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KANTON LUZERN Regierungsrat Luzern, 26. Juni 2015 (Versanddatum) ENTSCHEID Protokoll-Nr.: Sitzung vom: 815 26.Juni 2015 Abstimmungsbeschwerde: Eidgenössische Volksabstimmung im Kanton Luzern vom 14. Juni 2015 über die Änderung vom 26. Sep- tember 2014 des Bundesgesetzes über Radio und Fernsehen (RTVG) Beschwerdeführer: Instruktion: Yanick Hagmann, Rebstockhalde 9, 6006 Luzern Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartement Sachverhalt: 1. Am 14. Juni 2015 fand die eidgenössische Volksabstimmung statt über - den Bundesbeschluss vom 12. Dezember 2014 über die Änderung der Verfassungsbe- Stimmung zur Fortpflanzungsmedizin und Gentechnologie im Humanbereich, die Volksinitiative vom 20. Januar 2012 "Stipendieninitiative", die Volksinitiative vom 15. Februar 2013 "Millionen-Erbschaften besteuern für unsere AHV (Erbschaftssteuerreform)" und - die Änderung vom 26. September 2014 des Bundesgesetzes über Radio und Fernse- hen (RTVG). Gesamtschweizerisch wurde die Änderung vom 26. September des Bundesgesetzes über Radio und Fernsehen (RTVG) gemäss vorläufigen amtlichen Ergebnissen (abrufbar unter: www.admin.ch/ch/d/oore/va/20150614/det595.html) mit 1'128'369 Ja-Stimmen gegen 1'124'673 Nein-Stimmen, d.h. mit einer Stimmendifferenz von 3'696 Stimmen angenommen. Im Kanton Luzern wurde die Vorlage demgegenüber mit einer Stimmendifferenz von 502 Stimmen (56'938 Ja-Stimmen gegen 57'440 Nein-Stimmen) abgelehnt. 2. MitAbstimmungsbeschwerde an den Regierungsrat vom 16. Juni 2015 beantragt Yanick Hagmann, dass sowohl die Menge der berücksichtigten Stimmzettel kontrolliert wird als auch diese nachgezählt werden. 3. Das Justiz- und Sicherheitsdepartement wurde vom instruierenden Departement zur Stel- lungnahmezur Beschwerde eingeladen. In seiner Vernehmlassung vom 18. Juni 2015 zur Beschwerde beantragt das Justiz- und Sicherheitsdepartement deren Abweisung. Seite 1 von 5

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  • KANTONLUZERN

    Regierungsrat

    Luzern, 26. Juni 2015 (Versanddatum)

    ENTSCHEID

    Protokoll-Nr.:Sitzung vom:

    81526.Juni 2015

    Abstimmungsbeschwerde: Eidgenssische Volksabstimmung im Kanton Luzernvom 14. Juni 2015 ber die nderung vom 26. Sep-tember 2014 des Bundesgesetzes ber Radio undFernsehen (RTVG)

    Beschwerdefhrer:

    Instruktion:

    Yanick Hagmann, Rebstockhalde 9, 6006 Luzern

    Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartement

    Sachverhalt:

    1. Am 14. Juni 2015 fand die eidgenssische Volksabstimmung statt ber

    - den Bundesbeschluss vom 12. Dezember 2014 ber die nderung der Verfassungsbe-Stimmung zur Fortpflanzungsmedizin und Gentechnologie im Humanbereich,die Volksinitiative vom 20. Januar 2012 "Stipendieninitiative",die Volksinitiative vom 15. Februar 2013 "Millionen-Erbschaften besteuern fr unsereAHV (Erbschaftssteuerreform)" und

    - die nderung vom 26. September 2014 des Bundesgesetzes ber Radio und Fernse-hen (RTVG).

    Gesamtschweizerisch wurde die nderung vom 26. September des Bundesgesetzes berRadio und Fernsehen (RTVG) gemss vorlufigen amtlichen Ergebnissen (abrufbar unter:www.admin.ch/ch/d/oore/va/20150614/det595.html) mit 1'128'369 Ja-Stimmen gegen1'124'673 Nein-Stimmen, d.h. mit einer Stimmendifferenz von 3'696 Stimmen angenommen.Im Kanton Luzern wurde die Vorlage demgegenber mit einer Stimmendifferenz von 502Stimmen (56'938 Ja-Stimmen gegen 57'440 Nein-Stimmen) abgelehnt.

    2. MitAbstimmungsbeschwerde an den Regierungsrat vom 16. Juni 2015 beantragt YanickHagmann, dass sowohl die Menge der bercksichtigten Stimmzettel kontrolliert wird als auchdiese nachgezhlt werden.

    3. Das Justiz- und Sicherheitsdepartement wurde vom instruierenden Departement zur Stel-lungnahmezur Beschwerde eingeladen. In seiner Vernehmlassung vom 18. Juni 2015 zurBeschwerde beantragt das Justiz- und Sicherheitsdepartement deren Abweisung.

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  • 4. Der Beschwerdefhrer erhielt Gelegenheit, sich zur Vernehmlassung des Justiz- und Si-cherheitsdepartements zu ussern. In seiner Eingabe vom 22. Juni 2015 hlt der Beschwer-defhrer sinngemss an seinem Antrag fest.

    5. Auf die Begrndung der Antrge wird - soweit sie fr den Entscheid erheblich erscheinen- in den nachfolgenden Erwgungen eingegangen.

    Erwgungen:

    1. Nach Art. 77 Abs. 1 lit. b des Bundesgesetzes ber die politischen Rechte (BPR,SR161.1) kann bei der Kantonsregierung Beschwerde wegen Unregelmssigkeiten bei Abstim-mungen (Abstimmungsbeschwerde) gefhrt werden. Die Beschwerde ist innert drei Tagenseit der Entdeckung des Beschwerdegrundes, sptestens jedoch am dritten Tag nach Verf-fentlichung der Ergebnisse im kantonalen Amtsblatt eingeschrieben einzureichen (Art. 77Abs. 2 BPR). Diese Vorschrift bezweckt, jegliche auf Verzgerung ausgelegte Inanspruch-nhme des Beschwerderechts zu verunmglichen, insbesondere soll damit aber die Einrei-chung der Beschwerde per B-Post zum Zweck des blossen Hinauszgerns wenigstens beimAblauf der absoluten Rekursfrist (nach Verffentlichung der Ergebnisse im kantonalen Amts-blatt) unterbunden werden (vgl. Botschaft ber die nderung des Bundesgesetzes ber diepolitischen Rechte vom 30. November 2001, in: BBI 2001 , S. 6401 ff.). Die Beschwerde gingam 17. Juni 2015 bei der Staatskanzlei ein und wurde somit sptestens am 16.Juni 2015der Post bergeben. Die Beschwerde erfolgte damit grundstzlich fristgerecht, obwohl sienicht eingeschrieben eingereicht wurde.

    2. Der Beschwerdefhrer ist im Kanton Luzern unbestrittenermassen stimmberechtigt undsomit zur Beschwerde legitimiert ( 160 Abs. 4 des Stimmrechtsgesetzes [StRG, SRL Nr. 10]i.V.m. Art. 83 BPR und Art. 89 Abs. 3 des Bundesgesetzes ber das Bundesgericht [BGG,SR 173.110]). Auf die Beschwerde ist somit grundstzlich einzutreten.

    3, Der Beschwerdefhrer bringt in seiner Beschwerdeschrift vor, nach einer auch durch dieSRG mit Steuergeldern gefhrten Medienkampagne ber das RTVG-Gesetz sei es am14. Juni 2015 schweizweit zu einem usserst knappen Abstimmungsergebnis gekommen.Der Stimmenunterschied habe gemss Bundeskanzlei lediglich 3'696 Stimmen betragen(Stand: Abstimmungssonntag). Mit anderen Worten 1'848 ausgezhlte Stimmzettel (Perso-nenstimmen). Es handle sich um das bisher knappste Abstimmungsergebnis in der Schwei-zer Geschichte. In mehreren Gemeinden sei es zu Fehlern bei der Zahlung von Stimmen alsauch bei der Bercksichtigung von Stimmzetteln gekommen. Es bestnden Anhaltspunkteund Verdachtsmomente dafr, dass ein unrichtiges Ergebnis ermittelt worden sein knnteund es damit begrndete Zweifel an der Richtigkeit des Ergebnisses gebe. Da das neueRTVG-Gesetz als neue Mediensteuer nicht nur formell, sondern auch materiell verfassungs-widrig wre, weil neue Steuern in der Schweiz stets einer Verfassungsnderung bedrften,die wiederum nur durch ein Volks- und Stndemehr zustande kommen knne - das Vorge-hen von Bundesbern folglich nach Rechtslehre widerrechtlich sei - sei Genauigkeit in dieserstaatspolitisch sehr heiklen Frage erst recht angezeigt. Wie das Bundesgericht im EntscheidBGE 136 II 132 festgestellt habe, sei ein sehr knappes Abstimmungsresultat gleich wie "Un-regelmssigkeiten" (Art. 77 Abs. 1 lit, b BPR) zu behandeln. Nach der bundesgerichtlichenRechtsprechung knne die zustndige Behrde des Weiteren von Amtes wegen eine Nach-kontrolle eines Wahl- oderAbstimmungsergebnisses anordnen, falls es nach der gegebenenSachlage als fr die zuverlssige Ermittlung geboten erscheine (BGE 131 l 442 E. 3.2 S. 447f.).

    4. In seiner Stellungnahme vom 22.Juni 2015 zur Vernehmlassung des Justiz- und Sicher-heitsdepartements vom 18. Juni 2015zitiertderBeschwerdefhrer weitgehend, jedoch nurauszugsweise, Erwgungen der von ihm bereits in der Beschwerde enwhnten Bundesge-richtsentscheide zur Nachzhlung von Volksabstimmungen. Ferner beanstandet er die be-

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  • hrdliche Information in derAbstimmungsbroschre und bemngelt - wie schon in der Be-schwerde - die Verfassungsmssigkeit derAbstimmungsvorlage.

    5. Wie der Beschwerdefhrer grundstzlich zutreffend vorbringt, garantiert Art. 34 Abs. 2 derBundesverfassung (BV; SR 101) die Wahl- undAbstimmungsfreiheit auf allen fderalen Stu-fen. Die Stimmberechtigten sollen ihre politische Entscheidung gesttzt auf einen gesetzes-konformen sowie mglichst freien und umfassenden Prozess der Meinungsbildung treffenknnen (BGE 130 l 290 E. 3.1, 121 l 138 E. 3, 118 la 259 E. 3; LGVE 2004 III Nr. 10), DasStimmrecht gewhrleistet die formell korrekte Durchfhrung von Wahlen und Abstimmungen.Jeder Stimmberechtigte und jede Stimmberechtigte hat einen durch die Verfassung ge-schtzten Anspruch auf ein Abstimmungs- oder Wahlergebnis, das den Willen der Stimmbr-ger und Stimmbrgerinnen unverflscht zum Ausdruck bringt (BGE 114 la 47). Nach durch-gefhrter Wahl oder Abstimmung mssen die Ergebnisse korrekt ermittelt werden. DieStimmbrgerschaft hat ein Recht auf ordnungsgemsse und sorgfltige Auszhlung derStimmen (BGE 121 l 138 E. 3, 98 la 73 E. 4).

    6. Ist das Resultat einer Wahl oder Abstimmung sehr knapp ausgefallen, stellt sich die Fra-ge, ob allein das knappe Ergebnis einen Anspruch auf Nachzhlung entstehen lsst.

    6.1. Bei kantonalen Wahlen und Abstimmungen ist es in erster Linie das kantonale Recht,das bestimmt, unter welchen Voraussetzungen die zustndige Behrde eine Nachzhlunganordnet und ob der einzelne Stimmberechtigte eine Nachzhlung erwirken kann (BGE 136Il 132 E. 2.3.1). Der Kanton Luzern sieht im Stimmrechtsgesetz (StRG) keine Nachzhlungeines Wahl- oderAbstimmungsergebnisses allein wegen dessen Knappheit vor. Eine Nach-Prfung kann nach 1 50 Abs. 1 StRG angeordnet werden, wenn das Ergebnis zu begrnde-ten Zweifeln Anlass gibt. Auch das Bundesgesetz ber die politischen Rechte (BPR) enthltkeine ausdrckliche Regelung der Frage, ob ein knappes Ergebnis einer eidgenssischenAbstimmung nachzuzhlen ist. Eine vom Einzelnen durchsetzbare Verpflichtung zur Nach-Zahlung ergibt sich jedoch gemss bundesgerichtlicher Rechtsprechung aus Art. 34 Abs. 2BV, der die Behrden unter anderem dazu verpflichtet, Wahl- und Abstimmungsergebnissesorgfltig und ordnungsgemss zu ermitteln (BGE 136 l 364 E. 2.1, BGE 131 l 442 E. 3.1).

    6.2. Das Bundesgericht ging bis zu seinem Leitentscheid BGE 136 II 132 davon aus, dasssich eine Nachzhlung bei einem usserst knappen Resultat nur dann rechtfertigt, wenn zu-stzlich konkrete Anzeichen fr Unregelmssigkeiten gegeben sind. Der blosse Umstandeines knappen Wahl- oderAbstimmungsergebnisses begrndete fr sich allein genommenkeine Pflicht zur Nachzhlung. Mit seinem Entscheid BGE 136 II 132-der eine eidgenssi-sehen Abstimmung betraf - nderte das Bundesgericht seine bisherige Rechtsprechung. Imgenannten Fall ging es um die Nachzhlung des eidgenssischen Gesamtresultates, welchezwangslufig in allen Kantonen htte erfolgen mssen. Gemss Art. 77 Abs. 1 lit. b BPRkann bei der Kantonsregierung Beschwerde gefhrt werden "wegen Unregelmssigkeiten beiAbstimmungen". Das Bundesgericht kam gesttzt auf eine zeitgemsse, verfassungsorien-tierte Auslegung dieser Gesetzesbestimmung zum Schluss, dass es sich aufdrnge, "dieTatsachenvermutung, ein sehr knappes Resultat sei mit entscheidenden Zhlfehlern behaf-tet, gleich zu behandeln wie den Verdacht auf "Unregelmssigkeiten". Damit bejahte dasBundesgericht erstmals einen Anspruch auf Nachzhlung von sehr knappen Resultaten auchohne Anzeichen von Unregelmssigkeiten. Entscheidend fr diesen Richtungswechsel wardie berzeugung des Bundesgerichts, die Nachzhlung fhre zu einem zuverlssigeren Er-gebnis, da sie mit besonderer Umsicht, ohne Zeitdruck und damit insgesamt sorgfltiger vor-genommen werde (BGE 136 II 132 E. 2.4.2).

    6.3. Der Beschwerdefhrer unterlsst es mit seiner Wiedergabe der bundesgerichtlichenRechtsprechung allerdings aufzuzeigen, dass das Bundesgericht im vorerwhnten Entscheid(BGE 136 II 132) erwog, das Hauptresultat der Abstimmung (953'136 Ja-Stimmen gegen947'632 Nein-Stimmen = Stimmendifferenz von 5'504 Stimmen) sei zwar knapp ausgefallen,indessen sei es nicht usserst knapp beziehungsweise derart knapp, dass sich die Anord-

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  • nung einer Nachzhlung aufdrngen wrde (BGE 136 II 132 E. 2.6). Gleich verhlt es sichmit der eidgenssischen Volksabstimmung vom 14. Juni 2015 ber die nderung vom26, September 2014 des Bundesgesetzes ber Radio und Fernsehen (RTVG), aus der sicheine Stimmendifferenz von immerhin 3'696 Stimmen ergab.

    7. Der Beschwerdefhrer macht in seiner Beschwerde keine konkreten Unregelmssigkeitengeltend, sondern gibt in seiner Stellungnahme vom 22. Juni 2015 ausdrcklich zu. dass dieformellen Ablufe der Volksabstimmung vom 14. Juni 2015 erfllt worden seien. Auch ent-sprechend der Stellungnahme vom 18. Juni 2015 des Justiz- und Sicherhertsdepartements,welches neben dem RegierungsratAufsichtsbehrde ber Wahlen und Abstimmungen ist( 147 StRG), waren im Kanton Luzern im Rahmen dereidgenssischen Volksabstimmungvom 14.Juni 2015 weder bei der Vorbereitung noch bei der Durchfhrung oder bei der Kon-trolle derAbstimmungsresultate Fehler oder Unregelmssigkeiten festzustellen. DieAbstim-mung gibt mithin zu keinen begrndeten Zweifeln Anlass, welche den Regierungsrat im Sin-ne von 150 Abs. 1 StRG von Amtes wegen zurAnordnung einer Nachzhlung veranlassenknnten. Die Hinweise des Beschwerdefhrers auf Medienberichte ber Abstimmungen inden Gemeinden Rapperswil-Jona und Kaltbrunn betreffen den Kanton St. Gallen und tangie-ren die Abstimmung im Kanton Luzern nicht.

    8. Da es sich in der vorliegenden Angelegenheit um eine eidgenssische Referendumsab-Stimmung zu einem Gesetz handelt, kommt es allein auf die Mehrheit der Stimmenden an(Art. 142 BV). Eine Nachzhlung aufgrund eines knappen Gesamtresultates msste daher-wenn schon -zwangslufig in allen Kantonen erfolgen, unabhngig davon, wie in anderenKantonen das jeweilige kantonale Resultat ausfiel. Der Kantonsregierung fehlt es aufgrunddes Territorialprinzips aber an der Kompetenz, Nachzhlungen in anderen Kantonen oder frdie ganze Schweiz anzuordnen (BGE 136 II 132 E. 2.5.1). Eine Nachzhlung allein im Kan-tn Luzern macht vor diesem Hintergrund insbesondere angesichts der hier ermitteltenStimmendifferenz keinen Sinn, da sie das Hauptresultat der Abstimmung nicht wesentlich zubeeinflussen vermag (Art. 79 Abs. 2ba BPR) und damit unverhltnismssig wre.

    9. Was die behrdliche Information in derAbstimmungsbroschre des Bundes betrifft, istauf Art. 77 Abs. 2 BPR hinzuweisen, wonach die Beschwerde innert drei Tagen seit Entde-ckung einzureichen ist (vgl. auch 160 Abs. 2 StRG). Nachdem dieAbstimmungsunterlagengemss 37 StRG sptestens drei Wochen vor dem Abstimmungstag den Stimmberechtig-ten zuzustellen sind, ist davon auszugeben, dass der Beschwerdefhrer, der diesen Be-schwerdegrund erst mit seiner Stellungnahme zur Vernehmlassung des Justiz- uns Sicher-heitsdepartements vorbringt, bereits frher Kenntnis vom Inhalt derAbstimmungsbroschrehatte und die diesbezglichen Rgen somit versptet vorbringt.

    In diesem Punkt ist auf die Beschwerde nicht einzutreten.

    10. Die bemngelte Verfassungsmssigkeit derAbstimmungsvorlage ist materiell-rechtlicherNatur und steht in keinem Zusammenhang mit der ordnungsgemssen Durchfhrung derVolksabstimmung vom 14. Juni 2015. Mit dieser Rge lassen sich weder Unregelmssigkei-ten begrnden noch geben sie Anlass zu begrndeten Zweifeln am Abstimmungsergebnis,weshalb darauf ebenfalls nicht einzutreten ist.

    11. Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass sich aufgrund der gesamtschweize-risch ermittelten Stimmendifferenz von immerhin 3'696 Stimmen die Anordnung einer Nach-Zahlung nicht aufdrngt. Der Beschwerdefhrer beanstandet zudem die Durchfhrung dereidgenssischen Volksabstimmung vom 14. Juni 2015 in keiner Hinsicht, sondern anerkenntausdrcklich, dass die formellen Anforderungen an eine ordnungsgemsse Durchfhrung derVolksabstimmung eingehalten worden sind. Er beruft sich - soweit auf seine Beschwerdeeinzutreten ist - allein auf den knappen Ausgang dieser Abstimmung. Die Volksabstimmungvom 14. Juni 2015 wurde jedoch entsprechend den unbestrittenen Darstellungen des Justiz-und Sicherheitsdepartements nach den Bestimmungen des Stimmrechtsgesetzes korrekt

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  • durchgefhrt. Fr begrndete Zweifel am ermittelten Abstimmungsergebnis gibt es mithinkeine Anhaltspunkte. Auch fr die Durchfhrung einer Nachzhlung von Amtes wegen gibt eskeine Veranlassung, umso mehr als eine Nachzhlung allein im Kanton Luzern angesichtsder hier ermittelten Stimmendifferenz keinen Sinn macht und damit unverhltnismssig wre.Die Beschwerde ist daher abzuweisen, soweit darauf einzutreten ist.

    12. Dem Beschwerdefhrer kann der Vorwurf der mutwilligen oder trlerischen Beschwerde-fhrung nicht gemacht werden, weshalb ihm keine Kosten zu berbinden sind ( 167a Abs. 2StRG).

    Rechtsspruch:

    1. Die Beschwerde wird abgewiesen, soweit darauf einzutreten ist.

    2. Es werden keine amtlichen Kosten erhoben.

    3. Gegen diesen Entscheid kann innert 5 Tagen seit dessen Zustellung beim Bundesge-rieht, 1000 Lausanne 14, Beschwerde in ffentlich-rechtlichen Angelegenheiten erhobenwerden (Art. 82 ff. und 90 ff. sowie 100 Abs. 3 lit. b i.V.m. Art. 45 Abs. 1 BGG.Art. 80 Abs. 1BPR). Die Beschwerde ist nach den Vorschriften von Art. 42 BGG einzureichen.

    Zustellung an:

    - Yanick Hagmann, Rebstockhalde 9, 6006 Luzern (A+)Schweizerische Bundeskanzlei, 3003 Bern

    - Justiz- und SicherheitsdepartementBau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartement

    l m Auftrag des Regierungsrates

    Der Staatsschreiber:

    Bei der Behandlung dieses Geschfts befindet sich Frau Regierungsrtin Yvonne Schrli-Gerig im Ausstand.

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