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Offener einphasiger Realisierungswettbewerb
Ochsenau – Bereich Ost, Landshut
Ausloberin
Stadt Landshut
vertreten durch Oberbürgermeister Alexander Putz
Altstadt 315
84028 Landshut
Tag der Auslobung
26.05.2020
A U S L O B U N G
OFFENER EINPHASIGER REALISIERUNGSWETTBEWERB
OCHSENAU – BEREICH OST, LANDSHUT
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Auslobung nach RPW 2013
Ausloberin
Stadt Landshut
vertreten durch Oberbürgermeister Alexander Putz
Amt für Stadtentwicklung und Stadtplanung
Ansprechpartnerin Anita Grünwald
Luitpoldstraße 29, 84034 Landshut
t. 0871 / 88-1481
email:
Wettbewerbsbetreuung
oberprillerarchitekten
Dipl. Ing. Univ. Jakob Oberpriller
Architekt Stadtplaner BDA DASL DWB
Regierungsbaumeister
Ansprechpartnerin Michaela Krappmann
Am Schöllgraben 18, 84187 Hörmannsdorf
t. 08702 / 91480
f. 08702 / 91339
email: [email protected]
internet: www.oberprillerarchitekten.de
Landshut, den 26.05.2020
OFFENER EINPHASIGER REALISIERUNGSWETTBEWERB
OCHSENAU – BEREICH OST, LANDSHUT
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Inhaltsverzeichnis
TERMINE 4
Teil I ALLGEMEINE BEDINGUNGEN 5
1. Anwendung / Anerkennung der RPW 2013 5
2. Wettbewerbsgegenstand 5
3. Wettbewerbsart/ - verfahren 5
4. Wettbewerbsbeteiligte 6
5. Wettbewerbssumme 10
6. Wettbewerbsunterlagen /
Datenschutzhinweise 11
7. Wettbewerbsleistungen und
Kennzeichnung 11
8. Termine 14
9. Zulassung der Wettbewerbsarbeiten,
Voraussetzungen 16
10. Weitere Beauftragung und Urheberrecht 16
11. Bekanntmachung des Ergebnisses und
Ausstellung 18
12. Prüfung 18
13. Bestätigung 18
Teil II WETTBEWERBSAUFGABE 19
Luftbild 19
1. Anlass, Sinn und Zweck des Wettbewerbs 20
2. Allgemeine Angaben und Forderungen
der Ausloberin 22
3. Aufgabenstellung 29
Teil III BEURTEILUNGSKRITERIEN 45
Teil IV ANLAGEN 46
OFFENER EINPHASIGER REALISIERUNGSWETTBEWERB
OCHSENAU – BEREICH OST, LANDSHUT
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TERMINE
Bausenatssitzung 24.04.2020
Preisrichtervorbesprechung 12.05.2020
Ausgabe der Unterlagen/Bekanntmachung 26.05.2020
Bestellung Modellplatte bis spätestens 10.06.2020
Rückfragenfrist 12.06.2020
Beantwortung der Rückfragen 23.06.2020
Abgabe Planunterlagen 28.07.2020
Abgabe Modell 04.08.2020
Preisgerichtssitzung 15.09.2020
Benachrichtigung der Teilnehmer 17.09.2020
Verhandlungsverfahren 15.10.2020
Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten wird zeitnah mitgeteilt
Hinweis:
Auf Grund von Covid-19 und den damit verbundenen Ausgangsbeschränkungen
entfällt der Vor-Ort-Termin des Kolloquiums. Die Rückfragen werden ausschließlich
schriftlich beantwortet.
OFFENER EINPHASIGER REALISIERUNGSWETTBEWERB
OCHSENAU – BEREICH OST, LANDSHUT
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TEIL I ALLGEMEINE BEDINGUNGEN
1. Anwendung / Anerkennung der RPW 2013
Der Durchführung des Wettbewerbs liegen die RPW
2013 in der vom BMVBS am 31.01.2013
herausgegebenen und mit Veröffentlichung vom
22.02.2013 bekannt gemachten Fassung zugrunde,
soweit in einzelnen Punkten dieser Auslobung nichts
ausdrücklich anderes bestimmt ist.
An der Vorbereitung des Teils 1 der Auslobung hat die
Bayerische Architektenkammer beratend mitgewirkt (§
2 Abs. 4 RPW; Art.13 Abs. 4 BauKaG); die Auslobung
wurde dort registriert unter der Nr. 2020/20.08.
Ausloberin, Teilnehmer sowie alle am Verfahren
Beteiligten erkennen den Inhalt dieser Auslobung als
verbindlich an. Die Auslobung wurde ordnungsgemäß
bekannt gemacht (§ 3 Abs. 2 und 3 RPW).
2. Wettbewerbsgegenstand
Wettbewerbsgegenstand ist die städtebauliche Planung
eines neuen Wohngebiets mit Infrastruktur in Landshut,
einschließlich hochbaulichem Realisierungsteil im
Stadtteil Ochsenau in der unmittelbaren Nähe der
Kreisstraße LAs 14.
Im Zuge der Neunutzung und Neubebauung eines
ehemaligen Standortübungsplatzes soll die südöstlich
der LAs 14 gelegene Fläche neu als Wohngebiet mit
Infrastruktur entwickelt werden. Das Gebiet ist im
Osten und Süden begrenzt durch ein
Naturschutzgebiet, im Westen von einer 2,5 ha großen
Grünzäsur.
Die Wettbewerbsaufgabe ist in Teil II im Einzelnen
beschrieben.
3. Wettbewerbsart / - verfahren
Der Wettbewerb wird ausgelobt als
„Realisierungswettbewerb“ für eine Arbeitsgemeinschaft
aus Architekten/innen, Landschaftsarchitekten/innen
und Stadtplaner/innen nach den RPW 2013
Das Verfahren wird als einphasiger offener Wettbewerb
durchgeführt.
OFFENER EINPHASIGER REALISIERUNGSWETTBEWERB
OCHSENAU – BEREICH OST, LANDSHUT
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Der Zulassungsbereich umfasst die Staaten des
Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) sowie Staaten
der Vertragsparteien des WTO-Übereinkommens über
das öffentliche Beschaffungswesen (GPA).
Das Wettbewerbsverfahren ist anonym, die
Wettbewerbssprache ist Deutsch.
Tag der Auslobung: 26.05.2020
4. Wettbewerbsbeteiligte
4.1 Ausloberin und Vertreter
Stadt Landshut
vertreten durch Oberbürgermeister Alexander Putz
Amt für Stadtentwicklung und Stadtplanung
Ansprechpartnerin Anita Grünwald,
Luitpoldstraße 29, 84034 Landshut, t 0871/88 1481
4.2 Wettbewerbsbetreuung
oberprillerarchitekten
Ansprechpartnerin Michaela Krappmann
Am Schöllgraben 18, 84187 Hörmannsdorf
t. 08702 / 91480
f. 08702 / 91339
email: [email protected]
4.3 Wettbewerbsteilnehmer
Jeder Teilnehmer hat seine Teilnahmeberechtigung
eigenverantwortlich zu prüfen.
Für die Teilnahme ist keine Registrierung notwendig,
aber die vom Auslober zur Verfügung gestellte
Grundplatte für das Modell muss bis spätestens
10.06.2020, 15:00 Uhr, beim Auslober bestellt
werden. Eine Bestellung oder Selbstherstellung des
Modells nach diesem Termin ist nicht möglich!
Jeder Teilnehmer gibt mit der Wettbewerbsarbeit eine
Erklärung gemäß Anlage 01 ab.
Die Anlagen 01a und 01b einschließlich der dazu
geforderten Nachweise sind zum Verhandlungs-
verfahren einzureichen.
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OCHSENAU – BEREICH OST, LANDSHUT
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4.3.1 Teilnehmer, Teilnahmeberechtigung
Teilnahmeberechtigt sind in den EWR-/WTO-/GPA-
Staaten ansässige natürliche Personen, die gemäß
Rechtsvorschrift ihres Heimatstaates zur Führung der
Berufsbezeichnung Architekt, Landschaftsarchitekt oder
Stadtplaner befugt sind:
Ist die Berufsbezeichnung im jeweiligen Heimatstaat
gesetzlich nicht geregelt, so erfüllt die fachlichen
Anforderungen als Architekt, Landschaftsarchitekt,
Stadtplaner, wer über ein Diplom, Prüfungszeugnis
oder einen sonstigen Befähigungsnachweis verfügt,
dessen Anerkennung der Richtlinie 2013/55/EU und
den Vorgaben des Rates vom 7. September 2005 über
die Anerkennung von Berufsqualifikationen (ABl. EU
Nr. L255 S. 22) entspricht.
Juristische Personen, sofern deren satzungsgemäßer
Geschäftszweck auf Planungsleistungen ausgerichtet
ist, die der Wettbewerbsaufgabe entsprechen und für
die Wettbewerbsteilnahme ein verantwortlicher
Berufsangehöriger benannt ist, der in seiner Person die
Teilnahmevoraussetzungen erfüllt, die an die
natürlichen Personen gestellt werden.
Bewerber-/ Arbeitsgemeinschaften, bei denen in der
Summe die Anforderungen erfüllt sind, die an
natürliche oder juristische Personen gestellt werden.
Die Bildung von Bewerber-/ Arbeitsgemeinschaften
von Architekt und Landschaftsarchitekt wird zwingend
vorgeschrieben. Bewerber-/ Arbeitsgemeinschaften
haben in dem Bewerbungsformblatt einen
bevollmächtigten Vertreter zu benennen.
Die Voraussetzungen für die Teilnahmeberechtigung
müssen am Tag der Bekanntmachung / Auslobung
erfüllt sein.
4.3.2 Teilnahmehindernisse, Ausschlussgründe und Eignungskriterien
a) Liegen in der Person des Teilnehmers Gründe vor,
die in § 4 Abs. 2 RPW aufgeführt sind, ist eine
Teilnahme am Wettbewerb ausgeschlossen.
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OCHSENAU – BEREICH OST, LANDSHUT
Seite 8 von 45
b) Für die Teilnahme der Preisträger am
anschließenden Verhandlungsverfahren nach §14 Abs.
4 Nr. 8 VgV gelten folgende Bedingungen (müssen erst
zum Verhandlungsverfahren nachgewiesen werden!):
- Ausschlussgründe: Voraussetzung für die
Teilnahme am Verhandlungsverfahren ist eine
Eigenerklärung, dass keine Ausschlussgründe nach §§
123, 124 GWB vorliegen. Diese Erklärung ist erst im
Verhandlungsverfahren vorzulegen.
- Berufshaftpflichtversicherung: Nachzuweisen ist für
den Hochbau eine Berufshaftpflichtversicherung mit
den Deckungssummen von mindestens 3.000.000
Euro für Personenschäden und über 1.000.000 Euro
für sonstige Schäden bei einem in einem Mitgliedstaat
der EU oder eines Vertragsstaates des Abkommens
über den Europäischen Wirtschaftsraum zugelassenen
Versicherungsunternehmen. Für die Freianlagen und
den Städtebau in Höhe von 1.500.000 Euro für
Personenschäden und 500.000 Euro für sonstige
Schäden. Bei Versicherungsverträgen mit
Pauschaldeckungen (also ohne Unterscheidung nach
Schadensarten) ist eine Erklärung des
Versicherungsunternehmens erforderlich, dass beide
Schadenskategorien im Auftragsfall parallel zueinander
mit den geforderten Deckungssummen abgesichert
sind. Die Ersatzleistung des Versicherers muss
mindestens das 2-fache der Deckungssumme pro Jahr
betragen. Die Deckung für das Objekt muss über die
Vertragslaufzeit uneingeschränkt erhalten bleiben.
Alternativ genügt die Vorlage einer Bestätigung eines
entsprechenden Versicherungsunternehmens über eine
entsprechende Versicherbarkeit im Auftragsfall.
- Die Teilnehmer am Verhandlungsverfahren müssen
für den Bereich Gebäudeplanung mindestens 2
Referenzprojekte mit vergleichbaren Planungs-
anforderungen (mind. Honorarzone III), bei denen die
Leistungen der Leistungsphasen 2 – 8 beauftragt waren
und die Abnahme nach 2010 erfolgt ist, nachweisen
können. Kann der Preisträger diese Referenzen nicht
selbst nachweisen, kann er diese Anforderung auch
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OCHSENAU – BEREICH OST, LANDSHUT
Seite 9 von 45
über ein anderes Unternehmen/Büro erfüllen, wenn er
dieses verbindlich als Nachunternehmer einbezieht.
- Die Teilnehmer am Verhandlungsverfahren müssen
für den Bereich Gebäudeplanung über mindestens 2
Mitarbeiter mit technischem Hochschulabschluss (Dipl.-
Ing. oder vergleichbar) verfügen. Kann ein Preisträger
diese Anforderung nicht selbst nachweisen, kann er
diese Anforderung auch über ein anderes
Unternehmen/Büro erfüllen, wenn er dieses verbindlich
als Nachunternehmer einbezieht.
- Für Nachunternehmer sind im Verhandlungs-
verfahren die vorgenannten Erklärungen und –
bezogen auf den jeweiligen Leistungsanteil - die
Eignungsnachweise sowie eine Verpflichtungserklärung
vorzulegen.
Zusätzliche Ausschlussgründe sind nicht vorhanden.
4.4 Preisgericht, Sachverständige und Vorprüfer
Das Preisgericht wurde in folgender Zusammensetzung
gebildet und vor der endgültigen Abfassung der
Auslobung gehört.
Das Preisgericht tagt in nichtöffentlicher Sitzung.
Fachpreisrichter
Dr. Matthias Castorph, Architekt, Stadtplaner,
München
Johannes Doll, Leitender Baudirektor, Stadt Landshut
Bernhard Landbrecht, Architekt, Stadtplaner,
Regierungsbaumeister, München
Doris Reuschl, Leitende Baudirektorin, Regierung von
Niederbayern
Prof. Uta Stock-Gruber, Landschaftsarchitektin, Buch
Stellvertretende Fachpreisrichter
Haiko Tabillion, Architekt, München
Elisabeth Oberpriller, Architektin, Baudirektorin, Stadt
Landshut
Kurt Werner, Architekt, Stadtplaner,
Regierungsbaumeister, Regensburg
Georg Huber, Baudirektor, Regierung von
Niederbayern
Rita Lex-Kerfers, Landschaftsarchitektin, Bockhorn
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Ständig anwesender stellvertretender Fachpreisrichter
Stephan Pflüger, Architekt, Stv. Amtsleiter Amt für
Stadtentwicklung und Stadtplanung, Stadt Landshut
Sachpreisrichter
Alexander Putz, Oberbürgermeister, Stadt Landshut
Christoph Rabl, Stadtrat Landshut
Rudolf Schnur, Stadtrat Landshut
Ludwig Graf, Stadtrat Landshut
Stellvertretende Sachpreisrichter
Bernd Friedrich, Stadtrat Landshut
Ludwig Zellner, Stadtrat Landshut
Regine Keyßner, Stadträtin Landshut
Stefan Gruber, Stadtrat Landshut
Klaus Pauli, Stadtrat Landshut
Robert Mader, Stadtrat Landshut
Ständig anwesender stellvertretender Sachpreisrichter
Klaus Peißinger, Vertretung Hl-Geist-Spital-Stiftung
Sachverständige Berater (ohne Stimmrecht)
Josef Gschwendtner, Amt für öffentl. Ordnung und
Umwelt - FB Naturschutz
Maria Kasperczyk, Amt für öffentl. Ordnung und
Umwelt - FB Umweltschutz (Klimaschutzmanagerin),
Stadt Landshut
Rainer Sauter, Vertreter Sozialer Wohnungsbau, Stadt
Landshut
Rupert Aigner, Referent f. Finanzen, Liegenschaften u.
Stiftungen, Landshut
Die Vorprüfung erfolgt gemäß Anlage VI zur RPW
durch:
oberprillerarchitekten
Am Schöllgraben 18
84187 Hörmannsdorf
5. Wettbewerbssumme
Die Wettbewerbssumme beträgt 108.000,00 € netto.
1. Preis 43.200,00 €
2. Preis 27.000,00 €
3. Preis 16.200,00 €
Anerkennungen 21.600,00 €
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OCHSENAU – BEREICH OST, LANDSHUT
Seite 11 von 45
Sofern mit Preisen und Anerkennungen ausgezeichnete
Wettbewerbsteilnehmer Mehrwertsteuer abführen, wird
ihnen diese anteilig zusätzlich vergütet. Das
Preisgericht ist berechtigt, die Gesamtsumme durch
einstimmigen Beschluss anders zu verteilen.
6. Wettbewerbsunterlagen / Datenschutzhinweise
Die Unterlagen werden von der Wettbewerbsbetreuung
zur Verfügung gestellt.
Auslobungstext mit folgenden Teilen:
Teil I Allgemeine Bedingungen
Teil II Wettbewerbsaufgabe
Teil III Beurteilungskriterien
Teil IV Anlagen 00-14
Ein Einsatzmodell - mit Umgebung des
Wettbewerbsgebietes (s. 7.1.3) - im M 1/1000 wird
den Teilnehmern beim Kolloquium ausgehändigt.
Die von der Stadt Landshut bereitgestellten Unterlagen
zum Wettbewerb "Ochsenau – Bereich Ost, Landshut"
sind nur zur Bearbeitung der Wettbewerbsaufgabe zu
verwenden. Eine anderweitige Nutzung oder
Weitergabe an Dritte ist nicht zulässig. Nach Abschluss
der Arbeiten sind die überlassenen Daten und
Unterlagen zu löschen bzw. zu vernichten.
Die Unterlagen können unter:
http://www.oberprillerarchitekten.de/wettbewerbe-
kategorie/betreuung/ heruntergeladen werden.
7. Wettbewerbsleistungen und Kennzeichnung
Alle Wettbewerbsleistungen sind rechts oben durch
eine Kennzahl aus 6 verschiedenen arabischen Ziffern
(1 cm hoch, 6 cm breit) zu kennzeichnen.
Jeder Teilnehmer darf nur einen Entwurf einreichen.
Varianten, auch die Abwandlung von Entwurfsteilen
unter Beibehaltung der Gesamtlösung sind nicht
zulässig. Nicht verlangte Leistungen werden von der
Beurteilung ausgeschlossen und können in
begründeten Einzelfällen zum Ausschluss der Arbeit
führen. Die Plandarstellungen sind als Strichzeichnung,
dunkler Strich auf hellem Grund auszuführen. Farbige
Darstellung ist erlaubt. Sämtliche Bezeichnungen und
Funktionsangaben sind in die Zeichnungen direkt
einzutragen (Schriftgröße mind. 11pt.), Legenden sind
nicht zulässig.
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OCHSENAU – BEREICH OST, LANDSHUT
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Von den Teilnehmern werden folgende Wettbewerbs-
leistungen verlangt:
7.1 Abgabeleistungen
Alle Wettbewerbsleistungen sind auf max. drei Blättern
DIN A0, Querformat darzustellen. Sämtliche Pläne sind
so aufzutragen, dass Norden oben liegt.
- Strukturpläne des Wettbewerbsgebietes und der
Umgebung M 1/2000
als Schwarzplan und Grünplan
- Gesamtlageplan M 1/1000
mit Einzeichnung der Baukörper, Dachform,
Geschossigkeit, Darstellung der Freiflächen,
Verkehrsflächen, Bauabschnitte mit den geforderten
Angaben.
Als Unterlage ist der von der Ausloberin zur
Verfügung gestellte Lageplan zu verwenden.
(Anlage 09)
- städtebauliche Schnitte M 1/1000
zwei aussagekräftige Schnitte durch das
Wettbewerbsgebiet, jeweils einer in Ost-West, sowie
Nord-Süd-Richtung
Vertiefung als exemplarischer Quartiersausschnitt
aus einem relevanten Bereich mit allen Wohnformen
in der Größe von ca. 3.750m² Geschossfläche:
- Alle wesentlichen Grundrisse M 1/200
bei ebenerdigen Geschossen ist das unmittelbare
Umfeld darzustellen, einschließlich der notwendigen
Behinderten- und Besucherstellplätze.
- Querschnitte/Ansichten M 1/200
- Erläuterungen in Skizzenform und Text auf den
Plänen mit
Aussagen zum Bebauungs- und Freiflächenkonzept,
insbesondere auch zur Gestaltung des Pufferstreifens
zum Naturschutzgebiet,
Aussagen zum Klima- und Regenwasser-
management,
Aussagen zum sozialen Konzept und der Verteilung
zwischen gefördertem und freifinanziertem
Wohnungsbau,
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Seite 13 von 45
Aussagen zum ökologischen, energetischen Konzept
und zur Umsetzung der Herausforderungen des
demographischen Wandels in der Planung,
Textumfang nicht mehr als zwei DIN A 4 Seiten
7.1.1 Datenträger
Alle Unterlagen müssen zur Vorprüfung anonymisiert
auf folgenden Uploadserver hochgeladen werden:
https://cloudla.landshut.de/nextcloud/index.php/s/HwLbAmb
gNPEBMeK im PDF-Format in Originalgröße, das
Extrahieren von Text und Bildern muss erlaubt sein.
Die Daten müssen von Windows-PCs gelesen werden
können.
7.1.2 Verfassererklärung
Die Verfassererklärung (Anlage 01) ist in einem
undurchsichtigen, neutralen, verschlossenen Umschlag
abzugeben.
7.1.3 Einsatzmodell
Das Modell ist als einfaches Arbeitsmodell auszubilden,
Grundlage ist die Modellplatte M 1/1000
Es wird eine Grundplatte vom Auslober zur Verfügung
gestellt. Das Modell muss bis spätestens 10.06.2020,
15:00 Uhr, beim Auslober bestellt werden.
Abgrenzung Modell
7.1.4 Verzeichnis der eingereichten Unterlagen
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Seite 14 von 45
8. Termine
Preisrichtervorbesprechung 12.05.2020
Tag der Bekanntmachung/Auslobung 26.05.2020
Kolloquium / Rückfragenbeantwortung
Bis zum 12.06.2020, 15:00 Uhr können Rückfragen
ausschließlich an die Wettbewerbsbetreuung
oberprillerarchitekten
gerichtet werden.
Auf Grund von Covid-19 und den damit verbundenen
Ausgangsbeschränkungen entfällt der Vor-Ort-Termin des
Kolloquiums. Die Rückfragen werden ausschließlich schriftlich
beantwortet.
Die Rückfragen werden von der Wettbewerbsbetreuung
beantwortet und bis zum 23.06.2020 auf der Website
www.oberprillerarchitekten.de veröffentlicht. Sie werden
Bestandteil der Auslobung.
Die Grundplatten für das Modell werden an die Teilnehmer
versandt.
Abgabe der Planunterlagen
Abgabetermin für die Planunterlagen ist der 28.07.2020.
Spätestens an diesem Tag ist die Wettbewerbsarbeit
einzureichen. Der Entwurf kann entweder persönlich
abgeliefert oder an unten stehende Postadresse aufgegeben
werden. Die persönliche Abgabe ist am 28.07.2020 bis
spätestens 16:00 Uhr möglich.
Adresse Empfänger:
oberprillerarchitekten
Am Schöllgraben 18
84187 Hörmannsdorf
OFFENER EINPHASIGER REALISIERUNGSWETTBEWERB
OCHSENAU – BEREICH OST, LANDSHUT
Seite 15 von 45
Adresse Absender:
Stadt Landshut
Luitpoldstr. 29
84034 Landshut
Das Versandrisiko liegt beim Teilnehmer. In allen Fällen sind
die Wettbewerbsbeiträge für den Empfänger porto- und
zustellfrei einzusenden.
Als Zeitpunkt der Ablieferung gilt im Falle der Einlieferung
bei Zustelldiensten das auf dem Einlieferungsschein
angegebene Datum, unabhängig von der Uhrzeit.
Der Teilnehmer hat in jedem Fall dafür zu sorgen, dass er
den Nachweis über die rechtzeitige Einlieferung führen kann.
Da ein Tagesstempel auf dem (Post-) Versandgut ein
späteres Datum aufweisen kann, ist der Einlieferungsschein
maßgebend. Einlieferungsbelege sind daher bis zum
Abschluss des Verfahrens aufzubewahren und auf
Anforderung vorzulegen.
In jedem Fall werden Arbeiten vorbehaltlich des späteren
Nachweises der rechtzeitigen Einlieferung mitbeurteilt. Kann
dieser Nachweis nicht geführt werden, werden sie
nachträglich ausgeschlossen.
Zur Wahrung der Anonymität ist als Absender die Anschrift
der Ausloberin einzusetzen.
Abgabe Modell 04.08.2020 spätestens an diesem Tag ist das
Wettbewerbsmodell einzureichen. Das Modell kann entweder
persönlich abgeliefert oder an unten stehende Postadresse
aufgegeben werden. Die persönliche Abgabe ist am
04.08.2020 bis spätestens 16:00 Uhr möglich. Es gelten
die gleichen Bedingungen wie bei der Planabgabe.
Adresse Empfänger:
oberprillerarchitekten
Am Schöllgraben 18
84187 Hörmannsdorf
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Adresse Absender:
Stadt Landshut
Luitpoldstr. 29
84034 Landshut
Preisgerichtssitzung 15.09.2020
Verhandlungsverfahren 15.10.2020
Ausstellung der Arbeiten wird zeitnah mitgeteilt
9. Zulassung der Wettbewerbsarbeiten, Voraussetzungen
Zur Beurteilung zugelassen werden alle Arbeiten, die:
- den formalen Bedingungen entsprechen;
- in wesentlichen Teilen dem geforderten Leistungs-
umfang entsprechen;
- termingerecht eingegangen sind;
- keinen Verstoß gegen den Grundsatz der
Anonymität erkennen lassen;
Es sind keine bindenden inhaltlichen Vorgaben
vorhanden
Über die Zulassung entscheidet das Preisgericht; die
Entscheidungen, insbesondere über den Ausschluss
von Arbeiten sind zu protokollieren.
10. Weitere Beauftragung und Urheberrecht
10.1 Beauftragung durch die Ausloberin
Die Auftraggeberin wird, wenn die Aufgabe realisiert
wird, unter Würdigung der Empfehlungen des
Preisgerichts entsprechend der Einführungsbekannt-
machung der Obersten Baubehörde v. 01.10.2013,
Az. IIZ5-4634-001/13 zu den RPW einen der
Preisträger mit den weiteren Planungsleistungen
beauftragen. Sie wird hierzu ein
Verhandlungsverfahren nach § 14 Abs. 4 Nr. 8 VgV
durchführen. Die Auftraggeberin behält sich vor,
zunächst nur mit dem Gewinner des 1. Preises und im
Falle des Scheiterns dieser Verhandlungen mit allen
Preisträgern oder gleich mit allen Preisträgern zu
verhandeln. Bei Verhandlungen mit allen Preisträgern
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Seite 17 von 45
wird das Ergebnis des Wettbewerbs mit mindestens
40% gewichtet.
In Abhängigkeit von den haushaltsrechtlichen
Rahmenbedingungen ist eine Beauftragung
- der Leistungsphasen 1 bis 3 nach HOAI 2013 §19
Bebauungsplan und 1 bis 4 §24
Grünordnungsplan, jeweils einschließlich der
notwendigen besonderen Leistungen sowie
- der Leistungsphasen 1 bis 4 und nach
Genehmigung und Förderzusage, der
Leistungsphase 5 nach HOAI 2013 § 35
Gebäudeplanung und § 40 Freianlagen für 25 %
des geförderten Wohnungsbaus
vorgesehen.
Die Ausloberin behält sich vor, in einer zweiten Stufe
die Leistungsphasen 6 bis 9 nach §§ 35 und 40 zu
beauftragen.
10.2 Vergütung der weiteren Bearbeitung
Im Falle einer weiteren Bearbeitung werden durch den
Wettbewerb bereits erbrachte Leistungen des
Wettbewerbsteilnehmers bis zur Höhe des zuerkannten
Preises (Anteil Gebäude- und Freianlagenplanung
nach HOAI 2013 §§ 35 und 40) nicht erneut vergütet,
wenn der Wettbewerbsentwurf in seinen wesentlichen
Teilen unverändert der weiteren Bearbeitung zugrunde
gelegt wird.
Die Bearbeitung der städtebaulichen Leistungen wird
nur bei Beauftragung der städtebaulichen Planung bis
zur Höhe des zuerkannten Preises (Anteil
Städtebauliche Planung nach Baden-Württemberger-
Tabelle) nicht erneut vergütet, wenn der
Wettbewerbsentwurf in seinen wesentlichen Teilen
unverändert der weiteren Bearbeitung zugrunde gelegt
wird.
Das Preisgeld wird nicht auf das Honorar aus den §§
19 und 24 HOAI 2013 angerechnet.
10.3 Eigentum Rücksendung und Haftung
Die eingereichten Unterlagen der mit Preisen und
Anerkennungen ausgezeichneten Arbeiten werden
Eigentum der Ausloberin.
Nicht prämierte Arbeiten werden von der Ausloberin
nur auf Anforderung der Teilnehmer, die innerhalb
von vier Wochen nach Zugang des Protokolls
eingegangen sein muss, zurückgesandt. Erfolgt keine
Anforderung innerhalb dieser Frist, erklärt damit der
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Seite 18 von 45
Teilnehmer, auf sein Eigentum an den eingereichten
Unterlagen der Wettbewerbsarbeit zu verzichten. Im
Übrigen erfolgt eine Versendung durch die Ausloberin
nur, wenn die Teilnehmer eine geeignete Verpackung
mit abgegeben haben.
Das Versandrisiko liegt beim Teilnehmer.
10.4 Urheberrechte, Nutzung
Bezüglich des Rechts zur Nutzung der Wettbewerbs-
arbeiten und des Urheberrechtsschutzes der Teilnehmer
gilt § 8 Abs. 3 RPW.
11. Bekanntmachung des Ergebnisses und Ausstellung
Die Ausloberin wird das Ergebnis des Wettbewerbs
unter dem Vorbehalt der Prüfung der
Teilnahmeberechtigung den Teilnehmern durch
Übersendung des Protokolls über die
Preisgerichtssitzung unverzüglich mitteilen und der
Öffentlichkeit sobald als möglich bekannt machen. Die
Ausstellung der eingereichten Arbeiten findet zu einem
zeitnah mitgeteilten Termin statt.
12. Prüfung
Eine Nachprüfmöglichkeit des Verfahrens besteht im
Anwendungsbereich der VgV über die zuständige
Vergabekammer.
13. Bestätigung
Der vorliegenden Fassung der Auslobung hat der
Stadtrat der Stadt Landshut (Bausenat) in seiner Sitzung
vom 24.04.2020 zugestimmt.
_____________________________
Oberbürgermeister Alexander Putz
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Seite 19 von 45
TEIL II WETTBEWERBSAUFGABE
Wettbewerbsbereich
Luftbild
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Seite 20 von 45
1. Anlass, Sinn und Zweck des Wettbewerbs
Die Stadt Landshut plant, im Zuge der Neunutzung und
Neubebauung eines ehemaligen Standortübungsplat-
zes, Teile dessen als Wohngebiet mit
Kinderbetreuungsstätte und Nahversorgereinrichtung
zu entwickeln. Das Gebiet soll in mehreren
Bauabschnitten zu einem ökologisch hochwertigen
Wohnquartier mit energetisch durchdachter,
nachhaltiger Bebauung werden. Dabei sollen
entwurfsabhängig sinnvolle Bauabschnitte entwickelt
werden.
Die Stadt Landshut erwartet von den Bearbeitern die
Entwicklung von Konzepten, die sich durch Urbanität
und atmosphärische Dichte auszeichnen, damit für das
gesamte Quartier eine räumliche Identität erreicht
wird. Dies impliziert eine verdichtete Bebauung, sowie
einen adäquaten Umgang mit der besonderen Lage
am Naturschutzgebiet. Für das unten näher
beschriebene Wettbewerbsgebiet ist ein überzeugendes
städtebauliches und freiräumliches Gesamtkonzept zu
entwickeln. Besonderes Augenmerk ist auch auf eine
verkehrssichere und städtebaulich qualitätsvolle
Anbindung an den bestehenden Stadtteil Auloh zu
richten. Der besondere Schwerpunkt der Aufgabe liegt
darin, geförderten und freifinanzierten Wohnungsbau
in einem hochwertigen städtebaulichen Umfeld zu
schaffen, um den Bewohnern die Möglichkeit zu
OFFENER EINPHASIGER REALISIERUNGSWETTBEWERB
OCHSENAU – BEREICH OST, LANDSHUT
Seite 21 von 45
eröffnen, in einer sozial intakten Umgebung zu leben.
Insbesondere sollte kein monostrukturiertes Gebiet
entstehen sondern eine Vielzahl an verschiedenen
Wohnnutzungen angeboten werden. Es ist beabsichtigt,
das Gebiet als Allgemeines Wohngebiet mit
Infrastruktureinrichtungen zu entwickeln. Das Konzept
sollte bauliche Strukturen zulassen, die einen
permanenten Generationenwechsel und die damit
jeweils verbundenen Änderungen der Anforderungen
an die Wohnbedürfnisse ermöglichen. Essentiell ist eine
gute Vernetzung mit entsprechenden Versorgungs- und
Freiraumangeboten. Neben den genannten Kriterien
sind weiterhin ökologische Faktoren sowie
Nachhaltigkeit elementare Entwurfsaufgaben.
Planungsbereich (Anlage 09)
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2. Allgemeine Angaben und Forderungen der Ausloberin
2.1 Wettbewerbsort – Stadt Landshut
Die Stadt Landshut ist kreisfreie Stadt, regionales
Oberzentrum und Hauptstadt des Regierungsbezirks
Niederbayern. Mit Ihren 11 Ortsteilen hat die Stadt
heute ca. 73.400 Einwohner und liegt zwischen 382
und 505 m ü. NN. Landshut ist gut an das bayerische
Straßennetz angebunden, durch die nahegelegene
Autobahn A92, wie auch durch die Bundesstraßen B15
/ B11 / B299 und die B15 neu. Dazu kommen die
Bahnstrecken München – Regensburg - Hof, München
- Passau und Landshut - Salzburg.
Die Attraktivität der Stadt wird regional und
überregional hoch eingeschätzt. In mehreren Studien
hat Landshut in den letzten Jahren in Bezug auf
verschiedene Indikatoren wie z. B. Kaufkraft,
Wirtschaftskraft und Attraktivität für Investoren,
Wertschöpfung, Arbeitslosenquote u. a. m. Spitzen-
plätze unter allen deutschen kreisfreien Städten und
Landkreisen belegt. Als besondere Potenziale gelten
- die Lage der Stadt in der Flusslandschaft, an den
Hangleiten der Isar
- die großen Landschaftsräume, wie auch die
innerstädtischen Freiräume
- die Siedlungsstruktur mit einer Vielfalt
unterschiedlicher und jeweils gut ausgestatteter
Stadtteile
- das historische Erbe der Innenstadt wie auch der
Stadtteile mit ihrer jeweils eigenen Identität und
Geschichte
- die Nähe von Wohn-, Arbeits- und
Versorgungsangeboten, die es ermöglicht, wichtige
Alltagsbeziehungen ohne motorisierten Verkehr
wahrnehmen zu können
- eine Wirtschaftsstruktur, die den Wandel vom
produzierenden zum Dienstleistungsbereich bereits
stark vollzogen hat
- Ausbildungsangebote, die bis zu den
Fächerstrukturen der Hochschule zukunftsweisende
Profilierungen zeigen
- die Nähe zu einem internationalen Flughafen, der
eine immer stärkere Drehkreuzfunktion wahrnimmt
und die Zugehörigkeit zur Metropolregion
München.
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Landshut ist seit jeher bekannt für seine
Wirtschaftskraft, vor allen Dingen im sekundären
Sektor. Unter anderem deshalb kam es in der
Endphase des zweiten Weltkrieges zu schweren
Bombenangriffen auf das Landshuter Bahnhofsareal.
Weitere Informationen zu Stadt und Stadtgeschichte
auf folgender Internetseite: www.landshut.de
2.2 Topographie
Die Stadt Landshut und ihre nähere Umgebung liegen
an der Isar in der Ober- und Niederbayerischen
Schotterflur- und Terrassenlandschaft. Das nördliche
und südliche Hügelland werden der Nordober-
bayerischen und Niederbayerischen peripheren
Lößlandschaft zugeordnet.
Die flachwelligen, durch ein fein verzweigtes,
engmaschiges Talnetz gegliederten Hügelrücken-
landschaften des Alpenvorlandes bauen sich
überwiegend aus Ablagerungen des jüngeren Tertiärs
auf. Sie bestehen vornehmlich aus Schichten des
sogenannten Hauptschotters, die häufig - besonders
an flacheren Talhängen - von Lößlehmdecken
großflächig überdeckt sind.
Die Isar teilt sich innerhalb des Stadtgebietes in die
Große und die Kleine Isar, die beiden Arme vereinen
sich wieder an der nord-östlichen Stadtgrenze.
Nördlich der Isar verläuft die Flutmulde, die als
attraktiver Grünbereich die Stadt von Süd-West nach
Nord-Ost durchzieht und dort in die Kleine Isar
mündet.
2.3 Landschaft
Landshut gehört nach der "standortkundlichen
Landschaftsgliederung von Bayern" zum Unteren Isartal
und wird sowohl auf nördlicher als auch auf südlicher
Seite vom Niederbayerischen Tertiärhügelland
eingefasst.
Das Landshuter Isartal verläuft in südwest-nordöstlicher
Richtung durch das gesamte Stadtgebiet von Landshut.
Im Südosten grenzen die Isarhangleiten als Übergang
zum Landshuter Hügelland an. Als wichtigstes Element
dieser Raumeinheit ist die Isar zu betrachten, die sich
im geschlossen bebauten Bereich in die Große und die
Kleine Isar aufteilt.
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Das Stadtgebiet wurde anfänglich auf der
Niederterrasse südlich der Isar gegründet; durch die
Anlage der Stadt wurden in diesem Bereich größere
Aufschüttungen vorgenommen. Später weitete sich das
Stadtgebiet nach Norden und Westen auf der anderen
Isarseite aus. Eine weitere Ausweitung ist nun im
Bereich Ochsenau-Ost geplant. Im westlichen Areal ist
auf einer Fläche von ca. 4 ha die Errichtung eines sog.
„Grünen Zentrums“ vorgesehen. Dieses soll
Einrichtungen mit landwirtschaftlichem Bezug an einem
Ort zusammen führen. Für das östliche Gebiet – dem
Wettbewerbsgebiet – ist ein Wohnquartier mit
Infrastruktur geplant.
Geologie:
Im Bereich des Standortübungsplatzes liegt unterhalb
von aufgefüllten, humosen Oberböden (d=0,35-
0,60m) in einer Tiefe zwischen 1,00 und 3,10m
feinsandig-schluffiges Material mit unterschiedlichen
Konsistenzen (halbfest, steif, weich-steif), das bis zur
Endteufe von grobkörnigen Böden aus Kiessanden
unterlagert wird.
Zwei Drittel der Böden im Isartal sind aufgrund des
hohen Grundwasserspiegels entsprechend empfindlich
und tragen wesentliche Bedeutung für das
Grundwasser. Die Aquifermächtigkeit des
Grundwassers beträgt innerhalb der quartären
Kiessande mindestens 2,5 – 3,0 m. Auf der Grundlage
der Messungen von der vorhandenen
Grundwassermessstelle, die sich südöstlich auf dem
angrenzenden Gelände befindet, im südlichen bzw.
östlichen Abschnitt des Wettbewerbsgebiets, ist sogar
ein noch höherer Wert (mind. 3 – 4 m) zu erwarten.
Mit einem Aufstau von zusätzlichem versickernden
Niederschlagswasser als Schichtwasser oberhalb der
oberflächennahen Schluffe und schluffigen Feinsande
ist zu rechnen. (Anlage 07)
Wasserhaushalt:
Die das Landshuter Isartal durchfließende Isar ist ein
Gewässer I. Ordnung. Die Korrekturen der Isar, d. h.
der Ausbau und die Begradigung in ein Flussbett, die
Errichtung von Stauhaltungen und Wehren, die
Eindeichung etc. hatten weitreichende Folgen auch auf
die Grundwasserverhältnisse im gesamten Talraum.
Innerhalb des geschlossen bebauten Stadtgebietes sind
die Isar, wie auch die Kleine Isar, in ihrem Verlauf
vollständig verbaut.
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Klima:
Dem Landshuter Isartal kommt gleich in mehrfacher
Hinsicht eine wichtige Bedeutung für das Stadtklima zu.
Zum Einen tragen die ausgedehnten landwirtschaft-
lichen Nutzflächen zur Kaltluftbildung bei, die Wälder
der Oberen und Unteren Au leisten zudem einen
Beitrag als Frischluftlieferanten. Zum Anderen hat das
Flussbett der Isar selbst größte Bedeutung als Frisch-
und Kaltluftbahn, die den Luftmassenaustausch im
dicht bebauten Stadtzentrum bewirkt; diese Funktion
wird sowohl bei der hauptsächlich vorherrschenden
westlichen Hauptwindrichtung als auch bei
austauscharmen Wetterlagen mit nur schwachen
Luftströmungen aus östlicher Richtung erfüllt.
2.4 Flora und Fauna
Das Wettbewerbsgebiet wird derzeit überwiegend
extensiv landwirtschaftlich genutzt (Schafweide,
extensive Wiesen) und ist weitestgehend unversiegelt.
Die Flächen sind, bis auf den bandartigen Gehölzsaum
entlang der Straße LAs 14 und ein kleines Wäldchen,
frei von Bäumen oder Großgehölzen. Der
überwiegende Teil des Planungsgebietes ist als Biotop
Nr. LA-021-001 (Fahrschulgelände mit kleinflächigen
Abgrabungen und Aufschüttungen: Biotopkomplex aus
artenreichen Magerrasen und Säumen, teilweise als
13d-Flächen) klassifiziert. Im Südosten grenzt das FFH-
Gebiet „Leiten der Unteren Isar“ an, deckungsgleich
mit der Grenze des Naturschutzgebietes
„Standortübungsplatz mit Isarhangleiten“. Bezüglich
der Landschaftsstruktur ist der Bereich als weiterer
Auenbereich einzustufen.
(Anlage 14)
2.5 Denkmäler Im Planungsgebiet liegen die Bodendenkmäler D-2-
7439-0247 (mittelalterliche und neuzeitliche Wüstung
Auloh). (Anlage 03)
2.6 Landes- und Regionalplanung
Die Stadt Landshut ist im Landesentwicklungs-
programm und im Regionalplan als Oberzentrum
eingestuft und soll deshalb, auch im Hinblick auf ihre
Lage im Einzugsbereich des Flughafens München, in
ihrer zentralen Funktion als Versorgungs- und
Siedlungsschwerpunkt gestärkt werden. Ziel ist es,
gewerbliche Siedlungsflächenreserven sowie Wohn-
bauflächenreserven insbesondere in den verkehrs-
mäßig günstig an den Flughafen angebundenen
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Räumen zu aktivieren. Das Stadtumland fällt in die
Kategorie "Ländlicher Raum mit Verdichtungsansätzen".
Landshut liegt im Schnittpunkt von drei überregionalen
Entwicklungsachsen:
- München- Landshut - Deggendorf
- Ingolstadt - Landshut - Traunstein
- Regensburg - Landshut - Rosenheim
Bevölkerungsentwicklung:
Seit den 1970er Jahren bis zum Jahr 2000 ist die Zahl
der Einwohner von Landshut nur moderat von ca.
55.000 auf 59.000 angestiegen. In dieser Zeit hat der
Landkreis überdurchschnittlich vom Wachstum
partizipiert: Zunahme von ca. 100.000 auf 155.000
Einwohner. In den letzten Jahren kehrte sich diese
Entwicklung zunehmend um. Die Stadt verzeichnet seit
dem Jahr 2010 starken Einwohnerzuwachs von über
1.000 Neubürgern pro Jahr, der aus
Wanderungsgewinnen resultiert und hat derzeit mehr
als 73.000 Einwohner.
Die regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung des
Bayerischen Landesamts für Statistik und
Datenverarbeitung geht für die Stadt Landshut von
einem Bevölkerungswachstum bis zu 7,5 % bis 2031
aus. Um dieses Wachstum aufzunehmen reichen die
bisher im Stadtgebiet bebauten Flächen nicht aus.
Obwohl im Zuge einer nachhaltigen städtebaulichen
Entwicklung das Augenmerk verstärkt auf die Nutzung
von verfügbaren Flächen im bereits bebauten Bereich
der Stadt gerichtet werden soll, ist es notwendig neue
Wohnbauflächen auszuweisen, um den Wohnraum in
der Stadt bezahlbar zu halten.
2.7 Flächennutzungs- und Landschaftsplan
Im Leitbild für die Stadt Landshut werden die Qualität
des Lebensraums für alle Bürger, das historische Erbe
und die Verantwortung für die Zukunft, die Gestaltung
der Stadtentwicklung und das Denken über die
Grenzen hinaus hervorgehoben.
Entwicklungsschwerpunkte:
Die Innenstadt ist und bleibt der zentrale Ort für die
gesamte Stadt. Schwerpunkte der räumlichen
Entwicklung im Westen sind die Stadtteile West und
Münchnerau (mit dem Gewerbegebiet Münchnerau
und Siebensee). Als innerstädtische Entwicklungsachse
nach Westen werden der Rennweg und die Theodor-
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Heuss-Straße zur Münchnerau und zur
Autobahnanschlussstelle Landshut-West eingestuft. Hier
soll u.a. ein Gewerbegebiet etabliert werden.
Ein weiterer Entwicklungsschwerpunkt ist im Osten die
Konversion im Stadtteil Auloh. Das Naturschutzgebiet
„Ehemaliger Standortübungsplatz mit Isarhangleite“,
der Isarstausee und das Naherholungsgebiet
Gretlmühle werten das Siedlungsgebiet auf. Auch die
seit der Eingemeindung 1974 vorgenommene
Stadtbusanbindung hat maßgeblich zur
Wohnqualitätssteigerung beigetragen. In unmittelbarer
Nähe befindet sich das Bildungszentrum am Lurzenhof.
Hier sind die Fachhochschule Landshut, das
Agrarbildungszentrum, die Landmaschinenschule und
die Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz
angesiedelt. Auch die Sparkassenakademie Bayern hat
ihren Sitz neben dem Wettbewerbsgebiet.
Planungsgebiet:
Flächennutzungsplan Stadt Landshut
Im gültigen Flächennutzungsplan (FNP) vom
01.03.2019, wird der Wettbewerbsumgriff als
Wohnbaufläche am Naturschutzgebiet dargestellt.
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Daran südwestlich anschließend sind Flächen der FH
Landshut, der Handwerkskammer und der
Berufsschulen (Lurzenhof) verzeichnet.
Der östliche Bereich ist als Naturschutzgebiet
deklariert. Südlich des Entwurfsgebietes befinden sich
die Gebäude der Sparkassenakademie.
Das nördliche, bestehende Wohngebiet Auloh ist
ebenso wie das Wettbewerbsareal als Wohnbaufläche
dargestellt.
Die Grünstrukturen nord-westlich entlang der LAs 14
sind für die Wohnqualität von Bedeutung. (Anlage 03)
Landschaftsplan Stadt Landshut
Im Landschaftsplan ist der Wettbewerbsumgriff als
Siedlungsfläche an der gliedernden und
abschirmenden Grünfläche des Naturschutzgebietes
dargestellt. Das Waldstück im südöstlich gelegenen
Hangleitenbereich wird als sicht- und
schallschutzbildende Gehölzfläche deklariert, bei der
die Habitate und erlebniswirksamen Elemente
erhaltungsbedürftig sind. (Anlage 04)
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2.8 Benachbarte Bebauungspläne
Südlich grenzt das geplante „Grüne Zentrum“ (Bplan
07-70) als Gewerbegebiet mit Beschränkung an.
Entlang der Straße LAs 14 grenzen die
Bebauungspläne 07-85 (Auloh, Wohngebiet), 07-85/4
(westl. LAs 14, Wohngebiet/Mischgebiet) und 07-
83/1b (südwestlich Auloh, Wohngebiet/Gemein-
bedarfsflächen mit Sondergebiet) an. (Anlagen 10-13)
3. Aufgabenstellung
3.1 Gegenstand des Wettbewerbs
Die dynamische Bevölkerungsentwicklung der Stadt
Landshut macht eine städtebauliche Entwicklung auch
im Osten der Stadt notwendig. Beim Planungsgebiet
handelt es sich um eine Konversionsfläche, die bisher
größtenteils als Truppenübungsplatz genutzt war. Es ist
städtebaulich sinnvoll solche Flächen bevorzugt zu
entwickeln und einer neuen Nutzung zuzuführen. Dabei
sollten die Chancen einer qualitativen Verbesserung,
sowohl der Situation auf dem Grundstück, als auch des
Umfeldes genutzt werden.
Gegenstand des Wettbewerbs ist die Planung eines
Wohnungsbauquartiers auf ca. 66.800 m²
Nettobauland. 30% davon sollen mit Einfamilienhaus-
bebauung, 35% mit Doppel-/Reihenhausbebauung,
15% mit Geschosswohnungsbau und 20% mit
gefördertem Wohnungsbau bebaut werden. Für
Infrastruktureinrichtungen wie Kinderbetreuungsstätte,
Nahversorger, Straßen ist eine Fläche von 37.900 m²
vorgesehen: Zusätzlich soll in den Geschossen über
diesen Einrichtungen auch Wohnnutzung ermöglicht
werden.
So soll eine mehrgruppige, altersgemischte
Kinderbetreuungseinrichtung im Bereich Krippe mit 2
Gruppen (ca. 30 Plätze) und Kindergarten mit 3
Gruppen (ca. 66 Plätze) nach Vorgaben des
Jugendamtes entstehen. Eine Nahversorgungsein-
richtung soll nicht als großflächiger Einzelhandel
geplant werden, der unter BauNVO § 11 fallen würde,
sondern diese soll zusammenhängend im Erdgeschoss
eines Gebäudes integriert werden.
Für das Quartier sollen alternative Parkierungs-
konzepte unter Einhaltung der, in der Stellplatzsatzung
der Stadt Landshut (Anlage 06) genannten
Stellplatzbedarfe erstellt werden.
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Die Ausloberin erwartet von den Teilnehmern eine
sinnvolle Darstellung der Bauabschnitte für den
gesamten Wohnungsbau; Planungsvorschläge, die
aufzeigen, wie und welche Baustrukturen und
Wohnformen angesichts der lokalen
Herausforderungen, insbesondere im Umgang mit dem
Naturschutzgebiet und unter Berücksichtigung der
Entwicklungsmöglichkeiten der Stadt Landshut
städtebaulich und landschaftlich angemessen in das
Umfeld eingefügt werden können.
3.1.1 Grundstück und Grünbestand
Die geforderte Bebauungsdichte gilt für das gesamte
Quartier.
Das für die Planung zur Verfügung stehende
Grundstück hat eine Größe von ca. 12,6 ha (mit dem
nicht für die Bebauung zur Verfügung stehenden
Bereich an der Straße LAs 14, 13,4 ha) und wird wie
folgt umgrenzt:
- im Osten und Süden durch das Naturschutzgebiet
„Ehemaliger Standortübungsplatz Landshut mit
Isarleite“
- im Westen durch eine etwa 2,5 ha große Grünzäsur
(außerhalb des Planungsgebietes), hin zum
geplanten „Grünen Zentrum“
- im Norden durch die LAs 14.
Der Straßenabschnitt der LAs 14 stellt eine bereits
ausgebildete gut sichtbare Grenze des Quartiers dar.
Der Wettbewerbsumgriff umfasst folgende
Flurstücknummern: 695/16 sowie Teilflächen der
Fl.Nrn. 695 und 596/2.
Zum Naturschutzgebiet muss ein Pufferstreifen (im
Wettbewerbsgebiet) von mindestens 25 m eingehalten
werden. Die westliche Grünzäsur ist als innerörtliche
Grünfläche zu erhalten.
Entlang der Kreisstraße LAs 14 ist die weitgehend
naturnahe Hecke grundsätzlich zu erhalten.
Durchbrüche zur Erschließung des
Wettbewerbsgebietes sind möglich. Der Bereich der
Hecke steht aber nicht für Lärmschutzmaßnahmen zur
Verfügung, da dies mit der Zerstörung der Hecke
verbunden wäre.
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3.1.2 Eigentumsverhältnisse
Das Wettbewerbsgebiet befindet sich mit einem Anteil
von 3,4 ha im Eigentum der Stadt Landshut und mit 10
ha im Eigentum der Heilig-Geist-Spitalstiftung.
3.1.3 Höhenlage und Topographie
Das Grundstück ist annähernd eben und liegt auf einer
Höhe von ca. 383 - 384 m ü. NN. Die Entfernung zum
nächstgelegenen Fließgewässer beträgt zu einem
vorhandenen Bachlauf ca. 750 m in nordwestlicher
Richtung (Vorflutniveau ca. 382 m ü. NN).
Vom Grundstück aus ist nach Westen und Südwesten
die etwa 100m aufragende Hangleite der Isar mit den
beiden Landshuter Wahrzeichen, der Burg und der
vorgelagerten spätgotischen Stiftskirche St. Martin und
Kastulus mit ihrem 131m hohen Turm zu sehen.
3.1.4 Boden und Hydrologie, Altlasten, Kampfmittel (Anlage 07)
Im Wettbewerbsgebiet wurde bislang keine
geotechnische Untersuchung durchgeführt, aber aus
den Ergebnissen des Baugrundgutachtens mit
orientierender Schadstoffuntersuchung für das
angrenzende Gebiet Ochsenau-Bereich West können
Erkenntnisse abgeleitet werden.
Boden
Beim Verzicht auf eine Unterkellerung muss von der
Notwendigkeit eines Bodenaustauschs oder einer
Bodenverbesserung ausgegangen werden um die
notwendige Tragfähigkeit zu erreichen. Bei einer
Unterkellerung, die tragfähigen Boden erreichen
würde, ist dagegen mit einer aufwendigen
Wasserhaltung während der Bauzeit zu rechnen.
Hydrologie
Das Wettbewerbsgebiet liegt im vorläufig gesicherten
Überschwemmungsgebiet des Schweinbaches. Die
Festsetzung erfolgt nach Durchführung von
Hochwasserschutzmaßnahmen am Schweinbach.
Neben dem Hochwasser des Schweinbaches sollte die
Möglichkeit von Überschwemmungen durch
Starkregenereignisse berücksichtigt werden.
Der Grundwasserstand liegt bei ca. 380,9 m üNN bis
380,5 m üNN. Bei extremen Witterungs- und
Hochwasserereignissen der Isar sind höhere
Grundwasserstände nicht auszuschließen.
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Die oberflächennahen fein- und unterlagernden
gemischtkörnigen Böden weisen sehr geringe
Wasserdurchlässigkeitsbeiwerte auf und sind deshalb
für die Errichtung von Versickerungsanlagen nicht
geeignet. Die darunterliegenden Kiessande sind bereits
in der wassergesättigten Bodenzone (unterhalb der
Grundwasseroberfläche). Insofern kommen für die
Niederschlagswasserbeseitigung nur oberflächennahe
Versickerungsanlagen in Frage; d. h. nur bei
Ausführung eines flächigen Bodenaustausches der
oberflächennahen feinkörnigen Böden gegen gut
versickerungsfähige Böden ist in der Regel eine
Versickerung von Niederschlagswasser möglich.
Die Ausloberin erwartet ein Konzept in dem
entsprechende Flächen dafür vorgesehen sind.
Denkbar sind Flächen- oder Mulden-
versickerungsanlagen bzw. Entwässerungsgräben.
Altlasten
Aus altlastentechnischer Sicht kann von einer geringen
Bodenbelastung ausgegangen werden, die keinen
Bodenaustausch erfordert.
Kampfmittel
Das Gebiet um den Landshuter Bahnhof wurde im 2.
Weltkrieg flächig bombardiert. Es ist nicht
auszuschließen, dass Ausläufer der Bombardierung bis
in den betroffenen Bereich gegangen sind. Weiterhin
wurde das Gebiet langjährig als Truppenübungsplatz
genutzt. Hinweise für Gefährdungen durch Kampfmittel
oder Fundmunition im Untergrund wurden aber bislang
nicht gefunden.
3.1.5 Ausgleichsflächen
Eingriffe in Natur und Landschaft sollten außerhalb des
künftigen Baugebietes ausgeglichen werden. Die Stadt
Landshut bzw. die Heilig-Geist-Spitalstiftung können
hierfür geeignete Flächen zur Verfügung stellen.
3.1.6 Verkehr, Erschließung
Das Wettbewerbsgrundstück ist mit zahlreichen
öffentlichen Buslinien (Stadtlinien, Expressbusse,
Schüler- und Berufslinien und Abendlinie) über die
Haltestelle Auloh/Kreisstraße sehr gut an das
Stadtbusnetz angeschlossen.
Für den Kfz-Verkehr kann das Gebiet mit mehreren
Zufahrten (3-4) über die LAs 14 erschlossen werden. Es
sind keine direkten Grundstückszufahrten von der LAs
14 aus möglich.
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Die vorhandenen Fuß- und Radwegverbindungen
sollen gleichermaßen integriert und ausgebaut werden.
Ziel des Wettbewerbs ist es, eine schlüssige innere
Erschließung zu entwickeln und gleichzeitig eine
Vernetzung der Fuß- und Radwegestruktur mit dem
Umfeld und mit dem übergeordneten Wegenetz der
Stadt zu erreichen. Die Integration des ÖPNV in das
Quartier ist ebenfalls zu gewährleisten. Dabei ist zu
berücksichtigen, dass keine Verbindungen zum
Naturschutzgebiet geschaffen werden sollen um dieses
möglichst vor Störungen aus dem Wohngebiet zu
schützen.
Die Erschließungsflächen innerhalb des Quartiers
sollen im wirtschaftlichen Umfang und in ihrer
Lesbarkeit hierarchisch ausgebildet werden. "Shared
space"-Flächen sind wünschenswert.
Die geplante Weiterführung der B 15 neu von der A92
bei Essenbach bis zur LAs 14 bei Dirnau wird
vermutlich zu einer Zunahme der Verkehrsmenge
führen. Das Verkehrsaufkommen in 24 h wird dann auf
ca. 10.000 Fahrzeuge zunehmen. Besonderes
Augenmerk ist auch auf eine verkehrssichere und
städtebaulich qualitätsvolle Anbindung des
Wettbewerbsgebietes an den bestehenden Stadtteil
Auloh zu richten, Vom Stadtrat der Stadt Landshut
wurde vor einigen Jahren ein Kreisverkehr für die
Einmündung der Neißestraße in die Kreisstraße
beschlossen. Auf diese kann im Rahmen des
Wettbewerbs aber zugunsten anderer
Anbindungsformen verzichtet werden. Flächensparende
alternative Parkierungskonzepte, wie z. B. Quartiers-
garagen sollen die Wohnquartiere weitgehend von
Verkehr frei halten. Eine zeitweise Anfahrbarkeit der
Gebäude über Wohnwege muss aber gewährleistet
sein. Diese sind nicht für die motorisierte Befahrbarkeit
durch die Öffentlichkeit bestimmt.
Eine öffentliche Durchwegung in Richtung
Naturschutzgebiet ist nicht vorgesehen.
3.1.7 Lärmimmissionsgutachten
Zur Vorbereitung des Wettbewerbs wurde wegen des
Verkehrsaufkommens der LAs 14 eine schalltechnische
Untersuchung als Grundlage für die
Wettbewerbsauslobung durchgeführt. Das Gutachten
ist als Anlage 08 der Auslobung beigefügt.
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3.2 Infrastruktur im Umfeld des Wettbewerbsgrundstücks
Im Umfeld des Wettbewerbsgrundstücks liegen
folgende Infrastruktureinrichtungen, die – je nach Art
der Einrichtung – per KFZ, Rad oder fußläufig gut
angebunden sein sollen:
- das Stadtzentrum mit den dort angesiedelten
öffentlichen Einrichtungen, Dienstleistungsbetrieben
und Läden, angebunden über die
Niedermayerstraße (1)
- die Nahversorgungsschwerpunkte am Kaserneneck
(2)
- das Messezentrum mit der Sparkassenarena (3)
- die Hochschule Landshut (4) und
- die Sparkassenakademie (5)
- die Altstadt von Landshut (6)
- die Siedlung Auloh (7)
3.3 Planungs- und bauordnungsrechtliche Grundlagen und Ziele
Die Wettbewerbsplanung soll die Grundlage für die
Entwicklung eines Bebauungsplanes in einzelnen,
jeweils bereits für sich funktionierenden Bauabschnitten
darstellen.
Das angemessene Maß der baulichen Dichte ist
wesentlicher Teil der Wettbewerbsaufgabe. Als obere
Grenze können bei der Betrachtung die in der
5
4
3 1
2
6
7
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Baunutzungsverordnung angegebenen Werte
herangezogen werden.
Die Stadt Landshut geht davon aus, dass ein Quartier
für ca. 820 Einwohner entwickelt wird. Dafür sind nach
überschlägiger Berechnung ca. 48.000 m²
Geschossfläche für das Wohnen notwendig.
Die Bayerische Bauordnung ist einzuhalten,
insbesondere hinsichtlich der Anforderungen an den
Brandschutz, die Rettungswegelängen, die
Feuerwehrwege usw. Die Abstandsflächen können im
Hinblick auf die anstehende Novelle der BayBO
reduziert werden, soweit gesunde Wohn- und
Arbeitsverhältnisse gewahrt bleiben.
3.4 Ökonomische, ökologische Anforderungen
Besonderen Wert legt die Ausloberin auf
Energieeffizienz, Ressourcenschutz und Nachhaltigkeit
der Planung. Sie erwartet Angebote zur Bewältigung
des demographischen Wandels und wirtschaftliche
Konzeptionen für Bau, Betrieb und Unterhalt sowohl
der öffentlichen, als auch der privaten Flächen bzw.
Bauten.
Im südöstlichen Planbereich entlang des
Naturschutzgebietes muss ein unverbauter Korridor von
mindestens 25 m Breite entstehen. Der Bereich der
Hecke entlang der LAs 14 ist (mit Ausnahme von
möglichen Durchbbrüchen für die Zufahrten) als
Gehölzband zu erhalten und steht nicht für
Lärmschutzmaßnahmen zur Verfügung, da dies mit der
Zerstörung der Hecke verbunden wäre.
Die als "sehr erhaltenswert" deklarierten Bäume des ca.
0,28 ha großen Wäldchens sind unbedingt in die
Planung zu integrieren und zu erhalten.
3.4.1 Nachhaltigkeit der Planung, ökologische und energetische Konzepte
Der Ausloberin sind die Nachhaltigkeit der Planung
und ökologische, energetische, dem Ort und der
Aufgabenstellung adäquate Konzepte wichtig.
Es wird angestrebt, eine energetisch sinnvolle
Gebäudeausrichtung zur optimalen Nutzung von
Sonneneinstrahlung, natürlicher Durchlüftung etc. zu
erstellen. Dabei sollen im Wettbewerb, bzw. in dem
daraus zu entwickelnden Bebauungsplan die
Grundlagen gelegt werden, so dass später im Rahmen
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der Bebauung der Flächen die Gebäude ebenso
ökologisch und energetisch hochwertig umgesetzt
werden können, ggf. auch durch Anschluss an das
Fernwärmenetz der Stadtwerke Landshut.
Auch sollen grünordnerische Maßnahmen (z.B.
Windschutzpflanzungen oder Dach- und Fassaden-
begrünungen) einen Beitrag zur nachhaltigen
städtebaulich energetischen Qualität leisten.
Folgende Anforderungen, die aus den prognostizierten
Folgen des Klimawandels entstehen, sollen bereits im
Wettbewerb als Zielsetzung berücksichtigt werden:
- Flächensparendes Planen und Bauen;
- angemessene räumliche und bauliche Dichten der
Bebauung;
- Entwicklung einer Typologie, die mit Hilfe ihrer
Gebäudegeometrie den spezifischen Wärmeverlust
der Bebauung reduziert, gleichzeitig aber nicht mit
den Nutzungsaspekten (Gebäudetiefe, Orientie-
rung, Besonnung) kollidiert;
- Ausrichtung, Höhenentwicklung und Dachformen
der Bebauung optimiert in Bezug auf aktive und
passive solare Gewinne;
- Vermeidung von Verschattung untereinander durch
Optimierung des Grundstückszuschnittes und der
Platzierung der Gebäude auf dem Grundstück mit
dem Ziel der Inanspruchnahme passiver und aktiver
Solargewinne;
- Einbeziehung der Verschattungswirkung durch
Vegetation;
- Minimierung der Mobilitätsenergien durch
Einbindung von ÖPNV-Systemen und Fuß- bzw.
Radwegenetzen;
- Schaffung der Rahmenbedingungen für allgemein
umwelt- und sozialverträgliche, aber durchaus
individuelle Lebensführung;
- Minimierung der Versiegelung der
Erschließungsflächen;
- aufgabenspezifische Optimierung der Außenwand-
flächen im Verhältnis zu den Nutzflächen;
- Einbeziehung dezentraler Energieformen zur
Versorgung, wie Blockheizkraftwerke, Erdwärme-
pumpen und/oder Stromspeicher;
- dezentrale und oberflächennahe Versickerungs-
systeme von Regenwasser soweit aufgrund der
Bodenbeschaffenheit möglich, z.B. offene
Grabensysteme, Rigolenmulden, Rigolen usw.;
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In der Planung sollen die spezifischen Anforderungen
des Klimaschutzes berücksichtigt werden. Es ist aber
nicht Ziel der Wettbewerbsaufgabe, die städte-
baulichen, landschaftlichen, sozialen und räumlich-
gestalterischen Aspekte der Aufgabe den oben
genannten Punkten komplett unterzuordnen. Vielmehr
sind die Teilnehmer aufgefordert, unter Abwägung der
jeweiligen Aspekte eine aus ihrer individuellen Sicht
optimale Lösung der Problemstellung zu finden.
3.4.2 Herausforderungen des demographischen Wandels und des geförderten
Wohnungsbaus
Konventionelle Neubaugebiete weisen oft sehr
homogene, auf bestimmte Bevölkerungsgruppen
zugeschnittene Strukturen auf. Wenn die
Lebenssituation der Bewohner sich im Laufe der Jahre
ändert, weil z.B. Kinder ausziehen, passen die
Strukturen nicht mehr. In vielen Siedlungen treten
Leerstände auf, Gebäude sind deutlich untergenutzt
und stellen für die oft allein stehenden älteren
Bewohner zunehmend eine Belastung dar.
Um derartigen Fehlentwicklungen vorzubeugen, ist ein
Angebot gewünscht, das von Beginn an auf ein
differenziertes Wohnungsangebot - vom Familien-
wohnen über generationenübergreifende Konzepte und
Angebote für Singles aller Altersgruppen bis hin zu
Angeboten für selbständiges Wohnen im Alter - reicht.
Gefragt sind Gebäudetypologien, die z.B. durch
Erweiterungs- oder Nachverdichtungsmöglichkeiten
sowohl wachsenden Bedürfnissen entsprechen können,
wie auch später wieder durch Abteilungsmöglichkeiten
in mehrere Einheiten „zerlegbar“ sind, wenn die
Ansprüche schrumpfen.
Einheimischenmodell, Konzeptvergabe
Gemäß dem Stadtratsbeschluss vom 18.05.2018
sollen, soweit rechtlich zulässig, geeignete Flächen im
Rahmen eines Einheimischenmodells vermarktet
werden. Als rechtliche Grundlage ist im §11 Abs. 1
Satz 2 Nummer 2 BauGB definiert, dass der Erwerb
durch einkommensschwächere und weniger begüterte
Personen der örtlichen Bevölkerung zu berücksichtigen
ist.
Um die Einflussmöglichkeiten auf stadtentwicklungs-
politische Parameter zu erhöhen, könnte ein weiterer
Teil der Grundstücke im Konzeptvergabeverfahren
vergeben werden. Dabei steht die Qualität des
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eingereichten Konzepts im Vordergrund der
Vergabeentscheidung. Das Verfahren ist sowohl für
zum Verkauf stehende Liegenschaften als auch für
Liegenschaften, die in Erbpacht vergeben werden
sollen geeignet.
Geförderter Wohnungsbau
Das Entwurfsgebiet soll entscheidend dazu beitragen,
das Angebot an preisgünstigem Wohnraum in der
Stadt Landshut zu erhöhen. Um soziale Brennpunkte zu
vermeiden, sollen die Wohnungen so geplant und
ausgeführt werden, dass sie langfristig von einem
möglichst großen Personenkreis genutzt werden
können, insbesondere auch von älteren Menschen.
Eine soziale Durchmischung ist dementsprechend
ebenso zu gewährleisten, wie ein qualitätsvoller Entwurf
der einzelnen Wohnungsgrundrisse.
3.5 Aufgabenbeschreibung
Von den Teilnehmern soll ein attraktives,
zukunftsfähiges Wohnquartier geplant werden, das in
einzelnen Schritten entwickelt werden kann. Ein
Schwerpunkt des Wettbewerbs ist die Schaffung von
Wohnraum für den geförderten Wohnungsbau. Für
eine Kinderbetreuungseinrichtung nach Vorgaben des
Jugendamtes sowie eine Nahversorgungseinrichtung
und die Straßen ist eine anteilige Fläche vorgesehen.
Dieser bauliche Abschnitt soll sowohl eigenständig mit
der Maßgabe, die Obergeschosse für Wohnungen zu
nutzen, umgesetzt werden können, als auch in das
städtebauliche Konzept integriert werden. Die
Wohneinheiten sind frei innerhalb des
Wettbewerbumgriffes zu platzieren, immer unter
Maßgabe eines stimmigen städtebaulichen
Gesamtkonzeptes und unter Beachtung einer sozialen
Durchmischung. Innerhalb des Wettbewerbsgebiets
sollen für ca. 16.000m² Geschossfläche Wohnungen
mit Mitteln des geförderten Wohnungsbaus errichtet
werden. Dabei sollen verschiedene Typologien
angewandt werden, die eine Vielfalt an Wohnungs-
und Haustypen ermöglichen. Geförderter und frei
finanzierter Wohnungsbau sollen in den Quartieren
durchmischt werden. Für den geförderten
Wohnungsbau ist ausschließlich Geschosswohnungs-
bau mit max. 5-Zimmerwohnungen vorgesehen.
Folgender Wohnungsmix ist Bestandteil der
Aufgabenstellung für die Wohnquartiere:
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Ca. 40% 1-Personenhaushalte
Ca. 17% 2-Personenhaushalte
Ca. 19% 3-Personenhaushalte
Ca. 13% 4-Personenhaushalte
Ca. 7% 5-Personenhaushalte
Ca. 4% 6-Personenhaushalte
Ca. 1% 7-Personenhaushalte
Größe bis unter Wohnungstyp Haushaltsgröße
50 m² Zwei-Zimmer Bis zwei Personen
65 m² Drei-Zimmer Zwei bis drei
Personen
75 m² Drei-Zimmer Drei bis vier
Personen
90 m² Vier-Zimmer Vier Personen
Für die Einpersonenhaushalte sollten keine Ein-
Zimmer-Wohnungen vorgesehen werden.
Für noch größere Wohnungen als die vorgesehenen
Vier-Zimmer-Wohnungen sind pro Person 15m² mehr
Wohnfläche vorzusehen. Dabei ist auf Flexibilität in
den Grundrissen zu achten, so dass die Wohnungen
bei Bedarf auch in kleinere Wohneinheiten aufgeteilt
werden können.
Eine hohe Gestalt- und Wohnqualität und eine hohe
Wirtschaftlichkeit sollten keinen Widerspruch darstellen.
Die Kosten sollten sich an der Obergrenze des
geförderten Wohnungsbaus (Kosten der
Kostengruppen 300 (Bauwerk – Baukonstruktion ohne
die Kosten der Garagen) und 400 (Bauwerk –
Technische Anlagen) der DIN 276 2.100 € je m²
Wohnfläche orientieren.
Ziel ist ein städtebauliches Konzept, das die
Identifikation der Bewohner mit ihrem Wohnort stärkt
und die Ausbildung von Nachbarschaften fördert. Die
Orientierung in den einzelnen Wohnquartieren und die
Unterscheidung zwischen privaten und öffentlichen
Bereichen sollen selbstverständlich und leicht möglich
sein. Der öffentliche Raum soll hochwertig gestaltet
sein, zum gemeinsamen Aufenthalt einladen und die
jeweilige Funktion der Straße oder des Platzes
unterstreichen.
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Allgemein wird auf geschützte Rückzugsräume im
Freien Wert gelegt, besonders gilt dies für den
verdichteten Wohnungsbau. Als Zielpublikum sieht die
Ausloberin eine gesellschaftlich gute Durchmischung
aus jungen Familien und mittelalten oder älteren noch
selbstbestimmt lebende Menschen. Weiterhin ist für
eine angemessene Qualitätssicherung der
Wohnverhältnisse, insbesondere der durch den
sozialen Wohnungsbau geförderten Wohnungen sowie
deren Freiräume, zu sorgen.
Bei der Bebauung ist Barrierefreiheit (mindestens
entsprechend den Anforderungen der BayBO) zu
gewährleisten. Da dies im Wohnungsbau aufgrund
unterschiedlicher Gebäudetypen nicht grundsätzlich
möglich sein wird, sind Vorschläge zu unterbreiten, die
Familien mit kleinen Kindern ebenso zu Gute kommt,
wie älteren bzw. mobilitätseingeschränkten
Bewohnern/innen. Weiterhin wird – soweit wie möglich
– speziell im Bereich der Eigentumseinheiten eine
hierarchiefreie Raumaufteilung der Individualräume
gewünscht, die spätere Nutzungsänderungen ohne
umfassende bauliche Eingriffe ermöglicht.
Die als übergeordnete private Erschließungen auf dem
Gesamtgrundstück notwendigen Erschließungsflächen
sollen öffentlich zugänglich gehalten werden.
3.5.1 Gewerbeflächen
Die Integration von nicht störendem Gewerbe, z.B. zur
Versorgung der Anwohner im Quartier ist erwünscht. In
den Planungen können dazu Vorschläge unterbreitet
werden. Die Gewerbeflächenanteile sind nicht in den
geforderten 48.000 m² Geschossfläche für die Woh-
nungen enthalten. Ein Geschossflächenanteil von
6.500 m² wird vorgegeben für die Errichtung eines
Nahversorgers, einer Kinderbetreuungseinrichtung und
für wohnungsnahe Arbeitsplätze wie z. B. Co-Working-
Space. Dabei wird für die Kita ein Flächenanteil von
ca. 1.000 m² und für die Nahversorgung 1.500 m²
Geschossfläche veranschlagt. Die Teilnehmer können
die Lage der entsprechenden Flächen je nach ihrem
Konzept frei wählen.
3.5.2 Bauabschnitte
Das Gesamtquartier soll in sinnvollen, nicht zu großen
Bauabschnitten entwickelt und auf den Markt gebracht
werden. Die Stadt möchte das Quartier nicht
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großflächig an Bauträger übergeben, sondern strebt
eine kleingliedrige Struktur mit privaten Eigentümern
an.
Da heute noch nicht absehbar ist, innerhalb welchen
Zeitraums die Erschließung und Bebauung erfolgt, liegt
ein wichtiger Teil der Aufgabenstellung des
Wettbewerbs in dem Vorschlag, wie die geplanten
Abschnitte bis zur kompletten Realisierung der
Maßnahme ausgestaltet werden. Die Ausloberin
wünscht dabei eine sinnvolle organische Entwicklung,
bei der in jedem Bauabschnitt ein attraktiver
Wohnflächenmix angeboten wird. Jeder Bauabschnitt
sollte städtebaulich und landschaftlich angemessen
eingebettet sein. Die Entwicklung sollte auch unter
wirtschaftlichen Gesichtspunkten sinnvoll sein, vor
allem im Hinblick auf die Erschließung, die aus dem
Bestand logisch weiterentwickelt werden sollte.
Alle Bauabschnitte sollten die geforderte soziale und
bauliche Durchmischung aufweisen und selbstständig
funktionieren. Es erscheint sinnvoll die
Kindertagesstätte und die Nahversorgung schon im
ersten Bauabschnitt unterzubringen.
3.6 Freianlagen und Infrastruktur
Das Wettbewerbsgebiet weist mit der Lage an dem
Naturschutzgebiet eine große naturräumliche Qualität
auf. Von den Wettbewerbsteilnehmern wird ein
sensibler Umgang mit den naturschutzrelevanten
Anforderungen erwartet. Ziel des Wettbewerbs ist
einerseits die Qualität der Grünräume für die
Bewohner nutzbar zu machen, andererseits
widerspricht dies dem Schutzbedürfnis des
Naturschutzgebietes. Als Lösung bietet sich an, die
Grünräume im Quartier und den Pufferstreifen zum
Naturraum möglichst qualitätsvoll zu gestalten und mit
Raum für Aktivitäten erlebbar zu machen und so einen
Mehrwert für die zukünftigen Bewohner zu schaffen. Mit
dieser Lenkung der Aktivitäten, wie z. B. Kinderspiel, in
die Siedlungsfreiräume soll auch ein Entlastungseffekt
für den Naturraum entstehen um den Belange des
Naturschutzes ausreichend Rechnung tragen zu
können. Eine Wegevernetzung mit der Landschaft soll
bewusst vermieden werden, im Pufferstreifen sollte
sogar eine Art der Abgrenzung geschaffen werden.
Dies soll aber nicht zu einer Ausgrenzung des
Naturschutzgebietes führen, sondern vielmehr die
Einbeziehung der naturräumlichen Qualität auf andere
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Arten fördern. So wäre beispielsweise die visuelle
Einbeziehung mit Aussichtspunkten möglich.
Für den Straßenraum, der - wenn möglich verkehrs-
beruhigten - Erschließungsstraßen sind Gestaltungs-
vorschläge mit optimierten Straßenquerschnitten zu
entwickeln, die auf die jeweiligen Bedingungen der
Erschließungshierarchie eingehen. Dies betrifft den
Wunsch nach einer Gestaltung, die den Straßenraum
nicht nur dem Fahrverkehr widmet, sondern sowohl im
Straßenraum, als auch im gesamten Wohnumfeld
einen Aufenthaltscharakter gewährleistet, der den
zukünftigen Anwohnern zu Gute kommt, einen Beitrag
zur Förderung eines guten Miteinanders der
Generationen leistet und das Sicherheitsgefühl aller
Bewohner/innen stärkt.
Die im Straßenraum untergebrachten Stellplätze sollen
so gegliedert werden, dass sie flächensparend
konzipiert sind. Alternative Parkierungskonzepte sind
gewünscht. Der öffentliche Raum soll den Konzepten
der Verfasser entsprechend begrünt werden. Dabei
sollten die Bäume so angeordnet werden, dass sie im
Sommer Straßen und versiegelte Flächen möglichst
stark verschatten, ohne dabei die Belichtung der
Häuser mit Tageslicht zu beeinträchtigen und - in der
Heizperiode die Sonneneinstrahlung in die Südfenster
möglichst wenig behindern. Die Ausloberin wünscht
eine Gliederung des öffentlichen Raumes sowie ein
Zentrum oder mehrere Subzentren, das bzw. die die
sozialen Kontakte der Siedlung stärkt / stärken.
Im privaten Raum sollen die Bepflanzungen neben der
räumlichen Gliederung auch die Belange der Nutzung
regenerativer Energien berücksichtigen. So können
Pflanzungen vor West- bzw. Ostfassaden vor der relativ
tief stehenden Nachmittagssonne schützen und so die
Aufwärmung im Sommer reduzieren. Regenwasser soll
wo möglich oberflächennah versickert werden.
3.6.1 Stellplätze
Bezüglich der privaten Stellplätze gilt die entsprechende
städtische Verordnung. Auf die Möglichkeit der
Reduzierung der Stellplatzzahl nach §5 Abs. 3, Nr. 3
der Stellplatzsatzung der Stadt Landshut wird
hingewiesen (Anlage 06).
Für das Wettbewerbsgebiet sollen flächensparende
alternative Parkierungskonzepte, wie z. B.
Quartiersgaragen entwickelt werden, die die
Wohnquartiere weitgehend von Verkehr frei halten.
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Weitere Stellplätze im öffentlichen Straßenraum, die die
oben genannte Zielangabe überschreiten sind als
Besucherstellplätze zu berücksichtigen.
Grundsätzlich soll die Errichtung von ebenerdigen
Stellplätzen minimiert werden.
Zusätzlich sind Flächen für Fahrradabstellplätze in
angemessenem Umfang (Anzahl gemäß Satzung)
vorzusehen.
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TEIL III – BEURTEILUNGSKRITERIEN
Alle zur Beurteilung zugelassenen Arbeiten werden
gemäß nachfolgend aufgeführten Gesichtspunkten
beurteilt. Die Beurteilung erfolgt durchgängig nach
einheitlichen Maßstäben vorbehaltlich Gewichtung
durch das Preisgericht aus den Erkenntnissen der
Wettbewerbsarbeiten:
Städtebauliche, freiraumplanerische Konzeption
Funktionserfüllung
Integration ökologischer und nachhaltiger Maßnahmen
Gestaltung
Wirtschaftlichkeit
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TEIL IV – ANLAGEN
Anlage 01 Verfassererklärung (excel, pdf)
Anlage 01a Teilnahmeantrag Eigenerklärung (pdf)
Anlage 01b Formblatt III 9 (pdf)
Anlage 02 Naturschutzfachliche Stellungnahme (pdf)
Anlage 03 Flächennutzungsplan Ausschnitt (pdf)
Anlage 04 Landschaftsplan Ausschnitt (pdf)
Anlage 05 Begründung zur Fortschreibung FNP + LP (pdf)
Anlage 06 Stellplatzsatzung (pdf)
Anlage 07 Bodengutachten (pdf)
Anlage 08 Schallgutachten (pdf)
Anlage 09 Wettbewerbsbereich (pdf, dwg)
Anlage 10 Bplan 07-70 (jpg)
Anlage 11 Bplan 07-83-1b (pdf)
Anlage 12 Bplan 07-85 (pdf)
Anlage 13 Bplan 07-85-4 (pdf)
Anlage 14 Fachliche Stellungnahmen (pdf)
Die Auslobung wurde aufgestellt am 18.05.2020 und umfasst 46 Seiten und die Anlagen 01 –
14.