschtzenkompanien, jene von Vallarsa, die sich durch zahlreiche Vorfeldgefechte und durch die Eroberung von Mori mit Heldenblut in die Tiroler Geschichte eintrug.Entlang der alten sterreich-italienischen Grenze mussten die Bewohner evakuiert werden. ber 30.000 Welschtiroler, die in Ortschaften Trentinos wohnten, die die Italiener schon am Anfang des Krieges ein-genommen hatten, wurden ins Knigreich Italien evakuiert, whrend 75.000 ins Innere sterreichs bersiedelt wurden.

    Teile Welschtirols glichen einer MondlandschaftNach vier Jahren Kmpfen ging 1918 der Krieg zu Ende. Der sterreichische Stabs-offizier Hauptmann Camillo Ruggera aus Cavalese im Fleimstal unterschrieb in der Villa Giusti bei Padua die Kapitulation s-terreichs. Langsam kamen die ber 10.500 Flchtlinge und die ber 60.000 sterreichi-schen Welschtiroler Soldaten zurck. Wenn man bedenkt, dass Welschtirol damals 350.000 Einwohner hatte, macht man sich ein Bild von der Tragweite der Katastrophe. Die Hlfte der Bewohner, die entlang der Ortschaften an der alten Tiroler Grenze wohnten, fanden zerbombte Huser vor. Fast jede Familie hatte einen gefallenen

    Angehrigen auf der Seite sterreichs zu beklagen oder ein Familienangehriger war als Kriegsinvalide zurckgekehrt. Durch die drei Jahre andauernder Kmpfe sahen die Wiesen und Felder wie ein Kriegsbungs-platz aus. Hinter den Haustren gab es nur Elend. Die Mnner fanden keine Beschfti-gung. Kein Wunder, dass es auch unter den Mitgliedern einer Familie zu Zwietracht, Neid und zu Spannungen kam.ber 10.500 Welschtiroler sind fr die Heimat sterreich gefallen, 14.000 kamen als Invaliden heim. Nicht gezhlt wurden die Witwen und die Waisen. Aber das Leid der Welschtiroler war noch nicht zu Ende. Lesen wir, was der heutige Trentiner Land-tagsabgeordnete und Historiker Lorenzo Baratter am 17. Juli 2009 in der Zeitung Adige geschrieben hat: Ich denke an die Vergeltungsmanahmen, die von Italien nach dem Ende des Krieges (November 1918) gegen die neuen Untertanen verbt wurden. Tausende ehemaliger sterreichi-scher Soldaten des Trentino mussten sich bei den kniglichen Carabinieri melden. Sie wurden wie Tiere auf Zugwaggons geladen, nach Isernia oder anderswohin gebracht und starben dort an Lungenentzndung. Sie hatten sich schuldig gemacht, weil sie sterreicher waren. (Penso ancora alle rappresalie compiute dallItalia a partire

    dal novembre 1918 contro i nuovi sudditi, alle migliaia di reduci Trentini dellImpero austro-ungarico costretti a presentarsi pres-so le caserme dei Carabinieri Reali, caricati su treni come bestie e inviati a morire di broncopolmonite ad Isernia o altrove, per espiare la colpa di essere stati Austriaci).Der junge Giuseppe Tovazzi war sicher auch dabei, als Cesare Battisti, auf einem Karren und von vier Welschtiroler Kaiserjger be-wacht, auf der Reise nach Trient in Aldeno ankam und eine Nacht im Dorf von Tovazzi bernachtete. Die ganze Bevlkerung wollte Battisti sehen. Auf einer Marmortafel im Dorf Aldeno steht u.a. geschrieben, dass Battisti wie Jesus Christus auf dem Weg zur Kreuzigung behandelt wurde. n

    Lesen Sie in der nchsten Ausgabe:Wie Giuseppe Tovazzi das Siegesdenkmal in Bozen sprengen wollte

    Das Siegesdenkmal in Bozen mit der lateinischen Aufschrift Hier stehe, du Zeichen, an den Grenzen des Vaterlandes, hierhin brachten wir den Anderen Sprache, Gesetze und Kultur wollte Giuseppe Tovazzo sprengen.

  • 11An der Front: 1915 2015 (Teil 2)Projekt der Tiroler Schtzen zum Gedenken an die Standschtzen von Bundesbildungsoffizier Mjr. Mag. Hartwig Rck

    In einer einzigartigen Aktion werden 2015 die drei Bnde der Standschtzen im Ersten Weltkrieg gedenken. So werden am 18. April in Bozen ber 60 Gedenkkreuze gesegnet, die dann von ber 440 Kompa-nien in den jeweiligen Frontabschnitten errichtet und feierlich bergeben werden. Dies soll am am 8. August 2015 zeitgelich an allen Positionen stattfinden.

    Die Details zur Feier obliegen dabei den einzelnen Verantwortlichen: im einen Fall wird es gelingen eine Blsergruppe oder Musikkapelle mit einzuladen, an anderer leicht zugnglichen Stelle wird vielleicht auch eine Salve geschossen, wieder an einer anderen Stelle findet eine Feldmesse, Wort-gottesdienst, eine Andacht usw. statt. Schn wre es, wenn wir an mglichst vielen die-ser Punkte oder in unmittelbarer Nhe am Abend ein groes Feuer entznden knnen.

    Die GedenkkreuzeWie bereits mehrfach besprochen, sollen an den einzelnen festgelegten Punkten ganz vorne und im Hinterland der ehemaligen Front Kreuze errichtet werden. Die genaue Machart und die exakte Hhe der Kreuze wird derzeit ausgearbeitet. Hinsichtlich der Hhe denken wir, dass 1,5 Meter ber Boden ausreichend sein wird. Darber

    hinaus sind noch einige technische Details und Varianten auszuarbeiten, die die Fragen der Befestigung, Verankerung, Stabilitt, Oberflchenbeschaffenheit, Schutz gegen Vandalismus usw. klren. Je nach Beschaf-fenheit des Bodens werden die Kreuze entweder auf einem Betonsockel, direkt im Fels verschraubt, oder, wo es nicht anders geht, an einem Felsen oder einem Objekt befestigt.

    Diese Erhebungen werden von den Verant-wortlichen fr die Abschnitte und einzelnen Punkte bis Juni 2014 erhoben und festge-legt. Erst dann kann auch ein realistischer Kostenrahmen ermittelt werden.

    Geschichte und Gedenken ist nie exklusivIm Rahmen dieses Projektes und darber hinaus gedenken wir der Schrecken des Ersten Weltkrieges, aber nicht nur. Welt-kriegsgedenken wird es viele geben, mit ganz unterschiedlichen Vorzeichen. Wir gedenken in erster Linie unserer Vorfah-ren, wir besinnen uns der Leistungen und Entbehrungen unserer Grovter, Onkel, der dramatischen Erfahrungen unserer Familien.

    Es wre ungerecht und historisch falsch, wenn man sagen wrde, das waren nur Tiroler. Es waren nmlich auch viele Stand-schtzen aus Vorarlberg mit dabei, die bis zu diesem Zeitpunkt als Teil des Kronlandes Tirol eine hnliche Tradition hatten: Mit den sechs Vorarlberger Bataillonen rckten ca. 3.500 Standschtzen ins Feld aus; bei den Freiwilligen Schtzen Salzburg waren von den etwa 5.100, die sich anfnglich gemeldet hatten, nur ca. 1.500 kriegsdienst-tauglich. Ebenfalls tausende Krntner, Steirer und vor allem Freiwillige Obers-terreichische Schtzen versahen im Sden Tirols ihrer Kriegsdienst, wenngleich viele von ihnen hauptschlich im Krntner Teil der Front gegen Italien zum Einsatz kamen.

    Die sollten wir bei dem Gedenken nie ver-gessen und uns auch nicht wundern, wenn sich bei den Gedenkfeiern Abordnungen anderer Verbnde uns anschlieen. Dies gilt selbstverstndlich und in umfangreicherem Mae auch fr die Landesschtzen/Kaiser-schtzen, Kaiserjger, die Rainer (IR 59), die Hessen (IR 14) oder andere Traditions-verbnde. Im Gedenken setzen wir Schwer-punkte unsere Vorfahren. Gedenken schliet aber niemanden aus.

    DokumentationDamit ber die Ereignisse des Tages, ber die Veranstaltungen oder Aktionen hinaus etwas bleibt bzw. weiter nachwirken kann, mchten wir das Projekt selbst, die ein-zelnen Orte des Gedenkens in vielfltiger Form dokumentieren. In Bildern, Texten, Filmen, Tonaufnahmen sollen die Ereignis-se aufgezeichnet werden. Die Formen der Verbreitung, ob Internet, eine DVD oder in Buchform das alles ist noch nicht festge-legt oder durchgeplant.

    Wie ihr seht alles in allem ein groes und interessantes Vorhaben. Dies ist derzeit nur ein kurzer Abriss der Projekt. Einiges dar-ber hinaus spukt noch herum, ist aber derzeit zu wenig ausgearbeitet, als dass wir davon reden sollten. Ihr werdet aber sobald als mglich eingehend darber informiert.

    Das alles kann nur gelingen, wenn wir eng zusammenarbeiten und uns gegenseitig untersttzen.

    Die Beschftigung mit der Geschichte ist uns Tiroler Schtzen auerordentlich wichtig. Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft!, sagte Wilhelm von Humboldt. n

    N 3 | Juni 2014

    Unterkunft der Ultner Standschtzen auf dem Fratta secca

  • 12N 3 | Juni 2014

    von Hans Daxer

    2014 ein Jahr fr Geschichtsbewusste! Vor hundert Jahren brach jener Krieg aus, der erstmals ein Weltkrieg genannt wurde. In Europa gingen die Lichter aus, was fr ein wahres Wort. Diese vier Jahre vernderten unseren Kontinent mehr noch als die napoleonische ra. Und nicht zu vergessen die jedes Ma berschreitende Rachsucht der Sieger streute den Samen fr die nchste, noch schrecklichere Katastrophe. Manche Historiker bezeichnen daher die Zeitspanne von 1914 bis 1945 als den zweiten Dreiigjhrigen Krieg, der Europa verheerte.

    Bei den damaligen Kriegsgegnern wird der Termin heuer zum Anlass von Erinnerungsfeiern genommen. Warum auch nicht? Zum ersten, man hatte gesiegt und zum zweiten, man begreift bei diesen Vlkern die eigene Geschichte nicht als gern genutzte Gelegenheit, sich unaufhrlich zu entschuldigen. Hierzulande wird man wohl eher damit rechnen mssen, dass, wenn berhaupt dazu etwas gesagt wird, es auf das politisch korrekte Mea culpa hin-ausluft. Dabei erscheinen gerade in jetziger Zeit Geschichtswerke, deren Verfasser sich nicht mehr in devoten Bubungen ergehen, sondern die Ursachen dieser Kriege bei allen unseligen Beteiligten finden. Endlich wird damit jene Historikerzunft, die sich seit den Sechzigerjahren als eine Art moderne Flagellanten darin gefiel, alle Schlechtigkeiten der Geschichte allein den bsen Deutschen zur Last zu legen, in ihrer ganzen Jmmerlichkeit entlarvt. Jetzt aber zum Hier und Heute. Und zu uns, den Deutschen. Wobei ich in diesem Kontext als Deutsche all jene bezeichne, die der deutschen Kulturnation angehren. Und diese wird bekanntlich durch die Sprache definiert. Ob ich da einen Pass der Bundesre-publik, sterreichs oder Italiens besitze, ist vllig nachrangig. Ein

    Walter von der Vogelweide, ein Franz Grillparzer, ein Friedrich v. Schiller sie sind die Unseren, sie gehren uns allen, sie verbinden uns zu einer untrennbaren Gemeinschaft, zu einem den letztlich vernderlichen Einzelstaaten bergeordneten geistigen Deutsch-land.

    Unsere Urgroeltern, Groeltern und Eltern haben die frchter-lichen Kriegszeiten schmerzhaft erleiden und oft mit dem Leben bezahlen mssen. Heute sind wir, wie man so locker sagt, nur noch von Freunden umzingelt, niemand bedroht uns. Soweit es sich um eine Bedrohung mit Panzern und Bombern handelt, mag das stimmen. Aber da gibt es eine ganz andere Kriegfhrung, verdeckt, hinterhltig, ins Innerste zielend. Wenn, um es mit dem Philoso-phen Nietzsche zu sagen, eine Umwertung aller Werte schleichend stattfindet. Erleben wir denn nicht, dass Begriffe wie Anstand, Ehre, Sitte nur noch Hohn und Spott hervorrufen, aber Perversionen bejubelt werden. Dass in Literatur, Theater, Fernsehen nackte Ob-sznitt geboten wird. Dass unsere Religion bespuckt werden darf, aber jeder fremde Kultus gegen Kritik immun sein muss.

    Das Attentat von Sarajevo. Vor 100 Jahren (am 28. Juni 1914) wurden der Thronfolger sterreich-Ungarns, Erzherzog Franz Ferdinand, und seine Gemahlin Sophie Chotek, Herzogin von Hohenberg bei ihrem Besuch in Sarajevo von Gavrilo Princip, dem Mitglied einer serbisch-nationalistischen Bewegung, ermordet. Das Attentat in der bosnischen Hauptstadt lste die Julikrise aus, die schlielich zum Ersten Weltkrieg fhrte.

    Der Erste Weltkrieg forderte fast zehn Millionen Todesopfer und etwa 20 Millionen Verwundete unter den Soldaten. Die Anzahl der zivilen

    Opfer wird auf weitere sieben Millionen geschtzt.

  • 13N 3 | Juni 2014

    Und am bedrohlichsten: dass unser hchstes Kulturgut, unsere wunderbare deutsche Sprache, mit Anglizismen und Kunstwr-tern ohne Not vllig verfremdet und verhunzt wird. Wie lange kann es da noch dauern, bis unsere Kinder nur noch jenes unsgli-che Fernsehdeutsch oder die Kanak Sprak kennen und jene oben genannten Dichter dem vielleicht gewollten Vergessen anheim-fallen.Wo aber Gefahr ist, wchst das Rettende auch! (F. Hlderlin). Gerade in Altbayern und in Gesamttirol ist diese deutsche Kultur-nation noch lebendig. Noch wirken im Hintergrund die abend-lndischen berlieferungen jenes Sacrum Romanum Imperium Nationis Germanic, das hier seine Herzkammer hatte. Bei uns gelten die alten Werte noch und werden von verstndigen Eltern

    an ihre Kinder weitergegeben. Und besonderen Respekt verdienen die Sdtiroler, die sich zu allen sonstigen Widrigkeiten auch noch in einem anderen Kulturkreis ihre Identitt nun schon fast hundert Jahre erhalten haben und nicht davon lassen. Dass insonderheit die Schtzen trotz aller Anfeindungen unbeirrt ihren Teil dazu beitra-gen, dieses kostbare Erbe zu retten, ist ihnen hoch anzurechnen. Wo immer sie auch mutig und mit offenem Visier auftreten, verdienen sie die Anerkennung aller Gutgesinnten. Sie folgen damit dem Auf-ruf eines anderen deutschen Dichters, Joseph v. Eichendorff, der in den Freiheitskriegen selber die Waffe trug und den Mut der Tiroler besang: So lasst uns unser Deutschland denn umstellen, bewachend brderlich in treuer Hut, mit Lehren, Rat und Sang die Herzen schwellen, dass sie bewahren rein die heilge Glut. n

    Standschtzen bereiten Sandscke vor (um 1916). Im Hintergrund der Zebru und der Ortler.

    Einsatz der Standschtzen auf einer Ortler-Vorgipfelstellung (3.850 m). Standschtzen waren all jene, die zu jung oder zu alt waren, um in die regulre Armee einberufen zu werden. Sie bilde-ten 1915 nachdem die regulren Tiroler Regimenter in Galizien eingesetzt waren, das Rckgrat der Verteidigung gegen Italien und fhrten erfolgreich den Krieg in den Bergen (Monte Piano, Ortlerfront, Dolomitenfront). Die sdliche Tiroler Landesgrenze wurde nie militrisch im Kampf eingenommen.

    3 FRAGEN AN Sigmund Kripp, Mitglied des Grnen Rates in Sd-Tirol

    Sigmund Kripp ist Mitglied des Grnen Rates (das Kleine Landesparlament der Grnen) und hat sich Anfang des Jahres ganz offen fr die Selbstbestimmung Sd-Tirols ausgesprochen. Seine Stellungnahme zu diesem Thema kann unter www.brenner-basisdemokratie.eu nachgelesen werden.

    1. Sehr geehrter Herr Kripp, wieso sind Sie in Ihrer Partei als bekennender Selbstbestimmungsbefrworter allein auf weiter Flur?

    Die Grnen haben andere Prioritten: Was ntzt mir Selbstbestimmung, wenn neben uns ein Fukushima pas-siert? Auch ich will zuerst eine gesunde Umwelt erhalten und hinterlassen und dann ber die Staatsform bestimmen.

    2. Personen aus Ihrem politischen Um-feld gelten fr viele als besonders in-tellektuell. Bei volkstumspolitischen Fragen jedoch kann man eine gewisse Verschlossenheit feststellen. Muss ein Politiker also doch manchmal eigene Ansichten zurcknehmen, um einer

    gewissen Whlerschicht zu gefallen? Ich denke, das Wort Volkstumspo-

    litik beinhaltet bereits eine gewisse Verschlossenheit. Es grenzt aus, statt einzubinden, zu integrieren. Volks-tumspolitik hat auch etwas mit Scheu-klappen zu tun, die man freiwillig trgt. Letztlich ist Volkstumspolitik immer von Rassismus beeinflusst.

    3. Sie haben zwei weie Bltter vor sich liegen: eines fr die Vor-, das andere fr die Nachteile in Bezug auf den Verbleib Sd-Tirols bei Italien. Wel-ches Blatt weist mehr Argumente auf?

    Natrlich das der Nachteile! Die erle-ben wir ja tglich! n

  • Aus den LANDESTEILEN 14N 3 | Juni 2014

    Sollten whrend der Fuballweltmeisterschaft auf dem Sieges- und dem Gerichtsplatz in Bozen Kundgebungen verboten werden? Nur noch wenige Tage, dann beginnt in Brasilien die Fuballweltmeisterschaft 2014. In ganz Tirol werden die Spiele mit gro-er Spannung erwartet, und auch viele Schtzen werden wiederum mit ihrer Lieblingsmannschaft mitfiebern. In Sd-Tirol, vor allem in Bozen, wurden in der Vergangenheit solche sportlichen Groereignisse immer wieder zu politischen Provokatio-nen und faschistischen Krawallen auf den bekannten prekren Pltzen genutzt.

    Dr. Jrgen Werth, Bezirksmajor im Sd-Tiroler Unterland: diese Orte waren seit jeher Sammelpunkt von Nationalis-ten und einer gewollt protzigen Demonstration italienischer berlegenheit uns gegenber.

    JA Wenn italienisch- und natrlich auch deutschsprachige Sdtiroler eventuelle Erfolge der italienischen Nationalmann-schaft unbedingt feiern wollen, dann bitteschn. Aber irgendwie wird es dann schlussendlich doch auch auf das Wo und Wie ankommen. Nun trgt das Feiern eines Sieges per se bereits genug trennendes Potential in sich. Und der Siegesplatz, mit seiner in Stein gehauenen Demonstration der nationalistischen Weltanschau-ung, ist aus Sicht eines durchschnittlichen Demokraten der heutigen Zeit wohl auch nicht der geeignetste Ort dafr. War dieser Platz doch vom faschistischen Regime nach der Besetzung des sdlichen Tirol mit einigen Hintergedanken aus dem Boden gestampft worden: die natrliche und unauflsbare Besetzung Sdtirols durch Italien und die monumentale Verherrlichung einer ethnischen berle-genheit zu unter- bzw. zu bermauern. Ein Ort, an dem seit Jahren Krnze von ultrarechten Politikern aus dem faschistischen Lager niedergelegt werden. Ein Platz, den zu entnationalisieren noch keine Stadtregierung imstande war (mal abgesehen vom geheim gehaltenen Museum in der Putzkammer im Keller des Tempels). Nein, ein Ort mit solch einem hohen Konfliktpotential kann im Jahr 2014 kein Platz fr Feiern sein, schon gar nicht fr sportliche. Fr das friedliche Zusammenleben, bleibt abschlieend nur eines zu wnschen: dass die ital. Fuballnationalmannschaft hnliche Resultate abliefert wie bei der letzten WM. Dann wre der Spuk nmlich schnell vorbei und das Feiern hielte sich in Grenzen. Dann bruchte die Siegesgttin am Faschistentempel nicht ihr letztes Pfeilchen gegen Norden zu verschieen, und auch der gute Benito samt seinem Pferdchen htte seine Ruh. Ganz im Sinne von credere, obbedire und ol ol! n [email protected]

    Dr. Luigi Spagnolli, Brgermeis-ter von Bozen, ist sich sicher: in Bozen wurde nach den WM-Spielen gefeiert, gelacht, geschri-en, geratscht aber politische Akzente gab es nie.

    NEIN Wer die Fragestellung dieser Pro- und Contra-Rubrik ausgearbeitet und die Vorgaben dazu zusammengestellt hat, der lebt nicht in Bozen, oder war nie nach einem WM-Fuballspiel am Siegesplatz. Denn es entspricht einfach nicht der Wahrheit, dass vor allem in Bozen in der Vergangenheit

    solche sportlichen Groereignisse immer wieder zu politischen Pro-vokationen und faschistischen Krawallen auf den bekannten prekren Pltzen genutzt wurden. In Bozen wurde nach den WM-Spielen gefeiert, gelacht, geschrien, geratscht aber politische Akzente gab es nie. Nur im Jahr 2006, als die WM einige Monate nach meiner ersten BM-Wahl stattfand, gab es eine ethnisch/politische Reaktion, und die war gegen mich gerichtet. Ich war damals von den Bozner Rechtsextremisten italienischer Muttersprache als ethnischer Verrter betrachtet worden, weil ich mit Untersttzung demokratischer Bozner aller Sprachgruppen den schwarzen Kandidaten Benussi geschlagen hatte. Ein paar Dutzend Jugendliche hatten damals gegen mich gewettert (Sindaco bastardo usw.), allerdings nicht am Sieges- oder am Gerichtsplatz, sondern am Rathausplatz, im Stadtzentrum. Das wiederum beweist, dass dumme Krawallmacher berall auftreten knnen, nicht nur auf den von Ihnen genannten Pltzen. Daher ersu-che ich Sie, keine Lgen zu verbreiten: Sdtirol und Bozen haben im Lauf der Geschichte bereits genug ethnische Auseinandersetzungen mit all den leidvollen Folgen fr die Menschen erlebt ich mchte weiteres Leid vermeiden. Mit Fragestellungen wie dieser versuchen Sie, die Nicht-Bozner in die Irre zu fhren, Sie erzhlen Unwahres mit dem Ziel, das Zusammenleben zu erschweren. Ich wnsche mir, dass Ihnen dies nicht gelingen mge. n [email protected]

    Anmerkung der Redaktion: Herr Brgermeister Spagnolli tuscht sich. Der Redaktion liegen haufenweise Beweismittel (Video- und Bildmaterial) vor, aus dem ganz klar hervorgeht, wie es in der Vergangenheit nach verschiedenen WM-Spielen in Bozen zugegangen ist. Eigenartig, dass dies anscheinend dem ersten Brger der Stadt entgangen ist. Bilder und Videos unter www.schuetzen.com

  • 15N 3 | Juni 2014

    Schampus fr Carabinieri in Sexten Die Gemeinde Sexten hatte krzlich hohen Besuch der Carabinieri. Bei diesem Maiausflug stand unter anderem eine Besichtigung des Kriegsmuseums Bellum Acquilarum auf dem Programm. Neben dem General mit seinem Stab nahmen smtliche Kom-mandanten des Landes daran teil. So weit, so gut. Dass aber in Zeiten des Sparens und immer knapper werdender Geldmittel die Gemeinde Sexten den rund 50 Carabinieri-Kommandanten einen Sektempfang spendierte, ist nicht nur aus Kostengrnden mehr als unverstndlich. Wenn man sich den einstimmigen Beschluss des Gemeindeausschusses durchliest, bleibt einem glatt die Spucke weg: [] ein Anlass von besonderer Bedeutung, bei dem es gilt, auch die Bevlkerung mit einzubeziehen und die Mglichkeiten, das Ansehen der Gemeindeverwaltung aufrechtzuerhalten und zu steigern steht in der Beschlussschrift geschrieben. Wo Gemeinde-geld fr solch fragwrdige Anlsse da ist, msste auch Geld fr die Sanierung des Andreas-Hofer-Denkmals in Meran da seinmeint Euer Raffl

    Gemeinsamer Tiroler Bibelkurs Der vierte Tiroler Bibelkurs fand von Oktober 2013 bis April 2014 statt. Angedacht war dieser Kurs fr Lekto-ren, Leiter von Wortgottesdiensten und andere Verantwortliche im Kirchenbe-reich. Ein HUI gibt es einerseits fr die gemeinsame Organisation sowie fr die gewhlten Austragungsorte. Diese wurden nmlich aufgeteilt zwischen Nord-Tirol, im Pfarrsaal Allerheiligen in Innsbruck, in Ost-Tirol im Bildungshaus Lienz und in Sd-Tirol im Bildungshaus Kloster Neustift. Eine Aktion mit Vorbildcharaktermeint Euer Raffl

    HuiPfui

    Grundlehrgang des BTSK ein voller ErfolgAm 29. Mrz 2014 fand der erste Grundlehrgang fr Schtzen und Marketenderinnen im Stift Stams statt. Die Besucheranzahl war hervorragend: 75 Marketenderinnen und Schtzen aller Altersstufen nahmen daran teil. Die Referenten, LKdt. Mag. Fritz Tiefenthaler, Viertel-Kdt. Unterland Hans Steiner, Bundes-JS-Betr. Patric Niederbacher, Viertel-Marketenderin Tirol-Mitte Franziska Jenewein und LKdt.-Stv. Christian Meischl konnten Wissenswertes zu den Themen Geschichte Tirols, Trachten, Gewehre, Brauchtum und das Kirchenjahr sowie zur Organisation des Bundes der Tiroler Schtzen bermitteln. Auch die Grundbegriffe des Exerzierens kamen nicht zu kurz. n

    Stams von Maria Luise Feichtner

    Blick in den Seminarraum im Stift Stams

    Pflege von uraltem BrauchtumZum Artikel in der April-Ausgabe von Luis Kll mchte ich festhalten, dass es sehr wohl mehr Gemeinden gibt als die zwei genannten, an denen Schtzen die Ostergrabwache halten. Und so ist es auch fr uns eine ehrenvolle Aufgabe, in unserer Heimatge-meinde Mils am Karfreitag und Ostersamstag die Grabwache zu stellen. Hanspeter Hirschhuber, Hptm.

    Unsere Leser meinen ... Das nchste Alpenregionsfest findet am 3. Juli 2016 in Waakirchen in Bayern statt.

  • 16N 3 | Juni 2014

    Spurensicherung in Grden: Bevlkerung soll mitentscheiden

    Zur Spurensuche der besonderen Art hatte die SK St. Ulrich am 11. April 2014 nach St. Ulrich geladen.

    In drei Kurzreferaten mit den Titeln Sprachgeschichtliche Entstehung der Ortsnamen, Biografische Hintergrnde Ettore Tolomeis und Rechtliche Grundlagen der Toponomastik gaben Mitglieder der SOKO Tatort Alto Adige Denkanste zum The-ma Ortsnamen. Im Anschluss fand eine Podiumsdiskussion statt. Am Podium saen Ewald Moroder (Brgermeister von St. Ulrich), Andreas Tschurtschenthaler (Mitglied der Geschftsleitung der SMG), Elmar Thaler (Landeskommandant des SSB), Judith Kelder Schenk (Obfrau der HGV-Ortsgruppe) und Cristian Kollmann als Sprachwissenschaftler. Judith Kelder Schenk unterstrich im Laufe des Abends mehrmals, dass die Gste aus aller Welt zufrieden seien mit dem Werbeauftritt des Tales. Schlielich sei auch das Werbematerial grtenteils mehrsprachig. Trotzdem setze der hiesige Tourismusverein vermehrt auf Authentizitt. Andreas Tschurtschenthaler fand, dass in den vergangenen Jahren gute Arbeit geleistet worden sei. Vielmehr msse seiner Meinung nach das Recht, ber Werbemarken zu entscheiden, bei nur wenigen Personen liegen, da eine demokratische Abstimmung zu aufwndig wre und zu lange dauern wrde. Der Brgermeis-ter von St. Ulrich, Ewald Moroder, berichtete von seiner Vision, zuknftig nur noch mit dem historisch gewachsenen, ladinischen Name Gherdina als alleinigem Werbetrger fr das Tal zu werben. Der ranghchste Schtze des Landes, LKdt. Elmar Thaler wies darauf hin, dass es bei wichtigen Entscheidungsprozessen, wie es jene in der Ortsnamensfrage sind, von fundamentaler Bedeutung sei, von Anfang an zu entscheiden, ob auf das Wahre, also die Authentizitt, gesetzt wird oder nicht. Er zeigte sich berzeugt davon, dass langfristig autarke Namen die beste Lsung fr unser Land seien. Natrlich entstnden durch die Umstellung der Wer-bung kurzfristig Kosten, doch die Gste wssten die Originalitt zu schtzen, vor allem den Mehrwert, dass die Bevlkerung bereit ist, dieses Namensgut aktiv mitzutragen. Der Toponomast Cristian Kollmann empfahl, auf jeden Fall auf bodenstndige, historisch gewachsene Namen zu setzen, hinter welchen die gesamte Bevlkerung des Tales stehe. Dies sei beim derzeitig verwendeten, erfundenen und sprachwissenschaftlich somit nicht berechtigten Namen Val Gardena leider nicht der Fall. Weiters erklrte er, dass die Namen sich erst im Laufe der Jahrhunderte zu dem entwickelten, was sie heute sind. Diese zu bersetzen, als seien sie eine Ware, wre der falsche Weg. n

    Gut besuchtes FrhjahrsschieenDie SK Amras veranstaltete im April ihr Frhjahrsschieen, das unter dem Motto 50 Jahre Arbeitsgemeinschaft Amras unter der Leitung des Schiewartes Manuel Rauscher durchgefhrt wurde und mit 141 Teilnehmern gut besucht war. 13 Amraser Vereine schossen mit 15 Mannschaften um den von Ferdl Wegscheider spendierten Wanderpokal, welchen die Mannschaft Schiclub Am-ras 1 erringen konnte. Schtzenknig wurde Hptm. Alexander Stampfer. Ein Dank dem Schiewart Manuel Rauscher und seinen zahlreichen Helfern, dem unermdlichen Heimwart Ferdl Wegscheider sowie Bernhard Egger fr die musikalische Untermalung der Veranstaltung. n

    Waffenmeisterschieen 2014Am 25. und 26. April fand in Lienz wieder das Waffenmeisterschie-en statt. Die heurige Veranstaltung stand ganz im Zeichen des Gedenkens an den Begrnder dieses Bewerbes, Lt. Richard Anton Podresznig, welcher vor einem Jahr verstorben ist. 74 begeisterte Sport- und Hobbyschtzen stellten sich der Herausforderung. Bei der Preisverteilung wurden die Sieger in den drei Klassen gekrt: Damenklasse allgemein: 1. Daniela Steiner; 2. Carmen Neumayr; 3. Nicola Hainzer; Herrenklasse allgemein: 1. Markus Wolsegger; 2. Gnther Kendlbacher; 3. Josef Plattner; Ehrenscheibe: 1. Alois Plattner; 2. Carmen Neumayr; 3. Hannes Schwarzer. n

    St. Ulrich/Urtiji von Egon Zemmer Amras von Werner Erhart

    Lienz von Eric Krautgasser

    Sichtlich stolz trgt Hptm. Alexander Stampfer die Knigskette.

    Preisverteilung in Lienz: (v.l.) Vize-Bgm. Meinhard Pargger, Obm. Lt. Hans Pramstaller, Waffenwart Reimund Persterer, der Gewinner der Ehrenscheibe Alois Plattner, Schrpfer Stefan Indrist und Hptm. Alexander Kirchsttter

    Aus den KOMPANIEN

  • N 3 | Juni 2014

    Miesbach von Hans Baur

    Beeindruckender Patronatstag 2014Am ersten Sonntag im Mai trafen sich wie jedes Jahr die Bayerischen Gebirgsschtzen in Miesbach zu Ehren Marias, der Schutzfrau des Bayernlandes.

    Erstmals war das deutsche Staatsoberhaupt Bundesprsident Joa-chim Gauck als Ehrengast anwesend, und er fand sichtlich Gefal-len an den mehr als 4000 Gebirgsschtzen. Sie sind ein farbenfrohes Vorbild fr Heimatverbundenheit und Weltoffenheit, sagte er. Gauck wurde von seiner Lebensgefhrtin Daniela Schadt begleitet, die passend zum Ereignis ein Dirndl trug. Fr den evangelischen Pastor aus Mecklenburg wirkte alles sehr fremd, wie er sich uerte, aber er war wissbegierig und stellte viele Fragen zum Schtzenwesen, die ihm Landeshauptmann Karl Steininger beantwortete. Den Gottesdienst zelebrierte Erzbischof Reinhard Kardinal Marx, und ein sichtlich

    stolzer Ministerprsident Horst Seehofer teilte den Gebirgsschtzen mit, dass er ihnen eine Aufgabe beim Empfang der G8-Teilnehmer bertragen werde. Dann wurden verdiente Gebirgsschtzen fr ihren langjhrigen aktiven Dienst geehrt. Durch ein dichtgedrngtes Spalier von Zuschauern bewegte sich der Festzug zum Zelt. Die Stadt Mies-bach, seine Brgermeisterin Ingrid Pongratz und die SK Miesbach-Parsberg-Wies unter Hptm. Josef Nowak haben die Voraussetzungen fr einen eindrucksvollen Tag geschaffen, der sicherlich in Erinne-rung bleiben wird und der einen der Hhepunkte im Jubilumsjahr 900 Jahre Miesbach darstellt. n

    Bundesprsident Joachim Gauck und seine Begleitung Daniela Schadt zusammen mit dem Ministerprsidenten Horst Seehofer.

    Die GSK Miesbach-Parsberg-Wies war Ausrichter des diesjhrigen Patronatstages. Fotos Uta Rowley

    Hchste kirchliche und weltliche Wrdentrger waren dieses Jahr zusammen mit ber 4.000 Gebirgsschtzen zum Patronatstag gekommen.

  • 18N 3 | Juni 2014Berichte aus Bayern

    Es wird langsam zur Tradition, dass die GSK Schliersee-Agatharied mit einer Abordnung zu Fu zu den Patronatstagen marschiert, sofern diese im Landkreis Miesbach stattfinden. Die Abordnung wurde heuer von einer Miesbacher Marketenderin gebhrend empfangen.

    Jakob Mcke hatte das Glck, bereits bei der ersten Ausrckung Reinhard Kardinal Marx und Bundesprsident Joachim Gauck persnlich kennen zu lernen.

    Kardinal Marx hatte den Bundesprsidenten noch zum Wagen geleitet und war pltzlich allein, da die Ehrengste schon abmarschiert waren. Kurzerhand schloss er sich der SK Samerberg an. Diese gab ihm das Ehrengeleit bis zur Defilierung.

    Goldene Verdienstmedaille am weiblauen Band Fr 60 Jahre:

    Hans Fhrmann, GSK Tegernsee

    Josef Schalch, Jachenau

    Andreas Bader, Garmisch

    Hans Neuner, Partenkirchen

    Fr 50 Jahre:

    Thomas Waldherr, Gaiach

    Josef Rinner, Wackersberg

    Johann Gast, Waakirchen

    Xaver Mrz, Waakirchen

    Johann Heinritzi, Kochel

    Otto Reithmeier, Tlz

    Georg Kriner, Mittenwald

    Karl-Heinz Klein, Mittenwald

    Sepp Brennauer, Mittenwald

    Gnter Bayer, Mittenwald

    Peter Brandtner, Mittenwald

    Martin Eitzenberger, Partenkirchen

    Johann Grbl, Partenkirchen

    Hans Hilpert, Partenkirchen

    Michael Gerg, Benediktbeuern-Ried

    Xaver Gerg, Benediktbeuern-Ried

    Michael Mrnseer, Benediktbeuern-Ried

  • N 3 | Juni 2014 Berichte aus Bayern

    19Knigsdorf von Hans Baur

    Bundesgeneralversammlung in KnigsdorfIm Saal des Gasthofs Post in Knigsdorf trafen sich die Offiziere der 47 Kompanien des Bundes der Bayerischen Gebirgsscht-zenkompanien zu ihrer Bundesgeneralversammlung 2014.

    Der offizielle Teil wurde von der Musikka-pelle Knigsdorf umrahmt. Brgermeister Anton Demmel, Gauhauptmann Michael Bromberger und der Knigsdorfer Haupt-mann Georg Mayer richteten Gruworte an die Versammlung. Anschlieend wurde der Verstorbenen gedacht. Einen Hhepunkt stellte die berreichung der Goldenen Verdienstmedaille am blauen Band dar. Die ausscheidenden Hauptleute Max Dirl, Flintsbach, Jakob Reiser, Lenggries, Ludwig Staber, Samerberg, und Rudolf Perfahl,

    Murnau, erhielten den Ehrenkrug des Landeshauptmanns. Mit der Bayernhymne wurde der offizielle Teil beendet.Im Arbeitsteil erstatteten die Mitglieder der Landeshauptmannschaft ihre Berichte, die von der Versammlung zustimmend entgegengenommen wurden. Hauptmann Josef Nowak berichtete ber den geplanten Ablauf des Patronatstages in Miesbach. Zudem wurden die Ausrckstrken fr das Alpenregionstreffen in Niederdorf im Pustertal bekanntgegeben.

    Die nchste Bundesgeneralversammlung findet 2015 in Bad Aibling statt, der Pa-tronatstag 2015 in Bad Tlz. Das Advents-singen richtet die SK Wallgau aus. Beim Trachten- und Schtzenzug beim Okto-berfest werden die Gebirgsschtzen durch die SK Gotzing, Elbach/Leitzachtal und Garmisch vertreten. Mit einem Dank fr den reibungslosen Ablauf an die gastgeben-de Kompanie schloss Landeshauptmann Karl Steininger die Bundesgeneralversamm-lung. n

    Der Postsaal in Knigsdorf bildete den Rahmen fr die Bundes-generalversammlung.

    Goldene Verdienstmedaille am blauen BandPeter Melf, GSK BeuerbergHubert Kain sen., GSK BeuerbergMartin Reiter, GSK GmundLorenz Ettstaller, GSK GmundGeorg Haslauer, GSK GmundAlois Maderspacher, GSK GamischHans Ruf, GSK GarmischMartin Eham, GSK Miesbach-Parsberg-WiesHans Bock, GSK WssenSebastian Knittler, TraunsteinJosef Stadler, GSK NeubeuernJohann Kaltenhauser, GSK WackersbergJosef Ertl, GSK WackersbergWerner Meister, Miesbach

    Mit der Goldenen Verdienstmedaille ausgezeichnet, prsentieren sich die verdienten Schtzen, eingerahmt von LH Karl Steininger und LHStv. Martin Haberfellner, den Fotografen.

  • 20N 3 | Juni 2014Berichte aus Bayern

    Bad Tlz

    Josef Riesch EhrenmitgliedAufgrund seiner Verdienste um die Tlzer SK wurde Josef Riesch die Ehrenmitgliedschaft verliehen. Riesch war drei Jahre Leutnant und zwlf Jahre Hauptmann der Tlzer Schtzen. n

    Weyarn

    Prior Thx SchtzenkuratIn der Jahreshauptversammlung der GSK Gotzinger Trommel hat die Kompanie den Prior des Deutschen Ordens, Norbert Thx OT, als Neumitglied aufgenommen und zum Schtzenkuraten ernannt. n

    Gmund/Rosenheim

    MaiandachtenAm 1. Mai 2014 feierten Pfarrer Steinmetz und Pfarrer Voss in Bad Wiessee einen kumenischen Gottesdienst mit anschlie-ender Maiandacht. Die GSK Gmund rckte zu dieser Messe im Kurpark Abwinkel aus und gedachte in diesem Rahmen der Verstorbenen, Ehrenhauptmann Ludwig Lang und Oberleutnant Rudi Erdmann.

    Am 18. Mai 2014 fanden sich die Rosenheimer Gebirgsschtzen zur Maiandacht auf der Mitter-Alm an der Mail-Kapelle ein. Die Andacht hielt Pater Richard vom Kloster Reisach. Diese Kapelle liegt unterhalb des Wendelsteins auf 1220 m. Sie wurde vor 29 Jahren von der SK Rosenheim unter Aufsicht und Anleitung des Maurermeisters und Schtzenkameraden Hermann Haas aus Persdorf in Eigenleistung erbaut. n

    Die SK Gmund im Kurpark Abwinkel.

    Die Rosenheimer Gebirgsschtzen an der Mail-Kapelle.

  • N 3 | Juni 2014

    21Wattens di Romina Tomasini

    Villa Lagarina di Romina Tomasini

    25a Landes-Jungschtzenschieen Sabato 23 marzo si svolta a Wattens la 25a gara di tiro a segno degli Jungschtzen. Per la Federazione Schtzen del Welschti-rol hanno partecipato gli Jungschtzen Francesco Battisti (SK Pergine Caldonazzo), Alberto Plotegher e Thomas Wegher (SK Vielgereuth-Folgaria) e la Jungmarketenderin Karin Dalpr (sempre della SK Vielgereuth-Folgaria). Alla gara era presente anche il LKdt. Mjr. Paolo Dalpr.

    Grande stata laccoglienza avuta da parte del referente per il tiro a segno del Nordtirolo Patric Niederbacher. Unorganiz-zazione impeccabile, perfetta in ogni dettaglio; 27 postazioni di tiro tutte attrezzate con schermi computerizzati per il conteggio dei punti in tempo reale e anche gli orari e tempi di tiro sono stati rigorosamente rispettati come da programma. Delle gare arricchite dalla bella sfilata e dalla consueta Santa Messa, se pur il sole non ha accompagnato questo favoloso evento. Tanti i partecipanti alle gare, bello anche il momento delle premiazioni; una giornata di aggre-gazione, sfida e divertimento che ha unito ancora una volta le 3 parti del Tirolo. Buoni anche i risultati dei nostri tiratori che si sono dovuti confrontare con i pari et molto pi allenati. I pi sinceri complimenti a tutti gli organizzatori, ad ogni singolo Jungschtze e Jungmarketenderin che hanno partecipato da ogni parte del Nordtirol/Sdtirol/Welschtirol per lo spirito e lentusiasmo dimo-

    strati, all Hptm. Enzo Cestari sempre presente per immortalare con bellissime foto ogni evento, e ovviamente un complimento ancora maggiore a tutti i nostri piccoli tiratori del Welschtirol che hanno avuto limpegno e la passione di parteciparvi. n

    Ripristino trincee e postazioni di guerra da parte della SK Destra Ades Gli Schtzen della Compagnia Destra Ades - Rechtes Etschland portano alla luce trincee e postazioni del caposaldo austriaco detto Festung Asmara e della posizione antiaerea austriaca in loc. Doss dei Canoni.

    Un intervento di volontariato nel co-mune di Mori in Vallagarina, localit Ravazzone, per valorizzare in vista del cen-tenario della prima guerra mondiale, uno dei punti strategici per il controllo del Wel-schtirol: camminamenti, rifugi, postazioni di artiglieria e fuciliere. I lavori di ripristino sono iniziati a gennaio 2014 e la Compagnia sta dedicando il proprio tempo libero per restaurare questa posizione, con il patroci-nio dellassociazione per il centenario, Un territorio due fronti. La posizione venne costruita nellagosto 1914 e dal maggio 1915 assieme alla posizione vicina del Nagi Grom, gi restaurata, formava la prima linea di difesa del territorio Tirolese. Da qui si controllava, trovandosi leggermente in quota, il terreno prospiciente la citt di Rovereto, fino alla confluenza del torrente Leno con il fiume Adige. Presidiava la zona

    la prima Compagnia Standschtzen del Battaglione Brixen assieme alle formazioni locali di Standschtzen Nomi e Brentonico, dotati di cannoni antiquati, lanciamine e un riflettore da 60 cm. Il lavoro sar concluso, per inaugurare la fortificazione indicativamente nel maggio 2015, correla-to se possibile da una croce e delle tabelle informative a ricordo degli avvenimenti. Un secondo lavoro di recupero da parte degli Schtzen della Destra Ades stato iniziato in precedenza nel 2013, per il recupero di una posizione antiaerea collocata nella valle dellAdige in corrispondenza del Monte Cimana, luogo ideale per proteggere Trento dalle incursioni aeree. Il luogo si trova nel comune di Pomarolo, in Vallagarina ad una quota di circa 1000 metri di altitudine. Il luogo era fornito di piazzole circolari di tiro per cannoni e mitragliatrici, e delle caverne

    ricovero materiali e truppa. Il luogo sta tornando alla luce, dopo il disboscamento della vegetazione e sar disponibile per le visite sempre per maggio 2015, con una cerimonia di inaugurazione patrocinata dal comune di Pomarolo, e organizzazione dalla stessa SK Destra Ades. n

    Dalle COMPAGNIE del Welschtirol

  • 22N 3 | Juni 2014

    Aus den KOMPANIEN

    Schtzenkompanie Nals untersttzt KinderkrebshilfeDie SK Nals organisierte vor wenigen Wochen ein Preiswatten zugunsten der Kinderkrebshilfe Peter Pan. Durch die rege Teil-nahme der Schtzen und der Dorfbewohner sowie dank gro-zgiger Spenden von Frieda Windegger und Berta Kompatscher konnte die Kompanie 920 Euro einnehmen. Dieser Betrag wurde von der Raiffeisenkasse Nals auf 1000 Euro aufgerundet. Am 21. Mrz wurde der Scheck Renate Tschager, Prsidentin der Peter-Pan-Stiftung, im Schtzenheim von Nals berreicht. n

    Karl Pfitscher zum Ehrenhauptmann ernannt

    Bei der diesjhrigen Jahreshauptversammlung der SK Priester Josef Daney Schlanders standen nicht nur die Neuwahlen auf dem Programm, bei der Joachim Frank zum neuen Hauptmann gewhlt wurde, sondern auch die Ernennung des langjh-rigen Hauptmanns und Bezirksmajors Karl Pfitscher zum Ehrenhauptmann der Kompanie.

    Ltn. Herbert Schuster wrdigte in seiner Laudatio das Wirken von Karl Pfitscher. Karl bekleidete das Amt des Hauptmanns 33 Jahre ununterbrochen; er ist damit einer der wenigen Kameraden im Sdtiroler Schtzenbund, der ber eine so lange Zeit dieses Amt leitete. Ein groer Verdienst von Karl Pfitscher war die Freund-schaft mit der SK St. Anton am Arlberg und spter die Partner-

    schaft beider Gemeinden Schlanders und St. Anton am Arlberg. Vom Jahr 2002 bis 2008 war Karl Pfitscher Bezirksmajor des Vinschgaus. Im Jahr 2001 wurde Pfitscher die Verdienstmedaille des Landes Tirol verliehen. Viele bedeutende Veranstaltungen wurden unter seiner Fhrung ausgerichtet, so beispielsweise das letzte Landesfest des SSB in Schlanders. n

    20. Dorfschieen ein JubilumBereits zum 20. Mal organisierte die SK Stans das beliebte Dorf-schieen. Heuer nahmen 67 Mannschaften bestehend aus je 4 Personen teil. Siegermannschaft 2014 wurde mit insgesamt 557,3 Ringen Landjugend 2 mit Desiree Gorfer, Birgit Kirch-mair, Sebastian Hornsteiner und Sabine Troppmair.Die Schtzenkompanie bedankt sich bei allen Sponsoren und Spendern sowie bei den vielen freiwilligen Helfern, die wie jedes Jahr fr eine gelungene Veranstaltung gesorgt haben. n

    Nals von Verena Geier

    Schlanders von Herbert Schuster

    Stans von Fritz Grtler

    1.000 Euro fr die Peter-Pan-Stiftung. Engelbert Windegger, Lorenz Mair, Renate Tschager und Peter Aichner (v.l.)

    Strahlende Gesichter bei den Siegern

    Bei der Laudatio und der berreichung der Ehrenurkunde zeigte sich Ehrenhauptmann Karl Pfitscher (3.v.l.) sichtlich gerhrt.

    Peter Pan ist die Vereinigung frkrebskranke Kinder in Sd-Tirol. www.peterpan.bz.it

  • 23N 3 | Juni 2014

    Aus den KOMPANIEN Innsbruck / Olympisches Dorf von Alexander Mitterer

    Kirchenfahne an Pfarre bergebenBei der Pfarrgemeinderatssitzung am 3. Dezember 2013, zu der auch Hauptmann der Speckbacher SK Alter Schiestand Neu-Arzl / Olympisches Dorf, Alexander Mitterer, eingeladen war, wurde eine Abnderung der Fronleichnamsprozession besprochen. Dabei kam auch zur Sprache, dass eine zweite Kirchenfahne zur Beflaggung des DDr.-Alois-Lugger-Platzes fehlt. Hptm. Mitterer erklrte sich bereit, die Beschaffung der Fahne sowie gemeinsam mit mehreren Vereinen des Olympischen Dorfes und von Neu Arzl deren Kosten zu bernehmen. Bei der Jahreshauptversammlung der Schtzenkompanie im April 2014 war es dann soweit und die Fahne

    konnte an Pfarrer Jrg Schlechl bergeben werden. Ein herzlicher Dank fr die Finanzierung an folgende Vereine bzw. Kooperatio-nen:Sportverein Olymp. Dorf / Neu Arzl - SVOSVO Sektion StockbahnPhilatelistenklub Olympisches DorfStadtmusikkapelle Speckbacher Neu Arzl / Olymp. DorfFreiwillige Feuerwehr Neu ArzlSpeckbacher SK Alter Schiestand.

    bergabe der Fahne durch (v.l.) SVO-Prs. Roland Gruber, Hptm. Alexander Mitterer, ELtn. und VBgm. Christoph Kaufmann, Pfarrgemein-derat-Obm.-Stv. Anni Schuster, Kompaniekurat Pfarrer Jrg Schlechl, Obm. der Stadtmusikkapelle Speckbacher Olymp. Dorf / Neu Arzl Thomas Porpacy, Obm. des Philatelistenklubs Gerhard Thomann, Kdt. der FF Neu Arzl Rene Wex, und Obm. der SVO Stockbahn Andreas Sint (nicht auf dem Foto: Obm. der Schlernhexen Manfred Mehrle).

    Innsbruck / Olympisches Dorf von Alexander Mitterer

    Gotteslobschieen ein voller ErfolgAlle Pfarrgemeinden in Tirol bekommen neue Gotteslobbcher. Diese Anschaffung bedeutet einen erheblich finanziellen Aufwand fr jede Pfarrgemeinde. Um ihre Pfarre in diesem Vorhaben zu un-tersttzen, beschloss die Kommandantschaft der Speckbacher SK Alter Schiestand Neu-Arzl / Olympisches Dorf, ein Gotteslob-schieen zu veranstalten. Die Kompanie stellte eine Schiescheibe zur Verfgung, und Kompaniekurat Jrg Schlechl legte das Ziel fest. Neben Innsbrucks Baon-Kdt. Mjr. Helmut Paolazzi sowie zahlrei-chen Mitgliedern vieler ortsansssiger Vereine nahmen auch Kom-paniemitglieder am Schieen teil. Gewonnen hat die Schiescheibe Jungschtze Matteo Dorighelli vor Thomas Triendl und Alexandra Hatzl. Der Erls wurde von der Kompanie noch aufgerundet, und somit konnten 40 Gotteslob fr die Pfarre finanziert werden. Mit diesem Schieen wurden aber auch der Zusammenhalt unter den Vereinen und im Besonderen die Verbundenheit zur Pfarre ein-drucksvoll bewiesen.Ein groer Schtzendank fr die rege Teilnahme! n

    Die erfolgreichen Schtzen (v.l.) Thomas Triendl, Matteo Dorighelli und Alexandra Hatzl mit Kompaniekurat Jrg Schlechl.

  • 24N 3 | Juni 2014

    Aus den KOMPANIEN Stans von Dietmar Sonnweber

    Die Schtzen und ihr Gipfelkreuz Ein weithin sichtbares Zeugnis ihrer Heimatverbundenheit setzten die Stanser Schtzen im Jahr 1964: das Gipfelkreuz auf dem Stanser Joch. Max Furtner und Fritz Grtler sen. ergriffen Anfang der 1960er-Jahre im Namen der Kriegsheimkehrer die Initiative zur Errichtung dieses Gipfelkreuzes. Die Materialkosten mussten auf-gebracht werden, und die Schwazer Pioniere ermglichten mit 14 Tragtieren den Transport aufs Joch, wo das Kreuz am 13. Juni 1964 zusammengebaut und aufgestellt wurde. 40 Jahre lang war es Wind und Wetter ausgesetzt, und im Winter 2004/05 wurde das Kreuz so schwer beschdigt, dass eine Reparatur nicht mehr sinnvoll war. Im Juni 2006 stellte die Firma Tega (Stans) unter tatkrftiger Mithilfe von Hptm. Fritz Grtler ein neues Kreuz her. Den Transport bis zum Hochleger bernahm die Firma HTS, und von dort wurden die Metallteile, von denen jedes 40 kg wog, zu Fu auf den Gipfel-grat getragen. Die Aufstellung erfolgte am 7. August 2006 durch Mitglieder der Schtzenkompanie. Leider hatte dieses Kreuz keine lange Lebensdauer: Der extrem strenge Winter 2011/12 brachte es zu Fall. Bei der Planung fr das Kreuz Nummer drei wurde be-schlossen, das neue Gipfelkreuz als Ganzes zu bauen, um die Statik zu verbessern. Die Ausfhrung lag in den Hnden der Bauschlos-serei der Fa. Lang. Am 1. Oktober 2013 wurde das Kreuz mit einem Gewicht von 970 kg durch die Firma HTS Transporte von Vomper-bach nach Rossweid transportiert, von wo es mittels Hubschrauber der Firma Wucher aufs Joch geflogen werden sollte. Aufgrund des schlechten Wetters konnte der Flug erst vier Tage spter durchge-

    fhrt werden. Am Joch wurde das Kreuz von Helfern der Scht-zenkompanie montiert. Die SK und die Gemeinde Stans teilten sich die Kosten in Hhe von rund 14.000 Euro, wobei diese durch den freiwilligen Einsatz der Mitglieder uerst niedrig gehalten werden konnten. Ein nochmaliger Dank der Gemeinde Stans, den ausfh-renden Firmen und allen freiwilligen Helfern. n

    Mit LKW und Hubschrauber wurde das Gipfelkreuz auf das Stanser Joch transportiert.

    Das renovierte Kleinod

    Sanierung der GeistbhelkapelleEine besonders erwhnenswerte Aktivitt der SK Zirl in der abge-laufenen Periode war die Sanierung der Geistbhelkapelle in Zirl. Die Geistbhelkapelle errichtet in der 1. Hlfte des 16. Jhs. im Gedenken an die Opfer verschiedener Pestwellen, zuletzt an das Fleckfieber 1611 wird seit 1996 von der SK Zirl betreut. Nach Absprache mit der MG Zirl, der Pfarre und dem Denkmalamt wurden die umfangreichen Sanierungsarbeiten Ende 2013 abge-schlossen, sodass sich die Dorfbewohner und die Bittgnger zu Sebastiani der gelungenen Arbeit der Geistbhelkapelle erfreuen konnten. Wir danken allen Kameraden und sonstigen Helfern fr ihren vorbildlichen Einsatz! n

    Zirl von Pepi Suitner

    Wegkreuz am SchnaggenDie vergangenen Monate standen fr die SK Vlser Aicha ganz im Zeichen der Heimatpflege. In zahlreichen freiwilligen Arbeits-stunden von Zimmerern und Maurern der Kompanie wurde ein Kreuz angefertigt und ein neues Fundament gegossen. Auf diesem Wege bedankt sich die Kompanie bei den freiwilligen Helfern sowie bei der Gemeinde Vls, welche das Holz und die Schindeln zur Verfgung gestellt hat. n

    Vlser Aicha von Martin Vtter

    Auf Wunsch der Bevlkerung wurde das alte Schnaggen-Wegkreuz abgetragen und von der SK Vlser Aicha neu errichtet.

  • 25N 3 | Juni 2014

    Wilten/meran von Renato des Dorides

    45 Jahre Partnerschaft unter Tiroler SchtzenDie Schtzen der SK Meran pflegen seit 1969 eine intensive Partnerschaft mit der SK Wilten, stets im bewussten Zeichen der Einheit zwischen Tiroler Schtzen im Sden und im Norden des Landes. Im Laufe der Jahre konnten viele Freundschaften auch unter den Familien der Schtzen aufgebaut werden.

    Wir Schtzen setzen Zeichen und leben beispielhaft eine unzertrennbare Verbin-dung. Mgen sich viele Politiker und ffent-liche Institutionen ein Beispiel nehmen, wie man mit gutem Willen einst durch Gewalt Getrenntes zusammenfhren kann!, so der Hauptmann der SK Meran Renato des Dorides in seiner Begrungsansprache. Anlsslich der Jahrtagfeier der Wiltener Rotjacken am Weien Sonntag, den 27. April 2014 besuchten die Meraner Schtzen ihre Partner in Wilten. Nach dem Besuch des Gottesdienstes in der Stiftskirche von Wilten fand ein witterungsbedingter verkrzter Festakt vor der Stiftskirche statt. Der Abt des Stiftes Wilten, Mag. Raimund Schreier, und Landtagsprsident a.D. Prof. Helmut Mader (Ehrenmitglied der SK Wil-ten) sowie hohe Vertreter des Militrkom-mandos Tirol schritten unter den Marsch-musikklngen der Musikkapelle Wilten die lange Front der Formationen ab. Vor der Auflsung des Festzuges in St. Bartlm folgte die obligatorische Defilierung vor Vertretern der Stadt Innsbruck und des

    Schtzenbundes. In Erinnerung an 45 Jahre Partnerschaft berbrachten die Schtzen der Meraner Kompanie eine groe Flasche Lagrein mit dem Bild-Etikett einer gemein-samen Ausrckung der beiden Schtzen-kompanien in Wien. Erfolgreich verlief

    auch der Aufruf des Meraner Hauptmanns zur Beteiligung an der Spendenaktion fr die Sanierung des A.-Hofer-Denkmals in Meran. Es war ein Erlebnistag im Zeichen echter Freundschaft und Kameradschaft unter Tiroler Schtzen. n

    - Der Bozner Vizebrgermeister Klaus Ladinser wurde krzlich zum Ehren-leutnant der SK Bozen ernannt.

    - Bei der Generalversammlung der Kompanie Lienz am 21. Mrz wur-den Vzlt. i.R. Alfred Musner, EMjr. Hermann Huber, Anton Huber und Anton Wolsegger sowie die Fhrung des Baon Lienzer Talboden mit Mjr. Friedl Steinwender und Mjr. Christian Pramstaller wrdig begrt. Nach den Ttigkeitsberichten stand vor allem der Stand der Vorbereitungen fr das bevorstehende Bataillonsfest zur Diskussion.

    - Die Kommandantschaft der SK Jene-sien hat vor kurzem das letzte lebende Grndungsmitglied, den Schtzen Paul Fill, einstimmig zum Ehren-schtzen ernannt. Eine Delegation der Kompanie besuchte Kamerad Fill

    im Altersheim Mlten, um ihm im Beisein des Bezirksmajors Lorenz Puff die Ehrenurkunde zu berreichen.

    - Beim 80. Schtzenjahrtag der Speck-bacher Schtzen Hall in Tirol am 23. Mrz konnten Andreas Monz und Felix Kranebitter als neue Schtzen angelobt werden. Auszeichnungen (u.a. die Silberne Verdienstmedaille des BTSK fr Walter Rumer), Befr-derungen und Leistungsabzeichen wurden von Lkdt. Fritz Tiefenthaler und Hptm. Dr. Christian Visinteiner bergeben.

    - Bei der Generalversammlung der SK Zirl wurde der alte Ausschuss unter Hptm. Manfred Defrancesco einstim-mig besttigt; der Furier Walter Coro-na und der Schriftfhrer Pepi Suitner wurden neu gewhlt.

    - Bei der Jahreshauptversammlung der

    Kompanie Stans am Ostermontag wurden Neuwahlen abgehalten. Im Wesentlichen wurde der Vorstand besttigt; neu hinzugekommen sind Harald Kastner als Schriftfhrer, Mathias Felderer als Schriftfhrer-Stv. und Bernhard Mhlhans als Waffen-wart. Der Ehrenkranz wurde an Hu-bert Troppmair und Walter Winkler verliehen.

    - Jngst fand bei der Jahresversamm-lung der SK St. Anton a. Arlberg die Neuwahl statt. Mjr. Norbert Alber stellte nach 36 Jahren als Hauptmann sein Amt zur Verfgung. Bei der Neuwahl wurde Lt. Christian Strolz einstimmig zum Hauptmann gewhlt. Mjr. Norbert Alber wurde zum EHptm. ernannt und Martin Ebster und Markus Dorr mit der Goldenen Verdienstmedaille mit Eichenlaub der Kompanie ausgezeichnet.

    Kurz & bndig

    Abt Raimund Schreier und Ehrenmitglied Helmuth Mader bei der Frontabschreitung.

    Aus den KOMPANIEN

  • 26 Aus den BEZIRKEN & BATAILLONEN

    Ehrenburg von Efrem Oberlechner

    Ideensammlung der Pusterer SchtzenTiroler Landeseinheit, Glaube und Heimat, Zukunft der Schtzen, Auftreten und Disziplin, Frderung und Ausbildung der Jungschtzen und Schtzenjugend sowie der Marketenderinnen: Dies waren die Hauptthemen, ber welche krzlich bei einer Ideensammlung in Ehrenburg ausfhrlich von 60 Schtzen und Marketenderinnen diskutiert wurde.

    Der Sdtiroler Schtzenbund plant fr diesen Herbst eine Klausur-tagung, bei welcher ber Themen debattiert werden soll, welche den Schtzen am Herzen liegen. Die Ideen dazu sollen von der Basis, sprich von den Schtzen und Marketenderinnen in den Kompanien und im Bezirk, kommen. Oben genannte Themen wurden von den Pusterer Schtzen ausgewhlt, vertieft und werden dem Sdtiroler Schtzenbund fr die Klausurtagung als Hauptthemen vorgeschla-gen. In kleinen Gruppen konnte jeder Teilnehmer ein Thema und seine Meinung vorbringen. Dieses wurde besprochen und notiert.In einer zweiten Runde hatten die Teilnehmer dann die Mglich-keit, zu den von der Mehrheit ausgewhlten Themen Gedanken vorzubringen und Lsungsvorschlge