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(7) Strahlung 1:Sonnenstrahlung
Meteorologie und Klimaphysik
Meteo 64
Winkel und Raumwinkel
Radiant (rad) ist das Standard- Winkelmaß. Bei einem Kreis (mit Radius r) entspricht 1 rad einer Bogenlänge = r.
Der gesamte Kreis-Umfang ist daher 2π rad = 6.2832 rad.
180
rad1
Steradiant (sr) ist das Standard-(SI) Maß für den Raumwinkel. Auf einer Kugel (mit Radius r) entspricht 1 sr einer Fläche = r 2.
Die gesamte Kugel-Oberfläche ist daher 4π sr = 12.5664 sr.
www.greier-greiner.at Wiki
Meteo 65
Raumwinkel auf der Erde (Simbabwe, Algerin + Libyen, Schweiz – oder Österreich).
Wiki
Meteo 66
Raumwinkel
Strahlungsgrößen
Meteo 67
Unter „Strahlung“ verstehen wir hier elektromagnetische Strahlung
Vorsicht – Verwirrungsgefahr!
Strahlungsenergie: Energie [J]
Strahlungsfluss: Energie pro Zeit [J s–1] = [W] (also eine Leistung)
Strahlungsflussdichte = Irradianz: Energie pro Zeit pro Fläche [J s–1
m–2] = [W m–2]
Strahldichte = Radianz: Energie pro Zeit pro Fläche pro Raumwinkel [W m–2 sr–1]
Spektrale Dichte der Strahldichte: Strahldichte bezogen auf die Wellenlänge [W m–2 sr–1 m–1] = [W m–3 sr–1]
oderStrahldichte bezogen auf die Frequenz [W m–2 sr–1 Hz–1]
Plancksches Strahlungsgesetz
Meteo 68
Nach dem Planckschen Strahlungsgesetz (Max Planck, 1900) ist die Energie, die ein schwarzer Körper (bei unpolarisierter Strahlung) pro Zeit, Fläche, Raumwinkel und Wellenlänge λ emittiert:
c = Lichtgeschwindigkeit = 299 792 458 m s–1
h = Plancksches Wirkungsquantum = 6.626 069 57·10–34 Js
Damit kann das nach der letzten Folie nur sein – sehr richtig:Eine Spektrale Dichte der Strahldichte bezogen auf die Wellenlänge, alsoin [W m–2 sr–1 m–1], auch bekannt als Spektrale Radianz
1exp
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2
kThc
hcTB ),(
Planck–Kurven
Meteo 69
Strahlungskurven für unterschiedliche Temperaturen (links). Aufgrund der starken Abhängigkeit von λ häufig in logarithmischer Darstellung (oben). Quelle: wikimedia
Stefan–Boltzmann Gesetz
Meteo 70
Wenn wir wissen wollen, wie viel Energie ein „schwarzer Körper“ – z.B. die Sonnenoberfläche (!) pro Zeit- und Flächeneinheit ausstrahlt, müssen wir das Planck-Gesetz zweimal integrieren – einmal über den Halbraum (siehe pantomimische Darstellung des Vortragenden), und einmal über alle Wellenlängen (Übungsbeispiel für Mutige).Das Resultat war schon vorher als Stefan–Boltzmann Gesetz bekannt (nach Josef Stefan und Ludwig Boltzmann):
σ = Stefan–Boltzmann Konstanteσ = 5.670 373 · 10–8 W m–2 K–4
Auch die Stefan–Boltzmann Konstante kann damit auf fundamentalere Naturkonstanten zurückgeführt werden:
Das Integral über den Halbraum ergibt übrigens genau π.
4TB
23
5
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2
ch
k 4
Solarkonstante
Meteo 71
Wie viel Sonnenstrahlung kommt nun auf der Erde an?Betrachten wir eine punktförmige Strahlungsquelle, so folgt aus der Energieerhaltung, dass durch konzentrische Kugelflächen immer gleich viel Energie dringen muss (Tafelskizze). Die Strahlungsflussdichte, die in der mittleren Entfernung Erde – Sonne (= Astronomische Einheit) senkrecht auf einen Quadratmeter trifft (Tafelskizze), wird als Solarkonstante bezeichnet, sie hat den Wert:
Dabei ist der Sonnenradius RSonne = 695 990 km (also ca. 0.7 Mio km), und die Astronomische Einheit rS–E = 149 597 871 km (also ca. 150 Mio. km).
S0 ist allerdings nicht wirklich konstant (siehe VO Klimaveränderungen). Die effektive Strahlungstemperatur der Sonne beträgt 5776 K.
20 Wm1366 S 4
Sonne2-ES
2Sonne
4
4T
r
RS
0
Änderungen der total solar irradiance (TSI = Solarkonstante) im Zuge des ~11-jährigen Sonnen-Aktivitäts-Zyklus (etwa 1 W/m2 oder 1 ‰) sind relativ klein (NASA GISS). Man beachte das ausgeprägte letzte Minimum.
Veränderliche Solarkonstante
Meteo 72
Veränderliche UV-Strahlung
Änderungen der solaren UV–Strahlung sind viel ausgeprägter (NASA).
Meteo 73
Solarkonstante
Meteo 74
Im Allgemeinen wird ein Quadratmeter auf der „Erdoberfläche“ aber nicht senkrecht von der Sonne beschienen (Stichwort – Jahreszeiten). Mit dem Zenitwinkel der Sonne, θ, entfällt auf einen Quadratmeter nur S = S0 cosθ (Lamberts Kosinusgesetz). Und nicht alle Strahlung kommt bis zum Boden:
Bildquelle: W & K
Sonnenstrahlung am Boden
Meteo 75
Außerhalb der Atmosphäre entspricht die Strahlungsflussdichte bzw. Irradianz der Sonne noch gut der eines schwarzen Körpers (Bild: R.A. Rhode). Ein Teil der Strahlung wird aber in der Atmosphäre gestreut und absorbiert (letzteres – ca. 20 % vor allem durch Ozon und Wasserdampf).
Albedo
Meteo 76
Die Albedo bezeichnet den Anteil der Sonnen-Strahlung, der reflektiert wird. Die Albedo hängt von den Oberflächeneigenschaften des Materials ab. Besonders viel Strahlung reflektieren (dichte) Wolken und (frischer) Schnee. Die gesamte Erde reflektiert 31% der Sonnenstrahlung, also A = 0.31. Die Erd-oberfläche absorbiert also nur ca. 50 % der Strahlung.
Oberfläche Albedo
Wolken 45-90 %Neuschnee (3) 75-95 %Gletscher 20-45 %Meereis 30-40 %Gestein (2) 10-40 %Wälder (1) 5-20 %Wasser 5-10 %Planetare Albedo 31%
Albedo
Meteo 77
Jahresmittel der „top of the atmosphere“ (toa) Albedo (Raschke & Ohmura*)
Meteo 78
Jahresmittel der toa Netto-Kurzwellenstrahlung (Raschke & Ohmura*)
Kurzwellen–Strahlung
Kurzwellen–Strahlung
Netto-Kurzwellenstrahlung = KWabwärts – KWaufwärts
auf der Erdoberfläche. Hier gibt es schon einige Ähnlichkeiten mit dem Temperatur-Jahresgang.
Meteo 79
Messung der Strahlung
Meteo 80
Bei der Strahlungs-messung (Irradianzen) in eine Meteo Station unterscheidet man zwischen:Direkter Sonnen-strahlung (S), mittels PyrheliometerGlobalstrahlung (G) aus dem Halbraum, mittels Pyranometer, Himmelsstrahlung (H)mittels beschattetem Pyranometer.
G = S cosθ + H
Bildquelle: UF
S
GH
KSO ist einer der Plätze in Österreich mit größter Sonnenscheindauer (oberhalb der Hochnebels im berüchtigten Klagenfurter Becken (UF))
Strahlungsmessung – Kanzelhöhe
Meteo 81