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Fünfzehnte Corona-Bekämpfungsverordnung Rheinland-Pfalz (15. CoBeLVO) Vom 8. Januar 2021 Aufgrund des § 32 Satz 1 in Verbindung mit § 28 Abs. 1 Satz 1 und 2, § 28 a Abs. 1 und den §§ 29 und 30 Abs. 1 Satz 2 des Infektionsschutzgesetzes vom 20. Juli 2000 (BGBl. I S. 1045), zuletzt geändert durch Artikel 4 a des Gesetzes vom 21. Dezember 2020 (BGBl. I S. 3136), in Verbindung mit § 1 Nr. 1 der Landesverordnung zur Durchführung des Infektionsschutzgesetzes vom 10. März 2010 (GVBl. S. 55), zuletzt geändert durch § 7 des Gesetzes vom 15. Oktober 2012 (GVBl. S. 341), BS 2126-10, wird verordnet: Teil 1 Allgemeine Schutzmaßnahmen § 1 (1) Jede Person wird angehalten, nähere und längere Kontakte zu anderen Personen auf ein Minimum zu reduzieren und den Kreis der Personen, zu denen nähere oder längere Kontakte bestehen, möglichst konstant zu lassen. Private Zusammenkünfte, die in der eigenen Wohnung oder anderen eigenen geschlossenen Räumlichkeiten stattfinden, sollen auf die Angehörigen des eigenen Hausstands und eine Person eines weiteren Hausstands beschränkt werden, wobei deren Kinder bis einschließlich sechs Jahre bei der Bestimmung der Personenanzahl außer Betracht bleiben können. Dem nicht in häuslicher Gemeinschaft lebenden Elternteil ist es erlaubt, sein Umgangsrecht weiterhin auszuüben. Soweit es zwingende persönliche Gründe erfordern, insbesondere wenn eine angemessene Betreuung für Minderjährige oder pflegebedürftige Personen unter Ausschöpfung aller zumutbaren Möglichkeiten nicht umsetzbar ist, ist auch die Anwesenheit mehrerer Personen eines weiteren Hausstands gestattet. Wo die Möglichkeit besteht, sollen Zusammenkünfte vorzugsweise im Freien abgehalten werden. Personen mit Symptomen einer Atemwegsinfektion (insbesondere Husten, Erkältungssymptomatik, Fieber) sollen möglichst zu Hause bleiben; ihnen ist im Regelfall der Zutritt zu Einrichtungen, Veranstaltungen und Versammlungen zu verwehren. (2) Bei Begegnungen mit anderen Personen im öffentlichen Raum ist ein Mindestabstand von 1,5 Metern einzuhalten, soweit sich aus dieser Verordnung nichts Anderes ergibt (Abstandsgebot). Satz 1 gilt auch, wenn eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen wird. Satz

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Fünfzehnte Corona-Bekämpfungsverordnung Rheinland-Pfalz

(15. CoBeLVO)

Vom 8. Januar 2021

Aufgrund des § 32 Satz 1 in Verbindung mit § 28 Abs. 1 Satz 1 und 2, § 28 a Abs. 1 und den

§§ 29 und 30 Abs. 1 Satz 2 des Infektionsschutzgesetzes vom 20. Juli 2000 (BGBl. I S. 1045),

zuletzt geändert durch Artikel 4 a des Gesetzes vom 21. Dezember 2020 (BGBl. I S. 3136),

in Verbindung mit § 1 Nr. 1 der Landesverordnung zur Durchführung des

Infektionsschutzgesetzes vom 10. März 2010 (GVBl. S. 55), zuletzt geändert durch § 7 des

Gesetzes vom 15. Oktober 2012 (GVBl. S. 341), BS 2126-10, wird verordnet:

Teil 1

Allgemeine Schutzmaßnahmen

§ 1

(1) Jede Person wird angehalten, nähere und längere Kontakte zu anderen Personen auf ein

Minimum zu reduzieren und den Kreis der Personen, zu denen nähere oder längere Kontakte

bestehen, möglichst konstant zu lassen. Private Zusammenkünfte, die in der eigenen

Wohnung oder anderen eigenen geschlossenen Räumlichkeiten stattfinden, sollen auf die

Angehörigen des eigenen Hausstands und eine Person eines weiteren Hausstands

beschränkt werden, wobei deren Kinder bis einschließlich sechs Jahre bei der Bestimmung

der Personenanzahl außer Betracht bleiben können. Dem nicht in häuslicher Gemeinschaft

lebenden Elternteil ist es erlaubt, sein Umgangsrecht weiterhin auszuüben. Soweit es

zwingende persönliche Gründe erfordern, insbesondere wenn eine angemessene Betreuung

für Minderjährige oder pflegebedürftige Personen unter Ausschöpfung aller zumutbaren

Möglichkeiten nicht umsetzbar ist, ist auch die Anwesenheit mehrerer Personen eines

weiteren Hausstands gestattet. Wo die Möglichkeit besteht, sollen Zusammenkünfte

vorzugsweise im Freien abgehalten werden. Personen mit Symptomen einer

Atemwegsinfektion (insbesondere Husten, Erkältungssymptomatik, Fieber) sollen möglichst

zu Hause bleiben; ihnen ist im Regelfall der Zutritt zu Einrichtungen, Veranstaltungen und

Versammlungen zu verwehren.

(2) Bei Begegnungen mit anderen Personen im öffentlichen Raum ist ein Mindestabstand

von 1,5 Metern einzuhalten, soweit sich aus dieser Verordnung nichts Anderes ergibt

(Abstandsgebot). Satz 1 gilt auch, wenn eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen wird. Satz

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1 gilt nicht für Kontakte, bei denen Personen bestimmungsgemäß zumindest kurzfristig

zusammenkommen müssen, beispielsweise bei Nutzung des öffentlichen

Personennahverkehrs sowie bei ehrenamtlichem Engagement zur Versorgung der

Bevölkerung.

(3) In geschlossenen Räumen, die öffentlich oder im Rahmen eines Besuchs- oder

Kundenverkehrs zugänglich sind, ist eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen. Dies gilt

darüber hinaus an allen Orten mit Publikumsverkehr, so auch an Örtlichkeiten in der

Öffentlichkeit unter freiem Himmel, an denen sich Menschen entweder auf engem Raum

oder nicht nur vorübergehend begegnen. Die Bestimmung der Orte nach Satz 2 sowie die

Bestimmung eines zeitlichen Umfangs der Verpflichtung, eine Mund-Nasen-Bedeckung zu

tragen, obliegt der zuständigen Kreisverwaltung, in kreisfreien Städten der Stadtverwaltung

als Kreisordnungsbehörde. Im Übrigen ist eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen, soweit

dies in dieser Verordnung angeordnet wird (Maskenpflicht).

(4) Das Abstandsgebot sowie die Maskenpflicht gelten nicht

1. für Kinder bis zur Vollendung des sechsten Lebensjahres,

2. für Personen, denen dies wegen einer Behinderung oder aus gesundheitlichen

Gründen nicht möglich oder unzumutbar ist; dies ist durch ärztliche Bescheinigung

nachzuweisen,

3. soweit und solange es zur Kommunikation mit Menschen mit einer Hör- oder

Sehbehinderung, zu Identifikationszwecken oder im Zusammenhang mit der

Wahrnehmung von Aufgaben der Rechtspflege (einschließlich der Notariate und

Rechtsanwaltskanzleien) erforderlich ist,

4. für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Einrichtungen, wenn anderweitige geeignete

Schutzmaßnahmen getroffen werden oder solange kein Kontakt zu Kundinnen und

Kunden oder Besucherinnen und Besuchern besteht.

(5) Sofern in öffentlichen oder gewerblichen Einrichtungen oder im unmittelbaren Umfeld

solcher Einrichtungen mit der Ansammlung von Personen zu rechnen ist, sind durch den

Betreiber der Einrichtung oder Veranlasser einer Versammlung, Ansammlung oder

sonstigen Zusammenkunft Maßnahmen zur Einhaltung des Abstandsgebots, insbesondere

zur Steuerung des Zutritts, zu ergreifen, wie beispielsweise durch Anbringen von gut

sichtbaren Abstandsmarkierungen im Abstand von mindestens 1,5 Metern. In

Wartesituationen gilt die Maskenpflicht nach § 1 Abs. 3 Satz 4.

(6) In öffentlichen oder gewerblichen Einrichtungen sind besondere Hygienemaßnahmen,

wie beispielweise die Bereitstellung von Desinfektionsmittel, erhöhte Reinigungsintervalle,

Trennvorrichtungen und ähnliche Maßnahmen, vorzusehen.

(7) Soweit in dieser Verordnung eine Personenbegrenzung angeordnet wird, gilt, dass sich

in einer Einrichtung

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a) mit einer Verkaufs- oder Besucherfläche von bis zu 800 qm insgesamt höchstens eine

Person pro 10 qm Verkaufs- oder Besucherfläche und

b) mit einer Verkaufs- oder Besucherfläche ab 801 qm insgesamt auf einer Fläche von

800 qm höchstens eine Person pro 10 qm Verkaufs- oder Besucherfläche und auf der

800 qm übersteigenden Fläche höchstens eine Person pro 20 qm Verkaufs- oder

Besucherfläche

aufhalten darf (Personenbegrenzung).

(8) Der Betreiber einer Einrichtung oder Veranlasser einer Ansammlung oder sonstigen

Zusammenkunft hat die Kontaktnachverfolgbarkeit sicherzustellen, sofern dies in dieser

Verordnung bestimmt wird; werden gegenüber der oder dem zur Datenerhebung

Verpflichteten Kontaktdaten angegeben, müssen diese wahrheitsgemäß sein und eine

Kontaktnachverfolgung ermöglichen (Kontakterfassung). Unter Einhaltung der

datenschutzrechtlichen Bestimmungen sind die Kontaktdaten, die eine Erreichbarkeit der

Person sicherstellen (Name, Vorname, Anschrift, Telefonnummer), sowie Datum und Zeit

der Anwesenheit der Person zu erheben. Die oder der zur Datenerhebung Verpflichtete hat

zu prüfen, ob die angegebenen Kontaktdaten vollständig sind und ob diese offenkundig

falsche Angaben enthalten (Plausibilitätsprüfung). Personen, die die Erhebung ihrer

Kontaktdaten verweigern oder offenkundig falsche oder unvollständige Angaben machen,

sind von dem Besuch oder der Nutzung der Einrichtung oder von der Teilnahme an der

Ansammlung oder Zusammenkunft durch den Betreiber der Einrichtung oder Veranlasser

der Ansammlung oder sonstigen Zusammenkunft auszuschließen. Die zur Datenerhebung

Verpflichteten haben sicherzustellen, dass eine Kenntnisnahme der erfassten Daten durch

Unbefugte ausgeschlossen ist. Die Daten dürfen zu einem anderen Zweck als der

Aushändigung auf Anforderung an das zuständige Gesundheitsamt nicht verwendet werden

und sind vier Wochen nach Erhebung zu löschen. Sich aus anderen Rechtsvorschriften

ergebende Datenaufbewahrungspflichten bleiben unberührt. Das zuständige

Gesundheitsamt kann, soweit dies zur Erfüllung seiner nach den Bestimmungen des

Infektionsschutzgesetzes (IfSG) und dieser Verordnung obliegenden Aufgaben erforderlich

ist, Auskunft über die Kontaktdaten verlangen; die Daten sind unverzüglich zu übermitteln.

Eine Weitergabe der übermittelten Daten durch das zuständige Gesundheitsamt oder eine

Weiterverwendung durch dieses zu anderen Zwecken als der Kontaktnachverfolgung ist

ausgeschlossen. An das zuständige Gesundheitsamt übermittelte Daten sind von diesem

unverzüglich irreversibel zu löschen, sobald die Daten für die Aufgabenerfüllung nicht mehr

benötigt werden.

(9) Die auf der Internetseite der Landesregierung (www.corona.rlp.de) veröffentlichten

Hygienekonzepte in ihrer jeweils geltenden Fassung sind zu beachten. Sofern für einzelne

Einrichtungen oder Maßnahmen keine Hygienekonzepte auf der Internetseite der

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Landesregierung oder der fachlich zuständigen Ministerien veröffentlicht sind, gelten die

Hygienekonzepte vergleichbarer Einrichtungen oder Lebenssachverhalte entsprechend.

(10) Ausnahmegenehmigungen von den Bestimmungen der Absätze 2 bis 8 können in

begründeten Einzelfällen auf Antrag von der zuständigen Kreisverwaltung, in kreisfreien

Städten der Stadtverwaltung als Kreisordnungsbehörde unter Auflagen erteilt werden, soweit

das Schutzniveau vergleichbar, dies aus epidemiologischer Sicht, insbesondere unter

Berücksichtigung des jeweils aktuellen Infektionsgeschehens, vertretbar ist und der Zweck

dieser Verordnung nicht beeinträchtigt wird.

Teil 2

Versammlungen, Veranstaltungen und

Zusammenkünfte von Personen

§ 2

(1) Der Aufenthalt im öffentlichen Raum ist nur alleine oder mit den Angehörigen des eigenen

Hausstands und einer Person eines weiteren Hausstands gestattet, wobei deren Kinder bis

einschließlich sechs Jahre bei der Ermittlung der Personenanzahl außer Betracht bleiben.

Dem nicht in häuslicher Gemeinschaft lebenden Elternteil ist es erlaubt, sein Umgangsrecht

weiterhin auszuüben. § 1 Abs. 2 Satz 1 findet keine Anwendung. Soweit es zwingende

persönliche Gründe erfordern, insbesondere wenn eine angemessene Betreuung für

Minderjährige oder pflegebedürftige Personen unter Ausschöpfung aller zumutbaren

Möglichkeiten nicht umsetzbar ist, ist auch die Anwesenheit mehrerer minderjähriger

Personen eines weiteren Hausstands gestattet.

(2) Erlaubt sind

1. Zusammenkünfte aus geschäftlichen, beruflichen oder dienstlichen Anlässen, bei

denen Personen unmittelbar zusammenarbeiten müssen, einschließlich der

erforderlichen Bewirtschaftung landwirtschaftlicher und forstwirtschaftlicher Flächen,

sowie aus bildungs-, prüfungs- oder betreuungsrelevanten Gründen,

2. Zusammenkünfte bei Stellen und Einrichtungen, die öffentlich-rechtliche Aufgaben

wahrnehmen.

Für Zusammenkünfte nach Satz 1 gilt § 1 Abs. 2 Satz 1 nicht. Es gilt die Maskenpflicht nach

§ 1 Abs. 3 Satz 4.

(3) Versammlungen unter freiem Himmel können durch die nach dem Versammlungsgesetz

zuständige Behörde unter Auflagen, insbesondere zum Abstandsgebot nach § 1 Abs. 2 Satz

1 sowie zur Maskenpflicht nach § 1 Abs. 3 Satz 4 zugelassen werden, soweit dies im

Einzelfall aus epidemiologischer Sicht vertretbar ist.

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(4) Zusammenkünfte von Personen, die der Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit

und Ordnung, der Rechtspflege (einschließlich der Notariate und Rechtsanwaltskanzleien),

der Vorbereitung und Durchführung von öffentlichen Wahlen, insbesondere von

Wahlkreiskonferenzen und Vertreterversammlungen, der Durchführung von

Blutspendeterminen, der Durchführung von Prüfungen an Hochschulen sowie der

Durchführung von Auswahlverfahren für zulassungsbeschränkte Studiengänge,

insbesondere Studieneignungstests, oder der Daseinsvorsorge zu dienen bestimmt sind,

sind unter Berücksichtigung der allgemeinen Schutzmaßnahmen nach § 1 erlaubt. Bei

Zusammenkünften der Rechtspflege soll grundsätzlich bei Begegnung mit anderen

Personen eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden. In den übrigen Fällen gilt die

Maskenpflicht nach § 1 Abs. 3 Satz 4.

(5) An Zusammenkünften von Personen anlässlich Bestattungen dürfen als Trauergäste

folgende Personen teilnehmen:

1. die Ehegattin oder der Ehegatte, die Lebenspartnerin oder der Lebenspartner, die

Verlobte oder der Verlobte der Verstorbenen oder des Verstorbenen,

2. Personen, die mit der Verstorbenen oder dem Verstorbenen im ersten oder zweiten

Grad verwandt sind sowie deren Ehegattinnen oder Ehegatten oder

Lebenspartnerinnen oder Lebenspartner, und

3. Personen eines weiteren Hausstands.

Über den Personenkreis nach Satz 1 hinaus dürfen auch weitere Personen teilnehmen,

wenn sichergestellt ist, dass die Personenbegrenzung nach § 1 Abs. 7 eingehalten wird. Es

gilt die Maskenpflicht nach § 1 Abs. 3 Satz 4.

(6) An standesamtlichen Trauungen dürfen neben den Eheschließenden, der

Standesbeamtin oder dem Standesbeamten sowie weiterer für die Eheschließung

notwendiger Personen und zwei Trauzeuginnen oder Trauzeugen folgende Personen

teilnehmen:

1. Personen, die mit einem der Eheschließenden im ersten oder zweiten Grad verwandt

sind sowie deren Ehegattinnen oder Ehegatten oder Lebenspartnerinnen oder

Lebenspartner, und

2. Personen eines weiteren Hausstands.

Es gilt für alle anwesenden Personen mit Ausnahme der Eheschließenden die Maskenpflicht

nach § 1 Abs. 3 Satz 4.

(7) Zusammenkünfte von Selbsthilfegruppen, die einem Wohlfahrtsverband der LIGA der

Freien Wohlfahrtspflege in Rheinland-Pfalz e. V. angehören oder in den Datenbanken der

Mitglieder der LAG KISS geführt werden und der Bewältigung einer psychischen

Belastungssituation, der Bewältigung einer eigenen Erkrankung oder der Erkrankung eines

Angehörigen dienen, sind unter Beachtung der allgemeinen Schutzmaßnahmen zulässig. Es

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gelten das Abstandsgebot nach § 1 Abs. 2 Satz 1, die Maskenpflicht nach § 1 Abs. 3 Satz 4

und die Pflicht zur Kontakterfassung nach § 1 Abs. 8 Satz 1.

(8) Jede weitere Veranstaltung oder Zusammenkunft von Personen im öffentlichen Raum

oder in angemieteten oder zur Verfügung gestellten Räumen, die nicht unter besondere

Regelungen dieser Verordnung fallen, ist, vorbehaltlich des Selbstorganisationsrechts des

Landtags und der Gebietskörperschaften, untersagt.

(9) Der Konsum von alkoholischen Getränken im öffentlichen Raum ist untersagt.

(10) Ausnahmegenehmigungen von den Bestimmungen der Absätze 1 bis 8 können im

begründeten Einzelfall auf Antrag von der zuständigen Kreisverwaltung, in kreisfreien

Städten der Stadtverwaltung als Kreisordnungsbehörde unter Auflagen erteilt werden, soweit

das Schutzniveau vergleichbar, dies aus epidemiologischer Sicht, insbesondere unter

Berücksichtigung des jeweils aktuellen Infektionsgeschehens, vertretbar ist und der Zweck

dieser Verordnung nicht beeinträchtigt wird.

Teil 3

Religionsausübung

§ 3

(1) Gottesdienste von Religions- oder Glaubensgemeinschaften oder deren

Versammlungen, die für die Selbstorganisation oder Rechtssetzung erforderlich sind, sind

unter Beachtung der allgemeinen Schutzmaßnahmen, insbesondere des Abstandsgebots

nach § 1 Abs. 2 Satz 1 zulässig. Gemeinde- oder Chorgesang ist nicht zulässig. Werden

mehrere Gottesdienste in Folge abgehalten, so soll ein Zeitraum von mindestens einer

Stunde zwischen Ende und Anfang des jeweiligen Gottesdienstes freigehalten werden. Der

Einsatz von Instrumentalmusik ohne verstärkten Aerosolausstoß ist zulässig.

(2) Die Religions- oder Glaubensgemeinschaften stellen sicher, dass Infektionsketten für die

Dauer von vier Wochen rasch und vollständig nachvollzogen werden können. Gottesdienste

und Zusammenkünfte von Religions- oder Glaubensgemeinschaften, die den Charakter

einer größeren Veranstaltung erreichen, sind untersagt. Bei Zusammenkünften, in denen

Besucherzahlen erwartet werden, die zu einer Auslastung der Kapazitäten führen könnten,

ist ein Anmeldungserfordernis einzuführen. Die Religions- und Glaubensgemeinschaften

stellen durch Steuerung des Zutritts sicher, dass Ansammlungen von Personen in öffentlich

zugänglichen oder Gästen vorbehaltenen Bereichen der Einrichtung, die von einer Mehrzahl

von Personen benutzt werden, vermieden werden. Sie sind zur Zusammenarbeit mit dem

zuständigen Gesundheitsamt hinsichtlich der Kontaktnachverfolgung im Falle von

Infektionen verpflichtet.

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(3) In geschlossenen Räumen gilt für Teilnehmende die Maskenpflicht nach § 1 Abs. 3

Satz 4. Ausgenommen sind Geistliche sowie Lektorinnen und Lektoren, Vorbeterinnen und

Vorbeter, Kantorinnen und Kantoren, Vorsängerinnen und Vorsänger unter Einhaltung

zusätzlicher Schutzmaßnahmen, die sich aus den Infektionsschutzkonzepten der Religions-

oder Glaubensgemeinschaften ergeben.

(4) Die Religions- oder Glaubensgemeinschaften oder ihre Dachorganisationen erstellen

Infektionsschutzkonzepte, in denen das Nähere zu den Schutzmaßnahmen, insbesondere

die Sicherstellung der Kontaktnachverfolgung, geregelt wird und legen diese nach

Aufforderung dem zuständigen Gesundheitsamt vor.

Teil 4

Wirtschaftsleben

§ 4

Untersagung der Öffnung oder Durchführung

Untersagt ist die Öffnung oder Durchführung von

1. Clubs, Diskotheken und ähnlichen Einrichtungen,

2. Kirmes, Volksfesten und ähnlichen Einrichtungen,

3. Prostitutionsgewerbe im Sinne des § 2 Abs. 3 des Prostituiertenschutzgesetzes vom

21. Oktober 2016 (BGBl. I S. 2372) in der jeweils geltenden Fassung.

§ 5

Voraussetzungen für die Öffnung

von öffentlichen oder gewerblichen Einrichtungen

(1) Ämter, Behörden, Verwaltungen, der Rechtspflege dienende Einrichtungen

(einschließlich der Notariate und Rechtsanwaltskanzleien), Zulassungsstellen, Bau-,

Betriebs- und Wertstoffhöfe oder ähnliche öffentliche Einrichtungen können unter Beachtung

der allgemeinen Schutzmaßnahmen öffnen, soweit in dieser Verordnung nichts

Abweichendes bestimmt ist. Abhol-, Liefer- und Bringdienste öffentlicher Einrichtungen sind

nach vorheriger Bestellung unter Beachtung der allgemeinen Schutzmaßnahmen zulässig.

(2) Gewerbliche Einrichtungen sind, soweit in dieser Verordnung nichts Abweichendes

bestimmt ist, für den Kundenverkehr geschlossen. Abhol-, Liefer- und Bringdienste

gewerblicher Einrichtungen sind nach vorheriger Bestellung unter Beachtung der

allgemeinen Schutzmaßnahmen zulässig.

(3) Von der Schließung nach Absatz 2 Satz 1 ausgenommen sind

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1. Einzelhandelsbetriebe für Lebensmittel, Direktvermarkter von Lebensmitteln,

Getränkemärkte, Drogerien, Babyfachmärkte,

2. Verkaufsstände auf Wochenmärkten, deren Warenangebot den zulässigen

Einzelhandelsbetrieben entspricht,

3. Apotheken, Sanitätshäuser, Reformhäuser,

4. Tankstellen,

5. Banken und Sparkassen, Poststellen,

6. Reinigungen, Waschsalons,

7. Zeitungs- und Zeitschriftenverkauf,

8. Tierbedarfsmärkte und Futtermittelmärkte,

9. Großhandel.

Bietet eine Einrichtung neben den in Satz 1 genannten Waren oder Dienstleistungen weitere

Waren oder Dienstleistungen an, ist dies zulässig, soweit das weitere Waren- oder

Dienstleistungsangebot nicht den Schwerpunkt des Verkaufssortiments oder Angebots

bildet.

(4) In den Einrichtungen nach den Absätzen 1 und 3 gelten vorbehaltlich der Bestimmungen

des § 2 Abs. 4 sowohl in geschlossenen Räumen als auch im Freien, insbesondere in

Wartesituationen, das Abstandsgebot nach § 1 Abs. 2 Satz 1, die Maskenpflicht nach § 1

Abs. 3 Satz 4 und die Personenbegrenzung nach § 1 Abs. 7. Die Maskenpflicht nach § 1

Abs. 3 Satz 4 gilt auch im unmittelbaren Umfeld der Einrichtung oder auf Parkplätzen. Die

Personenbegrenzung nach § 1 Abs. 7 gilt nicht

1. für Stellen und Einrichtungen, die öffentlich-rechtliche Aufgaben wahrnehmen,

2. auf Wochenmärkten gemäß Absatz 3 Satz 1 Nr. 2 sowie

3. in persönlichen Beratungsgesprächen, wenn sich ausschließlich Personen, die

höchstens zwei Hausständen angehören, in einem Raum aufhalten.

§ 6

Betriebs- und Dienstleistungsbeschränkungen, Betriebsverbote

(1) In allen Arbeits- und Betriebsstätten sowie Lernorten nach § 5 Abs. 2 Nr. 6 BBiG bzw.

§ 26 Abs. 2 Nr. 6 HwO gilt die Maskenpflicht nach § 1 Abs. 3 Satz 4. Satz 1 gilt zwischen

den dort beschäftigten Personen nicht, sofern am jeweiligen Platz der Arbeits- oder

Betriebsstätte der Mindestabstand von 1,5 Metern im Sinne des § 1 Abs. 2 eingehalten

werden kann.

(2) Dienstleistungs- und Handwerksbetriebe sind unter Beachtung der allgemeinen

Schutzmaßnahmen befugt, ihre Tätigkeit auszuüben. Das Abstandsgebot nach § 1 Abs. 2

Satz 1 sowie die Maskenpflicht nach § 1 Abs. 3 Satz 4 sind einzuhalten.

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(3) Kann das Abstandsgebot nach § 1 Abs. 2 Satz 1 zwischen Personen wegen der Art der

Dienstleistung nicht eingehalten werden, wie in Friseursalons, Kosmetikstudios,

Wellnessmassagesalons, Tattoo- oder Piercing-Studios und ähnlichen Betrieben, ist die

Tätigkeit untersagt. Erlaubt sind Dienstleistungen, die medizinischen Gründen dienen, wie

solche von Optikern, Hörgeräteakustikern, in Fußpflegeeinrichtungen, bei der Podologie, bei

Physio-, Ergo- und Logotherapien, beim Rehabilitationssport und Funktionstraining im Sinne

des § 64 Abs. 1 Nr. 3 und 4 des Neunten Buches Sozialgesetzbuch oder Ähnliches. Es gilt

die Maskenpflicht nach § 1 Abs. 3 Satz 4, sofern die Art der Dienstleistung dies zulässt.

Zusätzlich gilt die Pflicht zur Kontakterfassung nach § 1 Abs. 8 Satz 1.

(4) Alle ärztlichen Behandlungen sind erlaubt. Einrichtungen des Gesundheitswesens

bleiben unter Beachtung der notwendigen Hygiene- und Schutzmaßnahmen geöffnet. In

Wartesituationen gemeinsam mit anderen Personen gilt die Maskenpflicht nach § 1 Abs. 3

Satz 4.

§ 7

Gastronomie

(1) Gastronomische Einrichtungen, insbesondere

1. Restaurants, Speisegaststätten, Bars, Kneipen, Cafés, Shisha-Bars und ähnliche

Einrichtungen,

2. Eisdielen, Eiscafés und ähnliche Einrichtungen,

3. Vinotheken, Probierstuben und ähnliche Einrichtungen,

4. Angebote von Tagesausflugsschiffen einschließlich des gastronomischen Angebots

und ähnliche Einrichtungen

sind geschlossen. Abhol-, Liefer- und Bringdienste sowie der Straßenverkauf (ohne

Alkoholausschank) und Ab-Hof-Verkauf sind erlaubt. Für sie gelten die allgemeinen

Schutzmaßnahmen, insbesondere das Abstandsgebot nach § 1 Abs. 2 Satz 1 und die

Maskenpflicht nach § 1 Abs. 3 Satz 4.

(2) Kantinen und Mensen, die ausschließlich die Versorgung der betreffenden Einrichtung

vornehmen, sind nur nach Maßgabe der Sätze 2 bis 6 und unter Beachtung der allgemeinen

Schutzmaßnahmen geöffnet. Ein Verzehr von Speisen und Getränken in den Räumlichkeiten

der Kantine oder Mensa in Kindertagesstätten und Schulen ist nach Maßgabe der in diesen

Einrichtungen geltenden Schutzmaßnahmen zulässig. Im Übrigen ist er nur zulässig, wenn

die Arbeitsabläufe oder die räumliche Situation des Betriebes oder der Einrichtung dies

erfordern. In den in Satz 3 genannten Fällen gelten das Abstandsgebot nach § 1 Abs. 2

Satz 1, die Maskenpflicht nach § 1 Abs. 3 Satz 4 und die Pflicht zur Kontakterfassung nach

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§ 1 Abs. 8. Die Maskenpflicht nach § 1 Abs. 3 Satz 4 entfällt nur am Platz. Im Übrigen gilt

Absatz 1 Satz 2 und 3 entsprechend.

§ 8

Hotellerie, Beherbergungsbetriebe

(1) Einrichtungen des Beherbergungsgewerbes, insbesondere

1. Hotels, Hotels garnis, Pensionen, Gasthöfe, Gästehäuser und ähnliche Einrichtungen,

2. Ferienhäuser, Ferienwohnungen, Privatquartiere und ähnliche Einrichtungen,

3. Jugendherbergen, Familienferienstätten, Jugendbildungsstätten, Erholungs-, Ferien-

und Schulungsheime, Ferienzentren und ähnliche Einrichtungen,

4. Campingplätze, Reisemobilplätze, Wohnmobilstellplätze und ähnliche Einrichtungen

sind geschlossen. Sie können bei Bedarf ausschließlich für den nicht touristischen

Reiseverkehr unter Beachtung der allgemeinen Schutzmaßnahmen öffnen.

(2) Es gilt die Pflicht zur Kontakterfassung nach § 1 Abs. 8 Satz 1 für die Kontaktdaten

sämtlicher Gäste. Die Aufbewahrungspflicht nach § 30 Abs. 4 des Bundesmeldegesetzes

bleibt unberührt.

(3) In allen öffentlich zugänglichen Bereichen der Einrichtung gilt das Abstandsgebot nach

§ 1 Abs. 2 Satz 1 sowie innerhalb der Räumlichkeiten der Einrichtung die Maskenpflicht nach

§ 1 Abs. 3 Satz 4. Der Betreiber der Einrichtung hat durch Steuerung des Zutritts

Ansammlungen von Personen in öffentlich zugänglichen oder Gästen vorbehaltenen

Bereichen der Einrichtung, die von einer Mehrzahl von Personen benutzt werden, zu

vermeiden.

(4) Für die gastronomischen Angebote zur Versorgung von nicht touristisch Reisenden in

der Einrichtung gelten das Abstandsgebot nach § 1 Abs. 2 Satz 1, die Maskenpflicht nach

§ 1 Abs. 3 Satz 4 und die Pflicht zur Kontakterfassung nach § 1 Abs. 8. Die Maskenpflicht

nach § 1 Abs. 3 Satz 4 entfällt nur am Platz. Bei der Erbringung von Dienstleistungen, dem

Angebot von Freizeitaktivitäten, Sport oder Wellnessangeboten gelten die übrigen

Bestimmungen dieser Verordnung.

§ 9

Nutzung von Verkehrsmitteln, Schülerbeförderung

(1) Bei Nutzung von Verkehrsmitteln des öffentlichen Personennah- und Fernverkehrs und

des gewerblichen Passagierverkehrs auf Flughäfen und der hierzu gehörenden

Einrichtungen, wie beispielsweise dem Aufenthalt an Haltestellen, Bahnsteigen oder

Einrichtungen der Fluggastabfertigung, gelten die allgemeinen Schutzmaßnahmen,

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insbesondere die Maskenpflicht nach § 1 Abs. 3 Satz 4. Satz 1 gilt auch für den freigestellten

Schülerverkehr und andere Personenverkehre gemäß Freistellungs-Verordnung vom

30. August 1962 (BGBl. I S. 601) in der jeweils geltenden Fassung sowie für Taxi- und

Mietwagenverkehre. Ein Fahrscheinverkauf bei der Fahrerin oder dem Fahrer ist nur

zulässig, wenn Trennvorrichtungen in den Fahrzeugen vorhanden sind. Der Verkauf und

Verzehr von alkoholischen Getränken in den Verkehrsmitteln des öffentlichen Personennah-

verkehrs ist untersagt.

(2) Die Beförderung von Schülerinnen und Schülern gemäß § 69 des Schulgesetzes

(SchulG) oder § 33 des Privatschulgesetzes (PrivSchG) darf nicht mit der Begründung

verweigert werden, dass diese keine Mund-Nasen-Bedeckung tragen.

(3) Seilbahnen, Sesselbahnen und ähnliche Einrichtungen sind geschlossen.

(4) Die Durchführung von Reisebusreisen, Schiffsreisen oder ähnlichen Angeboten ist

unzulässig.

Teil 5

Sport und Freizeit

§ 10

Sport

(1) Training und Wettkampf im Amateur- und Freizeitsport in Mannschaftsportarten und im

Kontaktsport sind untersagt. Die sportliche Betätigung im Amateur- und Freizeitsport in

Einzelsportarten auf und in allen öffentlichen und privaten Sportanlagen ist nur im Freien und

nur alleine, zu zweit oder mit Personen, die dem eigenen Hausstand angehören, zulässig.

Im Übrigen gilt das Abstandsgebot nach § 1 Abs. 2 Satz 1 während der gesamten sportlichen

Betätigung. Zuschauerinnen und Zuschauer sind nicht zugelassen; ausgenommen sind

Verwandte ersten und zweiten Grades bei der sportlichen Betätigung Minderjähriger.

(2) Schwimm- und Spaßbäder, Saunen, Thermen, Fitnessstudios und ähnliche

Einrichtungen sind geschlossen.

(3) Der Trainings- und Wettkampfbetrieb des Profi- und Spitzensports ist auf und in

öffentlichen und privaten Sportanlagen zulässig, sofern ein von den Sportfachverbänden

oder Ligaverantwortlichen erstelltes Hygienekonzept vorliegt und beachtet wird.

Zuschauerinnen und Zuschauer sind nicht gestattet.

Spitzen- und Profisport im Sinne des Satzes 1 betreiben:

1. Bundes- und Landeskaderathletinnen und -athleten in olympischen Disziplinen

(Olympiakader, Perspektivkader, Ergänzungskader, Nachwuchskader 1,

Nachwuchskader 2, Landeskader) sowie Bundes- und Landeskaderathletinnen und -

athleten in paralympischen Disziplinen (Paralympicskader, Perspektivkader,

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Teamkader, Nachwuchskader 1, Nachwuchskader 2, Landeskader), welche von den

zuständigen Bundes- oder Landesverbänden anerkannt sind;

2. Mannschaften aller olympischen und paralympischen Sportarten der 1. bis 3. Ligen

sowie der Regionalliga im Männerfußball; darüber hinaus Profimannschaften in nicht

olympischen und nicht paralympischen Sportarten; unter Profisport ist die bezahlte

Vollzeittätigkeit von Berufssportlern in Kapitalgesellschaften oder in den

Wirtschaftsbetrieben von Vereinen zu verstehen;

3. Mannschaften der höchsten Spielklassen der Jugend- und Nachwuchsaltersklassen

U 17 oder älter sowie Spieler und Spielerinnen der Bundes- und Landeskader der

Altersklassen U 15 und U 16, sofern die Mannschaften oder Spielerinnen und Spieler

an einem vom zuständigen Spitzenfachverband zertifizierten

Nachwuchsleistungszentrum trainieren;

4. Wirtschaftlich selbstständige, vereins- oder verbandsungebundene Profisportlerinnen

und -sportler ohne Bundeskaderstatus sowie

5. sonstige Athletinnen und Athleten, die sich bereits für die Teilnahme an

bevorstehenden Europa- und Weltmeisterschaften qualifiziert haben oder im Jahr 2021

qualifizieren können.

§ 11

Freizeit

(1) Geschlossen sind:

1. Messen, Spezialmärkte und ähnliche Einrichtungen,

2. Freizeitparks und ähnliche Einrichtungen,

3. zoologische Gärten, Tierparks, botanische Gärten und ähnliche Einrichtungen,

4. Spielhallen, Spielbanken, Wettvermittlungsstellen und ähnliche Einrichtungen.

Abweichend von Satz 1 Nr. 4 dürfen Wettvermittlungsstellen kurzzeitig zur Wettabgabe

betreten werden; die Betreiberin oder der Betreiber stellt durch geeignete Maßnahmen

sicher, dass ein darüber hinausgehendes Verweilen unterbleibt.

(2) Auf Spielplätzen ist möglichst das Abstandsgebot nach § 1 Abs. 2 Satz 1 zu beachten.

Für anwesende Erwachsene gilt die Maskenpflicht nach § 1 Abs. 3 Satz 4.

Teil 6

Bildung und Kultur

§ 12

Schulen, Staatliche Studienseminare für Lehrämter

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(1) Der Schulbetrieb einschließlich des Schulsports findet gemäß den Vorgaben des für die

Angelegenheiten des Schul- und Unterrichtswesens zuständigen Ministeriums im

Einvernehmen mit dem für die gesundheitlichen Angelegenheiten zuständigen Ministerium

statt. Der „Hygieneplan-Corona für die Schulen in Rheinland-Pfalz“, veröffentlicht auf der

Internetseite des Ministeriums für Bildung, in seiner jeweils geltenden Fassung, ist

anzuwenden; dabei gelten die Maskenpflicht nach § 1 Abs. 3 Satz 4 und die Pflicht zur

Kontakterfassung nach § 1 Abs. 8 Satz 1 nach Maßgabe des „Hygieneplans-Corona für die

Schulen in Rheinland-Pfalz". Sofern der reguläre Unterricht wegen der in den Sätzen 1 und

2 genannten Vorgaben nicht im vorgesehenen Umfang als Präsenzunterricht stattfindet,

erfüllen die Schulen ihren Bildungs- und Erziehungsauftrag durch ein pädagogisches

Angebot, das auch in häuslicher Arbeit wahrgenommen werden kann. Die Schulpflicht

besteht fort und wird auch durch die Wahrnehmung des pädagogischen Angebots zur

häuslichen Arbeit erfüllt. Schülerinnen und Schüler, die aus Infektionsschutzgründen nicht

am Präsenzunterricht teilnehmen, erhalten ein pädagogisches Angebot zur häuslichen

Arbeit.

(2) Befristet bis zum 31. Januar 2021 entfallen an allen Schulen in Rheinland-Pfalz sämtliche

Schulveranstaltungen, insbesondere der Präsenzunterricht, mit Ausnahme der

Abiturprüfungen sowie sonstiger nicht aufschiebbarer Prüfungen; auch Prüfungen für

schulische Abschlüsse für Nichtschülerinnen und Nichtschüler können stattfinden. Absatz 1

Satz 4 und 5 findet Anwendung. Es findet eine Notbetreuung gemäß Absatz 6 statt. Über

eine von Satz 1 abweichende regionale oder landesweite Öffnung einzelner Schularten und

Klassenstufen für den Präsenzunterricht entscheidet das für die Angelegenheiten des Schul-

und Unterrichtswesens zuständige Ministerium im Einvernehmen mit dem für die

gesundheitlichen Angelegenheiten zuständigen Ministerium.

(3) Über die Regelungen in Absatz 1 hinaus gilt an allen Schulen die Maskenpflicht nach

§ 1 Abs. 3 Satz 4 auch während des Unterrichts; ausgenommen sind die Schülerinnen und

Schüler der Grundschulen, der Primarstufen an Förderschulen sowie Schulen mit dem

Förderschwerpunkt ganzheitliche Entwicklung und dem Förderschwerpunkt motorische

Entwicklung. Ausnahmen von der Maskenpflicht sind aus schulorganisatorischen oder

persönlichen Gründen, soweit diese Gründe nicht dauerhaft bestehen, zeitlich begrenzt im

erforderlichen Umfang zulässig. Dies gilt insbesondere bei Sportunterricht und in der Pause

im Freien, zur Nahrungsaufnahme sowie bei Prüfungen und Kursarbeiten. § 1 Abs. 4 Nr. 1

bis 3 gilt entsprechend, mit der Maßgabe, dass die Unmöglichkeit oder Unzumutbarkeit der

Einhaltung der Maskenpflicht durch eine ärztliche Bescheinigung glaubhaft zu machen ist,

aus der sich mindestens nachvollziehbar ergeben muss, auf welcher Grundlage die ärztliche

Diagnose gestellt wurde und aus welchen Gründen das Tragen einer Mund-Nasen-

Bedeckung im konkreten Fall eine unzumutbare Belastung darstellt. Die Tatsache, dass die

ärztliche Bescheinigung vorgelegt wurde, die ausstellende Ärztin oder der ausstellende Arzt

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sowie ein eventueller Gültigkeitszeitraum der Bescheinigung darf in der Schülerakte

dokumentiert werden. Das Fertigen einer Kopie ist nicht zulässig. In den Fällen des Satzes

2 ist ein Mindestabstand von 1,5 Metern zu anderen Personen einzuhalten. Näheres regelt

der „Hygieneplan-Corona für die Schulen in Rheinland-Pfalz“.

(4) Die Regelungen zur Befreiung von der Maskenpflicht gelten entsprechend für eine

etwaige Befreiung von Schülerinnen und Schülern von der Pflicht zur Teilnahme am

Präsenzunterricht.

(5) Abweichungen von den in Absatz 1 genannten Vorgaben sind für Schulen in freier

Trägerschaft möglich; sie bedürfen der Zustimmung der Schulbehörde.

(6) Während der Geltung der Maßnahmen nach Absatz 2 wird eine schulische Notbetreuung

eingerichtet. Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf,

Schülerinnen und Schüler, deren häusliche Lernsituation nicht ausreichend förderlich ist, und

Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 1 bis 7, bei denen eine häusliche Betreuung

nicht oder nur teilweise gewährleistet werden kann, können die Notbetreuung in Anspruch

nehmen. Soweit Schülerinnen und Schüler an der Notbetreuung in den Schulen teilnehmen,

findet dort ein an die Situation angepasstes pädagogisches Angebot statt. Für Schülerinnen

und Schüler sowie Lehrkräfte und andere Personen in der Notbetreuung gilt auch während

der Betreuungsmaßnahmen die Maskenpflicht nach § 1 Abs. 3 Satz 4.

(7) Die Durchführung von Präsenzveranstaltungen und Prüfungen an den Staatlichen

Studienseminaren für Lehrämter richtet sich nach den Vorgaben des für die Lehrerinnen-

und Lehrerausbildung zuständigen Ministeriums und erfolgt unter Beachtung des

„Hygieneplans Corona für die Studienseminare in Rheinland-Pfalz“, veröffentlicht auf der

Internetseite des Ministeriums für Bildung, in seiner jeweils geltenden Fassung.

(8) Für Schulen für Gesundheitsfachberufe nach dem Landesgesetz über die

Gesundheitsfachberufe vom 7. Juli 2009 (GVBl. S. 265, BS 2124-11) in der jeweils geltenden

Fassung sowie für Pflegeschulen nach § 1 Abs. 1 Nr. 2 und 3 des Landesgesetzes zur

Ausführung des Pflegeberufegesetzes vom 3. Juni 2020 (GVBl. S. 212, BS 2124-13) in der

jeweils geltenden Fassung gelten die Regelungen der Absätze 1 bis 4 entsprechend.

Zulässig sind ausschließlich digitale Angebote.

§ 13

Kindertageseinrichtungen

(1) An allen Kindertageseinrichtungen findet im Rahmen eines „Regelbetriebs bei

dringendem Bedarf" die Betreuung der Kinder statt, deren Eltern eine Betreuung nicht

möglich ist.

(2) Auf die jeweils gültigen Leitlinien zum Betrieb von Kindertageseinrichtungen und die

jeweils gültigen Hygiene-Empfehlungen sowie die „Hinweise zur Wahl des

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Elternausschusses“, jeweils aktuell veröffentlicht auf der Internetseite der Landesregierung

(www.corona.rlp.de), wird hingewiesen.

(3) Personen, die bereits mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 infiziert sind oder in häuslicher

Gemeinschaft mit infizierten Personen leben, müssen dem Einrichtungsbetrieb fernbleiben.

Darüber hinaus findet für Kindertageseinrichtungen die Regelung des § 1 Abs. 1 Satz 6

Anwendung. Personen müssen dem Einrichtungsbetrieb fernbleiben, wenn sie mit

Kontaktpersonen der Kategorie I der Definition durch das Robert-Koch-Institut in einem

Haushalt leben und diese Kontaktpersonen selbst auch eine Symptomatik einer COVID-19-

Erkrankung aufweisen.

(4) Für jugendliche und erwachsene Personen, die sich im Einrichtungsbetrieb oder in einer

unmittelbaren Hol- oder Bringsituation am Einrichtungsbetrieb aufhalten, gilt die

Maskenpflicht nach § 1 Abs. 3 Satz 4. Die Maskenpflicht gilt abweichend von § 1 Abs. 4 Nr. 1

für Kinder auch nach Vollendung des sechsten Lebensjahres in der sie betreuenden

Kindertageseinrichtung nicht; dies gilt nicht für Schulkinder in der Kindertagesbetreuung

nach § 6 des Kindertagesstättengesetzes vom 15. März 1991 (GVBl. S. 79, BS 216-10) in

der jeweils geltenden Fassung. Die Maskenpflicht nach Satz 1 gilt nicht für in der Einrichtung

tätige Personen während ihrer pädagogischen Interaktionen mit den in der Einrichtung

betreuten Kindern oder soweit Ausnahmen nach § 1 Abs. 4 Nr. 2 und 3 vorliegen oder der

Mindestabstand zwischen den in Satz 1 genannten Personen von 1,5 Metern durchgängig

eingehalten wird.

(5) Die Wahl des Elternausschusses soll in der Regel als Briefwahl durchgeführt werden,

wenn vor Ort die durchgängige Einhaltung der allgemeinen Schutzmaßnahmen,

insbesondere das Abstandsgebot nach § 1 Abs. 2 Satz 1, nicht sichergestellt werden kann.

Wahlberechtigten, die aus epidemiologischen Gründen nicht an den Veranstaltungen zur

Stimmabgabe teilnehmen können, insbesondere Personen nach Absatz 3 oder § 1 Abs. 1

Satz 6, ist die Möglichkeit zur Briefwahl zu geben.

§ 14

Hochschulen, Außerschulische Bildungsmaßnahmen und Aus-, Fort- und Weiterbildung

(1) Findet forschende und lehrende Tätigkeit an Hochschulen und öffentlich geförderten

außeruniversitären Forschungseinrichtungen nicht digital statt, sind die allgemeinen

Schutzmaßnahmen zu beachten. Die Hochschulen haben für ihre Einrichtungen

Hygienekonzepte zu erstellen. Insbesondere gelten das Abstandsgebot nach § 1 Abs. 2

Satz 1, die Maskenpflicht nach § 1 Abs. 3 Satz 4 und die Pflicht zur Kontakterfassung nach

§ 1 Abs. 8 Satz 1. Vom Abstandsgebot nach § 1 Abs. 2 Satz 1 kann abgewichen werden,

wenn die forschende oder lehrende Tätigkeit dies zwingend erforderlich macht,

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insbesondere wenn das Studienfach praktische Elemente beinhaltet, bei denen die

Einhaltung des Abstandsgebots nicht möglich ist.

(2) Bildungsangebote in öffentlichen oder privaten Einrichtungen außerhalb der

allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen sowie außerhalb der Lernorte nach § 5

Abs. 2 Nr. 6 BBiG bzw. § 26 Abs. 2 Nr. 6 HwO, die aufgrund gesetzlicher Vorschriften oder

privatrechtlicher Vereinbarungen integraler Bestandteil eines Ausbildungsverhältnisses sind,

sind nur digital zulässig. Über eine von Satz 1 abweichende regionale oder landesweite

Öffnung einzelner Einrichtungen für Präsenzveranstaltungen entscheidet das für den

jeweiligen Bildungsbereich zuständige Ministerium im Einvernehmen mit dem für die

gesundheitlichen Angelegenheiten zuständigen Ministerium. Nicht aufschiebbare Prüfungen

nach den §§ 37 und 48 des Berufsbildungsgesetzes (BBiG) vom 4. Mai 2020 (BGBl. I S. 920)

in der jeweils geltenden Fassung sowie nach den §§ 31, 39, 45 und 51 a der

Handwerksordnung (HwO) in der Fassung vom 24. September 1998 (BGBl. I S. 3074; 2006

I S. 2095) in der jeweils geltenden Fassung oder vergleichbare bundes- oder landesrechtlich

geregelte und nicht aufschiebbare Prüfungen sowie die zur Durchführung dieser Prüfungen

zwingend erforderlichen Vorbereitungsmaßnahmen, auch beispielsweise in

überbetrieblichen Berufsbildungsstätten, sind abweichend von Satz 1 in Präsenzform unter

Beachtung der allgemeinen Schutzmaßnahmen auch in öffentlichen und privaten

Einrichtungen zulässig. Gleiches gilt für nicht aufschiebbare Prüfungen, die auf Grundlage

einer Verordnung nach den §§ 53, 54 oder 58 BBiG oder den §§ 42 oder 42 j HwO

vorgenommen werden. Es gilt § 12 Abs. 1 Satz 2 und Abs. 3 Satz 2 bis 7 entsprechend. Für

Sport- und Bewegungsangebote in öffentlichen und privaten Einrichtungen außerhalb der

allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen gilt § 10 entsprechend.

(3) Absatz 2 gilt auch für entsprechende Bildungsangebote von Einzelpersonen und für

Maßnahmen von Dienstleistern, die Leistungen zur Eingliederung in Arbeit nach dem

Zweiten Buch Sozialgesetzbuch oder Maßnahmen der aktiven Arbeitsförderung nach dem

Dritten Buch Sozialgesetzbuch umsetzen, sowie für arbeitsmarktpolitische Projekte, die aus

Landesmitteln oder Mitteln des Europäischen Sozialfonds gefördert werden.

(4) Angebote von Fahrschulen sowie die Aus- und Weiterbildung der amtlich anerkannten

Sachverständigen oder Prüferinnen und Prüfer für den Kraftfahrzeugverkehr oder deren

Auditierung sowie für Flugschulen sind in Präsenzform nicht zulässig. Ausgenommen

hiervon sind Angebote von Fahrschulen hinsichtlich der Ausbildung der Führerscheinklassen

C und D sowie Angebote von Bildungsträgern der Berufskraftfahrerqualifikation.

(5) Angebote der Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit sind nur als Einzelangebote zulässig.

§ 15

Kultur

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(1) Öffentliche und gewerbliche Kultureinrichtungen, insbesondere

1. Kinos, Theater, Konzerthäuser, Kleinkunstbühnen, Museen und ähnliche

Einrichtungen,

2. Zirkusse und ähnliche Einrichtungen

sind geschlossen.

(2) Proben- und Auftrittsbetrieb der Breiten- und Laienkultur ist untersagt. Außerschulischer

Musikunterricht ist in Präsenzform untersagt.

(3) Der Probenbetrieb sowie Aufführungen ohne Publikum zur Aufzeichnung oder

Übertragung von professionellen Kulturangeboten sind unter Beachtung der allgemeinen

Schutzmaßnahmen zulässig. Der Mindestabstand nach § 1 Abs. 2 Satz 1 zwischen den

mitwirkenden Personen kann während der Probe oder Aufführung ohne Publikum

unterschritten werden; dies gilt nicht für den Probenbetrieb sowie Aufführungen ohne

Publikum zur Aufzeichnung oder Übertragung von Chören, Gesang, Blasorchestern,

Posaunenchören und weiteren Ensembles mit Blasinstrumenten. Tätigkeiten, die zu

verstärktem Aerosolausstoß führen, sollen nach Möglichkeit im Freien stattfinden.

Teil 7

Krankenhäuser und ähnliche Einrichtungen

§ 16

Besuchs- und Zutrittsregelungen für besondere Einrichtungen

(1) Einrichtungen nach § 23 Abs. 3 Nr. 1 und 3 bis 7 IfSG, ausgenommen Hospize, dürfen

nicht für Zwecke des Besuchs von Patientinnen und Patienten betreten werden.

(2) Über den Zugang zu

1. Fachkrankenhäusern für Psychiatrie mit Ausnahme der Fachkrankenhäuser für

Gerontopsychiatrie,

2. psychosomatischen Fachkrankenhäusern sowie

3. kinder- und jugendpsychiatrischen Fachkrankenhäusern,

jeweils einschließlich der zugehörigen Tageskliniken, entscheidet die Leitung der jeweiligen

Einrichtung.

(3) Absatz 1 gilt nicht für

1. Eltern, die ihr minderjähriges Kind besuchen,

2. die Ehegattin oder den Ehegatten, die Lebenspartnerin oder den Lebenspartner, die

Verlobte oder den Verlobten, sonstige nahe Angehörige oder nahestehende

Personen,

3. Seelsorgerinnen und Seelsorger, die in dieser Funktion die Einrichtung aufsuchen,

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4. Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte sowie Notarinnen und Notare, die in dieser

Funktion die Einrichtung aufsuchen,

5. rechtliche Betreuerinnen und Betreuer, soweit ein persönlicher Kontakt zur Erfüllung

der ihnen übertragenen Aufgaben nach § 1896 des Bürgerlichen Gesetzbuchs

erforderlich ist; Bevollmächtigte werden rechtlichen Betreuerinnen und Betreuern

gleichgestellt,

6. sonstige Personen, denen aufgrund hoheitlicher Aufgaben Zugang zu gewähren ist,

7. therapeutische oder medizinisch notwendige Besuche.

(4) Absatz 3 gilt nicht für Personen, die

1. Kontaktpersonen der Kategorien I und Il entsprechend der Definition durch das

Robert-Koch-Institut sind,

2. bereits mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 infiziert sind,

3. erkennbare Atemwegsinfektionen haben oder

4. nach § 19 eingereist sind, solange eine Pflicht zur Absonderung besteht; die

Ausnahmen des § 20 sind nicht anwendbar.

(5) Die Einrichtungen haben, im Einzelfall auch unter Auflagen, Ausnahmen vom

Betretungsverbot nach Absatz 1 oder von der Einschränkung nach Absatz 4 zuzulassen,

wenn ein besonderes berechtigtes Interesse vorliegt. Ein besonderes berechtigtes Interesse

liegt insbesondere bei Begleitung von Schwerkranken oder Sterbenden oder Begleitung von

Geburten vor. Die Einrichtungen haben die notwendigen hygienischen Schutzmaßnahmen

zu treffen und deren Einhaltung zu kontrollieren. Minderjährigen unter 16 Jahren und

Personen mit erkennbaren Atemwegsinfektionen ist der Zutritt zu einer Einrichtung nach

Absatz 1 untersagt.

(6) Sofern das Betreten einer in Absatz 1 genannten Einrichtung nach den Bestimmungen

der Absätze 2, 3 und 5 zulässig ist, muss dennoch durch entsprechende Maßnahmen

sichergestellt werden, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie andere Personen in den

jeweiligen Einrichtungen nicht gefährdet werden.

§ 17

Krankenhäuser

(1) Krankenhäuser, die in den Krankenhausplan des Landes Rheinland-Pfalz 2019 bis 2025

aufgenommen sind, die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und

Krankenhäuser mit Versorgungsvertrag nach § 109 des Fünften Buches Sozialgesetzbuch,

die zum 29. April 2020 über Intensivbehandlungsbetten mit Beatmungsmöglichkeit verfügen

und im Register der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und

Notfallmedizin (DIVI-Register) registriert und gelistet sind, haben ihre

Intensivbehandlungsbetten mit Beatmungsmöglichkeit im jeweils notwendigen Umfang,

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mindestens jedoch 20 v. H. ihrer jeweiligen Kapazitäten, und die Behandlungskapazitäten

der Normalversorgung in Isolierstationen im jeweils notwendigen Umfang einschließlich des

für die Versorgung und Behandlung notwendigen Personals jederzeit für die Versorgung und

Behandlung von Patientinnen und Patienten mit einer COVID-19-Erkrankung vorzuhalten.

(2) Sollte ein Anstieg der Reproduktionsrate bei den Infektionen mit dem Coronavirus SARS-

CoV-2 dies nach Feststellung des Ministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit und

Demografie erforderlich machen, haben die in Absatz 1 genannten Krankenhäuser innerhalb

von 72 Stunden nach dieser Feststellung weitere Intensivbehandlungsbetten mit

Beatmungsmöglichkeit einschließlich des für die Versorgung und Behandlung notwendigen

Personals für die Versorgung und Behandlung von Patientinnen und Patienten mit einer

COVID-19-Erkrankung zu organisieren und vorzuhalten.

(3) Die Krankenhäuser erstellen individuelle Organisationskonzepte, die eine dynamische

Anpassung der Kapazitäten an das Infektionsgeschehen zulassen und geben diese dem

Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie bekannt.

(4) Die Koordination in den fünf Versorgungsgebieten gemäß Krankenhausplan des Landes

Rheinland-Pfalz 2019 bis 2025, ein kontinuierliches Monitoring des Infektionsgeschehens,

insbesondere der aktuellen Entwicklung der Infektionszahlen und der Reproduktionszahl der

Informationen des DIVI-Registers, sowie der ständige Informationsaustausch mit den

kooperierenden Krankenhäusern in den fünf Versorgungsgebieten erfolgen, in enger

Abstimmung mit dem Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie, weiterhin

durch die Krankenhäuser der Maximal- und Schwerpunktversorgung, denen dies durch

Bescheid des Ministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie vom 30. März

2020 als besondere Aufgabe zugewiesen wurde.

§ 18

Erfassung von Behandlungskapazitäten

(1) Zur zentralen landesweiten Information der Landesregierung und zur Koordination der

Behandlungskapazitäten erfassen alle in der Versorgung von Patientinnen und Patienten mit

einer COVID-19-Erkrankung tätigen Einrichtungen fortlaufend, mindestens einmal täglich,

die COVID-19-Fallzahlen, die belegten und verfügbaren Intensivbetten sowie die belegten

und verfügbaren Beatmungsplätze und melden diese Daten elektronisch an das

Informationssystem „Zentrale Landesweite Behandlungskapazitäten (ZLB)“ der Länder

Rheinland-Pfalz und Saarland und an das COVID-19-Register Rheinland-Pfalz.

(2) Die Leitungen von Einrichtungen nach Absatz 3, die Geräte, welche zur invasiven oder

nicht invasiven Beatmung von Menschen geeignet sind (Beatmungsgeräte), besitzen, sind

verpflichtet, unverzüglich dem für ihre Einrichtung zuständigen Gesundheitsamt Folgendes

zu melden:

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1. den Namen und die Anschrift der Einrichtung,

2. die Anzahl ihrer Beatmungsgeräte,

3. den Hersteller und die Typenbezeichnung ihrer Beatmungsgeräte,

4. Angaben zur Funktionsfähigkeit ihrer Beatmungsgeräte,

5. Ansprechpersonen und Kontaktdaten, sodass eine jederzeitige Erreichbarkeit der

Einrichtung sichergestellt ist, sowie

6. jede Änderung hinsichtlich der gemeldeten Angaben zu den Nummern 1 bis 5.

Die in Absatz 3 Nr. 4 und 5 genannten Einrichtungen sind von der Meldepflicht nach Satz 1

befreit, soweit sie diese Angaben bereits in anderer geeigneter Form dem Ministerium für

Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie zur Verfügung stellen.

(3) Einrichtungen im Sinne des Absatzes 2 Satz 1 sind insbesondere:

1. Einrichtungen für ambulantes Operieren,

2. stationäre und ambulante Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen,

3. Dialyseeinrichtungen,

4. zugelassene Krankenhäuser nach § 108 des Fünften Buches Sozialgesetzbuch,

5. Privatkrankenanstalten nach § 30 Abs. 1 Satz 1 der Gewerbeordnung, soweit diese

nicht zugleich ein zugelassenes Krankenhaus nach § 108 des Fünften Buches

Sozialgesetzbuch sind,

6. Behandlungs- oder Versorgungseinrichtungen, die mit einer der in Nummer 1 bis 5

genannten Einrichtungen oder mit Krankenhäusern vergleichbar sind,

7. Einrichtungen für ambulante Entbindungen nach § 24 f des Fünften Buches

Sozialgesetzbuch,

8. Arztpraxen und Zahnarztpraxen,

9. Praxen sonstiger humanmedizinischer Heilberufe,

10. Tierkliniken und ähnliche Einrichtungen,

11. Sanitätshäuser sowie

12. Kranken- und Pflegekassen.

(4) Die Gesundheitsämter sind verpflichtet, Meldungen nach Absatz 2 Satz 1 Nr. 6

unverzüglich dem Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie

weiterzuleiten.

Teil 8

Quarantänemaßnahmen für Ein- und Rückreisende und

gruppenbezogene Maßnahmen

§ 19

Absonderung für Ein- und Rückreisende, Beobachtung

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(1) Personen, die auf dem Land-, See- oder Luftweg aus dem Ausland in das Land

Rheinland-Pfalz einreisen und sich zu einem beliebigen Zeitpunkt in den letzten zehn Tagen

vor Einreise in einem Risikogebiet im Sinne des Absatzes 4 aufgehalten haben, sind

verpflichtet, sich unverzüglich nach der Einreise auf direktem Weg in die Haupt- oder

Nebenwohnung oder in eine andere, eine Absonderung ermöglichende Unterkunft zu

begeben und sich für einen Zeitraum von zehn Tagen nach ihrer Einreise ständig dort

abzusondern; dies gilt auch für Personen, die zunächst in ein anderes Land der

Bundesrepublik Deutschland eingereist sind. Den in Satz 1 genannten Personen ist es in

diesem Zeitraum nicht gestattet, Besuch von Personen zu empfangen, die nicht ihrem

Hausstand angehören. Bis zu einer bundesrechtlichen Regelung sind die von Satz 1

erfassten Personen hiernach ferner verpflichtet, sich höchstens 48 Stunden vor oder

unmittelbar nach Einreise in die Bundesrepublik Deutschland einer Testung auf eine

Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 zu unterziehen und müssen das auf Papier oder

in einem elektronischen Dokument in deutscher, englischer oder französischer Sprache

vorliegende Testergebnis innerhalb von zehn Tagen nach der Einreise der zuständigen

Behörde auf Verlangen unverzüglich vorlegen können. Der zu Grunde liegende Test muss

die Anforderungen des Robert Koch-Instituts, die im Internet unter der Adresse

https://www.rki.de/covid-19-tests veröffentlicht sind, erfüllen. Das Testergebnis nach Satz 3

ist für mindestens zehn Tage nach Einreise aufzubewahren.

(2) Die von Absatz 1 Satz 1 erfassten Personen sind verpflichtet, unverzüglich nach der

Einreise das für sie zuständige Gesundheitsamt zu kontaktieren und auf das Vorliegen der

Verpflichtung nach Absatz 1 Satz 1 und 3 hinzuweisen. Die Verpflichtung nach Satz 1 ist zu

erfüllen

1. durch eine digitale Einreiseanmeldung unter https://www.einreiseanmeldung.de, indem

die Daten nach Abschnitt I Nr. 1 Satz 1 der Anordnungen betreffend den Reiseverkehr

nach Feststellung einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite durch den

Deutschen Bundestag vom 5. November 2020 (BAnz AT 06.11.2020 B5) in der jeweils

geltenden Fassung vollständig übermittelt und die erhaltene Bestätigung der

erfolgreichen digitalen Einreiseanmeldung bei der Einreise mit sich geführt und auf

Aufforderung dem Beförderer, im Falle des Abschnitts I Nr. 1 Satz 5 dieser

Anordnungen der mit der polizeilichen Kontrolle des grenzüberschreitenden Verkehrs

beauftragten Behörde, vorgelegt wird oder

2. soweit in Ausnahmefällen eine Meldung nach Nummer 1 nicht möglich war, durch die

Abgabe einer schriftlichen Ersatzanmeldung nach dem Muster der Anlage 2 der

Anordnungen betreffend den Reiseverkehr nach Feststellung einer epidemischen Lage

von nationaler Tragweite durch den Deutschen Bundestag vom 5. November 2020

(BAnz AT 06.11.2020 B5) in der jeweils geltenden Fassung (Aussteigekarte) an den

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Beförderer, im Falle des Abschnitts I Nr. 1 Satz 5 dieser Anordnungen an die mit der

polizeilichen Kontrolle des grenzüberschreitenden Verkehrs beauftragte Behörde.

Die von Absatz 1 Satz 1 erfassten Personen sind ferner verpflichtet, das zuständige

Gesundheitsamt unverzüglich zu informieren, wenn typische Symptome einer Infektion mit

dem Coronavirus SARS-CoV-2 wie Husten, Fieber, Schnupfen oder Geruchs- und

Geschmacksverlust innerhalb von zehn Tagen nach der Einreise bei ihnen auftreten.

(3) Für die Zeit der Absonderung unterliegen die von Absatz 1 Satz 1 erfassten Personen

der Beobachtung durch das zuständige Gesundheitsamt.

(4) Risikogebiet im Sinne des Absatzes 1 ist ein Staat oder eine Region außerhalb der

Bundesrepublik Deutschland, für den oder die zum Zeitpunkt der Einreise in die

Bundesrepublik Deutschland ein erhöhtes Risiko für eine Infektion mit dem Coronavirus

SARS-CoV-2 besteht. Die Einstufung als Risikogebiet erfolgt durch das Bundesministerium

für Gesundheit im Einvernehmen mit dem Auswärtigen Amt und dem Bundeministerium des

Innern, für Bau und Heimat und gilt mit Ablauf des ersten Tages nach Veröffentlichung durch

das Robert Koch-Institut im Internet unter der Adresse https://www.rki.de/covid-19-

risikogebiete.

(5) Personen, die neu oder nach längerer Abwesenheit erneut in eine Aufnahmeeinrichtung

für Asylbegehrende des Landes aufgenommen werden, sind verpflichtet, sich in eine

zugewiesene Unterkunft zu begeben und sich für einen Zeitraum von zehn Tagen ständig

dort abzusondern. Die nach § 47 des Asylgesetzes in einer solchen Aufnahmeeinrichtung

wohnpflichtigen Personen sind beim Auftreten von Symptomen, die auf eine Infektion mit

dem Coronavirus SARS-CoV-2 im Sinne der dafür jeweils aktuellen Kriterien des Robert-

Koch-Instituts hinweisen, verpflichtet, den Träger der Aufnahmeeinrichtung hierüber

unverzüglich zu informieren, sich in eine zugewiesene, geeignete Unterkunft zu begeben

und sich dort bis zur Vorlage eines Testergebnisses über eine mögliche Infektion mit dem

Coronavirus SARS-CoV-2 ständig abzusondern. Die Aufnahmeeinrichtung hat das

zuständige Gesundheitsamt hierüber unverzüglich zu informieren. Die Aufnahmeeinrichtung

kann den Betroffenen jederzeit neue Unterbringungsbereiche zuweisen und Ausnahmen von

den Verpflichtungen der Sätze 1 und 2 zulassen.

(6) Personen, die neu oder nach längerer Abwesenheit erneut in eine Aufnahmeeinrichtung

für Asylbegehrende des Landes aufgenommen werden, haben unmittelbar nach der

Aufnahme auf Anforderung des zuständigen Gesundheitsamts oder der

Aufnahmeeinrichtung ein ärztliches Zeugnis nach Maßgabe der Sätze 2 und 3 darüber

vorzulegen, dass bei ihnen keine Anhaltspunkte für das Vorliegen einer Infektion mit dem

Coronavirus SARS-CoV-2 vorhanden sind. Das ärztliche Zeugnis muss in deutscher,

englischer oder französischer Sprache verfasst sein. Der zugrunde liegende Test muss die

Anforderungen des Robert Koch-Instituts, die im Internet unter der Adresse

https://www.rki.de/covid-19-tests veröffentlicht sind, erfüllen. Die Testung darf höchstens 48

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Stunden vor der Aufnahme in die Aufnahmeeinrichtung vorgenommen worden sein. Wird ein

solches Zeugnis nicht vorgelegt, sind die genannten Personen verpflichtet, die ärztliche

Untersuchung auf das Vorliegen einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 zu

dulden. Dies umfasst auch eine molekularbiologische Testung auf das Vorliegen einer

Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 einschließlich einer Abstrichnahme zur

Gewinnung des Probenmaterials.

§ 20

Ausnahmen

(1) Von § 19 Abs. 1 Satz 1 und 3 nicht erfasst sind Personen, die nur zur Durchreise in das

Land Rheinland-Pfalz einreisen; diese haben das Gebiet des Landes Rheinland-Pfalz auf

dem schnellsten Weg zu verlassen, um die Durchreise abzuschließen.

(2) Von § 19 Abs. 1 Satz 1 und 3 nicht erfasst sind

1. Personen, die sich weniger als 72 Stunden in einem Risikogebiet nach § 19 Abs. 4

aufgehalten haben oder aus einem Risikogebiet für bis zu 24 Stunden in das

Bundesgebiet einreisen,

2. bei Aufenthalten von weniger als 72 Stunden

a) Personen, die einreisen aufgrund des Besuchs von Verwandten ersten Grades,

der oder des nicht dem gleichen Hausstand angehörigen Ehegattin oder

Ehegatten, Lebenspartnerin oder Lebenspartners oder Lebensgefährtin oder

Lebensgefährten oder eines geteilten Sorgerechts oder eines Umgangsrechts,

b) bei Einhaltung angemessener Schutz- und Hygienekonzepte Personen, deren

Tätigkeit für die Aufrechterhaltung des Gesundheitswesens dringend erforderlich

und unabdingbar ist, und dies durch den Dienstherrn, Arbeitgeber oder

Auftraggeber bescheinigt wird oder

c) bei Einhaltung angemessener Schutz- und Hygienekonzepte hochrangige

Mitglieder des diplomatischen und konsularischen Dienstes, von

Volksvertretungen und Regierungen, oder

3. bei Einhaltung angemessener Schutz- und Hygienekonzepte Personen,

a) die im Land Rheinland-Pfalz ihren Wohnsitz haben und die sich zwingend

notwendig zum Zweck ihrer Berufsausübung, ihres Studiums oder ihrer

Ausbildung an ihre Berufsausübungs-, Studien- oder Ausbildungsstätte in einem

Risikogebiet nach § 19 Abs. 4 begeben und regelmäßig, mindestens einmal

wöchentlich, an ihren Wohnsitz zurückkehren (Grenzpendler),

b) die in einem Risikogebiet nach § 19 Abs. 4 ihren Wohnsitz haben und die sich

zwingend notwendig zum Zweck ihrer Berufsausübung, ihres Studiums oder ihrer

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Ausbildung in das Land Rheinland-Pfalz begeben und regelmäßig, mindestens

einmal wöchentlich, an ihren Wohnsitz zurückkehren (Grenzgänger) oder

c) die beruflich bedingt grenzüberschreitend Personen, Waren oder Güter auf der

Straße, der Schiene, per Schiff oder per Flugzeug transportieren;

die zwingende Notwendigkeit sowie die Einhaltung angemessener Schutz- und

Hygienekonzepte sind durch den Arbeitgeber, den Auftraggeber oder die

Bildungseinrichtung zu bescheinigen.

(3) Von § 19 Abs. 1 Satz 1 und 3 nicht erfasst sind Personen sowie deren Hausstände, die

über ein negatives Testergebnis in Bezug auf eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-

CoV-2 im Sinne der Sätze 2 bis 5 verfügen und

1. deren Tätigkeit für die Aufrechterhaltung

a) der Funktionsfähigkeit des Gesundheitswesens, insbesondere Ärzte,

Pflegekräfte, unterstützendes medizinisches Personal und 24-Stunden-

Betreuungskräfte,

b) der öffentlichen Sicherheit und Ordnung,

c) der Pflege diplomatischer und konsularischer Beziehungen,

d) der Funktionsfähigkeit der Rechtspflege (einschließlich der Notariate und

Rechtsanwaltskanzleien),

e) der Funktionsfähigkeit von Volksvertretung, Regierung und Verwaltung des

Bundes, der Länder und der Kommunen oder

f) der Funktionsfähigkeit der Organe der Europäischen Union und von

internationalen Organisationen

unabdingbar ist; die Unabdingbarkeit ist durch den Dienstherrn, Arbeitgeber oder

Auftraggeber zu bescheinigen,

2. die einreisen aufgrund

a) des Besuchs von Verwandten ersten oder zweiten Grades, der oder des nicht

dem gleichen Hausstand angehörigen Ehegattin oder Ehegatten oder

Lebenspartnerin oder Lebenspartners oder Lebensgefährtin oder

Lebensgefährten oder eines geteilten Sorgerechts oder eines Umgangsrechts,

b) einer dringenden medizinischen Behandlung oder

c) des Beistands oder zur Pflege einer schutz- oder hilfebedürftigen Person,

3. die als Polizeivollzugskräfte aus dem Einsatz oder aus einsatzgleichen Verpflichtungen

aus dem Ausland zurückkehren,

4. die sich für bis zu fünf Tage zwingend notwendig und unaufschiebbar beruflich

veranlasst, wegen ihrer Ausbildung oder ihres Studiums in einem Risikogebiet nach

§ 19 Abs. 4 aufgehalten haben oder in das Bundesgebiet einreisen; die zwingende

Notwendigkeit und unaufschiebbare berufliche Veranlassung sind durch den

Arbeitgeber, Auftraggeber oder die Bildungseinrichtung zu bescheinigen,

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5. die zur Vorbereitung, Teilnahme, Durchführung und Nachbereitung internationaler

Sportveranstaltungen durch das jeweilige Organisationskomitee akkreditiert werden

oder von einem Bundessportfachverband zur Teilnahme an Trainings- und

Lehrgangsmaßnahmen eingeladen sind,

6. die als Urlaubsrückkehrer aus einem Risikogebiet im Sinne des § 19 Abs. 4

zurückreisen und unmittelbar vor Rückreise in ihrem Urlaubsort einen Test mit

negativem Ergebnis in Bezug auf eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2

durchgeführt haben, sofern

a) auf Grundlage einer Vereinbarung zwischen der Bundesrepublik Deutschland und

der betroffenen nationalen Regierung vor Ort besondere epidemiologische

Vorkehrungen (Schutz- und Hygienekonzept) für einen Urlaub in diesem

Risikogebiet getroffen wurden (siehe Internetseite des Auswärtigen Amtes –

https://www.auswaertiges-amt.de – sowie des Robert Koch-Instituts –

https://www.rki.de –),

b) die Infektionslage in dem jeweiligen Risikogebiet der Nichterfüllung der

Verpflichtung nach § 19 Abs. 1 Satz 1 nicht entgegensteht und

c) das Auswärtige Amt nicht wegen eines erhöhten Infektionsrisikos eine

Reisewarnung unter https://www.auswaertiges-

amt.de/de/ReiseUndSicherheit/reise-und-sicherheitshinweise für die betroffene

Region ausgesprochen hat, oder

7. die zu Studien- oder Ausbildungszwecken für einen mindestens dreimonatigen

Aufenthalt einreisen; dies ist durch den Arbeitgeber oder die Bildungseinrichtung zu

bescheinigen.

Das Testergebnis ist innerhalb von zehn Tagen nach der Einreise dem zuständigen

Gesundheitsamt auf Verlangen unverzüglich auf Papier oder in einem elektronischen

Dokument in deutscher, englischer oder französischer Sprache vorzulegen. Die zugrunde

liegende Testung darf entweder höchstens 48 Stunden vor Einreise vorgenommen worden

sein oder muss unverzüglich vorgenommen werden. Der zugrunde liegende Test muss die

Anforderungen des Robert Koch-Instituts, die im Internet unter der Adresse

https://www.rki.de/covid-19-tests veröffentlicht sind, erfüllen. Das Testergebnis ist für

mindestens zehn Tage nach der Einreise aufzubewahren.

(4) Von § 19 Abs. 1 Satz 1 und 3 nicht erfasst sind

1. Personen nach § 54 a IfSG,

2. Angehörige ausländischer Streitkräfte im Sinne des NATO-Truppenstatuts, des

Truppenstatuts der NATO-Partnerschaft für den Frieden (PfP Truppenstatut) und des

Truppenstatuts der Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU-Truppenstatut), die zu

dienstlichen Zwecken nach Deutschland einreisen oder dorthin zurückkehren, oder

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3. Personen, die zum Zweck einer mindestens dreiwöchigen Arbeitsaufnahme in das

Bundesgebiet einreisen, wenn am Ort ihrer Unterbringung und ihrer Tätigkeit in den

ersten zehn Tagen nach ihrer Einreise gruppenbezogen betriebliche

Hygienemaßnahmen und Vorkehrungen zur Kontaktvermeidung außerhalb der Ar-

beitsgruppe ergriffen werden, die einer Absonderung nach § 19 Abs. 1 Satz 1

vergleichbar sind, sowie das Verlassen der Unterbringung nur zur Ausübung ihrer

Tätigkeit gestattet ist; der Arbeitgeber zeigt die Arbeitsaufnahme vor ihrem Beginn bei

der zuständigen Behörde an und dokumentiert die ergriffenen Maßnahmen und

Vorkehrungen, die zuständige Behörde überprüft die Einhaltung der erforderlichen

Voraussetzungen.

(5) In begründeten Fällen kann das zuständige Gesundheitsamt auf Antrag weitere

Ausnahmen bei Vorliegen eines triftigen Grundes zulassen.

(6) Die Absätze 1 bis 5 gelten nur, soweit die dort bezeichneten Personen keine typischen

Symptome einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 wie Husten, Fieber, Schnupfen

oder Geruchs- und Geschmacksverlust aufweisen. Treten bei einer den Absätzen 2 bis 5

unterfallenden Person binnen zehn Tagen nach der Einreise typische Symptome einer

Infektion mit dem Coronavirus SARS CoV-2 wie Husten, Fieber, Schnupfen oder Geruchs-

und Geschmacksverlust auf, so hat diese Person unverzüglich zur Durchführung einer

Testung auf das Vorliegen einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 eine Ärztin,

einen Arzt oder ein Testzentrum aufzusuchen.

§ 21

Verkürzung der Absonderungsdauer

(1) Die Absonderung nach § 19 Abs. 1 Satz 1 endet frühestens ab dem fünften Tag nach der

Einreise, wenn eine Person über ein negatives Testergebnis in Bezug auf eine Infektion mit

Coronavirus SARS-CoV-2 auf Papier oder in einem elektronischen Dokument in deutscher,

englischer oder französischer Sprache verfügt und sie dieses innerhalb von zehn Tagen

nach der Einreise dem zuständigen Gesundheitsamt auf Verlangen unverzüglich vorlegt.

(2) Die zugrunde liegende Testung darf frühestens fünf Tage nach der Einreise in die

Bundesrepublik Deutschland vorgenommen worden sein. Der zugrunde liegende Test muss

die Anforderungen des Robert Koch-Instituts, die im Internet unter der Adresse

https://www.rki.de/covid-19-tests veröffentlicht sind, erfüllen.

(3) Die Person muss das ärztliche Zeugnis für mindestens zehn Tage nach der Einreise

aufbewahren.

(4) Die Absonderung nach § 19 Abs. 1 Satz 1 wird für die Dauer, die zur Durchführung eines

Tests nach Absatz 1 erforderlich ist, ausgesetzt.

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(5) Treten bei einer dem Absatz 1 unterfallenden Person binnen zehn Tagen nach der

Einreise typische Symptome einer Infektion mit dem Coronavirus SARS CoV-2 wie Husten,

Fieber, Schnupfen oder Geruchs- und Geschmacksverlust auf, so hat diese Person

unverzüglich zur Durchführung einer Testung auf das Vorliegen einer Infektion mit dem

Coronavirus SARS-CoV-2 eine Ärztin, einen Arzt oder ein Testzentrum aufzusuchen.

(6) Die Absätze 1 bis 5 gelten für dem § 20 Abs. 4 Nr. 3 unterfallende Personen

entsprechend.

§ 22

Gruppenbezogene Maßnahmen

Bei besonderen gruppenbezogenen Arbeits- und Unterbringungssituationen, insbesondere

bei Saisonarbeitskräften, die in Gruppen arbeiten und wohnen oder zum Zwecke der

Aufnahme einer Tätigkeit in einer Gruppe anreisen, hat der Arbeitgeber die Arbeitsaufnahme

vor ihrem Beginn bei der zuständigen Behörde anzuzeigen. Der Arbeitgeber hat

gruppenbezogen besondere betriebliche Hygienemaßnahmen und Vorkehrungen zur

Kontaktvermeidung außerhalb der Arbeitsgruppe nach den derzeit einschlägigen fachlichen

Standards, insbesondere nach Maßgabe der zuständigen Berufsgenossenschaft, zu

ergreifen und diese zu dokumentieren. Die zuständige Behörde hat die Einhaltung zu

überprüfen. Zimmer dürfen nur mit höchstens der halben sonst üblichen Belegungskapazität

belegt werden; diese Einschränkung gilt nicht für Familien.

Teil 9

Allgemeinverfügungen

§ 23

(1) Allgemeinverfügungen der Kreisverwaltungen, in kreisfreien Städten der

Stadtverwaltungen als Kreisordnungsbehörden, zur Bekämpfung des Coronavirus SARS-

CoV-2 nach dem Infektionsschutzgesetz sind im Einvernehmen mit dem für die

gesundheitlichen Angelegenheiten zuständigen Ministerium zu erlassen. Soweit diese

Verordnung weitergehende Schutzmaßnahmen enthält als Allgemeinverfügungen nach Satz

1, werden diese Allgemeinverfügungen durch diese Verordnung ersetzt und sind

aufzuheben.

(2) Absatz 1 Satz 1 gilt nicht für Allgemeinverfügungen, die den örtlichen und zeitlichen

Umfang einer Maskenpflicht gemäß § 1 Abs. 3 Satz 3 regeln.

(3) Landkreise und kreisfreie Städte, in denen die Zahl der Neuinfektionen innerhalb von

sieben Tagen bezogen auf 100.000 Einwohner (7-Tages-Inzidenz) nach den

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Veröffentlichungen des Robert Koch-Instituts über einem Wert von 200 liegt, stimmen im

Einvernehmen mit dem für die gesundheitlichen Angelegenheiten zuständigen Ministerium

über diese Verordnung hinausgehende zusätzliche Schutzmaßnahmen ab.

Teil 10

Bußgeldbestimmungen, Inkrafttreten, Außerkrafttreten

§ 24

Ordnungswidrigkeiten

Ordnungswidrig im Sinne des § 73 Abs. 1 a Nr. 24 IfSG handelt, wer vorsätzlich oder

fahrlässig

1. entgegen § 1 Abs. 2 Satz 1 das Abstandsgebot nicht einhält,

2. entgegen § 1 Abs. 3 Satz 1 oder Satz 2 die Maskenpflicht nach § 1 Abs. 3 Satz 4 nicht

einhält,

3. entgegen § 1 Abs. 5 Satz 2 die Maskenpflicht nach § 1 Abs. 3 Satz 4 nicht einhält,

4. entgegen § 1 Abs. 8 Satz 1 Halbsatz 2 Kontaktdaten nicht wahrheitsgemäß angibt oder

Kontaktdaten angibt, die eine Kontaktnachverfolgung nicht ermöglichen,

5. die Personenbegrenzung nach § 2 Abs. 1 Satz 1 nicht einhält,

6. entgegen § 2 Abs. 2 Satz 3 die Maskenpflicht nach § 1 Abs. 3 Satz 4 nicht einhält,

7. entgegen § 2 Abs. 4 Satz 3 die Maskenpflicht nach § 1 Abs. 3 Satz 4 nicht einhält,

8. entgegen § 2 Abs. 7 Satz 1 die allgemeinen Schutzmaßnahmen unterlässt,

9. entgegen § 2 Abs. 7 Satz 2 das Abstandsgebot nach § 1 Abs. 2 Satz 1 oder die

Maskenpflicht nach § 1 Abs. 3 Satz 4 nicht einhält,

10. entgegen § 2 Abs. 8 eine untersagte Veranstaltung oder Zusammenkunft von Personen

zulässt oder an einer solchen teilnimmt,

11. entgegen § 2 Abs. 9 ein alkoholisches Getränk im öffentlichen Raum konsumiert,

12. entgegen § 4 eine der genannten Einrichtungen öffnet oder Veranstaltungen

durchführt,

13. entgegen § 5 Abs. 1 Satz 1 die allgemeinen Schutzmaßnahmen unterlässt,

14 entgegen § 5 Abs. 1 Satz 2 die allgemeinen Schutzmaßnahmen unterlässt,

15. entgegen § 5 Abs. 2 Satz 1 eine gewerbliche Einrichtung für den Kundenverkehr öffnet,

16. entgegen § 5 Abs. 2 Satz 2 die allgemeinen Schutzmaßnahmen unterlässt,

17. entgegen § 5 Abs. 4 Satz 1 das Abstandsgebot nach § 1 Abs. 2 Satz 1, die

Maskenpflicht nach § 1 Abs. 3 Satz 4 oder die Personenbegrenzung nach § 1 Abs. 7

oder entgegen § 5 Abs. 4 Satz 2 die Maskenpflicht nach § 1 Abs. 3 Satz 4 nicht einhält,

18. entgegen § 6 Abs. 1 Satz 1 die Maskenpflicht nach § 1 Abs. 3 Satz 4 nicht einhält,

19. entgegen § 6 Abs. 2 Satz 1 die allgemeinen Schutzmaßnahmen unterlässt,

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20. entgegen § 6 Abs. 2 Satz 2 das Abstandsgebot nach § 1 Abs. 2 Satz 1 oder die

Maskenpflicht nach § 1 Abs. 3 Satz 4 nicht einhält,

21. entgegen § 6 Abs. 3 Satz 1 eine dort genannte Dienstleistung anbietet oder durchführt,

22. entgegen § 6 Abs. 3 Satz 3 die Maskenpflicht nach § 1 Abs. 3 Satz 4 nicht einhält,

23. entgegen § 6 Abs. 3 Satz 4 die Pflicht zur Kontakterfassung nach § 1 Abs. 8 Satz 1

nicht einhält,

24. entgegen § 6 Abs. 4 Satz 2 die notwendigen Hygiene- und Schutzmaßnahmen

unterlässt,

25. entgegen § 6 Abs. 4 Satz 3 die Maskenpflicht nach § 1 Abs. 3 Satz 4 nicht einhält,

26. entgegen § 7 Abs. 1 Satz 1 eine gastronomische Einrichtung öffnet,

27. entgegen § 7 Abs. 1 Satz 3 die allgemeinen Schutzmaßnahmen unterlässt, das

Abstandsgebot nach § 1 Abs. 2 Satz 1 oder die Maskenpflicht nach § 1 Abs. 3 Satz 4

nicht einhält,

28. entgegen § 7 Abs. 2 Satz 1 die allgemeinen Schutzmaßnahmen unterlässt,

29. entgegen § 7 Abs. 2 Satz 4 das Abstandsgebot nach § 1 Abs. 2 Satz 1, die

Maskenpflicht nach § 1 Abs. 3 Satz 4 oder die Pflicht zur Kontakterfassung nach § 1

Abs. 8 Satz 1 nicht einhält,

30. entgegen § 7 Abs. 2 Satz 6 die gebotenen Maßnahmen nicht einhält,

31. entgegen § 8 Abs. 1 Satz 1 eine Einrichtung des Beherbergungsgewerbes öffnet,

32. entgegen § 8 Abs. 1 Satz 2 die allgemeinen Schutzmaßnahmen unterlässt,

33. entgegen § 8 Abs. 2 die Pflicht zur Kontakterfassung nach § 1 Abs. 8 Satz 1 nicht

einhält,

34. entgegen § 8 Abs. 3 Satz 1 das Abstandsgebot nach § 1 Abs. 2 Satz 1 oder die

Maskenpflicht nach § 1 Abs. 3 Satz 4 nicht einhält,

35. entgegen § 8 Abs. 3 Satz 2 durch Steuerung des Zutritts Ansammlungen von Personen

nicht vermeidet,

36. entgegen § 8 Abs. 4 Satz 1 das Abstandsgebot nach § 1 Abs. 2 Satz 1, die

Maskenpflicht nach § 1 Abs. 3 Satz 4 oder die Pflicht zur Kontakterfassung nach § 1

Abs. 8 Satz 1 nicht einhält,

37. entgegen § 8 Abs. 4 Satz 3 die gebotenen Maßnahmen nicht einhält,

38. entgegen § 9 Abs. 1 Satz 1 und 2 die allgemeinen Schutzmaßnahmen nicht beachtet,

insbesondere die Maskenpflicht nach § 1 Abs. 3 Satz 4 nicht einhält; dies gilt nicht für

Schülerinnen und Schüler, die gemäß § 69 SchulG oder § 33 PrivSchG befördert

werden,

39. entgegen § 9 Abs. 1 Satz 3 ohne Trennvorrichtung einen Fahrscheinverkauf ermöglicht,

40. entgegen § 9 Abs. 1 Satz 4 alkoholische Getränke verkauft oder verzehrt,

41. entgegen § 9 Abs. 3 Seilbahnen, Sesselbahnen oder ähnliche Einrichtungen betreibt,

42. entgegen § 9 Abs. 4 die dort genannten Angebote durchführt,

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43. entgegen § 10 Abs. 1 Satz 1 ein dort genanntes Training oder einen dort genannten

Wettkampf durchführt,

44. entgegen § 10 Abs. 1 Satz 2 die dort genannte Personenbeschränkung nicht einhält,

45. entgegen § 10 Abs. 1 Satz 3 das Abstandsgebot nach § 1 Abs. 2 Satz 1 nicht einhält,

46. entgegen § 10 Abs. 1 Satz 4 Zuschauerinnen und Zuschauer zulässt,

47. entgegen § 10 Abs. 2 eine dort genannte Einrichtung öffnet,

48. entgegen § 10 Abs. 3 Satz 1 Training und Wettkämpfe durchführt, ohne dass ein

Hygienekonzept vorliegt oder bei Vorliegen eines solchen gegen dieses verstößt,

49. entgegen § 10 Abs. 3 Satz 2 Zuschauerinnen und Zuschauer zulässt,

50. entgegen § 11 Abs. 1 die dort genannten Einrichtungen öffnet,

51. entgegen § 11 Abs. 2 Satz 2 die Maskenpflicht nach § 1 Abs. 3 Satz 4 nicht einhält,

52. entgegen § 13 Abs. 3 Satz 1 die Inanspruchnahme des Einrichtungsbetriebs durch eine

infizierte Person oder eine Person, die in häuslicher Gemeinschaft mit einer infizierten

Person lebt, veranlasst,

53. entgegen § 13 Abs. 3 Satz 3 die Inanspruchnahme des Einrichtungsbetriebs durch eine

Person veranlasst, die mit einer Kontaktperson der Kategorie I, die selbst eine

Symptomatik einer COVID-19-Erkrankung aufweist, in einem Haushalt lebt,

54. entgegen § 13 Abs. 4 Satz 1 die Maskenpflicht nach § 1 Abs. 3 Satz 4 nicht einhält,

55. entgegen § 14 Abs. 1 Satz 1 die allgemeinen Schutzmaßnahmen unterlässt,

56. entgegen § 14 Abs. 1 Satz 3 das Abstandsgebot nach § 1 Abs. 2 Satz 1, die

Maskenpflicht nach § 1 Abs. 3 Satz 4 oder die Pflicht zur Kontakterfassung nach § 1

Abs. 8 Satz 1 nicht einhält,

57. entgegen § 14 Abs. 2 Satz 1 oder Abs. 3 Bildungsangebote in Präsenzform durchführt,

58 entgegen § 14 Abs. 2 Satz 3 und 4 die allgemeinen Schutzmaßnahmen unterlässt,

59. entgegen § 14 Abs. 2 Satz 5 oder Abs. 3 die gebotenen Maßnahmen nicht einhält,

60. entgegen § 14 Abs. 2 Satz 6 die gebotenen Maßnahmen unterlässt,

61. entgegen § 14 Abs. 4 Angebote oder Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen in

Präsenzform durchführt,

62. sich entgegen § 14 Abs. 5 nicht auf Einzelangebote beschränkt,

63. entgegen § 15 Abs. 1 eine dort genannte Kultureinrichtung öffnet,

64. entgegen § 15 Abs. 2 Satz 1 eine Probe oder einen Auftritt durchführt,

65. entgegen § 15 Abs. 2 Satz 2 außerschulischen Musikunterricht in Präsenzform

durchführt,

66. entgegen § 15 Abs. 3 Satz 1 die allgemeinen Schutzmaßnahmen unterlässt,

67. entgegen § 16 Abs. 1 eine dort genannte Einrichtung betritt,

68. entgegen § 16 Abs. 4 in Verbindung mit Abs. 1 eine dort genannte Einrichtung betritt,

69. entgegen § 16 Abs. 5 Satz 3 die notwendigen hygienischen Schutzmaßnahmen

unterlässt oder deren Einhaltung nicht kontrolliert,

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70. entgegen § 16 Abs. 5 Satz 4 in Verbindung mit Abs. 1 eine dort genannte Einrichtung

betritt,

71. entgegen § 16 Abs. 6 die entsprechenden Maßnahmen unterlässt,

72. entgegen § 17 Abs. 1 die erforderlichen Intensivbehandlungsbetten mit

Beatmungsmöglichkeit sowie die Behandlungskapazitäten der Normalversorgung in

Isolierstationen einschließlich des für die Versorgung und Behandlung notwendigen

Personals nicht vorhält,

73. entgegen § 17 Abs. 2 die weiteren Intensivbehandlungsbetten mit

Beatmungsmöglichkeit einschließlich des für die Versorgung und Behandlung

notwendigen Personals nicht organisiert und vorhält,

74. entgegen § 18 Abs. 1 die erforderliche Meldung unterlässt,

75. entgegen § 18 Abs. 2 eine Meldung unterlässt,

76. sich entgegen § 19 Abs. 1 Satz 1 nicht auf direktem Weg in die Haupt- oder

Nebenwohnung oder eine andere, eine Absonderung ermöglichende Unterkunft begibt,

77. sich entgegen § 19 Abs. 1 Satz 1 nicht absondert,

78. entgegen § 19 Abs. 1 Satz 2 Besuch von einer Person empfängt, die nicht dem eigenen

Hausstand angehört,

79. entgegen § 19 Abs. 1 Satz 3 sich nicht einer Testung auf eine Infektion mit dem

Coronavirus SARS-CoV-2 unterzieht,

80. entgegen § 19 Abs. 2 das zuständige Gesundheitsamt nicht oder nicht rechtzeitig

kontaktiert oder informiert,

81. sich entgegen § 19 Abs. 5 Satz 1 nicht in eine zugewiesene Unterkunft begibt oder sich

dort nicht absondert,

82. entgegen § 19 Abs. 5 Satz 2 bei Auftreten von Symptomen, die auf eine Infektion mit

dem Coronavirus SARS-CoV-2 im Sinne der dafür jeweils aktuellen Kriterien des

Robert-Koch-Instituts hinweisen, den Träger der Aufnahmeeinrichtung hierüber nicht

unverzüglich informiert oder sich nicht in die zugewiesene Unterkunft begibt und sich

dort bis zur Vorlage eines Testergebnisses über eine mögliche Infektion mit dem

Coronavirus SARS-CoV-2 absondert,

83. entgegen § 19 Abs. 6 Satz 5 eine Untersuchung nicht duldet,

84. entgegen § 20 Abs. 1 Halbsatz 2 das Gebiet des Landes Rheinland-Pfalz nicht auf dem

schnellsten Weg verlässt,

85. entgegen § 20 Abs. 2 Nr. 2 Buchst. b oder Nr. 3 Halbsatz 2 oder Abs. 3 Satz 1 Nr. 1

Halbsatz 2, Nr. 4 Halbsatz 2 oder Nr. 7 Halbsatz 2 eine Bescheinigung nicht richtig

ausstellt,

86. entgegen § 20 Abs. 4 Nr. 3 Halbsatz 2 die Arbeitsaufnahme der zuständigen Behörde

nicht oder nicht rechtzeitig anzeigt oder die ergriffenen Maßnahmen und Vorkehrungen

nicht dokumentiert,

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87. entgegen § 20 Abs. 6 Satz 2 oder § 21 Abs. 5 eine Ärztin, einen Arzt oder ein

Testzentrum nicht aufsucht,

88. entgegen § 22 Satz 1 die Arbeitsaufnahme der zuständigen Behörde nicht anzeigt,

89. entgegen § 22 Satz 2 keine besonderen betrieblichen Hygienemaßnahmen und

Vorkehrungen zur Kontaktvermeidung außerhalb der Arbeitsgruppe vornimmt oder

diese nicht dokumentiert,

90. entgegen § 22 Satz 4 die Belegungskapazität der Zimmer nicht halbiert.

§ 74 IfSG bleibt unberührt.

§ 25

Inkrafttreten, Außerkrafttreten

Diese Verordnung tritt am 11. Januar 2021 in Kraft und mit Ablauf des 31. Januar 2021 außer

Kraft.

Mainz, den 8. Januar 2021

Die Ministerin

für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie