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NACHTKERZE Die Blumenuhr THORBECKE

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N A C H T K E R Z E

Die Blumenuhr

T H O R B E C K E

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L I N N É S B L U M E N U H R 4

E i n U h r / D r e i z e h n U h r

A C K E R -R I N G E L B L U M E 1 2

S P R O S S E N D E F E L S E N N E L K E 1 4

Zw e i U h r / Vi e r z e h n U h r

K L E I N E S H A B I C H T S K R A U T 1 6

A C K E R - G A U C H H E I L 1 8

D r e i U h r / F ü n f z e h n U h r

G E W Ö H N L I C H E W E G W A R T E 2 0

L Ö W E N Z A H N 2 2

Vi e r U h r / S e ch z e h n U h r

A S T L O S E G R A S L I L I E 2 4

R O T E S H A B I C H T S K R A U T 2 6

F ü n f U h r / S i e b z e h n U h r

W U N D E R B L U M E 2 8

W A L D S A U E R K L E E 3 0

S e ch s U h r / A ch t z e h n U h r

W E I S S E S E E R O S E 3 2

G E W Ö H N L I C H E N A C H T K E R Z E 3 4

Inhalt

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S i e b e n U h r / N e u n z e h n U h r

R O T E R P I P P A U 3 6

W E I S S E S E E R O S E 3 8

A ch t U h r / Zw a n z i g U h r

A S T L O S E G R A S L I L I E 4 0

E C H T E S J O H A N N I S K R A U T 4 2

N e u n U h r / E i n u n d z w a n z i g U h r

A C K E R - G A U C H H E I L 4 4

T A U S E N D G Ü L D E N K R A U T 4 6

Z e h n U h r / Zw e i u n d z w a n z i g U h r

K A R T H Ä U S E R N E L K E 4 8

A C K E R -R I N G E L B L U M E 5 0

E l f U h r / D r e i u n d z w a n z i g U h r

E I S K R A U T 5 2

S C H U P P E N M I E R E 5 4

Zw ö l f U h r / Vi e r u n d z w a n z i g U h r

T I G E R L I L I E 5 6

G E W Ö H N L I C H E G Ä N S E D I S T E L 5 8

E I N E B L U M E N U H R I M E I G E N E N G A R T E N 6 0

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D I E B L U M E N U H R N A C H C A R L V O N L I N N É

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( C A L E N D U L A A R V E N S I S ) Die Acker-Ringelblume

ist die kleine Schwester der Gewöhnlichen oder

Garten-Ringelblume (Calendula officinalis), die

unsere Gärten mit ihrer leuchtenden Farbe belebt.

Die wild wachsende Acker-Ringelblume ist selten

geworden und darf in der Natur nicht gepflückt

werden. Von Juni bis Oktober leuchten ihre kleinen

Blüten an sonnigen, geschützten Stellen. Wegen

ihrer Schönheit und Heilwirkung ist die Blume vor

allem für Wildpflanzengärten zu empfehlen. Wie

die Blüten der Garten-Ringelblume öffnen und

schließen sich auch die ihrer wilden Verwandten zu

bestimmten Tageszeiten, etwa zwischen neun und

dreizehn Uhr. Mit Hilfe der Garten-Ringelblume

konnten die Bauern außerdem das Wetter vorhersa-

gen – ist sie nämlich morgens um sieben noch ge-

schlossen, so deutet das auf Regen hin, ist sie geöff-

net, so steht ein schöner Tag zu erwarten. Auf diese

Bewegungen der Ringelblume weisen bereits alte

Kräuterbücher hin. Sie sollen der Pflanze auch ihren

lateinischen Namen verliehen haben – calendula

bedeutet nämlich »kleiner Kalender«.

Acker-Ringelblume

A C K E R - R I N G E L B L U M E (Weinmann, Eigentliche Darstellung, 1735)

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( C I C H O R I U M I N T Y B U S ) Nur einen einzigen Tag

erfreut die Wegwarte mit ihren hübschen blauen

Korbblüten, die sich schon gegen fünf Uhr morgens

öffnen. Gegen fünfzehn Uhr schließen sich diese

und beginnen sofort zu welken. Je nach Wetter kann

dies auch bereits früher oder später geschehen – bei

gutem Wetter früher, bei schlechtem später. Auf

diese Weise bietet sie den Insekten, die vorwiegend

bei gutem Wetter fliegen, bei Bedarf längere

Zeiträume für die Bestäubung.

Häufig findet sie sich an Wegrändern. Früher

glaubte man, sie bewache (also »warte«) die Wege.

Einer anderen Legende zufolge ist die Wegwarte

ein in eine Blume verzaubertes Mädchen, das ver-

geblich auf seinen Liebsten wartet. Die Wurzel der

Wegwarte wird, geröstet und gemahlen, als Kaffee-

ersatz verwendet. Frisch schmecken die Wurzeln

auch als delikates Wildgemüse. Dies ist nicht ver-

wunderlich, ist die Wegwarte doch, wie ihr latei-

nischer Name verrät, eng mit dem Chicorée und der

Endivie verwandt – beides beliebte Salatpflanzen.

Die Wegwarte bevorzugt sonnige Standorte auf

kalkhaltigen Böden.

B L U M E N W I E S E mit Wegwarte und Margerite

Wegwarte

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( T A R A X A C U M O F F I C I N A L E ) Fast so vielfältig wie

die Standorte des Löwenzahns sind auch seine Na-

men: Kuhblume, Maiblume, Butterblume und Pus-

teblume. Dem Gebiss eines Löwen ähneln die Blät-

ter des Löwenzahns tatsächlich – daher der ge-

bräuchlichste Name. Die hübschen gelben Blüten

nutzte man früher, um der Butter den damals er-

wünschten gelben Farbton zu verleihen. Wie einige

andere Pflanzen, die man dafür verwendete, heißt

der Löwenzahn im Volksmund auch Butterblume.

Beliebt bei Kindern machen ihn aber vor allem die

vielen Samen, von denen jeder sein eigenes »Fall-

schirmchen« besitzt. Pustet man sie an, so schwe-

ben sie in der warmen Frühlingsluft davon. Die

jungen Blätter werden gelegentlich für einen leicht

bitteren, aber wohlschmeckenden Salat verwendet

oder dem Kopfsalat beigefügt. In Maßen genossen

wird dem Löwenzahn eine harntreibende und blut-

reinigende Wirkung zugesprochen. Er eignet sich

daher für Frühjahrskuren. Im Herbst ausgegrabene

Wurzeln des Löwenzahns werden ähnlich wie die

der Wegwarte gemahlen und geröstet und dienen

so als günstiger Kaffeeersatz.

L Ö W E N Z A H N (Weinmann, Eigentliche Darstellung, 1735)

Löwenzahn