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JAHRE MÜNCHNER GRÜNE

35 jahre gruene

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JAHRE MÜNCHNER

GRÜNE

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2 35 Jahre Münchner Grüne

Inhalt

Katharina Schulze, Sebastian Weisenburgerund Beppo Brem35 Jahre Münchner Grüne 3

Christian UdeGlückwünsche zu einem stolzen Jubiläum in einer schwierigen Zeit 8

Sabine NallingerLasst uns daraus lernen 10

Dominik Krause Bleibt stachlig! Grüne Jugend gratuliert 12

Gülseren Demirel und Dr. Florian Roth Nach 24 Jahren in der Stadtregierung kritisch-konstruktive Opposition 13

Katharina SchulzeGrüne für NOlympia! 14

Helga Stieglmeier 2 hat gewonnen! 16

Angelika Pilz-Strasser Bezirksausschüsse so stark wie nie zuvor 18

Bitte unterstützen Sie uns durch Ihre Spende: Kontoinhaber: BÜNDNIS 90 / Die Grünen MünchenKontonr.: 80 90 690 100 / IBAN: DE87430609678090690100BLZ: 430 609 67 / BIC: GENODEM1GLSGLS Bank

Impressum:

Herausgeber: V.i.S.d.P. Petra Tuttas, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN KV MünchenStadtbüro, Sendlinger Straße 47, 80331 MünchenTel: 089-2014488, Fax: 089-2021814www. gruene-muenchen.de

@Gruene_MuenchenFotos vom Fest: Joerg Koch, www.suedfoto.comGestaltung: Christopher Link visual design, www.cl-vision.deDruck: Ortmaier, www.ortmaier-druck.deErschienen im Januar 2015.

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– viel erlebt und viel erreicht in den letzten Jahren nicht erreichen können. Was jeden Tag ehrenamtlich in den Ortsverbänden, Bezirksaus-schussfraktionen, in den Arbeitskrei-sen und im Kreisverband geleistet wird ist phänomenal. Vielen, vielen Dank an alle, die mit voller Leiden-schaft und Kraft dafür arbeiten, dass Grüne Ideen vorangebracht werden! An dieser Stelle auch ein herzliches Dankeschön an unser Stadtbüroteam – die immer mit Rat und Tat zur Seite standen. Außerdem ein großes Dan-keschön an alle Mitglieder in den Stadtvorständen in dieser Zeit!

Und was haben wir nicht alles in den letzten Jahren vorangebracht: Euch sind sicherlich noch allen die beiden Bürgerentscheide zur 3. Start-bahn und zur Bewerbung um die Olympischen Winterspiele in Erinne-rung. Beide Male haben wir federfüh-rend die Kampagne gestaltet und das Bündnis geleitet, wir standen zusam-

men unzählige Stunden bei Regen, Schnee und Kälte draußen und haben Unterschriften gesammelt. Die An-strengungen haben sich gelohnt – die Münchner Bevölkerung hat sich von unseren Argumenten überzeugen lassen und den beiden Projekten eine klare Absage beschert. Dasselbe pas-sierte bei den Volksentscheiden zum Nichtraucherschutz und gegen die Studiengebühren – auch dort waren wir Grüne federführend mit dabei. Da-neben hatten wir noch einen komplet-ten Wahlkampfmarathon zu absolvie-ren: Begonnen mit der Landtagswahl im September 2013 – die bayerischen Grünen haben sich gegen den Bun-destrend gestemmt und in München 12,1% geholt! Für uns sind jetzt drei MünchnerInnen im Landtag, Marga-rete Bause, Ludwig Hartmann und Katharina Schulze. Auch bei der Be-zirkstagswahl haben wir mit 15,6% ein tolles Ergebnis eingefahren und

Liebe Freundinnen und Freun-de, im Sommer 2014 sind wir Münchner Grüne 35 Jahre alt

geworden, Zeit also einen Blick auf die letzten intensiven fünf Jahre in unserer Geschichte zu werfen – so viel Zeit liegt nämlich zwischen un-serem letzten Rückblick und der Feier zum 30jährigen.

Ausgelöst durch den Ausstieg vom Atomausstieg und durch die Atomkatastrophe von Fukushima ging ein Ruck durch unsere Partei, angefangen bei unseren Mitglieder-zahlen: Bewegten wir Grüne in Mün-chen uns die ganzen letzten Jahre immer rund um 800 Mitglieder, ging es auf einmal Schlag auf Schlag: Erst konnten wir die 1000er Marke kna-cken und jetzt sind wir mittlerweile bei über 1200 Mitgliedern und damit der größte Kreisverband der Grünen!

Ohne die vielen engagierten Mit-glieder hätten wir viele der Erfolge

35 Jahre Münchner Grüne 3

35 Jahre Münchner Grüne

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‚35 Jahre Münchner Grüne‘.

Schön, dass so viele gekommen

sind.

4 35 Jahre Münchner Grüne

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vier MünchnerInnen – Petra Tuttas, Roland Zintl, Sylvio Bohr und Ulrike Goldstein vertreten uns jetzt dort. Bei der Bundestagswahl konnten wir uns auch gegen den Bundestrend behaup-ten und haben 11,3% in München er-reicht. Für uns sind jetzt Doris Wag-ner und Dieter Janecek in Berlin. Ich glaube, dass wir für alle Wahlkämp-ferinnen und Wahlkämpfer sprechen, wenn wir sagen: 2013 hatten wir Grüne echt einen guten Lauf – bis auf die zwei Wochen vor der Bun-destagswahl. Die Debatte um den

Veggie-Day, das grüne Steuerkonzept und die Pädophilie-Vorwürfe haben uns ordentlich Prozente gekostet und die letzten Infostände vor der Wahl eher ungemütlich gemacht. Es war schwer immer aus der Defensive he-raus zu argumentieren und beispiels-weise zu erklären, dass wir als Grüne keine Verbotspartei sind, sondern nur die Attraktivität des fleischlosen Es-sen fördern wollten.

Dann kam im März 2014 die Kom-munalwahl, auf die wir uns seit drei Jahren unter dem Motto „Fit für

2014“ vorbereitet hatten: Ihr erinnert euch vielleicht daran, dass wir als erste Partei in München unsere Ober-bürgermeister-Kandidatin in einem transparenten und beteiligungsori-entierten Prozess ermittelt haben. Es gab verschiedene OB-Foren, bei denen sich die BewerberInnen vor-stellen konnten, die sehr gut – auch von Nicht-Grünen – besucht waren. Anschließend gab es eine Urabstim-mung, bei der Sabine Nallinger zu unserer Spitzenkandidatin gekürt wurde. Kurz danach haben wir uns

35 Jahre Münchner Grüne 5

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an die Planung des Wahlkampfes gemacht, mit einem von der Stadtver-sammlung gewählten Wahlkampf-team. Dazu gehörte auch die Erstel-lung des Wahlprogramms. Während die anderen Parteien ein Wahlpro-gramm von unter 50 Seiten hatten, war unseres stolzes 144 Seiten lang und voller konkreter Forderungen. Dafür haben wir einen inhaltlichen Prozess mit allen interessierten Mit-gliedern und Initiativen gestartet, in dem in mehreren Arbeitsgruppen, online und offline alle Themen der Stadtpolitik bearbeitet wurden. Das zeigt sehr deutlich: Wir Grüne leben seit 35 Jahren die Basisdemokratie!

Der Wahltag hat uns zahlenmäßig auch belohnt. Sabine Nallinger hat in der OB-Wahl wunderbare 14,7% ge-

holt und die Partei sogar 16,6% – so gut waren wir noch nie in München! Blicken wir auf die Bezirksausschüs-se dann war das Ergebnis sogar noch besser: Wir haben 20,7% geholt und stellen zum ersten mal in unserer Geschichte fünf BA-Vorsitzende: vier davon übrigens Frauen – wir Grüne meinen es also ernst, wenn es um Gleichstellung geht.

Auch mit dem Ergebnis der Euro-pawahl im Juni 2014 konnten wir mit 19,6% mehr als zufrieden sein.

Ihr seht also: Die Zeiten, in denen wir um den Einzug in die Parlamente gezittert haben, haben wir hinter uns gelassen. Die Wahlergebnisse zeigen deutlich, dass die Bevölkerung starke Grüne möchte. Jetzt heißt es, diese Verantwortung auf den verschiede-

Grüne aktiv in den letzten fünf Jahren: Ob CSD, Demo gegen Nazis oder gegen die Laufzeitverlängerung – wir

Grüne waren dabei!

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nen Ebenen auch umzusetzen und zu zeigen, wo Grün den Unterschied macht.

Jetzt gilt es, die Wahlergebnisse der Zukunft vorzubereiten: Wir wol-len in München und Bayern unsere Parteiarbeit auf neue, effektivere Bei-ne stellen und die ganze Power, die in dieser Partei steckt, zutage fördern. Wir wollen unsere Inhalte in die Öf-fentlichkeit tragen, wir werden für Grüne Politik streiten: Für eine ech-te, nachhaltige Energiewende und Klimaschutzpolitik! Für den Green New Deal und die ökologisch-öko-nomische Transformation unserer Wirtschaft! Für den Schutz der Bür-gerInnen-Rechte, für mehr BürgerIn-nen-Beteiligung, für einen digitalen Wandel unserer Gesellschaft, der

allen BürgerInnen Chancen eröffnet und alle mitnimmt! Für deutliche Fortschritte in der Frauenpolitik! Für die weitere Gleichstellung von Les-ben, Schwulen, Transgender! Für eine menschenwürdige Unterbrin-gung, und mehr noch, für eine Will-kommenskultur und Integration der AsylbewerberInnen und Flüchtlinge!

Wir wollen unsere Politik mit und nicht über die Bevölkerung hinweg gestalten!

Das sind nur einige der Politikfel-der, auf denen die GroKos (Große Ko-alitionen) im Bund und in München Stillstand und Rückschritt fabrizie-ren. Von der schwarzen Alleinregie-rung in Bayern, deren Windkraftan-lage „Horst“ vor allem heiße Luft produziert, gar nicht erst zu reden!

35 Jahre Münchner Grüne 7

Wir möchten München grüner ma-chen – und gemeinsam können wir es auch schaffen!

Liebe Freundinnen und Freunde: Wir Münchner Grüne sind gekom-men, um zu bleiben!

Herzliche Grüße

(Stadtvorsitzende seit 2010)

(Stadtvorsitzender von 2011-2014)

(Stadtvorsitzender seit 2014)

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Das Schlachtenglück, so wuss-te schon Wilhelm Hoegner, wechselt. Alle Parteien sind

zeitweise gezwungen, sich mit einer Pechsträhne abzufinden. Gegenwär-tig gilt dies für viele, für sehr viele sogar. Auch für die lieben Kleinen. Die FDP hat mit ihrem verbohrten markt-radikalen Kurs den Wagen an die Wand gefahren und ist im Parla-mentsleben kaum noch anzutreffen, die unlängst noch hochgejubelten Piraten verschwinden zunehmend von der Bildfläche. Die Alternative für Deutschland nutzt ihre wenigen Energien, um sich selber zu zerlegen. Der LINKEN stehen Zerreißproben ins Haus, wenn maßlose Verspre-chungen mit kärglicher Regierungs-praxis zusammenprallen. Und die Großen? Der Union ist der liberale Koalitionspartner dauerhaft abhan-den gekommen, und ihr ist bang vor der Zeit ohne Merkel, einer Zeit ohne Köpfe und ohne Programm. Die So-zialdemokratie tritt trotz tüchtiger Leute im Kabinett auf der Stelle und kann keine reale Machtperspektive beschreiben, weder im Bund, noch im Land.

Die Grünen können also nicht mit viel Mitleid rechnen, wenn sie

Glückwünsche zu einem stolzen Jubiläum in einer schwierigen Zeit

Von Christian Ude

Vielleicht – dieser Ratschlag von außen mag merkwürdig klingen – müssen die Grünen auch lernen, ei-gene Verdienste und Leistungen, die aus einer Minderheitenposition her-aus errungen wurden, selbstbewuss-ter und offensiver zu vertreten, statt selber mehr als die eigene Wähler-schaft dauernd die Nase zu rümpfen und Unzufriedenheit mit dem eige-nen Tun zu kultivieren.

Damit bin ich bei dem Vierteljahr-hundert, das wir, Rot und Grün, in der Münchner Stadtpolitik gemein-sam gestaltet haben. Im Wahljahr 1989 mit rot-grünen Themen und von 1990 bis 2014 in der Verantwortung. Die Grünen haben viele ökologische Projekte angestoßen und vorange-bracht und erst die Mehrheiten für eine liberale und tolerante Stadtpo-litik ermöglicht. Sie haben Maßstäbe gesetzt mit Sabine Csampai als erste Frau an der Stadtspitze und mit der Popularität des grünen Bürgermeis-ters Hep Monatzeder. Wirklich gewu-chert haben sie mit diesen Pfunden – und ihrer verlässlichen Fraktions-spitze um Sigi Benker – aber nicht. Stattdessen haben sie versucht, ihre eigene – extrem männlich dominierte – Personalpolitik dem Koalitionspart-

im Jahr ihres 35. Geburtstags vie-le Enttäuschungen und Rückschlä-ge hinnehmen müssen. Vielleicht waren einige Wünsche einfach zu groß. Zum Beispiel der Wunsch, mit Steuererhöhungen zu punkten und Schwarz-Gelb durch Rot-Grün abzu-lösen. Oder der Wunsch, die späte Bestätigung der jahrzehntelangen Atomkritik bei Wahlen belohnt zu bekommen. Oder der Wunsch, aus wachsender Zustimmung in der Kommunalpolitik auch wachsenden Einfluss ableiten zu dürfen. Nichts dergleichen geschah. Keine aktu-ell tragfähige Machtperspektive in Bund und Land und kommunal weniger Einfluss als in den letzten beiden Jahrzehnten. Das will erst einmal verkraftet werden. Denkt an den alten Wilhelm Hoegner: Das Schlachtenglück wechselt.

Der Euphorie, die nach Fukushi-ma ausbrach und euch glauben ließ, künftig die Richtlinien nicht nur der Energiepolitik bestimmen zu dür-fen und München zu einem zweiten Stuttgart machen zu können, muss die Katharsis folgen, die langfristi-gen Stimmungen in der Bevölkerung und die Mehrheitsverhältnisse im Land realistisch einzuschätzen.

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ner anzulasten. Schlau war das nicht, fair auch nicht.

Aber völlig losgelöst von solchen Kontroversen sollten wir öfter auf das Wesentliche kommen: In Zeiten des Turbokapitalismus brauchen wir mehr sozialen Ausgleich, um die Spaltung der Gesellschaft in Arm und Reich zu stoppen und eine öko-logische Politik, um die Zerstörung der Umwelt, die globale Erwärmung und den Verschleiß der Ressourcen zu bremsen. Also eine soziale und ökologische Politik. Kurz: Rot-Grün.

Auch wenn die Koalitionspartner hier in München derzeit – teilweise sehr wohl auf beiden Seiten auch auf eigenen Wunsch – jetzt getrennte Wege gehen, sollte diese Perspek-tive offen gelassen, inhaltlich fun-diert vorbereitet werden. Der Wech-sel 1990 fiel auch nicht vom Himmel, sondern wuchs heran, nachdem vie-le ihm jahrelang den Boden bereitet hatten.

Natürlich gibt es auch andere Perspektiven – aber sind sie auch reizvoll? Schwarz-Grün zum Bei-spiel? Eine gemeinsame Friedens- und Flüchtlingspolitik sehe ich da noch nicht, auch wenn Marie-Lui-se Beck bereits die Osterweiterung

nen „ihr eigenes Ding“ machen kön-nen, haben sie in der Amtszeit von Katharina Schulze und Sebastian Weisenburger gleich zweimal bewie-sen, nicht nur ohne uns, sondern so-gar gegen uns von der SPD: bei dem Bürgerentscheid gegen die Dritte Startbahn und die Olympia-Bewer-bung. Ich sage als Unterlegener in diesen Konflikten: Respekt!

Mit bestem Dank für die gute Zu-sammenarbeit nach 1990 – das war immerhin der größere Teil eurer „Le-benszeit“.

Euer Altoberbürgermeister

Christian Ude(Kein Spott! Schließlich gehört ihr jetzt auch unumstößlich zu den bundesdeutschen „Altparteien“.)

der NATO bis zur russischen Gren-ze wünscht. Und eine gemeinsame Energiepolitik kann ich mir ange-sichts der CSU-Blockaden gegen Windkraftanlagen und neue Trassen auch nicht vorstellen. Oder sollen wir uns gar auf eine Große Koalition forever einrichten, im Bundestag wie im Rathaus? Das ist wahrlich auch nicht gerade beflügelnd.

Nein, es ist schon so, wie ich bei eurem Geburtstagsfest in der Muf-fathalle sagte: Ehegatten sollten sich nach einem Scheidungsverfahren nicht nachweinen, als ob jetzt das Leben vorbei wäre, sie sollten den verlorenen Partner aber auch nicht dämonisieren, weil sie damit auch das eigene Leben schlecht machen würden, sondern zunächst einmal jeweils ihr eigenes Ding machen und ein späteres Zusammenwirken nicht ausschließen. Und wie die Grü-

Ein Vierteljahrhundert, das wir, Rot und Grün, in der Münchner Stadtpolitik gemeinsam gestaltet haben.

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Stadtvorsitzende Katharina Schulze, Alt-OB Christian Ude und Fraktions-vorsitzende Gülseren Demirel

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Bestes Ergebnis aller Zeiten! Mehr als 400%-Zugewinn bei der OB-Wahl, fast 30%-Zuge-

winn bei der Stadtratswahl ... und dann mit leeren Händen nach Hause gehen. Das hatte nicht nur ich mir anders vorgestellt.

Ich will ehrlich sein: Ich tue mich immer noch schwer mit dem Gedan-ken, dass München nach 25 Jahren rot-grün nun von CSU und SPD regiert wird. Ich wollte gewinnen, als Ober-bürgermeisterin oder Bürgermeiste-rin Verantwortung übernehmen und zusammen mit Fraktion und Partei München gestalten, zur grünsten Metropole Europas machen. Auch unsere wachsende Wählerschaft hat von uns erwartet, dass wir Grünen in der Stadtspitze grüne Projekte und Ideen voranbringen. Es vergeht bis heute kaum ein Tag, an dem ich nicht auf der Straße von wildfremden Menschen angesprochen werde, die mir sagen, dass ihnen „grün“ an der Stadtspitze fehlt.

Dennoch: Wir Grünen haben in den letzten Jahren und im Wahlkampf

Lasst uns daraus lernen

OB- und Kommunalwahlkampf 2014

Von Sabine Nallinger

viel richtig gemacht – und auch viel erreicht: Wir haben die richtigen Themen – Wohnen, Gestaltung des öffentlichen Raums, umweltfreund-liche Mobilität – gesetzt. Inhalt-lich konnten wir an vielen Stellen SPD und CSU, oftmals in behäbigen Strukturkonservatismus gefangen, vor uns hertreiben.

Wir haben mit unseren Ideen die politische Debatte in München entscheidend geprägt. Wir haben in einem offenen Prozess, in dem viele Basismitglieder ihre Kompetenz ein-gebracht haben, unser Kommu-nalwahlprogramm erstellt. Wir haben einen sehr professio-nellen Wahlkampf geführt. Wir haben Klartext ge-sprochen und statt leerer Worthülsen auf echte Inhalte

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Foto: Konrad Fersterer

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gesetzt. Und wir haben unsere Wahl-kampagnen clever gebündelt, um aus den kleinen Budgets das Maximum her-auszuholen. Viele von euch waren dabei und haben sich engagiert. Nochmals Danke an alle!

Was können wir jetzt daraus lernen, dass es trotz der guten Wahlergebnis-se nicht für eine Regierungsbeteiligung gelangt hat?

Wenn wir in Zukunft wieder eine Gestaltungsoption in und für München anstreben, müssen wir uns Gedanken machen über unsere Strukturen und die Art und Weise, wie wir zusammen-arbeiten. Inhaltlich sind wir gut und breit aufgestellt, aber wir müssen uns in unserem strategischen Denken und unserer Außenwirkung weiter professi-onalisieren.

Wir brauchen eine ehrliche Analyse über unsere Optionen: mit wem können wir welche Grünen Projekte in Zukunft umsetzen? Mit wem können wir not-wendige Mehrheiten im Rat organisie-ren? Wir brauchen einen Masterplan der langfristig, ambitioniert und konkret unsere Vorstellungen für München als grünste Metropole aufzeigt. Und wir brauchen mutige Köpfe, die dies glaub-würdig, sympathisch und kraftvoll nach außen und innen verkörpern und vorle-ben.

Wenn uns das gelingt, dann haben wir für die Wahl 2020 die allerbesten Voraussetzungen. Die Metropolregion München steht in ihrer Entwicklung vor der größten Herausforderung der Nach-kriegszeit und die jetzige schwarz-rote Koalition verfügt über keinen Plan, um die wachsenden Probleme zu lösen und die Zukunft rechtzeitig menschen- und umweltgerecht zu gestalten.

Die Wähler und Wählerinnen wer-den das merken. Das ist unsere Chance. Lasst uns die Zeit bis dahin nutzen, um uns so professionell wie irgend möglich aufzustellen. Dann wird es beim nächs-ten Mal nicht nur viele Stimmen geben, sondern wieder eine Gestaltungsoption für die Grünen in München.

35 Jahre Münchner Grüne 11

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12 35 Jahre Münchner Grüne

35 Jahre Münchner Grüne, das ist schon eine sehens-werte Zahl. Wir als Grüne

Jugend München gratulieren ganz herzlich zu diesem Jubiläum. Auch wenn die Partei mittlerweile nicht mehr ganz so jung ist, wie sie es einst war – im Sinne des Partei- aber auch des Mitgliederalters – so hat sie sich dennoch vieles erhalten. Zum Beispiel die Kraft, mit der wir in den letzten Jahren so manches anschieben konn-ten. Wir können auf zwei gewonnene Bürgerentscheide zu „Koa Dritte“ und zu NOylmpia zurückblicken – wobei es uns als Grüne Jugend natürlich be-sonders freut, dass ihr unserem dama-ligen Antrag gegen Olympia 2018 ge-folgt seid. Außerdem blicken wir auf ein (trotz kleinen Budgets) tolles Kom-munalwahlergebnis, auf ein Einlen-ken der Staatsregierung bei der Ab-schaffung der Studiengebühren und – uns als Grüner Jugend natürlich be-sonders wichtig – auf unzählige Ak-tionen wie dem PARKing Day, dem Equal Pay Day, Aktionen gegen ACTA oder TTIP, dem Internationalen Tag gegen Homophobie, „Mit Hand und Fuß gegen Rassismus“ und, und, und.

Vergleicht man die Grünen Mit-gliederzahlen, mit dem wie präsent

Dominik Krause, Stadtrat und Vorsit-zender der GJM von

2012 bis 2014

wir in dieser Stadt waren und sind, kann man wahrlich nach wie vor vom „jugendlichen“ Tatendrang sprechen.

Natürlich sind die vielen Jahre aber auch nicht an der Partei und erst recht der Stadt vorbeigegangen. Ne-ben vielen anderen gesammelten Er-fahrungen konnten wir Grüne ganze 24 Jahre lang die Geschicke dieser Stadt an der Regierung mitgestalten (und tun es hoffentlich bald wieder). So durften wir selbst von Christian Ude vor kurzem mit einer gewissen Wehmut die Gratulation annehmen, wenn man sich München so anschaue, dürfe man auch mal selbstbewusst feststellen: ‚des warn fei mia!’

Da viele von uns aus der Grüne Jugend selbst diejenigen sind, die mit den Ergebnissen dieser Politik aufgewachsen sind, bleibt uns ei-gentlich nur, uns mit einem gewissen Dank für die vielen durchgefochtenen Kämpfe an diese Gratulation anzu-schließen. Selbstverständlich nicht ohne hinterher zu schieben: es gibt noch viel zu tun. Sei es der dringend

Bleibt stachlig!Grüne Jugend gratuliert

Von Dominik Krause

nötige Ausbau des ÖPNVs, der Erhalt der städtischen Grünflächen, die Be-kämpfung der Wohnungsnot, einen menschenwürdigen Umgang mit Ge-flüchteten, die Auseinandersetzung mit menschenverachtendem Gedan-kengut, und vieles mehr.

Wir freuen uns, das gemeinsam anzugehen und versprechen natür-lich, hin und wieder unsere allseits bekannten „Stacheln“ zu zeigen, wenn es in der Partei dann doch mal droht zu gemütlich zu werden. In die-sem Sinne: auf die nächsten 35 Jahre.

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Rathaus die einzige Kraft, die Öko-logie und Modernität, Vielfalt und Lebensqualität verbindet, mit Herz-blut für Bürgerrechte und Bürgerbe-teiligung streitet. Wir wollen unse-re Vision von München als grünste Großstadt Europas dem letztlich kon- servativen CSU-SPD-Bündnis entge-genstellen. Wir werden nicht Fun-damentalopposition betreiben, son-dern die Oppositionsrolle kritisch und konstruktiv ausfüllen, werden Ideen formulieren, Impulse geben, Schwarz-Rot kontrollieren und unse-re Kompetenz immer wieder unter Beweis stellen.

Es dauert eine Zeit, sich auf die neue Konstellation einzustellen. Aber jetzt gehen wir diese Aufgabe mit frischen Wind, als eigenständige und selbstbewusste Kraft an.

Nach 24 Jahren in der Stadtregierung kritisch-konstruktive OppositionVon Gülseren Demirel und Dr. Florian Roth

Seit 1990, also fast ein Viertel-jahrhundert, haben die Münch-ner Grünen als Teil der „Stadt-

regierung“ gestalten können. Ohne uns gäbe es keine bundesweit vor-bildliche Infrastruktur in der Flücht-lings- und Migrationspolitik oder keine Ausbauoffensive Erneuerba-re Energie der Stadtwerke, um nur zwei Beispiele zu nennen. Wir waren immer Reformmotor des rotgrünen Bündnisses und mussten der manch-mal arg selbstzufriedenen und struk-turkonservativen SPD Beine machen. Anfang 2014 haben wir bei den Stadt-ratswahlen mit 16,6% (und 14,7% für unsere OB-Kandidatin Sabine Nal-linger) unser historisch bestes Wahl-ergebnis erzielt und unseren Stim-menanteil um ein Viertel erhöht. Wir waren die eindeutigen Wahlsieger und sind mit diesem Anspruch in Ver-handlungen mit der um ein Viertel de-zimierten SPD gegangen. Wegen der immensen Verluste der SPD gab es keine rein rotgrüne Mehrheit, so dass wir Verhandlungen mit mehreren kleinen Partnern begannen, die leider scheiterten – und sicher nicht an grü-ner Sturheit. Und auch die schwierige Konstellation eines Dreierbündnisses aus CSU, SPD und Grünen kam zu

keinem Erfolg. Denn unsere Mini-malforderung, dass wir von den 11 Referaten zumindest beim Referat für Gesundheit das Vorschlagsrecht erhalten sollten und das Kreisver-waltungsreferat mit einer parteif-reien Person besetzt werden sollte, wurde abgelehnt. Jetzt sind die Grü-nen erstmals seit 1990 nicht mehr in der Bürgermeisterriege vertreten und die Stadtpolitik wird von einem CSU-SPD-Bündnis bestimmt.

Wir stellen eindeutig die Opposi-tionsführerschaft. Mit unseren Ideen in einer gestärkten Fraktion werden wir weiter die Impulse geben und die träge GroKo vor uns hertreiben, die Öffentlichkeit auf ihre Widersprüche (Rad und ÖV ausbauen, aber dem Autoverkehr keinen Millimeter Raum nehmen etc.) hinweisen. Wir sind im

Seit Oktober 2012 an der Spitze

im Rathaus: Gülseren Demirel und

Dr. Florian Roth

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Olympische Winterspiele in und um München – ein The-ma welches unseren Kreis-

verband seit 2009 beschäftigt hat. Damals hat die Grüne Jugend Mün-chen mit dem Protest angefangen und ziemlich bald entspannte sich eine hitzige Debatte, ob wir dieses Megasportevent unterstützen kön-nen und sollen. Unsere Stadtratsfrak-tion hatte damals mehrheitlich eine andere Meinung als die Partei, aber auch der Kreisverband München war in BefürworterInnen und Gegner-Innen gespalten. Wir haben hart in der Sache um die besten Argumente gerungen und am Ende gab es einen deutlichen NOlympia-Beschluss. Da-nach hat sich auch der Landes- und Bundesverband unserem Votum an-geschlossen. Schlussendlich hat das IOC sich gegen München als Austra-gungsort entschieden, das lag sicher auch daran, dass wir unseren Protest kundgetan haben.

Als dann eine erneute Bewer-bung für 2022 ins Haus stand, waren wir Grüne wieder an der Spitze des Widerstands. Wir hatten ja auch si-cherheitshalber das NOlympia Bünd-nis nicht aufgelöst, bei dem unsere Stadtvorsitzende Katharina Schulze Sprecherin ist, ebenso wie Christi-

Grüne für NOlympia!

Von Katharina Schulze

kreis Traunstein. Und wie schon beim Bürgerbegehren gegen die 3. Startbahn standen wir als NOlympia Bündnis wieder einer finanzkräfti-gen Koalition aus Wirtschaft und Po-litik gegenüber. „David gegen Goli-ath“, den Kampf haben wir durch viel ehrenamtliches Engagement, eine Sensibilisierung für die Probleme und die besseren Argumente gewon-nen. Die deutliche Entscheidung ge-gen Olympische Winterspiele 2022 ist keine Entscheidung gegen den Sport, sondern eine krachende Nie-derlage für das intransparente IOC. Knebelverträge, bei denen die Risi-ken einseitig bei den Austragungs-orten liegen, werden von der Gesell-schaft nicht mehr stillschweigend abgenickt. Das ist gut! Die Befür-worterInnen der Bewerbung haben nicht erkannt, dass die Menschen schon viel weiter sind: Ein immer währendes „höher, schneller, wei-ter“ ist nicht das non plus ultra. Es geht vielmehr um andere Werte in unserer Gesellschaft, mit welchen VertragspartnerInnen wir Verträge abschließen, wo wir unsere Steuer-gelder investiert sehen möchten und wie wir es schaffen, unsere Natur zu schützen und für die nachfolgenden Generationen zu wahren.

an Hierneis vom Bund Naturschutz und gleichzeitig Grünes Mitglied. Wir haben massiv auf einen Bürger- entscheid gedrängt, denn unserer Auffassung nach muss dieses teure Großereignis von der Bevölkerung mitgetragen werden – oder eben auch nicht. Am 10. November 2013 wurde dann nicht nur in München über die Bewerbung abgestimmt, sondern auch in Garmisch-Partenkirchen, im Berchtesgadener Land und im Land-

Auch Garmisch-Partenkirchen, Traunstein und das Berchtesgadener Land

lehnten die Olympiabewerbung ab

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Die Plakate zumBürgerentscheid waren überall Teil des Stadtbildes wie hier vor dem Lenbachhaus

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Die Gesichter der FMG-Vertre-ter, der CSU, der SPD und der FDP wurden immer länger –

die Sensation zeichnete sich am 17. Juni 2012 im Kreisverwaltungsrefe-rat bereit kurz nach 18 Uhr ab: Die Münchner Bevölkerung hatte mit 54,3% gegen den Bau einer 3. Start- und Landebahn am Flughafen im Er-dinger Moos gestimmt. Wir hatten es tatsächlich geschafft – David hatte Goliath besiegt. Durch unermüdli-chen Einsatz an unzähligen Infostän-den, mit Herzblut und viel Kreativität konnten wir die Münchnerinnen und Münchner davon überzeugen, dass weder die Landeshauptstadt noch

2 hat gewonnen!Von Helga Stieglmeier

Bayern eine 3. Startbahn braucht und dass das Mantra des ewigen Wachs-tums falsch ist. Dagegen sah die Mil-lionen schwere Werbung der FMG alt aus. „Meine Münchner Stimme“ – mit dieser grandiosen Kampagne erzeug-ten wir Solidarität und Sympathie. Und neben den sachlichen Argumen-ten waren die MünchnerInnen der Meinung, dass die Belastungen der vom Flughafen Betroffenen nicht wei-ter zunehmen dürfen. Stadt und Land, Hand in Hand – dieses Motto setzten wir auch in der Praxis um. Gemein-sam entwickelten das Aktionsbünd-nis aufgeMUCkt und das Münchner Bündnis gegen die 3. Startbahn die Strategie, zusammen standen wir bei eisigem Wetter auf der Straße und natürlich feierten wir auch miteinan-der unseren unglaublichen Erfolg auf Einladung des Oberbürgermeisters in Freising. Heute noch hängen die „Danke München“-Transparente in Attaching. Und die aktuelle Entwick-lung am Franz-Josef-Strauß-Flug-hafen bestätigt auch nachträglich unsere Prognosen – die Zahl der Flugbewegungen ist nach wie vor rückläufig und die Überflüssigkeit ei-nes Ausbaus wird immer augenfälli-ger. Der Oberbürgermeister der Stadt München, Dieter Reiter, bestätigte erst vor kurzem die Gültigkeit des Votums für den Münchner Stadtrat mindestens bis 2020.

Die Kampagne, die in München gestemmt wurde, ist zu einem gro-ßen Teil den Münchner Grünen zu verdanken. An dieser Stelle ein herz-liches Dankeschön an die Sprecherin

16 35 Jahre Münchner Grüne

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des Bündnisses „München gegen die 3. Startbahn“ eurer Stadtvorsit-zenden Katharina Schulze! Als Spre-cherin von aufgeMUCkt habe ich eng mit ihr zusammengearbeitet und wir konnten zeigen, das die Solidarität Münchens nicht an der Stadtgren-ze halt macht. Auch der gesamte Stadtverband hat in einem Kraftakt unglaubliche Kräfte mobilisiert und diesen Erfolg, der ein internationales Medienecho fand, möglich gemacht. Da ist dieses Jubiläum ein willkom-mener Anlass, noch einmal herzlich Danke zu sagen! Weiterhin viel Er-folg bei Eurer politischen Arbeit!

Helga Stieglmeier, Sprecherin von aufgeMUCkt

Trotz gewonnener Abstimmung ist die 3.Startbahn weiter in der Diskussion. Wir bleiben dran!

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Bezirksaus-schüsse –

so stark wie nie zuvor

Von Angelika Pilz-Strasser

Seit 1996 werden die Mitglie-der der 25 Bezirksausschüsse direkt von den Münchnerin-

nen und Münchnern gewählt. Ihre Aufgabe ist die Unterstützung und Durchsetzung von stadtteilbezoge-nen Anliegen der Bürgerinnen und Bürger.

Dabei haben die Stadtteilparla-mente laut Satzung insbesondere eine Vermittlerrolle zwischen den Bürgerinnen und Bürgern und dem Stadtrat bzw. der Stadtverwaltung.

Die Mitglieder haben eine pro-funde Ortskenntnis, wir kennen die Probleme und haben deswegen manchmal einen anderen Blickwin-kel darauf. Ausführliche Diskussio-nen mit den Bürgerinnen und Bür-gern bieten gelebte Basisdemokratie von unten.

Manche Fragen lösen wir auf dem „kleinen Dienstweg“. Dazu reicht oft ein kleiner Anruf im Referat, ein Tref-fen vor Ort erspart langwierigen und energieraubenden Schriftverkehr.

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zungen unfair zu moderieren. Der Stadtrat will dem Bezirksausschuss mehr Kompetenzen geben und fi-nanziell aufwerten, das ist wich-tig. Die Arbeit in diesem Gremium wird weiterhin Herzblutsache sein; eigene, kreative mutige Ideen ma-chen Stadtteilpolitik spannend. Die Chance, dass sie gehört werden, wächst.

Im 13. Stadtbezirk zum Beispiel haben wir viel mit Planungen zu tun, so auch mit der Bebauung des Münchner Nordostens, der SEM. Seit Jahren legen wir Grünen dort großen Wert auf eine sehr frühe und aus-führliche BürgerInnenbeteiligung. Das war am Anfang recht mühsam, jetzt klappt das immer besser.

Wir Grünen haben in diesen kommunalpolitischen Gremien bei der letzten Wahl deutlich zugelegt, eben weil Kreativität und Gründlich-keit anstelle von Referatshörigkeit und Auseinandersetzung mit den Ideen der Bürgerinnen und Bürger

Direkter Kontakt aber war in den letzten Jahren nicht so erwünscht, das sollte nach Wunsch der Stadt-spitze ganz realitätsfern nur über die Bezirksausschussvorsitzenden und die Referatsspitze gehen.

Diese Einstellung verändert sich gerade, manche Referate schätzen zunehmend die kommunalpolitische Kompetenz der BAs und beziehen sie in die Planungen gerne mit ein. Das funktioniert nicht immer und nicht mit jedem Referat, das müssen wir weiter einfordern und mit En-gagement vorwärtstreiben.

Jeder Bezirksausschuss ist an-ders, zum einen, weil jedes Stadt-viertel seine eigenen Probleme und Geschichten hat, aber auch, weil die Kultur und Zusammenarbeit sich unterschiedlich entwickelt ha-ben. Wichtig für alle ist es, Trans-parenz, Gleichberechtigung und Wertschätzung einzufordern. Keine Vorsitzende hat das Recht, Informa-tionen zurückzuhalten oder die Sit-

35 Jahre Münchner Grüne 19

anstelle von später Information bei erwachsenen Menschen gut ankom-men!

Aber auch innerhalb des Bezirks- ausschusses ist der grüne BA-Vor-sitz ein absolutes Erfolgsmodell, un-ter grünem Vorsitz haben wir uns auf einstimmige Zustimmung zur Tram St. Emmeram einigen können, die zuvor von der CSU negativ gese-hen war. Für den Bau der nächsten Tram nach Steinhausen gibt es keine Diskussionen.

Auch in der Kultur hat sich viel getan: wir haben den Kulturfaltplan initiiert, wir haben erreicht, dass im Areal des Prinz-Eugen-Parks Räume für kulturelle und bürgerschaftliche Nutzungen gebaut werden und ha-ben, um zu zeigen, wieviel Kultur in Bogenhausen vorhanden ist, als ein-ziger Stadtbezirk eigene Kulturtage durchgeführt.

So wollen wir weitermachen, wir werden uns weiter vernetzen und gute grüne Stadtteilarbeit leisten!

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MÜNCHEN

Wir sagen Danke für 35 Jahre

und freuen uns auf viele weitere

mit Euch.