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Donnerstag, den 13. Mai 2010 Verlagssonderveröffentlichung 25 Jahre 280 Unternehmen haben sich heute im TechnologieZentrum- Dortmund (TZDO) und im TechnologieParkDortmund (TPDO) angesiedelt. 8500 Men- schen sind hier beschäftigt. Über 16.000 Arbeitsplätze sind bundesweit direkt und indirekt mit dem Erfolg der Betriebe in Zentrum und Park verbunden. Für das TZDO gibt es zum 25-jährigen Jubiläum viele Gründe zu feiern. Guido Baranowski, Vorsitzender der Geschäftsführung der TZDO GmbH, spricht im Interview über Erfolgsfaktoren, Technolo- gieprofile und Zukunftstrends. Sie sind seit Anfang an als Geschäftsführer des TZDO für dessen Aufbau und Ausbau mitverantwortlich. Welche Bi- lanz ziehen Sie nach 25 Jah- ren TZDO? Guido Baranowski: Nach 25 Jahren können wir eine sehr positive Bilanz ziehen. Im Grün- dungsjahr 1985 war es sicherlich eine kühne Idee, den damals montangeprägten Standort Dort- mund als Technologiestandort zu entwickeln. Das Ergebnis ist heute Dank eines guten Konzep- tes und der Unterstützung vieler Beteiligter in Zentrum und Park zu sehen. Damals hat niemand vorhergesehen, dass wir einmal über 8500 Menschen in 280 Un- ternehmen beschäftigen werden. Wie ist der Status des TZDO heute – auch im bundesweiten und im internationalen Ver- gleich – einzuordnen? Guido Baranowski: Im inter- nationalen Vergleich gehören wir heute nach 25 Jahren zu den fünf größten Technologie- zentren in Europa. In Deutsch- land sind wir mit Abstand das größte Zentrum. Größe alleine ist sicherlich noch kein ausreichendes At- tribut für Qualität. Aber wir werden auch durch internatio- nale Wettbewerbe bestätigt, in denen wir regelmäßig vordere Plätze holen. Wir sind sowohl mit unserer inhaltlichen Aus- richtung als auch mit den Flä- chen und der Infrastruktur, die wir Firmen hier zur Verfügung stellen, im internationalen Ver- gleich sehr gut aufgestellt. Was sind aus Ihrer Sicht die entscheidenden Faktoren für den Erfolg des TZDO? Guido Baranowski: Das TZDO ist das erste Technologiezent- rum in Deutschland, das neu gebaut wurde. Die Zentren, die vor Dortmund an den Start gegangen sind, also Berlin, Aa- chen und Karlsruhe, sind in bestehende Immobilien einge- zogen. Dagegen haben wir von Anfang an für neue Technologi- en auch neu gebaut. Und dies in direkter Nachbarschaft der Hochschulen und Institute. Ein weiterer wichtiger Mar- kenstein in unserem Konzept ist die technologische Schwer- punktsetzung, die wir konse- quent seit 25 Jahren verfolgen. Unsere Technologiepräferenz geht einher mit den Schwer- punkten der Dortmunder Hoch- schulen und Institute. Darüber hinaus hat sie auch einen An- wendungsbezug zur Industrie hier in der Region. Wir haben mit unserer Aus- richtung auf dem aufgesetzt, was am Standort in der Wis- senschaft und Wirtschaft bereits vorhanden war. Unser klares Profil erleichtert uns die Zielansprache von Gründern, weil wir genau wissen, was wir suchen. Wie funktioniert das Zusam- menspiel von TZDO und Tech- nologiePark? Guido Baranowski: Das TZDO ist ein Inkubator. Hier werden die Firmen gegründet, wachsen in den ersten Jahren und wenn sie eine bestimmte Reife haben, ziehen sie in aller Regel in den TechnologiePark. Hier können sie Grundstücke erwerben und bauen. Aber sie werden weiter- hin durch das TZDO inhaltlich betreut. Viele Veranstaltungen, Messen oder andere Aktivitä- ten werden gemeinsam mit den Firmen im Park abgehalten. So bleibt auch nach Auszug aus dem TZDO eine Synergie erhalten. Gibt es im Park noch genug Platz für Neuansiedlungen? Guido Baranowski: Ich den- ke, dass wir auf dem Campus noch etwa zehn Jahre Flächen zur Verfügung haben. Darü- ber hinaus entwickeln wir ja das Gelände PHOENIX West in Dortmund-Hörde als weiteren Standort. Flächenreserven für Technologieaktivitäten haben wir also in den nächsten 15 Jah- ren ausreichend zur Verfügung. Wie wird das Gelände PHOENIX West als neuer High- tech-Standort angenommen? Guido Baranowski: PHOENIX West wird von den Technolo- giefirmen gut angenommen. Auch hier gibt es durch die re- lative Nähe und die sehr gute Verkehrsanbindung zum Uni- Campus Synergien zur Wis- senschaft. Die Unternehmen in der MST.factory dortmund und im Zentrum für Produktions- technologie Dortmund arbeiten genauso eng mit den Hochschu- len und Instituten zusammen wie die Firmen unmittelbar am Campus. Was müssen Existenzgründer und Unternehmen mitbringen, die sich heute im TZDO ansie- deln wollen? Guido Baranowski: Weiterhin ist eine gute technologische Idee die Grundvoraussetzung für eine Ansiedlung. Wir prüfen heute genauso wir vor 25 Jah- ren, ob es für eine Idee einen Markt gibt und ob er ausrei- chend groß ist, auf dieser Basis ein Unternehmen zu gründen. Was heute entscheidend hinzu- kommt, ist die Kapitalausstat- tung der Unternehmen. Vor 25 Jahren gab es noch kein Venture Capital. Dieses Risikokapital steht heute Hochtechnologie- Unternehmen zur Verfügung. In den Bereichen der Mikrosys- temtechik und Biotechnologie sind fast alle Gründungen VC-fi- nanziert. Das spiegelt sich übri- gens positiv wider im schnellen Wachstum der Unternehmen: VC-finanzierte Unternehmen wachsen deutlich schneller als reine kreditfinanzierte Unter- nehmen. Wie wird sich das TZDO wei- terentwickeln? Was sind ent- scheidende Themen und Tech- nologiefelder der Zukunft? Guido Baranowski: Wir wer- den die Technologiefelder, die wir gegenwärtig besetzt haben, um affine Bereiche ergänzen. Zu nennen wäre hier beispiels- weise das Technologiefeld Elek- tromobilität und das im För- derwettbewerb „ElektroMobil. NRW“ prämierte Projekt unter Federführung der TU Dort- mund, an dem das TZDO und Unternehmen am Standort be- teiligt sind. Hier planen wir in Kooperation mit der TU, ein Kompetenzzentrum aufzubau- en für Prüf- und Testzwecke im Bereich der E-Mobilität. Ein herausragendes Thema bleibt für uns die Logistik: Der Effizi- enzCluster LogistikRuhr hat ja Anfang des Jahres den Spitzen- cluster-Wettbewerb der Bundes- regierung gewonnen und sich Fördermittel in Höhe von rund 40 Millionen Euro gesichert. Das federführende Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik IML hat hier den Zu- schlag bekommen, ein großes Kompetenzzentrum für Logistik aufzubauen. Auch hier streben wir eine enge Kooperation mit dem IML an, um Gründungen aus dem Bereich Logistik zu- künftig noch stärker forcieren zu können. Eine Vision für die fernere Zukunft: wo wird das TZDO in 25 Jahren stehen? Guido Baranowski: In 25 Jah- ren – da werde ich 80 Jahre alt sein. Wenn ich Glück habe, er- lebe ich das noch. In 25 Jahren wird der Standort Campus nach unseren Berechnungen 15.000 Beschäftigten Platz bieten. Auf PHOENIX West werden noch einmal 8000 bis 10.000 Men- schen Arbeit finden, der Stand- ort wird dann komplett belegt sein. Das ist für Dortmund – als ehemaliger Montanstandort – eine hervorragende Vorausset- zung, den Schritt hin zu einem Technologie- und Dienstleis- tungsstandort endgültig vollzo- gen zu haben. www.tzdo.de Eine kühne Idee wird zum Erfolg Innovative Mikrosystemtechnik Größter Arbeitgeber im Park Guido Baranowski, Geschäftsführer des TechnologieZentrumDortmund, spricht im Interview über Erfolgsfaktoren, Technologieprofile und Zukunftstrends Bartels Mikrotechnik GmbH entwickelt und vertreibt eigene Mikropumpen ELMOS Semiconductor AG hat sich zu einem globalen Halbleiterhersteller entwickelt Die ELMOS Semiconductor AG wurde 1984 in Dortmund gegründet und hat sich zu ei- nem globalen Halbleiterherstel- ler entwickelt. Die Aktiengesellschaft beschäf- tigt rund um den Globus über 1000 Mitarbeiter. Rund 700 da- von sind am Hauptsitz des Un- ternehmens in Dortmund tätig. ELMOS ist im damit im Techno- logieParkDortmund der mit Ab- stand größte Arbeitgeber. Im Mittelpunkt des Unterneh- mens stehen elektronische Bau- teile, die zu einem Großteil in Fahrzeugen eingesetzt werden. Dort regeln die Halbleiter die Klimaanlage oder sorgen durch eine intelligente Steuerung für einen geringeren Treibstoffver- brauch. Im Notfall zünden sie auch rechtzeitig den Airbag. Nahezu alle großen Fahrzeug- hersteller greifen in der Pro- duktion heute auf ELMOS-Bau- steine zurück. Zudem werden die ELMOS-Produkte in vielen Industrie- und Konsumgütern eingesetzt, z.B. in Bewegungs- meldern oder in der Automation von Produktionsanlagen. ELMOS betreibt vier Fertigungsanlagen und hat Entwicklungs- und Ver- triebsstandorte in direkter Nähe zu wichtigen Kunden. Neben den Halbleitern hat das Unternehmen Know-how im Drucksensorbe- reich sowie bei Halbleiter-Spezi- algehäusen. www.elmos.de Gegründet wurde die Bartels Mikrotechnik GmbH 1996 von ihrem Namensgeber Dr. Frank Bartels noch als Ein-Mann-Be- trieb. Die Zeiten haben sich al- lerdings inzwischen geändert. Das Unternehmen beschäftigt mittlerweile rund 30 Mitarbeiter, von denen die meisten in der Entwicklung tätig sind. Geschäftsführer ist nach wie vor Gründer und Inhaber Frank Bartels. Er hat sein Unterneh- men einst am Hochtechnologie- Standort TechnologiePark- Dortmund angesiedelt, um die Einbindung in ein tragfähiges Partner-Netzwerk zu ermögli- chen. Die Bartels Mikrotechnik GmbH ist in zwei Geschäftsfel- dern aktiv. Im Bereich Bartels microEngineering entwickelt das Unternehmen innovative Pro- duktlösungen für Industriekun- den und zeigt hier immer wieder neue Anwendungsmöglichkei- ten der Mikrosystemtechnik auf. Das zweite Geschäftsfeld ist der Vertrieb eigener mikrofluidi- scher Komponenten unter dem Titel Bartels microComponents. Einen Schwerpunkt bilden hier Mikropumpen, welche in hohen Stückzahlen als Standardbautei- le angeboten werden. Dank ih- res einfachen Funktionsprinzips können diese Piezomembran- pumpen jedoch auch individuell an besondere Kundenanforde- rungen angepasst werden. www.bartels-mikrotechnik.de Innovative Produkte der Mikrosystemtechnik und mikrofluidische Komponenten sind die Geschäftsfelder von Bartels. ELMOS produziert und entwickelt im TechnologieParkDortmund unter Reinraum-Bedingungen Halbleiter-Bausteine. Starke Partner tragen als Gesellschafter das TZDO. Guido Baranowski ist als Geschäftsführer des TZDO für dessen Aufbau und Ausbau mitverantwortlich. Foto: ELMOS Grafik: Arndt Weiß

92637989MSG Ges SondHa8a - DER WESTEN · In Deutsch-land sind wir mit Abstand das größte Zentrum. Größe alleine ist sicherlich noch kein ausreichendes At- tribut für Qualität

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Page 1: 92637989MSG Ges SondHa8a - DER WESTEN · In Deutsch-land sind wir mit Abstand das größte Zentrum. Größe alleine ist sicherlich noch kein ausreichendes At- tribut für Qualität

Donnerstag, den 13. Mai 2010 Verlagssonderveröffentlichung 25Jahre

280 Unternehmen haben sich heute im TechnologieZentrum-Dortmund (TZDO) und im TechnologieParkDortmund (TPDO) angesiedelt. 8500 Men-schen sind hier beschäftigt.

Über 16.000 Arbeitsplätze sind bundesweit direkt und indirekt mit dem Erfolg der Betriebe in Zentrum und Park verbunden. Für das TZDO gibt es zum 25-jährigen Jubiläum viele Gründe zu feiern. Guido Baranowski, Vorsitzender der Geschäftsführung der TZDO GmbH, spricht im Interview über Erfolgsfaktoren, Technolo-gieprofile und Zukunftstrends.

Sie sind seit Anfang an als Geschäftsführer des TZDO für dessen Aufbau und Ausbau mitverantwortlich. Welche Bi-lanz ziehen Sie nach 25 Jah-ren TZDO?

Guido Baranowski: Nach 25 Jahren können wir eine sehr positive Bilanz ziehen. Im Grün-dungsjahr 1985 war es sicherlich eine kühne Idee, den damals montangeprägten Standort Dort-mund als Technologiestandort zu entwickeln. Das Ergebnis ist heute Dank eines guten Konzep-tes und der Unterstützung vieler Beteiligter in Zentrum und Park zu sehen. Damals hat niemand vorhergesehen, dass wir einmal über 8500 Menschen in 280 Un-ternehmen beschäftigen werden.

Wie ist der Status des TZDO heute – auch im bundesweiten und im internationalen Ver-gleich – einzuordnen?

Guido Baranowski: Im inter-nationalen Vergleich gehören wir heute nach 25 Jahren zu den fünf größten Technologie-zentren in Europa. In Deutsch-land sind wir mit Abstand das größte Zentrum.

Größe alleine ist sicherlich noch kein ausreichendes At-tribut für Qualität. Aber wir werden auch durch internatio-nale Wettbewerbe bestätigt, in denen wir regelmäßig vordere

Plätze holen. Wir sind sowohl mit unserer inhaltlichen Aus-richtung als auch mit den Flä-chen und der Infrastruktur, die wir Firmen hier zur Verfügung stellen, im internationalen Ver-gleich sehr gut aufgestellt.

Was sind aus Ihrer Sicht die entscheidenden Faktoren für den Erfolg des TZDO?

Guido Baranowski: Das TZDO ist das erste Technologiezent-

rum in Deutschland, das neu gebaut wurde. Die Zentren, die vor Dortmund an den Start gegangen sind, also Berlin, Aa-chen und Karlsruhe, sind in bestehende Immobilien einge-zogen. Dagegen haben wir von Anfang an für neue Technologi-en auch neu gebaut. Und dies in direkter Nachbarschaft der Hochschulen und Institute.

Ein weiterer wichtiger Mar-kenstein in unserem Konzept ist die technologische Schwer-punktsetzung, die wir konse-quent seit 25 Jahren verfolgen.Unsere Technologiepräferenz geht einher mit den Schwer-punkten der Dortmunder Hoch-schulen und Institute. Darüber hinaus hat sie auch einen An-wendungsbezug zur Industrie hier in der Region.

Wir haben mit unserer Aus-richtung auf dem aufgesetzt, was am Standort in der Wis-senschaft und Wirtschaft bereits vorhanden war. Unser klares Profil erleichtert uns die Zielansprache von Gründern, weil wir genau wissen, was wir suchen.

Wie funktioniert das Zusam-menspiel von TZDO und Tech-nologiePark?

Guido Baranowski: Das TZDO ist ein Inkubator. Hier werden die Firmen gegründet, wachsen in den ersten Jahren und wenn sie eine bestimmte Reife haben, ziehen sie in aller Regel in den TechnologiePark. Hier können sie Grundstücke erwerben und bauen. Aber sie werden weiter-

hin durch das TZDO inhaltlich betreut. Viele Veranstaltungen, Messen oder andere Aktivitä-ten werden gemeinsam mit den Firmen im Park abgehalten. So bleibt auch nach Auszug aus dem TZDO eine Synergie erhalten.

Gibt es im Park noch genug Platz für Neuansiedlungen?

Guido Baranowski: Ich den-ke, dass wir auf dem Campus noch etwa zehn Jahre Flächen zur Verfügung haben. Darü-ber hinaus entwickeln wir ja das Gelände PHOENIX West in Dortmund-Hörde als weiteren Standort. Flächenreserven für Technologieaktivitäten haben wir also in den nächsten 15 Jah-ren ausreichend zur Verfügung.

Wie wird das Gelände PHOENIX West als neuer High-tech-Standort angenommen?

Guido Baranowski: PHOENIX West wird von den Technolo-giefirmen gut angenommen. Auch hier gibt es durch die re-lative Nähe und die sehr gute Verkehrsanbindung zum Uni-Campus Synergien zur Wis-senschaft. Die Unternehmen in der MST.factory dortmund und im Zentrum für Produktions-technologie Dortmund arbeiten genauso eng mit den Hochschu-len und Instituten zusammen wie die Firmen unmittelbar am Campus.

Was müssen Existenzgründer und Unternehmen mitbringen, die sich heute im TZDO ansie-deln wollen?

Guido Baranowski: Weiterhin ist eine gute technologische Idee die Grundvoraussetzung für eine Ansiedlung. Wir prüfen heute genauso wir vor 25 Jah-ren, ob es für eine Idee einen Markt gibt und ob er ausrei-chend groß ist, auf dieser Basis ein Unternehmen zu gründen. Was heute entscheidend hinzu-kommt, ist die Kapitalausstat-tung der Unternehmen. Vor 25 Jahren gab es noch kein Venture Capital. Dieses Risikokapital steht heute Hochtechnologie-Unternehmen zur Verfügung. In den Bereichen der Mikrosys-temtechik und Biotechnologie sind fast alle Gründungen VC-fi-nanziert. Das spiegelt sich übri-gens positiv wider im schnellen Wachstum der Unternehmen:

VC-finanzierte Unternehmen wachsen deutlich schneller als reine kreditfinanzierte Unter-nehmen.

Wie wird sich das TZDO wei-terentwickeln? Was sind ent-scheidende Themen und Tech-nologiefelder der Zukunft?

Guido Baranowski: Wir wer-den die Technologiefelder, die wir gegenwärtig besetzt haben, um affine Bereiche ergänzen. Zu nennen wäre hier beispiels-weise das Technologiefeld Elek-tromobilität und das im För-derwettbewerb „ElektroMobil.NRW“ prämierte Projekt unter Federführung der TU Dort-mund, an dem das TZDO und Unternehmen am Standort be-teiligt sind. Hier planen wir in Kooperation mit der TU, ein

Kompetenzzentrum aufzubau-en für Prüf- und Testzwecke im Bereich der E-Mobilität. Ein herausragendes Thema bleibt für uns die Logistik: Der Effizi-enzCluster LogistikRuhr hat ja Anfang des Jahres den Spitzen-cluster-Wettbewerb der Bundes-regierung gewonnen und sich Fördermittel in Höhe von rund 40 Millionen Euro gesichert. Das federführende Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik IML hat hier den Zu-schlag bekommen, ein großes Kompetenzzentrum für Logistik aufzubauen. Auch hier streben wir eine enge Kooperation mit dem IML an, um Gründungen aus dem Bereich Logistik zu-künftig noch stärker forcieren zu können.

Eine Vision für die fernere Zukunft: wo wird das TZDO in 25 Jahren stehen?

Guido Baranowski: In 25 Jah-ren – da werde ich 80 Jahre alt sein. Wenn ich Glück habe, er-lebe ich das noch. In 25 Jahren wird der Standort Campus nach unseren Berechnungen 15.000 Beschäftigten Platz bieten. Auf PHOENIX West werden noch einmal 8000 bis 10.000 Men-schen Arbeit finden, der Stand-ort wird dann komplett belegt sein.

Das ist für Dortmund – als ehemaliger Montanstandort – eine hervorragende Vorausset-zung, den Schritt hin zu einem Technologie- und Dienstleis-tungsstandort endgültig vollzo-gen zu haben.

www.tzdo.de

Eine kühne Idee wird zum Erfolg

Innovative Mikrosystemtechnik

Größter Arbeitgeber im Park

Guido Baranowski, Geschäftsführer des TechnologieZentrumDortmund, spricht im Interview über Erfolgsfaktoren, Technologieprofile und Zukunftstrends

Bartels Mikrotechnik GmbH entwickelt und vertreibt eigene Mikropumpen

ELMOS Semiconductor AG hat sich zu einem globalen Halbleiterhersteller entwickelt

Die ELMOS Semiconductor AG wurde 1984 in Dortmund gegründet und hat sich zu ei-nem globalen Halbleiterherstel-ler entwickelt.

Die Aktiengesellschaft beschäf-tigt rund um den Globus über 1000 Mitarbeiter. Rund 700 da-von sind am Hauptsitz des Un-ternehmens in Dortmund tätig.

ELMOS ist im damit im Techno-logieParkDortmund der mit Ab-stand größte Arbeitgeber.

Im Mittelpunkt des Unterneh-mens stehen elektronische Bau-teile, die zu einem Großteil in Fahrzeugen eingesetzt werden. Dort regeln die Halbleiter die Klimaanlage oder sorgen durch eine intelligente Steuerung für

einen geringeren Treibstoffver-brauch. Im Notfall zünden sie auch rechtzeitig den Airbag. Nahezu alle großen Fahrzeug-hersteller greifen in der Pro-duktion heute auf ELMOS-Bau-steine zurück. Zudem werden die ELMOS-Produkte in vielen Industrie- und Konsumgütern eingesetzt, z.B. in Bewegungs-

meldern oder in der Automation von Produktionsanlagen. ELMOS betreibt vier Fertigungsanlagen und hat Entwicklungs- und Ver-triebsstandorte in direkter Nähe zu wichtigen Kunden. Neben den Halbleitern hat das Unternehmen Know-how im Drucksensorbe-reich sowie bei Halbleiter-Spezi-algehäusen. www.elmos.de

Gegründet wurde die Bartels Mikrotechnik GmbH 1996 von ihrem Namensgeber Dr. Frank Bartels noch als Ein-Mann-Be-trieb. Die Zeiten haben sich al-lerdings inzwischen geändert.

Das Unternehmen beschäftigt mittlerweile rund 30 Mitarbeiter, von denen die meisten in der Entwicklung tätig sind.

Geschäftsführer ist nach wie vor Gründer und Inhaber Frank Bartels. Er hat sein Unterneh-men einst am Hochtechnologie-Standort TechnologiePark-Dortmund angesiedelt, um die Einbindung in ein tragfähiges Partner-Netzwerk zu ermögli-chen. Die Bartels Mikrotechnik GmbH ist in zwei Geschäftsfel-dern aktiv. Im Bereich Bartels microEngineering entwickelt das Unternehmen innovative Pro-duktlösungen für Industriekun-den und zeigt hier immer wieder neue Anwendungsmöglichkei-ten der Mikrosystemtechnik auf.

Das zweite Geschäftsfeld ist der Vertrieb eigener mikrofluidi-scher Komponenten unter dem Titel Bartels microComponents. Einen Schwerpunkt bilden hier Mikropumpen, welche in hohen Stückzahlen als Standardbautei-

le angeboten werden. Dank ih-res einfachen Funktionsprinzips können diese Piezomembran-pumpen jedoch auch individuell an besondere Kundenanforde-rungen angepasst werden.www.bartels-mikrotechnik.de

Innovative Produkte der Mikrosystemtechnik und mikrofluidischeKomponenten sind die Geschäftsfelder von Bartels.

ELMOS produziert und entwickelt im TechnologieParkDortmund unter Reinraum-Bedingungen Halbleiter-Bausteine.

Starke Partner tragen als Gesellschafter das TZDO.Guido Baranowski ist als Geschäftsführer des TZDOfür dessen Aufbau und Ausbau mitverantwortlich.

Foto: ELMOS

Grafik: Arndt Weiß