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Österreichs größte Jugendsozialaktion 21.-24. Oktober 2010 Dokumentation Ein Projekt der Katholischen Jugend Österreich in Zusammenarbeit mit youngCaritas.at und Hitradio Ö3 Die Katholische Jugend Österreich dankt den SponsorInnen: Vielen Dank auch an religion.ORF.at und das gesamte Webcast-Team

72 Stunden ohne Kompromiss 2010

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Dokumentation von Oesterreichs groester Jugendsozialaktion

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Österreichs größte Jugendsozialaktion 21.-24. Oktober 2010

Dokumentation

Ein Projekt der Katholischen Jugend Österreich in Zusammenarbeit mit youngCaritas.at und Hitradio Ö3

Die Katholische Jugend Österreich dankt den SponsorInnen:

Vielen Dank auch an religion.ORF.at und das gesamte Webcast-Team

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Inhaltsverzeichnis

72h

ohne

Kom

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2010

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okum

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tion

Die VeranstalterInnen 3

Statements

Ingrid Zúñiga Zúñiga, Vorsitzende der KJÖ 4

Franz Küberl, Caritas Präsident 5

Stephan Turnovszky, Jugendbischof 6

Meinhard Mühlmann, Ö3 Projektleiter 7

Die Idee 8

Daten und Fakten 9

Hitradio Ö3 und Religion.ORF.at 10

Medienecho gesamt 11

Presseberichte 12

72h international 14

Wir haben was zu sagen! 15

72h interaktiv 16

72h = Gegen Unrecht! 17

Schwerpunktprojekte 19

Eindrücke aus den Diözesen

Burgenland – Diözese Eisenstadt 35

Kärnten – Diözese Kärnten 41

Niederösterreich – Diözese St. Pölten 47

Oberösterreich – Diözese Linz 53

Salzburg – Erzdiözese Salzburg 59

Steiermark – Diözese Graz-Seckau 65

Tirol – Diözese Innsbruck 71

Vorarlberg – Diözese Feldkirch 77

Wien – Erzdiözese Wien 8372h

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prom

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2010

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okum

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tion Impressum

Herausgeberin: Katholische Jugend Österreich, Johannesgasse 16/1, 1010 Wien Redaktion: Angelika RainerGrafik und Layout: Patricia EngleitnerDruck: buttons 4 you & Druckerei Hannes Schmitz, Wien

Jänner 2011

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nnen Logos der VeranstalterInnen

Katholische Jugend Österreich Als größte Jugendorganisation Österreichs ermu-tigt die Katholische Jugend Jugendliche dazu, Verantwortung in Gemeinschaft und Gesellschaft zu übernehmen. Wir stehen für eine junge Kirche, die Bedürfnisse und unterschiedliche Lebenssi-tuationen junger Menschen ernst nimmt.www.katholische-jugend.at

youngCaritas.at youngCaritas ist die direkte Andockstelle für jun-ge Menschen, die sich sozial engagieren wollen. Die Caritas hat viele Stützpunkte der Solidarität, um Menschen in Not zu helfen. youngCaritas ist die Plattform für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die etwas bewegen möchten und wissen, dass soziales Engagement nicht nur wichtig ist, sondern auch Spaß macht.www.youngcaritas.at

Hitradio Ö3 Teamgeist, Improvisations- und Organisati-onstalent ist gefragt! Hitradio Ö3 unterstützt die Jugendlichen und begleitet das Projekt als Medienpartner in seinem aktuellen Programm. 72 Stunden ohne Kompromiss – im Hitradio Ö3.OE3.ORF.AT

Die VeranstalterInnen2 3

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Stat

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Die vergangene Aktion „72 Stunden ohne Kom-promiss“ hat wieder einmal gezeigt: Geht nicht gibt es bei Euch nicht! Selbst scheinbar unlös-bare Aufgaben wie einen Bagger zu organisie-ren, konntet ihr – mit Unterstützung von Privat-personen und Firmen - innerhalb kürzester Zeit bewältigen. Besonders freut mich, dass einige von Euch von den Begegnungen mit pflegebe-dürftigen, notleidenden oder auch behinderten Menschen so beeindruckt waren, dass sie sich künftig weiterhin bei uns ehrenamtlich engagie-ren möchten. Denn ohne Freiwillige gäbe es die Caritas gar nicht.

Toll, dass Ihr mitgemacht habt. Ihr seid Men-schenverbesserer und damit Weltverbesserer.

Ich bedanke mich bei jeder und jedem einzelnen sehr herzlich!

Franz KüberlCaritas-Präsident

Statement Franz Küberl: Toll, dass ihr mitgemacht habt!St

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Heuer war es bereits zum fünften Mal soweit: „72 Stunden ohne Kompromiss“ gingen höchst erfolgreich über die Bühne. Über 5.000 Jugendli-che leisteten in 400 Projekten in ganz Österreich ehrenamtliche Arbeit. Durch dieses kompromiss-lose Anpacken haben Jugendliche die Realität von sozial Benachteiligten verändert, in unbe-kannte Bereiche hinein geschnuppert und selbst an unschätzbarer Erfahrung gewonnen.

In dieser Dokumentation wollen wir noch einmal auf diese fünfte Auflage von „72 Stunden ohne Kompromiss“ zurückblicken, Projekte und Er-gebnisse vorstellen und die großartige Arbeit der Jugendlichen präsentieren.

Wir möchten vor allem allen beteiligten Jugend-lichen ein herzliches „Danke“ sagen für ihren unermüdlichen Einsatz. Sie haben aufgezeigt, wie viel durch 72 Stunden Ärmel hochkrem-peln möglich ist. Vielen Dank auch an unsere KooperationspartnerInnen youngcaritas.at und Hitradio Ö3.

Aber auch den unzähligen HelferInnen im Hinter-grund möchten wir Danke sagen. Ohne die vielen Ehrenamtlichen, SponsorInnen, SpezialistInnen, LehrerInnen, spontanen UnterstützerInnen, Be-gleitpersonen, Projekt- und Gruppenverantwort-lichen wäre dieses Projekt nicht denkbar ge-wesen.

Ich wünsche Ihnen/euch viel Spaß beim Durch-blättern der Dokumentation und hoffe auf ein Wiedersehen bei den nächsten „72 Stunden ohne Kompromiss“!

Ingrid Zúñiga Zúñiga Vorsitzende der Katholischen Jugend Österreich

Statement Ingrid Zúñiga Zúñiga: Herzlichen Dank! 4 5

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Sophia, Hannah und Desi sammeln Kleidung für Obdachlose der „Teestube“ in Innsbruck. Jenny, Paul und Theresa malen die Räume im Tageshos-piz in Salzburg aus. Sarah, Georg und Emanuel bauen einen Spielplatz für ein Flüchtlingsheim in Kufstein. 5.000 Jugendliche, 400 Projekte - klare Aufgaben, klare Ansagen.Der Einsatz an sozialen Brennpunkten hat nicht nur ganz konkret die Lebenssituation vieler be-nachteiligter Menschen verändert, er hat vor allem auch auf ihre schwierige Lebenssituation aufmerksam gemacht und damit ein markantes Zeichen gesetzt, das via Ö3 unüberhörbar ge-worden ist. Bereits zum fünften Mal war es für Ö3 eine Freu-de und besondere Aufgabe, diesem Einsatz und dieser Begeisterung im Dienste des Nächsten eine Plattform zu geben. Das Ö3-Studio wur-de zur medialen Zentrale der Aktion, Moderator Peter L. Eppinger war auf Tour von Projekt zu Projekt, zahlreiche Teilnehmer haben als „Au-ßenreporter“ ihren Einsatzort präsentiert. Und im Notfall haben die Jugendlichen mit dem „Pleiten- Pech- und Pannendienst“ auf die Hilfe der ganzen Ö3-Gemeinde zählen können - und

das alles „72 Stunden lang ohne Kompromiss“. Die Jugendlichen haben gezeigt, dass sie wach in ihre Umgebung schauen - nicht warten, dass sich etwas ändert, sondern es selber angehen. Sie sind zu Keimzellen der Solidarität in unserer  Gesellschaft geworden - einer Gesellschaft, der ein Mehr an Miteinander weiterhelfen würde. Gut so und weiter so!

Meinhard MühlmannHitradio Ö3 Projektleiter „72h ohne Kompromiss“

Stat

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tsStatement Meinhard Mühlmann: „72h ohne Kompromiss“ im Hitradio Ö3St

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Das Engagement von 5.000 Jugendlichen im Rahmen der Aktion „72 Stunden ohne Kompro-miss“ hat Österreich (und darüber hinaus) be-geistert! Jugendliche, die sich freiwillig für eine gute Sache einsetzen, haben uns vorgelebt, was es heißt, im Geist der Nächstenliebe zu handeln.Die Katholische Jugend als Projektleiterin bietet mit „72 Stunden ohne Kompromiss“ Jugend-lichen die Möglichkeit, einzigartige Erfahrungen zu machen, Gemeinschaft zu leben und ihr sozi-ales Lernen weiterzuentwickeln. Mit dem diesjährigen Schwerpunkt, dem ge-meinsamen Einsatz gegen Armut und soziale Ausgrenzung, ist ein Grundanliegen kirchlichen Engagements angesprochen worden, das in wirt-schaftlich unsicheren Zeiten auch ein deutlich sichtbares Signal für die Solidarität der Kirche mit den Menschen am Rande der Gesellschaft ist. Als Jugendbischof bin ich überzeugt, dass die Jugendlichen diese Botschaft unmittelbar verste-hen und dass die Sorge um die Benachteiligten ihnen ein Anliegen bleibt.

Ich habe selbst mit Freude und Bewunderung vielfältige Projekte während der „72 Stunden“ besucht und kann bezeugen, dass es unter der Jugend nach wie vor große Bereitschaft zum Ein-satz fürs Gemeinwohl gibt. Ich erbitte allen, die 2010 am Projekt „72 Stun-den ohne Kompromiss“ beteiligt waren, Gottes Segen, damit das Feuer der Liebe Jesu Christi, das in diesen drei Tagen erfahrbar war, nachhal-tig in den Herzen brennen bleibt.

+ Stephan TurnovszkyRöm.-kath. Jugendbischof in Österreich

Statement Stephan Turnovszky: Engagement, das begeistert! 6 7

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Übe

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hDaten und Fakten

– 5.000 Jugendliche in 400 Einzelaktionen in ganz Österreich

– mehr als 200 Jugendgruppen, etwa 90 Schul-klassen, über 200 Einzelanmeldungen sowie einige Lehrlingsbetriebe

– ca. 250 Unternehmen, die die Jugendlichen in der Umsetzung ihrer Aktionen mit Expertise und Materialien unterstützt haben

– 5.000 Powerpakete als Dankeschön für alle TeilnehmerInnen, gefüllt mit Süßigkeiten, einem T-Shirt, einem Kapperl, einem Lanyard, einem Getränk und vielen nützlichen Dingen wie Arbeitshandschuhen und Taschentüchern

– Homepage www.72h.at - Seitenaufrufe ge-samt 2010: 201.825

– Prominente UnterstützerInnen: Bundespräsi-dent Dr. Heinz Fischer, Gerda Rogers und Pe-ter L. Eppinger, Skero, Herbert Prohaska, Gre-gor Sieböck, Mirjam Weichselbraun, Benjamin Karl, Luttenberger*Klug, Karl Merkatz

Übe

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h Die Idee

Die Idee von „72 Stunden ohne Kompromiss“ ist so einfach wie bestechend: Jugendliche im Alter zw. 14-25 Jahren engagieren sich zeitgleich in ca. 400 Einzelaktionen in ganz Österreich 72 Stunden lang für soziale, ökologische oder ent-wicklungspolitische Anliegen. Vom 21.-24. Okto-ber 2010 haben sich bereits zum 5. Mal 5.000 Jugendliche drei Tage lang in den Dienst der guten Sache gestellt, den Satz „wer, wenn nicht wir?“ ernst genommen und ein Stück Realität ver-ändert!

Ziel der Aktion ist es, den kompromisslosen Einsatz der Jugendlichen ins Rampenlicht zu stellen, ihnen die Rahmenbedingungen für gemeinnütziges Engagement zu bieten und dadurch Österreich zum Schauplatz gelebter Solidarität zu machen.

Die Katholische Jugend Österreich veranstaltete die Aktion in Zusammenarbeit mit youngCaritas.at und Hitradio Ö3.

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– Über 460 Berichte in Print- und Onlinemedien

– Laufende Berichterstattung auf Hitradio Ö3 mit über 50 Radiobeiträgen sowie Berichte auf anderen ORF- und Privatradios

– zahlreiche Fernsehbeiträge

(ZiB20, 45minütige TW1 Dokumentation, Orientierung, Bundesland-heute, ...)

– mehr als 20 Webcasts und Videoreportagen von KJ TV von Projekten aus ganz Österreich

Med

ienMedienecho gesamt

Med

ien Hitradio Ö3 und Religion.ORF.at

Als Medienpartner bot Hitradio Ö3 den Teilneh-merInnen beinah stündlich die Möglichkeit, „on air“ von ihrem Projektfortschritt zu berichten. Darüber hinaus lieferte Peter L. Eppinger Repor-tagen von Projekten aus ganz Österreich, die er selbst besuchte. Die Ö3-Gemeinde unterstützte die Jugendlichen in der Umsetzung ihrer Aufga-ben nach Aufruf mit fehlenden Materialien oder benötigtem Know-How.

In Zusammenarbeit mit religion.ORF.at lieferten jugendliche WebcastreporterInnen, die bereits im September von ORF-Profis geschult wurden, unterstützt von erfahrenen ORF-Journalisten tagesaktuell filmische Berichte von Projektschau-plätzen in ganz Österreich. Der Webcast ist ein Projekte der ORF-Hauptabteilung Religion im Fernsehen mit Unterstützung der ORF-Online-direktion.

Darüber hinaus konnten sich die 72h dieses Jahr aufgrund der großartigen Zusammenarbeit mit der Religionsabteilung des ORF mit einer eigenen 45minütigen Dokumentation, die auf TW1 ausge-strahlt wurde, und einem eigenen Orientierungs-beitrag prominent im Fernsehen präsentieren.

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Presseberichte

Med

ien

Med

ien Presseberichte

Heute-Aktuell in den Tag22.10.2010Seite 12

Kronen Zeitung Kärnten26.10.2010

Seite 44

Tiroler Tageszeitung13.07.2010Seite 5 Kronen Zeitung Salzburg

23.10.2010Seite 18

Kurier (Wien)24.10.2010Seite 14

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Erstmals hatten die TeilnehmerInnen dieses Jahr die Möglichkeit, ihre Ansichten, Erfahrungen und gesellschaftspolitischen Forderungen in Form kurzer Videobotschaften öffentlich sicht- und hörbar zu machen, wobei jede/r sein/ihr Video selbst über die Homepage uploaden konnte. Darüber hinaus waren Filmteams in ganz Öster-reich unterwegs, die die Statements direkt vor Ort aufzeichneten.

Eine zweistündige Projektion ausgewählter State-ments, die von Erzählungen von einzelnen Pro-jekten bis zur Aufforderung zu mehr Solidarität in der Gesellschaft reichten, bildete am Sonn-tagabend, 24.10, 7:20 p.m., am Stephansplatz den Abschluss der diesjährigen Aktion.

Alle Statements sind unter www.72h.at/wir-haben-was-zu-sagen zu finden.

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0Wir haben was zu sagen!Sp

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Die Idee von „72 Stunden ohne Kompromiss“ ist in den letzten Jahren von vielen Ländern auf-gegriffen worden und bereits ein internationaler Erfolg. So fand die Aktion im Herbst 2010 nicht nur in Österreich, sondern auch in der Schweiz, der Slowakei, Ungarn, Slowenien und Bosnien-Herzegowina statt.

Durch internationale Austauschprojekte und Ak-tionen in Grenzregionen wurde das Bewusstsein für ein gemeinsames Europa in der jungen Ge-neration gestärkt, grenzüberschreitende Freund-schaften geschlossen und Vorurteile abgebaut.

www.72h.eu verlinkt als internationale 72h-Platt-form auf alle Länderseiten und bietet allgemeine Infos zur internationalen Zusammenarbeit.

72h international 14 15

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Aus gegebenem Anlass entschied sich 72h dieses Jahr, die Unterschriften-Aktion www.gegen-unrecht.at mitzutragen, um auf menschenunwürdige Abschiebepraktiken auf-merksam zu machen. So wurden bei den 72h- Abschlussfesten etwa Unterschriftslisten auf- gelegt und die TeilnehmernInnen dazu ermutigt, sich im Rahmen der Aktion mit diesem Thema auseinander zu setzen.

Eine Projektgruppe in Linz entwickelte etwa eine besondere Aktion, die unter dem Titel „Asyl hautnah“ am Sonntag, 24.10., stattfand: Im Rahmen des Sonntagsgottesdienstes der Stadt-pfarre Urfahr und am Rande des Linzer Citylaufs stellten die Jugendlichen eine gerade stattfin-dende „Abschiebung“ nach. Im Anschluss daran wurden die überraschten Zusehenden darüber aufgeklärt, dass es sich um ein „Straßentheater“ handelte und wurden zum Thema befragt.

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072h = Gegen Unrecht! Sp

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Interaktive Österreichkarte Damit jede/r sehen konnte, welche großartigen Aktionen die Jugendlichen im Rahmen von „72 Stunden ohne Kompromiss“ umsetzten bzw. wel-chen Fortschritt sie machten, waren auf einer interaktiven Österreichkarte und auf Facebook ständig aktuelle Fotos und Kommentare abrufbar, die per Mail und SMS während des Projekts von den TeilnehmerInnen gesendet wurden.

http://www.72h.at/projektkarte

Online – Communities Erstmalig hatten und haben alle Interessierten die Möglichkeit, als Fan der 72h-Facebookseite (www.facebook.com/72stunden) den gesamten Projektablauf von der Planungsphase bis zur Um-setzung und Nachbereitung aktuell zu verfolgen und zu kommentieren. Die Community zählt be-reits über 2.500 Mitglieder – Tendenz steigend. Ebenso besitzt 72h inzwischen einen eigenen youtube-Channel, der neben dem Werbespot und Statements der TeilnehmerInnen auch Vide-ostatements prominter UnterstützerInnen zeigt:

www.youtube.com/72hok

72h interaktiv 16 17

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Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung

SchwerpunktprojekteSchwerpunkt: Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung

Immer mehr Menschen - darunter viele Jugend-liche - sind von Arbeitslosigkeit und steigender Armut betroffen. Die EU hat deshalb 2010 zum „Europäischen Jahr zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung“ erklärt. Auch „72 Stunden ohne Kompromiss“ hat einen besonde-ren Schwerpunkt auf dieses Thema gelegt, die Menschen dafür sensibilisiert und durch konkrete Projekte gezeigt, dass etwas getan werden kann. Gezielte Einzelaktionen, von denen ein paar auf den folgenden Seiten beschrieben sind, ermögli-chten den Jugendlichen, sich auf kreative Weise mit der Thematik zu beschäftigen und in der Ge-sellschaft darauf aufmerksam zu machen.

Es reicht für alleIn Zusammenarbeit mit der österreichischen Armutskonferenz organisierten Jugendliche im Rahmen der diesjährigen Aktion zum Schwer-punkt außerdem „Smartmobs gegen Armut“, bei denen Löffel als gemeinsames Erkennungszei-chen verwendet wurden. So etwa am Samstag, 23.10., am Wiener Stephanplatz oder am Haupt-platz in Graz. Alle Informationen dazu unter www.esreichtfueralle.at

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„Jedes einzelne Produkt hilft!“ 18 Jugendliche standen motiviert, der Kälte und dem zeitwei-ligen Missmut der Passanten trotzend, vor dem Einkaufszentrum in Wörgl. Das Schild samt dem fettgedruckten Schriftzug „72 Stunden ohne Kompromiss“ hatten sie gut sichtbar auf dem Einkaufswagen angebracht, in dem sie die Spen-den sammelten. Ihre Aufgabe bestand darin, die Kunden darum zu bitten, ein oder zwei Produkte mehr zu kaufen, zu spenden und somit den Kun-den des Caritas Sozialmarktes in Wörgl zu helfen.

Die Teenies waren begeistert, wie viele Menschen halfen und die SpenderInnen waren vom Einsatz der jungen Menschen beeindruckt. „Mich berührt das sehr, dass sich Jugendliche heutzutage noch für so etwas einsetzen!“

Auch Harald erklärte warum er die Aktion unter-stützt: „Vielleicht bin ich selber mal in so einer Situation und dann brauche ich auch Hilfe. Und auch aus Dankbarkeit, weil’s mir so gut geht!“

All die teilnehmenden Jugendlichen waren somit BotschafterInnen des Europäischen Jahres gegen „Armut und soziale Ausgrenzung. Die Message an die Gesellschaft? Armut ist kein Schicksal, sie geht uns alle an!

Christina Sturm und Eva Madl

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Aktion „Kilo für SoMa der Caritas“!

Es wurde gemalt, gepinselt, verschönert, genäht, Möbel herbeigeschafft – im Rahmen des diesjäh-rigen 72h Projekts wurde in Weiz die Stöberstube (wieder) zum Leben erweckt. Unter der Leitung von Fr. Mag. a Gabriela Weitzer- ihres Zeichens Religionslehrerin an der HLW Weiz – wurde das Haus mit viel Einsatzbereitschaft renoviert. In dem Haus, das sich gleich hinter der evange-lischen Kirche in Weiz befindet, können bedürf-tige Menschen um wenig Geld Kleidung, Geschirr usw. günstig erwerben. Das Gebäude ist aber auch Begegnungsstätte.

Dank des unermüdlichen Einsatzes von Jugend-lichen und ihren BegleiterInnen wurde in dem Haus auch ein liebevoll gestalteter Beratungs-raum eingerichtet, wo Hilfesuchende nun die Möglichkeit haben, sich beraten zu lassen. Eine Ärztin und Homöopathin steht hier nach Verein-barung zur Verfügung. Die engagierten Jugend-lichen waren mit vollem Einsatz dabei und von dem tollen Ergebnis sichtlich begeistert.

Eva-Maria Kern

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Stöberstube 20 21

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Bei unserem Projekt in einem Flüchtlingshaus stand die Arbeit mit den Kindern von 2 Flücht-lingsfamilien im Vordergrund. Nachdem wir am 1. Tag alle kennenlernten, legten wir los.

Wir wollten einen Tisch zum Malen besorgen, mehrere Wandregale, um Platz in den kleinen Zimmern zu schaffen, eine Holzbox für Spielzeug basteln und um den kargen Innenhof ein wenig freundlicher zu gestalten, planten wir den Bau eines Blumen-Hochbeetes. Spontan haben wir beschlossen, die hässliche Rückwand vom Kin-derkleiderschrank mit der New Yorker-Skyline zu bemalen. Also mehr als genug zu tun für 72 Stunden.

Nach einigen Anlaufschwierigkeiten haben wir SponsorInnen für alle Sachen aufgetrieben und es ging ans Bohren, Schrauben, Hämmern, Wer-ken. Die Eltern schauten lachend zu, wie sich die Kids auf die lustigen Gäste stürzten. So ein Ge-wusel.

Fast alles haben wir geschafft, der nächste Be-such steht schon und wir haben viele Dinge aus dem Alltag von Flüchtlingen in Österreich erfah-ren. Es war ein tolles Erlebnis, das uns viel Spaß gemacht hat.

Andrea Thieme

Linz

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hMit Kindern gemeinsam werken

13 Jugendliche aus der Pfarre Lorch bei Enns ka-men zu uns ins Flüchtlingswerk, um gemeinsam mit Filmemacher Irfan Rehman einen Film zu drehen: von Drehbuch und Requisiten über Dreh-orte und Musik bis hin zu Kamera, Ton, Regie, Schauspiel – die Jugendlichen haben alles selbst überlegt und umgesetzt.

Leider war es für unsere BewohnerInnen vor allem aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse schwierig, bei der Planung aktiv mit dabei zu sein. Dadurch konnten sie während der ersten 1½ Tage bei Planung, Reden und Schreiben nicht gut mitarbeiten, weshalb sich die beiden Grup-pen nicht so nahe kamen wie in den Projekten in den Jahren zuvor, wo alles durch körperliche Arbeit viel aktiver war. Beim Drehen hat es dann aber gut gepasst.

Die Jugendlichen aus Enns waren top motiviert und kannten sich sehr gut. All dies ermöglichte, neben einer Extralieferung der Wiener Tafel, die professionelle Unterstützung von Rehman und seinem Team, die uns das Equipment sehr gün-stig zur Verfügung stellten und 3 Tage ehrenamt-lich im Don Bosco Flüchtlingswerk verbrachten!

Irene Chavez (Jugendwohnheim Abraham, Don Bosco Flüchtlingswerk)

Wie

n Kamera läuft 22 23

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„Um Politikern zu zeigen, dass es noch viele Mängel gibt“, drehten die acht Jugendlichen in Mittersill einen kleinen Dokumentationsfilm, in dem sie die verschiedenen Barrieren für körper-lich behinderte Menschen austesteten. Das fer-tige Video wurde dann online gestellt und auch an politische Stellen geschickt.

Das Ziel war Gleichaltrige erfahren zu lassen, was es heißt, behindert zu sein und sie somit für Men-schen mit Beeinträchtigungen zu sensibilisieren. Zusammen fuhren sie durch einen Rollstuhl-Parcour, nahmen blind ein Abendessen zu sich, fuhren im Rollstuhl mit dem Zug und durch die Stadt und feierten eine Stumm-Party. Außerdem unternahmen sie einen Besuch in eine Werkstätte und ein Wohnhaus der Lebenshilfe.

Für die jungen Erwachsenen war es eine sehr gute Erfahrung, denn jetzt können sie mit Men-schen mit Behinderung gut umgehen. Nun ziehen sie los und verbreiten ihr erworbenes Wissen.

Viktoria Stücklberger und Max Schwarzenbacher

Jugendgruppen aus Graz und Mürzzuschlag, ins-gesamt 19 Mädels und Burschen, widmeten sich dem großen Stricken! Diese Benefizaktion zu-gunsten bedürftiger SeniorInnen funktioniert so: Freiwillige stricken Wollmützchen für innocent Smoothie-Flaschen. Für jedes verkaufte Exem-plar mit Mützchen werden 20 Cent an die Caritas gespendet.

Wir bewarben die Aktion in ganz Graz, verteil-ten Strickbroschüren, bemalten die Straße, usw. Das gesamte Material: Wolle, Stricknadeln, Tee, Snacks, Sitzgelegenheiten und natürlich inno-cent-Smoothies besorgten wir uns bei Sponso-rInnen!

Sehr, sehr viele Menschen ließen sich von uns fürs große Stricken begeistern. Besonders her-vorzuheben ist die Leistung einer chinesischen Austauschstudentin! Sie kam zufällig vorbei und strickte mit uns von 14.30h – 24.00h!!! Dabei hat sie es erst an diesem Tag gelernt! Auch die Burschen engagierten sich und strickten, was das Zeug hielt! Bitte entschuldigt missratene Mütz-chen – wir haben das Stricken großteils erst am Samstag gelernt ;-).

Janine Zach

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Das Große StrickenM

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Barrierefrei für Jedermensch? 24 25

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Seit vielen Jahren sind die Carla Spendenla-ger ein Treffpunkt für Sammler und Liebhaber. Gespendete Waren und Kleidung helfen Men-schen in Not in zweierlei Hinsicht: zum einen werden Personen mit Kleidung aus diesem Fundus versorgt und zum anderen werden die-se Spenden verkauft und die Erlöse kommen Hilfsprojekten der Caritas zugute. Am Donnerstag, 21.10., haben 8 junge Frauen die Aufgabe bekommen, in den kommenden Ta-gen Kleider für Menschen in Not zu sammeln. Der Abschluss des Projektes bestand in der Orga-nisation einer Modenschau für das Abschlussfest der 72 Stunden 2010 im Ost Klub.

Drei Tage lang wurden Flyer verteilt und Spenden entgegen genommen. Dank der zentralen Lage des Standortes im alten AKH und dem tollen Ein-satz der Jugendlichen konnten in kurzer Zeit an die 50 Säcke Kleidung für die Carlas gesammelt werden.

Für das große Finale am 24.10.2010, der Ab-schlussveranstaltung der 72 Stunden ohne Kom-promiss, bekamen die Jugendlichen prominente Unterstützung von der Modedesignerin Isabella Meus. Gemeinsam mit ihr wurde die Idee und der Ablauf der Modenschau kreiert, um Men-schen auf die Produkte der Carlas aufmerksam zu machen. Die Mädchen konnten im großen Stil beweisen, dass Second Hand keineswegs Mode von gestern ist.

Der Einsatz, die Ideen und die Umsetzung der jungen Frauen waren beachtlich und die Zusam-menarbeit mit der Designerin Isabella Meus hat nicht nur den Projektmodels Spaß gemacht, son-dern war auch ein Highlight der gelungenen Mo-denschau.

Kerstin Prokop

6 funktionstüchtige Räder für6 minderjährige Flüchtlings-Mädchen und6 Kreuzschwestern-Schülerinnen

So lautete die Formel für das Gelingen des 72h-Projekts „Mobilität neu erfahren“ in der SOS-Menschenrechte-Wohngemeinschaft in Linz/ Urfahr. Auftreiben von fahrtüchtigen Fahrrädern, Reparatur vorhandener Fahrräder und Beglei-ten der Flüchtlings-Mädchen beim Erlernen und Perfektionieren ihrer Fahrrad-Künste waren die Haupt-Inhalte des Projekts. Der Erfolg kann sich sehen lassen: 3 vorhandene Fahrräder wurden beim Fahrrad-Experten Hrinkow unentgeltlich re-pariert, 2 funktionierende Fahrräder wurden aus dem Familienkreis der Mädchen an die SOS-WG gespendet. Zum Projektende konnten bereits 4 der 6 Flüchtlings-Mädchen ohne Begleitung Rad fahren!

Eine weitere Besonderheit im Projekt war der in-terkulturelle und sprachliche Austausch. Der ku-linarische Höhepunkt war das gemeinsame afri-kanische Kochen und Essen: es gab kenianischen Bohneneintopf mit Chapati.

Sandra Schlager

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ien Wärme spenden – Sammeln und Stylen 26 27

Page 16: 72 Stunden ohne Kompromiss 2010

Wochenendurlaub für Menschen mit besonderen Bedürfnissen im „Ötzidorf“ Umhausen mit Wan-derung zum Stuibenfall

Die KJ-Jugendgruppe Umhausen erhielt den Auf-trag zur Organisation eines Aktivurlaubes für eine Gruppe der Lebenshilfe Schwaz: Führung durch das allseits bekannte „Open-Air-Steinzeitmuse-um“, Finanzierung, Gestaltung eines Rahmen-programms, Verantwortung für Unterkunft und Verpflegung.

Nachdem anfängliche Schüchternheit und ge-fühlsmäßige Barrieren abgebaut wurden, war die Aktion ein voller Erfolg. Vom höchsten Wasserfall Tirols (154m), dessen „Stuiben“ hautnah erlebt wurde, war man besonders beeindruckt.

Das Projekt gilt als Beweis, wie wenig Zeit auf-zubringen ist, um Menschen mit besonderen Bedürfnissen zum Lachen, Staunen, zu Aufmerk-samkeit und Fröhlichkeit zu verhelfen.

Die KJ-Jungendgruppe Umhausen erfüllte ihre Aufgaben mit Bravour!

„Das ist schon der zweite Einkaufswagen“, er-zählt eine Teilnehmerin stolz: „aber der erste war noch viel cooler!“ Die Jugendlichen fahren von Geschäft zu Geschäft und fragen nach Dekora-tionsmaterial. Und sie sind erfolgreich: „Manch-mal hören wir, dass jemand ohne den Chef nichts hergeben kann. Aber die meisten geben wirklich viel her!“. Auf dem Weg haben sie schon viele Leute kennengelernt. „Die meisten schauen ein bisschen blöd, wenn wir mit unserem Einkaufs-wagen herumfahren“, erfahren wir: „aber uns ist das egal.“

Gebraucht wird das Material für die Dekoration der Auslage des Sozialmarktes in St. Pölten. Dort lernen sie neben der Idee auch den Alltag der Sozialmärkte kennen: „Den ganzen Tag über sind Leute da, wird gekocht und Kaffee ausgeschenkt – da bleibt die Dekoration auf der Strecke. Drum freuen sich alle, dass wir da sind!“

Die Mädels legen auch über das Projekt hinaus soziales Gewissen an den Tag. Sie haben an die-sem Tag schon mit dem Augustinverkäufer ge-tratscht, ihm eine Zeitung abgekauft, einem alte Mann ihre Reiswaffeln und die Getränke aus dem Startpaket geschenkt und im Weltladen einge-kauft.„Den alten Mann haben wir wieder getroffen und er hat sich sehr gefreut uns zu sehen, das war schön.“ Ein schöner Schlusssatz.

Markus Schmidinger & Patrik Hrnciar

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ichSOMA in neuem Glanz!

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Wochenendurlaub für Menschen mit besonderen Bedürfnissen 28 29

Page 17: 72 Stunden ohne Kompromiss 2010

72h ohne Kompromiss – wurden zu 72h der Begegnung.

Unser Projekt begann mit 21 Jugendlichen und endete mit einer Vielzahl an Begeisterten. Unsere Aufgabe war es, im Schwazer AsylwerberInnen-heim ein Herbstfest zu organisieren. Am Donnerstag starteten wir und stellten 500 Ansteckbuttons her, um sie am nächsten Tag in der Stadt zu verkaufen, zu unserem Fest einzu-laden und Essen und Getränke aufzutreiben. Von vielen Seiten wurden wir herzlichst unterstützt und bekamen positive Rückmeldungen. Doch manchmal stießen wir leider auch auf Zurück-weisung in Bezug auf unser Projekt.

Durch die gemeinsame Arbeit von uns Jugend-lichen und den AsylheimbewohnerInnen, durch die tolle Unterstützung aller SponsorInnen und durch jede/n, der/die unserer Einladung folgte, wurde das Herbstfest mit all der wunderbaren Verpflegung und Musik zu einem Fest der Be-gegnung. Wir sind glücklich, denn unser Projekt hat ge-zeigt, dass es möglich ist, die Grenzen zwischen Religion und Herkunft zu überschreiten.

Verena Franz

Wie wäre es, seine Zeit in der Barka unweit von Laibach zu „verlieren“? Sich auf ein anderes Tempo einzulassen, Berührungsängste abzu-bauen, Freunde kennenzulernen, Vorurteile zu überwinden und vielleicht etwas zu erleben, was einem zwar fremd ist, aber doch einen ganz neu-en Horizont eröffnet?Vier SchülerInnen der Berufschule St. Peter, Sr. Katja Wrietzl und ich vom „Freundeskreis für eine Arche“ in Kärnten verbrachten unsere Zeit in den Häusern der Barka.Die Barka gehört zur internationalen Gemein-schaft der Archen nach Jean Vanier. In kleinen Wohngemeinschaften leben Menschen mit und ohne Behinderung zusammen. Sie teilen sich Alltag, Feste und vor allem Zeit. Dort kochten wir für 30 Personen, wir putzten, wir halfen die neue Werkstätte auszumalen, wir feierten Gottesdienst im Kreis der Gemeinschaft. Wir lernten einen anderen Rhythmus kennen und erlebten, mit welcher Freude wir empfangen wer-den. Was Zeit bedeutet, stellten wir fest, als wir alle am fertig gedeckten Tisch fürs Abendessen saßen. Wir warteten und warteten auf Milan, den Ältesten Bewohner des Hauses und seinen

Assistenten. Als beide dann strahlend zum Abendessen erschienen, selig lächelnd, fragten wir, was los war. Milan hat eine Schallplatten-sammlung und er hat mit dem Assistenten zu seiner Lieblingsplatte getanzt!Thomas, einer der Bewohner, spricht nicht, er lacht viel. Pia, eine der Schülerinnen meint nach dem ersten Tag: „Es kann einem doch nichts Besseres passieren, als dieses Lachen zu hören.“Es war auch anstrengend, immer so viele Men-schen um sich zu haben, der schwere körperliche Einsatz; und manchmal sicher auch die Frage, wieso man das macht. Die Antwort kommt oft erst später. Die Erkenntnis, dass Menschen mit Behinderung genauso empfinden wie wir, war den SchülerInnen erst dort so richtig bewusst geworden. Wir alle wollen wieder in die Barka und wollen auch einmal mit Milan tanzen.

Alexandra Liechtenstein

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ienvsi drugacni, vsi enakopravni / Alle anders und doch gleich!

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Ein Fest der Begegnung – gemeinsam etwas bewegen 30 31

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In der Gemeinde Gars am Kamp haben sich die TeilnehmerInnen des Projektes „72h ohne Kom-promiss“ etwas ganz Spezielles einfallen lassen. Sie sind unter der Leitung von Regina Ratheiser in der ganzen Stadt unterwegs gewesen und haben ihre Stadt auf Barrierefreiheit überprüft.

11 Jugendliche haben 72 Stunden ihrer Freizeit damit verbracht, eine beschwerliche Reise mit-tels Rollstühlen und Rollatoren durch die ganze Stadt zu unternehmen. Nicht nur, weil einer der Freiwilligen vorübergehend ins Krankenhaus mus-ste und weil die „Fahrzeuge“ gar nicht so leicht zu bedienen sind, haben die TeilnehmerInnen viel erlebt. Versuchen, den Friedhofsweg mit einem Rollator zu befahren und eine Person in einem Rollstuhl über einen steilen Berg zu schieben, sind nur einige der Hindernisse gewesen, die den Jugendlichen zugesetzt haben.

Doch die Motivation für das Projekt konnte dadurch nicht gemindert werden. Viel mehr an-gespornt durch die tolle Unterstützung waren sie mit vollem Eifer bei der Sache. Und da das Projekt auch noch ein konkretes Bauwerk, näm-lich eine Rampe beim Seiteneingang der Garser Pfarrkirche erbrachte, konnte man den Jugend-lichen anmerken, dass sie stolz sind auf ihr Projekt.

Robert Maiß

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ich Barrieren überwinden 32 33

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Diözese Eisenstadt

Burgenland

Kontaktadresse : Tina Gsertz-Karazman St.Rochus-Straße 21, 7000 Eisenstadt | Tel.: 02682/ 77 72 [email protected]

http://www.72h.at/projektkarte-2/Map data © 2011 Google, Tele Atlas PPWK

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Bereits im September bei der Vorstellung des 72 Stunden Projektes im Gymnasium Oberpullendorf waren die SchülerInnen der 5C von der Idee be-geistert und sofort motiviert mitzumachen. Nach erfolgreicher Anmeldung und Projektzuteilung war es endlich soweit – Ärmel hochkrempeln, an-packen und durchhalten bis zur letzten Minute.

Am ersten Tag haben sich die Jugendlichen gleich nach der Schule im Jugendzentrum getrof-fen und geplant, wer welche Arbeiten übernimmt in den nächsten 72 Stunden. Folgende Aufgaben warteten auf sie: Waren sammeln für bedürftige Kinder und Familien im Sozialhaus Oberwart, Straßenkinderaktion in Oberpullendorf und Fair Trade Produkte bekannter machen.

Sie starteten mit der Warensammelaktion. Pla-kate und Flyer wurden gemacht und die Jugend-lichen stellten sich vor Supermärkten in Oberpul-lendorf auf. Dort baten sie die Menschen, einen zusätzlichen Artikel für bedürftige Menschen zu kaufen. Die Jugendlichen waren beeindruckt von der Spendenbereitschaft der Menschen im Mittleren Burgenland, denn an die 40 volle

Einkaufswagen voll wurden gespendet. Die Waren wurden sortiert und verpackt und zum Sozialhaus gebracht.

Am Samstag machten sie durch Straßenmusik, Schuhe putzen, Flyer verteilen und durch den Verkauf von Fair Trade Produkten auf die Situati-on von Straßenkindern aufmerksam. An die 500 Euro konnten für ein Straßenkinderprojekt von Don Bosco Jugend Eine Welt gespendet werden.

Mit einem gemeinsamen Essen, Spielen und musizieren wurde der Tag beendet. Diese Begeis-terung und dieser Eifer wurden auch 72 Stunden lang durchgehalten und gemeinsam die Welt für Kinder verbessert.

Tina Gsertz-Karazman

Am Donnerstag starteten wir das Projekt „72 Stunden ohne Kompromiss“ im Kindergarten in Parndorf. Wir wurden von den Kindern schon freudig erwartet und begannen sofort mit ihnen zu spielen und Fahnen für den Nationalfeiertag zu basteln. Nach dem Mittagessen und einem Mittagsschlaf lasen wir den Kindern vor. Wegen des schönen Wetters spielten wir auch im Garten.Am Freitag, Samstag und Sonntag setzten wir das Projekt in Mönchhof, im „Haus der Gebor-genheit“, dem Altenpflegeheim fort. Wir spielten mit den BewohnerInnen Karten und hörten auch die eine oder andere Geschichte aus den „guten, alten Zeiten“. Wir halfen auch in der Küche und beim Blutdruck messen fleißig mit. Leider mus-sten wir auch miterleben, wie eine schwerkran-ke Frau mit dem Hubschrauber abtransportiert wurde.

Während des ganzen Projektes hatten wir sehr viel Spaß, sind um einige Erfahrungen reicher und werden nächstes Mal sicher wieder teil- nehmen.

Julia Borbely

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Eine bessere Welt für KinderJung trifft AltPr

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Um unser Vorhaben auch umzusetzen, wurde das Material bereits vorab bestellt und auch zum Ort des Geschehens transportiert. Nach der genauen Planung und der Arbeitsaufteilung haben wir zu-nächst damit begonnen, den Eingangsbereich des Glockenturmes auszuräumen und zu entrümpeln, da sich in den letzten Jahren von Steinplatten bis zu Kerzenständern einiges angesammelt hatte.

Wichtig war uns auch, dass wir das Stiegengelän-de, das hinauf in den Glockenturm führt, reparie-ren und dadurch wieder sicherer machen. Dazu gehörte auch die Abgrenzung vom Eingangsbe-reich zum Stiegenaufgang durch eine Tür, die wir natürlich selbst gebaut und montiert haben.

Abschließend wurden noch die selbst entwor-fenen Holzregale befestigt und somit die Mög-lichkeit zur übersichtlichen Lagerung geschaffen.

Cornelia Stranz

Am Donnerstag, den 21.10.2010, trafen sich die Jugendlichen im Pfarrheim in St. Martin an der Raab. Gemeinsam wurde überlegt, wie sie ihren Projektauftrag „Spielzeug für Haiti sammeln und herstellen“ in 72 Stunden erfolgreich umsetzen können.

Am Freitag wurde bei den Firmen Müller Dach Blech für Drillerpfeifen und Kattun Holz für Puz-zles und einer Messlatte gesammelt. Aus alten Socken wurden Handpuppen und Steckenpferde gebastelt. Schlupfkasperl und Rasselpuppen wur-den ebenfalls hergestellt. Außerdem gestalteten die Jugendlichen Flyer und verteilten diese zur Mittagszeit vor dem Kindergarten und der Schule an die Eltern. Der Flyer sollte die Eltern darüber informieren, dass sie Spielzeug und Schulsachen ins Pfarrheim bringen können. Sehr viele Eltern folgten diesem Aufruf und brachten im Laufe des Samstags sehr viele Spielsachen, Schulsachen und Schultaschen ins Pfarrheim. Dort wurden die Spenden von den Jugendlichen in Umzugskarto-nagen gepackt. Danach wurde noch eifrig weiter gebastelt.

Am Sonntag besuchten alle den Gottesdienst und sammelten im Anschluss daran noch ein wenig Geld für eine Hühnerfarm auf Haiti. Dazu ge-stalteten die Jugendlichen ein Spendenhuhn aus Pappmachee. Den Spendern und Spenderinnen wurden als Dankeschön noch Papierhühner über-reicht.

Die Jugendlichen hatten großen Spaß an der kreativen Arbeit und freuten sich über die neu-en Freundschaften, die in dieser Zeit entstanden sind. Wir möchten uns bei allen Unterstütze-rInnen recht herzlich bedanken.

Alexandra Kern

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Diözese Gurk-Klagenfurt

Kärnten

Kontaktadresse : Thomas MaierTarviserstraße 30, 9020 Klagenfurt | Tel.: 0463/ 58 77 24 [email protected]

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Page 23: 72 Stunden ohne Kompromiss 2010

Ältere Menschen stehen oftmals am Rand der Gesellschaft und können oft aufgrund körper-licher Gebrechen oder nachlassender Gedächt-nisleistung nicht mehr am Leben ihrer Umgebung teilnehmen – und sie sind akut von Verarmung bedroht. Eine besondere Form der Verarmung ist die Vereinsamung. Die Teilnehmerinnen des Projektes 926 „Ich habe Zeit für dich“ wollten hier bewusst ein Zei-chen setzen und sich für diese Menschengruppe einsetzen.Zunächst besuchten die Projektteilnehmerinnen mit ihrer Begleiterin Maria Weinberger das Pfle-geheim „Senecura“ in Bad St. Leonhard im La-vanttal. Hier verbrachten sie den Vormittag damit, mit den BewohnerInnen zu spielen, zu spazieren, zu reden – kurz: sich Zeit für sie zu nehmen. Eini-ge Jugendliche stellten aus Natur- und Alltagsma-terialien (Bürsten, Korken etc.) eine sogenannte „Fühlwand“ her. Diese ermöglicht es vor allem sehbeeinträchtigten Menschen, sensorische Ein-drücke über die Haut zu bekommen.Musik ist oftmals eine der letzten Brücken in die Vergangenheit. Nach dem gemeinsamen Mittagessen gab es im Pflegeheim folglich ein

„Offenes Singen“. Dazu wurden die Gruppe von ihren Kolleginnen und Kollegen aus dem Projekt „Avalon Voices“ verstärkt. Am Tag darauf besuchte das Projektteam das Pflegeheim Wolfsberg und auch hier wurde spa-ziert, gespielt und gesungen.Die Teilnehmerinnen des Projektes „Ich habe Zeit für dich“ zeigten sich in den Nachbesprechungen sehr bewegt und berührt von ihren Erfahrungen und ihren Begegnungen mit den zumeist älteren Menschen. Für einige von ihnen war das Projekt sogar Anlass, über die Möglichkeit der Ergreifung einer Berufslaufbahn im Sozialbereich ernsthaft nachzudenken.

Jakob M. Mokoru

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Im Rahmen von „72 Stunden ohne Kompromiss“ hat eine Gruppe aus Klagenfurt ein Freundschaft-band geknüpft, um den Menschen in Angola da-mit zu helfen. Denn: für jeden geknüpften Meter wurde Geld gespendet. Das war ein einmaliges Erlebnis, denn wir lernten neue Menschen ken-nen und taten dabei auch etwas Gutes. Wir knüpften am alten Platz von 8-18 Uhr. Verschie-dene Menschengruppen oder Passanten, die an uns vorbei liefen, haben wir angesprochen und mit ihnen ein oder zwei Bänder geknüpft. Wir knüpften sie auf mehrere verschiedene Arten und banden sie zusammen. So haben wir das längste Freundschaftband Kärntens geknüpft. Es war am Schluss 2393 Meter lang. Von einigen Menschen hörten wir nebenbei sogar schöne und interes-sante Geschichten.

Ein war ein schönes und angenehmes Erlebnis, den Menschen in Angola auf diese Art zu helfen. Und nächstes Jahr kommen wir wieder und ver-suchen, den Weltrekord zu brechen. Wir hoffen auch, dass mehr Leute Zeit haben werden, um uns beim Knüpfen zu helfen.

Katja Košir

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Ich war bei dem Projekt „kreative Köpfe“ in der Caritaszentrale in Klagenfurt mit dabei. Wir machten Powerpoint-Präsentationen, allerdings nicht alle die gleiche. Meine Freundin und ich ar-beiteten an einer Powerpoint-Präsentation zum Thema Armut. Wir sollten gegenüberstellen, wie wir hier leben und unter welchen Bedingungen afrikanische Kinder oft leben müssen. Deshalb gingen wir zuerst in die Stadt und fotografierten Süßigkeitenberge, Spielwaren, schicke Autos usw. Als wir fertig waren, spazierten wir wieder zur Caritas, wo uns Schwester Mallmann schon erwartete und uns auch sofort die Bilder aus Afrika gab.

Ein großer Ansporn für uns war, als wir erfuhren, dass wir die Powerpoint-Präsentation nicht nur für Schulen machten, sondern, dass sie auch für ein wichtiges Projekt benötigt wurde.

Nora Krassnig-Plass und Christina Sušnik

Am Donnerstagnachmittag trafen sich Jugendli-che vom Gymnasium St. Martin, um gemeinsam den Weltladen kennen zu lernen. An diesem Tag gab es für sie einen Einführungsworkshop mit gemeinsamem Kochen und Kennenlernen der verschiedenen Arten von fair gehandelten Produkten. Am Freitag ging es dann ab in den Laden, wo die Jugendlichen die Weihnachtspro-dukte auspreisen durften und auch im Verkauf aushalfen. Am Nachmittag ging es dann ins Ju-gendzentrum St. Jakob, auch dort wurde dann fleißig gearbeitet. Die Jugendlichen mussten 100 Geschenkspakete für SeniorInnen verpacken und dann schöne Maschen binden. Am Samstag war dann zeitig am Morgen Aufbauarbeit angesagt.

Die ProjektteilnehmerInnen mussten einen Fair Trade Stand am Oberen Kirchenplatz inklusive eines einen Meter großen Schokoladenbrunnens aufbauen. In weiterer Folge wurden dort Fair Trade Produkte beworben und auch verkauft!

Ulrike Posratschnig

Fair4You – Global Handeln, die Welt Verwandeln!

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Kreative Köpfe gesucht 44 45

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Diözese St. Pölten

Niederösterreich

Kontaktadresse : Barbara DirnbergerKlostergasse 15, 3100 St. Pölten | Tel.: 0676/ 82 66 15 [email protected]

http://www.72h.at/projektkarte-2/Map data © 2011 Google, Tele Atlas PPWK

Page 26: 72 Stunden ohne Kompromiss 2010

„Ich muss nur noch schnell was aus dem Ge-schäft holen“, ist die erste Ausflucht, die wir hören. Die Jugendlichen aus Hadersdorf versu-chen Menschen auf der Straße zu interviewen. „Wir haben schon viele Fragebögen und Fotos“, erzählt eine Teilnehmerin: „aber vor allem von Österreichern.“ Was nicht weiter schlimm klingt, stellt die Gruppe vor eine große Herausforderung. Sie befragen Menschen mit und ohne Migrations-hintergrund zu ihren Erfahrungen. „Viele der Aus-länder wollen nicht fotografiert werden“, erfahren wir: „sie haben Angst, dass ihnen was passiert. Viele haben schon rassistische Übergriffe erlebt.“ Aus den verschiedenen Statements entsteht eine Broschüre, die in der Arbeit mit jungen Men-schen eingesetzt werden kann. „Wir wollen eine Hilfe schaffen, Vorurteile abzubauen und die Ver-schiedenartigkeit von Menschen zu zeigen“, wird uns stolz erzählt: „vom Fragebogen bis hin zur fertigen Broschüre machen wir alles selbst!“.

Im SchülerInnenzentrum H2 kommen die Ju-gendlichen dann doch noch zu ihren Interviews. Unter den vielen BesucherInnen gibt es auch ei-nige mit Migrationshintergrund. Hier funktioniert das Zusammenleben von Menschen mit verschie-denen Hintergründen offenbar gut.

TeilnehmerInnen: Florian Bischel, Josef Viehau-ser, Patricia Ulrich, Hannes Viehauser, Maria Viehauser, Florian Schieder, Philipp Viehauser, Kathrin Firlinger, Florian Pernerstorfer, Markus Schmidinger, Patrik Hrnciar

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Man kommt kaum bis ins Wohnzimmer im er-sten Stock durch – überall sind fleißige Hände quasi ohne Pause mit Abkleben und Ausmalen beschäftigt. Es sind 4 junge Frauen, die sich hier 72h lang in der Jugendwohngruppe engagieren und mit ihrer Arbeit bei den Burschen große Be-geisterung auslösen. Die Burschen, unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, helfen auch tatkräftig mit - Eshahgs Augen glänzen, als er erzählt, dass das Projekt gut läuft. Er zeigt uns auch die Räu-me, die die Bewohner der Jugendwohngruppe bei ihrem Einzug selber schon ausgemalt haben. Birgit erklärt, welche Räume sie in diesen 72 Stunden nun in grün, orange oder blau ausma-len. Und sie schwärmt vom gestrigen albanischen Abendessen :)Sigrid ist trotz ihres gebrochenen Arms voll im Einsatz: „Das hier ist mal was anderes. Alle helfen mit, wir machen was gemeinsam.“

Katrin Merkel, die Betreuerin der Wohngruppe, ist fasziniert: „Alle sind sehr zuverlässig. Wir sind sehr dankbar, weil‘s ohne die 72h nicht so schnell so wohnlich geworden wäre. Und wir sind dank-bar für die freundlichen Mädchen!“

TeilnehmerInnen: Magdalena Zehetgruber, Birgit Pöchl, Judith Zehetgruber, Sigrid Riml, Theresa Pils, Herbert Reisinger, Monika Lohfeyer

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Ziel des Projektes war es, zwei Kurzfilme zu pro-duzieren. Ein Film setzt sich mit der Thematik Armutsgefährdung auseinander bzw. zeigt an-schaulich, dass jeder/jede im CarLa einkaufen gehen kann. Der zweite Beitrag sollte auf die wachsende „Müllproblematik“ der Gesellschaft bzw. im CarLa hinweisen. Diese beiden Aspekte sind Teile des CarLa Alltages.

Mit der Unterstützung des professionellen Mimen Gerhard Hönigl haben sich die Jugendlichen an die schöpferische Arbeit gewagt und die Planung für das Projekt begonnen.

Die produzierten Beiträge zeigen die oben ange-führten Inhalte weder stigmatisierend für die Be-troffenen, noch mit „erhobenem“ Zeigefinger auf die VerursacherInnen.

TeilnehmerInnen:Alexander Zulechner, Benjamin Körbel, Bernadett Stadler, Daniela Oswald, Dominik Schachenhofer, Eva-Maria Meyr, Katharina Bauer, Mario Kramoser

Nach einem einführenden Workshop haben sich die Jugendlichen mit Tabuthemen un-serer Gesellschaft auseinander gesetzt und eigene Erfahrungen zu Zivilcourage und Soli-darität eingebracht. In weiterer Folge wurden die YoungCaritas-T-shirtsprüche beleuchtet und analysiert. Gemeinsam mit einem jungen Fotografen erarbeiteten die jungen Menschen ein Konzept zu der Fotoausstellung, wie die Themen und die T-Shirt-Sprüche szenisch und ansprechend umgesetzt werden können. Als Team waren sie dann mit dem Fotografen unter-wegs, um geeignete Settings zu finden und Fotos zu machen bzw. auch nachzubearbeiten.

TeilnehmerInnen:Jaqueline Zach, Kurti Haas, Alexandra Lehotczky, Jennifer Stankovic, Jessica Jelen, Manuel Haman, Filip Vukovich

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Videos: http://www.youtube.com/user/CaritasSTP#p/a/u/0/GasOc67Bxb8http://www.youtube.com/user/CaritasSTP#p/a/u/1/_CntorQGJaM

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Page 28: 72 Stunden ohne Kompromiss 2010

Diözese Linz

Oberösterreich

Kontaktadresse : Maria HochholzerKapuzinerstraße 84, 4020 Linz | Tel.: 0732/ 76 10 33 [email protected]

http://www.72h.at/projektkarte-2/Map data © 2011 Google, Tele Atlas PPWK

Page 29: 72 Stunden ohne Kompromiss 2010

Im Zuge dieses 72-Stunden Projekts im Caritas-Integrationszentrum Paraplü in Steyr waren 20 bosnische und österreichische Jugendliche tätig. Nach einem intensiven Workshop zum Thema In-tegration wechselte die Gruppe von der Projek-tarbeit mitten zum Geschehen vor der Haustür: Donnerstag, 21.10., 19.30 war Lichtermeer, am Stadtplatz von Steyr. „Ich hoffe so, dass mei-ne beste Freundin auch zurückkommt!“, war Isi schwer beeindruckt von der Solidaritätskundge-bung. Die beste Freundin – eine Kosovarin – war mit ihrer Familie in den Sommerferien abgescho-ben worden.Kern des Projekts war eine öffentliche Aktion am Samstag von 10-14 Uhr am Stadtplatz: Kunst-installation, Info-Stand mit Unterschriftenliste und Coffee to help, um mit Interessierten und Passanten ins Gespräch zu kommen. Rund 100 Unterschriften konnten „Gegen Unrecht an Kin-dern“ gesammelt werden; beinah eben so viele Coffees to help wurden ausgeschenkt. Bosnier, Kroaten, Ukrainer, Schotten, Tschetschenen, Ungarn… unterhielten sich unversehens mit den Jugendlichen und untereinander, und binnen kurzer Zeit wurde Integration spürbar. Die un-

sichtbare, etwa 4m lange Folie, die den Stand begrenzte, wurde im Laufe des Vormittags im-mer bunter. Sie trägt nun zahlreiche Namen und Symbole, Blumen, Friedenstauben… Ebenso wie das bunte Kinderhaus, das von den Jüngsten bemalt wurde, wird diese „sichtbar gemachte In-tegration“ demnächst beim Integrationsfest im Museum Arbeitswelt wieder aufgestellt.

„72h ist ein cooles Projekt, um innerhalb kür-zester Zeit mit kleinen Schritten, die gesamt aber viel ausmachen, auch viel zu verändern“, sagt 72-Stunden Teilnehmerin Lisbeth (17).

Gespannt warteten wir auf den Bus, der uns zum unbekannten Projektort bringen sollte. Im Schloss Hartheim wurden wir schon erwar-tet wurden. Nach einer „Wissensauffrischung“ über die Geschichte von Hartheim, besuchten wir noch das Institut, wo Menschen mit Beein-trächtigung leben. Dort wurden wir in das Thema „Armut und Behinderung“ eingeführt. Wir mach-ten mit Schaufel, Rechen und Besen, gemeinsam mit Menschen mit Behinderung den Garten win-terfertig. Neben der Arbeit lachten wir viel mit ihnen, tauschten Erlebnisse aus, erfuhren mehr über ihr Leben und rissen auch Witze. Dabei be-eindruckten uns besonders ihre Offenheit, ihre Ehrlichkeit und ihr Sinn für Humor. Die nächsten beiden Tage wurden zur Erstellung einer Broschüre zum Thema des Projektes ver-wendet. Einerseits in einer literarischen Gruppe, die Texte und Gedichte zum Thema verfasste und auf der anderen Seite in einer bildnerische Grup-pe, die das Thema in Form von Drucken bear-beitete. Ergänzt wurde die Arbeit durch Besuche von verschiedenen Werkstätten des Instituts wo-bei der absolute Höhepunkt ein Erlebnis in der Zeichenwerkstatt war. Eine der beeinträchtigten

Personen hatte an diesem Tag Geburtstag. Als wir davon erfuhren, haben wir ganz spontan ge-fragt, ob wir „Happy Birthday“ singen dürften. Gesagt, getan und die Antwort lies nicht lang auf sich warten – „das war der schönste Geburtstag meines Lebens“ – was bei einigen SchülerInnen auch wässrige Augen zur Folge hatte.Allein dieses Erlebnis war es wert, an den 72 Stunden teilzunehmen!!! Es war das zweite, aber sicher nicht das letzte Mal, dass ich teilgenom-men habe.

SchülerInnen der 5.B (Stiftsgymnasium Wilhering); Mag. Max Haslauer (Klassenvorstand)

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Page 30: 72 Stunden ohne Kompromiss 2010

Im Caritas-Flüchtlingshaus Stadl-Paura arbei-teten Jugendliche der Katholischen Jugend Obe-rösterreich daran, den kleinen Hof des Hauses zu einer gemütlichen Ecke – einem „Plauderhof“ - gemeinsam mit den BewohnerInnen zu gestal-ten. Die Wände im Hof wurden gereinigt und neu gestrichen. Ein Teil davon wurde auch mit Graffitis verschönert. Mit kleinen Pflanzen wollten die jungen Leute den Hof so richtig „auf-peppen“. Es tat sich wahnsinnig viel, angefangen beim Telefonieren und dem Finden von Spon- sorInnen und UnterstützerInnen für das Projekt bis hin zu gemeinsamen Aktivitäten von den Ju-gendlichen und den BewohnerInnen. Am Sonntag gab es dann zum Abschluss eine Grillerei. „Gemeinsam mit den BewohnerInnen geht richtig viel weiter, viel schneller als wir dach-ten“, zeigte sich der 21jährige Amir begeistert.

Beeindruckt von der Zusammenarbeit zwischen den Jugendlichen und den BewohnerInnen des Flüchtlingshauses zeigte sich auch die Hausleite-rin: „Alle helfen zusammen und auch die Kinder der BewohnerInnen unseres Hauses sind hoch-motiviert. Eine tolle Aktion!“

Auf unsere Jugendgruppe, bestehend aus 3 starken Burschen und 9 motivierten Mädels, wartete in Pierbach, im wunderschönen Mühl-viertel, ein Projekt, welches wir wohl nie ver-gessen werden. Um 15 Uhr kamen wir alle am Palletihof an und wurden von der Hofbesitzerin herzlich empfangen. Da nur unsere Gruppenlei-terin wusste, was uns erwartete, waren wir schon sehr gespannt, welche Aufgabe wir nun zu lösen hatten.Als wir dann alle in der warmen Stube mit einer Tasse Tee saßen, klärte die freundliche Hofbe-sitzerin die Gruppe auf: „Eure Aufgabe für die nächsten 72h ist es, einen Reitplatz zu bauen.“ Schnell wurde uns bewusst, dass dieses Projekt kein Kinderspiel werden würde. Unsere große Motivation ließ sich jedoch weder von Natur-schutzbestimmungen, noch von der Tatsache bei Ö3 nach einem Bagger zu fragen, der auf einer Fläche von 20m*20m die Humusschicht ent-fernte, einschränken.

Die Mädels schleppten ca. 25m3 Holz aus dem dazugehörenden Wald, während die Burschen den Zaun bauten. Außerdem wurden von un-serem Organisationsteam 30m3 Hackschnitzel, eine Hackschnitzelmaschine und ein Traktor mit Kipper und Frontlader ausfindig gemacht. Wir ha-ben es nun geschafft, für und zum Teil gemein-sam mit psychosozialen Jugendliche einen tollen Reitplatz zu gestalten.

Dietinger Elisabeth, Kroner Christiane

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Page 31: 72 Stunden ohne Kompromiss 2010

Erzdiözese Salzburg

Salzburg

Kontaktadresse : Christoph SulzerKapitelplatz 6/3, 5020 Salzburg | Tel.: 0662/ 80 47 75 [email protected]

http://www.72h.at/projektkarte-2/Map data © 2011 Google, Tele Atlas PPWK

Page 32: 72 Stunden ohne Kompromiss 2010

Bereits Anfang Oktober hatte sich der österrei-chische Labyrinth-Künstler Gernot Candolini daran gemacht, das erste Labyrinth Europas in einem Krankenhaus zu planen und zu bauen. Nun war es fertig und das musste natürlich or-dentlich gefeiert werden!

Mit der Planung des Eröffnungsfestes wurde eine 72-Stunden-Gruppe beauftragt. Da gab’s viel zu tun für die 25 SchülerInnen des BORG Radstadt: eine schöne Dekoration, Programm, ein kleines Orchester, Buffet und ein Überdach mussten her. Sie liefen von Laden zu Laden und erbaten alles, was sie für das Fest benötigten.

Die LeiterInnen des Projekts bedankten sich herz-lich bei ihnen. „Es ist soviel von eurer Lebens- freude, euren Ideen, eurer Arbeit, eurer Zeit in dieses Projekt geflossen! Und es hat sich wirklich gelohnt!“

Die Stimmung war heiter und die SchülerInnen wa-ren erleichtert über den großen Erfolg des Festes. „In 200 Jahren werden sich die Menschen fragen, was haben sich die, die dieses Labyrinth erbaut haben, dabei gedacht? Und sie werden schmun-zeln und rätseln.“ so Elisabeth Sallinger von der Krankenhausseelsorge bei der Eröffnungsrede.

Christina Sturm und Eva Madl

„Ich bin quietsch vergnügt bei der Arbeit mit den Jugendlichen.“ erzählte Martin, ein stets fröhlicher Bewohner der Lebenshilfe in Schwarz-ach. Er und drei weitere geistig Beeinträchtigte packten zusammen mit 5 Schülerinnen beim Bau des neuen Kräuterbeets kräftig mit an.

Die 15 – 17jährigen zeigten großes Interesse am Zusammenleben mit den behinderten Menschen, denn sie arbeiteten nicht nur zusammen im Gar-ten, sondern kochten und kauften miteinander ein. Das Projekt geschah in Zusammenarbeit mit dem Verein Lebenshilfe, der vielen Menschen mit Behinderung Arbeit, Wohnung und Beschäfti-gung bietet.

Aus den Erzählungen der Jugendlichen hörte man heraus, dass sie sehr viel gelernt haben und von der Arbeit ebenfalls profitiert haben. „Ich wollte herausfinden wie es ist, sich längere Zeit mit Menschen mit Behinderungen zu beschäftigen und diese Erfahrung war ganz toll“, meinte die 16jährige Isabella aus Oberalm.

Viktoria Stücklberger und Max Schwarzenbacher

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Page 33: 72 Stunden ohne Kompromiss 2010

„Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist!“ - das war das Motto der sech-zehn Jugendlichen aus der Pfarre Maxglan. Sie zogen durch die Stadt Salzburg zu Plätzen, an denen Vertriebene und Verfolgte des National-sozialismus (Juden, Roma, …) lebten und deren letzte frei gewählte Wohnadresse durch Messing-Pflastersteine gekennzeichnet sind, auf denen ihr Name steht. Insgesamt gibt es in der Stadt Salz-burg ca. 95 dieser sogenannten „Stolpersteine“.Aufgabe der Maxglaner Jugendgruppe war es, eine jugendgerechte Audioguideführung zu er-arbeiten, d.h. geeignete Biographien der „Salz-burger Stolpersteine“ auszuwählen, diese als Hörspiel umzusetzen und sie anschließend im ORF-Landesstudio einzusprechen. Mit viel Eifer und Freude stürzten sich die motivierten Jugend-lichen in die Arbeit und meisterten diese kreativ und zur großen Zufriedenheit von den Projektlei-terInnen. „Ich schwör auf die Maxglaner Jugend! Die sind echt voll cool!!“ versichert Bertram schmunzelnd. Auch diese waren froh, bei diesem 72-Stunden-Projekt dabei zu sein. „Es war total interessant und wir haben viel über die NS-Zeit gelernt, aber wir waren alle sehr betroffen von den

Schicksalen dieser Menschen. Zwei Highlights im Projekt waren das Zeitzeugen-Gespräch mit Mar-ko Feingold, dem Präsidenten der Iraelitischen Kultusgemeinde Salzburg sowie die Aufnahme unserer Hörspiel-Texte im ORF Landesstudio“ erzählt Maria. Trotzdem ging es in der Gruppe ganz schön lustig zu „Wir wohnten während der 72 Stunden zusammen im Jugendhaus Emsburg. Gemeinsam statt einsam, ist unser Motto!“ lacht Joschi.Zusätzlich wurde dieses Projekt auch durchge-hend von einer Fernsehkamera begleitet, da es Teil einer Dokumentation über das Projekt „72 Stunden ohne Kompromiss“ ist. Download der Audioguide-Dateien: www.72h.at/projekt-525

Christina Sturm und Eva Madl

Im Rahmen von „72 Stunden ohne Kompromiss“ wurde wieder mal tüchtig angepackt, diesmal im Caritas-Dorf St. Anton in Bruck an der Glo-cknerstraße. Dort lebten die 22 Projektteilneh-merInnen zunächst einen Tag in den Wohngrup-pen der Menschen mit Behinderungen mit und sahen so aus nächster Nähe den Tagesablauf, die Schwierigkeiten aber auch die Freuden im Cari-tas-Dorf. In der verbleibenden Zeit hatte die 72h-Gruppe die Aufgabe, ihr neues Wissen unter die Menschen zu bringen und ein regionales Öffent-lichkeitsarbeitskonzept für St. Anton zu entwi-ckeln. Als Grundlage dafür wurde eine Befragung mit 240 TeilnehmerInnen  in den umliegenden Gemeinden durchgeführt  und ausgewertet. Die Jugendlichen luden die Befragten natürlich auch ein, dem Caritas-Dorf einen Besuch abzustatten. „Unser Ziel ist, dass gesehen wird, dass es was Gutes ist!“

Auch bei diesem Projekt bewiesen die 72h-Teil-nehmerInnen, dass sie gemeinsam Großartiges bewegen und mit dem kompromisslosen An- packen ein Stück Realität verändern können. Außerdem kam es durch das Mitleben und Mitar-beiten in St. Anton zu intensiven Kontakten mit Menschen mit Behinderungen, die für alle Betei-ligten eine große Bereicherung darstellten.

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Page 34: 72 Stunden ohne Kompromiss 2010

Diözese Graz-Seckau

Steiermark

Kontaktadresse : Wolfgang KubassaBischofplatz 4, III, 8010 Graz | Tel.: 0699/ 10 21 13 [email protected]

http://www.72h.at/projektkarte-2/Map data © 2011 Google, Tele Atlas PPWK

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„Das ist gar nicht so leicht, wie es ausschaut“, schnaufte Ricarda, als sie mit Seidenfarben ein Tuch bemalte. Ricarda gehört zur Jugendgrup-pe aus Graz-St. Veit, die 72 Stunden lang im Caritas Senioren- und Pflegewohnhaus Hitzen-dorf zu Besuch war. Die quirlige Gruppe, beste-hend aus zehn Mädchen und einem Burschen, gestaltete den Andachtsraum. „Die Wände sind aus Glas und da können alle durchsehen. Da gibt es keine Privatsphäre, wenn man Abschied neh-men will“, erklärte Simone. Am Samstag ist der Andachtsraum nicht wieder zu erkennen. Vor den Glaswänden hängen selbstbemalte Vorhänge und die unfreundlichen Neonröhren sind mit bunten Seidentüchern bedeckt.

Johanna Strohmeier

Am Abenteuerspielplatz von Fratz-Graz gab es ein besonderes Projekt: Die Jugendgruppe der Pfarre St. Peter und die muslimische Jugend bauten gemeinsam ein Baumhaus für die Kinder aus dem Bezirk Lend. Eine richtige „Baumvilla“ mit Terrasse und Ausguck, Tisch und Stühlen. Wenn 25 hochmotivierte Jugendliche gemeinsam mit ihren BetreuerInnen 72 Stunden lang ohne Kompromiss planen, hämmern, schrauben und sägen, dann geht was weiter! Wir gründeten auch die „Arbeitsgemeinschaft Katzenhaus“, die sich für das neue Heim des zugelaufenen Katers Toni zuständig erklärte, und nebenbei den Hasenstall winterfest machte. Das Verschönerungskomitee hat den Garten geräumt, Nüsse gesammelt, das Gras gekämmt, Hecken geschnitten und zwei Willkommensschilder gemalt.

Eine Gruppe kümmerte sich um die Verpflegung: 10 Pizzen wurden uns gespendet, Mengen an Steckerlbrot und Würstel und kiloweise Maroni haben wir vertilgt.

Am Samstag gab es dann ein großes Einwei-hungsfest. Wir sind sooo stolz auf unser neues Baumhaus, und die Kinder haben es sofort als neuen Mittelpunkt ihrer Spiele entdeckt. Es wird geputzt, bemalt, verziert, vermietet, erobert und verteidigt, geteilt und besetzt und es bildet die Brücke zwischen Buben und Mädchen, zwischen alt und jung und zwischen zwei Religionen.

Fritz Neuhold

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Ein Baumhaus für zwei Religionen 66 67

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In der Steiermark einzigartig war die Teilnahme der Lehrlingsgruppe der Firma Anton Paar unter der Begleitung von Gerhard Steinwender.

Unsere Aufgabe im Seniorenpflegewohnhaus Wies war es, Gänge und Räume zu renovieren und farblich neu zu gestalten. Wir waren mit vollen Einsatz und Begeisterung dabei. Am ersten sowie an den darauf folgenden Tagen machten wir uns daran, sämtliche Gänge und einen klei-nen Aufenthaltsbereich neu auszumalen. Die Arbeiten wurden sehr professionell und optisch sehr ansprechend durchgeführt. Ich glaube, wir können auf uns wirklich stolz sein. Es gab sehr spannende und interessante Begegnungen mit den BewohnerInnen. Die Verpflegung während der 3 Tage funktionierte hervorragend. Am drit-ten Tag fuhren wir dann nach dem Mittagessen zurück nach Graz um beim Abschlussfest dabei zu sein.

Der Hauptmotivationsgrund der Lehrlinge war, etwas Sinnvolles zu tun und anderen zu helfen, ohne zu fragen was bringt mir das, was hab ich davon.

Steinwender Gerhard, Fuchs Philipp

Wir nahmen heuer das erste Mal an der Veran-staltung „72 Stunden ohne Kompromiss“ teil. Unsere Gruppe bestand aus 17 Leuten. Zu Pro-jektstart bekamen wir unseren Auftrag für die nächsten 72h und wir versuchten ihn möglichst gut zu bewältigen.

Unser Thema war „Geben und Nehmen – Kreislauf des Gartens“. Wir fuhren dafür am 21.10.2010 nach St. Lamprecht. Dort angekommen wurden wir freundlich empfangen. Am Abend besuchten wir noch den Gottesdienst. Am 22.10.2010 be-gannen wir mit unserer Arbeit. Gemeinsam mit dem Arbeitslosenprojekt „Domenico“ mussten wir die Labyrinthwege und die ringsum gelegenen Beete jäten. In die Beete arbeiteten wir Humus – ein düngerartiges Mittel – ein.

Wir wurden mit sehr gutem Essen und guten Ge-tränken versorgt. Es war ein lustiges Erlebnis. Und wir glauben, dass es ab jetzt kein einziges „72h – Projekt“ mehr ohne uns geben wird.

Patricia Wolfsberger

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ht Geben und Nehmen - Kreislauf im Garten 68 69

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Diözese Innsbruck

Tirol

Kontaktadresse : Katrin AstnerRiedgasse 9, 6020 Innsbruck | Tel.: 0512/ 22 30 46 03 [email protected]

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Die Zuteilung der Aufgabe erschien uns anfäng-lich als eine leichte Aufgabe, die wir im großen Team leicht bewältigen könnten. Als wir aber zum ersten Mal den alten und absolut desolaten Kel-lerraum sahen, schauten wir uns einmal mit groß-en ratlosen Augen an. Wir setzten uns, nachdem wir uns vom anfäng-lichen Schreck erholt hatten, zusammen und planten die Vorgangsweise. Zunächst mussten wir Materialien organisieren. Wir starteten eine Durchsage über Ö3 und fragten die Schwester Oberin um etwas Geld und die notwendigsten Materialien. Drei unserer Jungs entrümpelten den Kellerraum und schrammten die Unebenheiten der Betonwand gerade, während zwei sich auf den Weg machten um Rigipsplatten, Bodenplat-ten, Farbe usw. zu organisierten. Die Firma Würth Hochenburger kam uns freundlicherweise extrem entgegen.Am zweiten und dritten Tag stand dann Arbeit unter Volldampf auf dem Programm: bis zur letz-ten Sekunde waren wir beschäftigt um dann mit Ablauf der 72 Stunden den neu gestalteten Kel-lerraum der gartentherapeutischen Gruppe über-geben zu können.

Wir waren mächtig stolz auf unsere Arbeit. Echt cool, was in gemeinschaftlicher Arbeit in so kur-zer Zeit zu schaffen ist. Die glänzenden Augen der Gartengruppe, die sofort den Raum mit groß-er Freude und Dankbarkeit übernahm, ließen alle Mühen der letzten Stunden in den Hintergrund rücken. Es war ein extremes Erlebnis, das uns handwerklich, organisatorisch und vom Einsatz her gänzlich forderte. Letztlich freuten wir uns mit den Schwestern, die noch ein kleines Ein-weihungsfest organisierten, und mit den Men-schen mit mehr oder weniger kognitiver Beein-trächtigung, über den feinen, neuen Arbeits- und Aufenthaltsraum. Vielen Dank auch den Organi-satorInnen der 72 Stunden ohne Kompromiss - Aktion, die uns diese Erfahrung ermöglichten.

Theresa, Carina, Eva, Kathrin, Katharina, Stefanie, Elias, Robert, Martin, David F., David A., Patrick - alle SchülerInnen der 7a Klasse/PORG Volders

Für das Projekt „Hühnerstall“ der Jugendaktion „72h ohne Kompromiss“ meldeten sich 6 flei-ßige Jugendliche der Polytechnischen Schule Zell am Ziller mit ihrem Gruppenleiter Johannes. Sie rückten am Freitagmorgen mit Schlafsack und leichtem Gepäck an und stürzten sich gemeinsam mit Hausmeister Peter, der als Baumeister agier-te, in die Arbeit. Stück für Stück - auch unter den neugierigen und kritischen Augen mancher Heim-bewohnerInnen - nahm der Rohbau immer mehr Gestalt an. Sägen, Hämmern, Schrauben und Dämmen ließen die herrschende Kälte vergessen. Abends wurde zusammen mit den Heimbewoh-nerInnen „gewattet“ bzw. „Mensch ärgere dich nicht“ gespielt und so ergab sich ein geselliger Abend von jung und alt.

Der Einsatz von Fabian, Simon, Paul, Raphael, Patrik, Lukas, Johannes und Robert machte es möglich, dass nun ein Hühnerstall mit Gehege für das Altenwohnheim zur Verfügung steht, der eine wichtige Bereicherung im Alltag des Heimes darstellt.

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er Hühnerstall für das Altenwohnheim 72 73

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Eine kleine Gruppe der 7a Klasse des PORG Vol-ders, ca. 6-8 SchülerInnen, sollten den Kräuter-garten der PSP Absam für den Winter vorberei-ten und einige Beete für die Neuanpflanzung im Frühjahr gestalten und bearbeiten. So trafen sich am ersten Tag Teresa, Elpida, Damiana, Michael, Nikolaus und Thomas. Nach einer kurzen Ein-weisung und Arbeitseinteilung machten wir uns sogleich an die Arbeit und begannen zunächst mit der Entfernung des Unkrautes. Mit jedem Schubkarren voller Unkraut stieg die Freude und der Stolz über die vollbrachte Leistung im Garten. Nach der Unkrautentfernung stand das Setzen von neuen Sträuchern und das Zusammenbinden bestehender Sträucher am Programm. Das Schöne unserer Gartenarbeit war, dass man sogleich das Ergebnis sah. Die Arbeit im Freien wurde durch das schöne Wetter und der ange-nehmen Herbstsonne erleichtert. Die Bergkulisse des Karwendels im Norden und der Blick auf die Stadt Hall machten die Arbeit im Freien zu einem besonderen Erlebnis.

Am Nachmittag wurde uns die Arbeit des PSP Absam erklärt und gezeigt. Die Arbeit ermöglich-te uns einen Einblick in die Arbeit eines kleinen Sozialvereines, der von engagierten Menschen geführt wird. Im eigenen PSP - Shop bestaunten wir die Produkte, die von den KlientInnen des PSP - Gartenteams erzeugt werden. Neben Kräu-terteemischungen, Likören und Säften werden in der Werkstätte auch handwerkliche Produkte erzeugt und im Shop und bei verschiedenen Anlässen verkauft. Jeder von uns bekam eine Teemischung geschenkt. Am Ende der 72 Stun-den schauten wir stolz auf unsere Arbeit im Gar-ten zurück. Danke für die Organisation, danke für die herzliche Begleitung durch den PSP Absam.

Theresa, Carina, Eva, Kathrin, Katharina, Stefanie, Elias, Robert, Martin, David F., David A., Patrick - alle SchülerInnen der 7a Klasse/PORG Volders

Unter dem Begriff Asylheim können sich die mei-sten Jugendlichen wahrscheinlich nicht viel vor-stellen, begegnet man den BewohnerInnen dieser Einrichtungen doch oftmals mit Misstrauen. Um uns vom Gegenteil zu überzeugen, fuhren wir, 5 SchülerInnen und StudentInnen aus Innsbruck am Donnerstag nach Mötz. Jegliche Ängste, die wir gehabt haben mögen, wurden anfänglichen Sprachbarrieren zum Trotz komplett zunichte ge-macht, als wir sahen, mit welcher selbstverständ-lichen Gastfreundschaft wir von den 30 Asylwer-berInnen empfangen wurden.

Als nächstes kam die Arbeit: Wände, Fensterbän-ke und Türstöcke wurden neu bemalt, Steckdo-sen an ihre rechtmäßigen Plätze verbannt, und auch die Bäder erstrahlten in neuem Glanz. Um unser aller harte Arbeit zu belohnen, schafften wir es, am Samstag einen kleinen Ausflug zum Stift Stams zu organisieren, ein Angebot, das von allen freudig angenommen wurde.

Wir hoffen durch diese Aktion nicht nur uns, son-dern auch den AsylwerberInnen in Mötz ein Lä-cheln ins Gesicht gezaubert zu haben und freuen uns schon auf nächstes Jahr!

Alexander E.

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am Arbeit im Kräutergarten des PSP 74 75

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Diözese Feldkirch

Vorarlberg

Kontaktadresse : Nadin SennMontfortstraße 88, 6840 Götzis | Tel.: 0664/ 64 69 [email protected]

http://www.72h.at/projektkarte-2/Map data © 2011 Google, Tele Atlas PPWK

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Mitten in Lustenau waren Jugendliche der KJ Kirchdorf damit beschäftigt, ein circa 150 m² großes, verwildertes Stück Garten zu roden und fünf Wildobstbäume und 15 Beerensträucher zu setzten. So entstand im Laufe des Pro-jektes ein natürlicher Wald inmitten von Luste-nau. Wie im echten Wald besteht dieser aus drei Schichten (Gestrüpp, Sträucher, Bäume) deren Früchte alle essbar sind. Der natürliche Wald wurde als Permakultur Gemeinschaftsgar-ten angelegt.

Unterstützt wurden sie von Jugendlichen der Dornbirner Jugendwerkstätte. Für beide war es eine Möglichkeit, sich gegenseitig kennenzuler-nen. Den Jugendlichen machte es sehr viel Spaß, im Garten zu buddeln und zu graben, obwohl der Boden voller Steine war und schon etwas gefroren.

Trotz der Kälte gingen die Jugendlichen motiviert an die Arbeit und nachdem ihr gewünschtes Lied auf Ö3 gespielt wurde, hat ihnen die Arbeit noch mehr Spaß gemacht.

Olivia Weber und Daniel Furxer

In Hohenems machten sich neun engagierte Mädchen der 6a des BORG Egg für das „Senecu-ra Sozialzentrum“ die Hände ordentlich schmut-zig. Ihre Aufgabe war, einen Tastweg aus natür-lichen Materialen wie verschieden große Steine, Holzschnitzel etc. für Jung und Alt zu schaffen.

Dafür hoben sie eine 4,3 Meter lange, 30 Zen-timeter tiefe und 85 Zentimeter breite Grube aus, um sie danach mit einem Fließ und Kies zu füllen, um einen perfekten Untergrund für das Projekt zu gewährleisten. Mit der ausgehobenen Erde wurde außerdem eine Matschgrube für die Kinder zum Spielen und Herumtollen angelegt.

Zusätzlich wurden Tast- und Klangelemente aus Holz neben dem Erlebnispfad installiert, um aus der ganzen Sache auch noch ein Erlebnis für die anderen Sinne zu kreieren. Über dieses Projekt werden sich hoffentlich noch viele weitere Gene-rationen freuen.

Suma Oswald und Julian Mark

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Das Flüchtlingshaus „Maria Rast“ in Schruns im Montafon wurde ebenfalls von unseren fleißigen Freiwilligen renoviert.

Der Deutsch-Raum bekam einen neuen Anstrich um das Lernen angenehmer zu gestalten. Au-ßerdem wurden die alten Spuren des ehema-ligen Krankenhauses beseitigt. Auch das Spiel-zimmer strahlt in neuem Weiß. Unter anderem wurden auch die Außenanlage und Terrasse des Hauses auf Vordermann gebracht und schauen jetzt wesentlich einladender und herzlicher aus. Die Bänke im Garten wurden abgeschliffen und neu lackiert, die Pflanzen auf dem Balkon wur-den erneuert und der Pavillon, welcher komplett verwachsen war, ist jetzt wieder sichtbar und her-gerichtet.

Uns allen hat die Zusammenarbeit zwischen den Freiwilligen und den BewohnerInnen des Hauses am meisten begeistert, da es ein Treffen der ver-schiedensten Nationen und Religionen war.

Aufgrund der Konflikte der letzten Jahre zwischen Kolumbien und Ecuador beschloss der Künstler Ortiz Danilo eine Friedensstatue aus ehemaligen Kriegswaffen, welche eingeschmolzen wurden, zu kreieren. Die Form der Statue erinnert an einen alten 14-Meter hohen Jagdbogen welcher über die Hälfte im Boden eingegraben ist. Auf dem Monument soll in unzähligen Sprachen und Dia-lekten der Satz: „Möge Frieden auf Erden sein“ übersetzt und in Metall gegossen werden. Dabei braucht er Unterstützung von unseren freiwilligen HelferInnen, um seine Botschaft in verschiedene Sprachen zu übersetzten und in Wachsbuchsta-ben zu fassen.

Einige HelferInnen richteten extra eine Gruppe auf Facebook ein, um zahlreiche Übersetzungen der Botschaft zu erlangen.

Schlussendlich wird die Statue ein Friedensge-schenk an die benachbarte Regierung um die Konflikte so schnell wie möglich zu beseitigen.

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Erzdiözese Wien

Wien

Kontaktadresse : Nicole van der KlaauwStephansplatz 6/6.620, A-1010 Wien | T el.: 43 1 51552 [email protected]

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Fünf Mädchen aus der Höheren Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe (1100 Wien) haben in 72 Stunden eine körperliche Höchstleistung er-bracht. Ein 40 Meter langer Weg wurde mit ge-sponserten Platten der Firma KLE-Bau rollstuhl-gerecht verlegt.

Obwohl es morgendlich frostig war, ist allen bald heiß geworden. Gemeinsam mit den Bewohne-rInnen haben die Schülerinnen in einer Scheib-truhe Kies und 300 Bodenplatten à 15kg von den Paletten 50 Meter durch den Garten gekarrt. Dann jede einzelne Platte in das vorher geglättete Kiesbett sachte hinein gehoben und darauf ge-achtet, dass die Fugenbreite immer gleichmäßig eingehalten wurde.

Jetzt strahlen alle BewohnerInnen über den neu-en Weg zum Transportbus und brauchen keine Angst mehr vor Stürzen zu haben. Manfred hat dazu gemeint: „Jetzt kann ich wieder super Schnee schaufeln!“

Johannes Hofer MBA

Dies ist natürlich nur eine winzige Auswahl aus der Vielzahl großartiger Projekte, die wir in der Erzdiözese Wien durchgeführt haben. Hier fin-dest du noch viel mehr:

Fotos, Videos, Radiobeiträge, Zeitungsartikel – umfassende Dokumentation der 72 Stunden in der Erzdiözese Wien zum Nachlesen, -schauen und -hören unter » http://wien.kjweb.at/berichterstattung-72h

Reportagen zu den Projekten „Weiberwirt-schaft“, „Jüdischer Friedhof Hollabrunn“ und „Blinder Fleck am Arbeitsmarkt“ im Sonderteil zu 72 Stunden in der connectU-Ausgabe 04/10 „Mut tut gut“ mit Schwerpunkt Zivilcourage zum Durchblättern, Downloaden und Nachlesen unter » http://wien.kjweb.at/connectu/

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Sechs Jugendliche erhielten die Aufgabe, 1.000 Kilo Lebensmittel für das Projekt Le+O der Caritas zu sammeln. Die Übergabe der Aufgabe erfolgte am Donnerstag, 21.10.2010, im Lager von Le+O im 21. Bezirk. Die TeilnehmerInnen erhielten eine Führung durch das Lager und eine Erklärung der Arbeitsweise dieser Initiative. Le+O steht für Lebensmittel und Orientierung – gespendete Lebensmittel werden über ein Netz beteiligter Pfarren an Menschen in Not ausgegeben.

Die SchülerInnen sammelten in zwei Super- märkten: am Freitag, 22.10., im Merkurmarkt Geblergasse und am Samstag, 23.10. im SPAR in der Wilhelminenstraße. Dabei wurden KundInnen angesprochen und gebeten, ein Produkt aus einer Liste haltbarer Lebensmittel für die Caritas mit einzukaufen. Nachdem die anfängliche Schüch-ternheit überwunden war, begann die Sache sehr gut zu laufen und die sechs Jugendlichen ließen sich auch von manchen Ablehnungen nicht aus dem Konzept bringen – insgesamt machte die Sammlung allen großen Spaß und auch die Rück-meldungen der angesprochenen EinkäuferInnen waren um allergrößten Teil sehr positiv.

Am Sonntag, 24.10., wurden die gesammelten Lebensmittel dann im Lager sortiert und ge-wogen. Insgesamt kamen über 600 Kilogramm zusammen – und sowohl die Jugendlichen als auch die Verantwortlichen von Le+O waren sehr zufrieden mit dem Ergebnis!

Martin Saboi

72 Stunden lang hat ein Team aus 18 Jugend-lichen der BHAK Wien 11, 4 BetreuerInnen und 5 ProjektleiterInnen im Seminar für kirchliche Berufe einen Flashmob zum Thema Armut orga-nisiert und auf dem Stephansplatz durchgeführt.

– Stunde 1–7: Einführung in das Thema Armut: um 1 €/Person ein 3-gängiges Menü kochen

– 19 –26: Bewerben über Facebook und Home-pages, Telefonate mit Promis, Plakate und Banner malen, Flyer herstellen

– 27–30: Jugendliche in Müllmode bei Moden-schau auf Mariahilferstraße

– 44–45: Megafon-Probe, Löffel einpacken, los-fahren

– Minute 2701: DER FLASHMOB! Über 100 MitschreierInnen inkl. Dompfarrer Toni Faber, begleitet u.a. vom ORF

– 46–53: Videos schneiden, Zeitungsberichte und Emails schreiben, Schaukasten gestalten

– 54: Zeit zum Danksagen und Bitten vor Gott – 54–65: Gemeinsames Feiern und Chillen – 66–69½: Aufräumen und Reflexion – 69 ½: Wir sind im Fernsehen! – 70–72: Es ist vollbracht! Es war eine tolle Zeit

mit allen, denen wir in diesen 72 Stunden be-gegnet sind!

Magdalena Ganster

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ienAktion 1.000 Kilo

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