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klassik ganz nah 05 / amour _fou 5. philharmonisches konzert dortmunder philharmoniker gabriel fauré wolfgang amadeus mozart henri tomasi maurice ravel

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klassik ganz nah

05 /

amour

_fou

5. philharmonisches konzertdortmunder philharmoniker

gabriel fauré

wolfgang amadeus mozart

henri tomasi

maurice ravel

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5. Philharmonisches Konzertamour_fou

Di 19.01. + Mi 20.01.2016, 20.00 UhrKonzerthaus

Gabriel Fauré ( 1845—1924 )„Pelléas et Mélisande“ op. 80, Suite | ˜ 20 Min I. Prélude: Quasi Adagio II. La Fileuse: Andantino quasi Allegretto III. Sicilienne: Allegro molto moderato IV. La Mort de Mélisande: Molto Adagio

Wolfgang Amadeus Mozart ( 1756—1791 )Sinfonie D-Dur KV297 ( 300a ), „Pariser Sinfonie“ | ˜ 19 Min I. Allegro assai II. Andante III. Allegro ( alla breve )

Pause

Henri Tomasi ( 1901—1971 )Konzert für Trompete und Orchester | ˜ 17 Min I. Allegro et Cadence II. Nocturne: Andantino III. Final: Giocoso - Allegro

Maurice Ravel ( 1879—1937 )„Daphnis et Chloë“, 2. Suite | ˜ 18 Min I. Lever du Jour II. Pantomime III. Danse générale

Julia Jones, DirigentinBalázs Tóth, Trompete

19.15 Uhr WirStimmenEin – Die Künstler geben Einblick ins Programm—Live-Twitter auf ausgewiesenen Plätzen – #amourfou

Partner der Philharmonischen Konzerte

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55. philharmonisches konzert

amour_fouLiebe kennt keine Grenzen. Sie kann Besitz ergreifend sein und eifersüchtig, platonisch, aber auch leidenschaftlich und zerstörerisch. Das Gefühl, das den Menschen zum Menschen macht, spielt natürlich auch in den Werken der meisten Komponisten eine wichtige Rolle. Heute Abend lenken die Phil-harmoniker in ihrem in französische Orchesterfarben getauchten Konzert den Blick auf eine besondere Art der Liebe. Die „amour_fou“ ist Liebe wider jede Vernunft. Aber auch eine, die sich allen Anfeindungen entgegenstellt.

Fauré: „Pelléas et Mélisande“Wenn eine schöne Frau ihre Reize spielen lässt, drücken selbst überlastete Kom-ponisten ein Auge zu. Als Gabriel Fauré ( 1845 —1924 ) während eines Londonauf-enthalts 1898 von der britischen Schauspielerin Mrs. Patrick Campbell gebeten wird, die Bühnenmusik zur englischen Erstaufführung von „Pelléas et Mélisande“ zu schreiben, sagt der Komponist zu, ohne lang zu überlegen. Mrs. Campbells Begeg-nung mit Fauré beschreibt sie in ihren Lebenserinnerungen: „Der liebe Monsieur Fauré, mit welcher Sympathie er zuhörte, und wie bescheiden er bemerkte, dass er sein Bestes tun wolle!“ Die Aufgabe ist undankbar. Fauré hat nur einen Monat Zeit, um die Partitur zu vollenden, nachdem er nach Frankreich zurückgekehrt ist. Orchestermusik zu komponieren ist nicht seine Lieblingsbeschäftigung. Es heißt, ökonomisch zu arbeiten. Für seine „Pelléas“-Partitur greift er auf bereits Komponiertes, Angefangenes oder Liegengebliebenes zurück – und das lästige Orchestrieren delegiert er an seinen Schüler Charles Koechlin. Ende Juni 1898 sind 17 Nummern fertig, die Beatrice Campbell in Entzücken versetzen. „Er hat mit zartester Inspiration die poetische Reinheit erfasst, die Maurice Maeterlincks wunderbares Stück durchdringt und umgibt“, notiert sie in ihren Erinnerungen. Dabei ist Fauré nur ihre zweite Wahl. Die Schauspielerin hat zuerst Claude Debussy verpflichten wollen. Der aber schreibt an einer „Pelléas“-Oper und will nichts von seiner Musik preisgeben.

Viel Poesie, wenig HandlungAuch Arnold Schönberg und Jean Sibelius haben sich später auf den Maeter-linck-Stoff gestürzt. Das wirft die Frage auf: Was macht dieses Drama so attraktiv? Das am 16. Mai 1893 am Pariser Théâtre des Bouffes-Parisiens uraufgeführte Schau-spiel ist eines der Hauptwerke des dramatischen Symbolismus, mit einem für sich genommen bereits höchst musikalischen Text. Maeterlinck stellt die Gefühlswelt der Liebenden dar. Alles andere lässt er im Dunklen: Ort, Zeit, die Vergangenheit der handelnden Personen. So entsteht ein poetischer Kosmos voller Andeutungen und Unklarheiten, mit viel Atmosphäre und wenig Handlung: ein düsteres Schloss, ein kranker König, dessen Sohn Golaud und sein Bruder Pelléas, die zu Rivalen werden um die schöne Mélisande. Golaud tötet Pelléas und verwundet die Geliebte. Melisande stirbt nach einer Frühgeburt.

Drei Stücke seiner „Pelléas“-Musik stellt Gabriel Fauré zu einer Suite zusammen ( UA 1901 ). Acht Jahre später kommt die „Sicilienne“ hinzu, die Fauré einer anderen seiner Bühnenmusiken entnimmt. In dieser heute bekannten, viersätzigen Form ist die Suite zum ersten Mal im Dezember 1912 in Paris zu hören. Gleich das luftige

Besetzung 2 Flöten,2 Oboen,2 Klarinetten,2 Fagotte,4 Hörner,2 Trompeten,Pauken,Harfe,Streicher

Komponiert1898

Dauer˜ 20 Minuten

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75. philharmonisches konzert

„wenn ich an meinem alten, von würmern zerfressenen klavier saß, beneidete ich keinen könig um sein glück

“joseph haydn

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95. philharmonisches konzert

„Prélude“ weist voraus auf die tragische Handlung und porträtiert die sehnsuchtsvoll liebende Heldin. Am Ende des Satzes sind die Klänge von Golauds Horn zu hören. Der zweite Satz trägt den Beinamen „La Fileuse“ („Die Spinnerin“). Das Spinnrad, an dem Mélisande sitzt, wird von schnurrenden Streicherfiguren dargestellt, über die eine Oboengirlande schwebt. Die poetisch-walzerhafte „Sicilienne“ mit dem berühmten Flötensolo zeigt Fauré als Meister der berückenden Melodie. Die Musik von „La Mort de Mélisande“ präsentiert sich schließlich als atmosphärisch dichte, aber nicht allzu düstere Trauermusik. Fauré selbst wird 1924 mit dieser musikali-schen Begleitung zu Grabe getragen.

Mozart: Sinfonie D-Dur KV 297, Pariser Sinfonie„Ganz Paris träumt von der Liebe“ – Gefühle, wie sie Caterina Valente und Cole Porter 1954 für die Metropole an der Seine gehegt haben, sind Wolfgang Amadeus Mozart ( 1756—1791 ) wohl fremd gewesen. Der Grund seines Parisbesuchs im März 1778 ist nicht amouröser, sondern beruflicher Natur. Zumal reist er mit seiner Mutter, da sind Eskapaden unwahrscheinlich. Im Herbst 1777 bricht Mozart auf, um seine Kratzfüße in den Musikzentren der damaligen Zeit zu machen. Zunächst sammelt er Erfahrungen in Mannheim. Der Hof dort ist ein Mittelpunkt neuer musi-kalischer Strömungen, das von Christian Cannabich geleitete Orchester genießt einen hervorragenden Ruf. Viele Mannheimer Neuerungen übernimmt Mozart in seine Kompositionen: Das schnell wechselnde dynamische Hell-Dunkel zum Beispiel, oder das legendäre Crescendo, kombiniert mit einer aufsteigenden Ton-folge. Heute wird diese Verbindung „Mannheimer Rakete“ genannt. Kontraste, Überraschungen, die ungewöhnliche gestische Sprache – all das wirkt auf Mozart inspirierend. Der Vater Leopold tut das freilich als „Misch=masch“ ab. Er versetzt seinem Sohn verbal einen Tritt, als der zu lange in Mannheim verweilt. „Fort mit Dir nach Paris, und das bald, setzte Dich großen Leuten an die Seite – aut Caesar aut nihil! [ Entweder Caesar oder Nichts! ] Von Paris aus geht der Name eines Mannes von großem Talente durch die Welt“.

Glänzender Tumult, ernste GrazieWas der Sohn in Mannheim gelernt hat und was er in Paris dem noch hinzufügt, davon ist vor allem seine Sinfonie Nr. 31 ein getreuer Spiegel. Mozart schreibt sie für seinen Auftritt am 18. Juni 1778 im Rahmen der berühmten Reihe der „Concerts spirituels“. Er konzipiert ein Werk ohne Menuett. In Paris ist das so üblich – und man lässt ungewöhnlicher Weise auch die Wiederholungen von Satzteilen weg. Sich an die Pariser Verhältnisse anzupassen, fällt Mozart nicht leicht. Oft arbeitet er die „Pariser“ Sinfonie um, das zeigt die handschriftliche Partitur. Repräsentativ in Haltung, Anspruch und Charakter ist sie, groß besetzt und voller theatralischer Wirkungen und Zuspitzungen. Sie trumpft auf, gibt sich monumental weiträumig. In ihren Details aber ist sie witzig und komödiantisch.

Majestätisch schon beginnt der 1. Satz mit einer mächtig aufstrebenden Streicher-bewegung und – im Kontrast dazu – einer verspielten Wendung der Violinen. Das zweite, ruhigere Thema ist tänzerisch und heiter. Dass eine Wiederholung des gesam-ten Satzes verlangt wird, erwähnt Mozart mit Genugtuung. Der 2. Satz im Andante kommt bei Konzertveranstalter Le Gros nicht so gut an. Mozart schreibt kurzerhand für die nächste Aufführung einen neuen Mittelsatz. Erinnert das volkstümliche Hauptthema nicht an „Kuckuck, Kuckuck, ruft’s aus dem Wald“? Über den originel-len Beginn des 3. Satzes, der mit 2 Violinen im Piano beginnt und dann ins Forte

ausbricht, schreibt Mozart stolz: „mit hin machten die zuhörer, wie ichs erwartete beym Piano sch – dann kam gleich das forte – sie das forte hören, und die Hände zu klatschen war eins“. In diesem Finale wechseln konzertierende Instrumente ab mit dem Orchester, ähnlich wie in einem barocken Concerto grosso. Mit dem zweiten Thema, einer angedeuteten Fuge, wird Mozart ein wenig akademisch, was aber nur eine Pose ist. Besonders dieser letzte Satz ist für Mozart-Forscher Albert Einstein ein Meisterstück, schwebend „zwischen glänzendem Tumult und ernster Grazie“.

Henri Tomasi: TrompetenkonzertVon Wolfgang Amadeus Mozart einen Bogen zu schlagen zu Henri Tomasi ( 1901—1971 ), ist schwierig. Doch wie Leopold Mozart seinen Sohn als Wunderkind in ganz Europa präsentiert, so wird auch Tomasi in seiner Kindheit von seinem Vater wie ein dressiertes Äffchen vorgeführt. So jedenfalls kommt sich Tomasi vor, als er für die besseren Familien Marseilles Klavier spielt. Tomasi kommt aus einfachen Verhältnissen, aus einem der Arbeiterviertel der Stadt. Als Teenager gewinnt er bereits Preise, und schon früh besucht er das Konservatorium seiner Heimatstadt. Doch das Geld ist oft knapp. Als Pianist tingelt Tomasi durch Hotels, Restaurants, Bordelle und Kinos. Dann endlich, nach dem Ersten Weltkrieg, ist ein Studium am Pariser Conservatoire möglich. Vor allem als Dirigent ist er im 20. Jahrhundert bekannt geworden. Seine Karriere führt ihn nach Indochina, aber auch zum Orche-stre National de France und in den Graben der Oper von Monte Carlo. Von seinen Kompositionen, die heute größtenteils vergessen sind, ist sein 1948 geschriebenes Trompetenkonzert bis heute im Repertoire. Für neue musikalische Strömungen des 20. Jahrhunderts ist Tomasi immer offen gewesen, hat sich aber nie sklavisch an feste Kompositionsmethoden gehalten. „Ich kann Systeme und Sektierertum nicht ausstehen. Ich schreibe für ein großes Publikum. Musik, die nicht von Herzen kommt, ist keine Musik.“

Laue Nächte auf KorsikaTomasis Trompetenkonzert ist Ludovic Vaillant gewidmet, der damals Professor am Pariser Conservatoire ist und überdies Solotrompeter im Orchestre Natio-nal. Der Solist muss in diesem Konzert auf eine Reihe verschiedener Dämpfer zurückgreifen, was mehr oder weniger charakteristisch ist für das Klangbild des Stückes. Der 1. Satz „Allegro et Cadence“ beginnt mit einer markanten Fanfare, die kombiniert ist mit einem Akzent der kleinen Trommel: Eine Verbindung, die später wiederkehrt. Darauf folgt ein ruhiges Thema, das ein wenig swingt. Die aufgeregten, zackigen Trompetenstöße kehren wieder, es entfaltet sich ein bril-lanter, virtuoser Satz. Eine Kadenz – das große Solo – wird mit den Klängen der Trommel unterlegt. In mediterranes Licht getaucht ist der 2. Satz „Nocturne“. An laue Nächte auf Korsika, der Heimat von Tomasis Familie, darf man hier sehr wohl denken. Unter anderem bestimmt die Harfe das fast impressionistische Klangbild. Auf ein quirliges Volksfest scheint es uns im 3. Satz verschlagen zu haben. Gewitzt und virtuos ist dieses Finale, und natürlich ist der Satz eine Herausforderung für den Solisten. Viel zu schnell rauscht und tanzt er vorüber.

Ravel: „Daphnis et Chloë“ Apropos Tanz: Im recht schmalen Oeuvre von Maurice Ravel ( 1875—1937 ) spielt er eine entscheidende Rolle. Über 20 Jahre hat er sich mit dieser Kunstform beschäf-tigt, die in seinen Werken die unterschiedlichsten, meist hoch stilisierten Formen

Besetzung 2 Flöten,2 Oboen,2 Klarinetten,2 Fagotte,2 Hörner,2 Trompeten,Pauken,Streicher

Komponiert1778

Dauer˜ 19 Minuten

Besetzung 3 Flöten (Piccolo),3 Oboen (Englischhorn),2 Klarinetten,2 Fagotte,4 Hörner,3 Posaunen,Tuba,Pauken,Harfe,Celesta,Streicher

Komponiert1948

Dauer˜ 17 Minuten

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angenommen hat. Ein Meisterstück in dieser Hinsicht ist die „symphonie choréo-graphique“ „Daphnis et Chloë“. Drei Jahre verbringt Ravel mit der Partitur, die Igor Strawinsky „eines der schönsten Produkte der gesamten französischen Musik“ genannt hat. Ravel schreibt das Ballett für die berühmte Truppe der „Balletts Rus-ses“ von Sergei Djagilew. Am 8. Juni 1912 ist Premiere am Théâtre du Châtelet. Auf die Geschichte, wie sie der griechische Schriftsteller Longos wahrscheinlich um das zweite oder dritte Jahrhundert nach Christus notiert hat, blickt Ravel durch die Brille des Dichters Jacques Amyot. Ende des 16. Jahrhunderts hat er den Mythos nacherzählt.

„Daphnis et Chloë“ berichtet von zwei Findelkindern, die elternlos auf der Insel Lesbos aufwachsen. Daphnis wird im Wald von einer Ziege genährt und später von Hirten adoptiert; Chloë erfährt ein ähnliches Schicksal. Schon als Kinder spielen sie gemeinsam. Nach und nach entdecken sie ihre Liebe zueinander. Nebenbuh-ler haben in dieser idealen Verbindung keinen Platz. Das pastorale Glück wird zwar immer wieder unterbrochen, Daphnis wird beispielsweise von Seeräubern entführt. Nicht wenig Unbill müssen die Liebenden während der in vier Bücher aufgeteilten, länglichen Geschichte des Longos erdulden. Doch erotisch kommen sie sich in diesen Schäferstündchen immer näher. Am Ende ist das Glück allgemein, denn Daphnis und Chloë finden zudem ihre wahren Eltern. Für Maurice Ravel hat diese Geschichte vor allem mit jenen Idyllen zu tun, wie sie französische Maler im 18. Jahrhundert auf ihre Leinwände gebracht haben. Für ihn ist „Daphnis et Chloë“ eine pastorale Zauberwelt – voller klassischer Reinheit und Unschuld.

Triumph der LiebeDie zweite Suite ( 1913, Uraufführungsdaten unbekannt ) beginnt mit dem Sonnen-aufgang, der das dritte Bild des Balletts einleitet. Dieser „Lever du Jour“ ist eines der suggestivsten musikalischen Naturbilder überhaupt. Über einen murmelnden Klangteppich aus Flöten, Harfen und Streichern zwitschern und tirilieren Vogelstim-men, bevor sich eine großzügige Melodie zu Höhepunkten aufschwingt. Dann hat der alte Hirt Lammon seinen Auftritt. Er berichtet, dass Pan Chloë gerettet habe ( eine der vielen glücklichen Fügungen in dieser Geschichte ). Inspiriert habe den Hirtengott dazu die einst geliebte Nymphe Syrinx. In der folgenden „Pantomime“ wird nun die Geschichte eben dieser Liebe noch einmal dargestellt. Immens sind in diesem Satz die Aufgaben für die Solo-Flöte. Die überschäumende, unglaub-liche Triebkräfte entwickelnde „Danse générale“ benutzt den Fünfvierteltakt, um besondere rhythmische Wirkungen zu erzielen. Dieses Bacchanal hat Ravel allein ein Jahr Arbeit gekostet. Ein wildes Fest. Und natürlich auch: Ein Triumph der Liebe.

—Markus Bruderreck

„nur wer die wirklichkeit erkannt hat, ist zu einer traumwelt in ihr fähig.

“hans-christoph neuert

Besetzung Piccolo,2 Flöten,Altflöte,2 Oboen,Englischhorn,2 Klarinetten,Es-Klarinette,Bassklarinette,2 Fagotte,Kontrafagott,4 Hörner,4 Trompeten,3 Posaunen,Tuba,Pauken,Schlagzeug,2 Harfen,Celesta,Streicher

Komponiert1907 / 1912

Dauer˜ 18 Minuten

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Julia Jones, DirigentinDie Britin Julia Jones erhielt ihre Ausbildung unter anderem an der Chethams School of Music Manchester, der University Bristol sowie der Guildhall School of Music and Drama London. In Deutschland legte sie als Korrepetitorin an der Oper Köln und dem Staatstheater Stuttgart das Fundament für eine erfolgreiche Dirigentenkarriere. Nach Stationen in Ulm und Darmstadt wechselte sie 1998 als Chefdirigentin ans Theater Basel sowie 2008 ans Teatro Nacional de São Carlos Lissabon und zum Orquestra Sin-fónica Portuguesa. Ihr Geschick beim Kombinieren von traditionellem Kernrepertoire mit ausgefalleneren Werken macht ihre Konzertprogramme mit Orchestern wie der Staatskapelle Dresden, den Philharmoniker Hamburg und dem Mozarteumorchester Salzburg, unverkennbar. Sie ist regelmäßig zu Gast an der Semperoper Dresden, der Oper Frankfurt, dem Sinfonieorchester Wuppertal und dem Nederlands Symphonie-orkest. Nennenswert sind auch Kooperationen mit dem Royal Opera House Covent Garden, der Staatsoper Berlin, der Wiener Staatsoper und den Salzburger Festspielen.

Highlights 2015/16 sind neben Konzerten hier in Dortmund Engagements an der Den Norske Opera, beim Tonkünstler-Orchester und beim Orchestre Philharmonique de Strasbourg. Sie dirigiert „Orlando“ in Freiburg und „Così fan tutte“ in Wien (Volks-oper) und knüpft damit an ihre Erfolge mit diesen Neuinszenierungen in der letzten Spielzeit an.

Balázs Tóth, TrompeteBalázs Tóth, der 1986 in Balassagyarmat in Ungarn geboren wurde, kommt aus einem musikalischen Elternhaus. Im Alter von sechs Jahren erhielt er seinen ersten Trompe-tenunterricht von seinem Vater. Nach dem Studium an der Franz-Liszt-Musikakademie in Budapest bei Tamás Velenczei führte ihn ein Stipendium von 2009 bis 2011 an die Orchester-Akademie der Berliner Philharmoniker.

Balázs Tóth ist mehrfacher Preisträger bei nationalen und internationalen Wettbewer-ben. 2007 ging er beim Internationalen Wettbewerb für Blechbläser im tschechischen Brünn als Sieger hervor. Ebenfalls 2007 erhielt er beim Internationalen Aeolus Bläser-wettbewerb in Düsseldorf den ersten Preis sowie den Publikumspreis. 2008 errang er zwei weitere erste Preise bei Wettbewerben in Südkorea und in Budapest. Seit jenem Jahr wirkt er auch regelmäßig bei Konzerten des Budapest Festival Orchestra mit.

Balázs Tóth ist seit der Spielzeit 2012 /13 Solo-Trompeter bei den Dortmunder Phil-harmonikern.

julia jones

balázs tóth

biografien

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155. philharmonisches konzert

2. Konzert Wiener Klassikspiel_lust

Mo 01.02.2016, 19.00 UhrKonzerthaus Dortmund

Wolfgang Amadeus MozartOuvertüre zu „Die Zauberflöte“ KV 620Ludwig van BeethovenTripelkonzert C-Dur op. 56 für Klavier, Violine und VioloncelloFranz Schubert5. Sinfonie B-Dur D 485

Gabriel Feltz, Dirigent & KlavierShinkyung Kim, ViolineFranziska Batzdorf, Violoncello

6. Philharmonisches Konzerttraum_welten

Di 23.02. + Mi 24.02.2016, 20.00 UhrKonzerthaus Dortmund

Maurice RavelLa ValseCamille Saint-Saëns2. Klavierkonzert g-Moll op.22Sergej Rachmaninow1. Sinfonie d-Moll op.13

Gabriel Feltz, DirigentBeatrice Berrut, Klavier

StummfilmkonzertCity Lights

Mo 29.02.2016, 19.00 UhrKonzerthaus Dortmund

City Lights – Lichter der Großstadt (1931)Tragikomödie von und mit Charlie Chaplin,mit Musik von Charlie Chaplin

Gabriel Feltz, Dirigent

vorschaubesetzung1. ViolineAlexander PrushinskiyShinkyung KimYang LiAlf HoffmannWolfram WeberHelmut KossowAndreas GreuerGesa RenzenbrinkBranca WellerBela TambreaBeata WeberJoowon ParkSimona Predut **Antonina Demianenco *

2. ViolineNina LiepeFrank RudolphOleguer Beltran PallaresRenate OschmannUlrike Grosser-KrotzingerBjörn KuhlenIris PlettnerMartin WesterhoffDariusz WisniewskiNatalie BreuningerSanghwa PyoSatoko Koga **

ViolaRoman NowickiJosephine RangeMartin BurghardtJohannes HobbingArmin BehrIldikó CzelleczJuan Ureña HeviaSeulki HaYukari Yoshiuchi **Britta Simpson *

VioloncelloFranziska BatzdorfRisto RajakorpiEmanuel MatzHauke HackMarkus BeulDenis KrotovFlorian SebaldAndrei Simion

KontrabassTomoko TadokoroFrank KistnerDirk NolteManuela UhlmannArtem Nikolaevsky **Klaus Heimbucher *

FlöteBettina GeigerBritta SchottAnna Pajak-MichalskaMilica Zivanic **

OboeVolkmar Schöller Stefanie Dietz Christiane Dimigen

KlarinetteWillfried Roth Schmidt Meriam Dercksen **Martin Bewersdorff Matthias Grimminger

FagottKrzysztof SiudmakMinori TsuchiyamaJörg WehnerRoland Grabert

HornMonika LorenzenArnd SchmittDavid KoerperFerenc Pal

TrompeteMitsugu HottaDaniel HufnaglFlorian RastLeonhard Braun **

PosauneDirk EllerkampJohannes LeitnerPaul Galke

TubaThomas Kerstner

Pauke / SchlagzeugLorris DathRoland KrebsKarl-Josef KelsEmi Shimada **Yukinobu Ishikawa **Benedikt Clemens *Dirk Neuner *Levin Cürlis *Alexander Bock *Claudius Lopez-Diaz *Veith Kloeters *

HarfeValeska GleserHelene Schütz

CelestaTatiana Prushinskaya

* = Aushilfe** = Praktikant / in

(kurzfristige Besetzungs-änderungen vorbehalten)

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5. philharmonisches konzert

Impressum Theater Dortmund Spielzeit 2015 /  2016 Geschäftsführende Direktorin Bettina Pesch Generalmusikdirektor Gabriel Feltz Redaktion Anneliese Schürer Fotos Magdalena Spinn, Debbie Runkel, Maurice Korbel, Christoph Müller-Girod Druck Druck & Verlag Kettler GmbH, Bönen Redaktionsschluss 11.01.2016 Gefördert durch Sparkasse Dortmund, Theater- und Konzertfreunde Dortmund e.V., Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, WDR 3 Kulturpartnerschaft

philharmoniker.theaterdo.de doklassik.de

Karten 0231   /  50   27   222Abo 0231   /   50   22   442

theater- und konzertfreundedortmund e.v.

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