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74434www.concept-ophthalmologie.de

Ausgabe 6-2012 Fachmagazin für Augenärztinnen und Augenärzte

Retina Spezial Vitreoretinale Grenzfläche

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306 / 2012Concept Ophthalmologie

editorial

Die Praxisgebühr ist tot – es lebe die Praxisgebühr!

Prof. Dr. med. Fritz [email protected]

der Kostenerstattung hin zum Sachleistungsprinzip. Für unsere Praxen bedeutet dieser Schritt eine große Erleichterung. Er ist jedoch symptomatisch für ein grundsätzliches Leiden unserer sozialen Kranken-versicherung und für die mangelnde Wahrhaftigkeit unseres Gesundheitsministeriums. Offensichtlich haben Wahlgeschenke Vorrang!

Noch vor einem Vierteljahr standen wir Ärzte in erfreulicher Solidarität vor einem großen Streik. Dieser ist mit einem Trostpflästerchen abgewehrt worden. Unsere Standesvertreter haben jedoch be-tont, das eigentliche Ziel sei nicht erreicht worden, man habe den Streik nur ausgesetzt und werde wei-ter kämpfen. Diesen Kampf sollten wir aufmerksam verfolgen und ggf. mit erneuter Solidarität unterstüt-zen. Ohne eine wirklich leistungsorientierte Vergü-tung hat unsere Tätigkeit keine Zukunft, der Nach-wuchs wird uns verloren gehen. Letztlich geht kein Weg an der Kostenerstattung vorbei. Ich fühle mich auch nicht durch die Aussage von Kollegen Leon-hard Hansen in seinem Interview vom 11. Oktober 2012 in der Zeit repräsentiert, die Ärzte würden auf hohem Niveau grundlos meckern und streiken. Die konservativen Augenärzte kann er damit jedenfalls nicht gemeint haben.

Lassen Sie uns die Freude an unserem schönen Be-ruf verteidigen und gute Aussichten auch für kom-mende Generationen von Augenärzten erhalten!In diesem Sinne grüßt Sie herzlich,

Verehrte Kolleginnen, liebe Kollegen!

Eigentlich sollten wir über diese Entscheidung ju-beln: Schluss mit Ärger, Diskussionen mit Patienten, Dokumentationsaufwand und immer wieder mit Verlusten. Doch alles hat wie immer zwei Seiten. Die Praxisgebühr hatte die Patienten an ihre Mit-verantwortung erinnert, unnötige Inanspruchnahme reduziert und den Krankenkassen viel Geld in ihre Kassen gespült. Nun haben sie zu viel davon. Daher soll jetzt diese Gebühr abgeschafft und sollen gar Bo-nuszahlungen eingeführt werden. Darin sind sich die Kassen mit dem Gesundheitsminister einig, schließ-lich bringt das beiden einen Imagegewinn. Auf die Idee, mit diesem gigantischen Überschuss endlich die ärztlichen Leistungen adäquat zu vergüten, kom-men sie beide nicht. Das Argument, die Praxisgebühr habe ihre steuernde Wirkung verfehlt, wird mit der nicht gesunkenen Inanspruchnahme der Ärzte be-legt. Doch wer kann bewerten, wie die Inanspruch-nahme ohne die Praxisgebühr ausgefallen wäre? Wer kann die Rahmenbedingungen über diese Jahre vor und nach der Einführung in ihren Auswirkungen adäquat abschätzen? Jeder, der Menschenkenntnis und Beobachtungsgabe besitzt, weiß, wie diese Zu-zahlung zum Nachdenken geführt hat, ob ein Arzt-besuch wirklich erforderlich ist oder ein Schnupfen auch mit Hausmitteln abklingt! Befindlichkeitsstö-rungen brauchen nicht immer gleich einen Arzt. Für Benachteiligte gab es ja reichlich Befreiungen.

Die Praxisgebühr, bei uns nur Kassengebühr ge-nannt, war ein allererster zaghafter Schritt weg vom Sachleistungsprinzip. Natürlich hätte das Inkasso nicht uns Ärzten aufgehalst, sondern von den Kas-sen übernommen werden sollen, den einzigen Nutz-nießern, mit Wertmarken für ihre Mitglieder leicht zu realisieren. Nun geht es wieder zurück, weg von

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506 / 2012Concept Ophthalmologie

perspektiven

10 Neues Frauen-Netzwerk Gründungstreffen: „Die Augenchirurginnen“ wollen Erfahrungsaustausch und Weiterbildung

32 Patientenhandout AMD Pilotprojekt: AMD-Netz bietet Ärzten individualisierbare Infos für ihre Patienten

ophthalmologie aktuell

13 Editorial PD Dr. med. Anja Liekfeld 14 Makuläre Drusen Neue Erkenntnisse zu den verschiedenen Formen 16 Uveitis-Diagnose Vorteile der Indocyaningrün- Angiographie

retina spezial

21 Editorial Prof. Dr. med. Albert J. Augustin 22 AMD-Prophylaxe Teil 3 der Serie: Mechanismen entzündlicher Prozesse

25 Vitreoretinale Grenzfläche OCT bringt bisher nicht sichtbare Befunde zu Tage, die Konsequenzen erfordern

ophthalmologie aktuell

16 Indocyaningrün-Angiographie bei Uveitis

Bei einer primären Entzündung der Choriokapillaris als Ursache einer Sehverschlechterung ist im Frühstadium eine Diagnose häufig schwierig. Es zeigen sich nicht immer am Fundus die früher namensgebenden „white dots“. Gerade der Erkrankungsbeginn bedeutet oft eine diagnostische Herausforderung. Doch woher weiß man, dass die Störung bei einer solchen Erkrankung in der Choriokapillaris liegt und nicht beispielsweise in der Choroidea? Welche Konsequenzen hat dies für die Diagnose und damit eine eventuelle weitere systemische Abklärung und Therapie? Warum ist dies mit der Indocyaningrün-Angiographie (ICG-Angiographie) darstellbar, mit der Fluorescein-Angiographie (FL-Angiographie) hingegen nicht?

CONCEPT zukunft

27 SEO vs. Usability Ist Google der bessere Mensch?

29 Mitarbeiter managen Instrumente moderner Personalführung nutzen

31 Geld anlegen – aber richtig Serie für Privatanleger

medizin

34 Trockenes Auge Neu in der Diagnostik trockener Augen: die Ermittlung der Tränenfilmosmolarität

kontaktologie

42 Multifokale Kontaktlinsen Aktuelle Marktübersicht

standards

03 Editorial Prof. Dr. med. Fritz Dannheim

06 News

12 Impressum

37 Update Aus den Unternehmen

45 Marktplatz Marktübersicht Diagnosetechnologien Firmen und Produkte Kleinanzeigen

Koje

tinsk

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news menschen + meldungen

06 / 2012Concept Ophthalmologie

Young Investigator Award

Für junge WissenschaftlerIm Frühjahr 2012 rief Carl Zeiss Vision ge-meinsam mit der Carl Zeiss Meditec AG den Young Investigator Award on Ophthalmic Re-search ins Leben. Der Preis zielt auf junge For-scher und Wissenschaftler am Anfang ihrer wissenschaftlichen Karriere ab. Nun steht der erste Gewinner fest. Ein unabhängiges, exter-nes Gutachtergremium aus der EU und den USA hat Juan Tabernero, PhD von der Uni in Murcia, Spanien (Labor Prof. Pablo Artal), zum Preisträger bestimmt. Die Award-Verleihung erfolgte auf der EVER Konferenz am 11.10.12 in Nizza. (Carl Zeiss)

DOG-Kongress

Mehr als 4100 TeilnehmerZum 110. Kongress der Deutschen Ophthal-mologischen Gesellschaft (DOG), der vom 20. bis 23.09.2012 in Berlin stattfand, kamen mehr als 4100 Teilnehmer. Unter dem Motto „Eine Augenheilkunde“ diskutierten Augenärzte aus 51 Ländern neue Erkenntnisse aus Diagnostik und Therapie sowie über standespolitische Themen. Neben Highlights wie dem Vortrag von Gesundheitsminister Daniel Bahr interes-sierte vor allem das vielfältige fachliche Ange-bot mit zahlreichen renommierten Referenten. Dem Motto des Kongresses folgend, rief DOG-Präsident Prof. Dr. Klaus-Peter Steuhl in seiner Eröffnungsrede zur Geschlossenheit auf: „Wir müssen mit einer Stimme sprechen, um die An-liegen unseres Faches erfolgreich nach außen zu vertreten.“ Die Programmgestaltung des Kongresses spie-gelte diesen gesamtheitlichen Ansatz wider. Für operierende Augenärzte etwa waren die ophthalmochirurgischen Updates konzipiert. Darin wurden aus den Bereichen Glaukom-, Hornhaut-, Katarakt- und refraktive Chirurgie sowie Netzhautchirurgie operative Vorgehens-weisen interaktiv mit den Zuhörern bespro-chen. Auch am Consilium diagnosticum und am Consilium therapeuticum konnten sich Zuhörer aktiv beteiligen. Das Symposium zur Vereinbar-keit von Forschung und Familie stand im Zei-chen des wissenschaftlichen Nachwuchses. Auch die Veranstaltungsreihe „Pizza with a Prof“ richtete sich an interessierte Nachwuchs-ärzte. Während des Kongresses wurde die deutschen Abteilung des europäischen Young Investigator Network „Inflammatory Diseases of the Ocular Surface“ gegründet. Zu den wis-senschaftlichen Highlights zählten neben der Stammzellforschung die Keynote Lectures von Elke Lütjen-Drecoll (Erlangen) und Sohan Singh Hayreh (Iowa City), Jerry Niederkorn (Dallas) und Eberhard Zrenner (Tübingen). (Quelle: DOG)

Diagnosetechnik

Gute GebrauchsanweisungAuf der Jahrestagung des Fachverbandes te-kom im Oktober 2012 in Wiesbaden erhielt Oculus Optikgeräte den tekom-Dokupreis 2012. Damit zeichnet der Fachverband für Technische Kommunikation besonders gute Gebrauchs- und Betriebsanleitungen und Online-Hilfen aus. Die Gebrauchsanweisung zum Tonometer/Pachymeter Corvis ST erreichte die Gesamtno-te von 1,8. Vorausgegangen war eine mehrwö-chige Prüfung durch eine unabhängige Jury. Die Gutachter lobten die Texte, Übersichtlich-keit und Gliederung der Gebrauchsanweisung Das Foto zeigt Elke Halstenberg aus der Abtei-lung Technische Dokumentation während der Preisverleihung. (Oculus)

Ausschreibung

Um Dr. Georg-Preis bewerbenBei der nächsten Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte (RWA) im Februar 2013 in Bochum soll erneut der Dr. Georg-Preis verliehen werden. Dr. Fritz Georg (1913-2001) gründete die „Dr. Georg-Blinden-stiftung”, die neben zahlreichen Blindenverei-nen und Blindenschulen u.a. auch den RWA begünstigt. Dieser soll alle zwei Jahre aus den Erträgen des Stiftungsvermögens den Preis in Höhe von 10.000 Euro für Verdienste auf dem Gebiet der Operationen im Bereich der Augen-heilkunde an einen Augenarzt einschließlich Ärzte im Praktikum und der Weiterbildung ver-geben. Da dieser Preis zur Förderung des Nach-wuchses und auch für niedergelassene Ärzte gedacht ist, sind Leiter von Universitätskli-niken und Hauptabteilungen sowie habilitierte Oberärzte dieser Einrichtungen ausgenommen. Bewerber können auch von Dritten vorgeschla-gen werden. Bewerbungen können bis zum 23.11.2012 beim Schriftführer des Vereins, PD Dr. Patrick Berg, Hans-Sachs-Straße 14 in 59227 Ahlen, eingereicht werden. (RWA)

Fortbildung

3. Sylter WochenendseminarOrthoptistinnen und Augenärzte mit Interesse an Kinderophthalmologie und Strabologie sind zum 3. Sylter Wochenendseminar vom 8.-10.02. 2013 in Westerland/Sylt eingeladen. Die drei konstanten und charakteristischen Schwer-punkte sind konservative Augenheilkunde in der Praxis, Kinderophthalmologie und Strabologie. Kinderophthalmologische Themen stehen im Fokus: das „rote Auge“ im Kindesalter (Refe-rentin PD Dr. E. Messmer, München) und Low-Vision im Kindesalter (Dr. Schaperdoth-Gerlings, Essen). Die Referate beginnen am 9.2.2013 ab 10.00 Uhr. Freitagabend und Sonntag sind frei für Diskussionen und zum „Wind um die Nase wehen lassen“. Bei der ÄK Schleswig-Holstein sind 7 CME-Fortbildungspunkte beantragt. An-meldungen bis 28.01.2013 an [email protected] oder per Fax: 06173/998 9698. Ho-telbuchungen direkt im Hotel Stadt Hamburg unter der Tel. 04651/8580 (Fax 858220), Stich-wort: Sylter Wochenend Seminar. (df)

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news menschen + meldungen

06 / 2012Concept Ophthalmologie

Tombola-Erlös

Für „Die Kinder von Bab Sahra“Auf dem Bach Optic Golfturnier, das am 4. Au-gust 2012 anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Unternehmens als GmbH ausgetragen wur-de, kamen bei einer Charity-Tombola Erlöse von 2.000 Euro zusammen. Das Geld, durch Bach Op-tic aufgestockt auf 2.500 Euro, geht an die Akti-on „Die Kinder von Bab Sahra“ von Hilmar Bus-sacker. Der Chefredakteur der Fachzeitschrift „die Kontaktlinse“ nahm den Spendenscheck kürzlich in Frankfurt entgegen. Überreicht wur-de er von Karin Pintore, Vertriebsleiterin des Kölner Großhändlers. Bussacker arbeitet derzeit an der Einrichtung weiterer Sehzentren in der Sahara-Region Marokkos und freute sich über die Unterstützung. (Bach Optic)

Pharma-Oscar

Rekord weiter ausgebautLucentis ist zum sechsten Mal in Folge als „In-novativstes Arzneimittel“ der Augenheilkunde geehrt worde. „Damit haben wir das halbe Dutzend vollgemacht – und unsere Position als Rekordmeister weiter ausgebaut“, sagte Susan-ne Kohout (Foto), Leiterin des Geschäftsbereichs Augenheilkunde bei Novartis Pharma über die erneute Auszeichnung. Dieser ging eine bun-desweite Befragung bei über 150 Augenärzten voraus. Der Preis wurde im Deutschen Museum in München verliehen. Novartis war mit ins-gesamt vier Auszeichnungen einer der großen Gewinner des Abends. So wurden auch Afinitor (Wirkstoff Everolimus) aus der Onkologie und Gi-lenya (Wirkstoff Fingolimod) aus der Neurologie als „Innovativste Produkte des Jahres 2012“ in ihren Bereichen geehrt. In der Neurologie be-stätigte das Unternehmen die Auszeichnung der „Goldenen Tablette“ aus dem Vorjahr. Zum zwei-ten Mal in Folge wählten die Neurologen das Unternehmen auf Platz 1. (Novartis Pharma)

Geschäftsführerwechsel

M. Lansu folgt F. KlemmMark Lansu ist neuer Geschäftsführer der Ocu-lentis GmbH in Berlin. Am 31.10.12 verabschie-dete sich der Gründer und Geschäftsführer des Unternehmens (vormals Acrimed GmbH), Dr. Frank Klemm, in den Ruhestand. Sein Nachfol-ger will die erfolgreiche Arbeit des Vorgängers, der das Unternehmen 17 Jahre leitete, fortfüh-ren. Lansu kennt die internationale Ophthalmo-logie sehr genau. Nach seinem MBA-Studium an der University of Rochester (USA) hat er in Japan, den USA, Lateinamerika und Europa gelebt und gearbeitet. (Oculentis)

Ruhestand

H. Fern verabschiedetDas weltweit tätige Kontaktlinsenunterneh-men CooperVision hat nach rund 30 Jahren seinen Key Account Manager Hans Fern in den Vorruhestand verabschiedet. Seit 1983 unter-stützte er das Unternehmen und hatte im Laufe der Jahre unterschiedliche Positionen inne. Somit konnte er auf einen breiten Erfahrungs-schatz zurückgreifen. Geschäftsführer Volker Lindner bedauert den Weggang seines hoch geschätzten Mitarbeiters. Er habe einen maß-geblichen Beitrag zum erfolgreichen Aufbau von Occular Sciences und CooperVision in der D-A-CH Region geleistet. Das Unternehmen hat zu Beginn des Jahres seine Verkaufsgebiete für Deutschland neu strukturiert, um dadurch eine verbesserte Vorort-Kundenbetreuung zu gewährleisten. (CooperVision)

Fortbildungs-Nachmittag

Zu Gast bei ArtemisMitte September versammelten sich etwa 250 Augenärzte auf dem ophthalmo-chirurgischen Symposium der Artemis Augenklinik Frankfurt, für die dieser Nachmittag inzwischen ein fester Termin im Kalender geworden ist. Bereits zum 14. Mal luden die Gastgeber zum Erfahrungs-austausch und zu regen Diskussionen unter Kollegen ein. In diesem Jahr lag der Schwer-punkt auf der Diagnose und Behandlung von Netzhauterkrankungen sowie auf Trends der Refraktiven Chirurgie. Auf dem Programm stan-den praxisrelevante Fallbeispiele, neueste Stu-dienergebnisse sowie zahlreiche kommentierte Videodemonstrationen, dargeboten von Ärzten der Artemis-Kliniken, Dr. Katja Siebrasse (Wies-baden) und Dr. Steffen Hörle (Dillenburg), sowie den Referenten Prof. Dr. Peter Walter (Aachen), Prof. Dr. Peter Szurmann (Sulzbach) und Dr. Wal-ter Sekundo (Marburg). Die Gäste schätzten vor allem die familiäre Atmosphäre, die zum Aus-tausch unter Kollegen einlud. (Artemis Augenklinik)

Umzug

Neue Adresse in DüsseldorfMehr Platz für die stetig wachsende Zahl der Mitarbeiter, großflächigere Lagerkapazitäten, ein Showroom vor Ort, das waren die Gründe für den Umzug von Kowa Optimed Deutsch-land. Seit dem 1.10.2012 ist das Unternehmen auf der Bendemannstraße 9 in 40210 Düssel-dorf sowie unter der neuen Rufnummer 0211 / 542184-00 zu erreichen. Unterstützt durch re-gional agierende Außendienstmitarbeiter wer-den seit Sommer 2011 in Japan produzierte ophthalmologische Diagnosegeräte direkt auf dem deutschen Markt vertrieben. (Kowa)

AMD-Förderpreis

Nachwuchs ausgezeichnet Die deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) und Novartis Pharma zeichneten im September 2012 Dr. David Weismann mit dem AMD-Förderpreis für Nachwuchswis-senschaftler „Innovative Entwicklungen und therapeutische Ansätze bei altersbezogener Makuladegeneration“ aus. Das Projekt von Weismann (CeMM, Forschungszentrum für Molekulare Medizin der Österreichischen Aka-demie der Wissenschaften) „beschäftigt sich mit der Fragestellung, wie oxidativer Stress und der Komplementfaktor H (CFH) eine Rolle in der Pathogenese der AMD spielen könnten“, erklärte Prof. Horst Helbig (Regensburg), der der Jury vorsitzt. (Novartis Pharma)

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06 / 2012Concept Ophthalmologie

Eine Rekordzahl an Wissenschaftlern und Gästen kam in diesem Jahr zum 12. Euretina Kongress zusammen, der vom 6. bis 9. September 2012 in Mailand stattfand. Mit 3800 Teilnehmern aus über 100 Ländern sei es, so die Pressemitteilung, nicht nur der größte Euretina-Kongress in der Geschichte gewesen, sondern wahrscheinlich das weltweit größte vitreoretinale Treffen, dass jemals stattgefunden habe. Für Prof. Dr. Gisbert Richard (Hamburg), Euretina-Präsident 2011-2013, spricht dies sowohl für die hohe Qualität der wissenschaftlichen Beiträge als auch für die zunehmenden Bedeutung der Retinologie und einen erweiterten Nutzen für die Patienten. In seiner Eröffnungsrede wies er auf das ex-ponentielle Wachstum der Gesellschaft in den letzten zwölf Jahren hin, das die Euretina zu einem weltweiten Kristallisationspunkt in der Entwicklung der Retinologie gemacht habe. Dies sei u.a. bedingt durch die Fortschritte in der Entwicklung der vitreoretinalen Chirurgie sowie der Behandlung von Makuladegeneration und Entzündungen der Augen. Auch neue Möglichkeiten der Behandlung klopften bereits an die Tür, etwa die Einführung des Retina Chips, die Anwendung von Stammzel-len, die Gentherapie sowie neue Medikamente. Es sei Aufgabe der Euretina, diese Entwicklungen zu kommunizieren und ihre wirtschaft-liche Umsetzung zu fördern. Wenn in der Vergangenheit Ausbildung und wissenschaftlicher Austausch vor allem auf nationaler Ebene durch-geführt wurden, so habe die Vertiefung der europäischen Integration fraglos dazu geführt, dass der wissenschaftliche Austausch zunehmend auf internationaler Ebene stattfinde. Dies führe jedoch auch zu neuen Erfordernissen, etwa der Entwicklung verbindlicher Richtlinien und der nötigen Infrastruktur sowie der Harmonisierung in der Aus-, Fort- und Weiterbildung.

Die Euretina Lecture wurde in diesem Jahr während der Eröffnungs-zeremonie durchgeführt. Prof. Alan Bird referierte über phaenotopische Variationen der frühen AMD. Die Kreissig Lecture wurde von Prof. Gisèle Soubrane (Paris) gehalten, die über zukünftige Behandlungen der neovas-kulären AMD sprach.

Die Teilnehmerzahl stieg um etwa 25 %, die Zahl der eingereichten Vorträge um über 30 % auf 392, die Anzahl der gezeigten Videos hat sich mehr als verdoppelt. Wegen der vielen Beiträge wurden Quick-Fire-Sitzungen eingeführt. Während der Mitgliederversammlung wur-den 340 neue Mitglieder aufgenommen. Das Programm sei durch einen signifikanten Anstieg der Beteiligung von vitreoretinalen Gesellschaften aus der ganzen Welt deutlich bereichert worden. Sitzungen der Gesell-schaften aus Italien, Spanien, Deutschland, dem Asia-Pazifischen Raum, der amerikanischen Retina-Gesellschaften und der amerikanischen So-ciety of Retina Specialists hätten diesen Kongress zu einem globalen Treffen der Retinologen gemacht. Das 3. Euretina Winter Meeting, das die Verbindung von Klinik und Basic Research in der Retinologie vertiefen soll, wird am 1./2. Februar 2013 in Rom stattfinden. Es wird nicht von der Industrie unterstützt. Der 13. Jahreskongress wird vom 26 bis 29. Sep-tember 2013 in Hamburg stattfinden und einen World Retina Tag durch-führen, der die internationale Vernetzung von Euretina und vitreoretinalen Gesellschaften weiter vertiefen soll. (Euretina)

Euretina-Kongress

Weltweit größtes vitreoretinales Treffen

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perspektiven frauen-netzwerk

06 / 2012Concept Ophthalmologie

Fast die Hälfte der Ophthalmologen ist weiblich, aber nur etwa 15 Prozent schaffen den Sprung in die Augenchirurgie. Dort tätige Frauen werden nun aktiv. Im neuen Netzwerk „Die Augen-chirurginnen“ wollen sie Erfahrungsaustausch und spezielle Weiterbildung ankurbeln.

Netzwerk für Augenchirurginnen

Das Netzwerk richtet sich vorwiegend an junge Ärztinnen, die das Fach Augenheilkunde gewählt haben und beabsichtigen, eine operative Entwick-

lung einzuschlagen. „Die Augenchirurginnen wollen", so ist ihr Selbstverständnis auch im Internet nachzulesen, „einen Beitrag leisten, die Zahl der operierenden Augenärztinnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz langfristig zu steigern und die Ophthalmologie für die Zukunft zu rüsten. Wir setzen uns deshalb für eine Kultur des Austausches und der Begegnung zwischen operativ tätigen Augenärztinnen in leitenden Funktionen und aufstrebenden, weiblichen Nach-wuchstalenten ein. Unser Anliegen ist es, durch Weitergabe von praktischem Wissen und regelmäßigem Dialog ange-hende Operateurinnen in der Ophthalmochirurgie zu unter-stützen.“

Gemeinsam will man junge Augenchirurginnen fördern, in-dem u.a. Mentoring- und Coachingprogramme sowie prak-tische Trainingseinheiten am Operationstisch in Form von Power Wetlabs angeboten werden. „Junge Chirurginnen kön-

nen bei den erfahrenen Chirurginnen operieren lernen bzw. hospitieren und dadurch schneller ihren Weg beschreiten“, erläutert Prof. Dr. med. Maya Müller und ergänzt: „Das Netz-werk hilft jungen Augenchirurginnen, Fehler zu vermeiden, keine Karriereumwege zu gehen, sondern direkt fokussiert ihren Weg zu machen“. Erfahrungsaustausch, die persönliche Begegnung und karrierefördernde Weiterbildungsmöglich-keiten sollen im Vordergrund stehen.

Impulse von erfahrenen Augenchirurginnen

Unterstützt wird das Netzwerk von Bausch + Lomb, deren Niederlassung in Deutschland von einer der wenigen Frauen in solchen Geschäftsführerpositionen geleitet wird. „Wir ste-hen für exzellente Augenheilkunde und legen als Unterneh-men viel Wert auf Vielfalt in Führungsebenen. Aus diesem Grund ist uns die Unterstützung junger Augenchirurginnen ein besonderes Anliegen“, erklärt Geschäftsführerin Gaëlle Waltinger ihre Motivation zur Gründung des Netzwerks. Das

Erfolgreiche Frauen auf dem Podium (v.l.n.r.): G. Waltinger, B. Lorenz, Maya Müller, S. Binder, N. Eter, A. Liekfeld (verdeckt) und Marina Müller

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06 / 2012Concept Ophthalmologie

Unternehmen versteht sich als Initiator, wäh-rend die Impulse für die inhaltliche Ausge-staltung von erfahrenen Augenchirurginnen in Führungspositionen gesetzt werden sollen.

Folgerichtig besteht das Gründungskomitee aus sechs Mitgliedern, die allesamt solche Positionen inne haben. Am 21.09.2012 stell-ten sie sich und ihre Pläne beim Netzwerk-Gründungstreffen am Rande des Kongresses der Deutschen Ophthalmologischen Gesell-schaft (DOG) in Berlin vor. „Die jungen Au-genchirurginnen haben den großen Vorteil, dass sie in diesem Netzwerk einige Vorbilder haben, die dort angekommen sind, wo noch viele andere ankommen sollen: nämlich als erfolgreiche Frauen am Operationstisch“, be-schreibt PD Dr. Anja Liekfeld, Mitherausge-berin von CONCEPT Ophthalmologie, den besonderen Mehrwert des Komitees. Dipl. Med. Marina Müller ergänzt: „Ich kenne die Probleme, die man als Frau hat, eine beruf-liche Karriere durchzuführen und ich kenne auch die Probleme, eine gute Augenchirurgin zu werden.“

Als sich die Gründungsmitglieder vorstellen und einen Einblick in ihren beruflichen Wer-degang geben, wird deutlich, dass ihre Wege zum Ziel ganz unterschiedlich waren, ebenso wie die individuellen Lebensumstände oder die jeweiligen politischen Gegebenheiten (BRD oder DDR). Den einen wurde der Be-ruf in die Wiege gelegt, andere mussten sich gegen Machos am OP-Tisch behaupten. Eini-ge mussten hart kämpfen, bei anderen ergab sich die Karriere eher von selbst. Ledige und kinderlose Frauen sind ebenso vertreten wie Mütter, auf sich allein gestellt oder von ihren Männern unterstützt. Erfolgreiche Lebens-wege, die aber auch zeigen, wo Stolperstellen in der beruflichen Entwicklung liegen und warum ein Netzwerk sinnvoll ist.

Die Frauen des Gründungskomitees

Prof. Dr. med. Susanne Binder, Vorstand der Augenabteilung der Krankenanstalt Rudolf-stiftung, Lehrkrankenhaus der Med. Univ. Wien und Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und biomikroskopische Laserchirurgie. In ihrer Abteilung sind heute über 60 Prozent Frauen beschäftigt, „die gut operieren können und

gut verdienen“. Ihre Erfahrung als Chefin: Frauen präsentieren sich oft nicht stark ge-nug, sie nehmen sich zurück. Ehrgeiz gelte bei Männern als toll, bei Frauen als krank-haft. „Dies zu verändern ist unsere Aufgabe: Wissen Sie, was Sie wollen!“

Prof. Dr. med. Nicole Eter, Direktorin der Universitäts-Augenklinik Münster. Seit zwei Jah-ren ist sie dort Chefin und hat eine ausgewo-gene Crew. Die Mikrochirurgie fasziniert sie, diese sei „ein gutes Handwerk für Frauen“.

PD Dr. med. Anja Liekfeld, Chefärztin der Kli-nik für Augenheilkunde am Ernst von Bergmann Klinikum in Potsdam. Eigentlich sei sie immer gegen diesen „Emanzenkram“ gewesen und habe gedacht: „Alles Quatsch, Frauen ha-ben die gleichen Chancen.“ Aber dem war nicht so, wie ihr ein paar Schlüsselerlebnisse zeigten. Es sei nicht immer alles toll gewesen, „aber es lohnt sich, den Weg zu gehen“. Ihre Erkenntnis: Auf allen Ebenen ist ein großer Umdenkensprozess nötig.

Prof. Dr. med. Birgit Lorenz, Direktorin der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Justus-Liebig Universität Gießen, Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH, Standort Gießen. Sie war in ihrem beruflichen Werdegang im-mer offen für Weiterentwicklung: „Der Weg war das Ziel“.

Dipl. Med. Marina Müller, Fachärztin für Au-genheilkunde, Mitgründerin und Mitinhaberin des Operativen Zentrums für Augenheilkunde in Cott-bus. Sie teilt ihre berufliche Entwicklung in ei-nen „östlichen“ und einen „westlichen“ Teil. Aufgewachsen in der DDR mit dem Selbst-verständnis der Gleichheit von Männern und Frauen, änderte sich das in den 1990er Jah-ren. Zu DDR-Zeiten war die Augenheilkun-de ein Frauenfach, nun musste sie um ihre Klinikstelle kämpfen. Das klappte zwar, doch sie nahm ihr Schicksal nun lieber in die eigene Hand. Mit zwei Kolleginnen baute sie ein am-bulantes OP-Zentrum auf. Ihre Erfahrungen möchte sie weitergeben: „Ich habe Familie, ich habe Kinder, ich weiß, was auf die jun-gen Kolleginnen zukommt. Ich möchte etwas weitergeben und Hilfestellung leisten, dass vielleicht auch in der Gesellschaft etwas vo-rankommt, wenn es um das Problem Frauen und Karriere geht.“

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perspektiven frauen-netzwerk

06 / 2012Concept Ophthalmologie

IMPRESSUMHerausgeber Prof. Dr. med. Fritz DannheimE-Mail: [email protected] Jürgen Höninger (verantwortlich) Tel. (07522) 931-073, E-Mail: [email protected] Dr. med. Anja Liekfeld (Ophthalmologie aktuell) E-Mail: [email protected]. Dr. med. Albert J. Augustin (Retina Spezial)E-Mail: [email protected]

Verlagsanschrift autentic.info GmbH, Zunftwinkel 7D-88239 Wangen im Allgäu

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Redaktionsadresse autentic.info GmbH, Redaktion CONCEPT OphthalmologiePostfach 1410, 88230 Wangen im Allgäu

Redaktionsleitung Susanne Wolters, E-Mail: [email protected]

Autoren und Gesprächspartner dieser Ausgabe Dr. Florian Alten, Prof. Dr. Albert J. Augustin, Prof. Dr. Fritz Dannheim, Dr. Georg Eckert, Prof. Dr. Erich Elstner, Prof. Dr. Arnd Gandorfer, Heinz Jürgen Höninger, Susanne Koglin, Dr. Corina Kojetinsky, Timo Langer, PD Dr. Anja Liekfeld, Daniela Oehring,Dr. Christiane Schumacher, Marvin Wanders,Susanne Wolters

Gestaltung autentic.info, Wangen / Nicole Kappe

Anzeigendisposition Michaela Einhauser, E-Mail: [email protected]. (07522) 931-073, Fax (07522) 707 98 32

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Anzeigenpreise Gültige Preisliste Nr. 6 (1. Januar 2012)

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Abonnement 56 Euro / 6 Ausgaben Deutschland, Ausland 65 Euro

Fachzeitschrift mit geprüfter AuflagenzahlDruckauflage 3. Quartal 20126.000 ExemplareVerbreitete Auflage5.753 Exemplare

Die nächsten Termine, z.B. auf der AAD, sind bereits in Planung und werden bald auf der Homepage des Netzwerks unter www.augenchirurginnen.de bekanntgegeben. Wer sich für das Netz-werk anmelden oder als Mentorin zu Verfügung stehen möchte, kann dies per E-Mail tun: [email protected]

INFO Kontakt

Prof. Dr. med. Maya Müller, Stellvertretende Direktorin der Kli-nik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Universität zu Lübeck. Sie geht im November in die Schweiz, weil ihr dort die Arbeitsbedingungen geboten werden, die sie haben möchte. Seit 2011 ist sie Genderforscherin (DGesGM) – „eine neue Perspektive“. Oft habe ihr Unterstützung gefehlt, die will sie jetzt anderen bieten. Sie sagt: „Ich glaube fest an die Mög-lichkeiten des Netzwerks, an die Vorteile, einfach eine Plattform zu haben, wo ganz schnell individuell auf die Bedürfnisse einge-gangen wird und wo es einen Hintergrund gibt, Informationen zu erhalten, Strukturen zu erkennen und dort jungen Augenchi-rurginnen zu helfen.“

Gut besuchtes Gründungstreffen

70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer folgten der Einladung zum Gründungstreffen. Bereits dort konnten sie über die Be-antwortung einiger TED-Fragen persönliche Erfahrungen

teilen. Die Ergebnisse waren zum Teil ernüchternd: Bei der Frage, wer sie in ihren Karrierebestrebungen unterstütze, ga-ben nur 16 Prozent der Teilnehmerinnen ihre/n Vorgesetzte/n an. Und fast jede Zweite (44 Prozent) fühlt sich in ihrem Ar-beitsalltag Männern gegenüber benachteiligt.

Beim anschließenden Gespräch im Plenum wurden unter an-derem Konzepte für die Elternzeit eingefordert. Es müsse eine politische Diskussion geführt werden, ob dafür Mittel zur Ver-fügung gestellt werden, beispielsweise für die Einstellung von Vertretern. Einige Ärztinnen gaben zu bedenken, dass das Pro-blem berufstätiger Frauen nicht nur die Versorgung der Kinder, sondern auch der alten, pflegebedürftige Eltern sei. Ein weitere Thema, das Diskussions- und Handlungsbedarf zeigte, ist der Mutterschutz im OP mit der Kontroverse: Dürfen Schwangere operieren oder nicht?

Das Netzwerk verbuchte während und nach der Veranstaltung viel positives Feedback. Die zahlreichen Anmeldungen bestäti-gen den Bedarf nach einer Plattform, in der sich Frauen in der Augenchirurgie austauschen können. „Ganz wichtig ist, dass dieses Netzwerk, wofür der Keim heute gesetzt worden ist, sich entwickelt. Dazu ist es notwendig, dass sich viele dafür interes-sieren, aber auch engagieren“, appellierte Prof. Dr. Birgit Lo-renz. Übrigens: Auch Männer dürfen dem Netzwerk beitreten.

Von Susanne Wolters

G. Waltinger, A. Liekfeld, B. Lorenz, Maya Müller, S. Binder, Marina Müller, N. Eter (v.l.n.r.) engagieren sich im Netzwerk

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1306 / 2012Concept Ophthalmologie

editorial

vor vielen Jahren haben in mir Entsetzen ob der medizinisch unterversorgten Bevölkerungsgruppen ausgelöst und mich mit Dankbarkeit für unser Soli-darprinzip erfüllt.

Dankbarkeit währt nicht lange, sobald man wieder im eigenen System steckt, das natürlich nicht ohne Probleme ist und vermeintlich vor Kosten explo-diert. So stehen auch wir vor einem Scheideweg in der Gesundheitspolitik und an vielen Stellen wähnt man die Zwei-Klassen-Medizin. Tröstend mag scheinen, dass die Kosten im deutschen Gesund-heitssystem lange nicht an die weltweit höchsten Gesundheitskosten in den USA heranreichen.

So bleibt zu hoffen, dass weiterhin die gesamte Gesellschaft nicht nur von unserem medizinischen Fachwissen, auch von neuen Therapie- und Diagnose-Optionen profitieren kann. Der Kollege Alten (S. 14) und die Kollegin Kojetinsky (S. 16) zeigen uns an klassischen Diagnosen den differen-tialdiagnostischen Mehrwert von modernen bild-gebenden Verfahren.

Ich wünsche Ihnen ein wenig Besinnung auf die Vorzüge unseres Gesundheitssystems und viel Spaß beim Lesen von CONCEPT Ophthalmologie!

Ihre Anja Liekfeld

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

Amerika hat gewählt. Und es hat sich bekannt – zu Obama und damit auch zu einer sozial(er)en Ge-sundheitspolitik. Die Gesundheitsreform Obamas bedeutet den größten Ausbau des US-amerika-nischen Sozialstaates seit 45 Jahren. Herzstück der Reform ist die Versicherungspflicht für jeden Ame-rikaner mit Aufnahme derer, die sich keine private Krankenversicherung leisten können, in das staat-liche Versicherungsprogramm. Für Amerika so re-volutionär, dass die Reform sogar auf Verfassungs-konformität geprüft wurde.

Bei uns in Deutschland ist das traditionell selbst-verständlich. Hierzulande gibt es seit rund 130 Jahren eine durch Otto von Bismarck eingeführte gesetzliche Krankenversicherung. Damit war Deutschland weltweit Vorreiter beim Aufbau eines staatlichen Gesundheitssystems und hat auch heute noch Vorbildfunktion für andere Länder. Wesentlich ist dabei das Solidarprinzip: Ein Versi-cherter zahlt seinen Beitrag gemäß seiner Einkünf-te und erhält Leistungen nach seinen gesundheit-lichen Bedürfnissen.

Die Wahl in den USA möge für uns Anlass sein, stolz auf ein System zu sein, das unserer Gesell-schaft einen medizinischen Wohlstand in allen Schichten gewährt. Und es möge uns Anlass sein, alle Kräfte zu mobilisieren, dieses System zu erhal-ten, um nicht in Verhältnisse zu geraten, die Ame-rika gerade versucht, zu bekämpfen. Meine eigenen Erfahrungen während meines PJ-Aufenthaltes dort

PD Dr. med. Anja Liekfeld,Chefärztin der Augenklinik am

Klinikum Ernst von Bergmann, Potsdam,[email protected]

o p h t h a l m o l o g i e a k t u e l l

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ophthalmologie aktuell makuläre drusen

06 / 2012Concept Ophthalmologie

Makuläre Drusen stellen ein wichtiges phänotypisches Kennzeichen der altersabhän-gigen Makuladegeneration (AMD) dar. Funduskopisch zeigen sich diese pathologischen Ansammlungen von extrazellulärem Material als gelblich-weißliche Läsionen am hin-teren Pol. Durch die Weiterentwicklung bildgebender Verfahren ergaben sich zuletzt neue Erkenntnisse zu den verschiedenen Drusenformen. Von Dr. Florian Alten.

Nach der Etablierung der Anti-VEGF-Therapie im Be-reich der exsudativen AMD richtet sich der Blick zu-nehmend auf Therapiestrategien und pharmakolo-

gische Ansatzpunkte bei der Behandlung der trockenen Form der AMD. Umso wichtiger erscheint es, Eigenschaften und pathophysiologische Prozesse von Drusen und Hypo-/Hyper-pigmentierungen, die die beginnende und intermediäre AMD charakterisieren, noch näher zu beleuchten und zu systemati-sieren. Neue Untersuchungsmethoden ermöglichen eine bes-sere Differenzierung makulärer Drusen. Es können drei Arten von extrazellulären Deposits differenziert werden: weiche und harte Drusen, retikuläre Pseudodrusen und kutikuläre Drusen.

Weiche und harte Drusen

Weiche und harte Drusen stellen makuläre, gelbliche, hügel-artige Erhebungen von unterschiedlichem Durchmesser dar. Harte Drusen sind kleiner und schärfer begrenzt gegenüber weichen Drusen. Der zentrale Teil der weichen Drusen kann etwas heller erscheinen als die Ränder. In der Fluoreszenzan-giographie erscheinen sie dezent hyperfluoreszent in den späteren Phasen. Die Fundusautofluoreszenz zeigt ein leicht hyperfluoreszentes Signal im Bereich der Druse, während die Nahinfrarotaufnahme oft leichte Änderungen in den Grau-

stufen zeigt. Histologisch enthalten weiche und harte Drusen lipidreiche Stoffwechselprodukte und lassen sich im Gewebe-schnitt posterior des retinalen Pigmentepithels lokalisieren. Die SD-OCT-Aufnahme bestätigt ebenfalls die domförmige Abhebung des retinalen Pigmentepithels und das darunter liegende, hyperreflektive Drusenmaterial.

Größe und Anzahl von harten und weichen Drusen ebenso wie Hypo- und Hyperpigmentierungen sind ein wichtiges Kri-terium für die Beurteilung des Krankheitsstadiums und -fort-schritts der AMD. Weiche Drusen enthalten unterschiedlichste Bestandteile, die auf ihre komplexe Pathogenese hindeuten. Wichtige Komponenten sind Lipide, Kohlenhydrate, Zink und eine Vielzahl von Proteinen. Viele Proteine, die in weichen Drusen nachgewiesen werden können, sind assoziiert mit ent-zündlichen und immunologischen Prozessen. Der Nachweis von wichtigen Faktoren des Komplementsystems in Drusen unterstreicht die Bedeutung von lokaler Inflammation für die Pathogenese der AMD. Parallelen sind hier zu Erkrankungen wie Alzheimer, Artheriosklerosis oder Glomerulonephritis zu sehen, wo ähnliche Inhaltsstoffe in den charakteristischen Ab-lagerungen der jeweiligen Erkrankung nachweisbar sind.

Retikuläre Pseudodrusen

Anfang der 1990er Jahre wurden erstmals retikuläre Pseudo-drusen von Mimoun und Mitarbeitern als eigentümliches, gelb-liches Muster am zentralen Fundus von Patienten mit AMD beschrieben. Sie variieren in der Größe und erscheinen fundus-kopisch etwas weißlicher als weiche Drusen. Je näher sie an der Fovea lokalisiert sind, umso punktierter und abgegrenzter erscheinen sie. Fluoreszenzangiographisch lassen sie sich in der Regel im Verlauf als zarte Hypofluoreszenzen darstellen. Im Autofluoreszenzmodus erscheinen sie hypofluoreszent und die Infrarotaufnahme zeigt sie hyporeflektiv gelegentlich mit

Differenzialdiagnose makulärer Drusen

Dr. med. Florian Alten, Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Münster

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makuläre drusen ophthalmologie aktuell

06 / 2012Concept Ophthalmologie

einem hyperreflektiven Zentrum. Die Verfügbar-keit des SD-OCT gab Aufschluss über die Lage der retikulären Pseudodrusen, welche sich anterior des retinalen Pigmentepithels befinden. Die Höhe dieser Läsionen ist variabel und kann über die Zeit abnehmen oder zunehmen und die äußere Grenz-membran erreichen. Diese Dynamik von Dru-senmaterial im zeitlichen Verlauf ist von weichen Drusen bekannt. Hier wurden ebenfalls die Zunah-me und Abnahme der Drusenhöhe sowie das voll-ständige Verschwinden von Drusen beschrieben. Eine verlässliche Detektion von retikulären Pseu-dodrusen bedarf jedoch eines Scanning Laser-ophthalmoskops, denn in der Farbfundusphotographie bleiben diese Läsionen oft unerkannt. Retikuläre Pseudodrusen zeigen eine hohe Prävalenz bei Patienten mit AMD-Spätformen und sie konnten ferner als Risikofaktor für das Fortschreiten zu AMD-Spätformen identifiziert werden.

Kutikuläre Drusen

Diese multiplen, dicht gepackten, kleinen, nodulären Drusen in der Makula und in der mittleren Peripherie, die das charak-teristische Bild eines Sternenhimmels in der Fluoreszenzangi-ographie geben, wurden zunächst als basale laminäre Drusen von Gass erstbeschrieben. Im Verlauf wurde gezeigt, dass sie dieselben histologischen Eigenschaften und Inhaltsstoffe wie weiche Drusen besitzen und wurden in der Folge als kutiku-läre Drusen bezeichnet. Sie zeigen typischerweise einen Dia-meter von 50 bis 75 μm, stellen sich in der Fundusautofluo-reszenz als hypofluoreszent dar und in der Infrarotaufnahme als hyperreflektiv. Kutikuläre Drusen erscheinen oft als Sä-gezahnmuster in der SD-OCT. Histologisch erscheint es, als würden die kutikulären Drusen ins retinale Pigmentepithel hineinragen, so dass die Dicke des retinalen Pigmentepithels oberhalb der kutikulären Druse verdünnt erscheint. Im Ge-gensatz zu den Drusen, die im Rahmen der AMD auftreten, erscheinen kutikuläre Drusen typischerweise im frühen Er-wachsenenalter und sind häufig assoziiert mit vitelliformen Makulaabhebungen. Ferner gibt es einen Zusammenhang mit membranoproliferativen Glomerulonephritiden.

Zusammenfassung

Mit Hilfe von histologischen und bildgebenden Verfahren lassen sich weiche und harte Drusen, retikuläre Pseudodru-sen und kutikuläre Drusen unterscheiden. Bei weiteren pro-spektiven AMD-Studien wäre der Einsatz von multimodalen Imagingmethoden wünschenswert, um die verschiedenen Drusenentitäten differenzieren zu können und weitere Aus-sagen hinsichtlich des Risikos eines Krankheitsprogresses treffen zu können. Im Rahmen interventioneller Studien im Bereich der trockenen AMD sollten ebenso die verschiedenen Drusenentitäten identifiziert und deren Verlauf unter der zu testenden Therapie dokumentiert werden.

Literatur (Auszug)- Khanifar AA, Koreishi AF, Izatt JA, Toth CA. Drusen ultrastructure imaging with spectral

domain optical coherence tomography in age-related macular degeneration. Ophthalmo-logy 2008;115(11):1883–1890.

- Smith RT, Sohrab MA, Pumariega N, et al. Dynamic soft drusen remodelling in age-related macular degeneration. Br J Ophthalmol 2010;94(12):1618 –1623.

- Klein R, Klein BE, Tomany SC, Meuer SM, Huang GH. Ten-year incidence and progres-sion of age-related maculopathy: The Beaver Dam eye study. Ophthalmology 2002; 109(10):1767–1779.

- Spaide RF, Curcio CA. Drusen characterization with multimodal imaging. Retina 2010;30(9):1441–1454.

- Rudolf M, Clark ME, Chimento MF, Li CM, Medeiros NE, Curcio CA. Prevalence and morphology of druse types in the macula and periphery of eyes with age-related maculo-pathy. Invest Ophthalmol Vis Sci 2008;49(3):1200 –1209.

- Spaide RF, Curcio CA, Zweifel SA. Drusen, an old but new frontier. Retina. 2010 Sep;30(8):1163-5.

- Leng T, Rosenfeld PJ, Gregori G, Puliafito CA, Punjabi OS. Spectral domain optical coherence tomography characteristics of cuticular drusen. Retina 2009;29:988–993.

- Russell SR, Mullins RF, Schneider BL, Hageman GS. Location, substructure, and composition of basal laminar drusen compared with drusen associated with aging and age-related macular degeneration. Am J Ophthalmol 2000;129:205–214.

Farbfundusphotographie und simultane, konfokale Scanning Kohärenztomographie

von Patienten mit weichen Drusen (A), retikulären Pseudodrusen (B)

und kutikulären Drusen (C)

A

B

C

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ophthalmologie aktuell uveitis-diagnose

06 / 2012Concept Ophthalmologie

Wenn eine primäre Entzündung der Choriokapillaris die Ursache einer Sehverschlechterung ist, dann ist die Diagnosefindung im frühen Stadium oft nur mithilfe der Indocyaningrün-Angiographie möglich. Welche Krankheitsbilder betrifft das und welchen Vorteil hat diese Form der Angiographie gegenüber der Fluorescein-Angiographie? Von Dr. Corina Kojetinsky.

Entzündungen der Choriokapillaris sind nicht so selten, wie man vielleicht denkt. Und sie können sich in Form einer zunächst sehr rätselhaften Sehverschlechterung

manifestieren. Denn nicht immer zeigen sich am Fundus die „white dots“, die früher für diese Uveitiden namensgebend wa-ren. Gerade der Erkrankungsbeginn bedeutet oft eine diagnos-tische Herausforderung – insbesondere, wenn es sich um eine Primäre inflammatorische Choriokapillaropathie (PICCP) han-delt, d.h. die Choriokapillaris das primäre Ziel der Entzündung ist. Erst wenn im weiteren Verlauf die Entzündung auf benach-barte Strukturen, also Retina und Choroidea, übergreift, kann mittels Funduskopie eine Verdachtsdiagnose gestellt werden.

Beispielgebend soll hier von einem 23-jährigen Patienten (Pati-ent 1) berichtet werden. Er klagte seit drei Tagen über massive Sehstörungen rechts (Visus R 1/25! und L 1,0), die mit Pho-topsien begonnen hatten. Bereits seit gut einer Woche hatte der Patient Kopfschmerzen. Vorausgegangen war sechs Wochen zuvor eine Bandwurmerkrankung. Die zentralen Gesichtsfelder illustrieren den drastischen Visusabfall des rechten Auges und zeigen, dass auch das linke Auge trotz vollem Visus erkrankt zu sein scheint (siehe oben Abb. 1 und 2 bzw. Seite 17 oben Abb. 3 und 4). In der Fluorescein-Angiographie sah man rechts mehr als links ein Makulaödem unklarer Genese. Erst die Indocya-ningrün-Angiographie deckt die vor allem rechts massive und die Fovea komplett betreffende Perfusionsstörung der Chorio-kapillaris auf (s. Abb. 5 und 6, Seite 17 unten). Die Diagnose lautete daher: Primär inflammatorische Choriokapillaro-pathie im Sinne einer multifokalen Choroiditis (MFC).

Doch woher weiß man, dass die Störung bei einer solchen Erkrankung in der Choriokapillaris liegt und nicht z.B. in der Choroidea? Und welche Konsequenzen hat dies für die Dia-gnose und damit eine eventuelle weitere systemische Abklä-rung und Therapie? Und warum ist dies mit der Indocyanin-grün-Angiographie (ICG-Angiographie) darstellbar und mit der Fluorescein-Angiographie (FL-Angiographie) nicht?

Ohne Indocyaningrün-Angiographie keine Diagnose

Dr. med. Corina Kojetinsky, F.E.B.O., ist Oberärztin in der Augenklinik des Klinikums Augsburg

Abb. 1 (rechtes Auge) und 2 (linkes Auge): Zentrale Gesichtsfelder eines Patienten (1) mit Erstmanifestation einer Multifokalen Choroiditis

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uveitis-diagnose ophthalmologie aktuell

06 / 2012Concept Ophthalmologie

Ohne ICG-Angiographie keine Diagnose

Zwei wesentliche Unterschiede bestehen zwischen der FL-Angiographie und der ICG-Angiographie:

• Indocyaningrün ermöglicht eine bessere Transmission durch Pigment, Blutungen und Exsudationen als Fluorescein. Das liegt daran, dass ICG seine Exzitation und Emission im Infra-rotbereich (780 bzw. 810 nm) hat, während das Absorptions- und Emissionsspektrum von FL bei 465 bzw. 525 nm liegt.

• Indocyaningrün wird fast vollständig an Plasmaproteine (v.a. große) gebunden, während Fluorescein v.a. an kleinere Protei-ne und nur zu circa 80 % bindet.

Eine Leckage der Farbstoffe ist generell nur aus den Gefäßen zu beobachten, die fenestriert (Choriokapillaris) oder entzün-det sind. Aufgrund des unterschiedlichen Proteinbindungsver-haltens leckt Fluorescein früher und leichter als ICG. Da ICG an große Proteine gebunden ist und selbst auch ein höheres Molekulargewicht als Fluorescein aufweist, dauert die Reab-sorption des exsudierten ICG aus dem choroidalen Gewebe länger als die des Fluoresceins. So entsteht in der mittleren (10. bis 20. Minute) und späten (15. bis 30. Minute) Phase der ICG-

Angiographie eine deutliche Hintergrundfluoreszenz der Cho-roidea (Herbort, CP in Uveitis and Immunological Disorders. Springer-Verlag 2005; Heimann H in Angiographie-Atlas des Augenhintergrundes. Georg Thieme Verlag 2004).

In der Angiographie des hinteren Augenabschnittes sehen wir stets ein Summationsbild aus Retina, Choriokapillaris und Choroidea. Wenn nun die im Vergleich zu Retina und Cho-roidea sehr dünne Choriokapillaris entzündet ist und es so zu einer Minderperfusion in diesem Bereich kommt, ist dies aufgrund des davor liegenden retinalen Pigmentepithels in der FL-Angiographie nicht direkt sichtbar. Lediglich die daraus nach einiger Zeit entstehende lokale Ischämie der äußeren Re-tinaschichten – direkt über den Arealen der choriokapillären Minderperfusion – ist durch das dort entstehende Netzhaut-ödem zu erkennen. Erst die ICG-Angiographie ermöglicht ein exaktes Darstellen des Ausmaßes der choriokapillären Min-derperfusion, indem die choroidale Hintergrundfluorezenz in der mittleren und v.a. späten Phase der ICG-Angiographie kontrastgebend wirkt und die im Summationsbild so schmale betroffene Struktur sichtbar macht. Bei sehr frühen Krank-heitsstadien oder milden Verläufen ist es sogar möglich, dass erst nach maximaler Akkumulation von ICG in der Choroidea, also erst nach 30 Minuten, der Kontrast ausreicht, um eine

Abb. 3 und 4: Fundusbilder des Patienten 1 bei Erstvorstellung

Abb. 5 und 6: Fluorescein- (jeweils links) und ICG-Angiographie (jeweils rechts) des Patienten 1 bei Erstvorstellung

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ophthalmologie aktuell uveitis-diagnose

06 / 2012Concept Ophthalmologie

choriokapilläre Minderperfusion darzustellen. In solchen Fäl-len ist auch oft in der FL-Angiographie noch kein Netzhautö-dem darstellbar. Es lohnt sich also, bei unklaren Visusminde-rungen die sehr späte ICG-Angiographie-Phase abzuwarten, um eine primär inflammatorische Choriokapillaropathie aus-schließen bzw. bestätigen zu können.

Formen der Primären inflammatorischen Choriokapillaropathien

Mit der ICG-Angiographie kann man also auch Erkrankungen der Choriokapillaris darstellen, wenn benachbarte Strukturen noch nicht oder generell nur gering beteiligt sind und die Cho-riokapillaris primärer Angriffspunkt der Entzündung ist. Zu dieser Gruppe von Erkrankungen zählt man:• das Multiple Evanescent White Dot Syndrome (MEWDS) und die akute idiopathische Vergrößerung des blinden Fleckes (AIBSE)• die akute posteriore multifokale plakoide Pigmentepitheli-opathie (APMPPE) (neuere Bezeichnung: akute multifokale ischämische Choriokapillaropathie (AMIC)• die multifokale Choroiditis (MFC) und die Punctate Inner Choroiditis (PIC)• die serpiginöse Choroiditis und • seltene Entitäten wie die Acute Zonal Occult Outer Reti-

nopathy (AZOOR), die Acute Annular Outer Retinopathy (AAOR) sowie die Acute Macular Neuroretinopathy (AMN).Die Namen dieser Formen der Choriokapillaropathien be-schreiben bereits sehr gut ihre jeweilige Besonderheit. Nicht immer sind sie jedoch so klar voneinander abgrenzbar, da auch Übergangsformen auftreten, die Merkmale verschiedener For-men zeigen (Herbort, CP, 2005).

Allen diesen Erkrankungen gemeinsam ist, dass in der Regel junge Patienten erkranken. Häufig treten systemische Prodro-mi, wie bei unserem Patienten die Kopfschmerzen, auf. Viele Patienten geben auch ein ein bis zwei Wochen zuvor verspürtes Grippegefühl an. PICCP-Erkrankungen können mit anderen Autoimmunerkrankungen assoziiert sein (Abu-Yaghi NE, et al. (2011): White dot syndromes: a 20-year study of incidence, clinical features, and outcomes. Ocul Immunol Inflamm; 19(6):426-430). Desweiteren sind PICCP-Erkrankungen nach Hepatitis-Impfungen beschrieben (Fine L, et al. (2001). Mul-tiple evanescent white dot syndrome following hepatitis A vaccination. Arch Ophthalmol 119:1856-1857; Brézin AP, et al. (1995). Acute posterior multifocal placoid pigment epithe-liopathy after hepatitis B vaccine. Arch Ophthalmol 113:297-300); wir hatten einen Patienten mit einer chronischen Vi-rus-Hepatitis C. Auch der vorangegangene Bandwurmbefall unseres Patienten 1 könnte mit der PICCP in Verbindung ste-hen. Man nimmt an, dass diese systemischen Infektionen, die

Abb. 7 (rechtes Auge) und 8 (linkes Auge): Zentrale Gesichtsfelder des Patienten 1 nach Steroidtherapie, zwei Monate nach Erkrankungsbeginn

Abb. 9 und 10: Fluorescein- (jeweils links) und ICG- (jeweils rechts) Angiographien des Patienten 1 nach Steroidtherapie, zwei Monate nach Erkrankungsbeginn

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06 / 2012Concept Ophthalmologie

wie bei einer Impfung auch subklinisch sein können, Trigger für die Entzündung der Choriokapillaropathie sind. Auch eine genetische Prädisposition wird diskutiert (Desarnaulds AB, et al. (1996). Multiple evanescent white dot syndrome: a genetic disorder? Kl Monatsbl Augenheilk 208:301-302).

Neben der Sehverschlechterung, die durchaus sehr ausgeprägt sein kann, werden von den Patienten häufig Photopsien an-gegeben. Auch Skotome werden beschrieben, die sich im 30°-Gesichtsfeld oft gut nachvollziehen lassen. Sobald die Ent-zündung auch die benachbarte Netzhaut erfasst hat, werden gelblich-weißliche fleckförmige oder konfluierende Herde fun-duskopisch sichtbar. Je nach Form der PICCP kann auch eine Vitritis, Uveitis anterior oder Panuveitis auftreten.

Differentialdiagnostisch sind Chorioretinitiden bei Syphilis, Tuberkulose, systemischen Vaskulitiden und natürlich Mas-kerade-Syndrome (vor allem das intraokulare Lymphom) auszuschließen.

Die Differenzierung in die einzelnen Unterformen der PICCP ist wichtig, um Aussagen über den Verlauf und die Schwere der Erkrankung und damit die Therapiebedürftigkeit treffen zu können:• MEWDS bzw. AIBSE zeigen diskrete „white dots“ bis in die mittlere Peripherie bzw. keine Fundusveränderungen, die jedoch spontan und ohne Schädigung abklingen („evanescent“ = schwindend).• Die APMPPE bzw. AMIC ist in der akuten Phase durch gelblich-weiße Plaques am hinteren Pol gekennzeichnet. Die-se heilen oft unter Hinterlassung eines aufgelockerten Pig-mentepithels ab. Eine begleitende Vitritis ist ebenso wie eine milde Uveitis anterior möglich. Die Erkrankung läuft meist beidseitig ab, wenn auch beide Augen nacheinander und un-terschiedlich stark betroffen sein können. Eine Assoziation mit einer positiven Psoriasis-Anamnese in bis zu 50 % der Fälle ist beschrieben (Abu-Yaghi NE, et al. (2011)). Bei deutlicher Visusreduktion geben wir Steroide und haben damit gute Er-fahrungen gemacht.• MFC und PIC neigen zu einem rezidivierenden Verlauf, so dass bei Erstvorstellung häufig bereits chorioretinale Narben bestehen. Auch eine Vitritis bis hin zur Panuvei-tis können auftreten. Die Fundusbilder der Abb. 11 und 12 (s. Seite 20 oben) sowie die Angiographie der Abb. 13 und 14 (s. Seite 20 unten) zeigen einen Patienten (Patient 2) mit MFC-Rezidiv bei Erstvorstellung. Frühere Beschwerden wa-ren ihm nicht erinnerlich. Erst jetzt, bei deutlich makulärer Beteiligung, hatte der Patient eine Visusreduktion bemerkt. Am Fundus sind multiple kleinere chorioretinale atrophe Narben neben oft schwer erkennbaren neuen Läsionen zu sehen. Es kann der gesamte Fundus beider Augen betroffen sein. Bei der PIC sind die Herde kleiner als bei der MFC. Da keine spontane Heilung eintritt und sich später in etwa einem Drittel der Fälle eine neovaskuläre Membran ausbildet

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ophthalmologie aktuell uveitis-diagnose

06 / 2012Concept Ophthalmologie

(Brown J, et al. (1996). Visual prognosis of multifocal choroidi-tis, punctate inner choroidopathy, and diffuse subretinal fibro-sis syndrome. Ophthalmology 103:1100-1105), ist eine Steroid-therapie (parabulbär, oft auch systemisch) möglichst frühzeitig indiziert.• Bei unserem Patienten 1 hat sich nach systemischer Stero-idtherapie der Visus zwei Monate später auf beiderseits 1,0 stabilisiert, das Gesichtsfeld wies kaum noch Defekte auf, und funduskopisch bzw. angiographisch waren juxtafoveale Nar-ben entstanden (s. Abb. 7 und 8 bzw. 9 und 10).• Die serpiginöse Choroiditis stellt die am schwersten verlau-fende Form einer PICCP dar. Hier kommt es, ausgehend von der Papille, zu einer schlangenartigen (daher serpiginösen) Entzündung und Zerstörung von Netzhaut und Aderhaut, die schließlich die Makula erreicht. Spätestens zu diesem Zeit-punkt kommt es zu einem dramatischen und unumkehrbaren Visusabfall. Auch hier ist ein beidseitiger Verlauf typisch, ebenso wie die Entwicklung einer neovaskulären Membran. Therapeutisch steht hier die systemische Gabe von Steroiden und Immunsuppressiva im Vordergrund (z.B. Interferon alpha-2a, Cyclosporine A, Chlorambucil, Infliximab) (Sobaci G, et al. (2005): Interferon alpha-2a treatment for serpiginous cho-roiditis. Ocul Immunol Inflamm 13(1):59-66).• Bei AZOOR ist der Fundusbefund meist unauffällig bei deut-

Abb. 11 und 12: Fundusbilder des Patienten 2 mit Rezidiv einer MFC und daher bereits vorhandenen chorioretinalen Narben bei bis dahin bestehender Beschwerdelosigkeit

Abb. 13 und 14: Fluorescein- und ICG-Angiographie des Patienten 2 mit Rezidiv einer MFC und daher bereits vorhandenen chorioretinalen Narben bei bis dahin bestehender Beschwerdelosigkeit

licher Visusreduktion. Im Verlauf der Erkrankung kommt es zu Pigmentepithelumschichtungen. Die Erkrankung kann selbst-limitierend verlaufen und ähnelt MEWDS, PIC und MFC. Die AAOR stellt wahrscheinlich eine Sonderform der AZOOR dar. Die AMN weist große dunkelfleckige Veränderungen des hin-teren Pols auf. Es treten in der Regel ein Rückgang der Befunde und eine Visuserholung ein. Alle diese drei Formen einer PIC-CP sind selten.

Schlussfolgerungen

Gerade bei jüngeren Patienten kann eine Visusminderung in nicht wenigen Fällen zunächst schwer erklärbar sein, wenn zwar Gesichtsfelddefekte bestehen, Funduskopie und Fluores-cein-Angiographie aber unauffällig sind. Hier hilft ein kombi-nierte Angiographie mittels Fluorescein und Indocyaningrün, eine eventuell zugrunde liegende Primäre inflammatorische Choriokapillaropathie zu diagnostizieren, die mittels Fluores-cein allein nicht diagnostizierbar wäre. Durch die Spezifika des ICG sind davon primäre Entzündungen der Netzhaut bzw. Aderhaut gut abgrenzbar. So kann entschieden werden, welche Form einer PICCP vorliegt und eine Entscheidung über eine Therapiebedürftigkeit getroffen werden.

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2106 / 2012Concept Ophthalmologie

editorial

Das Molekül ist ein Enzym, das proteolytisch wirkt und hier vor allem auf die Moleküle Fibronectin, Laminin und Kollagen, die drei Hauptkomponen-ten der vitreoretinalen Grenzfläche/des Glaskör-pers. Da sicherlich in einem der nächsten Hefte die Studiendaten und weitere Details präsentiert wer-den, möchte ich im Rahmen dieses Editorials keine weiteren Einzelheiten ansprechen.

Für jetzt schon besonders Interessierte darf ich ab-schließend auf eine sehr schöne Arbeit im New England Journal of Medicine hinweisen, die federführend von Herrn Stalmans publiziert wor-den ist und an der auch die Arbeitsgruppe von Gandorfer maßgeblich beteiligt war: Enzymatic Vitreolysis with Ocriplasmin for Vitreomacular Traction and Macular Holes Peter Stalmans, M.D., Ph.D., Matthew S. Benz, M.D., Arnd Gandorfer, M.D., Anselm Kampik, M.D., Aniz Girach, M.D., Stephen Pakola, M.D., and Julia A. Haller, M.D. for the MIVI-TRUST Study Group N Engl J Med 2012; 367:606-615

Auf diesem Wege möchte ich allen Lesern für Ihr Feedback im vergangenen Jahr danken und wünsche Ihnen eine friedvolle Adventszeit sowie schöne Festtage und alles Gute für das kommende Jahr, das für die Augenheilkunde zahlreiche weitere Innovationen bereithalten wird.

Ihr Albert J. Augustin

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

die letzte Ausgabe der Rubrik „Retina Spezial“ vor der Neustrukturierung von CONCEPT Ophthal-mologie bedarf keiner langen Einführung.

Herrn Prof. Dr. Erich F. Elstner hatte ich bereits vor-gestellt. Ich habe mit großem Interesse den Teil 3 seiner Reihe „AMD-Prophylaxe durch gezielte Ernährung“ gelesen, in dem er uns in die Entzün-dungsvorgänge des Körpers aus der Sicht des Bio-chemikers so darstellt, dass es auch der nicht bio-chemisch Vorgebildete gut verstehen kann.

Ich freue mich auch ganz besonders, Herrn Prof. Dr. Arnd Gandorfer für einen kurzen Beitrag gewonnen zu haben. Er führt uns in das Thema „Vitreoretinale Grenzfläche“ ein. Für alle unter Ihnen, die schon von Ocriplasmin gehört haben, ist dieser Beitrag eine wertvolle Ergänzung zu bereits Bekanntem.

Das Medikament erhielt kürzlich in den Vereinig-ten Staaten die Zulassung, in Europa steht die-se vermutlich auch vor der Tür. Die Zulassung durch die FDA erfolgte für die Therapie der so-genannten „symptomatischen vitreomakulären Adhäsion“. Es wurde bei der Zulassungs-Begrün-dung seitens der US-amerikanischen Behörden klar darauf hingewiesen, dass die symptomatische vitreomakuläre Adhäsion primär nicht als Krank-heit oder Problem als solches angesehen werden sollte; dieser Zustand kann jedoch zu Komplikati-onen führen, insbesondere dann, wenn er unbehan-delt bleibt. Als mögliche Folgen wurden in diesem Zusammenhang epiretinale Gliose, Maculafora-men, AMD, Netzhautforamina und Netzhautablö-sung sowie das Makulaödem genannt.

Prof. Dr. Albert J. Augustin ist Direktor der Augenklinik Karlsruhe

[email protected]

r e t i n a s p e z i a l

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retina spezial serie amd-prophylaxe

06 / 2012Concept Ophthalmologie

Ist eine Prophylaxe der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) durch Ernährungskom-ponenten möglich? Um dies zu beantworten, müssen die biologisch-chemischen Prinzipien einer wirksamen Naturstoff-Prophylaxe genau betrachtet werden. In dieser Ausgabe geht es um die Mechanismen entzündlicher Prozesse – von der Befindlichkeitsstörung zur Krank-heit. Teil III von Prof. Dr. Erich F. Elstner.

AMD-Prophylaxe durch gezielte Ernährung?

Kapitel III: Mechanismen entzündlicher Prozesse

1. Entzündungsauslöser

Nach Aulus Cornelius Celsus (römischer Enzyklopädist, Arzt und Medizinschriftsteller 25 v.- 50 n.Chr.) sind Tumor, Rubor, Calor, Dolor und Functio laesa sichtbare Anzeichen von Ent-zündungen. Auslöser dieser Symptome sind physikalische (me-chanisch, thermisch, Strahlung), chemische (Säuren, Laugen, Toxine, Allergene) oder biologische Reize (Viren, Bakterien, Pilze, Parasiten). Sie verursachen die Symptome nicht direkt, sondern sie induzieren verschiedene Entzündungsmediatoren.

Entzündungsmediatoren (-vermittler oder -verstärker) sind körpereigene Stoffe, die Entzündungsreaktionen im Körper einleiten, aufrechterhalten oder verstärken. Dazu gehören:

a) niedermolekulare Verbindungen (Histamin, Serotonin, Pro-staglandine und Leukotriene) als auch

b) höhermolekulare Peptide oder Proteine (Bradykinin, Sub-stanz P, Komplementfaktoren und Zytokine).

Einer der wichtigsten intrazellulären Regulatoren von Ent-zündungsreaktionen ist der Transkriptionsfaktor NF-κB, der durch bakterielle und virale Antigene, Zytokine und durch chemisch-physikalische Einflüsse aktiviert wird und die Gen-expression in betroffenen Zellen ändert. Die aktivierten Gene von Zytokinen sorgen dann für eine Verbreitung auf andere – und Verstärkung der Entzündung in anderen Zellen. Die Folgen sind chemotaktische Rekrutierung von Leukozyten, Zellproliferation und Degranulation von Mastzellen, aber auch Ödembildung.

2. Entzündungsmarker

Leukozytenzahl: Eine vermehrte Anzahl weißer Blutkörper-chen ist häufig ein Anzeichen für eine akute Infektion.

Das C-reaktive Protein (CRP) ist wichtig für die Abwehr und verbunden mit der Zerstörung und dem Abbau von Krank-heitserregern. Die CRP-Werte sind im akuten Entzündungs-fall deutlich erhöht. F-2-Isoprostan entsteht durch nicht enzymatische, radika-lische Oxidation von Arachidonsäure und gilt als guter Mar-ker für die Lipidperoxidation am Entzündungsherd. Die Plasma-F2-Isoprostan-Konzentrationen steigen auch linear mit den Homocystein-Blutwerten an, ausgelöst durch eine Fe- oder Cu-abhängige Oxidation (Fenton-Typ-Reaktion, sie-he Kap.II.2.b).

Interleukin-6 ist ein bedeutender Akutmarker, er wird unter extremen Bedingungen durch Luftverschmutzung ausgelöst und übernimmt zahlreiche Funktionen, häufig gemeinsam mit anderen Entzündungsboten wie TNF-alpha und Inter-leukin-1ß.

Der Biochemiker und Mikrobiologe Prof. Dr. rer. nat. Erich F. Elstner ist Em. Ordinarius der TU-München, Wissenschaftszentrum Weihenstephan, Lehrstuhl für Phytopathologie

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serie amd-prophylaxe retina spezial

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3. Feinstaub und Entzündung

An der Northwestern University (Chicago) stellte man fest, dass Feinstaub (Russpartikel aus Dieselfahrzeugen und Heizungen) das Verklumpen von Blutplättchen erhöht. Die entzündeten Lungenzellen produzieren Interleukin-6, die dadurch ausgelöste Koagulation von Blutplättchen wiederum führt zu erhöhtem Ri-siko für Infarkte und Thrombosen. Im Versuch injizierte man Russpartikel in die Lungen von Mäusen. Deren Blut neigte weit stärker zur Verklumpung als das der Vergleichstiere und der Interleukin-6-Spiegel dieser Mäuse stieg innerhalb von 24 Stun-den um das 15-fache an. Ein Nebenergebnis der Studie war, dass Sport in Städten potentiell das Infarktrisiko erhöht, weil dabei die Lungen wesentlich stärker mit Feinstaub-belasteter Luft ge-füllt werden, was entzündliche Prozesse einleitet und den Inter-leukin-6-Spiegel steigen lässt. Die Lungen werden beim Sport viel intensiver mit Feinstaubpartikeln belastet: Beim Stillsitzen gelangen in der Minute fünf bis sechs Liter Luft in die Lunge, beim (Marathon)-Laufen dagegen 20 bis 25 Liter. Eine andere US-Arbeitsgruppe hat nach Gefäßverschluss eine positive Kor-relation zwischen der Schwere des Schlaganfalls und den Se-rumspiegeln von TNF-alpha, Interleukin-1ß und Interleukin 6 gefunden. Je höher der IL-6-Wert war, umso schlechter war auch der funktionelle Zustand der Patienten. Mehr in Kap. IV.3.B

4. Von der Befindlichkeitsstörung zur Krankheit

Wenn die Nase läuft wissen wir, dass sich die Nasenschleim-häute gegen Infektionskeime wehren und diese ausschwem-men wollen. Die nassen Vorboten der Immunabwehr kündigen den Beginn einer Entzündung an, die sich im Bronchialtrakt ausbreiten kann. Aus einer Befindlichkeitsstörung wird schnell eine ernsthafte Erkrankung. Deshalb wünschen wir beim Nie-sen: „Gesundheit“! Gibt es ein generelles Prinzip der Eindäm-mung von Entzündungen auf eine „nötige“ Obergrenze? Wir wollen uns diesem Thema mit der Frage nähern: Wie läuft eine Entzündungsreaktion ab und welche typischen Entzündungs-marker sind messbar?

5. Chronologie der Vorgänge am Entzündungsherd

A) Erkennen pathogener Keime

Pathogene Keime oder Signalmoleküle von anderen Problem-herden werden von Sensoren auf der Oberfläche der Memb-ranen („Membranflöße“) der Abwehrzellen erkannt. Zu die-sen gehören u.a. die Leukozyten, Blutgefäß-Endothelzellen oder die Ereignisfühler im Darm und in der Haut (dendri-tische Zellen). Nach so einem Kontakt wird Alarm gegeben: In der Sensor-Membran findet eine Mobilmachung statt und es ergeht der Befehl zur Aufrüstung.

B) Membranflöße alias Signalosomen

Nach dieser Erkennung der Signalmoleküle wird eine mobile Kampfflotte rekrutiert, die auf den Membranoberflächen ma-növriert und nach Mobilmachung mit Reaktiven Sauerstoff-verbindungen (kurz ROS genannt; s. Kap. II. 2. und 3.) um sich „schießt“. Dieser Prozess läuft in mehreren Stufen (ver-einfacht) wie folgt ab:

1. Von den Lipidinseln in der Zellmembran, den Membran-flößen, wird zuerst einmal ein Auslösemolekül erkannt und gebunden. Dies kann ein Entzündungssignal (death factor) aus einem entfernt gelegenen Brandherd sein, wie z.B. der Tumor-nekrosefaktor alpha (TNF-alpha), ein Zellwandbestandteil von Bakterien oder auch die problematische Aminosäure Homo-cystein.

2. Nach der Bindung so eines death factors vergrößert sich das Membranfloß, indem neue Schwimmkörper eingezogen werden. Diese bestehen aus der Doppelfettsäure Ceramid, die auf das obige Signal hin enzymatisch aus dem Membranfett Sphingomyelin herausgeschnitten wird.

3. Die vergrößerte Tragfläche des Kampffloßes erlaubt jetzt die Installation von Abschussrampen für ROS, die sich unter hohem Energieaufwand (ATP) aus fünf Bauteilen (einer ka-talytischen und vier regulatorischen Einheiten) an eine mem-brangebundene Einheit angliedern. Es entsteht eine Elektro-nenkanone, die NADPH-Oxidase (NOX, ein Flavoprotein), welche Elektronen auf Kosten von NADPH auf den Sauer-stoff (O

2) abfeuert und das Superoxidradikalanion (O

2.-) bildet:

NADPH + 2O

2 NADP+ + 2O

2°- + H+

Wie wir später sehen werden (Kap. IV.4.5), kann das Zusam-menfügen von NOX durch bestimmte Polyphenol-Kombina-tionen gehemmt und damit die Produktion von ROS unter-bunden werden. Durch Dismutation entsteht aus Superoxid Wasserstoffperoxid, H

2O

2 (Kap.II.2.b). Manche ROS, wie das

H2O

2, sind aber nicht nur Kampfstoffe, sondern auch Signale

für Schutz und Reparatur durch Blutzellen wie Thrombozyten oder Makrophagen. Deshalb nennt man diese Membranflöße auch Signalosomen. Für den Gesamtprozess ist metabolische Energie in Form von Adenosintriphosphat (ATP) nötig. Also eine Frage der Bioenergetik (siehe Kasten nächste Seite)?

C) Der Multienzymkomplex NOX ist am Entzündungsherd nicht allein

An Entzündungsherden ist noch ein anderes Enzym aktiv, das ebenfalls Superoxid und Wasserstoffperoxid produziert und dabei die Purine Xanthin und Hypoxanthin zur Harn-säure oxidiert: die Xanthinoxidase (XOD). Sie ist vor allem

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Die Basis der Bioenergetik unserer Körperzellen

Grundsätzlich gibt es in der Technik zwei verschiedene, umsetz-bare Primärenergieformen: kalorische (Kohle, Erdgas, Benzin) und elektrische (Strom aus Generatoren, Akkus, oder Batterien). Die einen machen „heiß“, die anderen liefern Elektronen. Beide Prinzipien kön-nen von Motoren in Leistung umgesetzt werden. In unserem Körper läuft ganz Ähnliches ab: Benzin heißt Adenosintriphosphat (ATP) und Strom heißt reduziertes Nikotinamid-Adenin-Dinukleotid (NADH) oder dessen Phosphat (NADPH). ATP liefert thermische oder mechanische Energie (ca. 8 Kcal pro Mol) und NAD(P)H liefert Elektronen. Den zellulären ATP-Pegel nennen wir Energie-Ladung (energy charge), den NAD(P)H- Pool nennen wir Reduktions-Ladung (reduction charge). Beide Energieformen entstehen bei Atmung und Gärung. Sie halten unseren Stoffwechsel in Gang, treiben unsere Muskeln an und sind auch die Basis für unsere Abwehr- und Reparaturkräfte, also der gesamten Immunologie und Rekonvaleszenz. Näheres in Kap. VI

im orthopädischen Bereich anzutreffen und wird gern auch als Gichtenzym bezeichnet und mit dem Medikament Allo-purinol beruhigt. Das in Kap.II.4.2. schon angesprochene Quercetin ist ebenfalls ein guter Hemmstoff für die XOD.

Superoxid und Wasserstoffperoxid als primäre und moderate Oxidanzien werden vor Ort weiter umgesetzt. Dabei entstehen spontan oder Enzym-katalysiert neue Oxidanzien von beacht-licher Brisanz. Diese Folgereaktionen sind es auch, welche Pro-dukte erzeugen, die bleibende Folgeschäden am Entzündungs-herd verursachen können, wenn nicht gegengesteuert wird. Wir wollen die wichtigsten und aggressivsten Sauerstoffspezies, die solche Umwandlungen bewirken, und ihre typischen Produkte noch einmal näher betrachten (s. auch Kap II. 3.Tab. 1).

D) ROS – Reaktionsprodukte als Stressindikatoren

Das OH-Radikal, OH.: Das reaktive OH-Radikal entsteht durch Übertragung eines Elektrons auf Wasserstoffperoxid. Dieses Elektron kommt (meistens) von einem Eisen(II)+ -Ion. Man nennt diesen Vorgang Fenton-Reaktion (englischer Che-miker, 1894). Das OH-Radikal oxidiert Proteine, Fette und Nukleinsäuren, wobei aus Membran-Fettsäuren der Malondi-aldehyd und das 4-Hydroxynonenal (4-HNE), aus Proteinen sog. Proteincarbonyle und aus Nukleinsäuren 8-Hydroxy-guanosin entstehen, die sich an Entzündungsherden relativ einfach bestimmen lassen. Fettsäurederivate wie 4-HNE sind wichtige Signale für die Einleitung endogener Abwehrreakti-onen (s. Kap. VII).

Die Unterchlorige Säure, HOCl: Sie entsteht aus H2O

2 und Chlo-

rid durch die Myeloperoxidase in aktivierten Leukozyten. Sie produziert „chlorierte Proteine“ und damit Funktionsverluste.

Das Peroxynitrit, ONOO-, bildet sich spontan aus Superoxid und Stickstoffmonoxid. An Entzündungsherden lässt sich freies als auch proteingebundenes Nitrotyrosin nachweisen, das aus der spontanen Reaktion zwischen der Aminosäure Ty-rosin und dem Peroxinitrit entsteht. Dies ist einer der Gründe, warum man neben dem oxidativen Stress auch vom nitrosa-tiven Stress spricht. Man kann am Entzündungsherd nicht zwischen den einzelnen Reaktionswegen unterscheiden, die Teilreaktionen laufen zu schnell nebeneinander ab. Ausmaß und Andauer der Entzündung hängen ab von der Qualität der Abwehrreaktionen.

6. Die Modulation des Entzündungsprozesses

Primäre Entzündungsherde wie zum Beispiel chronische Ent-zündungen im Zahnfleisch senden Botenstoffe aus (Zytokine, Chemokine), die an anderer Stelle ebenfalls Entzündungen auslösen können. Geschieht dies in den Endothelien der Blut-gefäße des Herzens, so spüren wir diesen Vorgang fatalerweise nicht als schmerzhaft. Dennoch kann es über diesen Mecha-nismus zu Atheromen und damit zur ernsthaften Erkrankung kommen. Hat unser Organismus denn keine Abwehr dagegen? Im Prinzip: schwierig, aber ja.

A) Die Hierarchie der Geschwindigkeiten

Licht ist eine Million mal schneller als der Schall: 300.000 km/sec. im Vergleich zu ca. 0,3 km/sec (1234,8 km/h). Ein Passa-gierflugzeug kann fast so schnell fliegen wie der Schall, knapp 1000 km/Stunde, viel langsamer sind Auto, Fahrrad, Hund und Fußgänger. Wie sieht es aber am Entzündungsherd aus? Wir haben in Kap. II, Abs. 3 schon kurz bei der Synthese des Peroxynitrits berichtet, dass es sehr schnelle, spontane, chemische Reaktionen gibt, die nur durch die Beweglichkeit der Reaktionspartner (freie Diffusion) in ihrem (wässerigen) Medium begrenzt werden. Reaktionen, die für den Orga-nismus wichtig, aber von Natur aus langsam ablaufen, weil sich die Reaktionspartner nicht so sehr mögen, werden durch Enzyme unterstützt. Enzymkatalysierte Reaktionen verlau-fen aber auch nicht schneller, als es die freie Diffusion der Reaktionspartner erlaubt: Auch Enzymreaktionen verlaufen diffusionslimitiert.

B) Was passiert am Entzündungsherd?

Superoxid (O2

.-) wird durch NOX und Stickstoffmonoxid (NO.) durch NOS (NO-Synthasen) gebildet (s. Kap. II.3.). Das Superoxid wird im Normalfall SOD-katalysiert zum Wasserstoffperoxid, für das NO gibt es kein Entsorgungs-enzym, denn es hat ja gewöhnlich „höhere Funktionen“ im Stoffwechsel. Werden aber gleichzeitig und in unmittelbarer

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Nähe beide Radikale gebildet, so gibt es eine Konkurrenz um das Superoxid: SOD und NO wetteifern mit ihren Geschwin-digkeits-Konstanten (k-Werten): NO mit k = 1.1x1010 ist fast zehnmal schneller als die SOD mit k = 2 x 109. Die Bildung von Peroxynitrit gewinnt. Hier ist das Schutzenzym SOD also fast machtlos. Chemische Reaktionsgeschwindigkeiten kön-nen von Null (0) bis zehn hoch zehn (1010) variieren: Null bedeutet keine Reaktion und 1010 bedeutet: Noch schneller geht´s nicht. Die Konstante k bezeichnet die Anzahl der Mo-leküle, die pro Sekunde abreagieren, bezogen auf je ein Mol (1023 Moleküle) der Reaktionspartner.

C) Rettungsanker Schwefel?

Kürzlich wurde von einem möglichen Schutz durch redu-ziertes Glutathion (GSH, s. Kap. II.4.1.c) berichtet (Zusam-menfassung und Literatur in: I. Dalle-Donne et al: S-Gluta-thiolation in life and death decisions of the cell. Free Rad. Res. 2011, 45, 3-15). Bei Neuropathien wurde festgestellt, dass anhaltender oxidativer Stress bestimmte Schwefel-Pro-teinkomplexe in den Mitochondrien nitriert und dadurch inaktiviert, die aber durch GSH regeneriert werden können. An dieser Reaktivierung ist anscheinend auch die reduzierte alpha-Liponsäure (Thioctsäure) beteiligt, die im Gegensatz zum reduzierten Glutathion zwei SH-Gruppen enthält.

Thioctsäure oder alpha-Liponsäure im oxidierten Zustand:

Thiolanring Pentancarboxylsäure

alpha-Liponsäure ist an vielen enzymatischen Reaktionen, wie oxidativen Decarboxylierungen, als Coenzym beteiligt. Ihre Aufgabe besteht im Wasserstoff- und Acyl-Gruppen-Transfer. Besondere Bedeutung hat sie im Pyruvat-Dehydro-genase-Komplex und dem alpha-Ketoglutarat-Dehydroge-nase-Komplex des Zitronensäurezyklus der Mitochondrien. Mit ihrer reduzierten Form, der Dihydroliponsäure, bildet alpha-Liponsäure ein übergeordnetes Redoxsystem, denn sie regeneriert im Körper „verbrauchte“ Antioxidantien wie Vitamin C, Vitamin E, Coenzym Q10 oder Glutathion. Die alpha-Liponsäure ist das wichtigste, endogene Zahnrad im in-ternen Redox- und Energiemetabolismus und damit ein wei-teres, zentrales Schutzsystem vor oxidativer Schädigung, das bereits (häufig zusammen mit dem Coenzym Q) bei neurolo-gischen Problemen eingesetzt wird (siehe Kap.II.4.1.c, und die folgenden Kap. IV, VII und VIII).

Lesen Sie in der nächsten Ausgabe:Teil IV – Entzündungsprozesse und Ernährung

H2C8

SS

H2C7

6CH

5CH2

4CH2

3CH2

2CH2

1COOH

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retina spezial vitreoretinale grenzfläche

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Die vitreoretinale Grenzfläche zwischen Glaskörper und Netzhaut spielte bislang nur eine untergeordnete Rolle. Durch die optische Kohärenztomographie treten nun Befunde zu Tage, die praktische und z.T. therapeutische Konsequenzen erfordern. Von Prof. Dr. Arnd Gandorfer.

Die vitreoretinale Grenzfläche entsteht aus dem ent-wicklungsgeschichtlichen Zusammenspiel von teils vaskularisiertem Glaskörper und wachsender Netz-

haut. Dabei ist die Bildung der inneren Grenzmembran der Netzhaut (ILM) die entscheidende Struktur, welche die Glia-zelleinsprossung der Netzhaut zum Glaskörper hin begrenzt und damit das Gerüst für die Entwicklung der Neurone bildet. Erst dadurch kann eine Abgrenzung zur sich dann entwickeln-den Glaskörperrinde entstehen, welche der ILM anliegt. Die Glaskörperrinde ist mit Glykoproteinen an der ILM befestigt, quasi „verleimt“. Nur in der äußersten Peripherie der Netz-haut, der Glaskörperbasis, ist sie fest mit ihr verwachsen. Aller-dings variiert die Festigkeit dieses Klebers an der ILM je nach Lokalisation. An der Papille, der Fovea, den Gefäßen und an manch anderen morphologisch unauffälligen Netzhautstellen bestehen festere Anheftungen, welche die im folgenden ge-schilderten Pathologien bedingen können.

Die häufigste Veränderung der vitreoretinalen Grenzfläche ist de-ren Trennung. Die sog. hintere Glaskörperabhebung tritt bei der Mehrzahl aller im Laufe des Lebens auf und kann neben Blutung und Netzhautrissen auch andere Pathologien hervorrufen, die früher Raritäten in der Praxis waren, heute aber oft in der OCT diagnostiziert werden. So können bei unvollständiger Trennung des Glaskörpers vom hinteren Augenpol Anheftungen des Kol-lagens zur Netzhaut verbleiben. Sie können Traktionen an der Papille und/oder Makula verursachen, die zu Makulaödem und Visusminderung führen können. Solche feine Anheftungen an der Fovea können zur Ausbildung eines Makulaforamens führen.

Mehr breitbasige Anheftungen verursachen Gliazellausspros-sungen aus der Netzhaut und Proliferationen ortsständiger Glas-

körperzellen (Hyalozyten), die zur Bildung epiretinaler Mem-branen führen. Diese Membranen können die ILM der Netzhaut und die Glaskörperrinde fest verbinden und damit letztendlich eine vollständige Ablösung des Glaskörpers von der Netzhaut unmöglich machen. Über die Zeit entstehen Makulaödeme, wel-che anfänglich nur durch eine Visusminderung, nicht aber durch biomikroskopisch sichtbare Makulaveränderungen auffallen.

Hier hat die OCT die Diagnostik bahnbrechend erweitert. Mit den heutigen hochauflösenden Geräten kann man die Glaskör-peranheftungen direkt darstellen, sieht, ob ein Makulaforamen oder ein Makulaödem entstanden ist oder ob eine epiretinale Membran vorliegt. Zusätzlich lassen sich entscheidende Grün-de für die Visusminderung erkennen wie Abhebungen der Pho-torezeptoren oder die Desintegration ihrer Zytoarchitektur.

Was bringt uns diese verfeinerte Diagnostik? Wir können heu-te mit großer Sicherheit sagen, ob eine Visusminderung an der Makula liegt oder nicht. Wir können ebenso die Gründe hierfür erkennen und unseren Patienten Therapieoptionen bieten. Den-ken Sie nur an ein beginnendes Makulaforamen, welches dem Patienten durch eine Visusminderung auf beispielsweise 0,6 aufgefallen ist. Biomikroskopisch kann ein solch kleiner Riss bei noch anliegendem Glaskörper auch für sehr erfahrene Untersu-cher nur schwer oder gar nicht zu diagnostizieren sein. Mit der OCT ist dies zweifelsfrei möglich, dem Patienten kann die Auf-nahme gezeigt und das Problem mit ihm besprochen werden.

Makulaforamina, epiretinale Membranen, vitreomakuläre Trak-tionssyndrome und Glaskörperblutungen sind heute erfolgreich zu operieren. Die Entwicklung der transkonjunktivalen naht-losen Vitrektomie hat dies in den letzten Jahren noch einmal ef-fizienter und für den Patienten sehr viel komfortabler gemacht. Die Rehabilitation nach der Operation ist weitaus schneller als noch vor wenigen Jahren, der Eingriff ist in geschulten Händen sicher und ähnlich standardisiert geworden wie die Katarakt-OP.

Die vitreoretinale Grenzfläche ist durch die OCT in den Mit-telpunkt unserer täglichen Arbeit gerückt. Ihre Erkrankungen sind damit sicher zu diagnostizieren und einer sinnvollen The-rapie zugänglich zu machen. Jeder Augenarzt wird sich nun mit diesen Erkrankungen beschäftigen, um seine Patienten zu-sammen mit einem Netzhautchirurgen bestmöglich versorgen.

Die vitreoretinale Grenzfläche

Prof Dr. med. Arnd Gandorfer, ÄQM FEBO, Memmingen

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p e r s p e k t i v e n g e s u n d h e i t s m a r k t

Das Heft im Heft zu Strategien, Backgrounds, Chancen für den wirtschaftlichen Erfolg

SEO vs.

Usability

Längst muss man keine besonders ausgeprägte Affinität zum Medium Internet mehr haben, um zu wissen, dass Google die Suchmaschine Nr. 1 in Deutschland und weiten Teilen der Welt ist. Unabhängig da-

von, welchen Namen die jeweils präferierte Suchmaschine trägt: Heute stellen sie einen entscheidenden Faktor zum Erfolg oder Misserfolg eines Onlineangebotes dar. Diese Tatsache bildet die Basis für die Entstehung vollständig neuer Dienstleistungszweige in der Onlinewelt – z.B. den Such-maschinenoptimierer. Der Kampf um die besten Plätze in den Suchergebnis-sen wirft jedoch zunehmend auch die Frage auf, ob wir unsere Webseiten eigentlich auf Suchmaschinen oder nicht doch eher auf die Bedürfnisse unserer Zielgruppe, die User, ausrichten sollen.

Um in den Suchergebnissen, den SERPs (search engine result pages), mög-lichst gut platziert zu sein gilt es, der Suchmaschine klar zu machen, dass die eigenen Seiten eine hohe Relevanz zu den eingegebenen Suchbegriffen (keywords) aufweisen. Die individuelle Berechnung dieser Relevanz ist so geheim wie das Rezept von Coca Cola und bildet den Kern der Suchlogik aller Suchmaschinen. Dieser Algorithmus umfasst daher alleine bei Google mehrere hundert Faktoren. Die Kombination der Faktoren, in unterschiedlicher Gewichtung, spiegelt final die ausgespielte Reihenfolge in den SERPs wieder.

Optimieren oder Manipulieren?

Der Suchmaschinenoptimierer, kurz auch SEO genannt, gleichnamig zum englischen Begriff „search engine optimization“, hat sich zum Ziel ge-

... oder: Ist Google schon der bessere Mensch? Im Kampf um die besten Plätze in den Suchergebnissen stellt sich mittlerweile die Frage, ob wir unsere Internetseiten auf die Kriterien der Maschinen oder doch eher auf die Bedürfnisse unserer Zielgruppe ausrichten sollen.

setzt, die entscheidenden Rankingfaktoren zu identifizieren, zu optimie-ren und somit die notwendige Relevanz zu erreichen, um am Wettbewerb vorbeizuziehen. Ist der Erfolg einer Onlinepräsenz also nur noch von der Auswahl des richtigen Dienstleisters abhängig?

Je deutlicher die Relevanz einzelner Faktoren zu sein scheint, werden eben diese vom SEO selektiert, ausgebaut und versucht zu multiplizie-ren. Diese Vorgehensweise schafft wiederum neue Geschäftsfelder in der Branche. SEO-Texter verkaufen optimierte Texte zu vorgegebenen Keywords, Linknetzwerke verkaufen Hyperlinks von mehr oder weniger hochwertigen Webseiten, Blogger und Social-Media-Manager verkaufen Reichweite in eigenen und allgemeinen sozialen Netzwerken usw.

Bleibt der User auf der Strecke?

Es drängt sich daher die Frage auf, ob die eigenen Webseiten nur noch mit dem Ziel gestaltet, programmiert und mit Inhalt gefüllt werden sollen, um bestmöglich gefunden zu werden? Wenn man die Seiten auf den vordersten Plätzen genauer ansieht, dann werden durchaus auch solche präsentiert, de-ren inhaltliche Relevanz doch eher fragwürdig scheint. Überladene Texte mit unzähligen Überschriften und Wiederholungen, jede Menge Links in Blöcken im Fußbereich der Seite und natürlich bunte Werbung. Die Schlussfolgerung daraus wäre, dass der Suchmaschinen-Algorithmus es offensichtlich nicht geschafft hat, wirklich relevanten Inhalt von solchem zu unterscheiden, der explizit als reines Suchmaschinen-Futter aufbereitet wurde.

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28 06 / 2012Concept Ophthalmologie

concept zukunft internet

Um seine Machtposition zu behalten, muss Google daher bemüht sein, Techniken zu verfeinern und Suchmaschinen-Spam zu entlarven. Mit den Updates „Panda“ und „Venice“ zielt das Unternehmen in diese Richtung. Die Updates ordneten die Suchergebnisse in kleinem und teils großem Ausmaß neu. Linknetzwerke, offensichtlich optimierte Texte und nach un-ternehmenseigenen Richtlinien „unlautere Methoden“ (versteckte Texte etc.) wurden besser entlarvt und betroffene Seiten teilweise massiv ent-wertet. Nach Matt Cutts (head of google quality and webspam team) ist es dem Unternehmen damit gelungen, mehr natürliche, qualitativ hoch-wertige Inhalte auf den vorderen Rängen zu platzieren. Die Suchmaschine versuche mehr und mehr wie ein Mensch zu denken, um damit dem User eine bessere Qualität der Suchergebnisse bieten zu können. Webseiten-betreiber sind daher gehalten, sich hauptsächlich um die Interessen ihrer User und nicht die Algorithmen der Suchmaschinen Gedanken zu machen. Je hochwertiger Inhalt und Mehrwert für den User, desto besser wird eine Seite ranken.1 Denkt die Suchmaschine also wie ein Mensch?

Tue Gutes und Spreche darüber!

Ist die Technik wirklich so weit, natürliches Linkwachstum von professio-nellem Linkbuilding zu unterscheiden? Kann der Algorithmus hochwertigen Inhalt zum für die Suchmaschine aufbereiteten Inhalt zuverlässig abgren-zen? Und genügt es daher, sich künftig alleine auf den inhaltlichen Gehalt der eigenen Webseiten zu konzentrieren? Wenn dieser gut ist, entstehen

hochwertige Links und Verbreitung von ganz alleine? Aus meiner Sicht ein klares jein!

Das Geschäftsmodell von Google basiert zum größten Teil auf der Erzie-lung von Werbeeinnahmen (10,9 Mrd. US-Dollar im dritten Quartal 2012, entspricht 77 Prozent der Gesamteinnahmen2). Warum also noch weiter dort Adwords schalten, wenn die besten Ergebnisse sowieso automatisch und kostenlos gefunden werden? Im Umkehrschluss würde das für den User bedeuten, dass lediglich weniger relevante Seiten in den Adwords-Werbeblöcken auftauchen, die es aus eigener Kraft eben nicht in die SERPs schaffen – warum also klicken? Auch wenn das Unternehmen kräf-tig in anderen Bereichen investiert, ist es doch eher unwahrscheinlich, sich selbst im Hauptgeschäftsbereich derartig zu kannibalisieren.

Gleichermaßen erhöht sich die Erwartungshaltung unserer User. Das In-ternet wird sich nicht zurückwandeln und nur noch sauber strukturierte Textdokumente mit journalistischem Anspruch bieten. User sind keine anonymen Wesen, deren Verständnis und emotionale Erfahrung sich auf die Bedienung der PC-Maus oder des Tablet-PCs beschränkt. User sind Zielgruppen, die wir nicht nur auf Plakatwänden und am Point of Sale mit Botschaften und Erlebniswelten emotional begeistern und für unsere Marken gewinnen möchten. Gerade das Netz bietet vielfältigste Möglich-keiten mit Text, Bild, Videos etc. die Sinne unserer Zielgruppe im Rahmen einer zumeist entspannten Atmosphäre anzusprechen. Ein Marketing-El-dorado, in dem man sich auf keinen Fall diktieren lassen sollte, was oder wie etwas zu tun sei – auch nicht von den Google Webmaster Guidelines.

Für den Erfolg der eigenen Website genügt es daher lediglich, wenige der einfachen Dinge falsch zu machen. Eine saubere Basis-Programmierung und die professionelle Online-Redaktion hochwertiger, relevanter Inhalte werden unseren Usern genauso gefallen wie dem zunehmend mensch-lichen Google-Algorithmus.Von Timo Langer

1) www.mattcutts.com/blog/2) www.heise.de/newsticker/meldung/Quartalszahlen-Kein-guter-Tag-fuer-Google-1732281.html

Timo Langer, Dipl. Betrw. (BA) Fach-richtung Internationales Marketing, ist Geschäftsführer der blickfang Internet- & Werbeagentur GmbHBindstraße 3988239 Wangen im AllgäuTel. +49.7522 789269-0E-Mail [email protected]

concept zukunft

Die Internetagentur blickfang von Timo Langer hat auch die neuen Websites von CONCEPT Ophthalmologie und Augenlicht VisionCare konzipiert

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2906 / 2012Concept Ophthalmologie

mitarbeiterführung concept zukunft

Ärzte brauchen gutes Personal, denn nur Spitzenmitarbeiter er-bringen Spitzenleistung. Sie sind die wichtigste Ressource in der Praxis und sollten entsprechend gepflegt werden. Kruse-Keirath

rät, Instrumente moderner Personalführung zu nutzen und ein praxisindi-viduelles Qualitätsmanagement (QM)-System zu integrieren. Modernes Personalmanagement könne helfen, Mitarbeiter entsprechend ihren Po-tentialen einzusetzen.

Bei der Personaleinstellung, Einsatzplanung und Personalentwicklung seien neben fachlicher Eignung die berufliche Orientierung (Leistungs-, Führungs- und Gestaltungsmotivation), das Arbeitsverhalten (Gewissen-haftigkeit, Flexibilität, Kompetenz), die psychische Konstitution (emotio-nale Stabilität, Belastbarkeit, Selbstbewusstsein) und soziale Fähigkeiten (Sensibilität, Kontaktfähigkeit, Teamorientierung, Durchsetzungsvermö-gen) zu berücksichtigen. Jeder Arzt habe das Personal, das er verdiene, denn er allein trage die Verantwortung für die Qualität seiner Mitarbeiter.

Die Personalauswahl gut vorbereiten

Motivierte, kompetente, verantwortungsbewusste, belastbare und team-fähige Mitarbeiter beeinflussen den Praxiserfolg, indem sie für einen funktionierenden Praxisablauf, gutes Praxisklima und Patientenservice sorgen. Sie sind wichtige Sympathieträger und Marketingfaktoren. Sie entlasten und unterstützen den Arzt. Um teure Fehlentscheidungen zu vermeiden, müsse die Personalauswahl gut vorbereitet sein, so die Un-ternehmensberaterin. Mit hohen Ansprüchen erhalte man oft auf Dauer bessere Mitarbeiter. Jeder Arzt müsse für sich selber entscheiden, wie viel Personal er in seiner Praxis brauche. Werden feste Zuständigkeiten oder Jobrotation bevorzugt? Bei Rotation sollten die Wechselintervalle am besten monatlich getaktet sein, sich auf bestimmte Funktionen be-schränken und die Rotationspartner festgelegt werden. Grundsätzlich sollten alle vieles können, aber nicht unbedingt alles machen. Wichtig sei, dass die beste Mitarbeiterin am richtigen Platz arbeite.

Die Suche nach einer geeigneten Kraft beginne mit einer guten Anzei-ge, die mit dem Team formuliert werden solle. Sie müsse eine Stel-lenbeschreibung beinhalten sowie die fachlichen und menschlichen Erwartungen an die Bewerberin. Als Einstellungsvoraussetzungen seien Berufserfahrung, bestimmte Vorkenntnisse sowie persönliche Eigen-

„Mit mittelmäßigen Teams gibt‘s keine erstklassigen Erfolge“ – anlässlich der AAD 2012 sprach die Unternehmensberaterin Annette Kruse-Keirath über die richtige Mitarbei-terauswahl und Mitarbeiterführung in der augenärztlichen Praxis.

Instrumente moderner Personalführung nutzen

schaften anzugeben. Auch informiere die Anzeige über die Praxis, also die Anzahl der Ärzte, das Mitarbeiterteam, fachliche Besonderheiten, das Leistungsspektrum und den Arbeitsstil. Wichtig sei der Hinweis auf ein gutes Betriebsklima, leistungsorientierte Vergütung, Arbeitszeitenrege-lung und Weiterbildungsmöglichkeiten. Bei der Formulierung müsse das Gleichbehandlungsgesetz beachtet werden. So seien manche Redewen-dungen wie z.B. „jung“, „dynamisch“ (Alters- oder Behindertendiskrimi-nierung) oder „sehr gute Deutschkenntnisse erforderlich“ (diskriminiert Menschen mit Migrationshintergrund) zu vermeiden.

Schriftliche Unterlagen der Bewerber allein sagten nur wenig aus. Im Pa-tientenkontakt sei eine sympathische und gepflegte Erscheinung wichtig. Wissen dagegen könne vermittelt werden, wenn die Mitarbeiterin lern-willig und -fähig sei. Geeignete Bewerberinnen sollten zunächst einen Tag zur Probe arbeiten. Sie müssten ins Team passen und das Arbeits-tempo mitgehen können. Alle Bewerberinnen auf einen Ausbildungsplatz sollten gemeinsam eingeladen werden und zeigen müssen, wie sie ein-fache Arbeiten nach Arbeitsanweisung erledigen.

Bewerbungsunterlagen müssten vollständig sein. Mittels des sogenann-ten Geheimcodes ließen sich im Zeugnis Defizite darstellen: „Er verfügt über Fachwissen und hat ein gesundes Selbstvertrauen“ bedeute, dass mangelndes Fachwissen überspielt werde. „Er zeigte Verständnis für seine Arbeit“ signalisiere mangelnde Leistungsbereitschaft. Kritik könne auch geäußert werden, indem bestimmte Bewertungen fehlten oder

Annette Kruse-Keirath ist Unternehmensberaterin in Rheine

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30 06 / 2012Concept Ophthalmologie

concept zukunft mitarbeiterführung

nur Selbstverständlichkeiten im Zeugnis hervorgehoben würden. Es könnten zudem essentielle Bestandteile der Tätigkeitsbeschreibung, Leistungs- oder Führungsbeurteilung fehlen oder Kleinigkeiten, die eher am Rande mit der beschriebenen Tätigkeit zu tun haben, sehr stark be-tont sein. Verneinte Gegenteil-Formulierungen wie „war nicht uninteres-siert“, „waren nicht unbedeutend“ signalisierten Negatives.

Wer viel fragt, erfährt auch viel

Professionelle Mitarbeiterführung beginne schon im Bewerbungsge-spräch: Wer frage, erfahre mehr. Wichtig seien der bisherige berufliche Werdegang, berufliche und persönliche Ziele, der Grund für die Berufs-wahl und warum ausgerechnet diese Praxis ausgesucht worden sei. Welche Gründe gebe es für den Stellenwechsel? Warum gerade „sie“ und nicht eine andere hier eingestellt werden solle, wie die Gehaltswün-sche seien. Hilfreich sei auch, die Bewerberin mit dem Praxisalltag zu konfrontieren und ihre Reaktion zu beobachten. Wie reagiere sie, wenn ein Patient sich über lange Wartezeiten beschwere? Wie stehe sie zur Beratung über IGe-Leistungen? Das Team entscheide mit bei der Bewer-berauswahl. „Alte“ Helferinnen müssten unbedingt auch die möglichen „Neuen“ beurteilen. Manchmal würden aber leistungsstarke neue Mitar-beiter abgelehnt, weil in der Praxis alles beim Alten bleiben solle.

Der Arbeitsvertrag sei individuell zu gestalten. Er müsse Regelungen zu Vertragsbeginn, Probezeit, ggf. Befristung des Arbeitsverhältnisses, Tätigkeitsart und Stellenprofil, Arbeitszeit, Überstundenregelung, Ar-beitszeitkonto, Vergütung, Bonifikation, freiwillige Sozialleistungen, Berufspflichten (Schweigepflicht), Kleiderordnung, Hygiene am Arbeits-platz, Anzeigen der Arbeitsunfähigkeit, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Urlaub, Fortbildung, Beendigung des Arbeitsverhältnisses (Kündigungs-fristen) und Zeugnis enthalten.

Auch das Gehalt solle praxisindividuell der Arbeitsleistung der Helferin und ihrem Nutzen für die Praxis entsprechen. Es sei unklug, eine qualita-tiv hochwertige Helferin unter Wert zu bezahlen. Mit höheren Gehältern könnten manchmal Personalkosten gesenkt werden. Dem Grundgehalt sollten Zulagen infolge Berufserfahrung, persönlicher Entwicklungsstufe (Arbeitseinsatz, Leistungsqualität nach praxisindividueller Leistungsbeur-teilung) und Funktion (Praxismanagerin, QMB) beigefügt werden. Jahres-prämie (13. Gehalt, sofern zuvor besprochene Unternehmensziele erreicht werden), Bonussystem (für den Verkauf von Selbstzahlerleistungen, Stei-gerung der Privatumsätze), Anwesenheitsprämie und betriebliche Alters-versorgung seien weitere Anreize. Gute Mitarbeiter schätzten in erster Linie ein gutes Betriebsklima, die Vergabe von Kompetenz und Verantwor-tung, eine gute verlässliche Führung und die Förderung von Weiterbildung, die als Investition in die Mitarbeiter geregelt werden sollte. Führungspro-fis würden keine Mitarbeiter einstellen, die nur für Geld arbeiten.

Der richtige Führungsstil

Ein Grundsatz der Personalführung sei, Betroffene zu beteiligen, statt Nicht-Beteiligte betroffen zu machen. Ziel einer guten Führung sei, effi-zient zu arbeiten und vorhandene Arbeitskraftressourcen zu mobilisieren. Führen heiße, Bedürfnisse, Interessen, Gefühle und Ziele der Mitarbeiter

mit den Zielen der Praxis in Einklang zu bringen. Dadurch nutze man Wis-sen, Kompetenz und Kreativität der Mitarbeiter. Sie identifizierten sich mit der Praxis. „Die Freude am Tätigsein hat die Pflicht zur Leistung ab-gelöst“, zitierte die Referentin die Professorin Gertrud Höhler.

Es gibt verschiedene Führungsstile, aber Gewinner auf beiden Seiten werde es nur geben, wenn Willensbildung und Entscheidung in der Praxis in Abstimmung mit allen Beteiligten erfolgten. Kruse-Keirath rät dazu, die eigene Einstellung zu überprüfen: • Übe ich bei Fehlern sachliche, konstruktive Kritik, lasse ich Wider-

spruch zu? • Erkenne ich Leistungen und Verhaltensweisen meiner Mitarbeiter-

innen an? • Wissen sie, wie ich ihre Leistung beurteile? • Gewähre ich meinen Mitarbeitern die Möglichkeit, auch persönliche

und vertrauliche Dinge zu besprechen und höre ich auf ihre Wünsche und Vorschläge?

• Bin ich berechenbar und zuverlässig? • Bespreche ich vorgesehene Veränderungen rechtzeitig mit dem Team? • Sind Zuständigkeiten eindeutig geregelt? • Stelle ich mich vor meine Mitarbeiter, auch gegenüber Patienten,

wenn dies berechtigt ist?• Fördere ich meine Mitarbeiter? • Gestehe ich selbst Fehler und Unzulänglichkeiten ein?

Die Praxis solle mit Autorität, aber nicht autoritär geführt werden. Für ein positives Klima müsse eine Praxiskultur geschaffen werden, mit der sich alle identifizieren könnten. Gute Kommunikation werde durch re-gelmäßige Besprechungen sowie partnerschaftliches Denken und Han-deln gefördert. Kommunikationsrituale in der Praxis als morgendliche Kurzbriefings und regelmäßige Praxisbesprechungen sollten eingeführt werden. Teamgespräche müssten effektiv gestaltet werden, indem The-men und Zeitrahmen vorgegeben und alle Teilnehmer ausreichend vorab informiert seien. Die Themen müssten von allgemeinem Interesse sein. Alle Beiträge müssten ernst genommen werden. Aggressionen, Ängste und Abneigungen sollten vom Gesprächsleiter neutralisiert werden. Be-sprechungen müssten mit konkreten Ergebnissen und Vereinbarungen enden, die schriftlich dokumentiert werden.

Lob möglichst häufig und zeitnah zu geben, sei der beste Katalysator für Spitzenleistungen. Es solle keine Vollkommenheit erwartet werden, auch Teilerfolge zählten. Konflikte müssten professionell gelöst und nicht verdrängt werden. Mitarbeiterkritik habe zeitnah unter vier Augen und ohne Emotionen zu erfolgen. Beurteilungsgespräche seien immer rechtzeitig anzukündigen, damit der Mitarbeiter sich darauf vorbereiten könne. Nur so könnten seine Selbsteinschätzung und Bedürfnisse klar werden. Beurteilungen müssten immer durch sachliche und abgesicher-te Daten und Fakten aus eigener Beobachtung stammen. Aber auch die Argumentation des Mitarbeiters sei zu beachten. „Wenn Sie wollen, dass Mitarbeiter zu ihren Stärken und Schwächen stehen, sollten auch Sie bereit sein, sich der Kritik Ihres Teams zu stellen. Mitarbeiter, die Ihnen ein offenes und ehrliches Feedback geben, zeigen, dass sie sich mit Ihrer Praxis identifizieren“, bemerkte Kruse-Keirath zum Abschluss. Von Dr. Christiane Schumacher

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3106 / 2012Concept Ophthalmologie

finanzen concept zukunft

Engagements am Aktienmarkt bringen es mit sich, dass man die eigenen Überlegungen regelmäßig infrage stellen muss, hat Dr. Georg Eckert festgestellt. Oft ergibt sich zudem die Frage: Wann ist der beste Verkaufszeitpunkt für die Aktien gekommen?

Verlustaversion

Dr. Georg Eckert ist niedergelassener Augenarzt in Senden bei Ulm, Pressespre-

cher des Berufsverbands der Augenärzte (BVA) – und Aktienkenner. Kürzlich ist sein Buch erschienen: Die Privatanleger Bibel,

FinanzBuch Verlag, München 2010, 205 S., 12,95 Euro, ISBN: 978-3898796132

Nach Rolf Dobelli, Bestsellerautor mit vielen Kolumnen in der Zeit, wird unser Verhalten wesentlich geprägt von einer starken Ver-lustaversion: Wenn wir 100 Euro auf der Straße finden,

freuen wir uns mal eben kurz, verlieren wir aber 100 Euro, dann ist unser Ärger über diesen Verlust etwa zwei- bis dreimal stärker als über einen vergleichbaren Gewinn. Das ist unserer steinzeitgeschichtlichen Entwicklung geschuldet, der Verlust eines Steinkeils konnte existenzbe-drohend sein. An der Börse führt diese Prägung zu dem unglücklichen und kostspieligen Verhalten, dass wir Gewinneraktien zu früh verkau-fen und Verluste regelmäßig aussitzen. Einen Verlust wollen wir nicht realisieren!

Tatsächlich müssen wir bei Aktieninvestments mit der Tatsache leben, dass von beispielsweise zehn verschiedenen Investments möglicher-weise zwei kräftig daneben gehen, vielleicht drei einigermaßen laufen und die anderen ganz gut performieren. Regelmäßig erleben wir da-bei das Phänomen, dass wir uns über die Verluste zweier Investments derart ärgern, dass wir die durchaus ordentliche Performance des Gesamt-engagements nicht ausreichend würdigen und geneigt sind, den Märkten den Rücken zu kehren. Für diejenigen, die diesen Um-stand kennen, ist das umso besser, weil es manchmal davor schützt, dass die Märkte überhitzt werden, obwohl das in Phasen der Euphorie regelmäßig auch vorkommt. Nur so kann man die Tatsache erklären, dass die meisten Mitbürger sich an der lukrativsten Anlageklasse nicht beteiligen.

Engagements am Aktienmarkt bringen zwangsläufig mit sich, dass man sich selber und die eigenen Überlegungen regelmäßig infrage stellen und im schlimmsten Fall auch mal die eigene Meinung ändern muss. Dazu sind viele schlicht nicht bereit, obwohl das eine gute Charakter-übung wäre. Diesen Mitbürgern sei empfohlen, sich einzulesen in das spannende und lesenswerte Buch „Langfristig investieren“ von Jeremy J. Siegel, Professor der Finanzwissenschaften. Dort stellt er die Bestän-digkeit von Aktienrenditen für lange Zeiträume dar. Kriege wie der 1. und der 2. Weltkrieg oder neuerdings der Irakkrieg führen zwar zu kurz-fristigen Dellen bei der Kursentwicklung. Dennoch kann die Entwick-lung keiner einzigen anderen Anlageklasse auch nur annähernd mithal-ten. Siegel sieht diese Beständigkeit als das logische Ergebnis eines Systems, in dem „die Unternehmen der Motor des Wirtschaftswachs-tums sind und dessen beeindruckendste Eigenschaft die Anpassungsfä-higkeit an immense politische, soziale und ökonomische Umwälzungen ist“. Entscheidend ist der Langfristhorizont. Die Schwankungsbreite (Volatilität) in kurzen Zeiträumen ist hoch. In längeren Zeiträumen – Sie-

gel nennt als magische Zahl 20 Jahre – übertrifft die Performance eines gut diversifizierten Depots in aller Regel die anderer Anlageklassen.

Wann muss man verkaufen?

Damit kommen wir zu der oft gestellten Frage: Wann muss man verkau-fen? Die Antwort, laut Waren Buffet, dem weltweit berühmtesten und erfolgreichsten Investor: im Prinzip nie! Wenn man gut ausgesucht hat, besteht keine Notwendigkeit, jemals Aktien zu verkaufen von Unter-nehmen wie z.B. Nestle, Unilever, Johnson & Johnson, General Electric, McDonalds u.a. Vielmehr ist die Ausschüttung von üblicherweise ste-tig ansteigenden Dividenden ausgesprochen befriedigend. Ausnahmen gibt es nur manchmal, z.B. momentan bei Abbott, weil hier gegen Jah-resende ein sogenannter Spin-off, eine Aufspaltung, stattfinden soll. Obwohl der Gesamtwert des Engagements sich dadurch nicht ändert, versteht der deutsche Fiskus das aufgeteilte Unternehmen mit Wahr-scheinlichkeit so, als ob ein steuerpflichtiger Zufluss entstanden wäre. Aus diesem Grund muss man hier vor Jahresende verkaufen, obwohl das Unternehmen exzellent ist, um dann nach dem Spin-off wieder einzusteigen. Dummerweise ist hier keine Rechtssicherheit gegeben. Aufgrund der jetzigen Erkenntnislage muss man von dem geschilderten Sachverhalt ausgehen, das Finanzamt könnte seine Meinung jedoch auch noch ändern ...

Wenn man – wie viele und ich selbst auch – in Solardächer investiert, dann wird von Staats wegen meist über 20 Jahre eine Einspeisever-gütung garantiert. Wie viel nach Ablauf dieses Zeitraumes vom einge-setzten Kapital noch übrig ist, darüber darf getrost spekuliert werden. Wahrscheinlich ist ein Solarpanel nach dieser Zeit nicht mehr viel wert und muss möglicherweise als Sondermüll aufwendig entsorgt werden. Gute Aktien – wie oben genannt – werden nach diesem Zeitraum in al-ler Regel deutlich mehr wert sein und auch ihre Dividenden regelmäßig gesteigert haben.

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perspektiven patientenhandout

06 / 2012Concept Ophthalmologie

Infos Praxisalltag bedeutet oft Hektik: Viele Patienten, viele Informationen, wenig Zeit. Doch jeder einzelne Patient hat ein individuelles Krankheitsbild und verdient eine ausführliche und per-sönliche Beratung. Hier ist das AMD-Patientenhandout des AMD-Netz NRW eine gute Hilfe.

Individuelle Infos zum Mitnehmen

W as man Schwarz auf Weiß hat, bleibt in Erinne-rung: „Wie viele andere Praxen sind wir dazu übergegangen, unseren Patienten nach der Dia-

gnose AMD individualisierte Informationen an die Hand zu geben. So können sie alles noch mal nachlesen. Das wird sehr gut angenommen“, berichtet Dr. Daniela Claessens, niederge-lassene Augenärztin aus Köln. Sie nutzt das Patientenhand-out des gemeinnützigen AMD-Netz NRW. Damit erhalten die Behandelten zusammengefasst Informationen über ihre Dia-gnose auf dem rechten und linken Auge: über Ursachen, kli-nisches Bild und Verlauf der Erkrankung sowie Möglichkeiten der Vorbeugung und Therapie. „Meist drucke ich das Patien-tenhandout selbst aus. Das geht einfach und schnell. Wenn ich wenig Zeit habe, kümmert sich meine Arzthelferin darum.“ Ob frühe oder späte AMD, CNV mit oder ohne IVOM-

Therapie – das Handout lässt sich mit wenigen Klicks auf den Befund des Patienten zuschneiden. Konservativ tätige Auge-närzte haben beispielsweise andere Auswahlmöglichkeiten als Augenärzte in spezialärztlicher Versorgung.

Zusätzlich zu den medizinischen Informationen können die Praxen und Kliniken optional anhand der Postleitzahl eine Lis-te mit Versorgern im Umfeld generieren. „Das erleichtert uns die Arbeit“, sagt eine von Claessens Arzthelferinnen, „denn die Patienten fragen uns häufig, wo sie in ihrer Nähe Augenopti-ker, Selbsthilfegruppen, Hörbüchereien oder andere Beratungs- und Hilfsangebote finden.“ Das fertige Informationsblatt wird

in eine Mappe eingelegt, die die Praxis im Vorfeld auf Anfrage vom AMD-Netz zugeschickt bekommen hat, und den Patienten oder Angehörigen überreicht. Im Rahmen des Pilotprojekts er-halten die Augenärzte die Materialien derzeit noch kostenlos.

Prof. Dr. Daniel Pauleikhoff, Leiter der Augenklinik des St. Franziskus-Hospitals Münster und Mitgründer des AMD-Netz, war an der Idee beteiligt. „Wir haben schon länger überlegt, wie wir den Patienten etwas mitgeben können, damit sie alle Infor-mationen an der Hand haben. Daraus sind die einzelnen Bau-steine des Handouts entstanden.“ Aus seiner Augenklinik sei es mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Da sich sowohl das AMD-Netz als auch das Patientenhandout in einer Pilotphase befinden, ist die Entwicklung noch nicht abgeschlossen: „Mit dem Team vom AMD-Netz sind wir bestrebt, das Patienten-handout stetig zu verbessern. Dazu befragen wir derzeit sowohl die Augenärzte, bei denen es im Einsatz ist, als auch Patienten, die die Infos bekommen haben. Mit Hilfe des Feedbacks möch-ten wir die Materialien den Bedürfnissen anpassen.“

Einige Neuerungen gibt es bereits: Neben einer Überarbei-tung des Layouts haben Praxen nach der Registrierung auf der Website die Möglichkeit, das Handout individuell anzupassen. Auf dem Deckblatt können sie sich mit ihrem Namen und Logo präsentieren. „Das schafft Vertrauen und verbessert die Compliance, da wir dem Patienten in unserem Namen wert-volle Informationen samt Kontaktmöglichkeit anbieten“, sagt Dr. Susanne Eller-Woywod von der Augenklinik am St. Elisa-beth Hospital Gütersloh. Sie hat das Handout bereits mehreren hundert Patienten überreicht.

PD Dr. Albrecht Lommatzsch von der Augenklinik des St. Franziskus-Hospitals Münster wurde durch das Handout sogar zum Schauspieler – auch wenn er seine Überzeugung gar nicht spielen musste: „Als mich das AMD-Netz kürzlich fragte, ob ich in einem kurzen Film die Nutzung des Handouts erklären könne, habe ich sofort zugesagt. Ich halte es für eine sehr sinn-volle Sache und hoffe, das Video macht deutlich, wie einfach und praktisch es ist.“ Das Video ist unter dem Stichwort „Patien-tenhandout“ auf YouTube oder der Website www.amd-netz.de abrufbar. Anfragen zum Patientenhandout beantwortet das AMD-Netz unter 0251/935 5940 oder [email protected].

Von Marvin Wanders

Prof. Dr. Daniel Pauleikhoff, hier mit einer Mitarbeiterin, war an der Idee zum Patienten-handout beteiligt. Er freut sich, den Patienten etwas an die Hand geben zu können

AMD-

Net

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Inkompletter Lidschlag

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Mit dem neuen TF-Scan und Meibo-Scan verfügt der Keratograph 5M über ein umfassendes Analyse-Paket. Neben der nichtinvasiven Tränenfi lmaufrisszeit und dem Tränenmeniskus können auch die Lipidschicht, die Dynamik des Tränenfi lms und die Meibom-Drüsen beurteilt werden.

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Diagnostizieren statt raten !

Ophthalmologie Concept K5 Blüte 1 1 07.11.2012 16:59:02

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medizin trockenes auge

06 / 2012Concept Ophthalmologie

Die Beschwerden jedes dritten Patienten, der eine Au-genarztpraxis aufsucht, stehen im Zusammenhang mit dem trockenen Auge. Dieses gilt inzwischen in

Industrieländern als Zivilisationskrankheit. Die Symptome sind vielfältig und reichen von leichten Beschwerden wie Au-genbrennen bis zu Augenentzündungen, Trübungen und redu-zierter Sehleistung. Die Diagnose erfolgte bisher sind überwie-gend subjektiv. Neuerdings wird die Tränenfilmosmolarität als objektiver und quantitativer Biomarker ermittelt.

Die Methoden zur Bestimmung der Osmolarität haben sich über die Jahrhunderte hinweg verändert. Bis zum Jahr 1748 wurde der Salzgehalt der Tränenflüssigkeit nicht direkt über die Osmolarität des Tränenfilms, sondern über den Salzgeschmack bestimmt. Die erste Veröffentlichung zum Thema „Trockenes Auge“ aus dem 2. Jh. n. Chr. stammt vom griechischen Philo-sophen und Arzt Claudius Galen. In seinem Buch „E labraz“ (Band XIV) brachte er diese Krankheit zum ersten Mal mit dem Salzgehalt der Tränen in Verbindung. Der französische Che-miker François Marie Raoult führte 1600 Jahre später (1882) die gängigste klinische Methode zur Messung des osmotischen Drucks ein. Er stellte fest, dass der Gefrierpunkt einer Wasser-lösung von deren Osmolarität abhängt. Je höher die Quantität des gelösten Stoffes, desto niedriger ist der Gefrierpunkt. Diese Verringerung hängt von den Elektrolyten in der Lösung und

ihrem organischen Material ab. Angewendet wurde diese Me-thode erstmals 1908 von Cantonnet zur Bestimmung der Trä-nenfilmosmolarität. Er fand heraus, dass eine normale Tränen-flüssigkeit bei Temperaturen zwischen -0,86 °C und -0,87 °C gefriert. Somit ist diese isoosmolar (gleiche Anzahl osmotisch wirksamer Teilchen) zu einer NaCl-Lösung von 14 ‰. Bis heu-te wird die Gefrierpunktserniedrigung zur Messung der Trä-nenfilmosmolarität angewendet. Andere Methoden werden in der Kryologie weniger häufig benutzt. Seit den 1950er Jahren wird die Osmolarität aufgrund ihrer starken Korrelation mit dem Krankheitsbild „Trockenes Auge“ als Gold-Standard zur Bestimmung dieser Augenerkrankung bezeichnet.

Osmolalität umfasst die Gesamtkonzentration der Anzahl ge-löster Teilchen in einem Lösungsmittel, unabhängig von deren Größe, Dichte, Konfiguration oder elektrischer Ladung. Die Os-molalität ergibt sich aus dem Verhältnis der Stoffmenge der gelö-sten Teilchen zur Masse des Lösungsmittels. Osmolarität ist ein ähnlicher Begriff. Hier wird nicht das Verhältnis zur Lösungs-mittelmasse verwendet, sondern zum Volumen. Die Osmolari-tät ist somit das Verhältnis aus der Stoffmenge der gelösten Teil-chen zu dem Volumen des Lösungsmittels. Da das Volumen der Lösung vom Druck abhängt und die Menge der gelösten Stoffe nicht additiv berechnet werden kann, ist Osmolarität der richtige Begriff für die Beschreibung kolligativer Eigenschaften.

Tränenfilmosmolarität – eine Einführung

Die Prävalenz des trockenen Auges hat in den letzten Jahrzehnten sehr stark zugenommen. Die Symptome sind vielfältig, die Diagnose schwierig, da bis heute überwiegend subjektive Beurteilungen vorgenommen werden. Neu in der Diagnostik ist die Ermittlung der Tränenfilmosmolarität als Biomarker des Tränenfilms. Teil 1.

Elektrolyte Tränenflüssigkeit mmol/l Blutserum mmol/l

Kationen Natrium-Ion (Na+) 120-170 135-150

Kalium-Ion (K+) 6-14 3,5-5,5

Calcium-Ion (Ca2+) 0,3-2,0 2,15-2,75

Magnesium-Ion (Mg2+) 0,3-1,1 0,66-0,91

Anionen Chlor-Ion (Cl-) 106-135 98-112

Hydrogencarbonat-Ion (HCO3-) 26 22-26

Phosphat-Ion (PO43-) 0,07 0,77-1,55

Gesamt 258,67-348,17 262,08-298,71

Tabelle 1: Biochemische Zusammensetzung (Auswahl) der Tränenflüssigkeit im Vergleich zum Blutserum [2]

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trockenes auge medizin

06 / 2012Concept Ophthalmologie

Osmotische Veränderungen im lacrimalen System

Die Tränenflüssigkeit, die in den Acini der Tränendrüse pro-duziert wird, hat eine höhere Elektrolyt-Zusammensetzung als das Blutserum (hypertonisch oder hyperosmolar). Im Gegen-satz dazu weist die Flüssigkeit, welche die Ausführungsgänge verlässt, eine höhere K+ und Cl- Konzentration auf.3 Daraus wird ersichtlich, dass die Tränenflüssigkeit in zwei Phasen gebildet wird. In der ersten Phase wird diese durch den ak-tiven Transportprozess und einem hydroionischen Mechanis-mus aus den Acinuszellen an die Zellumgebung abgegeben. In der zweiten Phase zieht diese Flüssigkeit aufgrund der Hy-perosmolarität Wasser durch das Epithel der Acini-Kanälchen an. Die Tränenfilmosmolarität sinkt und ist nun isoosmolar zum Blutserum.

Weiterhin ist die Osmolarität im Tränenbecken bzw. Tränen-see verschieden. Die unterschiedliche Anzahl der osmotisch wirksamen Teilchen kann von mehreren Faktoren abhängen. Die wichtigsten Ursachen sind zum einen die Verdunstung der freiliegenden Flüssigkeit und zum anderen der Austausch zwischen der Tränenflüssigkeit und Flüssigkeiten der oku-laren und palpebralen Oberflächen. Die Tränenflüssigkeit aus der oberen Fornix hat eine geringere Osmolarität als jene aus dem unteren Tränenmeniskus.4 Mishima et al.5 bestimmten eine Tränenfilmosmolarität von 289 mOsms/l bei der Mes-sung an der oberen Fornix und eine von 304 mOsms/l aus dem Tränenmeniskus. Schon im Jahr 1884 stellte Michel6 die Behauptung auf, dass die Verdunstung des Tränenfilms zu ei-ner Hyperosmolarität führe. Diese hat zur Folge, dass Wasser aus den umliegenden Gefäßen angezogen wird. Weiterhin wurde in folgenden Studien herausgefunden, dass die Ver-dunstungsrate (Evaporationsrate) abhängig ist von der Ana-tomie des lacrimalen Systems, der Größe der Lidspalte, der Blickposition, der Blinkfrequenz, der Integrität und Stabilität des Tränenfilms, der Umgebungstemperatur, der Luftfeuch-tigkeit und dem Luftzug.7-10

Veränderung der Tränenfilmosmolarität bei trockenem Auge

Im 20. Jahrhundert wurden viele Studien, die den Zusammen-hang zwischen dem trockenen Auge und einer Erhöhung der Tränenfilmosmolarität ermitteln sollten, durchgeführt. Erst in den 1980er Jahren wurde der Zusammenhang vollständig ak-zeptiert. Ab diesem Zeitpunkt wurden die Forschungsarbeiten deutlich intensiviert, so dass heute die Tränenfilmosmolarität als „Goldener Standard“ zur Diagnose des KCS-Syndroms gilt (Tabelle 2). Im Bericht des Internationalen Dry Eye Workshop von 200711 wird das trockene Auge folgendermaßen definiert: „Trockenes Auge ist eine multifaktorielle Erkrankung der Trä-nenfilm- und Augenoberfläche, bei der als Symptome Unbeha-gen, Sehstörungen und ein instabiler Tränenfilm auftreten und

die mit einer Schädigung der Augenoberfläche einhergehen kann. Sie wird von einer erhöhten Osmolarität des Tränen-films und von Entzündungen der Augenoberfläche begleitet.“

Die Ursachen für eine Hyperosmolarität bei KCS-Symptomatik sind vielfältig.16 Zu einer erhöhten Anzahl osmotisch wirksamer Teilchen im Tränenfilm können folgende Faktoren führen:• Reduktion der primären Tränendrüsensekretion und damit

verbundene Erhöhung des Elektrolytgehaltes• Verringerung des Tränenvolumens • Verringerung des Tränenumschlags bei gleich bleibender

Evaporationsrate• Physiochemische Schutzmechanismen, z.B. Veränderung

der Lipidphase sowie Dispersion der Muzinphase zur Sen-kung der Evaporationsrate.

Andere Prozesse, in denen die Hyperosmolarität des Tränen-films eine Rolle spielen können, sind z.B. die Veränderung des corneo-conjunctivalen Epithels5, 17, der Verlust der Mikropli-cae18, einer Störung bzw. Unterbrechung der Zellmembrane16 und eine verringerte Tränenfilmaufrisszeit19.

Veränderung bei nicht trockenem Auge

Das Auge ist einer Vielzahl von pathologischen und nicht pathologischen Reizen ausgesetzt. So können auch andere Einflussfaktoren als das KCS-Syndrom eine Veränderung der Tränenfilmosmolarität bewirken. Eine Lidrandentzündung z.B. ruft einen qualitativen und quantitativen Mangel der Li-pidphase hervor, was zu einer Erhöhung der Evaporationsrate und somit zur Hyperosmolarität führt.

Viele Studien haben sich mit dem Einfluss der Veränderung der Meibom’schen Drüsen bzw. des Sekrets auf eine Tränen-filmosmolaritätsänderung beschäftigt. Seit den 1960er Jahren haben einige Autoren unabhängig voneinander durch mensch-liche und tierische Versuche festgestellt, dass die Meibom’sche Dysfunktion (engl.: Meibom Gland Dysfunction) mit einer Steigerung der Evaporationsrate und Hyperosmolarität zusam-menhängt.20-24 Es wird vermutet, dass die Tränenflüssigkeit des Tränensees einen umgekehrten Einfluss auf die Meibom’schen Drüsen ausübt. Basierend auf dem Sachverhalt, dass Fische keine Augenlider zum Schutz der Augenoberfläche haben, war die ursprüngliche Aufgabe der Augenlider in der Evolution der Tiere nicht der Schutz der Augen, sondern die Verteilung des Tränenfilms auf der Augenoberfläche. Die Meibom’schen Drüsen sezernieren am hinteren Lidrand, um die Lipidphase zu bilden und eine Verdunstung zu verhindern bzw. zu mini-mieren. Die Acini und Drüsenläppchen sind über den okulären Teil der Lider verstreut. Da die tarsale Conjunctiva sehr fest am Tarsus anliegt, kann vermutet werden, dass zwischen den Aci-ni der Meibom’schen Drüsen und der Tränenseeflüssigkeit eine Art Kommunikation besteht. Somit werden diese Drüsen

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medizin trockenes auge

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nicht ausschließlich neuronal oder vaskulär stimuliert, sondern auch durch die Tränenflüssigkeit im okulär-palpebralen Zwi-schenraum. Hierbei kann die Tränenfilmosmolarität einen Re-gulationsmechanismus zur Drüsensekretion darstellen.

Einen weiteren Einflussfaktor auf die Osmolarität stellte Michail25 1936 dar. In der Studie konnte festgestellt werden, dass bei akuten Augenerkrankungen wie z.B. einer Horn-haut- oder Bindehautentzündung eine Hypoosmolarität (ca. 235 mOsms/l) und bei chronischen Erkrankungen wie bei-spielsweise einer Entzündung des Tränenapparats oder der Iris eine Hyperosmolarität auftritt. Ein sehr geringer Erkennt-nisstand herrscht zwischen dem Zusammenhang der Tränen-filmosmolarität und vaskulärer oder innervativer Störungen. Michail et al.26 fanden bei Tierversuchen heraus, dass eine voll-ständige oder teilweise Trennung des Sympathikus eine Ver-ringerung der Tränenfilmosmolarität hervorruft. In drei Fällen von neurologischen Veränderungen wurde eine Hypoosmola-rität ermittelt.27 Weiterhin ist bekannt, dass ein Anstieg des Au-geninnendrucks und Fieber die Osmolarität erhöht.26

Schon in den 1960er Jahren wurde begonnen, die Änderung des osmotischen Drucks bzw. der Osmolarität in Verbindung mit dem Kontaktlinsentragen zu untersuchen. Hierbei wurde festgestellt, dass Dauertragen von formstabilen und weichen Linsen zu einer Hyperosmolarität führen kann. Es wird ver-mutet, dass dies auf die verringerte Empfindlichkeit der cor-nealen Oberfläche und somit eine reduzierten Sekretionsrate zurückzuführen ist. Terry et al.28 fanden heraus, dass in der Adaptationsphase beim Tragen von formstabilen Linsen zu-nächst eine Hypoosmolarität und nach der ersten Tragewoche eine Hyperosmolarität vorliegt. Generell wurde eine Abhän-gigkeit der Veränderung der Tränenfilmosmolarität vom jewei-ligen Material der Kontaktlinse ermittelt.29-31

Von Daniela Oehring

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Referenz Grenzwert [mOsm/l] Sensitivität [%] FPR [%] Spezifität [%] PPV [%]

† Farris12 >312 95 6 94 73

‡ Tomlinson13 >316 69 8 92 60

† Tomlinson13 >316 59 6 94 63

† Tomlinson13 >312 66 16 84 42

†Tomlinson13 >322 48 1 99 89

† Khanal14 >317 78 22 78 86

† Sullivan15 >318 94 5 95 77

Tabelle 2: Effektivität der Osmolaritätsmessung zur Diagnose des trockenen Auges. Die prädiktiven Werte (positiv, negativ Genauigkeit) weren für eine 15-prozentige Häufigkeit des trockenen Auges in der Studienpopulation berechnet.[11] Die Wirksamkeit, die in der Stichprobe berechnet wurde, wurden: † von den Grenzwerte abgeleitet, ‡ von unabhängigen Stichprobe berechnet

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Heidelberg Engineering

Neues Ultra-Weitwinkel-Modul

Heidelberg Engineering stellt ein neues Nichtkontakt Ultra-Weitwinkel Angiografie Modul für die Spectralis- und Hei-delberg Retina Angiograph (HRA2)-Produktfamilie vor.

Erste klinische Aufnahmen und Erfahrungsberichte wurden im Herbst auf den Tagungen der American Society of Retina Specialists in Las Vegas sowie der EURETINA und ESCRS in Mailand präsentiert. In Deutschland wurde dieses neue Mo-dul während der Tagung der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) in Berlin erstmals vorgestellt. Die Markt-einführung ist für 2013 geplant.

Das Ultra-Weitwinkel Angiografie-Modul besteht aus einem dedizierten Objektiv und Software. Das Objektiv ist dabei problemlos und schnell auf dem Kamerakopf des Gerätes zu befestigen und austauschbar mit dem bestehenden, hoch-auflösenden 30° Objektiv sowie dem 55° Weitwinkelobjektiv. Dies ermöglicht eine für Bediener und Patient einfache und angenehme Anwendung. In Kombination mit der konfokalen Scanning-Laser (cSLO)-Technologie ermöglicht die im Ob-jektiv verwendete optische Spitzentechnologie kontrastreiche, abbildungstreue und gleichmäßig ausgeleuchtete Fundusauf-nahmen bis in die Peripherie. ‚High-Speed‘-Video Angiogra-fien mit Fluoreszein und Indocyaningrün sind einzeln oder simultan im Ultra-Weitwinkel-Modus möglich.

Das Ultra-Weitwinkel-Modul erweitert das Anwendungs-spektrum der Heidelberg Engineering cSLO Systeme und eröffnet neue Möglichkeiten, Arbeitsabläufe in Praxen und Kliniken zu verbessern. Ultra-Weitwinkel-Aufnahmen kön-nen mit der bewährten Heidelberg Eye Explorer (HEYEX) Software befundet werden, welche die einheitliche Plattform für alle Geräte des Unternehmens darstellt. Dieses neue Mo-dul stellt eine interessante Alternative zu dedizierten ‚stand-alone‘ Weitwinkelsystemen dar, welche kostenintensiv und unpraktisch sein können.

„Weitwinkel-Bildgebung entwickelt sich immer mehr zu einer Notwendigkeit moderner Netzhautdiagnostik“, sagte Prof. Dr. Frank Holz, Direktor der Universitätsaugenklinik Bonn. Er er-gänzte, dass „aufgrund des Mangels an peripherer Angiografie zahlreiche krankhafte Veränderungen der Netzhaut übersehen oder unterschätzt werden können. Die Verfügbarkeit eines kontaktlosen Ultra-Weitwinkel Objektivs für das Spectralis stellt eine wichtige Ergänzung diagnostischer Möglichkeiten für einen Netzhauspezialisten dar.“

Erfassung der Erkrankung in der Peripherie

Gefragt nach Anwendungsschwerpunkten für das neue Ultra-Weitwinkel Modul weist Prof. Dr. Antonia Joussen, Ärztliche Direktorin der Augenklinik an der Charité Berlin, auf „die Wichtigkeit der Ultra-Weitwinkel Bildgebung bei Patienten mit Diabetischer Retinopathie hin, bei denen eine Erfassung von Gefäßveränderungen und ischämischer Areale nun dort möglich ist, wo sich die Erkrankung frühzeitig manifestiert, nämlich in der Peripherie.“ Als weitere wichtige Anwen-dungsbereiche sieht Prof. Joussen retinale Venenverschlüsse und Uveitis.

„Wir freuen uns sehr, unseren bestehenden und zukünftigen Kunden eine weitere Möglichkeit zu geben, die Spectralis Plattform flexibel und zukunftsorientiert erweitern zu kön-nen“, stellte Dr. Kester Nahen, Leiter Globales Marketing und Geschäftsentwicklung, heraus. „Augenärzte weltweit bestätigen die medizinische Notwendigkeit peripherer Angio-grafien, um Patienten mit retinalen Gefäßerkrankungen so-wie degenerativen und entzündlichen Veränderungen gezielt betreuen zu können”, erklärte Produktmanager Dr. Jörg Pin-taske. „Vergleichbar mit anderen innovativen Bildgebungs-strategien wie der Spektral-Domänen OCT und der BluePeak Blue Laser Autofluoreszenz, sehen wir die klinische Bedeu-tung der Ultra-Weitwinkel Angiografie stark wachsen. Die funktionelle Erweiterung der Modelle unterstreicht unsere Philosophie einer kontinuierlichen und ressourcenfreund-lichen Ergänzung der Spectralis-Bildgebungsplattform.“

(Quelle: Heidelberg Engineering)

Spectralis Ultra-Weitwinkel Angiografien (simultane Aufnahme, links: FA, rechts: ICGA). Das neue Modul ermöglicht kontrastreiche, abbildungstreue und gleichmäßig ausgeleuchtete Aufnahmen bis in die Peripherie (Referenz für Aufnahmen: Prof. Dr. F. Holz, Bonn)

Spectralis Ultra-Weitwinkel Fluoreszein Angiografien (links: Diabetische Retinopathie, rechts: Vaskulitis). Der bewegbare Kamerakopf erweitert zusätzlich das Blickfeld bis in die extreme Peripherie (Referenz für Aufnahmen: Prof. Dr. Dr. S. Wolf, Bern, und Prof. Dr. F. Holz, Bonn)

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Novartis Pharma

ORCA-Substudie gestartet

Die OCEAN-Studie liefert neben der AMD nun auch Real-Life-Daten zu den Indikationen DMÖ und RVV. Die Erwei-terung durch die ORCA-Studie dient der Beurteilung von OCT-basierten Befundungen.

Ranibizumab (Lucentis) ist hoch wirksam bei der Behandlung von Patienten mit feuchter altersabhängiger Makula-Degene-ration (AMD) sowie Visusbeeinträchtigungen infolge eines Di-abetischen Makulaödems (DMÖ) oder eines Retinalen Venen-verschlusses (RVV). Doch lassen sich die in klinischen Studien erzielten Visusergebnisse im Praxisalltag reproduzieren? Ist die Therapie in der breiten Anwendung sicher? Und in wel-chen Intervallen werden die Verlaufskontrollen durchgeführt? Diesen Fragen geht die im Dezember 2011 gestartete nicht-interventionelle Studie OCEAN nach und wird damit neben aktuellen Real-Life-Daten zur AMD erstmals auch Real-Life-Daten für die Indikationen DMÖ und RVV liefern. Untersucht wird auch, ob OCT (optische Kohärenztomographie)-basierte Kontrollen das Behandlungsergebnis beeinflussen. Die gera-de gestartete Substudie ORCA ermöglicht insbesondere eine detailierte Beurteilung der OCT-basierten Befundung. Prof. Frank G. Holz, Direktor der Universitäts-Augenklinik Bonn, erläutert: „Die ORCA-Studie ist von großer Bedeutung, um die Rolle der Bildgebung bei der Behandlung des Makulaö-dems noch besser einordnen zu können“.

Objektive Befundungskriterien fehlen

In allen drei zugelassenen Indikationen – feuchte AMD sowie Visusbeeinträchtigungen infolge DMÖ oder RVV – gibt die Fachinformation eine bedarfsorientierte Therapie (pro re nata, PRN) vor, d.h.: Die intravitrealen Injektionen werden fortge-setzt, bis der Visus des Patienten bei drei aufeinanderfolgenden monatlichen Kontrollen stabil bleibt. Anschließend sollte der Visus monatlich kontrolliert werden. Verschlechtert sich die Sehkraft, wird die Behandlung nach gleichem Schema wieder aufgenommen. Durch die OCEAN-Studie, die von Prof. Focke Ziemssen, Oberarzt an der Universitäts-Augenklinik Tübin-gen, geleitet wird, soll nun erhoben werden, inwieweit dieses Behandlungsschema in der Praxisroutine umgesetzt wird.

Die ORCA-Substudie geht noch einen Schritt weiter. So emp-fehlen die deutschen Fachgesellschaften, Patienten sowohl zur Indikationsstellung als auch während der monatlichen Kon-trollen mittels Spektral-Domain (SD)-OCT zu untersuchen. Noch aber werden morphologische Befundungskriterien nicht einheitlich angewandt. Dies zeigt auch die Diskrepanz in den kürzlich veröffentlichten 2-Jahresdaten der CATT-Studie, in der die Befundung durch den Arzt und das Reading-Center bei etwa 30 Prozent der Aufnahmen nicht übereinstimmte. Dies

hatte in 95 Prozent dieser Fälle zur Folge, dass eine Behand-lung der AMD-Patienten unterblieb, obwohl Aktivitätszeichen im OCT vorhanden waren.

ORCA erfasst und bewertet SD-OCT-Befunde

Zentraler Bestandteil der ORCA-Substudie ist daher die Erfas-sung detaillierter SD-OCT-Befunde, die der behandelnde Arzt anhand eines elektronischen Fragebogens angibt (z.B. subre-tinale Flüssigkeit oder Zunahme eines intraretinalen Ödems). Die individuelle SD-OCT-Befundung der einzelnen Studi-enärzte wird dann mit der Befundung durch qualifizierte Rea-ding Center verglichen. Durch die bundesweite Beteiligung von etwa 150 Augenärzten mit eigenem SD-OCT-Gerät wird eine hohe Repräsentativität erreicht.

Die hinter ORCA stehenden Reading Center sind das GRA-DE Reading Center in Bonn, das CIRCL Reading Center in Köln sowie das Reading Center M3 Macula Monitor Mün-ster. Deren Vertreter PD Dr. Steffen Schmitz-Valckenberg, PD Dr. Sandra Liakopoulos sowie Dr. Georg Spital haben das Konzept der ORCA-Studie in einer zentrenübergreifen-den Kooperation erarbeitet. Nach Abschluss der Erhebung ist es ein wesentliches Ziel von ORCA zu eruieren, wie häufig die Befundung von Aktivitätszeichen, Stabilisierungskriterien und Abbruchkriterien durch das Studienzentrum mit der Be-fundung durch die Reading Center übereinstimmt. Diese Er-kenntnisse werden zur Weiterentwicklung und Etablierung objektiver Befundungskriterien beitragen. (Novartis Pharma)

Bayer HealthCare

VEGF Trap-Eye im Blick

„Die Therapie der feuchten altersbedingten Makuladegene-ration (AMD) befindet sich im Wandel", betonte Prof. Frank Holz (Bonn) auf dem Symposium „Aflibercept (VEGF Trap-Eye) im Blick – ein Update aus klinischen Studien" von Bayer HealthCare Deutschland, während des DOG-Kongresses.

So sei die Empfehlung der CHMP (Committee for Medicinal Products for Human Use), Aflibercept (VEGF Trap-Eye) für die Behandlung der neovaskulären, altersbedingten Makulade-generation (feuchte AMD) in Europa zuzulassen, eine inter-essante Nachricht in diesem Zusammenhang. Die endgültige Zulassungsentscheidung von der Europäischen Kommission wird im vierten Quartal 2012 erwartet.

Wie wichtig neue Therapieoptionen sind, erläuterte Prof. Da-niel Pauleikhoff (Münster). Trotz der positiven Resultate der Anti-VEGF-Therapie werde die Therapie nicht effizient genug umgesetzt. Pauleikhoff zeigte anhand eigener Daten, dass die Therapie vielfach zu spät initiiert wird. Zudem sei zu beobach-

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ten, dass nicht alle Patienten die für eine derzeitige effektive Therapie notwendigen Kontrolltermine im Abstand von vier bis sechs Wochen bei Ihrem Augenarzt wahrnehmen. Dass die reaktive Anti-VEGF-Therapie Konsequenzen haben kann, be-legt zum Beispiel eine Datenerhebung mit 128 Patienten mit feuchter AMD, die visusbasiert Reinjektionen erhielten. Nach einer anfänglichen Besserung kam es nach zwölf Monaten wieder zu einem Verlust des Visusgewinns bei durchschnittlich 5,2 Injektionen im ersten Behandlungsjahr. Pauleikoff betonte, dass den Patienten verdeutlicht werden müsste, dass wieder-holte Injektionen kein Therapieversagen, sondern ein Behand-lungsprinzip darstellten.

Auch die ersten Ergebnisse der internationalen nicht-inter-ventionellen Beobachtungsstudie AURA bestätigen, dass in Deutschland im realen Behandlungsalltag zu geringe Diagnos-tik- und damit auch Injektionsfrequenzen realisiert werden und daraus bei einem Großteil der untersuchten Patienten (n=420) Visusverluste resultieren können. In der deutschen Kohorte der AURA-Studie wurden im 1. Jahr im Mittel 4,3 (SD ±1,9) und im 2. Jahr 1,3 (SD ±2,2) Anti-VEGF Injekti-onen beobachtet. Der Baseline-BCVA betrug 52,9 (SD ±17,4) Buchstaben. Nach 12 Monaten verloren die Patienten im Mit-

tel 1,4 (SD ±16,0) Buchstaben und nach 24 Monaten sogar 2,4 (SD ±16,0) Buchstaben im Vergleich zum Ausgangswert. In der Subgruppe der Patienten, die mehr als sieben Injektionen im ersten Behandlungsjahr bekamen, kam es zu einem durch-schnittlichen Visusgewinn von 0,8 Buchstaben, bei fünf bis sie-ben Injektionen zu einem Visusverlust von 4,8 und bei weniger als fünf Injektionen zu einem Verlust von 3,4 Buchstaben.

Phase-III-Studien mit Aflibercept

Ein alternativer Therapieansatz mit einem vordefinierten 2-monatigen Injektionsabstand wurde mit der Therapie mit Aflibercept (VEGF Trap-Eye) bei der feuchten AMD untersucht. In den Studien View 1 und 2 (VEGF Trap-Eye Investigation of Efficacy and Safety in Wet AMD) aus dem Phase-III-Studienprogramm wurde Aflibercept in drei ver-schiedenen Dosierungen (2 mg alle 4 Wochen, 0,5 mg alle 4 Wochen und 2 mg alle 8 Wochen) gegenüber Ranibizumab (0,5 mg alle 4 Wochen) nach einer initialen Gabe von drei Injektionen im monatlichen Abstand geprüft. Zum Ergeb-nis sagte Holz, dass alle Aflibercept-Dosierungsschemata gegenüber monatlich verabreichtem Ranibizumab 0,5 mg nach 52 Wochen Therapie äquivalente klinische Ergebnisse

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erreichten. „Auch war die Wirksamkeit von Aflibercept bei Applikation alle zwei Monate nach initial dreimal monatli-cher Gabe den monatlichen Dosierungen klinisch gleichwer-tig", führte Holz weiter aus. Konsistente Ergebnisse wurden auch für die mittlere Verbesserung der Sehschärfe und für anatomische Endpunkte gefunden.

In der explorativen Studienphase (Woche 52 bis 96) erhielten die Patienten in beiden VIEW-Studien sowohl Aflibercept als auch Ranibizumab in der gleichen Dosierung wie in der pri-mären Studienphase, aber mit einem modifizierten Behand-lungsschema. Sie erhielten in jedem Fall eine vordefinierte Folgeinjektion, wenn seit der letzten Injektion zwölf Wochen vergangen waren (proaktive Komponente). Bei den Patienten, bei denen sich bei den monatlich erfolgten Kontrollen neue oder persistierende Flüssigkeit im OCT eine Zunahme der zentralen Netzhautdicke um über 100 µm oder ein Verlust von über fünf Buchstaben in Verbindung mit rezidivierender Flüs-sigkeit im OCT zeigten, konnte zusätzlich zwischen den Be-handlungsintervallen behandelt werden (reaktive Komponen-te). Zusammengefasst zeigte sich, dass der Wechsel von einem 2-monatigen proaktiven Behandlungsschema im ersten Jahr zu einem modifiziertem Schema mit reaktiven und verlängerten proaktiven Komponenten in der explorativen Studienphase im Mittel zu einer leichten, nicht-signifikanten Verringerung der Sehschärfe und zu mehr Flüssigkeit im OCT in Woche 96 führte, erläuterte Holz.

Neben der feuchten AMD wird Aflibercept (VEGF Trap-Eye) auch bei anderen Indikationen geprüft, sagte Professor Anto-nia Joussen, Direktorin der Augenklinik der Charité Univer-sitätsmedizin Berlin. In den randomisierten, kontrollierten Phase-III-Studien GALILEO und COPERNICUS zur Thera-pie des Makulaödems infolge eines retinalen Zentralvenenver-schlusses (ZVV) war Aflibercept statistisch signifikant besser als die als Vergleichstherapie durchgeführten Scheininjekti-onen bis Woche 24 (primäre und sekundäre Endpunkte). Die-se Ergebnisse konnten unter einer anschließenden Aflibercept reaktiven Behandlung bei Bedarf zwischen Woche 24 und 52 erhalten werden.

Laut Joussen zeigte der Wechsel von Scheininjektionen auf Aflibercept nach Bedarf in der COPERNICUS-Studie nach 24 Monaten, wie wichtig ein früher Therapiebeginn bei ZVV ist. Auch die tertiären Zielparameter – Anteil der Patienten mit einer Visusverbesserung um drei Buchstabenreihen, Ver-änderung der bestkorrigierten Sehschärfe vom Studienbeginn zu Woche 52 und die Netzhautdicke – fielen signifikant besser bei aktiver Behandlung, als mit Scheininjektionen aus. In wei-teren Phase-III-Studien wird die Effektivität von Aflibercept beim retinalen Venenastverschluss (VIBRANT Studie), dem diabetischen Makulaödem (VIVID und VISTA Studien) und der durch Myopie bedingten choroidalen Neovaskularisation (MYRROR Studie) geprüft. (Bayer HealthCare)

Carl Zeiss Meditec

IOL und Laser gegen Presbyopie

Carl Zeiss Meditec hat die trifokale Intraokularlinse AT LISA tri 839 MP und die Presbyond Laser Blended Vision für die Laserkorrektur presbyoper Patienten zum ersten Mal auf auf ESCRS / Euretina in Mailand präsentiert.

„Die Erwartungen von Patienten an moderne Behandlungs-methoden steigen. Kataraktpatienten etwa wollen nach der OP keine Sehhilfe mehr nutzen müssen“, sagt Dr. Ludwin Monz, Vorstandsvorsitzender der Carl Zeiss Meditec AG. „Dieser Erwartung können wir mit der trifokalen Intraokularlinse AT LISA tri entsprechen. Nach der erfolgreichen Einführung der Linse für den Nah- und Fernbereich ermöglicht die neue IOL deutlich besseres Sehen auch im mittleren Entfernungsbereich. Damit wird nach der Behandlung ein natürlicheres Sehen er-möglicht, als es mit bisherigen IOLs der Fall war.“

Mit AT LISA tri 839 MP präsentiert das Unternehmen eine neue Generation multifokaler IOLs. Die Linse wird bei Ka-tarakt- oder Presbyopie-Behandlungen statt der natürlichen Linse ins Auge eingesetzt. Ophthalmologen und Ophthalmo-Chirurgen können mit der trifokalen, vorgeladenen Linse be-sonders gut die Erwartungen von Patienten erfüllen, die ein ak-tives Leben führen. Die Sehqualität nach der Operation reicht an die vor dem Beginn des Alterungsprozesses ihrer Augen heran, denn im Vergleich zu herkömmlichen IOLs ermöglicht AT LISA tri deutlich besseres Sehen auch im intermediären Entfernungsbereich. Patienten können auf fast natürliche Wei-se zwischen Nah-, Fern- und Intermediärvisus wechseln.

Die Linse ist für die Mikroinzisions-Kataraktchirurgie (MICS) geeignet. Mit dem BLUEMIXS 180 Injektor kann sie einfach und sicher durch eine Inzision von 1,8 Millime-tern implantiert werden. Die neue trifokale IOL rundet damit das Lösungsangebot von Carl Zeiss für den gesamten Arbeits-ablauf der modernen Kataraktchirurgie ab. Das Portfolio reicht

Rechts: Oberflächenstruktur der trifokalen IOL. Links und unten: Ein besonderes Profil verstärkt den Effekt der scharfen Kanten und beugt dem Nachstar zweifach vor

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aus den unternehmen update

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vom Erfassen präziser biometrischer Daten und der optimierten IOL-Berechnung über hochaufgelöste Bilder mit dem Operati-onsmikroskop und flexible Phakotherapie bis hin zur Implanta-tion der neuesten IOL.

Für die refraktive Laserkorrektur präsentiert Carl Zeiss eine neue Methode zur Kompensation von Presbyopie mittels La-serbehandlung. Mit dem binokularen Ansatz von Presbyond Laser Blended Vision kann im Vergleich zu konventioneller Monovision bestmögliche Sehschärfe auch im intermediären Sehbereich erreicht werden, ohne das Kontrastsehen zu beein-trächtigen. Mit der neuen Methode wird bei der Laserkorrek-tur die Schärfentiefe beider Augen erhöht und erstmals werden zusätzliche Patientendaten in die individuelle Behandlung ein-bezogen. Die Toleranzrate bei Patienten ist deutlich höher als bei konventioneller Monovision. (Carl Zeiss Meditec)

Second Sight

50. und 51. Retinaprothese implantiert

Prof. Stanislao Rizzo, Netzhaut- und Glaskörperchirurg und Direktor der Universitäts-Augenklinik Pisa, erreichte im Oktober 2012 mit der Implantation der Retinaprothese Argus II bei einem durch Retinitis Pigmentosa (RP) erblin-deten Patienten einen zentralen Meilenstein.

Weltweit ist dies der 50. Patient, dem die implantierbare Netz-hautprothese von Second Sight Medical Products Inc. zur Wiederherstellung der visuellen Funktionen eingesetzt wurde. Am folgenden Tag implantierte Prof. Albert Augustin, Direk-tor der Augenklinik des Städtischen Klinikums Karlsruhe, das 51. System bei einem deutschen Patienten.

„Ich bin sehr stolz, der Chirurg gewesen zu sein, der die weg-weisende 50. Implantation durchgeführt hat“, so Prof. Rizzo. Um die nicht mehr funktionsfähigen Zellen zu umgehen, sti-muliert das System die verbliebenen aktiven Netzhautzellen mittels elektronischer Impulse. Bei Blinden wird so eine visu-elle Wahrnehmung erzeugt. „Unsere Patienten sind immens dankbar für diese bahnbrechende Technologie, die ihnen wieder mehr Autonomie im täglichen Leben ermöglicht.“ Prof. Rizzo fügte hinzu: „Die Ergebnisse, die wir bisher er-zielt haben, gehen weit über meine Erwartungen hinaus. Pa-tienten, die über praktisch kein Restsehvermögen mehr verfü-gen, können nun Umrisse erkennen, sich besser selbstständig orientieren und z.B. essen. Dies hat enorme emotionale und funktionelle Auswirkungen auf ihre Lebensqualität. Darüber hinaus ist das Argus II Implantat sehr sicher. Bei keinem mei-ner sieben Patienten ist eine schwerwiegende Nebenwirkung aufgetreten.“

Prof. Augustin erklärte nach der 51. Implantation: „Dies ist eine große Chance! Zum ersten Mal in der Geschichte kön-nen wir diesen blinden Patienten einen Teil ihrer Sehkraft zurückgeben.“

„Die Kooperation von Krankenhäusern in ganz Europa war äußerst erfolgreich", sagt Dr. Gregoire Cosendai, Vice Presi-dent Europe von Second Sight. „Führende Ophthalmologen kennen nun den bedeutenden Nutzen, den Argus II ihren Pa-tienten ermöglicht. Sie treiben die Weiterentwicklung der The-rapie in ihrer Klinik immer aktiver voran. Bald werden auch Implantationen in anderen Ländern innerhalb und außerhalb Europas durchgeführt werden. (Second Sight Medical Products)

Théa Pharma

Erste intracamerale Cefuroxim-Antibiose

Théa Pharma hat mit APROKAM das erste ophthalmo-logische Cefuroxim zur postoperativen Prophylaxe einer Endophthalmitis in den Markt eingeführt.

Das wurde anlässlich des Kongresses der Deutschen Oph-thalmologischen Gesellschaft (DOG) im September in Berlin während eines Symposiums des Unternehmens mit Sitz in der Hauptstadt bekannt gegeben.

Die leicht zuzubereitende Cephalosporin-Injektionslösung entspricht den Empfehlungen der ESCRS (European Society of Cataract and Refractive Surgeons) sowie vieler ophthalmo-logischer Gesellschaften und senkt die Endophthalmitisrate um das bis zu 5-fache, wie breit angelegte Studien und Cat-OP-Register belegen. APROKAM – die Antibiotische PRO-phylaxe intraKAMeral – bietet damit effektiven Schutz gegen eine schwerwiegende Komplikation bei CAT-OPs. (Théa Pharma)

Refraktive Laserkorrektur mit dem binokularen Ansatz von Presbyond Laser Blended Vision

Carl

Zeis

s

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kontaktologie multifokale kontaktlinsen

06 / 2012Concept Ophthalmologie

marktüberblick

Alcon Der Kontaktlinsen-Anbieter, vor dem Zusammenschluss unter dem Namen Ciba Vision bekannt, bietet die multifokalen Weichlinsen Focus Dailies Progressives und Air Optix Aqua Multifocal. Das Korrektionsprinzip ist bei beiden simultan, mit N im Zentrum. Die Erfolgsaussichten wer-den bei sphärischer Fehlsichtigkeit oder beginnender Presbyopie als gut bewertet, ebenso bei Linsenträgern oder zur Korrektur fortgeschrittener Presbyopie. Vor der Anpassung sollte eine in Bedarfsanalyse erfolgen, die Sehansprüche und bevorzugte Sehentfernungen abklärt, zudem sollte der Anpasser auf eine Eingewöhnungsphase hinweisen.

Als Messwerte werden Hornhaut-Durchmesser, HH-Radien, Refraktion bei HSA=0, Führungsauge, bei Air Optix MF 3 wählbare Additionstypen benötigt. Je nach Ausführung sollte der Austausch täglich, monatlich oder halbjährlich erfolgen. Der Lieferbereich ist umfangreich – Focus Dai-lies Progressives: - 6,0 bis + 5,0, Air Optix Aqua MF: -10,0 bis +6,0, Add LO, MED, HI. Das Unternehmen weist auf die Besonderheiten im Focus Dailies Programm hin: Hydrogellinse aus PVA mit 69 % H2O und inte-grierter Benetzungstechnologie AquaComfort; bei Air Optix: asph. SiHy-KL mit Dk/t 138. Tel. Kontakt unter 06026 / 941 0; www.cibavision.de

Kontaktlinsen für alle EntfernungenBesonders bei den multifokalen Kontaktlinsen geht die Entwicklung bei Materialien, Geome-trien oder Tauschrhythmen stetig weiter, wie unsere aktuelle Übersicht zeigt. Manches wird nicht mehr angeboten, einige Linsen sind neu, andere wurden modifiziert.

Bach OpticWeichlinsen: OPTIMEDICS Active (SiH), Dispo Air Multi, Hydro-Wave, C2 NVS, Hartlinsen: Oblong, Longline (alternierend). Das Korrek-tionsprinzip ist bei allen simultan. Die Erfolgsaussichten sind gut, sofern die Kunden motiviert sind und mit realistischen Erwartungen herangehen. Im Vorfeld muss geklärt werden, welche Sehansprüche und -gewohnheiten der Träger hat. Nicht versäumt werden sollte zudem die Vermittlung einer realistischen Erwartungshaltung. Die benötigten Messwerte sind je nach Linsentyp unterschiedlich. Für die Erstanpassung gibt es, je nach Linsentyp, Anpasslinsen oder Rezeptlinsen mit Tausch. Die Austauschzeiten variieren

nach Typ: Dispo Air Multi MF monatlich, OPTIMEDICS Active SiH/Hydro-Wave vierteljährlich, C2 NVS jährlich und Oblong/Longline alle 1-2 Jahre. Lieferbereich: OPTIMEDICS Active SiH multi.: +10.00 bis -20.00, Add. +1.25 bis +2.75; OPTIMEDICS Active SiH multi. tor.: +10.00 bis -20.00, Zyl. und Achse frei wählbar, Add. +1.25 bis +2.75. Lieferbereiche für alle weiteren Linsen auf Anfrage. Besonderheiten, die dem Anbieter wichtig sind: Die OPTIMEDICS Active SiH ist eine individuelle Weichlinse aus dem bekannten Definitive-Material; HydroWave ist mit Wavefront und auch als SiH-Linse lieferbar. Kontakt: 02236 / 96 229 0; www.bachoptic.de

Bausch & LombPureVision Multi-Focal und Soflens Multi-Focal sind die Weich-linsen des Unternehmens, die beide nach simultanem Prinzip mit N im Zentrum korrigieren. Die Erfolgsaussichten sind gut bei allen mo-tivierten presbyopen Kontaktlinsen- und Brillenträgern, eher schlecht jedoch bei einseitiger Amblyopie. Zur Kundenaufklärung vor der An-passung wird empfohlen, im ausführlichen Anamnesegespräch Seh-gewohnheiten zu erfragen und realistische Erwartungen zu vermitteln. Benötigte Mess-werte sind Visus, Refraktion, Hornhaut-Radien, Spalt-

lampenbefund und Führungsauge. Zur Erstanpassung wird eine kosten-lose Anpasslinse zur Verfügung gestellt. Der Austausch sollte monat-lich erfolgen. Lieferbereich bei PureVision Multi-Focal: Sphäre +6,00 bis –10,00 (Abst. 0,25 dpt); bei SofLens Multi-Focal: Sphäre +6,00 bis –7,00 (Abst. 0,25 dpt); Addition LOW bis 1,50 dpt, Addition HIGH bis 2,50 dpt. Als Besonderheit wird die asphärische Vorderfläche zur Minimierung der sphärischen Aberration genannt.Kontakt: 0800 – 934 77 70 (gebührenfrei); www.bausch-lomb.de

Conta OpticWeichlinsen: Karat 3, Karat RX, Vision Silikon Multifokal sowie HDX Multifokal, alle nach dem Simultanprinzip. Die Erfolgsaussichten werden grundsätzlich als eher gut bewertet, mit bis zu 75% Erfolgsquoten; aller-dings eher schlecht bei zu kleiner Pupillengröße oder einseitiger Amblyopie. Eingewöhnungszeiten von 2 Wochen empfohlen. Benötigte Messwerte: Re-fraktion, HH-Radien, Achslagen, HH-Durchmesser, Führungsauge. Eine Re-zeptlinse mit Tausch steht für die Erstanpassung bereit. Die Karat 3 sollte

nach maximal 3 Monaten ausgetauscht werden. Karat RX, Vision Comfort Multifokal, HDX Multifokal sind mit einer Tragezeit von bis zu 4 Wochen angegeben. Die Lieferbereiche: Karat = Bc 7.7 bis 9.8, sph +23/-23, Add bis +4.00, Vision Silikon Multifokal = Bc 8.6 +6.00 bis -8.00 Add bis 2.50, HDX= Bc 8.7 +6.00 bis -8.00, Add progressiv bis 2.5; Das Unternehmen be-wertet das Material als höchst verträglich. Karat und Vision bestehen aus Silikonhydrogel-Material. Kontakt: 07141 / 97199-0; www.contaoptic.de

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multifokale kontaktlinsen kontaktologie

06 / 2012Concept Ophthalmologie

marktüberblickmarktüberblickCoopervisionBiofinity multifocal, Proclear 1 day multifocal, Proclear EP, Pro-clear multifocal (XR), Proclear multifocal toric XR heißen die Weich-linsen, die alle simultan korrigieren. Gute Erfolgsaussichten, da es für jeden eine geeignet gebe, so der Hersteller. Vor der Anpassung wird eine ausführ-liche Anamnese empfohlen. Messwerte: aktuelle Brillenrefraktion, bedarfs-gerecht ermittelte Addition, Bestimmung des dominanten Auges nach der Akzeptanzmethode. Die Linse für die erste Anpassung sollte entsprechend des Anpassleitfadens ermittelt und auf die Höhe der gemessenen Addition

abgestimmt werden. Empfohlener Austausch monatlich bzw. täglich (bei Proclear 1 day multifocal) . Lieferbereiche: Biofinity multifocal: -8,00D bis +6,00D, Add: 1,0 / 1,5 / 2,0 / 2,5, Version: D-Linse & N-Linse; Proclear 1 day multifocal: -10,00D bis +6,00D; Proclear multifocal - Monatslinse: Sph:-20,00D bis +20,00D, Cyl: -0,75D bis -5,75D, Achse: 5° bis 180°, Add: 1,0 / 1,5 / 2,0 / 2,5 (XR: +3,0 / +3,50 / +4,00), Version: D-Linse & N-Linse; Proclear EP: -8,00D bis +6,00D. Besonderheit: sehr großes Lieferprogramm.Kontakt: 06071 / 305 100; www.cooper-vision.de

GalifaWeichlinsen: Individual Vario, Individual Vario Invers; Hartlinsen: Modula Multi, Modula Multi Invers. Korrektionsprinzip bei allen si-multan, variiert jedoch: bei der Vario Nahzone im Zentrum, bei Vario Invers Fernzone; Modula Multi ist simultanalternierend, mit F im Zentrum, Modula Multi Invers hat die Nahzone im Zentrum. Die Erfolgsaussichten sind gut bei Linsenträgern, motivierten Kunden mit realistischen Erwartungen sowie bei guten Beleuchtungsbedingungen, jedoch eher schlecht bei leichter Myopie mit beginnender Presbyopie, Emmetropie und Presbyopie. Benötigte Mess-

werte: Refraktion, HSA, HH-Topometrie, HH-Durchmesser, Pupillendurch-messer bei normaler Beleuchtung und Führungsauge. Bei Vario (Invers) wird halb- bzw. jährlicher Austausch empfohlen, bei Modula Multi (Invers) alle 1,5 - 2 Jahre. Im Lieferbereich sind sphärische und torische enthalten, soweit gibt es keine Einschränkungen, Spezialitäten auf Anfrage. Beson-derheiten: Add und zentrale Zonengröße sind frei wählbar, zentrale Zone mit 80 % F bzw. N und 20% Zwischendistanz (variabel); Zentrierkreis kann zentrale Zone kenntlich machen. Kontakt: 0180 / 546 54 54; www.galifa.ch

Hecht ContactlinsenWeichlinsen: vVisell-Vita, vVisell-Vita-DT, Conform-Vita und Con-form-Vita-DT. Hartlinsen: BICON, MultiLIFE und Essential. Korrektions-prinzip der Weichlinsen simultan mit N im Zentrum, bei BICON alternierend, bei MultiLIFE mit F im Zentrum, bei Essential eine Kombi aus simultan und alternierend. Die MultiLIFE ist ideal für den Multifokaleinstieg. Benötigte Messwerte: HH-Topometrie, Refraktion, gewünschtes System sowie je nach Typ Radius, Rückflächengeometrie, Durchmesser, Nahteilgröße, Nah-teillage und Material. Austausch bei Weichlinsen je nach Material nach 3, 6 oder 12 Monaten, bei Formstabilen je nach Pflege und Material zwischen

1-2 Jahren. Lieferbereich: Weichlinsen Sphäre:-25,0 bis+25,0; Zyl. bis -6,0 bzw. -8,0/div. Add. Formstabil Bicon:-25,0 bis bis+14,0 sph., auch Tori, Add. bis +4.0; MultiLIFE: -25,0 bis+25,0, nahezu alle Hechtrückflächen, auch torisch und Keratokonus, alle Materialien; Essential: -30,0 bis+30,0; Es-sential zyl bis -5,0/div. Add. Besonderheiten bei den Weichlinsen: Die Nahzone wird in variabler Größe und Stärke angeboten, der Fernbereich ist abbildungsoptimiert asphärisch. Bei der formstabilen MultiLIFE ist die Fernzone variabel in Größe und Stärke. Zudem gibt es eine PC-Varian-te. Kontakt: 0761 / 40 105 0; www.hecht-contactlinsen.de

JenalensWeichlinsen werden unter den Namen EYE’m SH multi, EYE’m multi (+toric) und TRIOS SH multi (+toric) vertrieben, Hartlinsen unter den Na-men Asphärflex Multi 45/55 sowie Jeclips Multi 45/55. Alle korrigieren simultan, bei Weichlinsen mit N im Zentrum, bei Hartlinsen mit F im Zen-trum. Die Erfolgsaussichten sind sowohl bei Jungpresbyopen als auch bei fortgeschrittenen Presbyopen gut, da unterschiedliche Additionen wählbar sind. Eine ausführliche Anamnese inklusive Analyse der Sehanforderungen wird empfohlen, eine Eingewöhnungszeit sollte beachtet werden. Refrakti-on (Ferne und Nähe), HH-Radien und HH-Durchmesser sind als Messwerte

erforderlich. Eine Anpasslinse bzw. Rezeptlinse mit Tausch ist für die Erst-anpassung vorgesehen. Bei EYE’m-Linsen wird der Austausch monatlich empfohlen, bei TRIOS 3-monatlich. Alle formstabilen Linsen sind bis zu 24 Monate nutzbar. Der Lieferbereich: EYE’m SH multi: +6.00 bis -7.00, Add 2.25 oder 2.75/EYE’m multi (auch torisch): +6.00 bis -8.00, Add 2.50/TRIOS SH multi (auch torisch): +10.00 bis -20.00, Add 2.25 oder 2.75/ Asph. & Jeclips Multi: +/-20.00, Add. 2.25 oder 3.25. Der Anbieter weist darauf hin, dass das SiH-Material für Personen mit geringer Tränenfilmmenge beson-ders geeignet ist. Kontakt: 03641 / 58050; www.jenalens.de

Johnson & Johnson Vision CareUnter der Bezeichnung Acuvue Bifokal wird eine simultan korrigieren-de, multizentrische Weichlinse angeboten mit Fernzone im Zentrum. Die Erfolgsaussichten werden als gut bewertet, wenn möglichst keine Vorse-lektion erfolgt. Der Anpasserfolg ist abhängig von Sehanforderungen und Motivation des Kunden, weshalb der Anpasser die Erwartungen des Kun-den erfragen und ihm den Nutzen der Korrektion demonstrieren und erle-ben lassen sollte. Refraktion, HSA und Führungsauge sind als Messwerte

zu ermitteln. Für die erste Anpassung stehen kostenlose Musterlinsen zur Verfügung. Empfohlen wird der Austausch 14-tägig oder wöchentlich bei verlängertem Tragen. Der Lieferbereich reicht von - 9,0 bis + 6,0, Add bis 2,5. Eine Besonderheit sind die 5 alternierenden konzentrischen Ringe, die für Optimierung des Fern- und Nahvisus bei verschiedenen Pupillen-größen sorgen, sowie die „123“-Handhabungsmarkierung.Kontakt: 0800 / 100 25 90; www.acuvue.de

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kontaktologie multifokale kontaktlinsen

06 / 2012Concept Ophthalmologie

MeniconWeichlinse: Indivisual Progressive, Hartlinsen: Menicon Z Pro-gressive, Progressive +, Progressive Inverse, Executive sowie Menifocal Z. Korrektion zumeist simultan, Progressive + mit verbreiterter Nahzone, Inverse Nähe im Zentrum, Executive & Menifocal Z korrigieren al-ternierend. Vor der Anpassung sollten in der Bedarfsanalyse Sehansprüche und -anforderungen abgefragt werden; das Aufsetzen sollte mindestens 3 Wochen getestet werden. Messwerte: aktuelle Refraktion F/N, Hornhaut-radien, Hornhautdurchmesser, Führungsauge sowie die Ergebnisse der

Bedarfsanalyse. Die Linse für die 1. Anpassung wird individuell nach den Messwerten gefertigt, Lieferung mit Tausch. Empfohlener Austausch bei der weichen KL liegt bei 3 Monaten; Z Material sollte spätestens nach 18 Monaten ausgetauscht werden. Lieferbereich: +25,00 bis -25,00 Add bis 3,00 / Menifocal Z +5,00 bis -13,00 Add bis 2,50. Besonderheiten: Indivisual besteht aus Silikon-Hydrogel, Z Material hat die höchste Sauerstoffdurch-lässigkeit weltweit, Comfort Design weist höchsten Tragekomfort und opti-male Zentrierung auf. Kontakt: 069 / 84 000 810; www.menicon.de

MPG&EWeichlinsen: ECCO royal (T), ECCO 4 seasons zoom (T) und ECCO easy plus zoom. Hartlinsen: COMPACT perfect zoom, COMPACT perfect smart focus und COMPACT perfect bifo. Korrektionsprin-zipien angepasst an Anforderungen: ECCO royal alternierend bifokal; ECCO 4 seasons zoom/ECCO easy plus zoom: simultan multifokal N im Zentrum; COMPACT perfect zoom: simultan multifokal, F im Zentrum, 2 Designs; COMPACT perfect smart focus: alternierend multifokal mit pro-gressivem Stärkenverlauf im Nahteil; COMPACT perfect bifo: alternierend bifokal. Messwerte: aktuelle Refraktion F/N, HH-Radien, HH-Durchmes-

ser, Führungsauge und Ergebnisse der Bedarfsanalyse. Empfohlener Aus-tausch: ECCO royal 6 Monate, ECCO 4 seasons 3 Monate, ECCO easy plus zoom 1 Monat, formstabile Linsen 1-1,5 Jahre. Lieferbereiche: bei ECCO easy plus zoom -12,00 bis +6,00 dpt, 4 Additionen, alle anderen Linsen werden nach individuellen Parametern angeboten, soweit dieses technisch möglich ist. COMPACT perfect zoom ist in 2 Designs für Hypero-pie und Myopie, abberationskorrigiert erhältlich; ECCO 4 seasons zoom besteht aus Silikonhydrogel-Material für optimale Sauerstoffversorgung. Kontakt: 04322 / 750 500; www.mpge.de

SauflonDer englische Hersteller bietet die Weichlinse clariti 1day multifocal an, die simultan mit N im Zentrum korrigiert. Die Erfolgsaussichten sind gut, wenn man vorab eine Refraktion durchführt und der Anpassleitfaden befolgt wird. Zudem sollten sowohl Anpasser als auch KL-Träger motiviert sein. Seherwartungen, -ansprüche und realistische Erwartungen sollten vor der Anpassung geklärt, auf die Eingewöhnungsphase hingewiesen und eine ausführliche Anamnese durchgeführt werden. Als Messwerte

werden Refraktion (HSA=0), Führungsauge sowie Addition LOW oder HIGH benötigt. Für die Erstanpassung stehen kostenlose Anpasslinsen zur Verfügung. Empfohlen wird täglicher Austausch der Linsen. Lieferbereich: +5,00 bis -6,00 (0,25); bei LOW: Add. bis +2,25 / bei HIGH: Add. +2,25 bis +3,00. Merkmale sind der integrierte UV-Schutz, die einfache Anpassung sowie die Besonderheit der bis dato einzigen multifoalen SiHy-Tageslinse am Markt. Kontakt: 06026 / 99770; www.sauflon.de

SwissLens:Weichlinsen: Borelis und Torelis, Hartlinsen: Boriflex. Das Korrektions-prinzip: simultan mit variabler Zoc, Nähe zentral oder peripher, 3 Systeme (bifokal, simple progressive und multi progressive). Der Erfolg ist abhängig von der Motivation und der Wahl des Systems. Zur Kundenaufklärung vor der Anpassung sollten die Sehgewohnheiten und Erwartungen erfragt wer-den. Messwerte sind gemäß dem Bestellformular anzugeben. Für die erste

Anpassung gibt es eine Rezeptlinse mit Tausch, vorzugsweise mit Service+ zur Kostenkontrolle. 3-, 6-, und 12-monatlicher Tausch wird empfohlen. Es erfolgt individuelle Fertigung (sph.+/-40.00, cyl.-8.00, add. 0.50 bis 4.00). Besonderheit ist der Service+, d.h.: einmalige Tauschgebühr und innerhalb vom Service+ beliebig oft tauschen, auch in SIH erhältlich. Kontakt: 0180 / 566 68 16 oder +41 / 21 / 620 06 68; www.swisslens.ch

Techno-LensWeichlinsen: EVO II CD/CN sph&tor bzw. Aero2 Multi CD/CN sph&tor. Hartlinsen: MC.EVO und MC.BIFO, auch in anderen Rückflächen lieferbar. Hartlinse Spline Multi CD weist größere Durchmesser und 4 Additionen auf. Das Korrektionsprinzip ist bei allen EVO und Multi Linsen simultan; H/CN Nähe im Zentrum, M/CD Ferne im Zentrum, bei MC.BIFO alternie-rend. Erfolgsaussichten sind gut bei allen Presbyopen, mit Einschränkungen bei einäugiger Versorgung, hohem Add.-Bedarf oder hoher Myopie (EVO). Das Sehen mit simultanen Multifokallinsen kann zu Seheinbußen und Kon-trastverlust führen, es darf nicht mit dem Seheindruck durch Gleitsichtglä-ser verglichen werden, darauf sollte vor der Anpassung hingewiesen wer-den. Messwerte von Refraktion, HH-Radien, Exzentrizität bis Führungsauge

sind erforderlich. Zur ersten Anpassung der Weichlinse wird per adapta Formularanpassung eine Rezeptlinse mit bestmöglichen Werten und vollem Rückgaberecht geliefert; zur Erstanpassung bei formstabiler Linse ist ein umfangreiches Leihlinsenlager vorhanden. Weichlinsen sollten nach späte-stens 12 Monaten, Formstabil nach spätestens 24 Monaten ausgetauscht werden. Das Unternehmen kann einen großen Lieferbereich (laut Katalog) abdecken, auf Anfrage kann angegeben werden, was technisch machbar ist. Besonderheiten sind die Innengeometrie für optimale Anpassung und Sitz, Multifokal/Bifokalfläche auf der Vorderseite sowie 2 Designs (CN/CD) 4 Additionen. Kontakt: 089 / 323 67 000; www.technolens.deZusammengestellt von Susanne Koglin

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4506 / 2012Concept Ophthalmologie

d e r m a r k t p l a t z f ü r a u g e n ä r z t e

Apps sind virtuelle und doch ganz reale Marktplätze

Wer nutzt sie nicht? Apps sind omnipräsent: eine App für die Navigation, eine für die neuesten Nachricht, eine für jede Lebenslage ... Unzählige Applikationen werden verstreut über verschiedene Appstores angeboten. Es gibt sechs große Marktplätze für Apps, die sich in Umfang und Qualität zum Teil deutlich unterscheiden. Der größte Appstore ist der von Apple. Dort werden über 225.000 Anwendungen feilgeboten, während Googles Android Market erst kürzlich die 100.00er Grenze überschritten hat. Weitere Stores werden von Palm, Blackberry, Palm/HP und Microsoft betrieben. Insgesamt wird von einer Gesamtzahl jenseits der 300.000 Apps ausgegangen. Monatlich kommen etwa 10.000 neue hinzu.

Inhalt

Marktübersicht Diagnosetechnologien S. 46

Firmen stellen vor S. 49

Kleinanzeigen S. 51

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marktplatz diagnosetechnologien

06 / 2012Concept Ophthalmologie

marktüberblickEndothelanalyse war noch nie so einfach und genau. b o n PERSEUS überzeugt mit kom-fortabler Touchscreen-Bedienung und voll-automatischer, berührungsloser Messung der Endothelzellen. Seine automatisierte, vertex-basierte Endothel-Analyse garantiert besonders schnelles und akkurates Arbeiten. Dank der geringen Lichtintensität bemerkt der Patient fast nichts während des Messvorgangs. Der außergewöhnlich große Messbereich ermög-

licht eine Zählung bis zu 3000 Zellen. Sie können das Bild stark heranzoomen und die Zellwände sehr detailliert betrachten. Die einzelnen Zellen lassen sich so spielend leicht am Touchscreen editieren. Übrigens führt PERSEUS bei jeder Auf-nahme gleichzeitig eine Pachymetrie durch.

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Neue Endothelkamera bei b o n

SIRIUS von b o n kombiniert das Scheimpflug-Prinzip mit einer reflektierenden Placidoschei-be und generiert damit spürbar genauere Radienwerte, besonders im zentralen Bereich.

Sie erhalten sowohl wertvolle Informationen über die Dicke der Cornea, ihrer Krümmung, Höhenverläufen und Brechkräften der Rück-fläche als auch ausführliche Ergebnisse eines traditionellen Topografiesystems.

Die moderne Software bietet neben der Ver-messung des Kammerwinkels und Raytracing IOL-Berechnungen auch Meibographie, Pupil-lographie und ein komplettes Kontaktlinsen-Anpasssmodul.

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3D Scheimpflug-Kamera mit echter Topografie

Das statische Perimeter PTS 910 bietet zur schnellen und präzisen Gesichtsfeldmes-sung die erforderlichen DOG Glaukom- und Schwellen-Strategien, von 22° bis 80°, zusätzlich Flickertest und binokularer Führer-scheintest, bekannte Auswertprotokolle unter Berücksichtigung altersbedingter Normdaten, 3D und progressive Vergleichsanalysen mit Bebie-Kurve sowie der Heijl-Krakau-Methode. Das kompakte Perimeter PTS 910 überzeugt

durch einfache Bedienung, deutsche Soft-ware, lizenzfreie Netzwerkeinbindung, Fixati-onskontrolle mittels integrierter CCD Kamera über dem Monitor, umfangreiches Zubehör, das Model PTS 910 BG ermöglicht zusätzlich die Blau-Gelb-Perimetrie.

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diagnosetechnologien marktplatz

06 / 2012Concept Ophthalmologie

marktüberblickmarktüberblickNeue Endothelkamera bei b o n

Heidelberg Engineering steht für innovative, wissenschaftlich fundierte Glaukom-Diagnos-tik: Das „2 in 1 – Perimeter“ HEP bietet gleich zwei Perimetrieverfahren in einem Gerät: Die einzigartige Flicker-Defined-Form (FDF) Pe-rimetrie zur Glaukomfrüherkennung und den bekannten Goldstandard der Weiß-auf-Weiß Perimetrie (SAP) zur Verlaufskontrolle eines manifesten Glaukoms. Über die gemeinsame Softwareplattform HEYEX lassen sich die

Ergebnisse aus den Strukturanalysen (HRT und SPECTRALIS OCT) mit denen der Funkti-on (HEP) gemeinsam darstellen, so dass ein umfassendes Gesamtbild des Patientensta-tus entsteht und eine Diagnosestellung er-leichtert wird.

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Das SPECTRALIS OCT bietet mehrere Verfahren zur strukturellen Glaukom-Diagnostik, die auf der einzigartigen Präzision bei der Vermessung der Nervenfaserschicht beruhen. So wird die RNFL rund um den Sehnervenkopf analysiert und Ver-änderungen in Folgeuntersuchungen mit einer Genauigkeit von bis zu einem µm festgestellt. Die Posterior Pole Asymmetry Analysis verbindet die Messung der Netzhautdicke über den gesamten hinteren Augenabschnitt mit einer innovativen

Asymmetrie-Analyse. Über die gemeinsame Softwareplattform HEYEX lassen sich die Er-gebnisse der Struktur-Analysen (SPECTRALIS und HRT) mit denen der Funktionsmessung (HEP) gemeinsam darstellen, so dass ein umfassendes Bild der Glaukomerkrankung entsteht.

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Mit dem neuen Canon TX-20P bietet EYETEC aus Lübeck ein Non-Contact-Tonometer an, das den Augeninnendruck und die Hornhaut-dicke in nur einem Messvorgang ausgibt. Dies erleichtert die Früherkennung von Glaukomen. Die Innovation des TX-20P liegt in der Kom-bination von sanfter Luftimpuls-Tonometrie und optischer Pachymetrie. Erst die kombi-nierte Auswertung beider Messwerte macht die Ausgabe eines exakten Augeninnendrucks

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48 06 / 2012Concept Ophthalmologie

marktplatz diagnosetechnologien / multifokale kontaktlinsen

Dank optimierter Additions-Bereiche bietet AIR OPTIX® AQUA MULTIFOCAL speziell bei Jung-Presbyopen, aber auch für alle weiteren Stadien der Presbyopie ausgezeichnete Sicht.

Die 4-Wochen-Austausch-Kontaktlinsen besit-zen mit einem Dk/t-Wert von 138 (-3.00 dpt) die höchste Sauerstoffdurchlässigkeit aller wei-chen, multifokalen Kontaktlinsen und lassen bis zu fünfmal mehr Sauerstoff an das Auge

als multifokale Hydrogellinsen. Daher sind sie zugelassen für tägliches Tragen sowie für verlängertes Tragen von bis zu 7 Tagen und 6 Nächten. Als Alternative im Ein-Tages-Bereich bieten sich die DAILIES® Progressives an.

Alcon Pharma GmbHGeschäftsbereich Vision CareTel. 06026 / 941 0www.airoptix.de

AIR OPTIX® AQUA MULTIFOCAL

Zu den neuen Retina-Anwendungen von Cirrus HD-OCT zählt die Analysefunktion „Advanced Retinal Pigment Epithelium (RPE) Analysis“, mit der Veränderungen bei trockener AMD objektiv verfolgt werden können. Die Enhanced Depth Imaging (EDI)-Technologie ermöglicht eine bes-sere Visualisierung tiefer liegender Gewebe-schichten wie der Aderhaut. Mit der Ganglion- zellanalyse lässt sich die Dicke der Ganglion-zellschichten sowie der inneren plexiformen

Schichten bestimmen und mit Normdaten ab-gleichen. Die Guided Progression Analysis™ (GPA™) wurde mit der neuen Version erweitert und ermöglicht nun Verlaufsmessungen für die Cup-to-Disc-Ratio (CDR) und andere Parameter der Sehnervpapille.

Carl Zeiss Meditec Vertriebsges. mbHTel. 07364 / 20 6000www.meditec.zeiss.com

Cirrus™ HD-OCT 6.0 mit zusätzlichen klinischen Anwendungen

Leichter diagnostizieren mit dem OCULUS Keratograph 5M

Neben der Hornhauttopographie ist der Keratograph 5M auch ein schneller und zuverlässiger Helfer zur Diagnose des Trockenen Auges. Entscheidend tragen hier-zu die neuen Geräte-Komponenten bei: eine hochauflösende Farbkamera, ein integrierter Vergrößerungswechsler und verschiedene Beleuchtungsmöglichkeiten. Diese geben Ihnen einen detaillierten Überblick über die Qualität und Quantität des Tränenfilms Ihres

Patienten. Die Ergebnisse dieser schnellen und berührungslosen Messung helfen Ih-nen die Therapie individuell abzustimmen. Darüber hinaus können Sie mit dem Meibo-Scan die Meibomdrüsen visualisieren und dreidimensional darstellen. OCULUS Optikgeräte GmbHTel. 0641 / 200 50www.oculus.de

Die neue SPARK-Strategie im Twinfield® 2 Perimeter optimiert die Glaukom-Früherken-nung, -Diagnose und -Verlaufskontrolle. Durch diese kurze Schwellenuntersuchung (maximal 3 Minuten pro Auge) wird der Patient erheb-lich entlastet.

Die gemessenen Werte weisen eine hohe Genauigkeit und Wiederholbarkeit auf. Der neuartige Aufbau der Methode gewährleistet

eine Untersuchungszeit unabhängig vom Zu-stand des Gesichtsfeldes, auch bei Patienten mit Ausfällen bleibt die Untersuchungszeit kurz. Besonders die Stabilität der SPARK-Be-funde trägt zur möglichst frühen Erkennung der Progression des Glaukoms entscheidend bei.

OCULUS Optikgeräte GmbHTel. 0641 / 200 50www.oculus.de

Glaukomfrüherkennung mit dem OCULUS Twinfield® 2

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firmen stellen vor marktplatz

06 / 2012Concept Ophthalmologie

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LipoNit-Familie komplett im ProgrammBach Optic führt nun auch die neuen Optima-Produkte LipoNit Augenspray Sensitive und LipoNit Augentropfen. Das „Sensitive“ Augenspray stabilisiert – wie das bekannte LipoNit Augenspray – die schützende Lipidschicht des Tränenfilms. Neu sind die Zugabe von Dexpanthenol und der Verzicht auf Konservierungsmittel. Liposomen und Dexpanthenol pflegen ergänzend die empfindliche Haut der Augenpartie. Die LipoNit Augentropfen mit Hyaluron helfen schnell bei trockenen und gereizten Augen. Auch Sie sind konservierungs-mittelfrei und dank der innovativen OSD-Tropfflasche bis 12 Wochen nach Anbruch verwendbar.

www.bachoptic.de

Produktlinie Uno Colorline erweitertDie Einmal-Instrumenten-Produktlinie Uno Colorline von Geuder bietet ab sofort zusätzliche Instrumente in 20, 23 und 25 Gauge. Erhältlich sind neue Einmal-Vitrektomie-Scheren für höchst präzises und sau-beres Schneiden, ein Trokar Chandelier Set (25 Gauge) zur hellen und homogenen Ausleuchtung sowie hochwertige Einmal-Lasersonden für verschiedenste Laserkonsolen. Darüber hinaus stehen zur Verfügung: ein perfektioniertes Uno Colorline Trokarsystem sowie ein erweitertes Vitrektomie-Zängchen-Angebot, das nun auch Spitzen im Tano-Design enthält. Als Ergänzung stehen für einen optimalen Operations-Ablauf jetzt auch wiederverwendbare Hilfsinstrumente bereit.

www.geuder.de

Ohne Kompromisse Der Femtosekunden-Laser CATALYS™ erhielt im September 2012 die FDA-Zulassung für die kornealen Inzisionen. Er kann nun weltweit für alle vorgesehen Anwendungen Kapsulotomie, Linsenfragmentierung, bogenförmige Inzision zur Astigmatismuskorrektur sowie Haupt-Inzisi-on und bis zu 5 Parazentesen verwendet werden. Seit der Marktein-führung 2011 wurden in über 20 Zentren mehr als 3.000 Behandlungen durchgeführt. Prof. Dr. med. Burkhard Dick (Direktor der Universitäts-augenklinik Bochum) sagt als erster Anwender Europas: „Die hohe Qualität der kornealen Inzisionen beim CATALYS™ belegt erneut den reifen Entwicklungsstand des Lasersystems der Firma OptiMedica. Im Vergleich zu manuellen Inzisionen bietet der Femtosekunden-Laser be-trächtliche Fortschritte. Das enorme Leistungsspektrum, die Möglichkeit,alle Patienten mit dem System aufgrund des Liquid Optics Interfaces zu operieren und die ausgesprochene Anwen-derfreundlichkeit des CATALYS™ sind eine ent-scheidende Grundvoraus-setzung für eine erfolg-reiche Behandlung meiner mitunter sehr anspruchs-vollen Kataraktpatienten.“

www.polytech-online.de/catalys

Lösungen für zufriedene PatientenMit den Produkten HYLO-COMOD® und HYLO®-GEL Augentropfen er-möglicht URSAPHARM eine auf den individuellen Schweregrad der Sicca-Erkrankung abgestimmte Behandlung. Während das bewährte HYLO-COMOD® bereits ein sehr breites Einsatzspektrum bei leichteren bis mittelschweren Formen trockener Augen bietet, lindert HYLO®-GEL aufgrund seiner erhöhten Hyaluronsäurekonzentration (0,2%) insbe-sondere stärkere Beschwerden. Dies wird ermöglicht durch die mit der hohen Viskosität von HYLO®-GEL einhergehende, intensive und langan-haltende Befeuchtung der Augenoberfläche. Dabei müssen Patienten nicht auf die von HYLO-COMOD® bekannten Vorzüge verzichten, wie eine vollkommene Konservierungsmittelfreiheit, eine enorme Ergiebig-keit von mehr als 300 Tropfen pro Flasche sowie die lange Haltbarkeit.

www.ursapharm.de

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02 / 2012Concept Ophthalmologie

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Chiffre: Die Anzeige soll unter Chiffre erscheinen. Die Chiffregebühr beträgt 16,00 Euro.

Für die nächste Ausgabe 1/2013 nehmen wir gerne Ihre Anzeigenschaltung bis zum 09.01.2013 entgegen

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Name / Praxis / Firma E-Mail

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FORELLENFISCHER

GENIESSERIN

LILIENMAMA

Lucentis® 10 mg/ml InjektionslösungWirkstoff: Ranibizumab. Zusammensetzung: Jede Durchstechflasche zum einmaligen Gebrauch enthält 2,3 mg Ranibizumab in 0,23 ml Lösung. Sonstige Bestandteile: α,α-Trehalose-Dihydrat, Histidinhydrochlorid-Monohydrat, Histidin, Polysorbat 20, Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: Behandlung der neovaskulären (feuchten) altersabhängigen Maku la-degeneration (AMD) bei Erwachsenen. Behandlung einer Visusbeeinträchtigung infolge eines diabetischen Makulaödems (DMÖ) bei Erwachsenen. Behandlung einer Visusbeeinträchtigung infolge eines Makulaödems aufgrund eines retinalen Venenverschlusses (RVV) (Venenastverschluss oder Zentralvenenverschluss) bei Erwachsenen. Gegen anzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Patienten mit einer bestehenden okularen oder periokularen Infektion bzw. dem Verdacht darauf. Patienten mit einer bestehenden schweren intraokularen Entzündung. Nebenwirkungen: Schwerwiegende unerwünschte Ereignisse, die im Zusammenhang mit dem Injektionsvorgang standen, waren Endophthalmitis, rhegmatogene Netzhautablösung, Einriss der Retina und iatrogene traumatische Katarakt. Andere schwerwiegende okulare Ereignisse waren intraokulare Entzündung und erhöhter Augen-innendruck. Folgende unerwünschte Wirkungen traten in kontrollierten Studien häufiger bei mit Lucentis behandelten Patienten auf als in der Kontrollgruppe: Sehr häufig: Erhöhung des Augeninnendrucks, Kopfschmerzen, Vitritis, Glaskörper abhebung, Einblutungen in die Retina, Beeinträchtigung der Sehfähigkeit, Augenschmerzen, „Fliegende Mücken“ (Mouches volantes), Bindehautblutung, Augenirritation, Fremdkörpergefühl im Auge, verstärkter Tränenfluss, Blepharitis, trockenes Auge, okuläre Hyperämie, Pruritus des Auges, Arthralgie, Nasopharyngitis. Häufig: Harnwegsinfektionen (nur bei DMÖ-Patienten), Anämie, Netzhautdegeneration, Funktionsstörungen der Retina, Netzhautablösung, Netzhauteinriss, Abhebung des retinalen Pigmentepithels, Einriss des retinalen Pigmentepithels, Visusverschlechterung, Glaskörperblutung, Funktionsstörungen des Glaskörpers, Uveitis, Iritis, Iridozyklitis, Katarakt, subkapsuläre Katarakt, Trübung der hinteren Linsenkapsel, Keratitis punctata, Abrasio corneae, Reizzustand der Vorderkammer, Verschwommensehen, Blutungen an der Injektionsstelle, Einblutungen ins Auge, Konjunktivitis, allergische Konjunktivitis, Augentränen, Photopsie, Photophobie, Augenbeschwerden, Augenlidödem, Augenlidschmerzen, Hyperämie der Konjunktiva, Husten, Übelkeit, allergische Reaktion (Hautausschlag, Urticaria, Pruritus, Erythem), Hypersensitivitätsreaktionen, Angstzustände. Gelegentlich: Erblindung, Endophthalmitis, Hypopyon, Vorderkammerblutung, Keratopathie, Irisadhäsion, Ablagerungen auf der Kornea, Ödeme der Kornea, Striae der Kornea, Schmerzen an der Injektionsstelle, Reizungen an der Injektionsstelle, abnormes Gefühl im Auge, Rei-zungen des Augenlids. Es besteht ein theoretisches Risiko für arterielle thrombembolische Ereignisse nach der intravitrealen Anwendung von VEGF-Inhibitoren. In klinischen Studien mit Lucentis an Patienten mit AMD, DMÖ und RVV wurde eine geringe Inzidenzrate für arterielle thrombembolische Vorkommnisse beobachtet. Es gab keine größeren Unterschiede zwischen den verschiedenen Behandlungsgruppen. Warnhinw.: Die Filterkanüle ist nicht für die Injektion zu verwenden. Weitere Angaben: Siehe Fach information. Verschreibungspflichtig. Stand: Juli 2012 (MS 07/12.10). Novartis Pharma GmbH, Roonstr. 25, 90429 Nürnberg. Tel.: (09 11) 273-0, Fax: (09 11) 273-12 653. www.novartis.deInfo-Service: (0 18 02) 23 23 00 (0,06 € pro Anruf aus dem deutschen Festnetz; max. 0,42 € pro Minute aus dem deutschen Mobilfunknetz)Mitvertriebe:Novartis Pharma Vertriebs GmbH, 90327 NürnbergNovartis Pharma Marketing GmbH, 90327 NürnbergNovartis Pharma Distributions GmbH, 90327 NürnbergNovartis Pharma Arzneimittel GmbH, 90327 Nürnberg

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