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www.digital-factory-journal.de 4/2019
DIGITAL FACTORYDAS MAGAZIN FÜR INDUSTRIE 4.0 & IOT JOURNAL
POWERED BY
EMO HANNOVER 2019NEUHEITEN IM ÜBERBLICK
DRIVES 4.0MEHRWERT AUS DEM ANTRIEB
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www.digital-factory-journal.de4/2019
#Workdays- for-Digitization
Wie auch diese Ausgabe zeigt: Es mangelt nicht an guten Ideen, Systemen und Lösungen, um die Digitalisierung in der Industrie voranzubringen. Diese werden auch benö-tigt, denn bereits heute bestehen laut VDMA deutsche Maschinenbauprodukte im Durchschnitt zu 30 % aus Software und Automatisierungstechnik.
Die digitale Transformation funktioniert nur im Schulterschluss von Industrie, Gesellschaft und
Politik. Die Rahmenbedingungen müssen stimmen. Dazu gehört der flächendeckende Ausbau der Breitband-Internet-Infrastruktur. Während man zum Beispiel in Island im un-
bewohnten Binnenland problemlos Fußball-spiele auf dem Mobile Phone streamen kann,
laufen in vielen deutschen Kleinstädten und Dör-fern Verzweifelte herum, die wie Geotracker nach dem nächsten Einwahlknoten für ein 3G-Netz suchen. Auch wenn jetzt in einigen Zentren 5G kommen mag sowie die Industrie- und Technolo-
gieverbände erfolgreich für ein eigenes Frequenzband für lokale 5G-Netze der Industrie gekämpft haben, geht das alles zu langsam. Auf dem Land haben wir längst die digitale Zweiklassengesellschaft manifestiert. Dabei könnte die 1 00-fach höhere Datenübertragungsrate von 5G im Vergleich zum LTE-Netz für viel Schwung in der digitalen Transformation sorgen.
Gerade jetzt in der sich abzeichnenden Rezession wäre es höchste Zeit, mit gezielten Förderungen oder Erleichterungen seitens der Regierung den Sprung ins digitale Zeitalter zu beschleunigen. Dagegen wird teure „Haltung“ in der Klimafrage in die Welt exportiert. Oder es werden soziale Wohltaten verteilt, die der Förderung der Leistungsbereitschaft entgegenstehen. Zur Erinnerung: Mit vielen Digitalisierungsprojekten lassen sich an unterschiedlichsten Stellen Energie sparen und die Effizienz zum Teil signifikant erhöhen. Und am besten ist immer noch die Energie, die gar nicht benötigt wird.
Wir wollen jedenfalls die Digitalisierung weiter unterstützen und bringen die Anforderungen der Anwender und die Lösungen der Anbieter noch schneller zusammen mit unserem neuen Format „openautomation Benchmark“. Schauen Sie mal unter www.openautomationbenchmark.de vorbei.
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Editorial
4
www.digital-factory-journal.de 4/2019
SEITE 21Zur EMO zeigt DMG Mori zwei Drittel seiner Exponate als Auto-mationslösung, darunter modulare und robotergestützte Hand-ling-Systeme für Werkstücke und Paletten bis hin zu auto-nomen Transportsystemen. Künftig will das Unternehmen alle Werkzeugmaschinen seines Portfolios als Automationslösun-gen anbieten
ANZ_Digital_Factory_2019_210x197_DE_PRINT_V2.indd 1 19.08.19 15:00
Magazin
6 Neuer CEO bei ABB
6 Mindsphere World Taiwan und Japan gegründet
Product Design, Production / Planning & Engineering
12 Magie in der Montage 4.0 – Blick- und Gestensteuerung verbessern Arbeitseffizienz
14 Digitale Zwillinge – mehr als nur ein Trend
Automation & Manufacturing
21 Maschinenportfolio automatisiert und mit digitalen Lösungen verzahnt
26 EMO Hannover 2019 – Ein breites Neuheitenspektrum
33 Drives 4.0 – Mehrwert aus dem Antrieb generieren
SEITE 33Ein wesentliches Element des ABB Ability Condition Monitoring für den Antriebsstrang ist die Überwachung
Titelstory
WerkzeugmaschinenAUTOMATIONSLÖSUNGEN IM FOKUS
SEITE 38An seinem Standort Freiburg hat Sick die 4.0 Now Factory erschaffen. Seit Mitte 2018 werden in der vernetzten Fabrik Sensoren mit autonomen digitalen Produktions-und Steuerungsprozessen gefertigt
Bild
: AB
B
Bild
: DM
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ori
Bild
: Sic
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Inhaltsverzeichnis
4/2019
Industrial Communication & Interfaces
38 Aus der Praxis: Industrie-4.0-fähige Sensorproduktion
42 5G – „Es bleibt abzuwarten, wie schnell Potenziale in tragfähige Geschäftsmodelle umgesetzt werden“
Special: Safety & Security 4.0
48 Safety 4.0 im Ex-Bereich
51 Sicherheitssteuerung mit OPC-UA-Anbindung
54 Industrial- und IT-Security: der Mensch als größte Gefahrenquelle
58 Sichere IoT-Anbindung für jede Produktionsanlage
Big Data, Cloud Solutions & Services
61 Machine Learning – automatisiert oder spezialisiert
Bildung, Qualifizierung & Standardisierung 4.0
63 Internet of Production stellt relevante Daten in den Fokus
66 Seminare und Veranstaltungen
65 Impressum
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6
www.digital-factory-journal.de 4/2019
Björn Rosengren wird neuer CEO bei ABBDer Verwaltungsrat von
ABB hat Björn Rosengren
(Bild) einstimmig zum Chief
Executive Officer ernannt.
Er wird am 1. Februar 2020
bei ABB eintreten und CEO
Peter Voser in dieser Funk-
tion am 1. März 2020 ab-
lösen. P. Voser wird ab die-
sem Zeitpunkt bei ABB
wieder ausschließlich das
Amt des Verwaltungsratspräsidenten ausüben.
B. Rosengren (60) ist schwedischer Staatsbürger und seit 2015
CEO von Sandvik, einem globalen Hochtechnologieunterneh-
men. Dort hat er erfolgreich eine dezentrale Unternehmens-
struktur umgesetzt und gleichzeitig die Rentabilität und Finanz-
kraft von Sandvik weiter verbessert. Davor war er CEO der
Wärtsilä Corporation, einem Unternehmen, das Stromerzeu-
gungssysteme und andere Ausrüstung für die Schifffahrts- und
Energiemärkte herstellt und wartet (2011 bis 2015). Außerdem
hatte er 13 Jahre lang (1998 bis 2011) verschiedene Manage-
ment funktionen bei Atlas Copco inne. „Nach einer ausführlichen
Suche ist der Verwaltungs rat überzeugt davon, dass Björn
Rosengren der beste Kandidat für diese Position ist“, kommen-
tiert P. Voser die Neubesetzung des CEO-Postens bei ABB.
www.abb.de
Bild
: AB
B
Bosch: Unternehmensbereich Industrial Technology erweitert Führungsmannschaft
Zum 1. Juli 2019 hat Sven Hamann (Bild) die Leitung von Bosch
Connected Industry übernommen. Er folgt auf Dr. Stefan Aßmann,
der Business Chief Digital Officer für den Bosch-Unternehmens-
bereich Industrial Technology wird. Personelle Veränderungen
gibt es auch bei Bosch Rexroth zu vermelden: Dr. Heiner Lang
tritt zum 1. August 2019 in den Vorstand ein und verantwortet
künftig die Entwicklung sowie das Geschäftsfeld Fabrikauto-
mation. „Die Fa brik der
Zukunft ist für uns ein
Geschäftsmodell für den
externen Markt und zu-
gleich der Hebel, um die
weltweit 280 Bosch-
Werke bestmöglich für
künftige Herausforde-
rungen zu rüsten. Die
Besetzung von Schlüs-
selpositionen mit Indus-
trie-4.0-Experten ist
folgerichtig und sorgt
für neue Impulse“, sagt
Rolf Najork, Bosch-Geschäftsführer und zuständig für die Indus-
trietechnik.
www.bosch-connected-industry.com
Bild
: Bos
ch
Mindsphere World Taiwan und Japan gegründetMit der ersten Mitgliederver-
sammlung und Vorstandssit-
zung Ende Juli in Taipeh wurde
auch die Gründung der Nutzer-
organisation Mind sphere World
in Taiwan und Japan offiziell
eingeleitet. Die Gründung gilt
als wichtiger Schritt, um die
Verbreitung des Mindsphere-
Ökosystems als offene IoT-
Plattform in Taiwan und Japan
zu fördern. Neben der Entwicklung des IoT-Ökosystems soll damit
jetzt eine IoT-Community entstehen, die Mindsphere – das offene,
cloudbasierte IoT-Be triebssystem von Siemens – einsetzen
möchte. Zu den Zielen gehört es ferner, Synergieeffekte zu schaf-
fen, sich über Anforderungen
auszutauschen und die digi-
tale Wirtschaft in Taiwan und
Japan mitzugestalten.
Beim ersten Treffen in Taiwan
waren rund 20 Delegierte aus
der Industrie, von regierungs-
bezogenen Stellen sowie
von Universitäten und For-
schungseinrichtungen anwe-
send. Währenddessen wur-
den die Aufnahmeurkunden der Mitglieder offiziell unterzeichnet
und Tino Hildebrand, Geschäftsführer von Digital Industries,
Siemens Taiwan, zum ersten Vorsitzenden gewählt.
www.mindsphereworld.com
Bild
: Bild
: Min
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Magazin
4/2019 www.digital-factory-journal.de
Microsoft präsentiert Forschungsbericht IoT Signals Microsoft hat seinen Forschungsbericht IoT Signals vorgestellt.
Laut diesem nimmt die IoT-Akzeptanz in Deutschland „stark zu“:
88 % der Befragten in Deutschland gaben an, bereits IoT-Projek-
te durchzuführen; 92 % denken, dass IoT entscheidend für den
Geschäftserfolg ist. Weitere zentrale Ergebnisse des For-
schungsberichts:
• 85 % der weltweit Befragten (Deutschland: 88 %) führen
bereits eigene IoT-Projekte durch,
• IoT-Anwender erwarten innerhalb von zwei Jahren ein Return
on Invest (RoI) von 30 %, zu dem auch Kosteneinsparungen
und Effizienzsteigerungen beitragen,
• die wichtigsten Technologietreiber für den IoT-Erfolg sind aus
Sicht der befragten Unternehmen in den kommenden zwei
Jahren künstliche Intelligenz (KI), Edge Computing und die
schnelle Netzwerktechnologie 5G,
• fast ein Drittel der Projekte (30 %) scheitert bereits in der frü-
hen Phase eines Proof-of-Concepts (PoC), weil die Implemen-
tierung zu teuer oder der Nutzen unklar ist.
Parallel gibt Microsoft an, bis 2022 rund 5 Mrd. US-$ in die Felder
IoT, intelligente Spitzentechnologien und Ökosysteme investieren
zu wollen. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen seinen
IoT-Lösungen und -Plattformen mehr als 100 neue Funktionen
und Dienste hinzugefügt. Zudem gibt Microsoft an, mit mehr als
10 000 IoT- und Intelligent-Edge-Partnern zusammenzuarbeiten,
die auf der Basis von Microsoft-Technologien eigene IoT-Lösun-
gen entwickeln und vertreiben.
www.microsoft.com/de-de
Kuka mit neuem Vorstand für Technik und Entwicklung Mit Wirkung zum 1. November 2019 wird Prof. Dr. Peter Hofmann
Mitglied des Vorstands der Kuka AG. Dort übernimmt der Techno-
logieexperte die Position des Chief Technology Officer. Zuvor war
er bei der Krones AG als Senior Vice President für Forschung,
Entwicklung und Digitalisierung im bayerischen Neutraubling
tätig. „Peter Hofmann ergänzt mit seinen übergreifenden Techno-
logiekenntnissen den Kuka-Vorstand ideal“, sagt Dr. Andy Gu,
Aufsichtsratsvorsitzender der Kuka AG. Peter Mohnen, CEO der
Kuka AG, ergänzt: „Mit Peter Hofmann gewinnt Kuka einen
renommierten Technologieexperten mit umfassender Industrie-
erfahrung. Mit der Erweiterung des Vorstands setzen wir den
Fokus noch stärker auf Innovations- und Technologiethemen.“
www.kuka.com
PI (PROFIBUS & PROFINET International) informiert
90 % der Daten im Shopfloor bleiben ungenutzt
Auf der diesjährigen PI-Konferenz in Frankfurt/M. be-klagte sich ein Anwender, dass etwa 90 % der Daten, die in der Fertigung anfallen, heute ungenutzt bleiben. Die Gründe dafür sind vielfältig. Viele Geräte produzieren zu-sätzliche Daten, z. B. über den Gerätezustand, die Lauf-zeit oder Ähnliches, die für die eigentliche Automatisie-rungsaufgabe und Steuerung nicht relevant sind. Daher werden diese Daten nicht über die klassischen Feldbusse angebunden. Am extremsten zeigt sich das in der Prozess-industrie, in der auch heute noch viele 4 – 20-mA-Feld-geräte im Einsatz sind, die außer dem eigentlichen Pro-zesswert überhaupt keine Informationen weitergeben.Ein anderer Aspekt, gerade für Diagnose und Wartungs-daten, besteht darin, dass es keine standardisierten Inter-faces für diese Daten gibt. Hersteller haben vielfach pro-prietäre Lösungen, um diese Informationen in eigenen Werkzeugen darzustellen. PROFINET hat dieses Pro-blem schon früh aufgegriffen und über die I&M Daten (Information & Maintenance), Diagnose oder Alarme, standardisierte Schnittstellen zur Verfügung gestellt. So können Engineering-Systeme diese herstellerübergreifend auswerten. Für die Anbindung an IT-Systeme oder Clou-danwendungen sind jedoch andere Protokolle, wie z. B. OPC UA, das Mittel der Wahl.Daher ist PROFIBUS & PROFINET International (PI) eine Kooperation mit der OPC Foundation eingegangen, um oben genannte Schnittstel-len auch für OPC UA zu spezifizieren. Anhand von konkreten Use Cases wur-den Informationsmodelle entwickelt. Für die ersten beiden Anwendungsfälle wurde nun eine Companion-Spezifikation fertiggestellt, die Informationsmodelle für Asset Management und Diagnose bereitstellt. Damit können Anwender in IT-An-wendungen z. B. alle Geräte in einer Produktionszelle oder Maschine erkennen und herausfinden, ob weitere Geräte hinzugefügt, ausge-tauscht oder aktualisiert wurden. Auch lässt sich so ein Soll-Ist-Vergleich der Konfiguration der Geräte ermitteln.Nachdem nun der erste Schritt der Spezifikation von OPC UA Informationsmodellen für PROFINET abgeschlossen ist, werden weitere Use Cases aus Anwendersicht ange-gangen. So ist z.B. die Entwicklung einer Schnittstelle für Energiemessdaten auf Basis von PROFIenergy ein nächster Kandidat. Auf diese Weise können PROFINET-Anwender wesentlich einfacher von den vorhandenen Daten profitieren und daraus neue Geschäftsmodelle entwickeln.
PROFIBUS Nutzerorganisation e. V.E-Mail: [email protected]
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Karsten Schneider, Chairman von PI
Magazin
8
www.digital-factory-journal.de 4/2019
Turck passt Unternehmensstruktur an
Mit einer optimierten Organisationsstruktur will sich Turck fit
machen für die Herausforderungen der Zukunft und das interna-
tionale Wachstum der Gruppe nachhaltig stärken. Dazu werden
die Sparten Automatisierungstechnik sowie Entwicklungs- und
Produktionsdienstleistungen innerhalb der Unternehmensgrup-
pe weitergehend differenziert. Mit der Fokussierung auf Techno-
logieschwerpunkte an bestimmten Standorten sollen die Ent-
wicklungs- und Produktionskapazitäten international ausgebaut
werden.
„Die Konzentration auf die jeweiligen Kerngeschäfte ermöglicht
jedem Bereich eine bestmögliche Marktbearbeitung“, sagt
Turck-Holding Geschäftsführer Christian Wolf (rechts im Bild).
„Wir werden in den Regionen Europa, Asien und Amerika opti-
male Strukturen für Produktion, Logistik und Vertrieb schaffen,
um die lokalen Kundenbedürfnisse ideal abdecken zu können.
Eine wesentliche Voraussetzung dazu ist der Aufbau einer
Supply-Chain-optimierten Produktion in jeder Region.“
Für die Automatisierungstechnik soll der Standort Halver auch
zukünftig als Technologie- und Produktionsstandort eine strate-
gisch wichtige Rolle einnehmen und das Regionalkonzept für
Produktion und Logistik umsetzen. In Europa plant Turck im
polnischen Lublin einen weiteren Produktionsstandort, der im
Lauf des Jahres seinen Betrieb aufnehmen soll. Mit der Um-
strukturierung der Produktionsaktivitäten innerhalb Europas,
aber auch von Asien zurück nach Europa, sollen zudem uneffek-
tive Logistikwege reduziert werden.
www.turck.de
Dmexco: Presenting the future
Rund 1 000 Aussteller und mehr als 41 000 Branchenexperten
aus aller Welt werden zur Dmexco, die am 11. und 12. September
in Köln stattfindet, erwartet. Die Exposition hat den Anspruch,
Antworten und Lösungen für die Herausforderungen im digitalen
Marketing und Business zu bieten. Dabei dient sie als Plattform
für Entscheider, die hier auf Global Player, etablierte Spezialisten
und Marktführer von morgen treffen können. Der Future Park ist
der neue Innovationshub der Dmexco 2019 und der Treffpunkt
für Digitalisierungs-, Technologie- und Marketingentscheider.
Globale Tech-Player, digitale Mittelständler und Start-ups prä-
sentieren ihre innovativen Technologie- und Zukunftsthemen.
Parallel zur Messe findet eine Konferenz mit rund 550 Refe-
renten statt. Mit über 1 600 Plätzen ist die Congress Stage der
zentrale Ort für Keynotes und Vorträge internationaler Top-
Speaker. Das Themenspektrum reicht von aktuellen Trendthe-
men der digitalen Wirtschaft bis hin zu Prognosen über künftige
Entwicklungen. Im letzten Jahr waren unter anderem Face-
book-COO Sheryl Sandberg, Twitter-CEO Jack Dorsey und
Telekom-CEO Timotheus Höttges zu Gast. 2019 steht unter
anderem Nico Rosberg (Formula 1) auf der Agenda.
demexco.com/de
MPDV übernimmt Felten Group
MPDV sieht sich heute im Umfeld der diskreten Fertigung als
Marktführer für IT-Lösungen in der Smart Factory. Durch die
Aufnahme der Felten Group in die MPDV-Gruppe will der
Mosbacher Softwareanbieter nun auch einen Zugang zu Unter-
nehmen der Prozessfertigung schaffen.
„Bisher sind wir in Projekten nur selten auf die Felten Group
gestoßen“, erklärt Nathalie Kletti, Mitglied der MPDV-Ge-
schäftsführung, „ein gutes Zeichen dafür, dass wir durch die
Aufnahme in die MPDV-Gruppe eine wertvolle Ergänzung
schaffen.“ Werner Felten, Gründer und Geschäftsführer der
Felten Group, ergänzt: „In Zeiten schneller Innova tionszyklen
und einer rasch voranschreitenden Digitalisierung macht es in
jedem Fall Sinn, Know-how zu konso lidieren, um gemeinsam
noch stärker am Markt auftreten zu können. Innerhalb der
MPDV-Gruppe profitieren wir einerseits von der Erfahrung der
MPDV und bringen andererseits unsere Kompetenz aus über
30 Jahre Prozessindustrie ein. Gemeinsam wollen wir mög-
lichst viele Synergien nutzen.“
Nach der Aufnahme in die MPDV-Gruppe soll die Felten GmbH
als eigenes unabhängiges Unternehmen und 100%-Tochter wei-
ter bestehen. N. Kletti wird mit in die Geschäftsführung von Felten
berufen, die W. Felten bisher alleine innehatte. Gemeinsam sollen
die vorhandenen Strukturen erhalten und ausgebaut werden.
www.mpdv.com
Bild
: Tur
ck
Magazin
Einstieg in die Highend-Messtechnik:Präzise, schnell, robust
www.beckhoff.de/messtechnikMit den EtherCAT-Messtechnik-Modulen der ELM-Basis- und Economy-Serie erweitert Beckhoff dasSpektrum der systemintegrierten und hochskalierbaren Highend-Messtechnik. Die Economy-SerieELM314x ergänzt dabei die Basisserie um die Sampleklasse 1 kSps bei niedrigen Kanalkosten.
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10
www.digital-factory-journal.de 4/2019
Kontron erwirbt Industrie-Mainboard-Geschäft von Fujitsu Technology SolutionsDie Kontron S&T AG, ein Tochterunternehmen der S&T AG, hat
angekündigt, im Rahmen eines Asset Deals mit Fujitsu Techno-
logy Solutions deren Industrial-Mainboard-Geschäft zu über-
nehmen. Der Fujitsu-Konzern mit Hauptsitz in München hatte im
Oktober 2018 die Schließung seines Standorts Augsburg, wo
das Mainboard-Geschäft angesiedelt ist, bis Ende Septem-
ber 2020 angekündigt. Die Transaktion steht unter dem Vorbe-
halt kartellrechtlicher Genehmigungen.
Kontron gibt die Übernahme als strategischen Schritt an, um die
Produkte mit eigener IoT-Softwaretechnologie zu ergänzen. Die
Übergabe des operativen Geschäfts von Fujitsu Technology
Solutions an Kontron ist für Oktober 2019 geplant. Kontron will
zudem geeigneten Mitarbeitern von Fujitsu Technology Solu-
tions mit relevanten Qualifikationen in den Bereichen Forschung,
Entwicklung, Produktion und Vertrieb Beschäftigungsmöglich-
keiten anbieten. Kontron gibt an, das bisherige Fujitsu-Main-
board-Geschäft auf dem „hohen Niveau an Expertise und
Fertigkeiten“ fortzuführen, wie es die Kunden bisher gewöhnt
waren.
Carlos Queiroz (Bild), COO der S&T AG: „Das erstklassige Main-
board-Portfolio von Fujitsu wird mit unseren IoT-Software und
-Services für IoT, Industrie 4.0 und Künstliche Intelligenz ideal
ergänzt. Zusätzlich kennt Kontron die Anforderungen der beste-
henden Kunden und setzt mit der Übernahme ein klares Zeichen
als zukunftsorientierter Arbeitgeber in Bayern.“
Rupert Lehner, Head of Fujitsu Central Europe and EMEIA
Products, ergänzt: „Mit Kontron übernimmt ein anerkannter
Anbieter von Embedded Computing unser Motherboard-
Geschäft. Wir freuen uns, dass unsere Kunden mit diesem
Schritt von einer Fortsetzung unseres qualitativ hochwertigen
Portfolios profitieren. Für sie bedeutet die Entscheidung Konti-
nuität und Planungssicherheit und sie wird auch helfen, Arbeits-
plätze in Augsburg zu erhalten.“
www.kontron.de
Bild
: S&
T
MuM und T-Systems kooperieren bei CloudlösungenMuM hat die Erweiterung seines Cloudangebots angekündigt.
Dazu kooperiert das Unternehmen mit T-Systems. Die Zusam-
menarbeit betrifft den Bereich Hosting von komplexen CAD/
PDM/BIM-Lösungen.
In die Zusammenarbeit bringt T-Systems unter dem Namen
„PLM Cloud“ auf deutschen Servern die technische Infrastruktur
ein, um rechenintensive Lösungen in der Cloud betreiben zu
können. MuM installiert, schult und betreut diese kundenspezi-
fischen Lösungen. MuM gibt an, dass Kunden, die Teile ihrer
Infrastruktur in die Cloud auslagern wollen, dabei von dem
gebündelten Know-how beider Firmen profitieren.
„Unsere Benchmark-Tests haben hervorragende Ergebnisse
erzielt“, freut sich Wolfgang Huber, Geschäftsführer Industrie-
lösungen bei MuM. „Somit können wir unseren Kunden mit
dieser leicht skalierbaren Lösung noch mehr Flexibilität bei ihrer
täglichen Arbeit ermöglichen.“
www.mum.de
Aucobo schließt Finanzierungs-runde in Millionenhöhe ab Das Start-up-Unternehmen Aucobo
hat von den Venture-Capital-Inves-
toren Speedinvest und „10x“ eine
siebenstellige Investitionssumme
erhalten. Während der Automatisie-
rungsgrad in der Produktion stetig
steigt, hat sich die Kommunikation
auf dem Shopfloor nach Ansicht
von Aucobo in den letzten Jahr-
zehnten kaum verändert. Mithilfe von neuen Wearables, wie
Industrie-Smartwatches, sollen nun die Potenziale gehoben und
Abläufe in der Produktion neu gedacht werden können. Ziel des
Unternehmens ist es, den letzten Meter in der Produktion zu
digitalisieren, sodass der Kunde effizientere Produktionsprozes-
se, eine bessere Datenqualität und messbare Produktivitäts-
steigerungen der Mitarbeiter und Maschinen erreicht.
www.aucobo.de
Bild
: Auc
obo
Magazin
11
4/2019 www.digital-factory-journal.de
Schaeffler ist neuer strategischer Partner von SAP
SAP hat mit dem Automobil- und
Industriezulieferer Schaeffler eine
strategische Partnerschaft ge-
schlossen. Die Partnerschaft bein-
haltet Kooperationen auf verschie-
denen Ebenen, darunter auch einen
strategischen Austausch auf Vor-
standsebene. Der Fokus der Zu-
sammenarbeit liegt auf der Einfüh-
rung moderner SAP-Lösungen:
Dabei geht es im Kern um SAP
S/4Hana sowie um SAP Sucess-Factors. SAP-Lösungen sollen
dabei die Geschäftsprozesse der Schaeffler-Gruppe optimieren.
Zudem sollen sich laufende und geplante SAP-Projekte noch
besser in die IT-Gesamtarchitektur integrieren.
Gemeinsam mit SAP will Schaeffler nun die wichtigsten digita-
len Handlungsfelder identifizieren und ein gemeinsames Ver-
ständnis von Strategien, Prozessen und Lösungen entwickeln.
Dem Unternehmen geht es darum, durch den kontinuierlichen
Austausch möglichst früh von IT-Innovationen zu profitieren und
die SAP-Lösungen standardnah ein-
zusetzen. Die Unternehmensstrategie
Schaefflers, die E-Mobilität, Industrie
4.0 und Digitalisierung forciert, soll mit
der Partnerschaft ein höheres Umset-
zungstempo aufnehmen.
Klaus Rosenfeld, Vorsitzender des
Vorstands der Schaeffler AG: „Die
Bereiche E-Mobilität, Industrie 4.0
und Digitalisierung sind Kernbestand-
teile unserer Unternehmensstrategie.
Durch die strategische Partnerschaft mit SAP als einem der
global führenden Anbieter von Geschäftssoftware setzen wir
unsere Strategie weiter konsequent um. Im Rahmen der Part-
nerschaft profitieren wir vor allem von der Expertise und hohen
Innovationskraft von SAP. Dies wird es uns ermöglichen, unsere
Prozesse effizienter zu gestalten und so noch besser auf die
Bedürfnisse unserer Kunden einzugehen.“
www.sap.de
www.schaeffler.de
Digital Manufacturing & Smart Assets mit SAP Powered by SAP Leonardo
Bisher kaufte der Konsument nur das
Produkt, heute bestimmt er das Produkt,
das er kauft.
Dabei entscheidet er sich für den Anbie
ter, der seine Erwartungen am besten
noch übertreffen kann. Es steht nicht
mehr das Produkt selbst, sondern der
Nutzen im Fokus. Das eröffnet völlig
neue Möglichkeiten – und zwar für beide
Seiten, Konsumenten und Anbieter.
Doch welche Methoden, Prozesse und
Technologien helfen dabei, die Produk
tionssysteme flexibel, die Prozesse intelli
gent und die Produkte smart zu gestalten?
Innovationen treiben & Projekte realisierenTrebing + Himstedt unterstützt Sie dabei,
die Möglichkeiten zu erkennen, den Weg
dorthin zu ebnen und Lösungen zu
realisieren.
Hierbei kommen Methoden wie Design
Thinking, ReadinessCheck und Proto
typEntwicklung in Form von Bootcamps
und Hackathons zum Einsatz, um Inno
vationen zu schaffen, schnell zu testen
und erfolgreich weiterzuentwickeln.
Erfahrung + KompetenzProduzierende Unternehmen vom Hid
den Champion bis zum Großkonzern wer
den dabei unterstützt, Innovationen zu
treiben, zu testen und erfolgreich zu
realisieren. Die langjährige BranchenEr
fahrung verbunden mit ProzessKnow
how und den MethodenKenntnissen
machen Trebing + Himstedt zu einem
gefragten Berater für die smarte Fabrik.
SAP Leonardo PortfolioAls SAP Silver Partner implementiert
Trebing + Himstedt die Lösungen der
SAP Manufacturing Suite und SAP Asset
Intelligence Suite – Powered by SAP
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Dr. Daniel Holz, Geschäftsführer der SAP Deutschland SE & Co. KG (links), und Klaus Rosenfeld, Vorstands-vorsitzender der Schaeffler AG, bei der Vertragsunter-zeichnung für die strategische Partnerschaft
Magazin
12
www.digital-factory-journal.de 4/2019
Magie in der Montage 4.0 – Blick- und Gestensteuerung verbesserern ArbeitseffizienzIn der Produktion geht der Trend immer weiter in Richtung Losgröße 1. Demzufolge benötigt der Werker häufiger eine Montageanleitung und muss Arbeitsschritte zur Qualitätssicherung dokumentieren. Hierbei können ihn Blick- und Gestensteuerung unterstützen und zu einer Effi zienzverbesserung beitragen – im Office-Bereich haben Anwendungen Steigerungen um bis zu 12 % ergeben.
Ulf Kottig
Kundenanforderungen, wie kundenindividuelle Produkte in
kurzer Zeit verfügbar zu machen, treiben die technologischen
Entwicklungen der smarten Fabrik voran. Gesucht werden
Methoden, Systeme und Technologien, die den Werker dabei
unterstützen, Einzelserien schnell und fehlerfrei zu fertigen.
Parallel halten Blick- und Gestensteuerung Einzug in die Ferti-
gungshallen. Dabei handelt es sich um robuste Technologien,
die die natürlichen Bewegungsabläufe unterstützen und schnell
Mit Blicken und Gesten manövriert ein Werker durch ein SAP-Montageassistenzsystem
Bild
: Tre
bing
+ H
imst
edt
Product Design, Production / Planning & Engineering
13
4/2019 www.digital-factory-journal.de
erlernbar sind. Für die Akzeptanz von Assistenzsystemen spielt
die Ergonomie der Bedienung eine bedeutende Rolle.
Vorteile der BlicksteuerungBei der Blicksteuerung kommen ein handelsüblicher Eye-
Tracker wie der Tobii-Eye-Tracker und die Software „Nuia
Productivity+“ von „4tiitoo“ zum Einsatz. Der Eye-Tracker sendet
ein schwaches Infrarotlicht aus, welches von den Augen des
Nutzers reflektiert und daraus die Blickrichtung errechnet wird.
Zum Einstieg reicht eine kurze Kalibrierung des Nutzers; diese
dauert in der Regel weniger als 30 s. Die Software wird im Prinzip
transparent über das zu steuernde Programm gelegt, ohne es zu
verändern. Die Software erkennt, wo auf der darunterliegenden
Benutzeroberfläche Buttons und Menüleisten angeordnet sind.
Nun gibt es zwei Möglichkeiten: Für unkritische Funktionen
reicht ein einfacher Blick zum Klicken der Taste. Die Dauer sollte
im ms-Bereich liegen, um die Effektivität zu erhöhen. Für eine
doppelte Bestätigung kommt ein Gaze-Selector zum Einsatz.
Zunächst wird hierbei die Zieltaste mit einem schnellen Blick
markiert. Daraufhin erscheint in unmittelbarer Nähe ein weiterer
Knopf, der zwecks Bestätigung ebenfalls angeblickt werden
muss. Animierte Montageanleitungen können beispielsweise
mithilfe der Blickerkennung gestartet und automatisch gestoppt
werden, wenn der Werker seinen Blick wieder auf sein Mon-
tagewerkstück weg vom Bildschirm richtet. Schaut er wieder auf
den Bildschirm, wird die Anleitung fortgesetzt. Traditionelle Bild-
schirmarbeiter, wie Buchhalter, Softwareentwickler oder An-
wender von CAD-Programmen, erhöhen damit ihre Effektivität
laut Hersteller bereits um bis zu 12 %.
Gestensteuerung – Vorteile und AnwendungsfelderIst der Werker etwas weiter vom Bildschirm entfernt, ist die
Gestensteuerung eine Möglichkeit, um Produktions- und Ser-
viceprozesse effizienter zu gestalten. Mittels eines Armbands
zum Beispiel von Kinemic, das Sensorik zu Beschleunigung,
Lage und Drehungen enthält, werden Rückmeldungen des Wer-
kers an das System gegeben und vom Armband mithilfe von
Vibrationen quittiert. Die passende Software übersetzt nun die
Bewegungen in Funktionssteuerungen des zu bedienenden
Programms. Das Armband mit einer Batterielaufzeit von ca. 10 h
bis 12 h kommuniziert mit dem Rechner über die Standard-
schnittstelle Bluetooth.
Als Vorteil der Gestensteuerung ergibt sich, dass der Werker
keine Maus und kein Touchdisplay bedienen und dafür das
Werkstück oder Werkzeug aus der Hand legen muss. Die
Werker können einfach mit Wischbewegungen in der Arbeits-
anweisung hin und her blättern, Arbeitsvorgänge starten und
beenden. Um einen Arbeitsschritt als erledigt oder ein Teil als
„o.k.“ zu markieren reicht es aus, ein Häkchen in die Luft zu
malen bzw. anders herum: Muss ein Problem dokumentiert
werden, deutet der Werker ein Kreuzchen an, dann öffnet sich
beispielsweise ein Dialogfeld mit Fehlerursachen. Wird doch
mal eine Maus benötigt, ist dies mithilfe der Air-Mouse-Funktion
simulierbar. Dazu wird der Arm leicht nach oben oder unten
bewegt.
Aktuell sind mit dem Armband zwölf Gesten möglich, deren
Funktion sich zudem kontextsensitiv unterscheiden kann. Mehr
als sechs werden aber im Normalfall nicht benötigt, da die Kom-
plexität auf dem Shopfloor in der Regel nicht so hoch ist. Damit
wird auch der Werker nicht überfordert.
Um während der Arbeit unbeabsichtigte Befehle zu verhindern,
sollte eine kurze Bewegungspause von unter 1 s vor einem
Dialog eingehalten werden. Sicherheitsrelevante Rückmel-
dungen können zudem mit einer Bestätigungsgeste kombiniert
werden.
Zu den Pilotkunden zählt beispielsweise die Deutsche Bahn AG,
die das Band in Kombination mit einer Datenbrille im Service-
umfeld einsetzt.
Nutzen in SAP-ME-Werkerführung bewiesenTrebing + Himstedt, SAP-Berater für die digitale Transformation
in der Produktion, hat die Technologien der Start-ups „4tiitoo“
(Blicksteuerung) und Kinemic (Gestensteuerung) in den Stan-
dardprozess einer SAP-ME-Werkerführung für einen manuellen
Montageprozess integriert und somit die Machbarkeit auf der
Hannover Messe demonstriert. „Für die Zusammenarbeit war es
sehr hilfreich, dass die Start-ups auch Mitglied im „SAP Startup
Accelerator for Digital Supply Chain“ sind, sodass eine enge
Verzahnung mit den SAP-Standardprodukten gewährleistet ist“,
bilanziert Steffen Himstedt, Geschäftsführer Trebing + Himstedt.
www.t-h.de
Ulf KottigSenior Marketing Manager bei Trebing + Himstedt, dem
SAP-Berater für die digitale Transformation in der Produktion.
Product Design, Production / Planning & Engineering
14
www.digital-factory-journal.de 4/2019
Digitale Zwillinge – mehr als nur ein TrendDank der stetig wachsenden Konvergenz von Daten und Technik nehmen Digital Twins eine zunehmend prominente Rolle ein. Die Vorteile, wie effizientere Entwicklungs- und Produk-tionszyklen sowie bessere Planung durch datenbasierte Prognosen, treffen in immer mehr Managementetagen auf großes Interesse. Digital Twins simulieren den Aufbau und das Ver-halten physischer Produkte oder deren Komponenten in virtueller Form. Dabei sorgt ein ste-tiger Informationsaustausch zwischen dem digitalen Zwilling und seinem realen Gegenstück für höchstmögliche Genauigkeit.
Murli Mohan Srinivas
Digital Twins kommen im Wesentlichen in der Produktentwick-
lung, der Produktion und im Service zum Einsatz. Unter die
erste Kategorie fallen alle digitalen Ersatzmodelle, die das End-
produkt oder dessen Vorstufen und Prototypen während der
Entwicklungsphase simulieren. Der Digital Twin für die Produk-
tion umfasst alle Simulationen des Produktionsprozesses und
der nachfolgenden Qualitätskontrolle: Sie sind also das digitale
Abbild von Maschinenkomponenten oder kompletten Anlagen,
Steuerungselementen, Sensorik und Prüfprogrammen. Aus
diesen Simulationen können Optimierungen der Prozesse abge-
leitet werden und sie agieren als eine zusätzliche Kontroll-
instanz für Qualität. Mithilfe der virtuellen Abbilder lassen sich
Herstellungsprozesse in Echtzeit verfolgen und anpassen. Digi-
tal Twins für den Service beziehen sich auf Produktinstanzen
nach der eigentlichen Produktherstellung. Während der Her-
stellung eines Produkts entsteht zu jeder Produktinstanz der
entsprechende Digital Twin für den Service. Zu den Anwen-
dungsmöglichkeiten zählen beispielsweise Fernwartung oder
Predictive Maintenance.
Reif für den Digital Twin?Dem großen Wachstumspotenzial von Digital Twins stehen in
Unternehmen auch einige Hindernisse im Weg. Zum einen sind
die vielfältigen Anwendungsszenarien noch nicht ausreichend
bekannt. Ohne erfolgreiche Praxisbeispiele aus der eigenen
Branche halten sich viele Unternehmen hinsichtlich der Einfüh-
rung und Integration von Digital Twins zurück. Auch hohe Kos-
ten und Investitionen werden oft als Hinderungsgrund angeführt.
Hier sind die IT-Beratungsunternehmen und -Serviceanbieter
gefragt. Es ist ihre Aufgabe, die Vielzahl an Einsatzszenarien zu
demonstrieren und ihre Klienten von den Effizienz- und Kosten-
vorteilen der digitalen Zwillinge zu überzeugen. Dabei ist es
wichtig, Beispiele aus der Praxis zu wählen, idealerweise aus
Branchen oder Geschäftsbereichen, in denen sich der Kunde
Eine Vielzahl von Industrien setzt bereits Digital Twins ein – andere stehen kurz davor
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Product Design, Production / Planning & Engineering
15
4/2019
wiederfinden kann. Denn Bedenken, wie eine zu hohe Investi-
tionshürde oder Mangel an passenden Anwendungsfeldern,
halten selten einer näheren Betrachtung stand, wenn Unterneh-
men neben der eigenen Einschätzung auch dem Urteil erfahrener
Berater vertrauen.
Ein weiteres Hindernis, dem sich Unternehmen vor der Integra-
tion von Digital Twins widmen müssen, ist die Sicherheit und
Eigentumsfrage der im Modell verwendeten Daten. Zum einen
gilt es zu gewährleisten, dass die Daten auf einem sicheren Weg
übertragen werden. Außerdem muss vorab feststehen, wer
welche Informationen zu wel-
chem Zweck verwenden darf.
Diese Fragen sollten bereits
beim Aufbau der IT-Architek-
tur geklärt werden.
Ebenso empfiehlt es sich, die
verwendeten Dateiformate und
Lösungen bereits in der Pla-
nungsphase festzulegen, um
potenziellen Konflikten zwi-
schen Softwareversionen oder
proprietären Formaten vorzu-
beugen. Ein Digital Twin auf
Basis mehrerer Datenquellen
unterschiedlicher Hersteller ist
weitaus komplexer als die glei-
che Simulation, die ihre Daten
aus einer einzelnen Quelle be-
zieht oder alle Daten in einem
einheitlichen Format erhält.
Die Rolle von (IoT-) Plattformen Besonders in Produktionsan-
lagen mit einem bereits hohen
Digitalisierungsgrad organi-
sieren Unternehmen die Sen-
soren, die die benötigten
Daten erfassen, in IoT-Platt-
formen. Denn diese erleich-
tern sowohl die Steuerung als
auch die Verwaltung der Daten.
Die Sensoren sind im Digital
Twin integriert und realisieren
damit einen sogenannten Digi-
tal Thread. So können die digi-
talen Zwillinge aus dem verei-
nigten Datenpool der Plattform
schöpfen, anstatt die benötig-
ten Daten einzeln von den Geräten und Sensoren des IoT-Edge
abzufragen. Die Anbindung an Plattformen ermöglicht außer-
dem eine standardisierte Vorgehensweise bei der Verwendung
der Daten, auch wenn die Ursprungsdaten aus verschiedenen
Datenquellen möglicherweise unterschiedlicher Hersteller oder
Formate stammen.
Die verschiedenen Anbindungsvarianten unterscheiden sich
meist nach inhaltlichen Kriterien der Daten. So gibt es bei-
spielsweise ERP-Adapter (Enterprise Ressource Planning) für
alle Daten zur Ressourcenplanung, PLM-Adapter (Product
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16
www.digital-factory-journal.de 4/2019
Lifecycle Management) für produktbezogene Informationen
oder IoT-Adapter zur Anbindung von IoT-Plattformen, wie
Mindsphere, AWS oder Microsoft Azure. Im Fall des Product
Lifecycle Managements, das in einem engen Zusammenhang
zum Digital-Twin-Konzept steht, unterstützen Digital Twins das
Closed-Loop-PLM-Konzept. Der Ansatz zielt darauf ab, über
alle Produktlebenszyklusphasen hinweg Daten auszutau-
schen und zu nutzen.
Anwendungsszenario Windenergieanlage Ein Beispiel für ein praktisches Anwendungsfeld für digitale
Zwillinge sind Windenergieanlagen zur Stromgewinnung. Hier
kommt die Technologie für dreierlei Zwecke zum Einsatz:
• das Echtzeit-Monitoring mit vorausschauenden Warnungen
vor möglichen Ausfällen,
• die Erfassung der Performance und deren grafische Darstel-
lung für bessere Prognosen sowie
• die Predictive Maintenance.
All diese Lösungen speisen sich aus einem kollektiven Daten-
pool, der außerdem in einem Feedback-Loop mit einem Deep-
Learning-Modell steht. Die von den Sensoren erfassten Daten
werden in einem gemeinsamen Dashboard zusammengeführt.
Dort stehen auf einen Blick wichtige Informationen, wie die
Anzahl der aktiven Turbinen, generierte Kilowattstunden oder
die aktuelle Gesamtkapazität zur Verfügung.
Die Integration des Digital Twin in das Konzept einer Windfarm
vereint damit viele Merkmale eines modernen Unternehmens-
konzepts mit digitalen Geschäftsmodellen: Es verwendet die
Daten von IoT-Edge-Geräten für interne Analyse- und Progno-
setools. Unterstützt von KI und Machine Learning lassen sich
auf Basis dieser aufbereiteten Daten fundierte Entscheidungen
für alle Geschäftsbereiche treffen.
Gleichzeitig optimieren die Daten bestehende Prozesse und
erleichtern direkt oder indirekt die Arbeit. Betreiber profitieren
von einer Anlage, die dank optimierter Instandhaltung und Früh-
warnsystemen möglichst lange in Betrieb bleiben kann und eine
reduzierte Ausfallquote aufweist. Designer und Entwickler
können in Echtzeit den Einfluss neuer Komponenten oder
Änderungen auf die Performance der Anlage nachvollziehen.
Die an der physischen Anlage gesammelten Daten helfen CAE-
und Testingenieuren, ihre Modelle weiter zu optimieren und ihre
Testszenarien zu verbessern. Auch die Wartungstechniker im
Außeneinsatz profitieren von den Daten. So können sie etwa bei
Bedarf die Hilfe von Experten anfordern oder vor der Reparatur
vor Ort via 3D-Modell bereits einen Blick auf den zu reparieren-
den Schaden werfen und auf dieser Basis entscheiden, welche
Werkzeuge sie benötigen.
AusblickDie Praxisanwendungen von Digital Twins zeigen, dass sie für
Unternehmen Mehrwerte jenseits der bloßen Vernetzung und
Datenaggregation generieren. Bislang ist die Technologie noch
fest in komplexen Produktions- und Wartungsanlagen verankert.
Doch mit der zunehmenden Verbreitung der digitalen Zwillinge
ist es nur eine Frage der Zeit, bis sie Einzug in weitere Unterneh-
mensbereiche und Branchen finden. Auch zukunftsorientierte
Technologien wie KI lassen sich in das Digital-Twin-Konzept
integrieren. So könnten die digitalen Zwillinge der Zukunft mit
der Unterstützung künstlicher Intelligenz beispielsweise selbst-
ständig Vorschläge zur Verbesserung des Produktdesigns
vorlegen oder den Herstellungsprozess auf Basis der erfassten
Daten optimieren.
www.atos.com
Murli Mohan Srinivas Head of Industry 4.0 Germany &
Global Digital Twin Business Owner
bei Atos.
Ein beispielhaftes Interface für Windenergieanlagen basierend auf Daten aus Digital Twins B
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Product Design, Production / Planning & Engineering
17
4/2019 www.digital-factory-journal.de
Neue Zenon-Version
Copa-Data hat die neue Version seiner Softwareplattform Zenon
veröffentlicht. Gemeinsam mit Zenon 8.10 wurde auch die
Version 3.30 der Reporting- und Analytics-Software Zenon
Analyzer gelauncht.
Von 400 auf 150 000 Wert änderungen pro SekundeDie Anzahl an Datenpunkten in industriellen Projekten wächst
immer schneller. Deshalb wurden die Algorithmen optimiert und
der Zenon-Code wei-
ter verbessert. Da-
durch konnten die
Reak tionszeiten so-
wohl im Zenon Editor
als auch in der Zenon
Runtime beschleu-
nigt werden. „Realis-
tische Leistungstests
ergaben, dass sich
der Zeitaufwand für die wiederkehrende Änderung von
Eigenschaften in der Projektierung um bis zu 97 % reduziert. Die
37. Simulation Conference
Am 16. und 17. Oktober findet die 37. Cadfem Ansys Simu-
lation Conference im Kongress Palais Kassel statt. Auf der
Konferenz dreht sich alles um Ansys und aktuelle Entwick-
lungen der Simulation in Industrie und Forschung. Zu den
Hauptrednern gehören Ajei Gopal, Ansys-President und
CEO, der gemeinsam mit Repräsentanten der Digital
Supply Chain von SAP über den Einsatz der Simulation zur
digitalen Transformation von Unternehmen referiert. Der
Inhaber und Gründer des Johner Instituts für IT im Gesund-
heitswesen, Prof. Dr. Chris tian Johner, spricht über den
Einsatz künstlicher Intelligenz in der Medizin. Die Vorträge
auf der Konferenz reichen von der Struktur- und Strömungs-
mechanik, Elektromagnetik über allgemeine Software-
und Systemanwendungen sowie weitere Bereiche des
Computer Aided Engineering. Dabei werden Branchen, wie
Medizintechnik, Automotive, Bauwesen, Luft- und Raum-
fahrt sowie dem Maschinen- oder Schiffbau, abgedeckt.
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Das Embedded OPC UA Server/Client Gateway
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Product Design, Production / Planning & Engineering
18
www.digital-factory-journal.de 4/2019
AR-Plattform erweitert
Mit einer Reihe neuer Ankündigungen hat PTC den Funktions-
umfang seiner Augmented-Reality-Plattform Vuforia erweitert.
So sind nun innerhalb der im April vorgestellten Lösung
Vuforia Expert Capture in Kombination mit der Microsoft Holo-
lens deren standortbezogenen Funktionen nutzbar, die durch die
Azure Spatial Anchor
Services ermöglicht
werden. Mitarbeiter kön-
nen so sicher und effek-
tiv durch die Verfahren
geführt werden, indem
digitale Inhalte an rele-
vanten Stellen in der
physischen Umgebung präsentiert werden.
Außerdem hat PTC in Matterport investiert und ist zugleich
Partner des Unternehmens. Matterport bietet immersive 3D-
Technologie und Raumerfassungslösungen an. Aus der Part-
nerschaft ergeben sich erste AR-Lösung mit Fokus auf Fabriken,
Anlagen sowie andere Räume – und die Menschen, die diese
betreiben. Die erweiterten Vuforia-Angebote von PTC sollen den
Kunden die Möglichkeit bieten, ihre Werksdaten zu vereinheit-
lichen und mit einem digitalen Zwilling eines Objekts, Raums
oder Prozesses zu visualisieren sowie mit ihm zu interagieren.
Die kollaborative Lösung soll es Kunden ermöglichen, ihre An-
lage zu scannen und mit einer Matterport-kompatiblen Kamera
in ein verwendbares 3D-Netz zu verwandeln.
Außerdem hat PTC kürzlich mit der niederländischen TWNKLS
ein spezia lisiertes AR-Unternehmen übernommen, das maß-
geschneiderte AR-Anwendungen und -Erfahrungen entwickelt
und AR-Dienstleistungen anbietet. Die Übernahme soll die AR-
Strategie von PTC beschleunigen und es den Kunden ermög-
lichen, eine schnellere Time-to-Value zu realisieren. Darüber
hinaus sollen mit der Akquisition die industriellen AR-Angebote
von PTC gestärkt und erweitert werden, um die Bedürfnisse der
Kunden besser erfüllen zu können.
„AR definiert die Funktionsweise des Unternehmens neu. In
allen industriellen Anwendungsbereichen, einschließlich Ferti-
gung, Engineering, Service und Schulung, verbessert AR die
Produktivität, reduziert Verschwendung und erhöht die Sicher-
heit und Compliance der Mitarbeiter. AR ermöglicht es Unter-
nehmen, ihre Produkte, Prozesse und Mitarbeiter digital zu
transformieren“, sagt Jim Heppelmann, Präsident und CEO von
PTC. „Unsere strategischen Allianzen, Akquisitionen und bahn-
brechenden Technologien unterstreichen das Engagement von
PTC, Industrieunternehmen beim Erfolg ihrer Initiativen zur digi-
talen Transformation zu unterstützen.“
www.ptc.com/de
Bild
: PTC
spontane und die getriggerte Archivierung sind nun schneller
und multitaskingfähig, wie zuvor schon die zyklische Archivie-
rung in Zenon. Durch Updates der Technologie sowie Optimie-
rung des Speichersystems konnte die Software von 400 auf bis
zu 150 000 Wertänderungen pro Sekunde gesteigert werden.
Die Performance der Runtime ist nun unbeeinflusst von der
Archivierung großer Datenmengen“, gibt das Unternehmen an.
Ein Rezept für mehrere AnlagenIn der chargenorientierten Produktion sorgen die Aggregatsklas-
sen, mit denen sich Prozesse konfigurieren lassen, im Modul
Zenon Batch Control für zusätzliche Flexibilität. So ist es mög-
lich, generische Rezepte zu erstellen, die anlagenunabhängig
sind. Der Nutzer entscheidet erst beim Start der Chargenproduk-
tion über das anzusteuernde Equipment. Weiter kann dasselbe
Rezept problemlos für andere Anlagen genutzt werden.
Neu im Zenon-Modul Extended Trend ist eine Drag-and-drop-
Funktion. Damit lassen sich in der Runtime Datenpunkte direkt
zu Trendkurven hinzufügen. Um die Achsen optisch eindeutig
Kurven zuzuordnen, kann die Farbe der Werte achse von der
Kurvenfarbe übernommen werden. Gesteuert durch eine Vari-
able lässt sich beispielsweise mit individuell gestalteten Buttons
die Sichtbarkeit von Kurven und Achsen eines Trends verbes-
sern.
Die HTML5 Web Engine, Teil des Webservers, wurde auf neue
Technolo giestandards aktualisiert. Damit wird Zenon unabhän-
giger von Betriebssystemen und die Konnektivität erweitert. Das
Kombielement ist nun auch in der Web Engine verfügbar. Da
auch die freigegebenen Eigenschaften der Symbole vollständig
unterstützt werden, spart der Engineer in der Projekterstellung
Zeit. Bereits bestehende Screens müssen nicht mehr für die
Web Engine angepasst werden. Mit Zenon 8.10 ist es jetzt mög-
lich, Grenzwertverletzungen auszuwerten und von der Web
Engine unterstützte Funktionen, wie das Setzen von Sollwerten
oder die Bildumschaltung, auszuführen.
Früher wissen, was passiertMithilfe der Predictive-Analytics-Funk tion in Zenon lassen sich
Trends aus vorhandenen Daten ermitteln und beispielsweise
anzeigen, wann ein Bauteil gewechselt werden sollte. Mit dem
neuen Release wird diese Trendvorhersage noch genauer, denn
der Zenon Analyzer 3.30 liefert Daten jetzt sekunden- statt
minutengenau. Neu ist, dass sich die Prognosen des Zenon
Analyzer jetzt auch in der Runtime eines Zenon-8.10-Projekts
nutzen lassen. Einem HMI-Bediener können somit prädiktive
Live-Trends des Energieverbrauchs oder der Produktqualität
visualisiert werden und er kann sein Verhalten frühzeitig an-
passen.
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ENGuard: optimiert sicher die dezentrale EnergiedatenerfassungDie ENGuard Modulreihe ist die Univer-sallösung für das dezentrale Erfassen von Energiedaten. Mit den spritzwas-sergeschützten und servicefreundlichen Gehäusen eignen sich die Module ideal zur Nachrüstung von bestehenden Un-terverteilungen zur Anbindung an die IT-In frastruktur des Anlagenbetreibers. Falls kein Ethernet-Anschluss verfügbar ist, werden die Daten mit der Mobil-funk-Option des ENGuard via GSM bis LTE sicher übertragen. Fazit: ENGuard ist die schnelle sowie flexible Lösung für die Datenerfassung und das Monitoring von dezentralen Heizungssystemen und Ener-gieverteilungen mit minimalen Montage- sowie Einrichtungskosten.
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4/2019 www.digital-factory-journal.de
Maschinenportfolio automatisiert und mit digitalen Lösungen verzahntZur EMO zeigt DMG Mori zwei Drittel seiner Exponate als Automationslösung, darunter modu-lare und robotergestützte Handling-Systeme für Werkstücke und Paletten bis hin zu auto-nomen Transportsystemen. Künftig will das Unternehmen alle Werkzeugmaschinen seines Portfolios als Automationslösungen anbieten. Markus Rehm, Geschäftsführer von DMG Mori Heitec und Deckel Maho Seebach, gibt Einblicke in die aktuellen Entwicklungen im Automa-tionsportfolio.
Sascha Dietze
Zur EMO zeigt DMG Mori zwei Drittel seiner Exponate als Automationslösung – 29 an der Zahl, darunter modulare und robotergestützte Handling-Systeme für Werkstücke und Paletten bis hin zu autonomen Transportsystemen
Automation & Manufacturing
22
www.digital-factory-journal.de 4/2019
Herr Rehm, nahezu jede moderne Produktion setzt auf automa-
tisierte Fertigungsanlagen. Wie entwickelt sich dieser Geschäfts-
bereich bei DMG Mori?
M. Rehm: Bei DMG Mori wächst der Geschäftsbereich kontinu-
ierlich. Das betrifft den Anteil an voll intergierten Automations-
lösungen ebenso wie die Vorbereitung unserer Werkzeug-
maschinen mit entsprechenden Schnittstellen. Durch diese sind
unsere Kunden auch zu einem späteren Zeitpunkt bereit für eine
Automatisierung der Maschine. Wir gehen davon aus, dass
bereits bis 2022 rund 80 % der bestellten Maschinen automa-
tisiert geliefert werden. Die Neuentwicklung von Automations-
lösungen hat inzwischen denselben Stellenwert wie die Ent-
wicklung neuer Maschinenmodelle.
Welche Funktion hat DMG Mori Heitec konkret in diesem Zusam-
menhang?
M. Rehm: Unser Ziel ist die Verkettung aller Prozessschritte rund
um das Thema Automation. Wir bieten den Kunden zusammen
mit DMG Mori eine durchgängige und prozesssichere Lösung –
vom Engineering über Vorrichtungen, Tooling und NC-Program-
me bis hin zur integrierten Automation und Anbindung in die
IoT-Welt. Vom Konzept über das Angebot bis zur Inbetriebnah-
me gewährleisten wir eine durchgängige Beratung. Auch Ser-
vice, Wartung und Ersatzteile kommen aus einer Hand. Mit
dieser ganzheitlichen Ausrichtung sorgt DMG Mori Heitec für
höchste Verfügbarkeit und garantiert dem Kunden die optimale
Lösung für eine nachhaltige Investition und eine langfristig hohe
Sicherheit in seiner Fertigung.
Umfasst das Portfolio von DMG Mori Heitec konkrete Produkte
und welche Aufgaben übernehmen die DMG-Mori-Werke?
M. Rehm: Ja, DMG Mori Heitec erweitert das Produktportfolio
von DMG Mori durch standardisierte Automatisierungslösungen
im Bereich Werkstückhandling und flexible Automatisierungs-
lösungen. Dazu gehören die WH Cell für Bearbeitungszentren
und Drehmaschinen sowie WH Top und WH Front für die Dreh-
maschinen der CTX-Beta-Serie. Das DMG-Mori-Werk in Pfron-
ten trägt die Verantwortung für die Entwicklung von Paletten-
Automationslösungen während die flexible Roboterautomation
„Robo2Go“ am Standort Bielefeld angesiedelt ist.
Wie viele Projekte hat DMG Mori Heitec bereits realisiert und was
für Automationslösungen waren das?
M. Rehm: Seit der Gründung im Dezember 2017 haben wir mehrere
Dutzend Projekten erfolgreich realisiert. Schwerpunkt waren die
standardisierten Roboterzellen WH Cell, aber auch im Bereich Dre-
hen konnten wir mit dem WH Top überzeugende Automatisierungs-
lösungen realisieren. Im Ergebnis konnten die Autonomie sowie die
Verfügbarkeit in der Produktion unserer Kunden steigert werden.
Welchen Anteil haben Werkstück-Handlings, Paletten-Hand-
lings und Roboterlösungen jeweils?
M. Rehm: Paletten-Handlings machen etwa 60 % des Volu-
mens aus. Die übrigen 40 % fallen auf Werkstück-Handlings.
Roboterlösungen finden in beiden Bereichen Anwendung.
Welche neuen Entwicklungen im Automationsportfolio zeigen
Sie zur EMO?
M. Rehm: Wir erweitern unser Produktportfolio um das innova-
tive Automationskonzept WH Flex. Hierbei handelt es sich um
eine flexible und modulare Automatisierungslösung sowohl für
das Werkstück- als auch für das Paletten-Handling. Mit ihr kön-
nen wir noch besser auf die individuellen Anforderungen unserer
Kunden reagieren. Ausgehend von der Basiskonfiguration des
WH Flex lassen sich aus unserem Baukasten mit einer Vielzahl
von Standardoptionen die optimale Lösung für den Kunden zu-
sammenstellen. Zu den Bausteinen zählen Speichersysteme,
wie Regale, Paternoster oder Palettenbahnhöfe, sowie verschie-
dene Greifer- und Greiferwechselsysteme. Weitere Optionen,
wie die SPC-Ausschleusung, Ausricht- und Wendestationen
sowie eine Reiningungsstation, runden das System ab. Die zu-
sätzliche Einbindung von spezifischen Add-ons, beispielsweise
Künftig wird DMG Mori alle Werkzeugmaschinen des Portfolios als Automationslösungen anbieten, um die steigende Nachfrage zu bedienen
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Gibt es Neuentwicklungen im Bereich der Paletten-Handlings
von Deckel Maho Pfronten?
M. Rehm: Ja, das fahrerlose Paletten-Handling PH-AGV 50
(Automated Guided Vehicle) wird in Verbindung mit einer
DMU 65 Mono-Block präsentiert. Die Automationslösung er-
möglicht maximale Flexibilität durch freie Zugänglichkeit zu den
Maschinen und frei programmierbare Fahrwege des Handling-
Geräts. Die Konfiguration des Palettenregals und der Rüstplätze
ist modular. Anzahl und Positionierung sind an die spezifischen
Anforderungen der Kunden komplett anpassbar. Die Steuerung
und Verwaltung des Systems übernimmt der DMG-Mori-Leit-
rechner LPS 4.
Welchen Stellenwert haben Automationslösungen wie das AGV?
M. Rehm: Durch die neue Flexibilität und die einfache Nachrüst-
barkeit sehen wir im PH-AGV 50 das Zukunftskonzept für Pa-
lettenautomation. Eine ähnliche Flexibilität hat sich beim „Robo-
2Go“ der zweiten Generation im Bereich der Drehmaschinen
bewährt. Der neue „Robo2Go Vision“, eine Weiterentwicklung
der flexiblen Roboterautomation, ermöglicht eine direkte Bela-
dung mit Europaletten und kommt dank der neuen 3D-Kamera
mit robuster Erkennung ohne spezifische Werkstückablagen
aus. Mithilfe der dialoggeführten Steuerung über Celos und der
3D-Kamera dauert das Teachen des „Robo2Go Vision“ weniger
als zehn Minuten.
Aus einem digitalen WH-Flex-Baukasten lassen sich kundenindividuelle Automatisierungslösungen zusammenstellen, wie am Beispiel der „DMU 40 eVo“ und der DMP 70 mit robotergestützter Fertigungslösung, die DMG Mori zur EMO in Halle 2 präsentieren wird
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Wie fügen sich die Entwicklungen im Automationsportfolio in die
Digitalisierungsstrategie von DMG Mori ein?
M. Rehm: Die Anforderungen an die Fertigung sind im rasanten
Umbruch. Eine flexible Losgrößenfertigung mit hoher Teilevari-
anz steht zunehmend im Fokus. Mit einem WH Flex automati-
siert der Kunde nicht nur seine Fertigung, sondern ist auch bereit,
die Digitalisierung seiner Produktion auf eine neue Ebene zu
heben. Dazu tragen im Wesentlichen drei Bausteine bei: der
DMG Mori Digital Twin, die Vernetzung sowohl in horizontaler als
auch in vertikaler Richtung und eine Anlagensteuerung, die nicht
nur intuitiv zu bedienen ist, sondern auch besondere Features
für die flexible Produktion bietet. Damit ist die Investition in eine
Automatisierung mit dem WH Flex der richtige Schritt für die
digitale Fertigung.
Welche Funktion hat der digitale Zwilling dabei?
M. Rehm: Mithilfe des Digital Twins, einem kybernetischen, di-
gitalen Abbild der realen Maschine, kann die Anlage bereits am
PC virtuell in Betrieb genommen werden. Die echtzeitfähigen,
digitalen Modelle erlauben schon vor der Aufstellung beim Kun-
den eine Simulation der Prozesse und Abläufe. Daraus ergibt
sich bei der realen Inbetriebnahme eine Zeitersparnis von bis zu
80 %, und das bei einer deutlich höheren Qualität. Auch wäh-
rend der laufenden Produktion kann der Kunde mit einem digi-
talen Zwilling auf neue Produkte hauptzeitparallel umrüsten
und die laufende Produktion permanent optimieren. An diesem
Beispiel sieht man, dass wir unsere Automationsneuentwicklun-
gen durch offene Schnittstellen immer stärker mit unseren Digi-
talisierungsprodukten verzahnen. Für unsere Kunden entsteht
eine Einheit mit optimaler Konnektivität als Basis für die Fabrik
der Zukunft.
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Sascha DietzeRedaktionsleitung Pressgate GmbH in Köln.
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Systemübergreifende Konnektivität
Mit DMG Mori Connectivity bietet DMG Mori offene und
systemübergreifende Konnektivität von der Maschine bis
zur cloudbasierten IIoT-Plattform. Markus Piber, Bereichs-
vorstand Vertrieb, Service und Technologie Exzellenz der
DMG Mori Management GmbH, spricht über die sichere
Vernetzung der eigenen Konnektivitätslösung.
Herr Piber, die Konvergenz von Maschinenbau und IT verän-
dert die Branche. Wie beurteilen Sie die Situation?
M. Piber: Die Werkzeugmaschine ist und bleibt das „Herz“ der
Produktentstehung. Allerdings nimmt die Automation immer
mehr Fahrt auf. Darüber hinaus gewinnt die industrielle Digi-
talisierung weiterhin dynamisch an Bedeutung. Neben 30
digitalen Innovationen steht für unsere Kunden das Celos-
Update und speziell das Thema der Konnektivität im EMO-
Fokus, denn das ist die Basis aller Digitalisierungsprojekte.
Bitte erläutern Sie diese Aussage etwas genauer.
M. Piber: Die offene und systemübergreifende Konnektivität
von der Maschine bis zur cloudbasierten IIoT-Plattform ist eine
Schlüsseleigenschaft industrieller Digitalisierung. Mit DMG
Mori Connectivity bieten wir unseren Kunden ab der EMO
genau das: Die sichere Vernetzung sowohl unserer Maschi-
nen als auch von ausgewählten Fremdmaschinen. Unter-
stützt werden alle international etablierten Protokolle, wie
MQTT und MT-Connect, OPC UA und nun auch Umati, sowie
alle wesentlichen IIoT-Plattformen. Für den Service und
Support aller DMG-Mori-
Connec tivity-Lösungen
haben wir gemeinsam
mit CPRO die DMG Mori
Digital gegründet. Die-
ses Joint Venture ist auf
die Vernetzung von Ma-
schinen spezialisiert. Es
unterstützt unsere Kun-
den direkt vor Ort durch
Beratung und Qualifi-
zierung sowie durch
schnelle Implementie-
rung digitaler DMG-Mori- und Partnerprodukte.
Ist die Vernetzung mit Mehrkosten verbunden?
M. Piber: Für unsere Kunden ist Konnektivität in jedem Fall
kostenlos, weil die offene Schnittstelle ab der EMO im Liefer-
umfang aller unserer Maschinen im Standard enthalten ist.
MQTT, MT-Connect und OPC UA dürften den meisten bekannt
sein. Umati ist noch recht neu. Bitte nennen Sie einige Details
rund um die Schnittstelle.
M. Piber: Umati ist das Ergebnis einer VDW-Initiative inner-
halb des VDMA, die wir als DMG Mori mit einer kleinen Kern-
gruppe entscheidend vorangetrieben und mitgestaltet haben.
Das Ergebnis, das auf unserem Stand in Halle 2 sowie von
Markus Piber ist Bereichsvorstand Vertrieb, Service und Technologie Exzellenz bei der DMG Mori Management GmbH
Automation & Manufacturing
25
Efficient Engineering ist, wenn ein PLAN zu EPLAN wird.
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weiteren Umati-Partnern zur EMO vorgestellt wird, ist eine
sogenannte „OPC UA Companion Specification“ speziell für
den Werkzeugmaschinenbau.
Was sind die konkreten Vorteile, die Umati zum weltweiten
Standard machen sollen?
M. Piber: Über das Umati-Protokoll lassen sich zukünftig Werk-
zeugmaschinen herstellerübergreifend in anwenderspezifische
Wertschöpfungssysteme integrieren. Das gilt sowohl für die
Kommunikation von Maschine zu Maschine und zu übergeord-
neten IT-Strukturen – etwa im MES- Bereich – als auch mit Blick
auf die Interoperabilität zur Welt des industriellen Internets. Die
enormen Vorteile zeigen sich exemplarisch in unserem neuen
Kundenportal „myDMGMORI.com“.
Allein zur EMO folgen über 70 Unternehmen unserem Bei-
spiel und zeigen in Hannover eine Umati-Applikation. Dar-
unter finden sich alle deutschen Branchengrößen sowie die
weltweit wichtigsten Steuerungshersteller.
Gibt man damit nicht ein wichtiges digitales Differenzierungs-
merkmal aus der Hand?
M. Piber: Für uns steht der Kundennutzen zu 100 % im Fokus.
Wir setzen deshalb konsequent auf die durchgängige Perfor-
mance unseres DMG-Mori-Digitalisierungsportfolios – bis hin
zu effizienten Lösungen für die Plattformökonomie.
… für die DMG Mori mit der Beteiligung an Adamos frühzeitig die
Weichen gestellt hat …
M. Piber: Auch die Beteiligung an der Adamos GmbH ist Aus-
druck unserer festen Überzeugung, dass Digitalisierung nicht
im Alleingang zu meistern ist. Das gilt speziell für die Zusam-
menarbeit mit Kunden, Lieferanten und Partnern. Aber das gilt
eben auch für einen kooperativen Wettbewerb mit den Kolle-
gen aus dem Werkzeugmaschinenbau.
Welche Rolle spielt Umati für die Adamos-Plattform?
M. Piber: Adamos weiß jetzt sprichwörtlich, was auf sie zu-
kommt. Die von Umati übermittelten Daten sind semantisch
strukturiert, sodass die Adamos-Semantik perfekt abgestimmt
werden kann. Das reduziert die Einstiegshürde für unseren
Kunden enorm.
DMG Mori präsentiert zur EMO DMG Mori Connectivity für eine sichere Vernetzung der eigenen sowie ausgewählten Fremd-maschinen.
Automation & Manufacturing
26
www.digital-factory-journal.de 4/2019
EMO Hannover 2019 – Ein breites NeuheitenspektrumVom 16. bis 21. September findet die EMO Hannover 2019 unter dem Motto „Smart technologies driving tomorrow’s production“ statt. Vorgestellt werden auf der Weltleitmesse für Metallbear-beitung Maschinen sowie effiziente technische Lösungen, produktbegleitende Dienstleistungen, Nachhaltigkeit in der Produktion und vieles mehr. Dabei ist nicht nur das Themenspektrum im Allgemeinen breit gefächert, sondern auch das Neuheitenangebot.
Inge Hübner
Der Schwerpunkt der EMO Hannover liegt bei spanenden und
umformenden Werkzeugmaschinen, Fertigungssystemen,
Präzisionswerkzeugen, automatisiertem Materialfluss, Compu-
tertechnologie, Industrieelektronik und Zubehör. Zur letzten
EMO Hannover 2017 zogen fast 2 230 Aussteller aus 44 Län-
dern rund 130 000 Fachbesucher aus 160 Ländern an. Dabei
kommen die Fachbesucher aus vielen Branchen, wie Maschi-
nen- und Anlagenbau, Automobilindustrie und ihren Zulieferern,
Luft- und Raumfahrttechnik, Feinmechanik und Optik, Schiff-
bau, Medizintechnik, Werkzeug- und Formenbau, Stahl- und
Leichtbau. Mit dem Motto „Connecting systems for intelligent
production“ rückten bereits 2017 die Themen Digitalisierung und
Vernetzung der Produktion in den Fokus. Und wie das diesjäh-
rige Messemotto bereits erahnen lässt, werden auch im
Mit dem smarten „iTendo“ von Schunk wird eine Echtzeitprozessüberwachung und -regelung unmittelbar am Werkzeug möglich. Die Geome trie- und Leistungsdaten der Werkzeughalter bleiben nach Herstellerangaben auch mit Sensorik unverändert
Automation & Manufacturing
4/2019
September 2019 wieder smarte Techno-
logien, vernetzte Systeme und die Indus-
trie 4.0 im Fokus vieler Messeauftritte
stehen.
Smarte Lösungen für die ZerspanungDies gilt auch für den Schunk-Messe-
stand. In Hannover zeigt das Unterneh-
men unter anderem, welche Möglich-
keiten der Werkzeughalter der Zukunft
bietet, welche Daten er liefert und welche
digitalen Services sich auf Grundlage der
Daten für den Kunden ergeben. Konkret
wird hier der sensorische Präzisions-
werkzeughalter „iTendo“ gezeigt, der ab
Herbst für Pilotanwendungen verfügbar
ist. Er erlaubt eine lückenlose Zustands-
beobachtung und Dokumentation der
Prozessstabilität, eine mannlose Grenz-
wertüberwachung, Werkzeugbrucher-
kennung sowie eine echtzeitfähige Re-
gelung von Drehzahl und Vorschub. Wird
der Schnitt instabil, regelt die integrierte
Intelligenz in Echtzeit und ohne Zutun
des Bedieners nach: Je nach Situation
wird der Prozess gestoppt, auf zuvor
definierte Basisparameter reduziert oder
so lange adaptiert, bis der Schnitt wieder
in einen stabilen Bereich überführt ist.
D a rüber hinaus gewährleisten digitale
Zwillinge der Werkzeughalterbaureihen
Umati – Schnittstelle für die vernetzte Produktion
Ein Highlight auf der EMO Hannover 2017 war Umati, das Universal Machine
Tool Interface. Gemeinsam mit acht Werkzeugmaschinenherstellern hatte der
VDW diese als Projekt „Konnektivität für Industrie 4.0“ aus der Taufe geho-
ben. Mittlerweile ist die Zahl der Mitstreiter weiter angewachsen. An der
Projektarbeit beteiligen sich von Werkzeugmaschinenhersteller-Seite Chiron,
DMG Mori, Emag, Grob Werke, Heller, Liebherr Verzahntechnik, Trumpf und
United Grinding sowie als Anwendungspartner GF Machining Solutions und
Pfiffner.
Seit über zwei Jahren arbeiten die heutigen Core-Partner, nun daran, diese
einheitliche Sprache für Werkzeugmaschinen zu entwickeln und gemeinsam
mit Steuerungspartnern die Rahmenbedingungen zu schaffen, diese Sprache
möglichst einfach nutzbar zu machen. „Das Konzept ist so überzeugend, dass
mittlerweile viele interna tionale Hersteller, aber auch Verbände und wissen-
schaftliche Einrichtungen bei Umati mitmachen wollen“, berichtet Dr. Alexan-
der Broos, Projektleiter Umati und Leiter Forschung und Technik beim EMO-
Veranstalter VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken). Auf der
diesjährigen EMO wollen nun rund 50 Werk zeugmaschinen hersteller aus
aller Welt gemeinsam zeigen, wie man mit Umati Maschinendaten verwertbar
machen kann. Im Rahmen einer Live-Demo präsentieren sie, wie sie Maschi-
nen oder Mehrwertdienste anbinden. Dazu werden die Partner einerseits an
ein zentrales Dashboard angeschlossen. Andererseits zeigen zusätzlich 18
Dienstleister für Software und Datenauswertung, wie man mit diesen Daten
einen Mehrwert für den Kunden generieren kann. Besucher können sich eben-
so auf den Ständen der angeschlossenen Partner als auch auf dem zentralen
Umati-Infostand in Halle 9, E24, informieren. Dort fließen die Daten der ange-
bundenen Maschinen zusammen. Zweimal täglich, um 10.30 Uhr und um
14.30 Uhr, lädt das Projektteam zu einem Meet the Experts auf den Stand ein,
bei dem Vertreter der Core-Partner über ihr Engagement in der Projektgruppe
berichten und sich der Diskussion mit den Zuhörern stellen.
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Automation & Manufacturing
28
www.digital-factory-journal.de 4/2019
Tendo, Tribos und Sino auf Basis der DIN 4000 eine Durchgän-
gigkeit der Daten innerhalb der gesamten CAD/CAM-Prozess-
kette. Sie bieten damit gute Voraussetzungen für Simulationen,
Kollisionsbetrachtungen sowie für das Shopfloor-Management.
„Smart beladen, smart bearbeiten, smart vernetzen – diese drei
Schlüsselthemen werden die industrielle Fertigung in den kom-
menden fünf Jahren prägen. Das Kernziel ist eine intelligente
Simplifizierung der industriellen Produktion“, sagt der geschäfts-
führende Gesellschafter Henrik A. Schunk. Standen bislang die
Prozessstabilität und Wirtschaftlichkeit der einzelnen Operatio-
nen im Vordergrund, werden moderne Applikationen nach Ein-
schätzung der Experten bei Schunk zusätzlich eine Flexibilisie-
rung der Prozesskette ermöglichen und detaillierte Prozessdaten
bereitstellen. „Unsere Spannmittel und Greifsysteme werden in
der Lage sein, den Produktionsprozess detailliert in Echtzeit zu
überwachen und autonom entsprechende Reaktionen auszu-
führen“, so der geschäftsführende Gesellschafter.
Mit der Digitalisierung seines Greifsystemprogramms sieht sich
Schunk weltweit als der erste Ansprechpartner, wenn es darum
geht, bereits in der Planungsphase kompletter Anlagen und
Systeme virtuell perfekte Lösungen zu simulieren. Das Unter-
nehmen bietet eine Bibliothek an mechatronischen Greifsystem-
komponenten in der Simulationsumgebung des Mechatronics
Concept Designers von Siemens PLM Software. Mit den Schunk
Digital Services wie dem Online-Auslegungs- und Auswahltool
für das standardisierte Schunk-Greiferportfolio und dem neuen
3D-Online-Konfigurator lassen sich neben Pick-and-place-
Varianten nun auch komplette Greif-Schwenk-Einheiten schnell
generieren.
Connected to your needsEinen starken Fokus auf technische Innovationen und die unbe-
grenzten Möglichkeiten der Industrie 4.0 legt auch GF Machi-
ning Solutions bei seinem EMO-Messeauftritt. Dabei folgt das
Unternehmen dem Anspruch „Connected to your needs“. Aus
seiner Sicht verändert die Vision einer hochleistungsfähigen und
intelligenten Fertigung bereits heute die Produktion auf der gan-
zen Welt und bildet die Grundlage der intelligenten Fabrik der
Zukunft. Dabei wird konsequent auf OPC UA gesetzt. Der Kom-
munikationsstandard ist auf allen Maschinen des Unterneh-
mens installiert und stellt sicher, dass dessen Produkte, Tech-
nologien und Dienstleistungen eine gemeinsame Sprache
sprechen. Darüber hinaus können Anwender mit dem „rConnect
Dashboard“ sowohl aus dem Fertigungsbereich als auch vom
Büroarbeitsplatz aus Maschinendaten einsehen: Auf dem
„rConnect Dashboard“ werden die erfassten Live-Daten zu
Maschinenstatus, Effizienz und Produktivität sowie viele weite-
re Kennzahlen visualisiert. Anwender haben somit die Möglich-
keit, ihre Prozesse zu analysieren und sich auf die Herausforde-
rungen von morgen einzustellen. Insgesamt präsentiert GF auf
seinem 1 156 m2 großen Messestand sein komplettes Portfolio
an Cross-Technologien, wie Fräsen, EDM, additive Fertigung,
Ein Highlight am Kuka-Messestand: die nächste Generation der Industrieroboterreihe KR Quantec
Der Mobilroboter von Stäubli Robotics kann unterschiedliche Aufgaben in einer Schicht übernehmen und selbstständig die entsprechenden Arbeitsstationen anfahren und dort nach kurzer Einmessphase Arbeiten mit einer Genauigkeit im Zehntelmillimeterbereich ausführen
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Laser, Lasermikrobearbeitung, Tooling, Automation, Industrie
4.0 sowie Live Cycle Services.
Intelligente AutomatisierungslösungenAber nicht nur die Werkzeugmaschienen und -Tools werden
immer intelligenter und vernetzter, sondern auch die Roboter, die
rund um die Werkzeugmaschine zum Einsatz kommen. „Auf
unserem Messestand zeigen wir intelligente Automatisierungs-
lösungen, die helfen, die Produktion flexibler, effizienter und
vernetzter zu gestalten“, sagt Andreas Walbert, Business Deve-
lopment Manager bei Kuka. Ein Highlight auf dem Kuka-Messe-
stand wird die nächste Generation der Industrieroboterserie KR
Quantec sein, die vor Kurzem auf den Markt gebracht wurde. Mit
den Linearrobotern vom Typ KR 80 L präsentiert das Unterneh-
men eine neue Produktfamilie. Sie ermöglichen die Verkettung
von Arbeitsabläufen an mehreren CNC-Maschinen, zum Bei-
spiel Weiterbearbeitungsanlagen, Gieß- oder Werkzeugmaschi-
nen. Präsentiert wird außerdem die omnidirektionale mobile
Plattform KMP 1500. Sie ist eine Antwort auf die gestiegenen
Anforderungen der Branche hinsichtlich Flexibilität. „Auf dem
Stand unseres Partners Erowa AG zeigen wir außerdem, wie die
mobile Roboterplattform ,KMR iiwa‘ in ein MES-System einge-
bunden werden kann, um autonom Werkzeugmaschinen mit
Werkzeugen zu be- und entladen. Dies ist ein Beitrag zur Ver-
wirklichung mannloser oder -armer Nacht- und Wochenend-
schichten – zur Steigerung der Effizienz in der Fertigung“, gibt
A. Walbert an.
Mit der Pre-Machining-Zelle präsentiert Kuka außerdem eine
leistungsstarke Lösung speziell für das Gießereiumfeld. In der
platzsparenden Zelle werden anfallende Zerspanungsaufgaben
automatisiert erledigt. Dabei ist die Zelle nach Unternehmens-
angaben mit Industrie-4.0-Features ausgestattet: Es können
beispielsweise Prozessdaten visualisiert und Prozessparameter
nachvollzogen werden. „Wir bieten unseren Kunden aus der
Metallbranche ein breites Produktportfolio: Von unserer robus-
ten Automatisierungshardware über Roboterzellen, die wir zu-
sammen mit Partnern entwickelt haben, bis hin zur Industrie 4.0.
Damit unterstützen wir die Branche, die He rausforderungen der
Zukunft zu meistern“, sagt A. Walbert.
Intelligente Robotiklösungen rund um die MaschineDiesem Anspruch folgt auch Stäubli. In Hannover zeigt die
Robotics-Sparte dazu beispielsweise sein Mobilrobotersystem
Helmo, das jetzt serienreif ist. Es kann autonom fahren sowie
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30
www.digital-factory-journal.de 4/2019
navigieren und überwacht sein Umfeld permanent über drei in-
tegrierte Laserscanner. Mit einem Sechsachser der TX2-Bau-
reihe ausgestattet, kann Helmo alle möglichen Arbeiten bis hin
zur direkten Mensch-Roboter-Kooperation ausführen. Wie der
Mobilroboter überkommene Produktionsszenarien ablösen
kann, zeigt sich am Beispiel der Maschinenbeschickung und
-verkettung. Er kann die Fertigung vernetzen, Werkzeuge aus
dem Magazin holen, zur Maschine bringen, das Be- und Entla-
den von Werkzeugmaschinen managen und diese bei Bedarf
verketten. Im nächsten Schritt sollen mehrere Mobilroboter
komplette Fertigungslinien bedienen können, indem sie sowohl
untereinander als auch mit einem übergeordneten ERP-System
kommunizieren. „So können Anwender mit Helmo künftig smart
in Indus -trie-4.0-Umgebungen produzieren und mit einem sig-
nifikanten Plus an Autonomie, Flexibilität und Produktivität rech-
nen“, heißt es aus dem Haus Stäubli.
Ein weiteres Thema am Stäubli-Stand sind neue Roboter für die
klassische Maschinenbeschickung. Weltpremiere feiert hier die
Scara-Baureihe TS2 in HE-Ausführung. Die Vierachs-Roboter
vereinen die Vorteile der Sechsachser der TX2-Baureihe in sich:
geschlossene Bauweise, innen liegende Verkabelung, An-
schlüsse unter dem Roboterfuß, hohe Schutzart usw. Damit
bietet das Unternehmen erstmals Scaras selbst für anspruchs-
volle Aufgabenstellung in der Maschinenautomation. Ermöglicht
wird dies dadurch, dass die Vierachser mit der eigenentwickel-
ten JCS-Antriebstechnik ausgestattet wurden, die bislang den
Sechsachsern vorbehalten war. Dank der Hohlwellentechnolo-
gie ergibt sich ein geschlossenes Design, ohne außen liegende
Leitungen. Diese Konstruktion macht den Weg frei für eine HE-
Ausführung (Humid Environment), die die Roboter für Einsätze
unter Spritzwasserbeaufschlagung qualifiziert. Gerade bei der
Maschinenautomation, bei der die Roboter permanent mit Kühl-
schmierstoffen in Kontakt kommen, empfiehlt Stäubli die zu-
sätzlich geschützten HE-Roboter. Insgesamt umfasst die neue
Roboterfamilie vier Mitglieder: TS2-40, TS2-60, TS2-80 und
TS2-100.
Neue Anwendungen für 3D-DruckEin weiteres Thema auf der EMO: 3D-Druck. Dazu zeigt Trumpf
beispielsweise, wie additive Verfahren in verschiedenen Indus-
triezweigen komplexe Formen ermöglichen, die es bislang nicht
gab. Ihr Vorteil: Sie sind leicht und gleichzeitig stabil. Dank digi-
taler Vernetzung lassen sie sich nahtlos in der bestehenden
modernen Produktion einsetzen. Für die individuelle Produktion
bis hin zur Einzelstückfertigung ist der 3D-Druck eines der wich-
tigsten Werkzeuge. Maßgefertigte Gesichtsimplantate oder
Spezialteile für Autos oder Flugzeuge lassen sich problemlos
drucken. Da die Anlage die Bauteile „am Stück“ herstellt, kön-
nen Anwender zudem oft Fertigungsschritte einsparen. „Das
Interesse an additiven Fertigungstechnologien ist nach wie vor
groß, weil sich die Vorteile des Verfahrens in immer mehr Pra-
xisanwendungen bewähren. Das gilt für Zukunftsprodukte in der
Luft- und Raumfahrt genauso wie für klassische Metallbauer“,
sagt Thomas Fehn, General Manager bei Trumpf Additive Ma-
nufacturing. Trumpf hat beispielsweise im Auftrag des Raum-
fahrtunternehmens Tesat-Spacecom eine Halterung für den
deutschen Kommunikationssatelliten Heinrich Hertz gedruckt,
der die Weltraumtauglichkeit neuer Kommunikationstechnolo-
gien testen soll. Auf der Halterung sind Antriebe befestigt, mit
denen sich Mikrowellenfilter regulieren lassen. In Kooperation
mit der Firma Amendate ist es nach Firmenangaben gelungen,
die Geometrie der Halterung zu optimieren und das Gewicht um
55 % zu senken: Anstatt 164 g wiegt die Halterung 75 g. Die
Experten haben das überarbeitete Bauteil mit dem 3D-Drucker
Truprint 3000 gedruckt. Trumpf verweist darauf, dass klassi-
sche Verfahren nicht in der Lage sind, die neue Geometrie zu
fertigen.
„IoT in der Produktion“Als die fünf Top-Themen wurden auf der letzten EMO in Hanno-
ver Industrie 4.0, Produktivität, Fertigungskosten, CAD/CAM
und Flexibilität genannt. Mit dem Ausstellungsbereich „IoT in der
Produktion“ reagieren die Messeveranstalter auf das große Be-
sucherinteresse an Industrie 4.0 und IoT. Hier sollen Besucher
einen gesamtheitlichen Überblick zu zentralen Aspekten der
Digitalisierung, wie Industrial Security, Data Analytics, Indus trial
Cloud Services, Process Monitoring, Predictive Maintenance, KI
und Machine Learning sowie Big Data Management, erhalten.
Diese Themen finden sich zudem in anderen Ausstellungsberei-
chen, wie Fertigungssteuerung, virtuelle Produktentwicklung,
Qualitätsmanagement, Software und Automatisierungstechnik,
wieder. Wer sich also über die Welt der Metallbearbeitung von
heute und morgen informieren möchte, sollte die EMO Hannover
2019 fest einplanen.
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33
4/2019 www.digital-factory-journal.de
Drives 4.0 – Mehrwert aus dem Antrieb generierenWelche Digitalisierungskonzepte verfolgen Antriebstechnikexperten, wie gewinnen sie Daten aus ihren Antrieben und in welcher Form werten sie diese aus bzw. bieten sie ihren Kunden daraus Mehrwerte? Vertreter von ABB, Schneider Electric und SEW-Eurodrive geben Ein blicke in ihre Strategien, Lösungen und weitere Entwicklungsschritte.
Inge Hübner
Welche Wege verfolgen Sie, um Daten aus dem Antrieb zu ge-
winnen und mit welcher Zielsetzung (condition-based Monito-
ring, Predictive Maintenance, …)?
N. Wessel: Industrie-4.0-fähige Antriebe müssen heute in erster
Linie kommunikativ sein, und das auf allen Ebenen – ohne Bar-
rieren zwischen Antrieb und übergeordneten Prozessen. Da
bringt Schneider Electric seine offene, skalierbare und IoT-fähi-
ge Systemarchitektur Ecostruxure ins Spiel. Sie verbindet die
drei Ebenen vernetzte Produkte, Edge Control sowie den oberen
Software-Layer mit Apps, Analytics & Services nahtlos mitei n-
ander. Auf diese Weise wird die durchgängige Konnektivität auf
allen Ebenen der Fertigung ermöglicht.
Frequenzumrichter spielen dabei eine Schlüsselrolle – denn
diese können weit mehr als nur einen Motor antreiben. Mit inte-
grierten intelligenten Messgeräten und Sensoren erfüllen die
Frequenzumrichter unserer Altivar-Process-Serie in puncto
Programmierfähigkeit und Echtzeitanforderungen schon heute
alle notwendigen Voraussetzungen moderner Industrie-4.0-
Umgebungen. Sie sind unter anderem mit integrierten, plattform-
unabhängigen Webservern zum Monitoring und zur Parame-
Ein wesentliches Element des ABB Ability Condition Monitoring für den Antriebsstrang ist die Überwachung: Jeder Antriebsstrang mit all seinen Komponenten, wie Antriebe, Motoren, Lager, und Anwendungen, wie Pumpen und Kompressoren, sendet über ein IoT-Netzwerk Messdaten an die Cloud. Diese werden dann dem Bediener auf einem einfachen Dashboard angezeigt
Bild
: AB
B
Automation & Manufacturing
34
www.digital-factory-journal.de 4/2019
trierung ausgerüstet und haben eine
integrierte Ethernet-Schnittstelle für den
Informationsaustausch on Board. Das er-
laubt die Erfassung dedizierter Maschi-
nen- und Anlagendaten, die dann auf der
Edge-Control-Ebene mittels leistungs-
starker Steuerungsplattformen lokal oder
in der Cloud gesammelt werden.
Nur aus gut aufbereiteten Daten lassen
sich Rückschlüsse ziehen und letztend-
lich intelligente Geschäftsentscheidun-
gen ableiten. Daher schlägt der nächste
Schritt die Brücke von „Big Data“ zu
„Smart Data“: Digitale Dienste wie der
Ecostruxure Asset Advisor stellen ein
zielgenaues Monitoring sowie eine um-
fassende Datenanalyse und -auswertung
sicher.
A. Wallnöfer: Frequenzumrichter nehmen
heute mehr und mehr die Rolle als zentra-
le Einheit für die Datensammlung ein. Im
Zuge von digitalen Services wie des Con-
dition Monitorings werden die Antriebe
daher zu einer wertvollen Komponente.
Ihre Daten können für Diagnose und Ana-
lysen genutzt werden, um beispielsweise
die Wartung der Geräte zu optimieren. Ein
spezifisches IoT-Gateway für ABB-Fre-
quenzumrichter vernetzt die Geräte für die
lokale oder cloudgestützte Auswertung
und das Monitoring.
J. Soder: SEW-Eurodrive bietet seinen
Kunden über Driveradar ein breites Port-
folio an Möglichkeiten, um aus Daten
Mehrwerte zu generieren. Mit Driveradar
ist es möglich, anhand der bereits vorhan-
denen Daten – die im Betrieb von SEW-
Antriebssystemen erfasst werden – den
Zustand von Produkten bzw. Maschinen
und Anlagen zu bestimmen. Über moder-
ne Datenanalyseverfahren lässt sich mit-
tels eines digitalen Zwillings eine genaue
Prognose zu einem sich anbahnenden
Ausfall abgeben. Damit ermög lichen wir
es, unge plante Störungen im Betriebs-
ablauf zu ver hindern, Verschleiß zu erken-
nen und Stillstandzeiten zu minimieren.
Die Systemlösungen sind auf eine Erhö-
hung der Produktivität und eine Verbes-
serung der Gesamtanlageneffektivität
ausgerichtet. Condition Monitorung und
Predictive Maintenance nehmen dabei
eine Schlüsselrolle ein.
Mit welchen konkreten Lösungen und Ser-
viceleistungen begleiten Sie Ihre Kunden?
J. Soder: Mit Driveradar bieten wir unseren
Kunden ein ganzheitliches, digitales Abbild
der Antriebskomponenten (SmartProduct)
und Systemlösungen. Die Basis dafür ist
der SmartSupport, welcher die technische
Infrastruktur zwischen lokalen oder aggre-
gierten Antriebs- oder Systemdaten, zum
Beispiel aus einem Edge Computing, und
der übergelagerten IT-Systeme bildet. Die
Grundlage für all das ist bestenfalls unser
Automatisierungsbaukasten Movi-C, da
hier bereits Mechanismen zur einfachen
Anbindung, Datenerfassung und optiona-
len Vorverarbeitung integriert sind. Mit
dem Einsatz von Produkten aus dem
Driveradar-Portfolio eröffnen sich für Be-
treiber solcher Systeme eine ganze Reihe
von Mehrwerten und Optimierungspoten-
ziale. Dazu zählen zum Beispiel eine
verbesserte Transparenz über die Ein-
satz- und Betriebsbedingungen des be-
trach teten Antriebs, eine Steigerung der
Gesamtanlageneffizienz, verbesserte
Plan barkeit von Instandhaltungsmaßnah-
men, reduzierter Bedarf an bevorrateten
Ersatzkomponenten und die Möglichkeit
zur Prozessoptimierung.
N. Wessel: Ob in der Siebtechnik, in der
Wasserwirtschaft oder in der Verpa-
ckungsindustrie – wo auch immer An-
triebstechnik zum Einsatz kommt, werden
besondere Anforderungen an den Service
gestellt. Hinzu kommt, dass allein die An-
reise zum fehlerhaften Gerät mit bis zu
50 % der Instandsetzungszeit zu Buche
schlägt.
In der IIoT-Ära muss es aber gar nicht so
weit kommen. Ist der Frequenzumrichter in
eine ganzheitliche Lösungsarchitektur wie
Ecostruxure eingebettet, lassen sich aus
den gewonnenen Felddaten mit Unterstüt-
zung cleverer Softwaretools wie Eco-
Johann Soder ist COO bei SEW-Eurodrive
Armin Wallnöfer ist Digital Leader Motion bei der ABB Automation Products GmbH
Niels Wessel ist Product Manager Drives & HMIs DACH im Marketing Global Opera-tions bei Schneider Electric
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4/2019 www.digital-factory-journal.de
struxure Maintenance Advisor nützliche Infos ableiten, per Fern-
diagnose und Zustandsüberwachung Anomalien im Betrieb
frühzeitig erkennen und auf Basis smarter Daten gezieltere und
proaktive Wartungs- und Geschäftsentscheidungen treffen. Die
Vorteile: Die Anlagenperformance wird dadurch langfristig ge-
steigert, was die Produktivität erhöht und die Betriebskosten
senkt.
Dabei bietet ein cloudbasiertes Servicemodell Herstellern und
Betreibern mehrere Vorzüge: So haben sie immer den Status
ihres Antriebs im Blick und können sich im Fall eines Ereignisses
per SMS oder E-Mail mit Nennung der Antriebs-ID und -Lokali-
sierung benachrichtigen lassen. Ist der Fehler identifiziert bzw.
die Fehlernummer bekannt, wird zur FAQ-Datenbank verlinkt,
sodass sich das Problem mit kontextueller Hilfe schnell und
komfortabel beheben lässt. Instandhaltungsmaßnahmen sind
aus der Ferne planbar, sodass das Serviceteam nicht mehr
zwingend vor Ort sein muss, um sich einen Überblick über die
Vitalität und Performance des Antriebs zu verschaffen.
A. Wallnöfer: Für unsere Antriebe bieten wir den Service ABB
Ability Condition Monitoring für Drives an. Er liefert den Kunden
Echtzeitinformationen zu Ereignissen der angeschlossenen
Frequenz umrichter, um deren Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit
sicherzustellen und den Wartungsbedarf zu ermitteln. Zu den
überwachten Parametern gehören die Verfügbarkeit der Fre-
quenzumrichter, Umgebungsbedingungen sowie Störungen.
Mögliche Probleme können damit frühzeitig erkannt werden,
und Unternehmen können notwendige Wartungsmaßnahmen
rechtzeitig einleiten, bevor es zu einer Störung kommt.
Der Trend geht klar weg von einer reaktiven Reparatur oder
zeitbasierten Wartung hin zu einer zustandsbasierten Instand-
haltung, um Serviceteams nach Bedarf einzusetzen und nicht
nach einem festen Zeitpunkt. Natürlich ersetzt das nicht den
Servicetechniker vor Ort. Durch die vorherige Analyse weiß er
aber, welche Maßnahmen er voraussichtlich vornehmen muss.
Mögliche Maschinenstillstände lassen sich dadurch verkürzen
oder sogar vermeiden.
Was sind die nächsten Schritte auf Ihrer „Drives-4.0“-Roadmap,
wo geht die Reise hin?
A. Wallnöfer: Mit Blick auf die Entwicklung im Bereich des Pre-
dictive Maintenance in den nächsten Jahren geht ABB davon
aus, dass mehr Komponenten in die vorausschauende Wartung
eingebunden werden. Ziel ist das Monitoring von komplexeren
Teilsystemen. So zum Beispiel dem Antriebsstrang mit Kom-
ponenten, wie Transformator, Frequenzumrichter, Motor, Kupp-
lung, Getriebe, Lager und Pumpen.
Mit ABB Ability Condition Monitoring für den Antriebsstrang sind
wir diesen Schritt bereits großteils gegangen. Es handelt sich
hierbei um eine Lösung vom Feld bis in die Cloud, mit der Kun-
den alle Antriebskomponenten überwachen und leicht auf Zu-
standsinformationen zugreifen können. Ein besonderer Vorteil
besteht darin, dass alle Komponenten ihren Zustand im Dash-
board des Nutzerportals über ein Ampelsystem melden. Dieses
zeigt an, ob der Stresslevel noch im grünen Bereich ist oder sich
schon im roten befindet. Das Wartungspersonal erhält dadurch
einen systematischen Blick auf die Antriebsstränge, kann aber
auch Details, wie Schwingungs- oder Temperaturdaten, einsehen.
Auch für das Zukunftsthema Digital Twins bietet ABB bereits
praxistaugliche Lösungen. Die erste Stufe kann hier der Fre-
quenzumrichter bilden. Als intelligentes Gerät im Prozess lässt
er Rückschlüsse auf den Gesamtprozess zu. Mithilfe von Data-
Analytics-Lösungen können sogar ganze Maschinen überwacht
und Vorhersagen über notwendige Wartungen getätigt werden.
Die nächste Stufe stellt die Prescriptive Maintenance dar. Bei
Die Systemarchitektur von Ecostruxure von Schneider Electric
Bild
: Sch
neid
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lect
ricAutomation & Manufacturing
36
www.digital-factory-journal.de 4/2019
diesem Service wird der Anwender nicht nur bei der Diagnose
eines Problems unterstützt, sondern ihm werden auch Hand-
lungsempfehlungen an die Hand gegeben, wie er genau das
Problem vermeiden oder beseitigen kann. Stufe 3 bildet schließ-
lich der Digital Twin. Beispielsweise kann der Digital Twin eines
Frequenzumrichters Simulationsmodelle in einer digitalen
Fabrik ergänzen, um die Systemintegration ganzheitlich zu tes-
ten, um Auswirkungen von Defekten vorherzusagen. Mit Digital
Twins lässt sich also ein kompletter Antriebsstrang abdecken.
J. Soder: SEW-Eurodrive geht dahin, die komplette Wertschöp-
fungskette vom Kundenauftrag bis zur Auslieferung des Pro-
dukts beim Kunden digital abzubilden. Darüber hinaus gehen wir
mit Drive radar den Schritt in die Optimierung einer Maschine,
Anlage oder Produktion im laufenden Betrieb. Das bietet unse-
ren Kunden einen wesentlichen Mehrwert: Zustände werden
transparent, Wartungen planbar, Ausfälle minimiert. Denn gera-
de die Stillstandszeiten einer Maschine, Anlage oder Produktion
sind keine produktiven Zeiten im Sinne der Wertschöpfung. Wir
wollen mit intelligenten Produkten, Lösungen und Services für
den Anwender die Gesamtanlageneffizienz weiter erhöhen. Um
Kunden und Interessenten auf dem Weg zu dieser Smart Facto-
ry zu unterstützen, haben wir den Bereich Maxolution Factory
Automation gegründet. Mit einem vielfältigen Portfolio, beste-
hend aus Consulting- und Planungsdienstleistungen, Smart
Services wie Simulationen, Virtual Reality und Augmented
Reality, vorgedachten intelligenten Prozessmodulen und fahrer-
losen Assistenzsystemen, können unsere Experten schon heute
die Fabrik von morgen realisieren.
N. Wessel: Mit unserem jüngsten Neuzugang in der Altivar-
Process-Linie, dem ATV6000 als Komplettlösung für Mittel-
spannungsantriebe, werden Unternehmen durch verbesserte
Prozessleistung und Asset-Management-Fähigkeiten im Zu-
sammenspiel mit dem bereits genannten Ecostruxure Asset
Advisor in die Lage versetzt, bis zu 30 % Energie einzusparen:
Durch intelligente Datenerfassung, Zugang zu Echtzeitinforma-
tionen und Schlüsselindikatoren sowie Lebensdauerüberwa-
chung des Energieverbrauchs mithilfe des integrierten Energie-
Dashboards lassen sich ein besseres Energiemanagement
erreichen und Stromkosten senken.
Der Fokus auf Energieeffizienz – bei gleichzeitiger Produktivi-
tätssteigerung und weniger Ausfallzeiten – ist ein Kernpunkt
unserer „Drives-4.0“-Roadmap, denn dem Thema kommt
wachsende Bedeutung zu. Schon heute setzen immer mehr
Kunden auf Frequenzumrichter, um Energie zu sparen. Diese
Entwicklung wird sich auch in Zukunft weiter fortsetzen.
www.abb.de
www.sew-eurodrive.de
www.se.com
Driveradar ist der Ansatz von SEW-Eurodrive für ein ganzheitliches digitales Abbild von An-triebskomponenten und Systemlösungen mit der Vision, dem Kunden tiefe Einblicke in An-triebskomponenten, Systemlösungen und Prozesse zu ermöglichenB
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Automation & Manufacturing
37
4/2019 www.digital-factory-journal.de
Neue Kompaktumrichterserie
Mit dem GA500 stellt Yaskawa eine neue Kompaktumrichter-
serie vor. Zu den wichtigsten Funktionen gehören: integrierter
EMV-Filter, die zweikanalige Sicherheitsfunktion STO mit SIL3/
PL e, die Ansteuerung von bis zu fünf Umrichtern über nur eine
Feldbuskarte sowie eine intuitive und komfortable Einrichtung
und Überwachung über Apps für das
Smartphone. Aufgrund ihres robusten
Designs können die Kompaktumrichter
zudem in bis zu 4 000 m Höhe und in
heißen Umgebungen bis zu 60 °C be-
trieben werden. Die Platinen sind stan-
dardmäßig beschichtet und damit vor
Staub und Feuchtigkeit geschützt. Die
temperaturgesteuerten Kühllüfter lau-
fen nur bei Bedarf, so werden die Ver-
schmutzung minimiert und Wartungsintervalle verlängert. Das
LED-Display und das taktile Tastenfeld sorgen für eine intuitive
Navigation durch die Menüs. Die eingebettete Programmierum-
gebung „DriveWorksEZ“ erlaubt die Implementierung spezi-
fischer Abläufe sowie Funktionen und bietet die Möglichkeit,
gegebenenfalls auf externe Steuerungen zu verzichten.
www.yaskawa.eu.com
Hoch skalierbares COM-Express-Type-10-ModulDas Modul „COMe-m4AL10“ (E2) von Kontron ist wahlweise mit
Intel-Atom-, -Pentium- oder -Celeron-Prozessoren der 5. Gene-
ration erhältlich. Mit
Abmessungen von
84 mm × 55 mm eig-
net es sich für platz-
kritische Anwendun-
gen. Außerdem ist die
E2-Ver sion für den
Einsatz im industriellen Temperaturbereich von –40 °C bis
85 °C ausgelegt. Das „COMe-m4AL10“ (E2) bietet bis zu 16 GB
LPDDR4-Speicher und zwei unabhängige Displays: 1 × DP++
(DP/HDMI/DVI) 4 096 × 2 160 @ 60Hz und 1 × Single-Channel-
LVDS mit „DPtoLVDS“ („eDP“ auf Anfrage) 3 840 × 2 160 @
30Hz. Das Modul verfügt über Speicheroptionen für zwei Sata-
II-300-Mbit/s-Schnittstellen und optional über zusätzlichen
„eMMC“-Speicher (bis zu 128 GB MLC). Neben zwei seriellen
Schnittstellen ist es mit zwei schnellen USB-3.0-Schnittstellen,
bis zu acht USB-2.0- und einer Gigabit-Ethernet-Schnittstelle
sowie vier PCI-Express-Gen2-Lanes für kundenspezifische
Erweiterungen ausgestattet.
www.kontron.de
Bild
: Yas
kaw
a
Bild
: Kon
tron
Drehmoment sicher unter Kontrolle
Der B&R-Servoverstärker Acopos P3 steht nun auch mit der
zertifizierten Sicherheitsfunktion Safely Limited Torque (SLT) zur
Verfügung. Mit SLT kann das Drehmoment sicher bis SIL2/PL d
überwacht werden. Durch eine integrierte Strommessung im
Antriebssystem wird das Drehmoment auf den parame trierten
Maximalwert begrenzt. Da die Sicherheitsfunktion dezentral im
Antrieb läuft, ist nach
Firmenangaben eine
maximale Fehlerauf-
deckzeit von 8 ms ga-
rantiert. Vor allem in
Kombination mit ande-
ren Sicherheitsfunktio-
nen, wie Safely Limited
Speed oder Safe Direc-
tion, ermöglicht die SLT-Funktion eine sichere Zusammenarbeit
von Mensch und Maschine. Mit SLT wird die Belastung des
mechanischen Systems sicher begrenzt.
www.br-automation.com
Bild
: B&
R
Komplette Fernwartungslösung
Mit „M2Web“ liefert HMS Anwendern eine Lösung, um einfach
auf die Kennzahlen entfernter Maschinen zuzugreifen. Der
Zugriff erfolgt über die Ewon-
Cosy- und -Flexy-Produkte
und ermöglicht es, sich per
HMI, Webserver, PC, Panel
etc. mit den Maschinen zu
verbinden. Dafür ist keine
Software installation erfor-
derlich; der Benutzer muss
lediglich einen Standard-
browser öffnen. Die Informationen werden in „M2Web“ in einer
modernen grafischen Oberfläche dargestellt. Eine Karten-
ansicht bietet einen Überblick über alle Maschinen im Feld. Mit
dem neuen Kennzahlen-Feature erhalten Anwender schnell
und einfach Informationen über den Zustand und die Leistung
der verbundenen Maschinen. Anwender können bis zu sechs
Kennzahlen festlegen, indem sie Parameter in der Tag-Daten-
bank jedes Ewon-Flexy auswählen.
www.ewon.biz
Bild
: HM
SAutomation & Manufacturing
38
www.digital-factory-journal.de 4/2019
Aus der Praxis: Industrie-4.0-fähige Sensorproduktion
An seinem Standort Freiburg hat Sick die 4.0 Now Factory erschaffen. Seit Mitte 2018 werden in der vernetzten Fabrik Sensoren mit autonomen digitalen Produktions-und Steuerungspro-zessen gefertigt. Dabei kommt eine Vielzahl der eigenen Produkte und Lösungen zum Einsatz, die hier ihre Industrie-4.0-Tauglichkeit und -Möglichkeiten unter Beweis stellen.
Bernhard Müller
Nach zweijähriger Planungs- und Umsetzungszeit hat die
4.0 Now Factory von Sick letztes Jahr ihren Betrieb aufgenom-
men. Hier produzieren Roboter und Mitarbeiter Hand in Hand
neue Sensoren für Sick: Statt starrer Linien stehen zwölf voll
automatisierte Produktions-Technologiemodule, vier manuelle
Arbeitsplätze und ein hybrider Arbeitsplatz wie Inseln in der
Halle. Aktuell werden in Freiburg fünf Produktfamilien her-
gestellt, geplant sind zwölf. Denkbar sind über 500 000 Pro-
duktvarianten. Prinzipiell erlaubt die flexible Fertigung eine
grenzenlose Variantenvielfalt.
Flexible, skalierbare, maßgeschneiderte ProduktionUm dies zu ermöglichen, wurde die Produktion neu gedacht: Im
zellulär angeordneten Produktionsprozess kann die Reihenfolge
der Modulnutzung je nach Anforderung variieren. Die Material-
zufuhr erfolgt über fahrerlose Transport-Carts (Automated Gui-
ded Carts – AGC). Alle Abläufe steuert eine hochleistungsfähige
Software, die bei Sick entwickelt wurde. In dieser sind alle Infor-
mationen zum jeweiligen Auftrag hinterlegt, zum Beispiel Pro-
dukteigenschaften, Stückzahl und Angaben dazu, welche Fer-
tigungsschritte an welchem Modul notwendig sind. Das System
sendet die Informationen an die Maschinen und erhält umge-
kehrt ständig Rückmeldungen. Alle Akteure, also Sensoren,
Maschinen und Menschen, sind dezentral organisiert, vernetzt
und tauschen sich kontinuierlich aus.
„Bei dieser Art der Fertigung sind den Varianzen nahezu keine
Grenzen gesetzt. Somit können wir extrem gut auf Kundenwün-
sche eingehen, die immer vielfältiger und individueller werden.
Bild
: Sic
k
Industrial Communication & Interfaces
4/2019
Selbst kleine Stückzahlen fertigen wir ,on demand‘ – und das
bezahlbar für unsere Auftraggeber“, sagt Joachim Schultis,
Head of Operations Photoelectric Sensors & Fibers. Auch im
Hinblick auf neue Produkte biete das System Vorteile: „Neuent-
wicklungen können wir deutlich schneller implementieren und
auf den Markt bringen. Die Basis ist gelegt und wir arbeiten nun
am weiteren Ausbau des Systems“, sagt er weiter. Zur Flexibili-
tät kommt die Ressourceneffizienz: Mithilfe der Software wer-
den Aufträge priorisiert und die Module sowie die Mitarbeiterin-
nen und Mitarbeiter optimal eingesetzt. Damit ist auch eine
Produktion „just in time“ möglich.
Qualitätskontrolle und Steuerung automatisiertJedes Modul hat seine eigene automatisierte Qualitätskontrolle
auf Basis der Prozessdaten und der festgelegten Grenzen. Die
integrierte automatische optische Inspektion (AOI) prüft den
Arbeitsschritt Kamerasystem und schleust fehlerhafte Module
– das heißt, solche, die nicht innerhalb der festgelegten Gren-
zen liegen – aus. Sobald der gesamte Prozess abgeschlossen
ist, gibt das Modul die Information an das Produktionssteue-
rungssystem weiter und leitet das Teil zur nächsten Station in
der 4.0 Now Factory weiter.
Den Materialtransport übernehmen die AGC, die ihre Transport-
aufträge über das Netzwerk erhalten und so die flexible Produk-
tion unterstützen, in dem sie die Fertigungsschritte des Produkts
optimal verbinden. Ähnlich wie bei Taxirufen reagiert das AGC,
das leer ist und sich in der Nähe befindet.
Jederzeit up to date und vorbereitetDer aktuelle Zustand der Technologiemodule, der Produktion
oder verschiedener Kennzahlen ist in Echtzeit über ein Dash-
board einsehbar. Prozess- und Sensordaten werden in die Cloud
hochgeladen, ermöglichen so eine vorausschauende Wartung
und gewährleisten eine hohe Verfügbarkeit der Maschinen.
Alle Informationen, die während der Produktion von Sick-Sen-
soren erzeugt werden, werden in einer Big Data Cloud gespei-
chert, vollständig dokumentiert und mit der Seriennummer des
Produkts verknüpft. So sind die Position eines bestimmten Pro-
dukts oder die Informationen zu seiner Materialzusammenset-
zung schnell abrufbar. Ist ein Produkt fehlerhaft, hilft die mit der
Seriennummer verknüpfte Fertigungshistorie, herauszufinden,
ob es Unstimmigkeiten in der Produktion gab. Die Daten dafür
erzeugen Sick-Sensoren, die in der Fabrik verbaut sind.
Mensch und Maschine arbeiten Hand in HandDie Automatisierung von Prozessen ist zwar ein erstrebenswer-
tes Ziel, allerdings erfordern sehr komplexe Arbeitsschritte auch
weiterhin menschliche Intelligenz und Fähigkeiten. „In unserer
Produktion in Freiburg werden Prozesse von Mitarbeitern aus-
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Industrial Communication & Interfaces
40
www.digital-factory-journal.de 4/2019
geführt, wenn es um komplexe Fügeprozesse von empfind
lichen Teilen geht. Beispielsweise braucht es Fingerspitzenge-
fühl, die empfindlichen Glaslinsen im Sensorgehäuse zu
platzieren. Diesen Arbeitsschritt zu automatisieren, macht vor
dem Hintergrund der hohen Entwicklungskosten heute noch
keinen Sinn“, erklärt J. Schultis. Dennoch lassen sich bereits
Veränderungen einzelner Jobprofile erkennen, zum Beispiel
haben sich die Aufgaben des Plant Managers verändert: Er plant
nicht mehr den Maschineneinsatz. Seine Aufgabe in der Fabrik
der Zukunft ist es, die Fabrik effizienter zu machen.
Generell stellt J. Schultis heraus: „Die Fabrik der Zukunft ist für
mich ein Ort, in dem Mensch und Maschinen in einem gemein-
samen Arbeitsraum agieren und sich gegenseitig befruchten –
die lernende Organisation wird ganzheitlicher und schließt
Maschinen stärker mit ein.“
Investitionen in die ZukunftDie großen Chancen von Industrie 4.0 hat Sick schon früh er-
kannt und will sie mit der Fertigung in Freiburg jetzt voll aus-
schöpfen. „Der Mut, neue Dinge interdisziplinär als Team anzu-
gehen, und unser starker Fokus auf Innovation sind genau das,
was uns ausmacht – und uns schon oft einen entscheidenden
Wettbewerbsvorteil verschafft hat“, sagt J. Schultis. So hat Sick
auch für die Weiterentwicklung des Standorts bereits die Wei-
chen gestellt: „Wir haben sehr weit vorausgedacht. Unser Pro-
duktionssystem ist in der Lage, Produkte zu fertigen, die wir
heute noch gar nicht entwickelt haben“, fügt er an.
Sick ist überzeugt, mit Freiburg die idealen Voraussetzungen
geschaffen zu haben, um mit und an Industrie 4.0 zu wachsen:
„Wir sammeln hier jeden Tag wertvolles Know-how, um diese
Art der Produktion weiter ausbauen und verbessern zu können“,
erklärt J. Schultis. Dabei geht es nicht nur um die Abläufe und
Prozesse in der digital vernetzten Fabrik, sondern auch um die
laufende Optimierung der eigenen Produkte, Lösungen und
Dienstleistungen sowie die Vermarktung dieser – schließlich
sind Sensoren als Datenlieferanten für die Steuerungssysteme
das Fundament eines jeden Industrie-4.0-Szenarios. „In den
Anlagen sind ausschließlich unsere Sensoren und Sensorsys-
teme verbaut. Sie müssen hier unter Realbedingungen zeigen,
was sie können. Das liefert uns wichtige Erkenntnisse zu ihrer
Funktionsweise, zeigt uns, wo wir noch optimieren können,
und gibt uns Impulse für neue Entwicklungen“, verdeutlicht
J. Schultis die Zielrichtung.
www.sick.com
Bernhard MüllerSenior Vice President Industry 4.0
bei der Sick AG.
Kollaboratives Arbeiten: Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen teilen sich mit AGC (Automated Guided Carts) die Transportaufträge
Bild
: Sic
k
Industrial Communication & Interfaces
Die 4.0 Now Factory von Sick in Freiburg: Statt starrer Linien stehen zwölf vollautomatisierte Produktions-Technologiemodule, neun manuelle Arbeitsplätze und ein hybrider Arbeitsplatz wie Inseln in der Halle
Bild
: Sic
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www.digital-factory-journal.de 4/2019
5G – „Es bleibt abzuwarten, wie schnell Potenziale in tragfähige Geschäftsmodelle umgesetzt werden“... sagt Stefan Ehrlich, Vorstandsvorsitzender der SQL Projekt AG. Sein Unternehmen ist IT-Dienstleister für integriertes Informationsmanagement. Von globalen Unternehmen über Organisationen der öffentlichen Verwaltung bis hin zu neu gegründeten Start-ups setzen viele datengetriebene Organisationen auf seine Kompetenz. Im Interview erläutert er seine Sicht-weisen rund um den Mobilfunkstandard 5G.
Tino Böhler
Herr Ehrlich, welche Bedeutung hat 5G aus Ihrer Sicht für die
Fertigungsindustrie?
S. Ehrlich: Mit 5G entstehen vor allem neue Möglichkeiten für
die Vernetzung von Systemkomponenten in Fertigungsunter-
nehmen. 5G ist ein internationaler Standard mit höherer Band-
breite, kürzeren Latenzzeiten und der Möglichkeit, Infrastrukturen
flexibler an den konkreten Anforderungen der Kunden auszu-
richten. Insbesondere der von 5G unterstützte automatisierte
Datenaustausch zwischen Maschinen (M2M) ist für Unter-
nehmen vielversprechend – wobei das Wort „Maschinen“ hier
verschiedene Arten von Endgeräten oder auch Anwendungen
einschließt. Da 5G auch die Nutzung von privaten oder
lokalen Funknetzen, sogenannter Campus-Netze ermöglicht,
erwarten wir einen deutlichen Anstieg der Vernetzung ferti-
gungsrelevanter Systemkomponenten bei produzierenden
Unternehmen und ihren Kunden. Die Visionen sind „Connected
Factory“, „Connected Value Chains“ und „Connected Products“.
Ist also in der produzierenden Industrie der Bedarf an 5G tatsäch-
lich vorhanden?
S. Ehrlich: Wir hatten die Chance, auf der diesjährigen Hannover
Messe mit sehr vielen potenziellen Kunden und Partnern zu
sprechen. Dabei wurden zwei potenzielle Bedarfe immer wieder
genannt: Beim ersten geht es darum, Sensordaten von Maschi-
nen zu sammeln und auszuwerten. Nicht zuletzt die Anzahl an
Start-ups mit diesem Leistungsversprechen zeigt, dass hier ein
Bedarf bei den Unternehmen existiert. Mit 5G können Daten
zukünftig leichter aus Quellen eingesammelt werden, die
verteilter sind als heute. Sensoren auf großen Arealen oder
verschiedene Standorte lassen sich genauso leicht anschließen,
wie beim Kunden im Einsatz befindliche Produkte. Diese so
gesammelten Daten versprechen neue Erkenntnisse über die
Fertigungsprozesse und damit vor allem Optimierungspoten-
ziale für die Fertigungsprozesse und die Produkte selbst. Ob
diese Möglichkeiten dann auch im vollen Umfang genutzt wer-
den, wird jedoch mit Sicherheit weiterhin stark von den Kunden
abhängen.
Der zweite Bedarf findet sich in der direkten Vernetzung von
Planungs- und Steuerungssoftware, wie ERP- oder CAD-Sys-
teme, mit den Steuerungen der Produktionsmaschinen. Treiber
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SQL Projekt geht davon aus, dass im digitalen Zeitalter Daten ins Zentrum aller Geschäftsprozesse rücken – und dass künftig die Effizienz von Tools zu deren Erhebung, Speicherung und Auswertung über den Erfolg eines Unternehmens entscheiden würde. Diese Tools in Form eigener Produkte zu entwickeln oder geeignete Standardlösungen an die individuellen Bedürfnisse der Kunden anzupassen, ist die Mission des Dresdner Unternehmens
Industrial Communication & Interfaces
43
hier ist das zunehmend relevanter werdende Ziel der „Losgröße
1 mit den Stückkosten der Massenfertigung“. Der Verbraucher
möchte immer individuellere Produkte, aber keine Manufaktur-
preise dafür bezahlen. Schon heute kann man sich seine
Schuhe im Internet konfigurieren und der Preis dafür liegt nicht
signifikant über dem der Massenware.
Welche Potenziale sehen Sie bei 5G im Fertigungsumfeld?
S. Ehrlich: 5G macht im Fertigungsumfeld vor allem dort Sinn,
wo noch keine Kabel- oder WLAN-basierte Vernetzung vorhan-
den ist. WLAN gilt aktuell auch schon nicht mehr als sicher; der
WPA2-Standard wurde geknackt und WPA3 bereits vor der
Markteinführung zumindest unter Laborbedingungen ebenfalls.
Grundsätzlich gilt eine echte „Verkabelung“ immer noch als die
sicherste Variante für den Datenaustausch, aber auch als die
aufwendigste und unflexibelste. Wird das „Layout“ der Produk-
tion geändert, spielen funkbasierte Systeme ihre Stärken aus.
Aber auch dort, wo Teile der Produktion ausgelagert, Logistik-
systeme im Einsatz und Produkte beim Kunden zu überwachen
sind, bietet sich 5G an. Alternative kabelbasierte Infrastrukturen
sind da oft unpraktikabel und teuer.
Was ermöglicht 5G ganz konkret, wo liegen die Grenzen?
S. Ehrlich: Mal ganz fokussiert und technisch gesprochen, geht
es um eine bessere Vernetzung. „Besser“ heißt: mehr Endgeräte,
höhere Bandbreite, kürzere Antwortzeiten. Die Grenzen werden
anfänglich durch die zur Verfügung stehenden Ressourcen, wie
Personal und Geld, definiert. Weiterhin müssen wir abwarten,
wie schnell die neuen Potenziale und Möglichkeiten in echte
tragfähige Geschäftsmodelle umgesetzt werden können. Und
wie bei anderen, früheren neuen Standards, wird auch die tech-
nische Spezifikation von 5G bald ausgereizt sein und wir freuen
uns auf 6G.
Stefan Ehrlich, Vorstandsvorsitzender von SQL Projekt: „5G macht im Fertigungsumfeld vor allem dort Sinn, wo noch keine Kabel- oder WLAN-basierte Vernetzung vorhanden ist“
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Industrial Communication & Interfaces
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www.digital-factory-journal.de 4/2019
Was muss ein Unternehmen investieren, um 5G vollumfänglich
und vor allem sicher nutzen zu können?
S. Ehrlich: Ich denke, die tatsächlichen Preise für 5G-Kompo-
nenten werden sich noch bilden. Wichtig ist, dass die Buchung
eines 5G-Campus-Netzwerks und die Installation von Endgerä-
ten nicht ausreicht. Es gilt, die bestehende Netzwerkinfrastruk-
tur auf den neuen Mitspieler anzupassen. Der „Wir funken alles
in die Cloud“-Ansatz wäre hier zu kurzsichtig und wird von vie-
len deutschen Unternehmern insbesondere bei Produktions-
daten sowieso kritisch gesehen. Das IT-Personal des Unterneh-
mens muss sich analog zur jetzigen Netzwerktechnologie
zukünftig auch mit 5G auskennen, um weiterhin die Sicherheit
der Daten und des Netzes gewährleisten zu können.
Was ist nötig, damit 5G für die Fertigungsindustrie ein Erfolg
wird?
S. Ehrlich: 5G allein wird nicht reichen. Es muss auf jeden Fall
eine Integrationssoftware (Integrationsschicht) in Betracht gezo-
gen werden, welche die hinzukommenden Schnittstellen, die
neuen Datenströme und die bestehenden Systeme mitei nander
verbindet. Ohne eine solche Softwareschicht dürfte sich das
Mehr an Daten und Schnittstellen kaum beherrschen und das
Ziel der Losgröße 1 kaum erreichen lassen. Die unternehme-
rischen Erwartungen an 5G und die prognostizierten Entwick-
lungen von der „Connected Factory“ über „Connected Value
Chains“ hin zu „Connected Products“ werden sich ohne eine
flexible Integrationsschicht nicht erfüllen. Die Anforderungen an
eine solche Schicht decken sich mit den neuen Möglichkeiten
von Dezentralität, Hochverfügbarkeit, Sicherstellung von Daten-
schutzmechanismen und Informationssicherheit.
Hinzu kommen prognostizierbare Anschaffungs- und Betriebs-
kosten (TCO). Mit einer solchen Integrationsschicht könnten
vielseitige, hoch flexible Szenarien (plug-and-produce), virtuelle
Fabriken sowie flexible Ende-zu-Ende-Prozesse über den ge-
samten Produktlebenszyklus bis hin zum Recycling etabliert
werden.
Bereits die Auswertung von Sensordaten aus der Fertigung ist
wesentlich sinnvoller, wenn diese mit Werkzeug-, Auftrags-,
Material- und weiteren in den Planungs- und Steuerungssyste-
men vorhanden Daten ergänzt und in Beziehung gesetzt wer-
den. Das Einsammeln dieser ergänzenden Daten erledigt idea-
lerweise eine Integrationsschicht, welche dann auch Ergebnisse
zurückspielen und automatische Prozesse ablaufen lassen
kann.
Wie schätzen Sie die Sicherheitsrisiken bei dieser Mobilfunktech-
nologie ein?
S. Ehrlich: Bei der Entwicklung von 5G wurde viel Wert auf
Sicherheit gelegt. Schon der Ansatz von privaten 5G-Netzen
zeigt hier die grundsätzlichen Überlegungen. Wie mit jeder
neuen Technologie wird es aber auch bei 5G nur eine Frage der
Zeit sein, bis erfolgreiche Hacks zum Sicherheitsrisiko werden.
Das heißt, dass ergänzende Sicherheitsmechanismen auf ande-
ren Ebenen benötigt werden. Hier spielt die für den Datenfluss
eingesetzte Integrationssoftware eine wichtige Rolle.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Verkleinerung der Angriffs-
fläche. Die fortschreitende Miniaturisierung von Rechenleistung
ermöglicht zukünftig die Dezentralisierung von Schritten in der
Datenverarbeitung und Prozessautomatisierung. Komplexe
Geschäftsprozesse können nun in Abhängigkeit von lokal vor-
handenen Daten dezentral ausgeführt werden. Daten müssen
nicht mehr potenziell korrumpierbar über große Distanzen über-
tragen werden. Dieser Ansatz reduziert zudem Verzögerungen
in der Datenübertragung und ist robuster gegenüber Störungen
und Ausfällen. Konzepte, wie Fog oder Edge Computing, be-
schreiben solche Lösungsansätze.
Ist 5G momentan nicht ganz klar anbietergetrieben?
S. Ehrlich: Davon gehe ich aus. Dass Anbieter, insbesondere die
Technologieriesen, Märkte selbst entwickeln und treiben, ist
nichts Ungewöhnliches. Sehr oft kommt die Technologieinnova-
tion vor dem tatsächlichen Marktbedarf. Die Markteinführung
hat dann aber immer noch einen großen Einfluss darauf, wie die
neue Technologie tatsächlich genutzt wird und sich weiterent-
wickelt. Insofern glaube ich, dass wir in ein paar Jahren 5G auch
in anderen Anwendungsszenarien sehen werden, als wir uns
das heute vorstellen.
https://sql-ag.de
Tino Böhlerfreier Fachjournalist aus Dresden.
SQL Projekt
SQL Projekt erkannte frühzeitig, dass im digitalen Zeit-
alter die Effizienz der Tools, mit denen Daten gesam-
melt, gespeichert und ausgewertet werden, von zentra-
ler Bedeutung für den Erfolg eines Unternehmens ist.
Mit Transconnect unterstützt SQL Projekt Unternehmen
bei der Automatisierung von Produktionsprozessen. Da-
bei handelt es sich um eine Integrationsschicht, die
Leitsysteme für Betrieb, Prozesse und Maschinen
(MES, Scada, SPS oder Intralogistik-Systeme) mit Soft-
waresystemen für Verwaltungs- und Organisationspro-
zesse (ERP oder CRM) verbindet.
Industrial Communication & Interfaces
4/2019
Nahtlose IIoT-Kommunikation
Die Wienet-IoT-Gateways von Wieland Electric nutzen zur Kommunikation mit der Wienet Cloud neben
dem Kolibri-Protokoll auch MQTT (Message Queuing Telemetry Transport). Mit den IoT-Gateways und
den darauf abgestimmten Software- und Cloudlösungen unter-
stützt das Unternehmen vor allem kleine und mittlere Maschi-
nen- und Anlagenbauer bei der einfachen Umsetzung von
IIoT-Anwendungen. Auch ältere Maschinen, die sich nur schwer
mit zusätzlichen Sensoren nachrüsten lassen, können mit den
Geräten IIoT-fähig gemacht werden. Die Gateways agieren
dabeinichtnuralsDatenschnittstelleund-filter,sondernauch
als Web-PLC, da sie über einen lokalen Webserver verfügen. Auf
diese Weise können Logik und Alarmfunktionen parametriert
und programmiert werden. Dadurch werden unter anderem
logische Verknüpfungen, Vergleiche oder Vorberechnungen, beispielsweise von Temperaturen, ermög-
licht. Über VPN ist der Fernzugriff auf die Geräte realisierbar.
www.wieland-electric.com/de
Industrie-RoutermitzweistufigemSicherheitskonzeptDerIndustrie-Router„mbNET.rokey“vonMBConnectLineverfügtübereinzweistufigesSicherheits-
konzept. Über den integrierten Schlüsselschalter des Routers wird vom Personal vor Ort gesteuert, ob
nur Datenerfassung oder zusätzlich Fernwartung und
Routing möglich sind. Die Erfassung der Anlagendaten,
beispielsweise zum Visualisieren, Überwachen oder Archi-
vieren, sind damit von der Fernwartung unabhängig. Im
Modus „Datenerfassung“ (ONL) ist der Router im Portal
sichtbar, jedoch nicht konnektierbar. Der Fernzugriff mit
Routing muss durch die Bediener der Anlage per Schlüs-
selschalter (REM) autorisiert werden. Nach dem Abschluss
der Fernwartung wird der Schalter wieder auf „Datenerfas-
sung“ gestellt.Durch das zweistufigeSicherheitskonzept lässt sich dieFernwartung an derAnlage
sperren, wenn sie nicht benötigt wird.
www.mbconnectline.de
Smart-PLC als Edge-GatewayTCI präsentiert mit der Smart-PLC eine Kompakt-SPS, die sich auch als Edge-Gateway einsetzen lässt.
Das webbasierte System umfasst das SPS-Laufzeitsystem,
eine Webapplikation zur Programmierung der SPS und der
Visualisierung sowie einen Micro browser für die Bedien-
oberfläche.AlleEngineeringtoolssindanBordderSteue-
rung. Externe Programmiersysteme und andere Soft-
warewerkzeuge sind nicht erforderlich. Der webbasierte
Funktionsplan-Editor orientiert sich nach Herstellerangaben
an den gängigen Standards.
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Industrial Communication & Interfaces
46
www.digital-factory-journal.de 4/2019
Ethernet-Switch mit zwei Gigabit-Uplink-PortsMaschinen- und Anlagennetze benötigen schnelle Ethernet-
Verbindungen.AndenKnotenpunkten kommenhäufigMulti-
Port-Ethernet-Switches zum Einsatz. Diese Switches verfügen
meist nur über einen
100-Mbit-Uplink-Port.
Mit dem Switch IFGS-
1822TF bietet Spectra
eine Alternative. Er
stellt für seine 16 Fast-
Ethernet-Ports zwei
Gbit-Uplink-Ports zur
Verfügung, die aufgrund
ihrer höheren Übertra-
gungsgeschwindigkeit
eine „freie Fahrt für die
Daten“ ermöglichen.
Der Uplink kann wahlweise in Kupfer oder Glasfaser (Combo-
Port) ausgeführt werden. Er verfügt über einen erweiterten
Temperaturbereich von –40 °C bis 75 °C, ein robustes Metall-
gehäuse, 6-kV-ESD-Schutz und einen Weitbereichsspan-
nungseingang von DC 12 V bis 48 V. Außerdem erfüllt er den
EnergyEfficientEthernet(EEE)StandardnachIEEE802.3az.
Der Switch lässt sich auf der DIN-Schiene und an der Wand
montieren.
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Robuster IoT-Gateway-PC Mitwell launcht mit Kuber-212G ein kompaktes, lüfterloses Em-
bedded-System,indasein14-nm-Intel-Celeron-N3350-Prozes-
sor (Codename Apollo Lake) integriert ist. Das kompakte 99 mm
×63mm× 92 mm große Gerät mit geringem Stromverbrauch
eignet sich für Hochleistungs-Computing. Mit der leistungsstar-
kenGrafik-EnginewirdderKuber-212GzumIoT-Gatewayfürraue
industrielle Automatisie-
rungsanwendungen. Kon-
kret bietet der neue Box-PC
rund 30% mehr Rechen-
leistung und 45% mehr
GrafikleistungimVergleich
zur Vorgängergeneration
und bietet Intel-Gen9-Gra-
fikenmitbiszu18Ausführungseinheiten,diedenAnschlussvon
4k-Displays über den Display-Port ermöglichen.
www.portwell.de
Bild
: Spe
ctra
Bild
: Mitw
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Por
twel
l
AutomatisierteProfinet-Tests
Geräteentwickler und Systemtester nutzen während der Ent-
wicklung und Erweiterung von Profinet-Geräten den in den
letzten Jahren kontinuierlich weiterentwickelten Automated RT
Tester(ART)vonPI(Profibus&ProfinetInternational).Dieserist
ein wichtiger Bestandteil der Qualitätsabsicherung geworden
und wird von immer mehr Geräteherstellern in den entwick-
lungsbegleitenden Testprozess integriert. Der Tester wird von
einem profes sio nellen Entwicklerteam in enger Abstimmung mit
Standardisierung, Qualitätsgremien und Technologie-Suppliern
nach aktuellsten Vorgehensmethoden (agile Softwareentwick-
lung mittels Scrum und entsprechenden Tools) entwickelt. Die
weltweit akkreditierten PI-Testlabore nutzen diesen Tester für
dieZertifizierungs-
prüfungen. Aber
auch Geräteher-
steller können mit
genau dieser Soft-
ware identische
Tests im eigenen
Haus durchführen
und nachvollzie-
hen. Mit dem aktuellen Testbundle, welches vor allem die neue
Version des ART mit erweiterten Redundanztests und nun inte-
grierten Topologietests enthält, wird zusätzlich noch ein Bundle
mitderPilotversionfürProfinetmitTSNbereitgestellt.
www.profibus.com.
Bild
: PI
Offenes, modulares, universelles Gehäusesystem
Lütze ergänzt sein modulares Gehäusesystem LCOS um zwei
UL-gelistete unmanaged Switches mit vier bzw. acht Ports. Die
Switches sind neben dem Einsatz auf dem LCOS-Funktions-
träger auch für den Stand-Alone-Betrieb ausgelegt. Sie eignen
sich für die Kommunikation in Standard-Ethernet-Umgebungen
mit 10/100 Mbit/s oder zum Einsatz in Feldbussystemen, wie
Profinet-IO(RT)oderEthercat.NebendernotwendigenRobust-
heit bieten die Geräte eine erweiterte Performance, wie QoS
(Quality of Services), Auto Negotiation und Brodcast Storm
Protection. Durch den modularen Aufbau können die Geräte im
LCOS-System entweder über vorhandene Steckverbinder mit
dreipoliger Steckklemme oder über den Energiebus versorgt
werden. Der erweiterte Einsatztemperaturbereich liegt zwi-
schen –25 °C bis 70 °C.
www.luetze.de
Industrial Communication & Interfaces
SAFETY 4.0SMART DEVICES IM EX-BEREICH
IOT-ANBINDUNGPRODUKTION SICHER VERNETZEN
SECURITYAKTUELLE ENTWICKLUNGEN
OPC UAINTERFACE FÜR SICHERHEITS -STEUERUNG
DIGITAL FACTORY JOURNALSpecial: Safety & Security 4.0
Bild
: Eco
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www.digital-factory-journal.de 4/2019
Safety 4.0 im Ex-BereichDie Fabrik der Zukunft basiert auf einer umfassenden Vernetzung der Produktionsanlagen. Enterprise-Mobility-Lösungen ermöglichen den direkten Zugriff auf Daten und Prozesse. Unternehmen können so nicht nur ihre Produktivität, sondern auch die Sicherheit ihrer Mitar-beiter verbessern und von effizienteren Prozessen entlang der gesamten Wertschöpfungs-kette profitieren, auch im Ex-Bereich.
Jörg Hartleb
Die Industrie 4.0 ist eine Welt der Sensoren. Moderne Produk-
tionsumgebungen tauschen permanent Daten aus. Sie geben
Informationen über die Produktionsschritte an zentrale Steue-
rungen weiter. Je umfassender und zeitnaher Abläufe jedoch
überwacht werden müssen, desto näher am Prozess und direk-
ter müssen Daten verfügbar sein – möglichst in Echtzeit und mit
geringer Latenz. Smartphones und Tablet-PC fungieren hier als
digitale Gateways, etwa in Verbindung mit professioneller Soft-
ware, Wearables, Beacons oder weiteren smarten Sensoren.
Derartige Enterprise-Mobility-Lösungen machen Daten über die
gesamte Prozesskette hinweg verfügbar – an jedem Ort und zu
jeder Zeit. Kombiniert mit einer Alleinarbeiter-Software und spe-
ziellen BLE-Beacons (Bluetooth Low Energy) sichern sie zudem
den Mitarbeiter wirkungsvoll ab, insbesondere in explosions-
gefährdeten Bereichen.
Das richtige Maß an Sicherheit In Branchen mit weitläufigen Werksgeländen oder explosions-
gefährdeten Bereichen arbeiten Mitarbeiter häufig alleine
außerhalb der Hör- und Sichtweite anderer Personen. Dabei
sind sie bei ihrer täglichen Arbeit höheren Risiken ausgesetzt
und im Ernstfall auf schnelle Hilfe angewiesen. Ohne entspre-
chende Sicherheitsvorkehrungen kann es schnell zu Verlet-
zungen, Unfällen sowie Folgeschäden für Mensch und Anlage
kommen. Deshalb muss das Unternehmen dafür Sorge tragen,
dass der Unglücksfall erkannt und die Rettungskette zuverlässig
in Gang gesetzt wird, auch wenn der Verletzte handlungsunfähig
ist oder niemand den Unfall bemerkt hat. Bei kritischer Gefähr-
dung, wenn Risiken bestehen, die eine erhebliche Verletzungs-
gefahr bergen bzw. eine erhebliche Beeinträchtigung der
Gesundheit bewirken, ist die Einrichtung einer nach BGR-139
Die Smartphone-Serie Smart-Ex von Ecom vereinfacht die Kommunikation zwischen Mitarbeitern, der Leitstelle und Backend-Systemen
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: Eco
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Special: Safety & Security 4.0
4/2019
geprüften und zertifizierten Lone-Worker-Protection-Lösung
daher Pflicht.
Enterprise-Mobility-Lösungen können diese Aufgabe überneh-
men: Versehen mit Alleinarbeiter-Software sichern Smartphone
oder Tablet-PC Anwender zuverlässig ab. So lösen program-
mierbare 3D-Bewegungssensoren bei einer Gefährdung auto-
matisch einen Alarm aus, melden den Aufenthalt des Verun-
glückten und dokumentieren den gesamten Vorgang für eine
spätere Untersuchung. Ein umfassendes Alleinarbeiter-Schutz-
system besteht aus Personen-Notsignal-Endgeräten PNG
(Mobiltelefon, Funkgerät), Personen-Notsignal-System PNS
(Software auf Server) und einer Verbindung zwischen den PNS
und PNG (Telefon oder Funknetzwerk). Für eine unkomplizierte,
dabei jedoch sichere Weitergabe der Daten ist es wichtig, dass
mobile Geräte ohne Probleme in Cloud-Server-Systeme inte-
grierbar sind. Eine solche Lösung bietet die Pepperl+Fuchs-
Marke Ecom. Der Spezialist für Industriekommunikation und
Explosionsschutz kombiniert mit eigensicheren, bis zu Zone 1/21
zertifizierten 4G/LTE-Android-Smartphones, Tablet-PC und
Ex-Mobiltelefonen moderne Kommunikationslösungen mit
Personen-Notsignal-Geräten. Zusätzlich lassen sich mit spe ziell
für den Ex-Bereich entwickelten BLE-Beacons Mitarbeiter auch
in Innenräumen (ohne GPS) lokalisieren.
Bluetooth-Beacons schützen den Mobile WorkerWie eine solche Lone-Worker-Protection-Lösung vom Einsatz
spezieller Sensoren profitieren kann, zeigt das Beispiel eines
Kraftwerkbetreibers in Italien. Die Verantwortlichen suchten
nach einem automatisierten System, das zuverlässig dabei
unterstützt, Unfälle vorzubeugen, beziehungsweise die Zeit für
eine möglicherweise erforderliche Rettung auf ein absolutes
Minimum reduziert. Die Lösung sollte in ein mobiles Gerät inte-
griert werden können, dass für Atex-Bereiche der Zone 1 zertifi-
ziert ist und alle klassischen Benachrichtigungsfunktionen eines
Man-Down-Geräts plus Remote-Benachrichtigung an die Retter
per SMS oder Telefonanruf ermöglichen. Die Qualität des GSM-
Signals sollte in allen Bereichen, in denen Alleinarbeiter tätig
sind, gegeben und ein Retter jederzeit erreichbar sein. Zudem
sollte das System bereits entsprechend der Spezifikationen
konfiguriert geliefert werden können.
Das Unternehmen wählte eine Lösung auf Basis der für Zone
1/21 und Division 1 zertifizierten 4G/LTE-Smartphone-Serie
Smart-Ex von Ecom. Dieses erfüllt Anwenderanforderungen,
wie die Positionsbestimmung einer verunglückten Person über
GPS oder die Indoor-Positionsbestimmung anhand des von
Ecom eigenentwickelten, ebenfalls für die Atex-Bereiche zerti-
fizierten BLE-Beacon Loc-Ex 01. Diese tauschen im freien Feld
Signale über bis zu 300 m aus; in Innenräumen über 10 m bis
30 m aus. Das vom Beacon ausgehende Signal wird mit einer
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Special: Safety & Security 4.0
50
www.digital-factory-journal.de 4/2019
speziellen Applikation auf dem Smart-
Ex des Mobile Workers empfangen
und die Distanz zum Beacon berech-
net. Betritt der Mobile Worker seinen
Arbeitsbereich, lässt sich sein Stand-
ort exakt auslesen – auch dreidimen-
sional, also über Stockwerke hinweg
– und an das zentrale Navigations-
system der Leitstelle weitergeben.
Dabei ist der Anwender nicht auf eine
Internetverbindung angewiesen, denn
die mobilen Endgeräte und Applika-
tionen speichern die Beacon-Signale
lokal auf dem Gerät und senden sie
zur Aktualisierung des Backend-Sys-
tems ab, sobald Zugriff auf das Fir-
mennetzwerk besteht. Im Vergleich
zu anderen Geo-Location-Technolo-
gien bietet die Beacon-Technologie
ein hohes Maß an Präzision und Genauigkeit in allen drei Ach-
sen. Zudem arbeitet sie energiesparend, da ein Batteriewechsel
dank des Bluetooth-Standards „Bluetooth Low Energy“ erst
nach mehreren Jahren erforderlich ist.
Ebenso ist die Sicherheit der Daten gewährleistet: Die Position
des Mobile Workers wird im temporären Speicher des Geräts
abgelegt und nur im Fall eines Alarms an den Retter weiterge-
leitet. Sie lässt sich weder vom Gerät selbst noch von außen, der
Alarmkonsole in der Leitstelle oder per nachträglicher techni-
scher Analyse, abrufen.
Sichere Rettung dank Alarm und OrtungIn einem anderen Anwendungsfall ergaben sich nicht nur Vor-
teile für die Sicherheit der Mitarbeiter durch den Einsatz einer
Enterprise-Mobility-Lösung. Bei einem italienischen Unterneh-
men kommunizieren Mobile Worker während der Betankung
von Tankstellen mit einem Atex-zertifizierten Smartphone
Smart-Ex von Ecom per LTE- und Wi-Fi-Netzwerk mit der Leit-
stelle. Die mobilen Geräte sind zugleich Teil der nach BGR-139
geprüften und zertifizierten Personen-Notsignal-Anlage. Im
Notfall senden sie durch Tastendruck (willensabhängiger Per-
sonen-Notruf) oder Auslösen des Lage- oder Aufprallsensors
(willensunabhängiger Personen-Notruf), ein Notsignal an die
Leitstelle. Alle SOS-Anfragen sind mit GPS-Daten hinterlegt und
schalten Freisprechfunktion wie Kamera der Smartphones frei,
sodass der Zustand der verunglückten Person überprüft werden
kann. Auch wenn ein Gerät herunterfällt oder keine Bewegung
erkannt wird, aktivieren programmierbare 3D-Bewegungssen-
soren automatisch einen SOS-Request. Über Geofencing kann
zudem jeder Arbeitsbereich kartiert werden und die Software
erkennt die GPS-Position des Mobile Workers. Betritt er eine
definierte Arbeitszone, wird seine Position der Leitstelle gemel-
det und der Alleinarbeiterschutz sowie Videostreaming aktivie-
ren sich automatisch. Dank dieser Lösung konnte die Sicherheit
der Mitarbeiter optimiert werden. Zudem ergaben sich geringere
Personalkosten, da beispielsweise kein Supervisor während der
Betankung mehr notwendig ist.
FazitEnterprise-Mobility-Lösungen stellen allen Mitarbeitern an der
Wertschöpfungskette die relevanten Daten und Informationen
gebündelt und live zur Verfügung und vernetzen so Menschen,
Prozesse und Systeme im Sinne der Industrie 4.0. Dadurch kann
zum einen die Produktivität und zum anderen der Mitarbeiter-
schutz verbessert werden. Die mobilen Lösungen von Ecom sind
Teil eines ineinander verzahnten, explosionsgeschützten Mobile-
Worker-Konzepts, das Smartphones, Tablet-PC, Peripheriegerä-
te und Softwareapplikationen umfasst. Dieses durchgängige
Lösungs- und globale Serviceportfolio für den Ex-Bereich bietet
einen umfassenden Mitarbeiterschutz – und im Sinne der Indus-
trie 4.0 neue Möglichkeiten entlang der Supply Chain.
www.ecom-ex.com
Jörg HartlebChief Operating Officer bei der
Ecom Instruments GmbH.
Die für Zone 1/21 und Division 1 zertifizierten 4G/LTE-Smartphone-Serie Smart-Ex von Ecom ermöglichen die Positionsbestimmung einer verunglückten Person über GPS oder die Indoor- Positionsbestimmung anhand des von Ecom eigenentwickelten, ebenfalls für die Atex-Bereiche zertifizierten BLE-Beacon Loc-Ex 01
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Special: Safety & Security 4.0
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4/2019 www.digital-factory-journal.de
Sicherheitssteuerung mit OPC-UA-Anbindung Sicherheitsexperten, wie die Schmersal-Gruppe, begleiten ihre Kunden auf ihrem Weg der digitalen Transformation mit immer neuen Lösungen. Jüngstes Beispiel stellt das Kommuni-kations-Interface der Sicherheitssteuerung dar, das mit einem OPC-UA-Server ausgestattet ist. Maschinenbauer und -anwender profitieren dabei unter anderem hinsichtlich der vorbeugen-den Instandhaltung. Darüber hinaus lassen sich neue Geschäftsmodelle erschließen.
Ulrich Bernhardt
Hinter den Trendbegriffen Digitalisierung und Industrie 4.0 steht
jeweils das Ziel, über die gesamte Prozess- und Informations-
kette hinweg durchgängige Daten zu nutzen: von den Sensoren
und Schaltgeräten auf der Maschinenebene bis zu den zentralen
IT-Systemen für die Produktionssteuerung, bei cloudbasierten
Diensten sowie über Unternehmensgrenzen hinweg.
Dieser Trend gilt auch für die Maschinensicherheit; allerdings
unter anderen Voraussetzungen wie sie in der allgemeinen
Steuerungs- und Automatisierungstechnik vorherrschen. So
müssen zwei Bereiche betrachtet werden:
• jener, der sicherheitsgerichteten Signale, in der Regelwerke,
wie die Maschinenrichtlinie und der ihr zugeordneten Normen
gelten sowie
• jener, der betriebs mäßigen, das heißt, nicht sicherheitsgerich-
teten Signale, die der Anwender beispielsweise für Diagnose-
zwecke auswerten möchte, um die Verfügbarkeit der Maschi-
nen und Anlagen zu erhöhen.
Große KommunikationsfähigkeitenFür beide Bereiche bietet die Schmersal-Gruppe für ihre
Sicherheitsschaltsysteme diverse Möglichkeiten der Integration
in übergeordnete Infrastrukturen der Kommunikations- und
Steuerungstechnik. Auf der Sicherheitsebene können die End-
geräte beispielsweise über „AS-Interface Safety at Work“ (ASi
SaW) kommunizieren. Für die Übertragung und Auswertung
von betriebsmäßigen Signalen wie Grenzbereichswarnungen
stellt der SD-Bus die optimale Lösung dar und ebnet zugleich
den Weg für Predictive Maintenance.
Darüber hinaus bietet Schmersal seinen Kunden weitergehende
Optionen der Vernetzung und Integration mit seiner Sicherheits-
steuerung Protect PSC1. So lässt sich diese mit einem universel-
len Kommunikations-Interface ausstatten, das die Anbindung an
diverse Feldbusprotokolle, wie Profibus, Profinet, Ethercat,
Ethernet/IP oder CANopen, erlaubt. Dazu wählt der Anwender
den gewünschten Feldbus per Software aus.
Werden Signale von Sicherheitsschaltgeräten, beispielsweise in Verpackungslinien, umfassend ausgewertet, ergeben sich unter anderem für die Instandhaltung Vorteile. Die Anbindung über einen OPC-UA-Server schafft dafür die Voraussetzung
Special: Safety & Security 4.0
52
www.digital-factory-journal.de 4/2019
Sicherheitssteuerung mit OPC-UA-ServerNoch recht jung ist eine Variante der Protect PSC1 mit inte-
griertem OPC-UA-Server im Kommunikations-Interface. Der
Server ermöglicht unter anderem einen HMI-Zugang sowie IBS-
und Service-Support-Dienste, und es stellt Asset-Dienste im
Sinne des Digital Asset Management (DAM) zur Verfügung.
Dadurch werden neue Möglichkeiten und Vorteile bei der Kom-
munikation eröffnet: Umfangreiche Datensätze der Schmersal-
Sicherheitssensoren sind maschinenlesbar und mit semanti-
scher Beschreibung über das M2M-Kommunikations protokoll
abrufbar. Dazu gehören etwa Zustandsdaten der Sicherheitsaus-
gänge, sicherheitstechnische Kennwerte, Infor ma tio nen zur
Lebensdauer der Sensoren, Bestellinformationen, Datenblätter,
CAD-Daten und Bilder.
Sicherheitssensoren, die über eine Anbindung zum bereits be-
schriebenen SD-Bus verfügen, können darüber hinaus zum
Beispiel Informationen zum Betätiger und Fehlermeldungen
(Querschluss, Übertemperatur, interner Gerätefehler, Kommuni-
kationsfehler, Ausgang Y1/Y2 usw.) übermitteln.
Außerdem ermöglicht der OPC-UA-Server im Kommunika tions-
Interface der Protect PSC1, dass die aktuellen Daten der Sicher-
heitsschaltsysteme von Schmersal (und damit deren „digitaler
Zwilling“) für einen herstellerunabhängigen Austausch zur Ver-
fügung stehen.
Auch im Hinblick auf Predictive Maintenance ergeben sich Vor-
teile. So zeigt das System dem Anwender im Sinne der voraus-
schauenden Wartung an, dass Sensoren bzw. Aktoren eine
bestimmte Anzahl von Schaltzyklen und damit das Ende ihres
Lebenszyklus erreichen. Diese Schaltgeräte sind dann gezielt
austauschbar. Die Grenzen hierfür legt der Anwender mit der
Programmiersoftware „SafePLC2“ fest.
Das gleiche gilt für verschleißbehaftete elektromechanische
Sicherheitsschaltgeräte, deren MTTFd-Wert (Mean time to dan-
gerous failure) gemäß EN ISO 13849-1 über den B10d-Wert
(nominale Lebensdauer bis zum gefährlichen Ausfall) berechnet
werden muss. Hierzu gibt es einen T10d-Wert, der den Zeitpunkt
für den vorbeugenden Austausch angibt und der bei 10 % des
MTTFd-Werts liegt. Die Protect PSC1 mit integriertem OPC-UA-
Server kann diesen Zeitpunkt anzeigen. Als Grundlage wird
dabei die tatsächliche Anzahl der Schaltzyklen verwendet und
nicht die rechnerische Annahme, die der Konstrukteur der
Maschine im Rahmen der Risikoanalyse und Gefährd ungs-
beurteilung ermittelt hat.
Für die Sicherheitssteuerung Protect PSC1 steht nun eine integrierte OPC-UA-Anbindung zur Verfügung
Mit der Programmiersoftware „SafePLC2“ kann der Anwender bei jedem einzelnen Sicherheitsschaltgerät den Sollwert für die Lebensdauer festlegen
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Special: Safety & Security 4.0
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Nächster Schritt zur vernetzten Produktion Die weltweite Nutzung des OPC-UA-Standards (IEC 62541)
sorgt für Interoperabilität zwischen Produkten verschiedener
Hersteller und bietet den Anwendern von Maschinen und
Anlagen Mehrwert. Ihnen stehen zusätzliche Informationen zur
Verfügung, die unter anderem die Voraussetzung für eine ver-
besserte Produk tionssteuerung oder eine effizientere Instand-
haltungsplanung schaffen. Außerdem können beispielsweise
die Kennwerte von Produkten eingesehen und deren Dokumen-
tationen oder Betriebsanleitungen im Servicefall schnell hoch-
geladen werden.
Zudem eröffnen diese Daten – wenn sie intelligent genutzt und
zum Beispiel von übergeordneten MES, CRM- oder ERP-Syste-
men ausgewertet werden – die Tür zu neuen Geschäfts-
modellen. Das gilt nicht nur für die Anwender der Maschinen und
Anlagen, sondern auch für deren Hersteller, die auf der Basis der
Daten neue Serviceleistungen anbieten können.
Aus diesen Gründen ist OPC UA aus Sicht von Schmersal die
erste Wahl, um das eigene Produktportfolio Industrie-4.0-
tauglich zu machen. Die integrierte Schnittstelle für die Sicher-
heitssteuerung soll den Anwendern der Protect PSC1
Planungssicherheit bei der Entwicklung neuer Maschinen-
generationen bieten. Denn die Vernetzung von Maschinen wird
sich ebenso zuverlässig weiter durchsetzen wie die Generierung
und Übermittlung von Daten aus den Maschinen und Anlagen.
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der Schmersal-Gruppe in
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Special: Safety & Security 4.0
54
www.digital-factory-journal.de 4/2019
Industrial- und IT-Security: der Mensch als größte GefahrenquelleDie Zahl der Cyber-Attacken und deren Auswirkungen steigt stetig – auch im Mittelstand. Und obwohl sich die meisten Firmen der Risiken bewusst sind, befassen sich immer noch viel zu wenige mit konkreten Lösungen und Maßnahmen. Dabei gibt es bereits zahlreiche nützliche Hilfestellungen – von Unternehmen, Verbänden, Ministerien und auf Messen.
Inge Hübner
In seiner aktuellen Studie „Industrial Security” hat der VDMA
herausgefunden, dass sich viele Betriebe im Maschinenbau
zwar der Gefahr von Cyber-Angriffen bewusst sind, sich aber
nicht ausreichend dagegen schützen. „Rund 60 % der Unter-
nehmen gehen davon aus, dass die Zahl der Sicherheitsvorfälle
in den nächsten Jahren zunehmen wird. Diese Vorfälle stellen
bereits eine Bedrohung dar, wie die betroffenen Unternehmen
bestätigen können. Die Hälfte der Befragten berichten von finan-
ziellen Schäden als Folge, gut 30 % nennen Produktionsausfälle“,
berichtet Steffen Zimmermann, Leiter des VDMA Competence
Center Industrial Security. „In den letzten zwei Jahren gab es
jedoch keine sicherheitsrelevanten Vorfälle, bei denen Menschen
oder die Umwelt in Gefahr waren oder die auf einen Sicherheits-
vorfall zurückgeführt werden konnten,“ erklärt er weiter.
Die Teilnehmer der Studie bewerteten das Risiko für ihr eigenes
Unternehmen anhand der vom Bundesamt für Sicherheit in der
Informationstechnik (BSI) veröffentlichten „Top 10 Bedrohungen
für Industrial Control Systems“. Als größte Bedrohungen in
Produktionsumgebungen werden gesehen:
• menschliches Fehlverhalten und Sabotage,
Bestellen Sie jetzt: (030) 34 80 01-222 oder www.vde-verlag.de/190855
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• Kompromittierung von Extranet- und Cloudkomponenten,
• Einbruch über Fernwartungszugänge,
• internetverbundene Steuerungskomponenten sowie
• Kompromittierung von Smartphones im Produktionsumfeld.
„Da die größten Sorgen menschliches Versagen und Sabotage
sind, sind die wichtigsten organisatorischen Schritte die klare
Definition von Vorschriften und Schulungen, bevor große
Investitionen in technische Lösungen getätigt werden“, betont
S. Zimmermann. Der Verband bemängelt, dass viele Teilnehmer
ihre Gefährdungsbeurteilung nicht auf eine gründliche Risiko-
analyse stützen. Lediglich rund 41 % der Teilnehmer haben ein
Risiko management eingeführt und dadurch ein klareres Bild von
der Bedrohungssituation für ihre Maschinen- und Anlagensys-
teme. Vorreiter sind in diesem Fall die großen Unternehmen
(über 1 000 Mitarbeiter) mit 58 %.
Um den Maschinen- und Anlagenbauern bei der Minimierung
ihrer Cyber-Risiken zur Seite zu stehen, bietet die VSMA GmbH,
ein Versicherungs-Tochterunternehmen des VDMA, inzwischen
verschiedene Services an. Mit der Cyber-Risiko-Prüfung, einem
webbasierten Tool, können die Mitglieder ihr Gefahrenpotenzial
überprüfen. Ebenfalls exklusiv für Mitgliedsunternehmen: Die
neue Broschüre „Tipps für den Cyber-Schadenfall“ mit Hinwei-
sen und Handlungsleitfäden zum Umgang mit Cyber angriffen.
Zur optimalen Absicherung gegen die wachsende Bedrohung
aus dem World Wide Web steht mit der VDMA-Cyber-Police
außerdem eine speziell für die Branche entwickelte Versiche-
rungslösung zur Verfügung.
IT-Grund schutzNeben dem VDMA liefert natürlich auch das BSI wichtige Hilfe-
stellungen rund um das Thema Security. So legt das Bundesamt
für Sicherheit in der Informa tionstechnik mit dem IT-Grund-
schutz die Basis für Informationssicherheit. Er ermöglicht es,
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pendium konkrete Anforderungen.
BSI-Standards:
• BSI-Stan dard 200-1: Ma na ge ment sys te me für In for ma ti ons-
si cher heit,
• BSI-Stan dard 200-2: IT-Grund schutz-Me tho dik,
• BSI-Stan dard 200-3: Ri si ko ma na ge ment,
• Leit fa den Ba sisab si che rung,
• BSI-Stan dards 100-1, 100-2, 100-3 sowie
• BSI-Stan dard 100-4: Not fall ma na ge ment.
Schu lung des BSI:
• On line-Kurs IT-Grund schutz,
• On line-Kurs: Not fall ma na ge ment sowie
• Schu lun gen zum IT-Grund schutz-Prak ti ker und IT-Grund-
schutzbe ra ter.
„it-sa“ zeigt viele Lösungsansätze Für all diejenigen, die sich gerne live einen breiten Überblick über
aktuelle Lösungen rund um das Thema IT-Security verschaffen
möchten, bietet die „it-sa 2019 – IT-Security-Messe und -Kon-
gress“ vom 8. bis 10. Oktober in Stuttgart eine gute Plattform. Im
letzten Jahr präsentierten hier rund 700 Aussteller aus 27
Ländern in drei Hallen aktuelle IT-Sicherheitslösungen. Insge-
samt besuchten 2018 rund 14 290 Fachinteressenten das
Security-Event.
Nach Angaben des Veranstalters verbucht die Messe seit meh-
reren Jahren zweistellige Wachstumsraten, sowohl bei Aus-
steller- als auch Besucherzahl und zeichnet damit die rasante
Entwicklung der IT-Sicherheitsindustrie nach. Um dem weiter
wachsenden Interesse nachzukommen, wird die Messe in
diesem Jahr erstmals in vier Hallen stattfinden. Das begleitende
Kongressprogramm Congress@it-sa startet bereits am Vortag.
Im Mittelpunkt der Forenbeiträge stehen unter anderem recht-
liche Fragen und IT-Security-Trends wie der Einsatz künstlicher
Intelligenz sowie IT-Sicherheit für Industrie 4.0 und kritische
Infrastrukturen.
Konkrete Lösungen, beispielsweise zu den Themen Ausfall- und
Störungssicherheit von Industrieunternehmen und kritischen
Infrastrukturen, zeigt unter anderem Rhebo an seinem Messe-
stand in Nürnberg. Mit seinen Lösungen und Services über-
wacht das deutsche Unternehmen die Datenkommunikation
innerhalb der Steuerungstechnik und meldet Angriffe, Schwach-
stellen sowie technische Fehlerzustände. Dabei unterstützt
Rhebo Betreiber von Industrial Control Systems, Netzleittechnik
und Leitsystemen, die Cyber-Sicherheit, Produktivität und Ver-
fügbarkeit ihrer Anlagen zu steigern und die digitale Transforma-
tion der Prozesse zu sichern. Das Unternehmen ist auch mit
einem Fachvortrag auf dem International Forum vertreten.
„Cyberwar and Downtimes – How Industry 4.0 Challenges
Critical Infrastructures“ lautet das Thema, über das Klaus
Mochalski am 10. Oktober um 10.00 Uhr referiert.
Wer gerne mal live bei einem Hackerangriff dabei sein möchte,
ist am Genua-Stand richtig. Der deutsche Spezialist für IT-Si-
cherheit zeigt hier in stündlich wechselnden Live-Präsentationen
die Vorgehensweise von Hackerangriffen und wie der Cognitix
Threat Defender diese erkennt und die Systeme schützt. Das
Motto dabei „Security vs. Hacker“. Genua beschäftigt sich seit
der Unternehmensgründung 1992 mit der Absicherung von
Netzwerken und entwickelt mit mehr als 220 Mitarbeitern ent-
sprechende Lösungen. Als zweites Highlight in Nürnberg prä-
sentiert das Unternehmen ein Komplettpaket für VS-NfD-Da-
tenkommunikation. Dabei umfasst VS-Complete einen Security
Laptop VS-Top, die Dateiverschüsselungssoftware Green shield
von Cryptovision und die digitale Berechtigungsmanagement-
lösung von D-Trust. Daraus ergibt sich eine Gesamtlösung für die
hoch sichere Kommunikation – aus einer Hand. Zudem halten
Genua-Experten Vorträge zu den Themen „Inside the perimeter:
Security defined networking, a necessity for critical infra-
structures?“ (8. Oktober, 12.00 Uhr, Forum 10.0) und „Sleeping
with the enemy – Fernwartung mit gutem Gewissen“
(9. Oktober, 15.15 Uhr, Forum 10.0).
Erstmals gemeinsam präsentieren sich in diesem Jahr Gemalto
und Thales auf der Messe. Die französische Thales-Gruppe
hatte das niederländische Unternehmen für 4,8 Mrd. € über-
nommen. Gemalto und andere Töchter aus dem IT-Sicherheits-
bereich der Thales-Gruppe sind nun in der Thales Cloud Protec-
tion & Licensing aufgegangen. Die Experten unterstützen
Unternehmen unter anderem beim sicheren Wechsel in die
Cloud, der Durchsetzung von Compliance und der Schaffung
eines Mehrwerts durch Software in Geräten und Lösungen. Ob
es um die Sicherung der Cloud, digitale Zahlungen, Blockchain
oder das Internet der Dinge geht, werden entsprechende Lösun-
gen angeboten. In Vorträgen auf dem Forum 9.0 werden die
Themen „Encrypt everything“ (8. Oktober, 16.45 Uhr), „So ver-
schlüsseln Sie richtig in der Cloud“ (9. Oktober, 12.00 Uhr) und
„Mit Smart Single Sign On sicher in die Cloud“ (10. Oktober,
12.30 Uhr) erläutert.
Cloudbasierte Sicherheits- und Compliancelösungen liegen
auch bei Qualys im Fokus. Die Experten unterstützen Unterneh-
men dabei, ihre Sicherheits- und Compliancelösungen zu opti-
mieren und in einer einzigen Plattform zu konsolidieren, Initiati-
ven zur digitalen Transformation grundlegend sicher zu gestalten
und so mehr Agilität zu erzielen. Ein großes Thema hier ist die
Visibilität der Assets innerhalb des Unternehmensnetzwerks:
Schwachstellen müssen rechtzeitig erkannt werden, damit
Angreifer keine Chance haben, diese auszunutzen. Doch um das
zu ermöglichen ist die Sichtbarkeit aller vorhandenen Assets die
Voraussetzung – denn nur was sichtbar ist, kann auch geschützt
Mehr Informationen und anmelden: www.vde-verlag.de/seminare
We
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S E M I N A R E
Automatisieren mit Web-Technologien
Einführung in das Grundkonzept mit JS-Class und SVG
Umgang mit Schnittstellen
Java-Skripte als Objekt anwenden
Praktische Anwendungen
NodeMCU
Fachkraft für Glasfaserinstallation (VDE)
Grundlagen der optischen Nachrichten-übertragung
Grundlegende Messverfahren
LWL-Installation
Vorbereitung von Glasfaserkabeln zum Spleißen
Spleißen von LWL-Fasern
IT-Sicherheit – Kompaktkurs zum Schutz vernetzter Industrieanlagen
ICS versus IT – Unterschied zwischen indus-trieller und klassischer Office-IT-Sicherheit
Live-Hacking Demonstration
Cyber Security für Industriesysteme
Schwachstellenanalyse und Härtung von Geräten
Aktuelle Seminare im Überblick:
Themen-Nr.: pi0100058 Themen-Nr.: pi0700036 Themen-Nr.: pi0100025
190869_DFJ-4-19_Seminare_Anz_1-2q_210x148_Beschn_4c.indd 1 28.08.2019 11:54:48
Special: Safety & Security 4.0
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4/2019 www.digital-factory-journal.de
werden. Visibilität ist deshalb Qualys‘ Mission: Erst vor Kurzem
wurde eine kostenlose Version des Global IT Asset Discovery
and Inventory gelaunched.
Als Branchenpionier und Marktführer im Bereich Identity Gover-
nance bezeichnet sich Sailpoint. Das Unternehmen sorgt für
Sicherheit in komplexen IT-Umgebungen, verbessert die be-
triebliche Effizienz und erleichtert die Compliance. Dieses Jahr
stellte es seine intelligente Cloud-Identity-Plattform Sailpoint
Predictive Identity vor, welche die Evolution zur nächsten Gene-
ration von Identity Governance vorantreiben soll. Mit der Lösung
erschließt Sailpoint nach eigenen Angaben eine neue Welt der
adaptiven Security und kontinuierlichen Compliance, die das
Identitätsmanagement einfach, transparent und autonom
macht.
Breites Feld – viele MöglichkeitenDas Angebot rund um die Themen Industrial- sowie IT-Security
ist mittlerweile umfangreich. Auch für eine erste Analyse im ei-
genen Unternehmen werden einige interessante Möglichkeiten
angeboten. Nun ist es an jedem einzelnen – Unternehmer oder
IT-Verantwortlichem – sich intensiv damit zu befassen und eine
optimale Lösung zu finden.
www.vdma.org
www.vsma.de/vdma-cyber-risiko-pruefung
https://cyber.vsma.de
www.bsi.bund.de
www.it-sa.de
www.rhebo.com/de À Halle 10.1, Stand 327
www.genua.de À Halle 10.0, Stand 112
www.thalesgroup.com/de À Halle 9, Stand446
www.qualys.com À Halle 9, Stand624
www.sailpoint.com À Halle 9, Stand450
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S E M I N A R E
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Special: Safety & Security 4.0
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Sichere IoT-Anbindung für jede ProduktionsanlageDas Internet of Things (IoT) – die intelligente Vernetzung aller technischen Geräte – bietet Unternehmen großes Potenzial, ihre Daten für mehr Effizienz, Wirtschaftlichkeit und neue Geschäftsmodelle zu nutzen. Unbedingt erforderlich dafür ist aber eine sichere und zuver-lässige Datenübertragung. Das Unternehmen FP Inovolabs, ein Tochterunternehmen von Francotyp-Postalia, steht dafür als Partner zur Verfügung.
Ronald Heinze
Das Internet of Things (IoT) wird gern als Megaboommarkt der
heutigen Zeit bezeichnet. Das Wachstum ist dynamisch. Die
Vernetzung steigt exponentiell. Allerdings bedeutet das auch:
„Je mehr Dinge und Prozesse vernetzt sind, desto anfälliger sind
sie für Cyberangriffe“, betont Sven Meise, seit drei Jahren CDO
und COO bei Francotyp-Postalia (FP). „So wachsen die Anfor-
derungen an die Sicherheit.“
Anforderungen an Security wachsenDie Gefahr, Opfer eine Cyber-Attacke zu werden, wächst: Laut
der Studie des BSI „Die Lage der IT-Sicherheit in Deutschland
2018“ waren 2016 und 2017 rund zwei Drittel der Unternehmen
und Institutionen in Deutschland von Cyber-Attacken betroffen.
Dabei führte ein Viertel der Angriffe zu Produktions- bzw. Be-
triebsausfällen, die bei den betroffenen Unternehmen hohe
Kosten verursachen können. Seitdem häufen sich die Schlag-
zeilen über Vorfälle mit Schadsoftware und Hackerangriffen:
Beispiele sind Bayer, Norsk-Hydro, Møller-Mærsk und Asco
Industries. Allein 2018 wurden 150 Angriffe auf Kritische Infra-
strukturen gemeldet. Und das sind nur die bekannten Fälle. Wie
viele wurden nicht gemeldet? Oder noch schlimmer: Wie viele
Vorfälle wurden nicht einmal bemerkt? Zugleich hält das Inter-
net of Things (IoT) in immer mehr Industrieanlagen Einzug.
Diese sind oft nicht für die notwendigen Sicherheitsanforderun-
gen der neuen IoT-Technologien ausgelegt.
FP steht für Sicherheit seit 96 Jahren. Das Herz einer Frankier-
maschine ist heute ein FP-Hardware-Sicherheitsmodul. Das
bedeutet viel Rückenwind für die Secure IoT Gateways. „Zuneh-
mend sind wir in neuen digitalen Märkten aktiv und erfolgreich“,
so S. Meise. Der IoT-Sicherheitsmarkt ist für Francotyp-Postalia
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Special: Safety & Security 4.0
59
4/2019 www.digital-factory-journal.de
und seinem Tochterunternehmen FP
Inovolabs „ein gefundenes Fressen“, wie
es Rüdiger Andreas Günther, CEO von
Francotyp-Postalia formuliert.
Sicherheit als Kern der DNA„Die Nachfrage von Sicherheitslösungen
bringt eine zweistellige Wachstumsrate
– hierfür ist FP besser gerüstet, denn
Sicherheit ist Kern unserer DNA“, ergänzt
S. Meise. „Skalierbar gesicherte Kommu-
nikation ist für uns ein einzigartiges Allein-
stellungsmerkmal im IoT, ist wie gemacht
für all die Märkte, die auf der Suche sind
nach digitaler Sicherheit – denn die finden
sie bei uns.“
Nun ist der Industriemarkt hart umkämpft.
Besteht bei FP keine Sorge vor den Eintritt
in den neuen Markt und den hier herr-
schenden Wettbewerb? „Unsere in 96 Jahren bewährte Quali-
tät, Zuverlässigkeit und Ausdauer sowie die Kreativität unserer
Ingenieure geben uns den Trumpf der Gelassenheit – in diesen
gigantischen Boom-Märkten reicht uns ein erster Footprint, ein
erster kleiner Marktanteil, um erfolgreich- und ertragreich zu
sein. Von dort wachsen wir weiter“, ist
S. Meise überzeugt.
Die Gründung von Francotyp liegt also
knapp 100 Jahre zurück. Damals gab es
in Deutschland eine der radikalsten
Geldent wertungen in großen Industrie-
nationen. Man kam mit dem Drucken von
Briefmarken nicht hinterher. Daraus ent-
wickelte das Unternehmen Francotyp
eine Geschäftsidee und bot Stempel an-
stelle Briefmarken zur Postbeförderung
an. Das Übertragen der dazu gehörigen
Geldbeträge wurde später auf das Telefon
verlegt. „Doch dies war noch sehr kompli-
ziert, hier einen bestimmten Betrag abzu-
rufen“, erläutert Stefan Körte, Interim
Manager IoT bei FP Inovolabs „Deutlich
einfacher wurde es mit dem Internet.“
Security-Lösung nun auch für die IndustrieUm eine sichere Datenübertragung über das Internet zu gewähr-
leisten, hat Francotyp-Postalia vor 20 Jahren ein System ent-
wickelt, welches die Übertragung von „baren Geld“ ermöglicht.
Die Lösung ist mittlerweile in 200000 Frankiermaschinen welt-
Sven Meise, CDO und COO der Francotyp-Postalia AG sowie Geschäftsführer der FP InovoLabs GmbH
Die neue IoT-Produktgeneration von FP Inovolabs
Das Compact-Gateway ist die richtige Lösung zur schnel-
len und ökonomischen Nachrüstung zur Anbindung an
das IoT, da mit dem IP65-Gehäuse kein teurer Schalt-
schrankplatz benötigt wird. Mit den integrierten Ein- und
Ausgängen für Sensorik-Signale und den seriellen
Schnittstellen für Scanner oder Kompakt-SPS lässt sich
nahezu jede Maschine oder Anlage anbinden. Wertvolle
Unterstützung leisten dafür skalierbare Konfigura-
tionstools sowie die XML-Programmierfunktion, die eine
weitreichende Anpassung der Gateways an die geforderte
Edge-Funktionalität realisieren. Der optional integrierte
Mobilfunk-Anschluss sorgt für die abgesicherte Daten-
übertragung von und zur Zentrale über GPRS bis LTE. Mit der
zusätzlich integrierten Alarmfunktion per SMS und E-Mail
sind die Compact-Gateways auch dann die Lösung, wenn
noch keine Cloud zur zentralen Überwachung verfügbar ist.
Das modular erweiterbare „OTGuard“-System ermöglicht
flexibel das Retrofit und auch die Neu-ausrüstung größerer
Maschinen und Anlagen. Die Komponenten sind für den
Einbau in Standardschaltschränke ausgelegt und bieten
vielfältige Erweiterungsmodule für analoge und digitale
Ein- und Ausgänge sowie serielle Schnittstellen. Der
optio nal integrierte Mobilfunkanschluss dient der abgesi-
cherten Übertragung der Daten von und zur Zentrale über
GPRS bis LTE. Neben der grafischen Konfigurationsober-
fläche bietet die integrierte XML.-Programmierbarkeit die
Anpassung der Edge-Funktionalität an nahezu jede Anfor-
derung – dies ist besonders interessant für OEM-Anwender.
In Verbindung mit dem HSM-Connect Sicherheitsmodul
wird das „OTGuard“-System zur Hochsicherheitslösung.
Damit werden die gewünschten Produktionsdaten oder
Steuersignale in der kritischen Infrastruktur mit höchst
möglicher Sicherheitsstufe über das Internet an ein Auto-
matisierungsportal bzw. deren IT-Services übertragen.
Die „ENGuard“-Produktreihe ist eine weitere Variante, die
für Anwendungen im Bereich der Energietechnik optimiert
wurde. Diese Variante ist mit dem IP65-Gehäuse und in-
tegriertem Netzteil jedoch auch in der Automatisierung
immer dann eine gute Lösung, wenn kein Platz im Schalt-
schrank verfügbar ist.
Special: Safety & Security 4.0
60
www.digital-factory-journal.de 4/2019
weit erfolgreich im Einsatz. Die Security-
Lösung basiert auf einem Hardwarebau-
stein, der zentral als Dienstleistung bei FP
verwaltet wird. „Die Plattform funktioniert
ähnlich wie ein Trusted-Platform-Module-
(TPM-)System. Es handelt sich aber um
eine Eigenentwicklung von FP, die den
bisher üblichen Verfahren vor allem beim
sicheren Schreiben weit überlegen ist“,
weiß S. Körte. „Unser System wurde noch
nie geknackt.“
Die Idee, die im Zuge der zunehmenden
Vernetzung in der Industrie entstand: die
absolut sichere und bewährte FP-Techno-
logie für die IoT-gestützte Automatisierung
in industriellen und Infrastruktur-Anwen-
dungen mit zusätzlichen Funktionalitäten nutzbar zu machen.
Doch wie konnte sich FP dazu positionieren, die Digitalisierung in
der Industrie insgesamt voranzubringen? „Es fehlte eine Lösung
für die letzte Meile“, setzt S. Körte fort. Und so wurde 2018 das
Unternehmen Tixi.com, ein anerkannter Spezialist für Modems
und Gateways, übernommen. Im Juni dieses Jahres wurde die
Firma Tixi.Com GmbH & Co KG nun in FP Inovolabs integriert.
Auf Basis der Tixi-Technologie und des FP-Know-hows für
hochsichere Datenübertragung entsteht eine technologisch füh-
rende Hochsicherheits-IoT-Technologie, die nicht nur in vielen
Infrastrukturprojekten eingesetzt wird, sondern zunehmend
auch in industriellen Anwendungen für Produktionsanlagen ihre
Vorteile ausspielen wird. Ein Anwendungsbeispiel ist laut
S. Körte die abgesicherte Übertragung von Parametern und
Rezepturen direkt aus Cloud-Software in die Maschinen. Eine
besondere Stärke ist die einfache Nach-
rüstung von Anlagen mit der IoT-Lösung.
„Der sicher geschützte Cloud-Zugriff auf
die Produktionsanlagen wird mit den
Gateways von FP wirklich einfach mög-
lich“, ergänzt S. Körte.
Hochsicherheits-IoT-Technologie für die Factory AutomationDer IoT-Markt im Bereich Infrastruktur
und Factory-Automation wird um einen
starken Anbieter erweitert. „Die neue
Security-Technologie wird zur SPS-Messe
als Proof-of-concept vorgestellt“, schließt
S. Körte ab. Die Sicherheitslösung basiert
auf der kleinen Hardwarebox FP HSM-
Connect, welches in Kombination mit Gateways eine auf dem
Markt unvergleichlich sichere Datenübertragung ermöglicht.
Zusammen mit den FP Gateways wird die neue Security-Lö-
sung im Plug-and-play-Modus zusammenarbeiten.
Das neue Sicherheitskonzept wird auch nachrüstbar sein.
Grundsätzlich kann die Security-Hardwarebox auch mit Gate-
ways zusammenarbeiten, die nicht von FP stammen. Dann ist
allerdings ein zusätzlicher Adapter zum Gateway des Fremdan-
bieters erforderlich. Zusammen mit dem IoT-Start-up und Soft-
warepartner Juconn Solutions GmbH werden auch komplette
Lösungen für spezielle Lösungen in der digitalen Transformation
unterstützt. Wenn also in dedizierten Anwendungsbereichen
Bedarf nach kompletten Lösungen besteht, ist FP Inovolabs
auch hier zur Stelle.
www.fp-secureiot.com
Das modular erweiterbare „OTGuard“-System ermöglicht flexibel das Retrofit und auch die Neuausrüstung größerer Maschinen und Anlagen
Stefan Körte, Vertriebsleiter IoT der FP InovoLabs GmbH
Special: Safety & Security 4.0
61
4/2019 www.digital-factory-journal.de
Machine Learning – automatisiert oder spezialisiertImmer mehr Daten aus der Produktion werden erhoben. Nun gilt es, passende Lösungen anzubieten, um diese in Mehrwert zu überführen. Weidmüller stellt mit Industrial Analytics seit Längerem eine solche Möglichkeit zur Verfügung. Nun wurde das Angebotsspektrum um eine automatisierte Softwarelösung für einfache Aufgaben und einen ersten Angang erweitert.
Für klassische Automatisierungs- und Maschinenbauexperten
stellt die Einarbeitung in die derzeit verfügbaren Machine-Lear-
ning-Tools und deren Möglichkeiten eine große Hürde dar. So
verfügen sie in der Regel nicht über die Kenntnisse, um entspre-
chende Modelle zu entwickeln. Aus diesem Grund greifen sie auf
Data Scientists zurück, die die Datenanalyse und Modellbildung
übernehmen. Dabei ist ihr Expertenwissen notwendig, um die
Methoden der Künstlichen Intelligenz oder des maschinellen
Lernens auf die Daten anzuwenden und Modelle zu entwickeln,
die zum Beispiel Anomalien erkennen und Fehler voraussagen
können. Natürlich arbeitet der Data Scientist bei der Modellent-
wicklung eng mit dem Maschinenbauer bzw. -betreiber zusam-
men, um die gefundenen Zusammenhänge in den Daten inge-
nieurmäßig zu interpretieren.
Weidmüller unterstützt Kunden auf ihrem Digitalisierungsweg
mit Know-how und Lösungen bis hin zum Thema Data Ana-
lytics. Dazu wurden eigens Data Scientists im Unternehmen
etabliert. Gebündelt wird das Angebot aus Software und Bera-
tungsleistung unter dem Namen Indus trial Analytics.
Softwaretool erspart Data ScientistIm Frühjahr 2019 wurde nun das Industrial-Analytics-Angebot
um eine neue Lösung ergänzt: das Automated-Machine-Lear-
ning-Tool (Auto-ML-Tool). Zum Hintergrund der Entwicklung
erklärt Michael Matthesius, Leiter der Division Automation
Products & Solutions bei Weidmüller: „Gespräche mit Kunden
haben uns gezeigt, dass einige die Datenanalyse gern selbst in
die Hand nehmen möchten. Oftmals fehlen ihnen dazu aller-
dings die Experten im eigenen Haus. Diesen bieten wir mit
unserem neuen Softwaretool eine Alternative an.“ Die Software
führt den Anwender durch den Prozess der Modellentwicklung.
Der Maschinen- und Anlagenexperte kann die Erstellung und
Weiterentwicklung der Modelle eigenständig vorantreiben –
ohne selbst Data Scientist zu sein und ohne spezielles Wissen
im Bereich Künstlicher Intelligenz mitzubringen. Mit diesem
können Nutzer Modelle eigenständig erzeugen und weiterent-
wickeln. Das vorhandene Wissen über Prozesse, Maschinen
und Fehlerbilder bleibt so im Unternehmen, da diese ihr Do-
mänenwissen selbstständig einpflegen und mit den Modell
Assistiertes Erzeugen von Modellen mittels künstlicher Intelligenz (KI)
Bild
: Wei
dmül
ler
Big Data, Cloud Solutions & Services
62
www.digital-factory-journal.de 4/2019
bildungsschritten verknüpfen können. Die
Software hilft bei der Übersetzung und Ar-
chivierung des Applikationswissens in eine
Machine-Learning-Anwendung. Gleichzei-
tig stellt das Tool die für die Ausführung von
Künstlicher Intelligenz erforderlichen Soft-
warekomponenten zur Verfügung. Das
heißt, der Anwender benötigt kein speziel-
les IT-Know-how zum Betrieb der Modelle.
Um das Domänenwissen der Maschinen-
und Prozessexperten optimal zu integrieren
und gleichzeitig Modellbildungsschritte zu
automatisieren, wird sogenanntes „unsuper-
vised“ und „supervised“ Machine Learning
miteinander verknüpft. Unerwünschtes
Maschinenverhalten wird mit Anomalieerkennungsverfahren
realisiert. Dabei handelt es sich um „unsupervised“ Machine
Learning: Ein Algorithmus erlernt die typischen Datenmuster
eines normalen Maschinenverhaltens anhand historischer
Daten. Zur Laufzeit können Abweichungen von diesen Mustern
identifiziert werden. Bei den erkannten Anomalien kann es sich
um Ineffizienzen, kleinere Störungen oder größere Fehlerfälle
handeln. Das System ist durch diese Herangehensweise in der
Lage, auch bisher unbekannte Fehlerfälle bei ihrem ersten
Auftreten zu erkennen. Um auffälliges Maschinenverhalten nun
einer bestimmten (Fehler)klasse zuzuordnen, werden Klassifika-
tionsverfahren eingesetzt; also „supervised“ Machine Learning.
Um diese Zuordnung vorzunehmen, braucht der Algorithmus in
den historischen Daten ausreichend repräsentative Beispiele für
alle zu unterscheidenden Klassen. Die Zeitbereiche der Beispiele
müssen in den Daten markiert sein. Tritt dann ein bestimmter
Störfall erneut auf, wird dieser vom System
erkannt und anhand seines typischen Da-
tenmusters einer Klasse richtig zugeordnet.
Die Algorithmen können kontinuierlich an-
hand neuer Daten verbessert und um neue
Fehlerklassen erweitert werden. Die ent-
sprechenden Informationen wie die Fehler-
klassen bringt der Nutzer im Rahmen der
Modellerzeugung sowie der Modellweiter-
entwicklung durch das sogenannte Tagging
ein.
Fazit„Unser Auto-ML-Tool analysiert alle im
Datenpool vorgehaltenen Daten und leitet
daraus eigenständig ein Modell der Applika tion ab. Anschlie-
ßend schlägt es mehrere auf die Applikation hin optimierte
Lösungen vor. Diese unterscheiden sich im Grad der Wahr-
scheinlichkeit. Der Kunde kann nun selbst entscheiden, welche
vom Tool vorgeschlagene Lösung er verwenden möchte oder ob
er weitere Verfeinerungen anstrebt“, fasst M. Matthesius zusam-
men. Weiter stellt er heraus, dass man sich mit dem Tool auf
ShopfloorApplikationen konzentriere. Als Abgrenzung zwi-
schen Industrial Analytics und Auto-ML-Tool gibt er an, dass die
Komplexität der Applikation und die gewünschte Aussagewahr-
scheinlichkeit die Wahl bestimmen. „Für komplexe Robotik-
applikationen mit einer Fehlertoleranz von nahezu Null und somit
hoher Aussagefähigkeit ist Industrial Analytics mit entsprechen-
der Beratungsleistung vonseiten unserer Analytics-Experten die
richtige Wahl“, informiert M. Matthesius.
ww.weidmueller.com
Visualisierung der Rohdaten in einer Kachelansicht
Michael Matthesius leitet die Division Automation Products & Solutions bei Weidmüller
Bild
: Wei
dmül
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Big Data, Cloud Solutions & Services
63
4/2019 www.digital-factory-journal.de
Internet of Production stellt relevante Daten in den FokusStellen Sie sich vor, Sie könnten einfach eine App befragen, was die effektivsten, besten und kostengünstigsten nächsten Schritte wären, Ihre Produktion zu steuern, umzugestalten und mit nur einem Knopfdruck zu optimieren. Was zu schön klingt, um wahr zu sein, ist für die Aachener Wissenschaftler des Exzellenzclusters „Internet of Production“ (IoP) der RWTH eine der Grundideen, die die Produktion von Morgen bestimmen wird. Digital vernetzt, intelligent kooperierend und mit der Essenz der wichtigsten Daten aus dem Pool der Big Data der Maschine optimal mit Informationen ausgestattet.
„Das IoP bietet die echtzeitfähige, sichere Informations ver-
fügbarkeit aller relevanten Daten zu jeder Zeit, an jedem Ort und
gilt als das Kernstück der Industrie 4.0“, betont Dr. Matthias
Brockmann, Geschäftsführer und COO des Exzellenzclusters.
„Somit ebnet das IoP den Weg in eine neue Ära der Produktion.
Durch die Summe der generierten und aggregierten Daten –
dem volumenstarken ‚Digitalen Schatten‘ der Produktion – ent-
steht Prognosefähigkeit mit dem Ziel einer durchweg kontrollier-
ten Produktion.“, führt der Wissenschaftler am Lehrstuhl für
Werkzeugmaschinen an der RWTH Aachen weiter aus. Dabei
werde überall domänenübergreifendes Wissen generiert und
genutzt – angefangen bei der gesamten Produktentwicklung,
Bild
: Dr.
M. R
iede
l
Bildung, Qualifizierung & Standardisierung 4.0
64
www.digital-factory-journal.de 4/2019
bis hin zur schnellen, fehlerfreien Umsetzung von schnell erfor-
derlichen Veränderungen in der Serienproduktion. Dieser Ansatz
der bedarfsgerechten Datenanalyse und der Anwendung von
Algorithmen des maschinellen Ler-
nens berge großes Potenzial und
wichtige Impulse für die gesamte
Produktionstechnik.
Prof. Rahman Jamal, Business &
Technology Fellow bei National In-
struments, der Anfang des Jahres in
den Industriebeirat dieses Clusters
berufen wurde, verdeutlicht: „Mit
dem Konzept des Internets der Dinge
wurde die Idee auf die physikalische
Welt übertragen. Die direkte Anwen-
dung des IoT-Ansatzes auf die Pro-
duktion ist derzeit nicht zielführend
möglich, da die Produktionstechnik
durch wesentlich mehr Parameter,
aber weniger verfügbare Daten als
andere Big-Data-Domänen geprägt
ist.“, so der Professor. Obwohl in der
modernen Produktionstechnik große
Mengen an Daten vorhanden seien,
seien diese weder einfach zugäng-
lich und interpretierbar noch so ver-
netzt, dass daraus Wissen generiert
werden könne.
Im seit Januar 2019 existierenden
Cluster IoP wird die erfolgreiche Arbeit
des vorherigen Exzellenzclusters
„Integrative Produktionstechnik für
Hochlohnländer“ fortgesetzt, das
sich von 2006 bis 2018 mit der
E ntwicklung innovativer Lösungen
beschäftigte. Dies sollte die Zukunfts-
und Wettbewerbsfähigkeit des hie-
sigen produzierenden Gewerbes ge-
währleisten. Zu den Erfolgen zählen
beispielsweise Entwicklungen neuer
intelligenter Produktionssysteme,
Lösungen zur effizienten Fertigung
kundenindividueller Bauteile, das
durchgängige Product-Life-Cycle
Management sowie die zunehmende
Vernetzung und Kollaboration.
Innerhalb des Clusters wurden zwei externe Beiräte – ein wis-
senschaftlicher und ein Industriebeirat (Industrial Advisory Board,
IAB) – gebildet, die auf Basis der erfolgreichen Maßnahmen im
Alt-Cluster auch weiterhin für eine kontinuierliche, externe, so-
wohl wissenschaftliche, als auch anwendungsorientierte und
praxisnahe und gerade auch praxisrelevante Qualität des Clus-
ters sorgen. Der IAB, aus dem hoch-
rangige Vertreter führender deut-
scher Industrieunternehmen der
Automobil- und Luftfahrtbranche
und dem Maschinen- und Anlagen-
bau den Forschungsarbeiten des
Exzellenzclusters beratend zur Seite
stehen, findet sich jährlich zu seinem
Board Meeting in Aachen ein. Bei
diesen Treffen werden die aktuelle
finanz- und wirtschaftspolitische
Lage sowie die Impulse, die unter
diesen Bedingungen von der Produk-
tionsforschung ausgehen können,
diskutiert. Darüber hinaus sind die
Cluster-Wissenschaftler eng mit
über 90 wissenschaftlichen und
industriellen Vereinigungen verbun-
den. Auf nationaler Ebene sind dies
beispielsweise der VDMA, die Fraun-
hofer-Initiative Industrial Data Space
und die Bitkom. Auf internationaler
Ebene sind die Principal Investigators
(PIs) eng mit Verbandsnetz werken
verbunden, wie der Europäischen
Gesellschaft für Feinwerktechnik
(EUSPEN), dem Internet-Konsortium
für Industrieversuche und dem World-
Wide-Web-Konsortium (W3C-Kon-
sortium), um nur einige Beispiele zu
n ennen. Weitere Kommunikationen
zur Erfüllung der Anforderungen von
nationalen und internationalen Orga-
nisationen wie dem ZVEI oder der
OPC Foundation sind geplant.
Zu den abgedeckten Forschungsbe-
reichen des IoP gehören die Themen
„Infrastruktur“ und „Materialien und
Werkstoffe“ ebenso wie „Produk-
tionstechnik“, „Produktionsmanage-
ment“, „Agile Produktionsentwick-
lung“ und „Integrierte Nutzung“.
„Was die Thematik der Infrastruktur
anbelangt, so ist anzumerken, dass das IoP ein komplexes, sich
entwickelndes soziotechnisches Netzwerk aus miteinander ver-
bundenen Geräten, Software, Datenspeichern und Menschen
Dr. Matthias Brockmann, Geschäftsführer und COO des Exzellenzclusters „Internet of Production“ (IoP) der RWTH Aachen
Prof. Rahman Jamal, Business & Technology Fellow bei National Instruments
Bildung, Qualifizierung & Standardisierung 4.0
65
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als Benutzer und Mitwirkende von Expertenwissen und Feed-
back ist.“, erläutert R. Jamal: „Im Bereich der domänenüber-
greifenden Produktionstechnik und der weltweiten Zusammen-
arbeit geht es tiefer als die typischen Anwendungsfälle
beispielsweise in deutschen Industrie-4.0-Projekten, dem
Industrial Internet Consortium oder den German-/European-
Industrial-Data-Space-Initiativen.“
In Bezug auf die Materialien und Werkstoffe basierten laut
Dr. Brockmann alle Entscheidungen in der Produkt entwicklung,
Produktion und Nutzung auf der Auswahl und dem Verständnis
von Materialien. Dies wiederum ermögliche eine domänen- und
lebenszyklusübergreifende Zusammenarbeit. „Die Auswahl
eines alter nativen Werkstoffs führt zu unterschiedlichen Design-
anforderungen, der Wahl der Fertigungsmaschinen und den
nachfolgenden Produktionsprozessen.“, hebt der COO des
Clusters hervor. „Die prozessabhängige integrierte Geschichte
der Mikrostruktur – z. B. mehrere Phasen in Metallen oder variie-
rende Überstrukturen in Polymeren – und Betriebsumgebung
bestimmen die Gesamtkomponentenleistung bis zum Ende ihrer
Lebensdauer aufgrund lokal inhomogener thermischer, mecha-
nischer und rheologischer Bedingungen.“
Das Gebiet der Produktionstechnik wiederum zeichne sich
durch eine breite Palette hochspezialisierter Technologien aus.
Dazu gehörten das Gießen und das Umformen, aber auch das
Metallschneiden, Spritzgießen, die Extrusion, ebenso das
Weben, das Schweißen und das Walzen, die Elektroerosion, die
physikalische Gasphasenabscheidung, die elektrochemische
Bearbeitung und Lasermaterialabscheidung sowie neue Tech-
nologien wie das Selective Laser-Melting. „Für die einzelnen
Produktionstechnologien existiert umfassendes Expertenwis-
sen, in komplexen Fertigungskontexten sind Details und Wech-
selwirkungen jedoch noch nicht gut verstanden.“, erklärt
Dr. M. Brockmann.
Mit der „Exzellenzstrategie“ soll der Wissenschaftsstandort
Deutschland nachhaltig gestärkt und seine internationale Wett-
bewerbsfähigkeit weiter verbessert werden. Damit wird die
im Rahmen der „Exzellenzinitiative“ (2005-2017) erfolgreich
initiierte Weiterentwicklung und Stärkung der deutschen Univer-
sitäten durch die Förderung wissenschaftlicher Spitzenleistun-
gen, Profilbildung und Kooperationen im Wissenschaftssystem
fortgeführt.
Anschrift der Redaktion:Kaiserleistraße 8 A, 63067 OffenbachTelefon 0 69/84 00 06-0, Telefax 0 69/84 00 06-13 99E-Mail: [email protected]
Redaktion: Dipl.-Ing. Ronald Heinze (Chefredakteur)Dipl.-Ing. Inge Hübner
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DIGITAL FACTORYDAS MAGAZIN FÜR INDUSTRIE 4.0 & IOT JOURNAL
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Bildung, Qualifizierung & Standardisierung 4.0
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Seminar: Digitalisierungsprozesse erfolgreich umsetzenAm 22. und 23. Oktober veranstaltet die Technische Akademie
Esslingen in Ostfildern das Seminar „Digitalisierungsprozesse
erfolgreich umsetzen“. Alle reden von der Digitalisierung, aber
selbst die besten Konzepte scheitern oft in der Umsetzung.
Dabei kann man sich vor allem bei der Digitalisierung keine
Verzögerungen leisten, denn gerade hier rennt die Zeit. Wie
man Barrieren identifiziert, überwindet und erfolgreich Digitali-
sierungsprojekte umsetzt, will dieser praxisnahe Workshop
vermitteln. Zielgruppe sind Team-, Projekt-, Bereichs- und
Abteilungsleiter sowie Geschäftsführer von mittelständischen
Unternehmen.
www.tae.de
3. International VDI Conference
Am 5. und 6. November findet der „3. International VDI Confe-
rence – Digitization in the Process Industry 2019“ in Amster-
dam/Holland statt. Die zunehmende Digitalisierung wird die
Geschäftsmodelle der Prozessindustrie beeinflussen. Dies
eröffnet neue Chancen, stellt Unternehmen jedoch auch vor
Herausforderungen, beispielsweise bezüglich IT-Sicherheit und
Datenschutz. Die Konferenz bringt Experten aus beiden Berei-
chen – der IT- und der Prozessindustrie – zusammen, um diese
Themen zu diskutieren und gemeinsam tragfähige Zukunfts-
strategien zu entwickeln. Teilnehmern wird unter anderem
v ermittelt, welche Innovationen die digitale Transformation im
Anlagenbau und -betrieb mit sich bringt.
www.vdi-wissensforum.de
Industrie-Gipfel
Am 12. und 13. Dezember veranstaltet das Handelsblatt seinen
Industrie-Gipfel bei Thyssenkrupp in Essen. Hier zeigen die
Veranstalter auf, was „Made in Germany“ heute und zukünftig
bedeutet. Denn um ihr Qualitäts- und Innovationsversprechen
halten zu können, muss die deutsche Industrie beginnen, beste-
hende Strukturen und Wertschöpfungsketten neu zu denken.
Mit zukunftsgerichteten Visionen und Strategien werden die
neuen Erfolgsfaktoren greifbarer und dienen als Inspiration für
das eigene Tagesgeschäft.
https://veranstaltungen.handelsblatt.com/industrie
Subscription Economy Konferenz
Am 5. November veranstaltet Zuora die zweite „Subscription
Economy Konferenz“ auf deutschem Boden in München. Die
Veranstaltung steht unter dem Motto „Goodbye Ownership!
Hello, Usership!“. Besagte Subscription Economy bildet das
Fundament neuer Geschäftsmodelle, die aus der digitalen
Transformation entstehen. Entscheider, die in der digitalen
Transformation nicht Mehraufwand sehen, sondern vor allem
neues Wachstum damit generieren wollen, sollten dieses Event
besuchen.
https://de.zuora.com/subscribed/munich-2019
Forum Deutscher Mittelstand
Am 11. und 12. September veranstaltet das Institut für Produk-
tionsmanagement (IPM) mit Siemens als Kompetenzpartner in
Stuttgart das „Forum Deutscher Mittelstand“. Die Digitalisie-
rungskonferenz für den Mittelstand mit Fachausstellung wird
von führenden Unternehmen aus allen Wertschöpfungsstufen
der produzierenden Industrie und Start-ups unterstützt. Als
Redner mit dabei sind unter anderem Klaus Helmrich, Mitglied
des Vorstands der Siemens AG, Dr. Klaus Geißdörfer, Executive
Vice President Industrial Technology bei der ZF Friedrichshafen
AG, Dr. Hans J. Langer, CEO und Chairman der EOS Group,
Dr. Stefan Spindler, Mitglied des Vorstands der Schaeffler AG,
sowie Oliver Zipse, Mitglied des Vorstands der BMW AG.
www.forumdeutschermittelstand.de
Seminar & Workshop
Am 20. November veranstaltet das Haus der Technik in Mün-
chen das Seminar „Fortgeschrittene Methoden der Industrie 4.0
in der Praxis“. Die Veranstaltung gliedert sich in einen theore-
tischen Teil, bei dem die Methoden und Grundlagen der Industrie
4.0 vermittelt werden. Darauf aufbauend werden anhand praxis-
naher Fallbeispiele die Vorteile und Risiken vernetzter Systeme
im industriellen Umfeld aufgezeigt. In einem anschließenden
Workshop werden über ausgewählte Übungsszenarien Umwelt-
Sensoren und Aktuatoren mit einem State-of-the-Art-Cloudsys-
tem vernetzt. Hierbei erfahren die Teilnehmer in einem realen
System, welche Herausforderungen und Risiken bei der Umset-
zung eines Industrie-4.0-Konzepts beachtet werden müssen.
www.hdt.de
Bildung, Qualifizierung & Standardisierung 4.0
Die DNA von Metrofunk für Systemerhalt hinter der Kulisse
Metrofunk Kabel-Union GmbHD-12111 Berlin, Tel. 030 79 01 86 0
[email protected] – www.metrofunk.de
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