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D/661767/2011-ANN2-DE EUROPÄISCHE KOMMISSION GENERALDIREKTION LANDWIRTSCHAFT UND LÄNDLICHE ENTWICKLUNG Direktion J. Audit der Agrarausgaben J.1. Koordinierung themenübergreifender Fragen des Rechnungsabschlusses Brüssel, den 24.06.2011 D(2011)661767 /home/website/convert/temp/co nvert_html/ 5e46fc1cea04482b7861fba5/ document.docDE ZUSAMMENFASSENDER BERICHT _______________________ über die Ergebnisse der Kontrollen der Kommission im Rahmen des Rechnungsabschlusses gemäß Artikel 7 Absatz 4 der Verordnung (EG) Nr. 1258/1999 und Artikel 31 der Verordnung (EG) Nr. 1290/2005

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D/661767/2011-ANN2-DE

EUROPÄISCHE KOMMISSIONGENERALDIREKTION LANDWIRTSCHAFT UND LÄNDLICHE ENTWICKLUNG

Direktion J. Audit der AgrarausgabenJ.1. Koordinierung themenübergreifender Fragen des Rechnungsabschlusses

Brüssel, den 24.06.2011D(2011)661767/tt/file_convert/5e46fc1cea04482b7861fba5/document.docDE

ZUSAMMENFASSENDER BERICHT

_______________________

über die Ergebnisse der Kontrollen der Kommission

im Rahmen des Rechnungsabschlusses

gemäß Artikel 7 Absatz 4 der Verordnung (EG) Nr. 1258/1999

und Artikel 31 der Verordnung (EG) Nr. 1290/2005

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INHALT

________________

1: Einführung

2: Ausfuhrerstattungen

3: Zucker

4: Obst und Gemüse

5: Milcherzeugnisse

6: Interventionsmaßnahmen

7: Wein

8: Tabak

9: Kartoffelstärke

10: POSEI

11: Tierprämien

12: Flächenbezogene Beihilfen / Landwirtschaftliche Kulturpflanzen

13: Cross-Compliance

14: Baumwolle, Flachs und Hanf, Seidenraupen

15: Olivenöl und andere Fette

16: Trockenfutter und Saatgut

17: Entwicklung des ländlichen Raums

18: Verspätete Zahlungen

19: Sonstige Berichtigungen

ANHANG I: Klagen beim Gerichtshof, Schlichtungsverfahren

ANHANG II: Übersicht über die finanziellen Berichtigungen

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1. EINFÜHRUNG

Das Rechnungsprüfungsverfahren der Europäischen Kommission ist ein sehr wichtiges Instrument zur Kontrolle der Ausgaben im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP), das die Wiedereinziehung von Mitteln ermöglicht, die ohne hinreichende Gewähr für die Rechtmäßigkeit der Zahlungen beziehungsweise für die Zuverlässigkeit des Kontroll- und Überprüfungssystems in den Mitgliedstaaten gezahlt wurden.

Die Leistung von Zahlungen, die Erhebung von Abgaben und die Wiedereinziehung aller zu Unrecht geleisteten Zahlungen in Bezug auf den Europäischen Ausrichtungs- und Garantiefonds für die Landwirtschaft (EAGFL), Abteilung Garantie, und den Europäischen Garantiefonds für die Landwirtschaft (EGFL) fallen in die Zuständigkeit der Mitgliedstaaten. Im Rahmen des Rechnungsabschlussverfahrens muss die Kommission hauptsächlich durch Vor-Ort-Kontrollen nachprüfen, ob die Mitgliedstaaten die ihnen aus dem EAGFL zur Verfügung gestellten Mittel ordnungsgemäß verwendet haben. Gemäß Artikel 31 der Verordnung (EG) Nr. 1290/2005 schließt die Kommission Ausgaben der zugelassenen Zahlstellen der Mitgliedstaaten von der Finanzierung durch die Gemeinschaft aus, wenn sie nicht in Übereinstimmung mit den Gemeinschaftsvorschriften getätigt wurden.

Zur Wiedereinziehung der von den betreffenden Mitgliedstaaten zu Unrecht geleisteten Zahlungen erlässt die Kommission Konformitätsbeschlüsse, die die letzte Stufe der Untersuchungen der mit den EAGFL-Rechnungsabschlüssen befassten Stellen bilden. Jedem Beschluss ist ein zusammenfassender Bericht über die abgeschlossenen Untersuchungen beigefügt, anhand dessen nachgeprüft werden kann, ob die Mitgliedstaaten hinsichtlich der Schlussfolgerungen gleich behandelt wurden.

Seit der Erstellung des zusammenfassenden Berichts D/2011/211644 vom 16. März 2011 in Verbindung mit dem Beschluss Nr. 35 hat die Kommission die in dem vorliegenden Bericht beschriebenen Untersuchungen abgeschlossen.

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2. AUSFUHRERSTATTUNGEN

Der Vorschlag für einen Beschluss der Kommission über den Rechnungsabschluss enthält keine Berichtigungen für diesen Sektor.

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3. ZUCKER

Der Vorschlag für einen Beschluss der Kommission über den Rechnungsabschluss enthält keine Berichtigungen für diesen Sektor.

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4. OBST UND GEMÜSE

6.1. Deutschland – Operationelle Programme und Anerkennung von Erzeugerorganisationen

Untersuchung Nr.:FV/2006/303/DE

Rechtsvorschriften: Verordnungen (EG) Nr. 2200/96, Nr. 609/2001,

Nr. 1432/2003 und Nr. 1433/2003

Kontrollbesuch: 13.-17.11.2006

Mitteilungsschreiben: AGRI 4987 vom 21.2.2007

Antwort des Mitgliedstaats: ELV 42.01.18 vom 11.6.2007

Protokoll der bilateralen Besprechung: AGRI 23621 vom 17.9.2007

Antwort auf das Protokoll der bilateralen Besprechung: ELV 42.01.18 vom 23.11.2007

Schlichtungsschreiben: AGRI 27954 vom 20.11.2008

Schlichtungsverfahren: 09/DE/390

Abschlussschreiben: Ares(2010) 042108 vom

27.1.2010 und Ares(2010) 020145 vom 14.1.2010

Dieser zusammenfassende Bericht ist eine Fortsetzung des Berichts, der dem Ausschuss für die Agrarfonds bereits übermittelt wurde und der durch den Beschluss 2010/399/EU der Kommission vom 15.7.2010 (ABl. L 184 vom 17.7.2010, S. 6) abgedeckt ist. Daher sind die wichtigsten Feststellungen und die Zusammenfassung der Argumente des Mitgliedstaats identisch, und die Verweise auf Rechtsvorschriften müssen hier nicht noch einmal wiederholt werden.

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4.1.1. Die wichtigsten Feststellungen

a) Mängel im Kontrollsystem hinsichtlich der Anerkennung von Erzeugerorganisationen

Im System zur Kontrolle der Anerkennung der Erzeugerorganisationen im Land Brandenburg wurden erhebliche Mängel festgestellt. Zwei der drei besuchten Erzeugerorganisationen haben wesentliche Anerkennungskriterien nicht erfüllt. Die Kommissionsdienststellen stellten fest, dass in beiden Erzeugerorganisa-tionen die Vermarktung der Erzeugnisse ihrer Mitglieder nicht so durchgeführt wurde, wie es in den EU-Vorschriften vorgesehen ist. Tatsächlich spielten die Erzeugerorganisationen hier kaum eine Rolle. Teilweise waren die Mitglieder oder Gruppen von Mitgliedern selbst für die Vermarktung ihrer Erzeugung verantwortlich. Auch andere Aufgaben im Zusammenhang mit der Vermarktung, die von einer Erzeugerorganisation übernommen werden sollen, mussten die Erzeuger selbst wahrnehmen.

b) Mängel im Kontrollsystem für operationelle Programme

Nicht beitragsfähige Ausgaben: Kosten der Anpflanzung von Obstbäumen

In einer Erzeugerorganisation wurden zusätzlich zu den Kosten des Pflanzgutes auch die Ausgaben für das Pflanzen (z. B. Bodenvorbereitung, Befestigungs-material, Personalkosten) als Pauschalbeträge in das operationelle Programm aufgenommen. Es hieß, diese Beträge basierten auf unabhängigen Analysen. Hiervon wurden 20 % abgezogen, so dass sich ein Pauschalbetrag von 1,50 EUR pro Baum ergab. Nach Ansicht der Vertreter der Erzeugerorganisation waren diese Kosten Bestandteil der Ausgaben für Pflanzgut.

Die Kommissionsdienststellen wiesen darauf hin, dass in Anhang I der Verordnung (EG) Nr. 1433/2003 die „Ausgaben für Pflanzgut im Falle von Dauerkulturen“, aber keine Pauschalbeträge vorgesehen sind. Ihrer Auffassung nach dürfen deshalb keine Pauschalbeträge verwendet werden, wenn sie nicht ausdrücklich in der Verordnung genannt sind. Außerdem sind Personalkosten nur im Zusammenhang mit Maßnahmen zulässig, die in Anhang I Nummer 4 Buchstabe a oder b der Verordnung (EG) Nr. 1433/2003 genannt werden, was in diesem Fall nicht zutraf.

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Überhöhte Angabe des Wertes der vermarkteten Erzeugung (WVE)

Bei dem Kontrollbesuch stellte sich heraus, dass in einer Erzeugerorganisation der Wert der vermarkteten Erzeugung für ein bestimmtes Programmplanung-sjahr (2004) falsch berechnet worden war; darin enthalten war die Produktion eines Mitglieds, die zum Teil nicht hätte berücksichtigt werden dürfen.

Referenzjahr für den WVE in diesem Programmplanungsjahr war 2002; der Umsatz der polnischen Mitglieder wurde ab Mai 2002 mit erfasst. Dabei waren die polnischen Mitglieder wohl erst ab Oktober 2004 aktive Mitglieder. Außerdem hat die Erzeugerorganisation erst zu diesem Zeitpunkt des Jahres mit der Vermarktung der Produktion seiner Mitglieder begonnen, d.h., als die Produktion fast abgeschlossen war.

4.1.2. Zusammenfassung der Argumente des Mitgliedstaats

a) Mängel im Kontrollsystem hinsichtlich der Anerkennung von Erzeugerorganisationen

Die deutschen Behörden blieben bei ihrem Standpunkt, wonach die beiden Erzeugerorganisationen die Anerkennungskriterien erfüllten. Historische Besonderheiten der Erzeugerorganisationen im Osten Deutschlands wurden angeführt. Außerdem wurde betont, dass es sich um spezialisierte Erzeugerorganisationen handelte; wegen der sensiblen Produkte, mit denen sie zu tun hatten, sei größere Nähe zum Kunden erforderlich gewesen, so dass die Erzeugerorganisationen eine dezentralisierte Struktur benötigten.

Die deutschen Behörden konnten auch nicht erkennen, dass in Bezug auf die von einer Erzeugerorganisation wahrzunehmenden Aufgaben gegen Gemeinschaftsrecht verstoßen wurde.

Zudem argumentierten die deutschen Behörden, dass es nach EU-Recht möglich sei, Aufgaben auszulagern, und dass Erzeugerorganisationen deshalb die Arbeit an die Erzeuger (oder ihre Vermarktungsagenten) delegieren könnten. Danach könnten einzelne Erzeuger für die Lagerung, die Verpackung und den Verkauf ihrer Produkte sowie für Rechnungstellung und Buchführung usw. selbst zuständig bleiben.

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b) Mängel im Kontrollsystem für operationelle Programme

Nicht beitragsfähige Ausgaben: Kosten der Anpflanzung von Obstbäumen

Die deutschen Behörden argumentierten, dass diese Ausgaben Bestandteil der Kosten für das Pflanzgut seien und dass Investitionen von Einzelbetrieben zur Finanzierung gemäß Anhang I Nummer 17 der Verordnung (EG) Nr. 1433/2003 in Betracht kämen. Zudem handelte es sich nach Ansicht der deutschen Behörden bei den Beträgen nicht um Pauschalbeträge im eigentlichen Sinne, da sie auf realen Werten basierten und nach Baumarten differenziert wurden.

Überhöhte Angabe des Wertes der vermarkteten Erzeugung (WVE)

Die deutschen Behörden blieben bei ihrem Standpunkt, dass die Mitgliedschaft der polnischen Erzeuger und ihre Einbeziehung in das operationelle Programm ab 1.5.2004, dem Datum des Beitritts Polens zur EU, möglich gewesen sei, so dass der entsprechende WVE per 1.5.2002 berücksichtigt werden konnte. Darüber hinaus berichteten die deutschen Behörden in der bilateralen Besprechung, dass die Vermarktung der polnischen Produktion vorher in dem betreffenden Zeitraum über ein Tochterunternehmen der Erzeugerorganisation in Polen stattgefunden habe.

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4.1.3. Standpunkt der Kommission vor der Schlichtung – Erste und zweite förmliche Mitteilung

a) Mängel im Kontrollsystem hinsichtlich der Anerkennung von Erzeugerorganisationen

Die Kommissionsdienststellen bleiben bei ihrer Auffassung, dass die beiden fraglichen Erzeugerorganisationen die Produktion ihrer Mitglieder nicht so vermarktet haben, wie es das EU-Recht vorsieht. Sie bleiben dabei, dass eine Erzeugerorganisation nach Maßgabe der Gemeinschaftsvorschriften bei der Vermarktung der Produkte ihrer Mitglieder eine aktive Rolle zu spielen hat. Zwar ist es nicht erforderlich, dass die Erzeugerorganisation sämtliche Verkaufsaktionen selbst übernimmt, doch sie muss ihre Vermittlerrolle erfolgreich wahrnehmen und aktiv an der Festsetzung der Verkaufspreise mitwirken.

In den hier vorliegenden Fällen stellten die Kommissionsdienststellen fest, dass fast alle Aufgaben der Erzeugerorganisationen von den Mitgliedern selbst wahrgenommen wurden. Im Vergleich zur vorherigen (traditionellen) Struktur hatte sich keine wesentliche Änderung vollzogen.

Zum Argument der Aufgabenübertragung stellten die Kommissionsdienststellen klar, dass eine Erzeugerorganisation ihre Aufgaben i) selbst mit eigener (oder angemieteter) Ausrüstung und eigenen Mitarbeitern oder Auftragnehmern wahrnehmen oder ii) einen oder mehrere Dritte damit beauftragen kann, die normalerweise in einem Vertragsverhältnis zu ihr stehen. Bei diesen Dritten handelt es sich üblicherweise um Experten für den betreffenden Bereich. Die Kommissionsdienststellen waren nicht damit einverstanden, dass durch diese Art der „Delegierung“ von Aufgaben die Erzeuger selbst für die Lagerung und Verpackung sowie den Verkauf ihrer Produkte verantwortlich blieben, statt diese Aufgaben an ihre Erzeugerorganisation abzugeben, wie es in den EU-Vorschriften vorgesehen ist.

Anhand weiterer Informationen, die bei den deutschen Behörden angefordert worden waren, stellten die Kommissionsdienststellen zudem fest, dass auch die Anerkennung einer dritten Erzeugerorganisation Mängel aufwies.

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b) Mängel im Kontrollsystem für operationelle Programme

Nicht beitragsfähige Ausgaben: Kosten der Anpflanzung von Obstbäumen

Die Kommissionsdienststellen bleiben bei ihrer Auffassung, dass die Ausgaben für das Anpflanzen von Bäumen nicht beihilfefähig waren.

Überhöhte Angabe des Wertes der vermarkteten Erzeugung (WVE)

Die auf der bilateralen Besprechung geäußerte Annahme, dass die Vermarktung der polnischen Produktion vor Oktober über ein Tochterunternehmen der Erzeugerorganisation in Polen erfolgt war, wurde nicht erhärtet. Vielmehr hat 2004 ein Vertragsagent den größten Teil der polnischen Produktion vermarktet. Die Kommissionsdienststellen schlossen daraus, dass für die Beihilfe keine Obergrenze von 4,1 % des WVE festgesetzt worden war.

c) Finanzielle Konsequenzen

i) Erste förmliche Mitteilung

Die Kommissionsdienststellen haben vorgeschlagen, einen Teil der Ausgaben, die dem EAGFL, Abteilung Garantie, im Rahmen des operationellen Programms gemeldet worden waren, aus der Finanzierung auszuschließen. Die vorgeschlagene finanzielle Berichtigung beläuft sich auf 6 879 176,33 EUR.

ii) Zweite förmliche Mitteilung

Im ersten Schreiben, das den Vorschlag für die finanzielle Berichtigung enthielt, wurden die deutschen Behörden darauf aufmerksam gemacht, dass die Untersuchung FV/2006/303 durch die förmliche Mitteilung nur hinsichtlich der bis zum 15. Oktober 2007 getätigten Ausgaben abgeschlossen wurde, soweit Mängel bei der Anerkennung betroffen waren.

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Hinsichtlich der Ausgaben für das operationelle Programmplanungsjahr 2007, die nach dem 15. Oktober 2007 gezahlt wurden (d.h. Beihilfezahlungen im Haushaltsjahr 2008), wurde die Untersuchung jedoch weitergeführt. Außerdem wurden die deutschen Behörden darüber informiert, dass für diesen Zeitraum eine separate förmliche Mitteilung zu einem späteren Zeitpunkt übermittelt werden würde.

In ihrer zweiten förmlichen Mitteilung haben die Kommissionsdienststellen für den betreffenden Zeitraum vorgeschlagen, einen Teil der Ausgaben wegen der Mängel im Zusammenhang mit der Anerkennung punktuell von der Finanzierung auszuschließen. Die gesamten Ausgaben der drei Erzeugerorganisationen in dem betreffenden Zeitraum sollten aus der Gemeinschaftsfinanzierung ausgeschlossen werden.

Die vorgeschlagene finanzielle Berichtigung beläuft sich auf 846 668,37 EUR.

4.1.4. Schlichtung

Deutschland hat nach der zweiten förmlichen Mitteilung keine Schlichtung beantragt.

4.1.5. Abschließender Standpunkt der Kommission

Die Kommissionsdienststellen bleiben dabei, dass die gesamten Ausgaben im Zusammenhang mit den drei Erzeugerorganisationen bis einschließlich Wirtschaftsjahr 2007, die nach dem 15. Oktober 2007 gezahlt wurden, aus der EU-Finanzierung ausgeschlossen werden müssen. Der für den Ausschluss aus der Gemeinschaftsfinanzierung vorgeschlagene Betrag beläuft sich auf 846 668,37 EUR. Die Berichtigung stellt sich wie folgt dar:

Zahl-stelle

Haushaltsposten Art der Berichtigun

g

Währung Berichtigungs-betrag

Haushaltsjahr 2008

DE07 05 02 08 03 1502 013 punktuell EUR 846 668,37

INSGESAMT 846 668,37

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6.2. Portugal – Beihilferegelung für Verarbeitungserzeugnisse aus Obst und Gemüse (Tomaten)

Untersuchung Nr.: FV/2008/311/PT

Rechtsvorschriften: Verordnungen (EG) Nr. 2200/96, Nr. 2201/96, Nr. 1432/2003, Nr. 1433/2003 und Nr. 1535/2003

Kontrollbesuch: 7.-11.4.2008

Mitteilungsschreiben: AGR 14417 vom 16.6.2008

Antwort des Mitgliedstaats: 70/GPRC/ARCO/2008 vom 18.8.2008

Einladung zur bilateralen Besprechung: AGR 25656 vom 23.10.2008

Antwort auf die Einladung: 310/DAD/UVHF/2008 vom 4.12.2008

Bilaterale Besprechung: 3.12.2008

Protokoll der bilateralen Besprechung: AGR 1997 vom 28.1.2009

Antwort auf das Protokoll der bilateralen Besprechung: 49/GPRC/ARCO/2009 vom 2.5.2009

Schlichtungsschreiben: Ares(2010)263769 vom 18.5.2010

Antrag auf Schlichtung: 016732/2010 vom 18.5.2010

Schlichtungsverfahren: 10/PT/450

Stellungnahme der Schlichtungsstelle: Ares(2010) 908172 vom 6.12.2010

Abschlussschreiben: Ares(2011) 223296 vom 01.03.2011

4.1.6. Die wichtigsten Feststellungen

Anomalien im Verhältnis zwischen Rohstoffen und Endprodukten sind ein Indikator für die Lieferung von Phantommengen. Solche Anomalien lassen sich nur richtig bewerten, wenn sie täglich anhand von Daten aus zuverlässigen Aufzeichnungen berechnet werden.

Besuche bei zwei Verarbeitern haben ergeben, dass die täglichen Verarbeitungserträge nicht festgestellt worden waren, wie es nach Artikel 30 Absatz 1 in Verbindung mit Artikel 31 Absatz 2 Buchstabe c der Verordnung (EG) Nr. 1535/2003 vorgesehen ist.

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4.1.7. Die Argumente des Mitgliedstaats

Während des Rechnungsabschlussverfahrens haben die portugiesischen Behörden argumentiert, dass es unmöglich sei, die täglichen Verarbeitungserträge zuverlässig zu berechnen, und zwar aus mehreren Gründen: Tomaten werden kontinuierlich verarbeitet; bei der Verarbeitung können Verluste auftreten; häufig hat eine Fabrik verschiedene Verarbeitungslinien für verschiedene Endprodukte. Deshalb ließen sich die Verarbeitungserträge erst am Ende des Wirtschaftsjahres feststellen und zwischen den Wirtschaftsjahren vergleichen.

In der bilateralen Besprechung haben die portugiesischen Behörden eine Analyse der Verarbeitungserträge von drei Verarbeitern (den beiden besuchten und einem weiteren) im Wirtschaftsjahr 2006/07 vorgelegt. Ihrer Ansicht nach können diese Erträge als „normal“ angesehen werden. Zu sieben weiteren Verarbeitern wurden spärliche Daten vorgelegt.

4.1.8. Standpunkt der Kommission vor der Schlichtung

Auf der Grundlage der Feststellungen und in Anbetracht aller von den portugiesischen Behörden vorgebrachten Erläuterungen bleiben die Kommissionsdienststellen dabei, dass die festgestellten Verarbeitungserträge (eine Schlüsselkontrolle) nicht angemessen sind:

a) Hinsichtlich der drei Verarbeiter, für die schließlich doch eine genaue Berechnung vorgelegt werden konnte, wurde eine finanzielle Berichtigung von 5 % für überzogen gehalten; da das Risiko für den Fonds begrenzt war, war eine Berichtigung von 2 % angemessen.

b) Hinsichtlich der sieben Verarbeiter, für die keine genaue Analyse vorgelegt worden ist, wurde eine finanzielle Berichtigung von 5 % vorgeschlagen.

Für das Wirtschaftsjahr 2006/07 haben die Kommissionsdienststellen die genannten Pauschalsätze auf die portugiesischen Ausgaben angewandt, gegliedert nach den beiden Gruppen von Verarbeitern auf der Grundlage der verarbeiteten Mengen.

Da für das Wirtschaftsjahr 2007/08 überhaupt keine Analyse der Verarbeitungserträge vorlag, wurde eine finanzielle Berichtigung von 5 % für alle Ausgaben im Rahmen der Maßnahme vorgeschlagen.

Damit betrug die vorgeschlagene finanzielle Berichtigung insgesamt 3 027 219,07 EUR.

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4.1.9. Stellungnahme der Schlichtungsstelle

In ihrem Bericht in der Sache 10/PT/450 hat die Schlichtungsstelle nach Kenntnisnahme der ihr vorgelegten Akte und nach Anhörung der Kommissionsdienststellen und der portugiesischen Behörden darauf hingewiesen, dass ihrem Eindruck nach die beiden Parteien ihre Standpunkte durch Fortsetzung des Dialogs einander annähern könnten.

Die portugiesischen Behörden wären offensichtlich in der Lage, den Kommissionsdienststellen die gleichen Informationen zum Wirtschaftsjahr 2006/07 vorzulegen wie die Angaben, aufgrund derer die Dienststellen für das Wirtschaftsjahr 2007/08 eine Berichtigung von 2 % statt 5 % für bestimmte Verarbeitungsunternehmen vorgeschlagen haben.

Außerdem haben die portugiesischen Behörden nach eigener Aussage den Kommissionsdienststellen alle notwendigen Fakten vorgelegt, die eine Überprüfung der Einhaltung der Pflicht zur Kontrolle der täglichen Erträge aller Betriebe im Wirtschaftsjahr 2007/08 ermöglichen. Die portugiesischen Behörden schließen nicht aus, dass die Vorlage dieser Daten möglicherweise zu Verwirrung geführt hat.

Bei ihrer Anhörung haben die portugiesischen Behörden darauf hingewiesen, dass sie eine pauschale Berichtigung von 2 % für die Ausgaben im Wirtschaftsjahr 2006/07 und eine punktuelle Berichtigung für die Ausgaben im Wirtschaftsjahr 2007/08 in den Fällen akzeptieren könnten, in denen die vorgelegten Informationen auf ungeklärte Anomalien hinweisen.

4.1.10. Abschließender Standpunkt der Kommission

Nach eingehender Analyse des Berichts der Schlichtungsstelle und der von den portugiesischen Behörden nach dem Schlichtungsverfahren vorgelegten zusätzlichen Informationen hat die Kommission beschlossen, ihren Vorschlag für eine finanzielle Berichtigung zu ändern.

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4.1.10.1. Erwägungen zum Standpunkt der Schlichtungsstelle

Nach Meinung der Kommissionsdienststellen haben die portugiesischen Behörden durch die nach ihrer Anhörung durch die Schlichtungsstelle vorgelegten Daten nachgewiesen, dass die Verarbeitungserträge im Wirtschaftsjahr 2007/08 tatsächlich täglich kontrolliert worden sind, wie es nach den Artikeln 30 und 31 der Verordnung (EG) Nr. 1535/2003 vorgesehen ist. Daher muss für das Wirtschaftsjahr 2007/08 keine finanzielle Berichtigung vorgenommen werden.

Für das Wirtschaftsjahr 2006/07 ergibt sich aus den oben angesprochenen zusätzlichen Daten, dass die Verarbeitungserträge kontrolliert worden sind, allerdings erst nachträglich. Auch wenn die Berechnungen gezeigt haben, dass der Fonds keinen Verlust erlitten hat, gehen die Kommissionsdienststellen davon aus, dass die Berechnung anlässlich der Kontrollen in Bezug auf dieses Wirtschaftsjahr hätte erfolgen müssen. Da das Risiko potenzieller fiktiver Lieferungen nicht in der vorgesehenen Zeit kontrolliert wurde, bleibt die Berichtigung von 2 % auf die gesamten Ausgaben in diesem Wirtschaftsjahr bestehen.

4.1.10.2. Finanzielle Berichtigung

Die Berichtigung beläuft sich auf insgesamt 677 636,18 EUR. Sie stellt sich wie folgt dar:

Zahl-stelle Haushaltsposten

Art der Berichtigun

g

Währung Berichtigungs-betrag

Haushaltsjahr 2007PT02 050208061511055 2 %

pauschalEUR 674 661,75

Haushaltsjahr 2008PT02 050208061511055 2 %

pauschalEUR 2 974,43

INSGESAMT 677 636,18

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5. MILCHERZEUGNISSE

5.1. Italien

Untersuchungen Nr.: LA/2006/08/IT und LA/2008/001/IT

Rechtsvorschriften: Verordnungen (EG) Nr. 1788/2003 und Nr. 595/2004

Kontrollbesuche: 18.-22.9.2006 und 3.-7.3.2008

Mitteilungsschreiben: AGRI 009884 vom 17.4.2007 und AGRI D/20272 vom 20.8.2008

Antworten des Mitgliedstaats: ACIU.2007.461 vom 22.6.2007 und ACIU.2008.1530 vom 27.10.2008

Bilaterale Besprechung: 15.1.2009

Protokoll der bilateralen Besprechung: Ares (2009)161355 vom 8.7.2009

Antwort auf das Protokoll der bilateralen Besprechung: ACIU 2009 1230 vom 15.9.2009

Schlichtungsschreiben: Ares155172 vom 24.3.2010

Antrag auf Schlichtung: 11.5.2010

Schlichtungsverfahren: 10/IT/445

Abschlussschreiben: Ares(2010)979992 vom 21.12.2010

5.1.1. Die wichtigsten Feststellungen

Artikel 19 Absatz 3 der Verordnung (EG) Nr. 595/2004 bestimmt Folgendes: „Eine Kontrolle gilt als abgeschlossen, wenn der betreffende Kontrollbericht vorliegt.

Alle Kontrollbesuche müssen innerhalb von 18 Monaten nach Ablauf des betreffenden Zwölfmonatszeitraums fertig gestellt sein.“

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Artikel 22 der Verordnung (EG) Nr. 595/2004 bestimmt Folgendes:

„1. Die Kontrollen gemäß Artikel 21 Absatz 1 müssen zumindest erfassen:

a) 1 % der Erzeuger für den Zwölfmonatszeitraum 2004/05, 2 % der Erzeuger für die folgenden Zwölfmonatszeiträume,

b) 40 % der für den betreffenden Zeitraum vor Berichtigung mitgeteilten Milchmenge,

c) eine repräsentative Probe des Transports der Milch zwischen ausgewählten Erzeugern und Abnehmern.

Die Transportkontrollen gemäß Buchstabe c werden insbesondere beim Entladen in den Molkereien vorgenommen.

2. Die Kontrollen gemäß Artikel 21 Absatz 2 müssen zumindest 5 % der Erzeuger erfassen.

3. Im Laufe eines Fünfjahreszeitraums muss jeder Abnehmer mindestens einmal kontrolliert werden.“

Bei beiden Kontrollbesuchen vor Ort (LA/2006/08/IT und LA/2008/001/IT) stellten die Prüfer der Kommission fest, dass die italienischen Behörden Kontrollen nicht rechtzeitig durchgeführt hatten. Auf der Grundlage der von den italienischen Behörden erhaltenen Daten wurden folgende Kontrollstatistiken erstellt:

Kontrollen 2004/05 (durchzuführen bis 31.9.2006)

Direktverkäufe

RegionVerspätete Kontrolle

n

Kontrollen

insgesamt

% verspätete Kontrollen

LAZIO 3 8 38 %

PUGLIA 3 4 75 %

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Lieferungen bei Erzeugern

Region Verspätete Kontrollen

Kontrollen

insgesamt

% verspätete Kontrolle

n

ABRUZZO 4 12 33 %

PUGLIA 15 30 50 %

Lieferungen bei Abnehmern

RegionVerspätete Kontrolle

n

Kontrollen

insgesamt

% verspätete Kontrolle

n

ABRUZZO 1 4 25 %

EMILIA ROMAGNA 1 52 2 %

FRIULI VENEZIA GIULIA 1 4 25 %

LAZIO 7 14 50 %

MARCHE 1 2 50 %

PUGLIA 9 11 82 %

SARDEGNA 1 3 33 %

VENETO 1 18 6 %

18

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Kontrollen 2005/06 (durchzuführen bis 31.9.2007)

Direktverkäufe

Region Verspätete Kontrollen

Kontrollen

insgesamt

% verspätete Kontrolle

n

CALABRIA 1 2 50 %

LAZIO 1 7 14 %

MARCHE 2 2 100 %

PUGLIA 4 7 57 %

VENETO 1 25 4 %

Lieferungen bei Erzeugern

RegionVerspätete Kontrolle

n

Kontrollen

insgesamt

% verspätete Kontrolle

n

PUGLIA 3 64 5 %

Lieferungen bei Abnehmern

Region Verspätete Kontrollen

Kontrollen

insgesamt

% verspätete Kontrolle

n

ABRUZZO 1 2 50 %

CALABRIA 2 4 50 %

FRIULI VENEZIA GIULIA 1 3 33 %

LAZIO 8 9 89 %

PUGLIA 10 22 45 %

SARDEGNA 1 2 50 %

SICILIA 1 7 14 %

VALLE D'AOSTA 2 5 40 %

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Kontrollen 2006/07 (durchzuführen bis 31.9.2008)

Kontrollen der Direktverkäufe

Region Verspätete Kontrollen

Kontrollen

insgesamt

% verspätete Kontrolle

n

CALABRIA 2 5 40 %

MARCHE 2 2 100 %

PUGLIA 6 10 60 %

VALLE D'AOSTA 6 20 30 %

Lieferungen bei Erzeugern

RegionVerspätete Kontrolle

n

Kontrollen

insgesamt

% verspätete Kontrolle

n

CALABRIA 5 10 50 %

PUGLIA 59 68 87 %

Lieferungen bei Abnehmern

RegionVerspätete Kontrolle

n

Kontrollen

insgesamt

% verspätete Kontrolle

n

CALABRIA 2 3 67 %

FRIULI VENEZIA GIULIA 1 2 50 %

MARCHE 1 1 100 %

PUGLIA 9 21 43 %

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Laut Verordnung gilt eine Kontrolle als abgeschlossen, wenn ein Kontrollbericht vorliegt. Zur Berechnung des Prozentsatzes verspäteter Kontrollen wurden die Daten verwendet, die statt des Eingangs der Kontrollberichte bei der AGEA den Abschluss der Kontrollen durch die italienischen Behörden angeben, was Letzteren zugute kommt, weil der teilweise recht lange Zeitraum dabei unbeachtet bleibt.

Die zur Berechnung verwendeten Daten haben die italienischen Behörden im September 2009 in ihrer Antwort auf das Protokoll der bilateralen Besprechung übermittelt, so dass den italienischen Behörden ein weiteres Jahr (ab dem letzten Kontrollzeitraum) zur Verfügung stand, um Kontrollberichte zusammenzutragen.

5.1.2. Die Argumente Italiens

Die italienischen Behörden bestreiten die Ergebnisse des Kontrollberichts nicht grundsätzlich. Sie haben genaue Analysedaten vorgelegt, um die faktische Grundlage für die Bewertung des Dossiers zu erstellen.

5.1.3. Standpunkt der Kommission vor der Schlichtung

Gemäß den Leitlinien im Dokument VI/5330/97 kann eine pauschale Berichtigung angewandt werden, wenn die Informationen aus einer Untersu-chung zu der Schlussfolgerung führen, „dass der Mitgliedstaat es versäumt hat, die Förderfähigkeit der abgerechneten Anträge adäquat zu überprüfen“ (oder im Falle der Milchquotenregelung „die Richtigkeit der angegebenen Milchlieferungen/Direktverkäufe“),

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und sich die Höhe des finanziellen Verlusts für die EU nicht feststellen lässt. Der vermutliche Verlust für die EU-Fonds (durch die verringerten Einnahmen aus der zusätzlichen Abgabe) muss deshalb durch eine Bewertung des Risikos ermittelt werden, dem sie durch die anhaltenden gravierenden Kontrollmängel ausgesetzt waren. In den Leitlinien werden zwei Kontrollkategorien definiert: Schlüsselkontrollen und Zusatzkontrollen.

Schlüsselkontrollen „sind die körperlichen und administrativen Kontrollen, die erforderlich sind, um die wesentlichen Elemente eines Antrags zu überprüfen, insbesondere die Existenz der Person, die den Antrag stellt, die Erzeugnismenge und die qualitativen Merkmale einschließlich der Einhaltung der Fristen (...)“.

Da einige regionale Behörden Schlüsselkontrollen nicht ordnungsgemäß durchgeführt haben, erscheint es angemessen, sich an die Leitlinien im Dokument VI/5330/97 zu halten. „Wurden zwar alle Schlüsselkontrollen vorgenommen, jedoch nicht in der nach den Verordnungen vorgeschriebenen Zahl, Häufigkeit oder Intensität, so ist eine Berichtigung in Höhe von 5 % gerechtfertigt, weil in diesem Fall der Schluss zulässig ist, dass die Kontrollen nach vernünftigem Ermessen keine ausreichende Gewähr für die Ordnungsmäßigkeit der Anträge bieten und dass die Gefahr eines Verlusts zum Nachteil des Fonds bestand.“

Nach den Leitlinien sollte der Berichtigungssatz auf „den Teil der Ausgaben angewendet werden, für den ein Verlustrisiko bestand“. Da es sich bei der zusätzlichen Abgabe um eine negative Ausgabe oder „recette affectée“ handelt, ist es nicht möglich, eine pauschale Berichtigung auf tatsächlich getätigte Ausgaben anzuwenden, denn bei den „Ausgaben, für die ein Verlustrisiko bestand“, handelt es sich in diesem Fall um die Abgabe, die wegen der mangelhaften Kontrollen möglicherweise nicht erhoben worden ist. Die Kommissionsdienststellen haben die Höhe des Risikos deshalb wie folgt ermittelt:

- Da sich das Risiko auf eine mögliche Mindermeldung der gelieferten oder direkt vermarkteten Milchmengen bezieht, wird der Pauschalsatz auf die geliefer-ten/direkt vermarkteten Milchmengen angewandt, die Italien angegeben hat.

- Dann wird festgestellt, ob die Summe aus der Menge, die sich aus der Berechnung des Pauschalsatzes ergibt, und der angegebenen Menge zu einem Überschuss von Lieferungen/Direktverkäufen gegenüber der nationalen Milchquote führt. Da das Risiko der Mindermeldung in einem Mitgliedstaat, der nahe an oder über der Quote liegt, eindeutig höher ist, spiegelt der höhere Pauschalsatz das Ausmaß des Risikos wider.

- Die finanzielle Konsequenz der errechneten Mengenüberschreitung der Quote ist der Betrag der zusätzlichen Abgabe, die dadurch anfallen würde.

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Bei der Entscheidung über eine angemessene pauschale Berichtigung darf außerdem nicht unberücksichtigt bleiben, dass Italien bereits auf das potenzielle Problem hingewiesen worden war (Untersuchung LA/2004/01, Mitteilungs-schreiben ACIU.2004.503 vom 11.10.2004). Im Dokument 5330/97 heißt es dazu: „Die Tatsache, dass ein Mitgliedstaat seine Kontrollverfahren nicht verbessert, fällt schwerer ins Gewicht, wenn die Kommission ihm bereits mitgeteilt hat, welche Verbesserungen sie für notwendig hält, um den Gemeinschaftshaushalt gegen Betrug und Unregelmäßigkeiten zu schützen.“

Insgesamt stützen sich die Kommissionsdienststellen bei der Bewertung der Regelverstöße in Italien auf die gleiche Begründung für eine pauschale Berichtigung, wie sie im Dokument VI/5330/97 angeführt wird. Da im Falle „negativer“ Ausgaben das Risiko einer Mindermeldung besteht, wird der Prozentsatz jedoch auf die Milchmenge angewandt, die als geliefert oder zum Direktverkauf angeboten gemeldet wurde, und die finanzielle Berichtigung beschränkt sich auf die Menge, die die Quote übersteigt.

In Italien wurden die nationalen Quoten sowohl für Lieferungen als auch für Direktverkäufe in den Milchwirtschaftsjahren 2003/04 und 2004/05 überschritten. Deshalb wird die vollständige Berichtigung der angegebenen Mengen über der Quote liegen, und auf den gesamten Betrag werden zusätzliche Abgaben erhoben. In den Milchwirtschaftsjahren 2005/06 und 2006/07 wurde nur die Lieferquote überschritten; durch den Berichtigungsbetrag für Direktverkäufe wird die Produktion nicht über die Quote für Direktverkäufe angehoben. Deshalb wird die vollständige Berichtigung nur auf die gelieferten Mengen angewandt und wird auf die Direktverkäufe keine Berichtigung angewandt.

Regionalisierung der Berichtigung − Im Dokument VI/5330/97 ist Folgendes vorgesehen:

„Gibt es Gründe für die Annahme, dass der Mangel auf die unzulängliche Anwendung eines von dem Mitgliedstaat genehmigten Kontrollsystems durch eine bestimmte Dienststelle oder eine bestimmte Region beschränkt ist, sollte die Berichtigung auf die Ausgaben, die von dieser Dienststelle bzw. Region kontrolliert werden, beschränkt werden.“

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Deshalb wird davon ausgegangen, dass sich die Berechnung auf die Gesamtmenge der gelieferten Milch nur derjenigen Regionen stützen sollte, die am meisten gegen die Bestimmungen verstoßen haben, indem sie die Kontrollen nicht innerhalb der vorgesehenen Frist durchgeführt haben, so dass hier sicherlich das größte Risiko für fehlerhafte Meldungen besteht, vor allem in den betreffenden Zeiträumen.

Auf die Regionen, in denen verspätete Kontrollen weniger als 30 % ausmachten, wird keine Berichtigung angewandt. Auf die Regionen, in denen verspätete Kontrollen zwischen 30 % und 50 % ausmachten, wird eine Berichtigung von 2 % angewandt. Auf die Region, in der verspätete Kontrollen über 50 % ausmachten, wird eine Berichtigung von 5 % angewandt.

Fortbestehen − Im Dokument AGRI/60637/2006 ist Folgendes vorgesehen:

„Um auch bei weiterbestehenden Mängeln die in der Unterlage VI/5330/97 vorgesehenen pauschalen Berichtigungen in den Fällen, in denen sich die tatsächliche Höhe der unregelmäßigen Zahlungen und somit die Höhe des der Gemeinschaft entstandenen finanziellen Schadens nicht bestimmen lässt, vornehmen zu können, sollen als Leitlinien die nachstehenden Prozentsätze dienen:

- bei einer vorangegangenen Berichtigung von 2   % wird auf den neuen Zeitraum ein Berichtigungssatz von mindestens 3   % angewendet, der sich auf bis zu 5   % erhöhen kann, wenn begründeterweise der Schluss erlaubt ist, dass das Fortbestehen derselben Schwächen bei den Zusatzkontrollen eine verringerte Wirksamkeit der Schlüsselkontrollen nach sich zieht;

- bei einer vorangegangenen Berichtigung von 5   % wird auf den neuen Zeitraum ein Berichtigungssatz von 10   % angewendet“.

Für die Regionen Puglia, Trento und Abruzzo wurden wegen der verspäteten Kontrollen von Lieferungen und Direktverkäufen im Milchwirtschaftsjahr 2002/03 Berichtigungen vorgenommen (Untersuchung LA/2004/01). Für die Region Lazio wurden wegen der verspäteten Kontrollen von Lieferungen im gleichen Wirtschaftsjahr Berichtigungen vorgenommen.

Deshalb wird die für fortbestehende Mängel geltende Regelung auf diese Regionen angewandt.

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Berechnung der finanziellen Berichtigung

Die Angaben zur Milcherzeugung, auf die sich die finanzielle Berichtigung stützt, wurden von den italienischen Behörden in ihrer E-Mail vom 15. September 2009 als Antwort auf das Protokoll der bilateralen Besprechung übermittelt.

Lieferungen

Milchwirtschaftsjahr

Art der Kontrolle Region Berichtigung (EUR)

2004/05 Bei Erzeugern Abruzzo 1 433 721

Puglia 10 795 362

Bei Abnehmern Lazio 14 238 138

Marche 739 456

Puglia 10 795 362

Sardegna 1 501 436

2005/06 Bei Abnehmern Abruzzo 2 647 097

Calabria 916 827

Friuli Venezia Giulia

1 603 613

Lazio 12 955 974

Puglia 5 214 971

Sardegna 3 592 277

Valle d'Aosta 212 754

2006/07 Bei Erzeugern Calabria 845 921

Puglia 9 761 988

Bei Abnehmern Calabria 845 921

Friuli Venezia Giulia

3 708 423

Marche 661 562

Puglia 4 880 994

2004-2007 Alle Insgesamt 70   829   520

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Direktverkäufe

Die Angaben zur Milcherzeugung stammen aus der E-Mail, die die italienischen Behörden am 2.2.2006 übermittelt haben, nachdem die Kommissionsdienst-stellen Informationen angefordert hatten.

Danach beläuft sich die Berichtigung auf 82 862 EUR für Direktverkäufe im Milchwirtschaftsjahr 2004/05.

Die vorgeschlagene Gesamtberichtigung beläuft sich auf -70 912 382 EUR.

5.1.4. Schlichtung

Italien hat die Schlichtung für den Teil der Berichtigung beantragt, der sich auf die Region Lazio bezieht.

In den Schlussfolgerungen zu ihrem Abschlussbericht in der Sache 10/IT/445 vom 11. Oktober 2010 fordert die Schlichtungsstelle „die Kommissionsdienst-stellen auf, ihren Vorschlag für die finanzielle Berichtigung in Anbetracht der Bemerkungen unter den Ziffern 6.3 und 6.4 noch einmal zu überprüfen“.

In ihren Feststellungen merkt die Schlichtungsstelle an, dass sich Italiens Antrag auf Schlichtung nur auf drei der vier Berichtigungsvorschläge für die Region Lazio bezieht. Die Schlichtungsstelle nennt zwei Punkte, die von den Kommissionsdienststellen geklärt werden sollten:

Unter Ziffer 6.3 stellt sie fest, dass die Kommissionsdienststellen ihre Entscheidung für eine Anhebung auf 5 % (gegenüber der nach Dokument AGRI/60637/2006 bestehenden Alternative von 3 %) nicht begründet haben.

Unter Ziffer 6.4 nennt die Schlichtungsstelle den Vorschlag einer Berichtigung von 10 % für die Wirtschaftsjahre 2004/05 und 2005/06 unverständlich, da ihrer Meinung nach die Leitlinien des Dokuments AGRI/60637/2006 nicht vollständig berücksichtigt worden sind; ihrer Auffassung nach bedarf der Standpunkt, wenn er beibehalten werden soll, einer weiteren Begründung.

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5.1.5. Abschließender Standpunkt der Kommission

Die GD AGRI schließt aus den Anmerkungen der Schlichtungsstelle (Ziffer 6.1), dass nur Berichtigungen, die die Region Lazio betreffen, in diesem Schlichtungsverfahren behandelt werden.

Im Hinblick auf die Feststellungen der Schlichtungsstelle unter den Ziffern 6.3 und 6.4 zur Höhe der Berichtigung und zur Anwendung der für fortbestehende Mängel geltenden Regelungen ist anzumerken, dass die italienischen Behörden diese von der Schlichtungsstelle aufgeführten Punkte nicht angesprochen haben.

Im Dokument AGRI/60637/2006 ist zum Fortbestehen Folgendes vorgesehen: „Der erhöhte Berichtigungssatz wird je nach dem Ausmaß des Risikos finanzieller Verluste bemessen. Er wird nicht automatisch angewendet, sondern unter gebührender Berücksichtigung der Schwere der Mängel und etwaiger das Risiko begrenzender Faktoren.“

Was die Ausführungen unter Ziffer 6.3 und die Anmerkungen im Schreiben vom 24.3.2010 betrifft, so heißt es im Dokument AGRI/60637/2006 eindeutig: „als Leitlinien sollen die nachstehenden Prozentsätze dienen“ und „ein Berichtigungssatz (...), der sich auf bis zu 5   % erhöhen kann, wenn begründeterweise der Schluss erlaubt ist, dass das Fortbestehen derselben Schwächen bei den Zusatzkontrollen eine verringerte Wirksamkeit der Schlüsselkontrollen nach sich zieht“.

Da der festgestellte Mangel, der schon seit längerem bestanden hat, keine Zusatzkontrolle (sekundäre Kontrolle), sondern eine Schlüsselkontrolle betrifft, liegt die Entscheidung für den Prozentsatz von 5 % anstelle von 3 % auf der Hand. Außerdem hatte es in dem Sektor schon vorher betrügerische und andere regelwidrige Aktivitäten gegeben, die allem Anschein nach durch die mangelhaften Kontrollen verschärft wurden.

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Was die Ausführungen unter Ziffer 6.4 betrifft, so kommt in der Höhe der Berichtigung zum Ausdruck, dass die Unregelmäßigkeit in Form verspäteter Kontrollen gravierender war als in der Vergangenheit. Für die beiden Wirtschaftsjahre 2004/05 und 2005/06 wurde auf den Mangel damit automatisch der höhere Berichtigungssatz angewendet, der in der früheren Untersuchung festgesetzt worden war (die 2008 beschlossene Berichtigung, auf die die Schlichtungsstelle Bezug genommen hat). Das bedeutet, dass 2004/05 50 % der Kontrollen der Lieferungen bei den Abnehmern und 2005/06 sogar 89 % dieser Kontrollen verspätet stattfanden.

Es geht also nicht darum, den Berichtigungssatz direkt von 2 % auf 10 % zu erhöhen, wie die Schlichtungsstelle meint, sondern die grundlegende Berichtigung auf 5 % statt auf 2 % festzusetzen, da der festgestellte Mangel/die Nichteinhaltung ab den Wirtschaftsjahren 2004/05 sehr viel gravierender war als zuvor1. Insbesondere in diesem Zusammenhang sei daran erinnert, dass der letztlich beschlossene Pauschalsatz von 2 % für Lazio nach der Schlichtung erreicht wurde und dass dabei zudem der „verlängerte“ Meldezeitraum berücksichtigt wurde, der ausnahmsweise zugelassen wurde, um die Schlichtung in dem ersten derartigen Fall zu erleichtern. Zunächst war für Lazio ein jedoch Berichtigungssatz von 5 % vorgeschlagen worden, und aus den erleichterten Melderegeln, die die GD AGRI in der damaligen Untersuchung zugestanden hat, darf jetzt kein doppelter Nutzen gezogen werden.

1 Im Abschlussschreiben zur letzten Untersuchung, bei der sich eine Berichtigung von 2 % ergab, heißt es: „In Lazio wurden von den 32 für Lieferungen vorgesehenen Kontrollen 22 fristgerecht durchgeführt.“

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Schließlich ist der regionalisierte Ansatz zur Berechnung der finanziellen Konsequenzen zweifellos zum Vorteil Italiens, und die Nichtanwendung des jetzt vorgeschlagenen pauschalen Berichtigungssatzes von 10 % für Lazio würde bedeuten, dass die Leitlinien zum Fortbestehen nicht angewandt würden. Selbst wenn man den Aspekt des Fortbestehens beiseite lässt, muss die Kontrollregelung, nach der etwa zwei Drittel der Kontrollen in einem Zeitraum von zwei Jahren verspätet erfolgt sind, nach Maßgabe der Leitlinien im Dokument VI/5330/97 folgendermaßen bewertet werden: „Werden eine oder mehrere Schlüsselkontrollen nicht oder nur so unzulänglich bzw. so selten vorgenommen, dass es absolut unmöglich ist, die Förderfähigkeit eines Antrags zu beurteilen oder eine Unregelmäßigkeit zu verhüten, ist eine Berichtigung in Höhe von 10   % gerechtfertigt , weil in diesem Fall der Schluss zulässig ist, dass nach vernünftigem Ermessen die Gefahr eines sehr hohen und generalisierten Verlusts zum Schaden des EAGFL bestand.“

Deshalb ist der Vorschlag vollkommen logisch und im Einklang mit den Leitlinien.

In Anbetracht der obigen Bemerkungen und Erläuterungen und zumal die Schlichtungsstelle wohl keine stichhaltigen Argumente im Schlichtungsantrag der italienischen Behörden erkennen konnte, bleibt die GD AGRI bei ihrem ursprünglichen Vorschlag einer Berichtigung in Höhe von 70.912.382 EUR.

Haushaltsjahr Haushaltsposten Art der Berichtigung Währung Berichtigungs-

betrag

2005 050301072071140 pauschal EUR -28 708 113

2005 050301072071150 pauschal EUR - 82 862

2006 050212072071141 pauschal EUR -27 143 513

2007 670300002071142 pauschal EUR -14 977 894

Insgesamt -70 912 382

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6. INTERVENTIONSMASSNAHMEN

Der Vorschlag für einen Beschluss der Kommission über den Rechnungsabschluss enthält keine Berichtigungen für diesen Sektor.

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7. WEIN

7.1. Griechenland − Beihilfen für die Umstrukturierung und Umstellung von Rebflächen, für die Destillation und bestimmte Verwendungszwecke von Most

Untersuchung Nr.: VT/VI/2005/07/GR

Rechtsvorschriften: Verordnungen (EG) Nr. 1493/1999,

Nr. 1623/2000, Nr. 1227/2000, Nr. 1282/2001, Nr. 2729/2000 und (EWG) Nr. 2392/86

Kontrollbesuch: 22.6.-1.7.2005

Mitteilungsschreiben: AGR 32829 vom 22.12.2005

Antwort des Mitgliedstaats: Nr. 23626 vom 21.2.2006Protokoll der bilateralen Besprechung: AGR 3206 vom 2.2.2007

Antwort des Mitgliedstaats: Nr. 42398 vom 3.4.2007Mitteilungsschreiben: Ares(2010)72427 vom

10.2.2010Schlichtungsschreiben: Abschlussbericht Cas 10/GR/436 vom 4.10.2010Abschlussschreiben: Ares (2010) 347193 vom 30.03.2011

7.1.1.

Die wichtigsten Feststellungen

a) Die Verzögerung in der Einrichtung und Führung einer Weinbaukartei, mit der Einrichtungen oder Gesellschaften außerhalb der Zahlstelle beauftragt worden sind, behindert die Anwendung des einzigen zuverlässigen Instruments zur Führung und/oder Kontrolle des Weinbaupotenzials in erheblichem Maße. Die für die Kontrolle zuständige Behörde hat, vor allem mangels angemessener EDV-Ausstattung, keinen direkten, eigenständigen Zugang zur Datenbank der Kartei und kann sie daher nicht richtig nutzen.

b) Bei den Beihilfen für Most und Destillation wird vor allem auf die Schwäche bzw. das Fehlen zuverlässiger Kontrollen der Beihilfefähigkeit der eingesetzten Erzeugnisse hingewiesen, zumal es in Griechenland Traubensorten mit doppelter Klassifizierung gibt, von denen einige nicht beihilfefähig sind, da sie nicht dem Weinsektor zugeordnet werden können.

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Hinsichtlich der obligatorischen Destillation oder der Beseitigung der Neben-erzeugnisse der Weinbereitung können die Kontrollen nicht gewährleisten, dass die Bestimmungen der genannten Gemeinschaftsverordnungen eingehalten werden.

c) Hinsichtlich der Umstrukturierung und Umstellung von Rebflächen kann wegen der Mängel bei den Kontrollen der betreffenden Flächen, insbesondere ihrer Vermessung, die Genauigkeit der Beträge der gewährten Gemeinschaftsbeihilfen nicht gewährleistet werden. Außerdem ist bei der von den griechischen Behörden angewandten Berechnungsgrundlage (keine Pauschalzahlung, sondern Zahlung auf der Grundlage der von den Begünstigten vorgelegten Rechnungen) die Realität und die Genauigkeit aller von den Begünstigten der Maßnahme in ihrem Beihilfeantrag aufgeführten Beträge nicht gewährleistet.

7.1.2. Zusammenfassung der Argumente des Mitgliedstaats

a) Die griechischen Behörden haben darauf hingewiesen, dass die Weinbaukartei im November 2003 eingerichtet wurde und die Ausschreibung für die Aktualisierung und die Verwaltung der Datenbank im April 2004 veröffentlicht wurde, dass die Aktualisierung jedoch aus verfahrensrechtlichen Gründen bis zum Zeitpunkt der Untersuchung noch nicht erfolgt war.

b) Die griechischen Behörden akzeptieren die Bemerkungen zur Destillation und zur Verwendung von Most, weisen aber auch darauf hin, dass nach dem Kontrollbesuch erhebliche Anstrengungen unternommen worden seien, um das Problem zu lösen.

Die Anmerkung zur Kontrolle des Alkoholgehalts der beseitigten Nebenerzeugnisse wird von den griechischen Behörden akzeptiert; sie halten die Situation jedoch für weniger gravierend, als sie von den Prüfern dargestellt wurde.

Bezüglich der fehlenden Kontrolle der Beihilfefähigkeit von Weinen aus Traubensorten mit doppeltem oder dreifachem Verwendungszweck weist die griechische Delegation darauf hin, dass Gegenkontrollen vorgenommen würden.

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c) Die griechische Delegation gibt zu, dass die Prüfer der Kommission einige Probleme im Zusammenhang mit der Umstrukturierung und der Umstellung von Rebflächen und vor allem der Qualität der Kontrollen der von der Umstrukturierung betroffenen Flächen aufgezeigt haben. Die griechischen Beamten sind allerdings der Meinung, dass eine gewisse Toleranz beim Vermessen angebracht wäre.

In Bezug auf die Besonderheit der Umstrukturierung von Parzellen, auf denen Sultaninen angebaut werden, wiesen die griechischen Behörden darauf hin, dass die griechische Norm (von den Kommissionsdienststellen als regelwidrig angesehen), die eine Verringerung der umstrukturierten Fläche um 25 % vorsieht, de facto nie angewandt wurde und somit auch keine Wirkung gehabt haben kann, die eine finanzielle Berichtigung rechtfertigen würde.

7.1.3. Standpunkt der Kommission vor der Schlichtung

Verwaltung des Weinbaupotenzials und der gemeinschaftlichen Weinbaukartei

Vor dem Kontrollbesuch wurde den Kommissionsdienststellen versichert, dass die Weinbaukartei funktionstüchtig sei. Das ist jedoch nicht der Fall. Die Verzögerung bei der Einrichtung und Führung der Weinbaukartei, mit der Einrichtungen oder Gesellschaften außerhalb der Zahlstelle beauftragt worden sind, behindert die Anwendung des einzigen zuverlässigen Instruments zur Verwaltung und/oder Kontrolle des Weinbaupotenzials in erheblichem Maße. Die für die Kontrolle zuständige Behörde hat, vor allem mangels angemessener EDV-Ausstattung, keinen direkten, eigenständigen Zugang zur Datenbank der Kartei und kann sie daher nicht richtig nutzen.

Destillationen und Beihilfen für die Verwendung von Most

Im Mittelpunkt der Kontrollen steht die Beihilfefähigkeit der destillierten Erzeugnisse oder Erzeugnisse, für die eine Anreicherungsbeihilfe gewährt wird. In Anbetracht der steuerlichen Aspekte des bei der Destillation gewonnenen Alkohols und der Art des Erzeugnisses (Gefährlichkeit) ist der letztgenannte Aspekt relativ gut geregelt.

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(1) Die Frage der Beihilfefähigkeit der Erzeugnisse ist in Griechenland kein rein theoretisches Problem, da es eine Vielzahl von Sorten mit doppelter Klassifizierung gibt, so dass in manchen Fällen mehrere Beihilferegelungen in Anspruch genommen werden können (z. B. bei Sultaninen). Die einzigen Erzeugnisse, die für Destillationsbeihilfen und andere in der GMO vorgesehene Maßnahmen in Betracht kommen, sind Erzeugnisse aus beihilfefähigen Traubensorten und von beihilfefähigen Rebflächen (vgl. insbesondere Titel II Kapitel I und IV der Verordnung (EG) Nr. 1493/1999).

(2) Nach den Feststellungen des Kontrollbesuchs kann nicht bestätigt werden, dass die Kontrollen die Beihilfefähigkeit der zu Wein verarbeiteten Trauben gewährleisten können. Die Rückverfolgbarkeit zwischen der Herkunfts-parzelle (oder zumindest der Fläche) und den gelieferten/verarbeiteten Trauben ist in den meisten Fällen nicht gegeben. Darüber hinaus besteht seitens der Erzeuger häufig gar kein Interesse, diese Rückverfolgbarkeit zu gewährleisten. Die Hersteller von einfachen Massenweinen (einschließlich Retsina) suchen nach besonders billigem Rohstoff und wenden sich natürlich an die Erzeuger von Traubensorten, die für den Frischmarkt oder zur Trocknung bestimmt sind.

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(3) Hier wird ein Teil der Trauben direkt von den Erzeugern verkauft und somit von der Erntemeldung begleitet. Wenn der Traubenverkauf über Zwischenhändler abgewickelt wird, wird die Rückverfolgbarkeit schwierig oder sogar unmöglich. In dem Fall ist es Aufgabe des Weinherstellers, den Nachweis für die Beihilfefähigkeit der Trauben zu erbringen, aus denen der Wein, für den eine Gemeinschaftsbeihilfe gezahlt wird, hergestellt wurde (die Beihilfefähigkeit hinsichtlich der Destillation und der Anreicherung von Weinen verlangt die Vorlage und die Konformität der Meldungen gemäß Artikel 18 der Verordnung (EG) Nr. 1493/1999 und den maßgeb-lichen Bestimmungen der Verordnung (EG) Nr. 1282/2001, insbesondere Artikel 12).

(4) Bei den besuchten Erzeugern (Kellern) wurde immer wieder die Lieferung von risikobehafteten Sorten (doppelte oder dreifache Klassifizierung wie bei Sultaninen oder Rozaki) festgestellt, ohne dass die Möglichkeit bestand, sich zu vergewissern, ob diese zur Weinherstellung verwendeten Sorten unter Berücksichtigung der Einschränkungen gemäß Artikel 28 der Verordnung (EG) Nr. 1493/1999 auch tatsächlich als beihilfefähig angesehen werden können. Es sei daran erinnert, dass nach der genannten Regelung die über die Höchstmenge der normalen Weinbereitungsmenge hinaus zu Wein verarbeiteten Mengen obligatorisch destilliert werden und nicht mehr vermarktet werden können.

(5) Bei dem Kontrollbesuch wurde eine Vielzahl von Kontrollen vor Ort festgestellt, die fast niemals vernünftige Kontrollergebnisse gewährleisten können. (Beispielsweise wird von dem zur Destillation angelieferten Wein nicht bei jeder Lieferung eine Probe genommen, sondern erst, nachdem alle Lieferungen erfolgt sind.) Auf diese Weise können die maßgeblichen Bestimmungen der Verordnung (EG) Nr. 1493/1999, insbesondere die Artikel 34 und 36 in Verbindung mit den Bestimmungen in Anhang V Abschnitte C und D, nicht eingehalten werden. Ebenso wenig werden mit den zur Destillation angelieferten Weinen die Bestimmungen des Artikels 65 Absatz 8 der Verordnung (EG) Nr. 1623/2000 eingehalten, da nur die gelieferten Partien insgesamt überprüft und analysiert werden und nicht jede einzelne Partie.

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(6) Obligatorische Destillation von Nebenerzeugnissen :

Die Destillation betrifft vor allem Weintrub, während es sich bei Trester zumeist um eine Beseitigung unter Kontrolle handelt.

Tatsächlich besteht die kontrollierte Beseitigung von Trester nur aus einigen Analysen (die sich weder auf alle Wirtschaftsjahre erstrecken noch umfassend sind), um den mittleren Alkoholgehalt zu ermitteln (nach den eingegangenen Informationen wird nur ein Dutzend Partien pro Region in unregelmäßigen Abständen analysiert). Eine Bewertung der beseitigten Mengen oder ihrer Bestimmung erfolgt nicht – anscheinend behalten die Erzeuger den Trester aus der Weinbereitung, um ihn als organischen Dünger zu verwenden oder in Destillierapparaten daraus Tsipouro (Tresterbranntwein) herzustellen.

Die kontrollierte Beseitigung von Nebenerzeugnissen (Trester) ist somit nicht geeignet, die Menge oder die Einhaltung des Mindestalkoholgehalts zu gewährleisten, weder im Einzelnen noch insgesamt.

Umstrukturierung und Umstellung von Rebflächen

Diese Regelung verursacht in Griechenland eine Reihe von Problemen im Zusammenhang mit dem nationalen Rechtsrahmen, dem Verwaltungssystem und den Mängeln bei den Vor-Ort-Kontrollen.

Der nationale Rechtsrahmen, d.h. die interministerielle Entscheidung Nr. 245225 vom 12.6.2003, erlaubt die Umstrukturierung der mit Sultaninen bepflanzten Flächen, für die eine Hektarbeihilfe im Rahmen der Regelung für getrocknete Weintrauben gezahlt wird, zu einer Rebfläche mit Keltertrauben. Die Entscheidung sieht vor, dass in diesem Fall die umstrukturierte Rebfläche um 25 % verringert wird. Abgesehen davon, dass die Einbeziehung von Traubensorten, für die eine Hektarbeihilfe gewährt wird (Verordnung (EG) Nr. 1621/1999), nicht den Bestimmungen der Verordnung (EG) Nr. 1493/1999 entspricht, da sie nicht in deren Geltungsbereich fallen, ist festzustellen, dass die Verringerung der Fläche um 25 % in keinem Fall angewandt worden ist.

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Bei der Verwaltung der Regelung geht Griechenland von den einzelnen Maßnah-men aus. Jede der Maßnahmen (Rodung, Bodenvorbereitung, Neuanpflanzung, Veredelung usw.) wird eigenständig verwaltet, und das Zahlungsverfahren wird für jede Maßnahme getrennt angewandt. Diese Vorgehensweise ist in der Verordnung vorgesehen und bereitet insoweit auch keine Probleme. Sie stützt sich allerdings auf die Weigerung der Beteiligten, das Bankgarantiesystem anzuwenden (wegen der damit verbundenen Kosten), wobei die Begünstigten jedoch verpflichtet sind, die anfallenden Kosten zu begründen. Diese Verpflichtung wirft eine Reihe von Fragen hinsichtlich der tatsächlich angefallenen Kosten auf. Ein Beispiel: bei mehreren der während des Kontrollbesuchs besuchten Begünstigten bestätigen die wiederverwendeten Eisenstäbe, die Zahl der verwendeten Pflanzen oder die Personalkosten nicht den Gesamtbetrag der gewährten Beihilfe.

Die mangelhaften Kontrollen vor Ort wecken Zweifel an der Zuverlässigkeit der Dienststellen, die mit diesen Kontrollen betraut sind. Die Abweichungen zwischen der Fläche, für die ein Beihilfeantrag gestellt wird, und den beim Kontrollbesuch festgestellten Ergebnissen stellen die Realität und/oder die Zuverlässigkeit der Kontrollen in Frage, zumal die Kontrollbehörden wegen der gewählten Verwaltungsform die Fläche ebenso oft vermessen sollten, wie es der Zahl der vorgesehenen Maßnahmen entspricht.

Die Vor-Ort-Kontrollen haben gezeigt, dass bei manchen Maßnahmen zur Umstrukturierung und Neuanpflanzung die einzige Änderung in der Propfunterlage bestand (ohne Änderung der Traubensorte und/oder dass eine mögliche Änderung der Vorgehensweise Gegenstand einer Kontrolle über die Meldung der Erzeugers hinaus gewesen wäre); vgl. hierzu Artikel 11 der Verordnung (EG) Nr. 1493/1999 und Artikel 12 der Verordnung (EG) Nr. 1227/2000.

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7.1.4. Schlichtung

Auf der Grundlage der ihr vorliegenden Informationen und nach Anhörung der Parteien stellt die Schlichtungsstelle fest, dass eine Annäherung der Standpunkte der Kommissionsdienststellen und der griechischen Behörden schwer herzustellen ist, da sich ihre Erklärungen widersprechen. Sie bedauert, dass es den Parteien nicht gelungen ist, ihre Meinungsverschiedenheiten in dieser Sache beizulegen.Nach Hinweisen der griechischen Behörden stellt die Schlichtungsstelle fest, dass zwischen deren Reaktion auf das Protokoll der bilateralen Besprechung und dem Schlichtungsschreiben der Kommissionsdienststellen fast drei Jahre verstrichen sind. Obwohl dieser Zeitraum außerordentlich lang erscheint, was die Schlichtungsstelle bedauert, kann sie daraus keine Konsequenz ziehen, da sie für rechtliche Fragen nicht zuständig ist.

Der Kontrollbesuch fand im Juni 2005 stand, und das Mitteilungsschreiben nach Artikel 8 bezieht sich nur auf die Haushaltsjahre 2004 und 2005. Im Protokoll der bilateralen Besprechung zwischen den beiden Parteien heißt es ausdrücklich: „finanzielle Berichtigungen können für Maßnahmen für den untersuchten Zeitraum verhängt werden“.

Dieser Zeitraum umfasst, wie gesagt, nur die Haushaltsjahre 2004 und 2005. Im gleichen Protokoll kündigen die Kommissionsdienststellen hinsichtlich der Weinbaukartei außerdem an, dass sie die von den griechischen Behörden in deren Schreiben vom 21. Februar 2006 angekündigten Verbesserungen „bei einer späteren Vor-Ort-Kontrolle“ überprüfen werden.

Da die Kommissionsdienststellen den griechischen Behörden angekündigt haben, dass die Untersuchung nur die Haushaltsjahre 2004 und 2005 betreffen werde, und sie die griechischen Behörden über ihre Absicht informiert haben, die Verbesserungen ihres Systems bei einer späteren Vor-Ort-Kontrolle zu überprüfen, nimmt die Schlichtungsstelle an, dass es sich bei der neuen von den Kommissionsdienststellen durchgeführten Untersuchung um die des Jahres 2008 handelt.Diese Untersuchung hätte es normalerweise ermöglichen müssen, die zahlreichen anderen Verbesserungen zu bewerten, die nach Aussage der griechischen Behörden nach dem Kontrollbesuch von 2005 in ihren Kontrollverfahren eingeführt werden sollten. Diese Verbesserungen, die ab 2006 gelten sollten, konnten von den Kommissionsdienststellen bei ihrem Kontrollbesuch 2005 natürlich nicht überprüft werden.Unter diesen Voraussetzungen geht die Schlichtungsstelle davon aus, dass es logischer wäre, die Berichtigungsvorschläge für die Jahre 2006 und 2007 im Anschluss an den Kontrollbesuch 2008 anzuwenden, wenn sich bei dieser Kontrolle die Bemerkungen der Kommissionsdienststellen von 2005 bestätigen sollten.

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Deshalb schlägt die Schlichtungsstelle den Kommissionsdienststellen vor, in diesem Dossier von den Vorschlägen für finanzielle Berichtigungen für 2006 und 2007 abzusehen und sie erneut zu prüfen, wenn die Konsequenzen aus dem Kontrollbesuch 2008 gezogen werden.

7.1.5. Standpunkt der Kommission

Nach der Analyse des Abschlussberichts der Schlichtungsstelle stellt die GD AGRI fest, dass die Schlichtungsstelle die Begründetheit der von den Kommissionsdienststellen vorgeschlagenen Berichtigung und auch die Motive nicht bestreitet, dass sie aber eine erneute Prüfung der Haushaltsjahre empfiehlt, auf die sich die Berichtigung bezieht.

Konkret fordert die Schlichtungsstelle, dass die finanziellen Berichtigungen im Rahmen des laufenden Rechnungsabschlussverfahrens nur auf die Haushaltsjahre 2004 und 2005 bezogen und die Haushaltsjahre 2006 und 2007 im Rahmen einer späteren Untersuchung behandelt werden.

Die Kommissionsdienststellen haben die Haushaltsjahre 2006 und 2007 in ihren Vorschlag für die finanzielle Berichtigung einbezogen, weil die griechischen Be-hörden 2005 eine Ausschreibung zur Verbesserung der Funktionsweise der Wein-baukartei veröffentlicht haben, was beweist, dass diese nicht zufriedenstellend funktionierte. Die Ausschreibung wurde vom nationalen Gericht aufgehoben, und die griechischen Behörden haben das Projekt nicht weiter verfolgt, zumindest nicht bis zum Jahr 2008. Diese Tatsache wurde von den Kommissions-dienststellen als ausreichend angesehen, um die Haushaltsjahre 2006 und 2007 in den vom Rechnungsabschlussverfahren erfassten Zeitraum einzubeziehen.

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Dennoch sind die Kommissionsdienststellen bereit, sich der Empfehlung der Schlichtungsstelle anzuschließen und die finanziellen Berichtigungen nur auf die Haushaltsjahre 2004 und 2005 zu beziehen.

Die endgültige Berichtigung in Höhe von 2 917 742,48 EUR errechnet sich wie folgt:

Haushaltsjahr Haushaltsposten Betroffene Maßnahme

Gesamtausgaben pro Maßnahme (EUR)

Berichtigungs-satz

Berichtigter Betrag (EUR)

05020903611Destillation Art. 29 (& Krise) 2 527 571,44 10 % 252 757,14

05020903612 Destillation Art. 27 289 789,26 10 % 28 978,93050209051630 Beihilfen für Most 3 416 499,81 10 % 341 649,98050209071650 Umstrukturierung 7 139 643,74 10 % 713 964,37

20042004 insgesamt 1 337 350,42

05020903611Destillation Art. 29 (& Krise) 4 719 482,01 10 % 471 948,20

05020903612 Destillation Art. 27 416 460,69 10 % 41 646,07050209051630 Beihilfen für Most 3 710 614,34 10 % 371 061,43050209071650 Umstrukturierung 6 957 363,64 10 % 695 736,36

20052005 insgesamt 1 580 392,06

2004 und 2005 insgesamt 2 917 742,48

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8. TABAK

Der Vorschlag für einen Beschluss der Kommission über den Rechnungsabschluss enthält keine Berichtigungen für diesen Sektor.

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9. KARTOFFELSTÄRKE

Der Vorschlag für einen Beschluss der Kommission über den Rechnungsabschluss enthält keine Berichtigungen für diesen Sektor.

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10. POSEI

Der Vorschlag für einen Beschluss der Kommission über den Rechnungsabschluss enthält keine Berichtigungen für diesen Sektor.

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11. TIERPRÄMIEN

11.1. FRANKREICH

Untersuchung Nr.: AP/2006/07/FR

Rechtsvorschriften: Verordnungen (EG) Nr. 1254/1999, Nr. 2342/1999, Nr. 2419/2001, Nr. 1782/2003, Nr. 796/2004 und Nr. 1760/2000

Kontrollbesuch: 24.-28.4.2006

Mitteilungsschreiben: AGRI 18370 vom 14.7.2006

Antwort des Mitgliedstaats: 5.10.2006

Bilaterale Besprechung: 30.4.2009

Protokoll der bilateralen Besprechung: ARES(2009)200390 vom 7.8.2009

Antwort auf das Protokoll der bilateralen Besprechung: SS/cf nº 3108 AGRAP-RP/835/09 vom 18.11.2009

Schlichtungsschreiben: ARES(2010)283959 vom 27.5.2010

Schlichtungsverfahren: 10/FR/451

Stellungnahme der Schlichtungsstelle: Ares(2010)918471 vom 8.12.2010

Abschlussschreiben: ARES(2011)149060 vom 10.2.2011

11.1.1. Die wichtigsten Feststellungen

11.1.1.1. Mitteilung über Verbringungen

Nach Einschätzung der GD AGRI war die Situation, was die Mitteilungsfristen in Frankreich betrifft, zumindest bis 2007 besorgniserregend. Aus den von den französischen Behörden vorgelegten Zahlen geht hervor, dass die Mitteilungsfristen 2006 und 2007 nur in 83,2 % bzw. in 83,6 % der Fälle eingehalten wurden, auch wenn es sich bei den meisten verspäteten Mitteilungen nicht um Meldungen im Haltungszeitraum handelte.

Die französischen Behörden betonen, dass die Fristen ständig verbessert werden und dass sie aktiv auf eine Verkürzung der Fristen hinarbeiten. Seit 2007 wird das Datum des Eingangs der Mitteilung in der Datenbank BDNI (französische Datenbank zur Identifizierung und Registrierung) erfasst, und 2007 hat sich der Prozentsatz nicht wesentlich verändert.

Nach Meinung der GD AGRI ist eine höherer Prozentsatz von Vor-Ort-Kontrollen jedoch unbedingt erforderlich, um den Bestimmungen von Artikel 26 Absatz 2 Buchstabe b und Absatz 3 der Verordnung (EG) Nr. 796/2004 zu entsprechen. Aus den

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Statistiken für 2006 und 2007 geht jedoch hervor, dass die Kontrollquote zurückgegangen ist (auf 7,04 % bzw. 6,83 %), und damit können die durch die Mängel bei den Mitteilungen in Frankreich verursachten Risiken nicht erfasst werden (2004 und 2005 betrugen die Kontrollquoten noch 13,7 % bzw. 9,88 %). Nach Meinung der französischen Behörden sind die endgültigen Kontrollquoten für ein Jahr höher als die Quoten in den Statistiken, die gemäß Artikel 76 der Verordnung (EG) Nr. 796/2004 am 15. Juli enden.

Hinsichtlich der Sanktionen, die von den französischen Behörden bei Verstößen gegen Bestimmungen zur „Förderfähigkeit“ oder „Cross-Compliance“ nur dann verhängt werden, wenn das Fehlen einer Mitteilung am Tag der Vor-Ort-Kontrolle festgestellt wird, bleibt die GD AGRI bei ihrem nachstehend dargelegten Standpunkt:

Im Hinblick auf die Beihilfefähigkeit muss eine nicht fristgerecht während des Haltungszeitraums erfolgte Mitteilung über die Verbringung eines Tiers, für das ein Antrag gestellt wurde, gemäß der Auslegung von Artikel 138 der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 seit 1999 Sanktionen nach sich ziehen, unabhängig davon, ob die Unregelmäßigkeit durch Abgleich mit der Datenbank oder bei einer Vor-Ort-Kontrolle festgestellt wird.

In Bezug auf die Cross-Compliance schreibt die Verordnung (EG) Nr. 1760/2000 die Einhaltung einer Mitteilungsfrist von sieben Tagen vor, die bei den Vor-Ort-Kontrollen gründlich kontrolliert werden muss. Jede verspätete Mitteilung, die durch Abgleich mit der Datenbank oder bei einer Vor-Ort-Kontrolle festgestellt wird, muss hinsichtlich einer eventuell zu verhängenden Sanktion berücksichtigt werden.

Die französischen Behörden überprüfen Stichproben der Registereintragungen. Dabei geht es nicht um das Fehlen oder den verspäteten Eingang einer Mitteilung, was bei einer systematischen Kontrolle festgestellt werden muss. Nach Meinung der GD AGRI steht das von Frankreich angewandte System nicht im Einklang mit Artikel 138 der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003. So wurden für Tiere, die nicht beihilfefähig waren (weil die Mitteilung nicht fristgerecht im Haltungszeitraum erfolgte), Gelder gezahlt und keine Sanktionen verhängt.

11.1.1.2. Offensichtlicher Irrtum

Die Anwendung des Begriffs „offensichtlicher Irrtum“ scheint nicht im Einklang mit Artikel 12 der Verordnung (EG) Nr. 2419/2003 und Ziffer 2 des Arbeitspapiers der Kommission AGR 49533/2002 zu diesem Begriff zu stehen. In diesem Papier wird dargelegt, dass im Rahmen von Gegenkontrollen mit unabhängigen Datenbanken (z.B. Grundbuch) ermittelte Fehler nicht automatisch oder systematisch als offensichtliche Irrtümer qualifiziert werden dürfen.

Hinsichtlich der von der GD AGRI überprüften Dossiers meinen die französischen Behörden, dass vonseiten der Viehhalter keine Täuschungsabsicht bestanden habe.

Die GD AGRI musste aber feststellen, dass für Tiere, bei denen durch Abgleich festgestellt wurde, dass ein Irrtum vorlag, keine Zahlung erfolgt ist, dass aber auch keine Sanktion verhängt wurde.

11.1.1.3. Überprüfung von Belegen

Dieser Punkt betrifft die Sonderprämie für männliche Rinder und die Schlachtprämie.45

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Bei den 2006 von der GD AGRI beobachteten Vor-Ort-Kontrollen war die automatisch vom System PACAGE erstellte Liste nicht verfügbar. Die französischen Behörden konnten auch nicht angeben, in wie vielen Fällen eine Kontrolle ergeben hatte, dass Belege aus den zwölf Monaten vor der Vor-Ort-Kontrolle fehlten.

Nach Aussage der französischen Behörden soll bei der Vor-Ort-Kontrolle die Genauigkeit der Eintragungen im Bestandsregister durch Kontrolle der Belege überprüft werden. Die französischen Behörden haben einen Runderlass zur Vor-Ort-Kontrolle und die Anweisungen für die Dokumentenkontrolle sowie Angaben zur Anzahl der Tiere vorgelegt, für die eine Sonderprämie für männliche Rinder beantragt worden war, die in den einer Vor-Ort-Kontrolle unterzogenen Betrieben aber nicht festgestellt worden waren. Es sind 1,1 % der Tiere, für die eine Sonderprämie für männliche Rinder beantragt worden war und die vor Ort kontrolliert wurden.

Die GD AGRI stellt fest, dass die Verfahren 2006 nicht systematisch angewandt worden sind und dass anhand der von den französischen Behörden vorgelegten Zahlen nicht festgestellt werden kann, ob es sich bei den Tieren, für die eine Sonderprämie für männliche Rinder beantragt worden war, die aber nicht festgestellt worden waren, um Tiere handelte, die bei der Vor-Ort-Kontrolle vorhanden waren, oder um Tiere, die in den vorangegangenen zwölf Monaten vorhanden gewesen waren, aber am Tag der Vor-Ort-Kontrolle nicht mehr vorhanden waren.

Nach Ansicht der GD AGRI steht die Durchführung der Kontrollen nicht im Einklang mit Artikel 25 Absatz 2 Buchstabe b der Verordnung (EG) Nr. 2419/2001 und Artikel 35 Absatz 2 Buchstabe b der Verordnung (EG) Nr. 796/2004.

11.1.1.4. Elektronisches Register und Mitteilung über Minitel

Die GD AGRI bleibt dabei, dass das Bestandsregister eines Betriebsinhabers, der Minitel (französisches Telekommunikationssystem) anwendet, nicht im Einklang mit Artikel 8 der Verordnung (EG) Nr. 911/2004 steht, weil es insbesondere bei den Meldungen über Minitel keinen schriftlichen Beleg für die Verbringungen wie z. B. Kopien gibt und weil sie nicht auf einem Monitor erscheinen. Es ist also nicht möglich, das Register zu einem bestimmten Datum wiederherzustellen (die Verbringungen lassen sich nicht nachvollziehen, und es ist nicht möglich, das Bestandsregister unter einem früheren Datum oder dem Datum der Kontrolle einzusehen). Dadurch wird verhindert, dass alle Vorschriften für Vor-Ort-Kontrollen gemäß Artikel 35 Absatz 2 Buchstabe b der Verordnung (EG) Nr. 796/2004 eingehalten werden.

11.1.1.5. Besuch im Schlachthof und Abfrage der Datenbank BDNI

Dieser Punkt betrifft nur die Schlachtprämie.

Mit den verfügbaren Instrumenten ist eine Abfrage der Datenbank BDNI zum Zeitpunkt der Eingabe der Daten aus dem Pass in das System des Schlachthofs und somit vor der Schlachtung nicht möglich. Hier besteht ausschließlich im Nachhinein eine Verbindung.

Nach Ansicht der GD AGRI ist die Möglichkeit, die Datenbank BDNI zum Zeitpunkt der Eingabe der Daten aus dem Pass in das System des Schlachthofs abzufragen, ein wichtiges Element für eine wirksame Kontrolle.

Nach Auskunft der französischen Behörden wird die Verordnung, die den Datenaustausch mit der Datenbank BDNI ermöglicht, zurzeit validiert.

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11.1.2. Die Argumente des Mitgliedstaats

Die Argumente der französischen Behörden finden sich unter den jeweiligen Feststellungen.

11.1.3. Standpunkt der Kommission vor der Schlichtung

Auf der Grundlage der getroffenen Feststellungen und unter Berücksichtigung aller von den französischen Behörden vorgelegten Erläuterungen bleibt die Generaldirektion Landwirtschaft und ländliche Entwicklung dabei, dass weiterhin Mängel in Schlüsselkontrollen bestehen. Dies betrifft insbesondere:

– die Überprüfung der Voraussetzungen für die Beihilfefähigkeit und die Nichtanwendung von Sanktionen bei nicht fristgerechter Mitteilung der Verbringung von Tieren während des Haltungszeitraums;

– die mangelhafte Kontrolle der Verbringungen anhand des Bestandsregisters, wenn die Mitteilung über die Verbringung eines Teils des angemeldeten Tierbestands per Minitel erfolgt;

– die Anwendung des Begriffs „offensichtlicher Irrtum“;

– die Überprüfung der Belege;

– den Zugang zur Datenbank BDNI für die Schlachthöfe.

Diese Mängel haben in den Antragsjahren 2004, 2005 und 2006 ein Risiko für den Fonds verursacht. Nach Meinung der GD AGRI lässt sich dieses Risiko im Einklang mit dem Dokument VI/5530/97 am besten durch eine pauschale Berichtigung ausgleichen.

In Dokument VI/5330/07 heißt es: „Wurden zwar alle Schlüsselkontrollen vorgenommen, jedoch nicht in der nach den Verordnungen vorgeschriebenen Zahl, Häufigkeit oder Intensität, so ist eine Berichtigung in Höhe von 5   % gerechtfertigt, weil in diesem Fall der Schluss zulässig ist, dass die Kontrollen nach vernünftigem Ermessen keine ausreichende Gewähr für die Ordnungsmäßigkeit der Anträge bieten und dass die Gefahr eines hohen Verlusts zum Nachteil des Fonds bestand.“

Das Risiko für den Fonds wird jedoch als begrenzt angesehen, da bei den während des Kontrollbesuchs durchgeführten Vor-Ort-Kontrollen nur eine begrenzte Zahl von Tieren gefunden wurde, bei denen ein Irrtum vorlag.

Deshalb schlägt die GD AGRI vor, die Berichtigung für die Antragsjahre 2004, 2005 und 2006 auf 2 % der Rinderprämien auf nationaler Ebene festzusetzen.

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Die gesamten Berichtigungen für die einzelnen Haushaltsjahre stellen sich wie folgt dar:

Zahlstelle HaushaltspostenArt der

Berichtigung

Währung Berichtigungs-betrag

Haushaltsjahr 2005FR06 050302032120032 2 %

pauschalEUR 13 572 845,92

FR06 050302052122070 2 % pauschal

EUR 7 554 360,53

FR06 050302072124009 2 % pauschal

EUR 7 144 282,26

FR06 050302082125063 2 % pauschal

EUR 4 858 913,51

FR06 050302112128044 2 % pauschal

EUR 1 688 335,99

Haushaltsjahr 2006FR06 050302062120033 2 %

pauschalEUR 13 664 169,73

FR06 050302072121122 2 % pauschal

EUR 7 012,11

FR06 050302082122077 2 % pauschal

EUR 7 423 596,44

FR14 050302102124031 2 % pauschal

EUR 6 421 712,79

FR14 050302112125079 2 % pauschal

EUR 4 833 305,22

FR14 050302122128045 2 % pauschal

EUR 1 708 930,04

Haushaltsjahr 2007FR14 050302062120036 2 %

pauschalEUR 13 950 491,98

FR14 050302072121123 2 % pauschal

EUR 24 893,77

FR14 050302082122078 2 % pauschal

EUR 6 644,14

FR14 050302102124033 2 % pauschal

EUR 3 361 138,54

FR14 050302112125082 2 % pauschal

EUR 12 975,22

FR14 050302122128045 2 % pauschal

EUR 3 753,39

Haushaltsjahr 2008FR17 050302062120036 2 %

pauschalEUR - 3 278,66

FR17 050302072121123 2 % pauschal

EUR 36,49

FR17 050302082122076 2 % pauschal

EUR 213,89

FR17 050302102124033 2 % pauschal

EUR 2 944,35

FR17 050302992125082 2 % pauschal

EUR 742,52

FR17 050302992128045 2 % pauschal

EUR - 204,36

INSGESAMT 86 237 815,81

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11.1.4. Stellungnahme der Schlichtungsstelle

Die Schlichtungsstelle äußert sich in den Schlussfolgerungen ihres Abschlussberichts wie folgt:

"6.2 Nach Aussage der französischen Behörden ermöglicht es die Mitteilung über die Verbringung von Tieren per Minitel, das Bestandsregister zu jedem beliebigen Datum mit sämtlichen Verbringungen wiederherzustellen. Die Kommissionsdienst-stellen haben dies offenbar für unmöglich gehalten. Da es hier nur darum geht, Fakten festzustellen, die ein von den Kommissionsdienststellen beschlossenes Verfahren betreffen, schlägt die Schlichtungsstelle den beiden Parteien vor, die Fragen hinsichtlich der Ergänzung des elektronischen Registers über Minitel und der Möglichkeit einer Wiederherstellung des Bestandsregisters zu klären.

Dass im Betrieb keine Papierversion vorhanden ist, entspricht jedoch nicht den Anforderungen des Artikels 8 der Verordnung (EG) Nr. 911/2004. Wenn das elektronische Register es jedoch ermöglicht, das Register vor einer Vor-Ort-Kontrolle wiederherzustellen, kann man wohl davon ausgehen, dass das Risiko für den Fonds so gut wie nicht existent ist.

6.3 Hinsichtlich der Forderung der französischen Behörden, die Ausgaben für die Prämie zur Erhaltung des Milchkuhbestands aus dem Vorschlag für die finanzielle Berichtigung auszuschließen, ist die Schlichtungsstelle der Meinung, dass es aufgrund der von den französischen Behörden vorgelegten statistischen Informationen zur Zahl der Prämienansprüche jedes Betriebsinhabers und zur Zahl der potenziell beihilfefähigen Tiere in seinem Betrieb möglich ist, das durch diese Prämie verursachte reale Risiko für den Fonds einzuschätzen. Sie fordert die Kommissionsdienststellen daher auf, den Dialog mit den französischen Behörden fortzusetzen, um zu prüfen, ob eine punktuelle Berichtigung für die Prämie zur Erhaltung des Milchkuhbestands festgesetzt werden kann.“

11.1.5. Abschließender Standpunkt der Kommission

Zu den Schlussfolgerungen der Schlichtungsstelle stellt die GD AGRI Folgendes fest:

Ziffer 6.2: Das Bestandsregister eines Betriebsinhabers, der Minitel anwendet, steht nicht im Einklang mit Artikel 8 der Verordnung (EG) Nr. 911/911, zumal es bei Mitteilungen über Minitel keinen schriftlichen Beleg für die Verbringungen wie z. B. Kopien gibt und weil sie nicht auf einem Monitor sichtbar gemacht werden können.Der Runderlass zur Vor-Ort-Kontrolle der Rinderbetriebe 2005 mit dem Aktenzeichen DGAL/SDSPA/N2005-8065 ermöglicht es nicht, alle Schlüsselkontrollen nach Artikel 35 Absatz 2 Buchstabe b der Verordnung (EG) Nr. 796/2004 vorzunehmen, insbesondere die Kontrolle der Eintragungen im Register und der Mitteilungen in der elektronischen Datenbank durch Stichproben von Belegdokumenten.

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Ziffer 6.3: Nach Meinung der GD AGRI reichen die vorgelegten Belege nicht aus, um die Prämie zur Erhaltung des Milchkuhbestands von der Berichtigung auszuschließen. Die Mitteilung über Verbringungen aller Rinder ist ein wichtiges Element für die Zuverlässigkeit der Datenbank und zur Bestimmung der Zahl beihilfefähiger Tiere. Die Ersetzung beihilfefähiger Tiere und die Mitteilung über diese Ersetzung müssen ebenfalls innerhalb der Fristen gemäß Artikel 58 Absatz 2 der Verordnung (EG) Nr. 796/2004 erfolgen. Die von den französischen Behörden vorgenommene Abschätzung des Risikos kann nicht als Berechnungsgrundlage für die Berichtigung der Prämie zur Erhaltung des Milchkuhbestands verwendet werden, weil sie nur einen Teil des Risikos abdeckt (Tierhaltungen mit weniger als einem Ersatztier).

Auf der Grundlage der Beobachtungen und der Erläuterungen der französischen Behörden bleibt die GD AGRI dabei, dass die allgemeinen Kontrollbedingungen nicht zufriedenstellend waren und dass vor allem durch die verspätete Mitteilung an die Datenbank über die Verbringung von Tieren in den Wirtschaftsjahren 2004, 2005 und 2006 ein Risiko für den Fonds bestand.

Diese Mängel betreffen Schlüsselkontrollen, für die gemäß Dokument VI/5330/97 im Allgemeinen eine pauschale Berichtigung von 5 % vorgesehen ist. Während der Vor-Ort-Kontrollen war die Zahl der Tiere, bei denen ein Irrtum festgestellt wurde, bezogen auf alle Rinderprämien relativ gering. Deshalb ist nach Einschätzung der GD AGRI eine pauschale Berichtigung von 2 % der Ausgaben für die Rinderprämien am besten geeignet, das Risiko für den Fonds abzudecken.

Die GD AGRI bleibt bei der finanziellen Berichtigung von 86 237 815,81 EUR.

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12. FLÄCHENBEZOGENE BEIHILFEN / LANDWIRTSCHAFTLICHE KULTURPFLANZEN

12.1. ZYPERN

Untersuchungen Nr.: AA/2007/01 AA/2007/31Kontrollbesuch: 8.-12.10.2007 entf.Mitteilungsschreiben: 20.2.2008 19.3.2007 Antworten des Mitgliedstaats: 20.4.2008 25.5.2007Einladung zur bilateralen Besprechung:

11.12.2008

Schlussfolgerungen der bilateralen Besprechung:

10.3.2009

Antwort des Mitgliedstaats: 7.5.2009Schlichtungsschreiben: 18.6.2010Schlichtungsverfahren: 10/CY/441Stellungnahme der Schlichtungsstelle:

Entfällt − Antrag zurückgezogen

Abschlussschreiben: entf.

12.1.1. Die wichtigsten Feststellungen

12.1.1.1. Mängel beim LPIS

Beim Kontrollbesuch hat sich gezeigt, dass die im LPIS-GIS als beihilfefähige Höchstfläche für Zahlungen im Rahmen der Flächenzahlungsregelung (Artikel 2 der Verordnung (EG) Nr. 796/2004) erfasste Fläche zu groß angegeben war. Ursache dafür waren die bei der Einrichtung des Systems verwendeten älteren Bilder und eine nicht korrekte Definition/ Abgrenzung der beihilfefähigen Flächen u. a. während der Vor-Ort-Kontrollen. Gleichzeitig machen die bei den Vor-Ort-Kontrollen festgestellten Mängel deutlich, dass die Angaben nicht ordnungsgemäß aktualisiert worden sind.

Außerdem umfasst das LPIS-GIS nicht die Landschaftsmerkmale, die Zypern gemäß Artikel 30 Absatz 3 der Verordnung (EG) Nr. 796/2004 in die beihilfefähige Fläche für Zahlungen im Rahmen der Flächenzahlungsregelung einbeziehen möchte.

Als Abhilfemaßnahme haben die zyprischen Behörden eine Aktualisierung des LPIS-GIS mit neuem Bildmaterial von 2008 vorgenommen.

Dadurch war die Berechnung aller in den Antragsjahren 2005, 2006 und 2007 zu Unrecht gezahlten Beträge im Rahmen der ersten Säule wie auch der flächenbasierten Zahlungen im Rahmen der zweiten Säule möglich.

12.1.1.2. Vor-Ort-Kontrollen

Umfang der Vor-Ort-Kontrollen

In Anbetracht des Ausmaßes der Unregelmäßigkeiten mussten die zyprischen Behörden ihre Vor-Ort-Kontrollen in den Antragsjahren 2005, 2006 und 2007 ausweiten. Obwohl der Anteil der einer Vor-Ort-Kontrolle unterzogenen

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Betriebsinhaber von 7,6 % (2005) auf 13,5 % (2006) und weiter auf 20 % (2007) gestiegen ist, bleibt die GD AGRI dabei, dass in Anbetracht aller „nicht vorgefundenen“ Flächen in jedem dieser Jahre (2005: 15 % und 2006: 12,5 %) mehr Vor-Ort-Kontrollen notwendig gewesen wären, um den Bestimmungen des Artikels 26 der Verordnung (EG) Nr. 796/2004 zu genügen.Im Antragsjahr 2007 wurden die maßgeblichen Bestimmungen eingehalten, wie den vorgelegten Informationen zu entnehmen ist.

Vor-Ort-Kontrollen mit Fernerkundung

Der Kontrollbesuch ergab zahlreiche Diskrepanzen in den Flächenmessungen, die auf unzulängliche Vor-Ort-Kontrollen durch Fernerkundung hinweisen.

Begrenzung der Parzellenvermessung

Da das Ausmaß der festgestellten Unregelmäßigkeiten auf ein inhärentes Problem mit der Richtigkeit der Informationen im LPIS-GIS hindeutet, bleibt die GD AGRI dabei, dass die gemäß Artikel 29 der Verordnung (EG) Nr. 796/2004 vorgenommene Begrenzung der Vermessung auf 50 % der Parzellen, für die Zahlungen beantragt wurden, in den Antragsjahren 2005 und 2006 nicht als gute Kontrollpraxis angesehen werden kann.

Akzeptierung „nicht beihilfefähiger Flächen“

Die Vor-Ort-Kontrollen haben gezeigt, dass sich die Kontrolleure nicht an die zyprischen Definitionen der Beihilfefähigkeit von Flächen im Rahmen der Flächenzahlungsregelung gehalten haben und dass sie sehr großzügig waren, wenn es darum ging, die Beihilfefähigkeit landwirtschaftlicher Flächen zu akzeptieren. Dies entsprach nicht den Bestimmungen zur Definition landwirtschaftlicher Flächen nach Artikel 2 Nummern 1, 2 und 2a der Verordnung (EG) Nr. 796/2004 und Artikel 143b der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003.

Außerdem wurde festgestellt, dass die als beihilfefähig anerkannten Flächen zum Zeitpunkt der ersten Vor-Ort-Kontrollen (und zum Zeitpunkt der erneuten Durchführung) nicht in Stand gehalten worden waren und somit nicht den detaillierten (zyprischen und) gemeinschaftlichen Standards in Anhang IV der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 entsprachen.

Somit wurden die Vor-Ort-Kontrollen nach Auffassung der GD AGRI nicht nach den Vorgaben der Artikel 23, 29, 30 und 32 der Verordnung (EG) Nr. 796/2004 durchgeführt. Das hat dazu geführt, dass Zahlungen für Flächen bewilligt wurden, die nicht der Definition einer landwirtschaftlichen Fläche gemäß Artikel 2 Nummern 1, 2 und 2a der Verordnung (EG) Nr. 796/2004 und Artikel 143b der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 entsprachen.

Bei der Gesamtbewertung des Risikos ist zu berücksichtigen, dass die im LPIS-GIS vorgenommenen Abhilfemaßnahmen auch die meisten Mängel der Vor-Ort-Kontrollen betreffen. Es wird davon ausgegangen, dass das Restrisiko, das mit jedem nicht aufgedeckten oder im Rahmen der Verbesserung des LPIS-GIS nicht behobenen Mangel verbunden ist, unerheblich ist.

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12.1.2. Die Argumente des Mitgliedstaats

Der Mitgliedstaat hat zugegeben, dass die im LPIS-GIS erfasste Fläche als beihilfefähige Höchstfläche für Zahlungen im Rahmen der Flächenzahlungsregelung faktisch überschätzt war, wie sich aus der Untersuchung zweifelsfrei ergeben hat.

Der Mitgliedstaat hat den Ergebnissen im Großen und Ganzen zugestimmt, aber darauf hingewiesen, dass das entstandene Risiko unter Berücksichtigung der Untersuchung über das LPIS-GIS bewertet werden sollte.

Im Hinblick auf die Sanktionen und das für den Fonds entstandene Risiko sind die zyprischen Behörden der Auffassung, dass Kürzungen und Ausschlüsse im Rahmen der Berechnung des Risikos für den Fonds nicht angerechnet werden dürften, weil das eine Mehrfachverhängung von Sanktionen bedeuten würde. Wenn Betriebsinhaber in Zypern auf der Grundlage der „korrekten“ beihilfefähigen Flächen kontrolliert worden wären, die sich aus den aktualisierten beihilfefähigen Flächen ergeben, wären 2005 einmalig Sanktionen verhängt worden, und ab 2006 hätten sie dann die richtigen Flächen angegeben. Da diese Sanktionen erstmals 2009 auf der Grundlage der aktualisierten beihilfefähigen Flächen angewandt werden, müsste für die Vorjahre 2005, 2006, 2007 und 2008 als Risiko nur der Betrag ermittelt werden, der sich aus der Differenz der beihilfefähigen Flächen und nicht aus den Kürzungen und Ausschlüssen ergibt.

12.1.3. Standpunkt der Kommission vor der Schlichtung

Auf der Grundlage der Feststellungen und unter Berücksichtigung aller Erläuterungen der zyprischen Behörden bleibt die GD AGRI bei ihrem Standpunkt, dass die bei der Funktionsfähigkeit mehrerer Schlüsselkontrollen festgestellten Mängel ein Risiko für den Fonds darstellten.

Im Einklang mit dem Dokument VI/5330/97 hat Zypern das Risiko für den Fonds ermittelt.

Die GD AGRI ist mit dieser Berechnung des Risikos nur teilweise zufrieden. Erstens hat der Kontrollbesuch 2009 gezeigt, dass die Bewertung einiger Parzellen nicht korrekt war, was zu einer Unterschätzung des Risikos geführt hat. Andererseits wurden einige Beträge auch überschätzt.Zweitens beinhalten die berechneten Beträge nicht die anzuwendenden Sanktionen.

In ihrem Schreiben vom 19.4.2010 legten die zyprischen Behörden eine genauere Berechnung des Risikos einschließlich der Sanktionen vor, die gemäß Artikel 73 der Verordnung (EG) Nr. 796/2004 hätten angewandt werden müssen.

Dementsprechend sind folgende Berichtigungen anzuwenden:

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Antragsjahr 2005 2005 2006 2006 2007Haushaltsjahr 2006 2006 2007 2007 2008Erste Säule 757,074.89 CYP 1,781,842.45 € 1,656,910.66 €Zweite Säule 438,582.49 € 440,814.92 € 143,413.65 € 276,215.38 € 582,867.03 €

Sanktionen % 110.25% 110.25% 110.91% 110.91% 115.26%% Betriebsinhaber, die Anomalien feststellen konnten 34.04% 34.04% 29.02% 29.02% 34.88%Sanktionen - Erste Säule 284,123.39 CYP 573,505.27 € 666,122.62 €Sanktionen - Zweite Säule 164,596.06 € 165,433.87 € 46,159.23 € 88,902.91 € 234,328.21 €

Insgesamt Erste Säule

1,041,198.28 CYP 2,355,347.73 € 2,323,033.28 €

Insgesamt Zweite Säule 603,178.56 € 606,248.79 € 189,572.88 € 365,118.29 € 817,195.24 €Insgesamt (CYP) 1,041,198.28

CYP        Insgesamt (EUR) 603,178.56 € 606,248.79 € 2,544,920.61 € 365,118.29 € 3,140,228.53 €1 EUR = 0.585274 CYP

Stellungnahme der Schlichtungsstelle

Die zyprischen Behörden haben die Sache der Schlichtungsstelle vorgelegt, ihren Antrag jedoch zurückgezogen, nachdem die GD AGRI Zypern darüber informiert hat, dass sie die Neuberechnung des sich aus den nicht verhängten Sanktionen ergebenden Risikos akzeptieren werde.

12.1.4. Abschließender Standpunkt der Kommission

Entfällt.

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12.2. ZYPERN

Untersuchung Nr.: AA/2008/04Kontrollbesuch: 10.-14.11.2008Mitteilungsschreiben: 30.1.2009Antwort des Mitgliedstaats: 30.3.2009Einladung zur bilateralen Besprechung:

9.12.2009

Schlussfolgerungen der bilateralen Besprechung:

8.3.2010

Antwort des Mitgliedstaats: 5.5.2010Schlichtungsschreiben:Schlichtungsverfahren: Nicht beantragtStellungnahme der Schlichtungsstelle:

entf.

Abschlussschreiben: entf.

12.2.1. Die wichtigsten Feststellungen

Beim Kontrollbesuch hat sich gezeigt, dass die im LPIS-GIS erfasste beihilfefähige Höchstfläche für Zahlungen im Rahmen der Flächenzahlungsregelung (vgl. Artikel 2 der Verordnung (EG) Nr. 796/2004) zu groß angegeben war. Ursache dafür waren die bei der Einrichtung des Systems verwendeten älteren Bilder und eine nicht korrekte Definition/Abgrenzung der beihilfefähigen Flächen u. a. während der Vor-Ort-Kontrollen in den Jahren vor dem Antragsjahr 2008. Die Wirksamkeit der Gegenkontrollen zur Feststellung der Beihilfefähigkeit von Flächen, für die Zahlungen beantragt worden sind (vgl. Artikel 24 und 30 der Verordnung (EG) Nr. 796/2004), ist deshalb beeinträchtigt. Dadurch ist in Bezug auf das Antragsjahr 2008 ein Risiko für den Fonds entstanden.

Als Abhilfemaßnahme haben die zyprischen Behörden eine Aktualisierung des LPIS-GIS mit neuem Satellitenbildmaterial von 2008 vorgenommen, die im April 2009 abgeschlossen war. 2009 wurde die neue Fläche bereits als Information für die Betriebsinhaber sowie zur Berechnung der Zahlungen herangezogen.

Im Hinblick auf die Schätzung des Risikos für den Fonds im Antragsjahr 2008 haben die zyprischen Behörden ein Verfahren zur nachträglichen Wiedereinziehung durchgeführt.

Hinsichtlich der Sanktionen sind die zyprischen Behörden der Meinung, dass die Betriebsinhaber korrekte Angaben gemacht hätten, wenn das System von Anfang an richtig funktioniert hätte. Deshalb beschränkt sich ihrer Ansicht nach das Risiko für den Fonds gemäß Artikel 68 der Verordnung (EG) Nr. 796/2004 auf die „überzahlte“ Fläche. Dieser Auffassung kann sich die GD AGRI nicht anschließen.

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Deshalb haben die zyprischen Behörden wie in den vorangegangenen Antragsjahren die Sanktionen für die Fälle berechnet, in denen der Betriebsinhaber den Fehler in den von der Behörde vorgelegten Informationen selbst hätte feststellen können, so dass Sanktionen hätten angewandt werden müssen (vgl. Artikel 73 der Verordnung (EG) Nr. 796/2004).

12.2.2. Die Argumente des Mitgliedstaats

Im Abschnitt „Feststellungen“ enthalten.

12.2.3. Standpunkt der Kommission vor der Schlichtung

Auf der Grundlage der Feststellungen und unter Berücksichtigung aller Erläuterungen der zyprischen Behörden bleibt die GD AGRI bei ihrem Standpunkt, dass die in der Funktionsfähigkeit mehrerer Schlüsselkontrollen festgestellten Mängel ein Risiko für den Fonds darstellten.

Im Einklang mit dem Dokument VI/5330/97 hat Zypern das potenzielle Risiko für den Fonds im Antragsjahr 2008 ermittelt. Obwohl hiermit das Risiko nicht genau erfasst ist, stellt diese Berechnung nach Meinung der GD AGRI eine bessere Bewertung des Risikos für den Fonds dar als die pauschale Berichtigung, die gemäß Dokument VI/5330/97 in Anbetracht der gravierenden Feststellungen angewandt werden müsste.

Die Berichtigung im Einzelnen:

Säule Haushaltsposten Betrag der Übererklärung Sanktionen Insgesamt

Erste 050301020000005 1 107 274,86 367 220,67 1 474 495,53Zweite 050405012121001 138 431,20 45 909,83 184 341,03

Insgesamt 1 245 706,06 413 130,50 1 658 836,56

12.2.4. Stellungnahme der Schlichtungsstelle

Entfällt.

12.2.5. Abschließender Standpunkt der Kommission

Entfällt.

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12.3. DÄNEMARK

Untersuchung Nr.: AA/2006/05Kontrollbesuch: 3.-7.7.2006Mitteilungsschreiben: 22.2.2007Antwort des Mitgliedstaats: 20.4.2007Einladung zur bilateralen Besprechung:

4.2.2008

Schlussfolgerungen der bilateralen Besprechung:

16.6.2008

Antwort des Mitgliedstaats: 18.8.2008Schlichtungsschreiben: 8.2.2010 und 20.7.2010Schlichtungsverfahren: Entfällt − Antrag zurückgezogenStellungnahme der Schlichtungsstelle:

entf.

Abschlussschreiben: entf.

12.3.1. Die wichtigsten Feststellungen

12.3.1.1. Mängel beim LPIS-GIS

Damit sie für die Gegenkontrollen gemäß Artikel 24 Absatz 1 Buchstabe c der Verordnung (EG) Nr. 796/2004 genutzt werden können, müssen die Informationen in dem ab 1.1.2005 vorgeschriebenen LPIS-GIS (siehe Artikel 20 der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003) hinsichtlich der Identifizierung der Parzellen und der beihilfefähigen Fläche der Referenzparzellen zuverlässig und genau sein. Das setzt voraus, dass die Referenzparzellen (im Prinzip) stabil sind und dass die Angaben zu ihren Grenzen, zur Gesamtfläche und zur Fläche der nicht beihilfefähigen Elemente korrekt und auf dem neuesten Stand sind. Vor allem, wenn sich die Bodenbedeckung ändert und es dabei um nichtlandwirtschaftliche, bewaldete, bebaute oder nicht kultivierte Flächen geht, muss die Identifizierung wirksam durchgeführt und das LPIS-GIS entsprechend aktualisiert werden.

Der Kontrollbesuch hat gezeigt, dass das angewandte Verfahren nicht in allen Fällen angemessen funktioniert hat: Die Grenzen von Referenzparzellen orientieren sich nicht an den physischen Feldgrenzen; Elemente von weniger als 1 000 m2 sind nicht digitalisiert, und es gibt keine Angaben zu einzelnen beihilfefähigen Elementen, die somit auch nicht in Abzug gebracht werden; Flächen, die nicht als Ackerland im Sinne des Artikels 2 Nummer 1 der Verordnung (EG) Nr. 796/2004 angesehen werden können, sind als beihilfefähige Flächen erfasst.

Dass das LPIS-GIS keine aktuellen Informationen zu beihilfefähigen Flächen liefert, beeinträchtigt die gemäß Artikel 23 Absatz 1 und Artikel 24 Absatz 1 Buchstabe c der Verordnung (EG) Nr. 796/2004 durchzuführenden Gegenkontrollen, so dass es zu unrechtmäßigen Zahlungen für nicht beihilfefähige Flächen kommt. Da Dänemark sich für ein regionales Hybridmodell entschieden hat, besteht zudem das Risiko, dass Betriebsinhabern Ansprüche zugewiesen worden sind, die ihnen nicht zustehen.

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12.3.1.2. Mängel bei den Vor-Ort-Kontrollen

Bei den erneut vorgenommenen Vor-Ort-Kontrollen wurden Abweichungen von der als beihilfefähig anerkannten Fläche festgestellt. Das hat folgende Gründe:

– Mängel beim Kontrollverfahren: beispielsweise folgt die Vermessung anhand der Orthofotografien nicht dem Verlauf des auf dem Foto sichtbaren Rands der Parzelle. Das Verfahren stützt sich auf die falschen Informationen im LPIS-GIS.

– Bei 50 % der Vermessungen, die gemäß Artikel 27 der Verordnung (EG) Nr. 796/2004 durchzuführen sind, wird ein bereits eingerichtetes GPS oder eine frühere On-Screen-Messung verwendet. Diese Vorgehensweise steht nicht im Einklang mit den Artikeln 23 und 30 der Verordnung (EG) Nr. 796/2004, da sie nicht zu korrekten Messergebnissen führt.

– Flächen wurden akzeptiert, die nicht den Bestimmungen der Artikel 5, 54 und 56 der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 und des Artikels 2 Nummern 1, 2 und 2a der Verordnung (EG) Nr. 796/2004 und nicht einmal nationalen Kontrollanweisungen entsprechen.Hierbei handelt es sich um nicht in Betracht kommende Flächen (Marschland, Steilhänge, nicht beihilfefähige, weil zu schmale Abschnitte) und um nicht der Definition landwirtschaftlicher Flächen gemäß Artikel 2 der Verordnung (EG) Nr. 796/2004 entsprechendes Gelände (stark/vollständig von hohem Unkraut/Nes-seln überwuchert, was in manchen Fällen den Eindruck erweckt, die Flächen seien aufgegeben worden).2005 wurden zudem Weideflächen vollständig akzeptiert, wenn <50 % der Dauerweidefläche mit Gras bewachsen war.

Die Vor-Ort-Kontrollen wurden somit nicht im Einklang mit den Bestimmungen der Artikel 23 und 30 der Verordnung (EG) Nr. 796/2004 durchgeführt. Durch diese Nichteinhaltung von Bestimmungen, insbesondere in Verbindung mit den Mängeln im LPIS-GIS, besteht das Risiko, dass regelwidrige Zahlungen erfolgen.

12.3.2. Die Argumente des Mitgliedstaats

12.3.2.1. LPIS

Der Mitgliedstaat stimmt den Ergebnissen zu, weist aber auf die eingeleitete Abhilfemaßnahme und die Analyse der Ergebnisse hin, wonach die Wirkung unerheblich war (da die Betriebsinhaber nicht die gesamte nicht beihilfefähige Fläche angeben, die im LPIS-GIS als beihilfefähig registriert ist).

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12.3.2.2. Vor-Ort-Kontrollen

Hinsichtlich der stillgelegten Flächen wiesen die dänischen Behörden erneut darauf hin, dass nicht bewirtschaftete Flächen sehr schnell von Nesseln usw. überwuchert werden. Um nicht bewirtschaftete Flächen unkrautfrei zu halten, müssten sie jeden Monat gemäht werden. Der von der GD AGRI verlangte Instandhaltungsstandard sei sinnlos und umweltschädlich.

Wenn Flächen fünf Jahre lang „unberührt“ bleiben dürfen, könne man nicht immer ohne Weiteres unterscheiden, ob ein Baum/ein Strauch/unerwünschte Vegetation fünf oder sechs Jahre alt sei. Deshalb hätten sie in Absprache mit den verschiedenen Interessengruppen ihre GLÖZ-Leitlinien entsprechend angepasst. Nach Aussage Dänemarks werde die Produktion auf den betreffenden Flächen vermutlich 2007 oder 2008 wieder aufgenommen.

[Die GD AGRI weist darauf hin, dass es bei ihrer Kritik nicht um die guter Instandhaltung/(Nicht-)Einhaltung der GLÖZ geht. Wichtig ist, dass nicht beihilfefähige (Teile von) Parzellen anerkannt werden, weil dies eine Unregelmäßigkeit darstellt, die zu unrechtmäßigen Zahlungen führt.]

12.3.3. Standpunkt der Kommission vor der Schlichtung

Auf der Grundlage der Ergebnisse und unter Berücksichtigung aller von dem Mitgliedstaat vorgelegten Erklärungen bleibt die GD AGRI dabei, dass die festgestellten Unregelmäßigkeiten ein Risiko für den Fonds darstellten und dass eine pauschale Berichtigung zur Bewertung des Risikos am besten geeignet ist.

Gemäß Dokument VI/5330/97 ist bei einer mangelhaften Schlüsselkontrolle eine pauschale Berichtigung von 5 % vorgesehen. Da die Probleme der Vor-Ort-Kontrollen aber vor allem (Dauer-)Grünland, nicht bewirtschaftete Flächen und stillgelegte Flächen betrafen und das Ergebnis der Untersuchung über die Auswirkungen auf die Zahlungen im Rahmen der Betriebsprämienregelung für die übrige Gesamtheit ein geringeres Risiko ergab, wird das Risiko unterschiedlich bewertet. Danach werden folgende Berichtigungen für die Antragsjahre 2005 und 2006 vorgeschlagen:

– eine pauschale Berichtigung von 5 % für flächenbasierte Beihilfen für Dauergrünland, stillgelegte Flächen und nicht bewirtschaftete Flächen;

– eine pauschale Berichtigung von 2 % für flächenbasierte Beihilfen für die übrige Gesamtheit.

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Folgende Beträge sind auszuschließen:

Antragsjahr Währung Berichtigung2005 DKK 145 767 856,812005 EUR 3 908,132006 EUR 20 172 193,94

Nachdem die dänischen Behörden über die Berichtigung in Kenntnis gesetzt worden waren, legten sie mit Schreiben vom 23.6.2010 eine genauere Berechnung des entsprechenden Risikos vor.

Die Berechnung, die in Zusammenarbeit zwischen der GD AGRI und den dänischen Behörden vorgenommen wurde, stellt sich wie folgt dar:

Jahrha Wert der

Ansprüche Gesamtwert

(DKK)Gesamtwert

(EUR)2005 (DKK/ha)  

1. 5 % Berichtigung für stillgelegte Flächen 8 945,45 2 240,36 20 041 044,512. 5 % Berichtigung für nicht bewirtschaftete Flächen

975,052 623,37

2 557 918,24

3. 5 % Berichtigung für Dauerweiden 10 699,75 989,54 10 587 871,144. LPIS-GIS 2 193,00 2 467,60 5 411 446,804a. Sanktionen − LPIS-GIS 2 193,00 3 280,32 7 193 741,765. Toleranz − Gegenkontrollen 777,00 2 467,60 1 917 325,205a. Sanktionen − Toleranz 777,00 1 148,99 892 765,236. Analyse der Überprüfung der Referenzparzellen − Zufallsstichprobe

4 102,00 2 467,60 10 122 095,20

6a. Sanktionen 4 102,00 3 280,32 13 455 872,642005 Insgesamt     72 180 080,72

2006      

1. 5 % Berichtigung für stillgelegte Flächen

8 945,45 2 238,92 20 028 153,62 2,685,603.09

2. 5 % Berichtigung für nicht bewirtschaftete Flächen

1 775,752 836,68

5 037 239,11 675,450.42

3. 5 % Berichtigung für Dauerweiden

10 699,75

1 097,28

11 740 619,65 1,574,316.09

4. LPIS-GIS 2 170,00

2 660,82

5 773 979,40 774,240.96

4a. Sanktionen − LPIS-GIS 2 170,00 3 537,18 7 675 676,81 1,029,242.225. Toleranz − Gegenkontrollen 893,00

2 660,82

2 376 112,26 318,616.21

5a. Sanktionen − Toleranz 893,00 1 238,96 1 106 390,51 148,357.45

6. Analyse der Überprüfung der Referenzparzellen − Zufallsstichprobe

4 102,00 2 660,82 10 914 683,64 1,463,565.17

6a. Sanktionen 4 102,00

3 537,18

14 509 505,20 1,945,599.82

2006 Insgesamt     79 162 360,21 10,614,991.44

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Für die Punkte 1 bis 3 wurde eine Pauschalberichtigung von 5 % berechnet.

Für die Punkte 4 bis 6 sind punktuelle Berichtigungen vorgesehen.

Die oben angeführte Berichtigung erfolgt unbeschadet sonstiger Rechnungsabschlussverfahren in Bezug auf Ausgaben im Rahmen der zweiten Säule für die betreffenden Antragsjahre.

12.3.4. Stellungnahme der Schlichtungsstelle

Die dänischen Behörden haben die Sache der Schlichtungsstelle vorgelegt, ihren Antrag jedoch zurückgezogen, nachdem die GD AGRI sie darüber informiert hatte, dass sie die geänderte Berechnung akzeptieren werde.

12.3.5. Abschließender Standpunkt der Kommission

Entfällt.

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12.4. DÄNEMARK – Ansprüche

Untersuchung Nr.: DPU/2008/01 DPU-2008-102Kontrollbesuch: entf. entf.Mitteilungsschreiben: 19.5.2008 4.3.2008Antwort des Mitgliedstaats: 17.7.2008 30.4.2008Einladung zur bilateralen Besprechung:

16.10.2008

Schlussfolgerungen der bilateralen Besprechung:

28.1.2009

Antwort des Mitgliedstaats: 3.4.2009 und 3.5.2010Schlichtungsschreiben: Ares 394962 vom 5.7.2010Schlichtungsverfahren: Nicht beantragtStellungnahme der Schlichtungsstelle:

entf.

Abschlussschreiben: entf.

12.4.1. Die wichtigsten Feststellungen

12.4.1.1. Betriebsinhaber-Status von Landeigentümern

Direktbeihilfen können Betriebsinhabern gewährt werden, die der Begriffsbestimmung in Artikel 2 Buchstabe a der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 entsprechen. Die Ausübung einer „landwirtschaftlichen Tätigkeit“ ist Bestandteil dieser Begriffsbestimmung; nach Artikel 2 Buchstabe c der Verordnung handelt es sich dabei um die Erzeugung, die Zucht oder den Anbau landwirtschaftlicher Erzeugnisse oder die Erhaltung von Flächen in gutem landwirtschaftlichen und ökologischen Zustand gemäß Artikel 5 der Verordnung.

Artikel 44 der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 regelt die Nutzung der Zahlungsansprüche, wobei die Mitgliedstaaten auch Artikel 29 derselben Verordnung beachten und sicherstellen müssen, dass keine Zahlung an Betriebsinhaber geleistet wird, die die Voraussetzungen für den Erhalt solcher Zahlungen künstlich geschaffen haben, um einen den Zielen der betreffenden Stützungsregelungen zuwiderlaufenden Vorteil zu erwirken.

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In Anbetracht der oben angeführten Begriffsbestimmung eines Betriebsinhabers ist die GD AGRI grundsätzlich der Meinung, dass es sich bei dem „aktiven“ Betriebsinhaber nicht unbedingt um den Landeigentümer handeln muss. Zudem ist es höchst unwahrscheinlich, dass zwei Personen gleichzeitig als aktive Betriebsinhaber der gleichen Parzelle gelten können, einer im Rahmen der Betriebsprämienregelung und der andere im Rahmen der Regelungen zur Entwicklung des ländlichen Raums.

Die dänischen Behörden stimmen der GD AGRI dahingehend zu, dass für ein und dieselbe Fläche nicht von zwei verschiedenen Betriebsinhabern Ansprüche nach der Betriebsprämienregelung und nach Maßgabe der Agrarumweltmaß-nahmen geltend gemacht werden können. Seit dem Antragsjahr 2007 werden Zahlungen aufgrund der Betriebsprämienregelung und im Rahmen von Maßnahmen zur Entwicklung des ländlichen Raums in einem einzigen Formular beantragt, so dass es nicht mehr möglich ist, dass zwei Betriebsinhaber Ansprüche für dieselbe Parzelle geltend machen. Für das Antragsjahr 2005 haben die dänischen Behörden die Ergebnisse von Gegenkontrollen vorgelegt, aus denen hervorgeht, ob ein Betriebsinhaber sowohl Zahlungsansprüche aufgrund der Betriebsprämienregelung und als auch Beihilfezusagen im Rahmen der Entwicklungsprogramme für den ländlichen Raum erhalten hat. Nach ihrer Aussage kam es in 162 Fällen betreffend eine Fläche von höchstens 560,24 ha zu Konflikten, die von den Behörden gegebenenfalls korrigiert wurden.

Die risikobehaftete Gesamtheit ist jedoch größer als diese 162 identifizierten Fälle. Deshalb bleibt die GD AGRI dabei, dass die dänischen Behörden es unterlassen haben, ein System zu schaffen, um zu prüfen, wie die Übereinstimmung zwischen Landeigentümer und Pächter in der Praxis aussieht, und festzustellen, wer das Land bestellt oder letztlich das Geschäftsrisiko trägt, d. h. wer der „aktive Betriebsinhaber“ ist. Insbesondere die Fälle, in denen Konflikte zwischen Landeigentümern und Pächtern darüber entstanden sind, wer der eigentlich Begünstigte, d. h. der „aktive Betriebsinhaber“ ist, hätten die dänischen Behörden gezielte Kontrollen bei allen neu hinzugekommenen Betriebsinhabern veranlassen müssen, da dies die am stärksten betroffene Gruppe ist.

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In Dänemark hat sich die Gesamtzahl der Antragsteller im Rahmen der Betriebsprämienregelung 2005 (70 378) gegenüber den flächenbezogenen Zahlungen 2004 (47 454) beträchtlich erhöht. Deshalb sind Kontrollen besonders wichtig, mit denen sichergestellt werden kann, dass nur Betriebsinhaber, die der Begriffsbestimmung nach Artikel 2 der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 entsprechen, Ansprüche aufgrund der Betriebsprämien-regelung erhalten. Nach Aussage der dänischen Behörden wurde der Anstieg (48,3 % neue Antragsteller 2005) vor allem durch Landeigentümer (die ihre verpachteten Flächen wieder übernahmen) verursacht, die nie einen Antrag auf flächenbezogene Zahlungen gestellt hatten, doch dann 2005 erfolgreich Zahlungen im Rahmen der Betriebsprämienregelung beantragten.

Somit bestand nach Ansicht der GD AGRI in Dänemark das Risiko, dass die Zahlungsansprüche Begünstigten zugute kamen, denen gar keine zustanden. Die Gesamtheit, die ein Risiko für den Fonds darstellt, besteht aus neuen Betriebsinhabern, die die Betriebsprämienregelung 2005 erstmals genutzt und das System 2006 wieder verlassen haben (nachdem sie Zahlungsansprüche geltend gemacht hatten, wurden die Flächen erneut von den Pächtern angemeldet). Dabei handelt es sich potenziell um Betriebsinhaber / Landeigentümer, die möglicherweise gar kein reales Geschäftsrisiko tragen, die also keine „aktiven Betriebsinhaber“ waren, obwohl sie Zahlungsansprüche geltend machen wollten.

Die dänischen Behörden haben die von diesen Begünstigten 2005 aktivierten Referenzbeträge mit insgesamt 24 856 999,04 DKK angegeben. Alle im ersten Jahr zu Unrecht etablierten Zahlungsansprüche stellen außerdem ein Risiko für den Fonds dar, weil sie in den Folgejahren (bis einschließlich 2009) aktiviert werden können.

Aktivierte Zahlungsansprüche von Landeigentümern, die 2005 die Betriebsprämienregelung genutzt und 2006 aus dem System wieder ausgeschieden sind,

nach Antragsjahren (in DKK): 2005 2006 2007 2008 2009

24 856 999,04 27 032 110,63 26 688 500,13 23 898 073,79 25 870 428,08

12.4.1.2. Nichtlandwirtschaftliche Nutzung angemeldeter Flächen

Direktbeihilfen können Betriebsinhabern gewährt werden, die der Begriffs-bestimmung nach Artikel 2 Buchstabe a der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 entsprechen. Gemäß Artikel 44 Absatz 1 der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 können Zahlungsansprüche nur je Hektar beihilfefähiger Fläche aktiviert werden. Gemäß Artikel 44 Absatz 2 der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 sind für nichtlandwirtschaftliche Tätigkeiten genutzte Flächen (Sport-, Golf-, Camping- oder Flugplätze) nicht beihilfefähig.

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Die GD AGRI hat eine Liste mit Stichproben neuer Begünstigter von Direktzahlungen im Haushaltsjahr 2006 erhalten, die als Club, Campingplatz, Anlage oder Flugplatz aufgeführt sind (93). Diese Liste wurden den dänischen Behörden zur Analyse übermittelt. Die GD AGRI kam zu folgendem Ergebnis:

– Die dänischen Behörden haben die Listen geprüft und anhand derselben Kriterien, die auch die Kommission verwendet hat, 192 Antragsteller (0,3 % aller Antragsteller) in diesen Kategorien ausgemacht.

– Die dänischen Behörden haben Orthofotografien aller 93 Fälle analysiert und diejenigen vor Ort überprüft, bei denen begründete Zweifel bestanden, ob die Fläche landwirtschaftlich genutzt wurde. In diesen Fällen (das gilt insbesondere für alle Flugplätze, einige Golfclubs und Reitclubs) haben die dänischen Behörden die Zahlungsansprüche neu berechnet, zu Unrecht gezahlte Beträge wieder eingezogen und Sanktionen verhängt.Obwohl einige der zu Unrecht gezahlten Beträge eingezogen und Ansprüche neu berechnet wurden, konnte das Risiko nach Ansicht der GD AGRI von den dänischen Behörden nicht angemessen abgedeckt werden, weil die potenzielle Risikogruppe zu groß war (die meisten der vorwiegend zu nichtlandwirtschaftlichen Zwecken verwendeten Flächen wurden möglicherweise von neuen Betriebsinhabern genutzt und angemeldet, die keinen „verdächtigen“ Namen haben).

Die GD AGRI bleibt dabei, dass die dänischen Behörden anhand ihres Kontrollsystems nicht einwandfrei feststellen konnten, für welche nichtlandwirt-schaftlich genutzten Flächen 2005 im Rahmen der Betriebsprämienregelung Zahlungsansprüche geltend gemacht wurden; somit war das System mangelhaft. Auf die Beihilfefähigkeit der von der „zweifelhaften“ Gruppe von Begünstigten angemeldeten Flächen richtete sich nämlich erst besondere Aufmerksamkeit, nachdem Dänemark von der GD AGRI auf deren Beobachtungen aufmerksam gemacht worden war.

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Auf der Grundlage der dänischen Zahlen kommt die GD AGRI zu dem Schluss, dass von neuen Betriebsinhabern, die im ersten Jahr der Anwendung der Betriebsprämienregelung plötzlich in der Lage waren, vorher nicht beihilfefähige Flächen anzumelden, ein besonders hohes Risiko für den Fonds ausgeht. Von neuen Betriebsinhabern angemeldete Weideflächen stellen, was die nichtlandwirtschaftliche Nutzung betrifft, ein besonders hohes Risiko dar. Sie werden deshalb als risikobehaftete Gesamtheit bei der Anwendung einer finanziellen Berichtigung angesehen.

Nach der regelwidrigen Festsetzung der Zahlungsansprüche im Antragsjahr 2005 bedeutet deren Aktivierung in den Folgejahren bis einschließlich 2009 ebenfalls ein Risiko für den Fonds.

Die folgende Tabelle enthält die fraglichen Beträge aufgrund der von den dänischen Behörden vorgelegten Zahlen:

Von neuen Betriebsinhabern aktivierte Beträge insgesamt (nur Weideflächen) in DKK

2005 2006 2007 2008 200954 375 366,53 54 955 536,46 52 943 789,15 49 103 120,32 104 875 234,16

12.4.1.3. Überprüfung des Betriebsinhaber-Status bei Verkäufen mit einer privatrechtlichen Vertragsklausel

Artikel 12 Absatz 5 der Verordnung (EG) Nr. 795/2004 lautet folgendermaßen: „Der Antragsteller weist dem Mitgliedstaat nach, dass er zum Zeitpunkt des Antrags auf Zuweisung von Zahlungsansprüchen Betriebsinhaber im Sinne von Artikel 2 Buchstabe a der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 ist.“

Auf dieser rechtlichen Grundlage hätten die dänischen Behörden nach Meinung der GD AGRI alle Betriebsinhaber überprüfen müssen, die eine privatrechtliche Vertragsklausel unterzeichnet und für 2005 keinen Antrag auf die Betriebsprämie gestellt hatten.

Die dänischen Behörden erläuterten, dass eine zufällig ausgewählte Stichprobe von Betriebsinhabern, die eine privatrechtliche Vertragsklausel unterzeichnet und keinen Antrag auf die Betriebsprämie für 2005 gestellt hatten, überprüft worden sei. 2005 konnten Betriebsinhaber, die ihre Referenzbeträge für Vieh auf andere Betriebsinhaber übertragen wollten, ein Formblatt einsenden, das so konzipiert war, dass es von dem Betriebsinhaber, der seine historische Komponente der Referenzbeträge übertragen wollte, und dem Betriebsinhaber, der sie erhalten sollte, unterzeichnet werden konnte. Das Formblatt ermöglichte es dem Betriebsinhaber nicht, darin anzugeben, welche landwirtschaftliche Tätigkeit er tatsächlich ausübte.

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Dennoch hat die dänische Überprüfung potenzieller Fälle ergeben, dass es in 46 Fällen um eine Übertragung von Referenzbeträgen mit einer privatrechtlichen Vertragsklausel ging ohne Angabe, ob der Verkäufer 2005 als Betriebsinhaber aktiv gewesen war. Deshalb kommt die GD AGRI zu dem Ergebnis, dass der Gesamtwert der übertragenen Referenzbeträge in Höhe von 0,6 Mio. DKK im Jahr, den die dänischen Behörden für diese 46 Fälle angegeben haben, ein Risiko für den Fonds darstellt und die zwischen 2005 und 2009 zu Unrecht gezahlten Beträge daher auf insgesamt 3 Mio. DKK geschätzt werden können.

12.4.2. Die Argumente des Mitgliedstaats

12.4.2.1. Betriebsinhaber-Status

Nach Angaben der dänischen Behörden kamen Antragsteller, die 2005 (als Eigentümer oder Pächter) über beihilfefähige Flächen verfügten und für deren Bewirtschaftung verantwortlich waren, für die Betriebsprämie in Betracht. In Dänemark haben zahlreiche lang- und kurzfristige Pachtverträge Tradition, und der Eigentümer der Flächen muss jedes Jahr darüber entscheiden, ob er selbst die Bewirtschaftung übernimmt oder ob er die Flächen verpachten will. Deshalb konnten Anträge auf die Betriebsprämie nicht abgelehnt werden, wenn der Antragsteller diese Bedingungen erfüllte. Nach Ansicht der dänischen Behörden bieten weder die Verordnung noch nationale Rechtsvorschriften eine rechtliche Grundlage, Anträge allein deshalb abzulehnen, weil die beihilfefähigen landwirtschaftlichen Flächen des Antragstellers vor oder nach 2005 verpachtet waren.

12.4.2.2. Nichtlandwirtschaftliche Nutzung angemeldeter Flächen

2005 verwendete das dänische Amt für Agrar- und Lebensmittelwirtschaft die Begriffsbestimmungen für Betriebsinhaber und landwirtschaftliche Tätigkeit gemäß Artikel 2 Buchstaben a und c der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 und für beihilfefähige Flächen in Hektar gemäß Artikel 44 Absätze 1 und 2 derselben Verordnung als Grundlage für die Zuweisung von Zahlungsansprüchen und die Zahlung von Beihilfen. Etwa die Hälfte der dänischen Betriebsinhaber sind nur als Nebenerwerbslandwirte tätig, so dass sie eventuell mit einer anderen Tätigkeit, z. B. als Campingplatz oder Reitclub registriert sind, obwohl sie den Bestimmungen der Verordnung für die Teilnahme an der Betriebsprämienregelung entsprechen. Deshalb gibt es nach Meinung der Behörden keinen unmittelbaren Grund dafür, Nebenerwerbslandwirte aus der Regelung auszuschließen, wenn sie den Kriterien für die Zuweisung von Zahlungsansprüchen und die Zahlung von Beihilfen nach Maßgabe der Verordnung entsprechen.

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12.4.2.3. Überprüfung des Betriebsinhaber-Status bei Verkäufen mit einer privatrechtlichen Vertragsklausel

Hierauf wurde bereits unter „Feststellungen“ eingegangen.

12.4.3. Standpunkt der Kommission vor der Schlichtung

12.4.3.1. Mangelnde Kontrolle des Betriebsinhaber-Status von Landeigentümern

Es wurde festgestellt, dass durch mangelnde Kontrollen des Betriebsinhaber-Status von Landeigentümern gerade bei neuen Betriebsinhabern, die ihre Tätigkeit nach dem Bezugszeitraum 2005 aufgenommen und 2006 wieder aus dem System ausgeschieden sind, ein besonders hohes und weit verbreitetes Risiko für den Fonds verursacht wird.

Hierbei handelt es sich um einen Mangel in der ordnungsgemäßen Funktionsweise von Schlüsselkontrollen gemäß Dokument VI/5330/97. Dadurch entstand für den Fonds in den Antragsjahren 2005, 2006, 2007, 2008 und 2009 ein Risiko hinsichtlich der betreffenden Gesamtheit (Zahlungsansprüche für Betriebsinhaber, die das System 2005 genutzt haben und 2006 wieder ausgeschieden sind). Nach Auffassung der GD AGRI lässt sich dieses Risiko gemäß Dokument VI/5530/97 am besten durch eine pauschale Berichtigung in Höhe von 5 % quantifizieren. Sie wird auf die risikobehaftete Gesamtheit angewandt, die anhand der Angaben der dänischen Behörden ermittelt wurde.

12.4.3.2. Nichtlandwirtschaftliche Nutzung angemeldeter Flächen

Es wurde festgestellt, dass das Risiko für den Fonds in diesem Fall bei neuen Betriebsinhabern, die ihre Tätigkeit nach dem Referenzzeitraum aufnehmen, besonders hoch ist. Betroffen sind nur Zahlungsansprüche für Weideflächen.

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Es handelt sich um einen Mangel in der ordnungsgemäßen Funktionsweise von Schlüsselkontrollen gemäß Dokument VI/5330/97. Dadurch entstand für den Fonds in den Antragsjahren 2005, 2006, 2007, 2008 und 2009 ein Risiko hinsichtlich der betreffenden Gesamtheit (Zahlungsansprüche, die auf der Grundlage der 2005 von neuen Betriebsinhabern angemeldeten Weideflächen festgestellt wurden). Nach Auffassung der GD AGRI lässt sich dieses Risiko gemäß Dokument VI/5530/97 am besten durch eine pauschale Berichtigung in Höhe von 5 % quantifizieren.

Wenn man davon ausgeht, dass die dänischen Behörden bereits alle zu Unrecht erfolgten Zahlungen, die sie selbst und die GD AGRI im Rahmen dieser Prüfung ausgemacht haben und die bei den Vor-Ort-Kontrollen der dänischen Behörden festgestellt worden sind, wiedereingezogen haben, dürfte das verbleibende Risiko für den Fonds geringer sein.Deshalb wird eine finanzielle Berichtigung von 2 % für alle Ausgaben für die risikobehaftete Gesamtheit in den Antragsjahren 2005, 2006, 2007, 2008 und 2009 vorgeschlagen. Sie wird auf die risikobehaftete Gesamtheit angewandt, die anhand der Angaben der dänischen Behörden ermittelt wurde.

12.4.3.3. Überprüfung des Betriebsinhaber-Status bei Verkäufen mit einer privatrechtlichen Vertragsklausel

Gemäß Dokument VI/5330/97 lässt sich das Risiko für den Fonds am besten durch eine punktuelle Berichtigung bewerten, wenn die tatsächliche Höhe regelwidriger Zahlungen und damit der finanzielle Verlust für den Fonds festgestellt werden können. Auf der Grundlage der Analyse und der dänischen Zahlen schlägt die GD AGRI eine punktuelle Berichtigung wegen der fehlenden Kontrolle des Betriebsinhaber-Status bei Übertragungen aufgrund einer privatrechtlichen Vertragsklausel vor. Die Beträge für das Antragsjahr 2005 wurden wegen Anwendung der 24-Monats-Regelung von der Pauschalberichtigung ausgenommen.

Dies wirkt sich insgesamt wie folgt aus:

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Antrags-jahr

Unterposition im Haushalts-

plan der Kommission

Grundlage für die Berichtigung

Berichtigter Gesamt-betrag (EUR)

Referenz-beträge für

Weideflächen, stillgelegte

Flächen (EUR)

Referenz-beträge für alle

anderen Flächen (EUR)

BerichtigungBerichti-

gungs-betrag (EUR)

Berichti-gungs-betrag (DKK)

Nach Erhebung über flächen-

bezogene Beihilfen

berichtigte Beträge (EUR)*

Nettoeffekt (EUR)

Nettoeffekt (DKK)

2005 05 03 01 01 0000 001

Risikobehaftete Landeigentümer (Zahlungen per 19.5.2006) 10 034,66 1 493,57   5,00 % 74,68 557,28 74,68 0,00 0,00

  8 541,09 427,05 3 186,85 0,00 427,05 3 186,85Nichtlandwirtschaftliche Nutzung von Flächen (Zahlungen per 4.3.2006) 131 972,39

   2,00 % 2 639,45 19 696,62 2 639,45 0,00 0,00

  INSGESAMT           3 141,18 23 440,75 2 714,13 427,05 3 186,85

2006 05 03 01 01 0000 002

Privatrechtliche Vertragsklausel - Überprüfung des Betriebsinhaber-Status 80 459,15     punktuell 80 459,15   0,00 80 459,15

Risikobehaftete Landeigentümer 3 624 967,90 534 718,74   5,00 % 26 735,94   26 735,94 0,00  3 090 249,16 154 512,46     154 512,46

Nichtlandwirtschaftliche Nutzung von Flächen 7 369 459,91     2,00 % 147 389,20   147 389,20 0,00Erstattung aufgrund der Verringerung der risikobehafteten Gesamtheit mit einer pauschalen Berichtigung von 5 % für eine verringerte risikobehaftete Gesamtheit (Weideflächen, stillgelegte Flächen und nicht bebaute Flächen) im Rahmen der Prüfung AA/2006/05 nach Anwendung der punktuellen Berichtigung wegen mangelnder Überprüfungen bei privatrechtlicher Vertragsklausel

 

  -369,71  INSGESAMT           409 096,75   174 125,14 234 601,90  

2007 05 03 01 01 0000 003

Privatrechtliche Vertragsklausel - Überprüfung des Betriebsinhaber-Status 80 483,98     punktuell 80 483,98   0,00 80 483,98

Risikobehaftete Landeigentümer 3 579 994,45 509 100,94   5,00 % 25 455,05   0,00 25 455,05  3 070 893,51 153 544,68   0,00 153 544,68

Nichtlandwirtschaftliche Nutzung von Flächen 7 101 877,85     2,00 % 142 037,56   0,00 142 037,56

  INSGESAMT           401 521,26   0,00 401 521,26  

2008 05 03 01 01 0000 005

Privatrechtliche Vertragsklausel - Überprüfung des Betriebsinhaber-Status 80 417,10     punktuell 80 417,10   0,00 80 417,10

Risikobehaftete Landeigentümer 3 203 022,85 342 392,17   5,00 % 17 119,61   0,00 17 119,61  2 860 630,68 143 031,53   0,00 143 031,53

Nichtlandwirtschaftliche Nutzung von Flächen 6 581 217,29     2,00 % 131 624,35   0,00 131 624,35

  INSGESAMT           372 192,58   0,00 372 192,58  

2009 05 03 01 01 0000 007

Privatrechtliche Vertragsklausel - Überprüfung des Betriebsinhaber-Status 80 598,58     punktuell 80 598,58   0,00 80 598,58

Risikobehaftete Landeigentümer 3 475 199,56 769 990,26   5,00 % 38 499,51   0,00 38 499,51  2 705 209,30 135 260,46   0,00 135 260,46

Nichtlandwirtschaftliche Nutzung von Flächen

14 087 991,37     2,00 % 281 759,83   0,00 281 759,83

  INSGESAMT           536 118,38   0,00 536 118,38  

 GESAMT-BETRAG  

        1 722 070,15   176 839,26 1 544 861,18  

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* 5 % für Weideflächen, stillgelegte Flächen und nicht bebaute Flächen 2005, 2006

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12.4.4. Stellungnahme der Schlichtungsstelle

Entfällt.

12.4.5. Abschließender Standpunkt der Kommission

Entfällt.

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12.5. FINNLAND

Untersuchung Nr.: AA/2007/05Kontrollbesuch: 10.-14.9.2007Mitteilungsschreiben: 4.2.2008Antwort des Mitgliedstaats: 26.5.2008Einladung zur bilateralen Besprechung:

13.5.2009

Schlussfolgerungen der bilateralen Besprechung:

30.7.2009

Antwort des Mitgliedstaats: 28.9.2009Schlichtungsschreiben: 11.3.2010Schlichtungsverfahren: Keine Schlichtung beantragtStellungnahme der Schlichtungsstelle: entf.Abschlussschreiben: entf.

12.5.1. Die wichtigsten Feststellungen

12.5.1.1. Unregelmäßigkeiten im LPIS-GIS − Region Lappland

Aktuelle Informationen

Damit sie für den Betriebsinhaber, der einen Antrag einreicht (siehe Artikel 12 der Verordnung (EG) Nr. 796/2004), brauchbar und für die Behörde bei Vornahme der erforderlichen Gegenkontrollen (siehe Artikel 24 der Verordnung (EG) Nr. 796/2004) nützlich sind, müssen die Angaben im LPIS-GIS zur beihilfefähigen Fläche genau sein. Das setzt voraus, dass die Referenzparzellen (im Prinzip) stabil sind und dass die Angaben zu ihren Grenzen, zur Gesamtfläche und zur Fläche der nicht beihilfefähigen Elemente (insbesondere Elemente unter 0,1 ha) korrekt und auf dem neuesten Stand sind.

Für die Region Lappland stammen die Orthofotografien im LPIS-GIS aus den Jahren 1992 bis 1998 (Aktualisierungen wurden aufgrund der Wetterbedingungen aufgeschoben). Die Aktualisierung des LPIS-GIS anhand von GPS-Messungen beschränkt sich auf die vermessenen Parzellen, so dass die Genauigkeit des LPIS-GIS für Lappland nicht gewährleistet ist.

Deshalb ist eine ausreichende Anzahl qualitätsorientierter Vor-Ort-Kontrollen eine unbedingte Voraussetzung für den Schutz der finanziellen Interessen des Fonds.

Im bilateralen Verfahren berichteten die Behörden, dass das finnische LPIS angemessen sei und funktioniere und dass im Falle Lapplands kein faktischer Fehler vorgekommen sei; nur sieben Betriebe hätten ihre Fläche um mehr als 50 % zu groß angegeben.

Im Antragsjahr 2006 für die Betriebsprämienregelung haben 50 % der Betriebsinhaber, die Vor-Ort-Kontrollen unterzogen wurden, ihre Fläche um bis zu 3 % oder 2 ha und 18,84 % von ihnen um mehr als 3 %, jedoch höchstens um mehr als 20 % zu groß angegeben. Insgesamt machte die bei Vor-Ort-Kontrollen „nicht vorgefundene“ Fläche 1,94 % aus. Im Antragsjahr 2007 für die Betriebsprämienregelung haben 53,67 % der

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Betriebsinhaber, die Vor-Ort-Kontrollen unterzogen wurden, ihre Fläche um bis zu 3 % oder 2 ha und 20,34 % von ihnen um mehr als 3 %, jedoch höchstens um mehr als 20 % zu groß angegeben; 0,56 % gaben mehr als 20 % zu viel an. Insgesamt machte die bei Vor-Ort-Kontrollen „nicht vorgefundene“ Fläche 2,11 % aus.

2007 wurden 9,47 % Vor-Ort-Kontrollen durchgeführt. Nach Maßgabe des Arbeitsdokuments DS/2006/24-Rev.2 soll der Kontrollsatz der Vor-Ort-Kontrollen auf 10 % angehoben werden. 2006 betrug die Quote der Vor-Ort-Kontrollen 7,16 %, und die Steigerungsrate hätte 1,25 betragen sollen (also 6,25 %).

Obwohl die Vorgaben in dem Papier prinzipiell eingehalten werden, wären in Anbetracht dessen, dass das LPIS nicht auf dem neuesten Stand ist, mehr Vor-Ort-Kontrollen erforderlich, um die Einhaltung des Artikels 26 der Verordnung (EG) Nr. 796/2004 zu gewährleisten, wenn man insbesondere berücksichtigt, dass die Hälfte der für das Antragsjahr 2007 „nicht vorgefundenen“ Fläche von 27,48 % der Betriebsinhaber um mehr als 3 %, jedoch um maximal mehr als 20 % zu groß angegeben wurde. Ähnlich war die Situation im Antragsjahr 2006: 61,5 % der „nicht vorgefundenen“ Fläche entfielen auf 27,36 % der Betriebsinhaber, die mehr als 3 %, jedoch maximal mehr als 20 % zu viel angaben. Deshalb bleibt die GD AGRI dabei, dass die Zunahme der Vor-Ort-Kontrollen nicht ausreichte, um hier einen Ausgleich zu schaffen und den Fonds zu schützen.

Die finnischen Behörden erläuterten, dass die Genauigkeit der Digitalisierung aller Referenzparzellen in dem Gebiet der neuen Orthofotografien überprüft wird und dass die Grenzen gegebenenfalls korrigiert werden. Beim Kontrollbesuch wurde jedoch festgestellt, dass entweder keine systematische Digitalisierung von Veränderungen an den Referenzparzellen durch Fotoauswerter erfolgte, nachdem neue Orthofotografien in das LPIS-GIS übernommen worden waren, oder dass sie ungenau war. Deshalb werden die von den Behörden durchgeführten und geplanten Maßnahmen zur Verbesserung der laufenden Aktualisierung des GIS nicht ausreichen, um korrekte Angaben im LPIS-GIS zu gewährleisten.

Wiedereinziehung zu Unrecht erfolgter Zahlungen

In der bilateralen Besprechung erläuterten die finnischen Behörden, dass jedes Jahr ein Fünftel des finnischen Staatsgebiets mit neuen Orthofotografien aktualisiert wird, gefolgt von der Aktualisierung der Informationen im LPIS und der Wiedereinziehung unrechtmäßig gezahlter Beträge in dem betreffenden Antragsjahr und Vorjahren. Folgende Beträge wurden wiedereingezogen:

Antragsjahr Wiedereingezogen (EUR)2006 60 958,332007 14 577,202008 21 721,09

INSGESAMT 97 256,62

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Wie den erhaltenen Informationen zu entnehmen ist, gehen diese Wiedereinziehungen nicht über das Jahr vor dem Vorjahr hinaus. Dies steht nicht im Einklang mit Artikel 73 der Verordnung (EG) Nr. 796/2004. Folgende Beträge hätten von der finnischen Zahlstelle zusätzlich wiedereingezogen werden müssen:

Antragsjahr Wiedereinzuziehen (EUR)2007 14 577,202008 43 442,18

INSGESAMT 58 019,38

12.5.1.2. Sanktionen

Bei der Kontrolle hat sich gezeigt, dass die finnische Zahlstelle in den Antragsjahren 2006 und 2007 Kürzungen und Ausschlüsse gemäß Artikel 51 der Verordnung (EG) Nr. 796/2004 nicht korrekt vorgenommen hat.

Nach Meinung der GD AGRI entspricht die Vorgehensweise in Bezug auf diese Antragsjahre nicht den Bestimmungen von Artikel 51, Artikel 50 Absatz 3 und Artikel 49 Absatz 1 der Verordnung (EG) Nr. 796/2004, wonach für die Zahlungen und die Kürzungen und Ausschlüsse „der Durchschnitt der Werte der verschiedenen Zahlungsansprüche in Beziehung zu der jeweils angemeldeten Fläche berücksichtigt“ werden soll.

12.5.2. Die Argumente des Mitgliedstaats

Unter „Feststellungen“ enthalten.

12.5.3. Standpunkt der Kommission vor der Schlichtung

Auf der Grundlage der Ergebnisse und unter Berücksichtigung aller vorgebrachten Erläuterungen bleibt die GD AGRI bei ihrem Standpunkt, dass das in Finnland in den Antragsjahren 2006-2007 angewandte System Mängel aufwies, durch die ein Risiko für den Fonds entstanden ist.

Hinsichtlich der Nichteinhaltung der Bestimmungen zur Verhängung von Sanktionen haben die finnischen Behörden die Berechnung des maximalen Risikos für den Fonds in Bezug auf die Betriebsprämienregelung vorgelegt. Hinsichtlich der Wiedereinziehung haben die finnischen Behörden das Risiko geschätzt, jedoch nur für ein Jahr. Nach Meinung der GD AGRI lässt sich durch die Verwendung dieser Zahlen zur Feststellung der Auswirkungen über mehrere Jahre das Risiko für den Fonds am besten abschätzen.In Bezug auf die Region Lappland ist nach Ansicht der GD AGRI eine pauschale Berichtigung am besten zur Bewertung des Risikos für den Fonds geeignet.

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Die folgenden finanziellen Berichtigungen werden vorgeschlagen:

– Für die nicht korrekte Anwendung von Sanktionen 2006 und 2007: EUR 18 553,70.

– Für die über die Jahre nicht wiedereingezogenen Beträge: EUR 58 019,38.

– Die Unregelmäßigkeiten in der Region Lappland stellen nach Maßgabe des Dokument VI/5330/97 einen Mangel bei einer Schlüsselkontrolle dar. In Anbetracht der Größe der Fläche, die bei den Vor-Ort-Kontrollen nicht vorgefunden wurde, hält die GD AGRI eine Berichtigung von 2 % für angemessen. Daraus ergibt sich ein Betrag von 385 396,82 EUR.

Folgende Beträge sollten ausgeschlossen werden:

Antragsjahr Haushaltsposten Berichtigung2006 050301010000002 203 706,822007 050301010000003 214 820,902008 050301010000004 43 442,18

12.5.4. Stellungnahme der Schlichtungsstelle

Entfällt.

12.5.5. Abschließender Standpunkt der Kommission

Entfällt.

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12.6. FINNLAND

Untersuchung Nr.: DPU/2008/07Mitteilungsschreiben: 25.2.2009Antwort des Mitgliedstaats: 20.4.2009Einladung zur bilateralen Besprechung:

12.3.2010

Schlussfolgerungen der bilateralen Besprechung:

25.6.2010

Antwort des Mitgliedstaats: 14.7.2010 und 3.9.2010Schlichtungsschreiben: Ares(2010)851241 vom

23.11.2010Schlichtungsverfahren: Nicht beantragtStellungnahme der Schlichtungsstelle:

entf.

Abschlussschreiben: entf.

12.6.1. Die wichtigsten Feststellungen

12.6.1.1. Nichteinziehung zu Unrecht gezahlter Beträge nach der Aktualisierung de Parzellen

Nach Artikel 73 der Verordnung (EG) Nr. 796/2004 müssen die Mitgliedstaaten zu Unrecht gezahlte Beträge von den begünstigten Betriebsinhabern zurückfordern.

Die finnischen Behörden haben der GD AGRI mitgeteilt, dass Ansprüche, die nach der Aktualisierung des LPIS-GIS zu Unrecht bestanden (weil die 2006 angemeldeten Flächen nicht korrekt waren), in die nationale Reserve zurückfließen, wie es nach Artikel 73 Buchstabe a der Verordnung (EG) Nr. 796/2004 vorgesehen ist. Sie gaben aber auch an, dass folgende zu Unrecht gezahlte Beträge nicht gemäß Artikel 73 der Verordnung (EG) Nr. 796/2004 von den Betriebsinhabern zurückgefordert worden sind: 208 560,32 EUR für das Antragsjahr 2006 und 38 963,06 EUR für das Antragsjahr 2007. Diese Beträge stellen ein Risiko für den Fonds dar.

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12.6.1.2. Aktivierung von Ansprüchen für Gemüsegärten

Artikel 60 der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 sieht vor, dass Flächen, auf denen Obst und Gemüse angebaut werden, nur dann für die Betriebsprämienregelung in Betracht kommen, wenn der Betriebsinhaber entsprechende Ansprüche mit Genehmigung („markierte“ Zahlungsansprüche) hatte.

In Finnland können Parzellen, die als Gemüsegarten angemeldet sind, bis zu einer Größe von 0,3 ha ohne jede Genehmigung für die entsprechenden Zahlungsansprüche aktiviert werden.Nach Meinung der GD AGRI kommen Pflanzen, die normalerweise in Gemüsegärten angebaut werden (Obst und Gemüse), für die Betriebsprämie nicht in Betracht, es sei denn, dass der Betriebsinhaber über einen „markierten“ Zahlungsanspruch verfügt. Deshalb verstößt die Aktivierung von „nicht markierten“ Ansprüchen für Gemüsegärten gegen Artikel 60 der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003.

Die finnischen Behörden haben folgende Angaben zu den unrechtmäßig zugewiesenen und aktivierten Zahlungsansprüchen für Gemüsegärten gemacht: 134 535,85 EUR für das Antragsjahr 2006 und 106 422,80 EUR für das Antragsjahr 2007.

12.6.1.3. Überzahlungen bei Referenzbeträgen für die Zuckerrübenerzeugung

Die Referenzbeträge für Zuckerrüben, die 2006 in die finnische Betriebsprämienregelung aufgenommen werden sollten, wurden so berechnet, wie es in Anhang VII Teil K der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 vorgesehen ist. Für Finnland basiert dieser Referenzbetrag auf zwei separaten Werten: dem Referenzwert 8 255 000,00 EUR und dem Zusatzbetrag, der in den vier Jahren (2006-2009) einzubeziehen ist, d.h. 1 281 000,00 EUR. Die finnischen Behörden nahmen die Kürzung von 0,8 % für die nationale Reserve nur bei dem erstgenannten Betrag vor.

Nach Auffassung der GD AGRI müssen gemäß Artikel 42 Absatz 1 der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 alle Referenzbeträge für die Bildung der nationalen Reserve gekürzt werden (um maximal 3 %). Deshalb ist der Einheitswert der Zahlungsansprüche mit Referenzbeträgen aus der Zuckerrübenerzeugung überhöht, und den betreffenden Betriebsinhabern (mit zusätzlichen Referenzbeträgen aus der Zuckerrübenerzeugung) wurden zu hohe Beträge gezahlt.

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Auf der Grundlage der von Finnland vorgelegten Beträge hat die GD AGRI das Risiko für den Fonds wie folgt eingeschätzt:

Antragsjahr

Gesamtzahlungen i. Zus. m. zusätzlichen Referenzbeträgen für Zuckerrüben (EUR)

Zu Unrecht erfolgte Zahlungen (0,8 % der gesamten Zahlungen) (EUR)

2006 1 264 122,84 10 112,982007 1 261 556,34 10 092,452008 1 264 681,32 10 117,452009  1 266 942,81 10 135,57

12.6.2. Die Argumente des Mitgliedstaats

12.6.2.1. Nichteinziehung zu Unrecht gezahlter Beträge nach der Aktualisierung der Parzellen

Hierzu hat Finnland keine Anmerkungen gemacht.

12.6.2.2. Aktivierung von Ansprüchen für Gemüsegärten

Die finnischen Behörden erläuterten, dass unter „Gemüsegarten“ viele verschiedene Pflanzen für den Bedarf privater Haushalte einschließlich bestimmter Ackerfrüchte fallen. Da diese Pflanzen nicht den Anforderungen des Artikels 60 der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 entsprechen, konnten die Referenzbeträge für Gemüsegärten nicht an die Kommission übermittelt werden. Somit ergaben sich daraus keine Ansprüche mit Genehmigung („Markierung“).

12.6.2.3. Überzahlungen bei Referenzbeträgen für die Zuckerrübenerzeugung

Nach Meinung der finnischen Behörden hat die Summe der Überzahlungen in den entsprechenden Jahren die Nettoobergrenze nicht überschritten (1 270 752 EUR unter Einhaltung von Anhang VII Abschnitt K Tabelle 2 der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003); somit bestehe kein Risiko für den Fonds.

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12.6.3. Standpunkt der Kommission vor der Schlichtung

Auf der Grundlage der Feststellungen und unter Berücksichtigung aller Erläuterungen der finnischen Behörden bleibt die GD AGRI bei ihrem Standpunkt, dass die Mängel in der Funktionsfähigkeit mehrerer Schlüsselkontrollen ein Risiko für den Fonds darstellten. Dabei sind insbesondere die nachstehenden Punkte zu beachten.

Im Einklang mit dem Dokument VI/5330/97 vertritt die GD AGRI die Auffassung, dass im Hinblick auf die folgenden Mängel eine punktuelle Berichtigung am besten geeignet ist, das Risiko für den Fonds auszugleichen, wobei berücksichtigt wird, dass der tatsächliche, von den finnischen Behörden vorgelegte Betrag regelwidriger Zahlungen und damit die Höhe der finanziellen Verluste für die Gemeinschaft ermittelt werden können.

12.6.3.1. Nichtwiedereinziehung zu Unrecht gezahlter Beträge nach der Aktualisierung der Parzellen

Zahlstelle Haushaltslinie Art der Berichtigung Währung Berichtigungs-

betrag Haushaltsjahr 2007

FI01 050301010000002 punktuell EUR 208 560,32

Haushaltsjahr 2008FI01 050301010000003 punktuell EUR 38 963,06INSGESAMT (EUR) 247 523,38

12.6.3.2. Aktivierung von Ansprüchen für Gemüsegärten

Zahlstelle Haushaltslinie Art der Berichtigung Währung Berichtigungs-

betrag Haushaltsjahr 2007

FI01 050301010000002 punktuell EUR 134 535,85

Haushaltsjahr 2008FI01 050301010000003 punktuell EUR 106 422,80 INSGESAMT (EUR) 240 958,65

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12.6.3.3. Überzahlungen bei Referenzbeträgen für die Zuckerrübenerzeugung

Zahlstelle Haushaltslinie Art der Berichtigung Währung Berichtigungs-

betrag Haushaltsjahr 2007

FI01 050301010000002 punktuell EUR 10 112,98

Haushaltsjahr 2008FI01 050301010000003 punktuell EUR 10 092,45

Haushaltsjahr 2009FI01 050301010000005 punktuell EUR 10 117,45

Haushaltsjahr 2010FI01 050301010000007 punktuell EUR 10 135,57INSGESAMT (EUR) 40 458,45

12.6.4. Stellungnahme der Schlichtungsstelle

Entfällt.

12.6.5. Abschließender Standpunkt der Kommission

Entfällt.

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12.7. GRIECHENLAND

Untersuchung Nr.: AA/2006/48bMitteilungsschreiben: 20.06.2007Antwort des Mitgliedstaats: 12.7.2007Einladung zur bilateralen Besprechung:

21.10.2008

Schlussfolgerungen der bilateralen Besprechung:

15.5.2009

Antwort des Mitgliedstaats: 14.7.2009Schlichtungsschreiben: Ares(2010)283731 vom

27.5.2010Schlichtungsverfahren: 10/GR/449Stellungnahme der Schlichtungsstelle:

2.12.2010

Abschlussschreiben: Ares(2011)349556 vom 30/03/2011

12.7.1. Die wichtigsten Feststellungen

12.7.1.1. Nichtberücksichtigung von Futterflächen bei der Berechnung der Referenzfläche/-beträge

Nach Artikel 43 der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 ist die für die Festsetzung von Zahlungsansprüchen zugrunde zu legende Futterfläche die gesamte gemäß Artikel 5 der Verordnung (EG) Nr. 2419/2001 während des gesamten Kalenderjahres für die Tierhaltung zur Verfügung stehende Betriebsfläche einschließlich gemeinsam genutzter Flächen und Mischkulturflächen. Danach sollten die Mitgliedstaaten für jeden Betriebsinhaber die gesamte zur Verfügung stehende Futterfläche im Referenzzeitraum feststellen können.

Griechenland hat sich entschieden, Artikel 28 Absatz 1 der Verordnung (EG) Nr. 795/2004 anzuwenden und die vom Betriebsinhaber im Beihilfeantrag für 2004 angegebene Futterfläche bei der Festsetzung von Zahlungsansprüchen zu berücksichtigen. Nach Artikel 28 Absatz 1 der Verordnung (EG) Nr. 795/2004 hätte Griechenland auch Artikel 28 Absatz 2 der Verordnung einhalten müssen. Er sieht Folgendes vor:

„Im Hinblick auf die Festsetzung der endgültigen Zahlungsansprüche kann der Betriebsinhaber der zuständigen Behörde nachweisen, dass seine Futterfläche im Bezugszeitraum geringer war, bzw. meldet er – im Falle, dass die vom Mitgliedstaat zugrunde gelegte Fläche zu gering ist – gemäß Artikel 43 Absatz 2 Buchstabe b der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 alle seine Futterflächen im Bezugszeitraum an.“

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Deshalb haben Betriebsinhaber in Griechenland, wenn die ihnen im Referenzzeitraum zur Verfügung stehende Futterfläche nicht ermittelt werden konnte (in den Fällen, in denen die Fläche größer war als 2004 angegeben), zu wenige Zahlungsansprüche mit einem zu hohen Einheitswert erhalten, und sie verfügen durchweg über mehr Hektar, als ihnen Zahlungsansprüche zugewiesen wurden. In einigen Fällen erhielten Betriebsinhaber sogar besondere Ansprüche, obwohl sie Flächen im Referenzzeitraum angegeben hatten.

Entgegen Artikel 28 Absatz 2 der Verordnung (EG) Nr. 796/2004 haben die griechischen Behörden auch dann, wenn der Betriebsinhaber im Referenzzeitraum nachweislich mehr Futterfläche angemeldet hatte als im Jahr 2004, diese Fläche nicht als Grundlage für die Festsetzung von Zahlungsansprüchen herangezogen.

Da demnach nicht die gesamte Futterfläche berücksichtigt wurde, dürfte ein doppeltes Risiko für den Fonds bestehen:

Auf der Ebene der Betriebsinhaber, wenn der Betriebsinhaber über mehr Hektar verfügt, als ihm Ansprüche zugewiesen wurden:

– Die überzähligen Flächen stehen dann für die Aktivierung von Ansprüchen zur Verfügung, die der Betriebsinhaber (aus der nationalen Reserve oder auf dem Markt) erhalten hat, was dazu führt, dass er Beihilfen erhält, auf die er keinen Anspruch hätte, wenn nicht versäumt worden wäre, die Futterflächen zu berücksichtigen.

– Der Betriebsinhaber könnte aber auch die Bewirtschaftung der überzähligen Flächen einstellen und dennoch weiterhin den vollständigen Referenzbetrag für eine kleinere Fläche erhalten und somit Beihilfen bekommen, auf die er keinen Anspruch hätte, wenn nicht versäumt worden wäre, die Futterflächen zu berücksichtigen.

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Die überzählige Futterfläche, die für die Aktivierung von Zahlungsansprüchen nicht erforderlich ist, wird möglicherweise aufgegeben und nicht mehr unter guten landwirtschaftlichen und ökologischen Bedingungen gehalten, was dem Ziel der GAP-Reform zuwiderläuft.

Die griechischen Behörden haben keine genauen Zahlen zu den Futterflächen vorgelegt, die bei der Berechnung der Referenzfläche nicht berücksichtigt worden sind und die einen Hinweis auf die risikobehaftete Gesamtheit geben könnten. Doch aus den von den griechischen Behörden vorgelegten Zahlen und Erläuterungen kann geschlossen werden, dass die Gesamtheit, die ein Risiko darstellt, vor allem aus den Begünstigten besteht, die im Referenzzeitraum Schaf- und Ziegenprämien erhalten haben.

Anhand der in früheren Antragsjahren angegebenen Futterfläche (als die Anmeldung der Futterfläche noch zwingend vorgeschrieben war) kann geschätzt werden, dass nur ein Drittel der von Schafhaltern angegebenen Futterfläche zur Festsetzung von flächenbezogenen Zahlungsansprüchen geführt hat. 2006 wurden folgende Referenzbeträge für diese Begünstigten festgesetzt:

Wert der normalen / flächenbezogenen Ansprüche: 416 100 597,17 EUR

Wert der besonderen Ansprüche: 93 598 370,92 EUR

Referenzbeträge insgesamt: 509 698 968,09 EUR

12.7.1.2. Zuweisung aus der nationalen Reserve

Angewandte Kriterien

Um in Griechenland zusätzliche Zahlungsansprüche aus der nationalen Reserve in der Kategorie „Investoren“ zu erhalten, musste der Begünstigte einen Nachweis für die Investition erbringen. Über die Zahl der zuzuweisenden Zahlungsansprüche wurde nach folgenden Kriterien entschieden:

– Standort des Betriebs, – Teilnahme an den nationalen Programmen im Referenzzeitraum, – Alter des Betriebsinhabers (unter 40 Jahre),– Zahl der Familienmitglieder (bei mindestens drei Kindern zusätzliche Zahlungs-

ansprüche).

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Die GD AGRI ist der Meinung, dass diese Kriterien die Art und den Wert der Investitionen (z. B. wurde die Anzahl Hektar, in die investiert wurde, nicht berücksichtigt) in der Kategorie „Investoren“ (Artikel 21 der Verordnung (EG) Nr. 795/2004) und „neue Betriebsinhaber“ (Artikel 42 Absatz 3 der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003) nicht widerspiegeln. Bei dieser Vorgehensweise ist die Gleichbehandlung der Betriebsinhaber nicht gewährleistet; sie entspricht nicht den Bestimmungen von Artikel 42 der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 und Artikel 21 Absatz 1 der Verordnung (EG) Nr. 795/2004. Außerdem wurden bei der Zuweisung von Zahlungsansprüchen aus der nationalen Reserve die Bestimmungen von Artikel 6 Absätze 2 und 3 der Verordnung (EG) Nr. 795/2004 zur Begrenzung der einem Betriebsinhaber bereits (zu Eigentum oder Pacht) gehörenden Hektarzahl nicht berücksichtigt.

Berechnung des regionalen Durchschnitts

Die griechischen Behörden haben sich entschieden, den Erzeugern die Referenzbeträge aus der nationalen Reserve 2006 zuzuweisen und flächenbezogene Ansprüche auf die Betriebsprämie zu einem Einheitswert zu gewähren, der dem regionalen Durchschnittswert der Ansprüche entspricht (Griechenland wird im Rahmen der Betriebsprämienregelung als eine Region angesehen). Gemäß Artikel 42 Absatz 6 der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 soll der Wert pro Einheit der zugewiesenen Zahlungsansprüche nicht höher sein als der regionale Durchschnitt für die Kategorie neuer Betriebsinhaber (Artikel 42 Absatz 3 der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003) und Betriebsinhaber, die in Umstrukturierungs- und/oder Entwicklungsprogramme eingebunden sind (Artikel 42 Absatz 5 der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003).

In die Berechnung des regionalen Durchschnitts bezogen die Behörden die Werte aller Referenzbeträge außer denen im Rinder- und Schafsektor ein. So wurde der Zahlungsanspruch auf 755,19 EUR/ha festgesetzt. Die griechischen Behörden haben dann jedoch den gerundeten Wert von 750 EUR/ha für die Zuweisung aus der nationalen Reserve verwendet.

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Nach Meinung der GD AGRI steht die von den griechischen Behörden vorgelegte Berechnung des regionalen Durchschnittswertes der Zahlungsansprüche nicht im Einklang mit der Verordnung, und zwar aus folgenden Gründen:

– Nicht alle landwirtschaftlichen Zahlungen gemäß Anhang VI der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003, die gemäß Anhang VII der Verordnung berechnet und beschlossen worden sind, wurden bei der Berechnung des regionalen Durchschnittswertes der Zahlungsansprüche berücksichtigt: Referenzwerte aus Zahlungen im Rahmen von Rinder- und Schafregelungen wurden nicht berücksichtigt.

– Einige Hektar Futterfläche, die dem Betriebsinhaber im Referenzzeitraum zur Verfügung standen, wurden bei der Berechnung und der Festsetzung von Zahlungsansprüchen nach Artikel 43 der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 und/oder Artikel 6 Absatz 4 der Verordnung (EG) Nr. 795/2004 ebenfalls nicht berücksichtigt.

Die Berechnung des regionalen Durchschnittswertes der Zahlungsansprüche, bei der auch die Referenzbeträge für Rinder- und Schafregelungen und die entsprechenden, im Rahmen dieser Regelungen angemeldeten Futterflächen berücksichtigt wurden, ergibt 718,58 EUR/ha. Daraus schließt die GD AGRI, dass die Zuweisung aus der nationalen Reserve 2006 um die Differenz zwischen dem regionalen Durchschnitt, der in Griechenland angewandt wurde (750 EUR/ha), und dem berichtigten regionalen Durchschnitt, der hätte angewandt werden müssen (718 EUR/ha), zu hoch angesetzt war. Anhand des berichtigten regionalen Durchschnittswertes schätzt die GD AGRI, dass 2 951 138,27 EUR als unrechtmäßige Zahlungen in den Kategorien nach Artikel 42 Absätze 3 und 5 der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 anzusehen sind und somit ein Risiko für den Fonds darstellen. Die Differenz zwischen regionalen Durchschnittswerten (4,46 %) hätte sich durch die Einbeziehung der Futterfläche in die Berechnung von Referenzwert und -fläche erhöhen müssen (siehe oben), wodurch der regionale Durchschnitt weiter verringert worden wäre.

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Die folgende Tabelle zeigt die zugewiesenen und aktivierten Beträge (mit dem Aktivierungssatz für die gesamte nationale Reserve), die ein Risiko für den Fonds darstellen, im Hinblick auf die Zuweisung aus der nationalen Reserve (NR) in den oben genannten Kategorien 2006:

Nationale Reserve für Kategorien Art. 42 Abs. 3 und 5 der VO 1782/2003

NR Zuweisung NR Aktivierung (mit Regionalwert 750 EUR)

NR Aktivierung (mit berichtigtem Regionalwert 718,58 EUR)

Anzahl Erzeuger 21 976Anzahl Ansprüche 103 830,14 93 925,47Betrag 77 872 605.00 70 444 102,50 67 492 964,23Durch Differenzen zwischen regionalen Durchschnittswerten zu Unrecht erfolgte Zahlungen

2 951 138,27

12.7.2. Standpunkt der Kommission vor der Schlichtung

Im Rahmen dieses Rechnungsabschlussverfahrens wird nur das Antragsjahr 2006 berücksichtigt. Jede Feststellung, die auch für die Folgejahre relevant ist, wird deshalb in einer eigenen Untersuchung weiterverfolgt.

12.7.2.1. Nichteinbeziehung von Futterflächen

Durch dieses Versäumnis ist ein Risiko für den Fonds für die Antragsjahre ab 2006 hinsichtlich der risikobehafteten Gesamtheit (Begünstigte von Schaf- und Ziegenprämien im Referenzzeitraum) entstanden. Nach Auffassung der GD AGRI lässt sich dieses Risiko gemäß Dokument VI/5530/97 am besten durch eine pauschale Berichtigung quantifizieren. Da es sich um eine Schlüsselkontrolle handelt, wird eine pauschale Berichtigung in Höhe von 5 % der Referenzbeträge der Begünstigten von Schaf- und Ziegenprämien im Referenzzeitraum für das Antragsjahr 2006 vorgeschlagen.

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Für den gesamten Referenzbetrag von 509 698 968,09 EUR stellt sich die Berichtigung wie folgt dar:

Zahlstelle HaushaltslinieArt der

Berichtigung

Währung Berichtigungs-betrag

Haushaltsjahr 2007GR01 50301010000002 5 % pauschal EUR 25 484 948,41

12.7.2.2. Zuweisung aus der nationalen Reserve

Punktuelle Berichtigung

Im Einklang mit dem Dokument VI/5330/97 vertritt die GD AGRI die Auffassung, dass im Hinblick auf das Versäumnis bei der Berechnung des regionalen Durchschnitts eine punktuelle Berichtigung am besten geeignet ist, das Risiko für den Fonds auszugleichen, wobei berücksichtigt wird, dass der tatsächliche Betrag regelwidriger Zahlungen und damit die Höhe der finanziellen Verluste für die Gemeinschaft ermittelt werden können.

Die Berichtigung deckt die regelwidrigen Referenzbeträge ab, die für Zahlungsansprüche aus der nationalen Reserve in bestimmten Kategorien aktiviert wurden, nachdem die Obergrenze des regionalen Durchschnittswertes nicht korrekt berechnet worden war:

Zahlstelle HaushaltslinieArt der

Berichtigung

Währung Berichtigungs-betrag

Haushaltsjahr 2007GR01 50301010000002 punktuell EUR 2 951 138,27

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Pauschale Berichtigung

Nach Meinung der GD AGRI stellen die Versäumnisse bei den Zuweisungskriterien für die nationale Reserve 2006 einen Mangel in einer Schlüsselkontrolle dar. Dieser Mangel verursachte ein weit verbreitetes Risiko für den Fonds in Bezug auf die risikobehaftete Gesamtheit (die Begünstigten der Zuweisungen von Referenzbeträgen aus der nationalen Reserve). Nach Auffassung der GD AGRI lässt sich dieses Risiko gemäß Dokument VI/5530/97 am besten durch eine pauschale Berichtigung in Höhe von 10 % quantifizieren.

Die griechischen Behörden haben die mit einem Risiko behafteten Beträge angegeben. Die vorgeschlagene pauschale Berichtigung (siehe oben) wurde von der risikobehafteten Gesamtheit abgezogen.

Zahlstelle Haushaltslinie Art der Berichtigung Währung Berichtigungs-

betragHaushaltsjahr 2007

GR01 50301010000002 10 % pauschal EUR 10 460 620,42

Um Doppelberichtigungen zu vermeiden, werden die im Rahmen der Untersuchung AA/2007/06 für das Antragsjahr 2006 von der GD AGRI auf die gleichen Ausgaben angewandten Berichtigungen von der finanziellen Berichtigung im Rahmen dieser Untersuchung abgezogen.

Somit stellt sich die im vorliegenden Bericht vorgeschlagene Berichtigung finanziell wie folgt dar:

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Unterposition im Haushaltsplan der

Kommission

Beschreibung der Berichtigung

Berichtigter Gesamtbetrag

(EUR)

Gesamtbetrag nach Abzug der

punktuellen Berichtigung (EUR)

Wert der besonderen Ansprüche

(EUR)

Wert der normalen

Ansprüche (EUR)

Berichtigung Berichtigungs-betrag (EUR)

Nach Erhebung über flächen-

bezogene Beihilfen berichtigte Beträge

(EUR)

Nettoeffekt (EUR)

50301010000002

Berechnung des regionalen Durchschnitts 2 951 138,27  

   punktuell 2 951 138,27 0,00 2 951 138,27

Kriterien nationale Reserve 107.557.342,50 104 606 204,23     10,00 % 10 460 620,42 10 460 620,42 0,00

Nichtberücksichtigte Futterfläche (Schaferzeuger) 509.698.968,09

  93 598 370,92   5,00 % 4 679 918,55 0 4 679 918,55

    416 100 597,17 5,00 % 20 805 029,86 20 805 029,86 0,00Erstattung aufgrund der Verringerung der risikobehafteten Gesamtheit mit einer pauschalen Berichtigung von 10 % im Rahmen der Untersuchung AA/2007/06 nach Anwendung der punktuellen Berichtigung wegen der Berechnung des regionalen Durchschnitts. -295 113,83

GESAMTBETRAG             38 896 707,10 31 265 650,28 7 335 942,99

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12.7.3. Die Argumente des Mitgliedstaats

12.7.3.1. Nichtberücksichtigung von Futterflächen bei der Berechnung der Referenzfläche/-beträge

Die griechischen Behörden sehen auch das Risiko für den Fonds, von dem nur Schafhalter betroffen sind, doch sie halten es für unerheblich. Ihrer Meinung nach rechtfertigen die geringen Auswirkungen nicht die Forderung, die Ansprüche auf die Betriebsprämie für griechische Schaf- und Ziegenhalter neu zu berechnen, weil dies für den Mitgliedstaat einen außerordentlichen Aufwand bedeuten würde, sowohl in sozialer Hinsicht als auch bei der Anwendung der Betriebsprämienregelung selbst.

12.7.3.2. Zuweisung aus der nationalen Reserve

Die griechischen Behörden sind der Meinung, dass die Kriterien für die Zuweisung von Ansprüchen aus der nationalen Reserve objektiv sind, die Gleichbehandlung der Erzeuger gewährleisten und keine Markt- oder Wettbewerbsverzerrung verursachen. Von den 11 288 Betriebsinhabern, die in der ersten Phase Ansprüche aus der nationalen Reserve erhielten, wurden 10 255 (90,84 %) auf Antrag als Junglandwirte anerkannt. Die Zahl älterer Erzeuger macht nur einen geringen Prozentsatz der Erzeuger aus, die Ansprüche aus der nationalen Reserve erhalten haben. Die Zuweisung von Ansprüchen aus der nationalen Reserve 2006 für junge Erzeuger entspricht dem Geist der Politik des Landes, der in den verschiedenen Programmen zur ländlichen Entwicklung zum Ausdruck kommt, mit denen überwiegend jüngere Erzeuger gefördert werden sollen.

Da die Zahlung von Beihilfen aufgrund der Tierprämienregelungen im Referenzzeitraum durch den Bestand an beihilfefähigen Tieren und nicht durch die landwirtschaftliche Fläche ausgelöst wurde, sind die griechischen Behörden nicht der Auffassung der GD AGRI, dass Zahlungen im Rinder- und Schaf-/Ziegensektor und die entsprechenden für diese Regelungen definierten Flächen bei der Ermittlung des Durchschnittswertes der Ansprüche im Rahmen der Betriebsprämienregelung zu berücksichtigen gewesen wären.

12.7.4. Stellungnahme der Schlichtungsstelle

In den Schlussfolgerungen zu ihrem Abschlussbericht äußert sich die Schlichtungsstelle wie folgt:

6.2: Da es keine genaue Leitlinie für die finanziellen Berichtigungen gibt, haben die Kommissionsdienststellen einen breiten Handlungsspielraum zur Verhängung der finanziellen Berichtigungen, die sie selbst berechnen können.

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6.3: Die griechischen Behörden führen Argumente an, die zunächst nicht unbegründet erscheinen, und die Schlichtungsstelle hat den Eindruck, dass die sachliche Argumentation der griechischen Behörden zu einer erheblichen Verringerung der Gesamtheit der vorgeschlagenen Berichtigung führen kann, indem der Wert der normalen flächenbezogenen Ansprüche ausgeklammert wird. Dadurch würde sich die Berechnungsgrundlage für die Berichtigung auf etwa 267 Mio. EUR reduzieren.

6.4: Die Schlichtungsstelle weist die Kommissionsdienststellen darauf hin, dass alle Anträge von neuen Betriebsinhabern oder Investoren akzeptiert und bewilligt worden sind und dass die nationale Reserve nach Auskunft der griechischen Behörden nicht ausgeschöpft war. Vor diesem Hintergrund stellt sich der Schlichtungsstelle die Frage nach dem Risiko und den finanziellen Verlusten für den Fonds. Ihrer Meinung nach kann sich eine eventuelle finanzielle Berichtigung in diesem Punkt nur auf rechtliche Erwägungen stützen.

12.7.5. Abschließender Standpunkt der Kommission

12.7.5.1. Nichtberücksichtigung von Futterflächen bei der Berechnung der Referenzfläche/-beträge (Ziffer 6.3 des Berichts der Schlichtungsstelle)

Nach Artikel 43 der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 und Artikel 28 Absatz 2 der Verordnung (EG) Nr. 795/2004 muss der Mitgliedstaat für jeden Betriebsinhaber die im Referenzzeitraum verfügbare Futterfläche ermitteln.

Diese Bestimmung hat Griechenland im Antragsjahr 2006 nicht korrekt eingehalten. Im Hinblick auf das Risiko für den Fonds stellt die Schlichtungsstelle fest, dass sich die griechischen Behörden und die GD AGRI darin einig sind, dass die Futterfläche im Referenzzeitraum vor allem bei den Begünstigten nicht berücksichtigt worden ist, die im Referenzzeitraum Schaf-/Ziegenprämien erhielten.

Im Schlichtungsantrag haben die griechischen Behörden vorgeschlagen, eine pauschale Berichtigung nur auf die Referenzbeträge anzuwenden, die den Schaf- und Ziegenhaltern 2006 zugewiesenen besonderen Ansprüchen entsprechen. Nach Ansicht der Behörden werden in den Referenzbeträgen, die den normalen Zahlungsansprüchen für diese Betriebsinhaber entsprechen, Ackerflächen und einige Futterflächen berücksichtigt. Deshalb sollten diese Referenzbeträge von der finanziellen Berichtigung nicht betroffen sein. Weiter schlugen die griechischen Behörden im Schlichtungsverfahren vor, das maximale Risiko für den Fonds durch die den Schaferzeugern zugewiesenen Referenzbeträge ausschließlich anhand der Schaf-/Ziegenprämien zu ermitteln, die sie im Referenzzeitraum erhalten haben und die sich auf 267 485 463,20 EUR belaufen.

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Die GD AGRI bleibt dabei, dass für alle einzelnen Referenzbeträge (sowohl flächenbezogene als auch Tierprämien) in Höhe von 509   698   968,09   EUR , die Schaf- und Ziegenhaltern 2006 zugewiesen wurden, das Risiko der Konsolidierung zu einer kleineren Anzahl von Ansprüchen mit höherem Einheitswert bestand, wenn nicht alle Futterflächen berücksichtigt wurden. Die GD AGRI akzeptiert aber, dass das Risiko für den Fonds die Referenzbeträge, die anhand der Schaf-/Ziegenprämien berechnet wurden (267 485 463,20 EUR), und nicht die flächenbezogenen Referenzbeträge betraf. Von diesem Betrag (267 485 463,20 EUR) sollten folgende Beträge abgezogen werden:

– 20 351 982,95 EUR: der Referenzbetrag der risikobehafteten Gesamtheit, die auch die Referenzbeträge anderer Tierprämien erhalten hat und bei der die Futterfläche ordnungsgemäß einbezogen wurde;

– 2,72 %: die Kürzung, um die nationale Obergrenze einzuhalten;

– 5 %: die Kürzung der Beträge für Zahlungen gemäß Artikel 69;

– 2 %: die Kürzung der Beträge für die nationale Reserve.

Außerdem weist die GD AGRI darauf hin, dass Betriebsinhaber, die die Beihilfe im Rahmen der Beihilferegelung für Schafe/Ziegen im Referenzzeitraum erhalten haben (nach Artikel 9 der Verordnung (EG) Nr. 2419/2001) und bei denen die Anmeldung der Futterfläche nicht erforderlich war, von den Anforderungen von Artikel 43 der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 und Artikel 28 Absatz 2 der Verordnung (EG) Nr. 795/2004 nicht ausgenommen sind. Der Vorschlag Griechenlands, die risikobehaftete Gesamtheit um diese Betriebsinhaber zu verringern, wird daher nicht akzeptiert.

Der maximale Referenzbetrag (Gesamtheit), der konsolidiert wurde und deshalb ein Risiko für den Fonds darstellt, wird somit auf 223 823 059,57 EUR verringert (Betrag vor der Schlichtung 509 698 968,09 EUR).

Risiko für den Fonds:

Dass nicht die gesamte Futterfläche berücksichtigt wurde, dürfte ein doppeltes Risiko für den Fonds bedeuten – auf der Ebene der Betriebsinhaber, wenn der Betriebsinhaber mehr Hektar Land als zugewiesene Ansprüche hat:

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– Die überzähligen Flächen standen für die Aktivierung der vom Betriebsinhaber aus der nationalen Reserve erworbenen Ansprüche zur Verfügung, so dass er Beihilfen erhält, auf die er keine Anspruch hätte, wenn die Futterfläche berücksichtigt worden wäre.

– Der Betriebsinhaber könnte aber auch mit der Bewirtschaftung der überzähligen Flächen aufhören und dennoch weiterhin den vollständigen Referenzbetrag für eine kleinere Fläche und damit Beihilfen erhalten, auf die er keinen Anspruch hätte, wenn die Futterfläche berücksichtigt worden wäre.

Da die griechischen Behörden nicht in der Lage sind, eine genaue Analyse der oben genannten Risiken für den Fonds vorzulegen, bleibt die GD AGRI dabei, dass ohne diese Angaben die Anwendung einer pauschalen Berichtigung am besten geeignet ist.

Berechnung des Risikos:

Auf der Grundlage der von den griechischen Behörden vorgenommenen Teilschätzung der potenziellen Verluste für den Fonds (siehe Risiko 1) geht die GD AGRI davon aus, dass der Betrag, der ein Risiko für den Fonds darstellt, am besten wie folgt zu veranschlagen ist:

Eine pauschale Berichtigung in Höhe von 5 % der Risikobeträge, verursacht durch die Begünstigten von Schaf- und Ziegenprämien im Referenzzeitraum für das Antragsjahr 2006.

Referenzbeträge insgesamt: 223   823   059,57   EUR , ausschließlich durch Schaf- und Ziegenprämien verursacht (vor der Schlichtung 509 698 968,09 EUR).

Davon besondere Ansprüche 83 422 240,12 EUR (nach dem Schlichtungsverfahren vorgelegte aktualisierte Zahlen; vor der Schlichtung 93 598 370,92 EUR).

Somit beläuft sich die finanzielle Berichtigung auf 11   191   152,98   EUR, davon:

5 % der Referenzbeträge (normale flächenbezogene Ansprüche); 7 020 040,97 EUR (vor der Schlichtung 20 805 029,86 EUR)

und

5 % des Wertes von besonderen Ansprüchen: 4 171 112,01 EUR (vor der Schlichtung 4 679 918,55 EUR)

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12.7.5.2. Kriterien in Bezug auf die nationale Reserve

In ihrer Schlussfolgerung verweist die Schlichtungsstelle auf die Gesamtsituation hinsichtlich des Risikos für den Fonds. Wichtig im Rahmen des Rechnungsabschlussverfahrens ist jedoch das Risiko von Überzahlungen auf individueller Ebene. Insofern ist die Tatsache, dass die nationale Reserve nicht ganz ausgeschöpft war, irrelevant. Hier bleibt die GD AGRI bei ihrem Standpunkt, den sie im Berichtigungsschreiben dargelegt hat, dass die Zuweisung der nationalen Reserve auf individueller Ebene nicht im Einklang mit den geltenden Rechtsvorschriften stand:

– Die angewandten Kriterien spiegeln nicht die Art und/oder den Wert der Investitionen in der Kategorie „Investoren“ (Artikel 21 der Verordnung (EG) Nr. 795/2004) wider, sondern die Situation des Investors (Alter, Zahl der Kinder, Zahl seiner Tiere, Standort des Betriebs usw.). Nach der griechischen Methode könnte die Anzahl der Zahlungsansprüche höher oder niedriger sein als die tatsächlichen Investitionen in gekaufte oder gepachtete zusätzliche Flächen.

– Auch die Gruppe der Betriebsinhaber unter 40 Jahren konnte von der nationalen Reserve profitieren. Die Kriterien Alter und Zahl der Familienangehörigen sind nicht geeignet, die Gleichbehandlung von Betriebsinhabern, die Mittel aus der nationalen Reserve beantragen, zu gewährleisten, und sie stehen nicht im Einklang mit Artikel 42 der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003. Die Rechtsgrundlage für die Betriebsprämienregelung sieht nicht vor, dass derartige (soziale) Kriterien angewandt werden, wenn von neuen (nicht jungen) Betriebsinhabern (Artikel 42 Absatz 3 der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003) oder Investoren (Artikel 21 Absatz 1 der Verordnung (EG) Nr. 795/2004) oder einer anderen Kategorie von Begünstigten die Rede ist, die für die Zuweisung aus der nationalen Reserve in Betracht kommen könnten.

12.7.5.3. Berechnung des regionalen Durchschnitts

Hierauf ist die Schlichtungsstelle in ihrem Bericht nicht eingegangen. Der im Berichtigungsschreiben dargelegte Standpunkt wird beibehalten.

12.7.6. Berechnung der finanziellen Berichtigung

Nachdem die GD AGRI den Bericht geprüft hat und weder von der Schlichtungsstelle noch von den griechischen Behörden neue relevante Informationen vorgelegt worden sind, bleibt sie bei ihrem Standpunkt hinsichtlich der Gründe für die finanzielle Berichtigung und deren Höhe (ausgenommen Ziffer 3.1).

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12.7.6.1. Nichteinbeziehung von Futterflächen

Zahlstelle HaushaltslinieArt der

Berichtigung

Währung Berichtigungs-betrag

Haushaltsjahr 2007GR01 50301010000002 5 % pauschal EUR 11 191 152,98

12.7.6.2. Falsche Berechnung der Obergrenze des regionalen Durchschnitts

Zahlstelle HaushaltslinieArt der

Berichtigung

Währung Berichtigungs-betrag

Haushaltsjahr 2007GR01 50301010000002 punktuell EUR 2 951 138,27

12.7.6.3. Kriterien hinsichtlich der nationalen Reserve

* Bevor die pauschale Berichtigung von 10 % angewandt wurde, wurde der Ausgangsbetrag für die Berichtigung durch eine punktuelle Berichtigung (siehe Ziffer 3.2.1) verringert, weil sich die risikobehafteten Gesamtheiten überschneiden.

Um Doppelberichtigungen zu vermeiden, wird die GD AGRI sicherstellen, dass jede im Rahmen der Untersuchung AA/2007/06 auf die gleichen Ausgaben angewandte Berichtigung von der finanziellen Berichtigung im Rahmen dieser Untersuchung abgezogen wird.

Zahlstelle Haushaltslinie Art der Berichtigung Währung Berichtigungs-

betrag*Haushaltsjahr 2007

GR01 50301010000002 10 % pauschal EUR 10 460 620,42

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Die finanziellen Berichtigungen einschließlich der Nettowirkung stellen sich wie folgt dar:

Unterposition im Haushaltsplan der

Kommission

Beschreibung der Berichtigung

Berichtigter Gesamtbetrag

(EUR)

Berichtigte Beträge insgesamt nach

Abzug der punktuellen und

pauschalen Berichtigung (EUR)

Wert der besonderen Ansprüche

(EUR)

Wert der normalen

Ansprüche (EUR)Berichtigung Berichtigungs-

betrag (EUR)

Nach Erhebung über flächen-

bezogene Beihilfen berichtigte

Beträge (EUR)

Nettoeffekt (EUR)

50301010000002

Berechnung des regionalen Durchschnitts 2 951 138,27  

   punktuell 2 951 138,27   2 951 138,27

Kriterien nationale Reserve 107 557 342,50 104 606 204,23     10,00 % 10 460 620,42 10 460 620,42 0,00Nichtberück-sichtigung von Futterflächen (Schaferzeuger)

223 823 059,57  83 422 240,12   5,00 % 4 171 112,01   4 171 112,01

    140 400 819,45 5,00 % 7 020 040,97 7 020 040,97 0,00Erstattung aufgrund der Verringerung der risikobehafteten Gesamtheit mit einer pauschalen Berichtigung von 10 % im Rahmen der Untersuchung AA/2007/06 nach Anwendung der punktuellen Berichtigung wegen der Berechnung des regionalen Durchschnitts. -295 113,83

GESAMTBETRAG             24 602 911,67 17 480 661,40 6 827 136,45

Basiert auf 10 % für Antragsjahr 2006

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12.8. UNGARN

Untersuchung Nr.: AA/2007/08Kontrollbesuch: 5.-9.11.2007Mitteilungsschreiben: 19.5.2008Antwort des Mitgliedstaats: 22.7.2008Einladung zur bilateralen Besprechung:

13.5.2009

Schlussfolgerungen der bilateralen Besprechung:

11.8.2009

Antwort des Mitgliedstaats: 12.10.2009Schlichtungsschreiben: 3.3.2010Schlichtungsverfahren: 10/HU/440Stellungnahme der Schlichtungsstelle: 15.9.2010Abschlussschreiben: 07.12.2010

12.8.1. Die wichtigsten Feststellungen

Damit sie für die Gegenkontrollen und die Vor-Ort-Kontrollen gemäß den Artikeln 24, 29 und 30 der Verordnung (EG) Nr. 796/2004 nützlich sind, müssen die Informationen im LPIS-GIS hinsichtlich der korrekten Identifizierung der Parzellen, der beihilfefähigen Fläche und der Grenzen der Referenzparzellen präzise sein.

Bei der Überprüfung hat sich gezeigt, dass die Informationen im LPIS-GIS zu den Antragsjahren 2006 und 2007 nicht immer korrekt waren. Um die Probleme zu beheben, sind die ungarischen Behörden 2007 und 2008 auf verschiedenen Ebenen tätig geworden.

Obwohl die ungarischen Behörden der Ansicht waren, dass ihr LPIS-GIS im Einklang mit den geltenden Regeln eingerichtet und laufend aktualisiert wurde, um den geforderten Standard einzuhalten, bleibt die GD AGRI dabei, dass das für die Antragsjahre 2006 und 2007 verwendete LPIS-GIS hinsichtlich der beihilfefähigen Höchstfläche nicht genau genug war. Auf diese Weise wurde die Wirksamkeit der Verwaltungskontrollen und der Vor-Ort-Kontrollen beeinträchtigt und gegen Artikel 23 der Verordnung (EG) Nr. 796/2004 verstoßen. Dadurch entstand ein Risiko für den Fonds, das die ungarischen Behörden in einer Untersuchung bewertet haben (siehe unten).

12.8.2. Die Argumente des Mitgliedstaats

Nach Meinung der ungarischen Behörden weist ihre Analyse des maximalen Risikos für den Fonds darauf hin, dass das finanzielle Risiko zu vernachlässigen ist; deshalb sei eine Berichtigung nicht erforderlich.

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12.8.3. Standpunkt der Kommission vor der Schlichtung

Auf der Grundlage der Ergebnisse und unter Berücksichtigung aller Erläuterungen des Mitgliedstaats bleibt die GD AGRI dabei, dass die überhöhten Flächenangaben im LPIS-GIS (die auch für die Antragsjahre 2004 und 2005 beobachtet wurden) einen Mangel im Ablauf der Schlüsselkontrollen darstellen und dass dadurch ein Risiko für den Fonds entstanden ist.

Hinsichtlich der Höhe des Risikos hat die GD AGRI die von den ungarischen Behörden durchgeführte Untersuchung zur Kenntnis genommen, die sich auf die Flächenzahlungsregelung stützt. Gemäß Dokument VI/5330/97 ist die Anwendung einer pauschalen Berichtigung in diesem Fall nicht angemessen.

Die folgende Tabelle enthält die jüngsten Daten zu den zu groß angegebenen Flächen, die sich aus rückwirkenden Gegenkontrollen ergeben, und zu ihren finanziellen Auswirkungen hinsichtlich der Flächenzahlungsregelung:

Antragsjahr

FlächenzahlungsregelungFläche (ha) Betrag Betrag / ha

2006 22 022,66 1 969 926,94 EUR 89,45 EUR (102,29*0,8745)2007 20 154,75 2 056 792,24 EUR 102,05 EUR (105,52*0,9671)

Nicht berücksichtigt in diesen Zahlen sind die Wirkung der Sanktionen und mögliche „Untererklärungen“ in den Anträgen, die zum Ausgleich der „Übererklärungen“ herangezogen werden könnten. Die Untersuchung hat aber ergeben, dass die finanziellen Konsequenzen dieser beiden „Ungenauigkeiten“ 2006 durch den Multiplikator 1,34 und 2007 durch den Multiplikator 1,38 ausgedrückt werden können. Die entsprechenden Beträge lauten:

Antragsjahr

Einheitliche Flächenzahlungsregelung

BetragMultiplikator für finanzielle

Auswirkung Risiko für den Fonds2006 1 969 926,94 EUR 1,34 2 639 702,10 EUR2007 2 056 792,24 EUR 1,38 2 838 373,29 EUR

In Hinblick auf den finanziellen Nettoeffekt sind die noch ausstehenden Berichtigungen für das Überschreiten des Höchstbetrags für die Flächenzahlungsregelung 2006 um 926 791 EUR (Untersuchung J.5 FA/2008/093/HU) und die von den ungarischen Behörden wiedereingezogenen und dem Fonds erstatteten Beträge (noch vorzulegen) zu berücksichtigen.

Um eine korrekte Bestimmung des Restrisikos für den Fonds zu ermöglichen, werden die ungarischen Behörden gebeten, den neuesten Stand der wiedereingezogenen und dem Fonds erstatteten Beträge anzugeben.

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12.8.4. Stellungnahme der Schlichtungsstelle

Die Schlichtungsstelle:

– stellt fest, dass es sich bei dieser Berichtigung im Gegensatz zu früheren Jahren um eine punktuelle Berichtigung handelt, die sich auf die von Ungarn vorgelegten Zahlen stützt;

– fordert die ungarischen Behörden auf, Angaben zu den in der Zwischenzeit wiedereingezogenen und dem Fonds erstatteten Beträge zu machen.

12.8.5. Abschließender Standpunkt der Kommission

Die GD AGRI stellt fest, dass der Bericht der Schlichtungsstelle die Gründe für die Berichtigung nicht in Frage stellt. Deshalb bleibt sie bei ihrem Standpunkt, der im Schreiben vom 3.3.2010 zu dem beim LPIS festgestellten Mangel und zu den Auswirkungen auf die Gegenkontrollen und die Vor-Ort-Kontrollen dargelegt wurde. Dass durch en Mangel tatsächlich ein Risiko für den Fonds entstanden ist, machen die von den ungarischen Behörden vorgelegten Informationen deutlich.

Da in der Zwischenzeit keine Beträge für die betreffenden Antragsjahre wiedereingezogen und dem Fonds erstattet worden sind, wird der im Schreiben vom 3.3.2010 angegebene Berichtigungsbetrag beibehalten.

Antragsjahr Haushaltsjahr Währung Betrag Haushaltsposten

2006 2007 EUR 2 639 702,10 0503010200000032007 2008 EUR 2 838 373,29 050301020000004

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12.9. ITALIEN

Untersuchungen Nr.: AA/2008/13 AA/2008/32Kontrollbesuch: 3.6.2008 KeinerMitteilungsschreiben: 21.11.2008 16.4.2008Antworten des Mitgliedstaats: 26.1.2009 13.10.2008 + 19.1.2009Einladung zur bilateralen Besprechung:

25.6.2009 Nicht erforderlich

Schlussfolgerungen der bilateralen Besprechung:

12.8.2009

Antwort des Mitgliedstaats: 3.11.2009Zusätzliche Informationen: 14.12.2009Schlichtungsschreiben: 23.3.2010Schlichtungsverfahren: Keine Schlichtung beantragt, aber Berechnung mit

Schreiben vom 4.10.2010 ergänztStellungnahme der Schlichtungsstelle:

entf.

Abschlussschreiben: entf.

12.9.1. Die wichtigsten Feststellungen

12.9.1.1. LPIS-GIS

Die Prüfungen der Antragsjahre 2005 und 2006 haben gezeigt, dass die im LPIS-GIS erfasste beihilfefähige Höchstfläche (vgl. Artikel 20 der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003) noch immer nicht auf dem neuesten Stand ist. Dadurch ist die Wirksamkeit der Gegenkontrollen nach Artikel 24 der Verordnung (EG) Nr. 796/2004 und möglicherweise auch die Qualität der Vor-Ort-Kontrollen (vgl. Artikel 30 der Verordnung (EG) Nr. 796/2004) beeinträchtigt.

2007 begann Italien mit der Einrichtung eines „neuen“ GIS („Auffrischung“), um die Qualität der Informationen im System zu verbessern. Jedes Jahr sollte ein Drittel des Landes aktualisiert werden, so dass damit gerechnet wurde, dass Ende 2009 100 % des Staatsgebiets erfasst sein würden.Bis dahin sind die Angaben zur beihilfefähigen Höchstfläche auf der Ebene der Referenzparzelle für die Bereiche, die noch nicht aktualisiert wurden, möglicherweise nicht korrekt. Das gilt insbesondere für die Referenzparzellen mit Grünland (siehe unten).

12.9.1.2. Vor-Ort-Kontrollen

Risikoanalyse

Für die Betriebsprämienregelung ergibt die Zufallsauswahl größere Abweichungen (2,30 %) als die risikobasierte Stichprobe (1,83 %). Das weist darauf hin, dass die Analyse 2007 unbrauchbar ist und somit nicht im Einklang mit Artikel 27 der Verordnung (EG) Nr. 796/2004 steht.

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Prozentsatz der Vor-Ort-Kontrollen

2007 gab es 1,9 % Unregelmäßigkeiten in Bezug auf „nicht vorgefundene“ Flächen und 15,3 % Unregelmäßigkeiten in Bezug auf Betriebsinhaber, die Übererklärungen abgegeben haben.Da die Risikoanalyse nicht hinreichend risikoorientiert ist und logischerweise zu erwarten wäre, dass der Prozentsatz der so gefundenen Unregelmäßigkeiten mindestens so hoch ist wie bei der zufällig ausgewählten Stichprobe, müsste er mindestens 5,50 % betragen, wenn Artikel 25 der Verordnung (EG) Nr. 796/2004 eingehalten werden soll. Die Quote der Vor-Ort-Kontrollen 2007 betrug 5,21 %.

12.9.1.3. Vor-Ort-Kontrollen

Für die Bewertung der Beihilfefähigkeit von Wald/bewaldeten Flächen (innerhalb einer Parzelle mit Grünland) gelten besondere Regeln (vgl. Artikel 8 der Verordnung (EG) Nr. 796/2004).

Anlässlich der erneuten Durchführung der Vor-Ort-Kontrollen wurden in mehreren Fällen Abweichungen bei der beihilfefähigen Fläche festgestellt. Teilweise hängt dies mit dem „Automatismus“ der Anwendung eines Tarasatzes je nach Kategorie der Grünlandparzelle zusammen. Das Verfahren, das 2007 angewandt wurde, führt in vielen Fällen zu Abweichungen, d. h. es wurden Flächen akzeptiert, die die Anforderungen des Artikels 2 Nummern 2 und 2a der Verordnung (EG) Nr. 796/2004 nicht erfüllten, während andererseits beihilfefähige Flächen abgelehnt wurden.

Somit können die Vor-Ort-Kontrollen den Anforderungen der Artikel 23, 29, 30 und 32 der Verordnung (EG) Nr. 796/2004 in Bezug auf (Dauer-)Grünland, das nicht beihilfefähige Bäume oder andere nicht beihilfefähige Elemente einschließt, nicht genügen.

Im Zuge der genannten „Auffrischung“ des LPIS-GIS wurde das Pauschalsystem dahingehend geändert, dass die Bewertung jetzt auf der Ebene der landwirtschaftlichen Parzelle statt der Katasterparzelle erfolgt. Da die Katasterparzelle nicht immer der landwirtschaftlichen Realität vor Ort entspricht, ist dieses neue Verfahren angemessener und ermöglicht eine bessere Bewertung der beihilfefähigen Fläche.Dies ist Teil der im Abschnitt „LPIS-GIS“ angesprochenen Neuberechnung des Risikos.

12.9.1.4. Sanktionen (Untersuchung AA/2008/32)

Die italienischen Behörden haben die Zahlungen und die Kürzungen und Ausschlüsse nicht gemäß Artikel 50 Absatz 3 und Artikel 51 der Verordnung (EG) Nr. 796/2004 in Bezug auf Zahlungen im Rahmen der Betriebsprämienregelung berechnet.

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Bei dem italienischen Verfahren wird davon ausgegangen, dass die Zahlungsansprüche gemäß Artikel 49 Absatz 2 der Verordnung (EG) Nr. 796/2004 ihrem Wert nach berücksichtigt werden. Danach beginnt die Zuweisung der ermittelten Fläche bei den Zahlungsansprüchen mit dem höchsten Wert. Aufgrund von Flächenstilllegungen und aus anderen Gründen bestehende Zahlungsansprüche werden getrennt behandelt. Dieses Vorgehen entspricht nicht den Bestimmungen des Artikels 49 Absatz 1 der Verordnung (EG) Nr. 796/2004, in dem genau geregelt ist, dass bei Zahlungen und bei Kürzungen und Ausschlüssen der Durchschnitt der verschiedenen angemeldeten Zahlungsansprüche berücksichtigt wird.

Die italienischen Behörden haben den an die Betriebsinhaber auszuzahlenden Betrag anhand der richtigen Formeln erneut berechnet. Nach dieser Berechnung wurden 618 405,01 EUR für das Antragsjahr 2007 zu Unrecht an die Antragsteller gezahlt.

12.9.2. Die Argumente des Mitgliedstaats

12.9.2.1. LPIS-GIS

Italien hat darauf hingewiesen, dass es seit der Prüfung Maßnahmen durchgeführt hat, um die Qualität der Kontrollbedingungen zu verbessern (Informationen für den Betriebsinhaber, Aktualisierung des LPIS-GIS, Verfahren der Vor-Ort-Kontrollen). Die Bewertungsmodalitäten für Grünlandparzellen für das LPIS-GIS wurden mit Beispielen (Fotos) an die GD AGRI übermittelt. Diese dienen auch den Kontrolleuren zur Beurteilung der Beihilfefähigkeit der bei Vor-Ort-Kontrollen besuchten Parzellen. Das neue Verfahren schränkt die Ausweichmöglichkeiten bei der Fotoauslegung und den Besuchen vor Ort ein; es sichert die Qualität der Vor-Ort-Kontrollen und schützt den Fonds.

12.9.2.2. Vor-Ort-Kontrollen

In den „Feststellungen“ enthalten.

12.9.2.3. Berechnung von Sanktionen

In seiner Antwort auf das Mitteilungsschreiben hat Italien darauf hingewiesen, dass es mit der Auslegung des Artikels 49 Absatz 1 der Verordnung (EG) Nr. 796/2004 nicht einverstanden ist. Dennoch haben die italienischen Behörden die verlangte Neuberechnung durchgeführt und die genauen Zahlen vorgelegt.

12.9.3. Standpunkt der Kommission vor der Schlichtung

Nach Meinung der GD AGRI haben die Mängel ein Risiko für den Fonds verursacht. Die Mängel stellen eine Unregelmäßigkeit bei den Schlüssel- und Zusatzkontrollen dar.

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Im Hinblick auf die Mängel beim LPIS-GIS haben die italienischen Behörden eine rückwirkende Berechnung angestellt. Der ermittelte Betrag deckt auch das Defizit in der Berechnung der Sanktionen 2007 ab. Nach Meinung der GD AGRI wurde das durch die Mängel bei den Vor-Ort-Kontrollen entstandene Risiko großenteils durch die im Rahmen der „Auffrischung“ des LPIS-GIS durchgeführten Maßnahmen ausgeglichen. Das Restrisiko ist nicht so groß, dass es eine finanzielle Berichtigung rechtfertigen würde.

Im Einklang mit Dokument VI/5330/97 ist nach Meinung der GD AGRI eine punktuelle Berichtigung zur Bewertung des Risikos für den Fonds am besten geeignet.

Auf der Grundlage der von den italienischen Behörden am 4.10.2010 vorgelegten Berechnung beläuft sich die finanzielle Auswirkung im Antragsjahr auf 36 807 613,46 EUR für die Ausgaben im Rahmen der ersten Säule. Da keine genaueren Angaben zu den betroffenen Haushaltsposten vorliegen, wird dieser Betrag unter dem Haushaltsposten 050301010000003 verbucht.

Für die im Rahmen der flächenbasierten Maßnahmen zur Entwicklung des ländlichen Raums gezahlten Beträge wurden bisher keine finanziellen Angaben hinsichtlich des Risikos für den Fonds gemacht. Da diese Informationen fehlen, ist nach Meinung der GD AGRI gemäß Dokument VI/5330/97 eine pauschale Berichtigung am besten geeignet. Da die Mängel eine Schlüsselkontrolle betreffen, wird eine Berichtigung von 5 % vorgeschlagen. Der errechnete Betrag beläuft sich auf 10 810 788,09 EUR.

Nach den eingezogenen Beträgen, die dem Fonds erstattet wurden, beträgt die finanzielle Berichtigung:

für die erste Säule: 36 807 613,46 EUR;

für die zweite Säule: 10 810 788,09 EUR.

12.9.4. Stellungnahme der Schlichtungsstelle

Entfällt.

12.9.5. Abschließender Standpunkt der Kommission

Entfällt.

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12.10. MALTA

Untersuchung Nr.: AA/2007/10Kontrollbesuch: 2.-6.7.2007Mitteilungsschreiben: 5.12.2007Antwort des Mitgliedstaats: 8.4.2008Einladung zur bilateralen Besprechung:

9.2.2009

Schlussfolgerungen der bilateralen Besprechung:

10.8.2009

Antwort des Mitgliedstaats: 5.10.2009Schlichtungsschreiben: 18.3.2010Schlichtungsverfahren: Keine Schlichtung beantragtStellungnahme der Schlichtungsstelle: entf.Abschlussschreiben: entf.

12.10.1. Die wichtigsten Feststellungen

Nach Artikel 20 der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 in der Fassung vom 1.1.2005 müssen die Mitgliedstaaten über ein LPIS-GIS verfügen, in dem Referenzparzellen (im Prinzip) stabil sind und die Angaben zu ihren Grenzen, zur Gesamtfläche und zur Fläche der nicht beihilfefähigen Elemente (insbesondere über 0,1 ha) korrekt und auf dem neuesten Stand sind.

Für das Antragsjahr 2006 enthielt das in Malta verwendete LPIS-GIS keine Informationen über die Beihilfefähigkeit und die Grenzen der Referenzparzelle. Deshalb war die beihilfefähige Höchstfläche nicht immer korrekt. Es wurden auch keine jährlichen Aktualisierungen des LPIS anhand der Ergebnisse der Vor-Ort-Kontrollen vorgenommen. Auch die Ergebnisse von Sichtkontrollen zur Überprüfung der Beihilfefähigkeit angegebener Referenzparzellen zum Zeitpunkt der Antragstellung wurden nicht systematisch erfasst und jahrelang wieder verwendet.

Somit waren die dem Betriebsinhaber gemäß Artikel 12 Absatz 3 der Verordnung (EG) Nr. 796/2004 gegebenen Informationen unzuverlässig. Das System konnte keine korrekte Zahlung der Beihilfe gewährleisten, da die Gegenkontrollen nach Artikel 24 der Verordnung (EG) Nr. 796/2004 nicht effektiv waren. Das wirkte sich auch auf die flächenbasierten Maßnahmen zur Entwicklung des ländlichen Raums aus, da sich die Artikel 66 bis 72 der Verordnung (EG) Nr. 817/2004 auf die Anträge, Kontrollen und Sanktionen beziehen, die im Rahmen der detaillierten Regelungen der Verordnung (EG) Nr. 2419/2001 (Verordnung (EG) Nr. 796/2003) zum InVeKoS festgelegt sind.

Risiken für den Fonds, die durch diese Unregelmäßigkeit in Bezug auf das Antragsjahr 2007 verursacht wurden, werden im Rahmen der Untersuchung AA/2008/19 behandelt.

12.10.2. Die Argumente des Mitgliedstaats

Der Mitgliedstaat hat die Ergebnisse zur Kenntnis genommen und auf die durchgeführten Abhilfemaßnahmen verwiesen.

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12.10.3. Standpunkt der Kommission vor der Schlichtung

Durch die genannten Mängel entstand ein Risiko für den Fonds bei Ausgaben im Rahmen der ersten wie auch der zweiten Säule im Antragsjahr 2006.

Als Abhilfemaßnahme hat Malta im Antragsjahr 2008 ein „neues“ LPIS eingeführt. Dadurch waren die maltesischen Behörden in der Lage, eine systematische Überarbeitung (eine vollständige Aktualisierung des LPIS-GIS und nicht nur der GIS-Ebene für nicht beihilfefähige Elemente) auf der Grundlage hochauflösender Bilder vorzunehmen. So konnte Malta die Zahlungen für die überprüfte Fläche neu berechnen.

Da Malta Angaben zum berechneten Risiko für den Fonds gemacht hat, sollte nach Meinung der GD AGRI im Einklang mit Dokument VI/5330/97 diese Bewertung so weit wie möglich zur Einschätzung des Risikos herangezogen werden. Zwar deckt die Berechnung nicht alle Mängel ab, doch die GD AGRI hält eine pauschale Berichtigung für das Restrisiko oder auch für das gesamte Risiko, insbesondere in Anbetracht der rückwirkenden Abhilfemaßnahmen, nicht für angemessen.

Auf der Grundlage der von Malta am 31.12.2009 vorgelegten Informationen war noch folgender Betrag einzuziehen:

Beihilfen für Ackerflächen – Antragsjahr 2006: Haushaltsposten 050302010000003

Geschuldet: 36 300,14 EURWiedereingezogen: 11 365,86 EURUngedecktes Risiko: 24 934,28 EUR

Benachteiligte Gebiete – Antragsjahr 2006: Haushaltsposten 050404000000

Geschuldet: 634 358,49 EURWiedereingezogen: 437 483,79 EURUngedecktes Risiko: 196 874,70 EUR

Die GD AGRI weist darauf hin, dass die Beträge <100 EUR, die Malta nicht unter der „De-Minimis-Klausel“ erfassen will (vgl. Artikel 5a der Verordnung (EG) Nr. 885/2006), ein Risiko für den Fonds darstellen und somit in den oben genannten Beträgen enthalten sind. Wenn das System von Anfang des Antragsjahres an richtig funktioniert hätte, wären diese Beträge nämlich nicht gezahlt und dem Fonds gemeldet worden.

12.10.4. Stellungnahme der Schlichtungsstelle

Entfällt.

12.10.5. Abschließender Standpunkt der Kommission

Entfällt.

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12.11. NIEDERLANDE

Untersuchung Nr.: DPU-2008-006 DPU-2008-107Mitteilungsschreiben: 12.1.2009 17.4.2008Antwort des Mitgliedstaats: 11.3.2009 19.8.2008Einladung zur bilateralen Besprechung:

27.11.2009

Schlussfolgerungen der bilateralen Besprechung:

30.3.2010

Antwort des Mitgliedstaats: 22.6.2010Schlichtungsschreiben: Ares(2010)873547 vom 29.11.2010Schlichtungsverfahren: Keine Schlichtung beantragtStellungnahme der Schlichtungsstelle:

entf.

Abschlussschreiben: entf.

12.11.1. Die wichtigsten Feststellungen

12.11.1.1. Überschreitung der nationalen Obergrenze für 2006

Nach Artikel 41 der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 belief sich die niederländische Obergrenze für das Jahr 2006 auf 325 103 000 EUR. Da die anfängliche Kürzung (0,25 %) für die Bildung der nationalen Reserve nicht ausreichte, um alle genehmigten Anträge abzudecken, wurde im Januar 2007 eine zusätzliche Kürzung um 1 % für die nationale Reserve 2006 vorgenommen. Danach überstieg der Gesamtwert aller festgesetzten Zahlungsansprüche die nationale Obergrenze immer noch um 2 692 075 EUR.

Um unterhalb der nationalen Obergrenze zu bleiben, beschlossen die niederländischen Behörden, am 10.8.2007 zum zweiten Mal eine zusätzliche rückwirkende Kürzung um 1,5 % anzuwenden. Auf diese Weise wurde die nationale Obergrenze ab dem Antragsjahr 2007 endlich eingehalten.

Obergrenze 2006 325 103 000 EURErste Zuweisung (Kürzung um 0,25 %) 330 950 269 EURÜberschreitung 5 847 269 EURZuweisung im Januar 2007 (nach Kürzung um 1 %) 327 795 075 EUR

Überschreitung 2 692 075 EURZuweisung im August 2007 (nach Kürzung um 1,5 %) 323 109 612 EUR

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Die nationale Obergrenze für die festgesetzten Zahlungsansprüche wurde im Antragsjahr 2006 jedoch überschritten. Da die Zahlungen für 2006 auf dieser Grundlage gewährt wurden, kam es zu überhöhten Zahlungen an einzelne Betriebsinhaber. 2007 wurde die Obergrenze eingehalten.

Die niederländischen Behörden haben sich dafür entschieden, überhöhte Zahlungen von > 100 EUR an einzelne Betriebsinhaber wiedereinzuziehen. Nach Meinung der GD AGRI stellten alle Überzahlungen ein Risiko für den Fonds dar. Selbst die zu Unrecht erfolgten Zahlungen, die von den niederländischen Behörden gemäß Artikel 73 Absatz 8 der Verordnung (EG) Nr. 796/2004 oder Artikel 5a der Verordnung (EG) Nr. 885/2006 nicht wiedereingezogen wurden, stellen ein Risiko für den Fonds dar, da sie gar nicht erst gezahlt worden wären, wenn die Zahlungsansprüche von Anfang an korrekt festgesetzt worden wären. Deshalb wird das Risiko auf insgesamt 1 400 132 EUR veranschlagt.

12.11.1.2. Futterfläche

Gemäß Artikel 43 der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 bedeutet Futterfläche für die Festsetzung von Zahlungsansprüchen die gesamte gemäß Artikel 5 der Verordnung (EG) Nr. 2419/2001 während des gesamten Kalenderjahres für die Tierhaltung zur Verfügung stehende Betriebsfläche einschließlich gemeinsam genutzter Flächen und Mischkulturflächen. Nach dieser Maßgabe müssen die Mitgliedstaaten für jeden Betriebsinhaber die gesamte zur Verfügung stehende Futterfläche im Referenzzeitraum feststellen können.Nach der Anwendung von Artikel 28 Absatz 1 der Verordnung (EG) Nr. 795/2004 hätte auch Artikel 28 Absatz 2 derselben Verordnung von den Niederlanden eingehalten werden müssen. Er sieht Folgendes vor:

„Im Hinblick auf die Festsetzung der endgültigen Zahlungsansprüche kann der Betriebsinhaber der zuständigen Behörde nachweisen, dass seine Futterfläche im Bezugszeitraum geringer war, bzw. meldet er – im Falle, dass die vom Mitgliedstaat zugrunde gelegte Fläche zu gering ist – gemäß Artikel 43 Absatz 2 Buchstabe b der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 alle seine Futterflächen im Bezugszeitraum an.“

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Die niederländischen Behörden erläuterten in der bilateralen Besprechung, dass als Futterfläche für die Festsetzung von Zahlungsansprüchen die gesamte Futterfläche des Betriebs zugrunde gelegt wurde, die während des Kalenderjahres für den Betriebsinhaber zur Verfügung stand, der eine Prämie für die Haltung von Tieren erhielt, und nicht nur die angemeldete Fläche. Die Niederlande gaben zwar zu, dass sie bei der ersten Festsetzung der Ansprüche nicht so vorgegangen sind, doch sie verteidigten ihre Position damit, dass die landwirtschaftliche Erhebung der Betriebsinhaber im Referenzzeitraum zur Bestimmung der Futterfläche zugrunde gelegt wurde. Dies wurde bei der Festsetzung der endgültigen Ansprüche berücksichtigt. Die GD AGRI hat dieses Verfahren zur Kenntnis genommen. Sie stellt fest, dass gemäß der niederländischen Verordnung über die landwirtschaftliche Erhebung nur Betriebsinhaber einbezogen werden, deren Betriebe vermutlich drei oder mehr niederländische Größeneinheiten abdecken (das niederländische Maß für die Größe eines Betriebs auf der Grundlage der im Referenzzeitraum erhaltenen Prämie). Betriebsinhaber mit einer geringeren Anzahl niederländischer Größeneinheiten wurden durch diese „alternative“ Methode daher nicht erfasst.

Aus diesem Grund haben sich die Referenzbeträge auf eine geringere Anzahl von Ansprüchen mit einem höheren Einheitswert konzentriert. Dadurch entsteht ein Risiko bei einer bestimmten Gesamtheit von Betriebsinhabern. Generell dürfte hier ein doppeltes Risiko bestehen.

Auf der Ebene der Betriebsinhaber, wenn der Betriebsinhaber mehr Hektar Land als zugewiesene Ansprüche hat:

– die überzählige Fläche steht dann für die Aktivierung von Ansprüchen zur Verfügung, die der Betriebsinhaber erworben hat (aus der nationalen Reserve oder auf dem Markt – an einen anderen Betriebsinhaber verkaufte Flächen, der dann seine Ansprüche ohne Flächen aktivieren könnte); andere Pflanzen werden angebaut, die auf Flächen im Rahmen der Betriebsprämienregelung nicht zulässig sind;

– oder der Betriebsinhaber könnte mit der Bewirtschaftung der überzähligen Flächen aufhören, erhielte aber weiterhin den vollständigen Referenzbetrag für eine kleinere Fläche und somit Beihilfen, auf die er ohne Konsolidierung keinen Anspruch gehabt hätte.

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Die überzählige Futterfläche, die für die Aktivierung von Zahlungsansprüchen nicht erforderlich ist, wird möglicherweise nicht unter guten landwirtschaftlichen und ökologischen Bedingungen bewirtschaftet, was dem Ziel der GAP-Reform zuwiderläuft.

Danach wurde folgende Regelwidrigkeit in Bezug auf die risikobehaftete Gesamtheit in den Niederlanden festgestellt:

Für die Gruppe von Betriebsinhabern, die sich nicht an der landwirtschaftlichen Erhebung beteiligt haben und deren Futterfläche daher bei der Berechnung der Referenzfläche nicht berücksichtigt wurde, haben die niederländischen Behörden folgende Zahlen vorgelegt:

Referenzjahr 2000 2001 2002

Gesamtzahl der Betriebsinhaber mit Referenzbeträgen

94 897 91 669 90 703

Davon ohne Beteiligung an der landwirtschaftlichen Erhebung, aber mit Tierprämien = risikobehaftete Gesamtheit

5 407 5 781 6 836

Nach Meinung der GD AGRI besteht ein gewisses Risiko, dass ein Prozentsatz dieser Betriebsinhaber (ohne Beteiligung an der landwirtschaftlichen Erhebung) nicht die korrekte Anzahl / den korrekten Wert der Ansprüche erhalten hat.

Da die niederländischen Behörden keine Risikobewertung für die risikobehaftete Gesamtheit vorgelegt haben, hat die GD AGRI eine Schätzung vorgenommen:

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Aus den erhaltenen Informationen ergibt sich ein Gesamtwert von 25 331 442 EUR für die Betriebsinhaber, die nur Tierprämien im Referenzzeitraum erhalten, mit ihrer Futterfläche, die bei der Berechnung der Referenzflächen berücksichtigt wird. Das betrifft 15 500 Betriebsinhaber. Somit würde sich der durchschnittliche Referenzbetrag pro Betriebsinhaber auf 1 634,29 EUR belaufen.

6 008 Betriebsinhaber bilden die risikobehaftete Gesamtheit (durchschnittliche Anzahl Betriebsinhaber, die keine Erhebungsdaten vorgelegt haben, im Referenzzeitraum 2000-2002). Der gesamte risikobehaftete Betrag würde sich auf 9 818 814,32 EUR belaufen (nach Extrapolation der Referenzbeträge der Betriebsinhaber, die sich an der Erhebung beteiligt haben: 6 008 Betriebsinhaber x 1 634,29).

12.11.1.3. Gleichzeitige Gewährung von Referenzbeträgen aus der nationalen Reserve (NR) in verschiedenen Kategorien

Es wurde festgestellt, dass den Antragstellern für die NR 2006 in mehr als einer Kategorie Referenzbeträge aus allen Kategorien gewährt wurden, wenn die Bedingungen eingehalten wurden. Außerdem könnte ein Betriebsinhaber sowohl die Zuweisung aus der NR erhalten als auch von der Anwendung der Härtefallbestimmungen profitieren.

Diese Vorgehensweise steht nicht im Einklang mit Artikel 18 Absatz 2 der Verordnung (EG) Nr. 795/2004. Danach ist der Wert (der zugewiesenen Zahlungsansprüche), den der Betriebsinhaber erhält, der höchstmögliche Wert, der sich bei getrennter Anwendung der Artikel ergibt, deren Bedingungen er erfüllt: Artikel 19 bis Artikel 23a der Verordnung (EG) Nr. 795/2004 (NR) oder Artikel 37 Absatz 2 (neuer Betriebsinhaber im Bezugszeitraum), Artikel 40 (Härtefälle), Artikel 42 Absatz 3 (NR) und Artikel 42 Absatz 5 (NR) der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003.

Die niederländischen Behörden sind im Grundsatz nicht der gleichen Meinung wie die GD AGRI. Dennoch haben sie genaue Berechnungen zu den 21 Betriebsinhabern vorgelegt, bei denen sich die Beobachtung in sechs Fällen bestätigt hat. Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse der von der GD AGRI vorgenommenen Analyse hinsichtlich der Betriebsinhaber, bei denen die niederländische Vorgehensweise zu Überzahlungen geführt hat. Die Tabelle zeigt, dass die beschriebene Situation ab dem Antragsjahr 2006 ein Risiko für den Fonds verursacht hat.

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Prü-fung Nr.

Betriebs-inhaber Nr.

2006 zugewiesener Betrag nach

Art. 18 Abs. 2 der

VO 795/2004

Über-aktivierter

Betrag 2006

Über-aktivierter

Betrag 2007

Über-aktivierter Betrag

2008

Über-aktivierter

Betrag 2009

2 40238274 2 367,73 270,76 270,76 270,76 270,763 30008088 113 337,34 2 640,22 2 640,22 2 640,22 2 640,22

18 201168071 1 303,84 1 172,34 1 172,34 1 172,34 1 172,3419 200768842 115,21 109,49 109,49 109,49 109,4920 200776816 2 618,44 1 670,46 2 488,30 2 488,30 2 488,30

21 200783445 316,91 301,17 301,17 301,17 Betrieb 2009 geschlossen

    Insgesamt (EUR) 6 164,44 6 982,28 6 982,28 6 681,11

12.11.1.4. Systematischer Fehler bei der Berechnung für Flachs und Hanf

Die Prüfung hat ergeben, dass die Referenzfläche für Flachs und Hanf systematisch berechnet wird, indem die Hektaranzahl für die beiden Bezugsjahre (2001 und 2002) durch 3 statt durch 2 dividiert wird. Zur Berechnung der Referenzbeträge für Flachs und Hanf wurde die Summe der für die Antragsjahre 2001 und 2002 erhaltenen Zahlungen jedoch korrekt durch 2 dividiert.

Dadurch hat sich die Anzahl der Zahlungsansprüche verringert, und der Einheitswert der Zahlungsansprüche war zu hoch. Im Verlauf des Rechnungsabschlussverfahrens haben die niederländischen Behörden die Zahl für die aus der Berechnung ausgenommene Fläche vorgelegt:

Anzahl Betriebsinhaber 975Konsolidierte Fläche / Anzahl der zu wenig festgestellten Zahlungsansprüche

1 885

Risikobehafteter Betrag (EUR) 154 649,22

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12.11.2. Die Argumente des Mitgliedstaats

Die Anmerkungen wurden unter „Feststellungen“ angeführt.

12.11.3. Standpunkt der Kommission vor der Schlichtung

12.11.3.1. Punktuelle Berichtigungen

Im Einklang mit dem Dokument VI/5330/97 vertritt die GD AGRI die Auffassung, dass im Hinblick auf die folgenden Mängel eine punktuelle Berichtigung am besten geeignet ist, das Risiko für den Fonds auszugleichen, wobei berücksichtigt wird, dass der tatsächliche Betrag regelwidriger Zahlungen und damit die Höhe der finanziellen Verluste für die Gemeinschaft ermittelt werden können.

Überschreitung der nationalen Obergrenze für 2006

Gleichzeitige Gewährung von Referenzbeträgen aus der nationalen Reserve (NR) in verschiedenen Kategorien

12.11.3.2. Pauschale Berichtigungen

Im Einklang mit dem Dokument VI/5330/97 ist nach Auffassung der GD AGRI eine pauschale Berichtigung am besten zur quantitativen Erfassung des durch die Mängel entstandenen Risikos geeignet.

Nichteinbeziehung der Futterfläche von Betriebsinhabern, die keine Erhebungsdaten vorgelegt haben

Wurden zwar alle Schlüsselkontrollen vorgenommen, jedoch nicht in der nach den Verordnungen vorgeschriebenen Zahl, Häufigkeit oder Intensität, so ist eine Berichtigung in Höhe von 5 % gerechtfertigt, weil in diesem Fall der Schluss zulässig ist, dass die Kontrollen nach vernünftigem Ermessen keine ausreichende Gewähr für die Ordnungsmäßigkeit der Anträge bieten und dass die Gefahr eines Verlusts zum Nachteil des Fonds bestand.

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Nach Meinung der GD AGRI ist das Risiko, dass die überzähligen Futterflächen (ohne Ansprüche) aufgegeben werden, in den Niederlanden, wo die Futterfläche wegen der intensiven Bewirtschaftung und der knappen landwirtschaftlichen Fläche seit 2006 auf dem gleichen Niveau geblieben ist, kaum von Bedeutung. Deshalb schlägt die GD AGRI eine pauschale Berichtigung in Höhe von 2 % für die risikobehafteten Beträge vor.

Da die niederländischen Behörden keine genauen Zahlen vorgelegt haben, stützt sich die vorgeschlagene Berichtigung auf eine Schätzung des gesamten risikobehafteten Betrags (9 818 814,32 EUR) für eine begrenzte Gesamtheit (Betriebsinhaber, die im Bezugszeitraum Tierprämien erhalten haben und die sich nicht an der landwirtschaftlichen Erhebung beteiligt haben).

Die Zahlungsansprüche werden einmal verteilt und bleiben auf unbestimmte Zeit gültig. Deshalb entsteht durch eine zu Unrecht erfolgte Zuweisung im ersten Jahr auch in den Folgejahren ein Risiko für den Fonds. Somit beläuft sich das Risiko auf 196 376,29 EUR pro Antragsjahr (2006-2009).

Systematischer Fehler bei der Berechnung für Flachs und Hanf

Wurden zwar alle Schlüsselkontrollen vorgenommen, jedoch nicht in der nach den Verordnungen vorgeschriebenen Zahl, Häufigkeit oder Intensität, so ist gemäß Dokument VI/5330/97 eine Berichtigung in Höhe von 5 % gerechtfertigt, weil in diesem Fall der Schluss zulässig ist, dass die Kontrollen nach vernünftigem Ermessen keine ausreichende Gewähr für die Ordnungsmäßigkeit der Anträge bieten und dass die Gefahr eines Verlusts zum Nachteil des Fonds bestand.

Deshalb schlägt die GD AGRI eine pauschale Berichtigung in Höhe von 5 % für die Gesamtheit der Begünstigten vor, denen Referenzflächen und -beträge für Flachs und Hanf zugewiesen wurden. Der Gesamtbetrag von 154 649,22 EUR, auf den sich die Berechnung des Risikos für den Fonds stützt, wurde von den niederländischen Behörden angegeben.

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Die Zahlungsansprüche werden einmal verteilt und bleiben auf unbestimmte Zeit gültig. Deshalb entsteht durch eine zu Unrecht erfolgte Zuweisung im ersten Jahr auch in den Folgejahren ein Risiko für den Fonds. Somit beläuft sich das Risiko auf 7 732,46 EUR pro Antragsjahr (2006-2009).

Das Gesamtergebnis stellt sich wie folgt dar:

An-trags-jahr

Unter-position

im Haus-haltsplan

der Kommis-

sion

Beschreibung der Berichtigung

Berichtigter Gesamtbetrag

(EUR)

Berichtigte Beträge nach Abzug der punktuellen Berichtigung (EUR)

Berichti-gung

Berichtigungs-betrag (EUR)

200605 03 01 01 0000 002

Überschreitung der nationalen Obergrenze 1 400 132,00   punktuell 1 400 132,00Gleichzeitig gewährte Beträge aus NR in verschiedenen Kategorien 6 164,44 6 135,29 punktuell 6 135,29Futterfläche nicht einbezogen - Betriebs-inhaber an Erhebung nicht beteiligt 196 376,29 195 447,84

2 % pauschal 195 447,84

Systematischer Fehler bei der Berechnung für Flachs und Hanf 7 732,46 7 695,90

5 % pauschal 7 695,90

 INSGE-SAMT   1 610 405,19     1 609 411,03

200705 03 01 01 0000 003

Gleichzeitig gewährte Beträge aus NR in verschiedenen Kategorien 6 982,28   punktuell 6 982,28Futterfläche nicht einbezogen - Betriebs-inhaber an Erhebung nicht beteiligt 196 376,29  

2 % pauschal 196 376,29

Systematischer Fehler bei der Berechnung für Flachs und Hanf 7 732,46  

5 % pauschal 7 732,46

 INSGE-SAMT   211 091,03     211 091,03

200805 03 01 01 0000 005

Gleichzeitig gewährte Beträge aus NR in verschiedenen Kategorien 6 982,28   punktuell 6 982,28Futterfläche nicht einbezogen - Betriebs-inhaber an Erhebung nicht beteiligt 196 376,29  

2 % pauschal 196 376,29

Systematischer Fehler bei der Berechnung für Flachs und Hanf 7 732,46  

5 % pauschal 7 732,46

 INSGE-SAMT   211 091,03     211 091,03

200905 03 01 01 0000 007

Gleichzeitig gewährte Beträge aus NR in verschiedenen Kategorien 6 681,11   punktuell 6 681,11Futterfläche nicht einbezogen - Betriebs-inhaber an Erhebung nicht beteiligt 196 376,29  

2 % pauschal 196 376,29

Systematischer Fehler bei der Berechnung für Flachs und Hanf 7 732,46  

5 % pauschal 7 732,46

 INSGE-SAMT   210 789,86     210 789,86

 GESAMT-BETRAG   2 243 377,11     2 242 382,95

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12.11.4. Stellungnahme der Schlichtungsstelle

Entfällt.

12.11.5. Abschließender Standpunkt der Kommission

Entfällt.

116

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12.12. SCHWEDEN

Untersuchung Nr.: AA/2007/16Kontrollbesuch: 11.-15.6.2007Mitteilungsschreiben: 29.11.2007Antwort des Mitgliedstaats: 29.1.2008Einladung zur bilateralen Besprechung:

4.2.2009

Schlussfolgerungen der bilateralen Besprechung:

21.4.2009

Antworten des Mitgliedstaats: 18.6.2009, 24.8.2009, 9.7.2010 und 7.9.2010

Schlichtungsschreiben: 26.10.2010Antrag auf Schlichtung:Schlichtungsverfahren:Stellungnahme der Schlichtungsstelle:Abschlussschreiben:

12.12.1. Die wichtigsten Feststellungen

12.12.1.1. Mängel beim LPIS-GIS

Damit sie für die Gegenkontrollen gemäß Artikel 24 Absatz 1 Buchstabe c der Verordnung (EG) Nr. 796/2004 effektiv sind, müssen die Informationen in dem ab 1.1.2005 vorgeschriebenen LPIS-GIS (siehe Artikel 20 der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003) hinsichtlich der korrekten Identifizierung der Parzellen und der beihilfefähigen Höchstfläche der Referenzparzellen präzise sein. Das setzt voraus, dass die Referenzparzellen (im Prinzip) stabil sind und dass die Angaben zu ihren Grenzen, zur Gesamtfläche und zur Fläche der nicht beihilfefähigen Elemente korrekt und auf dem neuesten Stand sind. Vor allem wenn sich die Bodenbedeckung ändert und es dabei um nichtlandwirtschaftliche, bewaldete, bebaute oder nicht kultivierte Flächen geht, muss die Identifizierung wirksam durchgeführt und das LPIS-GIS entsprechend aktualisiert werden.

Beim Kontrollbesuch 2007 wurde festgestellt, dass das schwedische LPIS-GIS nicht dem Standard entsprach. Referenzparzellen waren falsch definiert, und nicht beihilfefähige Flächen über 0,1 ha waren in den Referenzflächen enthalten. Diese Elemente, vor allem nicht zugängliche Gebiete oder Waldgebiete, die nicht als Ackerland oder Dauergrünland gemäß Artikel 2 Nummern 1 und 2 der Verordnung (EG) Nr. 796/2004 angesehen werden können, wurden im schwedischen System als beihilfefähig angegeben. Da das LPIS-GIS keine genauen und aktuellen Angaben zu beihilfefähigen Flächen enthielt, waren die Gegenkontrollen, die gemäß Artikel 23 Absatz 1 und Artikel 24 Absatz 1 Buchstabe c der Verordnung (EG) Nr. 796/2004 durchgeführt werden sollen, ineffektiv, so dass es zu unrechtmäßigen Zahlungen für nicht beihilfefähige Flächen kam.

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Nach den Feststellungen der GD AGRI haben die Behörden eine vollständige Überprüfung ihrer Datenbank zu den Referenzparzellen (Produktionsblöcken) vorgenommen. Dadurch war die Bewertung aller zu Unrecht gezahlten Beträge (einschließlich Sanktionen) in den Antragsjahren 2005, 2006 und 2007 im Rahmen der ersten Säule und der flächenbasierten Beihilfen im Rahmen der zweiten Säule möglich. Für die zweite Säule wurden nur Anträge auf Agrarumweltzahlungen für halb naturbelassenes Grünland herangezogen. Zu Betriebsinhabern, die ausschließlich Ackerland haben, konnte Schweden keine Angaben machen.

12.12.1.2. Verwaltungskontrollen

Die Referenzfläche ist kleiner als die ermittelte Fläche, für die ein Antrag gestellt wurde.

Schweden wandte bei den Vor-Ort-Kontrollen wegen Übererklärung der Referenzfläche des Produktionsblocks eine Toleranzmarge von 0,1 ha an, d. h. wenn die Fläche bis zu 0,1 ha größer war als die Referenzfläche des Produktionsblocks, wurde die gesamte Fläche, für die ein Antrag gestellt worden war, akzeptiert.2006 fielen insgesamt 816 ha in den Toleranzbereich. 2007 waren es 894 ha. Seit 2008 wendet Schweden diese Toleranzmarge nicht mehr an.

Auch wenn die Wirkung dieser Toleranzgewährung nach Aussage Schwedens unerheblich war, handelt es sich doch um eine Nichteinhaltung des Artikels 24 der Verordnung (EG) Nr. 796/2004.

Abweichungen in der festgestellten Fläche

Die erneute Durchführung der Vor-Ort-Kontrollen im Rahmen des Kontrollbesuchs ergab in vielen Fällen Abweichungen von der ursprünglichen Messung. Die Kontrolleure hatten ursprünglich Flächen akzeptiert, die nicht der Definition nach Artikel 2 Nummern 1, 2 und 2a der Verordnung (EG) Nr. 796/2004 entsprachen. Die meisten Parzellen mit Abweichungen waren als Grünland deklariert. Somit wurden die Vor-Ort-Kontrollen nach Auffassung der GD AGRI nicht nach den Standards gemäß Artikel 23, 29, 30 und 32 der Verordnung (EG) Nr. 796/2004 durchgeführt.

12.12.1.3. Sanktionen

Die Berechnung der Sanktionen entsprach nicht den Bestimmungen des Artikels 49 der Verordnung (EG) Nr. 796/2004, wonach der Durchschnittswert der gemeldeten Zahlungsansprüche berücksichtigt werden soll. In Schweden wurde der Durchschnittswert der Ansprüche zugrunde gelegt, die der festgestellten Fläche entsprechen.

Schweden nahm eine Überarbeitung der zugewiesenen Ansprüche und Zahlungen vor. Die finanziellen Auswirkungen dieser Unregelmäßigkeit sind in der Risikoabschätzung hinsichtlich der Aktualisierung des LPIS enthalten.

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12.12.2. Die Argumente des Mitgliedstaats

12.12.2.1. LPIS(-GIS)

Nach Aussage der schwedischen Behörden zeigten die Ergebnisse, dass das Risiko bei Betriebsinhabern besteht, deren Zahlungsansprüche sich auch auf halb naturbelassenes Grünland erstrecken, während bei Betriebsinhabern, die Anträge für Ackerland gestellt haben, das Risiko irrtümlicher Zahlungen sehr gering ist. Die für schwedisches Ackerland gezahlten Beihilfen sollten deshalb von allen etwaigen Sanktionen ausgenommen werden.

12.12.2.2. Vor-Ort-Kontrollen

Schweden bestreitet nicht, dass einige der von den Kontrolleuren 2007 gefundenen Flächen nicht als beihilfefähig angesehen werden können. Diese Flächen mit Pflanzenbewuchs ohne richtige Futterqualität fallen nicht unter die Beihilferegelung. Andererseits sollte ein großer Teil der erfassten Flächen, die nach der neuen Definition einen zu großen Baumbestand aufweisen, im Hinblick auf ihren Produktions- und Futterwert als adäquate landwirtschaftliche Flächen angesehen und deshalb weiter als beihilfefähig anerkannt werden.

12.12.3. Standpunkt der Kommission vor der Schlichtung

Auf der Grundlage der Feststellungen und unter Berücksichtigung aller Erläuterungen des Mitgliedstaates bleibt die GD AGRI dabei, dass die genannten Unregelmäßigkeiten in den Antragsjahren 2005-2007 ein Risiko für den Fonds verursacht haben. Sie beeinträchtigen die Funktionsweise von Schlüssel- und Zusatzkontrollen.

Schweden hat Abhilfemaßnahmen durchgeführt, um die Systemmängel zu beheben. Dazu haben die schwedischen Behörden im Einklang mit Dokument VI/5330/97 eine Bewertung des entstandenen Risikos für die erste und die zweite Säule vorgelegt.

Da keine Zahlen zu Betriebsinhabern mit Ackerland im Rahmen der zweiten Säule vorlagen, hat die GD AGRI das entsprechende Risiko anhand der gleichen Risikoverteilung (zwischen Ackerland und Grünland) wie im Rahmen der ersten Säule eingeschätzt.

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Nach der Validierung der Berechnung schlägt die GD AGRI vor, die von den schwedischen Behörden vorgelegten Zahlen zu akzeptieren und davon auszugehen, dass das für den Fonds entstandene finanzielle Risiko damit am genauesten eingeschätzt wird. Die GD AGRI sieht daher vor, folgende Beträge aus der Gemeinschaftsfinanzierung auszuschließen:

AntragsjahrHaushaltsjah

r WährungBerichtigung erste

SäuleBerichtigung zweite Säule

2005 2006 SEK* (EUR)

223 191 203,03(24 063 726)

18 876 390,19(2 035 189)

2006 2007 EUR 23 916 240 1 985 3652007 2008 EUR 22 173 168 1 316 185

* Wechselkurs 9,275006 SEK/EUR.

12.12.4. Stellungnahme der Schlichtungsstelle

Entfällt.

12.12.5. Abschließender Standpunkt der Kommission

Entfällt.

120

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12.13. Vereinigtes Königreich

Untersuchung Nr.: AA/2005/53 (Schottland)

AA/2005/54 (Wales)

DPU/2007/101 (Schottland und Nordirland)

Kontrollbesuch:Mitteilungsschreiben: 8.12.2005 8.12.2005 8.6.2007Antwort des Mitgliedstaats:

28.2.2006 28.2.2006 5.7.2007

Einladung zur bilateralen Besprechung:

22.9.2008

Schlussfolgerungen der bilateralen Besprechung:

17.3.2009

Antwort des Mitgliedstaats:

15.5.2009

Schlichtungsschreiben: Ares(2010)54086 vom 2.2.2010

Schlichtungsverfahren: 10/UK/433

Stellungnahme der Schlichtungsstelle:

23.7.2010

Abschlussschreiben: Ares(2010)732806 vom 22.10.2010

Untersuchung Nr.: DPU/2008/004 (Nordirland) DPU/2008/101 (Nordirland)Kontrollbesuch: 10.-14.3.2008Mitteilungsschreiben: 26.5.2008 19.2.2008Antwort des Mitgliedstaats:

30.9.2008 23.4.2008

Einladung zur bilateralen Besprechung:

22.12.2008 3.6.2008

Schlussfolgerungen der bilateralen Besprechung:

27.5.2009 28.8.2008

Antwort des Mitgliedstaats:

28.7.2009 29.10.2008 und 28.11.2008

Schlichtungsschreiben: Ares(2010)54086 vom 2.2.2010Schlichtungsverfahren: 10/UK/433Stellungnahme der Schlichtungsstelle:

23.7.2010

Abschlussschreiben: Ares(2010)732806 vom 22.10.2010

12.13.1. Die wichtigsten Feststellungen gemäß dem Schlichtungsschreiben

12.13.1.1. Nationale Reserve

Inkorrekte Kürzung für die nationale Reserve (Schottland, Wales, Nordirland)

121

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Gemäß Artikel 42 Absatz 1 der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 dürfen die Referenzbeträge zur Bildung der nationalen Reserve um nicht mehr als 3 % gekürzt werden. Jede weitere Aufstockung der nationalen Reserve erfolgt gemäß Artikel 42 Absatz 7 der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 und Artikel 4 Absätze 1 und 2 der Verordnung (EG) Nr. 795/2004 durch lineare Kürzungen aller zugewiesenen Ansprüche (auch der Ansprüche in Höhe des regionalen Grundbetrags und der Ansprüche mit anteilsmäßigen Zuweisungen aus der nationalen Reserve).

Deshalb stellt die lineare Kürzung um 4,2 %, wie sie in Schottland, Wales und Nordirland auf alle Zahlungsansprüche außer den Ansprüchen im Rahmen der nationalen Reserve angewandt wurde, einen unzulässigen Vorteil für Betriebsinhaber dar, die im Antragsjahr 2005 überhöhte Ansprüche aus der nationalen Reserve erhalten haben. Wenn die Verordnung korrekt angewandt worden wäre, hätte die zusätzliche lineare Kürzung um 1,2 % (3 % + 1,2 % = 4,2 %) zur Aufstockung der nationalen Reserve auch auf die Ansprüche auf Mittel aus der nationalen Reserve angewandt werden müssen.

Die Behörden haben den Gesamtbetrag der Zuweisungen aus der nationalen Reserve 2005 für die einzelnen Regionen angegeben:

Zuweisung aus NR 2005 insgesamt:

Anzuwendende Kürzung um 1,2 %:

Nordirland 17 290 987 EUR 207 491,84 EUR

Schottland 37 398 680 EUR 448 784,16 EURWales 16 997 154 EUR 203 965,85 EURINSGESAMT 71 686 821 00 EUR 860 241,85 EUR

Die walisischen und die nordirischen Behörden haben den Gesamtanteil der Aktivierung von Zahlungsansprüchen übermittelt. Für Schottland, das keine Angaben dazu gemacht hat, wurde jedoch ein Schätzwert von 99 % (Durchschnitt aus den Zahlen der anderen Regionen) angewandt. Ausgehend von diesen Prozentsätzen wurden folgende zu Unrecht gezahlte Beträge ermittelt, die ein Risiko für den Fonds darstellten:

Regelwidrige Zahlungen Nordirland Wales SchottlandAktivierung der NR 2005 99,7 % 98,45 % 99 %Regelwidrige Zahlungen 2005

206 869,36 EUR 200 804,38 EUR 444 296,32 EUR

Aktivierung der NR 2006 99,2 % 99,82 % 99 %Regelwidrige Zahlungen 2006

205 831,95 EUR 203 598,71 EUR 444 296,32 EUR

Aktivierung der NR 2007 98,8 % 96,15 % 99 %Regelwidrige Zahlungen 2007

205 001,94 EUR 196 113,03 EUR 444 296,32 EUR

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Zuweisung von Ansprüchen aus der nationalen Reserve in der Kategorie „Investoren“ (Schottland, Wales, Nordirland)

Artikel 21 Absatz 2 der Verordnung (EG) Nr. 795/2004 lautet folgendermaßen: „Die Investitionen müssen in einem Plan oder Programm vorgesehen sein, dessen Durchführung spätestens am 15. Mai 2004 begonnen hat. Der Betriebsinhaber übermittelt den Plan bzw. das Programm der zuständigen Behörde des Mitgliedstaats.“ Weiter ist nach Artikel 21 Absatz 2 zwar die Möglichkeit vorgesehen, dass „weder ein Plan noch Programme in Schriftform vorliegen“, jedoch nicht, dass gar kein Plan vorliegt. Fehlt die Schriftform, so „können die Mitgliedstaaten andere objektive Nachweise für das Vorliegen einer Investition berücksichtigen“.

Anders als in diesen Rechtsvorschriften vorgesehen, stützt sich im Vereinigten Königreich die Zuweisung von Ansprüchen aus der nationalen Reserve in der Kategorie „Investoren“ ausschließlich auf die Erhöhung der zwischen dem Referenzzeitraum und dem Antragsjahr 2004 erhaltenen Prämie um mindestens 10 %. Diese Erhöhung reicht nach Meinung der Behörden des Vereinigten Königreichs als Nachweis für die Investition aus.

Die GD AGRI stimmt zu, dass die Erhöhung der Prämien 2004 eine angemessene Grundlage für die Zuweisung des Wertes der Ansprüche aus der nationalen Reserve bilden kann, jedoch nur, wenn Belege dafür vorliegen, dass die Investition tatsächlich vorgenommen wurde. Entgegen den genannten Bestimmungen haben sich die Behörden des Vereinigten Königreichs vor einer Zuweisung von Ansprüchen aus der nationalen Reserve nicht vergewissert, ob tatsächlich eine Investition erfolgt ist. Damit wurde gegen Artikel 21 der Verordnung (EG) Nr. 795/2004 verstoßen und ein Risiko für den Fonds verursacht.

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Aufgrund der Vorgehensweise der Behörden des Vereinigten Königreichs war Folgendes festzustellen:

– Zuweisung von Ansprüchen trotz offensichtlicher Desinvestition

Beträge aus der nationalen Reserve wurden selbst dann zugewiesen, wenn eine Erhöhung der Prämien nicht systematisch auf eine Investition zurückzuführen war, sondern gelegentlich auch durch eine Desinvestition verursacht worden sein konnte (z. B. Anhebung der Schlachtprämie).

– Kurzfristige Investitionen akzeptiert

Kurzfristige Investitionen wie Kauf oder Pacht von Mutterkuhquoten 2004 oder kurzfristige Flächenpachtverträge wurden in Wales als Investitionen akzeptiert.

Die Behörden des Vereinigten Königreichs haben in der Tat die Pachtung von Quoten nicht gezielt kontrolliert, da sie grundsätzlich davon ausgingen, dass ein Anstieg der Quoten auf einen zahlenmäßigen Anstieg des Tierbestands hinweist, weil das Gegenteil wirtschaftlich unsinnig wäre. Außerdem wäre es ihrer Meinung nicht angemessen, sechsjährige Pachtverträge vorzuschreiben, da es im Vereinigten Königreich üblich sei, Quoten nur für einen Zeitraum von sieben Monaten zu pachten.

Da die Behörden des Vereinigten Königreichs keinen Nachweis erbracht haben, dass dies nicht auch auf andere Regionen zutrifft, geht die GD AGRI davon aus, dass Artikel 21 Absatz 4 der Verordnung (EG) Nr. 795/2004 im gesamten Vereinigten Königreich nicht eingehalten wurde.

Sie kommt daher zu dem Schluss, dass ein Risiko für den Fonds bestand; dies betrifft die Gesamtheit der Begünstigten, denen in der Kategorie „Investoren“ folgende Referenzbeträge aus der nationalen Reserve zugewiesen wurden:

Wales Schottland NordirlandIn der Kategorie „Investoren“ 2005 zugewiesene Beträge insgesamt (EUR)

13 418 916,00 19 500 000,00 10 567 369,00

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Die folgende Tabelle zeigt die von Investoren (risikobehaftete Gesamtheit) aktivierten Beträge (EUR) insgesamt pro Region und Antragsjahr; hierzu wurden die von den Behörden mitgeteilten Beträge zugrunde gelegt (mit Ausnahme des Aktivierungssatzes von 99 % für Schottland, der dem Durchschnittswert für das Vereinigte Königreich entspricht).

  2005 2006 2007Wales 13 317 016,00 13 263 151,00 13 265 053,00

Schottland 19 350 000,00 19 350 000,00 19 350 000,00Nordirland 10 461 695,00 10 461 695,00 10 461 695,00

12.13.1.2. Betriebsinhaber-Status

Direktbeihilfen können Betriebsinhabern gewährt werden, die der Begriffs-bestimmung nach Artikel 2 Buchstabe a der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 entsprechen. Die „landwirtschaftliche Tätigkeit“ ist Bestandteil der oben genannten Begriffsbestimmung und in Artikel 2 Buchstabe c der Verordnung definiert. Danach muss ein Betriebsinhaber entweder eine typische „landwirtschaftliche Tätigkeit“ ausführen oder seine Flächen in gutem landwirtschaftlichen und ökologischen Zustand halten, wie es Artikel 5 derselben Verordnung vorsieht.

Über Artikel 44 derselben Verordnung hinaus sollen die Mitgliedstaaten sicherstellen, dass keine Zahlung zugunsten von Begünstigten erfolgt, wenn feststeht, dass sie die Voraussetzungen für den Erhalt solcher Zahlungen künstlich geschaffen haben, um einen den Zielen der betreffenden Stützungsregelung zuwiderlaufenden Vorteil zu erwirken (Artikel 29 der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003).

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Der starke Anstieg der Gesamtzahl von Antragstellern im Vereinigten Königreich zwischen den flächenbezogenen Zahlungen 2004 und der Betriebsprämienregelung 2005 weckte Zweifel an den Kontrollen, die gewährleisten sollen, dass nur Betriebsinhaber im Sinne von Artikel 2 der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 Ansprüche im Rahmen der Betriebsprämienregelung erhalten. In Anbetracht der oben angeführten Definition des Betriebsinhabers ist die GD AGRI der Meinung, dass der „aktive Betriebsinhaber“ nicht notwendigerweise der Landeigentümer sein muss, wenn er eine Parzelle anmeldet. Folgende gegen die Rechtsvorschriften verstoßende Situationen wurden in Nordirland festgestellt:

Conacre-System

Das Conacre-System hat in Nordirland eine lange Tradition. Es handelt sich dabei um eine gängige Form mündlicher Verträge in der Landwirtschaft. Art und Dauer des Vertrags und die Zuständigkeit für eine Fläche im Conacre-System können sich von Jahr zu Jahr ändern.

Die nordirischen Behörden haben die gesamte Verantwortung dafür, wer von den Zahlungsansprüchen in Verbindung mit einer im Conacre-System übernommenen/abgegebenen Parzelle profitieren soll, an die Landeigentümer und Pächter („Conacre-taker“) übergeben.

Grundsätzlich ist die GD AGRI aufgrund der Begriffsbestimmung nach Artikel 2 Buchstabe a der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 und der Auslegung von Artikel 2 und Artikel 28 der Verordnung (EG) Nr. 1974/2006 der Meinung, dass der „aktive Betriebsinhaber“ der Conacre-taker ist, der das Risiko trägt, und nicht (unbedingt) der Eigentümer der Flächen. Außerdem muss in Nordirland normalerweise der Conacre-taker im Rahmen der Programme zur ländlichen Entwicklung die entsprechenden Vertragsverpflichtungen erfüllen. Deshalb kann grundsätzlich davon ausgegangen werden, dass er die landwirtschaftliche Tätigkeit gemäß der Begriffsbestimmung nach Artikel 2 Buchstabe a der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 ausübt und nicht der Eigentümer der Flächen. In diesem Zusammenhang ist nicht akzeptabel, dass der Concacre-taker im Rahmen der Betriebsprämienregelung „nur“ wie ein Angestellter des Landeigentümers angesehen wird, obwohl er im Rahmen der Programme zur ländlichen Entwicklung die Verantwortung trägt. Möglicherweise muss unter bestimmten Umständen im Einzelfall entschieden werden, wer tatsächlich Anspruch auf die Zahlungen hatte.

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Die Prüfung hat ergeben, dass die nordirischen Behörden kein System geschaffen haben, um zumindest in Zweifelsfällen festzustellen, wie die Vereinbarung zwischen Landeigentümer und Conacre-taker umgesetzt wurde und wer korrekterweise der Begünstigte hätte sein müssen. Vor allem hätte grundsätzlich durch eine Gegenkontrolle festgestellt werden müssen, ob der Begünstigte eines Zahlungsanspruchs auch Beihilfeempfänger im Rahmen der Programme zur Entwicklung des ländlichen Raums für die jeweilige Parzelle war. Daher bestand nach Meinung der GD AGRI ein hohes Risiko, dass die Zahlungsansprüche nicht dem richtigen Begünstigten zugewiesen wurden. Durch die in Nordirland angewandten Verfahren ist die Einhaltung des Artikels 2 Buchstabe a der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 nicht gewährleistet. Sie stellen daher ein Risiko für den Fonds dar.

Außerdem wird das Conacre-System hinsichtlich der Zuweisung von Zahlungsansprüchen nach Meinung der GD AGRI nicht überall in Nordirland einheitlich gehandhabt:

Einerseits werden Flächen im Conacre-System nicht als verpachtete Flächen angesehen, wenn eine Betriebsprämie beantragt wird. In den meisten Fällen meldet üblicherweise der Eigentümer die Zahlungsansprüche auf die Flächen an, ohne dass dies von den Behörden überprüft wird.

Andererseits wurden für Flächen im Conacre-System Ausnahmen von der Regel geschaffen, obwohl das Conacre-System nach den geschäftlichen Gepflogenheiten Nordirlands als mündliche Vereinbarung definiert ist und als solche für die Zuweisung aus der nationalen Reserve in der Kategorie „verpachtete Fläche und Erwerb verpachteter Fläche“ nicht akzeptiert werden kann. Außerdem gelten Conacre-Flächen bei der Zuweisung der nationalen Reserve in der Kategorie „Übertragung verpachteter Flächen“ (Artikel 20 der Verordnung (EG) Nr. 795/2004) als verpachtet, wenn mehr als eins der Referenzjahre eingeschlossen war.

In beiden Fällen hatten die Eigentümer von Flächen, die nach dem Conacre-System verpachtet waren, einen Wettbewerbsvorteil, weil entweder der tatsächlich aktive Betriebsinhaber nicht kontrolliert wurde oder weil die Ausnahmen von der Regel zugelassen wurden.

Somit besteht das Risiko, dass Begünstigten in Nordirland zu Unrecht Zahlungsansprüche zugewiesen worden sind. In der Gesamtheit der neuen Betriebsinhaber ist dieses Risiko besonders hoch, wenn man berücksichtigt, dass es im ersten Jahr der Anwendung erhebliche Änderungen in Bezug auf Landeigentümer gab, die ihre Fläche zum ersten Mal anmeldeten.

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12.13.1.3. Nichtlandwirtschaftliche Nutzung angemeldeter Flächen (Nordirland)

Direktbeihilfen können Betriebsinhabern gewährt werden, die der Begriffs-bestimmung nach Artikel 2 Buchstabe a der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 entsprechen. Nach Artikel 44 Absatz 1 der Verordnung können Zahlungs-ansprüche nur nach Hektar beihilfefähiger Fläche aktiviert werden. Aus Artikel 44 Absatz 2 der Verordnung ergibt sich, dass für „nicht landwirtschaftliche Tätigkeiten“ genutzte Flächen (z. B. Sport-, Golf-, Camping- oder Flugplätze) nicht den Status einer beihilfefähigen Fläche haben.

Die GD AGRI hat eine Liste der neuen Begünstigten von Direktzahlungen im Haushaltsjahr 2006 erhalten, die als Club, Campingplatz, Anlage oder Flugplatz bezeichnet werden. Auch wenn dies keine umfassende Stichprobe der risikobehafteten Gesamtheit ist, entstanden doch erhebliche Zweifel an der Einhaltung der vorgenannten Rechtsvorschriften. Eine Stichprobentabelle der neuen Begünstigten mit Angaben zu den Zahlungen wurde den Behörden zur Analyse übermittelt.

– Die nordirischen Behörden haben alle ermittelten Fälle überprüft, die zu Unrecht gezahlten Beträge wiedereingezogen und die Zahlungsansprüche in den Fällen, in denen die nichtlandwirtschaftliche Nutzung von Flächen festgestellt wurde, neu berechnet.

Die nordirischen Behörden geben zu, dass es keine speziellen Verfahren zur Überprüfung neuer Begünstigter und/oder Parzellen gab, bei denen gewisse Zweifel bestanden, doch sie weisen darauf hin, dass der Wert derartiger Ansprüche generell sehr niedrig sei. Zudem seien einige dieser Fälle im Rahmen der üblichen risikobasierten Zufallsstichprobe geprüft worden. Die GD AGRI bleibt dabei, dass das von den nordirischen Behörden eingeführte Kontrollsystem nicht geeignet war, die nichtlandwirtschaftliche Nutzung der Flächen festzustellen, für die von den neuen Parzellen / Begünstigten, bei denen gewisse Zweifel bestanden, im Rahmen der Betriebsprämienregelung Zahlungsansprüche geltend gemacht wurden; somit bestand hier ein schwerwiegender Mangel.

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Dadurch war eine Schlüsselkontrolle in ihrer Funktion beeinträchtigt, so dass das Risiko besteht, dass bei bestimmten Empfängern von Direktbeihilfen erhebliche Unregelmäßigkeiten bei Zahlungen zu Lasten des Fonds auftreten können. Die folgende Tabelle zeigt, um welche Beträge es dabei geht:

2005 2006 2007

In Nordirland zugewiesene und von neuen Betriebsinhabern aktivierte Beträge insgesamt (nur Pauschalanteil)

9 009 917,00 EUR

9 013 217,76 EUR

8 976 874,14 EUR

12.13.1.4. Festsetzung von Zahlungsansprüchen für eine kleinere als die angemeldete Fläche (Nordirland)

Die Behörden des Vereinigten Königreichs haben bestätigt, dass Betriebsinhaber nicht auf alle von ihnen angemeldeten Flächen Ansprüche geltend machen müssen, was ihrer Auffassung nach mit den Verordnungen der Gemeinschaft in Einklang steht. Sie halten die Verpflichtung, alle landwirtschaftlichen Flächen angeben zu müssen, lediglich im Rahmen der Cross-Compliance für erforderlich. Sie stützen sich dabei auf die Auslegung der Formulierung „any agricultural area“ („jede landwirtschaftliche Fläche“) in Artikel 44 Absatz 2 der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 (statt „all agricultural area“ – „alle landwirtschaftlichen Flächen“).

Damit ist die GD AGRI nicht einverstanden, denn in Artikel 59 Absatz 4 der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 heißt es ausdrücklich: „Die Anzahl der Ansprüche je Betriebsinhaber entspricht der Hektarzahl, die er gemäß Artikel 44 Absatz 2 im ersten Jahr der Anwendung der Betriebsprämienregelung angemeldet hat“, und nach Artikel 44 Absatz 2 der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 ist eine beihilfefähige Fläche „jede landwirtschaftliche Fläche des Betriebs, die als Ackerland oder Dauergrünland genutzt wird“.

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Nach Auffassung der GD AGRI bedeutet das Wort „jede“ in Artikel 44 Absatz 2 der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 so viel wie „eine“ („Eine beihilfefähige Fläche ist eine landwirtschaftliche Fläche des Betriebs“), was darauf hinweist, dass 2005 alle beihilfefähigen Flächen zur Entstehung von Zahlungsansprüchen führen sollen.Sonst würde dem Grundsatz des Regionalmodells gemäß Artikel 59 der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 widersprochen, denn danach wird das regionale Element des Einheitswertes der Zahlungsansprüche auf der Grundlage aller beihilfefähigen Flächen gemäß Artikel 44 der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 berechnet.

Die GD AGRI bleibt bei ihrem Standpunkt, wonach die beschriebene Situation dazu führt, dass der historische Teils des Referenzbetrags zu Unrecht auf zu wenige Zahlungsansprüche gestützt wird. In einigen Fällen könnte dies sogar zur Entstehung von Zahlungsansprüchen führen, die an besondere Bedingungen geknüpft sind. Deshalb kann davon ausgegangen werden, dass durch diese Vorgehensweise künstlich die Voraussetzungen geschaffen werden, die notwendig sind, um die Zahlungen zu erhalten und so einen Vorteil zu erlangen, der den Zielen der Betriebsprämienregelung widerspricht (Artikel 29 der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003).

Auf der Grundlage dieser Zahlen ist auch zu beobachten, dass die Festsetzung von Zahlungsansprüchen für eine kleinere als die angemeldete Fläche besonders häufig bei neuen Betriebsinhabern vorkommt; deshalb geht von dieser Gesamtheit ein höheres Risiko für den Fonds aus.

12.13.1.5. Überschreitung der regionalen Obergrenze (Nordirland)

Die Behörden des Vereinigten Königreichs haben sich für die regionale Durchführung der Betriebsprämienregelung gemäß Kapitel 5 der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 und dafür entschieden, die nationale Obergrenze gemäß Artikel 41 derselben Verordnung auf die Regionen zu verteilen. Dies muss nach Ansicht der GD AGRI den Bestimmungen des Artikels 58 Absatz 1 der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 entsprechen, wonach eine lineare prozentuale Kürzung der Referenzbeträge vorzunehmen ist, um die regionale Obergrenze einzuhalten.

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Nach den von den nordirischen Behörden vorgelegten Zahlen belief die regionale Obergrenze für das Antragsjahr 2005 auf 339 076 171 EUR. Unter Berücksichtigung der 2005 festgesetzten Zahlungsansprüche in Höhe von 339 540 225,77 EUR kommt die GD AGRI zu dem Ergebnis, dass die Obergrenze in Nordirland um 464 054,77 EUR (0,1368 %) überschritten wurde. 2005 wurde jedoch keine Kürzung (0,1368 %) der individuell zugewiesenen Zahlungsansprüche vorgenommen, die notwendig gewesen wäre, um die regionale Obergrenze in Nordirland einzuhalten.

Unter Berücksichtigung der jährlichen Ausgabenmeldungen der nordirischen Behörden und der überhöhten Zuweisungen von Zahlungsansprüchen (0,1368 %) wurden folgende zu Unrecht gezahlte Beträge für die einzelnen Antragsjahre ermittelt:

Zu Unrecht erfolgte Zahlungen in Nordirland Antragsjahr

2005Antragsjahr

2006Antragsjahr

2007

Jährlich gemeldete Zahlungen

324 842 217,41 EUR

342 513 998,22 EUR

320 812 207,17 EUR

Zu Unrecht erfolgte Zahlungen (0,1368 %) 444 384 EUR 468 559,15 EUR 438 871,1 EUR

Im Hinblick darauf, dass die finanzielle Berichtigung die Ausgaben betreffen soll, die über 24 Monate vor dem Zeitpunkt gemeldet wurden, zu dem die Kommission ihre Ergebnisse schriftlich mitgeteilt hat (Artikel 31 der Verordnung (EG) Nr. 1290/2005), ist das Antragsjahr 2005 durch die Untersuchung DPU/2008/004 nicht abgedeckt (Mitteilungsschreiben wurde am 26.5.2008 verschickt), so dass nur Berichtigungen für die Antragsjahre 2006 und 2007 vorgeschlagen werden.

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12.13.2. Die Argumente des Mitgliedstaats

Darauf wurde weiter oben bereits eingegangen.

12.13.3. Standpunkt der Kommission vor der Schlichtung

Auf der Grundlage der Feststellungen und unter Berücksichtigung aller Erläuterungen der Behörden des Vereinigten Königreichs bleibt die GD AGRI bei ihrem Standpunkt, dass die in der Funktionsfähigkeit mehrerer Schlüssel- und Zusatzkontrollen festgestellten Mängel ein Risiko für den Fonds darstellten. Im Rahmen dieses Rechnungsabschlussverfahrens werden nur die Antragsjahre 2005, 2006 und 2007 berücksichtigt. Jede Feststellung, die auch für die Folgejahre relevant ist, wird deshalb in einer getrennten Untersuchung weiterverfolgt.

12.13.3.1. Punktuelle Berichtigungen

Im Einklang mit dem Dokument VI/5330/97 vertritt die GD AGRI die Auffassung, dass im Hinblick auf die folgenden Mängel eine punktuelle Berichtigung am besten geeignet ist, das Risiko für den Fonds auszugleichen, wobei berücksichtigt wird, dass der tatsächliche Betrag regelwidriger Zahlungen und damit die Höhe der finanziellen Verluste für die Gemeinschaft ermittelt werden können. Auf der Basis der obigen Analyse werden folgende punktuelle Berichtigungen vorgeschlagen:

Überschreitung der regionalen Obergrenze (Nordirland)

Zahlstelle Haushaltslinie Art der Berichtigung Währung Berichtigungs-

betrag*Haushaltsjahr 2007

GB 05 05 03 01 02 punktuell EUR 262 727,20Haushaltsjahr 2008

GB 05 05 03 01 03 punktuell EUR 233 869,16INSGESAMT (EUR) 496 596,36

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* Die vorgeschlagene punktuelle Berichtigung wurde von dem infolge der Überschreitung der regionalen Obergrenze überhöhten Gesamtbetrag abgezogen, da sich diese Überschreitung verringert.

Inkorrekte Kürzung der Beträge für die nationale Reserve (Schottland, Wales, Nordirland)

Zahlstelle Haushaltslinie Art der Berichtigung Währung Berichtigungs-

betragHaushaltsjahr 2006

GB 05 05 03 01 01 punktuell GBP 141 074,56

GB 06 05 03 01 01 punktuell GBP 302 987,88

GB 07 05 03 01 01 punktuell GBP 136 938,55

Haushaltsjahr 2007GB 05 05 03 01 02 punktuell EUR 205 831,95GB 06 05 03 01 02 punktuell EUR 444 296,32GB 07 05 03 01 02 punktuell EUR 203 598,71

Haushaltsjahr 2008GB 05 05 03 01 03 punktuell EUR 205 001,94GB 06 05 03 01 03 punktuell EUR 444 296,32GB 07 05 03 01 03 punktuell EUR 196 113,03

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12.13.3.2. Zuweisung von Ansprüchen aus der nationalen Reserve in der Kategorie „Investoren“ (Schottland, Wales, Nordirland)

Die GD AGRI ist im Einklang mit Dokument VI/5330/97 der Auffassung, dass eine pauschale Berichtigung am besten geeignet ist, das durch die folgenden Unregelmäßigkeiten verursachte Risiko quantitativ zu erfassen:

– Unzureichende Kontrollen von Begünstigten der nationalen Reserve in der Kategorie „Investoren“ Die vorgenannten Mängel betreffen die Anwendung von Schlüsselkontrollen im Sinne des Dokuments VI/5530/97 in Bezug auf die Beihilfefähigkeit der Begünstigten von Zuweisungen aus der nationalen Reserve. Dieser Mangel betrifft die Antragsjahre 2005, 2006 und 2007, doch er beschränkt sich auf die risikobehaftete Gesamtheit (die Begünstigten der Zuweisungen von Referenzbeträgen aus der nationalen Reserve in der Kategorie „Investoren“).

Hier werden eine oder mehrere Schlüsselkontrollen gar nicht bzw. derart mangelhaft oder selten angewandt, dass sie zur Feststellung der Anspruchsberechtigung bzw. der Vermeidung von Unregelmäßigkeiten vollkommen wirkungslos werden. Deshalb wird eine finanzielle Berichtigung von 10 % für alle Ausgaben im Zusammenhang mit der nationalen Reserve in der Kategorie „Investoren“ für die Antragsjahre 2005, 2006 und 2007 vorgeschlagen. Die Behörden des Vereinigten Königreichs haben die Beträge angegeben, die mit einem Risiko behaftet sind.

Die Kürzung (1,2 %) der Zahlungsansprüche aus der nationalen Reserve, die in Schottland, Wales und Nordirland nicht vorgenommen worden ist, wurde von der risikobehafteten Gesamtheit abgezogen. Die vorgeschlagenen punktuellen Berichtigungen wurden auch von der risikobehafteten Gesamtheit in Nordirland abgezogen (Anteil der Überschreitung der regionalen Obergrenze).

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Zahlstelle HaushaltslinieArt der

Berichtigung

Währung Berichtigungs-betrag

Haushaltsjahr 2006GB 09 05 03 01 01 10 %

pauschalGBP 5 808 606,00

GB 05 05 03 01 01 10 % pauschal

GBP 709 858,05

GB 06 05 03 01 01 10 % pauschal

GBP 1 300 706,42

GB 07 05 03 01 01 10 % pauschal

GBP 890 107,85Haushaltsjahr 2007

GB 09 05 03 01 02 10 % pauschal

EUR 7 891 315,89GB 05 05 03 01 02 10 %

pauschalEUR 1 026 282,97

GB 06 05 03 01 02 10 % pauschal

EUR 1 907 334,00GB 07 05 03 01 02 10 %

pauschalEUR 1 323 402,48

Haushaltsjahr 2008GB 09 05 03 01 03 10 %

pauschalEUR 6 471 327,27

GB 05 05 03 01 03 10 % pauschal

EUR 1 020 669,14GB 06 05 03 01 03 10 %

pauschalEUR 1 907 334,00

GB 07 05 03 01 03 10 % pauschal

EUR 1 274 746,03

12.13.3.3. Pauschale Berichtigung für neue Betriebsinhaber (Nordirland)

Die GD AGRI ist im Einklang mit Dokument VI/5330/97 der Auffassung, dass eine pauschale Berichtigung am besten geeignet ist, das durch die folgenden Unregelmäßigkeiten verursachte Risiko quantitativ zu erfassen:

– fehlende Kontrolle der nichtlandwirtschaftlichen Nutzung angemeldeter Flächen; – fehlende Kontrolle des Betriebsinhaber-Status (Conacre-System); – fehlende Kontrolle der Festsetzung von Zahlungsansprüchen für kleinere als die

angemeldeten Flächen.

Das Risiko für den Fonds hinsichtlich der beschriebenen Feststellungen geht vor allem von der Gesamtheit der neuen Betriebsinhaber aus, die ihre Tätigkeit nach dem Referenzzeitraum aufnehmen und nur pauschale Ansprüche erhalten.

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Hier werden eine oder mehrere Schlüsselkontrollen gar nicht bzw. derart mangelhaft oder selten angewandt, dass sie zur Feststellung der Anspruchsberechtigung oder zur Vermeidung von Unregelmäßigkeiten vollkommen wirkungslos werden. Deshalb wird eine finanzielle Berichtigung von 10 % für alle Ausgaben im Zusammenhang mit neuen Betriebsinhabern für die Antragsjahre 2005, 2006 und 2007 in Nordirland vorgeschlagen.Die nordirischen Behörden haben die Beträge angegeben, die die risikobehaftete Gesamtheit bilden. Der Anteil der vorgeschlagenen punktuellen Berichtigungen wegen Überschreitung der regionalen Obergrenze (Antragsjahre 2006 und 2007) und die Kürzung (1,2 %) der Zahlungsansprüche aus der nationalen Reserve wurden außerdem von der risikobehafteten Gesamtheit in Nordirland abgezogen.

Zahlstelle Haushaltslinie Art der Berichtigung Währung Berichtigungs-

betragHaushaltsjahr 2006

GB 05 05 03 01 01 10 % pauschal GBP 614 431,29

Haushaltsjahr 2007

GB 05 05 03 01 02 10 % pauschal EUR 900 088,77

Haushaltsjahr 2008

GB 05 05 03 01 03 10 % pauschal EUR 896 459,38

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12.13.4. Stellungnahme der Schlichtungsstelle

In den Schlussfolgerungen zu ihrem Abschlussbericht äußert sich die Schlichtungsstelle wie folgt:

6.2: Die Schlichtungsstelle ist der Meinung, dass die GD AGRI und die Behörden des Vereinigten Königreichs den Dialog über das Conacre-System in Nordirland fortsetzen sollten. Sie verweist auf ihre Stellungnahme in dem Schreiben ARES(2010)359482 vom 22.6.2010 (Ziffer 6.3):

„Hinsichtlich des Conacre-Systems stellt die Schlichtungsstelle fest, dass der Standpunkt der Kommissionsdienststellen auf ihrer Auslegung der Rechtsvorschriften basiert. Die Schlichtungsstelle stellt aber auch fest, dass es sich um ein traditionelles System zur Bearbeitung landwirtschaftlicher Flächen handelt, bei dem in mündlicher Form vereinbart wird, dass der Eigentümer und der Landwirt die Agrarerzeugnisse unter sich aufteilen. Insofern stellt sich der Schlichtungsstelle die Frage, ob tatsächlich grundsätzlich festgelegt werden sollte, welchen der beiden Parteien die Gemeinschaftsbeihilfe zugute kommen soll, oder ob es nicht besser wäre, während der Vor-Ort-Kontrollen festzustellen, ob die Voraussetzungen für die Beihilfen erfüllt sind, unabhängig davon, welche der beiden Parteien die Beihilfe beantragt hat. Wie die Schlichtungsstelle auch feststellen konnte, haben die Behörden des Vereinigten Königreichs versichert, dass sie niemals eine Beihilfe für die gleiche Fläche zweimal zahlen, sondern vielmehr Sanktionen verhängen, wenn eine derartige Situation entsteht. Doch auch wenn die vorgeschlagene Berichtigung wegen der Mängel des LPIS-GIS oder der Schlüsselkontrollen die finanzielle Berichtigung in diesem Fall abdeckt, sollten die Behörden des Vereinigten Königreichs und die Kommissionsdienststellen nach Ansicht der Schlichtungsstelle eine gemeinsame Position in dieser Frage anstreben, um zu vermeiden, dass das gleiche Problem bei künftigen Prüfungen erneut auftaucht.“

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6.3: Die Schlichtungsstelle fordert die GD AGRI auf, die Antworten des Vereinigten Königreichs vom 29.5.2009 (Antwort des Vereinigten Königreichs auf das Protokoll der bilateralen Besprechung) und die Unterlagen der Sitzung vom 17.11.2003, an der die Behörden des Vereinigten Königreichs und die Kommissionsdienststellen teilgenommen haben, noch einmal im Hinblick darauf zu überprüfen, ob Ansprüche nur für einen Teil der beihilfefähigen Flächen festgesetzt werden können.

6.4: Sie fordert die GD AGRI auf, die vorgeschlagene finanzielle Berichtigung für die Kategorie „Investoren“ der nationalen Reserve zu überdenken. Aufgrund der von den nordirischen, schottischen und walisischen Behörden vorgelegten Fakten hat die Schlichtungsstelle Bedenken gegen eine für alle Regionen des Vereinigten Königreichs gleichermaßen geltende finanzielle Berichtigung.

6.5: Die Schlichtungsstelle weist die Kommission auf den Standpunkt der Behörden des Vereinigten Königreichs hin, wonach die finanzielle Berichtigung wegen der nicht vorgenommenen linearen Kürzung der Beträge für die nationale Reserve um 1,2 % möglicherweise nicht korrekt ist.

12.13.5. Abschließender Standpunkt der Kommission

12.13.5.1. Die GD AGRI bleibt bei ihren finanziellen Berichtigungen

Hinsichtlich der folgenden Feststellungen haben die Behörden des Vereinigten Königreichs in ihrem Schlichtungsantrag keine ausreichenden Belege oder neuen Fakten vorgelegt, aus denen hervorgehen würde, dass das Risiko für den Fonds möglicherweise geringer ist, als es die GD AGRI in ihrem Schreiben zur Berichtigung angenommen hat. Deshalb bleibt die GD AGRI bei der finanziellen Berichtigung, die im Hinblick auf die folgenden Feststellungen vorgeschlagen wurde:

– Fehlende Kontrolle des Betriebsinhaber-Status – Conacre-System (Ziffer 6.2 des Berichts der Schlichtungsstelle); Nordirland

Die GD AGRI kann sich dem Argument der Schlichtungsstelle nicht anschließen. Sie weist darauf hin, dass die Gelder aus den Agrarfonds an den richtigen Begünstigten gemäß Artikel 2 Buchstabe a der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 sowie den Artikeln 2 und 28 der Verordnung (EG) Nr. 1974/2006 gezahlt werden müssen. In diesen Bestimmungen ist keine Ausnahmeregelung für das Conacre-System vorgesehen.

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Die GD AGRI bleibt dabei, dass die nordirischen Behörden ein System hätten einrichten müssen, um zu prüfen, wie sich die Vereinbarung zwischen dem Landeigentümer und dem Pächter praktisch gestaltet, und festzustellen, wer das Geschäftsrisiko trägt. Aufgrund der Begriffsbestimmungen nach Artikel 2 Buchstabe a der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003, wonach der Betriebsinhaber eine (natürliche oder juristische) Person ist, die eine landwirtschaftliche Tätigkeit ausübt oder/und die Flächen in gutem landwirtschaftlichen und ökologischen Zustand hält, sowie aufgrund der Auslegung der Artikel 2 und 28 der Verordnung (EG) Nr. 1974/2006 kommt die GD AGRI zu dem Ergebnis, dass es sich bei dem Betriebsinhaber häufig um den Conacre-Pächter und nicht (notwendigerweise) um den Landeigentümer handelt. Wenn dies nicht überprüft wird, entsteht ein Risiko für den Fonds.

Die GD AGRI bleibt dabei, dass durch die in Nordirland angewandten Verfahren nicht gewährleistet ist, dass Artikel 2 Buchstabe a der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 eingehalten wird, und daher ein hohes Risiko besteht, dass die Zahlungsansprüche dem falschen Begünstigten zugewiesen wurden, der daraufhin künftige Zahlungen erhalten könnte.

– Fehlende Kontrolle der Festsetzung von Zahlungsansprüchen für kleinere als die angemeldeten Flächen (Ziffer 6.3 der Berichts der Schlichtungsstelle); Nordirland

Die Schlichtungsstelle hat die GD AGRI aufgefordert, die Unterlagen des Vereinigten Königreichs zur Sitzung vom 17.11.2003, an der die Kommission und die Behörden des Vereinigten Königreichs teilgenommen haben, erneut zu prüfen. Die GD AGRI bestätigt, dass die Unterlagen und die zusätzlichen Erläuterungen im Zusammenhang mit dieser Sitzung im Verlauf des Schlichtungsverfahrens eingegangen sind. Das Vereinigte Königreich ist bei seinem bereits im Verlauf des Rechnungsabschlussverfahrens an die GD AGRI übermittelten Standpunkt geblieben, wonach es sich bei der Betriebsprämienregelung um eine freiwillige Regelung handelt, die den Betriebsinhaber nicht verpflichtet, sämtliche Flächen zur Festsetzung von Zahlungsansprüchen anzugeben. Nach Meinung der Behörden des Vereinigten Königreichs „ist die Kommission zu der Auffassung gelangt, dass es sich bei der Betriebsprämienregelung um eine freiwillige Regelung handelt und dass die Betriebsinhaber somit nicht gezwungen werden können, Flächen gegen ihren Willen in das System einzubringen“.

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Die GD AGRI stimmt zu, dass es sich um eine freiwillige Regelung handelt, doch wenn sich ein Betriebsinhaber daran beteiligen möchte, muss er sich auch an die entsprechenden Vorschriften wie Artikel 59 Absatz 4 der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 halten. Nach Ansicht der GD AGRI weist nichts darauf hin, dass sich die Kommission dem Standpunkt der Behörden des Vereinigten Königreichs angeschlossen hat.

Deshalb kann die GD AGRI den Standpunkt der Behörden des Vereinigten Königreichs nicht akzeptieren, denn in Artikel 59 Absatz 4 der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 heißt es ausdrücklich: „Die Anzahl der Ansprüche je Betriebsinhaber entspricht der Hektarzahl, die er gemäß Artikel 44 Absatz 2 im ersten Jahr der Anwendung der Betriebsprämienregelung angemeldet hat“, und nach Artikel 44 Absatz 2 der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 ist eine beihilfefähige Fläche „jede landwirtschaftliche Fläche des Betriebs, die als Ackerland oder Dauergrünland genutzt wird“. Nach Auffassung der GD AGRI sollten alle beihilfefähigen Flächen im Jahr 2005 zur Entstehung von Zahlungsansprüchen führen.

Die Vorgehensweise der nordirischen Behörden würde dem Grundsatz des Regionalmodells gemäß Artikel 59 der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 widersprechen, denn danach wird das regionale Element des Einheitswertes der Zahlungsansprüche auf der Grundlage aller beihilfefähigen Flächen gemäß Artikel 44 der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 berechnet. Deshalb werden die Feststellung und die finanzielle Berichtigung aufrecht erhalten.

– Unzureichende Kontrollen von Begünstigten der nationalen Reserve in der Kategorie „Investoren“ (Ziffer 6.4 des Berichts der Schlichtungsstelle); Nordirland

Die GD AGRI bleibt dabei, dass die die nordirischen Behörden die Investitionen in der Praxis unzureichend kontrolliert haben und dass sie keine neuen Fakten vorgelegt haben. Deshalb wird die vorgeschlagene finanzielle Berichtigung für eine begrenzte Gesamtheit aufrecht erhalten.

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– Inkorrekte Kürzung für die nationale Reserve (Ziffer 6.5 des Berichts der Schlichtungsstelle); Nordirland, Schottland, Wales

In ihrem Schlichtungsantrag haben die Behörden des Vereinigten Königreichs die Feststellung der GD AGRI nicht bestritten, jedoch darauf hingewiesen, dass sie mit der Berechnung der finanziellen Berechnung wegen der inkorrekten Kürzung um 1,2 % für die nationale Reserve für alle betroffenen Regionen nicht einverstanden sind. Sie schlagen vor, die 1,2 % der finanziellen Berichtigung nur auf den Anteil der nationalen Reserve anzuwenden, der durch eine lineare Kürzung (1,2 %) der Zahlungsansprüche mit anteilsmäßigen Zuweisungen aus der nationalen Reserve zustande gekommen ist.

Nach Prüfung des Vorschlags der Behörden des Vereinigten Königreichs bleibt die GD AGRI bei ihrem Standpunkt, den sie in ihrem Schreiben zur finanziellen Berichtigung dargelegt hat (siehe oben). Dass die Kürzung um 1,2 % nicht auf alle zugewiesenen Beträge angewandt wurde, bedeutete ein Risiko für den Fonds.

– Fehlende Kontrolle der nichtlandwirtschaftlichen Nutzung angemeldeter Flächen; Nordirland

Diese Feststellung wurde von der Schlichtungsstelle in ihrem Abschlussbericht nicht bestritten, und die Behörden haben auch keine neuen Fakten vorgelegt. Deshalb wird die vorgeschlagene finanzielle Berichtigung wegen der fehlenden Kontrollen der nordirischen Behörden aufrecht erhalten, durch die eine mögliche nichtlandwirtschaftliche Nutzung der Flächen festgestellt werden könnte, die für neue Parzellen / Begünstigte, bei denen Zweifel bestehen, im Rahmen der Betriebsprämienregelung angemeldet wurden.

– Überschreitung der regionalen Obergrenze; Nordirland

Die Behörden haben keine neuen Fakten vorgelegt, und die Schlichtungsstelle hat die Feststellung in ihrem Abschlussbericht nicht bestritten.

Die Behörden des Vereinigten Königreichs haben sich für die regionale Anwendung der Betriebsprämienregelung gemäß Kapitel 5 der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 und dafür entschieden, die nationale Obergrenze gemäß Artikel 41 der Verordnung auf die Regionen zu verteilen. Dieses Vorgehen muss nach Ansicht der GD AGRI den Bestimmungen des Artikels 58 Absatz 1 der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 entsprechen, wonach eine lineare prozentuale Kürzung der Referenzbeträge vorzunehmen ist, um die regionale Obergrenze einzuhalten.

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In Nordirland wurde 2005 jedoch keine Kürzung (0,1368 %) der individuell zugewiesenen Zahlungsansprüche vorgenommen, die notwendig gewesen wäre, um die regionale Obergrenze in Nordirland einzuhalten. Deshalb bleibt die GD AGRI bei ihrem im Schlichtungsschreiben dargelegten Vorschlag für eine Berichtigung.

12.13.5.2. Geänderte finanzielle Berichtigungen der GD AGRI

– Unzureichende Kontrollen von Begünstigten der nationalen Reserve in der Kategorie „Investoren“ (Ziffern 6.3 und 6.4 des Berichts der Schlichtungsstelle); Schottland und Wales

Die Schlichtungsstelle schlägt der GD AGRI in ihrem Bericht vor, die finanzielle Berichtigung von pauschal 10 % für die Referenzbeträge, die aus der nationalen Reserve in der Kategorie „Investoren“ zugewiesen wurden, zu überprüfen. Ihrer Meinung nach sollte diese Berichtigung nicht für alle Regionen des Vereinigten Königreichs gleichermaßen gelten, da geltend gemacht wird, dass sie unterschiedliche Verwaltungsverfahren anwenden.

In Artikel 21 Absatz 2 der Verordnung (EG) Nr. 795/2004 heißt es: „Die Investitionen müssen in einem Plan oder Programm vorgesehen sein, dessen Durchführung spätestens am 15. Mai 2004 begonnen hat. Der Betriebsinhaber übermittelt den Plan bzw. das Programm der zuständigen Behörde des Mitgliedstaats.“ Weiter ist nach Artikel 21 zwar die Möglichkeit vorgesehen, dass „weder ein Plan noch Programme in Schriftform vorliegen“, jedoch nicht, dass gar kein Plan vorliegt. Fehlt die Schriftform, so „können die Mitgliedstaaten andere objektive Nachweise für das Vorliegen einer Investition berücksichtigen“.

Die GD AGRI hat in ihren Prüfungen generell und entgegen den genannten Rechtsvorschriften festgestellt, dass sich im Vereinigten Königreich die Zuweisung von Ansprüchen aus der nationalen Reserve in der Kategorie „Investoren“ ausschließlich auf die Erhöhung der zwischen dem Referenzzeitraum und dem Antragsjahr 2004 erhaltenen Prämie um mindestens 10 % stützt. Diese Erhöhung reicht nach Meinung der Behörden des Vereinigten Königreichs als Nachweis für die Investition aus.

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Schottland

Die schottischen Behörden haben Fakten vorgelegt, wonach das oben beschriebene Verfahren im Vereinigten Königreich angepasst wurde, um den oben angeführten EU-Rechtsvorschriften zu entsprechen. Die folgenden Unterlagen / Fakten werden von den Behörden überprüft, bevor sie Ansprüche aus der nationalen Reserve in der Kategorie „Investoren“ zuweisen:

Gegenkontrollen bei Anträgen auf Rinderprämien, um den Anstieg der Beihilfe zu bestätigen, und gegebenenfalls Gegenkontrolle von Quotendaten, um die Erhöhung von Mutterkuhquoten zu bestätigen. Der Betriebsinhaber muss Kopien der Dokumente vorlegen, die den Verkauf oder die langfristige Verpachtung von Flächen zwischen dem 1. Januar 2000 und dem 15. Mai 2004 belegen. Der Betriebsinhaber muss eine Kopie eines Investitionsplans vorlegen, aus dem die Finanzierung hervorgeht (z. B. Angebotsschreiben einer Finanzinstitution oder Eigenkapital). Wenn kein schriftlicher Plan vorliegt, müssen andere schriftliche Belege beigebracht werden, die entsprechend gewürdigt werden können. Der Betriebsinhaber muss den Nachweis für Investitionen erbringen, die ausschließlich im Hinblick auf höhere Ansprüche definiert sind (mit oder ohne verpachtete Quoten und/oder kurzfristige Überlassungen), und dazu zusätzliche Belege für die Investition/Expansion (z. B. einen Investitions- oder Entwicklungsplan) vorlegen. Der Betriebsinhaber muss gegebenenfalls Kopien der (bezahlten) Rechnungen des Vertragspartners/Lieferanten für eine vergrößerte Kapazität von Unterbringungseinrichtungen vorlegen.

Außerdem haben die schottischen Behörden die potenziellen Fälle von Desinvestition analysiert, die auf Mängel in den genannten Kontrollen hinweisen würden. In Schottland wurde kein solcher Fall festgestellt.

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Wales

Im Schlichtungsverfahren gaben die walisischen Behörden an, dass in Wales andere Verfahren angewandt werden, als sie sonst im Vereinigten Königreich üblich sind. Die walisischen Behörden erläuterten, dass ein Antragsteller, der nur 2004 höhere Prämien erhielt, in keinem Fall der Kategorie „Investoren“ zugeordnet werde. Damit ein Antragsteller in dieser Kategorie akzeptiert wird, wird er aufgefordert, einen schriftlichen Investitionsplan vorzulegen. In einigen Fällen würden, wenn ein schriftlicher Plan nicht verfügbar sei, auch andere Unterlagen als Nachweis akzeptiert (Eingangsbestätigungen/Meldungen über Investitionskäufe usw.).

Die walisischen Behörden haben eine interne Checkliste geführt, um bei jedem Antrag in der Kategorie „Investoren“ zu bestätigen, dass Pläne/Unterlagen vorgelegt worden waren. Die GD AGRI hat auch die von den Behörden zusammen mit Standardbeispielen vorgelegten ergänzenden Unterlagen geprüft.

Unter Berücksichtigung der oben genannten Fakten aus Schottland und Wales ist nach Meinung der GD AGRI das Risiko für den Fonds in Schottland und Wales durch die Zuweisung der nationalen Reserve in der Kategorie „Investoren“ zu vernachlässigen.

Die ursprünglich für diese beiden Regionen vorgeschlagene pauschale Berichtigung von 10 % für Investoren, die Gelder aus der nationalen Reserve erhalten haben, wird daher zurückgezogen.

12.13.5.3. Berechnung der finanziellen Berichtigung

Punktuelle Berichtigungen

Im Einklang mit dem Dokument VI/5330/97 vertritt die GD AGRI die Auffassung, dass im Hinblick auf die folgenden Mängel eine punktuelle Berichtigung am besten geeignet ist, das Risiko für den Fonds auszugleichen, wobei berücksichtigt wird, dass der tatsächliche Betrag regelwidriger Zahlungen und damit die Höhe der finanziellen Verluste für die Gemeinschaft ermittelt werden können. Auf der Basis der oben angeführten Feststellungen werden folgende punktuelle Berichtigungen vorgeschlagen:

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12.13.6. Überschreitung der regionalen Obergrenze (Nordirland)

ZahlstelleHaushaltslinie

Art der Berichtigun

g

Währung Berichtigungs-betrag

Haushaltsjahr 2007GB 05 05 03 01 01 0000

002punktuell EUR 262 727,20

Haushaltsjahr 2008GB 05 05 03 01 01 0000 punktuell EUR 233 869,16

12.13.7. Inkorrekte Kürzung für die nationale Reserve (Schottland, Wales, Nordirland)

Zahlstelle HaushaltslinieArt der

Berichtigung

Währung Berichtigungs-betrag

Haushaltsjahr 2006GB 05 05 03 01 01 0000

001punktuell GBP 141 074,56

GB 06 05 03 01 01 0000 001

punktuell GBP 302 987,88GB 07 05 03 01 01 0000

001punktuell GBP 136 938,55

Haushaltsjahr 2007GB 05 05 03 01 01 0000

002punktuell EUR 205 831,95

GB 06 05 03 01 01 0000 002

punktuell EUR 444 296,32GB 07 05 03 01 01 0000

002punktuell EUR 203 598,71

Haushaltsjahr 2008GB 05 05 03 01 01 0000

003punktuell EUR 205 001,94

GB 06 05 03 01 01 0000 003

punktuell EUR 444 296,32GB 07 05 03 01 01 0000

003punktuell EUR 196 113,03

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Pauschale Berichtigung für neue Betriebsinhaber (Nordirland)

Die GD AGRI ist im Einklang mit Dokument VI/5330/97 der Auffassung, dass eine pauschale Berichtigung am besten geeignet ist, das durch die folgenden Unregelmäßigkeiten verursachte Risiko quantitativ zu erfassen:

– fehlende Kontrolle der nichtlandwirtschaftlichen Nutzung angemeldeter Flächen; – fehlende Kontrolle des Betriebsinhaber-Status (Conacre-System); – fehlende Kontrolle der Festsetzung von Zahlungsansprüchen für kleinere als die

angemeldeten Flächen.

Es wurde festgestellt, dass das in Bezug auf die obigen Feststellungen bestehende Risiko für den Fonds vor allem die Gesamtheit neuer Betriebsinhaber betrifft, die ihre Tätigkeit nach dem Referenzzeitraum aufnehmen und nur pauschale Ansprüche erhalten.

Die Feststellungen betreffen Mängel einer oder mehrerer Schlüsselkontrollen, die ein hohes Risiko weit verbreiteter Verluste für den Fonds verursachen. Deshalb wird eine finanzielle Berichtigung von 10 % für alle Ausgaben im Zusammenhang mit neuen Betriebsinhabern für die Antragsjahre 2005, 2006 und 2007 in Nordirland vorgeschlagen. Die Behörden des Vereinigten Königreichs haben die Beträge genannt, die mit einem Risiko behaftet sind. Der Anteil der wegen Überschreitung der regionalen Obergrenze (für die Antragsjahre 2006 und 2007) vorgeschlagenen pauschalen Berichtigungen und die Kürzung (1,2 %) der Zahlungsansprüche aus der nationalen Reserve wurden außerdem von der risikobehafteten Gesamtheit in Nordirland abgezogen.

Zahlstelle Haushaltslinie Art der Berichtigung Währung Berichtigungs-

betragHaushaltsjahr 2006

GB 05 05 03 01 01 0000 001 10 % pauschal GBP 614 431,29

Haushaltsjahr 2007GB 05 05 03 01 01 0000 002 10 % pauschal EUR 900 088,77

Haushaltsjahr 2008GB 05 05 03 01 01 0000 003 10 % pauschal EUR 896 459,38

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12.13.7.1. Zuweisung von Ansprüchen aus der nationalen Reserve in der Kategorie „Investoren“ – Nordirland

Die GD AGRI ist im Einklang mit Dokument VI/5330/97 der Auffassung, dass eine pauschale Berichtigung am besten geeignet ist, das durch die folgenden Unregelmäßigkeiten verursachte Risiko quantitativ zu erfassen:

– Unzureichende Kontrollen von Begünstigten der nationalen Reserve in der Kategorie „Investoren“

Die vorgenannten Mängel betreffen die Anwendung von Schlüsselkontrollen im Sinne des Dokuments VI/5530/97 hinsichtlich der Beihilfefähigkeit der Begünstigten von Zuweisungen aus der nationalen Reserve. Dieser Mangel betrifft die Antragsjahre 2005, 2006 und 2007, aber er kann auf die risikobehaftete Gesamtheit (die Begünstigten der Zuweisungen von Referenzbeträgen aus der nationalen Reserve in der Kategorie „Investoren“) begrenzt werden.

Die Feststellungen betreffen Mängel in der Anwendung einer oder mehrerer Schlüsselkontrollen, die ein hohes Risiko weit verbreiteter Verluste für den Fonds verursachen. Deshalb wird eine finanzielle Berichtigung von 10 % für alle Ausgaben im Zusammenhang mit der nationalen Reserve in der Kategorie „Investoren“ für die Antragsjahre 2005, 2006 und 2007 vorgeschlagen. Die Behörden des Vereinigten Königreichs haben die Beträge genannt, die mit einem Risiko behaftet sind.

Die Kürzung (1,2 %) der Zahlungsansprüche aus der nationalen Reserve, die in Nordirland nicht angewandt worden ist, wurde außerdem von der risikobehafteten Gesamtheit abgezogen. Die vorgeschlagenen punktuellen Berichtigungen wurden ebenfalls von der risikobehafteten Gesamtheit in Nordirland abgezogen (Anteil der Überschreitung der regionalen Obergrenze).

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Zahlstelle Haushaltslinie Art der Berichtigung Währung Berichtigungs-

betragHaushaltsjahr 2006

GB 05 05 03 01 01 0000 001 10 % pauschal

GBP 709 858,05Haushaltsjahr 2007

GB 05 05 03 01 01 0000 002 10 % pauschal

EUR 1 026 282,97Haushaltsjahr 2008

GB 05 05 03 01 01 0000 003 10 % pauschal

EUR 1 020 669,14

Um Doppelberichtigungen zu vermeiden, wird die GD AGRI sicherstellen, dass jede Berichtigung, die im Rahmen der Untersuchungen AA/2006/07 und AA/2008/18 auf die gleichen Ausgaben angewandt wird, von der finanziellen Berichtigung im Rahmen dieser Untersuchung abgezogen wird.

Die finanziellen Berichtigungen einschließlich der Nettowirkung stellen sich wie folgt dar: [In dieser Tabelle wurden die aufgrund der Anmerkungen der Behörden des Vereinigten Königreichs zur arithmetischen Berechnung der Kürzung der nationalen Reserve um 1,2 % geänderten Berichtigungen berücksichtigt.]:

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Nordirland (GB05)  

Unterposition im Haushaltsplan der

Kommission

Beschreibung der Berichtigung

Berichtigter Betrag (Antragsjahr 2005:

GBP, 2006 und 2007: EUR)

Berichtigter Betrag nach Abzug von punktuellen Berichtigungen (Antragsjahr 2005: GBP, 2006 und 2007: EUR)

Berichtigung Berichtigungs-betrag (EUR)

Berichtigungs-betrag (GBP)

Nach Erhebung über

Flächenbeihilfen berichtigte Beträge (2005: GBP, 2006 und 2007: EUR)

Nettoeffekt (EUR)

Nettoeffekt (GBP)

05 03 01 01 0000 001

1,2 % Kürzung für NR 100 767,54  punktuell

  100 767,54 

  100 767,54

  

      

 

NR – Kategorie „Investoren“7 184 798,04

7 123 214,0510%

 712 321,41 356 160,70  

356 160,70

        

 

Neue Betriebsinhaber 6 144 312,90  10%   614 431,29 307 215,64  

307 215,64

        

 

INSGESAMT         

1 427 520,24 

  764 143,89

               

05 03 01 01 0000 002

1,2 % Kürzung für NR 147 022,79  punktuell

147 022,79     147 022,79

           

Überschreitung der regionalen Obergrenze 468 559,15 147 022,79

punktuell321 536,36     321 536,36

    

       

NR – Kategorie „Investoren“10 482 830,05

10 378 759,6310%

1 037 875,96  518 937,98 518 937,98

    

    

 

Neue Betriebsinhaber 9 013 217,76 9 000 887,6810%

900 088,77  450 044,38 450 044,38

              

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INSGESAMT         2 406 523,88     1 437 541,52

               

05 03 01 01 0000 003

1,2 % Kürzung für NR 146 429,96  punktuell

146 429,96     146 429,96

    

       

Überschreitung der regionalen Obergrenze 438 871,10 146 429,96

punktuell292 441,14     292 441,14

    

       

NR – Kategorie „Investoren“ 10 440 560,57 10 336 909,7910%

1 033 690,98     1 033 690,98

    

       

Neue Betriebsinhaber 8 976 874,148 964 593,78 10%

896 459,38     896 459,38

               

INSGESAMT         2 369 021,46     2 369 021,46

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Wales (GB07)

Unterposition im Haushaltsplan der

Kommission

Beschreibung der Berichtigung

Berichtigter Betrag (Antragsjahr 2005:

GBP, 2006 und 2007: EUR)

Berichtigung Berichtigungs-betrag (EUR)

Berichtigungs-betrag (GBP)

05 03 01 01 0000 001 1,2 % Kürzung für NR 97 813,25 punktuell   97 813,25

INSGESAMT       

97 813,25

05 03 01 01 0000 002 1,2 % Kürzung für NR 145 427,65 punktuell 145 427,65  

 

INSGESAMT       145 427,65  

05 03 01 01 0000 003 1,2 % Kürzung für NR 140 080,83 punktuell 140 080,83  

 

INSGESAMT       140 080,83  

Schottland (GB06)

Unterposition im Haushaltsplan der

KommissionBeschreibung der Berichtigung

Berichtigter Betrag (Antragsjahr 2005:

GBP, 2006 und 2007: EUR)

Berichti-gung

Berichtigungs-betrag (EUR)

Berichtigungs-betrag (GBP)

05 03 01 01 0000 001 1,2 % Kürzung für NR 216 419,91 punktuell   216 419,91

INSGESAMT       

216 419,91

05 03 01 01 0000 002 1,2 % Kürzung für NR 317 354,51 punktuell 317 354,51 

 

INSGESAMT       317 354,51  05 03 01 01 0000 003 1,2 % Kürzung für NR 317 354,51 punktuell 317 354,51  

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INSGESAMT       317 354,51  

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13. CROSS-COMPLIANCE

Der Vorschlag für einen Beschluss der Kommission über den Rechnungsabschluss enthält keine Berichtigungen für diesen Sektor.

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14. BAUMWOLLE, FLACHS UND HANF, SEIDENRAUPEN

Der Vorschlag für einen Beschluss der Kommission über den Rechnungsabschluss enthält keine Berichtigungen für diesen Sektor.

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15. OLIVENÖL UND ANDERE FETTE

Der Vorschlag für einen Beschluss der Kommission über den Rechnungsabschluss enthält keine Berichtigungen für diesen Sektor.

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16. TROCKENFUTTER UND SAATGUT

Der Vorschlag für einen Beschluss der Kommission über den Rechnungsabschluss enthält keine Berichtigungen für diesen Sektor.

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17. ENTWICKLUNG DES LÄNDLICHEN RAUMS

17.1. Polen – Maßnahmen e. (Benachteiligte Gebiete) und f. (Agrarumwelt) im Rahmen des Plans zur Entwicklung des ländlichen Raums 2004-2006 (EAGFL-Garantie)

Untersuchung Nr.: RDG/2007/008/PL

Rechtsvorschriften: Verordnungen (EG) Nr. 1257/1999 des Rates und (EG) Nr. 817/2004 der Kommission

Kontrollbesuch: 1.-5.10.2007

Mitteilungsschreiben: AGRI.D.8928 vom 11.4.2008

Antwort des Mitgliedstaats: Fsr.312/PROW-37-2/2008 vom 11.6.2008

Bilaterale Besprechung: 24.11.2008

Protokoll der bilateralen Besprechung: D(2009)4920 vom 23.2.2009

Antwort auf das Protokoll der bilateralen Besprechung: Fsr.312/PROW-3-2/2008 vom 22.4.2009, Fsr.312/PROW-3-4/2008 vom 21.5.2009

Schlichtungsschreiben: Ares(2009)362291 vom 7.12.2009

Antrag auf Schlichtung: WR/AB/4023/7-7/2010 vom 13.1.2010

Schlichtungsverfahren: 10/PT/424

Stellungnahme der Schlichtungsstelle: Ares(2010)263965 vom 18.5.2010

Abschlussschreiben: Ares(2010)551551 vom 1.9.2010

Haushaltslinie: 6500 (TRDI)

17.1.1. Die wichtigsten Feststellungen

Gegen die Begünstigten, die erstmals gegen die Prinzipien einer guten landwirtschaftlichen und ökologischen Praxis (GLÖP) verstoßen hatten, wurden keine Sanktionen verhängt; das gilt sowohl für die Agrarumweltmaßnahmen (AUM) als auch für die benachteiligten Gebiete (Less-favoured areas, LFA). Das System der Sanktionen für Verstöße gegen die GLÖP im Zusammenhang mit Ausgaben für AUM und LFA im Haushaltsjahr 2006 hatte nicht die abschreckende Wirkung, die es nach Artikel 73 der Verordnung (EG) Nr. 817/2004 haben soll.

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17.1.2. Die Argumente des Mitgliedstaats

Die polnischen Behörden führten zu ihrer Rechtfertigung an, dass bei Wiederholung eines Verstoßes im Folgejahr eine 100 %ige Sanktion verhängt wurde. Außerdem wiesen sie darauf hin, dass alle Begünstigten, die erstmals gegen die Vorschriften verstießen, in die Kontrollstichprobe des Folgejahres einbezogen wurden. Ihrer Meinung nach hatte das System dadurch eine abschreckende Wirkung.

Die polnischen Behörden erläuterten außerdem, dass nach Maßgabe nationaler Rechtsvorschriften andere Sanktionen wegen Verstoßes gegen die GLÖP angewandt werden, auch bei einem erstmaligen Verstoß.

17.1.3. Stellungnahme der Schlichtungsstelle

Die Schlichtungsstelle

– vertrat die Auffassung, dass sich die Standpunkte der beiden beteiligten Parteien innerhalb der vorgeschriebenen Frist nicht miteinander in Einklang bringen ließen;

– forderte die Kommissionsdienststellen auf, die Relevanz ihres Vorschlags für eine finanzielle Berichtigung zu überprüfen.

17.1.4. Abschließender Standpunkt der Kommission

Die GD AGRI bleibt bei ihrem Standpunkt und schlägt eine finanzielle Berichtigung von 2 % für das Haushaltsjahr 2007 vor.

Die Dienststellen der GD AGRI stellen fest, dass bereits im Rahmen der Untersuchung AA/2006/21/PL eine pauschale Berichtigung auf die Ausgaben angewandt wurde, die von dieser finanziellen Berichtigung betroffen sind (Beschluss Nr. 2010/152/EU vom 12.3.2010). Gemäß den Leitlinien im Dokument VI/5330/97 werden pauschale Berichtigungen wegen mehrerer Mängel, die in einem System gefunden werden, nicht kumuliert. Um die Kumulierung in diesem Fall zu vermeiden, verzichtet die GD AGRI vorerst auf die Verhängung einer finanziellen Berichtigung hinsichtlich der Ausgaben für die Entwicklung des ländlichen Raums.

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Sollten die von der Kommission im Rahmen der Untersuchung AA/2006/21/PL beschlossenen finanziellen Berichtigungen jedoch ganz oder teilweise vom Gerichtshof aufgehoben werden, wird die finanzielle Berichtigung im Zuge dieser Untersuchung zu einem späteren Zeitpunkt ausgeführt.

Die Berechnung gestaltet sich wie folgt:

Zahl-stelle Haushaltsposten

Berichtigungs-betrag(EUR)

Abzüge(EUR)

Finanzielle Auswirkung

(EUR)Haushaltsjahr 2007

PL01ARMA

050404000000Maßnahme E (LFA)

-5 324 873 -5 324 873 0

PL01ARMA

050404000000Maßnahme F (AUM)

-2 011 045 -2 011 045 0

INSGESAMT -7 335 918 -7 335 918 0

Die gesamte Berichtigung in Höhe von 7 335 918 EUR entspricht in nationaler Währung einem Ausgabenbetrag von 28 399 919 PLN.

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17.2. Portugal – Maßnahmen e. (Benachteiligte Gebiete), f. (Agrarumwelt) und h. (Aufforstung von Agrarflächen) im Rahmen des Plans zur Entwicklung des ländlichen Raums 2000-2006 (EAGFL-Garantie und ELER)

Untersuchung Nr.: RDG/2007/011/PT

Rechtsvorschriften: Verordnungen (EG) Nr. 1257/1999 des Rates und (EG) Nr. 817/2004 der Kommission

Kontrollbesuch: 19.-23.11.2007

Mitteilungsschreiben: AGRI.D.11054 vom 7.5.2008

Antwort des Mitgliedstaats: 56/GPRC/ARCO/2008 vom 7.7.2008

Bilaterale Besprechung: 20.1.2009

Protokoll der bilateralen Besprechung: Ares(2009)96451 vom 12.5.2009

Antwort auf das Protokoll der bilateralen Besprechung: 112/GPRC/ARCO/2009 vom 15.7.2009

Schlichtungsschreiben: Ares(2010)521126 vom 18.8.2010

Antrag auf Schlichtung: entf.

Schlichtungsverfahren: entf.

Stellungnahme der Schlichtungsstelle: entf.

Abschlussschreiben: entf.

Haushaltslinie: 6701 (EAGFL-Garantie, Haushaltsjahr 2006 und 2007)

6711 (ELER, Haushaltsjahr 2007)

17.2.1. Die wichtigsten Feststellungen

Unzureichende Erfassung durch Vor-Ort-Kontrollen in Bezug auf benachteiligte Gebiete (LFA) und Agrarumweltmaßnahmen (AUM)

Artikel 69 Absatz 3 der Verordnung (EG) Nr. 817/2004 bestimmt Folgendes: „Alle Verpflichtungen und Auflagen für den Begünstigten, die zur Zeit des Kontrollbesuchs überprüft werden können, sind Gegenstand der Kontrolle.“

Die Prüfung hat ergeben, dass im Rahmen vom AUM und LFA bis zum Antragsjahr 2006 zwei separate Stichproben für die Vor-Ort-Kontrollen gezogen wurden:

(1) eine Stichprobe umfasste Begünstigte, die flächenbezogene Beihilfen erhielten;

(2) die zweite Stichprobe umfasste Begünstigte, die Beihilfen für ihre Tiere erhielten.

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Auf der Grundlage dieser Unterscheidung wurden die Begünstigten der ersten Stichprobe bei den Vor-Ort-Kontrollen nur auf flächenbezogene Bedingungen hin und die Begünstigten der zweiten Stichprobe nur auf tierbezogene Bedingungen hin überprüft.

Sanktionssystem wurde hinsichtlich der Aufforstung von Agrarflächen (Aufforstung) seit 2004 nicht angewandt

Obwohl nach 2004 Verstöße gegen die Aufforstungsmaßnahme festgestellt worden sind, hat der Mitgliedstaat nur 28 % der wiedereinzuziehenden Beträge – außer bei Nichteinhaltung von Fristen durch die Begünstigten – eingezogen. Letzteres war bereits Anlass für einen Vorschlag für eine punktuelle Berichtigung.

17.2.2. Die Argumente des Mitgliedstaats

Die portugiesischen Behörden haben keine Schlichtung beantragt.

17.2.3. Stellungnahme der Schlichtungsstelle

Entfällt.

17.2.4. Abschließender Standpunkt der Kommission

Die GD AGRI bleibt bei ihrem Standpunkt, dass die Maßnahmen zur Entwicklung des ländlichen Raums (LFA, AUM und Aufforstung) in den Haushaltsjahren 2006 und 2007 nicht im Einklang mit den Gemeinschaftsvorschriften angewandt worden sind.

Die unzureichende Erfassung durch die Vor-Ort-Kontrollen betrifft ein Schlüsselelement des Systems, was zu einer pauschalen Berichtigung von 5 % führen würde. In Anbetracht der risikomindernden Faktoren schlägt die GD AGRI aber eine pauschale Berichtigung von 2 % vor.

Die unzureichenden Wiedereinziehungen außer bei Nichteinhaltung von Fristen durch die Begünstigten sind Anlass für eine punktuelle Berichtigung.

Im Rahmen der Untersuchung AA/2006/10/PT wurde bereits eine pauschale Berichtigung auf die Ausgaben angewandt, die von dieser finanziellen Berichtigung betroffen sind (Ad-hoc-Beschluss Nr. 34). Gemäß den Leitlinien im Dokument VI/5330/97 werden pauschale Berichtigungen wegen mehrerer Mängel, die in einem System gefunden werden, nicht kumuliert. Um eine Kumulierung in diesem Fall zu vermeiden, wird die GD AGRI die im Rahmen der Untersuchung AA/2006/10/PT bereits berichtigten Beträge für die gleichen Ausgaben abziehen.

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Sollten die von der Kommission im Rahmen der Untersuchung AA/2006/10/PT beschlossenen finanziellen Berichtigungen jedoch ganz oder teilweise vom Gerichtshof aufgehoben werden, wird die finanzielle Berichtigung im Zuge dieser Untersuchung zu einem späteren Zeitpunkt ausgeführt.

Die Berechnung gestaltet sich wie folgt:

Zahlstelle HaushaltspostenBerichtigungs-

betrag(EUR)

Abzüge(EUR)

Finanzielle Auswirkung

(EUR)

EAGFL-Garantie – Haushaltsjahr 2006PT01

PT02

PT03

50401064040001 – LFA -1 323 588 -3 308 970

0

50401074051001 – AUM -1 064 -2 659 0

50401084050001 – AUM -1 411 223 -3 528 056

0

050401114070001 – Aufforstung -157 547

0-157 547

Programm zur Entwicklung des ländlichen Raums 2000-2006 EAGFL-Garantie – Haushaltsjahr 2007

PT01 PT02 PT03

50401064040001 – LFA -40 691 -101 728 0

50401074051001 – AUM -255 -636 0

50401084050001 – AUM -45 788 -114 469 0

ELER – Haushaltsjahr 2007PT01 PT02 PT03

50405012115002 - LFA -82 054 0 -82 054

50405012125002 - LFA -34 468 0 -34 468

50405012145002 – AUM -381 557 0 -381 557

INSGESAMT -3 478 233 -655 626

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17.3.

Polen – Maßnahme „Aufforstung landwirtschaftlicher Flächen“ im Rahmen des Plans zur Entwicklung des ländlichen Raums 2004-2006 in NATURA-2000-Gebieten

Untersuchung Nr.: RDG/2007/014/PL

Rechtsvorschriften: Verordnungen (EG) Nr. 1257/1999 des Rates und (EG) Nr. 817/2004 der Kommission

Kontrollbesuch: entf.

Mitteilungsschreiben: AGRI.D.19980 vom 30.7.2007

Antwort des Mitgliedstaats: WR/EJ/4023/7-73/2008 vom 28.3.2008

Bilaterale Besprechung: 24.11.2008

Protokoll der bilateralen Besprechung: D(2009)4920 vom 24.2.2009

Antwort auf das Protokoll der bilateralen Besprechung: Fsr.312/PROW-3-2/2008 vom 22.4.2009, ROW-wr-zw-821-1-5/5314/09 vom 4.2009, ROW-wr-zw-821-1-5/6574/09 vom 5.11.2009, ROW-wr-zw-821-1-5/6939/09 vom 12.11.2009; E-Mails vom 1.10.2009, 28.10.2009, 3.2.2010 und 2.3.2010

Schlichtungsschreiben: Ares(2010)521112 vom 18.8.2010

Antrag auf Schlichtung: WR/AB/4023/7-305/2010 vom 23.9.2010

Schlichtungsverfahren: 10/PL/456

Stellungnahme der Schlichtungsstelle: Ablehnung des Antrags per Schreiben Ares(2010)678835 vom 8.10.2010

Abschlussschreiben: entf.

Haushaltslinie: 6500 (TRDI)

17.3.1. Die wichtigsten Feststellungen

Durch eine falsche Umsetzung der Habitat- und der Vogelschutzrichtlinie (92/43/EWG und 79/409/EWG) und der Richtlinie über die Umweltverträglichkeitsprüfung bei bestimmten Projekten (85/337/EWG) in nationales Recht standen die von Polen festgelegten Kriterien für die Entscheidung, ob ein Aufforstungsprojekt in einem Natura-2000-Gebiet einer vorherigen UV-/Natura-2000-Prüfung unterzogen werden soll, nicht im Einklang mit den genannten Richtlinien.

17.3.2. Die Argumente des Mitgliedstaats

Vor dem Schlichtungsschreiben behaupteten die polnischen Behörden, dass 2009/10 im Gebiet Ostoja Warminska Ausgleichsmaßnahmen getroffen worden seien.

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Nach dem Schlichtungsschreiben beantragten sie eine Schlichtung, die jedoch als nicht zulässig erachtet wurde, da der Berichtigungsbetrag geringer war als der in Artikel 16 Absatz 2 Buchstabe a der Verordnung (EG) Nr. 885/2006 festgesetzte Betrag von 1 000 000 EUR. Zudem entspreche die Schlichtung nicht dem in Artikel 16 Absatz 2 Buchstabe b festgelegten Kriterium.

17.3.3. Stellungnahme der Schlichtungsstelle

Entfällt.

17.3.4. Abschließender Standpunkt der Kommission

Die GD AGRI bleibt dabei, dass durch die in der Funktionsweise einer Schlüsselkontrolle festgestellte Unregelmäßigkeit ein Risiko für den Fonds verursacht wurde.

Da bei Projekten in weniger als 20 ha großen Natura-2000-Gebieten gar keine Folgenabschätzung vorgenommen wurde, ist nach Meinung der GD AGRI eine finanzielle Berichtigung von 10 % auf die von dieser Unregelmäßigkeit einer Schlüsselkontrolle betroffenen Beträge angemessen. Die finanzielle Berichtigung betrifft die polnischen Ausgaben für Maßnahme h in den 24 Monaten vor dem Mitteilungsschreiben AGRI 019980 vom 30.7.2007 (Ausgaben vom 1.8.2005 bis 31.7.2007) und bezieht sich auf Projekte in weniger als 20 ha großen Natura-2000-Gebieten.

Im Rahmen der Untersuchung AA/2006/21/PL wurde bereits eine pauschale Berichtigung von 5 % auf die Ausgaben angewandt, die von dieser finanziellen Berichtigung betroffen sind (Beschluss Nr. 2010/152/EU vom 12.3.2010). Gemäß den Leitlinien im Dokument VI/5330/97 werden pauschale Berichtigungen wegen mehrerer Mängel, die in einem System gefunden werden, nicht kumuliert. Um eine Kumulierung in diesem Fall zu vermeiden, wird die GD AGRI die im Rahmen der Untersuchung AA/2006/21/PL bereits berichtigten Beträge für die gleichen Ausgaben abziehen. Dadurch beschränken sich die finanziellen Auswirkungen auf 50 % der Bruttoberichtigung.

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Sollten die von der Kommission im Rahmen der Untersuchung AA/2006/21/PL beschlossenen finanziellen Berichtigungen jedoch ganz oder teilweise vom Gerichtshof aufgehoben werden, wird die finanzielle Berichtigung im Zuge dieser Untersuchung zu einem späteren Zeitpunkt ausgeführt.

Die Berechnung gestaltet sich wie folgt:

Zahl-stelle Haushaltsposten

Berichtigungs-betrag(EUR)

Abzüge(EUR)

Finanzielle Auswirkung

(EUR)Haushaltsjahr 2005

PL01ARMA

050404000000Maßnahme H (Aufforstung)

-40 254 -20 127 -20 127

Haushaltsjahr 2006

PL01ARMA

050404000000Maßnahme H (Aufforstung)

-197 006 -98 503 -98 503

Haushaltsjahr 2007

PL01ARMA

050404000000Maßnahme H (Aufforstung)

164 908 82 454 82 454

INSGESAMT -402 168 -201 084 -201 084

Der Berichtigungsbetrag in Höhe von 402 168 EUR entspricht in nationaler Währung einem Ausgabenbetrag von 1 580 238 PLN.

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17.4. Korrekturen im Bereich der Entwicklung des Ländliches Raums resultierenden aus den Untersuchungen in anderen Bereichen als der Entwicklung des Ländliches Raums

Die Korrekturen, die aus den Untersuchungen in anderen Bereichen als der ländlichen Entwicklung resultieren, welche jedoch TRDI betreffen oder die Ausgaben die aus dem ELER finanziert werden, sind unten aufgeführt.

CyprusAA/2007/01, AA/2007/31Kapitel  12.1

Haushaltsjahr

Programms/Region Maßnahme Finanzielle Auswirkung(EUR)

2006 TRDI -1 209 427.342007 TRDI -554 691.172008 01 211 -61 703.262008 01 212 -287 629.052008 01 214 -467 862.93INSGESAMT -2 581 313.75

CyprusAA/2008/004/CYKapitel 12.2

Haushaltsjahr

Programms/Region Maßnahme Finanzielle Auswirkung(EUR)

2009 01 212 -184,341.03INSGESAMT -184,341.03

ItalyAA/2008/13, AA/2008/32Kapitel  12.9Haushaltsjahr

Programms/Region Maßnahme Finanzielle Auswirkung(EUR)

2007 003 Emilia Romagna 214 -309.03  007 Lombardia 214 -318.13  010 Toscana 214 -1,782.792007 INSGESAMT     -2,409.952008 001 Abruzzo 214 -40,604.92  002 Bolzano 211 -288,076.54    214 -304,247.53  003 Emilia Romagna 214 -537,434.75  004 Friuli Venezia Giulia 211 -438.01    214 -8,015.20  005 Lazio 214 -68,579.97  006 Liguria 214 -44,385.97  007 Lombardia 214 -617,181.52  008 Marche 214 -123,839.39  010 Toscana 214 -664,202.74  011 Trento 211 -118,265.19    214 -113,818.05  012 Umbria 214 -282,668.62  014 Veneto 211 -136,312.54

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    214 -1,783.45  015 Molise 214 -7,773.12  016 Sardegna 214 -36,745.67  017 Basilicata 214 -543,998.00  018 Calabria 212 -50.88    214 -334,992.71  019 Campania 214 -227,283.53  020 Puglia 214 -363,796.87  021 Sicilia 214 -616,724.492008 INSGESAMT     -5,481,219.642009 001 Abruzzo 214 -68,029.07  002 Bolzano 211 -12,593.10    214 -52,541.32  003 Emilia Romagna 214 -158,805.14  004 Friuli Venezia Giulia 211 -76,516.73    214 -7,911.86  005 Lazio 214 -284,174.37  006 Liguria 211 -48,377.02    212 -239.05    214 -49,065.00  007 Lombardia 214 -48,770.84  008 Marche 211 -132,104.58    212 -13,599.65    214 -135,842.37  009 Piemonte 211 -127,181.41    214 -531,867.23  010 Toscana 214 -122,387.71  011 Trento 211 -88,170.60    214 -39,568.68  012 Umbria 211 -71,181.46    212 -12,866.75    214 -164,402.36  013 Valle d'Aosta 211 -11,686.83  014 Veneto 211 -100,011.05    214 -7,662.58  015 Molise 214 -5,094.91  016 Sardegna 214 -74,990.55  017 Basilicata 214 -321,956.20  018 Calabria 211 -50,136.27    212 -181,301.25    214 -244,431.20  019 Campania 211 -577,811.13    212 -40,244.55    214 -187,011.38  020 Puglia 212 -163.54    214 -366,333.67  021 Sicilia 214 -912,127.102009 INSGESAMT     -5,327,158.50INSGESAMT     -10,810,788.09

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MaltaAA/2007/010/MTKapitel  12.10

Haushaltsjahr

Programms/Region Maßnahme Finanzielle Auswirkung(EUR)

2007 TRDI -196,874.70INSGESAMT -196,874.70

SwedenAA/200716/SEKapitel 12.12

Haushaltsjahr

Programms/Region Maßnahme Finanzielle Auswirkung(EUR)

2007 001 212 -492,726.50214 -1,492,638.50

2007 Total -1,985,365.002008 001 212 -313,956.82

214 -1,002,228.182008 Total -1,316,185.00INSGESAMT -3,301,550.00

PolandFA/2007/087/PLKapitel  19.4

Haushaltsjahr

Programms/Region Maßnahme Finanzielle Auswirkung(EUR)

2006 TRDI -454 236.65INSGESAMT -454 236.65

PortugalFA/2008/079/PTKapitel  19.6

Haushaltsjahr

Programms/Region Maßnahme Finanzielle Auswirkung(EUR)

2007 002 113 -139 653.412007 002 212 -69 343.002007 002 511 -12 183.59INSGESAMT -221 180.91

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GermanyFA/2009/135/DEKapitel 19.8

Haushaltsjahr

Programms/Region Maßnahme Finanzielle Auswirkung(EUR)

2008 012 123 -535 350.002008 012 121 -129 243.892008 012 123 -8 524.982008 012 125 -154.452008 012 227 -22 880.102008 012 323 -177.532008 012 511 -530.04INSGESAMT -696 861.00

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18. VERSPÄTETE ZAHLUNGEN

18.1. Dänemark – Verspätete Zahlungen und Überschreitung von Obergrenzen

Untersuchung Nr.: FA/2009/084/DK

Rechtsvorschriften: Verordnungen (EG) Nr. 1290/2005, Nr. 883/2006, Nr. 885/2006,

Nr. 1432/2003, Nr. 1433/2003, Nr. 2200/96Nr. 1156/2006, Nr. 1782/2003

Kontrollbesuch: entf.

Mitteilungsschreiben: AGRI 5434 vom 24.2.2009

Antwort des Mitgliedstaats: 2814-05-27 vom 3.11.2009

Bilaterale Besprechung: 19.11.2009

Protokoll der bilateralen Besprechung: AGRI 522996 vom 19.8.2010

Antwort auf das Protokoll der bilateralen Besprechung: 2814-05-27 vom 15.10.2010

Schlichtungsschreiben: AGRI 212328. vom 25.02.2011

Antrag auf Schlichtung: entf.

Schlichtungsverfahren: entf.

Stellungnahme der Schlichtungsstelle: entf.

Abschlussschreiben: entf.

18.1.1. Die wichtigsten Feststellungen

Im Einklang mit Artikel 9 Absatz 1 der Verordnung (EG) Nr. 883/2006 der Kommission wurde eine finanzielle Berichtigung in Höhe von 329 708,43 EUR wegen Nichteinhaltung der vorgeschriebenen Zahlungsfristen vorgeschlagen. Außerdem wurde eine finanzielle Berichtigung in Höhe von 5 208,10 EUR wegen der Überschreitung von finanziellen Obergrenzen vorgeschlagen (Verordnungen (EG) Nr. 1156/2006 und Nr. 1782/2003).

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18.1.2. Die Argumente des Mitgliedstaats

Nichteinhaltung der Zahlungsfrist, Haushaltsposten 05 02 08 03 1502 011/012

Die dänische Amt für Agrar- und Lebensmittelwirtschaft hat die Zahlungen an die Erzeugerorganisation bis Dezember 2007 zurückgehalten, um Unregelmäßigkeiten vorzubeugen und die Echtheit und die Einhaltung der vom EGFL finanzierten Geschäfte zu gewährleisten, wozu sie verpflichtet ist. Wegen dieser Verpflichtung wurde die Zahlungsfrist für die operationellen Programme 2005 und 2006 überschritten.

Aus diesen Gründen und um den EGFL zu schützen, bleibt die dänische Zahlstelle bei ihrem Standpunkt und stellt fest,

• dass eine sorgfältige Untersuchung gerechtfertigt war;

• dass in Anbetracht der zahlreichen Untersuchungsschritte die administrative Behandlung des Falls angemessen war und ohne unnötige Verzögerungen erfolgt ist;

• dass die Zielsetzung der EU-Vorschriften weiterhin angestrebt wurde, ohne die finanziellen Interessen der EU zu gefährden, während gleichzeitig die Rechte der Erzeugerorganisation geschützt wurden.

Das dänische Amt für Agrar- und Lebensmittelwirtschaft wies auch darauf hin, dass nach Artikel 16 der Verordnung (EG) Nr. 1290/2005 der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit anzuwenden ist, wenn entschieden werden soll, ob eine Zahlung einer Zahlstelle aus Gemeinschaftsmitteln finanziert werden kann.

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Außerdem haben die dänischen Behörden in ihrem Schreiben Nr. 2814-05-27 vom 15. Oktober 2010 darauf hingewiesen, dass eine vollständige Vor-Ort-Kontrolle nur stattfinden kann, wenn die Erzeugerorganisation ihren Zahlungsantrag übermittelt hat. Gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1432/2003 muss die Organisation ihren Antrag bis 31. Januar des Jahres vorlegen, das auf das Jahr folgt, für das die Beihilfe beantragt wird. Bedingt durch die Fristen für die Einreichung von Beihilfeanträgen und die Zahlungen steht für Kontrollen und weitergehende Untersuchungen nur ein Zeitraum von 9,5 Monaten zur Verfügung (1. Februar bis 15. Oktober).

Im vorliegenden Fall begannen die Untersuchungen bei Eingang des Kontrollberichts am 14. September 2006 und endeten mit der Zahlung am 20. Dezember 2007. Sie erstreckten sich somit über ein Jahr und drei Monate.

Selbst wenn die Vor-Ort-Kontrollen zum frühestmöglichen Zeitpunkt begonnen hätten, wäre keine Zeit gewesen, sie in Verbindung mit den zusätzlichen Kontrollen durchzuführen, die in diesem Fall für erforderlich gehalten wurden und deren Umfang und Zeitpunkt von der GD AGRI akzeptiert worden waren.

Nach Meinung der dänischen Behörden war die Aussetzung der Zahlung unter diesen Umständen dadurch gerechtfertigt, dass die EU-Mittel keinem möglichen unnötigen Risiko ausgesetzt werden sollten. Nach Artikel 21 (Sanktionen) der Verordnung (EG) Nr. 1432/2003, der zu dem Zeitpunkt galt, war lediglich vorgesehen, dass ein Mitgliedstaat die Anerkennung einer Erzeugerorganisation entziehen konnte. In den Rechtsvorschriften war jedoch nicht vorgesehen, dass die Behörden die Anerkennung einer Erzeugerorganisation für den Zeitraum, in dem die Untersuchung stattfand und die Einhaltung der Anerkennungskriterien kontrolliert wurde, aussetzen durften. Eine entsprechende Bestimmung wurde erst mit der Überarbeitung der Rechtsvorschriften für Erzeugerorganisationen eingeführt. Diese neue Bestimmung in Artikel 116 Absatz 2 der Verordnung (EG) Nr. 1580/2007 ermöglicht es dem Mitgliedstaat, Zahlungen für einen bestimmten Zeitraum auszusetzen. Die dänischen Behörden sind der Meinung, dass sie im Geiste dieser Bestimmungen gehandelt haben und damit die Grundsätze eingehalten haben, die später rechtlich verankert worden sind.

Andere Haushaltsposten

Die vorgeschlagenen Berichtigungen zu anderen Haushaltsposten wurden von Dänemark nicht angefochten.

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18.1.3. Standpunkt der Kommission vor der Schlichtung

Nichteinhaltung der Zahlungsfrist, Haushaltsposten 05 02 08 03 1502 011/012

Hinsichtlich des geänderten Rechtsrahmens und der Einführung der Möglichkeit, Zahlungen auszusetzen, wie es die Verordnung (EG) Nr. 1580/2007 gegenüber der vorherigen Verordnung (EG) Nr. 1432/2003 vorsieht, die im fraglichen Fall anzuwenden war, ist festzustellen:

• Nach Artikel 21 der Verordnung (EG) Nr. 1432/2003 war vorgesehen, dass die Behörden des Mitgliedstaates angemessene und rechtzeitige Maßnahmen treffen, wenn bei den Kontrollen festgestellt wird, dass die Voraussetzungen für die Anerkennung nicht erfüllt sind.

• Nach Artikel 116 Absatz 2 der Verordnung (EG) Nr. 1580/2007, die den neuen Rechtsrahmen bildet, darf die Aussetzung der Anerkennung einer Erzeugerorganisation 12 Monate nicht überschreiten, wenn bei Vor-Ort-Kontrollen festgestellt wird, dass die Anerkennungskriterien nicht eingehalten wurden.

• Im vorliegenden Fall hat das dänische Ministerium die Kommissionsdienststellen über seine Besorgnis hinsichtlich des Status der Erzeugerorganisation informiert und am 19. Juli 2007 um weitere Anweisungen gebeten, während die Kontrolle zwischen dem 22. August und 5. September 2006 stattfand und die Ergebnisse am 14. September 2006 gemeldet wurden. Die Kommissionsdienststellen haben am 25. Oktober 2007 entsprechende Anweisungen gegeben. Nach Abschluss des Falls im Dezember 2007 hat die Zahlstelle die Zahlungen im Januar 2008 ausgeführt.

Nach Meinung der Kommission tragen beide Rechtsvorschriften dazu bei, das reibungslose Funktionieren des Systems zur Finanzierung landwirtschaftlicher Beihilfen und die ordnungsgemäße Verwaltung der Gemeinschaftsmittel zu gewährleisten.

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Die Kommission weist zudem darauf hin, dass sie ebenso wie die Mitgliedstaaten in jedem Fall verpflichtet ist, die jeweils zu dem betreffenden Zeitpunkt geltenden Rechtsvorschriften anzuwenden. Spätere Änderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen können nicht berücksichtigt werden, wenn Fakten zu bewerten sind, für die frühere Rechtsvorschriften gegolten haben.

Deshalb bleibt sie bei ihrem Standpunkt, dass die anfänglichen Kontrollen und die Untersuchung nicht in einem angemessenen Zeitrahmen stattfanden, um Zahlungen innerhalb der vorgeschriebenen Frist zu ermöglichen.

Überschreitung von Obergrenzen, Haushaltsposten 05 03 02 08 2122 085

Die dänischen Behörden haben die wegen der Überschreitung der Obergrenze vorgeschlagene Berichtigung in Höhe von 3 855,08 EUR unter diesem Haushaltsposten nicht angefochten. Unter Berücksichtigung der von Dänemark angegebenen negativen Beträge, die dem Fonds in den Haushaltsjahren 2009 und 2010 gutgeschrieben worden sind, wurde die Obergrenze nicht überschritten; deshalb wird für diesen Haushaltsposten keine Berichtigung vorgeschlagen.

Für den Haushaltsposten 05 03 02 27 0000 004 wird die Berichtigung infolge der im Haus-haltsjahr 2010 gemeldeten negativen Beträge ebenfalls geändert.

Der abschließende Standpunkt stellt sich wie folgt dar:

Haushaltsposten Währung Berichtigung Bereits in Abzug gebracht

Finanzielle Auswirkung

Haushaltsjahr 2008 - Berichtigung wegen verspäteter Zahlungen

05 02 08 03 1502 011 EUR 329 708,43 329 708,43 0,00

Haushaltsjahr 2008 - Berichtigung wegen überschrittener Obergrenzen

05 03 02 27 0000 004 EUR 1 500,20 1 353,02 147,18

Insgesamt EUR 331 208,63 331 061,45 147,18

Die vorgeschlagene Berichtigung beläuft sich auf 331 208,63 EUR.

18.1.4. Stellungnahme der Schlichtungsstelle – entfällt

18.1.5. Abschließender Standpunkt der Kommission – entfällt

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19. SONSTIGE BERICHTIGUNGEN

19.1. Österreich – Überschreitung der Zuweisungen für die Entwicklung des ländlichen Raums

Untersuchung Nr.: FA/2007/145/AT

Rechtsvorschriften: Verordnungen (EG) Nr. 1258/1999, Nr. 1663/95, Entscheidung 94/442/EG, Verordnung (EG) Nr. 817/2004

Kontrollbesuch: entf.

Mitteilungsschreiben: AGRI 22298 vom 31.8.2007

Antwort des Mitgliedstaats: BMLFUW-LE.5.8.1/0151-PR/3/2007 vom 31.10.2007

Bilaterale Besprechung: 21.1.2009

Protokoll der bilateralen Besprechung: AGRI 149134 vom 29.6.2009

Antwort auf das Protokoll der bilateralen Besprechung:BMLFUW-LE.5.8.1/0114-PR/3/2009 vom

30.7.2009

Schlichtungsschreiben: AGRI Ares/72191 vom 10.2.2010

Antrag auf Schlichtung: BMLFUEW-LE.5.8.1/0030-PR/3/2010

vom 9.3.2010

Schlichtungsverfahren: 10/AT/431

Stellungnahme der Schlichtungsstelle: Ares/433069 vom 15.7.2010

Abschlussschreiben: AGRI 46981. vom 17.01.2011

19.1.1. Die wichtigsten Feststellungen

Wegen der Überschreitung von Zuweisungen für die Entwicklung des ländlichen Raums im Haushaltsjahr 2006 unter sechs Haushaltsposten in Höhe von insgesamt 1 403 515,38 EUR wurde eine finanzielle Berichtigung vorgeschlagen.

19.1.2. Die Argumente des Mitgliedstaats

Haushaltsposten 05040106 4040 001/051

1. In Bezug auf den Haushaltsposten 05040106 4040 001/051 hat Österreich festgestellt, dass sich die angegebenen Gesamtausgaben auf 690 432.857,06 EUR beliefen und die Zuweisung 692 670 000,00 EUR betrug. Folglich sei die Zuweisung nicht überschritten worden.

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Haushaltsposten 05040109 4060 001

2. Zum Haushaltsposten 05040109 4060 001 ist anzumerken, dass der endgültige Finanzierungsplan einen Gesamtbetrag von 45 110 000,00 EUR und nicht einen Betrag 45 010 000,00 EUR vorsah. Somit wurde die Haushaltslinie nur um 7 357,43 EUR und nicht um 107 357,43 EUR überschritten.

Haushaltsposten 05040107 4051 001 und 05040107 4050 001/051

3. Hinsichtlich der Haushaltsposten 05040107 4051 001 und 05040107 4050 001/051 können die österreichischen Behörden die Berechnungsmethode der Kommission nicht nachvollziehen, nach der die Zahlung vom Oktober 2006 in die Zahlungszeiträume 1. bis 11. Oktober und 12. bis 15. Oktober unterteilt wird. Am 12. Oktober hatte die Kommission der Änderung des österreichischen Finanzierungsplans zugestimmt. Die auf der Grundlage dieser Zustimmung vorgenommenen Zahlungen haben den Österreich zustehenden Finanzrahmen nicht überschritten. Zu verzeichnen waren Minderausgaben von 49 693,23 EUR und keine Überschreitung von 1 270 306,77 EUR. Österreich hat den Eindruck, dass die Kommission nur den Finanzierungsplan für die Maßnahme „Benachteiligte Gebiete“ akzeptiert hat, den Plan für die Agrarumweltmaßnahmen jedoch nicht.

19.1.3. Standpunkt der Kommission vor der Schlichtung

Haushaltsposten 05040106 4040 001/051

1. In seiner Mitteilung vom 12. Oktober 2006 hat Österreich die Zuweisung unter diesem Haushaltsposten auf 690 430 000,00 EUR geändert. Artikel 51 Absatz 4 der Verordnung (EG) Nr. 817/2004 ermöglicht es dem Mitgliedstaat, Änderungen finanzieller Art in Programmplanungsdokumenten für die Entwicklung des ländlichen Raums mitzuteilen (unter besonderen Bedingungen, u. a. mit einer neuen Finanztabelle für alle Maßnahmen und unter Einhaltung des Gesamtbetrags der Gemeinschaftsbeihilfen), die am Tag des Eingangs bei der Kommission in Kraft treten. Aus der genannten Mitteilung ergibt sich, dass die neue Obergrenze am Ende des Programmplanungszeitraums für jede Maßnahme als endgültiger Betrag für die betreffende Maßnahme anzusehen ist, der vom EAGFL finanziert werden kann (sofern keine neue Änderung mitgeteilt wird).

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Haushaltsposten 05040109 4060 001

2. Die Argumentation hinsichtlich des Haushaltspostens 05040109 4060 001 wurde von der Kommission akzeptiert und die finanzielle Berichtigung dementsprechend um 100 000,00 EUR verringert.

Haushaltsposten 05040107 4051 001 und 05040107 4050 001/051

3. Zu den Haushaltsposten 05 04 01 07 4051 001 – 05 04 01 07 4050 001/051 „Agrarumwelt-maßnahmen“ ist anzumerken, dass die von Österreich gemeldeten Ausgaben vor dem 12. Oktober 2006 getätigt worden sind. Die von Österreich in seinem Schreiben vom 11. Oktober 2006 mitgeteilte Änderung trat am 12. Oktober 2006 in Kraft. Deshalb konnte die neue Zuweisung von 2 129 540 000,00 EUR für die betreffende Maßnahme nicht berücksichtigt werden, sondern nur die vorangegangene Zuweisung in Höhe von 2 128 220 000,00 EUR.

Der abschließende Standpunkt stellt sich wie folgt dar:

Haushaltsposten Währung Berichtigung Bereits in Abzug

gebracht

Finanzielle Auswirkung

Haushaltsjahr 2006 - Berichtigung wegen überschrittener Obergrenzen05 04 01 03 4020 001 EUR 4 586,93 0 4 586,9305 04 01 06 4040 001/051 EUR

2 857,060

2 857,06

05 04 01 07 4051 001 EUR 1 270 306,77 0 1 270 306,7705 04 01 09 4060 001 EUR 7 357,43 0 7 357,4305 04 01 11 4071 051 EUR 12 697,41 0 12 697,4105 04 01 12 4080 251 EUR 5 709,78 0 5 709,78Insgesamt EUR 1 303 515,38 0 1 303 515,38

19.1.4. Stellungnahme der Schlichtungsstelle

Die vorgeschlagene Berichtigung zum Haushaltsposten 05040107 4051 0001 wurde an das Schlichtungsverfahren gemäß Artikel 16 der Verordnung (EG) Nr. 885/2006 verwiesen. In den Schlussfolgerungen zu ihrem Abschlussbericht stellt die Schlichtungsstelle Folgendes fest:

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„C. EINSCHÄTZUNG DER SCHLICHTUNGSSTELLE

6.1 Nachdem die Schlichtungsstelle beide Parteien angehört hat, hat sie den Eindruck, dass diese sich über die Reihenfolge der Ereignisse einig sind: Das Bankkonto der Zahlstelle wurde am 11. Oktober 2006 belastet, während die Mitteilung über die Änderung der finanziellen Planung des Programms zur Entwicklung des ländlichen Raums die Kommissionsdienststellen erst am 12. Oktober 2006 erreicht hat. Die neue Finanzplanung ist somit am 12. Oktober 2006 in Kraft getreten. Die Beträge, die vom Konto der Zahlstelle am 11. Oktober 2006 abgebucht wurden, sind jedoch erst ab 13. Oktober 2006 auf den Konten der Begünstigten eingegangen. Nach Aussage der österreichischen Behörden hätten sie bei einem auftretenden Problem die Zahlungen annullieren und ihre Gelder zurückerhalten können. Damit weisen sie nach, dass das finanzielle Risiko für den Fonds gleich Null war.

6.2 Die Schlichtungsstelle stellt fest, dass Artikel 51 der Verordnung (EG) Nr. 817/2004 sehr formal ist hinsichtlich der Verpflichtung der Mitgliedstaaten, der Kommission geplante Änderungen von Obergrenzen mitzuteilen. Bestimmte Änderungen, wie sie etwa in diesem Fall vorgenommen wurden, „treten zum Zeitpunkt ihres Eingangs bei der Kommission in Kraft“2. Die Schlichtungsstelle stellt fest, dass die in diesem Dossier vorgeschlagenen Änderungen bei der Kommission am 12. Oktober eingegangen sind und dass die österreichischen Behörden das Verfahren zur Zahlung der Beihilfen an die Begünstigten zwar bereits am 11. Oktober 2006 in Gang gesetzt haben, nach ihrer Aussage jedoch die Möglichkeit gehabt hätten, diese Vorgänge am 12. Oktober 2006 zu annullieren. Unter diesen Voraussetzungen empfiehlt die Schlichtungsstelle – unter dem Vorbehalt, dass es sich um eine rechtliche Frage handelt, für die sie nicht zuständig ist – den Kommissionsdienststellen zu prüfen, ob nach dem im Recht der Mitgliedstaaten und der Europäischen Union anerkannten Grundsatz der Verhältnismäßigkeit die Voraussetzungen für eine finanzielle Berichtigung in diesem Fall wirklich erfüllt sind.

D. SCHLUSSFOLGERUNG

Nach Prüfung sämtlicher Fakten kommt die Schlichtungsstelle abschließend zu folgendem Ergebnis:

Sie stellt fest, dass es ihr nicht gelungen ist, die Standpunkte der Kommissionsdienststellen und der österreichischen Behörden innerhalb des für das Schlichtungsverfahren zur Verfügung stehenden Zeitraums einander anzunähern.

Sie fordert die Kommissionsdienststellen auf, die Höhe der vorgesehenen Berichtigung in diesem Fall unter Berücksichtigung der unter Ziffer 6.1 und Ziffer 6.2 angeführten Fakten noch einmal zu überprüfen.

Sie beauftragt ihr Sekretariat, diesen Bericht gemäß Artikel 16 Absatz 4 der Verordnung (EG) Nr. 885/2006 zu übermitteln.“

2 Artikel 51 Absatz 4 der Verordnung (EG) Nr. 817/2004.

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19.1.5. Abschließender Standpunkt der Kommission

Zur ersten Anmerkung (6.1) der Schlichtungsstelle:

Die Argumentation, wonach die von der Zahlungsstelle am 11. Oktober 2006 vorgenommenen Zahlungen erst am 13. Oktober 2006 auf den Bankkonten der Begünstigten eingegangen seien, kann nicht akzeptiert werden.

Artikel 5 Absatz 1 der Verordnung (EG) Nr. 883/2006 bestimmt Folgendes: „Unbeschadet der besonderen Bestimmungen über die Ausgaben- und Einnahmenerklärungen im Zusammenhang mit der öffentlichen Lagerhaltung gemäß Artikel 6 entsprechen die von den Zahlstellen für einen Monat gemeldeten Ausgaben und zweckgebundenen Einnahmen den in diesem Monat tatsächlich geleisteten Zahlungen und eingegangenen Einnahmen.“

Mit anderen Worten, der Mitgliedstaat muss angeben, welche Ausgaben in einem bestimmten Zeitraum tatsächlich getätigt worden sind. In diesem Fall hat Österreich angegeben, dass bis 11. Oktober 2010 Zahlungen in Höhe von 2 129 490 306,77 EUR geleistet wurden, so dass die Obergrenze am 11. Oktober 2010 überschritten wurde. Die Kommissionsdienststellen können das Argument nicht akzeptieren, dass die Ausgaben, von denen es hieß, sie seien bis 11. Oktober 2006 vorgenommen worden, von Österreich nicht vor dem 13. Oktober 2006 getätigt worden seien.

Zur zweiten Feststellung (6.2):

Die GD AGRI erinnert an Artikel 51 Absatz 4 der Verordnung (EG) Nr. 817/2004, wonach die Änderungen „zum Zeitpunkt ihres Eingangs bei der Kommission in Kraft treten“. Wie die Schlichtungsstelle bestätigt hat, ist die Änderung der finanziellen Obergrenze bei der Kommission am 12. Oktober 2006 eingegangen, und zu diesem Zeitpunkt trat die Änderung in Kraft.

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Die Schlichtungsstelle hat darum gebeten, die Berichtigung nach dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit zu prüfen. Hierzu ist zu sagen, dass die Kommission auch eine Gleichbehandlung aller Mitgliedstaaten gewährleisten muss. Die GD AGRI weist darauf hin, dass sie bei allen anderen Mitgliedstaaten immer in gleicher Weise vorgegangen ist, wenn es um das Inkrafttreten der Änderungen finanzieller Obergrenzen für Zuweisungen zur Entwicklung des ländlichen Raums gemäß Artikel 51 Absatz 4 der Verordnung (EG) Nr. 817/2004 ging.

Unter Berücksichtigung der genannten Fakten kommen die Kommissionsdienststellen zu dem Ergebnis, dass die finanzielle Obergrenze unter dem Haushaltsposten 05 04 01 07 4051 0001 am 11. Oktober 2006 um 1 270 306,77 EUR überschritten worden ist.

Zu anderen Haushaltsposten vorgeschlagene Berichtigungen wurden das Schlichtungs-verfahren gemäß Artikel 16 der Verordnung (EG) Nr. 885/2006 nicht in Anspruch genommen. Somit bleibt der Standpunkt hinsichtlich der anderen Berichtigungen bestehen.

Der abschließende Standpunkt stellt sich wie folgt dar:

Haushaltsposten Währung Berichtigung Bereits in Abzug

gebracht

Finanzielle Auswirkung

Haushaltsjahr 2006 - Berichtigung wegen überschrittener Obergrenzen05 04 01 03 4020 001 EUR 4 586,93 0 4 586,9305 04 01 06 4040 001/051 EUR

2 857,060

2 857,06

05 04 01 07 4051 001 EUR 1 270 306,77 0 1 270 306,7705 04 01 09 4060 001 EUR 7 357,43 0 7 357,4305 04 01 11 4071 051 EUR 12 697,41 0 12 697,4105 04 01 12 4080 251 EUR 5 709,78 0 5 709,78Insgesamt EUR 1 303 515,38 0 1 303 515,38

Die vorgeschlagene finanzielle Berichtigung beläuft sich auf insgesamt 1 303 515,38 EUR. Der Betrag wurde für das Haushaltsjahr 2006 bisher noch nicht in Abzug gebracht.

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19.2. Italien – Zahlstelle ARBEA, Rechnungsabschluss Haushaltsjahr 2005

Untersuchung Nr.: FA/2006/67/IT

Rechtsvorschriften: Verordnungen (EG) Nr. 1663/95, Nr. 1258/1999,

Nr. 296/96

Kontrollbesuch: entf.

Mitteilungsschreiben: AGRI 009123 vom 31.3.2006

Antwort des Mitgliedstaats: ACIU.2006.419 vom 29.5.2006

Bilaterale Besprechung: 10.12.2009

Protokoll der bilateralen Besprechung: AGRI Ares 240843 vom 5.5.2010

Antwort auf das Protokoll der bilateralen Besprechung:

Schlichtungsschreiben: AGRI 841474 vom 19.11.2010

Antrag auf Schlichtung: entf.

Schlichtungsverfahren: entf.

Stellungnahme der Schlichtungsstelle: entf.

Abschlussschreiben: entf.

19.2.1. Die wichtigsten Feststellungen

Bei der Überprüfung der Jahresrechnungen für das Haushaltsjahr 2005 stellte die Zertifizierungsstelle fest, dass die Zahlstelle einen Betrag von 130 959,62 EUR angegeben hatte, obwohl dieser Betrag nicht vor dem 15. Oktober 2005 gezahlt worden war.

19.2.2. Die Argumente des Mitgliedstaats

Nach Auskunft der italienischen Behörden handelte es sich bei dem Betrag von 130 959,62 EUR um eine Zahlungsanweisung, die am 14. Oktober 2005 ausgestellt wurde, die aber zurückgestellt wurde, weil noch einige Erkundigungen hinsichtlich der Beihilfefähigkeit der betreffenden Zahlungen eingezogen werden mussten. Das Ergebnis dieser Untersuchungen war, dass ein Betrag von 63 781,39 EUR nicht an die Begünstigten ausgezahlt und dem Fonds im April 2006 erstattet wurde. Die Zahlung von 67 178,23 EUR wurde sechs Monate nach dem Zahlungsantrag ausgeführt.

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19.2.3. Standpunkt der Kommission vor der Schlichtung

Die ARBEA hat nichts unternommen, um den Fehler in der Jahreserklärung für das Haushaltsjahr 2005 zu berichtigen.

Deshalb ist die GD AGRI der Meinung, dass die Zahlstelle gegen Bestimmungen folgender Verordnungen verstoßen hat:

1. Verordnung (EG) Nr.   296/96:

Artikel 7 Absatz 1 – Die für einen Monat gemeldeten Ausgaben müssen den im Laufe des betreffenden Monats tatsächlich getätigten Zahlungen entsprechen. Sie können Berichtigungen der für die vorhergehenden Monate desselben Haushaltsjahres gemeldeten Angaben enthalten.

Artikel 7 Absatz 3 – Die nicht ausgeführten Zahlungsanordnungen sowie die Zahlungen, mit denen das Konto belastet wird und die diesem dann wieder gutgeschrieben werden, werden verbucht, indem sie von den Ausgaben für den Monat in Abzug gebracht werden, in dem der ermächtigten Zahlstelle die Nichtausführung oder Annullierung mitgeteilt wird.

Artikel 7 Absatz 5 – Die zusammengefassten Angaben über die in einem Haushaltsjahr zu verbuchenden Ausgaben können nur im Rahmen der Jahreskonten berichtigt werden.

2. Verordnung (EG) Nr.   1663/95 – Anhang:

Nummer 6 Ziffer v: „Innerhalb von fünf Arbeitstagen nach Verbuchung zu Lasten des EAGFL wird die Zahlungsüberweisung durch die Bankverbindung der Zahlstelle, gegebenenfalls durch eine staatliche Kassenstelle oder durch auf dem Postweg übersandten Scheck ausgeführt. Mittels geeigneter Verfahren ist dafür zu sorgen, dass die Zahlungsbeträge aller nicht ausgeführten Überweisungen oder nicht eingelöster Schecks dem Fonds wieder gutgeschrieben werden.“

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Nummer 9: „Die Buchführungsverfahren müssen eine Gewähr dafür bieten, dass die monatlichen und jährlichen Ausgabenerklärungen vollständig, richtig und rechtzeitig erfolgen und dass etwaige Fehler oder Auslassungen entdeckt und berichtigt werden, insbesondere durch Überprüfungen und Abgleiche, die in Zeitabständen von höchstens drei Monaten stattfinden.“

Deshalb wird eine finanzielle Berichtigung für den Betrag von 67 178,23 EUR vorgeschlagen. Für den Betrag von 63 781,39 EUR, der dem Fonds im April 2006 erstattet wurde, wird keine Berichtigung vorgeschlagen.

Der abschließende Standpunkt stellt sich wie folgt dar:

Die Berichtigung beläuft sich auf insgesamt 67 178,23 EUR.

19.2.4. Stellungnahme der Schlichtungsstelle – entfällt

19.2.5. Abschließender Standpunkt der Kommission – entfällt

Zahlstelle HaushaltspostenArt der

Berichti-gung

Wäh-rung

Berichti-gungs-betrag

Haushaltsjahr 2005

ARBEA 05 04 01 07 405 1002 punktuell EUR 67 178,23

INSGESAMT 67 178,23

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19.3. Spanien – ES06 Cantabria, ES09 Cataluña, ES12 Madrid, ES18 FEGA – Rechnungsabschluss Haushaltsjahre 2005 und 2006

Untersuchung Nr.: FA/2006/34,37,42/ES und FA/2007/028/ES Rechtsvorschrift: Verordnungen (EG) Nr. 1258/1999 und

Nr. 1663/95

Kontrollbesuche: entf.

Mitteilungsschreiben: AGRI 009033 vom 31.3.2006 AGR 010987 vom 30.4.2007

Antwort des Mitgliedstaats: SGCRF-G/JMB-210 vom 29.5.2006 und 2.6.2006SGFA/JMB-252 vom 15.6.2007

Bilaterale Besprechung: 27.1.2010

Protokoll der bilateralen Besprechung: Ares 351288 vom 18.6.2010

Antwort auf das Protokoll der bilateralen Besprechung: entf.

Schlichtungsschreiben: AGRI 795477 vom 10.11.2010

Antrag auf Schlichtung: entf.

Schlichtungsverfahren: entf.

Stellungnahme der Schlichtungsstelle: entf.

Abschlussschreiben: entf.

19.3.1. Die wichtigsten Feststellungen

Da die Überprüfung der Zertifizierungsberichte der spanischen Zahlstellen wesentliche oder bekannte Fehler in den Konten und/oder bei den Außenständen ergeben hat, wurden Mitteilungsschreiben nach Artikel 8 versandt: zum Haushaltsjahr 2005 für ES06 Cantabria wegen des wahrscheinlichsten Fehlers, für ES09 Cataluña wegen seiner Außenstände, für ES12 Madrid wegen nicht ausgeglichener finanzieller Fehler und zum Haushaltsjahr 2006 für ES18 FEGA wegen eines wahrscheinlichsten Fehlers sowie bekannter und systematischer Fehler. Auf der Grundlage der nach den Antworten auf die Schreiben vom 31.3.2006 verfügbaren Informationen fand am 27.1.2010 eine bilaterale Besprechung statt.

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19.3.2. Die Argumente des Mitgliedstaats

Cantabria: Unter Berücksichtigung der Argumente der Zahlstelle hinsichtlich eines Zufallsfehlers bestätigte die Zertifizierungsstelle, dass die betreffende Zahlung korrekt war und der wahrscheinlichste Fehler daher neu berechnet werden muss. Da fehlerhafte Zahlungen wiedereingezogen worden sind, muss der Betrag der finanziellen Berichtigung entsprechend verringert werden.

Cataluña: Es wurde bestätigt, dass gemäß der Entscheidung 2008/321/EG vom 8. April 2008 bereits eine punktuelle Berichtigung von 1 882 525,15 EUR für die nicht wiedereingezogenen Außenstände erfolgt ist, die in der Aufstellung T105 zum Haushaltsjahr 2005 nicht aufgeführt waren (ursprünglich 1 743 373,34 EUR und 160 021,15 EUR).

Hinsichtlich des Betrags von 289 572,11 EUR in Spalte „e“ der Tabelle T105 bestätigte die Zertifizierungsstelle, dass die Zahlstelle beabsichtigte, die zu Unrecht erfolgten Zahlungen in Höhe von insgesamt 262 959,52 EUR durch Abzug von späteren Zahlungen an diese Begünstigten einzuziehen. Dies ist jedoch nach Feststellung der Außenstände mindestens fünf Jahre lang nicht erfolgt, und es hat auch keine andere Wiedereinziehung stattgefunden. Im Fall von zwei Außenständen in Höhe von 5 554,05 EUR und 8 706,32 EUR wurde die Nachlässigkeit der Zahlstelle außerdem mit zwei Gerichtsurteilen festgestellt. Deshalb hätte nach Auskunft der Zertifizierungsstelle dem EAGFL ein entsprechender Betrag von 14 260,37 EUR erstattet werden müssen.

Madrid: Von den spanischen Behörden liegen keine weiteren Informationen oder Anmerkungen vor.

FEGA: Die Zertifizierungsstelle hat vor und nach der Besprechung die Wiedereinziehung aller fehlerhaften Beträge durch die Zahlstelle einschließlich der bekannten Fehler von 1 324 552,55 EUR und 9 405,33 EUR in Schicht 1, der sechs systematischen Fehler von insgesamt 426 116,62 EUR und der zwei Zufallsfehler von 8 535,02 EUR in Schicht 2 bestätigt.

19.3.3. Standpunkt der Kommission vor der Schlichtung

Cantabria: Für die Zahlstelle in Cantabria wurde eine finanzielle Berichtigung für einen Betrag von 103 385,08 EUR für den wahrscheinlichsten Fehler und einen Betrag von 220 EUR für nicht erfolgte Wiedereinziehungen nach einem Verwaltungsfehler für das Haushaltsjahr 2005 vorgeschlagen.

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Cataluña: Für die Zahlstelle in Cataluña wurde eine finanzielle Berichtigung für einen Gesamtbetrag von 277 219,89 EUR (262 959,52 EUR und 14 260,37 EUR) wegen der Außenstände in Spalte „e“ der Tabelle T105 zum Haushaltsjahr 2005 vorgeschlagen.

Madrid: Für die Zahlstelle in Madrid wurde eine finanzielle Berichtigung für einen Gesamtbetrag von 76 518,03 EUR wegen der im Verlauf des Zertifizierungsverfahrens für das Haushaltsjahr 2004 aufgedeckten Finanzfehler und der entsprechenden von der Zahlstelle nicht wiedereingezogenen Beträge von 176,00 EUR, 1 892,35 EUR und 74 449,68 EUR vorgeschlagen.

FEGA: Die von den spanischen Behörden vorgebrachten Argumente zur Verringerung der ursprünglich vorgesehenen finanziellen Berichtigung wurden nach der Wiedereinziehung des gesamten Betrags aller bekannten, systematischen und zufälligen Fehler akzeptiert. Die Berichtigung wegen bekannter und systematischer Fehler konnte vollständig aufgehoben werden. Nach den Wiedereinziehungen wegen verschiedener Zufallsfehler konnte die finanzielle Berichtigung für den wahrscheinlichsten Fehler von ursprünglich 121 856,72 EUR entsprechend verringert werden. Deshalb wurde vorgeschlagen, die finanzielle Berichtigung für die Zahlstelle FEGA für das Haushaltsjahr 2006 auf 113 321,70 EUR zu senken.

Auf der Grundlage der von den spanischen Behörden vorgelegten Informationen stellt sich der abschließende Standpunkt wie folgt dar:

Die Berichtigung beläuft sich auf insgesamt 570 664,70 EUR.

Zahlstelle Grundlage für die Berichtigung

Art der Berichti-

gung

Wäh-rung

Berichti-gungs-betrag

Haushaltsjahr 2005

ES06 Cantabria

Wahrscheinlichster Fehler

punktuell EUR 103.605,08

ES09 Cataluña

Außenstände punktuell EUR 277.219,89

ES12 Madrid

Außenstände (Finanzfehler, nicht eingezogen)

punktuell EUR 76.518,03

Haushaltsjahr 2005 insgesamt 457.343,00

Zahlstelle Grundlage für die Berichtigung

Art der Berichti-

gung

Wäh-rung

Berichti-gungs-betrag

Haushaltsjahr 2006

ES18 FEGA Wahrscheinlichster Fehler

punktuell EUR 113.321,70

Haushaltsjahr 2006 Zwischensumme 113.321,70

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19.3.4. Stellungnahme der Schlichtungsstelle – entfällt

19.3.5. Abschließender Standpunkt der Kommission – entfällt

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19.4. Polen – Zahlstelle ARMA, Rechnungsabschluss Haushaltsjahr 2006

Untersuchung Nr.: FA/2007/087/PL

Rechtsvorschriften: Verordnungen (EG) Nr. 1258/1999 und Nr. 1663/95

Kontrollbesuch: entf.

Mitteilungsschreiben: AGRI 010646 vom 26.4.2007

Antwort des Mitgliedstaats: Ffp.821-508/09/4177 vom 11.9.2009

Bilaterale Besprechung: 9.11.2009

Protokoll der bilateralen Besprechung: AGRI 223135 vom 28.4.2010

Antwort auf das Protokoll der bilateralen Besprechung: Ffp.443-58/10/2380 vom 2.6.2010

Schlichtungsschreiben: AGRI 689476. vom 12.10.2010

Antrag auf Schlichtung: entf.

Schlichtungsverfahren: entf.

Stellungnahme der Schlichtungsstelle: entf.

Abschlussschreiben: entf.

19.4.1. Die wichtigsten Feststellungen

Bei der Überprüfung der Jahresrechnungen der Zahlstelle ARMA für das Haushaltsjahr 2006 hat die Zertifizierungsstelle in der Gesamtheit „Übertragung von finanziellen Beihilfen von RVD auf SAPARD“ einen wesentlichen Fehler festgestellt. Die Zertifizierungsstelle fand zwei Zufallsfehler, bei denen sich nach der Extrapolation eine obere Fehlergrenze von 8 093 693,99 PLN ergab, die über der Wesentlichkeitsschwelle von 4 671 684,14 PLN lag (berechnet für den Gesamtbetrag der öffentlichen Mittel sowohl des Landes als auch der EU). Der wahrscheinlichste Fehler betrug 2 569 426,66 PLN (EU-Kofinanzierung: 1 927 070 EUR).

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19.4.2. Die Argumente des Mitgliedstaats

Nach Angaben der polnischen Behörden wurde der Betrag des ersten Zufallsfehlers von 157 000 PLN vom Begünstigten erstattet. Der zweite Zufallsfehler von 25 819,67 PLN betraf die im Zusammenhang mit SAPARD geltende Bestimmung, wonach der Begünstigte beim Kauf von Maschinen drei Angebote von drei verschiedenen Anbietern vorlegen muss. Die Zertifizierungsstelle stellte fest, dass die Verpflichtung zur Einreichung von drei Angeboten nicht eingehalten wurde, so dass in dem Fall eine Betrugsmöglichkeit besteht. Die Zahlstelle trug den Fall der Staatsanwaltschaft vor, die zu dem Ergebnis kam, dass die Zahlstelle keine Rechtsgrundlage hat, um den Betrag vom Begünstigten zurückzufordern. Die Zertifizierungsstelle ist jedoch der Meinung, dass die Ausgaben für eine Finanzierung aus SAPARD-Mitteln nicht in Betracht kommen, da der Begünstigte seine Verpflichtung nicht eingehalten hat.

19.4.3. Standpunkt der Kommission vor der Schlichtung

Die Kommissionsdienststellen stellten fest, dass die Zertifizierungsstelle bei beiden aufgedeckten Zufallsfehlern bestätigt hat, dass es sich um nicht beihilfefähige Ausgaben handelte. Da der sich aus der Extrapolation ergebende Gesamtfehler über die Wahrscheinlichkeitsschwelle liegt, musste eine finanzielle Berichtigung für den Betrag des wahrscheinlichsten Fehlers (1 927 070 PLN) vorgeschlagen werden. Dieser Betrag wurde um den Betrag des ersten Zufallsfehlers von 157 500 PLN verringert, der vom Begünstigten vollständig wiedereingezogen worden war.

Der abschließende Standpunkt stellt sich wie folgt dar:

Die vorgeschlagene finanzielle Berichtigung beläuft sich auf insgesamt 1 769 570 PLN (EUR 454.236,65).

Zahlstelle HaushaltspostenArt der

Berichti-gung

Wäh-rung

Berichti-gungs-betrag

Haushaltsjahr 2006

ARMA 05 04 04 punktuell PLN 1 769 570

INSGESAMT 1 769 570

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19.4.4. Stellungnahme der Schlichtungsstelle – entfällt

19.4.5. Abschließender Standpunkt der Kommission – entfällt

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19.5. Malta – Zahlstelle MRRA, Rechnungsabschluss Haushaltsjahr 2007

Untersuchung Nr.: FA/2008/072/MT

Rechtsvorschriften: Verordnungen (EG) Nr. 1290/2005 und Nr. 885/2006

Kontrollbesuch: entf.

Mitteilungsschreiben: AGRI 007839 vom 31.3.2008

Antwort des Mitgliedstaats: 18.4.2008, 29.4.2008

Bilaterale Besprechung: 7.8.2009

Protokoll der bilateralen Besprechung: AGRI (2010)838 vom 4.1.2010

Antwort auf das Protokoll der bilateralen Besprechung: entf.

Schlichtungsschreiben: AGRI Ares/699822 vom 14.10.2010

Antrag auf Schlichtung: entf.

Schlichtungsverfahren: entf.

Stellungnahme der Schlichtungsstelle: entf.

Abschlussschreiben: entf.

19.5.1. Die wichtigsten Feststellungen

Auf der Grundlage der Feststellungen im Zertifizierungsbericht in Anlage 6 des Schreibens vom 31. März wurde eine Berichtigung von 102 581,31 EUR vorgeschlagen:

– Bei der Maßnahme „Tomaten zur Verarbeitung“ hat der Leiter der Zahlstelle einen finanziellen Fehler von 62 059,83 EUR festgestellt.

– Bei der Maßnahme „Handelsmechanismus“ hat die Zertifizierungsstelle einen finanziellen Fehler von 24 989,06 EUR festgestellt.

– Bei den Beihilfen für Ackerflächen hat die Zertifizierungsstelle Außenstände von 7 052 EUR festgestellt, die nicht ins Schuldnerbuch eingetragen worden waren.

– Bei der Maßnahme „Bruchsteinmauern“ hat die Zertifizierungsstelle Außenstände von 8 480,42 EUR festgestellt, die nicht ins Schuldnerbuch eingetragen worden waren.

19.5.2. Die Argumente des Mitgliedstaats

Auf der Grundlage des Zertifizierungsberichts der Zertifizierungsstelle für das Haushaltsjahr 2009 und ihrer ergänzenden Informationen vom 31. Juli 2010:

Tomaten zur Verarbeitung

Die Zertifizierungsstelle hat bestätigt, dass alle Unregelmäßigkeiten von der Zahlstelle bereinigt und die Mittel dem Fonds erstattet worden sind.

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Handelsmechanismus

Die Außenstände von 11 426,04 EUR waren zum Zeitpunkt des Zertifizierungsverfahrens für das Haushaltsjahr 2009 Gegenstand eines Gerichtsverfahrens. Trotzdem wurde dieser Betrag dem Fonds am 31. Juli 2010 erstattet.

Beihilfen für Ackerkulturen – Zu niedrig angegebene Außenstände

Die Außenstände beliefen sich am 31. Juli 2010 auf 235,10 EUR.

Bruchsteinmauern – Zu niedrig angegebene Außenstände

Die Außenstände beliefen sich am 31. Juli 2010 auf 38.687,60 EUR.

19.5.3. Standpunkt der Kommission vor der Schlichtung

Unter Berücksichtigung der zusätzlichen Angaben des Mitgliedstaats stellt sich der abschließende Standpunkt wie folgt dar:

Die Berichtigung beläuft sich auf insgesamt 38 922,70 EUR.

19.5.4. Stellungnahme der Schlichtungsstelle – entfällt

19.5.5. Abschließender Standpunkt der Kommission – entfällt

ZahlstelleGrundlage für die

Berichtigung

Art der Berichti-

gung

Wäh-rung

Berichti-gungs-betrag

Haushaltsjahr 2007

MRRAUnregelmäßig-keiten / Außenstände

punktuell EUR 38 922,70

INSGESAMT 38 922,70

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19.6. Portugal – Zahlstelle IFAP, Rechnungsabschluss Haushaltsjahr 2007

Untersuchung Nr.: FA/2008/079/PT

Rechtsvorschriften: Verordnungen (EG) Nr. 1290/2005 und Nr. 885/2006

Kontrollbesuch: entf.

Mitteilungsschreiben: AGRI 9017 vom 14.4.2008

AGRI 3954 vom 16.2.2009

Antwort des Mitgliedstaats: 465/DFI/UCCO/2008 vom 17.10.2008, 30694 vom 6.3.2009

44/GPRC/ARCO/2009 vom 21.4.2009 105/GPRC/ARCO/2009 vom 2.7.2009

139/GPRC/ARCO/2009 vom 23.9.2009 Bilaterale Besprechung: 29.10.2009

Protokoll der bilateralen Besprechung: Ares(2009)287449 vom 21.10.2009

Antwort auf das Protokoll der bilateralen Besprechung: 013068/2010 vom 21.6.2010

Schlichtungsschreiben: AGRI Ares/750854 vom 27.10.2010

Antrag auf Schlichtung: entf.

Schlichtungsverfahren: entf.

Stellungnahme der Schlichtungsstelle: entf.

Abschlussschreiben: entf.

19.6.1. Die wichtigsten Feststellungen

In den Konten der IFAP für das Haushaltsjahr 2007 deckte die Zertifizierungsstelle folgende finanzielle Fehler in den Gesamtheiten EGFL-InVeKoS und ELER-Nicht-InVeKoS auf:

- für die EGFL-InVeKoS-Gesamtheit einen wahrscheinlichsten Fehler und bekannte Fehler in Höhe von 483 360 EUR bzw. 183 543 EUR;

- für die ELER-Nicht-InVeKoS-Gesamtheit einen wahrscheinlichsten Fehler und bekannte Fehler in Höhe von 502 919,49 EUR bzw. 140 043 EUR.

19.6.2. Die Argumente des Mitgliedstaats

EGFL-Konten

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Wahrscheinlichster Fehler: 483 360 EUR - Fehler 108 783 EUR

Aufgrund der zusätzlichen Angaben der portugiesischen Behörden und der Bestätigung durch die Zertifizierungsstelle sollte der aufgedeckte Fehler als bekannter Fehler behandelt werden, da die gesamte risikobehaftete Gesamtheit geprüft wurde und die finanziellen Auswirkungen des Fehlers / der Feststellung in der Gesamtheit von der Zertifizierungsstelle auf 108 783 EUR beziffert wurde.

Bekannter Fehler: 29 536 EUR

Die Gruppe der Begünstigten von Ergänzungszahlungen gemäß Artikel 69 der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 sollte nicht die auf diejenigen beschränkt werden, die relevante individuelle Ansprüche haben.

Bekannter Fehler: 154.007 EUR

Die IFAP hat die Feststellung der Zertifizierungsstelle bestritten, die jedoch ihren Standpunkt verteidigt hat, dass Anträge nach ihrer Einreichung nicht mehr wegen Beschwerden nach erfolgten Zahlungen geändert werden dürfen und die internen Regeln für die Behandlung offensichtlicher Fehler nicht rückwirkend angewandt werden können.

ELER-Konten

Wahrscheinlichster Fehler (502 919,49 EUR)

Hinsichtlich der Zufallsfehler hat die Zertifizierungsstelle bestätigt, dass nach weiteren Untersuchungen und Analysen nur noch drei Fehler bestehen. Der neue wahrscheinlichste Fehler entspricht 168 817,29 EUR; ein Betrag von 16 980,05 EUR wurde dem Fonds erstattet.

Bekannte Fehler (128 912 EUR + 11 131 EUR)Bestätigt wurde:- dass beim ursprünglichen Betrag von 128 912 EUR der tatsächliche Fehler 57 575 EUR in 115 Dossiers beträgt, von denen 1 745 EUR dem Fonds erstattet wurden. Nach Überprüfung aller festgestellten Fälle (insgesamt 165) wurde festgestellt, dass 42 675 EUR für 25 Fälle beihilfefähig sind;- dass hinsichtlich des ursprünglichen Fehlers von 11 131 EUR für 59 Fälle zwei Zahlungen in Höhe von 248 EUR gerechtfertigt waren. In einem weiteren Fall hat die Zahlstelle keine Wiedereinziehung angestrengt, da es sich um einen Betrag von weniger als 25 EUR handelte. Somit beläuft sich der Betrag des Fehlers auf 10 856 EUR, von denen 1 991 EUR dem Fonds erstattet worden sind.In Bezug auf den zusätzlichen bekannten Fehler, der für das Haushaltsjahr 2007 bei der Überprüfung von RURIS festgestellt wurde, hat die IFAP bestätigt, dass von insgesamt 8 288,63 EUR dem Fonds 3 639, 96 EUR erstattet worden sind.

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19.6.3. Standpunkt der Kommission vor der Schlichtung

EGFL-Konten

Wahrscheinlichster Fehler: 483 360 EUR - Fehler 108 783 EUR

Vorgeschlagen wird eine finanzielle Berichtigung von 108 783 EUR.

Bekannter Fehler: 29 536 EUR

Auf der Grundlage der Argumente der portugiesischen Behörden wurde von den Kommissionsdienststellen bestätigt, dass es Aufgabe der Behörden des Mitgliedstaats ist, die Kriterien für die Beihilfefähigkeit der Begünstigten im Einklang mit der Verordnung zu definieren. Ähnliche Vorgehensweisen finden sich in anderen Mitgliedstaaten. Die Anwendung von Artikel 69 der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 in Portugal wurde der GD AGRI gemeldet und von ihr registriert.

Die Berichtigung von 29 536 EUR ist zurückzuziehen.

Bekannter Fehler: 154 007 EUR

Die Feststellung der Zertifizierungsstelle wird bestätigt, und der Standpunkt wird beibehalten.

Von der gesamten Berichtigung in Höhe von 154 007 EUR wurden die Zahlungen im Wirtschaftsjahr 2006/07 in Höhe von 68 087 EUR bereits für eine Berichtigung im Rahmen der Untersuchung FA/2008/097/PT (AGRI D/20891 vom 29.8.2008) wegen Überschreitung der finanziellen Obergrenzen vorgeschlagen. Demnach ist noch ein Betrag von 70 638 EUR zur Berichtigung vorzuschlagen.

ELER-Konten

Wahrscheinlichster Fehler (502 919,49 EUR)

Die vorgeschlagene Berichtigung für den wahrscheinlichsten Fehler (168 817,29 EUR), die nach den zusätzlichen Angaben der portugiesischen Behörden neu berechnet wurde, kann auf 151 837 EUR verringert werden.

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Bekannte Fehler (128 912 EUR + 11 131 EUR)

Der ausstehende Betrag des Fehlers beläuft sich auf (55 830 EUR + 8 856 EUR) 64 686 EUR, der zur Berichtigung vorgeschlagen wird.

Für den zusätzlichen bekannten Fehler, der für das Haushaltsjahr 2007 bei der Überprüfung von RURIS festgestellt wurde, kann der Betrag der Berichtigung auf 4 649 EUR verringert werden.

Unter Berücksichtigung der zusätzlichen Angaben des Mitgliedstaats stellt sich der abschließende Standpunkt wie folgt dar:

Die Berichtigung beläuft sich auf insgesamt 400 601 EUR.

19.6.4. Stellungnahme der Schlichtungsstelle – entfällt

19.6.5. Abschließender Standpunkt der Kommission – entfällt

ZahlstelleGrundlage für die

Berichtigung

Art der Berichti-

gung

Wäh-rung

Berichti-gungs-betrag

Haushaltsjahr 2007

IFAP Systematischer Fehler EGFL

punktuell EUR 179 421

IFAP Systematischer Fehler ELER

punktuell EUR 69 343

IFAP Wahrscheinlichster Fehler ELER

punktuell EUR 151 837

INSGESAMT 400 601

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19.7. Deutschland – Zahlstelle Baden-Württemberg – Rechnungsabschluss Haushaltsjahr 2008

Untersuchung Nr.: FA/2009/134/DE

Rechtsvorschriften: Verordnungen (EG) Nr. 1290/2005 und Nr. 885/2006

Kontrollbesuch: entf.

Mitteilungsschreiben: ARES 155554 vom 12.1.2009

Antwort des Mitgliedstaats: 615-01206-BW/1 vom 10.3.2010

Bilaterale Besprechung: entf.

Protokoll der bilateralen Besprechung: entf.

Antwort auf das Protokoll der bilateralen Besprechung: entf.

Schlichtungsschreiben: AGRI (2010) 941850 vom 13.12.2010

Antrag auf Schlichtung: entf.

Schlichtungsverfahren: entf.

Stellungnahme der Schlichtungsstelle: entf.

Abschlussschreiben: entf.

19.7.1. Die wichtigsten Feststellungen

Die eingehende Prüfung der Zertifizierungsstelle ergab eine Überschreitung der Wesentlichkeitsschwelle bei der EGFL-InVeKoS-Gesamtheit.

Eine finanzielle Berichtigung in Höhe des wahrscheinlichsten Fehlers (942 497 EUR) und des bekannten Fehlers (6 708 EUR) muss für die EGFL-InVeKoS-Gesamtheit vorgeschlagen werden, da der Gesamtfehler (8 358 462 EUR) die Wesentlichkeitsschwelle (8 283 523 EUR) überschreitet.

19.7.2. Die Argumente des Mitgliedstaats

Die deutschen Behörden haben die vorgeschlagene finanzielle Berichtigung nicht angefochten.

197

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19.7.3. Standpunkt der Kommission vor der Schlichtung

Der abschließende Standpunkt stellt sich wie folgt dar:

Die Berichtigung beläuft sich auf insgesamt 949 205 EUR.

19.7.4. Stellungnahme der Schlichtungsstelle – entfällt

19.7.5. Abschließender Standpunkt der Kommission – entfällt

ZahlstelleGrundlage für

die Berichtigung

Art der Berichti-

gung

Wäh-rung

Berichti-gungs-betrag

Haushaltsjahr 2008

Baden-Württemberg Wahrschein-lichster Fehler

punktuell EUR 942 497

Baden-Württemberg Bekannter Fehler punktuell EUR 6 708

INSGESAMT 949 205

198

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19.8. Deutschland – Zahlstelle Niedersachsen – Rechnungsabschluss Haushaltsjahr 2008

Untersuchung Nr.: FA/2009/135/DE

Rechtsvorschriften: Verordnungen (EG) Nr. 1290/2005 und Nr. 885/2006

Kontrollbesuch: entf.

Mitteilungsschreiben: ARES 30018 vom 20.1.2010

Antwort des Mitgliedstaats: 615-01206 vom 12.2.2010

Bilaterale Besprechung: entf.

Protokoll der bilateralen Besprechung: entf.

Antwort auf das Protokoll der bilateralen Besprechung: entf.

Schlichtungsschreiben: AGRI (2010) 939700 vom 13.12.2010

Antrag auf Schlichtung: entf.

Schlichtungsverfahren: entf.

Stellungnahme der Schlichtungsstelle: entf.

Abschlussschreiben: entf.

19.8.1. Die wichtigsten Feststellungen

Die eingehende Prüfung der Zertifizierungsstelle ergab eine Überschreitung der Wesentlichkeitsschwelle bei der ELER-Nicht-InVeKoS-Gesamtheit.

Eine finanzielle Berichtigung in Höhe des wahrscheinlichsten Fehlers (161 511 EUR) und des bekannten Fehlers (535 350 EUR) muss für die Gesamtheit ELER-Nicht-InVeKoS vorgeschlagen werden, da der Gesamtfehler (1 541 528 EUR) die Wesentlichkeitsschwelle (1 030 235 EUR) überschreitet.

19.8.2. Die Argumente des Mitgliedstaats

Die deutschen Behörden haben die vorgeschlagene finanzielle Berichtigung nicht angefochten.

199

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19.8.3. Standpunkt der Kommission vor der Schlichtung

Der abschließende Standpunkt stellt sich wie folgt dar:

Die Berichtigung beläuft sich auf insgesamt 696 861 EUR.

19.8.4. Stellungnahme der Schlichtungsstelle – entfällt

19.8.5. Abschließender Standpunkt der Kommission – entfällt

ZahlstelleGrundlage für

die Berichtigung

Art der Berichti-

gung

Wäh-rung

Berichti-gungs-betrag

Haushaltsjahr 2008

Niedersachsen Wahrschein-lichster Fehler

punktuell EUR 161 511

Niedersachsen Bekannter Fehler

punktuell EUR 535 350

INSGESAMT 696 861

200

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ANHANG I: Klagen beim Gerichtshof, Schlichtungsverfahren

Urteile des Gerichtshofs

Seit der Veröffentlichung des zusammenfassenden Berichts D(2011) 211644/Anhang 2 vom 16. März 2010 über den Beschluss Nr. 35 hat der Gerichtshof folgende Klagen gegen Rechnungsabschlussentscheidungen verhandelt:

– Das Gericht hat die Klage in der Rechtssache C-321/09P, Kläger Griechenland, abgewiesen.

– Das Gericht hat die Klage in der Rechtssache T-214/07, Kläger Griechenland, abgewiesen.

– Das Gericht hat die Klage in der Rechtssache T-184/09, Kläger Griechenland, abgewiesen.

Noch beim Gerichtshof anhängige Klagen

Über die am 30. April noch anhängigen Klagen und die betreffenden Beträge geben die folgenden Tabellen A bis M Aufschluss.

201

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TABELLE A

BEIM GERICHTSHOF ANHÄNGIGE KLAGEN GEGEN DIE RECHNUNGSABSCHLUSSENTSCHEIDUNG 2005/555/EG, STAND 30. APRIL 2011

(19. Entscheidung)

RechtssacheMitgliedstaat Betroffene Ausgaben Verweis auf den

zusammenfassenden Bericht

AGRI/61234/2005 vom 15. Februar 2005

Gesamtbetrag der strittigen Berichtigung (EUR)

T-344/05 Griechenland - Tierprämien

- Obst und Gemüse

- Ackerkulturen

B.6.2.

B.2.7.

B.7.1.

- 34 530 717,69

- 330 595,00

- 25 437 255.00

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TABELLE B

BEIM GERICHTSHOF ANHÄNGIGE KLAGEN GEGEN DIE RECHNUNGSABSCHLUSSENTSCHEIDUNG 2005/579/EG, STAND 30. APRIL 2011

(20. Entscheidung)

RechtssacheMitgliedstaat Betroffene Ausgaben Verweis auf den

zusammenfassenden Bericht

AGRI/61602/2005 vom 15. April 2005

Gesamtbetrag der strittigen Berichtigung (EUR)

T-352/05 Griechenland - Öffentliche Lagerhaltung

- Obst und Gemüse

- Tabak

- Tierprämien

B.4.3.

B.2.1.

B.5.1.

B.6.1.

- 3 105 400,72

- 30 662,52

- 23 975 602,85

- 38 550 236,16

203

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TABELLE C

BEIM GERICHTSHOF ANHÄNGIGE KLAGEN GEGEN DIE RECHNUNGSABSCHLUSSENTSCHEIDUNG 2006/554/EG, STAND 30. APRIL 2011

(22. Entscheidung)

RechtssacheMitgliedstaat Betroffene Ausgaben Verweis auf den

zusammenfassenden Bericht

AGRI/61599/2006 vom 5. April 2006

Gesamtbetrag der strittigen Berichtigung (EUR)

T-267/06 Italien - Obst und Gemüse

- Öffentliche Lagerhaltung von Fleisch

B.2.1.

B.4.1.

- 9 412 284,94

- 2 639 642,63

204

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TABELLE D

BEIM GERICHTSHOF ANHÄNGIGE KLAGEN GEGEN DIE RECHNUNGSABSCHLUSSENTSCHEIDUNG 2007/647/EG, STAND 30. APRIL 2011

(25. Entscheidung)

RechtssacheMitgliedstaat Betroffene Ausgaben Verweis auf den

zusammenfassenden Bericht

AGRI/61870/02/2007 vom 30. April 2007

Gesamtbetrag der strittigen Berichtigung (EUR)

T-463/07 Italien - Tierprämien − Rinder

- Olivenöl

- Trockenfutter

11.2

13.1

15.1

-752 238,00

-76 431 065,57

-6 215 115,69

205

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TABELLE E

BEIM GERICHTSHOF ANHÄNGIGE KLAGEN GEGEN DIE RECHNUNGSABSCHLUSSENTSCHEIDUNG 2007/647/EG, STAND 30. APRIL 2011

(26. Entscheidung)

RechtssacheMitgliedstaat Betroffene Ausgaben Verweis auf den

zusammenfassenden Bericht

AGRI/63341/01/2007 vom 3. September

2007

Gesamtbetrag der strittigen Berichtigung (EUR)

T-86/08 Griechenland - Obst und Gemüse − Verarbeitung von Zitrusfrüchten

- Entwicklung des ländlichen Raums

- Finanzkontrolle − Verspätete Zahlungen

4.3

16.2

17.1

-345  

-1  

-5  

C-24/11P Spanien - Olivenöl 13.1 -183 965 185.54

206

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TABELLE F

BEIM GERICHTSHOF ANHÄNGIGE KLAGEN GEGEN DIE RECHNUNGSABSCHLUSSENTSCHEIDUNG 2007/647/EG, STAND 30. APRIL 2011

(27. Entscheidung)

RechtssacheMitgliedstaat Betroffene Ausgaben Verweis auf den

zusammenfassenden Bericht

AGRI/64570/02/2007 vom 21. Dezember

2007

Gesamtbetrag der strittigen Berichtigung (EUR)

T-206/08 Spanien - Weindestillation 7.1 -54 949 195.80

T-232/08 Luxemburg - Entwicklung des ländlichen Raums 16.3 -964 488,00

207

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TABELLE G

BEIM GERICHTSHOF ANHÄNGIGE KLAGEN GEGEN DIE RECHNUNGSABSCHLUSSENTSCHEIDUNG 2007/647/EG, STAND 30. APRIL 2011

(28. Entscheidung)

RechtssacheMitgliedstaat Betroffene Ausgaben Verweis auf den

zusammenfassenden Bericht

AGRI/61316/00/2008 vom 30. März 2008

Gesamtbetrag der strittigen Berichtigung (EUR)

T-356/08 Griechenland - Ackerkulturen 12.1 -127 556 229,78

T-426/08 Italien - Ackerkulturen

- Obst und Gemüse

- Ausfuhrerstattungen

- Milchquoten

12.2

4.1

2.1

5.3

-145 157 801,70

-15 361  892,14

-508 397,82

-13 676 821,00

208

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TABELLE H

BEIM GERICHTSHOF ANHÄNGIGE KLAGEN GEGEN DIE RECHNUNGSABSCHLUSSENTSCHEIDUNG 2008/960/EG, STAND 30. APRIL 2011

(29. Entscheidung)

RechtssacheMitgliedstaat Betroffene Ausgaben Verweis auf den

zusammenfassenden Bericht

AGRI/63130/00/2008 vom 11. September

2008

Gesamtbetrag der strittigen Berichtigung (EUR)

T-46/09 Griechenland - Obst und Gemüse: Verarbeitung von Zitrusfrüchten

- Fleischprämien: Rinder

- Olivenöl: Produktionsbeihilfen

- Baumwolle: Produktionsbeihilfen

- Finanzkontrolle: Verspätete Zahlungen und Überschreitung von finanziellen Obergrenzen

4.4

11.2

15.1

14.1

18.1, 19.1, 19.2

-2 674 961,00

-14 341 429,92

- 83 641 370,78

- 67 401

- 11 081 600,82

T-84/09 Italien - Werbemaßnahmen

- Olivenöl: Produktionsbeihilfen

- Entwicklung des ländlichen Raums

- Finanzkontrolle: Verspätete Zahlungen und Überschreitung von finanziellen Obergrenzen

6.1

15.2

17.3

18.2, 18.4

- 4 678 229,78

-105 536 076,42

- 958 475,00

- 56 587 748,12

209

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TABELLE I

BEIM GERICHTSHOF ANHÄNGIGE KLAGEN GEGEN DIE RECHNUNGSABSCHLUSSENTSCHEIDUNG 2009/253/EG, STAND 30. APRIL 2011

(30. Entscheidung)

RechtssacheMitgliedstaat Betroffene Ausgaben Verweis auf den

zusammenfassenden Bericht

AGRI/64177/00/2008 vom 6. Januar 2009

Gesamtbetrag der strittigen Berichtigung (EUR)

T-197/09 Slowenien - Flächenbezogene Beihilfen (Ackerkulturen) 12.2 -1 483 837,91

T-212/09 Dänemark - Flächenbezogene Beihilfen (Ackerkulturen) 12.1 -100 624 417,05

210

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TABELLE J

BEIM GERICHTSHOF ANHÄNGIGE KLAGEN GEGEN DIE RECHNUNGSABSCHLUSSENTSCHEIDUNG 2009/721/EG, STAND 30. APRIL 2011

(31. Entscheidung)

RechtssacheMitgliedstaat Betroffene Ausgaben Verweis auf den

zusammenfassenden Bericht

D/170910/2009/Anh.2 vom 31. März 2009

Gesamtbetrag der strittigen Berichtigung (EUR)

T-486/09 Polen - Entwicklung des ländlichen Raums 17.5 -11 077 828,03

T-500/09 Italien - Obst und Gemüse 4.1 -3 539 679,81

T-491/09 Spanien - Olivenöl − Produktionsbeihilfe

- Tierprämien

15.3

11.2

-31 741 006,96

-6 103 889,90

T-469/09 Griechenland - Öffentliche Lagerhaltung von Reis

- Obst und Gemüse

5.2

4.2

-165 686,91

-1 517 924,28

211

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TABELLE K

BEIM GERICHTSHOF ANHÄNGIGE KLAGEN GEGEN DEN BESCHLUSS ÜBER DEN RECHNUNGSABSCHLUSS 2010/152/EU, STAND 30. APRIL 2011

(Beschluss Nr. 32)

RechtssacheMitgliedstaat Betroffene Ausgaben Verweis auf den

zusammenfassenden Bericht

D/2009/20912/Anh.2 vom 25. Sept. 2009

Gesamtbetrag der strittigen Berichtigung (EUR)

T-241/10 Polen - Flächenbezogene Beihilfen 12.3 -279 794 442,15 PLN

-25 583 996,81 EUR

T-215/10 Griechenland - Baumwolle

- Entwicklung des ländlichen Raums

- Interventionsmaßnahmen: Nahrungsmittel für benachteiligte Personen

14.1

17.2

6.1

-EUR 105 453 107.44

-EUR 18 523 716.00

-EUR 8 330 648.04

T-230/10 Spanien - Obst und Gemüse 4.2 -EUR 47 461 960.09

212

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TABELLE L

BEIM GERICHTSHOF ANHÄNGIGE KLAGEN GEGEN DEN BESCHLUSS ÜBER DEN RECHNUNGSABSCHLUSS 2010/152/EU, STAND 30. APRIL 2011

(Beschluss Nr. 33)

RechtssacheMitgliedstaat Betroffene Ausgaben Verweis auf den

zusammenfassenden Bericht

D/2009/283812/Anh.2 vom 18.06. 2010

Gesamtbetrag der strittigen Berichtigung (EUR)

T-453/10 Vereinigtes Königreich - Nordirland

- Flächenbeihilfen 12.6 -EUR 18 600 2

TABLE M

213

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BEIM GERICHTSHOF ANHÄNGIGE KLAGEN GEGEN DEN BESCHLUSS ÜBER DEN RECHNUNGSABSCHLUSS 2010/152/EU, STAND 30. APRIL 2011

(Beschluss Nr. 34)

Case number Member State Relevant expenditureReferences to

summary reportDocument

D/2010/641421 -Annex2

of 19 July 2010

Total disputed correction amount (in €)

T-588/10 Griechenland - Flächenbeihilfen

- Tabak

- Cross compliance,

- Rosinen

- POSEI – die Inseln der Ägäis

- Tierprämien

12.2

8.1

13.1

4.1

10.2

11.2

-EUR 210 913 505.64

-EUR 19 760 841.95

-EUR 4 167 621.65

-EUR 54 701 943.48

-EUR 3 970 402.08

-EUR 50 166 591.97.

T-16/11 Die Niederlande - Kartoffelstärke 10.1 -EUR 28 947 149.31

T-2/11 Portugal - POSEI 10.1 -EUR 743 251.25

T-3/11 Portugal - Flächenbeihilfen 12.4 -EUR 40 690 655.11

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2. Schlichtungsverfahren

Die im vorliegenden zusammenfassenden Bericht angeführten Fälle sind Gegenstand folgender Berichte der Schlichtungsstelle:

09/DE/390, 10/PT/450, 10/IT/445, 10/GR/436, 10/FR/451, 10/GR/449, 10/HU/440, 10/UK/433, 10/PL/424, 10/AT/431

215

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ANHANG II: Übersicht über die finanziellen Berichtigungen

216