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Studiendekanat der Medizinischen Fakultät 03641-934304 SkillsLab Jena 03641-934305 Bachstraße 18 [email protected] 07743 Jena www.skillslab.uniklinikum-jena.de „Alles Schwarz, Weiß! -die systematische Befundung eines Röntgen-Thorax-

„Alles Schwarz, Weiß! die systematische Befundung eines ......Studiendekanat der Medizinischen Fakultät 03641-934304 SkillsLab Jena 03641-934305 Bachstraße 18 [email protected]

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  • Studiendekanat der Medizinischen Fakultät 03641-934304 SkillsLab Jena 03641-934305 Bachstraße 18 [email protected] 07743 Jena www.skillslab.uniklinikum-jena.de

    „Alles Schwarz, Weiß!“

    -die systematische Befundung eines

    Röntgen-Thorax-

  • Ersteller: SkillsLab Jena Stand: 17.12.2018

    © Universitätsklinikum Jena – Studiendekanat – SkillsLab

    Dokument: Teilnehmerskript_2018 - 2 -

    Einleitung

    „Alles Schwarz/ Weiß, oder was?“

    Jede fünfte Röntgenuntersuchung ist eine Aufnahme des Thoraxes. Trotz der sehr

    hohen Anzahl der Röntgen-Thorax-Untersuchungen ist die Befundung keinesfalls so

    einfach, wie es vielleicht auf den ersten Blick erscheint. Um sich in dem Dickicht der

    zahlreichen Informationen zu recht zu finden, ist es entscheidend, die Befundung

    anhand eines festen Schemas durch zu führen. Um solch eine

    Befundungssystematik leichter erlernen zu können, sollte sie logisch aufgebaut sein

    und damit nachvollziehbar sein. Die diesem Kurs zugrundeliegende

    Befundungssystematik folgt einer inneren Logik und hat zudem den Vorteil, dass

    lebensbedrohliche Befunde, die zu einer umgehenden Therapie führen sollten ganz

    am Anfang der Befundung stehen.

    Hauptziele dieses Kurses sind:

    1) Einüben der systematische Befundung eines Röntgen Thorax anhand eines festen

    Schemas

    2) Kennenlernen und Befund typischer, häufiger Pathologien

    3) Kennenlernen typischer Befundungsfehler

  • Ersteller: SkillsLab Jena Stand: 17.12.2018

    © Universitätsklinikum Jena – Studiendekanat – SkillsLab

    Dokument: Teilnehmerskript_2018 - 3 -

    Dieses Skript soll für euch die wichtigsten Informationen zusammenfassen, um euch

    das Üben und Lernen einfacher zu machen. Aber natürlich ersetzt es in keiner Weise

    ein Lehrbuch! Wir haben uns bemüht euch ein verständliches Skript zu erstellen,

    wenn dennoch irgendwas unklar bleibt oder ihr auf eventuelle Fehler stoßt, würden

    wir uns freuen, wenn ihr uns einfach Bescheid gebt!

    Inhalt:

    1. ANATOMIE IM SUMMATIONSBILD 5

    2. AUFNAHMETECHNIK UND QUALITÄTSKRITERIEN 6

    Stehendaufnahmen 6 2.1.

    Liegendaufnahme/ Bettlunge 6 2.2.

    Unterschiede in der Bildbefundung im p.a.- versus a.p.-Strahlengang 7 2.3.

    3. QUALITÄTSKRITERIEN 8

    Allgemeine Hinweise zur Befundung 9 3.2.

    4. BEFUNDUNGSSYSTEMATIK UND INTERPRETATIONEN 9

    Beispielbefund (physiologisch): 11

    5. PATHOLOGIEN FINDEN / ERKENNEN 12

    6. „PITFALLS“- BEFUNDUNGSFEHLER AUSSCHLIEßEN- 13

    Silhouettenphänomen 13 6.1.

    Fremdmaterial 14 6.2.

    Mamillenschatten 16 6.3.

  • Ersteller: SkillsLab Jena Stand: 17.12.2018

    © Universitätsklinikum Jena – Studiendekanat – SkillsLab

    Dokument: Teilnehmerskript_2018 - 4 -

    Sonstige vorgetäuschte Befunde 17 6.4.

    „Satisfaction of search“ 18 6.5.

    7. QUELLENVERZEICHNIS 20

    Literaturempfehlungen: 20

    Interessanter Link: 20

  • Ersteller: SkillsLab Jena Stand: 17.12.2018

    © Universitätsklinikum Jena – Studiendekanat – SkillsLab

    Dokument: Teilnehmerskript_2018 - 5 -

    1. Anatomie im Summationsbild

    Um „Normales“ von Pathologischem unterscheiden zu können, ist es zuerst wichtig,

    welche anatomischen Strukturen bei einem Röntgenbild zu erkennen sind (und

    welche nicht). Dabei sollte man sich immer klar machen, dass eine

    Röntgenaufnahme die Summe von Überlagerungen anatomischer Strukturen ist, die

    zudem noch unterschiedlich röntgendicht sind. Man sollte daher:

    1. Die thorakale, inklusive der skelettalen Anatomie …

    2. Randbildungen und Grenzlinien der wichtigsten anatomischen

    Strukturen…

    3. Den Unterschied von „Schwarz“ (Aufhellung!) und „Weiß“ (Verschattung!)

    kennen.

    Dieses Wissen sollte jedem Kursteilnehmern bekannt sein, damit

    ausreichend Zeit für das Einüben der systematischen Befundung bleibt!

  • Ersteller: SkillsLab Jena Stand: 17.12.2018

    © Universitätsklinikum Jena – Studiendekanat – SkillsLab

    Dokument: Teilnehmerskript_2018 - 6 -

    2. Aufnahmetechnik und Qualitätskriterien

    Vor der eigentlichen Befundung sollte man sich immer zuerst klar machen, was man

    eigentlich vor sich hat: Orientierung (re/li), wie ist die Aufnahme entstanden, sind alle

    Qualitätskriterien erfüllt etc. Ansonsten läuft man Gefahr die Bildgebung falsch zu

    interpretieren.

    Stehendaufnahmen 2.1.

    Aufnahmen im Stehen werden im posterior-anterior (p.a.)- Strahlengang und im

    Seitbild mit der linken Körperseite am Detektor angefertigt; dadurch durchdringen

    die Röntgenstrahlen den Körper von hinten nach vorne bzw. von rechts nach

    links. Vorteil dieser Technik ist, dass das Herz nah am Detektor zu liegen kommt

    und dadurch wenig vergrößert zur Abbildung kommt.

    Der Röhrenstrom wird über die Belichtungsautomatik angepasst, dadurch sind die

    Bilder meist ähnlich gut und selten über- oder unterexponiert

    Liegendaufnahme/ Bettlunge 2.2.

    Detektor unter den Rücken des Patienten → anterior-posteriorer Strahlengang

    (a.p.); die Aufnahme erfolgt mittels eines fahrbaren Röntgengerätes

    Da die Patienten körperlich meist sehr eingeschränkt sind wird in der Regel keine

    Seitaufnahme durchgeführt.

    Es erfolgt keine Belichtungsautomatik → Einstellen der Belichtungseinstellung

    basiert auf Erfahrungswerten der Medizinisch-Technischen Radiologieassistenten

    (MTRAs)

  • Ersteller: SkillsLab Jena Stand: 17.12.2018

    © Universitätsklinikum Jena – Studiendekanat – SkillsLab

    Dokument: Teilnehmerskript_2018 - 7 -

    Unterschiede in der Bildbefundung im p.a.- versus a.p.-Strahlengang 2.3.

    Liegendaufnahme (ap) im Stehen (pa)

    Vergrößerte Darstellung des Herzens im Liegen

    Unschärfere Konturen im Liegen

    Teilweise über- oder unterexponierte Aufnahmen wegen fehlender

    Belichtungsautomatik

    Pathologien stellen sich wegen der Schwerkraft z.T. anders dar, z.B.

    Pleuraerguss, welcher sich nicht mehr im costophrenischen Winkel sammelt,

    sondern auslaufen kann (etwa nach apikal)

    Intensivpflichtige/ bettlägrige Patienten sind aufgrund ihrer Krankheitsschwere

    häufig unkooperativ, daher ist die Bettaufnahme oft verdreht oder in nicht

    optimaler Inspiration. Fremdmaterial (z.B. EKG-Elektroden) muss oft belassen

    werden

    Ein Beispiel zur Darstellung des Vergrößerungseffekts, Herz und

    Herzschrittmacher erscheinen in der Bettaufnahme deutlich breiter als im p.a.-

    Strahlengang:

    Aufnahmen auf Station, ITS oder IMC werden liegend im Bett (a.p.)

    gemacht. Es entsteht ein Vergrößerungseffekt. Pathologien können

    andere Form annehmen oder sich maskieren.

  • Ersteller: SkillsLab Jena Stand: 17.12.2018

    © Universitätsklinikum Jena – Studiendekanat – SkillsLab

    Dokument: Teilnehmerskript_2018 - 8 -

    3. Qualitätskriterien

    Die Bildbeschriftung (inklusive Patientenname, Geburts-, Aufnahmedatum und

    Seitenangabe) ist komplett und korrekt. Soweit es nicht anders deklariert ist, ist im

    Bild links, was sich gegenüber der eigenen rechten Hand befindet. Bei

    Unklarheiten: Die Herzspitze ist in den allermeisten Fällen links, die Magenblase

    ebenfalls.

    Die Lunge ist vollständig abgebildet (Lungenspitzen bis zum costophrenischen

    Winkel)

    Fremdkörper (EKG-Elektroden, Piercings, BH-Bügel, etc.) soweit möglich,

    entfernen

    Zur vollen Entfaltung der Lunge in Inspiration und während eines

    Atemstillstandes aufgenommen (Zwerchfell auf Höhe der dorsalen 10.–11. Rippe

    und/ oder ventralen 5.–6. Rippe stehend). Ausnahme: Exspirationsaufnahme zum

    Pneumothoraxausschluss (Pneumothoraxsaum wird etwas größer und durch

    geringes Kollabieren der Lunge erhöhter Dichteunterschied, ist allerdings

    umstritten)

    Die Oberfelder werden nicht durch Scapulae überlagert

    Die Dornfortsätze liegen mittig zwischen den medialen Gelenkflächen der

    Claviculae → Symmetrie. Wenn die Aufnahme verdreht ist, sind die

    detektornahen Anteile heller als die detektorfernen dargestellt

    Die Belichtung ist korrekt, wenn in der p.a.-Aufnahme die Brustwirbelsäule zart

    durch das Mediastinum abgrenzbar ist und die Gefäßschatten in der

    Lungenperipherie und retrokardial einsehbar sind. Im Seitbild sollten sowohl die

    retrokardialen Gefäße als auch die im Herzschatten liegenden Gefäßschatten

    erkennbar sein

    Bildbeschriftung? Lunge komplett? Inspiration?

    Überlagerung durch Scapulae? Einstellung und Belichtung korrekt?

  • Ersteller: SkillsLab Jena Stand: 17.12.2018

    © Universitätsklinikum Jena – Studiendekanat – SkillsLab

    Dokument: Teilnehmerskript_2018 - 9 -

    Allgemeine Hinweise zur Befundung 3.2.

    Zu Anfang kann der direkte Vergleich zu bekannten, physiologischen

    Röntgenaufnahmen hilfreich sein, eventuelle Pathologien zu identifizieren.

    Symmetrie hilft zu Anfang ungemein. Viele Strukturen, die auf beiden Lungen

    symmetrisch abgebildet sind, sind physiologisch – Mamillen, Rippen und deren

    Überschneidungspunkte, mögliche Verkalkungen der Rippenansätze, etc.

    Diese Regel hat aber auch ihre Grenzen, denn eine pulmonale Stauung, interstitielle

    Pneumonien oder eine bihiläre Lymphadenopathie können als wichtige Pathologien

    auch symmetrisch auftreten.

    4. Befundungssystematik und Interpretationen

    Tatsächlich hat wahrscheinlich jede Röntgenabteilung ihre eigene Systematik. Im

    Kurs verwenden wir die des Institutes für Diagnostische und Interventionelle

    Radiologie (IDIR) des UKJ. Zuerst macht man sich die Aufnahme an sich klar, dann

    wird Fremdmaterial vom eigentlichen Patienten abgegrenzt und die Möglichkeit eines

    Pneumothoraxes abgeklärt (Handlungsbedarf!). Die nachfolgenden Strukturen

    werden „von zentral nach peripher“ befundet.

    Aufnahmequalität

    Fremdmaterial

    Pneumothorax

    Dann von „zentral nach peripher“

    Trachea

    Mediastinalsilhouette

    Herzsilhouette

    Beurteilung der Hili

    Lungenparenchym

    Zwerchfellkuppeln

    Pleuraerguss

    Knöcherner Thorax

    Weichteile

  • Ersteller: SkillsLab Jena Stand: 17.12.2018

    © Universitätsklinikum Jena – Studiendekanat – SkillsLab

    Dokument: Teilnehmerskript_2018 - 10 -

    Aufnahmequalität.

    Beschriftung korrekt? Lunge vollständig abgebildet? Verdreht?

    Bei Drehung: Befinden sich die Dornfortsätze näher an der rechten Clavicula,

    ist der Patient in den 1. schrägen Diameter verdreht. Sind die Dornfortsätze

    näher an der linken Clavicula, in den 2. schrägen Diameter.

    Fremdmaterial.

    Intrathorakeles Fremdmaterial beschreiben mit dessen Lage, z.B.

    Trachealtubus mit Spitze ca. 5 cm oberhalb der Carina, ZVK via V. jugularis

    interna dextra mit Spitze in Höhe der V. cava superior, etc.

    Pneumothorax.

    Ja/ nein? Links/ rechts? Saumbreite?

    Trachea.

    Eingeengt? Mittelständig? Verlagert?

    Dabei auch den Winkel beachten, in dem die Hauptbronchi von der Carina

    abgehen → ≥ 90° → Herzvergrößerung, z.B. durch einen Perikarderguss oder

    eine Vergrößerung des linken Vorhofs

    Mediastinalsilhouette.

    Vergrößerung der Aorta, Struma, Lymphknoten, Tumore?

    Herzsilhouette.

    HerzThoraxQuotient (HTQ) ausmessen. Er sollte ≤ 0,50 sein, sonst ist das

    Herz vergrößert.

    (Cave: diese Regel gilt nur für die p.a.-, nicht die a.p.-Aufnahme)

    Beurteilung der Hili.

    Unscharfe Gefäßkonturen (Stauung)? Wandverdickung der Bronchien

    (Stauung)? Verschattungen (Lymphknoten? Tumore?)

  • Ersteller: SkillsLab Jena Stand: 17.12.2018

    © Universitätsklinikum Jena – Studiendekanat – SkillsLab

    Dokument: Teilnehmerskript_2018 - 11 -

    Lungenparenchym.

    Pathologische Verschattungen oder Aufhellungen (Tumore? Pneumonien?)

    Zwerchfellkuppeln.

    Glatt berandet? Zwerchfellhochstand (rechts vorliegend, wenn >4,5 cm höher

    als links steht; links vorliegend, wenn Zwerchfell auf gleicher Höhe oder höher

    als rechts steht)? Zwerchfellbuckel? Hernien?

    Pleuraerguss.

    Bei Zwerchfellunschärfe und verschattetem costophrenischem Winkel

    Knöcherner Thorax.

    Rippenfrakturen? Claviculae? Humeri, Schultergelenke beidseits?

    Wirbelsäule?

    Achtung: Die Röntgen-Thoraxübersicht ist keine spezielle Knochenbildgebung, daher ist nicht zu

    erwarten, dass jede feinere Fraktur (insbesondere im Bereich der ventralen Rippen) zu erkennen ist.

    Weichteile.

    Adipositas? Weichteilemphysem? Z.n. Ablatio mammae? Etc.

    Beispielbefund (physiologisch):

    Keine Voraufnahme zum Vergleich vorliegend.Regelrechte, vollständige

    Übersichtsaufnahme. Kein Fremdmaterial einliegend. Kein Pneumothorax

    abgrenzbar. Trachea mittelständig und nicht eingeengt. Regelrechte

    Mediastinalkonfiguration. Regelrechte Herzsilhouette bei HTQ 0,47. Hilus beidseits

    frei einsehbar und physiologisch konfiguriert. Kein pneumonisches Infiltrat

    abgrenzbar. In beiden Ebenen kein Hinweis auf einen pulmonal raumfordernden

    Prozess. Zwerchfell glatt begrenzt. Beidseits kein Pleuraerguss. Ossäre Strukturen

    und Weichteile übersichtsradiographisch unauffällig.

  • Ersteller: SkillsLab Jena Stand: 17.12.2018

    © Universitätsklinikum Jena – Studiendekanat – SkillsLab

    Dokument: Teilnehmerskript_2018 - 12 -

    5. Pathologien finden / erkennen

    Erfassbare Befunde: Erschwert bzw. nicht erfassbare

    Befunde:

    Minderbelüftungen Lungenarterienembolie

    Pneumonie Aortendissektion

    Pleuraerguss Intrakardiale Prozesse

    Pneumothorax

    Stauung

    Raumfordernde Prozesse

    Zum Teil knöcherne Pathologien

    Einteilung einer entdeckten Pathologie nach ihrer Morphologie:

    Verschattung/ Weiß: Aufhellung/ Schwarz:

    Pleuraerguss Pneumothorax

    Pneumonie Lungenemphysem/ Bulla(e)

    Pulmonale Stauung Pneumoperitoneum

    Atelektase/ Minderbelüftung Pneumomediastinum

    Raumfordernder Prozess

    Lungenfibrose

    Anhand einer klaren Systematik werden im Kurs die wichtigsten

    Pathologien identifiziert und richtig diagnostiziert.

  • Ersteller: SkillsLab Jena Stand: 17.12.2018

    © Universitätsklinikum Jena – Studiendekanat – SkillsLab

    Dokument: Teilnehmerskript_2018 - 13 -

    6. „Pitfalls“- Befundungsfehler ausschließen-

    Silhouettenphänomen 6.1.

    Wenn Strukturen mit ähnlicher Dichte aneinandergrenzen, sind diese in der

    Übersichtsaufnahme nicht mehr voneinander zu differenzieren. Liegen sie vor-

    oder hintereinander, ist jedoch eine Differenzierung möglich.

    Paradebeispiel: Mittellappenatelektase rechts. Hierbei ist der rechte Herzrand

    nicht mehr abgrenzbar und geht vielmehr in eine homogene Verdichtung der

    rechten Pulmo über (siehe nachfolgendes Beispiel). Bei der

    Unterlappenatelektase ist hingegen der Herzrand abgrenzbar (untere

    Bildreihe).

    Abb. Mittellappenatelektase rechts a.p. und seitlich; darunter UL Pneumonie links

  • Ersteller: SkillsLab Jena Stand: 17.12.2018

    © Universitätsklinikum Jena – Studiendekanat – SkillsLab

    Dokument: Teilnehmerskript_2018 - 14 -

    Fremdmaterial 6.2.

    Nicht zuletzt besteht die Schwierigkeit der Befundung von Fremdmaterial darin nicht

    nur das Fremdmaterial zu als solches (körperfremd!) zu erkennen, sondern auch ob

    es im oder außerhalb des Patienten liegt! Dabei hilft es schon mal die Dinge wieder

    zu erkennen, die durch diagnostische oder therapeutische Maßnahmen am oder im

    Patienten sein dürfen. Ansonsten hilft wie immer die zweite Ebene weiter!

    Besonders bei Bettlungen sind viele Fremdkörper zu identifizieren und zu

    beschreiben, deshalb hier eine Auswahl der wichtigsten Materialien:

    Herzschrittmacheraggregat links pektoral mit einer Ventrikelsonde (Spitze in

    Projektion auf den rechten Ventrikel); EKG-Klebchen neben linkem Ventrikel

  • Ersteller: SkillsLab Jena Stand: 17.12.2018

    © Universitätsklinikum Jena – Studiendekanat – SkillsLab

    Dokument: Teilnehmerskript_2018 - 15 -

    Neben der zunächst in der Mittellinie und dann nach links verlaufenden Magensonde

    finden sich in dieser Thoraxaufnahme ein Vorhofkatheter rechts der Mittellinie und

    externe EKG-Elektroden

  • Ersteller: SkillsLab Jena Stand: 17.12.2018

    © Universitätsklinikum Jena – Studiendekanat – SkillsLab

    Dokument: Teilnehmerskript_2018 - 16 -

    Mamillenschatten 6.3.

    Mamillenschatten täuschen häufig kleine

    Rundherde in den Unterlappen/ -feldern

    vor.

    Sie lassen sich oft dank Symmetrie,

    typischer Lage und Form identifizieren.

    Sie sind auch, wie hier in der Aufnahme

    (Gynäkomastie) bei Männern zu finden.

  • Ersteller: SkillsLab Jena Stand: 17.12.2018

    © Universitätsklinikum Jena – Studiendekanat – SkillsLab

    Dokument: Teilnehmerskript_2018 - 17 -

    Symmetrie – Dein Freund und Helfer

    Symmetrische Befunde sind meist physiologisch.

    Cave: Pulmonale Stauung, Lungenödem und atypische Pneumonien, diese lassen

    sich aber meist eindeutig der Lunge selbst zuordnen.

    Sonstige vorgetäuschte Befunde 6.4.

    Sollte man vor allem im Hinterkopf haben bei der Abklärung von Rundherden

    Etwa durch Überlagerung physiologischer Thoraxstrukturen, wie vorderer und

    hinterer Abschnitt der Rippen (siehe Bildbeispiel). Auch durch Fremdmaterial,

    Kleidung, Katheter, etc. möglich

  • Ersteller: SkillsLab Jena Stand: 17.12.2018

    © Universitätsklinikum Jena – Studiendekanat – SkillsLab

    Dokument: Teilnehmerskript_2018 - 18 -

    Bei Unsicherheiten helfen: Vergleich mit Gegenseite, symmetrische

    Befunde sind eher physiologisch, Vergleich mit Voraufnahmen,

    Abgleich mit der zweiten Ebene, Verfolgen der Struktur in ggf. andere

    Kompartimente (insb. bei Fremdmaterial)

    „Satisfaction of search“ 6.5.

    Nach Identifikation einer offensichtlichen, meist die Fragestellung klärenden,

    Pathologie wird die Befundung eingestellt, wobei zusätzliche Pathologien folglich

    übersehen werden

    Im obigen Bild verstecken sich neben der (Radio-) Antenne zwei Kuliminen!

  • Ersteller: SkillsLab Jena Stand: 17.12.2018

    © Universitätsklinikum Jena – Studiendekanat – SkillsLab

    Dokument: Teilnehmerskript_2018 - 19 -

    Durch Einhalten eines Befundungsschemas und das Wissen über

    diesen Pitfall, können „Satisfaction of search“-Fehler minimiert werden.

  • Ersteller: SkillsLab Jena Stand: 17.12.2018

    © Universitätsklinikum Jena – Studiendekanat – SkillsLab

    Dokument: Teilnehmerskript_2018 - 20 -

    7. Quellenverzeichnis

    „Grundkurs Thoraxröntgen“ , Okka Hamer, Niels Zorger, Stefan Feuerbach,

    René Müller-Wille, Springer-Verlag Berlin, Heidelberg 2013

    „Röntgenthorax – Indikationen, Limitationen, Befundung“, „Lege artis“ 2012;

    2(4): 258-263, Tobias Achenbach, Georg Thieme Verlag Stuttgart

    http://www.mevis-research.de/~hhj/Lunge/Sammlungia.html

    http://www.mevis-research.de/~hhj/Lunge/RH.html

    http://e-learning.studmed.unibe.ch

    https://blog.lecturio.de/wp-content/uploads/2015/10/Spontanpneumothorax.jpg

    http://rwrg.de/roentgen/rwrg-fallsammlung/fallsammlung-thorax/alveolaeres-

    lungenoedem

    http://www.hellste-koepfe.de/image.php?file=../images/quiz/880_1341318950-

    Bild_Juli_1.jpg

    Literaturempfehlungen:

    „Grundkurs Thoraxröntgen“ (s.o.) Hieraus ist ein Großteil der Bilder

    entnommen. Ein didaktisch gut aufgebautes, verständliches Lehrbuch mit

    mittlerem Umfang und viel Bebilderung. Gerade die schematischen Bilder auf

    Basis der zuvor abgebildeten Röntgenaufnahmen sind hilfreich.

    „Praktische Thoraxradiologie“ von Erich Voegeli, Verlag Hans Huber, ist ein

    kürzeres, sehr empfehlenswertes, prägnantes Buch mit den wichtigsten

    Informationen.

    Interessanter Link:

    http://www.drgakademie.de/de-DE/1737/roentgenthorax-basics-13-10-2014

    http://www.mevis-research.de/~hhj/Lunge/Sammlungia.html