28
AMTSBLATT der Evangelischen Kirche in Deutschland Heft 3, Jahrgang 2002 Ausgegeben: Hannover, den 15. März 2002 A. Evangelische Kirche in Deutschland Nr. 43* Rahmenabkommen für die Vermögensschaden- Haftpflichtversicherung. Vom 20. Februar 2002. Nachstehend wird die Neufassung des 1980 vereinbar- ten Rahmenabkommens für die Vermögensschaden-Haft- pflichtversicherung (ABl. EKD 1980 S. 367 ff.) veröffent- licht. Diese Vereinbarung ersetzt das bisherige Rahmenab- kommen und gilt automatisch für die Verträge, die auf Basis der am 1. Juli 2000 in Kraft getretenen Neufassung des Rah- menvertrages (ABl. EKD 2000 S. 190 ff.) neu geordnet wurden. Neben der Umstellung auf Euro-Beträge sind die Selbstbehalte deutlich ab- und die Versicherungssummen deutlich aufgerundet worden. Die Neufassung des Rahmenabkommens gilt ab 1. Ja- nuar 2002. H a n n o v e r , den 21. Februar 2002 Evangelische Kirche in Deutschland – Kirchenamt – Valentin S c h m i d t Präsident des Kirchenamtes Rahmenabkommen für die Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung zwischen Evang. Kirche in Deutschland – Kirchenamt – Herrenhäuser Str. 12 30419 Hannover – im Folgenden EKD genannt – und Victoria Versicherung AG Victoriaplatz 2 40477 Düsseldorf – im Folgenden Versicherer genannt – vermittelt und verwaltet durch Ecclesia Versicherungsdienst GmbH 32754 Detmold Die EKD schließt dieses Rahmenabkommen zugunsten der Landeskirchen und deren Gliederungen ab. Diese sind berechtigt, Vermögensschaden-Haftpflichtversicherungen zu den folgenden Bedingungen anzumelden: I. Der Versicherer erklärt sich bereit, alle Anträge anzu- nehmen und Versicherungsschutz zu gewähren. In begründeten Einzelfällen kann der Versicherer die Annahme eines Antrages ablehnen. Vor Ablehnung eines Antrages unterrichtet er die EKD. Die Versicherung beginnt mit dem Eingang des Antra- ges auf Versicherungsschutz bei der Ecclesia Versiche- rungsdienst GmbH, jedoch nicht vor dem beantragten Versicherungsbeginn bzw. bei der Rückwärts-Versiche- rung gemäß § 2 Ziffer II AVB zum vereinbarten Versi- cherungsbeginn. Anträge von Versicherungsnehmern, die nach Maßgabe dieses Abkommens versichert waren und deren Versi- cherungsvertrag gekündigt oder erloschen ist, bedürfen jedoch zuvor der Annahme durch den Versicherer. II. Diesem Abkommen liegen die Allgemeinen Versiche- rungsbedingungen zur Haftpflichtversicherung für Ver- mögensschäden (AVB) zugrunde. Auf Antrag gewährt der Versicherer dem Versiche- rungsnehmer/seinen Gliederungen Versicherungsschutz für den Fall, dass der Versicherungsnehmer oder ein Mitversicherter wegen eines bei der Ausübung der ver- sicherten Tätigkeit begangenen Verstoßes von einem Dritten für einen Vermögensschaden haftpflichtig ge- macht wird (Drittschäden). Versicherungsschutz besteht auch für Vermögensschä- den, die der Versicherungsnehmer infolge eines bei Ausübung der versicherten Tätigkeit von einem Mitver- sicherten fahrlässig begangenen Verstoßes unmittelbar erlitten hat (Eigenschäden). Der Versicherungsschutz wird zu folgenden Sonderbe- dingungen gewährt: 1. Versicherte Personen Der Versicherungsschutz wird zugunsten aller ver- fassungsmäßig berufenen Vertreter, Pfarrer, Beam- ten, Angestellten, Arbeiter, Inhaber von Ehrenäm- tern und unentgeltlich tätigen Personen im Sinne des § 2 Abs. 1 SGB VII a) die beim Versicherungsnehmer und seinen be- zeichneten Gliederungen tätig sind, b) die bei den Diakonischen Werken von versicher- ten Landeskirchen auf Landesebene tätig sind, auch soweit die Diakonischen Werke rechtlich selbstständig sind. Der Versicherungsnehmer und seine bezeichneten Gliederungen sowie die Diakonischen Werke von versicherten Landeskirchen sind hinsichtlich solcher Ansprüche mitversichert, die gegen sie durch Dritte oder durch andere kirchliche Institutionen aufgrund von Verstößen der Versicherten erhoben werden, und zwar in dem Umfang, in dem die Versicherten ihrerseits Versicherungsschutz genießen würden, wenn sie unmittelbar verantwortlich wären.

A. Evangelische Kirche in Deutschland · Verstöße im Rahmen der betrieblichen Altersversor- ... Zusatzdeckung für Organe und leitende Mitarbeiter a) Bei einer Versicherungssumme

Embed Size (px)

Citation preview

AMTS B LATTder Evangelischen Kirche in Deutschland

Heft 3, Jahrgang 2002 Ausgegeben: Hannover, den 15. März 2002

A. Evangelische Kirche in Deutschland

Nr. 43* Rahmenabkommen für die Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung. Vom 20. Februar 2002.

Nachstehend wird die Neufassung des 1980 vereinbar-ten Rahmenabkommens für die Vermögensschaden-Haft-pflichtversicherung (ABl. EKD 1980 S. 367 ff.) veröffent-licht. Diese Vereinbarung ersetzt das bisherige Rahmenab-kommen und gilt automatisch für die Verträge, die auf Basisder am 1. Juli 2000 in Kraft getretenen Neufassung des Rah-menvertrages (ABl. EKD 2000 S. 190 ff.) neu geordnetwurden. Neben der Umstellung auf Euro-Beträge sind dieSelbstbehalte deutlich ab- und die Versicherungssummendeutlich aufgerundet worden.

Die Neufassung des Rahmenabkommens gilt ab 1. Ja-nuar 2002.

H a n n o v e r , den 21. Februar 2002Evangelische Kirche in Deutschland

– Kirchenamt – Valentin S c h m i d t

Präsident des Kirchenamtes

Rahmenabkommen für die Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung

zwischen

Evang. Kirche in Deutschland– Kirchenamt –

Herrenhäuser Str. 1230419 Hannover

– im Folgenden EKD genannt –

und

Victoria Versicherung AGVictoriaplatz 2

40477 Düsseldorf– im Folgenden Versicherer genannt –

vermittelt und verwaltet durch Ecclesia Versicherungsdienst GmbH

32754 DetmoldDie EKD schließt dieses Rahmenabkommen zugunsten

der Landeskirchen und deren Gliederungen ab. Diese sindberechtigt, Vermögensschaden-Haftpflichtversicherungenzu den folgenden Bedingungen anzumelden:I. Der Versicherer erklärt sich bereit, alle Anträge anzu-

nehmen und Versicherungsschutz zu gewähren.

In begründeten Einzelfällen kann der Versicherer dieAnnahme eines Antrages ablehnen. Vor Ablehnungeines Antrages unterrichtet er die EKD.Die Versicherung beginnt mit dem Eingang des Antra-ges auf Versicherungsschutz bei der Ecclesia Versiche-rungsdienst GmbH, jedoch nicht vor dem beantragtenVersicherungsbeginn bzw. bei der Rückwärts-Versiche-rung gemäß § 2 Ziffer II AVB zum vereinbarten Versi-cherungsbeginn.Anträge von Versicherungsnehmern, die nach Maßgabedieses Abkommens versichert waren und deren Versi-cherungsvertrag gekündigt oder erloschen ist, bedürfenjedoch zuvor der Annahme durch den Versicherer.

II. Diesem Abkommen liegen die Allgemeinen Versiche-rungsbedingungen zur Haftpflichtversicherung für Ver-mögensschäden (AVB) zugrunde.Auf Antrag gewährt der Versicherer dem Versiche-rungsnehmer/seinen Gliederungen Versicherungsschutzfür den Fall, dass der Versicherungsnehmer oder einMitversicherter wegen eines bei der Ausübung der ver-sicherten Tätigkeit begangenen Verstoßes von einemDritten für einen Vermögensschaden haftpflichtig ge-macht wird (Drittschäden).Versicherungsschutz besteht auch für Vermögensschä-den, die der Versicherungsnehmer infolge eines beiAusübung der versicherten Tätigkeit von einem Mitver-sicherten fahrlässig begangenen Verstoßes unmittelbarerlitten hat (Eigenschäden).Der Versicherungsschutz wird zu folgenden Sonderbe-dingungen gewährt:1. Versicherte Personen

Der Versicherungsschutz wird zugunsten aller ver-fassungsmäßig berufenen Vertreter, Pfarrer, Beam-ten, Angestellten, Arbeiter, Inhaber von Ehrenäm-tern und unentgeltlich tätigen Personen im Sinne des§ 2 Abs. 1 SGB VIIa) die beim Versicherungsnehmer und seinen be-

zeichneten Gliederungen tätig sind,b) die bei den Diakonischen Werken von versicher-

ten Landeskirchen auf Landesebene tätig sind,auch soweit die Diakonischen Werke rechtlichselbstständig sind.

Der Versicherungsnehmer und seine bezeichnetenGliederungen sowie die Diakonischen Werke vonversicherten Landeskirchen sind hinsichtlich solcherAnsprüche mitversichert, die gegen sie durch Dritteoder durch andere kirchliche Institutionen aufgrundvon Verstößen der Versicherten erhoben werden,und zwar in dem Umfang, in dem die Versichertenihrerseits Versicherungsschutz genießen würden,wenn sie unmittelbar verantwortlich wären.

54 Amtsblatt der Evangelischen Kirche in Deutschland Heft 3, 2002

2. Versicherte TätigkeitVersichert ist die durch Organe und Mitarbeiter aus-geübte Tätigkeit für den Versicherungsnehmer mitAusnahme von medizinischen und handwerklich-technischen Tätigkeiten. Versicherungsschutz wirdauch für Diakonische Werke von versicherten Lan-deskirchen in diesem Umfang gewährt.

3. Bauvorhabena) In diesem Rahmen besteht Versicherungsschutz

auch für die finanzielle und rechtliche Abwick-lung von Bauvorhaben, und zwar bis zu einerBausumme von 550.000 Euro für das einzelneVorhaben.

b) Alternativ besteht die Möglichkeit, den Versi-cherungsschutz für die finanzielle und rechtlicheAbwicklung von Bauvorhaben pauschal zu re-geln, das heißt, die Maximierung für das einzel-ne Bauvorhaben entfällt.

4. Ehrenamtliche DelegateVersicherungsschutz besteht auch für Haftpflichtan-sprüche, die geltend gemacht werden gegen die inZiffer 1 bezeichneten Personen aus deren ehrenamt-licher Tätigkeit in Vorständen, Aufsichtsgremien,Beiräten, Ausschüssen und Kommissionen in kirch-lichen, öffentlich-rechtlichen, gemeinnützigen undsonstigen wohlfahrtspflegerischen Einrichtungen.Nicht versichert ist hierbei die Tätigkeit als Ge-schäftsführer.

5. Mitversicherung des Datenschutzrisikosa) Versicherungsschutz besteht im bedingungsge-

mäßen Umfang auch für den Fall, dass die versi-cherten Institutionen, ihre Organe oder ihre Be-diensteten sowie Datenschutzbeauftragte wegenVerletzung eines Datenschutzgesetzes für einenVermögensschaden (nicht Sachschaden) haft-pflichtig gemacht werden.

b) Haftpflichtansprüche auf Ersatz eines immate-riellen Schadens wegen der Verletzung einesPersönlichkeitsrechts sind in gleichem Umfangmitversichert.

c) Zu den versicherten Haftpflichtansprüchen ge-hören nicht Ansprüche auf Auskunft, Berechti-gung, Sperrung und Löschung sowie Ansprücheauf Übernahme der hiermit zusammenhängen-den Verfahrenskosten. Gleichfalls nicht unterdie Deckung fallen Bußen, Strafen sowie Kostenderartiger Verfahren.

d) Der erweiterte Versicherungsschutz wird ge-währt, soweit nicht anderweitig Deckung besteht(subsidiäre Deckung).

6. Änderungen zum § 4 AVBIn Ergänzung des § 4 AVB bezieht sich der Versi-cherungsschutz nicht auf Schäden,– die bei der Tätigkeit im Rahmen wirtschaftlich

selbstständiger Betriebe und Einrichtungen derVersicherungsnehmer oder ihrer Gliederungenverursacht sind; wirtschaftlich selbstständig sindBetriebe und Einrichtungen, deren laufende Be-triebskosten durch eigene Einnahmen aufge-bracht werden (z. B. Krankenhäuser, Wohnhei-me, Alten- und Pflegeheime);

– unabhängig davon fallen unter den Versiche-rungsschutz:

Ferien-, Erholungsheime, Jugendheime, Kinder-gärten, Kindertagesstätten, Gemeindepflegesta-tionen, Internate, Tagungsstätten und Friedhöfe.

7. Schäden im Zusammenhang mit Versicherungsver-trägenIn Ergänzung von § 4 AVB sind vom Versiche-rungsschutz ausgeschlossen Schäden, deren ander-weitige Versicherung dem Versicherungsnehmermöglich ist, es sei denn, dass der anderweitige Ver-sicherungsschutz deshalb nicht besteht, weil schuld-haft eine ausdrücklich schriftliche Anweisung zumAbschluss oder zur Weiterführung eines Versiche-rungsvertrages nicht ausgeführt oder ein laufenderVersicherungsvertrag nicht ordnungsgemäß erfülltworden ist.Verstöße im Rahmen der betrieblichen Altersversor-gung gelten mitversichert.

8. Einschränkung des § 4 AVB§ 4 Ziffer 4 AVB wird wir folgt geändert: »… durchVerstöße beim Barzahlungsakt …«

9. AuslandstätigkeitDer Ausschlusstatbestand von § 4.1 AVB gilt nichtfür Staaten der Europäischen Union (EU)

10. SelbstbeteiligungAbweichend von § 3 II. 3. AVB beträgt die Selbst-beteiligung in jedem Schadenfall 750 Euro.Aufgrund besonderer Vereinbarungen kann derSelbstbehalt erhöht werden.

11. HöchstleistungAbweichend von § 3 II Ziffer 2 AVB beträgt dieHöchstleistung des Versicherers für alle Versiche-rungsfälle eines Versicherungsjahres das Zweifacheder vereinbarten Versicherungssumme je kirchlicheGliederung.

12. Zusatzvereinbarungen für SchuldnerberatungenMitversichert gilt die Tätigkeit gemäß den §§ 304 ff.Insolvenzordnung.

13. Haftung des Versicherers nach Beendigung einesaufgrund dieses Rahmenabkommens abgeschlosse-nen VersicherungsvertragesAbweichend von § 2 IV AVB umfasst die Versiche-rung die während der Versicherungsdauer begange-nen Verstöße, sofern sie nicht später als 5 Jahre nachAblauf des Versicherungsvertrages dem Versicherergemeldet werden.

14. Zusatzdeckung für Organe und leitende Mitarbeitera) Bei einer Versicherungssumme von 130.000

Euro erhöht sich die Versicherungssumme fürOrgane auf 520.000 Euro.

b) Bei einer Versicherungssumme von mindestens150.000 Euro erhöht sich die Versicherungssum-me für Organe auf 550.000 Euro.

c) Die Höherdeckung bezieht sich auf Organe imformalrechtlichen Sinne und folgende leitendeMitarbeiter:– Kaufmännische und Verwaltungsleitungen

(Vorstandsvorsitzende, Geschäftsführer, Ver-waltungsdirektoren, Verwaltungsleiter, Lei-ter von Rentämtern, Kreiskirchenämtern etc.)

Heft 3, 2002 Amtsblatt der Evangelischen Kirche in Deutschland 55

– Heimleiter, Werkstattleiter, Schulleiter, Kin-dergartenleiter

– Leiter des Rechnungswesens/der Buchhal-tungen/der Finanz- und Haushaltsabteilun-gen/des Rechnungsprüfungsamtes

– Leiter des Personalwesens– Leiter der Bau- und Liegenschaftsabteilungen– Leiter der Zentralabteilungen– Leiter des Ferien- und Freizeitdienstes– technische Leiter

d) Abweichend von Position 10. beträgt der Selbst-behalt für den die vereinbarte Grundversiche-rungssumme übersteigenden Schaden 5.000,00Euro.

e) Die Höchstleistung des Versicherers für alleVersicherungsfälle eines Versicherungsjahresbeträgt bei Schäden, die die vereinbarte Grund-versicherungssumme übersteigen, unabhängigvon der Maximierung der Grunddeckung, dasZweifache der Differenz zwischen Erhöhungund Grundversicherungssumme je kirchlicheGliederung.

15. MaklerklauselDie Ecclesia Versicherungsdienst GmbH ist berech-tigt, Anzeigen, Willenserklärungen, Zahlungen undSchadenmeldungen des Versicherungsnehmers fürden Versicherer rechtsverbindlich entgegenzuneh-men. Sie ist durch den Maklervertrag verpflichtet,diese unverzüglich an den Versicherer weiterzulei-ten.

III. Bei Kündigung eines Versicherungsvertrages aus An-lass eines Schadenfalles unterrichtet der Versicherer dieEKD, damit gemeinsam Möglichkeiten einer Vertrags-sanierung geprüft werden können.

IV. Prämien

Versicherungs- Jahresprämie Jahresprämiesumme je 1.000 Seelen je 1.000 Seelen

inkl. der Deckungs- inkl. der Deckungs-variante 3. a) erweiterung

gemäß 3. b)a) 130.000 Euro 18,41 Euro 20,25 Eurob) 150.000 Euro 20,71 Euro 22,78 Euro

200.000 Euro 24,55 Euro 27,01 Euro250.000 Euro 28,38 Euro 31,22 Euro

Die sich errechnende Jahresprämie erhöht sich um diegesetzliche Versicherungssteuer.

c) Zu für den Versicherer negativ verlaufenden Verträgenkann aufgrund besonderer Vereinbarung ein höhererBeitrag vereinbart werden.Beiträge für höhere Versicherungssummen sind indivi-duell abzustimmen.

V. Dieses Rahmenabkommen tritt am 1. Januar 2002 inKraft. Zu bereits bestehenden Versicherungsverträgen,die auf Basis des Rahmenabkommens 2000 geschlossenwurden, gelten automatisch die Verbesserungen diesesnovellierten Vertragswerkes. Vereinbart gilt die Ver-sicherungssumme gemäß IV. a).

Sofern im Einzelfall abweichend vom Rahmenabkom-men 2000 besondere Selbstbehalte oder Versicherungs-summen vereinbart wurden, gehen diese vor und werdenmit dem offiziellen Faktor auf Euro umgerechnet.

Das Rahmenabkommen gilt für die Dauer eines Jahresabgeschlossen. Es verlängert sich stillschweigend vonJahr zu Jahr, wenn es nicht drei Monate vor Ablaufschriftlich gekündigt wird.

Dieses Abkommen ersetzt das Rahmenabkommen 2000.

VI. Unterschriften

H a n n o v e r , den 20. Februar 2002

Ev. Kirche in Deutschland

– Kirchenamt –

D ü s s e l d o r f , den 6. Februar 2002

Victoria Versicherung AG

D e t m o l d , den 14. Februar 2002

Ecclesia Versicherungsdienst GmbH

Nr. 44* Beschlüsse der Arbeitsrechtlichen Kommissionder EKD. Vom 25. Oktober 2001.

Die Arbeitsrechtliche Kommission der EKD hat gemäߧ 2 Abs. 2 ARRG.EKD folgende Arbeitsrechtsregelungenbeschlossen:

Änderung der Arbeitsrechtsregelung über die Ordnung über die kirchliche Altersversorgung

Die Arbeitsrechtsregelung über die Ordnung über diekirchliche Altersversorgung (OKAV) vom 11. Dezember1996 (ABl. EKD 1997 S. 104), zuletzt geändert am28. April 2000 (ABl. EKD 2000 S. 189),

wird wie folgt geändert:

In § 16 Abs. 3 werden die Sätze 2 und 3 wie folgt gefasst:»Die Mindestversorgung beträgt ab einer ununterbrochenenDienstzeit von zehn Dienstjahren pro Dienstjahr 5,12 Euro.Absatz 1 Satz 2 gilt entsprechend.«

Die Arbeitsrechtsregelung tritt am 1. Januar 2002 inKraft.

Änderung der Arbeitsrechtsregelung über die Pauschalversteuerung der Umlage

zur kirchlichen ZusatzversorgungskasseDie Arbeitsrechtsregelung über die Pauschalversteuerung

der Umlage zur kirchlichen Zusatzversorgungskasse vom19. Dezember 1989 (ABl. EKD 1996 S. 90), zuletzt geän-dert am 24. Juni 1998 (ABl. EKD 1998 S. 401),

wird wie folgt geändert:

Die Angabe »3.408 DM« wird durch die Angabe »1.752Euro« ersetzt.

Die Arbeitsrechtsregelung tritt am 1. Januar 2002 inKraft.

56 Amtsblatt der Evangelischen Kirche in Deutschland Heft 3, 2002

Änderung der SicherungsordnungDie Arbeitsrechtsregelung zur Sicherung der Mitarbeite-

rinnen und Mitarbeiter im Fall der Einschränkung oder Auf-lösung von Einrichtungen oder von Rationalisierungs- undStrukturmaßnahmen (Sicherungsordnung – SichO.EKD)vom 13. Dezember 2000 (ABl. EKD 2001 S. 145)

wird wie folgt geändert:In § 5 Abs. 5 wird die Angabe »8.000 DM« durch die An-

gabe »4.100 Euro« ersetzt.Die Arbeitsrechtsregelung tritt am 1. Januar 2002 in

Kraft.

Änderung der Arbeitsrechtsregelung über die Zulage an Mitarbeiter/innen in Ballungsräumen

Die Arbeitsrechtsregelung über die Zulage an Mitarbeiterund Mitarbeiterinnen in Ballungsräumen vom 1. Juli 1991(ABl. EKD 1992 S. 54), zuletzt geändert am 4. Mai 2001(ABl. EKD S. 370),

wird wie folgt geändert:§ 2 Abs. 1 wird wie folgt geändert:

a) Die Angabe »150 DM« wird durch die Angabe »77Euro« ersetzt.

b) Die Angabe »75 DM« wird durch die Angabe »38,50Euro« ersetzt.

Die Arbeitsrechtsregelung tritt am 1. Januar 2002 inKraft.

Änderung der Arbeitsrechtsregelung über die Gewährung einer Funktionszulage für die Arbeit an Text-

verarbeitungssystemenDie Arbeitsrechtsregelung über die Gewährung einer

Funktionszulage für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter imSekretariatsdienst an Textverarbeitungssystemen vom3. März 1992 (ABl. EKD 1993 S. 251), zuletzt geändert am26. Oktober 1995( ABl. EKD 1996 S. 89),

wird wie folgt geändert:In § 1 Abs. 1 wird die Angabe »70 DM« durch die Anga-

be »36 Euro« ersetzt.Die Arbeitsrechtsregelung tritt am 1. Januar 2002 in

Kraft.

Umstellung der Versorgungstabelle nach § 29 Abs. 3 OKAV auf Euro

Die Versorgungstabelle nach § 20 Abs. 3 OKAV erhältfolgende Fassung:

Ver- Vergütungs- Gesamtver- höchstesorgungs- gruppe sorgungs- Gesamt-stufe stufenwert versorgungI X–IX a 1.078,34 Euro 808,76 EuroII VIII–VII 1.203,89 Euro 902,92 EuroIII VI b–IV b 1.382,65 Euro 1.036,99 EuroIV IV a–II a 1.929,84 Euro 1.447,38 EuroV I b–I 2.392,43 Euro 1.794,32 Euro

Nr. 45* Besetzung des Schlichtungsausschusses nach §12 Arbeitsrechtsregelungsgesetz der EKD. Vom 29. Januar 2002.

Mitglieder des Schlichtungsausschusses nach § 12 Ar-beitsrechtsregelungsgesetz der EKD sind für die Amtszeitbis zum 31. März 2005:Vorsitzender Richter am Bundesarbeitsgericht

Harald Schliemann, Isernhagenstellv. Vorsitzender Richter am Bundesarbeitsgericht

Hans-Wolf Friedrich, KasselBeisitzer Vizepräsident Friedrich Ristow,

Kasselstellv. Beisitzerin Oberlandeskirchenrätin Hannelore

Leuthold, DresdenBeisitzer Syndikus i. R. Manfred Gutmann,

Nürnbergstellv. Beisitzer Werner Borchert, SickteBeisitzer Gerhard Raith, Stuttgartstellv. Beisitzer Referent Jörg Schwieger, BonnBeisitzer Gewerkschaftssekretär Wolfgang

Denia, HannoverStellvertretung N. N.

H a n n o v e r , den 29. Januar 2002

Evangelische Kirche in Deutschland– Kirchenamt –

Valentin S c h m i d tPräsident

Nr. 46* 37. Änderung der Satzung der Kirchlichen Zu-satzversorgungskasse Darmstadt.

Der Verwaltungsrat der Kirchlichen Zusatzversorgungs-kasse Darmstadt hat in seiner Sitzung am 19. Oktober 2001die 37. Änderung der Satzung der Kasse beschlossen. DieGewährleistungsträger haben die erforderlichen Zustim-mungserklärungen abgegeben; die Versicherungsaufsicht – das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr undLandesentwicklung – hat die Änderung mit Schreiben vom20. Dezember 2001 – III 6-2 – 39 e 10.01 – genehmigt. Siewird nachstehend gemäß § 2 Abs. 2 Satz 3 der Satzung ver-öffentlicht.

§ 1Änderung der Satzung

Die Satzung der Kirchlichen ZusatzversorgungskasseDarmstadt vom 1. Januar 1967, zuletzt geändert durch die36. Satzungsänderung vom 27. Oktober 2000, wird wiefolgt geändert:1. In § 11 Abs. 5 Satz 3 werden die Wörter »50,– DM«

durch die Wörter »25 Euro« ersetzt.2. In § 32 Abs. 3 c Satz 1 Buchst. e werden nach dem Wör-

tern »175,– DM« die Wörter »(89,48 Euro)« eingefügt.3. In § 49 Abs. 4 werden die Wörter »3.000,– DM« durch

die Wörter »1.535 Euro« ersetzt.4. In § 50 Abs. 2 Satz 1 werden die Wörter »30,– DM«

durch die Wörter »15 Euro« ersetzt.5. In § 53 Abs. 4 werden die Wörter »20,– DM« durch die

Wörter »10 Euro« ersetzt.

Heft 3, 2002 Amtsblatt der Evangelischen Kirche in Deutschland 57

Nr. 47 Kirchliches Gesetz über die Zustimmung zumKirchengesetz zur Änderung der Grundordnungder Evangelischen Kirche in Deutschland. Vom 25. Oktober 2001. (GVBl. S. 13)

§ 1Dem anliegenden Kirchengesetz zur Änderung der

Grundordnung der Evangelischen Kirche in Deutschlandvom 9. November 2000, ABl. der EKD S. 458, wird zuge-stimmt.

§ 2Dieses kirchliche Gesetz tritt am 1. Dezember 2001 in

Kraft.Dieses kirchliche Gesetz wird hiermit verkündet.K a r l s r u h e , den 25. Oktober 2001

Der LandesbischofDr. Ulrich F i s c h e r

Nr. 48 Kirchliche Lebensordnungen. Vom 25. Oktober 2001. (GVBl. S. 16)

Die Landessynode hat gemäß § 131 Nr. 4 der Grundord-nung das folgende kirchliche Gesetz beschlossen:

§ 1Für den Bereich der Evangelischen Landeskirche in

Baden werden die angeschlossenen Lebensordnungen1. Taufe,2. Ehe und kirchliche Trauung,3. Bestattung, Sterbe- und Trauerbegleitungeingeführt.

§ 2(1) Dieses kirchliche Gesetz tritt am 1. Januar 2002 in

Kraft.(2) Gleichzeitig treten die kirchlichen Lebensordnungen

1. »Die Heilige Taufe« vom 29. April 1955 (GVBl. S. 22,zuletzt geändert am 11. November 1983, GVBl. 1984S. 16), einschließlich der »Taufordnung für die Handdes Pfarrers« und der Verordnung zur Durchführung derkirchlichen Lebensordnung »Die Heilige Taufe« vom3. Oktober 1978 (GVBl. S. 205),

2. »Ehe und Trauung« vom 30. April 1971 (GVBl. S. 135)und3. »Die kirchliche Bestattung« vom 29. Oktober 1971

(GVBl. S. 160)außer Kraft.Dieses kirchliche Gesetz wird hiermit verkündet.K a r l s r u h e , den 25. Oktober 2001

Der LandesbischofDr. Ulrich F i s c h e r

Lebensordnung TaufeVom 25. Oktober 2001

I.Wahrnehmung der Situation

(1) Von ihren Anfängen an hat die Kirche Menschen ge-tauft. Die Taufe begründet die Mitgliedschaft in der Kirche.Sie soll im Glauben der Getauften ihre Fortsetzung und Ent-sprechung finden. Gegenwärtig werden in den Gemeindenalte Formen der Taufpraxis belebt, und die Gestaltung derTaufgottesdienste erfährt besondere Aufmerksamkeit.

(2) Im Osten Deutschlands ist die Mehrzahl der Bevölke-rung nicht getauft. Auch im Westen steigt der Anteil der

6. § 54 Abs. 1 wird wie folgt geändert:In Satz 2 Nr. 1 Buchst. i und Buchst. l sowie in Nr. 2Buchst. k werden jeweils die Wörter »630,– DM« durchdie Wörter »325 Euro« ersetzt.

7. § 55 wird wie folgt geändert:a) In Abs. 4 Satz 1 werden die Wörter »630,– DM«

durch die Wörter »325 Euro« ersetzt.b) In Abs. 4 a werden die Wörter »630,– DM« durch

die Wörter »325 Euro« ersetzt.8. In § 62 Abs. 3 Satz 3 werden die Wörter »20,– DM«

durch die Wörter »10 Euro« ersetzt.

§ 2In-Kraft-Treten

Diese Satzungsänderung tritt am 1. Januar 2002 in Kraft.D a r m s t a d t , den 7. Februar 2002

Kirchliche Zusatzversorgungskasse Darmstadt

– Anstalt des öffentlichen Rechts – Der VorstandDr. R u n g eVorsitzender

B. Zusammenschlüsse von Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland

C. Aus den GliedkirchenEvangelische Landeskirche in Baden

58 Amtsblatt der Evangelischen Kirche in Deutschland Heft 3, 2002

Nichtgetauften. Missionarische Verkündigung als Einla-dung zur Taufe ist daher zu einer vordringlichen Aufgabeder Kirche geworden. Mancherorts hat die Taufe von Kin-dern an Selbstverständlichkeit verloren. Die Taufe von Ju-gendlichen und Erwachsenen kommt häufiger vor. Dennochwerden die meisten als Säuglinge und Kleinkinder getauft.

(3) Die Motive, die Eltern veranlassen, ihre Kinder taufenzu lassen, sind unterschiedlich. Viele Eltern wollen, dassihre Kinder unter Gottes Schutz und Segen leben und in dieTradition hineinwachsen, in der sie selber stehen. Auch woes Eltern schwer fällt, den Wunsch zu verdeutlichen, ihrKind taufen zu lassen, steht doch häufig Ehrfurcht vor demUnbegreiflichen im Leben dahinter. Die Kirche ist ausgutem Grund zurückhaltend, die Ehrlichkeit der Bitte umdie Taufe, wie immer sie vorgetragen wird, zu bezweifeln.

(4) Werden Kinder zur Taufe gebracht, wissen sich El-tern, Patinnen, Paten und die Gemeinde dazu verpflichtet,dass die heranwachsenden Kinder von Jesus Christus hören,an das Gebet herangeführt werden, das Zeugnis der Bibelkennen lernen und immer wieder zum Glauben eingeladenwerden. In der Gemeinde geschieht das vor allem in der Ar-beit mit Kindern und in der Konfirmandenarbeit. In man-chen Fällen haben Eltern Schwierigkeiten, Patinnen oderPaten zu finden, die der Kirche angehören. Auf Wunsch derEltern hilft die Gemeinde, geeignete Patinnen und Paten zufinden. Wenn Kinder im Schulalter, Jugendliche oder Er-wachsene sich taufen lassen, wird nicht nach einem bereitsbewährten und entschiedenen Glauben gefragt, sondern da-nach, ob nach dem Maß des jeweiligen Verständnisses deraufrichtige Wunsch besteht, Gottes Verheißung in der Taufezu empfangen.

(5) Wenn Eltern die Taufe ihrer Kinder aufschieben, weilsie darauf hinwirken möchten, dass sie sich nach eigenerEntscheidung taufen lassen, so besteht das Angebot einerbesonderen Fürbitte, Danksagung oder Segnung.

(6) Wer auf Grund der Entscheidung seiner Eltern getauftwurde, steht vor der Aufgabe, ein persönliches Verhältniszum christlichen Glauben zu finden. Manchen gelingt dasnicht, und sie treten später aus der Kirche aus. In diesem Fallentfallen zwar alle Rechte und Pflichten der Zugehörigkeit,aber die Möglichkeit der Rückkehr zur Kirche steht jeder-zeit offen. Die Taufe bleibt gültig und wird nicht wiederholt.Andere bleiben in der Kirche, können aber keinen innerenZugang zu ihrer Verkündigung finden. Trotzdem möchtensie nicht aufgeben, was ihnen als Kind mitgegeben wurde.Ein Beweggrund ist bei vielen der Respekt vor dem, wasmenschliche Vorstellungen übersteigt. Menschen, die be-wusst mit der Kirche leben, sehen in der Taufe Gottes Ge-schenk, das ihnen die Möglichkeit gibt, mit Schritten desGlaubens zu antworten. Für sie ist die in der Taufe begrün-dete Zugehörigkeit zur Kirche Freude und Verpflichtung.

II.Biblisch-theologische Orientierung

(7) Die christliche Gemeinde tauft, weil Jesus Christusgesagt und geboten hat: »Mir ist gegeben alle Gewalt imHimmel und auf Erden. Darum gehet hin und machet zuJüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vatersund des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie hal-ten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin beieuch alle Tage bis an der Welt Ende« (Mt 28,18–20). DieseWorte sind auch unter der Bezeichnung »Missionsbefehl«bekannt. Sie verpflichten die christliche Gemeinde dazu,alle Menschen einzuladen, Jüngerinnen und Jünger Jesu zuwerden und sich taufen zu lassen. Die Herrschaft Jesu Chri-sti über alle Welt und die Verheißung seiner Gegenwart sindfür die Taufe grundlegend und zugleich maßgebend für ihre

Bedeutung und Ordnung. Die Taufe ist das allen christ-lichen Kirchen gemeinsame Sakrament und ein sichtbaresZeichen ihrer Einheit.

(8) Die Taufe wird vollzogen im Namen des Vaters, desSohnes und des Heiligen Geistes. Bei der Taufe wird derKopf des Täuflings dreimal mit Wasser begossen. Der Ge-brauch des Wassers bringt zeichenhaft zum Ausdruck,worin die Bedeutung der Taufe besteht: »Taufen« kommtvon Untertauchen, dem ein Wiederauftauchen folgt. DieTaufe stellt das Mitsterben mit Christus dar, der für unsereGottesferne den Tod erlitt, und die Auferstehung zu neuemLeben in der Verbindung mit Christus (Röm 6,2–4). DurchLeiden und Sterben Jesu Christi hat Gott die Welt mit sichversöhnt (2 Kor 5,19). Die Auferstehung Jesu Christi ist derBeginn einer neuen Schöpfung in der Gemeinschaft mitGott (Joh 3,16). Der Getaufte gehört zu Jesus Christus undwird Glied am Leib Christi (1 Kor 12,12 f). Die Taufe istNeugeburt im Heiligen Geist (Tit 3,5) durch das Wort, demder Glaube antwortet. Sie bewirkt Vergebung der Sündenund ist der Beginn des neuen Lebens des einzelnen Christen.Die Wiederholung der Taufe ist ausgeschlossen.

(9) Im Sakrament tritt das wirksame göttliche Wort zueiner anschaulichen Handlung hinzu. So erklärt Martin Lu-ther im Kleinen Katechismus im Blick auf die Taufe: »Was-ser tut’s freilich nicht, sondern das Wort Gottes, so mit undbei dem Wasser ist, und der Glaube, so solchem Wort Got-tes im Wasser trauet; denn ohne Gottes Wort ist das Wasserschlicht Wasser und keine Taufe. Das Sakrament der Taufeist Darstellung und Gabe dessen, was im Evangelium zuge-sagt wird.«

(10) In der Taufe werden Menschen unabhängig vonihrem Lebensalter der Gnade Gottes teilhaftig. Die Taufevon Kindern und Erwachsenen gründet gleichermaßen imrettenden Handeln Gottes. Die Taufe eines Kindes bringtauf unüberbietbare Weise die Bedingungslosigkeit der gött-lichen Heilszusage zum Ausdruck. Demgegenüber machtdie Taufe eines Erwachsenen den verpflichtenden Charakterder Taufe stärker bewusst.

(11) In vielen Gemeinden wird die Taufe durch Zeichen-handlungen begleitet, die den Sinn der Taufe verdeutlichen(z. B. Segnung mit Handauflegung, Kreuzeszeichen, An-zünden einer Taufkerze). Dabei ist darauf zu achten, dassder zentrale Akt der Wassertaufe nicht durch Zeichenhand-lungen verdunkelt wird.

(12) Für die Taufe von Kindern gilt: Eltern, Patinnen,Paten und die Gemeinde tragen gemeinsam Verantwortung,dass den heranwachsenden Menschen ein Leben im Glau-ben ermöglicht wird. Die Eltern bekennen mit den Patinnenund Paten stellvertretend den Glauben und versprechen, zu-sammen mit der christlichen Gemeinde dafür zu sorgen,dass das Kind im christlichen Glauben erzogen wird. Einebesondere Bedeutung kommt dabei den Patinnen und Patenzu. Einerseits sind sie Zeuginnen und Zeugen der Taufe.Andererseits ist es ihre Aufgabe, zusammen mit den Elterndafür zu sorgen, dass das getaufte Kind sich der Bedeutungder Taufe bewusst wird. Das geschieht, indem sie für dasKind und mit ihm beten, es auf seine Taufe hin ansprechenund ihm zu einem altersgemäßen Zugang zur Gemeinde ver-helfen. Durch die Überreichung von Patenbriefen undSchriftenmaterial kann die Gemeinde sie in ihrem Auftragunterstützen. Darüber hinaus können die Patinnen und Patenden Täufling in seinem Leben beratend und helfend beglei-ten. Finden Eltern keine Patinnen oder Paten, die der Kircheangehören, dann trägt die Gemeinde eine besondere Verant-wortung, Gemeindeglieder für die Übernahme des Patenam-tes zu gewinnen. Die Patinnen und Paten erklären sich be-reit, ihr Amt als kirchlichen Auftrag zu übernehmen.

Heft 3, 2002 Amtsblatt der Evangelischen Kirche in Deutschland 59

(13) Der Taufvorbereitung und Tauferinnerung wird ineiner Vielfalt von gemeindlichen Angeboten Raum ge-währt. Der Taufverantwortung der Eltern, Patinnen, Patenund der im Erwachsenenalter Getauften dienen Angebotevon Gottesdiensten mit dem Akzent des Taufgedächtnisses,wie Osternachts- oder Familiengottesdienste, Gottesdiensteam Sonntag nach Ostern, am 6. Sonntag nach Trinitatis undzu Epiphanias. Auch Veranstaltungen kirchlicher Erwach-senen- und Familienbildung (Gesprächsabende, Freizeiten,Seminare) dienen der Taufverantwortung.

(14) Die Taufe erfolgt in der Regel im Gottesdienst derversammelten Gemeinde. Sie eröffnet grundsätzlich denZugang zum Tisch des Herrn. Sie begründet die Mitglied-schaft in einer bestimmten Kirche.

(15) In Notfällen kann jede bzw. jeder Getaufte die Taufevollziehen. Eine Ordnung dafür findet sich im Evangeli-schen Gesangbuch.

(16) Wo die Ordnung der Kirche es zulässt, kann die Ge-meinde auf Wunsch der Eltern eine eigene Fürbitte, Dank-sagung und Segnung für noch nicht getaufte Kinder im Got-tesdienst anbieten. Damit bezeugen die Eltern ihren Dank anGott sowie den Willen, das Kind zur Taufe zu führen. Ge-meinsam mit der Gemeinde bitten sie um Gottes Segen fürdas Kind und seinen Weg zum Christsein. Fürbitte, Danksa-gung und Segnung unterscheiden sich nach Form und Inhalteindeutig von der Taufe. Die Gemeinde weiß sich für diesenoch nicht getauften Kinder ebenso verantwortlich wie fürdie getauften Kinder. Wenn Eltern einen Taufaufschubwünschen, um ihren Kindern eine eigene Entscheidung überdie Taufe zu ermöglichen, lädt die Gemeinde diese Kinderzu Gottesdienst und kirchlichem Unterricht ein und hilft denEltern, die Kinder auf die Taufe vorzubereiten.

III.Richtlinien und Regelungen

Artikel 1Präambel

Das Sakrament der heiligen Taufe ist die grundlegendekirchliche Handlung, durch die die Getauften zu Gliedernam Leibe Christi berufen werden und ihre Mitgliedschaft inder Kirche begründet wird. Die Gemeinde lässt sich im Got-tesdienst an die Gabe und Verpflichtung der Taufe erinnernund dankt für die Freundlichkeit Gottes, die im Glauben ihreAntwort findet.

Artikel 2Taufvorbereitung

(1) Der Taufe geht eine Taufvorbereitung voraus. Sierichtet sich nach dem Lebensalter des Täuflings.

(2) Wird für Kinder die Taufe begehrt, führt die Pfarrerinoder der Pfarrer mit den Eltern – wenn möglich auch mit denPatinnen und Paten – ein Gespräch über Verheißung undVerpflichtung der Taufe. Heranwachsende Kinder sindihrem Lebensalter entsprechend in die Taufvorbereitungeinzubeziehen.

(3) Für ungetaufte Jugendliche im Konfirmandenalter istder Konfirmandenunterricht die zur Taufe hinführendeTaufunterweisung. Ihre Taufe kann während der Unter-richtszeit oder im Konfirmationsgottesdienst erfolgen.

(4) Der Taufe Erwachsener geht eine Taufunterweisungvoraus, wobei auch die persönlichen Beweggründe desTaufwunsches zur Sprache kommen. Die Taufunterweisungdarf nicht durch überfordernde Ansprüche davon abschre-cken, Gottes Zusage für sich in Anspruch zu nehmen.

Artikel 3Tauffeier, Abkündigung und Fürbitte

(1) Die Taufe wird im Gottesdienst nach der Ordnung dergeltenden Agende vollzogen.

(2) Taufen außerhalb des Gemeindegottesdienstes, Haus-taufen oder Taufen in Krankenhäusern finden nur in be-gründeten Ausnahmefällen statt.

(3) Taufen in Notfällen können alle Getauften vollziehen.Sie sind unverzüglich der zuständigen Pfarrgemeinde zurBestätigung mitzuteilen.

(4) Die außerhalb des Gemeindegottesdienstes vollzoge-ne Taufe wird im Sonntagsgottesdienst bekannt gegeben.

(5) Die Gemeinde hält für den Täufling, seine Eltern, Pa-tinnen und Paten Fürbitte.

Artikel 4Verantwortung der Eltern bei der Taufe von Kindern

(1) Die Eltern bekennen bei der Taufe ihres Kindes ge-meinsam mit den Patinnen und Paten stellvertretend denGlauben und verpflichten sich, für die Erziehung des Kindesim christlichen Glauben zu sorgen.

(2) Die Eltern sind dafür verantwortlich, dass das Kindsich der Bedeutung der Taufe bewusst wird. Sie beten fürdas Kind und mit ihm, führen es an die biblische Botschaftheran und helfen ihm, einen altersgemäßen Zugang zur Ge-meinde zu finden.

Artikel 5Patenamt

(1) Für die Taufe eines Kindes werden in der Regel Pa-tinnen und Paten bestellt.

(2) Patinnen und Paten sind Zeuginnen und Zeugen desTaufvollzugs und haben die Aufgabe, gemeinsam mit denEltern und der Gemeinde für die Erziehung des Kindes imchristlichen Glauben zu sorgen.

(3) Zu Paten sollen die Eltern konfirmierte evangelischeChristen bitten.

(4) Auch Mitglieder einer der Arbeitsgemeinschaftchristlicher Kirchen angehörenden Kirche können zum Pa-tenamt zugelassen werden. Daneben soll jedoch eine Patinoder ein Pate der evangelischen Kirche angehören.

Artikel 6Verantwortung der Gemeinde für nicht getaufte Kinder(1) Auch wenn Eltern ihre Kinder nicht in den ersten Le-

bensjahren taufen lassen möchten, sondern darauf hinwir-ken wollen, dass die Kinder sich später selbst für die Taufeentscheiden, ist die Gemeinde auch für diese Kinder verant-wortlich. Sie lädt sie zu Gottesdienst und kirchlichemUnterricht ein und hilft den Eltern, die Kinder auf ihre Taufevorzubereiten.

(2) Auf Wunsch der Eltern kann eine besondere Fürbitte,Danksagung und Segnung für noch nicht getaufte Kinder imGottesdienst stattfinden. Diese Fürbitte, Danksagung undSegnung muss nach Form und Inhalt eindeutig von derTaufe unterschieden sein.

Artikel 7Ablehnungsgründe

(1) Die Taufe ist abzulehnen,– solange die Eltern die Taufvorbereitung (das Taufge-

spräch) verweigern,

60 Amtsblatt der Evangelischen Kirche in Deutschland Heft 3, 2002

– wenn eine Sorgeberechtigte oder ein Sorgeberechtigterder Taufe widerspricht oder

– wenn die evangelische Erziehung des Kindes abgelehntwird.

Die Taufe ist in der Regel auch abzulehnen, wenn einheranwachsendes Kind bei der Taufvorbereitung Wider-spruch gegen den Vollzug der Taufe erkennen lässt.

(2) Die Taufe eines Kindes, dessen Eltern nicht der evan-gelischen Kirche angehören, darf nur vollzogen werden,wenn die Eltern damit einverstanden sind und Patinnen,Paten oder andere Gemeindeglieder bereit und in der Lagesind, die Verantwortung für die evangelische Erziehung desKindes zu übernehmen. Andernfalls muss die Taufe abge-lehnt werden.

(3) Die Taufe von Erwachsenen ist abzulehnen, solangesie an einer Taufunterweisung nicht teilgenommen habenoder wenn das Taufgespräch ergibt, dass das Begehren nichternsthaft ist.

Artikel 8Bedenken gegen die Taufe, Ablehnung und Beschwerde(1) Hat die Pfarrerin oder der Pfarrer Bedenken, die Taufe

zu vollziehen, ist eine Entscheidung des Ältestenkreises her-beizuführen. Lehnt dieser die Taufe ab, können die Elternoder der religionsmündige Täufling bei der Dekanin bzw.dem Dekan Beschwerde einlegen, über welche der Bezirks-kirchenrat entscheidet. Dessen Entscheidung über die Be-schwerde ist endgültig.

(2) Ist die Pfarrerin oder der Pfarrer entgegen der Ent-scheidung des Ältestenkreises überzeugt, die Taufe nichtverantworten zu können, überträgt die Dekanin bzw. derDekan die Taufe einer anderen Pfarrerin oder einem anderenPfarrer.

Artikel 9Zuständigkeit

(1) Die Taufe vollzieht die Pfarrerin oder der Pfarrer derPfarrgemeinde, zu der die Mitgliedschaft begründet werdensoll. Das ist in der Regel die Pfarrgemeinde des Wohnsitzes.

(2) Soll die Taufe von einer anderen Pfarrerin oder einemanderen Pfarrer vollzogen werden, ist ein Abmeldeschein(Dimissoriale) des zuständigen Pfarramts erforderlich. Des-sen Erteilung darf nur aus Gründen abgelehnt werden, ausdenen eine Taufe abgelehnt werden kann.

Artikel 10Beurkundung und Bescheinigung

(1) Die Taufe wird in das Kirchenbuch der Pfarrgemein-de eingetragen, in der sie vollzogen wurde. Die Wohnsitz-pfarrgemeinde ist zu benachrichtigen. Besteht die Mitglied-schaft zu einer anderen als der Wohnsitzpfarrgemeinde, istauch diese zu benachrichtigen.

(2) Über die Taufe wird ein Taufschein ausgestellt.

Artikel 11Rechtsfolgen der Taufe

(1) Die Taufe ist Grundlage für die Mitgliedschaft ineiner Pfarrgemeinde und Landeskirche.

(2) Mit der Taufe von Erwachsenen ist die Zulassungzum Abendmahl verbunden; das Gleiche gilt auch für Kin-der, die entsprechend vorbereitet sind.

(3) Eine nach dem Auftrag Jesu Christi mit Wasser imNamen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistesvollzogene Taufe darf nicht wiederholt werden.

Artikel 12Anerkennung der Taufe

Die evangelische Kirche erkennt alle Taufen an, die nachdem Auftrag Jesu Christi mit Wasser im Namen des Vaters,des Sohnes und des Heiligen Geistes vollzogen wordensind.

Lebensordnung Ehe und kirchliche TrauungVom 25. Oktober 2001

I.Wahrnehmung der Situation

(1) Partnerschaft und Familie sind von lebensgeschicht-licher und gesellschaftlicher Bedeutung. Die Situation in derFamilie prägt die Entwicklung von Kindern. Partnerinnenund Partner beeinflussen einander auf ihrem Lebensweg. Inallen Kulturen gibt es zum Schutz von Partnerschaft und Fa-milie als grundlegenden Lebensvorgängen soziale Formenund rechtliche Regelungen.

(2) Dank ihrer sozialen Bindungen und ihres rechtlichenSchutzes bildet in unserer Tradition die Ehe das Fundamentfür eine verlässliche Partnerschaft und tragfähige Familie.Für die evangelische Kirche ist die Ehe das Leitbild für dasZusammenleben von Mann und Frau. Die Bedeutung derEhe kommt in einem besonderen Gottesdienst, der kirch-lichen Trauung, zum Ausdruck.

(3) In vielfältiger Weise wird die Ehe in unserer Zeit inFrage gestellt. Andere Partnerschaftsformen werden ge-sucht und als gleichwertig betrachtet. Eine große Zahl vonMenschen geht wechselnde Partnerschaften ein. ZahlreicheEhen scheitern.

(4) Viele junge Menschen suchen jedoch eine feste unddauerhafte Lebenspartnerschaft und wünschen sich Kinder.Psychologie und Pädagogik bestätigen, dass das Aufwach-sen von Kindern verlässliche Lebensbedingungen braucht.Tragfähige Beziehungen sind in allen Lebensphasen wich-tig. Auch wenn die Mehrzahl aller Kinder in Familien mitMutter und Vater aufwachsen, bestehen manche Familiennur aus einem Elternteil mit einem oder mehreren Kindern.Oft bilden sich auch Familien mit Kindern von unterschied-lichen Müttern und Vätern. Die Zahl der Einpersonenhaus-halte nimmt – vor allem in den Großstädten – zu. Das Rol-lenverständnis von Frauen und Männern hat sich tiefgrei-fend verändert.

(5) Darüber hinaus vollzieht sich in unserer Gesellschaftein demographischer Wandel. Der Anteil der über 60-Jähri-gen wird stetig bis auf mehr als ein Drittel der Gesamtbe-völkerung anwachsen, die Zahl der Hochbetagten sich ver-doppeln. Auf Grund der steigenden Lebenserwartung wer-den von Frauen und Männern im »dritten Lebensalter« auchneue Partnerschaften eingegangen; gleichzeitig ist die Zahlder Zweitehen im höheren Lebensalter insgesamt rückläu-fig. Es kommt häufig aus materiellen Erwägungen, zumBeispiel wegen des befürchteten Verlustes eines Ver-sorgungsanspruchs, nicht zur Eheschließung. Auch entdek-ken Ältere zunehmend nichteheliche Lebensgemeinschaftenals alternative Form der Versorgung.

(6) Hin und wieder wird der Wunsch nach einer kirch-lichen Segenshandlung für eine nicht standesamtlich vollzo-gene Lebensgemeinschaft von Frau und Mann geäußert.Auch der Wunsch nach Segnung homosexueller Menschenoder ihrer Partnerschaft ist in den letzten Jahren ausgespro-chen worden. Eine kirchliche Segenshandlung für nicht ehe-liche Lebensgemeinschaften gibt es im Raum der evangeli-schen Kirche bisher nicht.

Heft 3, 2002 Amtsblatt der Evangelischen Kirche in Deutschland 61

(7) Nie zuvor gab es einen so großen Spielraum für diepersönliche Wahl einer Lebensform wie in unserer Gesell-schaft. Das mutet den Einzelnen unter Umständen Entschei-dungen zu, von denen sie niemand entlasten kann. Sie kön-nen aber von ihrer Kirche erwarten, dass sie ihnen Maßstä-be an die Hand gibt, mit deren Hilfe sie ihre Wünsche undAbsichten überprüfen können.

II.Biblisch-theologische Orientierung

(8) Im ersten Buch Mose wird in den beiden Berichtenüber die Schöpfung (Gen 1 und 2) die Bestimmung derMenschen zur Gemeinschaft ausgedrückt. Die Gemein-schaft von Mann und Frau ist Urbild aller Lebensgemein-schaft. Gottes Jawort zu seiner Schöpfung, seine Verheißun-gen für sie und seine Gebote (Ex 20; Mt 22,34–40) geltenfür alle Menschen.

(9) Alle Gestalten des Verhältnisses von Frau und Mannwie deren Bewertung unterliegen dem geschichtlichenWandel. Sie sind abhängig von gesellschaftlichen Entwick-lungen und persönlichen Bedingungen.

(10) Auch die Ehe als institutionalisierte Gestalt des Mit-einanders von Frau und Mann hat im Laufe der Geschichtein unterschiedlichen sozialen und kulturellen Zusammen-hängen verschiedene Ausprägungen angenommen. Gott hatmit der Ehe die Verheißung verbunden, Gemeinschaft zustiften und Leben zu erhalten.

(11) In der Ehe binden sich Frau und Mann aneinanderauf Lebenszeit. »Was Gott zusammengefügt hat, das soll derMensch nicht scheiden« (Mt 19,6).

(12) Schon die Urchristenheit kennt jedoch auch die Ehe-losigkeit um des Glaubens willen (1. Kor 7,7). Formen kom-munitärer Ehelosigkeit begleiten die Geschichte der Kirchebis heute. Beispiele dafür sind christliche Schwesternschaf-ten und Bruderschaften.

(13) Ehe und Familie sind keine Räume heilen Lebens.Darum stellt Gott sie in den Zehn Geboten unter seinenSchutz. Weil menschliches Verhalten die Gemeinschaft unddie Weitergabe des Lebens immer wieder gefährdet, gibt esschon in der Bibel den Rechtsschutz für Ehe und Familie.Dabei unterliegen die Ordnungen im Einzelnen dem ge-schichtlichen Wandel.

(14) Neben Regeln und Grenzen zeigt uns die Bibel abervor allem die heilenden Kräfte für das menschliche Mitein-ander. Ehe und Familie leben nach biblischem Verständnisvon der Bereitschaft zur Versöhnung.

(15) Die Ehe wird durch das Treueversprechen von Frauund Mann geschlossen. Dies geschieht nach unserer Rechts-ordnung vor dem Standesbeamten.

(16) Wo Paare sich auf Dauer aneinander binden, ist eskonsequent, dass sie auch die Rechtsfolgen bejahen, die sichaus einer Eheschließung nach unserer Rechtsordnung erge-ben. Die Ehe ist eine Lebensform mit hoher sozialer Verant-wortung. Die evangelische Kirche bejaht den Schutz vonEhe und Familie in der Verfassung und der Gesetzgebung.

(17) Die Kirche lädt dazu ein, die Ehe im Namen Gotteszu beginnen und die eheliche Gemeinschaft unter den gnä-digen Willen Gottes zu stellen. Die Gemeinde nimmt daranteil, wenn Eheleute für ihre Gemeinschaft um Gottes Segenbitten.

(18) In der Trauung werden in Schriftlesung und Predigtdas Gebot und die Verheißung Gottes für die Ehe verkün-digt. Die Eheleute versprechen, einander anzunehmen undfüreinander einzustehen, solange sie leben. Ihnen wird der

Segen Gottes zugesprochen. Im Gebet bittet die GemeindeGott, dass die Eheleute beieinander bleiben und sich auch inZeiten vertrauen, in denen dies schwer fällt. Im Traugottes-dienst kann das Abendmahl gefeiert werden.

(19) Bei der Trauung wird in der Regel vorausgesetzt,dass beide Eheleute einer christlichen Kirche angehören undwenigstens ein Ehepartner Mitglied der evangelischen Kir-che ist. Der Trauung geht ein Traugespräch voraus, in deman Zuspruch und Anspruch des Evangeliums für das ge-meinsame Leben erinnert wird.

(20) In einer Situation größerer ökumenischer Offenheithaben die Deutsche Bischofskonferenz und der Rat derEvangelischen Kirche in Deutschland 1971 die Möglich-keit einer gemeinsamen Trauung konfessionsverschiede-ner Paare eröffnet, auch wenn unterschiedliche Ehever-ständnisse noch nicht überwunden sind. Die Trauung folgtentweder dem katholischen oder dem evangelischen Trau-ritus unter Beteiligung der zur Trauung Berechtigten bei-der Kirchen bzw. als ökumenische Trauung nach Formu-lar C.

(21) Zunehmend kommt es auch zu Eheschließungen, beidenen die Ehefrau oder der Ehemann keiner christlichenKirche angehört (1 Kor 7,12–14). Wenn die oder der nichtder Kirche Angehörende Offenheit gegenüber der christ-lichen Botschaft erkennen lässt, kann ein Gottesdienst zurEheschließung nach einer eigenen liturgischen Ordnung ge-feiert werden.

(22) Weil Ehe und Familie in einer Welt gefährdeter undauch zerbrechender Beziehungen gelebt werden, beschränktsich der Dienst der Gemeinde nicht auf Traugespräch undTraugottesdienst. Es sollen regelmäßig Gesprächsmöglich-keiten zu Fragen von Ehe und Familie angeboten werden.Die Eheleute sollen in Krisen nicht allein bleiben, sonderndas Gespräch und die Beratung suchen. Die Gemeinde be-zieht die getrauten Eheleute in vielfältiger Weise in ihre An-gebote ein. Ergänzend zur Einzelseelsorge gehören dazuEhepaar- und Elternkreise, Familiengottesdienste und Ge-meindefeste. Für Kinder werden Angebote christlicherOrientierung, etwa in Kindertagesstätten, in der Christen-lehre, in Kinder- und Jugendgruppen, gemacht. Auch dieEhejubiläen sind Möglichkeiten, für die Ehe zu danken undzu ihr erneut zu ermutigen.

(23) Es bedeutet keine Infragestellung des Leitbildes Ehe,wenn Christen aus ernst zu nehmenden Gründen andere For-men der Lebensgestaltung wählen. Menschen können zumBeispiel auch auf Ehe und Familie verzichten, um auf be-stimmten Gebieten ihre besondere Begabung zu entfaltenoder ihr Leben ganz im Dienst der Nächstenliebe oder desGlaubens einzusetzen.

(24) Ein solcher Verzicht kann sich ebenso aus der Ein-sicht in die eigenen Möglichkeiten und Grenzen ergeben. Esgibt Situationen, wo durch die persönliche Vorgeschichteoder Veranlagung die Lebensform der Ehe nicht verant-wortlich gewählt werden kann. Sexuelle Prägungen, wiezum Beispiel Homosexualität, können eigene Formen ver-antwortlicher Lebensgestaltung fordern.

(25) Menschen, die nicht in traditionellen Partnerschafts-formen leben, dürfen keine Abwertung oder Diskriminie-rung erfahren. Die evangelische Kirche ist bestrebt, allenMenschen in ihren unterschiedlichen Lebenssituationennicht mit Verurteilungen, sondern mit Verständnis und An-nahme zu begegnen.

(26) Ob der Bitte um eine kirchliche Segenshandlung für Menschen in eheähnlichen oder homosexuellen Lebens-gemeinschaften entsprochen werden kann, ist umstritten.Die Seelsorge an Menschen in einem eheähnlichen oder

62 Amtsblatt der Evangelischen Kirche in Deutschland Heft 3, 2002

homosexuellen Lebensverhältnis kann in einem persön-lichen Segenszuspruch ihren Ausdruck finden. Damit istkeine Institutionalisierung von Lebensgemeinschaftenneben der Ehe oder als Alternative zu ihr verbunden. DerLeitbildcharakter von Ehe und Familie darf nicht undeutlichgemacht werden.

(27) Wenn junge Menschen sich in Freundschaften undfrühen Partnerschaften finden, nehmen sie sich Zeit, ehe siesich für eine Bindung entscheiden. Lange Ausbildungszei-ten und Probleme der Identitätsfindung sind gute Gründedafür, dass junge Menschen vorsichtig sind, sich zu binden.Es hat sich eine Form des Zusammenlebens junger Paareentwickelt, die durch Liebe und Verantwortung füreinandergeprägt ist, aber im Blick auf die Dauer sich die Entschei-dung noch offen hält. Wie alle Partnerschaften ist auch dieseBindung auf Zeit voller Risiken. Die Einstellung, sich voreiner Bindung gründlich zu prüfen, verdient Respekt undkann sich aus der Bejahung des Leitbildes von Ehe und Fa-milie ergeben.

(28) Aus vielen Gründen kann das ehrliche Vorhabenscheitern, Partnerschaft in der Ehe zu gestalten. Die Ent-scheidung für eine Scheidung muss von den Partnern ver-antwortlich getroffen werden. In der schmerzlichen Phaseder Trennung, die oft mit gegenseitigen Verletzungen ein-hergeht, ist eine seelsorgliche Begleitung in besondererWeise notwendig. Scheidung geschieht in der Regel nichtohne Schuld, aber auch diese Schuld kann vergeben werden.Aufgabe der Kirche ist es, die sich trennenden Ehepartnerund die Geschiedenen seelsorglich zu begleiten. Kinderleiden in solchen Situationen besonders und bedürfen des-halb des Schutzes und der praktischen Hilfe durch die Ge-meinde. Auch nach der Scheidung der Ehe schließt dieevangelische Kirche eine erneute Trauung grundsätzlichnicht aus.

III.Richtlinien und Regelungen

Artikel 1Präambel

Die kirchliche Trauung ist eine gottesdienstliche Hand-lung, in der die eheliche Gemeinschaft unter Gottes Gebotund Verheißung gestellt wird. Deshalb beginnen Christenihren Ehestand mit der kirchlichen Trauung. Dabei bringendie Eheleute zum Ausdruck, dass sie einander aus der HandGottes in Liebe annehmen und ihr Leben lang beieinanderbleiben wollen. Die Gemeinde erbittet für die Eheleute Got-tes Beistand und Segen.

Artikel 2Traugespräch

Vor der Trauung führt die Pfarrerin oder der Pfarrer mitden Eheleuten ein Traugespräch, dessen wesentlicher Inhaltdie Aussagen des christlichen Glaubens zur Ehe sind. AuchInhalt und Ablauf des Traugottesdienstes kommen dabei zurSprache.

Artikel 3Traugottesdienst, Abkündigung und Fürbitte

(1) Die Trauung wird nach der Ordnung der geltendenAgende gehalten.

(2) Die Trauung wird der Gemeinde im Sonntagsgottes-dienst bekannt gegeben. Die Gemeinde hält für die Eheleu-te Fürbitte.

Artikel 4

Voraussetzungen für die Trauung

(1) Eine Trauung wird nur gehalten, nachdem die Ehe-schließung nachgewiesen worden ist.

(2) Voraussetzung der Trauung ist, dass die Eheleuteeiner christlichen Kirche angehören und entweder die Ehe-frau oder der Ehemann Mitglied einer evangelischen Kircheist.

(3) Gehört die Ehefrau oder der Ehemann der katholi-schen Kirche an, kann der Traugottesdienst entweder nachdem evangelischen oder nach dem katholischen Trauritusunter Beteiligung der zur Trauung Berechtigten beider Kir-chen erfolgen bzw. als ökumenische Trauung nach Formu-lar C.

(4) Gehört die Ehefrau oder der Ehemann keiner christ-lichen Kirche an, kann nach einer eigenen liturgischen Ord-nung ein Gottesdienst zur Eheschließung gefeiert werden,wenn dies dem ausdrücklichen Wunsch des evangelischenEhepartners entspricht, der andere Ehepartner zustimmt undsich bereit erklärt, das christliche Verständnis der Ehe zuachten.

Artikel 5

Ablehnungsgründe

(1) Die Trauung kann abgelehnt werden, wenn Anzei-chen dafür vorhanden sind, dass das Trauversprechen keinernstes Anliegen vor Gott ist.

(2) Die Trauung soll abgelehnt werden, wenn die Ehefrauoder der Ehemann den christlichen Glauben offenkundigleugnet oder verächtlich macht.

Artikel 6

Bedenken gegen die Trauung, Ablehnung und Beschwerde

(1) Hat die Pfarrerin oder der Pfarrer Bedenken gegen dieTrauung oder gegen einen Gottesdienst zur Eheschließung,ist eine Entscheidung des Ältestenkreises herbeizuführen.Lehnt dieser die Trauung oder einen Gottesdienst zur Ehe-schließung ab, können die Betroffenen bei der Dekanin bzw.dem Dekan Beschwerde einlegen, über welche der Bezirks-kirchenrat entscheidet. Dessen Entscheidung über die Be-schwerde ist endgültig.

(2) Ist die Pfarrerin oder der Pfarrer entgegen derEntscheidung des Ältestenkreises überzeugt, die Trauungoder einen Gottesdienst zur Eheschließung nicht verant-worten zu können, überträgt die Dekanin bzw. der Dekandie Trauung einer anderen Pfarrerin bzw. einem anderenPfarrer.

Artikel 7

Zuständigkeit

(1) Die Trauung oder einen Gottesdienst zur Eheschlie-ßung hält die Pfarrerin oder der Pfarrer der Pfarrgemeinde,zu der die Ehefrau oder der Ehemann gehört oder nach derEheschließung gehören wird.

(2) Soll die Trauung oder ein Gottesdienst zur Eheschlie-ßung von einer anderen Pfarrerin oder einem anderen Pfar-rer gehalten werden, ist ein Abmeldeschein (Dimissoriale)des zuständigen Pfarramts erforderlich. Dessen Erteilungdarf nur aus Gründen abgelehnt werden, aus denen eineTrauung abgelehnt werden kann.

Heft 3, 2002 Amtsblatt der Evangelischen Kirche in Deutschland 63

Artikel 8Beurkundung und Bescheinigung

(1) Die Trauung wird in das Kirchenbuch der Pfarrge-meinde eingetragen, in der sie stattgefunden hat. Die Wohn-sitzpfarrgemeinde ist zu benachrichtigen. Besteht die Mit-gliedschaft zu einer anderen als der Wohnsitzpfarrgemein-de, ist auch diese zu benachrichtigen.

(2) Über die Trauung wird eine Bescheinigung ausge-stellt.

Lebensordnung Bestattung, Sterbe- und Trauerbegleitung

Vom 25. Oktober 2001

I.Wahrnehmung der Situation

(1) Die Erfahrung des Sterbens ist Teil des Lebens. Dietäglichen Bilder von Tod und Sterben in den Medien gehö-ren zum Alltag. Andererseits vollzieht sich das Sterben vonMenschen oft in der Anonymität von Krankenhäusern. An-gesichts des Todes entsteht in besonderer Weise das Be-dürfnis nach religiöser Orientierung. Die Betroffenen su-chen Trost und Begleitung.

(2) Alte und kranke Menschen, die ihren Tod vor Augenhaben, hoffen auf ein Sterben in Würde, möglichst in ver-trauter Umgebung. Sie fürchten sich vor der Einsamkeit desSterbens und den Problemen, die mit der fortschreitendenMedizintechnik und ihren ständig verbesserten Möglichkei-ten zu lebensverlängernden Maßnahmen verbunden sind.Auch die Auseinandersetzung mit der Frage der Zustim-mung zu einer Organtransplantation bedrängt viele.

(3) Insbesondere allein lebende Menschen erfahren indieser Lebensphase oft tiefe Einsamkeit und Verlassenheit.Aber auch Menschen, die in einer Familie leben, könnennicht ohne weiteres damit rechnen, von ihren Angehörigengepflegt und betreut zu werden; denn die Angehörigen sindvielfach mit der Pflege und Begleitung des sterbenden Men-schen überfordert.

(4) In dieser Situation nimmt die Gemeinde eine wichtigeAufgabe wahr. Sie begleitet die Sterbenden und ihre Ange-hörigen, tröstet sie durch Gottes Wort und durch persönlicheZuwendung, unterstützt sie im Rahmen ihrer Möglichkeitenbei der Betreuung und steht den Angehörigen in ihrer Trau-er bei. Auch die Hospizbewegung hat hier eine wichtigeFunktion.

(5) In der kirchlichen Bestattung werden Tod und Trauerin das Licht von Verheißung und Trost des Wortes Gottesgestellt, und es wird bezeugt, dass Gottes Macht größer istals der Tod. Bei kirchlichen Bestattungen hören viele Men-schen die christliche Deutung des Todes und erfahren, wieChristen mit Trauer und Sterben umgehen.

(6) Anknüpfend an biblische Vorbilder war die Erdbe-stattung seit dem 2. Jahrhundert die allgemein übliche Be-stattungsform. Heute sind Einäscherungen mit der Beiset-zung der Urne auf dem Friedhof weit verbreitet; gelegent-lich – und zumeist regional bedingt – wird die Urne auf Seebeigesetzt. Da diese Bestattungsformen im Allgemeinennicht gegen den Glauben gerichtet sind, werden in ihremZusammenhang Gottesdienste gefeiert.

(7) Heute sieht sich die Gemeinde zunehmend demWunsch nach einer so genannten anonymen Bestattung ge-genüber, etwa weil keine Angehörigen vorhanden sind oderdie Sterbenden ihre Angehörigen nicht mit der Grabpflegebelasten wollen.

(8) Zur kirchlichen Bestattung gehört die nachgehendeSeelsorge mit Besuchen bei den Hinterbliebenen und demGedenken an die Verstorbenen im Gottesdienst.

II.

Biblisch-theologische Orientierung

(9) Die christliche Gemeinde glaubt, dass alles Leben ausder Hand Gottes kommt. Wenn sie Abschied von einem ver-storbenen Gemeindeglied nimmt und es der Gnade Gottesbefiehlt, wird sie im Gottesdienst zur Bestattung dieses ein-zelne individuelle Leben so bedenken, wie es von Gott ge-leitet und beendet worden ist. Das Leben des verstorbenenGemeindeglieds ist nicht Inhalt der Verkündigung, aber die-ser Gottesdienst geschieht im Gedenken an den verstorbe-nen Menschen. Die ihm von Gott verliehene Würde lässt ihnauch im Tod nicht namenlos sein. Die Trauernden und dieGemeinde werden daran erinnert, dass Gott das jetzt been-dete Leben gewollt hat. Um der Auferstehung Jesu Christiwillen ist Gottes Geschichte mit diesem Menschen nicht zuEnde. Der Gottesdienst zur Bestattung erinnert an die LiebeGottes, von der uns auch der Tod nicht trennen kann (Röm8,38 f), und an den in diese Liebe eingeschlossenen verstor-benen Menschen.

(10) Von Anfang an hat die christliche Gemeinde ihreverstorbenen Glieder zur letzten irdischen Ruhe geleitet undsich derjenigen Glieder besonders angenommen, die durchden Tod eines Angehörigen oder nahe stehenden Menschengetroffen waren. Die Gemeindeglieder sollen in einer be-drängenden Situation erfahren, dass sie nicht allein gelassensind. Die Gemeinde wird hingewiesen auf das Evangeliumvon Tod und Auferstehung Jesu Christi. In der kirchlichenHandlung anlässlich einer Bestattung soll zum Ausdruckgebracht werden, dass der auferstandene Christus »demTode die Macht genommen und das Leben und ein unver-gängliches Wesen ans Licht gebracht hat durch das Evange-lium« (2 Tim 1,10). Im Gottesdienst der Gemeinde soll an-gesichts von Trauer, Ohnmacht und Ratlosigkeit die Hoff-nung auf die Auferstehung der Toten bezeugt werden. Zu-gleich will die Gemeinde damit sagen, dass sie mit den Wei-nenden weint, wie sie sich mit den Fröhlichen freut (vgl.Röm 12,15).

(11) Christen bekennen, dass Gott sie bei ihrem Namengerufen hat. Deshalb ist eine kirchliche Bestattung immermit der Nennung des Namens der Toten verbunden. Damitwird ein Zeichen für die je eigene Würde eines Menschenund für die in Christus fortgeführte Gemeinschaft allerChristen gesetzt. Dies ist in den Gemeinden immer wiedergrundsätzlich zu bedenken, um entgegengerichteten Ent-wicklungen zur Anonymität in der Bestattungspraxis wirk-sam begegnen zu können.

(12) Das kirchliche Handeln im Zusammenhang mit Todund Sterben eines Gemeindegliedes darf sich nicht auf diekirchliche Bestattung beschränken. Die Gemeinde wird ge-rade im Zusammenhang von Sterben und Tod die Seelsorgeals ihre Aufgabe neu erkennen müssen, auch z. B. durch dasAngebot des Haus- und Krankenabendmahls. Sie wirddarum bemüht sein, Formen nachgehender Seelsorge undTrauerbegleitung zu entwickeln. Dazu können insbesondereBesuchsdienste, Einladungen zu besonderen Gottesdienstenoder Gemeindeveranstaltungen und Trauergruppenarbeitgehören. Damit folgt die Gemeinde dem Auftrag des NeuenTestaments, »die Witwen und Waisen in ihrer Trübsal zubesuchen« (Jak 1,27).

(13) Durch die Gestaltung und Pflege ihrer Friedhöfe gibtdie Gemeinde Zeugnis des Glaubens und der Hoffnung überden Tod hinaus.

64 Amtsblatt der Evangelischen Kirche in Deutschland Heft 3, 2002

III.Richtlinien und Regelungen

Artikel 1Präambel

Die kirchliche Bestattung ist eine gottesdienstliche Hand-lung, bei der die Gemeinde ihre verstorbenen Glieder zurletzten Ruhe geleitet, sie der Gnade Gottes befiehlt und be-zeugt, dass Gottes Macht größer ist als der Tod. In der Aus-einandersetzung mit Tod und Trauer bedenkt die GemeindeLeben und Sterben im Lichte des Evangeliums und verkün-digt die Auferstehung der Toten. Die Gemeinde begleitetdie Sterbenden und trauert mit den Hinterbliebenen. Sietröstet sie mit Gottes Wort und begleitet sie mit Seelsorgeund Fürbitte.

Artikel 2Gespräch mit den Angehörigen

Vor der Bestattung führt die Pfarrerin oder der Pfarrer mitden Hinterbliebenen ein seelsorgliches Gespräch, bei demauch Inhalt und Ablauf des Gottesdienstes zur Sprache kom-men.

Artikel 3Bestattungsgottesdienst, Abkündigung und Fürbitte

(1) Der Bestattungsgottesdienst wird nach der Ordnungder geltenden Agende gehalten.

(2) Im Sonntagsgottesdienst werden die Verstorbenen na-mentlich genannt. Die Gemeinde befiehlt sie in Gottes Handund hält Fürbitte für die Trauernden. Es ist eine gute Sitte,sich am letzten Sonntag des Kirchenjahres noch einmal be-sonders der im vergangenen Jahr Verstorbenen zu erinnernund sich all denen zuzuwenden, die um sie trauern.

Artikel 4Voraussetzungen für die kirchliche Bestattung

(1) Die kirchliche Bestattung setzt grundsätzlich voraus,dass die oder der Verstorbene der evangelischen Kirche an-gehörte.

(2) Ungetaufte und tot geborene Kinder sollen auf Bitteder Eltern kirchlich bestattet werden.

(3) Gehörte die oder der Verstorbene einer anderenchristlichen Kirche an, so kann die kirchliche Bestattung nurim Ausnahmefall erfolgen. Zuvor soll versucht werden, mitder Pfarrerin oder dem Pfarrer der anderen Kirche Kontaktaufzunehmen.

(4) Die kirchliche Bestattung von Verstorbenen, die kei-ner christlichen Kirche angehörten, kann in Ausnahmefällengeschehen, wenn1. die evangelischen Angehörigen den Wunsch nach einer

kirchlichen Bestattung geäußert haben und andere For-men des Gedenkens und der kirchlichen Begleitung ausseelsorglichen Gründen nicht angemessen sind,

2. das Verhältnis der Verstorbenen zur Kirche und der Ge-meinde so war, dass eine kirchliche Bestattung zu ver-antworten ist,

3. möglich ist, während der Trauerfeier aufrichtig gegen-über den Verstorbenen und ihrem Verhältnis zur Kirchezu sein, und wenn

4. die seelsorgliche Entscheidung vor der Gemeinde ver-antwortet werden kann.

Bei der Entscheidungsfindung berät sich die Pfarrerinoder der Pfarrer mit den erreichbaren Mitgliedern des Ältes-tenkreises und berücksichtigt das im Kirchenbezirk üblicheVerfahren.

(5) Die Entscheidung für eine kirchliche Bestattung vonVerstorbenen, die keiner christlichen Kirche angehörten,soll eine Form der Bestattung nach sich ziehen, die derAgende folgt. Dabei gibt es keine Einschränkungen in deräußeren Form (Amtstracht, Glocken).

Artikel 5Bedenken gegen die Bestattung,

Ablehnung und Beschwerde(1) Hat die Pfarrerin oder der Pfarrer Bedenken gegen

eine kirchliche Bestattung, soll das Gespräch mit Mitglie-dern des Ältestenkreises gesucht werden. Gegen die Ableh-nung der kirchlichen Bestattung können die Betroffenen beider Dekanin oder dem Dekan Beschwerde einlegen. DieEntscheidung über die Beschwerde ist endgültig.

(2) Ist die Pfarrerin oder der Pfarrer entgegen der Ent-scheidung der Dekanin bzw. des Dekans überzeugt, diekirchliche Bestattung nicht verantworten zu können, über-trägt die Dekanin bzw. der Dekan die Bestattung einer an-deren Pfarrerin oder einem anderen Pfarrer.

(3) Wird eine kirchliche Bestattung abgelehnt, nimmtsich die Pfarrerin oder der Pfarrer gleichwohl der Angehöri-gen seelsorglich an.

Artikel 6Zuständigkeit

(1) Die kirchliche Bestattung hält die Pfarrerin oder derPfarrer der Pfarrgemeinde, der die oder der Verstorbene an-gehört hat.

(2) Soll die kirchliche Bestattung von einer anderen Pfar-rerin oder einem anderen Pfarrer gehalten werden, ist einAbmeldeschein (Dimissoriale) des zuständigen Pfarramtserforderlich. Dessen Erteilung darf nur aus Gründen abge-lehnt werden, aus denen eine kirchliche Bestattung abge-lehnt werden kann.

Artikel 7Beurkundung und Bescheinigung

(1) Die kirchliche Bestattung wird in das Register derPfarrgemeinde eingetragen, in der sie stattgefunden hat. DiePfarrgemeinde, der die oder der Verstorbene angehört hat,ist zu benachrichtigen.

(2) Über die Bestattung kann den Angehörigen eine Be-scheinigung ausgestellt werden.

Artikel 8Begleitung der Sterbenden und Trauernden

(1) Zum kirchlichen Handeln im Zusammenhang mitdem Sterben eines Gemeindeglieds gehören die Sterbe- undTrauerbegleitung. Mit diesem Dienst wirkt die Gemeindeder Verdrängung des Todes entgegen.

(2) Die Gemeinde begleitet die Angehörigen. Sie hilft mitZuspruch und befähigt zur Begleitung von Sterbenden.Dabei unterstützt sie alles, was ein würdevolles Sterben er-möglicht.

(3) Zur nachgehenden Seelsorge an den Hinterbliebenenkönnen insbesondere Besuchsdienste, Trauergruppen, Ein-ladungen zu besonderen Gottesdiensten sowie anderen Ge-meindeveranstaltungen gehören.

Heft 3, 2002 Amtsblatt der Evangelischen Kirche in Deutschland 65

Nr. 49 Kirchliches Gesetz über die Bestellung derSchuldekaninnen und Schuldekane. Vom 25. Oktober 2001. (GVBl. S. 25)

Die Landessynode hat gemäß § 98 Abs. 3 der Grundord-nung das folgende kirchliche Gesetz beschlossen:

§ 1Allgemeines

(1) Der Dienst der Schuldekanin bzw. des Schuldekanswird nebenamtlich ausgeübt (§ 98 Abs. 4 Grundordnung).

(2) Die Besetzung der Stelle einer Schuldekanin bzw.eines Schuldekans erfolgt im Zusammenwirken von Kir-chenbezirk und Landeskirche (§ 98 Abs. 3 Grundordnung).

(3) Die Amtszeit der Schuldekanin bzw. des Schuldekansbeträgt acht Jahre. Wiederwahl ist zulässig (§ 98 Abs. 4Grundordnung).

§ 2Ausschreibung und Interessenbekundung

Ist die Stelle einer Schuldekanin bzw. eines Schuldekansneu zu besetzen, wird die Stelle vom Evangelischen Ober-kirchenrat im Gesetzes- und Verordnungsblatt der Landes-kirche mit einer Frist von fünf Wochen zur Abgabe vonInteressenbekundungen an die Landesbischöfin bzw. denLandesbischof ausgeschrieben. Mit Zustimmung des Be-zirkskirchenrates kann auf die Ausschreibung verzichtetwerden. Aus dringenden Gründen kann die Frist verlängertwerden. Interessenbekundungen, die nach Ablauf der Fristeingehen, bleiben grundsätzlich unberücksichtigt.

§ 3Wahlvorbereitung

(1) Die Landesbischöfin bzw. der Landesbischof schlägtder Bezirkssynode im Benehmen mit dem Bezirkskirchenratund dem Landeskirchenrat sowie nach Anhörung der imKirchenbezirk tätigen kirchlichen Religionslehrerinnen undReligionslehrer sowie der staatlichen Religionslehrerinnenund Religionslehrer, die mit mindestens der Hälfte einesvollen Lehrauftrags im Religionsunterricht eingesetzt sind,bis zu drei Pfarrerinnen oder Pfarrer zur Wahl vor (§ 98Abs. 3 Grundordnung). Der Wahlvorschlag ist auch gültig,wenn er nur einen Namen enthält.

(2) Die Landesbischöfin bzw. der Landesbischof odereine von diesen beauftragte Person stellt vor Bekanntgabedes Vorschlags an die Bezirkssynode das Benehmen nachAbsatz 1 unter Beachtung des Verfahrens nach Absätzen 3und 4 her.

(3) Die von der Landesbischöfin bzw. dem Landesbi-schof Vorgeschlagenen stellen sich in einer Sitzung des Be-zirkskirchenrats vor. In Abwesenheit der Vorgeschlagenenfindet eine Aussprache über den Wahlvorschlag statt. Wer-den vom Bezirkskirchenrat Bedenken gegen eine vorge-schlagene Person erhoben, ist dies gegenüber der Landesbi-schöfin bzw. dem Landesbischof zu begründen. Die Lan-desbischöfin bzw. der Landesbischof kann verlangen, dassvor einer endgültigen Entscheidung die vorgetragenen Be-denken mit ihr bzw. ihm oder der von diesen beauftragtenPerson erörtert werden.

(4) Die Landesbischöfin bzw. der Landesbischof oder dievon diesen beauftragte Person hört die in Absatz 1 genann-ten Religionslehrerinnen und Religionslehrer im Rahmeneiner Zusammenkunft an. Diese Zusammenkunft soll zeit-lich mit der Bezirkskirchenratssitzung nach Absatz 3 ver-bunden werden.

(5) Personenvorschläge der Landesbischöfin bzw. desLandesbischofs sind bis zur Bekanntgabe des Wahlvor-schlages an die Mitglieder der Bezirkssynode vertraulich zubehandeln. Mitteilungen darüber dürfen an Personen, dieam Verfahren nicht beteiligt sind, nur gemacht werden,wenn die Betroffenen ausdrücklich damit einverstandensind.

(6) Sind mehrere Kirchenbezirke betroffen, ist das Ver-fahren nach den Absätzen 3 und 4 in allen betroffenen Kir-chenbezirken durchzuführen.

§ 4Wahlsynode

(1) Nach Abschluss des Verfahrens nach § 3 teilt die Lan-desbischöfin bzw. der Landesbischof den Wahlvorschlagüber das Dekanat den Mitgliedern der Bezirkssynode spä-testens drei Wochen vor der Wahl mit und veranlasst als-dann seine Veröffentlichung.

(2) Die vorgeschlagenen Personen erhalten Gelegenheit,sich vor der Wahl in geeigneter Weise den Mitgliedern derBezirkssynode und den Religionslehrerinnen und Reli-gionslehrern vorzustellen.

(3) Die Wahl der Schuldekanin bzw. des Schuldekans er-folgt durch die Bezirkssynode in öffentlicher Sitzung. DieLandesbischöfin bzw. der Landesbischof oder ein von die-sen beauftragtes Mitglied des Evangelischen Oberkirchen-rates begründet den Wahlvorschlag und beantwortet auf die-sen bezogene Fragen aus der Bezirkssynode nach pflichtge-mäßem Ermessen. Die Mitglieder der Bezirkssynode kön-nen selbst Fragen an die Vorgeschlagenen richten im Blickauf die Arbeit in Schule, Gemeinde und Bezirk. Eine Perso-naldebatte findet nicht statt.

(4) Zur Schuldekanin bzw. zum Schuldekan ist gewählt,wer die Stimmen der Mehrheit der gesetzlich vorgeschrie-benen stimmberechtigten Mitglieder der Bezirkssynode aufsich vereinigt (§ 95 Abs. 3 GO).

(5) Sind mehrere Kirchenbezirke betroffen, erfolgt dieWahl auf einer gemeinsamen Sitzung der Bezirkssynoden(§ 98 Abs. 3 Grundordnung). Gewählt ist, wer bei einer ge-meinsamen Abstimmung die Stimmen der Mehrheit der ge-setzlich vorgeschriebenen stimmberechtigten Mitglieder derSumme aller beteiligten Synodalen auf sich vereinigt (§§ 95Abs. 3, 98 Abs. 3 Grundordnung).

(6) Enthält der Wahlvorschlag auch ein Mitglied der Be-zirkssynode, ruht für das ganze Wahlverfahren dessen Mit-gliedschaft in der Bezirkssynode. In diesem Fall verringertsich die Zahl der gesetzlich vorgeschriebenen Mitgliederder Bezirkssynode entsprechend.

§ 5Wahlmodus

(1) Die Wahl wird in geheimer Abstimmung mit vorbe-reiteten Stimmzetteln durchgeführt. Vor Beginn der Wahl-handlung sowie nach jedem ergebnislosen Wahlgang erfolgteine Unterbrechung, deren Dauer die bzw. der Vorsitzendeder Bezirkssynode bestimmt.

(2) Enthält der Wahlvorschlag nur eine Person, finden biszu zwei Wahlgänge statt.

(3) Enthält der Wahlvorschlag mehrere Personen, werdenzunächst zwei Wahlgänge durchgeführt, sofern keine dervorgeschlagenen Personen im ersten Wahlgang die erfor-derliche Mehrheit erhält. Erreicht auch im zweiten Wahl-gang niemand die erforderliche Mehrheit, richtet sich dasweitere Verfahren nach Absatz 4.

66 Amtsblatt der Evangelischen Kirche in Deutschland Heft 3, 2002

Nr. 51 Kirchengesetz zur Änderung des Kirchengeset-zes über die Rechtsverhältnisse von kirchlichenMitarbeitern bei der Wahl in eine politische Kör-perschaft. Vom 29. November 2001. (LKABl. S. 5)

Die Landessynode hat das folgende Kirchengesetz be-schlossen, das hiermit verkündet wird:

§ 1Das Kirchengesetz über die Rechtsverhältnisse von

kirchlichen Mitarbeitern bei der Wahl in eine politischeKörperschaft vom 20. März 1982 (Amtsbl. S. 38) wird wiefolgt geändert:1. In § 1 erhält Ziff. 2 folgende Fassung:

»2. in eine kommunale Vertretungskörperschaft oderzum Bürgermeister oder Landrat (§§ 8, 8 a)«.

2. In § 3 Abs. 2 Satz 2 werden nach den Worten »für dieseZeit« die Worte »unter Fortzahlung der Bezüge« einge-fügt.

3. Die Überschrift des 3. Abschnittes erhält folgende Fas-sung:

»Wahl in kommunale Vertretungskörperschaften oderzum Bürgermeister oder Landrat«

4. Nach § 8 wird folgender § 8 a eingefügt:

Ȥ 8 a

Will ein Mitarbeiter seiner Benennung als Bewerberfür das Amt eines Bürgermeisters oder Landrats zustim-men, so findet § 3 entsprechende Anwendung. Die Kir-chenregierung kann dem Mitarbeiter einen Anspruchauf Wiederverwendung im kirchlichen Dienst nach demEnde der Amtszeit als Bürgermeister oder Landrat ein-räumen. Ein Anspruch auf Einweisung in die gleicheStelle besteht nicht. Im übrigen gelten die §§ 4, 6 und 7sinngemäß.«

§ 2

Dieses Kirchengesetz tritt am Tage nach seiner Verkün-dung in Kraft.

(4) Im dritten und jedem weiteren Wahlgang verringertsich die Zahl jeweils um die vorgeschlagene Person, die imvorangegangenen Wahlgang die geringste Stimmenzahl er-halten hat. Bei Stimmengleichheit ist eine Stichwahl durch-zuführen. Sofern bei der Stichwahl wieder die gleiche Stim-menzahl erreicht wird, entscheidet das Los. Das Recht, imLaufe des Wahlverfahrens auf die Kandidatur zu verzichten,bleibt unberührt.

(5) Steht im Verfahren nach Absätzen 3 und 4 nur einePerson zur Wahl und erhält diese nicht die erforderlicheMehrheit, wird ein weiterer Wahlgang durchgeführt.

(6) Erhält in dem Verfahren nach Absätzen 2 bis 5 niemanddie erforderliche Mehrheit, so legt die Landesbischöfin bzw.der Landesbischof einen neuen Wahlvorschlag vor. In die-sen können auch Personen des ersten Wahlvorschlags auf-genommen werden.

(7) Wer gewählt ist, wird von der Landesbischöfin bzw.von dem Landesbischof zur Schuldekanin bzw. zum Schul-dekan berufen.

§ 6Besondere Regelung

Hat die Schuldekanin bzw. der Schuldekan am Ende ihrerbzw. seiner Amtszeit das 60. Lebensjahr vollendet, so kanndie Amtszeit durch die Landesbischöfin bzw. den Landesbi-schof im Benehmen mit dem Bezirkskirchenrat und nachAnhörung der im Kirchenbezirk tätigen kirchlichen Reli-gionslehrerinnen und Religionslehrer sowie der staatlichenReligionslehrerinnen und Religionslehrer, die mit mindes-tens der Hälfte eines vollen Lehrauftrags im Religionsunter-richt eingesetzt sind, bis zum Eintritt der Schuldekanin bzw.des Schuldekans in den Ruhestand verlängert werden.

§ 7In-Kraft-Treten

Dieses kirchliche Gesetz tritt am 1. Dezember 2001 inKraft.

Dieses kirchliche Gesetz wird hiermit verkündet.K a r l s r u h e , den 25. Oktober 2001

Der LandesbischofDr. Ulrich F i s c h e r

Nr. 50 Kirchliches Gesetz zur Änderung des kirch-lichen Gesetzes über besondere besoldungs-rechtliche Maßnahmen bei einer wirtschaftlich-finanziellen Notlage. Vom 25. Oktober 2001. (GVBl. S. 27)

Die Landessynode hat das folgende kirchliche Gesetz be-schlossen:

Artikel 1Änderung des Notlagengesetzes

Das kirchliche Gesetz über besondere besoldungsrecht-liche Maßnahmen bei einer wirtschaftlich-finanziellen Not-lage vom 11. April 1986 (GVBl. S. 71), zuletzt geändertdurch kirchliches Gesetz vom 23. Oktober 1997 (GVBl.S. 149), wird wie folgt geändert:1. Nach § 1 Abs. 2 Satz 2 wird folgender Satz 3 eingefügt:

»Die Bürgschaftssicherungsrücklage für den Gemeinde-rücklagenfonds kann dabei bis zu einem Mindestbetragvon 10 v. H. der Einlagen der Kirchengemeinden undKirchenbezirke nebst jährlichen Zinsleistungen für Ein-lagen abzüglich der Ausgleichsrücklage für den Ge-meinderücklagenfonds (§ 1 Abs. 4 GRFG) herangezo-gen werden.«

2. § 1 Abs. 2 Satz 3 wird zu Satz 4 und erhält folgende Fas-sung:»Die Heranziehung der Betriebsmittelrücklage (§ 84KVHG), der Tilgungsrücklage (§ 86 KVHG) und derSubstanzerhaltungsrücklage (§ 85 a KVHG) kommennicht in Betracht.«

Artikel 2In-Kraft-Treten

Dieses kirchliche Gesetz tritt am 1. Januar 2002 in Kraft.Dieses kirchliche Gesetz wird hiermit verkündet.K a r l s r u h e , den 25. Oktober 2001

Der LandesbischofDr. Ulrich F i s c h e r

Evangelisch-lutherische Landeskirche in Braunschweig

Heft 3, 2002 Amtsblatt der Evangelischen Kirche in Deutschland 67

Nr. 53 Rechtsverordnung über die Aufnahme und dieWiederaufnahme in die Kirche (RechtsVO-AWAKi). Vom 18. Dezember 2001. (KABl. S. 238)

Auf Grund des § 1 des Kirchengesetzes zur Ausführungdes Kirchengesetzes der Evangelischen Kirche in Deutsch-land über die Kirchenmitgliedschaft vom 7. Dezember 1977(Kirchl. Amtsbl. S. 165) und des Artikels 124 Buchst. a derKirchenverfassung in der Fassung vom 1. Juli 1971 (Kirchl.Amtsbl. S. 189), zuletzt geändert durch das Kirchengesetzzur Änderung der Kirchenverfassung vom 24. Juni 2001(Kirchl. Amtsbl. S. 95), erlassen wir mit Zustimmung desLandessynodalausschusses folgende Rechtsverordnung:

§ 1Grundsatz-Bestimmung

(1) Wer getauft ist und keiner anderen Kirche oder Reli-gionsgemeinschaft angehört, kann nach Maßgabe dieserRechtsverordnung die Kirchenmitgliedschaft erwerben(Aufnahme) oder die Rechte und Pflichten aus der Kirchen-mitgliedschaft zurück erlangen (Wiederaufnahme).

(2) Regelungen über die Zulässigkeit von Doppelmit-gliedschaften bleiben unberührt.

§ 2Entscheidung über die Aufnahme oder Wiederaufnahme(1) Die Aufnahme wird auf Grund einer Erklärung der

aufzunehmenden Person über die Herstellung der Kirchen-

mitgliedschaft von einer nach Absatz 2 zuständigen Stellevollzogen. Die Wiederaufnahme wird auf Grund einer Erklä-rung der wieder aufzunehmenden Person über das Zurücker-langen der Rechte und Pflichten aus der Kirchenmitglied-schaft von einer nach Absatz 2 zuständigen Stelle vollzogen.

(2) Für die Entscheidung über die Aufnahme oderWiederaufnahme sind folgende Stellen zuständig:1. alle Ordinierten, denen nach den in der Landeskirche

geltenden Bestimmungen Auftrag und Recht zur öffent-lichen Wortverkündigung und Sakramentsverwaltungübertragen sind,

2. Pfarrer und Pfarrerinnen anderer Gliedkirchen der Evan-gelischen Kirche in Deutschland,

3. Wiedereintrittsstellen, die von den Kirchenkreisen mitGenehmigung des Landeskirchenamtes errichtet werden.

(3) Weitergehende Regelungen des Kirchenmitglied-schaftsgesetzes der Evangelischen Kirche in Deutschlandbleiben unberührt.

§ 3Seelsorgerliches Gespräch

Vor der Entscheidung über die Aufnahme oder Wieder-aufnahme soll Gelegenheit zu einem seelsorgerlichen Ge-spräch gegeben werden.

§ 4Verfahren bei der Aufnahme und Wiederaufnahme

(1) Bei der Aufnahme oder Wiederaufnahme soll dieTaufe durch Vorlage einer Taufbescheinigung nachgewie-

§ 3Das Landeskirchenamt wird ermächtigt, das Kirchenge-

setz über die Rechtsverhältnisse von kirchlichen Mitarbei-tern bei der Wahl in eine politische Körperschaft in neuerFassung entsprechend den Grundsätzen der Gleichbehand-lung von Frauen und Männern in der Rechtssprache bekanntzu geben.

G o s l a r , den 29. November 2001

Evangelisch-lutherische Landeskirche in BraunschweigKirchenregierung

Dr. h. c. K r a u s eLandesbischof

Nr. 52 Kirchengesetz zur Änderung des Kirchengeset-zes über die Ordnung der diakonischen Arbeit inder Ev.-luth. Landeskirche in Braunschweig (Di-akoniegesetz). Vom 29. November 2001. (LKABl. S. 6)

Die Landessynode der Ev.-luth. Landeskirche in Braun-schweig hat das folgende Kirchengesetz beschlossen, dashiermit verkündet wird:

§ 1Das Kirchengesetz über die Ordnung der diakonischen

Arbeit in der Ev.-luth. Landeskirche in Braunschweig (Dia-koniegesetz) in der Neufassung vom 2. November 1992(Abl. 1993 S. 25) wird wie folgt geändert:

1. In § 9 wird an Absatz 1 nach dem Satz »Dies geschiehtin Zusammenarbeit mit der zuständigen Propstei oderKreisstelle des Diakonischen Werkes.« folgender Satzangefügt:»Der Propsteidiakonieausschuss wird regelmäßig überdie diakonische Arbeit der Propstei- oder Kreisstelle desDiakonischen Werkes unterrichtet und erhält einmaljährlich einen zusammenfassenden Bericht.«

2. § 11 Abs. 1 Satz 1 wird neu gefasst und lautet künftig:»Das Diakonische Werk – Innere Mission und Hilfs-werk – der Evangelisch-lutherischen Landeskirche inBraunschweig nimmt seine diakonischen Aufgaben inder Landeskirche aufgrund des von ihm übernommenenAuftrages und seiner Satzung wahr.«

3. In § 14 wird als Absatz 3 hinzugefügt:»(3) Die Landessynode wird über die Arbeit des Dia-

konischen Werkes regelmäßig unterrichtet. Einmal jähr-lich wird ein zusammenfassender Bericht über die Ar-beit des Diakonischen Werkes und über die Verwen-dung der von der Landeskirche zur Verfügung gestelltenHaushaltsmittel vorgelegt.«

§ 2Dieses Kirchengesetz tritt am 1. Januar 2002 in Kraft.G o s l a r , den 29. November 2001

Evangelisch-lutherische Landeskirche in BraunschweigKirchenregierung

Dr. h. c. Christian K r a u s e

Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers

68 Amtsblatt der Evangelischen Kirche in Deutschland Heft 3, 2002

sen werden. Der der Aufnahme oder Wiederaufnahme vo-rausgegangene Austritt aus einer Gliedkirche der Evangeli-schen Kirche in Deutschland oder einer anderen christlichenKirche oder Religionsgemeinschaft ist glaubhaft zu ma-chen.

(2) Die für die Aufnahme oder Wiederaufnahme nach § 2Abs. 2 zuständige Stelle kann vor ihrer Entscheidung eineStellungnahme des Pfarramtes oder des Kirchenvorstandesfolgender Kirchengemeinden einholen:

1. der Kirchengemeinde, die für den Wohnsitz der aufzu-nehmenden oder wieder aufzunehmenden Person zu-ständig ist,

2. der Kirchengemeinde, deren Glied die aufzunehmendeoder wieder aufzunehmende Person nach § 6 Abs. 1Satz 2 werden will.

(3) Zum Nachweis der Aufnahme oder Wiederaufnahmeist eine Niederschrift anzufertigen. Die Niederschrift ist zusiegeln und von der aufnehmenden oder wieder aufnehmen-den Stelle und von der aufgenommenen oder wieder aufge-nommenen Person zu unterzeichnen.

(4) Die aufnehmende oder wieder aufnehmende Stelle istverpflichtet, die Niederschrift nach Absatz 3 unverzüglichan die Stelle weiterzuleiten, die nach den Bestimmungen derKirchenbuchordnung für die Eintragung der Aufnahme oderWiederaufnahme in die Kirchenbücher zuständig ist. Für dieEintragung der Aufnahme und der Wiederaufnahme in dieKirchenbücher und für die Meldung von Eintragungen anandere Stellen gelten vorbehaltlich der Sonderregelung desAbsatzes 5 die allgemeinen Bestimmungen.

(5) Wird eine aufgenommene oder wieder aufgenomme-ne Person nach § 6 Abs. 1 Satz 2 Glied einer Kirchenge-meinde, in deren Bereich sie nicht ihren Wohnsitz hat, so istdie nach Absatz 4 für die Eintragung der Aufnahme oderWiederaufnahme in die Kirchenbücher zuständige Stelleverpflichtet, die Eintragung unmittelbar an diese Kirchenge-meinde zu melden. Die Verpflichtung zur Meldung der Ein-tragung an die Kirchengemeinde, in deren Bereich die auf-genommene oder wieder aufgenommene Person ihrenWohnsitz hat, bleibt bestehen.

§ 5

Rechtsbehelfe

(1) Gegen die Versagung einer Aufnahme oder Wieder-aufnahme durch eine Stelle nach § 2 Abs. 2 kann Beschwer-de bei dem zuständigen Superintendenten oder der zuständi-gen Superintendentin eingelegt werden. Gegen die Ent-scheidung des zuständigen Superintendenten oder der zu-ständigen Superintendentin kann weitere Beschwerde beidem zuständigen Landessuperintendenten oder der zustän-digen Landessuperintendentin eingelegt werden.

(2) Gegen die Versagung einer Aufnahme oder Wieder-aufnahme durch einen Superintendenten oder eine Superin-tendentin kann Beschwerde bei dem zuständigen Landes-superintendenten oder der zuständigen Landessuperinten-dentin eingelegt werden.

(3) Die Beschwerde und die weitere Beschwerde nachAbsatz 1 sowie die Beschwerde nach Absatz 2 können nurinnerhalb eines Monats nach Bekanntgabe der Entscheidungüber die Versagung einer Aufnahme oder Wiederaufnahmeeingelegt werden.

(4) Die Entscheidung über die weitere Beschwerde nachAbsatz 1 Satz 2 und über die Beschwerde nach Absatz 2unterliegt keiner kirchengerichtlichen Nachprüfung.

§ 6Zuständige Kirchengemeinde

(1) Mit der Aufnahme oder Wiederaufnahme wird dieaufgenommene oder wieder aufgenommene Person Gliedder Kirchengemeinde, in deren Bereich sie ihren Wohnsitzhat. Sie wird Glied einer anderen Kirchengemeinde der Lan-deskirche, wenn sie bei der Aufnahme oder Wiederaufnah-me eine entsprechende Erklärung abgibt.

(2) Durch Vereinbarungen mit anderen Gliedkirchen derEvangelischen Kirche in Deutschland kann in den Fällendes Absatzes 1 Satz 2 auch die Begründung der Kirchenmit-gliedschaft zu einer Kirchengemeinde außerhalb der Lan-deskirche zugelassen werden.

§ 7Durchführungsbestimmungen

Das Landeskirchenamt erlässt die zur Durchführung die-ser Rechtsverordnung erforderlichen Bestimmungen.

§ 8Änderung der Kirchenbuchordnung

Die Rechtsverordnung über das Kirchenbuchwesen (Kir-chenbuchordnung) vom 22. September 1983 (Kirchl.Amtsbl. S. 230; ber. 1984 S. 44), geändert durch die Rechts-verordnung vom 2. Juni 1993 (Kirchl. Amtsbl. S. 117), wirdwie folgt geändert:1. In § 1 Abs. 2 Nr. 5 werden nach dem Wort »Übertritte«

die Wörter »sowie Aufnahmen« eingefügt.2. § 7 wird wie folgt geändert:

a) In Absatz 1 Satz 1 Nr. 3 werden nach dem Wort»Übertritte« die Wörter »sowie Aufnahmen« einge-fügt.

b) Nach Absatz 4 wird folgender neuer Absatz 5 ange-fügt:

»Besondere Regelungen auf Grund der Rechts-verordnung über die Aufnahme und die Wiederauf-nahme in die Kirche bleiben unberührt.«

3. Im III. Abschnitt erhält Nummer 5 folgende neue Über-schrift:»Das Übertritts- und Aufnahmebuch«

4. § 22 wird wie folgt geändert:a) Die Überschrift erhält folgende neue Fassung:

»Angaben für das Übertritts- und Aufnahmebuch«b) In Satz 1 wird das Wort »Wiederaufnahmebuch«

durch das Wort »Aufnahmebuch« ersetzt.c) Nummer 4 erhält folgende neue Fassung: »Tag des

Übertritts, der Aufnahme oder der Wiederaufnahmein die Kirche, Namen der aufnehmenden oder wie-der aufnehmenden Stelle.«

§ 9Schlussbestimmung

Diese Rechtsverordnung tritt am Tage nach ihrer Verkün-dung in Kraft. Gleichzeitig tritt die Rechtsverordnung überdie Wiederaufnahme Ausgetretener vom 21. Juni 1932(Kirchl. Amtsbl. S. 89) außer Kraft.

H a n n o v e r , den 18. Dezember 2001

Das LandeskirchenamtDr. v. V i e t i n g h o f f

Heft 3, 2002 Amtsblatt der Evangelischen Kirche in Deutschland 69

Nr. 54 Kirchengesetz zu dem Vertrag der Freien Hanse-stadt Bremen mit den Evangelischen Kirchen inBremen.Vom 15. Dezember 2001. (KABl. S. 257)

Die Landessynode hat das folgende Kirchengesetz be-schlossen:

§ 1Dem für die Landeskirche am 31. Oktober 2001 unter-

zeichneten, diesem Kirchengesetz als Anlage beigefügtenVertrag der Freien Hansestadt Bremen mit den Evangeli-schen Kirchen in Bremen, wird zugestimmt.

§ 2Mit dem In-Kraft-Treten des Vertrages wird das durch

ihn geschaffene Recht für die Landeskirche bindend.Der Kirchensenat hat dem von der Landessynode be-

schlossenen Kirchengesetz zugestimmt. Es wird hiermitverkündet.

H a n n o v e r , den 15. Dezember 2001

Der Kirchensenatder Ev.-luth. Landeskirche Hannovers

Dr. K ä ß m a n n

Vertrag der Freien Hansestadt Bremen mit den Evangelischen Kirchen in Bremen

Die Freie Hansestadt Bremen, vertreten durch den Präsidenten des Senats, und

die Bremische Evangelische Kirche, die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers,

die Evangelisch-reformierte Kirche (Synode ev.-ref. Kirchen in Bayern und

Nordwestdeutschland) – nachfolgend »Die Kirchen« –, jeweils vertreten durch ihre

kirchenordnungsmäßigen Vertreter,habengeleitet von dem Wunsche, das freundschaftliche Ver-

hältnis zwischen der Freien Hansestadt Bremen und denKirchen zu festigen und zu fördern, in Würdigung der imGrundgesetz der Bundesrepublik Deutschland garantiertenfreiheitlichen Ordnung des Verhältnisses von Staat und Kir-che sowie unter Wahrung der Eigenständigkeit und derRechte der Kirchen und im Bewusstsein der gemeinsamenVerantwortung für die Bevölkerung der Freien HansestadtBremen sowie in Respektierung des Öffentlichkeitsauftra-ges der Kirchen

Folgendes vereinbart:

Artikel 1Glaubensfreiheit

(1) Die Freie Hansestadt Bremen gewährt der Freiheit,den evangelischen Glauben zu bekennen und auszuüben,den gesetzlichen Schutz.

(2) Die Kirchen ordnen und verwalten ihre Angelegen-heiten selbstständig im Rahmen des für alle geltenden Ge-setzes.

Artikel 2Zusammenwirken

(1) Zur Klärung von Fragen, die das Verhältnis von Staatund Kirche betreffen, finden regelmäßige Gespräche zwi-schen der Landesregierung und dem Kirchenausschuss der

Bremischen Evangelischen Kirche statt; die Kirchen stim-men sich ab, um ihre Interessen gegenüber der Freien Han-sestadt Bremen einheitlich zu vertreten.

(2) Bei Rechtsetzungsvorhaben und Programmen, diekirchliche Belange berühren, sind die Kirchen angemessenzu berücksichtigen.

Artikel 3Unterricht in Biblischer Geschichte

(1) Der Unterricht in Biblischer Geschichte an allgemeinbildenden öffentlichen Schulen (Gemeinschaftsschulen) istein bekenntnismäßig nicht gebundener Unterricht auf allge-mein christlicher Grundlage. Die Freie Hansestadt Bremenerfüllt die ihr aufgrund Artikel 32 Landesverfassung oblie-genden Verpflichtungen in der ihr nach der Verfassungmöglichen Weise.

(2) Der Bremischen Evangelischen Kirche wird Gelegen-heit gegeben, zu den Lehrplänen für den Unterricht in Bibli-scher Geschichte Stellung zu nehmen.

Artikel 4Jugendarbeit und Erwachsenenbildung

(1) Der Staat gewährt der Jugendarbeit der KirchenSchutz und Förderung. Die Kirchen nehmen in Erfüllungihres Auftrages Aufgaben als anerkannter Träger der freienJugendhilfe im Rahmen der Gesetze wahr.

(2) Die Kirchen nehmen mit eigenen Einrichtungen ander Erwachsenenbildung teil. Diese werden im Rahmen dergeltenden Bestimmungen in die finanzielle Förderung derErwachsenenbildung durch die Freie Hansestadt Bremeneinbezogen.

Artikel 5Kirchliches Eigentum

(1) Das Eigentum und andere Vermögensrechte der Kir-chen und ihrer Kirchengemeinden sowie ihrer Anstalten,Stiftungen, Verbände und Einrichtungen werden im Um-fang des Artikels 140 des Grundgesetzes in Verbindung mitArtikel 138 Abs. 2 der Deutschen Verfassung vom 11. Au-gust 1919 gewährleistet.

(2) Im Rahmen der allgemeinen Gesetze wird die FreieHansestadt Bremen bei der Anwendung enteignungsrecht-licher Vorschriften auf kirchliche Belange Rücksicht neh-men und im Falle einer Anwendung bei der Beschaffunggleichwertiger Ersatzgrundstücke Hilfe leisten.

Artikel 6Körperschaftsrechte

(1) Die Kirchen und ihre Kirchengemeinden sowie dieaus ihnen gebildeten Verbände sind Körperschaften des öf-fentlichen Rechts; ihr Dienst ist öffentlicher Dienst eigenerArt.

(2) Die Kirchen üben im Rahmen der geltenden Gesetzedie Aufsicht über die kirchlichen Stiftungen aus.

Artikel 7Denkmalpflege

(1) Die Freie Hansestadt Bremen und die Kirchen beken-nen sich zu ihrer gemeinsamen Verantwortung für denSchutz und den Erhalt der kirchlichen Kulturdenkmale.

(2) Die Kirchen verpflichten sich, ihre Kulturdenkmaleim Rahmen des Zumutbaren zu erhalten, zu pflegen undnach Möglichkeit der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

70 Amtsblatt der Evangelischen Kirche in Deutschland Heft 3, 2002

Die Denkmalschutz- und Denkmalfachbehörden haben beikirchlichen Kulturdenkmalen, die dem Gottesdienst odersonstigen kirchlichen Handlungen zu dienen bestimmt sind,die von den Kirchen und ihren Kirchengemeinden festge-stellten Belange der Religionsausübung im Rahmen desBremischen Denkmalschutzgesetzes zu beachten.

(3) Die Freie Hansestadt Bremen erkennt die Bedeutungder kirchlichen Kulturdenkmale, insbesondere der Kirchender Altstadtgemeinden, für die Stadtgemeinden an und trägtzur Erhaltung und Pflege dieser Denkmale nach Maßgabeder Gesetze und im Rahmen der ihr für diese Aufgaben zurVerfügung stehenden Mittel bei. Um denkmalpflegerischbegründete Fördermittel werden sich die Freie HansestadtBremen, die Kirchen und die Kirchengemeinden auch über-örtlich bemühen.

Artikel 8Friedhöfe

(1) Die kirchlichen Friedhöfe genießen den gleichenSchutz wie die kommunalen Friedhöfe.

(2) Die Kirchengemeinden haben das Recht, im Rahmender Gesetze und der Gesamtversorgung der Stadtgemeindenmit Friedhofsflächen neue Friedhöfe für ihre Gemeindemit-glieder anzulegen und bestehende zu erweitern.

(3) Die Kirchengemeinden regeln im Rahmen der Geset-ze die Benutzung ihrer Friedhöfe in eigener Verantwortung.

(4) Die Kirchen haben das Recht, auf öffentlichen Fried-höfen Gottesdienste und Andachten zu halten.

Artikel 9Seelsorge in besonderen Einrichtungen

Die Freie Hansestadt Bremen unterstützt die Kirchen, inöffentlichen Krankenhäusern, Heimen, Justizvollzugsan-stalten und ähnlichen öffentlichen Einrichtungen sowie beider Polizei unter Berücksichtigung der dienstlichen Belangeund im Rahmen der räumlichen Möglichkeiten Gottesdiens-te und religiöse Veranstaltungen abzuhalten sowie seelsor-gerlich tätig zu werden.

Artikel 10Lehramtsstudiengang Religionspädagogik

an der Universität BremenFür den Lehramtsstudiengang Religionspädagogik an der

Universität Bremen wird bei Entscheidungen über die fach-spezifischen Prüfungsanforderungen für das Fach Reli-gionskunde im Rahmen der Ersten Staatsprüfung für dasLehramt an öffentlichen Schulen der Bremischen Evangeli-schen Kirche Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben.

Artikel 11Studiengang Kirchenmusik an der Hochschule für Künste

(1) Die Freie Hansestadt Bremen gewährleistet die Fort-führung des Studienganges Kirchenmusik an der Hochschu-le für Künste, solange sich die Bremische Evangelische Kir-che an der Finanzierung des Studienganges in angemessenerWeise beteiligt.

(2) Unter Voraussetzung einer angemessenen finanziel-len Beteiligung der Bremischen Evangelischen Kirche amStudiengang Kirchenmusik werden Professoren und Profes-sorinnen für den Studiengang Kirchenmusik nach den Be-stimmungen des Bremischen Hochschulgesetzes im Beneh-men mit der Bremischen Evangelischen Kirche berufen.Entsprechendes gilt bei der Bestellung von Honorarprofes-soren und Honorarprofessorinnen und bei der Verleihung

der Bezeichnung »Professor« sowie bei der erstmaligen Er-teilung von Lehraufträgen.

(3) Der Vertrag der Freien Hansestadt Bremen mit derHochschule für Künste und der Bremischen EvangelischenKirche bleibt unberührt.

Artikel 12Meldewesen

(1) Den Kirchen werden im Rahmen der geltenden Geset-ze die zur Erfüllung ihrer Aufgaben erforderlichen Datenaus dem Melderegister übermittelt.

(2) Die Datenübermittlung erfolgt gebührenfrei.

Artikel 13Kirchensteuerrecht

(1) Die Kirchen sind berechtigt, nach Maßgabe der lan-desrechtlichen Vorschriften Kirchensteuern zu erheben unddafür eine eigene Kirchensteuerordnung zu erlassen.

(2) Für die Bemessung der Kirchensteuer vom Einkom-men einigen sich die evangelischen Kirchen im Gebiet derFreien Hansestadt Bremen, deren Steuern von den Landes-finanzbehörden verwaltet werden, auf einheitliche Steuer-sätze.

(3) Die Kirchensteuerordnung einschließlich ihrer Ände-rungen und Ergänzungen sowie die Beschlüsse über die Kir-chensteuersätze bedürfen staatlicher Genehmigung.

Artikel 14Kirchensteuerverwaltung

(1) Der Senator für Finanzen hat auf Antrag der Kirchendie Festsetzung und Erhebung der Kirchensteuer vom Ein-kommen und des besonderen Kirchengeldes in glaubensver-schiedener Ehe den Landesfinanzbehörden zu übertragen,solange die Kirchen die gesetzlichen Voraussetzungen er-füllen und der Freien Hansestadt Bremen für die Verwal-tung eine mit dem Senator für Finanzen zu vereinbarendeangemessene Vergütung zahlen.

(2) Im Rahmen der geltenden Bestimmungen sind die Fi-nanzämter verpflichtet, den Kirchen in allen Kirchensteuer-angelegenheiten aus den vorhandenen Unterlagen und unterBerücksichtigung des Datenschutzes Auskunft zu geben.Die Kirchen wahren das Steuergeheimnis.

(3) Die Vollstreckung der Kirchensteuerbescheide ob-liegt den Finanzämtern. Sie unterbleibt, wenn die Kirchen inbesonders begründeten Einzelfällen darauf verzichten.

Artikel 15Sammlungswesen

(1) Die Kirchen und ihre Kirchengemeinden können nachMaßgabe des Bremischen Sammlungsgesetzes Spenden undandere freiwillige Leistungen für kirchliche Zwecke erbit-ten.

(2) Die Kirchen und ihre Kirchengemeinden können mitstaatlicher Genehmigung Haus- und Straßensammlungenfür kirchliche Zwecke durchführen.

Artikel 16Gebührenbefreiung

Auf Landesrecht beruhende Gebührenbefreiungen für dasLand gelten auch für die Kirchen und ihre Kirchengemein-den sowie ihre öffentlich-rechtlichen Verbände, Anstaltenund Stiftungen.

Heft 3, 2002 Amtsblatt der Evangelischen Kirche in Deutschland 71

Artikel 17

Tageseinrichtungen für Kinder

(1) Die Kirchengemeinden haben das Recht, Tagesein-richtungen für Kinder zu betreiben. Die Freie HansestadtBremen und die Kirchen arbeiten zum Wohl junger Men-schen und ihrer Familien partnerschaftlich zusammen. NachMaßgabe der Gesetze soll die öffentliche Jugendhilfe voneigenen Maßnahmen absehen, soweit geeignete Einrichtun-gen von den Kirchengemeinden betrieben werden oderrechtzeitig geschaffen werden können.

(2) Die Freie Hansestadt Bremen beteiligt sich nach Maß-gabe der geltenden Gesetze an der Förderung dieser Ein-richtungen. Näheres kann durch besondere Vereinbarunggeregelt werden.

Artikel 18

Diakonische Einrichtungen

(1) Die Kirchen und ihre Kirchengemeinden sowie ihreDiakonischen Werke und deren Mitgliedseinrichtungenhaben das Recht, im Sozial- und Gesundheitswesen eigeneEinrichtungen und Dienste für die Betreuung und Bera-tung zu unterhalten. Nach Maßgabe der Gesetze sollen dieöffentlichen Träger der Wohlfahrtpflege von eigenenMaßnahmen absehen, soweit geeignete Einrichtungen vonden Kirchen oder ihren Kirchengemeinden oder ihrenDiakonischen Werken oder deren Mitgliedseinrichtungenbetrieben werden oder rechtzeitig geschaffen werdenkönnen.

(2) Die kirchlichen und die öffentlichen Träger der Wohl-fahrtspflege arbeiten partnerschaftlich zusammen. Die För-derung dieser Einrichtungen erfolgt nach der Maßgabe derGesetze.

Artikel 19

Feiertagsschutz

Der gesetzliche Schutz der Sonntage, der staatlich aner-kannten Feiertage und der kirchlichen Feiertage wird ge-währleistet.

Artikel 20

Seelsorgegeheimnis

Geistliche, ihre Gehilfen und die Personen, die zur Vor-bereitung auf den Beruf an der berufsmäßigen Tätigkeit teil-nehmen, sind auch in Verfahren, die dem Landesrecht unter-liegen, berechtigt, das Zeugnis über dasjenige zu verwei-gern, was ihnen in ihrer Eigenschaft als Seelsorgende anver-traut worden oder bekannt geworden ist.

Artikel 21

Rundfunk

(1) Die Freie Hansestadt Bremen setzt sich dafür ein, dassden Kirchen angemessene Sendezeiten für Zwecke der Ver-kündigung und der Seelsorge sowie für sonstige religiöseSendungen bei den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstal-ten und bei den privaten Rundfunkveranstaltern eingeräumtwerden. In den Aufsichtsgremien sind die Kirchen nachMaßgabe der Gesetze vertreten.

(2) Das Recht der Kirchen, privaten Rundfunk nach Maß-gabe der landesrechtlichen Bestimmungen zu veranstaltenoder sich an Rundfunkveranstaltern des privaten Rechts zubeteiligen, bleibt unberührt.

Artikel 22Freundschaftsklauseln

(1) Die Vertragsparteien werden zwischen ihnen etwa be-stehende Meinungsverschiedenheiten über die Auslegungdieses Vertrages auf freundschaftliche Weise beilegen.

(2) Die Vertragsparteien sind sich einig, dass dieser Ver-trag durch einen neuen Vertrag ergänzt oder ersetzt werdenkann. Haben sich die Verhältnisse, die für die Festsetzungdes Vertragsinhalts maßgebend gewesen sind, seit dem Ab-schluss des Vertrages so wesentlich verändert, dass einerVertragspartei das Festhalten an der ursprünglichen Rege-lung nicht zumutbar erscheint, so werden die Vertragspar-teien in Verhandlungen über eine Anpassung des Vertrageseintreten.

(3) Sollte die Freie Hansestadt Bremen in Verträgen mitanderen vergleichbaren Religionsgemeinschaften über die-sen Vertrag hinausgehende Rechte und Leistungen ge-währen, werden die Vertragsparteien gemeinsam prüfen, obwegen des Grundsatzes der Parität Änderungen dieses Ver-trages notwendig sind.

Artikel 23In-Kraft-Treten

Dieser Vertrag bedarf der Zustimmung der BremischenBürgerschaft, des Kirchentages der Bremischen Evangeli-schen Kirche und der Landessynode der Evangelisch-luthe-rischen Landeskirche Hannovers und der Gesamtsynode derEvangelisch-reformierten Kirche (Synode ev.-ref. Kirchenin Bayern und Nordwestdeutschland). Er tritt mit dem Aus-tausch der Mitteilungen über die Zustimmungen in Kraft.Der Zeitpunkt des In-Kraft-Tretens wird im Gesetzblatt derFreien Hansestadt Bremen bekannt gemacht.

B r e m e n , den 31. Oktober 2001

Für die Freie Hansestadt Bremen(mit dem Vorbehalt gemäß Art. 23)

Bürgermeister Dr. Henning S c h e r fPräsident des Senats

Für die Bremische Evangelische KircheB o e h m e v o n Z o b e l t i t zPräsidentin Schriftführer

Für die Evangelisch-lutherische Landeskirche HannoversDr. Margot K ä ß m a n n

Landesbischöfin

Für die Evangelisch-reformierte Kirche (Synode ev.-ref.Kirchen in Bayern und Nordwestdeutschland)

P a g e n s t e c h e r H e r r e n b r ü c kPräsident Landessuperintendent

SchlussprotokollBestandteil des Vertrages sind folgende Protokollerklä-

rungen:

Zu Art. 3:Die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers

nimmt die Sonderstellung des Unterrichts in Biblischer Ge-schichte in der Freien Hansestadt Bremen zur Kenntnis. Siehält dessen ungeachtet daran fest, dass das Zusammenwir-ken von Staat und Kirche im Schulwesen die Erteilung des

72 Amtsblatt der Evangelischen Kirche in Deutschland Heft 3, 2002

bekenntnisgebundenen Religionsunterrichts nach Art. 7Abs. 3 Grundgesetz als ordentliches Lehrfach an den öffent-lichen Schulen außerhalb des Anwendungsbereiches desArt. 141 Grundgesetz gebietet.

Zu Art. 16:Hierzu wird auf Artikel 22 Abs. 2 Satz 2 hingewiesen.

Nr. 55 Kirchengesetz zur Stärkung der gesamtkirch-lichen Rechtsetzung. Vom 15. Dezember 2001. (KABl. S. 260)

Die Landessynode hat mit Zustimmung des Kirchensena-tes das folgende Kirchengesetz beschlossen:

Artikel 1Zustimmung zur Änderung der Grundordnung der EKD

§ 1Dem Kirchengesetz der Evangelischen Kirche in Deutsch-

land zur Änderung der Grundordnung der EvangelischenKirche in Deutschland vom 9. November 2000 (ABl. EKDS. 458), das diesem Kirchengesetz als Anlage beigefügt ist,wird zugestimmt.

§ 2Mit dem In-Kraft-Treten des Kirchengesetzes nach § 1

wird das dadurch geschaffene Recht für die Landeskirchebindend.

Artikel 2Änderung der Kirchenverfassung

Artikel 127 der Verfassung der Ev.-luth. LandeskircheHannovers in der Fassung vom 1. Juli 1971 (Kirchl. Amtsbl.S. 189), zuletzt geändert durch das Kirchengesetz zur Ände-rung der Kirchenverfassung vom 24. Juni 2001 (Kirchl.Amtsbl. S. 95), wird wie folgt geändert:1. In Absatz 3 werden die Wörter »mit Wirkung für die

Gliedkirchen« durch die Wörter »mit Wirkung für alleoder mehrere Gliedkirchen« ersetzt.

2. Absatz 4 Satz 1 erhält folgende neue Fassung:»Eine Erklärung über die Zustimmung nach Arti-

kel 10 a Abs. 2 der Grundordnung der EvangelischenKirche in Deutschland kann das Landeskirchenamt erstabgeben, nachdem die Synode der Evangelischen Kir-che in Deutschland den Wortlaut des Kirchengesetzesbeschlossen und die Landessynode mit Zustimmung desKirchensenates ihr Einverständnis erklärt hat.«

3. Nach Absatz 4 wird folgender neue Absatz 5 angefügt:»(5) Eine Erklärung über das Außerkraftsetzen eines

Kirchengesetzes der Evangelischen Kirche in Deutsch-land für die Landeskirche (Artikel 10 a Abs. 3 derGrundordnung der Evangelischen Kirche in Deutsch-land) kann das Landeskirchenamt erst abgeben, nach-dem die Landessynode mit Zustimmung des Kirchense-nates ihr Einverständnis erklärt hat. Wird durch dasAußerkraftsetzen die Verfassung der Landeskirche ge-ändert, so gilt Artikel 120 entsprechend.«

Artikel 3In-Kraft-Treten

1. Artikel 1 tritt am Tage nach seiner Verkündung inKraft.

2. Artikel 2 tritt am selben Tage wie das Kirchengesetz derEvangelischen Kirche in Deutschland nach Artikel 1 inKraft. Der Kirchensenat stellt den Zeitpunkt des In-Kraft-Tretens fest und verkündet ihn im KirchlichenAmtsblatt.

Der Kirchensenat hat dem von der Landessynode be-schlossenen Kirchengesetz zugestimmt. Es wird hiermitverkündet.

H a n n o v e r , den 15. Dezember 2001

Der Kirchensenatder Ev.-luth. Landeskirche Hannovers

Dr. K ä ß m a n n

Nr. 56 Kirchengesetz zur Änderung des Pastorenaus-schussgesetzes. Vom 15. Dezember 2001. (KABl. S. 264)

Die Landessynode hat mit Zustimmung des Kirchense-nates das folgende Kirchengesetz beschlossen:

Artikel 1Das Kirchengesetz über den Pastorenausschuss (Pasto-

renausschussgesetz – PAG) vom 7. Juli 1982 (Kirchl.Amtsbl. S. 145), geändert durch das Kirchengesetz zur Än-derung des Pastorenausschussgesetzes vom 21. Juni 1990(Kirchl. Amtsbl. S. 77), wird wie folgt geändert: 1. § 8 wird wie folgt geändert:

a) Nach Absatz 2 wird folgender neue Absatz 3 einge-fügt:

»(3) Der Vorsitzende des Pastorenausschusses istvon dem ihm übertragenen pfarramtlichen Auftragin dem notwendigen Umfang zu entlasten. Auf Vor-schlag des Pastorenausschusses ist die Entlastung anStelle des Vorsitzenden einem anderen Mitglied desPastorenausschusses einzuräumen. Ist der zu ent-lastenden Person eine Pfarrstelle übertragen oder istsie mit der Versehung einer Pfarrstelle beauftragt, sodarf eine Entlastung nur mit Zustimmung der betrof-fenen Kirchengemeinde eingeräumt werden.«

b) Der bisherige Absatz 3 wird Absatz 4.2. In § 10 Abs. 3 wird das Wort »Amtszuchtverfahren«

durch das Wort »Disziplinarverfahren« ersetzt.

Artikel 2Dieses Kirchengesetz tritt am Tage nach seiner Verkün-

dung in Kraft.Der Kirchensenat hat dem von der Landessynode be-

schlossenen Kirchengesetz zugestimmt. Es wird hiermitverkündet.

H a n n o v e r , 15. Dezember 2001

Der Kirchensenatder Ev.-luth. Landeskirche Hannovers

Dr. K ä ß m a n n

Heft 3, 2002 Amtsblatt der Evangelischen Kirche in Deutschland 73

Nr. 60 Kirchengesetz über die Zustimmung zum Kir-chengesetz der Evangelischen Kirche inDeutschland zur Änderung der Grundordnungvom 9. November 2000 (ABl. EKD S. 458).

Vom 19. November 2001. (ABl. S. A 22)

Die Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Lan-deskirche Sachsens hat das folgende Kirchengesetz be-schlossen:

Artikel 1Dem Kirchengesetz zur Änderung der Grundordnung der

Evangelischen Kirche in Deutschland vom 9. November2000 (ABl. EKD S. A 458) wird zugestimmt, soweit esgemäß Artikel 4 Nr. 2 der Zustimmung bedarf.

Artikel 2Dieses Kirchengesetz tritt mit sofortiger Wirkung in Kraft.

Die Kirchenleitung der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens

K r e ß

Evangelische Kirche von Kurhessen-WaldeckNr. 57 24. Kirchengesetz zur Änderung der Grundord-

nung. Vom 28. November 2001. (KABl. S. 18)

Die Landessynode der Evangelischen Kirche von Kur-hessen-Waldeck hat am 28. November 2001 in Hofgeismardas folgende Kirchengesetz beschlossen:

Artikel 1Die Grundordnung der Evangelischen Kirche von Kur-

hessen-Waldeck vom 22. Mai 1967 (KABl. S. 19), zuletztgeändert durch das 23. Kirchengesetz zur Änderung derGrundordnung vom 25. November 1998 (KABl. S. 166),wird wie folgt geändert:

Artikel 6 Abs. 2 der Grundordnung wird folgender Satz 3angefügt:

»Ausnahmen hiervon sind nur gemäß dem Kirchengesetzüber die Kirchenmitgliedschaft der Evangelischen Kirche inDeutschland in der jeweils geltenden Fassung oder einerhierauf beruhenden Regelung möglich.«

Artikel 2Dieses Kirchengesetz tritt am 1. Januar 2002 in Kraft.Vorstehendes Kirchengesetz wird hiermit verkündet.K a s s e l , den 10. Januar 2002

Der BischofDr. H e i n

Nr. 58 Kirchengesetz über die Zustimmung der Evan-gelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck zurÄnderung der Grundordnung der EvangelischenKirche in Deutschland. Vom 28. November 2001. (KABl. S. 18)

Die Landessynode der Evangelischen Kirche von Kur-hessen-Waldeck hat am 28. November 2001 in Hofgeismardas folgende Kirchengesetz beschlossen:

§ 1Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck stimmt

dem Kirchengesetz zur Änderung der Grundordnung derEvangelischen Kirche in Deutschland vom 9. November2000 (ABl. EKD S. 458) zu.

§ 2Dieses Kirchengesetz tritt am Tage nach Verkündung im

Kirchlichen Amtsblatt in Kraft.Vorstehendes Kirchengesetz wird hiermit verkündet.K a s s e l , den 13. Dezember 2001

Der BischofDr. H e i n

Nr. 59 Kirchengesetz über die Zustimmung der Evangeli-schen Kirche von Kurhessen-Waldeck zum ErstenÄnderungsgesetz der Evangelischen Kirche inDeutschland zum Kirchengesetz der Evangeli-schen Kirche in Deutschland über die Kirchenmit-gliedschaft vom 8. November 2001. Vom 28. November 2001. (KABl. S. 18)

Die Landessynode der Evangelischen Kirche von Kur-hessen-Waldeck hat am 28. November 2001 in Hofgeismardas folgende Kirchengesetz beschlossen:

Artikel 1

§ 1Zustimmung

Dem Ersten Änderungsgesetz der Evangelischen Kirchein Deutschland zum Kirchengesetz der Evangelischen Kir-che in Deutschland über die Kirchenmitgliedschaft vom 8. November 2001 wird zugestimmt (Artikel 10 Buchst. bder Grundordnung der Evangelischen Kirche in Deutsch-land vom 13. Juli 1948).

§ 2Ausführungsbestimmung

Die Einzelheiten über die nach §§ 7, 7a des Kirchenge-setzes über die Kirchenmitgliedschaft zu errichtenden be-sonderen Stellen für eine Aufnahme und Wiederaufnahmewerden durch Verordnung des Rates bestimmt.

Artikel 2Dieses Kirchengesetz tritt am 1. Januar 2002 in Kraft.Vorstehendes Kirchengesetz wird hiermit verkündet.K a s s e l , den 10. Januar 2002

Der BischofDr. H e i n

Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens

74 Amtsblatt der Evangelischen Kirche in Deutschland Heft 3, 2002

Nr. 61 Kirchengesetz über die Geltung des Mitar-beitervertretungsgesetzes der EvangelischenKirche in Deutschland. Vom 17. November 2001. (ABl. S. 1)

Die Provinzialsynode der Evangelischen Kirche derschlesischen Oberlausitz hat gemäß Artikel 91 Abs. 1 derKirchenordnung vom 14. November 1951 in der Fassungvom 26. April 1998 folgendes Kirchengesetz beschlossen:

§ 1Das Mitarbeitervertretungsgesetz der Evangelischen Kir-

che in Deutschland (MVG) vom 6. November 1992 giltnach Maßgabe des Kirchengesetzes über das Mitarbeiter-vertretungsrecht in der Evangelischen Kirche der Unionvom 5. Juni 1993 in der Evangelischen Kirche der schlesi-schen Oberlausitz.

§ 2Für die Evangelische Kirche der schlesischen Oberlausitz

und das Diakonische Werk der Evangelischen Kirche derschlesischen Oberlausitz e. V. wird gemäß § 54 MVG eingemeinsamer Gesamtausschuss der Mitarbeitervertretungenim kirchlichen und diakonischen Bereich gebildet. Nähereswird durch eine Verordnung geregelt.

§ 3Als Schichtungsstelle gemäß § 57 MVG gilt die für die

Evangelische Kirche der Union eingerichtete Schlichtungs-stelle.

§ 4Die Verordnung der Kirchenleitung zur Übernahme des

Mitarbeitervertretungsgesetzes in der Evangelischen Kircheder schlesischen Oberlausitz vom 11. Oktober 1993 wirdzum 1. Dezember 2001 außer Kraft gesetzt.

§ 5Dieses Kirchengesetz tritt zum 1. Dezember 2001 in Kraft.J a u e r n i c k - B u s c h b a c h , den 17. November 2001

Die Provinzialsynode der Evangelischen Kirche der schlesischen Oberlausitz

gez. B ö e rPräses

Nr. 62 Verordnung über den gemeinsamen Gesamtaus-schuss der Mitarbeitervertretungen im kirch-lichen und diakonischen Bereich der Evangeli-schen Kirche der schlesischen Oberlausitz. Vom 17. Dezember 2001. (ABl. S. 2)

Auf der Grundlage von § 2 des Kirchengesetzes über dieGeltung des Mitarbeitervertretungsgesetzes der Evangeli-schen Kirche in Deutschland vom 17. November 2001 wirdfolgende Verordnung erlassen:

§ 1(1) Der gemeinsame Gesamtausschuss besteht aus zwei

Mitgliedern aus dem kirchlichen Bereich und aus vier Mit-gliedern aus dem diakonischen Bereich.

(2) Die Mitglieder des gemeinsamen Gesamtausschusseswerden auf einer Vollversammlung aller Mitarbeitervertre-tungen aus dem kirchlichen und diakonischen Bereich derEvangelischen Kirche der schlesischen Oberlausitz gewählt.Jede Mitarbeitervertretung hat dabei eine Stimme.

§ 2(1) Die durch die Tätigkeit des gemeinsamen Gesamtaus-

schusses entstehenden notwendigen Kosten tragen im Rah-men ihres Haushaltes die Evangelische Kirche der schlesi-schen Oberlausitz zu einem Drittel und das DiakonischeWerk der Evangelischen Kirche der schlesischen Oberlau-sitz e. V. zu zwei Drittel.

(2) Die jeweiligen Dienststellen haben die Mitglieder desgemeinsamen Gesamtausschusses für die notwendige Zeitunter Beibehaltung der Bezüge freizustellen.

§ 3Der gemeinsame Gesamtausschuss kann sich für seine

Arbeit eine Ordnung geben.

§ 4(1) Die Verordnung tritt mit Wirkung vom 1. Januar 2002

in Kraft.(2) Die Verordnung der Kirchenleitung zur Einführung

eines gemeinsamen Gesamtausschusses der MAV von Kir-che und Diakonie in der EKsOL vom 11. März 1996 trittzum 31. Dezember 2001 außer Kraft.

G ö r l i t z , den 17. Dezember 2001Evangelische Kirche der schlesischen Oberlausitz

Kirchenleitunggez. W o l l e n w e b e r

Bischof

Nr. 63 Kirchengesetz über die Zustimmung zum Kir-chengesetz zur Änderung der Grundordnung derEvangelischen Kirche in Deutschland. Vom 17. November 2001. (ABl. S. 2)

Auf der Grundlage von Artikel 89 Buchst. e) der Kir-chenordnung der Evangelischen Kirche der schlesischenOberlausitz in der Fassung vom 26. April 1998 beschließtdie Provinzialsynode das nachstehende Kirchengesetz:

§ 1Dem Kirchengesetz zur Änderung der Grundordnung der

Evangelischen Kirche in Deutschland vom 9. November2000 wird zugestimmt.

§ 2Dieses Kirchengesetz tritt am 1. Dezember 2001 in Kraft.J a u e r n i c k - B u s c h b a c h , den 17. November 2001

Die Provinzialsynode der Evangelischen Kirche der schlesischen Oberlausitz

gez. B ö e rPräses

Evangelische Kirche der schlesischen Oberlausitz

Heft 3, 2002 Amtsblatt der Evangelischen Kirche in Deutschland 75

Nr. 64 Vokationsordnung. Vom 20. August 2001. (ABl. S. 3)

§ 1Allgemeines

(1) Evangelischer Religionsunterricht wird im Bereichder Evangelischen Kirche der schlesischen Oberlausitz nachderen Grundsätzen und gemäß den geltenden Bestimmun-gen des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland er-teilt.

(2) Die Erteilung des evangelischen Religionsunterrich-tes an öffentlichen Schulen setzt die Vokation durch die Kir-che voraus.

(3) Durch die Erteilung der Vokation nimmt die evange-lische Kirche ihre Mitverantwortung für die Durchführungdes Religionsunterrichtes wahr.

(4) Mit der Vokation sagt die Evangelische Kirche derschlesischen Oberlausitz den Lehrkräften Begleitung, fach-liche Förderung und öffentliches Eintreten für die Belangedes evangelischen Religionsunterrichtes zu.

(5) Die Kirche erwartet von den Religionslehrerinnenund Religionslehrern die aktive Beteiligung am Leben derKirchengemeinden und die regelmäßige Teilnahme an reli-gionspädagogischen Fortbildungsveranstaltungen der Lan-deskirche.

(6) Für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einem kirch-lichen Dienstverhältnis gelten gesonderte Bestimmungen.

§ 2Voraussetzungen

(1) Die Vokation setzt voraus1. die Zugehörigkeit zur Evangelischen Kirche der schlesi-

schen Oberlausitz oder zu einer anderen Gliedkirche derEvangelischen Kirche in Deutschland,

2. die staatliche Lehrbefähigung für das Fach EvangelischeReligion,

3. die schriftliche Verpflichtung, den Religionsunterrichtnach den Grundlagen der Evangelischen Kirche derschlesischen Oberlausitz zu erteilen und auf die mit derVokation verbundenen Rechte zu verzichten, wenn manden Unterricht in dieser kirchlichen Bindung nicht mehrverantworten kann.

(2) Lehrkräfte, die nicht einer Gliedkirche der EKD, son-dern einer anderen Kirche angehören, die Mitglied der Ar-beitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Deutschland ist,können einen Antrag auf Vokation stellen. Über einen sol-chen Antrag entscheidet die Kirchenleitung.

§ 3Erteilung der Vokation

(1) Die Vokation wird auf Antrag erteilt.(2) Über die Erteilung der Vokation entscheidet mit Aus-

nahme von § 2 Abs. 2 das Konsistorium.(3) Über die Vokation wird eine Urkunde ausgestellt.(4) Die Vokation findet in der Regel in einem Gottes-

dienst statt.

§ 4Beendigung der Vokation

(1) Die Vokation erlischt, wenn 1. eine Lehrkraft auf die sich aus der Vokation ergebenden

Rechte verzichtet,2. eine Lehrkraft durch Kirchenaustritt oder Verlust der

Kirchenmitgliedschaft die Voraussetzung zur Vokationverliert,

3. die Kirchenleitung die Vokation widerruft.(2) Die Vokation kann widerrufen werden, wenn die

Lehrkraft in erheblicher und nachhaltiger Weise den einge-gangenen Verpflichtungen gemäß § 2 Abs. 1 Buchst. 3 nichtnachkommt oder über einen Zeitraum von drei Jahren ankeiner religionspädagogischen Fortbildungsveranstaltungder Landeskirche teilgenommen hat.

(3) Das Erlöschen oder der Widerruf der Vokation ist derLehrkraft schriftlich mitzuteilen und zu begründen. Die Vo-kationsurkunde ist zurückzugeben.

(4) Im Fall von Absatz 1 Punkt 1 kann auf Antrag die Vo-kation wieder neu erteilt werden.

§ 5Anerkennung anderer Vokationen

(1) Ist eine Lehrkraft bereits in einer anderen Gliedkircheder Evangelischen Kirche in Deutschland eine Vokation er-teilt worden, so wird diese auf Antrag anerkannt.

(2) Mit der Anerkennung verbunden ist die Verpflichtunggemäß § 2 Abs. 1 Punkt 3 und die Zustimmung zu dieserVokationsordnung.

§ 6Vorläufige Vokation

(1) Für die Zeit des Referendariats erteilt das Konsis-torium eine vorläufige Vokation.

(2) Die Bestimmungen von § 2 gelten entsprechend.(3) Eine vorläufige Vokation erlischt spätestens vier

Jahre nach Erteilung.

§ 7Schlussbestimmungen

(1) Das Konsistorium kann zu dieser Ordnung Ausfüh-rungsbestimmungen erlassen.

(2) Mit dieser Vokationsordnung wird die Vokationsord-nung vom 10. April 1995 außer Kraft gesetzt.

(3) Diese Vokationsordnung tritt mit Wirkung vom1. Oktober 2001 in Kraft.

G ö r l i t z , den 20. August 2001

Evangelische Kirche der schlesischen OberlausitzKirchenleitung

gez. W o l l e n w e b e rBischof

76 Amtsblatt der Evangelischen Kirche in Deutschland Heft 3, 2002

Evangelisch-lutherische Landeskirche in BraunschweigVerlust von Auftrag und Recht

zur öffentlichen Wortverkündigung und zur Sakramentsverwaltung

Das Pfarrerdienstverhältnis auf Probe mit Holger Engel-brecht wurde mit Wirkung vom 1. Juli 2001 unter Verlustvon Auftrag und Recht zur öffentlichen Wortverkündigungund zur Sakramentsverwaltung beendet. Die vom Landes-kirchenamt ausgestellte Urkunde über die am 17. Januar1998 vollzogene Ordination wird für ungültig erklärt (§ 7Abs. 7 PfG). Diese Mitteilung ergeht gemäß § 7 Abs. 6 desPfarrergesetzes der VELKD.

Das Landeskirchenamt

D. Mitteilungen aus der Ökumene

E. Staatliche Gesetze, Anordnungen und Entscheidungen

F. Mitteilungen

Heft 3, 2002 Amtsblatt der Evangelischen Kirche in Deutschland 77

Inhalt(die mit einem * versehenen abgedruckten Stücke sind Originalabdrucke.)

A. Evangelische Kirche in DeutschlandNr. 43* Rahmenabkommen für die Vermögensscha-

den-Haftpflichtversicherung. Vom 20. Fe-bruar 2002. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53

Nr. 44* Beschlüsse der Arbeitsrechtlichen Kommis-sion der EKD. Vom 25. Oktober 2001. . . . . . 55

Nr. 45* Besetzung des Schlichtungsausschussesnach § 12 Arbeitsrechtsregelungsgesetz der EKD. Vom 29. Januar 2002. . . . . . . . . . . . . 56

Nr. 46* 37. Änderung der Satzung der KirchlichenZusatzversorgungskasse Darmstadt. . . . . . 56

B. Zusammenschlüsse von Gliedkirchen derEvangelischen Kirche in Deutschland

C. Aus den GliedkirchenEvangelische Landeskirche in Baden

Nr. 47 Kirchliches Gesetz über die Zustimmungzum Kirchengesetz zur Änderung derGrundordnung der Evangelischen Kirche inDeutschland. Vom 25. Oktober 2001. (GVBl.S. 13) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57

Nr. 48 Kirchliche Lebensordnungen. Vom 25. Ok-tober 2001. (GVBl. S. 16) . . . . . . . . . . . . . . 57

Nr. 49 Kirchliches Gesetz über die Bestellung derSchuldekaninnen und Schuldekane. Vom 25. Oktober 2001. (GVBl. S. 25) . . . . . . . . 65

Nr. 50 Kirchliches Gesetz zur Änderung des kirch-lichen Gesetzes über besondere besoldungs-rechtliche Maßnahmen bei einer wirtschaft-lich-finanziellen Notlage. Vom 25. Oktober 2001. (GVBl. S. 27) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66Evangelisch-lutherische Landeskirche in Braunschweig

Nr. 51 Kirchengesetz zur Änderung des Kirchen-gesetzes über die Rechtsverhältnisse vonkirchlichen Mitarbeitern bei der Wahl ineine politische Körperschaft. Vom 29. No-vember 2001. (LKABl. S. 5) . . . . . . . . . . . . 66

Nr. 52 Kirchengesetz zur Änderung des Kirchen-gesetzes über die Ordnung der diakonischenArbeit in der Ev.-luth. Landeskirche inBraunschweig (Diakoniegesetz). Vom 29. November 2001. (LKABl. S. 6) . . . . . . . . . 67

Evangelisch-lutherische Landeskirche Han-novers

Nr. 53 Rechtsverordnung über die Aufnahme unddie Wiederaufnahme in die Kirche (Rechts-VO-AWAKi). Vom 18. Dezember 2001. (KABl. S. 238) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67

Nr. 54 Kirchengesetz zu dem Vertrag der FreienHansestadt Bremen mit den EvangelischenKirchen in Bremen. Vom 15. Dezember 2001. (KABl. S. 257) . . . . . . . . . . . . . . . . . 69

Nr. 55 Kirchengesetz zur Stärkung der gesamt-kirchlichen Rechtsetzung. Vom 15. Dezem-ber 2001. (KABl. S. 260) . . . . . . . . . . . . . . 72

Nr. 56 Kirchengesetz zur Änderung des Pastoren-ausschussgesetzes. Vom 15. Dezember2001. (KABl. S. 264) . . . . . . . . . . . . . . . . . 72

Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck

Nr. 57 24. Kirchengesetz zur Änderung der Grund-ordnung. Vom 28. November 2001. (KABl.S. 18) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73

Nr. 58 Kirchengesetz über die Zustimmung derEvangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck zur Änderung der Grundordnungder Evangelischen Kirche in Deutschland. Vom 28. November 2001. (KABl. S. 18) . . 73

Nr. 59 Kirchengesetz über die Zustimmung derEvangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck zum Ersten Änderungsgesetz derEvangelischen Kirche in Deutschland zumKirchengesetz der Evangelischen Kirche inDeutschland über die Kirchenmitgliedschaftvom 8. November 2001. Vom 28. Novem-ber 2001. (KABl. S. 18) . . . . . . . . . . . . . . . 73

Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens

Nr. 60 Kirchengesetz über die Zustimmung zumKirchengesetz der Evangelischen Kirche inDeutschland zur Änderung der Grundord-nung vom 9. November 2000 (ABl. EKDS. 458). Vom 19. November 2001. (ABl. S. A 22) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73

Evangelische Kirche der schlesischen Oberlausitz

Nr. 61 Kirchengesetz über die Geltung des Mit-arbeitervertretungsgesetzes der Evange-lischen Kirche in Deutschland. Vom 17. No-vember 2001. (ABl. S. 1) . . . . . . . . . . . . . . 74

Nr. 62 Verordnung über den gemeinsamen Ge-samtausschuss der Mitarbeitervertretungenim kirchlichen und diakonischen Bereichder Evangelischen Kirche der schlesischenOberlausitz. Vom 17. Dezember 2001.(ABl. S. 2) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74

Nr. 63 Kirchengesetz über die Zustimmung zumKirchengesetz zur Änderung der Grundord-nung der Evangelischen Kirche in Deutsch-land. Vom 17. November 2001. (ABl. S. 2) 74

Nr. 64 Vokationsordnung. Vom 20. August 2001.(ABl. S. 3) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75

D. Mitteilungen aus der Ökumene

E. Staatliche Gesetze, Anordnungen und Ent-scheidungen

F. MitteilungenVerlust der Rechte aus der Ordination . . . . 76

78 Amtsblatt der Evangelischen Kirche in Deutschland Heft 3, 2002

Heft 3, 2002 Amtsblatt der Evangelischen Kirche in Deutschland 79

H 1204

EKD VerlagPostfach 21 02 20 – 30402 Hannover

Herausgegeben von dem Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland in Hannover. Verantwortl. für die Schriftführung:Oberkirchenrat Dr. Gerhard Eibach, Herrenhäuser Straße 12, 30419 Hannover (Herrenhausen), Ruf 27 96-4 63. Das »Amtsblatt der

Evangelischen Kirche in Deutschland« erscheint monatlich einmal. Bezug durch die Post. Bestellungen direkt beim Kirchenamt. Preise: Jahresabonnement 24,– Euro; Einzelheft 2,20 Euro; Rechtsprechungsbeilage 3,– Euro – einschließlich Mehrwertsteuer –.

Bankkonto: Evangelische Kreditgenossenschaft Hannover, Konto-Nr. 660 000 (BLZ 250 607 01)Verlag und Druck: Schlütersche GmbH & Co. KG, Verlag und Druckerei, Hans-Böckler-Allee 7, 30173 Hannover,

Postfach 54 40, 30054 Hannover, Telefon (05 11) 85 50-0