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Natura 2000 2., aktualisierte Auflage

8679 2000 Natura 2000 1d - Land Salzburg - Startseite · WAS IST NATURA 2000? 5 WAS IST NATURA 2000? Natura 2000 ist ein Programm der Europäischen Union, mit dem Flora, Fauna und

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Natura 20002., aktualisierte Auflage

Umschlag Natura 2000 neu 26.05.1998 8:03 Uhr Seite 3

Österreichs Landschaft istsehr vielfältig: Von Steppen-gebieten bis zu hochalpinenRegionen hat unsere Heimatalles zu bieten. Gleichzeitighaben wir aber auch einebesondere Verantwortung füreine Vielzahl an ökologischsensiblen Regionen zu tragen.

Österreichs Naturerbe wurdeseit Jahrhunderten durch Men-schenhand nachhaltig gestaltetund weitergegeben. Die Bewirt-

schaftung durch unsere Bäuerinnen und Bauern hat Kul-turlandschaften geschaffen, die Basis für die Viel-falt von Flora und Fauna sind.

Der Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen istauch heute vorrangiges Ziel der österreichischenUmwelt- und Landwirtschaftspolitik. Impulse dazu gibtauch die Europäische Union. Die neue Politik für denländlichen Raum ermöglicht etwa unser umfassendesProgramm für die ländliche Entwicklung, das auchImpulse zur weiteren Ökologisierung der Landbewirt-schaftung gibt. Das Netzwerk Natura 2000 ist einweiterer bedeutender Eckstein für die Erhaltung derNaturlandschaften, für den Schutz der Pflanzen- undTierwelt.

Derzeit sind noch wichtige Fragen offen, etwa dieexakte Gebietskulisse oder die Finanzierung undAbgeltung von Nutzungseinschränkungen. Ihre Klärungwird ebenso wichtig sein wie eine gute Zusammenarbeitvon Naturschutz, Land- und Forstwirtschaft, Wasser-bau, Tourismus und anderen Gruppen. Dann ist Natura2000 allerdings eine große Chance für unser Land unddie nachhaltige Sicherung der landschaftlichen Viel-falt und Schönheiten.

Mag. Wilhelm MoltererBundesminister

für Land- und ForstwirtschaftUmwelt und Wasserwirtschaft

ALLGEMEINES ZUM EURO

8679_2000 Natura 2000 1d 26.05.1998 7:47 Uhr Seite 1

Das Naturerbe Österreichs wirdseit Jahrhunderten von Men-schenhand gestaltet und ge-prägt. Auf die Ergebnisse die-ser Bewirtschaftung können wirmit Recht stolz sein.

Die EU-Naturschutzvorgaben ver-langen von den Mitgliedstaatenvor allem den Schutz prioritä-rer Arten und Lebensräume.Dafür soll u. a. europaweit einkohärentes Netz „Natura 2000“geschaffen werden. Dieses wird

erst endgültig mit der Europäischen Kommission abzu-klären sein. Wie in nahezu allen Staaten der EU sindauch in Österreich bei der Umsetzung dieses VorhabensKonflikte entstanden. So haben die aufgrund der Bun-desverfassung für Naturschutz zuständigen Bundeslän-der die EU-Vorgaben bisher noch sehr unterschiedlichumgesetzt. Manche Gebietsmeldungen, fehlende Abstim-mungsarbeiten mit den Betroffenen und ausständigeZielkataloge führten mancherorts zur massiven Verärge-rung der betroffenen Bevölkerung.

Viele Land- und Forstwirte verfügen über beachtlichespraktisches Wissen über Maßnahmen, die dem Schutz derArten und ihrer Lebensräume dienen. Es ist daher uner-lässlich, dass die Grundeigentümer in alle Entschei-dungsprozesse, wie die Nennung von Gebieten, Entwick-lung von Managementzielen und Managementplänen etc.,einbezogen werden.

Mit dieser Broschüre wird ein wichtiger Beitrag zueiner sachlichen Diskussion über diese Fragen geleis-tet. Die österreichischen Bauern bieten sich als Part-ner für den Naturschutz an und sind zu einem sach-lichen Dialog bereit.

Abg. z. NR Rudolf SchwarzböckVorsitzender der Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammern Österreichs

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Die europäische Dimension desNaturschutzes...

... bringt bis zum Juni 2004die Errichtung eines europawei-ten Netzes an Schutzgebieten.Der gute Zustand der öster-reichischen Natur ermöglichtdafür die Nennung von zumindest161 Europaschutzgebieten, diesich auf alle Bundesländer ver-teilen. Für jede beteiligteGemeinde sind Europaschutzge-biete ein ehrendes Prädikat für

hervorragende Naturlandschaften.

16,1% der Bundesfläche sind Österreichs Beitrag fürdas geplante Natura 2000-Netz, in dem besondereLebensräume und schutzwürdige Tier- und Pflanzenartender Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie und der Vogel-schutzrichtlinie dauerhaft in gutem Zustand erhaltenwerden sollen. Eine vielfältige Aufgabe, die nur inZusammenarbeit mit den Grundstückseignern und zufrie-denstellender Entschädigung bewältigbar ist. Nochfehlt es den Ländern vielfach an geeigneten Rechtsin-strumenten, an notwendigem Beratungspersonal und vorallem an befriedigenden Entschädigungsfonds für Ver-tragsnaturschutz-Anpassungen, die Organisationen desNaturschutzes sowie der Land- und Forstwirtschaft nun-mehr verstärkt einfordern.

Zukunftsorientierte Neuerungen bringen anfangs be-rechtigte Beunruhigung unter den Beteiligten. Natura2000 bringt aber auch eine große Chance, unseren Bau-ern und Forstwirten lange gelobte Naturschutzleistun-gen gerecht abzugelten. Information bildet Vertrauen –Vertrauen schafft zufriedene Partner... auch im Natur-schutz!

Univ.-Doz. Dr. Johannes GeppLeiter des Naturschutzinstitutes, Graz

Vizepräsident des Österreichischen Naturschutzbundes

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INHALTSVERZEICHNIS

Was ist Natura 2000? 5

Rechtliches 8

Wie erfolgt die Festlegung der Gebiete? 9

Was geschah bisher? 11

Welche Gebiete wurden ausgewiesen? 12

Wie geht’s weiter? 13

Wen betrifft Natura 2000? 18

Österreich-Karte 24

EU-Vergleich 27

Welche Förderungen gibt es? 29

Anhang 32Gemeinsames Positionspapier – Ansprechpartner –

Eine kleine Auswahl an Literatur – Gebietsliste

IMPRESSUM

Medieninhaber und Herausgeber

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

A-1012 Wien, Stubenring 1

Redaktion

Abteilung Öffentlichkeitsarbeit – Mag. Karin Tischler

Inhalt

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

(Dipl.-Ing. Günter Liebel, Dr. Edda-Maria Bertel – Umwelt; Dr. Roland Norer – Rechtli-

ches; Dr. Gerhard Poschacher – Landwirtschaft; Dr. Manfred Sammer – Forstwirt-

schaft; Dipl.-Ing. Walter Mottl – Wasserwirtschaft)

Österreichischer Naturschutzbund – Dr. Johannes Gepp (Beispiel Hörfeld, Seite 6)

Umweltdachverband ÖGNU – Dr. Thomas Ellmauer (Umsetzungsschritte in NÖ,

Seite 16)

Druck

AV-Druck plus GmbH, 1030 Wien, Faradaygasse 6

Bildnachweis

J. Gepp: Alle Habitat-, Tier- und Pflanzenfotos

© Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft,

2., überarbeitete Auflage, Oktober 2000

Sonderausgabe der Zeitschrift „Förderungsdienst“, Folge 1d/2000

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WAS IST NATURA 2000?

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WAS IST NATURA 2000?

Natura 2000 ist ein Programm der Europäischen Union,mit dem Flora, Fauna und schützenswerte Lebensräumeerhalten werden sollen. Natura 2000 liegen zwei EU-Richtlinien zugrunde: die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie –sie listet 253 Lebensraumtypen, 200 Tierarten und 434Pflanzenarten als bedroht auf – und die Vogelschutzricht-linie, die 182 Vogelarten und Unterarten auflistet. Mit demEU-Beitritt hat sich Österreich verpflichtet, diese beidenRichtlinien umzusetzen und ein Netz an Schutzgebietenauszuweisen.

Dies ist eine einmalige Chance zur Erhaltung der biologi-schen Vielfalt in Österreich. Denn trotz seiner geringenGröße weist Österreich eine außerordentliche landschaft-liche und klimatische Vielfalt auf. Wir verfügen über einesehr artenreiche Fauna und Flora.

Bei den heimischen Tier- und Pflanzenarten ist Österreichim mitteleuropäischen Vergleich eines der artenreichstenLänder, bei den Blütenpflanzen und Farnen überhauptdas artenreichste. Dafür wurden von der Landwirtschaftdurch Jahrhunderte entsprechende Vorleistungenerbracht. Der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagenist auch heute Ziel der österreichischen Umwelt- undLandwirtschaftspolitik und insbesondere auch Leitlinie fürdie europäische Landwirtschaft.

Natura 2000 wird nicht Naturschutzgebiete schaffen, indenen jegliche Tätigkeit des Menschen untersagt ist. Fürdie Bewahrung der biologischen Vielfalt in den ausgewie-senen Schutzgebieten kann es durchaus erforderlichsein, bestimmte Tätigkeiten des Menschen beizubehal-ten oder sogar zu fördern. Sie müssen aber mit denErhaltungszielen der Schutzgebiete vereinbar sein.

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NATURA 2000

Natura 2000 anhand eines Beispiels – Das Hörfeld

Für besondere Naturschutzprojekte in Europaschutz-gebieten gewährt die Europäische Kommission bis zu50%ige LIFE-Zuschüsse. Seit 1995 werden EU-Mittel inder Größenordnung zwischen 2 und 50 Millionen Schil-ling je Projekt für Pachten, Grundstückserwerb undEntschädigungszahlungen gewährt – oft für ansonstenunwirtschaftliche Feucht- und Trockenstandorte, Ur-waldreste oder Überschwemmungsflächen.

Das kärntnerisch-steirische LIFE-Projekt Hörfeldbetrifft ein ausgedehntes Flachmoor. Unter Vorsitz derBürgermeister der Gemeinden Hüttenberg und Mühlenverwirklicht der eigens gegründete NaturschutzvereinHörfeld-Moor mit flächenbesitzenden Bauern unterMitwirkung von zahlreichen Fachleuten das erwünsch-te Naturschutzprogramm. So bringen Jahrzehntewährende Initiativen von Umweltorganisationen – indiesem Fall des Naturschutzbundes – zur Rettungeines besonderen Flachmoores eine für alle Beteiligtenannehmbare Lösung.

Der Hörfeld-Bach durchströmt das über 140 ha großeRamsar-Feuchtgebiet* mit internationaler Bedeutung

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WAS IST NATURA 2000?

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Die Wiederaufnahmeehemaliger Feuchtwie-sen, spezielle Mähter-mine, der Verzicht aufMineraldünger etc. wer-den durch die LIFE-Mit-tel abgegolten und derdafür zusätzlich notwen-dige Pflegeaufwand denBauern honoriert.

Zugleich erfolgt einebreitenwirksame Öffent-lichkeitsarbeit, ein wis-senschaftliches Begleit-programm** sorgt füroptimale Kontrolle derSchu t zmaßnahmen .Langfristig wird das Hör-feld, zugleich ein Ram-sar-Feuchtgebiet* von internationaler Bedeutung, alsherzeigbares Naturjuwel auch dem naturschutzverbun-denen Tourismus dienen – eine kluge Positionierungeines unersetzbaren Lebensraumes mit bewunderns-werten Tier- und Pflanzenvorkommen und eine erfolg-reiche Zusammenarbeit.

Dr. Johannes GeppÖsterreichischer Naturschutzbund

** Ramsar-Gebiete sind nach dem Ort Ramsar im Iran benannt, wo eininternationales Abkommen zum Schutz weltweit bedeutenderFeuchtgebiete unterzeichnet wurde.

** Publikation 2000: Das „Hörfeld-Moor“ – Naturschutzverein, 9375Hüttenberg, Tel.: 04263/8108

Das auf knapp 1000 m See-höhe gelegene Hörfeld-Flachmoor weist einzigar-tige, tundrenähnliche Vege-tationseinheiten auf

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NATURA 2000

RECHTLICHES

Folgende Richtlinien liegen Natura 2000zugrunde:

❖ Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zurErhaltung der natürlichen Lebensräume sowie derwildlebenden Tiere und Pflanzen (Fauna-Flora-Habi-tat-RL, im Folgenden abgekürzt als FFH-RL)

❖ R i c h t l i n i e79 /409 /EWGdes Rates vom2. April 1979über die Erhal-tung der wildle-benden Vogel-arten (Vogel-schutz-RL)

Zuständigkeit

Naturschutz fällt in Österreich in den ausschließlichenKompetenzbereich der Bundesländer. Es bestehendaher neun verschiedene Landesnaturschutzgesetzeund kein „Bundesnaturschutzgesetz“. Im konkreten Fallsind die Naturschutzabteilungen der Ämter der Landes-regierungen zuständig. Ihnen obliegt im Wesentlichen dieUmsetzung dieser Richtlinien. Dadurch variiert die Vor-gehensweise zum Teil stark von Bundesland zu Bundes-land. Weiters von den beiden Richtlinien betroffen sinddas Jagd- und das Fischereirecht, die auch in den alleini-gen Zuständigkeitsbereich der Bundesländer fallen.

UhuUhu

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FESTLEGUNG DER GEBIETE

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WIE ERFOLGT DIE FESTLEGUNG DERGEBIETE?

Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie

Die Ausweisung von Gebieten nach der FFH-RL erfolgt indrei Schritten:

1. Der Mitgliedstaat erstellt die nationale Gebietslisteaufgrund der vorkommenden Lebensraumtypen undArten, die in den Anhängen der Richtlinien aufgezähltsind. Die Verbindungsstelle der Bundesländer meldetüber das Außenministerium jene Gebiete der Europäi-schen Kommission, die von den Naturschutzbehördender Länder ausgewiesen wurden. Diese Ausweisungist zuletzt mit 23. Juni 2000 erfolgt.

2. Aus dieser nationalen Gebietsliste erstellt die Europäi-sche Kommission im Einvernehmen mit den Mitglied-staaten einen gesamteuropäischen Listenentwurf.Aufgrund dessen werden im sogenannten Habitats-ausschuss von allen Mitgliedstaaten und der Europäi-schen Kommission die Gebiete von gemeinschaftli-cher Bedeutung beschlossen. Dieser Prozess ist der-

zeit im Gange.

3. Diese Gebiete vongemeinschaftlicherBedeutung hatletztlich der Mit-gliedstaat alsb e s o n d e r eSchutzgeb ie teauszuweisen. Dieswird in den Bun-

Hackelsberg

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NATURA 2000

desländern voraussichtlich in Form von Verordnungennach den Naturschutzgesetzen geschehen. (Sollte Ihnendie Abkürzung „SAC“ einmal unterkommen – Siebezeichnet die „Special Areas of Conservation“, also diebesonderen Schutzgebiete.)

Vogelschutz-Richtlinie

Die Gebietsausweisung nach der Vogelschutz-RL erfolgtin nur einem Schritt: Die Mitgliedstaaten erklären geeig-nete Gebiete zu Schutzgebieten. Diese Nennung hatbereits Rechtswirkung. (Die Schutzgebiete werden desÖfteren als „SPA“ – „Special Protection Areas“ bezeich-net).

Lange Lacke

Auch diese Ausweisung erfolgte durch die Naturschutz-abteilungen der Länder und wurde von der Verbindungs-stelle der Bundesländer über das Außenministerium andie Europäische Kommission weitergeleitet.

Für beide Richtlinien gilt, dass die Auswahl der Gebietenach wissenschaftlichen Kriterien zu erfolgen hat. Bei der

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WAS GESCHAH BISHER?

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praktischen Umsetzung zeigen sich jedoch noch Auffas-sungsunterschiede über das tatsächlich erforderlicheAusmaß und die Art der exakten Abgrenzungen der zunennenden Gebiete.

WAS GESCHAH BISHER?

❖ Mit dem Beitritt zur Europäischen Union am 1. Jänner1995 hat sich Österreich verpflichtet, diese beidenRichtlinien umzusetzen.

❖ Mit Stand Juni 2000 wurden in einer nationalen Liste161 Gebiete und damit ca. 16,1% der Landesflächeals Natura 2000-Gebiete ausgewiesen und nachBrüssel gemeldet. Einzelne Nachnominierungen wer-den noch folgen. Die Verteilung unter den Bundeslän-dern ist sehr unterschiedlich, so hat etwa Niederöster-reich mehr als 30% seiner Landesfläche gemeldet,Oberösterreich rund 3,4%.

❖ Aufgrund der Kom-petenzlage (Art. 15B-VG) sind dieB u n d e s l ä n d e rgefordert, die bei-den Richtlinien ininnerstaatlichesRecht umzuset-zen, vor allem inden jeweiligenNaturschutzgeset-zen, aber auch inJagd- und Fische-reiregelungen. DerStand der rechtli- Hundsfeld bei ObertauernHundsfeld bei Obertauern

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NATURA 2000

chen Umsetzung ist unterschiedlich: In einigen Bundes-ländern sind die Naturschutzgesetze bereits an die Erfor-dernisse der beiden EU-Richtlinien angepasst worden.

WELCHE GEBIETE WURDENAUSGEWIESEN?

❖ Knapp die Hälfte (rund 48%) der Natura 2000-Gebiets-flächen in Österreich sind Wald.

❖ Mehr als ein Viertel (28%) sind alpine Flächen.

❖ Der Rest verteilt sich auf sonstige landwirtschaftlicheNutzflächen (7,6%), Grünland (5,6%), Gewässer(5,7%), Feuchtgebiete (2,6%) und andere Flächen(2,2%).

❖ Insgesamt werden nur rund 15% der Natura 2000-Flächen, das sind ca. 200.000 ha, landwirtschaftlichgenutzt.

Lungauer MooreLungauer Moore

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WIE GEHT’S WEITER?

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❖ In den meisten Bun-desländern unterliegtbereits ein großer Teilder gemeldeten Natura2000-Flächen natur-s c h u t z r e c h t l i c h e nBestimmungen (Natio-nalparks, Naturparks,Naturschutzgebiete,Naturwaldreservate). Invielen dieser Gebiete bestehen bereits Management-pläne bzw. Einschränkungen der Bewirtschaftungs-weisen, die entsprechend den naturschutzrechtlichenBestimmungen der Bundesländer nach einem Interes-senausgleich zwischen den Erfordernissen des Natur-schutzes und den Bedürfnissen der örtlichen Bevölke-rung entwickelt wurden.

(Zahlen nach einer Studie des UmweltdachverbandesÖGNU gemeinsam mit BirdLife, Oktober 1998. Sieheauch Anhang: Ellmauer, Traxler, Ranner: NationaleBewertung...) Seit Erscheinen dieser Studie hat es zwarGebiets-Nachnominierungen gegeben, an der Aufteilungder Gebiete wird sich dadurch jedoch nicht sehr vieländern.

WIE GEHT’S WEITER?

Bewertung der Gebiete

Als nächste Stufe folgt Schritt 2 – die Europäische Kom-mission wählt in Abstimmung mit den Mitgliedstaatenjene Gebiete aus, die „Gebiete von gemeinschaftlicher

MarchauenMarchauen

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NATURA 2000

Bedeutung“ sind. Daskomplette Verfahren solldann bis 2004 abge-schlossen sein.

Ist die Liste endgültig?

Die Europäische Kom-mission und die Mitglied-staaten werden die ein-gereichten Gebiete wis-

senschaftlich bewerten und eine Liste der Gebiete vongemeinschaftlicher Bedeutung erstellen. Im Zug dieserÜberprüfung ist es möglich, dass Gebiete, deren ökolo-gische Wertigkeit wissenschaftlich nicht oder kaumbegründbar ist – wie etwa Straßen, Industriezonen etc. –,nicht in die Liste der Gebiete von gemeinschaftlicherBedeutung aufgenommen werden bzw. andererseitsGebiete, die wichtige Arten oder Lebensräume beherber-gen, nachzunominieren sind.

Es existiert beispielsweise eine Liste des WWF, die soge-nannte „Schattenliste“, die eine Reihe von nicht nomi-nierten Gebieten enthält. Für die Aufnahme weitererGebiete in die nationale Liste ist es jedenfalls notwendig,wissenschaftliche Expertisen vorzulegen. Die fachlichenDiskussionen dazu finden auf EU-Kommissionsebene inden sogenannten „biogeografischen Seminaren“ statt.Österreich nimmt an den Seminaren für die alpine und fürdie kontinentale Region teil.

Fehlende Gebietsausweisungen können aber auch Ver-tragsverletzungsverfahren nach sich ziehen, die vor demEuropäischen Gerichtshof enden können.

Sie finden die Schattenliste neben der umfangreichennationalen Liste im Anhang dieser Broschüre.

Dachstein-Plateau

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WIE GEHT’S WEITER?

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Verordnungen und Managementpläne

Nach der Erstellung der Liste der Gebiete von gemein-schaftlicher Bedeutung durch die Europäische Kommis-sion werden die Bundesländer die besonderen Schutz-gebiete rechtlich ausweisen müssen. Dies wird voraus-sichtlich in Form von Verordnungen im Rahmen derNaturschutzgesetze geschehen. Diese Verordnungenwerden wahrscheinlich auch die für die Erhaltung derjeweiligen Schutzziele notwendigen allgemeinen Maß-nahmen enthalten.

Konkrete Auflagen oder Bewirtschaftungseinschränkun-gen können sich aus den sogenannten Management-plänen ergeben, die aufgrund dieser Verordnungen vonden Bundesländern erstellt werden können. Zuständigsind wiederum die Naturschutzabteilungen der Länder,die die Vorgehensweise frei wählen können. Durch diestarke Betroffenheit der Land-, Forst- und Wasserwirt-schaft ist es jedoch unerlässlich, dass auch Experten ausdiesen Bereichen miteinbezogen werden.

Donau-Auen bei HainburgDonau-Auen bei Hainburg

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NATURA 2000

Fallbeispiel für weitere Vorgangsweise anhand vonNiederösterreich

Welche Flächen sind wirklich relevant?

Natura 2000 soll den Fortbestand von bestimmtenLebensräumen und von Habitaten für gefährdete Tier-und Pflanzenarten gewährleisten. Zum Zeitpunkt, alsdie Bundesländer Natura 2000-Gebiete nennen muss-ten, war das Vorkommen der relevanten Schutzgüternicht im Detail bekannt. Deshalb hat Niederösterreichgroße Verdachtsregionen vorgeschlagen, in denen dieLebensräume und Arten örtlich verdichtet vorhandensind.

In einem Präzisierungsschritt werden nunmehr voneiner Arbeitsgemeinschaft unter Leitung des Umwelt-dachverbandes ÖGNU die tatsächlich relevantenNatura 2000-Flächen erhoben. Die Lebensraumtypenwerden auf Luftbildern im Maßstab 1:10.000 bei Frei-landbegehungen eingetragen. Dabei handelt es sichvor allem um extensives Grünland, naturnahe Wälder,Hoch- und Niedermoore, alpines Urland sowie natur-nahe Gewässer. Intensiv land- und forstwirtschaftlichgenutzte Flächen, Siedlungen, Abbaugebiete und Ver-kehrsflächen tragen in der Regel keine Schutzgüterund werden daher ausgeschieden.

Die so entstandenen Karten werden unter Einbezie-hung zahlreicher Zoologen aufgrund vorhandener Ver-breitungsdaten der relevanten Tierarten durch Habitat-flächen ergänzt. Erst nach der genauen Kenntnis, wodie relevanten Flächen innerhalb einer Natura 2000-Grenze liegen, kann man mit den tatsächlich betroffe-nen Grundeigentümern in Kontakt treten und die

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eventuell erforderlichen Managementmaßnahmenbesprechen. Die flächenscharfe Erhebung ermöglichtweiters Rechtssicherheit bei der Beurteilung von Plä-nen und Projekten. Somit stellt das Vorgehen Nieder-österreichs einen wichtigen Umsetzungsschritt vonNatura 2000 im Sinne aller Beteiligten dar.

Dr. Thomas EllmauerUmweltdachverband ÖGNU

WIE GEHT’S WEITER?

Abb. Flächenscharf abgegrenzte Lebensräumenach Anhang I der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinieauf einem Orthofoto (25 km2) in einem Beispielsge-biet Niederösterreichs.

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NATURA 2000

WEN BETRIFFT NATURA 2000?

Für Natura 2000-Gebiete, die nach der FFH-Richtlinieausgewiesen wurden, haben die Mitgliedstaaten die nöti-gen Erhaltungsmaßnahmen festzulegen („Management-pläne“), die den ökologischen Erfordernissen der natürli-chen Lebensraumtypen entsprechen, welche in denjeweiligen Gebieten vorkommen (Art. 6 der FFH-RL).Ansprechpartner der Naturschutzbehörden der Länderwerden dafür vor allem die jeweiligen Landnutzer (Land-und Forstwirtschaft, Fischerei etc.) sein.

1. Gebietskörperschaften

Bei der Umsetzung der FFH-RL haben die Mitgliedstaa-ten sicherzustellen, dass Pläne und Projekte inner- undaußerhalb von Natura 2000-Gebieten und welche dieErhaltunsziele des Natura 2000-Gebietes erheblichbeeinträchtigen könnten, einer Verträglichkeitsprüfungunterzogen werden. Durch entsprechende – vor allem

rechtliche – Regelungender jeweils zuständigenGebietskörperschaft istdieser EU-weiten Ver-pflichtung nachzukom-men. Es werden daherunter anderem für Infra-strukturprojekte (Stra-ßen, Wege, Eisenbahnetc.), aber auch für Pla-nungen im Bereich derRaumordnung entspre-chende Prüfungen durch-zuführen sein.Bodensee-RiedBodensee-Ried

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WEN BETRIFFT NATURA 2000?

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2. Wasserwirtschaft

Natura 2000 beeinflusst dieeinzelnen Bereiche der Was-serwirtschaft in unterschiedli-chem Ausmaß. Vorrangigwird dabei die Schutzwas-serwirtschaft betroffen sein,und zwar im Bereich desHochwasserschutzes anFließgewässern, danebenmöglicherweise auch die

Grundwassersanierung; andere Sparten der Wasserwirt-schaft sind kaum von Natura 2000 berührt.

Die Einführung der Zielsetzung „Erhaltung und Verbesse-rung der ökologischen Funktionsfähigkeit“ im Wasser-rechtsgesetz und Wasserbautenförderungsgesetzbestimmt die Tätigkeiten im Bereich der Schutzwasser-wirtschaft in bedeutendem Ausmaß. Diese Bestrebungenwurden unter dem Begriff „Gewässerbetreuung“ zusam-mengefasst. Sie werden künftig durch die EU-Wasser-rahmenrichtlinie auch in allen anderen Mitgliedstaatender Europäischen Union umzusetzen sein.

Daraus ergeben sich zumindest in Teilbereichen Über-einstimmungen mit den Zielsetzungen der FFH-Richtlinie(Schutz bedrohter Tiere und Pflanzen sowie Schutz von Lebensraumtypen). Gemäß den Absichten soll Natura2000 zu einem europäischen ökologischen Netz besonde-rer Schutzgebiete werden.

Diese Öko-Verbundfunktion wird von Flusslebensräumenim besonderen Maße erfüllt und entspricht somit den Ziel-setzungen des ökologisch ausgerichteten Schutzwas-serbaues, was als positiver Einfluss zu bewerten ist. Im

AmeisenbläulingAmeisenbläuling

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NATURA 2000

Hinblick auf das Verschlechterungsverbot des ökologi-schen Ist-Zustandes in Natura 2000-Gebieten könnensich jedoch Einschränkungen bei rein technisch ausge-richteten Maßnahmen im Schutzwasserbau ergeben. ImRahmen von Managementplä-nen sind diese Aspekte zuberücksichtigen.

Ein weiterer positiver Einflussvon Natura 2000-Gebietenergibt sich für die Umsetzungvon ökologischen Zielen imRahmen der Gewässerbetreu-ung durch die Bundeswasserbauverwaltung. Die Nomi-nierung von Natura 2000-Gebieten ist Voraussetzung fürdie Genehmigung von LIFE-Projekten, wodurch eine Mit-finanzierung durch EU-Mittel für schutzwasserbaulicheProjekte erreicht werden kann. Mit diesen EU-Mittelnkönnen unter anderem Flächen im Fließgewässernahbe-reich angekauft werden, die für die ökologischen Zielset-zungen wichtig und notwendig sind.

3. Land- und Forstwirtschaft

Die rechtlich verbindliche Ausweisung von Natura 2000-Gebieten kann vielfältigen Einfluss auf die Land- undForstwirtschaft haben. Anzuführen sind im Besonderenmögliche Nutzungsbeschränkungen für die Kulturfläche(Landwirtschaft und Wald) sowie konkrete Auflagen fürdie Erreichung der Schutzziele.

Bereits ab der Nennung von Schutzgebieten und derenMeldung an die EU hat der Mitgliedstaat – so dieEuropäische Kommission – Verpflichtungen übernom-men. Er muss die Ziele der Richtlinien und damit auch die

Schwarzstorch

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Einhaltung des Verschlechterungsverbots gemäß Arti-kel 6 betreffend die Arten und Lebensräume, wegenderer die Ausweisung vorgenommen wurde, gewährleis-ten.

Eine detaillierte Analyse der Anforderungen wird abererst möglich sein, wenn eine Beschreibung der einzelnenSchutzgebiete hinsichtlich ihrer jeweiligen spezifischenSchutzziele vorliegt.

Natura 2000 – Chance für die Landwirtschaft...

Die bäuerlich strukturierte und am Prinzip der Nachhaltig-keit orientierte Land- und Forstwirtschaft in Österreich leis-tet beachtliche Beiträge zur Sicherung der Biodiversität. ImZusammenhang mit Natura 2000 geht es jetzt darum,diese neuen Programme in konkrete Maßnahmen undAnforderungen umzusetzen und dafür entsprechendeMittel für den Naturschutz zur Verfügung zu stellen. Der

Erfolg der Umset-zung des geplantenSchutzgebietsnetzeswird letztlich von derBereitschaft der EUund der zuständigennationalen Stellenabhängen, zusätzli-che Aufgaben auchentsprechend abzu-

gelten. Das ist wichtig, damit den Bauern keine wirtschaft-lichen Nachteile entstehen.

Für diese partnerschaftliche Vorgangsweise gibt es ineinigen Gebieten Beispiele. Dort wird die Weiterbewirt-schaftung von Flächen auch über Vertragsnaturschutz-maßnahmen finanziert. Damit stellt Natura 2000 für die

Gelbbauchunke

WEN BETRIFFT NATURA 2000?

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GelbbauchunkeGelbbauchunkeGelbbauchunke

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NATURA 2000

Bauern eine Chance dar, weil sie zusätzliche Natur-schutzleistungen abgegolten bekommen.

Mit der Ausweisung der Gebiete ist – wie schon erwähnt– ein Verschlechterungsverbot verbunden. Das heißt fürden Mitgliedstaat die Voraussetzungen zu schaffen, dasses in der Landwirtschaft etwa zu keinen Intensivierungs-maßnahmen kommt, keine Landschaftselemente ent-fernt werden oder beispielsweise Feuchtwiesen trocken-gelegt werden, sofern diese Maßnahmen den Schutzzie-len entgegenstehen sollten. Eine vorrangige Maßnahmezur Erreichung dieses Zieles ist, wie ebenfalls schonerwähnt, der Vertragsnaturschutz.

...und für die Forstwirtschaft

Schon heute trägt die Forstwirtschaft neben der Holz-gewinnung auch Verantwortung für Tier- und Pflanzen-welt, Bodenzustand, Landschaftsbild, Trinkwasser undZugänglichkeit der Wälder. Grundlage für die nachhaltigeBewirtschaftung ist das Forstgesetz, das die Nutzungder Wälder auf eine solche Weise festlegt, dass sie ihrebiologische Vielfalt, ihre Produktivität und Erneuerungs-fähigkeit behalten und ihre Fähigkeit bewahren, auch inZukunft die ökologischen, wirtschaftlichen und gesell-schaftlichen Aufgaben auf lokaler, regionaler und globa-ler Ebene zu erfüllen.

Eine Studie der Universität Wien, in der der menschlicheEinfluss auf die Waldökosysteme gemessen wurde, stelltder Naturnähe der heimischen Wälder ein gutes Zeugnisaus: Rund zwei Drittel sind naturnah oder mäßig verän-dert, weisen also intakte Ökosysteme auf. Bereits jetztgibt es eine große Anzahl von Waldflächen in Naturschutz-kategorien (Nationalparks, Naturwaldreservate, Natur-schutzgebiete, Landschaftsschutzgebiete, Naturparks).

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WEN BETRIFFT NATURA 2000?

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Folgende mögliche Anforderungen an die Forstwirtschaft,die über die ökologischen Grundleistungen hinausgehen,sind in Abhängigkeit des Schutzzieles beispielsweisedenkbar: die Verpflichtung zu einer bestimmten Form derBewirtschaftung, verstärkte Rücksichtnahme bei derBewirtschaftung auf Sonderstandorte, Erhöhung desTotholzanteils, Verzicht auf nichtstandortgerechte Baum-arten, Rücksichtnahme auf Brutstätten oder Tümpel. Fürdie Umsetzung dieser Maßnahmen bietet sich auch hierdas Modell des Vertragsnaturschutzes an.

4. Jagd und Fischerei

Jagen und Fischen sind Aktivitäten, die in Natura 2000-Gebieten stattfinden können und sollen. Natürlich müs-sen diese Aktivitäten auf die Schutzziele in den jeweiligenGebieten Rücksicht nehmen und werden dort Einschrän-

kungen erfahren, wo dieseZiele beeinträchtigt wür-den. Mit Ausnahme einigerweniger Tierarten dürftedie Jagd bei der Umset-zung von Natura 2000jedoch kaum zu einemProblem werden, dennnachhaltige Jagd ist einmögliches Mittel zumWildtiermanagement.Ziele des Naturschutzeskönnen jedoch zu Ein-schränkungen führen. Beider Entwicklung vonManagementplänen sinddaher auch die Jäger ein-zubeziehen.

Lainzer TiergartenLainzer Tiergarten

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WELCHE FÖRDERUNGEN GIBT ES?

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WELCHE FÖRDERUNGEN GIBT ES?Mit der Umsetzung der Natura 2000-Gebiete können –müssen aber nicht zwangsläufig! – Nutzungsbeschrän-kungen oder Bewirtschaftungsauflagen verbunden sein,die den betroffenen Land- und Forstwirten abzugeltensind. Der Erfolg des Natura 2000-Netzes wird letztenEndes – wie schon erwähnt – von der Bereitschaft der EUund der zuständigen Stellen in den Mitgliedstaatenabhängen, die Naturschutzleistungen zu honorieren. Der-zeit sind folgende Ausgleichsinstrumentarien möglich:

❖ Das LIFE-Natur-Programm der EU: Es ist von der EUextra zur Umsetzung des Natura 2000-Netzwerkesvorgesehen. Die EU fördert daher nur Maßnahmen, diein Natura 2000-Gebieten durchgeführt werden. Diefinanzielle Beteiligung der Gemeinschaft kann maximal50% der Gesamtkosten betragen. Bewerber sindBehörden, regionale Behörden, insbesondereGemeindeverwaltungen, oder Schutzgebietsverwal-tungen, die die Verantwortung für die Umsetzung derEU-Gesetzgebung tragen, aber auch NGO’s (nichtstaatliche Organisationen).

❖ Österreich gelang es, in der Zeit von 1995 bis 1999 für16 LIFE-Naturschutzprojekte von der EuropäischenKommission Fördermittel zu erlangen. Die Gesamtkos-ten dieser Projekte betragen rund 630 Millionen Schil-ling, wovon die Europäische Kommission ca. 240 Mil-lionen Schilling fördert. Der österreichische Anteilwurde von den Bundesländern, dem Umweltministe-rium, von verschiedenen Umweltorganisationen undbei einigen Projekten auch vom Landwirtschaftsminis-terium und von der Wasserstraßendirektion aufge-bracht. Die derzeitige zeitlich begrenzte Dotierung vonLIFE reicht jedoch nicht aus, alle Natura 2000-Gebietezu finanzieren.

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NATURA 2000

❖ Vertragsnaturschutz der Länder: Hier schließen aufBasis von Förderungsrichtlinien das Land und derbetroffene Grundeigentümer Vereinbarungen. Dabeiverpflichtet sich der Betroffene auf freiwilliger Basis,Leistungen für den Naturschutz gegen einen ange-messenen Ausgleich zu erbringen. Die Vorteilegegenüber hoheitlichen Maßnahmen liegen in dergrößeren Akzeptanz, Flexibilität und Effizienz. Ver-tragsnaturschutz hat sich bereits seit mehr als zehnJahren bewährt, zum Beispiel bei Biotoperhaltungs-programmen. Aufbauend auf dieser Konzeption wer-den eigenständige Instrumentarien für Naturschutzlei-stungen in Natura 2000-Gebieten zu schaffen sein.

❖ Entschädigungen oder Einlösungen von Grund-stücken nach hoheitlichen Verfahren werden in derRegel bei erheblicher Minderung des Ertrages, nach-haltiger Erschwerung der Wirtschaftsführung oderwesentlichen Einschränkungen der Bewirtschaftungs-oder Nutzungsmöglichkeiten gewährt und stellen denAusgleich für Eigentumsbeschränkungen bis hin zuEnteignungen dar. Diese Regelungen sind in den ein-zelnen Ländern unterschiedlich ausgestaltet und soll-ten nur ausnahmsweise und in Gebieten höchsterSchutzpriorität, in denen keine vertragliche Einigungerzielt werden kann, angewendet werden.

❖ Förderungsinstrumentarien des Bundes, unteranderem des Bundesministeriums für Land- undForstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, dieauch Naturschutzaspekte zum Inhalt haben, wie etwa einzelne Maßnahmen im Rahmen des Umwelt-programms ÖPUL, forstwirtschaftliche Förderungensowie Förderungen wasserwirtschaftlicher Maßnah-men nach dem Wasserbautenförderungsgesetz kön-nen das Projekt Natura 2000 unterstützen. Aus dem

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WELCHE FÖRDERUNGEN GIBT ES?

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Umweltprogramm ÖPUL wären hier insbesondere zunennen: Pflege ökologisch wertvoller Flächen, Neu-anlegung von Landschaftselementen, kleinräumigeerhaltenswerte Strukturen, Offenhaltung der Kultur-landschaft in Hanglagen, Alpung und Behirtung,Grundförderung (Erhaltung von und pfleglicherUmgang mit Landschaftselementen).

❖ Im Bereich der Forstwirtschaft wurden im Umset-zungsprogramm zur neuen Förderung des ländlichenRaums zusätzliche ökologisch interessante Förder-maßnahmen geschaffen, wie zum Beispiel Erhaltungund Pflege von seltenen Baumarten, von Waldrändern,von ökologisch wertvollen Bestandeszellen oder För-derung seltener kulturell wertvoller Bewirtschaftungs-arten.

❖ Festzuhalten ist, dass es sich dabei um land- undforstwirtschaftliche Förderprogramme handelt, dassdiese allerdings kein Ersatz für eigenständige Natur-schutzförderinstrumentarien sind, die konkret auf dieErfordernisse von Natura 2000 abstellen und Grund-lage für einen Vertragsnaturschutz in diesen Gebietensein sollen.

Dürnberger MoorDürnberger Moor

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NATURA 2000

GEMEINSAMES POSITIONSPAPIERder Präsidentenkonferenz der Landwirtschafts-kammern und des Naturschutzbundes

Zur Ausgangslage

Natura 2000 ist ein europaweit abgestimmtes Systemvon Schutzgebieten, mit dessen Hilfe die EuropäischeUnion die Vielfalt an wild lebenden Tier- und Pflanzenar-ten sowie bestimmten Lebensräumen unseres Konti-nents dauerhaft erhalten will. Mit den beiden natur-schutzrechtlichen Vorgaben, der Vogelschutz- und derFauna-Flora-Habitat-Richtlinie, verpflichtet die Europäi-sche Union die Mitgliedstaaten zur Schaffung eineskohärenten Netzes Natura 2000 und zur Anpassung ihrernaturschutzrechtlichen Grundlagen.

Diese europäischen Richtlinien sehen vor, dass in dennächsten Jahren nach Abschluss der Phase der Gebiets-meldungen durch die Mitgliedstaaten Bewertungs- undFinanzierungsfragen geklärt, Managementpläne ent-wickelt und in der Folge gemeinsam mit der Europäi-schen Kommission endgültige Gebietsfestlegungen vor-genommen werden.

Die Zuständigkeit der Bundesländer in Naturschutzbe-langen hat zu unterschiedlichsten Umsetzungsschrittengeführt. In einigen Fällen gibt es bis zum jetzigen Zeit-punkt wenig Transparenz, und die mangelnde Einbin-dung der Betroffenen hat vielfach zu Konflikten geführt.

Moderner Naturschutz verlangt auch eine wesentlicheStärkung des Kooperationsprinzips. Beim Schutz unse-res Naturerbes sind die besten Ergebnisse zu erwarten,wenn die Rechte der Eigentümer und der Nutzungsbe-rechtigten bestmöglich gewahrt, die Selbstverantwor-

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ANHANG – POSITIONSPAPIER

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tung gestärkt und damit die Motivation der im ländlichenRaum wirtschaftenden Bevölkerung generell verbessertwird.

In Österreich bestehen schon in einigen Projektgebietensehr gute Erfahrungen mit den Instrumenten des Ver-tragsnaturschutzes, die eine gute Basis für die Umset-zung des Natura 2000-Konzeptes darstellen.

Positionen

Aufgrund der bisherigen Umsetzungsschritte der EU-Naturschutzvorgaben ergeben sich folgende Positionen:

❖ Österreichs Biodiversität ist zu erhalten und zu ver-bessern. Dabei darf aber nicht übersehen werden,dass die bäuerliche Landbewirtschaftung einenwesentlichen Beitrag zum aktuellen Artenreichtumgeleistet hat. Denn nicht wenige Tier- und Pflanzenar-ten sind von der traditionellen land- und forstwirt-schaftlichen Bewirtschaftung unmittelbar und mittel-bar abhängig.

❖ Der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen ist füreine nachhaltige Land- und Forstwirtschaft selbstver-ständlich. So wie bei den BewirtschaftungsweisenUnterschiede bestehen, gibt es auch beim Natur-schutz unterschiedliche Schutzziele und Prioritäten. Ineinigen Fällen wird das Interesse am Schutz einer ganzbestimmten Art oder eines bestimmten Lebensraum-typs – im Sinne eines konservierenden Naturschutzes– im Vordergrund stehen. In anderen Fällen wird, viel-leicht auch durch gezielte Maßnahmen unterstützt, derdynamische Effekt von Ökosystemen wichtiger sein.Dies zeigt, dass auch in der Naturschutzpolitik Wert-entscheidungen getroffen werden müssen, die demo-kratisch zu legitimieren sind.

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NATURA 2000

❖ Durch die Erarbeitung gemeinsamerSchutzziele in der jeweiligen Regionsoll die Partnerschaft zwischenNaturschutz und Bauern gestärkt werden.

❖ „Naturschutz im Einklang mit den Bauern“ erfor-dert die Einbindung der Betroffenen in die Ent-scheidungsprozesse wie zum Beispiel bei derErarbeitung von Managementplänen. Besondere Lei-stungen, die über die rechtlichen Erfordernisse hinaus-gehen, und Auflagen, welche die Wirtschaftlichkeitbeeinträchtigen, sind entsprechend abzugelten.

❖ Viele Land- und Forstwirte verfügen über beachtlichespraktisches Wissen über Maßnahmen, die dem Schutzder Arten und ihrer Lebensräume dienen. Sie sindsomit wichtige Partner für die naturschutzpolitischePlanung und die Begleitforschung.

❖ Es ist darauf zu achten, dass das NATURA 2000-Kon-zept korrekt und richtliniengemäß umgesetzt wird,d. h. dass insbesondere der Schutz der prioritärenArten und Lebensräume voll gewährleistet ist. Dafürsowie für begleitende Forschung und Informati-onstätigkeit sind ausreichend finanzielle Mittel bereitzu stellen. Auch Land- und Forstwirte erbringen schonjetzt im Zuge ihrer Bewirtschaftung Leistungen für dieBewahrung der Biodiversität, die fair zu honorierensind. Die Akzeptanz und die Wirksamkeit des geplan-ten Schutzgebietsnetzes werden letztlich auch von derBereitschaft der EU und der Mitgliedstaaten abhän-gen, inwieweit bestehende europäische Finanzie-rungsinstrumente für den Naturschutz (z. B. LIFE) undfür die relevanten Agrarumweltmaßnahmen (z. B.ÖPUL) aufgestockt und andere noch zu schaffendeFörderungsprogramme eingerichtet werden.

Alpenbockkä

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ANHANG – ANSPRECHPARTNER

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ANSPRECHPARTNER

Landesregierungen/Naturschutzabteilungen

Amt der Burgenländischen LandesregierungNatur- und UmweltschutzabteilungMag. Anton KoóEuropaplatz 1, 7000 EisenstadtTel.: 02682/600-2810Internet: www.burgenland.at

Amt der Kärntner LandesregierungFachauskünfte: Dr. Thusnelda Rottenburg (DW 32041)Wulfengasse 13, 9020 KlagenfurtRechtsauskünfte: Mag. Burghart Rulovs (DW 30871)Mießtalerstraße 1, 9020 KlagenfurtTel.: 0463/536Internet: www.ktn.gv.at

Amt der Niederösterreichischen LandesregierungNaturschutzabteilung Dr. Erhard Kraus (DW 5256)Mag. Claus Stundner (DW 5304)Landhausplatz 1, 3100 St. PöltenTel.: 02742/200Internet: www.noel.gv.at

Amt der Oberösterreichischen LandesregierungNaturschutzabteilungDr. Josef Hartl (DW 1873)Dipl.-Ing. Gudrun Strauß-Wachsenegger (DW 1883)Promenade 33, 4010 LinzTel.: 0732/7720Internet: www.ooe.gv.at

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NATURA 2000

Amt der Salzburger LandesregierungNaturschutzabteilung Fachauskünfte: Dipl.-Ing. Hermann Hinterstoisser (DW 5523)Rechtsauskünfte: Mag. Karin Drechsel (DW 5530)Friedensstraße 11, 5010 SalzburgTel.: 0662/8042Internet: www.salzburg.gv.at

Amt der Steiermärkischen LandesregierungNaturschutzabteilungDipl.-Ing. Karl Fasching (DW 2734)Dr. Andrea Krapf-Nograsek (DW 2654) – FFH-RLDr. Reinhold Turk (DW 3707) – Vogelschutz-RLRechtsauskünfte: Mag. Michael Url (DW 4882)Karmeliterplatz 2, 8011 GrazTel.: 0316/877Internet: www.stmk.gv.at

Amt der Tiroler LandesregierungUmweltschutzabteilungMag. Christian Plössnig (zugleich gemeinsamer Ländervertreter)Maria Theresien-Straße 43, 6020 InnsbruckTel.: 0512/508-3464Internet: www.tirol.gv.at

Amt der Vorarlberger LandesregierungNaturschutzabteilung Dipl.-Ing. Max AlbrechtRömerstraße 16, 6901 BregenzTel.: 05574/511-24511Internet: www.vlr.gv.at

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ANHANG – ANSPRECHPARTNER

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Wiener Landesregierung MA 22 – UmweltschutzDipl.-Ing. Ulrike HaslingerEbendorferstraße 4, 1082 WienTel.: 01/4000-88235Internet: www.wien.gv.at

Ministerien bzw. Bundesdienststellen

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft,Umwelt und WasserwirtschaftDipl.-Ing. Günter Liebel (DW 1401)Dr. Edda-Maria Bertel (DW 1404)Stubenbastei 5, 1010 WienTel.: 01/515 22Internet: www.lebensministerium.at

UmweltbundesamtDipl.-Ing. Monika Paar Spittelauer Lände 5, 1090 WienTel.: 01/31304-3120Internet: www.ubavie.gv.at

Europäische Kommission

Generaldirektion XI – UmweltNaturschutzabteilungBruno Julien200, Rue de la Loi, B-1049 BruxellesBelgienTel.: 0032/2/295-6133Internet: http://europa.eu.int

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NATURA 2000

Land- und forstwirtschaftlicheInteressensvertretungen

Präsidentenkonferenz der LWK ÖsterreichsDipl.-Ing. Dr. Johannes Schima Löwelstraße 12, 1014 WienTel.: 01/53 441-8593Internet: www.lwk.at

Hauptverband der Land- und ForstwirtschaftsbetriebeDipl.-Ing. Renate MeisterSchauflergasse 6/V, 1010 WienTel.: 01/5330227-17

BIOSA – Biosphäre AustriaDipl.-Ing. Renate MeisterSchauflergasse 6/V, 1010 WienTel.: 01/5330227-17

Plattform „Natur zum Leben“

Dipl.-Ing. Dr. Johannes Schima, Tel.: 01/53441-8593Dipl.-Ing. Renate Meister, Tel.: 01/5330227-17

Die Plattform „Natur zum Leben“ wurde als Interessens-gemeinschaft eigens zur Umsetzung von Natura 2000gegründet. Ihr gehören folgende Mitglieder an:

Hauptverband der Land- und Forstwirtschaftsbetriebe Österreichische Bundesforste AGARGE biologischer LandbauZentralstelle Österreichischer LandesjagdverbändeÖsterreichische LandjugendÖsterreichischer ImkerbundÖsterreichische Bundesheer-HeeresforstverwaltungArbeitsgemeinschaft Österreichische BäuerinnenVerband der EinforstungsgenossenschaftenBundeswaldbauernverband

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ANHANG – ANSPRECHPARTNER

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Österreichischer BiomasseverbandÖsterreichisches Kuratorium für Fischerei und GewässerschutzArbeitsgemeinschaft landwirtschaftliche FischereiwirtschaftPräsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammern

Umweltorganisationen

BirdLife ÖsterreichGesellschaft für VogelkundeDr. Andreas RannerNaturhistorisches MuseumMuseumsplatz 1, 1070 WienTel.: 01/5234651Internet: www.birdlife.at (ab Ende Dezember 2000)

Umweltdachverband ÖGNU (Österreichische Gesellschaft für Natur- und Umweltschutz)Dr. Thomas Ellmauer Alser Straße 21, 1080 WienTel.: 01/40113-23

Österreichischer Naturschutzbund Mag. Birgit Mair-MarkartArenbergstraße 10, 5020 SalzburgNatura 2000-Beauftragter:Univ.-Doz. Dr. Johannes Geppc/o Institut für NaturschutzHeinrichstraße 5, 8010 GrazTel.: 0316/326068

WWF ÖsterreichMag. Simone Lughofer (DW 234)Mag. Christoph Walder (DW 252)Ottakringer Straße 114–116, 1160 WienTel.: 01/488 17Internet: www.wwf.at

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EINE KLEINE AUSWAHL ANLITERATUR

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft,Umwelt und Wasserwirtschaft: Österreichs LIFE-Natur-Projekte 1995–1999, Wien, 1999. Zu bestellenunter 01/515 22-5044

Europäische Kommission: Interpretationsleitfaden fürArtikel 6 der Habitatrichtlinien, übersetzt im Auftrag desBMLFUW. Zu bestellen unter 01/515 22-5044. Eine aus-führlichere Version finden Sie zum Downloaden unter:http://europa.eu.int/comm/environment/nature/art6_de.pdf

Bundesländer: „Was ist Natura 2000?“ – gemeinsamerFolder der Bundesländer. Zu bestellen bei der jeweiligenLandesregierung

Naturschutzbund: Der Naturschutzbund und seine Lan-desorganisationen haben in ihren Mitgliederzeitschriftenhäufig Artikel zu Natura 2000. Beispielsweise:

❖ Natur und Land – Offizielle Zeitschrift des ÖNB – Ein-zelpreis 50,– S, Abo 190,– S/Jahr. Zu beziehen bei:ÖNB, Arenbergstraße 10, 5020 Salzburg

❖ Natur und Landschaftsschutz in der Steiermark(„Naturschutzbriefe“ – Mitteilungsblatt der Landes-gruppe Steiermark des Österreichischen Naturschutz-bundes). Der Naturschutzbrief 2/99 beschäftigt sichausschließlich mit Natura 2000. Druckkostenbeitrag S 25,–

PRÄKO: Positionspapier der Präsidentenkonferenz derLandwirtschaftskammern Österreichs zu Natura 2000 –Positionen der Land- und Forstwirtschaft

NATURA 2000

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Umweltbundesamt

❖ Ellmauer T., Traxler A.: Handbuch der FFH-Lebens-raumtypen Österreichs. Monografie (voraussichtlicherErscheinungstermin Mitte Dezember 2000)

❖ Ellmauer T., Traxler A. & Ranner A. (1999): NationaleBewertung des österreichischen Natura 2000-Netz-werkes – Stand Oktober 1998 – S 80,–

❖ Sauberer N., Grabher G.: Fachliche Grundlagen zurUmsetzung der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie, Wien,Mai 1995 – S 100,–

❖ Ranner A., Kamer E., Mauerhofer V.: Handlungsbedarffür Österreich für die Umsetzung der EU-Vogelschutz-richtlinie, Wien, 1997 – S 80,–

❖ Paar M., Oberleitner I., Kutzenberger H.: FachlicheGrundlagen zur Umsetzung der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie. Schwerpunkt Arten (Anhang II), Wien, 1998– S 80,–

❖ Paar M.: „Important Bird Areas“ in Österreich, Wien,Dezember 1995 – S 150,–

(Preise exkl. 10% USt; zuzüglich 30,– S Versandkosten-pauschale und 20,– S Nachnahmegebühr)

WWF

❖ Lughofer S., Walder Ch.: Naturschutz als Instrumentder ländlichen Entwicklung, erschienen in der Agrari-schen Rundschau (Sept. 1999 Nr. 4) – Kopie gratis

❖ Walder Ch., WWF European Policy Office: WWF Euro-pean Shadowlist – Nominierungsbedarf für 44 Artenund Lebensräume in Rahmen der Flora-Fauna-Habi-tatrichtlinie in Europa, Juni 2000 – S 120,–

ANHANG – LITERATUR

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❖ Miodl St., Schneidergruber M.: Straßenbauprojekte inOberösterreich – Bedrohung für einzigartige Naturpo-tenziale, April 1999 – Kopie gratis

❖ Walder Ch., Huwe N.: Management in Natura 2000-Gebieten – Vergleichende Darstellung ausgewählterManagementpläne in österreichischen Natura 2000-Gebieten, Juli 2000 – S 50,–

❖ Walder Ch., Lughofer S.: EUROVISION für die Natur! –WWF-Kampagne „Netz des Lebens“ zum Schutz dernatürlichen Lebensräume und Arten in Österreich,November 1999 – Kopie gratis

GEBIETSLISTE

Liste der gemeldeten Natura 2000 Gebiete in Österreich(Stand: Juni 2000)

Zu den biogeografischen Regionen:

Die Mitgliedstaaten der EU werden sechs biogeografi-schen Regionen zugeordnet. Österreich hat Anteil an deralpinen Region und der kontinentalen Region.

❖ Zur alpinen Region gehören die Länder (bzw. Teiledavon): Österreich, Deutschland, Italien, Frankreich,Spanien, Schweden, Finnland.

❖ Zur kontinentalen Region gehören die Länder (bzw.Teile davon): Österreich, Deutschland, Italien, Frank-reich, Luxemburg, Belgien, Dänemark, Schweden.

Zu den Buchstaben in der ersten Spalte (TYP):

A SPA-Gebiet = Special Protection Areas (Schutzge-biete nach Vogelschutz-Richtlinie)

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B SCI-Gebiet = Sites of Community Importance(Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung nachFauna-Flora-Habitat-Richtlinie)

C sowohl SPA- als auch SCI-Gebiet (flächendeckend)

D SPA-Gebiet, das ein anderes Natura 2000-Gebietberührt

E SCI-Gebiet, das ein anderes Natura 2000-Gebietberührt

F SPA-Gebiet, das ein SCI-Gebiet enthält

G SCI – Gebiet, das zur Gänze innerhalb eines SPA-Gebietes liegt

H SPA-Gebiet, das zur Gänze innerhalb eines SCI-Gebietes liegt

I SCI-Gebiet, das ein SPA-Gebiet enthält

J SPA-Gebiet, das sich teilweise mit einem SCI-Gebietüberlappt

K SCI-Gebiet, das sich teilweise mit einem SPA-Gebietüberlappt

Zur Spalte „Gebietscode“:

Mit den ersten beiden Ziffern nach der Landesbezeich-nung (AT = Österreich) lässt sich das Gebiet einem Bun-desland zuordnen.

AT 11 Burgenland

AT 12 Niederösterreich

AT 13 Wien

AT 21 Kärnten

AT 22 Steiermark

AT 31 Oberösterreich

AT 32 Salzburg

AT 33 Tirol

AT 34 Vorarlberg

ANHANG – GEBIETSLISTE

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Nationale Gebietsliste

Typ Gebietscode Gebietsname

Burgenland

B AT1101112 Haidel bei NickelsdorfB AT1102112 Zurndorfer Eichenwald und HutweideB AT1103112 Parndorfer HeideB AT1104212 FrauenwiesenB AT1106218 Siegendorfer Puszta und HeideB AT1108813 Bernstein-Lockenhaus-RechnitzB AT1109318 Hangwiesen Rohrbach-Schattendorf-Loipersbach

einschließlich NSG Rohrbacher Kogel.C AT1110137 Neusiedler See-SeewinkelB AT1114813 Südburgenländisches Hügel- und Terrassenland B AT1115415 Naturwaldreservat Lange Leiten NeckenmarktA AT1119622 Auwiesen ZickenbachtalE AT1122916 Lafnitzauen

Niederösterreich

F AT1201000 Waldviertler Teich-, Heide- und MoorlandschaftG AT1201A00 Waldviertler Teich-, Heide- und MoorlandschaftC AT1202000 March-Thaya-AuenF AT1203000 Ötscher-DürrensteinG AT1203A00 Ötscher-DürrensteinC AT1204000 Donau-Auen östlich von WienF AT1205000 Wachau-JauerlingG AT1205A00 Wachau-JauerlingF AT1206000 Weinviertler KlippenzoneG AT1206A00 Weinviertler KlippenzoneF AT1207000 Kamp- und KremstalG AT1207A00 Kamp- und KremstalF AT1208000 Thayatal bei HardeggG AT1208A00 Thayatal bei HardeggF AT1209000 Westliches WeinviertelG AT1209A00 Westliches WeinviertelF AT1211000 Wienerwald - ThermenregionG AT1211A00 Wienerwald - ThermenregionF AT1212000 Nordöstliche Randalpen: Hohe Wand-Schneeberg-

RaxG AT1212A00 Nordöstliche Randalpen: Hohe Wand-Schneeberg-

RaxC AT1213000 Pannonische SanddünenC AT1214000 Hundsheimer BergeC AT1215000 Bisamberg

NATURA 2000

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C AT1216000 Tullnerfelder Donau-AuenF AT1217000 Strudengau-NibelungengauG AT1217A00 Strudengau-NibelungengauC AT1218000 Machland SüdC AT1219000 Niederösterreichische AlpenvorlandflüsseC AT1220000 Feuchte Ebene-Leithaauen

Wien

C AT1301000 Donau-Auen (Wiener Teil)C AT1302000 Lainzer TiergartenC AT1303000 Liesing (Teile A, B und C)C AT1304000 Bisamberg (Wiener Teil)

Kärnten

B AT2101000 Nationalpark Hohe Tauern (Kernzone)B AT2102000 Nationalpark Nockberge (Kernzone)C AT2103000 Hörfeld Moor-Kärntner AnteilC AT2104000 Sablatnig-MoorB AT2105000 Vellacher KotschnaB AT2106000 MussenA AT2107000 Stappitzer See und UmgebungB AT2108000 Inneres PöllatalB AT2109000 Wolayersee und UmgebungA AT2110000 Großedlinger TeichA AT2111000 Völkermarkter StauseeB AT2112000 Villacher Alpe (Dobratsch)A AT2113000 Flachwasserbiotop NeudensteinB AT2114000 Obere DrauB AT2115000 Hochmoor bei St. LorenzenB AT2116000 Görtschacher Moos-Obermoos im GailtalB AT2117000 Turner SeeB AT2118000 Gail im LesachtalB AT2119000 Gut WalterskirchenC AT2120000 Schütt-Graschelitzen

Steiermark

A AT2201000 Altausseer SeeC AT2202000 Totes Gebirge WestC AT2203000 Totes Gebirge OstB AT2204000 Steirisches DachsteinplateauC AT2205000 Pürgschachen-Moos und ennsnahe Bereiche

zwischen Selztal und dem GesäuseeingangB AT2206000 ÖdenseeC AT2207000 NSG Hörfeld

ANHANG – GEBIETSLISTE

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C AT2208000 Lafnitztal-Neudauer TeicheF AT2209000 Niedere TauernG AT2209001 Steilhangmoor im UntertalC AT2210000 Ennstaler Alpen/GesäuseB AT2211000 Hartberger-GmoosC AT2212000 NSG Wörschacher Moos und ennsnahe BereicheB AT2214000 Deutschlandsberger KlauseB AT2215000 Teile der Eisenerzer AlpenB AT2216000 Kirchkogel bei PerneggC AT2217000 Peggauer WandB AT2218000 Feistritzklamm/HerbersteinB AT2219000 Teile des steirischen NockgebietesA AT2220000 ZirbitzkogelB AT2221000 GamperlackeB AT2223000 Pölshof bei PölsB AT2224000 Zlaimöser Moore/WeißenbachalmC AT2225000 Demmerkogel-Südhänge; Wöllinggraben mit Sulm,

Saggau und LassnitzabschnittenF AT2226000 Furtner Teich-Dürnberger MoorG AT2226001 Dürnberger MoorG AT2226002 Furtner TeichE AT2227000 Schluchtwald der GullingB AT2228000 Ramsauer TorfF AT2229000 Teile des steirischen JogllandesG AT2229001 Oberlauf der PinkaF AT2230000 Teile des südoststeirischen HügellandesG AT2230001 HöllC AT2233000 RaabklammB AT2236000 Ober- und Mittellauf der Mur mit Puxer Auwald,

Pleschaitz (drei Abschnitte)B AT2238000 Gersdorfer AltarmB AT2240000 Ennsarme bei Niederstuttern

Oberösterreich

C AT3101000 DachsteinC AT3102000 Frankinger MoosC AT3103000 Pfeifer AngerB AT3104000 Radinger MoorwiesenC AT3105000 Unterer InnB AT3106000 Reinthaler MoosB AT3107000 Tanner MoorC AT3108000 Tal der Kleinen GusenB AT3109000 Unteres TrauntalC AT3110000 EttenauC AT3111000 Nationalpark Kalkalpen, 1. Verordnungsabschnitt

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C AT3112000 Oberes DonautalJ AT3113000 Untere TraunC AT3114000 Traun-Donau-AuenC AT3115000 Maltsch

Salzburg

C AT3201014 Wallersee-WengermoorA AT3202006 OichtenriedeC AT3203010 WinklmoosB AT3204002 Sieben-Möser/GerlosplatteC AT3205021 Obertauern-HundsfeldmoorE AT3206007 BluntautalB AT3207020 Seetaler SeeB AT3208118 SchwarzbergklammA AT3209022 SalzachauenC AT3210001 Hohe Tauern, SalzburgE AT3211012 Kalkhochalpen, SalzburgB AT3212111 TauglgriesB AT3213003 GerzkopfE AT3214000 Rotmoos-KäfertalA AT3215000 KlemmerichA AT3216000 DürrnbachhornA AT3217000 MartinsbichlA AT3218000 HochgimplingD AT3219000 Gernfilzen-BannwaldJ AT3220000 KematenA AT3221000 JochingB AT3222000 Moore am Überling

Tirol

C AT3301000 Hohe Tauern, TirolC AT3302000 VilsalpseeC AT3303000 ValsertalC AT3304000 KarwendelC AT3305000 Ötztaler AlpenB AT3306000 AfrigalB AT3307000 EgelseeB AT3308000 SchwemmC AT3309000 Lechtal

Vorarlberg

B AT3401000 RohrachC AT3402000 RheindeltaB AT3403000 Mehrerauer Seeufer-Bregenzerachmündung

ANHANG – GEBIETSLISTE

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A AT3404000 Lauteracher RiedB AT3405000 BregenzerachschluchtenB AT3406000 WitmoosB AT3407000 FohramoosC AT3408000 Bangs und MatschelsB AT3409000 Ludescher BergB AT3410000 GadentalA AT3411000 Bergwälder KlostertalF AT3412000 Vorarlberger VerwallG AT3413000 Wiegensee

WWF-„Schattenliste“

Zusätzlich zur nationalen Liste müssten nach Ansicht desWWF noch weitere Gebiete in das Natura 2000-Netzwerkaufgenommen werden.

Der Information halber drucken wir sie hier ab, denn dieEuropäische Kommission könnte sie bei der Gebietsfest-legung einfordern.

Die Schattenliste mit Kurzbeschreibungen des WWF; IBA= „Important Bird Area“, ausgewiesen von BirdLife:

Vorarlberg

1. Riedwiesen im nördlichen Rheintal: Österreichs bedeutendstes Brut-gebiet für Großen Brachvogel und Uferschnepfe, verstreut liegendeFeuchtgebiete

Tirol

1. Isel – großartiger Gletscherbach mit inneralpinen Restbeständen vonErlen- und Eschen-Auwäldern sowie Tamariskenfluren

2. Landeck (Fließ, Kaunerberg) – international bedeutende Trockenra-sen, weit über tausend Schmetterlingsarten

3. Kaisergebirge/Schwemm – zählt zu den drei wichtigsten Vogelgebie-ten Österreichs und besteht aus einem Ensemble aus Gebirgs-,Wald- und Feuchtlebensräumen

Salzburg

1. Saalach – El Dorado für Wasseramsel, Gebirgsstelze und Flussufer-läufer an einigen weitgehend intakten Flussabschnitten

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2. Wiesengebiete und Seen im Alpenvorland – verschiedene wertvolleLebensräume mit vielen bedrohten Tier- und Pflanzenarten wieGroßer Brachvogel, Wachtelkönig und Braunkehlchen

3. Lammer-Fluss mit ausgedehnten Kiesinseln; idealer Lebensraum fürden Flussuferläufer

Kärnten

1. Frohnwiesen – orchideenreiche Kalkmagerwiesen in den Karawan-ken

2. Gailschlucht im Lesachtal (IBA) – unverbauter Mittelgebirgsfluss mitGrauerlenauwäldern und Tamariskenfluren

3. Gurkniederung – größter Auwald Kärntens4. Sattnitz-Südabhänge (IBA) – Höhenrücken mit wärmeliebenden Wäl-

dern5. Gitschtal – Bachtal mit bedeutenden Dohlenkrebsvorkommen6. Obere Gurk – bedeutende Flussstrecke mit intakten Lebensräumen

Steiermark

1. Eisenerzer Alpen – alpine Kulturlandschaft2. Unterlammer Hügelland (IBA) – kleinteilige, waldreiche Kulturland-

schaft mit Obst- und Weingärten, besonders bedeutende Vorkom-men von Weißstorch, Zwergohreule und Wiedehopf

3. Südoststeirisches Hügelland (IBA) – bedeutende Kulturlandschaftmit Vorkommen der Blauracke

4. Mühlbachgraben – Ökologisches Kleinod westlich von Graz5. Auen der Grenzmur (IBA) – einmalige Aulandschaft mit Vorkommen

von Huchen, Fischotter, Schwarzstorch und Rot- und Gelbbauch-unke

6. Steirisches Ennstal (IBA) – international bedeutende Tallandschaftmit vollständigem Ensemble aus Auengewässern, Feuchtwiesen undBächen mit bedeutenden Brutvorkommen des Wachtelkönigs

7. Sulm – von der Sulm sind nur noch die beiden Quellflüsse intakt8. Lafnitz – Grenzfluss von Steiermark und Burgenland mit Vorkommen

von Fischotter, Weiß- und Schwarzstorch, seltenen Fischarten undLibellen

9. Salza – ist fast über den gesamten Verlauf noch intakt, Vorkommenvon Fischotter und Äsche

Oberösterreich

1. Rannatal – landschaftlich reizvoll, bedeutend durch das Vorkommenhochspezialisierter Moose und Flechten, Waldschlucht mit Kondens-wassermooren

2. Moore im Böhmerwald – mehrere Teilmoore in den Hochlagen desBöhmerwaldes

ANHANG – WWF-„SCHATTENLISTE“

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NATURA 2000

3. Unteres Mühlviertel, Aist-Naarn-Gebiet – reizvolle Kulturlandschaft,Vorkommen von Fischotter und verschiedenen bedrohten Libellenar-ten, wie der Blauflügel-Prachtlibelle und der Grünen Keiljungfer,wichtigstes Vorkommen der Flussperlmuschel

4. Ennstaler Flyschalpen – vielfältige Kulturlandschaft mit wichtigenVorkommen von Orchideenwiesen und Magerweiden

5. Freiwald (IBA) – großes Waldgebiet mit Vorkommen von Schwarz-storch, Birkhuhn und Rauhfußkauz

6. Böhmerwald und Mühltal (IBA) – Waldlandschaft mit Vorkommen vonSchwarzstorch, Dreizehenspecht und Wendehals

7. Nördliche Kalkalpen (IBA) – eindrucksvolle Gebirgslandschaft mitVorkommen von Steinadler und Uhu

8. Ibmer Moor (IBA) – international bedeutende Moorlandschaft mitVorkommen von Großem Brachvogel, Bekassine und Braunkehlchen

9. Oberes Trauntal – ökologisch intakte Flussstrecke

10. Steyr – stellenweise intakte Flusslandschaft mit Konglomerat-schluchten und trockenen Föhrenwäldern; Vorkommen von Was-seramsel und Flussregenpfeifer

Niederösterreich

1. TÜPL Allentsteig (IBA) – wichtiges Brutgebiet für den Wachtelkönig

2. Steinfeld (IBA) – bedeutendes Trockengebiet mit einzigem Brutvor-kommen des Triel in Österreich

3. Zentrales Marchfeld (IBA) – Kulturlandschaft mit Vorkommen derGroßtrappe

4. Streifenfluren im westlichen Waldviertel (IBA) – Kleinteilige Feldland-schaft mit Vorkommen des Raubwürgers und der Heidelerche

Burgenland

1. Leitha-Auen, Aspenwald und Söllnerwald (Zurndorf und Nickelsdorf)– bedeutende Auenlandschaft mit zahlreichen bedrohten Arten

2. Leithagebirge (IBA) – wichtiges Vorkommen von Sakerfalke, Ziegen-melker und Steinkauz

3. Umgebung von Mattersburg (IBA) – reich strukturierte Kulturland-schaft, 70% des österreichischen Bestandes der Zwergohreule

4. Burgenländische Kalk- und Silikattrockenrasen (47 Teilflächen lan-desweit) – herausragender Insektenreichtum und wichtiger Zieselle-bensraum

5. Hansag (IBA) – österreichischer Teil der Puszta mit Brutvorkommender Sumpfohreule; Greifvogelparadies, wichtigstes Großtrappenvor-kommen Österreichs

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