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Ein Lesebuch zum Rückblicken, Vordenken, Nachmachen
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40 Stühle unterwegs – für eine Kultur, in der jeder Mensch Platz hat
Ein Lesebuch zum Rückblicken, Vordenken, Nachmachen
Inhaltsverzeichnis 3
Einleitung und Grußworte
Carl Richard Montag 4
Klaus Eberl 5
Karl-Heinz Imhäuser 7
Sabine Ahrens 10
Mit 40 Stühlen unterwegs: das Projekt
Was Sie immer schon über 40 Stühle wissen wollten 13
Stühle bekommen Farbe: der Workshop 23
Stühle verbinden: die Wanderausstellung 35
Stühle in Bewegung: Choreografie, Tanz und Theater 47
Platz nehmen, Raum geben: Mit Stühlen spielen 55
Zwischen den Stühlen: Gedichte, Lieder und Geschichten 61
Vom ersten bis zum letzten Platz: Stühle und Lebensstationen 71
Gottes bunte Vielfalt: Stühle und Theologie 77
Setzt euch doch zu uns: Gaststühle 83
Stühle inspirieren: Ableger und Folgeprojekte 87
Stühle finden ein neues Zuhause: die Versteigerung 97
Platz da: Fazit 103
Impressum 106
13
Was genau ist „40 Stühle unterwegs“?
„40 Stühle unterwegs“ ist ein offenes, interaktivesKunstprojekt, das Menschen an unterschiedlichen Or-ten auf ganz unterschiedliche Art und Weise inspirie-ren, zum Nachdenken und Nachmachen anregen sollte.Es begann mit einem Workshop, an dem die 40 Stühlegestaltet wurden. Danach folgte eine Wanderausstel-lung: zum Auftakt auf dem Deutschen EvangelischenKirchentag 2007 in Köln, anschließend in Kirchenge-meinden und an vielen anderen Orten. Das Projekt en-dete offiziell mit der Versteigerung der Stühle, lebtaber weiter in zahlreichen Folgeprojekten.
Wer hat das Projekt durchgeführt?
Die kooperierenden Träger des Projektes sind das Päd-agogisch-Theologische Institut (PTI) der Evangeli-schen Kirche im Rheinland (EKiR) und die Montag Stif-tung Jugend und Gesellschaft. Beiden geht es darum,andere überregional bei der Arbeit zu unterstützenund Impulse zu geben, die unkompliziert umgesetztwerden können.
Welche Ziele verbinden sich mit dem Projekt?
Mit dem Thema „Eine Kultur, in der jeder Mensch Platzhat“ wollten wir ein ausdrücklich inklusives Projektfelderöffnen. Ein „Integratives Kunstprojekt“ sollte entste-hen, mit Kunst, die ihren Sitz im Alltag, nahe bei denLeuten hat, mit Kreativität, die auf soziale Kreativitätzielt und die dazu hilft, soziale Beziehungen zu gestal-ten. Unsere Idee zielt damit gerade auf Verbreitungund Vervielfältigung und nicht auf Exklusivität. Deshalbfreuen wir uns, wenn diese Idee vielfältig aufgenom-men und in weiteren Projekten neu umgesetzt und in-terpretiert wird.
Wie entstand die Idee zu dem Projekt?
Die Idee, das Objekt Stuhl mit dem Thema „Integrati-on“ zu verbinden, ist so einfach und nahe liegend, dasssie uns kaum noch als eigene Idee erscheint. In kirchli-chen und schulischen Arbeitsfeldern tauchen immerwieder gestaltete Stühle auf. Stühle sind wiederkehren-de Themen von Malerei, Bildhauerei und Bühnenkunst– und von Design sowieso. Eine wichtige Anregungkam von dem Fahnenprojekt „Eigensinnig und einzigar-tig“ unter der Leitung von Silke May, wo die Strukturvon Workshop und überregionaler Wanderausstellungentwickelt und erprobt worden ist. Über 30 große Fah-nen sind in einem großen integrativen Workshop imPTI sowie regional vor Ort gestaltet und an vielen öf-fentlichen Orten „open air“ präsentiert worden. DasProjekt fand im Rahmen des Netzwerks für Kunst undDiakonie der Evangelischen Kirche im Rheinland statt.Von diesen Erfahrungen haben wir sehr profitiert.
Warum Stühle?
Stühle sind einfach, alltäglich und elementar. Jederkennt sie, fast jeder benutzt sie. Sie bringen einen of-fenen Assoziationsraum mit. Stühle stehen stellvertre-tend für Personen, denen sie einen Platz anbieten. Siesind beweglich, mobil. Mit ihnen kann man sich zu-sammen- und auseinandersetzen. Sie ermöglichen Nä-he, aber auch Differenzierung und Distanz. Gleichzeitigsprechen sie von gesellschaftlichen Normen, von Sitz-ordnungen und Körperhaltungen, die unsere Kultur prä-gen, die Vielfalt verhindern und zur Kritik herausfor-dern. Sie bieten sich an, um auf das Anliegen – eineKultur, in der jeder Mensch Platz hat – aufmerksam zumachen. Außerdem: Als Kunstobjekte finden Stühle,die zugleich Gebrauchsgegenstände bleiben wollen,leicht Ausstellungsräume. Sie lassen sich an vielen Or-ten integrieren. Auch 40 Stück.
Was Sie immer schon über 40 Stühle wissen wollten
23Stühle bekommen Farbe: der Workshop
Über 50 Menschen trafen sich an einem verlängerten Wochenende, um – begleitet von einer Künstlerin – 40 Holzstühle zu gestalten: Menschen mit und ohne Behinderung im Alter von 12-70 Jahren gemeinsam imPädagogisch-Theologischen Institut in Bonn. Vier Tage miteinander leben, voneinander lernen, sich unterstüt-zen, feiern und gemeinsam etwas schaffen.
32 33
Eine Erfahrung mit „Integration“?
„Welche Behinderungen haben denn die Menschenhier?“ war die erste Frage der Journalistin, die uns amSonntag zur Vernissage besuchte. Wir (in der Leitung)waren echt überrascht und drückten uns um die Ant-wort, weil dieser Blickwinkel nach vier gemeinsamenTagen nahezu und unmerklich verschwunden war, jauneinnehmbar erschien. Die Menschen hatten sich vordie Zuschreibung „behindert“ geschoben.
Dann ist die Journalistin ins Gespräch mit einem Teilnehmer gekommen. Eine ganz besondere Kommu-nikation ist zwischen den beiden entstanden. BeideSeiten erprobten sich quasi in einer Erstbegegnung: einöffentliches Interview zu geben – und Fragen zu stel-len, die ein Denken und Wahrnehmen berühren, daskonkreter und irgendwie anders ist als gewöhnlich.
Sabine Ahrens
Zuerst haben Thorsten Krabbe (37) und seine MutterChristel einen nackten Holzstuhl mit weißer Grundie-rung bedeckt. Dann haben sie ihn knallorange ange-strichen, mit Stempelmustern bestückt „und wenn wirverschiedene Farben wollten, haben wir uns geeinigt.Man muss sich ja verständigen in der Kunst“, sagtThorsten bei der Stuhl-Vernissage am Sonntag. Dasser mit dem Down-Syndrom geboren wurde, hat wäh-rend des Workshops „40 Stühle bekommen Farbe“ keine Rolle gespielt.
General-Anzeiger Bonn, 16.04.2008
42 43
Ich finde alle Stühle schön, und ich habe auf allenStühlen gesessen. Alle Stühle haben gut gepasst. Be-sonders schön waren die Rosanen, der Zebrastuhl undder Stuhl mit der Tigerente.
Gästebuch
Eine schnelle Zusammenarbeit der evangelischen Kir-chengemeinde, der Volksbank und des Hauses Kilianmacht die interessante Schau „40 Stühle unterwegs“möglich, die seit Montag in der Bank-Hauptstelle ander Mittelstraße zu sehen ist. (...) Im Juni gingen dieSitzmöbel auf Wanderschaft und Pfarrerin Helma Pont-kees wollte sie ursprünglich erst zur Presbyteriums-wahl am kommenden Sonntag in die Gemeinde holen.Als die Möbel früher ankamen, fragte sie spontan beider Volksbank nach einer Ausstellungsmöglichkeit undder Vorstand sagte zügig Ja.
WAZ, 19.02.2008
Also habe ich in den ersten fünf Tagen die Stühle überden ganzen Stadtteil verteilt. Sie standen zu zweit, zudritt und auch schon mal alleine wirklich mittendrin, inden evangelischen und katholischen Gemeindezentren,in allen Kirchen, in öffentlichen Gebäuden wie den Stadt-teilläden in Katernberg oder im Gemeindeamt, sie stan-den in Schulen, im Lehrerzimmer und auf dem Gang. (...)Fünf Tage lang sind dann Menschen diesen Stühlen be-gegnet, mitten im Alltag und doch überraschend.
Wolfgang Blöcker, Rede zur Ausstellungseröffnung im PTI
Bonn
Ich hatte mir einen Stuhl ausgeliehen und bin 14 Tageständig mit ihm herumgelaufen. Egal, wo ich hinkam,ich hatte immer meinen Stuhl dabei. Bemerkenswert,wie schnell man zu einem komischen Kauz wird.
Wolfgang Blöcker, Rede zur Ausstellungseröffnung im PTI
Bonn
Heute hatten wir mit drei befreundeten Ehepaaren ei-nen Spieleabend bei uns zu Hause und uns dafür vierbemalte Stühle ausgeliehen. Die Wirkung war verblüf-fend. Erklärung, Gesprächsstoff, Diskussion. Sehr inten-sive Anschauung der Stühle – von allen Seiten.
Heinrich Schlottmann, Essen
Wir durften im Kultur-Forum, einem Restaurant inSteele, am öffentlichen Leben teilnehmen. Es hat unsgut getan, zu erleben, wie erstaunt die Gäste waren;erfreut, uns dort zu sehen. Natürlich dürfen wir nichtalles ausplaudern, was wir gehört und erfahren haben,denn auch Stühle unterliegen einer Schweigepflicht.Sie schmunzeln? Denken sie einmal an den Beichtstuhl!
Heike Reichelt, Eröffnungsrede in Essen-Bergerhausen
Stühle verbinden: die Wanderausstellung
Noch nie habe ich so oft hintereinander „Probe“ gesessen.
Gästebuch
Belebend, freundlich, lebenslustig!
Gästebuch
62 63Zwischen den Stühlen: Gedichte, Lieder und Geschichten
Ein fester Platz
Das Gefühl, nein, die Gewissheit, dazuzugehören
Die Gewissheit, gleich zu sein– trotz Deiner Einzigartigkeit
Die Gewissheit, einen festen Platz zu haben in diesem Gefüge der Gemeinschaft,
in dem etwas fehlt wenn Du fehlst– weil es Dich gibt.
Svenja Goluch, Diana Gibicar, Ellen Zeidler
Unser Stuhl (Sonnenstuhl)
Gelb – Orange
einladend
warm
herzlich
kraftvoll
vermittelt gute Stimmung
Licht
Energie
Lebensfreude
Sonne bringt Leben
Licht hat mit Gott zu tun
Unser Stuhl soll einladen zu einem warmen und herzlichen Platz inmitten der Gesellschaft!
Svenja Goluch, Diana Gibicar, Ellen Zeidler
Den bunten Bogen spannen
Den bunten Bogen spannen
und barfuß darauf laufen
Brücken bauen,
die Unterschiede überwinden helfen
zwischen Himmel und Erde
zwischen arm und reich
und die Verbindung schaffen, mit Hilfe Gottes
zwischen dir und mir!
Suzana Joerß
Kinderstuhl
K kleiner Stuhl
I in Ruhe sitzen
N nicht stehen müssen
D danke für den Platz
R raufklettern
S Stuhlkreis
T teilnehmen
U Unterhaltung
H hin- und herrutschen
L loslaufen
Begleitheft der Caritas-Lebenswelten
80 81
Mein Platz in der Welt
Es wäre schön, wenn mein Platz in der Welt überallwäre, aber ich trotzdem einen festen Platz habe, aufden ich mich verlassen kann. Es wäre schön, wennmein Platz in der Welt sicher und geborgen wäre undunter vielen Menschen, die mich mögen, und genau ne-ben Gott an einem wunderschönen Ort. Es wäre schön,wenn mein Platz in der Welt solange für mich offenbleibt, bis ich ihn entdeckt habe und die Liebe findeund alles, was ich mir wünsche.
Konfirmandinnen und Konfirmanden aus Berlin-Grunewald,für den Konfirmationsgottesdienst mit eigenem Stuhlprojekt,initiiert und redigiert von Olaf Trenn
Gottes bunte Vielfalt: Stühle und Theologie
nach gesellschaftlichen Positionen und dem biblischenGemeinschaftsideal sind Themen, die mit der Meta-phernlogik des Sitzens auf den Plan kommen. Visioneneiner gerechteren Welt und Kritik an ausgrenzendensozialen Verhältnissen werden biblisch auch über dieVeränderung von (Be-)Sitzverhältnissen ins Bild ge-setzt. „Er stößt die Gewaltigen vom Thron und erhebtdie Niedrigen.“ Lukas 1, 52
Sabine Ahrens
Die Erde – ein Stuhl im Orbit
Einen „Stuhl im Orbit“ nennt Herbert Grönemeyer un-sere Erde. Wenn da was dran ist, dann soll nicht nurein Mensch meinen, auf diesem Stuhl alleine zu thro-nen und die Erde an sich zu reißen. Alle Menschen sol-len sich gerecht werden. Und aus dem egoistischen„Ich“ soll ein „Wir“ entstehen. Gott ist der Schreinerdieses Stuhls. Er hat ihn für uns Menschen erschaffenals einen Weg hin zum Ziel. Auf diesen Stuhl kannman sich hinsetzen, ausruhen und seine Lasten able-gen. Jeder Mensch hätte somit einen Platz im Himmel,der ihm zusteht, ohne dass er sich vor Gott oder ande-ren Menschen beweisen muss. Im Himmel thront kei-ner über dem anderen. Alle sind gleich, so wie du undich. Wir müssen einander Platz machen und aufeinan-der Rücksicht nehmen. Wir müssen den Stuhl gut be-handeln, damit alle darauf Platz finden. Es ist klar,dass es Zeiten gibt, wo der Stuhl anfängt zu kippeln.Wenn wir am Stuhl sägen, kann das Naturkatastro-phen auslösen. (...) Die Erde ist nicht der einzige„Stuhl im Orbit“, aber es ist der einzige Stuhl, der unsMenschen als Lebensraum gegeben ist. Ich bin auchein Mensch, also auch für das Schicksal des „Stuhls“verantwortlich.
Konfirmandinnen und Konfirmanden aus Berlin-Grunewald,Predigt zu Matthäus 20, 20-28
Wir sind eine Ergänzungsgemeinschaft
Was sehen wir, wenn wir uns auf diese Stühle setzen?(...) Es ist noch nicht lange her, da dachte man beimStichwort Behinderung an Hilfehandeln, an Mitleid, an„Aktion Sorgenkind“. Die einen geben, die anderenempfangen. Die einen sind stark, die anderen schwach.(...) Hilfe als Einbahnstraße. Integration als Einfügungin den vorgegebenen Rahmen. An gemeinsame Bildungdachte niemand. Solche Barrieren im Kopf sind schwe-rer zu überwinden als hohe Bordsteine und Treppenmit einem Rollstuhl. Bei Paulus lernen wir: Im Lichtedes Evangeliums gibt es keine starre Aufteilung derWelt in dunkel und hell. Gottes Licht ist auf alle Men-schen ausgerichtet. Integration ist deshalb eine ge-meinsame Suchbewegung. Niemand ist – genau be-trachtet – unabhängig und souverän. Wir sind eine Er-gänzungsgemeinschaft.
Oberkirchenrat Klaus Eberl, Predigt zur Eröffnung der Lan-dessynode der EKiR, Januar 2008
Wer sitzt wo in der Bibel?
Es ist spannend, das Thema „Sitzen“ als Strukturele-ment von biblischen Texten zu verfolgen. Wer sitzt,während ein anderer steht, läuft oder liegt? Wo sitztjemand und worauf? Bei wem, bei wem nicht? Überwem und unter wem? Die Positionen der Körper imRaum, ihre Beziehungen zueinander werden anschau-lich und die Choreografie tritt hervor, die vielen bibli-schen Geschichten innewohnt. Spannungsreiche Bezie-hungen zwischen Oben und Unten oder zwischen Pas-sivität und Aktivität werden sichtbar. Erniedrigung undErhöhung, Dienst und Herrschaft, Gleichrangigkeit undKonkurrenz, Ausschluss und Beteiligung, die Frage
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Bunte Bänke in Essen-Bergerhausen
Zwei neue „Kirchenbänke“ wurden während eines bun-ten Nachmittags rund um die 40 Stühle gestaltet. Die40 Stühle sind wieder fort, aber die bunten Bänke blei-ben – in jedem Gemeindezentrum eine. UnbehandelteHolzbänke gibt es günstig im Baumarkt.
Ev. Kirchengemeinde Essen-Bergerhausen
10 Stühle der „Frauen Mitte“
Unsere Frauengruppe „Frauen Mitte“ hat das Projektaufgegriffen und selber 10 Stühle bemalt.
Gästebuch
Ein Werkstattnachmittag mit, auf, unter und zwi-schen Stühlen
Wir nehmen die Ausstellung „40 Stühle unterwegs“zum Anlass, selbst tätig zu werden und eigene Stühleoriginell zu gestalten. Wir wollen ausprobieren, wasman mit einem Stuhl alles machen kann und schließ-lich eigene Ideen zur Umsetzung des Projekts in derSchule zusammentragen. Platz nehmen – wörtlich insEnglische übersetzt – heißt take place und bedeutetstattfinden, erfolgen, geschehen. – Also dann: Lassenwir die große Stuhlparade stattfinden. – Zunächst wer-den wir ausprobieren, was man mit Stühlen außer Sit-zen sonst noch tun kann, und erspüren, wieso Sitzeneine der „vier Würden des Menschen“ (Ch. Brooks) ist.Dann soll jeder Stuhl über seine Nützlichkeit hinaus ge-staltet werden. (...) der Phantasie sind keine Grenzengesetzt: vom Klangstuhl über Hochsitze und Throne,fakirtaugliche Nagelsitze, Fahr- und Rollstühle bis zumangesägten Stuhlbein oder dem vor die Tür gestelltenStuhl... ist alles möglich.
Ausschreibung des Ev. Schulreferates in Köln für eine Lehrer-fortbildung
Interaktionsspiel: Aufstehen gegen das Sitzenbleiben
Dr. Jürgen Röhrig hat das Interaktionsspiel „Aufstehengegen das Sitzenbleiben“ für Lehrer/innen, Schüler/innenund andere entwickelt und u.a. auf der didacta 2007 inKöln und in Seminaren für Lehrerfortbildung im PTI Bonnrealisiert. Siehe dazu „Mit Stühlen spielen“ auf Seite 57.
Steckstühle auf dem Kirchentag in Köln
Steckstühle sind alte nomadische Sitzgelegenheiten,zerlegbar in zwei Bretter und leicht zu transportieren.Gleichzeitig mit dem Projekt „40 Stühle unterwegs“und im lockeren Kontakt bot der Jugendverband derEvangelischen Kirche im Rheinland verschiedene Pro-jekte an, in denen Steckstühle gestaltet werden konn-ten. Die Bemalung steht für Vielfalt und der mobile ei-gene Stuhl will anmahnen: Hier bin ich und forderemeinen Platz – redet mit mir und nicht über mich! Aufdem Kirchentag in Köln konnten Steckstühle in einemoffenen Open-Air-Workshop bemalt und mit nach Hau-se genommen werden.
Die Steckstühle sind aus Fichtenholz (gehobelt, fertigzugeschnitten, unbehandelt). Rückenbrett: Länge 98 cmx Breite 22 cm x Stärke 4 cm / Sitzbrett 90 cm x 22 cmx 4 cm.
Inklusion der evangelischen Jugendarbeit
Während der Ausstellung der 40 Stühle in der Landju-gendakademie Altenkirchen fand dort die Delegierten-konferenz der Evangelischen Jugend statt, diesmal zumThema „Inklusion“. Jugendliche mit Behinderung berich-teten über ihre Lebenssituationen und zeigten an, wel-che Erwartungen sie an die Jugendarbeit haben. Außer-dem hatten auch dort die Delegierten Gelegenheit, ihremeigenen Steckstuhl Farbe zu geben. Über 60 Steckstühlegingen so zum Schluss der Konferenz in die Regionen.
Stühle inspirieren: Ableger und Folgeprojekte