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about about Das Kundenmagazin von ABB Deutschland 2 | 15 Risiken einschätzen und beherrschen | 06 Wirksame Gefahrenabwehr für Mensch und Maschine Produkte und Innovationen | 42 Neuheiten aus dem Angebot von ABB Impulse | 48 Partnerschaft auf Augenhöhe MIT INTER- AKTIVEN INHALTEN Sicherheit auf ganzer Linie Neu: Online-Themenalert

about von ABB Deutschland · 2019. 12. 12. · ABB about 2 |15 7 Fokus Frei von unvertretbaren Risiken und Gefahren – das bedeutet Sicherheit. Nicht mehr, aber auch nicht weniger

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aboutaboutDas Kundenmagazin

von ABB Deutschland

2 |15

Risiken einschätzen und beherrschen | 06

Wirksame Gefahrenabwehr für Mensch und Maschine

Produkte und Innovationen | 42

Neuheiten aus dem Angebot von ABB

Impulse | 48

Partnerschaft auf Augenhöhe

MIT INTER-

AKTIVEN

INHALTEN

Sicherheit auf ganzer Linie

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2 ABB about 2 |15

Inhalt

würden Sie freiwillig auf einer Slack-

line eine Schlucht überqueren? Oder wäre

das mit Ihrem Sicherheitsbedürfnis unver-

einbar? Welche Sicherheitsausstattung

würden Sie wählen, um den Balanceakt

vielleicht doch zu wagen? Unabhängig

vom Ausgang dieses Gedankenexperi-

ments gilt: Auch bei größtmöglicher Vor-

sicht bleibt Sicherheit ein Zustand rela-

tiver Gefahrenfreiheit, der nur für einen

begrenzten Zeitraum, eine definierte

Umgebung und bestimmte Bedingungen

erreichbar ist. Ziel aller Sicherheitsanstren-

gungen ist es, eine Situation zu schaffen,

die frei von unvertretbaren Risiken und

Gefahren ist.

In dieser Ausgabe der about beschrei-

ben wir ab Seite 6, wie sich der Profi-

Alpinist Stephan Siegrist an der Dufour-

spitze sichert, vor allem aber, wie ABB

„Sicherheit auf ganzer Linie“ definiert. Ein

spektakuläres Beispiel ist der kollaborative

Roboter YuMi, der Hand in Hand mit Men-

schen an den gleichen Aufgaben arbeiten

kann – und den Sie am ABB-Stand auf

der Hannover Messe 2015 erstmals live

erleben können. Zudem lesen Sie, welche

Lösungen in Rekordzeit vor Störlichtbögen

schützen, was das sicherste Stecksystem

der Welt leistet und wie das Management

der funktionalen Sicherheit in der Prozes-

sindustrie über den ganzen Lebenszyklus

einer Anlage hinweg wirkt.

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen mit

der Lektüre der about.

Ihr

Frank MühlonGeschäftsführer

ABB Stotz-Kontakt

about 2 |15

06Sicherheit auf ganzer Linie

Arbeitssicherheit, bestimmungsgemäßer

Einsatz von Maschinen, sichere Prozesse

und die inhärenten Sicherheitsfunktionen von

YuMi  – die Risikoabwehr hat viele Aspekte.

Unser Titelbild

Auf einer Slackline hoch über dem

Thunersee balanciert Stephan Siegrist

sicher über dem Abgrund. Der Profi-

Alpinist meint, was er mache, wirke oft

viel wilder, als es von innen gesehen sei.

Sorgfältige Risikoabschätzung sei Teil

seines Berufs.

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

Augmented Reality Unser Digital-Magazin

Erleben Sie die multimediale Welt der „about“: Immer wenn im Magazin dieses Symbol auftaucht,

können Sie in die „Augmented Reality“, die erweiterte Realität, eintauchen – entdecken Sie informative

Videos, interaktive Bildergalerien und spannende Infografi ken. Scannen Sie einfach die Seite mit Ihrem

Smartphone oder Tablet. Dazu benötigen Sie die App „Layar“, die Sie kostenlos im Google Play Store

für Ihr Android-Gerät und im Apple App Store für Ihr iPhone oder iPad herunterladen können.

fi nden Sie unter new.abb.com/de/kundenmagazin

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3ABB about 2 |15

Inhalt

Fokus06 Sicherheit auf ganzer Linie

Frei von unvertretbaren Risiken und Gefahren

12 „Fehlerfrei ans Ziel“Stefan Bollmeyer im Interview über sichere

Kommunikation in der Prozessautomation

Energietechnik13 525 kV unterirdisch transportiert

XLPE-Kabel für die Energiewende

14 Netz mit doppeltem BodenIT-Sicherheitsgesetz verpflichtet Energieversorger

16 Ein System für alle FälleSymphony Plus von ABB ist flexibel und skalierbar

18 Amorphe Trafnsformatoren senken LeerlaufverlusteSÜC Coburg setzt auf effiziente Spannungswandler

20 Energieallianz über die NordseeNordLink ermöglicht Austausch von überschüssigem

Strom aus erneuerbaren Quellen

Fertigungsautomation22 Hochschule studiert ihren Energieverbrauch

SRH ordnet die Verbräuche den Verursachern zu

24 Stromgarantie im DatenzentrumCMS überwacht zwei redundante Linien

26 Auf höchster WarteAnspruchsvolle Sicherheits- und Steuerungstechnik in

Turmdrehkranen

28 Zugkräftiger KabelschutzWellrohre von PMA schützen Strom-

und Datenkabel im ICE

32

40

Präzise wie ein Zahnarzt

Die Positionswiederholgenauigkeit des

IRB 120 macht ihn zum zentralen Element bei

der Montage von Turbinenbohrmaschinen.

Tankwagen mit Idealgewicht

Unabhängig von Druck oder Temperatur

bestimmt der CoriolisMaster FCB350 Masse

und Dichte der Ladung.

30 Auf Tastendruck zu höherer ProduktivitätRobotWare Machine Tending ändert Parameter einer

Gießzelle im laufenden Automatikbetrieb

32 Präzise wie ein ZahnarztIRB 120 montiert bei KaVo Dental filigrane Elemente für

Turbinenbohrmaschinen

Prozessautomation34 Rotieren in Bestform

Ganzheitlicher Service für bessere Effizienz aller

drehenden Komponenten einer Anlage

36 Eine Frage der EinstellungRegelkreis-Performance-Analyse optimiert Qualität,

Durchsatz und Kosten bei Wacker Chemie

38 Weltweit einzigartig Erstes Prüf- und Kalibrierlabor für Gasanalysegeräte

40 Tankwagen mit IdealgewichtCoriolisMaster misst Naphthalin

Produkte42 Neuheiten aus dem Angebot von ABB

Impulse48 Partnerschaft auf Augenhöhe

Seit 15 Jahren unterstützt ABB die Special Olympics

Deutschland

04 Nachrichten 50 Blickpunkt51 Leserservice, Impressum

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4 ABB about 2 |15

Nachrichten

Abu Dhabi. Allein mit Sonnenenergie fliegt

die „Solar Impulse 2“ derzeit rund um den

Globus. Nach über zehn Jahren Vorberei-

tungszeit starteten die beiden Schweizer

Bertrand Piccard und André Borschberg

am 7. März in Abu Dhabi. Insgesamt fünf

Monate soll die Erdumrundung dauern –

über China, New York und den Atlantik

an den Ausgangspunkt zurück. Ende Juli

soll die „Solar Impulse 2“ wieder am Persi-

schen Golf ankommen. Mit an Bord: Tech-

nik von ABB, die als Technologiepartner

das Projekt unterstützt. „ABB und Solar

Impulse setzen sich leidenschaftlich dafür

ein, die Grenzen des technisch Machba-

ren zu verschieben“, sagt ABB-Konzern-

chef Ulrich Spiesshofer. Der Solarflieger ist

2.300 kg leicht und weist mit 72 m eine

größere Flügelspannweite als ein Jumbojet

auf. Der Strom aus über 17.000 Solarzel-

len und die Speicherleistung seiner Batte-

rien sorgen dafür, dass er fünf Tage und

Nächte am Stück in der Luft bleiben kann.

Die größten Herausforderungen auf der

40.000 km langen Reise sind die Ozean-

überquerungen und die Wetterbedingun-

gen. Ob – 40 °C auf 8500 m über dem

Meer oder + 50 °C am Wüstenboden – die

Solarzellen müssen effizient Strom gene-

rieren. Mit der ersten solaren Weltumrun-

dung eines Flugzeugs wird für den Einsatz

umweltschonender Energien geworben.

Weitere Infos: new.abb.com/betterworld

Brilon. Die Lieferung von insgesamt 90

Resibloc-Transformatoren für das Yamal-

LNG-Projekt in Russland ist der bislang

größte Auftrag für die ABB AG in Brilon.

Yamal LNG ist ein langfristiges Projekt

zur Erschließung natürlicher Gasreser-

ven auf der Yamal-Halbinsel in Russland.

Von 2018 an sollen dort jährlich bis zu

16,5 Mio. t flüssiges Erdgas für den Trans-

port nach Asien und Europa gefördert wer-

den. ABB liefert Resibloc-Transformato-

ren und Turbolader sowie Generatoren,

Schaltschränke und Antriebssysteme im

Gesamtwert von 16,8 Mio. US Dollar an

bis zu 16 Tanker der russischen Eisklas-

se Arc 7. Da die Schiffe bei Temperaturen

von – 50 °C durch ganzjährig geschlosse-

ne Eisschichten navigieren, müssen die

In 25 Tagen um die Welt

Fit für das ewige EisGeräte von ABB höchste Sicherheits- und

Energieeffizienzstandards erfüllen. Neun

Resibloc-Transformatoren haben bereits

im Oktober 2014 das Werk in Brilon ver-

lassen, um im ersten Schiff verbaut zu

werden. Zwischen 2016 und 2018 wird

ABB Geräte für neun weitere Schiffe nach

Sibirien liefern.

Ohne einen Tropfen Benzin: Die Erdumrundung der „Solar Impulse 2“ soll beweisen, dass es möglich ist, nur mit Sonnenenergie zu fliegen.

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Best-of-Video vom Start der Solar Impulse 2 in Abu Dhabi

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5ABB about 2 |15

Nachrichten

Mannheim. In der Digitalausgabe des

Kundenmagazins „about“ erscheinen jede

Woche neue Beiträge – von spannenden

Anwenderberichten aus Energietechnik,

Fertigungs- und Prozessautomation über

Artikel zu impulsgebenden Querschnitt-

projekten bis hin zu Neuigkeiten aus der

ABB-Produktwelt. Jetzt gibt es einen neu-

en Service für Leser des Onlinemagazins:

den Themenalert. Nutzer können Themen-

bereiche, die sie besonders interessieren,

gezielt auswählen. Erscheinen neue Arti-

kel zu diesem Thema, erfolgt automa-

tisch eine Benachrichtigung per E-Mail.

Zur Auswahl geht es direkt von der Start-

Bester Arbeitgeber

Themenalert: digital à la carte

Neuer Service für Online-Leser: Der Themenalert informiert sie stets aktuell über neue Artikel.

kurz notiert

Mehr Aufträge im

Heimmarkt

Trotz des schwierigen Marktumfelds

hat sich die deutsche ABB 2014 mit

2,4 % mehr Aufträgen im Heimmarkt

gegenüber dem Vorjahr gut behaup-

tet. Insgesamt kamen 53 % der

Aufträge aus Deutschland. Gesam-

ter Auftragseingang, Umsatz und

operatives EBITDA waren hingegen

rückläufig. „Für die Zukunft sehen wir

uns gut gerüstet“, sagt Hans-Georg

Krabbe, Vorstandsvorsitzender der

ABB AG. „Industrie 4.0, intelligente

Gebäude oder die Energiewende

sind die Themen der deutschen

Industrie, aber auch die von ABB“.

Übernahme stärkt

Messtechnik

Die Übernahme des niederländischen

Unternehmens Spirit IT ergänzt

das ABB-Portfolio an Messtechnik-

Produkten. Spirit IT entwickelt und

vertreibt Lösungen für die Durch-

flussmessung und -überwachung, die

in der Öl- und Gasbranche eingesetzt

werden, sowie SCADA-Systeme

und Anwendungen für die eichfähige

Übertragung.

ABB erhält Dry-

Pack-Zertifikat

Als erstes produzierendes Unter-

nehmen in Deutschland erhielt ABB

Stotz-Kontakt am Standort Horn-

berg das Dry-Pack-Zertifikat der

VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut

GmbH. Es bescheinigt, dass die Pro-

duktions- und Verpackungsprozesse

von elektronischen Komponenten

den Dry-Pack-Vorgaben gemäß

JEDEC, dem US-Branchenstandard

für die Behandlung feuchteempfind-

licher Bauteile in der Elektroindustrie,

entsprechen.

Mannheim. Anfang des Jahres wurden

die beliebtesten Unternehmen mit dem

Preis „Top Nationaler Arbeitgeber 2015“

ausgezeichnet. Zum zweiten Mal in Folge

sicherte sich ABB Deutschland den ers-

ten Platz in der Kategorie „Elektronik &

Elektrotechnik – Großunternehmen“. Die

Platzierung ist das Ergebnis einer Studie,

die das Nachrichtenmagazin Focus ein-

mal im Jahr in Kooperation mit dem Karri-

ere-Netzwerk XING und dem Arbeitgeber-

bewertungsportal Kununu veröffentlicht.

Neben dem ersten Platz in der Kategorie

„Elektronik & Elektrotechnik – Großunter-

nehmen“ belegte ABB Deutschland in der

Kategorie „Maschinen- und Anlagenbau

– Großunternehmen“ Rang zwei und ver-

besserte sich damit um drei Positionen.

Befragt wurden insgesamt über 70.000

Angestellte und Arbeiter aus allen Hierar-

chie- und Altersstufen. Bewertet wurde

unter anderem Arbeitszeit, Arbeitsplatz,

Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkei-

ten sowie Führungsstil und Betriebsklima.

Weitere Infos: www.focus-entscheider.de/event/beste-arbeitgeber

Hans-Georg Krabbe, Vorstandsvorsitzender ABB Deutschland (r.), und Bernhard Antmann, Leiter ABB Training Center in Berlin, nahmen Ende Januar den Preis entgegen.

seite der about und von jedem Artikel aus.

Die Zusammensetzung der Themengebie-

te kann der Nutzer jederzeit verändern.

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Fokus

Sicherheit auf ganzer Linie

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Fokus

Frei von unvertretbaren

Risiken und Gefahren –

das bedeutet Sicherheit.

Nicht mehr, aber auch nicht

weniger. In der Praxis um-

fasst der Begriff viele

Aspekte. Sie reichen von

Arbeitssicherheit über den

bestimmungsgemäßen

Betrieb von Maschinen bis

hin zu sicheren Prozessen

in der Automation. Jüngstes

Beispiel für die Expertise

von ABB auf diesem Feld

ist YuMi. Der Zweiarm-

Roboter arbeitet Hand in

Hand mit Menschen an den

gleichen Aufgaben.

Das Bild lässt schaudern: In 4620

Metern Höhe balanciert Ste-

phan Siegrist auf einer drei Zen-

timeter breiten Slackline direkt

unter dem Gipfel der Dufourspitze. Gefähr-

lich? „Was ich mache, wirkt oft viel wilder

und wahnsinniger, als es von innen gese-

hen ist“, sagt der Schweizer Profi-Alpinist

in einem Interview mit der Berner Zeitung.

Sicherheit scheint subjektiv und eine Fra-

ge des Blickwinkels zu sein. Gleichzeitig

sagt Stephan Siegrist aber auch: „Sorg-

fältige Risikoabschätzung ist Teil meines

Berufs.“ An der Dufourspitze sichern ein

Klettergurt samt Schlinge und Karabiner

zusammen mit einem unter dem Balan-

cierband verlegten Kletterseil den Sportler.

In Unternehmen und Betrieben geht

es weniger um die Frage des individu-

ellen Sicherheitsbedürfnisses. Sondern

es geht darum, jenes Maß von Sicher-

heit zu erreichen, das notwendig ist, um

die Situation frei von unvertretbaren Risi-

ken zu halten. Dabei bleibt Sicherheit ein

Zustand relativer Gefahrenfreiheit, der

stets nur für einen bestimmten Zeitraum, Fo

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Fokus

eine bestimmte Umgebung oder unter

bestimmten Bedingungen gegeben ist.

Im Extremfall können sämtliche Vorkeh-

rungen durch einen Meteoriteneinschlag

zu Fall gebracht werden. Sicherheitsmaß-

nahmen können Beeinträchtigungen nicht

vollständig ausschließen, sondern sie nur

bestmöglich abwehren oder hinreichend

unwahrscheinlich machen.

Maschinenrichtlinie als BasisAuf der Basis dieser Definition von

Sicherheit werden Regelungen für die

Praxis entwickelt. Für Maschinen in der

Produktion ist beispielsweise seit Ende

2009 die europäische Maschinenrichtlinie

in der Fassung 2006/42/EG verbindlich.

Sie enthält grundlegende Sicherheits- und

Gesundheitsschutzanforderungen für das

Inverkehrbringen von Maschinen. Um juris-

tisch wirksam zu sein, muss die Maschi-

nenrichtlinie in nationales Recht umgesetzt

werden. In Deutschland ist dies durch das

Produktsicherheitsgesetz und die auf es

gestützte Maschinenverordnung erfolgt.

„Als Service für unsere Mitglieder sind

alle technischen Regularien zur Maschi-

nenrichtlinie in einer neuen VDMA-Daten-

bank abrufbar und erläutert“, sagt Birgit

Sellmaier vom Fachverband Elektrische

Automation des VDMA (Verband deut-

scher Maschinen- und Anlagenbau). Wel-

che Amtssprache gilt im Land? In welcher

Sprache muss die Betriebsanleitung ver-

fasst werden? Muss ich chinesische Prüfer

in meine Produktion lassen? – Auch solche

Fragen beantwortet die VDMA-Datenbank

unter www.vdma.org/dater.

Universelle Datenbasis im VDMAAufgrund der Maschinenrichtlinie ist

der Maschinenhersteller per Norm gefor-

dert, die Ausfallwahrscheinlichkeit der

Sicherheitsfunktionen einer Maschine

zu bewerten und zu berechnen. Die not-

wendigen Kennwerte der sicherheits-

„Mit YuMi stehen wir

am Beginn einer neuen

Phase der industriellen

Automation.“

bezogenen Komponenten werden von

den Komponentenherstellern zur Ver-

fügung gestellt. Auf der Grundlage die-

ser Kennwerte kann der Anwender den

Performance Level (PL) oder den Safety

Integrity Level (SIL) seiner sicherheitstech-

nischen Schaltung ermitteln – entweder

manuell oder mithilfe eines Berechnungs-

tools. „Schwierigkeiten bereiteten dabei

bislang verschiedene Austauschformate

und die Intransparenz bei den erforderli-

chen Parametern“, sagt Birgit Sellmaier.

„Im VDMA haben die Hersteller von Auto-

matisierungskomponenten, Werkzeugma-

schinen und Berechnungstools jetzt mit

dem Einheitsblatt VDMA 66413 ein stan-

dardisiertes Datenformat für die sicher-

heitsrelevanten Kennwerte definiert. Mit

der universellen Datenbasis wird erstmals

eine einheitliche, neutrale Schnittstelle für

den Austausch der Kennwerte von sicher-

heitsbezogenen Komponenten möglich.“

Kultur und FührungsaufgabeSo wichtig wie die Sicherheitsfunktio-

nen einer Maschine sind die Sicherheit und

das Verhalten derer, die sie bedienen. „Wir

sind uns im Klaren darüber, dass Arbeits-

sicherheit ein Reifeprozess ist, der gelebt

werden muss“, sagt Thomas Scholl, Lei-

ter des Referats Arbeitsschutz von ABB

Deutschland. „Gerade weil immer ein

Restrisiko bleibt und es keine absolute

Sicherheit gibt, ist es wichtig, möglichst

präventiv vorzugehen.“ Als Konsequenz

hat ABB Arbeitssicherheit zur Führungs-

aufgabe erklärt – jede Führungskraft, vom

Vorstandsmitglied bis zum Meister, nimmt

an einem eintägigen Seminar zur Arbeits-

sicherheit teil und trägt so zur Kultur der

Sicherheit bei. Dabei betrachtet ABB das

eigene Betriebsgelände und die Arbeits-

plätze in Bezug auf Ergonomie, Licht oder

Verletzungsgefahren, genauso aber auch

den Einsatz von ABB-Mitarbeitern bei

Kunden. „Zur Vorbereitung von größeren

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Chance auf sechs Richtige mit

Zusatzzahl bei einer Lottoziehung

Risiko eines tödlichen Autounfalls*

* innerhalb eines Jahres

in Deutschland

Gefahr eines tödlichen Stromunfalls*

Wahrscheinlichkeit von Vierlingen

bei einer Schwangerschaft

Möglichkeit

eines tödlichen

Blitzschlags*

Mio.

Mio.

Mio.

1:1

1:20

Wahrscheinlichkeiten Echte Risiken und seltene Chancen

1:20.000

1:600.000

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9ABB about 2 |15

Fokus

externen Einsätzen werden gemeinsam

eine Risikobeurteilung und ein Gesund-

heitsschutzplan erstellt“, sagt Thomas

Scholl. „Darin gehen spezifische Anfor-

derungen des Einsatzes wie Dacharbei-

ten, Absturzgefahr oder auch notwendi-

ge Stromabschaltungen ein.“

Das Team ist der StarABB hat sich einen „Code of Practice“

gegeben, dem das Unternehmen bei sei-

nen Einsätzen weltweit folgt. In weniger

entwickelten Ländern, in denen loka-

le Arbeitsschutzregeln und medizinische

Infrastruktur die Forderungen des Codes

nicht erfüllen, kann das beispielsweise

zur Folge haben, dass ABB vor Ort eine

leistungsfähige Sanitätsstation einrichtet.

„Generell haben wir festgestellt, dass es

am besten ist, die vorhandenen Risiken

aus dem Team heraus zu bewerten“, sagt

Thomas Scholl. „Es kennt die spezielle

Situation am besten – und die Akzeptanz

der selbst abgeleiteten Maßnahmen ist

hoch.“ Zur Vermeidung von schädlicher

Routine hat ABB die Checkliste „TAKE 5“

bei Arbeitsbeginn eingeführt, auf der in

fünf Minuten die sicherheitsrelevanten

Punkte der Tätigkeit geprüft werden. Die

Aktivitäten der vergangenen Jahre zeigen

Wirkung. Von 2008 bis 2013 haben sich

die Unfallzahlen bei ABB halbiert.

You and me – togetherViele Herausforderungen der Arbeits-

sicherheit erfordern eine Lösung in Form

konkreter Produkte – entweder solche, die

als Sicherheitselement für Sicherheit sor-

gen, oder solche, die durch ihre inhären-

te, also ihnen innewohnender, Sicherheit

Schäden vermeiden. Das neue, einzigar-

tige Musterbeispiel für inhärente Sicher-

heit ist der von ABB zur Hannover Messe

2015 vorgestellte kollaborative Roboter

YuMi. Der Name „YuMi“ steht für „you and

me – wir arbeiten zusammen“.

YuMi sieht durch sein präzises Visionssystem und fühlt durch seine empfindliche Sensorik. Sicherheit ist in der Funktionalität des Roboters integriert und ermöglicht eine gefahrlose Zusammenarbeit von Mensch und Roboter.

YuMi wurde entwickelt, um auf die flexi-

blen Fertigungsanforderungen in der Elek-

tronikindustrie reagieren zu können. YuMi

ist ein zweiarmiger Montageassistent mit

der Fähigkeit, über ein präzises Visions-

system zu sehen und durch empfindliche

Sensorik zu fühlen. Seine gepolsterten

Arme gewährleisten die sichere Zusam-

menarbeit zwischen Mensch und Robo-

ter – auch dank der innovativen Kraft- und

Drehmomentsensorik. Die Sicherheit ist in

der Funktionalität des Roboters integriert

und ermöglicht eine gefahrlose Zusam-

menarbeit von Mensch und Roboter – Sei-

te an Seite, ohne Schutzgitter. Der TÜV

SÜD hat bestätigt, dass YuMi die einschlä-

gigen Sicherheitsnormen und die Maschi-

nenrichtlinie erfüllt.

Neue Phase der Automation„Viele Annahmen über Fertigungsver-

fahren und Industrieprozesse wird man

dank YuMi überdenken müssen“, sagt

YuMi und seine Funktionsweise im Video.

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Fokus

„Der aktive Stör-

lichtbogenschutz

detektiert den

Fehler bereits beim

Entstehen.“

tig konfektioniert und kalibriert. Deshalb

können sie von jedem Schaltanlagenbau-

er rasch und effizient installiert werden“,

sagt Hans-Dieter Meißner. Im Ereignisfall

wirkt der TVOC-2 in weniger als 1,6 ms

auf den Leistungsschalter und schaltet ihn

ab. Durch die bauartbedingte Eigenzeit

eines Niederspannungsleistungsschalters

ergibt sich eine Gesamtabschaltzeit zwi-

schen 30 und 70 ms. Damit erreicht die

Lösung einen deutlich erhöhten Bediener-

und begrenzenden Anlagenschutz.

In vier Millisekunden verlöschtEine noch wesentlich größere Schutz-

wirkung lässt sich durch eine Kombina-

tion mit dem Ultraschnellen Erdungsschal-

ter UFES realisieren. Die UFES-Elektronik

identifiziert einen Störlichtbogenfehler

optisch und durch eine Momentanstrom-

wertmessung. Sind die Kriterien für eine

Auslösung erfüllt, gibt die UFES-Elektro-

nik ein Auslösesignal an drei UFES-Pri-

märschaltelemente, die einen dreiphasi-

gen metallischen Kurzschluss einleiten.

Dadurch bricht die Störlichtbogenspan-

nung zusammen, der Bogen verlöscht. Von

der Erfassung bis zur Verlöschung benötigt

der UFES weniger als 4 ms – das ist das

heute technisch Machbare beim Schutz

von Personen, Schaltanlage und Schaltan-

Video: UFES verlöscht einen 4kA-Störlicht bogen in Millisekunden.

zu realisieren – von der kleineren Insellö-

sung bis zu kompletten Sicherheitssys-

temen als produktionsfreundliche Lösun-

gen für einzelne Maschinen oder ganze

Fertigungsstraßen.

Aktiv statt passivBeim Schutz von Personen und Anla-

gen spielt die Vermeidung von Stromun-

fällen und Schäden durch Störlichtbögen

eine wichtige Rolle. Konstruktive Systeme

können eine begrenzte passive Sicher-

heit gewährleisten, indem sie beispiels-

weise die bei einem Störlichtbogenfehler

entstehenden heißen Gase geführt aus-

leiten. „Sicherer und effizienter ist jedoch

der aktive Störlichtbogenschutz, denn er

detektiert den Fehler bereits beim Entste-

hen“, sagt Hans-Dieter Meißner, Produkt-

marketing-Manager bei ABB Stotz-Kon-

takt. „In der Niederspannung setzen wir

seit ungefähr drei Jahren auf eine Kom-

bination aus dem Lichtbogenwächter

TVOC-2 und dem UFES, der zudem auch

in der Mittelspannung eingesetzt wird, für

die er ursprünglich entwickelt wurde.“

Der Lichtbogenwächter TVOC-2 über-

wacht mit bis zu 30 optischen Sensoren

pro Gerät potenziell gefährdete Stellen

der Schaltanlage. „Die Detektoren unse-

rer Lichtbogenwächter sind werksei-

Steven Wyatt, Marketing and Sales Mana-

ger Robotics bei ABB. „YuMi bietet viel-

fältige neue Einsatzmöglichkeiten. Mit ihm

stehen wir am Beginn einer neuen Pha-

se der industriellen Automation.“ YuMi

verfügt bereits über reale Produktionser-

fahrung und wurde im Vorfeld der Markt-

einführung in unterschiedlichen Anwen-

dungsfeldern ausgiebig getestet – sowohl

in der Zusammenarbeit mit ausgewähl-

ten Blue-Chip-Unternehmen als auch im

eigenen Haus. So fertigten beispielsweise

bei der Produktion von Not-Aus-Schaltern

und Doppelsteckdosen zwei YuMi-Robo-

ter und zwei Arbeiter in echter Koopera-

tion bis zu zehn Teile in 220 Sekunden.

Die Arbeit mit dem YuMi-Roboter zeich-

net sich durch ihre Flexibilität aus, die ein

agiles Produktionsszenario schafft, das

ohne hohe Investitionskosten für zusätzli-

che Automatisierung und Sicherheitstech-

nik realisiert werden kann.

Produktionsfreundlicher SchutzEine wichtige Rolle im Sicherheits-

Portfolio von ABB spielen die Produkte

von Jokab Safety. Das 1988 in Schwe-

den gegründete Unternehmen ist seit

2010 Teil von ABB. Das Sortiment bie-

tet alle Arten von Unfallschutzgeräten, die

es leicht machen, Sicherheitsfunktionen

Hans-Dieter Meißner zeigt ein UFES-Primärschaltelement im Querschnitt: Im Ereignisfall treibt ein Mikro-Gasgenerator den beweglichen Kontakt über die Schaltstrecke in den Festkontakt.

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Fokus

lagenumfeld. Diese Leistung ist inzwischen

ein weiteres Mal formal bestätigt worden:

Die externe Prüfi nstanz VdS Schadenver-

hütung hat Effi zienz und Zuverlässigkeit

des UFES im Februar 2015 zertifi ziert.

Unter SpannungSmissline TP ist nicht weniger als das

sicherste Stecksystem der Welt. Es erlaubt

als weltweit erstes Stecksystem das last-

freie Auf- und Entstecken von Geräten

unter Spannung – ohne zusätzliche per-

sönliche Schutzausrüstung gegen elek-

trische Gefährdung. „Das eröffnet ganz

neue Perspektiven in Sachen Installa tion,

Betrieb und Flexibilität“, sagt Manfred

Sontheimer, Leiter des Produktbereichs

DIN-Rail Produkte bei ABB Schweiz. Die

Geräte für die vier Schutzfunktionen Lei-

tungsschutz, Fehlerstromschutz, Motor-

schutz und Überspannungsschutz werden

bei Smissline TP direkt auf das Stecksys-

tem gesteckt. „Nach der Markteinführung

2011 haben unsere Kunden sehr positiv

reagiert“, sagt Manfred Sontheimer. „Die

Möglichkeit, unter Spannung arbeiten zu

können, ist vor allem in Critical-Power-

Situationen wie in Rechenzentren oder

Krankenhäusern ein großer Vorteil.“

Funktionale Sicherheit in der Prozess industrie

In der Prozessindustrie ist das Manage-

ment der funktionalen Sicherheit das wirk-

samste Instrument, um das Risiko eines

Schadens zu identifizieren und es auf

ein tolerierbares Maß zu begrenzen. „Im

Rahmen des Functional Safety Manage-

ment (FSM) muss jede verfahrenstech-

nische Anlage von einem Fachgremium

einer Gefahren- und Risikoanalyse unter-

zogen werden“, sagt Andreas Faust von

der ABB Automation GmbH, der zugleich

TÜV-zertifizierter Safety-Ingenieur ist. „Am

Ende steht ein Dokument, das die SIL-

Stufen beinhaltet.“

TÜV-zertifizierte KompetenzSofern in der Prozessindustrie die

angestrebte SIL-Stufe konstruktiv nicht

zu erreichen ist, kann dies alternativ über

die Leittechnik erfolgen. Dazu wird ein

von der allgemeinen Steuerung unab-

hängiges Sicherheitssystem wie das

AC 800M HI Controller System von ABB

installiert, das im Anforderungsfall den

sicheren Zustand herstellen muss. Die-

sen legt der Betreiber zusammen mit Prü-

forganisationen wie dem TÜV in Überein-

stimmung mit den Normen IEC 61508 und

IEC 61511 fest. Die ABB Automation in

Frankfurt ist vom TÜV zertifiziert, innerhalb

der Lebenszyklusbetrachtung die Phasen

„Safety Related Systems – Realisierung“

sowie „Entwurf und Planung des Safety

Integrated System (SIS)“ über ein Func-

tional Safety Management System (FSMS)

abzuwickeln.

Nachholbedarf in Maschinenindustrie Mit dem bei der ABB Automation etab-

lierten und TÜV-zertifizierten FSMS ist ein

Bunte Sicherheitsspezialisten

Sense7Der Sicherheitsmagnetschalter verriegelt

auf ideale Weise Hänge-, Schiebe- und

abnehmbare Türen. Sense7 ist schmutz-

abweisend und wasserdicht – die richti-

ge Wahl, wenn Hygiene Priorität hat. Der

kodierte, vollelektronische und berüh-

rungslose Schalter besitzt eine lange

Lebensdauer.

SmileDer Not-Halt-Taster ist klein und leicht

zu installieren – M12-Anschluss und

Befestigungslöcher liegen mittig. Smile

gibt es für dynamische und statische

Sicherheitsschaltungen, also für den

Anschluss an ein Vital/Pluto oder an ein

Sicherheitsrelais. An der Oberseite zeigt

eine LED den aktuellen Zustand an.

SafeballDer Drucktaster ist sehr ergonomisch

und bedienerfreundlich. Der Safeball

kann für Einhand- und Zweihandsteue-

rungen genutzt werden. In jeder Kugel

sind zwei Tastelemente integriert; im

Zweihandbetrieb müssen alle vier Taster

innerhalb von 0,5 s betätigt werden, um

einen Befehl zu geben.

normativ richtiges, konformes Projektma-

nagement inklusive Dokumentation und

SIL-Nachweis für die von ABB gelieferten

Komponenten gewährleistet. „Während

das FSMS in der chemischen Prozess-

industrie bereits umgesetzt ist, nehmen

unsere Kunden in der Maschinenindustrie

diese normative Anforderung noch nicht

richtig wahr“, sagt Andreas Faust. „Wir

sind davon überzeugt, dass unser FSMS

auch im Projektverlauf in der Maschinen-

industrie eine maßgebliche Basis für einen

sicheren Anlagenbetrieb bietet.“

Unterstützung über den ganzen Lebenszyklus hinweg

„Um über den ganzen Lebenszyklus

hinweg immer eine sichere Anlage zu

gewährleisten, müssen die in der Gefah-

ren- und Risikoanalyse identifizierten

Sicherheitskreise periodisch getestet wer-

den“, sagt Andreas Faust. „ABB kann mit

zertifizierter Kompetenz, Erfahrung und

der notwendigen Testdokumentation aus

einer Hand unterstützen.“

Weitere Infos: [email protected]

[email protected]

[email protected]

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12 ABB about 2 |15

Fokus

about: Wie defi nieren Sie sichere Kommu-nikation in der Prozessautomation (PA)?

Stefan Bollmeyer: Bei der sicheren

Kommunikation in der Prozessautomati-

on geht es um die hochzuverlässige Über-

tragung von Prozesssignalen, damit die-

se nicht verloren gehen, fälschlicherweise

wiederholt oder beschädigt werden – das

Ganze bei höchster Verfügbarkeit über oft

größere Entfernungen hinweg.

Welche Informationen müssen Sie sicher übermitteln?

Sobald sicherheitsrelevante Prozessda-

ten, beispielsweise für die Not-Aus-Funk-

tionen oder die Feuer- und Gasdetektion,

zwischen den Prozesseinheiten oder zwi-

schen einem E/A-Gerät und der Rechen-

einheit kommuniziert werden, kommt die

sichere Kommunikation ins Spiel. Anders

gesagt: Wenn mechanische Relais und

fest verdrahtete Schalter durch Sensoren

und intelligente Recheneinheiten ersetzt

werden, muss eine Form von sicherer

Kommunikation verwendet werden.

Im Interview erläutert Stefan Bollmeyer, Product Line Manager Fieldbus-System 800xA bei ABB Automation, wie sicherheitsgerichtete Prozessdaten übermittelt werden.

Welche Risiken müssen Sie möglichst ausschließen?

Im Prinzip muss die sichere Kommuni-

kation nur dafür sorgen, dass sicherheits-

gerichtete Meldungen ihr Ziel rechtzeitig

erreichen – und das fehlerfrei, vollstän-

dig und in der richtigen Reihenfolge. Das

hört sich einfach an, doch je nach Art

des Übertragungsmediums, des Netz-

werks und der Kommunikationsprotokol-

le steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die

Meldungen beeinflusst werden, denn die

Möglichkeiten zur Entstehung von Feh-

lern sind vielfältig. Solche Fehler müssen

dann erkannt und korrigiert werden.

Welche Rolle spielt sichere Kommunika-tion innerhalb der „Funktionalen Sicher-heit“ (FSMS)?

Sichere Kommunikation ist Teil des

Sicherheitskreises, der sicherheitsbezoge-

nen Funktion. Um den erwarteten Sicher-

heitsintegritäts-Level (SIL) der Sicher-

heitsfunktion zu erreichen, müssen die

beteiligten Komponenten zusammen mit

„Fehlerfrei ans Ziel“Sichere Kommunikation in der Prozessautomation

der Kommunikation die akzeptierte Feh-

lerwahrscheinlichkeit einhalten.

Welche Produkte und Leistungen bie-tet ABB für sichere Kommunikation in der PA an?

Das aktuelle Angebot von ABB auf

Basis des AC 800M HI Controllers bein-

haltet die sichere Kommunikation im

Ethernet-basierten Control Network. Im

nächsten Schritt wird die aus der Fabri-

kautomatisierung bekannte Technologie

PROFIsafe über PROFINET in die Prozess-

automation übertragen, die die Feldgeräte

sicher verbindet und eine weitere Vertei-

lung der Sicherheitsfunktionalität in einer

Anlage ermöglicht.

Inwiefern rechnen sich Investitionen in sichere Kommunikation in der PA wirtschaftlich?

Anwendungen, wie sie beispielsweise

die europäische Maschinenrichtlinie oder

Umweltschutzanforderungen verlangen,

können durch die sichere Kommunikati-

on erfüllt werden. Das wird immer öfter

kostengünstiger sein, als die steigende

Zahl der sicherheitsbezogenen Signale

über Kabel zu übertragen. Offene Stan-

dards wie PROFIsafe erhöhen das effi-

ziente Zusammenspiel verschiedener

sicherheitsgerichteter Geräte von unter-

schiedlichen Herstellern.

Ein Blick voraus: Welche Aspekte wer-den die sichere Kommunikation in den kommenden 10 bis 20 Jahren am stärks-ten beeinfl ussen?

So wie die sichere Kommunikation sich

über die Systemgrenzen hinaus zu Anwen-

dungen auf der Basis verschiedener Über-

tragungsmedien wie RS485 und Ether-

net entwickelt hat, erwarten wir, dass sie

auch die Welt der drahtlosen Kommuni-

kation erobern wird.

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13ABB about 2 |15

Energietechnik

Eine wichtige Voraussetzung für

den Erfolg der Energiewende

in Deutschland sind die der-

zeit geplanten drei Korridore für

die Hochspannungs-Gleichstrom-Über-

tragung (HGÜ) von je 400 bis 800 km Län-

ge. Über sie sollen das Stromnetz verstärkt

sowie Erzeugungs- und Verbrauchs-

schwankungen erneuerbarer Energien

großräumig ausgeglichen werden.

Die grundsätzlich als Freileitungen kon-

zipierten Neubaustrecken verlaufen stel-

lenweise in der Nähe von Wohngebieten

oder durch sensible Umweltzonen. Nach

Möglichkeit planen Übertragungsnetz-

betreiber in solchen Fällen weiträumige

Alternativrouten. Ist das mit Freileitun-

gen nicht oder nur mit unverhältnismä-

ßig hohem Aufwand möglich, erlaubt der

Gesetzgeber, Teilstrecken mit Erdkabeln

zu realisieren.

ABB hat dafür das kunststoffisolierte

(XLPE-)Gleichstromkabelsystem für Span-

nungen bis 525 kV entwickelt. XPLE steht

525 kV unterirdisch transportiertXLPE-Kabel für die Energiewende

für „cross-linked polyethylene“. Gegen-

über den derzeit eingesetzten kunst-

stoffisolierten Hochspannungskabeln,

die Gleichstrom mit 320 kV übertragen,

steigert ABB die Übertragungskapazität

mit dem neuen Kabelsystem um 64 %.

„Die Leistungsdichte des XPLE-Kabels

ist so hoch, dass ein Erdkabel erstmals

nahezu die gleiche Leistung übertragen

kann wie ein Freileitungssystem“, sagt

Stefan Habild, Leiter des Geschäftsbe-

reichs Grid Systems bei ABB in Deutsch-

land „Mit 2,6 GW ist die Maximalleistung

zudem erheblich höher als die der masse-

imprägnierten (MI-)Kabel, die bislang die

einzige Alternative zur Freileitung waren.“

Beim Einsatz von MI-Kabeln benö-

tigen die Übertragungsnetzbetreiber

zwei Kabelsysteme und somit vier Ein-

leiterkabel, damit ein HGÜ-Korridor die

gewünschte Leistung von 2 GW trans-

portieren kann. Mit dem neuen XLPE-

Gleichstromkabel ist nur ein Kabelsys-

tem notwendig. Dadurch reduziert sich

die Trassenbreite um die Hälfte. Außer-

dem sinken die Kosten für Transport und

Installation: „Da die kunststoffisolierten

Kabel viel leichter sind als die MI-Kabel,

passen nun etwa 1.200 statt 500 Meter

auf eine Kabeltrommel und entsprechend

weniger Transporte sind nötig“, erläutert

Stefan Habild. Je länger die Abschnitte,

desto weniger Muffen sind außerdem not-

wendig, um die Kabel zu verbinden. Das

bedeutet einen geringeren Aufwand für die

Monteure. Hinzu kommt, dass die Muffen

für die XLPE-Kabel in der Fabrik vorge-

fertigt und vor Ort innerhalb von nur zwei

Tagen montiert werden können, während

das Verbinden der MI-Kabel jeweils eine

Woche erfordert.

ABB zählte mit dem XLPE-Gleichstrom-

kabel zu den fünf Finalisten für den Inno-

vationspreis der deutschen Wirtschaft in

der Kategorie Großunternehmen.

Weitere Infos: [email protected]

Geprüft und einsatzfähig: das XLPE-Kabelsystem von ABB.

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14 ABB about 2 |15

Energietechnik

Mit dem im Dezember 2014

verabschiedeten Gesetz-

entwurf zur Erhöhung der

Sicherheit informationstech-

nischer Systeme (IT-Sicherheitsgesetz)

nimmt die Bundesregierung vor allem die

Betreiber kritischer Infrastrukturen in die

Verantwortung. So sind beispiels weise

Energieversorgungsunternehmen für die

Sicherheit ihrer Netze zuständig und müs-

sen relevante Telekommunikations- und

Datenverarbeitungssysteme so schüt-

zen, dass ein reibungsloser Netzbetrieb

gewährleistet ist. Maßgeblich hierfür ist

der IT-Sicherheitskatalog gemäß Energie-

wirtschaftsgesetz (EnWG). Damit wird die

IT-Sicherheit für die Netzbetreiber von der

Kür zur Pflicht.

Verbesserungspotenzial erfassenUm wirksame Maßnahmen zum Schutz

ihrer Netze ergreifen zu können, gilt es

für Betreiber zunächst, sich einen mög-

lichst umfassenden Überblick über deren

Zustand zu verschaffen. Hierzu bietet ABB

ein Audit an, den sogenannten Fingerprint.

In strukturierten Mitarbeiterinterviews wer-

den relevante Aspekte aus den Bereichen

der physischen, technischen und organi-

satorischen Sicherheit individuell abge-

fragt. Im Anschluss erheben die ABB-

Experten technische Daten zur kritischen

Infrastruktur und prüfen die Netzwerk-

architektur auf ihre Sicherheit. Nach der

Netz mit doppeltem Boden Beim Wandel der Versorgungsnetze zu Smart Grids ergänzen

IT-Lösungen immer häufiger konventionelle Komponenten. Da

sich die Trennung von Informationstechnologie und Leittechnik

zunehmend auflöst, erhöht sich für Energieversorger der Druck,

professionelle IT-Sicherheitslösungen und -prozesse zu imple-

mentieren – zumal sich auch der gesetzliche Rahmen ändert.

Analyse vor Ort erfolgen die Auswertung

der gesammelten Daten und ein Abgleich

mit Branchenstandards wie der DIN ISO/

IEC 27002 sowie mit Best-Practice-Bei-

spielen. Abschließend gibt ein detaillierter

Bericht konkrete Empfeh lungen, wie sich

das vorhandene Verbesserungspotenzial

umsetzen lässt.

Im Oktober 2014 gaben die Stadtwer-

ke Kaiserslautern eine solche Analyse

bei ABB in Auftrag. Der Bereich Techni-

scher Service – Netzführung, der für Netz-

leit- und Prognosesys teme zuständig ist,

bewertet dieses Assessment sehr positiv.

Denn als Ergebnis ist ein vollständiges Bild

des derzeitigen Sicherheitsniveaus des

Systems entstanden. Die Beteiligung von

Mitarbeitern aus unterschiedlichen Tätig-

keitsbereichen hat wichtige Sicherheitsas-

pekte zutage gefördert, die zuvor nicht

berücksichtigt worden waren.

Permanente UnterstützungÜber den aktuellen Zustand des Sys-

tems Bescheid zu wissen, ist der erste

Schritt, um den Betreiberpflichten gemäß

dem IT-Sicherheitskatalog nachzukom-

men – es darf aber nicht der einzige blei-

ben. Denn IT-Sicherheit ist ein permanent

fortschreitender Prozess und nicht mit

einer Momentaufnahme erledigt. Das gilt

sowohl für die Betreiber kritischer Infra-

strukturen als auch für die Anbieter von

Produkten und Services zur Verbesse-

rung der IT-Sicherheit. Bei ABB spielen

sicherheitsrelevante Aspekte von Beginn

der Entwicklung an eine wichtige Rolle.

In regelmäßigen Abständen werden Pro-

dukte mit aktualisierten Angriffsvektoren

von internen und externen Prüfern audi-

tiert. So haben Anwender die Gewissheit,

immer auf dem aktuellen Sicherheits niveau

zu sein.

Ein entscheidender Faktor für die IT-

Sicherheit in der Netzautomatisierung

ist, kritische Situationen rechtzeitig zu

erkennen und auf sie zu reagieren, bevor

sie zum Problem werden. Die Software

SDM600 von ABB überwacht auf Stati-

onsebene alle sicherheitsrelevanten Para-

meter. Mit ihr verwalten Betreiber Stör-

schriebe sowie Systemereignisse und

erteilen Zugriffsrechte einfach auf Knopf-

druck. Zudem bietet SDM600 umfassen-

de Möglichkeiten zur Visualisierung, ver-

schafft Anwendern einen Überblick über

den aktuellen Zustand der Anlagen und

unterstützt Betreiber bei der Verwaltung

ihrer Assets. In komplexeren Systemen

überwacht der Industrial Defender Auto-

mation Systems Manager, eine bewährte

Lösung für das Sicherheitsinformations-

und Ereignis-Management sowie für das

Asset- und Compliance-Management, den

gesamten Netzwerkverkehr.

Neben dem Fingerprint und den Tools

umfasst das ABB-Portfolio auch Services,

zum Beispiel ein professionelles Patch- Fo

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15ABB about 2 |15

Energietechnik

Das IT-Sicherheitsgesetz nimmt die Energieversorger in die Pflicht, ihre Telekommunikations- und Datenverarbeitungssysteme zu schützen.

Management oder regelmäßige Remote-

Systemchecks, die auch außerhalb der

Arbeitszeiten für die Betriebssicherheit der

Anlagen sorgen. Jeden Monat erstellen

ABB-Experten einen Bericht zur Kompati-

bilität zwischen den Windows-Security-

Updates und der Netzleittechnik-Software.

Dieser „Cyber Security Patch verification

process“ schließt auch Standardanwen-

dungen wie PDF-Reader oder Microsoft

Office ein.

Auf BDEW-LinieDie ABB-Produkte zur Netzautoma-

tisierung entsprechen den Empfehlun-

gen des Whitepapers „Anforderungen an

sichere Steuerungs- und Telekommunika-

tionssysteme“ des Bundesverbands der

Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW).

In der Fernwirktechnik-Serie RTU500

gehört hierzu unter anderem, nicht benö-

tigte Dienste im Auslieferungszustand als

Grundsicherung abzuschalten, die Rollen-

und Zugriffs berechtigungen im Rahmen

der Benutzerverwaltung zu steuern, sicher

auf Webserver zuzugreifen und sicher-

heitsrelevante Ereignisse über standardi-

sierte Protokolle wie Syslog zu dokumen-

tieren. Die inte grierte VPN-Funktionalität

ermöglicht eine sichere Kommunikati-

on für alle TCP/IP-basierten Protokolle

inklusive Verschlüsselung, Authentifizie-

rung und Autorisierung. Die Serie RTU500

lässt sich auch als zusätzliche Komponen-

te für mehr IT-Sicherheit als Gateway zwi-

schen der Schaltanlage und der Außen-

welt einsetzen.

Weitere Infos: [email protected]

[email protected]

[email protected]

„IT-Sicherheit ist ein

permanenter Prozess

und nicht mit einer

Momentaufnahme

erledigt.“

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16 ABB about 2 |15

Energietechnik

Die Energiewende hat die Erzeugerlandschaft stark verändert.

Erneuerbare Quellen werden immer wichtiger, Smart Grids und

virtuelle Kraftwerke entstehen. Damit wächst auch der Bedarf

für ein fl exibles und vor allem skalierbares Leitsystem. Das neue

Symphony Plus von ABB wird diesen Marktanforderungen gerecht.

Mit dem Symphony Plus System lassen sich heterogene Erzeugungsportfolios effizient und kostengünstig automatisieren.

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17ABB about 2 |15

Energietechnik

Ein System für alle Fälle

Die gesetzlichen Rahmenbedin-

gungen, die im Zuge der Ener-

giewende geschaffen wurden,

stellen hohe Anforderungen an

die Energieerzeuger. Ob aus konventionel-

len oder erneuerbaren Quellen – Energie

muss zu möglichst geringen Kosten und

unter effizienter Verwendung von Ressour-

cen, zugleich sicher, zuverlässig und mit

möglichst geringem CO2-Ausstoß erzeugt

werden. Durch die Energiewende verän-

dert sich die Struktur der Energieland-

schaft. Einerseits ist ein starker Trend zu

kleinen, räumlich verteilten Erzeugungs-

anlagen zu beobachten. Andererseits ent-

stehen dezentrale Verbundanlagen, Smart

Grids oder virtuelle Kraftwerke. Gleichzei-

tig wird von den Betreibern konventionel-

ler Kraftwerke eine viel größere Flexibilität

verlangt. Die verstärkte Einbindung von

Wind- und Wasserkraftwerken sowie Pho-

tovoltaikanlagen führt wegen der naturge-

mäß schwankenden Einspeisung aus die-

sen Quellen dazu, dass benötigte Lasten

aus den konventionellen Kraftwerken zur

Erhaltung der Netzstabilität immer kurz-

fristiger ermittelt und abgerufen werden

müssen. Hierzu ist eine deutlich flexible-

re Fahrweise der Kraftwerke notwendig.

Auch wird zukünftig in den thermischen

Kraftwerken nur ein Bruchteil der Betriebs-

stunden erreicht werden, für die sie kon-

zipiert wurden.

Investitionsschutz an erster StelleAus der neuen Lage ergeben sich ver-

änderte Anforderungen an die Leittech-

nik der Energieerzeugungsanlagen. Die

Betreiber suchen nach Möglichkeiten,

Anlagen unterschiedlicher Art und Größe

flexibel zu automatisieren und unter einer

einheitlichen Systemarchitektur zusam-

menzufassen. Dabei steht der Investitions-

schutz für vorhandene Anlagen und Sys-

teme an erster Stelle ihrer Prioritätenliste.

Verschiedene InnovationszyklenDie verfahrenstechnischen Anlagentei-

le und die Feldgeräte (Sensorik und Akto-

rik) haben eine Lebensdauer von 20 bis

30 Jahren. Die Automatisierung ist typi-

scherweise nach 15 Jahren zu moderni-

sieren oder zu ersetzen. Demgegenüber

haben Rechner und Netzwerkkomponen-

ten vergleichsweise kurze Innovations -

zyklen von etwa fünf bis sechs Jahren.

Die unterschiedlichen Lebensdauern stel-

len hohe Ansprüche an die Migrationsfä-

higkeit der Leittechnik. Um die Investiti-

onen zu schützen, müssen vorhandene

Anlagen oder Anlagenteile problemlos in

ein neues System integriert werden kön-

nen – und zwar ohne Einbußen bei der

Sicherheit, Bedienbarkeit und Effizienz.

Mit der aktuellen Weiterentwicklung

des seit Jahrzehnten bewährten Sym-

phony-Systems lassen sich heterogene

Erzeugungsportfolios effizient und kos-

tengünstig automatisieren. Die offene Sys-

temarchitektur ermöglicht eine individuell

auf die Kunden zugeschnittene Automati-

sierungslösung nach dem Baukastenprin-

zip. Das System ist abwärtskompatibel

und wird durch eine kontinuierliche Weiter-

entwicklung an die aktuellen Marktanfor-

derungen angepasst. Mit Symphony Plus

stellt ABB sicher, dass die Nutzer über

den gesamten Lebenszyklus ihrer Anlage

hinweg nur ein leistungsfähiges Leitsys-

tem einsetzen müssen. ABB verfolgt die

Strategie der „Evolution Without Obsole-

scence“. Diese bringt dem Anwender eine

über lange Zeit stabile Systemplattform

ohne Brüche in der Systemarchitektur.

Neben der durchgängigen Skalierbar-

keit bietet Symphony Plus unter anderem

eine einfache und intuitive Nutzeroberflä-

che, die dem Anlagenoperator kurze Reak-

tionszeiten ermöglicht und ihm permanent

einen umfassenden Überblick über den

Zustand der Anlage bietet. Ein integriertes

Alarmmanagement liefert jederzeit aktuel-

le Informationen zum Anlagenstatus und

zu Störereignissen.

Modularer Service nach MaßMit einem auf Stromerzeuger und Was-

serindustrie zugeschnittenen Service

sorgt ABB für die maximale Leistungs-

fähigkeit der Anlagen. Neben dem Pro-

zessleitsystem Symphony Plus bietet ABB

auch für Energietechniksysteme Lösun-

gen über deren gesamten Lebenszyk-

lus sowie vielfältige Serviceprodukte und

Life-cycle-Managementlösungen. Dies ist

geleitet von dem Ziel, die Verfügbarkeit

der Anlagen zu erhöhen und ihre Wett-

bewerbsfähigkeit zu stärken.

Die wesentl ichen Aufgaben der

Instandhaltung – die mit eigenen Mitteln

nicht immer erfüllt werden können – sind

in den Serviceverträgen als hinzuwählbare

Module enthalten. Die optimale Wartung

und Instandhaltung dient der Betriebs-

sicherheit, Verfügbarkeit sowie Werter-

haltung und verlängert die Nutzungsdau-

er der Anlagen. Hinzu kommt, dass die

schnelle Behebung von Störungen mög-

liche Ausfallzeiten reduziert.

Weitere Infos: [email protected]

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18 ABB about 2 |15

Energietechnik

Amorphe Transformatorensenken Leerlaufverluste

ABB ist weltweiter Innovations- und Technologieführer bei amor-

phen Transformatoren, die bis zu 70 % geringere Leerlaufverluste

aufweisen. Die SÜC Energie und H2O GmbH (SÜC) im fränki-

schen Coburg hat für den Einsatz in ihrem Verteilnetz mit ABB

einen Rahmenvertrag über 20 dieser Trafos abgeschlossen.

Mit Transformatoren ist es ein

bisschen wie mit Kühlschrän-

ken: Es gibt billige, die viel

Energie verbrauchen. Und

es gibt energieeffiziente, für die man tie-

fer in die Tasche greifen muss. „Für mehr

Energieeffizienz bei Transformatoren fehl-

te in Deutschland lange Zeit der Anreiz“,

erklärt Danijel Ramljak, Leiter Produktver-

trieb Transformatoren bei ABB Deutsch-

land. Das wird sich mit der neuen EU-

Verordnung für Transformatoren ab dem

1. Juli 2015 ändern. Dann müssen Unter-

nehmen in höherwertige Transformatoren

mit besseren Wirkungsgraden investie-

ren. „Das Potenzial für Verbesserungen ist

groß“, sagt Heiko Köhler vom ABB Regio-

nalvertrieb Süd. „In ganz Deutschland

dürften mehr als 600.000 Verteiltransfor-

matoren im Einsatz sein.“

Amorphe Transformatoren sind beson-

ders energieeffizient und unterschreiten die

neuen Grenzwerte deutlich – und meist

auch die von 2021 an gültigen, noch schär-

feren Vorschriften. Das Herzstück amorpher

Transformatoren besteht nicht aus einem

konventionellen, kernorientierten Elek-

troblech, sondern aus einem viel dünne-

ren Blech, das auf den ersten Blick an eine

haushaltsübliche Aluminiumfolie erinnert.

Das Material wird aus der Schmelze sehr

schnell abgekühlt, wodurch eine ex trem

feine, metallurgisch amorphe Struktur ent-

steht. Die Folge: Der schnelle Frequenz-

wechsel beim Wechselstrom und damit

die Ummagnetisierung benötigt deutlich

weniger Energie, als dies mit konventionel-

len Elektroblechen der Fall ist. Somit las-

sen sich die Leerlaufverluste der amorphen

Transformatoren um bis zu 70 % senken.

Rentabilität entscheidet In der Anschaffung sind amorphe

Transformatoren teurer als konventio-

nelle; daher sind sie auf dem deutschen

Markt bisher eher ein Nischenprodukt.

„Das ist erstens eine Frage der Rentabi-

litätsrechnung und zweitens eine Frage

des gesetzlichen Anreizsystems“, erklärt

Danijel Ramljak. Das gelte vor allem für

die Betreiber von Verteilnetzen.

Für Matthias Laub, Abteilungsleiter

Planung und Netzmanagement bei der

SÜC im Bereich Elektrizität, war die Ent-

kristallin amorph

Der Grund für die hohe Effizienz von amorphen Transformatoren ist ihr Kern. Er besteht aus sehr dünnen Folien amorphen Metalls, das sich viel leichter als das kristalline Gefüge konventioneller Elekt-robleche ummagneti-sieren lässt. F

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19ABB about 2 |15

Energietechnik

Die SÜC Coburg hat sich aus Gründen der Rentabilität und des Klimaschutzes für den Einsatz der energieeffizienten amorphen Transformatoren entschieden.

scheidung klar: „Wir sind ein innovatives

Unternehmen, das neuen Technologien

gegenüber sehr aufgeschlossen ist und in

langen Zeiträumen denkt.“ Das Unterneh-

men versorgt ungefähr 60.000 Haushal-

te und 1.000 Gewerbekunden mit Energie

und Wasser. „Klar, die amorphen Trans-

formatoren sind teurer“, sagt Laub. „Aber

sie sparen ja auch viel Energie – und das

über ihre gesamte Lebenszeit von 30 bis

40 Jahren.“

Tests seit 2013 erfolgreichIm Prüffeld habe man um 50 % geringe-

re Leerlaufverluste festgestellt. Wegen der

niedrigeren Verluste kann die SÜC zudem

größere Mengen eigenerzeugter Energie

ins Netz einspeisen, was die Amortisations-

zeit der Anlagen verkürzt. Die Wirtschaft-

lichkeitsrechnung sei aber nur das eine.

„Durch den Einsatz der amorphen Trans-

formatoren können wir die immer schär-

fer werdenden Richtlinien der EU sicher für

lange Zeit erfüllen. Gleichzeitig können wir

zeigen, dass wir der Energieeffizienz und

dem Klimaschutz verpflichtet sind.“ Bereits

2013 hatte sich die SÜC für den testwei-

sen Kauf zweier amorpher ABB-Transfor-

Transformatoren besitzen ein hohes

Potenzial für Energieeinsparungen.

In der Europäischen Union (EU) sum-

mieren sich ihre Gesamtverluste auf

schätzungsweise 100 Mrd. kWh jähr-

lich. Dies entspricht einem Ausstoß

von 40 Mio. t CO2. Die neue EU-Ver-

ordnung 548/2014 legt Mindestwerte

für den Wirkungsgrad von Transfor-

matoren fest, die im europäischen

Markt verkauft und eingesetzt wer-

den. Die in der EU sowie in Norwe-

gen, Island und Liechtenstein gesetz-

lich verpflichtenden Werte gelten für

Trockentransformatoren, für flüssig-

keitsgefüllte Verteiltransformatoren

und für Leistungstransformatoren mit

einer Mindestnennleistung von 1 kVA,

die in Stromnetzen oder industriell

eingesetzt werden. Die vom 1. Juli

2015 an gültigen Regelungen werden

am 1. Juli 2021 verschärft.

EU verordnet

Effizienz

matoren mit 400 und 630 kVA entschie-

den. „Mit diesen Geräten sind wir bisher

sehr zufrieden“, betont Matthias Laub. Die

positiven Erfahrungen mündeten vor weni-

gen Monaten in einen Rahmenvertrag: Im

laufenden Jahr wird ABB in einem ersten

Schritt 20 amorphe Transformatoren der

Leistungsklassen von 250, 400, 630 und

800 kVA an die SÜC liefern.

Die innovativen, energieeffizienten

Transformatoren ersetzen ältere Einheiten,

sind aber auch für den Einsatz in neuen

Wohn- und Gewerbegebieten vorgesehen.

„Wir haben zum ersten Mal ein Transfor-

matorenpaket ausschließlich in amor-

pher Bauweise bestellt“, sagt Laub. Was

ihn besonders überzeugt: „Kein anderes

Unternehmen hat so viel Erfahrung im Bau

von amorphen Transformatoren wie ABB.“

Weitere Infos: [email protected]

[email protected]

Die Trafo-Produktion im Video

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20 ABB about 2 |15

Energietechnik

Energieallianz über die NordseeFür den Austausch von überschüssigem Strom aus erneuer-

baren Quellen verbindet NordLink in Zukunft Deutschland und

Norwegen. ABB plant, liefert und installiert das 525-kV-Kabel-

system in der deutschen Nordsee und an Land sowie die beiden

Konverterstationen in Tonstad und Wilster.

Tonstad

Wilster

53 kmFreileitung

362 km

623 km

Seekabel

Das Projekt NordLink ist die ers-

te Verbindung der Stromnetze

von Norwegen und Deutsch-

land. Der Interkonnektor – so

heißt die energetische Verbindung zwi-

schen zwei Ländern – ist ein Hochspan-

nungs-Gleichstrom-Übertragungs-(HGÜ-)

System, bestehend aus zwei Konverter-

stationen und einem HGÜ-Kabelsys-

tem, das 1.400 MW über die Distanz von

623 km transportiert. Das entspricht etwa

der Luftlinie zwischen Hamburg und Mün-

chen. Damit wird NordLink nach seiner

Fertigstellung im Jahr 2020 die längste

HGÜ-Verbindung in Europa sein.

Überschüssige Energie austauschen„Dieses Projekt ist ein Schlüsselprojekt

für die Energiewende, aber auch für die

Integration des Energiemarktes in Euro-

pa“, sagt Robert Itschner, Leiter der Divi-

sion Energietechnik-Systeme bei ABB

Deutschland. „NordLink ist natürlich auch

ein wichtiger Auftrag für unsere lokale Ein-

heit in Deutschland.“

Die Verbindung der norwegischen

Wasserkraft mit der deutschen Wind-

energie bietet laut Stefan Habild, Leiter

des Geschäftsbereichs Grid Systems in

Deutschland, Vorteile für beide Länder:

„Wenn beispielsweise in Deutschland ein

Überschuss an Windenergie erzeugt wird,

kann dieser über NordLink nach Norwegen

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21ABB about 2 |15

Energietechnik

„Hier steht ein Zitat, das

mit 2,2 mm Abstand

neben dem Text platziert

werden kann.“

525 kVKabelsystem

1.400 MWelektrische Leistung für

3,6 Millionen

deutsche Haushalte

154 kmSeekabel

54 kmLandkabel

Unterstützt die

Klimaziele der EUbis 2050 die CO

2-Emissionen

um 80 bis 95 % zu verringern

Das NordLink-Projekt hat zum Ziel, die Energiesicherheit in

Norwegen und Deutschland zu erhöhen und erneuerbare

Energien stärker zu integrieren. Durch die Verbindung lässt

sich überschüssiger Strom aus Wind- und Sonnenenergie

von Deutschland nach Norwegen und Strom aus Wasser-

kraft in der Gegenrichtung übertragen.

übertragen werden.“ Dort wird dann Was-

ser in die Speicher gepumpt und Energie

gespeichert. Umgekehrt kann Deutsch-

land bei hohem Bedarf Energie aus norwe-

gischen Wasserkraftwerken importieren.

NordLink wird von einem Konsortium

betrieben, an dem der norwegische Über-

tragungsnetzbetreiber Statnett und die

DC Nordseekabel GmbH je 50 % halten.

Die DC Nordseekabel GmbH gehört zu

gleichen Teilen dem niederländisch-deut-

schen Übertragungsnetzbetreiber TenneT

und der Investitionsbank KfW.

208 km Kabel im deutschen Sektor„Wir sind stolz darauf, vom NordLink-

Konsortium den Auftrag zur Errichtung der

beiden Konverterstationen und des HGÜ-

Kabelsystems in Deutschland erhalten zu

haben. Dabei handelt es sich um 154 km

See- und 54 km Landkabel“, freut sich

Stefan Habild. „Unsere Grid-Systems-

Einheit in Deutschland wird in beiden

Bereichen Lieferanteile übernehmen und

beispielsweise die komplette Erdkabelver-

legung in Norddeutschland koordinieren.“

Der Vertrag enthält zudem eine Service-

vereinbarung über fünf Jahre.

ABB ist für Planung, Entwicklung, Lie-

ferung und Inbetriebnahme der beiden

525-kV- und 1400-MW-Konverterstatio-

nen zuständig, die den Wechselstrom in

Gleichstrom umwandeln und umgekehrt,

um einen verlustarmen Stromtransport zu

ermöglichen. Dies erfolgt mit HVDC Light,

der selbstgeführten HGÜ-Technologie

von ABB. Eine Station wird in Tonstad im

Süden Norwegens gebaut, die andere in

der Nähe von Wilster in Norddeutschland.

Mit der Inbetriebnahme der neuesten Aus-

baustufe des Interkonnektors Skagerrak 4

hat ABB mit der Spannungsebene 500 kV

erneut einen Weltrekord für selbstgeführ-

te HVDC-Systeme aufgestellt.

ABB wird außerdem das masseimprä-

gnierte (MI-)Kabelsystem für den deut-

schen Sektor planen, herstellen und

in stallieren. NordLink ist das erste Projekt

in Deutschland, bei dem ein traditionelles

MI-Kabelsystem auf einer Spannungsebe-

ne von 525 kV zum Einsatz kommt. ABB

ist der einzige Hersteller weltweit, der für

die Spannungsebene 525 kV sowohl MI-

als auch das kunststoffisolierte XLPE-

Kabel liefern kann.

Weitere Infos: [email protected]

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Fertigungsautomation

Zwei Spülmaschinen in der

Mensaküche – die eine mit

Dampf, die andere elektrisch

beheizt: Welche verbraucht

weniger Energie? Diese Frage kann die

SRH Holding jetzt mithilfe von Energiezäh-

lern von ABB genau beantworten. Eben-

so kann sie deren Verbrauch mit dem der

anderen Spülmaschinen auf dem SRH

Campus vergleichen.

Zur SRH Holding, die Bildungs- und

Gesundheitseinrichtungen betreibt, gehört

mit der SRH Hochschule Heidelberg eine

der größten und ältesten privaten Hoch-

schulen in Deutschland. Auf dem weitläu-

Hochschule studiert ihren Energieverbrauch

Energie ist ein bedeutender Kostenfaktor für Unternehmen. Energiezähler der

A-Serie von ABB Stotz-Kontakt helfen der SRH Holding, ihre Verbräuche in allen

Gebäuden den jeweiligen Verursachern zuzuordnen. Die ausgelesenen Daten

nutzt SRH zur Nebenkostenabrechnung und künftig auch zur Energieoptimierung.

figen Gelände in Heidelberg sind weitere

Einrichtungen wie das SRH Kurpfalz-

krankenhaus, Wohnheime, eine berufli-

che Rehabilitationseinrichtung, Fachschu-

len und eine moderne Mensa angesiedelt.

Die Energiekosten für die Immobilien sum-

mieren sich jährlich zu einem höheren

sechsstelligen Eurobetrag. „Aufgrund der

hohen Kosten haben wir die Anforderung,

in Zukunft Energie zu sparen. Wir haben

deshalb angefangen, ein Energiemanage-

mentsystem zu installieren“, erklärt Eduard

Silberhorn, der auf dem SRH Campus die

Mess-, Steuerungs- und Regelungstech-

nik für HLK (Heizung, Lüftung, Klima)

betreut. Eine zentrale Gebäudeleittechnik

überwacht und regelt sämtliche haustech-

nischen Anlagen der ungefähr 30 Gebäu-

de auf dem Campusgelände.

Viele Möglichkeiten für Energie- und Leistungsmessung

Aktuell verwendet die SRH über 140

Energiezähler von ABB Stotz-Kontakt als

Zwischenzähler, um die Energieverbräu-

che für Heizung, Wasser und Strom aller

Gebäude getrennt zu erfassen. „In Zukunft

sollen sie zusätzlich dazu genutzt werden,

Einsparmöglichkeiten aufzudecken“, sagt

Silberhorn. Er schätzt die Zuverlässigkeit Fo

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Fertigungsautomation

zeitig angezeigt werden: Gesamt- und

Phasenleistung, Spannung, Strom sowie

weitere Messwerte. Die Bedienung erfolgt

über Tasten unterhalb des Displays.

Die Geräte sind mit einer integrierten

seriellen Schnittstelle für den M-Bus aus-

gestattet, der auf dem SRH Campus für

die Verbrauchsdatenerfassung und die

Übertragung der Zählerdaten verwendet

wird. Über eine Infrarotschnittstelle wer-

den die Daten mittels eines Kommunika-

tionsadapters ausgelesen und für die wei-

tere Auswertung dem Gebäudeleitsystem

zur Verfügung gestellt.

Vergleich der Verbräuche bis hin zur Produktebene

Eduard Silberhorn nutzt die Daten, um

die Energieverbräuche bis hin zur Produk-

tebene zu vergleichen – wie im Beispiel der

Industriespülmaschinen. Mit den Energie-

zählern können außerdem unter anderem

die Verbräuche einzelner Gebäudestock-

werke zur Verrechnung der Nebenkosten

ermittelt werden. Auch die Energieerträge

der beiden campuseigenen Photovoltaik-

anlagen mit 54 und 43 kWp erfassen sie.

Im Frühjahr 2014 hat die SRH damit

begonnen, ein Energiemanagementsys-

tem auf dem Campus einzuführen. Die ers-

te in das System integrierte Immobilie ist

ein Gebäudekomplex, der neben Räumen

der Hochschule zusätzlich zwei Wohnhei-

me mit Einzelzimmerappartments beher-

bergt. Zur Bewertung der Daten und zur

Ableitung der Einsparmaßnamen dient ein

Benchmark mit einem öffentlichen Gebäu-

de. Nach Abschluss dieser Phase werden

Schritt für Schritt die ABB-Zähler in das

System integriert, bis alle Gebäude auf

dem Campus eingebunden sind. Damit

verfügt die SRH dann über ein umfassen-

des System zur Erfassung, Analyse und

Optimierung des Stromverbrauchs.

Weitere Infos: [email protected]

der Geräte. „Sie funktionieren einwand-

frei. Die Zähler lassen sich außerdem gut

mit dem M-Bus des Gebäudeleitsystems

verbinden.“

Die E&G Elektrotechnik GmbH, ein

langjähriger Dienstleister von SRH, rea-

lisiert viele Elektroinstallationen auf dem

Campusgelände. E&G-Geschäftsführer

Eckhard Ernst betont: „Wir bauen nur

Energiezähler von ABB ein. Früher waren

es DELTA-Zähler, heute sind es die Gerä-

te der A-Baureihe.“

Seit 2013 werden die Energiezähler der

neuen A-Serie in den Unterverteilungen

auf dem Standort verbaut. Eingesetzt wer-

den Geräte mit direktem Anschluss und

mit Wandleranschluss. Die elektronischen

Hutschienenzähler bieten umfangreiche

Möglichkeiten für die Energie- und Leis-

tungsmessung in Gebäuden. Sie messen

Werte wie Wirk-, Schein- und Blindleis-

tung, Strom und Spannung. Die Geräte

arbeiten in einem weiten Spannungs- und

Temperaturbereich. Mit einer Leistungs-

aufnahme von weniger als 0,8 VA sind sie

zudem sehr sparsam.

Die Energiezähler der A-Serie lassen

sich einfach programmieren. Auf dem Dis-

play können bis zu vier Messwerte gleich-

Die SRH ist ein führender Anbieter

von Bildungs- und Gesundheits-

dienstleistungen. Sie betreibt

bundes weit private Hochschulen,

Bildungs zentren, Schulen und

Kranken häuser. Mit 10.000 Beschäf-

tigten betreut die SRH mehr als eine

halbe Million Bildungskunden und

Patienten im Jahr und erwirtschaftet

einen Umsatz von rund 750 Mio.

Euro. Der Unternehmensverbund

steht im Eigentum der SRH Holding,

einer gemeinnützigen Stiftung mit

Sitz in Heidelberg.

Weitere Infos: www.srh.de

SRH Bildung &

Gesundheit

Eduard Silberhorn, Eckhard Ernst und ABB-Produktmarketingmanager Dominik Zerweck (v.l.n.r.) begutachten im Technikraum der SRH die eingebauten Energiezähler.

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Fertigungsautomation

Stromgarantie im DatenzentrumÜber zwei getrennte, durchgängig redundante Linien versorgt die Bünting

Unternehmensgruppe ihr neues Rechenzentrum mit Strom. Das Mehrkanal-

Messsystem CMS von ABB Stotz-Kontakt mit zuverlässigen und platz sparenden

Sensoren erleichtert die Überwachung. Zusätzliche Datensicherheit bringt ein

Back-up-Rechenzentrum.

Eine rund um die Uhr funktio-

nierende Datenverarbeitung ist

heute für fast alle Unternehmen

die Grundvoraussetzung, um

schnell auf Kundenbedürfnisse reagieren

und interne Arbeitsabläufe effizient gestal-

ten zu können. Weil die firmen eigenen

Datenbestände einen immer höheren

Wert darstellen, können System ausfälle

und Datenverluste für kleinere und mitt-

lere Unternehmen schnell existenzbe-

drohend werden. Insbesondere um der

gewachsenen Sensibilität für Datenschutz

gerecht zu werden, sollte die Stromver-

sorgung – wie in anderen sicherheitsre-

levanten Bereichen üblich – abgesichert

werden. Dieser Philosophie folgt die Bün-

ting Unternehmensgruppe mit Sitz im ost-

friesischen Leer bei der Einrichtung ihres

neuen Rechenzentrums.

Über 200 Jahre Kompetenz im HandelDie Urzelle des Handelskonzerns mit

seinen heute über 14.000 Mitarbeitern war

ein 1806 von Johann Bünting gegründe-

ter Kolonialwarenhandel. Zur Unterneh-

mensgruppe gehören heute das Bünting

Teehandelshaus und mehrere Vertriebs-

gesellschaften mit ihren unterschiedlichen

Schwerpunkten. Außerdem vereinen sich

in der Unternehmensgruppe die Bünting

Vor über 200 Jahren als Kolonial -warenhandel gegründet, gehören zur Unternehmensgruppe Bünting heute ein Teehandelshaus und mehrere Gesellschaften mit unterschiedlichen Schwerpunkten.

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Fertigungsautomation

Das Mehrkanal-Messsystem CMS

zur Überwachung von AC- und DC-

Strömen besteht aus einer Control

Unit und Sensoren mit den Mess

bereichen 20 A, 40 A, 80 A und 160

A. Zur Fernabfrage der Messdaten

steht eine RS485 Modbus RTU-

Schnittstelle zur Verfügung. Die Sen-

soren der Serie CMS-100PS sind nur

18 mm breit und lassen sich auf

einer Doppelstockklemme, an DIN-

Schienen oder mit Kabelbindern

montieren. Jeder Sensor verfügt über

einen Mikroprozessor und übermittelt

die Messdaten an die Control Unit.

Messsystem CMSE-Commerce, die Bünting Systemkunden

als Partner im Großhandel und mehrere

Dienstleistungsgesellschaften.

Vielfältige Aufgaben für BITFür die IT-Infrastruktur zeichnet die

Bünting Informations Technologie (BIT)

verantwortlich, die zudem die Bünting-

Tochtergesellschaften und Geschäftspart-

ner bei allen organisatorischen und EDV-

technischen Fragestellungen unterstützt.

Im Rechenzentrum der Bünting Unter-

nehmensgruppe entwickelt die BIT – ein

Non-Profit-Bereich mit ungefähr 130 Mit-

arbeitern – maßgeschneiderte Lösungen.

Das Entwicklungsteam konzipiert und rea-

lisiert auf modernen Plattformen eigene

warenwirtschaftliche Anwendungssoft-

ware und Lösungen für die Steuerung

der Handelsprozesse. Dabei wird jede

technische Neuerung im eigenen Test-

labor vorab genau geprüft. Dazu werden

komplexe Einkaufssituationen eins zu eins

nachgestellt. „Insbesondere die Integrati-

on neuer Gesellschaften in die Unterneh-

mensgruppe bedeutet immer eine infor-

mationstechnische Herausforderung.

Denn deren Einkauf, Logistik und Handels-

prozesse müssen in das Bünting- System

überführt und eingebunden werden“, sagt

Lars Ammermann, Gruppenleiter der Sys-

tem- und Netzwerk administration. „Gene-

rell ist die Informationstechnik mittler weile

so komplex und so wichtig, dass unser

Rechenzentrum einfach nicht ausfallen

darf.“

Redundante StromversorgungAus Sicherheitsgründen hat Bünting

sein neues Rechenzentrum mit einem

durchgängig redundanten Stromversor-

gungssystem versehen. Für Linie A und

Linie B sind Klimatisierung, Server und

unterbrechungsfreie Stromversorgung

(USV) in getrennten, brandschutzmäßig

abgeschot teten Technikräumen unterge-

bracht, um auch im Brandfall einen Scha-

den möglichst lokal zu begrenzen. Die

Dopplung beginnt schon bei der Kabel-

führung: Die jeweilige Einspeisung für A

und B wird auf separaten Trassen geführt,

und zwar über je einen Transformator aus

unterschiedlichen Abschnitten des örtli-

chen Mittelspannungsnetzes.

Für den sicheren Betrieb der Server

sorgen jeweils zwei Netzteile, die über

vertikale Steckdosenleisten A und B mit

dreiphasiger Einspeisung der entspre-

chenden Versorgungsseite zugeordnet

sind. Die gleichmäßige Aufteilung bietet

die Voraussetzung dafür, dass die Last

bei Störungen wie Spannungsschwankun-

gen in einem Stromkreis von dem ande-

ren übernommen werden kann und die

Geräte somit weiter versorgt werden. Bei

einem Netzspannungsausfall springt die

USV ein und hält die Versorgung aufrecht,

bis der Diesel generator anläuft. Zusätz-

liche Datensicherheit bietet das ähnlich

ausgestattete Back-up-Rechenzentrum,

das in einem anderen Teil des Bünting-

Areals angesiedelt ist.

Entwickelt hat das Stromversorgungs-

konzept die Datec Netzwerk- und System-

technik GmbH in Varel, die als Spezia list

für die Planung von Rechenzentren zudem

die informationstechnische Infrastruktur

gestaltet und umgesetzt hat. „Bei Bünting

haben wir erlebt, dass das Bewusstsein

für eine durchgängig redundante Ausle-

gung der Stromversorgung mit aufein-

ander abgestimmten Komponenten sehr

stark ausgeprägt ist. Das ist aus unse-

rer Sicht der Wichtigkeit der Informations-

technik angemessen, die 24 Stunden pro

Tag und 365 Tage im Jahr verfügbar sein

muss“, sagt Datec-Geschäftsführer Gerd

Junker.

Wirksames FrühwarnsystemEine besondere Finesse der Stromver-

sorgung im Bünting-Rechenzentrum fin-

det sich in den Verteilerschränken. Auf

den Leitungsschutzschaltern des Systems

pro M compact sind Sensoren vom Typ

CMS-100PS – beides Komponenten von

ABB Stotz-Kontakt – aufgesteckt. Die-

se erfassen kontinuierlich den Strom der

Phasen L1, L2 und L3 und liefern sekun-

dengenau die notwendigen Informationen,

um die drei Phasen gleich mäßig auslasten

zu können. Das Mehr kanal-Messsystem

CMS fungiert damit als Frühwarnsys-

tem für etwaige Störungen und trägt ent-

scheidend dazu bei, solche zu verhindern.

Unterstützung bietet dabei die von der

Hermes Systeme GmbH in Wildeshausen

programmierte Visualisierung. Die Darstel-

lung auf der Basis der CMS-gemessenen

Stromwerte lässt sich auch für den Aus-

bau der Serverkapazität nutzen, weil leicht

geprüft werden kann, wo weiteres Poten-

zial vorhanden ist, um zusätz liche Verbrau-

cher aufzunehmen, ohne die Sicherung

zu überlasten.

Weitere Infos: [email protected]

Gerd Junker, Geschäftsführer der Datec GmbH, erklärt die Vorzüge der neuen Stromversorgung.

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26 ABB about 2 |15

Fertigungsautomation

Auf höchster WarteTurmdrehkrane müssen ihre Lasten kontrolliert heben, unter

allen Bedingungen standsicher sein und ihre Arbeitsberei che

inmitten komplizierter Baustellen streng einhalten. All dies

gewährleistet die Steuerungs- und Sicherheitstechnik von NTK,

die direkt in der Kranführerkabine untergebracht ist.

In der Londoner City mit ihren vielen Großbaustellen sind zahlreiche von NTK ausgestattete Krane im Einsatz.

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27ABB about 2 |15

Fertigungsautomation

Wie gelangt man ohne Navi-

gationsgerät zu Baustel-

len von Bürogebäuden,

Sta dien, Kraftwerken oder

Krankenhäusern? Ganz einfach: Man

muss sich nur an den Turmdrehkranen ori-

entieren; sie weisen wie Leuchttürme den

Weg. In einer boomenden Metropole wie

London mit vielen Großbaustellen gehö-

ren sie zum gewohnten Stadtbild. Bei einer

Fahrt durch die britische Hauptstadt fallen

viele Großkrane mit einer weißen Kabine

und markanten runden oder ovalen Sei-

tenfenstern auf – Erkennungszeichen für

die Konstruktionen der NTK Ingenieur-

büro GmbH.

Der Systemintegrator entwickelt und

fertigt Steuerungen und Sicherheitssys-

teme für Turmdrehkrane, die meist zusam-

men mit der auffälligen Kranführerkabine

ausgeliefert werden. Neben Großbritan-

nien hat sich in den vergangenen Jah-

ren Russland zum Hauptmarkt für die Fir-

ma aus dem niedersächsischen Emsland

entwickelt.

Ein Turmdrehkran überragt große Teile

einer Baustelle und transportiert oft ton-

nenschwere Lasten mitunter hundert Meter

und mehr über dem Erdboden. Es muss

daher technisch sichergestellt sein, dass

sich eine Last weder unabsichtlich senkt,

noch dass der Kran durch eine zu große

Belastung seine Standsicherheit verliert.

Arithmetik begrenzt Lastmoment Bei den Steuerungslösungen von NTK

überwacht eine Safety-SPS AC500-S das

Lastmoment sowie die Arbeits- und Kol-

lisionsbereiche. Die ABB-Steuerung bie-

tet ein hohes Sicherheitsniveau bis SIL3

oder Performance Level e. Sie baut auf

erprobter Hardware auf, ist leistungsstark

und sehr anwenderfreundlich bei der Pro-

grammierung und im Betrieb.

„Wir schätzen besonders die Möglich-

keit trigonometrisch gesteuerter Sicher-

heitsanwendungen, die die Steuerung

bietet“, sagt Ralf Tensing, einer der drei

Gesellschafter von NTK. „Die Steuerung

Partnerschaft beim TestenDie NTK bezieht seit ihrer Gründung

die Standard- und Sicherheitssteuerun-

gen von ABB. Seit 2013 ist die Safety-

Steuerung AC500-S die Nummer eins in

puncto Sicherheit. Das Unternehmen hat

die Entwicklung der neuen Sicherheits-

steuerung begleitet und sie als erste in

Kranen eingesetzt. Zuvor hatte ABB die

AC500-S in einem Testkran geprüft, der

auf dem Firmengelände von NTK aufge-

stellt ist. Ihre Zulassung konnte dadurch

beschleunigt werden.

„Zwischen ABB und NTK beste-

hen enge und starke Beziehungen. Wir

haben eine gute Partnerschaft“, betont

Ralf Tensing. Die Firma bezieht nicht nur

die Steuerungen von dem Automatisie-

rungsspezialisten. Auch zahlreiche Nie-

derspannungsprodukte und die Schalt-

schränke stammen inzwischen von ABB.

Weitere Infos: [email protected]

unterstützt komplexe Safety-Arithmetik-

funktionen, wodurch sich bei Kranen unter

anderem Lastmomente statisch und dyna-

misch überwachen lassen.“ So sorgt die

Steue rung dafür, dass zulässige Lastmo-

mente nicht überschritten werden, und

verhindert, dass ein Turmdrehkran auf-

grund einer Überlast umkippt.

Die Position der Laufkatze und damit

die Ausladung des Krans werden ebenso

erfasst wie die angehängte Last und die

Windverhältnisse. Der Kranführer erhält

über ein Touchscreen-Panel alle notwendi-

gen Informationen in grafischer Form. „Der

Ist-Zustand des Krans wird auf dem Bild-

schirm in Echtzeit dargestellt. Der Kran-

führer sieht auf einen Blick, wo beispiels-

weise die Laufkatze oder das Hubwerk

aktuell steht und welche Last gehoben

wird. Gerade wenn er auf unübersicht-

lichen Baustellen oder in großen Höhen

arbeitet, ist das ein unschätzbarer Vor-

teil“, sagt Ralf Tensing.

Safety- und Standard-SPS im Einsatz„Alles, was mit dem Heben von Lasten

zu tun hat, also das Lastmoment und die

Lastausladung, wird über die Safety-SPS

überwacht“, sagt Ralf Tensing. „Darauf

können wir uns zu hundert Prozent ver-

lassen.“ Ebenso wird die Arbeitsbereichs-

und Antikollisionsüberwachung der Kra-

ne über die AC500-Sicherheitssteuerung

abgedeckt. Die nicht sicherheitsgerichte-

ten Funktionen, wie etwa die Visualisie-

rung oder die Diagnose, übernimmt dann

die AC500-Standardversion.

Das Steuerungssystem ist bei den von

NTK ausgestatteten Kranen witterungs-

geschützt in einem Schaltschrank direkt

in der klimatisierten Kranführerkabine in

luftiger Höhe untergebracht – es ist aller-

dings auch in einer Variante für extre-

me Bedingungen verfügbar. Während die

Safety-Kommunikation grundsätzlich über

PROFINET erfolgt, unterstützt die AC500

alle gängigen Feldbus-Protokolle – bei

NTK kommuniziert sie beispielsweise über

CAN-Bus.

Die NTK Ingenieurbüro GmbH mit

Sitz in Werlte (Niedersachsen) wurde

2001 gegründet. Das mittelständi-

sche Unternehmen entwickelt und

fertigt komplette Kransteuerungen

inklusive aller Sicherheits-, Überwa-

chungs- und Bedienkomponenten.

Die Steuerungen sind weltweit in

zahlreichen Topless-, Luffing- und

Topless-Luffer-Kranen eingebaut.

Kranbauer wie Jost Cranes, Crane-

Tec und BBL Baumaschinen sind

Kunden von NTK.

Weitere Infos: www.ntk-technik.de

NTK

„Alles, was mit dem Heben von Lasten

zu tun hat, wird über die Safety-SPS

überwacht. Darauf können wir uns zu

hundert Prozent verlassen.“

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28 ABB about 2 |15

Fertigungsautomation

Sie sind unscheinbar, spielen

aber eine wichtige Rolle für die

Sicherheit an Bord des ICE:

Kunststoff-Wellrohre von PMA.

Dank ihnen können Hitze, Kälte, Nässe

oder Steine den Kabeln am Zug nichts

anhaben. Das vermeidet Störungen und

damit Ausfallzeiten sowie Kosten für die

Deutsche Bahn (DB). Ihre gewellte Wand

macht die robusten Polyamidrohre fl exibel,

was die Montage erleichtert. Strom- und

Daten leitungen können damit gebündelt

um Ecken und Kanten geführt werden. Dies

weiß die DB bereits seit zehn Jahren zu

schätzen. „Grundsätzlich ist Kabelschutz

gerade in der Bahntechnik unabdingbar.

Daher haben für die DB Weiterentwick-

lungen in diesem Bereich Priorität“, sagt

Jörg Bleher von der DB Fahrzeuginstand-

haltung/Elektrotechnische Betreuung.

Auch in Zukunft setzt der DB-Kon-

zern beim Kabelschutz auf Produkte

und Expertise von PMA. Wenn von 2017

Zugkräftiger KabelschutzWellrohre von PMA halten im ICE schädliche Witterungseinflüsse

von den Strom- und Datenkabeln fern. Die Deutsche Bahn AG

setzt bei ihren Hochgeschwindig keitszügen seit 2005 auf den Kabelschutz

der ABB-Tochter. Für die nächste Generation ICx entwickelt sie eine

besonders brandsichere Lösung.

an der ICx, die nächste Generation der

Hoch geschwindigkeitszüge, über Euro-

pas Schienennetz rauschen wird, fahren

die Wellrohre des Spezialisten mit. Dafür

entwickelte PMA mit den Partnerunter-

nehmen Schaltbau und HBM Kabeltech-

nik unter anderem den Kabelbaum für die

Signal- und Energieübertragung zwischen

den Wagen. Während PMA das Wellrohr-

Schutzsystem liefert, steuert Schaltbau

die Steckverbinder nach UIC-558-Norm

bei; HBM Kabeltechnik konfektioniert die

Komponenten.

Brandschutz hat VorrangBei der Entwicklung des Kabelschut-

zes spielen die Anforderungen der Brand-

schutznorm EN 45545 zu Rauchgasdich-

te, Selbstverlöschung und Toxizität eine

wichtige Rolle. „In der Regel beeinflussen

höhere Brandschutzeigenschaften wich-

tige mechanische Eigenschaften negativ“,

sagt Volker Mühlstein, Geschäftsführer

von PMA Deutschland. „Unsere Heraus-

forderung bestand darin, beides bestmög-

lich zu verwirklichen.“

Die Basis bildet der Wellrohr-Typ PCS,

den die DB schon seit 2005 erfolgreich

einsetzt. Damals begann die DB mit der

umfassenden Modernisierung ihrer ICE-

1-Flotte. Die Triebzüge dieser ersten

ICE-Generation, die seit Sommer 1991

unterwegs ist, hatten zu diesem Zeit-

punkt zwischen 6,5 und 7,9 Millionen km

zurückgelegt. Mit dem Redesign machte

die DB sie wieder fit für weitere zehn bis

15 Betriebsjahre. Die Neuverkabelung der

Magnetschienenbremsen gehörte dazu.

Um die Kabelbäume für die Bremssys-

teme zuverlässig zu schützen, suchte

die DB eine steinschlagsichere, absolut

wasserdichte und UV-beständige Lösung,

die gleich zeitig mit geringem Gewicht und

montagefreundlichen Anschlusssystemen

punkten sollte.

Dass das PCS-Kabelschutzsystem

von PMA den Zuschlag bekam, lag zum

einen an der Qualität der Rohre, die alle

notwendigen internationalen Zertifikate in

den höchsten Anforderungsklassen besit-

zen. Zum anderen überzeugte der Service

von PMA: die hohe Beratungskompetenz

der Ansprechpartner, die Zuverlässigkeit

und Flexibilität bei der Lieferung sowie die

internationale Verfügbarkeit der Produk-

te. „In den 59 ICE-1-Zügen wurden etwa

zwei km Wellrohre vom Typ PCST-10B

und gut acht km vom Typ PCST-12B ver-

baut“, berichtet Holger Quest, Mitarbeiter

im Außendienst von PMA Deutschland.

Hinzu kamen die notwendigen Verschrau-

bungen, Winkel und Wellrohrhalter.

Mit den Wellrohren von PMA lassen sich wichtige Kabel flexibel um Ecken und Kanten führen.

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29ABB about 2 |15

Fertigungsautomation

Angesichts der guten Zusammen-

arbeit war die Expertise von PMA auch

beim Redesign der 44 ICE-2-Züge gefragt.

Dabei erneuerte die Bahn von 2010 an

unter anderem 16.900 Sitze, 22.200 m² Bodenbeläge und mehr als 1.700 Tische.

Dazu kamen 2.000 TFT-Informationsmoni-

tore und 135 km Kabel. Pro Zug verbauten

die Spezialisten 57 verschiedene Kabel,

darunter gut 1,5 km Ethernet-Kabel.

Zusammenarbeit bei ICE-3-RedesignFür deren Schutz sorgen nun gut 70 km

PCS-Wellrohr. Rohre von PMA schützen

auch die Glasfaserkabel für die optischen

Frontkupplungen, die im Außenbereich

des ICE 2 verlaufen. Die Erneuerung der

insgesamt 176 optischen Steckverbin-

dungen für die DIN-Kupplungen verant-

wortete der Spezialist Gimota, der seine

bewährten M12-Stecker und -Buchsen

an die Anforderungen in der Bahntech-

nik anpasste. Gimota und PMA wollen

auch bei der Ethernet-Verkabelung beim

ICE-3- Redesign zusammenarbeiten. Die

technische Offerte für das Projekt erstell-

te Gimota bereits. Dabei sollen die neu-

en Bildschirme in den Zügen mit Ethernet-

Datenkabeln verbunden und zum Schutz in

PMA-Wellrohre vom Typ PCST eingezogen

werden. Für hochbelastete Anwendungen

im Außenbereich konzipiert, bestehen die

Rohre aus einem speziell modifizierten,

äußerst witterungsbeständigen Polyamid-

12-Material, das auch bei tiefen Tempe-

raturen hohe Schlagzähigkeit besitzt. Die

Partner sind also bestens gerüstet für ihr

nächstes Projekt. Sobald die Bahn grünes

Licht für das Redesign ihrer ICE-3-Baurei-

he gegeben hat, können PMA und Gimo-

ta loslegen.

Weitere Infos: [email protected]

„Für die Deutsche Bahn

ist der Schutz der Kabel

unabdingbar. Weiterent-

wicklungen haben daher

Priorität.“

Sicherheit für Reisende im ICE: Der Kabelschutz der ABB-Tochter PMA ist mit an Bord.

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30 ABB about 2 |15

Fertigungsautomation

Auf Tastendruck zu höherer ProduktivitätMit der Software RobotWare Machine Tending lassen sich

an einer Gießzelle von pressmetall Gunzenhausen die

Parameter des Handling-Roboters während des Automatik-

betriebs ändern, ohne ihn stoppen zu müssen. Dies

und weitere Features der benutzerfreundlichen Software

steigern die Produktivität der Anlage merklich. Fo

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Der ABB-Roboter hebt ein noch dampfendes Drosselgehäuse aus dem Kühlbecken.

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31ABB about 2 |15

Fertigungsautomation

Der ABB-Industrieroboter erledigt

in der Druckgießzelle zuverläs-

sig seine Aufgabe: Er entnimmt

die Aluminiumteile, Zweifach-

oder Vierfachteile für Drosselgehäuse, aus

der Druckgießmaschine, fährt mit diesen

über eine Teilekontrolle, um sie auf Voll-

ständigkeit zu überprüfen, und taucht sie

dann ins Kühlbecken. Die nächsten beiden

Stopps sind eine Ausblasstation, bei der

das Wasser aus den Bohrungen geblasen

wird, sowie eine Abbrechvorrichtung zum

groben Entfernen der Grate. Anschließend

legt der IRB 4400 die Teile in die Stanzma-

schine, die die restlichen Grate entfernt.

Registriert der Roboter Ausschussteile,

schleust er sie aus der Zelle.

Die Roboterzelle der pressmetall GDC

Group GmbH im Werk Gunzenhausen in

Bayern produziert überwiegend Teile für

die Automobilindustrie. Auch wenn es auf

den ersten Blick nicht sichtbar ist, hat sich

an ihr im Februar 2015 Entscheidendes

geändert. Pressmetall setzt nun auf ABB

RobotWare Machine Tending, eine innova-

tive Option für die Robotersteuerung IRC5

zur Inbetriebnahme und Bedienung von

ABB-Robotern. Mit ihr kann der Anwen-

der seine spezifischen Produktionsabläufe

wie das Entladen und nachgelagerte Bear-

beiten der Gussteile leichter, schneller und

flexibler programmieren und die Maschine

deutlich einfacher bedienen.

Optimieren im Produktionsprozess„2014 wurde mir die Software bei

einem Lehrgang am ABB Training Center

in Friedberg vorgestellt. In Zusammenar-

beit mit ABB haben wir daraufhin mit einer

Testlizenz überprüft, wie sehr sie für uns

Sinn ergibt. Dabei hat sich gezeigt, dass

RobotWare Machine Tending uns viel Zeit

spart“, sagt Robert Hagel, Instandhalter

für die Robotertechnik in Gunzenhausen.

„Wir haben mit RobotWare Machine

Tending während des Automatikbetriebs

Zugriff auf diverse Programmschritte

des Roboters. Diese können wir, ohne

den Roboter anzuhalten, ändern. Stellen

wir beispielsweise fest, dass das Guss-

teil länger abkühlen muss oder ein ein-

maliges Ausblasen nicht ausreicht, kön-

nen wir Änderungen im laufenden Betrieb

einfach durchführen“, sagt Rafael Heider,

Prozesstechnologe in der Gießerei. Auch

das Nach-Teachen von Positionen der

Abbrechvorrichtung und der Stanze kön-

ne damit vermieden werden.

In die Software sind bereits wichtige

Grundfunktionen für die Produktion wie

das Starten und Stoppen, die Anforderung

für den Halt nach Zyklusende und die kol-

lisionsfreie Rückkehr in die Grundstellung

im Fehlerfall (HomePos-Running) integ-

riert. In der HomePos-Running-Funktion

sehen Hagel und Heider einen besonderen

Vorteil. Sie erlaubt auch weniger geschul-

ten Bedienern, den Roboter ohne Kollisi-

onsrisiko in eine vordefinierte Grundstel-

lung zu bewegen.

Bei einer Störung tippt der Bediener

einfach auf das Icon HomePos und der

IRB 4400 bewegt sich automatisch aus

der Zelle – kollisionsfrei und ohne, dass

er händisch mit dem Joystick herausma-

növriert werden muss. Ein schneller Wie-

deranlauf der Anlage ist die Folge.

Intuitive, konfigurierbare Benutzer-oberfläche

An der Roboterzelle stellt RobotWare

Machine Tending dem Bediener die Benut-

zeroberfläche auf dem Roboter-Handbe-

diengerät FlexPendant zur Verfügung.

Die Benutzeroberfläche zeigt mit leicht

verständlichen Symbolen die Stationen

der Zelle – Druckgießmaschine, Kühl-

becken, Abblasstation, Abbrechvorrich-

tung und Stanze –, die Roboterpositio-

nen und Zustände der Handling-Prozesse

an. Zusätzlich gibt sie frei definierbare

Informationen wie Zykluszeiten, Bauteile-

informationen oder Zykluszähler aus.

Programmmeldungen erscheinen in der

Titelzeile, auf Tastendruck auch um Detail-

informationen ergänzt.

Der Anlagenbediener erhält durch die

Software einen intuitiven Zugang zur

Bedienung des Roboters. „Eine Dreivier-

telstunde hat mir gereicht, um die Benut-

zeroberfläche zu verstehen. Sie ist sehr

gut strukturiert“, sagt Rafael Heider.

„Die für uns wichtigste Ansicht ist das

Produk tionsfenster mit dem Roboter und

den Anlagenkomponenten. Um zum Bei-

spiel die Kühlzeit im Automatikbetrieb zu

ändern, klickt man das Icon ‚Kühlbecken‘

an. Informations- und Fehlermeldungen

sind farbcodiert“, ergänzt Robert Hagel.

Rasche AmortisationABB hat im Vorfeld die Verfügbarkeit

der Anlage quantifiziert und errechnet,

dass pressmetall pro Tag durchschnittlich

eine halbe Stunde spart, wenn der Robo-

ter nicht im Automatikbetrieb angehalten

werden muss. Die Investition in Robot-

Ware Machine Tending amortisiert sich so

in ein bis zwei Monaten. Künftig soll die

Software im Werk Gunzenhausen deshalb

bei weiteren Anlagen integriert werden.

Ein Rahmenvertrag über 18 Lizenzen ist

bereits abgeschlossen.

Weitere Infos: [email protected]

Intuitive und anpassbare grafische Benutzer-oberfläche auf dem Bediengerät FlexPendant

„Mit RobotWare Machine

Tending können wir

während des laufenden

Automatikbetriebs

Programmschritte des

Roboters ändern.“

Video der Gießzelle mit dem IRB 4400 und dem Einsatz von RobotWare Machine Tending

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32 ABB about 2 |15

Fertigungsautomation

Wer meint, bei einem Ferrari

habe man es mit einer hoch-

tourigen Maschine zu tun,

kennt die Boliden der KaVo

Dental GmbH nicht: Die 9.000 Umdrehun-

gen eines V8-Motors muten bescheiden

an gegenüber den bis zu 400.000, auf die

es die Dentalturbinen des württembergi-

schen Herstellers für zahnmedizinische

Produkte pro Minute bringen.

Eine sehr kleine, aber zugleich wichti-

ge Komponente der Turbine ist eine Ach-

se mit einer Spannzange, die die Den-

talwerkzeuge wie Bohrer, Fräser oder

Schleifer aufnimmt. Die Montage dieses

filigranen Teils erfordert höchste Genau-

igkeit. Die Achse ist mit rund 15 Millime-

ter Länge dabei noch das größte Stück.

In sie werden die Spannzange sowie zwei

winzige Führungsbuchsen für einen per-

fekten Rundlauf des Bohrers gepresst.

„Wir bewegen uns mit unseren Produk-

ten im Bereich der Feinmechanik. Da ist

höchste Präzision gefragt“, sagt Michael

Seefelder, der bei KaVo den Betriebsmit-

telbau und die -konstruktion, den Prüfge-

rätebau sowie die Instandhaltung leitet.

Die alte Montagemaschine, eine Linear-

einheit, konnte die geforderte Qualität nur

noch schwer erbringen und hatte zudem

einen erhöhten Umrüstaufwand. Da auch

die Ersatzteilbeschaffung immer schwie-

riger wurde, entschied man sich bei KaVo

dazu, in eine neue Anlage zu investieren.

Präzise wie ein ZahnarztBei der Montage fi ligraner Komponenten für Turbinen-

bohrmaschinen setzt KaVo Dental auf die Positions-

wiederholgenauigkeit des IRB 120. Der ABB-Industrie-

roboter ist das zentrale Element einer neuen Montage-

zelle, die sich durch hohe Flexibilität sowie Effi zienz

auszeichnet und eine exzellente Produktqualität liefert.

Eine Drehtischlösung kam nicht infrage;

eine Roboterzelle schien die geeignetere

Option zu sein.

Premiere für MontageroboterErwin Mösle von der Betriebsmittelkon-

struktion war für die Planung verantwort-

lich: „Wir hatten bei KaVo zuvor noch kei-

nen Roboter in der Montage. Bei meiner

Recherche bin ich auf den IRB 120 gesto-

ßen. Er arbeitet mit einer Positionswieder-

holgenauigkeit von einem hundertstel Mil-

limeter.“ Der kleinste Industrieroboter von

ABB eignet sich aufgrund seiner Kompakt-

heit und Agilität ganz besonders für Mate-

rialhandhabungs- und Montageprozesse

auf kleinstem Raum.

Im Februar 2013 sprachen Vertreter von

ABB und KaVo zum ersten Mal miteinan-

der. Dabei wurde schnell klar, dass KaVo

Unterstützung bei der Roboter integration

benötigte. Auf Empfehlung von ABB wurde

die robomotion GmbH mit ins Boot geholt,

ein langjähriger Partner von ABB. Der Ent-

wicklungsdienstleister für Robotertechnik

und Automatisierung sollte gemeinsam mit

der Konstruktionsabteilung des Dental-

spezialisten die Montagezelle realisieren.

Vor der Auftragsvergabe wurden im

Technikum von robomotion Tests mit

einem Mietroboter und Serienwerkzeugen

gefahren. „Wir wollten uns von der Präzi-

sion des IRB 120 überzeugen – und das

ist gelungen. Der erfolgreiche Praxistest

„Die simulierten Werte

kamen der Realität sehr

nahe. RobotStudio

ermöglichte so im Voraus

eine gute Abschätzung.“

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33ABB about 2 |15

Fertigungsautomation

war für uns in der Montage der Einstieg in

die Robotertechnik“, sagt Seefelder.

Simulation liefert wirklichkeitsnahe Werte

Für den Aufbau der Roboterzel-

le boten wirklichkeitsnahe Simulationen

mit dem Tool RobotStudio grundlegen-

de Entscheidungshilfen. „Die simulier-

ten Werte kamen der Realität sehr nahe.

RobotStudio ermöglichte so im Voraus

eine gute Abschätzung“, sagt Andreas

Wolf, Geschäftsführer von robomotion.

Der ungefähr zwei Mal zwei Meter gro-

ße, gekapselte Maschinentisch besteht

aus dem IRB 120, vier Fördertöpfen für

die Achsen, Spannzangen und den beiden

Buchsenvarianten, einem Regalsystem mit

Behältern für die Achsen, der Presssta-

tion mit Kamerasystem und einem Förder-

band zum Ausschleusen der Fertigteile.

In der Roboterzelle werden 13 verschie-

dene Achsen in Losen von 100 oder 200

Teile montiert.

Nach Eingabe der Auftragsnummer

nimmt der Roboter einen Behälter mit den

passenden Achsen und befüllt mit ihnen

den dafür vorgesehenen Fördertopf. Dann

holt er nacheinander mit seinem Präzisi-

onsgreifer alle Teile, um sie auf die Press-

station zu geben. Entscheidend für die

Qualität ist das lagegerechte Zusam-

menfügen der Spannzange und der Ach-

se. Der IRB 120 führt deshalb die Achse

vor dem Einlegen in die Pressstation vor

eine Kamera, um die passende Orientie-

rung sicherzustellen. Nach dem Verpres-

sen legt er die montierten Achsen in einen

Behälter, der aus der Zelle ausgeschleust

wird, nachdem die vorgegebene Stück-

zahl erreicht wurde. Teile, die den Quali-

tätsvorgaben nicht entsprechen, sortiert

der IRB 120 aus. Ist der Auftrag abgear-

beitet, entleert der Roboter den Achsen-

Fördertopf, um Platz für die neue Varian-

te zu schaffen.

Seit ihrer Inbetriebnahme im Mai 2014

liefert die Montagezelle die benötigten

Stückzahlen in so hoher Qualität wie

gefordert. Michael Seefelder resümiert:

„Wir werden die Automatisierung bei KaVo

weiter vorantreiben. Roboter werden künf-

tig dort zum Einsatz kommen, wo es die

Aufgabe erfordert oder zulässt. Dabei wol-

len wir auch weiterhin auf ABB als Robo-

terlieferanten setzen.“

Weitere Infos: [email protected]

Arbeitet präzise mit einer Positionsgenauigkeit von einem hundertstel Millimeter: der IRB 120 von ABB.

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34 ABB about 2 |15

Prozessautomation

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5:

privat

Von der Mechanik über die Elektrik bis hin zur Automatisierung: Das Expertenteam von ABB nimmt das rotierende Equipment in Produktionsanlagen ganzheitlich unter die Lupe.

Rotieren in Bestform

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35ABB about 2|15

Prozessautomation

Ob Pumpen, Verdichter, Rüh-

rer oder Ventilatoren – Pro-

duktionsanlagen bestehen

aus einer Vielzahl einzelner

Maschinen, die zusammen ein komplexes

System bilden. Damit die Produk tion rei-

bungslos funktioniert, müssen alle Aggre-

gate optimal aufeinander abgestimmt sein.

Mit der Dienstleistung „Flow Reliability –

Effizienz für Rotating Equipment, Antrieb,

Maschine, Prozess“, die speziell auf dre-

hende Komponenten wie Rührer, Pumpen

oder Lüfter und deren zugehörige Moto-

ren zugeschnitten ist, sorgt ABB für einen

effizienteren Betrieb von Produktionsan-

lagen. Das Angebot der beiden Bereiche

Prozessautomation und Discrete Automa-

tion and Motion entlastet Anlagenbetreiber

von Wartungsprozessen und ermöglicht es

ihnen, sich stärker auf ihr Kerngeschäft

zu konzentrieren. Das Besondere: Die

Experten betrachten den Produktions-

prozess ganzheitlich – von der Maschine

und Mechanik über die Elektrik bis hin zur

Automatisierung.

So auch bei Pucaro, dem Premium-

hersteller von Elektroisoliermaterialien und

technischen Laminaten in Roigheim bei

Heilbronn. Im ersten Schritt verschaffte

sich ein ABB-Expertenteam um Christian

M. Stich, Leiter des Kompetenzcenters

Chemie bei ABB, in einer Wirtschaftlich-

keitsstudie einen Überblick über den Anla-

genbestand und erfasste Leistungsdaten

sowie technische Informationen über die

Damit sich Betreiber auf ihr Kern geschäft

konzen trieren können, bietet ABB ein

ganzheitliches Serviceangebot für eine

bessere Effizienz aller rotierenden Maschi-

nen einer Anlage (Rotating Equipment).

Der Elektroisoliermaterial-Hersteller Pucaro

spart seit der Optimierung seiner Zellstoff-

Auflöseanlage bis zu 30 % Energie kosten

pro Jahr.

rotierenden Komponenten, um dann bei

einer Begutachtung vor Ort das gesamte

Optimierungspotenzial aufzudecken. Fün-

dig wurde das Team beim Antrieb eines

Pulpers, einer Art Mixer, der Zellstoff und

Wasser zur Herstellung von Isolierteilen

aus Pressspan vermischt. „Der Motor ließ

sich nicht regeln, sondern lief beständig

auf 100 %“, erklärt Stich. „Dadurch lös-

te sich der Pulp, das Zellstoff-Wasser-

Gemisch, nicht optimal auf.“ Ein erhöhter

Strombedarf und unnötig lange Chargen-

zeiten waren die Folge.

Die ABB-Experten empfahlen die

Umrüstung auf einen effizienteren IE4-

Synchronreluktanzmotor. Betrieben über

einen Frequenzumformer sorgt dieser

für einen sanften Anlauf des Motors, der

den Pulperantrieb nach einem von den

ABB-Experten neu implementierten, opti-

malen Drehzahlprofil steuert. Künstliche

Drehzahlschwankungen sorgen für eine

bessere Durchmischung des Zellstoffs.

So verkürzt sich der Auflöseprozess um

ein Viertel. Pucaro spart nach den Opti-

mierungsmaßnahmen nun bis zu 30 %

Energiekosten pro Jahr. Bereits nach

anderthalb Jahren werden sich die Inves-

titionskosten amortisiert haben.

Weitere Infos: [email protected]

Was beinhaltet das Serviceangebot „Effi zienz von Rotating Equipment“?Wir bieten Anlagenbetreuung in vier

Schritten: Nach einer kostenlosen

Bestandsaufnahme und der Identifi-

kation der kritischen Systeme analy-

sieren wir das Optimierungspotenzial

und erarbeiten konkrete Lösungen

mitsamt Wirtschaftlichkeitsberech-

nung. Der Kunde entscheidet dann,

ob wir die Maßnahmen gemeinsam

kurz- oder langfristig umsetzen.

Für welche Branchen ist der Service geeignet?Unsere Einsatzgebiete sind vorrangig

die Chemie- und die Papierindustrie

– Branchen, in denen der reibungs-

lose Ablauf kontinuierlicher Prozesse

im Vordergrund steht.

Warum ist das Serviceangebot attrak-tiv für produzierende Unternehmen?Wir unterstützen ganzheitlich von der

Studie bis zur Umsetzung. Mit die-

sem Ansatz stellen wir Maßnahmen

wie Umbauten, die Änderung der

Fahrweise, die benötigten Kompo-

nenten sowie die Einbindung ins Pro-

zessleitsystem im Detail dar.

Potenziale

identifizieren

Interview

Christian M. StichLeiter des Kompetenzcenters Chemie bei ABB

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36 ABB about 2 |15

Prozessautomation

Eine Frage der Einstellung

Verbesserungspotenzial für Strukturen, Stellglieder und

Sensorik identifizieren – das war das Ziel einer umfangreichen

Regel kreis-Performance-Analyse, die ABB bei der Wacker

Chemie AG im oberbayerischen Burghausen durchgeführt

hat. Von den gewonnenen Erkenntnissen verspricht sich

das Unternehmen Optimierungen im Hinblick auf Qualität,

Durchsatz und Kosten.

Bernd Schuhmann (r.) von ABB Service Control bespricht mit Peter Blümlhuber von der Wacker Chemie AG die Leistungskennzahlen der Keten-Anlage.

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37ABB about 2|15

Prozessautomation

Die Wacker Chemie AG betreibt in

Burghausen eine Keten-Spalt-

anlage, in der flüssige Essig-

säure verdampft und gasförmig

in Spaltöfen eingespeist wird. Unter Ein-

satz bestimmter Katalysatoren findet eine

Aufspaltung in Keten und Wasser statt.

Keten dient als Grundstoff für die Her-

stellung von Isopropenylacetat und Ace-

tylaceton. Obwohl die Anlage seit Jahren

problemlos arbeitet, entschloss sich die

Betriebsleitung dazu, ihre Wirtschaftlich-

keit überprüfen zu lassen. „Unser Anlie-

gen resultierte aus dem Wunsch nach

höherer Effektivität, ohne Investitionen in

neue Betriebsmittel tätigen zu müssen“,

erklärt Siegfried Pflaum, Betriebsleiter der

Keten-Anlage.

ServicePort generiert KennzahlenDer ABB-Bereich Service Control erhielt

den Auftrag, die gesamte Automatisie-

rungslösung und die Regelkreise in der

Keten-Anlage umfassend zu analysie-

ren. Im November 2013 wurde dafür ein

ServicePort-Server installiert. Diese Platt-

form stellt lokal oder remote ausgeführte

Dienstleistungen bereit und bietet Zugang

zu den aktuellsten System- und Prozess-

analysefunktionen von ABB. Der Server

überwacht die Signale kontinuierlich und

generiert wertvolle Leistungskennzahlen,

aus denen sich mögliche Störungen früh-

zeitig ableiten lassen. Die intuitive Benut-

zeroberfläche ServicePortExplorer berei-

tet die Parameter grafisch auf, sodass

der Anwender gezielt Gegenmaßnahmen

ergreifen kann.

Die Keten-Anlage basiert auf dem ABB-

Prozessleitsystem Freelance mit DigiVis

als Bedien- und Beobachtungsebene.

Die erforderlichen Automatisierungsauf-

gaben übernehmen fünf redundante Con-

troller vom Typ AC 800F beziehungswei-

se rackbasierte Prozessstationen. Der

ServicePort-Server wurde über eine

OPC-DA-Schnittstelle an das Prozessleit-

system angebunden. 109 aktive Regel-

kreise fanden in der Analyse Berücksich-

tigung, insgesamt verfügt der analysierte

Anlagenteil über 139 Regelkreise. Eine

Signalabtast rate von zwei Sekunden sorg-

te für eine ausreichende Datenbasis, um

die regelungstechnische Leistungsfähig-

keit der Anlage zu beurteilen.

Das Maximum herausholen„Es ist leicht nachvollziehbar, dass bei

einer so großen Zahl unterschiedlicher

Regelkreise eine gegenseitige Beeinflus-

sung der Regelungen nicht auszuschließen

ist“, erklärt Bernd Schuhmann vom Ver-

trieb Service Control bei ABB. Zudem kön-

nen suboptimale Reglerparameter zu Pro-

zessschwankungen führen – mit negativen

Auswirkungen auf Durchsatz und Ausbeu-

te. Eine Regelkreisoptimierung beseitigt

Schwachstellen und Engpässe, was zu

einer längeren Lebensdauer der Kompo-

nenten führt. „Durch geringere Änderun-

gen im Prozess kann der Betreiber näher

an die Spezifikationsgrenzen seiner Anlage

gehen und damit bei gleichbleibender Pro-

duktqualität einen höheren Ausstoß und

einen energieeffizienteren Betrieb errei-

chen“, sagt Bernd Schuhmann.

Auf der Basis einer ersten Performance-

Analyse haben die ABB-Experten mögli-

che Maßnahmen vorgestellt. Vor deren

Umsetzung sind Aufwand und erreich-

bares Verbesserungspotenzial gegenei-

nander abzuwägen. Zudem ist es sinn-

voll, weitere Kennzahlen der Anlage in

die Datenbank des ServicePort-Servers

aufzunehmen, um die Energieeffizienz zu

bestimmen und die Qualität zu überprüfen.

Zu den leicht umsetzbaren Maßnahmen

gehören das Befragen der Anlagenfahrer

zu den auffälligen Regelungen oder die

In spektion einzelner Stellglieder. Insbeson-

dere bei gewachsenen Anlagen wie der

von Wacker ist es wichtig, Altlasten der

Steuerung zu identifizieren und zu besei-

tigen, etwa obsolete Programmbausteine

oder nicht mehr gültige Signale, die ver-

sehentlich weiterverwendet werden. Sie

belasten nicht nur das Leitsystem unnö-

tig, sondern können auch unerwünsch-

te Effekte in der Regelung verursachen.

Darü ber hinaus zeigt ABB Wege auf, wie

sich die Automatisierung mit dem Pro-

zessleitsystem Freelance verbessern lässt

– vom Verbinden fehlender Belegungen

über die Prio risierung einzelner Verarbei-

tungsschritte (Tasking) bis hin zur Kon-

figuration diverser Regelkreisstrukturen.

Mit einem zweiten Analysebericht Ende

2014 wurde die Datenerfassung in der

Keten- Anlage zunächst abgeschlossen.

Wenn das Abschluss dokument vorliegt,

werden weitere Verbesserungsmaßnah-

men diskutiert.

Performance wie am ersten TagDas Beispiel der Wacker Chemie AG

zeigt, dass sich Effektivität und Wirtschaft-

lichkeit von älteren Prozessanlagen mit

einer systematischen Regelkreisanalyse

steigern lassen. Denn häufig erfolgt die

Einstellung der Regelkreise in der Pla-

nungs- und Engineeringphase; im laufen-

den Betrieb wird ihre Leistungsfähigkeit

nicht mehr hinterfragt. Selbst Änderungen

in der Produktion führen nicht automa-

tisch zu einer Anpassung der Regelung;

Alterungs- und Verschleißeffekte bleiben

unerkannt. Die ServicePort-Lösung weist

die Bediener gezielt auf problematische

Regelungen hin. Indem sie alle Leistungs-

parameter automatisiert und kontinu-

ierlich überwacht, hält sie die Anlagen-

performance auf hohem Niveau.

Weitere Infos: [email protected]

„Der Betreiber kann näher

an die Spezifikationsgrenzen

seiner Anlage gehen und einen

höheren Ausstoß erreichen.“

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38 ABB about 2 |15

Prozessautomation

Weltweit einzigartig

Zahlreiche Industriezweige sind

auf die Zuverlässigkeit von Gas-

analysatoren angewiesen: Auto-

mobilhersteller messen auf Prüf-

ständen unter anderem die Emissionen von

Verbrennungsmotoren. Heizkesselbauer

müssen nachweisen, dass ihre Produkte

den gesetzlichen Abgasvorschriften ent-

sprechen. In Krankenhäusern überwa-

chen Gasanalysatoren die Konzentration

und Reinheit medizinischer Gase. Und in

der chemischen Industrie liefern die Geräte

wertvolle Messwerte, anhand derer die Pro-

duktion gesteuert und überwacht wird. Alle

Unternehmen aus Branchen, die der Bun-

desimmissionsschutzverordnung unter-

liegen, sind per Gesetz dazu verpfl ichtet,

kontinuierlich Abgasmessungen durchzu-

führen und den Behörden die Werte zu

übermitteln.

Lizenz zum PrüfenOb spektroskopisches, paramagne-

tisches oder wärmeleitendes Verfahren –

die Unternehmen verlassen sich beim Ein-

satz von Gasanalysatoren darauf, dass die

ausgegebenen Messwerte der tatsäch-

lichen Zusammensetzung der Prüfmedien

entsprechen. Lange Zeit gab es jedoch

weder in Deutschland noch weltweit eine

Institution, die in der Lage war, die Ein-

haltung der proklamierten Messbereiche

und -genauigkeiten zu überprüfen und die

Analysatoren entsprechend zu kalibrieren.

Doch das ist Vergangenheit: Die Deut-

sche Akkreditierungsstelle (DAkkS) hat

ABB als unabhängiges Prüf- und Kalibrier-

labor für Gasanalysegeräte anerkannt. Die

Akkreditierung berechtigt ABB, am Stand-

ort in Frankfurt-Praunheim Gasanalysato-

ren aller Hersteller nach DIN EN ISO/IEC

17025 auf die Einhaltung der angegebe-

nen Spezifikationen zu prüfen und zu kali-

brieren. Die Norm sorgt für eine interna-

tionale Standardisierung der Messwerte

und ermöglicht es erstmals, Geräte aus

dem In- und Ausland in Bezug auf ihre

Leistungsfähigkeit zu vergleichen. Für die

Hersteller öffnet sich der Zugang zu den

internationalen Märkten. Mit der Akkredi-

tierung wird das ABB-Labor auch durch

die International Laboratory Accreditation

Die Deutsche Akkreditierungsstelle hat

ABB als unabhängiges Prüf- und Kali-

brierlabor für Gasanalysegeräte anerkannt.

Somit ist ABB berechtigt, sämtliche auf

dem Markt verfügbare Gasanalysatoren

auf ihre Messgenauigkeit hin zu überprü-

fen und zu kalibrieren – als erster Dienst-

leister weltweit.

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39ABB about 2|15

Prozessautomation

Im Prüf- und Kalibrierlabor testen ABB Experten, ob Gasanalysatoren

die angegebenen Spezifikationen auch tatsächlich einhalten.

Cooperation (ILAC) gelistet. Damit ist es

in der Lage, die Messgenauigkeit sämtli-

cher auf dem Markt verfügbarer Gasana-

lysatoren, die auf dem spektroskopischen,

paramagnetischen oder wärmeleitenden

Verfahren beruhen, zu prüfen.

Zertifizierte GenauigkeitEin Zertifikat bestätigt die erfolgreiche

Prüfung und Kalibrierung. Nach einer

Reparatur oder einer gewissen Betriebs-

dauer müssen Analysemodule und Gerä-

te, die bereits über eine Zertifizierung ver-

fügen, ihre Eignung erneut nachweisen.

Die Bescheinigung bestätigt die ursprüng-

lichen Spezifikationen mit den entspre-

chenden Messunsicherheiten. Durch wie-

derholte Zertifizierungen können die vom

Betreiber festgelegten Prüf- und Kalibrier-

zyklen überprüft und gegebenenfalls ange-

passt werden. Ein Nachweis des ABB-

Prüflabors hilft dabei, die Auflagen der

Bundesimmissionsschutzverordnung zu

erfüllen. Neben international tätigen Unter-

nehmen zählen auch behördliche Abnah-

mestellen und Überwachungsinstitutionen

wie TÜV oder DEKRA zu den potenziellen

Kunden des Labors.

Weitere Infos: [email protected]

Ein Nachweis des

Prüflabors hilft dabei,

die Auflagen der

Bundesimmissions-

schutzverordnung zu

erfüllen.

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40 ABB about 2 |15

Prozessautomation

Der CoriolisMaster von ABB misst mit einer Genauigkeit von 0,1 % des Messwerts.

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Tankwagen mit Idealgewicht

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41ABB about 2|15

Prozessautomation

Bei der Abfüllung seiner Erzeugnisse setzt das Chemieunternehmen

RÜTGERS Germany GmbH auf den Masse-Durchflussmesser

CoriolisMaster FCB350 von ABB. Unabhängig von äußeren Ein-

flüssen wie Druck oder Temperatur bestimmt das Gerät Masse und

Dichte des Produkts – für die präzise Befüllung von Tankwagen.

Es steckt in Lacken und Farben, in

Kunststoffen und Betonverflüssi-

gern – Naphthalin ist Rohstoff für

viele Chemie-Produkte. Gewon-

nen wird es aus Steinkohlenteer, einem

Nebenprodukt der Steinkohleverkokung.

Das Chemieunternehmen RÜTGERS Ger-

many betreibt im nordrhein-westfälischen

Castrop-Rauxel mit 54.000 t jährlich die

größte Naph thalin-Produktion weltweit.

Tankwagen und -container transportie-

ren den wertvollen Rohstoff zur Weiterver-

arbeitung in die ganze Welt. Um die Tank-

wagen so genau wie möglich zu befüllen,

setzt RÜTGERS seit Sommer 2014 auf

den Masse-Durchflussmesser Coriolis-

Master FCB350 von ABB. Im Gegensatz

zu Volumen-Durchflussmessern, die den

Stoff abhängig von seinen Eigenschaf-

ten nur in Liter abmessen, erkennt der

Coriolis Master Masse und Dichte des

durchfließenden Mediums. So kann der

Tankwagen entsprechend dem zulässi-

gen Höchstgewicht beladen werden – eine

Unter- oder Überfüllung wird ver mieden.

Dieses Verfahren ist effizienter und siche-

rer als die volumengesteuerte Beladung.

Trägheit optimal genutztDer CoriolisMaster nutzt die Coriolis-

Kraft, eine Trägheitskraft, die eine Masse

quer zu ihrer Bewegungsrichtung ablenkt.

„Eine Erregerspule versetzt die beiden

Rohrschleifen des CoriolisMaster zunächst

in Schwingung. Die Messrohre schwingen

immer in der Resonanzfrequenz, die durch

die Rohrgeometrie und das durchfließen-

de Medium bedingt ist“, erklärt Andreas

Röder, Vertriebsinge nieur für die Region

West bei ABB. „Fließt nun eine Flüssig-

keit durch die vibrierenden Rohrschleifen,

wird sie von der Coriolis-Kraft an den Rand

gedrängt. Je dichter das Medium ist, des-

to stärker versetzt es die Rohrschleifen

in Schwingung. Die Resonanzfrequenz

ändert sich und liefert damit ein direktes

Maß für die Dichte des Mediums.“

Das bei RÜTGERS produzierte Naph-

thalin hat eine Standarddichte von

1,14 g/ cm3. Die Dichte weicht von diesem

Idealwert ab, wenn zu viele Gase, Wasser

oder Schwebstoffe enthalten sind – auch

das erkennt der CoriolisMaster.

Um das zulässige Höchstgewicht der

Tankwagen möglichst genau zu erreichen,

ist die Masse der Zuladung entscheidend.

Der CoriolisMaster misst sie mithilfe zweier

Sensoren an den Rohrschleifen. Anhand

der Zeit, die die Flüssigkeit benötigt, um

die Strecke zwischen den beiden Senso-

ren zurückzulegen, bestimmt das Gerät

über die entsprechende Phasenverschie-

bung der Sensorsignale die durchgeflos-

sene Masse. „Der CoriolisMaster gibt pro

Gewichtseinheit einen Impuls an einen

Zähler weiter“, erläutert Andreas Röder.

„Ist die gewünschte Füllmenge erreicht,

stoppt die Anlage das Betanken.“

Eine Begleitheizung, die um die Leitun-

gen und den CoriolisMaster gewickelt ist,

hält das wachsartige Naphthalin konstant

bei 96 °C. „Bei tieferen Temperaturen wür-

de das Naphthalin hart werden und die

Rohrleitungen sowie das Messgerät ver-

stopfen“, erklärt Carsten Holl, Leiter der

Elektro-, Mess- und Regelwerkstatt (EMR)

bei RÜTGERS. Die Tankwagen sind in der

Regel so gut isoliert, dass das Naphthalin

bis zu zwei Tage flüssig bleibt.

Zehn Abfüllungen täglichMit einer Genauigkeit von 0,1 % des

Messwerts ist der CoriolisMaster das prä-

ziseste Gerät seiner Art. Die bei RÜTGERS

eingesetzte neue Reihe ist seit 2013

auf dem Markt. Durch das optimierte

Design der Rohrschleifen kommt es nur

zu einem geringen Druckverlust und der

CoriolisMaster FCB350 erreicht bereits

in einer DN50 beim Verladeprozess eine

Durchfluss menge von 35 bis 40 t/h. Im

Schnitt verlassen täglich zehn Tank wagen

und -container mit rund 24 t Ladungs-

kapazität den Verladehof von RÜTGERS.

„Die besondere Herausforderung des

Projekts bestand darin, Fehlmessungen,

die durch im Naphthalin enthaltene Gase

zustande kommen können, optimal zu

kompensieren“, sagt Andreas Röder von

ABB. „Gemeinsam mit den Fachleuten von

RÜTGERS haben wir eine Lösung entwi-

ckelt, die die speziellen Gegebenheiten

des Chemiewerks berücksichtigt.“

RÜTGERS ist mit der Leistung des

CoriolisMaster sehr zufrieden: „Die Zu sam-

menarbeit hat sich gelohnt – wir starteten

das Projekt mit dem Ziel, bei der Befül-

lung der Tankwagen so nah wie möglich

an das erlaubte Gewichtslimit heranzu-

kommen“, sagt EMR-Leiter Carsten Holl.

„ABB erfüllte mit dem CoriolisMaster nicht

nur unsere technischen Anforderungen,

sondern überzeugte uns durch Flexibilität,

schnelle Reaktionszeiten und klar definier-

te Ansprechpartner.“

Weitere Infos: [email protected]

Die RÜTGERS-Gruppe ist ein Che-

mieunternehmen mit acht Produk-

tionsstandorten weltweit. Mit über

800.000 t Teerverarbeitung im Jahr

ist RÜTGERS führender Hersteller

von Chemierohstoffen aus Steinkoh-

lenteer. Aus diesem Nebenprodukt

der Steinkohleverkokung entstehen

bei RÜTGERS Grundstoffe für die

Aluminium- und Stahlindustrie, Naph-

thalin sowie technische Öle und wei-

tere Basis-Chemikalien. Das 1849

gegründete Unternehmen beschäftigt

rund 1.100 Mitarbeiter.

Weitere Infos: www.ruetgers-group.com

RÜTGERS-Gruppe

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42 ABB about 2 |15

Produkte

Für größere StrömeMotorschutzschalter MS165 erweitert

Einsatzbereich von 32 A auf 65 A

Niederspannung

Neuheiten ABB bietet ein breites Spektrum an innovativen Produkten.

Auf den folgenden Seiten stellen wir einige Highlights

unserer neuesten Entwicklungen vor – maßgeschneiderte

Lösungen für anspruchsvolle Aufgaben.

MS165 gibt es auch die Variante

MO165. Dieser Kurzschlussschutz-

schalter ohne thermische Auslösung,

der ebenfalls bis 65 A verfügbar ist,

kommt bei Sonderanwendungen zum

Einsatz, bei denen die thermische und

die magnetische Auslösung bewusst

voneinander getrennt sind. In sol-

chen Fällen übernimmt ein separates

Gerät, zum Beispiel das elektronische

Überlastrelais EF65 oder das universelle

Motorsteuergerät UMC100, den ther-

mischen Schutz.

Weitere Infos: [email protected]

Thermischer und magnetischer AuslöserDer neue Motorschutzschalter MS165

mit thermischem und elektromagne-

tischem Schutz gehört zur kompakten

und leistungsstarken ABB-Baureihe für

den Motorschutz bis 30 kW (400 V). Er

weist eine Modulbreite von 55 mm auf.

Das temperaturkompensierte Gerät

hat eine Drehgriffbedienung mit eindeu-

tiger Schaltstellungsanzeige I/TRIP/0.

Mithilfe eines Vorhängeschlosses kann

der Drehgriff in der Position 0 verriegelt

werden. Darüber hinaus verfügt der

MS165 über eine Kurzschlussanzeige.

Für den Anbau von Hilfs-, Signal- und

Kurzschlussmeldekontakten sowie von

Unterspannungs- und Arbeitsstrom-

auslösern ist kein Werkzeug erforderlich.

3-Phasen-Schienen für 125 A erlauben

die gemeinsame Einspeisung mehrerer

Motorschutzschalter. Weiteres Zube-

hör für den Schaltschrankeinbau und

Klemmenabdeckungen runden das

Angebot ab. Direktadapter ermöglichen

die unmittelbare Verbindung zwischen

dem MS165 und den passenden

AF-Schützen – zum schnellen und

einfachen Aufbau von kompakten

Starterkombinationen. Neben dem

Vorteile – MS165 mit gleichem Zubehör

und gleicher Funktionalität

wie MS132

– Geringe Baubreite von 55 mm

– Komfortabler Aufbau von Starter-

kombinationen mit AF-Schützen

– Ausführung MO165 für reinen

Kurzschlussschutz

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43ABB about 2 |15

Produkte

Koppelrelais bereits integriertGerade bei größeren Schützen ist die

Anzugs- und Halteleistung der Spule

häufig so hoch, dass eine direkte

Ansteuerung durch eine speicherpro-

grammierbare Steuerung (SPS) nicht

mehr möglich ist. Die Lösung bietet

ein Koppelrelais zwischen SPS und

Schütz, das so zu wählen ist, dass

eingangsseitig die 24 V DC des SPS-

Ausgangs angelegt werden können

und die Spannung am Relaisausgang

der Steuerspannung des Schützes

entspricht. Bei der neuen Baureihe

AF116 bis AF370 mit SPS-Eingang ist

ein solches Koppelrelais bereits inte-

griert. Diese Schütze gibt es – wie die

gesamte AF-Familie – mit sehr breiten

Steuerspannungen von 100...250 und

250...500 V AC/DC. Um direkt von einer

SPS angesteuert werden zu können,

verfügen die Schütze über einen zusätz-

lichen 24-V-DC-Eingang.

Weitere Infos: [email protected]

Vorteile – Konventionell oder direkt aus

einer SPS ansteuerbar

– Sehr breite Steuerspannungs-

bereiche für AC/DC

– Keine zusätzlichen Löschglieder

erforderlich

– Geringer Verdrahtungsaufwand

– Geringer Aufwand für die Logistik

Direkt an-steuerbarSchütze AF116 bis AF370

jetzt mit SPS-Eingang

Niederspannung

Verschmutzung in Echtzeit ablesenDas Rußblasen dient der Reinigung von

Wärmetauschern, von Überhitzerflächen

und Wänden in einem Kraftwerks-

kessel. Dieser Prozess, bei dem Dampf

oder Luft unter Druck einströmt und

vorhandenen Schmutz entfernt, wird

häufig innerhalb eines festen Zyklus

wiederholt, ohne dass der genaue

Verschmutzungsgrad bekannt ist. Um

einen Wärmeverlust, der mit zunehmen-

der Verunreinigung einhergeht, sowie

unnötige Reinigungen zu vermeiden,

hat ABB die Software OPTIMAX

SootBlowMax entwickelt. Das

Beson dere: Sie berechnet den Ver-

schmutzungsgrad der Wärmetauscher in

Echtzeit und bereitet die Informationen

in einem Bedienbild auf. Auf einen Blick

erkennt der Anlagenfahrer, wann welche

Überhitzer gereinigt werden müssen –

für optimale Rußblaszyklen und damit

effizientere Anlagen.

Weitere Infos: [email protected]

Modulare Verdrahtung Die steckbaren Reihenklemmen der

Serie SNK kombinieren die Vorteile

der Push-in-Federzugtechnik bezie-

hungsweise des Schraubanschlusses

mit der Leistungsfähigkeit steckbarer

Verbindungen. Bei anspruchsvollen

Vibrations- und Schockprüfungen

zeigten sie höchste Vibrationsbestän-

digkeit. Aufgrund dieser Eigenschaft

eignet sich die neue Reihe ideal für die

Segmente Bahn und Marine. Einfach zu

konfektionierende Steckverbindungen

ermöglichen eine schnelle und flexible

Verdrahtung, da die Leiter in einem ein-

zelnen Kabelstrang zusammengefasst

werden und keine Punkt-zu-Punkt-

Verdrahtung mehr erforderlich ist. Das

ermöglicht effizientere Produktionsab-

läufe sowie sichere Steckverbindungen

auch in Serienfertigung. Die SNK-Serie

für Steckverbinderanschluss von ABB

ist im Bemessungsquerschnitt 2,5 bis

4 mm2 erhältlich.

Weitere Infos: [email protected]

Vorteile – Visualisierung des Verschmut-

zungsgrads der Wärmetauscher

– Reduzierung von Wärmeverlusten

durch gezieltes Rußblasen

– Höhere Effi zienz des Kraftwerks

– Geringe Amortisationszeiten

Vorteile – Ideal für Bahn- und Marine-

anwendungen dank hoher Vibra-

tionsresistenz

– Kosteneffi ziente Lösung aufgrund

einfacher Konfektionierung der

Steckverbinder

– Weltweite Zulassungen

Kessel ge-zielt reinigenOPTIMAX SootBlowMax

verbessert Rußblaszyklen

Einheitliches ZubehörSNK-Reihenklemmen für

Steckverbinder

KraftwerksoptimierungNiederspannung

Modulare Verdrahtung Di t kb R ih kl d

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44 ABB about 2 |15

Produkte

Auf den Anwender zugeschnittenNeue RobotWare-Version für

die IRC5-Robotersteuerung

Robotics

Smartphones oder industrielle Displays

für die Verwaltung und Kon trolle eines

Roboters eingesetzt werden. Das Werk-

zeug Externally Guided Motion (EGM)

steuert und über wacht die Roboter-

bewegung mithilfe externer Sensoren.

Diese können absolute Positionen

ermitteln und sie der Steue rung mittei-

len. Außerdem sind sie in der Lage, die

Roboterbahn flexibel zu verändern. Ein

weiterer Vorteil der neuen RobotWare-

Version ist der Installation Manager, der

ein noch einfacheres Installieren der

Software und ihrer Optionen ermöglicht.

Weitere Infos: [email protected]

Flexible ProgrammierspracheRobotWare ist die leistungsstarke Soft-

ware für die IRC5-Robotersteuerung.

Die neue Version bietet die umfang-

reichsten Funktionen für Entwickler seit

der Einführung der IRC5-Robotersteu e-

rung im Jahr 2004. Das Herzstück von

Robot Ware ist RAPID, eine flexible Spra-

che zur Programmierung von Robotern,

deren Grundmerkmale und -funktiona-

litäten leicht anzuwenden sind. Zu den

Werkzeugen, die mit der neuen Version

zur Verfügung stehen, gehören Sensor-

und Programmierschnittstellen ebenso

wie spezielle Anwendungs pakete.

Robot Web Services ist eine Program-

mierschnittstelle auf der Basis von

HTML5, die eine von Betriebssystemen

unabhängige Kommunikation zwischen

dem Roboter und verschiedenen

Geräten ermöglicht. So können Tablets,

Vorteile – Neue Schnittstellen für noch

mehr Funktionalitäten

– Einfaches Hinzufügen von

zusätzlichen Optionen mit dem

Installation Manager

– Schnellere und einfachere

Inbetriebnahme des Roboters

– Verbessertes Ansprechverhalten

des Roboters bei manueller

Bewegung (Jogging)

Schnell und intuitiv Simplified Robot Programming (SRP) ist ein revolutionäres Programmierwerk-

zeug für roboterbasierte Lackierprozesse, das die Programmierzeiten auf wenige

Minuten verkürzt. Mit einer Software zur Bewegungserfassung scannt der

Anwender zunächst ein zu lackierendes Element; dazu fährt er in einer fließenden

Bewegung mit dem ABB SRP Teach Handle an diesem entlang. Dieser Ablauf

wird aufgezeichnet und an die Software übertragen, welche die Bewegungen

in eine Roboterbahn umrechnet. Nachdem der Anwender das so entstandene

Roboterprogramm gespeichert hat, kann er es mit ABB RobView am Computer

überprüfen und bearbeiten. Mit SRP lassen sich Programme für das Lackieren

von fest stehenden oder auf einem Förderband vorbeifahrenden Teilen erstellen.

Weitere Infos: [email protected]

Minuten statt StundenLackieren leicht gemacht mit Simplified Robot

Programming

Robotics

Vorteile – Leistungsstarke Software erfasst

menschliche Handbewegung

– Kurze Programmierzeiten

– Das SRP Teach Handle ist einer

Lackierpistole nachempfunden.

– Das erstellte Roboterprogramm

kann am Computer bearbeitet

werden.

e Displays

olle eines

Das Werk-

n (EGM)

VVorteile– Neue S

mehr Fu

– Einfach

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45ABB about 2 |15

Produkte

Professionelle InstallationMit den neuen Verdrahtungskanälen

von ABB lassen sich Leitungen sicher

und bequem verlegen. Die spezielle

Fertigung des Schlitzprofils sorgt für

eine einfache Montage und einen stabi-

len Sitz des Oberteils. Ein besonderes

Stanzverfahren beseitigt dabei Grate

und scharfe Kanten, was Hautverletzun-

gen und Beschädigungen der Leitungen

verhindert. Für jede Anwendung bietet

ABB die passende Variante: Halogen-

freie Verdrahtungskanäle kommen in

sensiblen Bereichen und an Orten mit

viel Publikumsverkehr wie öffentlichen

Gebäuden, Flughäfen, Krankenhäusern

oder Bahnen zum Einsatz. Flexible Ver-

drahtungskanäle eignen sich besonders

für Anwendungen, bei denen Leitungen

verdreht oder verbogen werden. Eine

Variante mit runden Auslässen bietet

einen erhöhten Schutz gegen äußere

Einwirkungen, wie er beispielsweise in

Aufzugsschächten nötig ist.

Weitere Infos: [email protected]

Vorteile – Fix-O-Rapid-Schnellmontage-

system ohne Bohren, Nieten

oder Schrauben

– Einfaches Entfernen von Rippen

durch Sollbruchstellen

– Reduzierte Zahl von Befesti-

gungspunkten dank großer

Biege steifheit

Varianten-reichVerdrahtungskanäle

sorgen für Ordnung

Kabelmanagement

Zeitsparende PlanungOb eine Sicher heits beleuchtung eher

zentral oder dezentral aufgebaut sein

sollte, ist von der Gebäudestruktur

abhängig. Mit der Zentralbatterieanlage

viaFlex lassen sich beide Varianten

gleichermaßen realisieren. Das System

besteht aus standardisierten Kom-

ponenten mit speziellen Hard- und

Softwareelementen. So ist es mög-

lich, die Sicherheitsstromversorgung

brandabschnittsweise zu planen, zu

installieren und in Betrieb zu nehmen.

Die kompakten Leuchtenbausteine

viaFlex FLX überwachen und steuern

die Sicherheits- und Rettungszeichen-

leuchten. Über die Versorgungsleitung

melden sie der Unterstation viaFlex

US den Zustand der Leuchte und die

Spannungsversorgung. Eine separate

Datenleitung ist nicht erforderlich. Der

Betriebsstundenzähler gibt Auskunft

über die Nutzungsdauer des Leucht-

mittels und übermittelt bei Bedarf eine

präventive Ausfallwarnung.

Weitere Infos: [email protected]

Vorteile – Höchste Flexibilität beim Netz-

aufbau – zentral im Gebäude und

dezentral im Brandabschnitt

– Schnelle Installation ohne Einstel-

lungen am Leuchtenbaustein

– Intuitives Bedienkonzept für zeit-

sparende (Teil-)Inbetriebnahmen

Flexibel im AufbauLeuchtenbausteine

viaFlex FLX als Teil der

Zentralbatterieanlage

Sicherheitsbeleuchtung

High-Performance-SPS ABB bietet die speicherprogrammier-

bare Steuerung (SPS) AC500 jetzt mit

ultrahoher Leistung an. Die PM595 hat

einen Mehr-Prozessor-Kern, mit dem

anspruchsvolle Maschinensteuerungen,

Motion-Control-Automatisierungen und

Kommunikationsaufgaben realisiert

werden können. Der AC500 Machinery

Controller ist für robuste, leistungs-

starke Steuerungen optimiert und

besitzt einen 1,3-GHz-Prozessor mit

vier 32-Bit-RISC-Prozessoren sowie

einen integrierten, doppelt genauen

Gleitkommaprozessor, einen 16-MB-

Anwenderprogrammspeicher

und zahlreiche Kommunikations-

schnittstellen. Aufgrund der hohen

Verarbeitungsleistung kann er sehr

komplexe Steuerungsaufgaben ausfüh-

ren, zum Beispiel präzise, koordinierte

Bewegungen mit vielen Achsen oder

umfangreiche mathematische Operatio-

nen wie trigonometrische Berechnungen

in Echtzeit für Roboter oder komplexe

kinematische Anwendungen.

Weitere Infos: [email protected]

Vorteile – Bereit für künftige Anforderungen

in der Maschinensteuerung

– Vielseitige Konnektivität für den

Einsatz in älteren Systemen und

aktuellen Netzwerken

– Anpassungsfähige Architektur

Leistungs-starkNeuer AC500 Machinery

Controller für anspruchs-

vollen Maschinenbau

Steuerungstechnik

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46 ABB about 2 |15

Produkte

Erfüllung von NAMUR-AnforderungenDie neuen Wirbel-Durchflussmesser

SwirlMaster und VortexMaster sind

jeweils in einer Standardausführung und

in einer erweiterten Version erhältlich.

Der SwirlMaster FSS430 besitzt einen

analogen Ausgang mit HART-Kommu-

nikation. Optional sind ein grafisches

Display, digitale Ausgänge und ein

integrierter Temperatursensor verfügbar.

Als erweiterte Version ist der FSS450

in der Lage, Signale von anderen

Messumformern, zum Beispiel Werte

für Dichte, Temperatur oder Druck, über

eine analoge 4...20-mA-Schnittstelle

zu verarbeiten. Den VortexMaster gibt

es als Einstiegsmodell FSV430 und

als Version FSV450 mit zusätzlichen

Features. Beide Varianten sind zudem

in abgesetzter Bauform mit einer

Kabellänge von bis zu 30 m erhältlich.

Aufgrund der verbesserten Sensor-

reaktionszeit sprechen der SwirlMaster

und der VortexMaster innerhalb von

nur ungefähr 1 s auf Veränderungen

des Durchflusses an. Zu den erwei-

terten Diagnosefunktionen gehört die

kontinuierliche Kontrolle des Durch-

fluss- und Temperatursensors sowie

des Datenspeichers und der Elektro-

nik. Wird das Gerät außerhalb seiner

Spezifikationen betrieben, registriert

die Online-Systemüberwachung den

Temperaturanstieg im Gehäuse inneren

und warnt vor Überhitzung. Die neuen

Wirbel-Durchflussmesser erfüllen

zahlreiche NAMUR-Anforderungen.

Sie eignen sich für den Einsatz in der

Chemieindustrie, in Kraftwerken sowie

in allen anderen Applikationen, bei

denen Dampfströme überwacht werden

müssen. In solchen Umgebungen spie-

len sie ihre Vorteile gegenüber anderen

Durchflussmess ern besonders aus.

Weitere Infos: [email protected]

Vorteile – Robuster Aufbau ohne beweg-

liche mechanische Teile

– Sehr hohe Messgenauigkeit

– Geringe Installationskosten

– Auch in ex-geschützter Ausfüh-

rung erhältlich

– Optional mit Edelstahlgehäuse

verfügbar

Schnelle Präzision bei Dampfströmen

Messtechnik

Wirbel-Durchflussmesser SwirlMaster und

VortexMaster mit zusätzlichen Funktionen

Universelle Ethernet-FähigkeitDie 3-Phasen-Antriebe für Asyn-

chronmotoren aus der neuen

MotiFlex-e180-Serie ermöglichen eine

enorme Systemflexibilität bei Maschi-

nenanwendungen mit hohen Leistungen

und im Dauerbetrieb sowie bei Motion-

Control-Applikationen. Sie lassen sich

auf vielfältige Weise für unterschied-

liche leittechnische Architekturen,

Rückführungssysteme und Kommunika-

tionsnetze konfigurieren. Die insgesamt

neun Antriebe bieten einen Dauerstrom

von bis zu 90 A und einen Spitzenstrom

von 120 A. Für jede der neun Leistungs-

stufen können vier verschiedene

Kombinationen aus Dauer-/Spitzenleis-

tung und Zeit ausgewählt werden. Kern

der Flexibilität von MotiFlex e180 ist die

universelle Ethernet-Kommunikations-

fähigkeit. Die Antriebe können über die

Software für Systeme auf der Basis von

EtherCAT, Modbus TCP, Ethernet/IP

oder Powerlink konfiguriert werden.

Weitere Infos: [email protected]

Vorteile – Universelle Plattform für Hoch-

leistungsanwendungen

– Großer Funktionsumfang

– In vielen verschiedenen Leitsys-

temarchitekturen einsetzbar

– Integrierte Sicherheit

Erweitertes AngebotNeue 3-Phasen-Antriebe

MotiFlex e180

Antriebstechnik

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47ABB about 2 |15

Produkte

Radikale Vereinfachung Der Field Information Manager (FIM) ist das erste Werkzeug auf dem

Markt, das die Feldgeräteintegration mit nicht proprietären, gemeinsamen

FDI-Common-Host-Komponenten unterstützt. Probleme beim gemein-

samen Einsatz von Feldgeräten und von Leittechnik unterschiedlicher

Hersteller in einer Anlage gehören damit der Vergangenheit an. Zudem

verringert sich der Zeitaufwand für die Anbindung von Geräten an ent-

sprechende Managementtools deutlich: Für Installation, Anschluss und

Online-Zugriff benötigt der Anwender gerade einmal drei Minuten und etwa

15 Mausklicks. Dass FIM mit Tablet-PCs mit Windows-Betriebssystem

kompatibel ist, verschafft dem Nutzer größere Bewegungsfreiheit auf der

Anlage. Das innovative Device-Menü stellt die Verfügbarkeit aller wichtigen

Geräte informationen auf einen Blick sicher.

Weitere Infos: [email protected]

Effektiv verwaltenField Information Manager (FIM) hebt

die Field Device Integration (FDI) auf

ein neues Level

Gerätemanagement

Zwischen Mensch und MaschineVersion 6.0-2 der Bedienstationen

Panel 800 ist jetzt verfügbar

Leittechnik

Vergrößertes PortfolioPanel 800 ist eine anwenderfreund-

liche, intuitive und ergonomische

Vor-Ort- Bedienstation, die schlanke

Abmessungen mit anspruchsvollen

Funktionen verbindet. Jetzt ist ihre

Version 6.0-2 verfügbar, bei der

eine neue Produktreihe mit Tastatur-

bedienung die Serie der hochwertigen

Touch-Panels ergänzt. Nunmehr sind

das 7"-Tastatur-Panel PP874K und

das 10"-Modell PP877K erhältlich.

Neben Ethernet-basierten und seriellen

Kommunikationsmöglichkeiten sind

auch Profibus-DP-Slave-Schnittstellen

für alle Panels verfügbar. Die Konfigura-

Vorteile – Hohe Benutzerfreundlichkeit und

intuitive Bedienung

– Komplette Prozessabbilder durch

vordefi nierte Objekte im Panel

Builder

– Datenaustausch zwischen den

Controllern in Echtzeit (Gateway-

Funktionalität)

– Umfangreiche Scripting- und

Simulationsfunktionen

tionssoftware Panel Builder ermöglicht

die Einrichtung des Human Machine

Interface (HMI) auf einem PC, der

dieselbe Darstellung und Bedienung

der Prozessgrafiken erlaubt wie das

Bedienterminal. Die Version 6.0-2

der Produktserie Panel 800 erfüllt

mit umfangreichen Scripting- und

Simulationsmöglichkeiten die hohen

Anforderungen an die Kommunikation

zwischen Mensch und Maschine in

Prozessanlagen.

Weitere Infos: [email protected]

Vorteile – Kostenloser Download der Basis-

version „Device Window Edition“

ab Mai 2015

– Kontextbezogene Ansichten für

beschleunigte Parametrierung

– Schnellzugriff durch Kennzeich-

nung ausgewählter Parameter als

Favoriten

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48 ABB about 2 |15

Impulse

Fo

tos:

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ca S

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n

Partnerschaft auf AugenhöheSeit 15 Jahren gilt für die Partnerschaft von ABB und Special Olympics

Deutschland: „Gemeinsam stark“. ABB unterstützt die Sportorganisation für

Menschen mit geistiger Behinderung nicht nur als einer der Premium Partner,

sondern vor allem mit dem Einsatz von Mitarbeitern als freiwilligen Helfern bei

den Sommer- und Winterspielen – etwa im bayerischen Inzell Anfang März.

ABB-Helfer Andrew Buchen unterstützt in Inzell Melanie Beyer, die im Langlauf zweimal Silber holte.

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49ABB about 2 |15

Impulse

Dichtes Schneetreiben auf der

Lindlbauer Langlauf-Loipe in

Inzell – es ist der letzte Wett-

kampftag für die Athleten mit

geistiger Behinderung. Insgesamt gin-

gen 808 Teilnehmer an den Start. Eine

von ihnen: Melanie Beyer von der Stif-

tung Rehabilitationszentrum Thüringer

Wald. Ski-Langlauf ist ihre Disziplin. Die

23-Jährige aus Suhl konnte schon viele

sportliche Erfolge verbuchen, obwohl es

für Menschen mit Down-Syndrom oftmals

schwierig ist, neue Bewegungen zu erler-

nen. In Inzell konnte sich die Langläufe-

rin über zweimal Silber und einen vierten

Platz freuen. „Es war echt schön“, erzählt

die Athletin; und über die Medaillen habe

sie sich sehr gefreut. Einen kleinen Anteil

an ihrem Erfolg hatten in Inzell auch die

rund 500 ehrenamtlichen Helfer – so wie

ABB-Helfer Andrew Buchen. Der 54-Jähri-

ge nimmt Melanie Beyer nach ihrem erfolg-

reichen Silberlauf in der Staffel in Empfang

und feiert zusammen mit ihr die Medaille.

„Das Engagement der ABB-Helfer ist

ehrenamtlich“, erklärt ABB-Projektleiterin

Uta Windel aus der Unternehmenskom-

munikation. „Sie nehmen für die Zeit der

Spiele Urlaub oder reichen Zeitausgleich

ein. Das Unternehmen trägt die Reise-

und Hotelkosten.“ Bisher seien bereits

fast 3.000 Mitarbeiter aus ganz Deutsch-

land dabei gewesen.

Gemeinsam starkSeit dem 100-jährigen Firmenbeste-

hen im Jahr 2000 ist ABB Deutschland

Premium Partner von Special Olympics

Deutschland. Insgesamt hat das Unter-

nehmen Special Olympics bisher mit mehr

als drei Mio. Euro gefördert. Im Novem-

ber vergangenen Jahres hat ABB den

Sponsoringvertrag um drei weitere Jah-

re verlängert. Dabei verfolgen beide Part-

ner ein gemeinsames Ziel: die Inklusion

behinderter Menschen in der Gesellschaft

voranzutreiben.

Das Herz des ABB-Engagements bildet

das „Corporate Volunteering“ – der freiwil-

lige Einsatz der ABB-Mitarbeiter – bei den

Nationalen Spielen. Inzwischen sind sogar

ABB-Kunden mit Begeisterung als Volun-

teers im Einsatz und erleben die einmalige

Atmosphäre, die Freude der Athleten und

das Miteinander bei den Special-Olym-

pics-Wettbewerben. Der ABB-Kunden-

empfang und der gemeinsame Besuch der

Eröffnungsfeier haben sich bei Nationa-

len Spielen bestens etabliert. Nach Inzell

kamen ungefähr 80 Kundenvertreter aus

allen Geschäftsbereichen.

Auf nach Hannover!Die Special-Olympics-Fahne wurde

derweil schon an den nächsten Austra-

gungsort der Nationalen Sommerspiele

übergeben: Im Juni 2016 heißt es auch

für viele freiwillige ABB-Helfer wieder

„Gemeinsam stark“ – dann in Hannover.

Weitere Infos: www.abb.de/specialolympics

www.specialolympics.de

Eine besondere Jubiläumsaktion

star tete der Geschäftsbereich Indus-

triekomponenten bei den diesjähri-

gen Winterspielen: „Wir wollten die

Freude über unsere Partnerschaft mit

Special Olympics mit möglichst vie-

len Menschen teilen und gemeinsam

etwas Verbindendes und Haltbares

schaffen“, erklärt Vertriebsleiter Nils

Leenen. So entstand die Idee einer

Kabelbinder-Sitzbank. Das Alumi-

niumgestell montierten Auszubilden-

de des Heidelberger Training Centers

zusammen. In Inzell flochten dann

Athleten, Gäste und auch der ein

oder andere Promi bunte ABB-Kabel-

binder in das Gestell ein. So entstan-

den Sitzfläche, Lehne und Beine.

„Wir haben nicht damit gerechnet,

dass die Bank in Inzell schon fertig

wird“, freut sich Leenen. Jetzt werde

die Bank zu einer kleinen Sitzgruppe

erweitert. Gegen eine kleine Spende

sollen so bis zum Jahresende viele

fleißige Hände die Sitzgruppe bei

Messen oder Fachschauen fertigstel-

len – dann wird sie zugunsten von

Special Olympics versteigert.

Weitere Infos: www.abb.de/specialolympics/15jahre

Jubiläumsaktion: „Bunte Bank“

„Das Engagement

der ABB-Helfer ist

ehrenamtlich.“

Markus Ochsner, Arbeitsdirektor von ABB Deutschland, beteiligt sich an der Aktion.

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50 ABB about 2 |15

Blickpunkt

Volle Power aus

der Schweiz

TurboladerWer hat’s erfunden? Alfred Büchi war’s

– der Schweizer Ingenieur hatte die Idee

für den Abgas-Turbolader und meldete

ihn 1905 zum Patent an. Seit Anfang der

1920er-Jahre stellt ABB den Turbo her,

ohne den kein großer Motor auskommt:

Im Schnitt verdreifacht er die Leistung,

senkt den Treibstoffverbrauch um 10 %

und reduziert die Emissionen. Heute ist

ABB Weltmarktführer bei Turboladern

für große Diesel- und Gasmotoren ab

500 kW und bis über 80 MW: Etwa

200.000 ABB-Turbolader sind weltweit

im Einsatz – zwei Drittel davon auf Schif-

fen aller Art; das restliche Drittel verteilt

sich auf stationäre Kraftwerke, aber auch

auf Dieselloks und große Baumaschinen.

Ganz wichtig bei ABB: vorbeugender

Service für maximale Betriebssicherheit.

Denn der Ausfall eines Turboladers kann

schnell immense Kosten verursachen.

Weitere Infos: [email protected]

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Leserservice

Impressum

about 2 | 15

Das Kundenmagazin von ABB Deutschland

HerausgeberABB AG, Klaus Treichel,

Kallstadter Straße 1, 68309 Mannheim

Redaktionsleitung Rainer Hofmann, Stierstädter Straße 5,

60488 Frankfurt am Main

RealisierungPublik. Agentur für Kommunikation GmbH,

Rheinuferstr. 9, 67061 Ludwigshafen

Gesamtauflage: 30.000

Service für Informationen, Kritik und [email protected]

Adressänderungen und [email protected]

Tel. +49 621 33839-38

Mo. – Fr. 9.30 bis 12.00 Uhr und

13.30 bis 16.00 Uhr

Telefax: +49 621 33839-33 (0,14 €/Min. aus dem

deutschen Festnetz, maximal 0,42 €/Min. aus dem

Mobilfunknetz)

Vervielfältigung und Veröffentlichung, auch in Auszügen,

nur mit Genehmigung der ABB AG.

Disclaimer: Die Informationen in dieser Publikation

enthalten lediglich allgemeine Beschreibungen bzw.

Leistungsmerkmale, die im konkreten Anwendungsfall

nicht immer in der beschriebenen Form zutreffen.

Durch Weiterentwicklung der Produkte können sich

die Merkmale auch ohne weitere Ankündigung ändern.

Leistungsmerkmale sind nur dann verbindlich, wenn sie

bei Vertragsschluss ausdrücklich vereinbart werden.

Inbetriebnahme der zentralen Kau-fel-Sicherheitsbeleuchtungsanlage18. Mai, 17. Juni und 13. Juli 2015,

Berlin

Intelligente Sicherheitsbeleuchtung bei aktueller Normenlage23. April 2015, Berlin; 27. April 2015,

München

Sichere Krankenhausstromversor-gung (BSV-Anlagen nach DIN VDE 0558-507)25. Juni 2015, München

Anmeldung: [email protected]

Messen &

Veranstaltungen

GIFA (Halle 16, A23 )/METEC (Halle 4, Stand A28)6. bis 20. Juni 2015, Düsseldorf

Windforce (11. WAB Offshore Con-ference)9. bis 11. Juni 2015, Bremerhaven

Intersolar10. bis 12. Juni 2015, München

BDEW Kongress23. bis 25. Juni 2015, Berlin

Contact CenterSocial-Media-Highlights

Licht wie durch ZauberhandWie KNX-Geräte von ABB in Zürichs

neustem Kinokomplex für passende

Lichtszenarien sorgen, lesen Sie auf

ABB Conversations.

Neues Isoliergas ersetzt SF6

ABB hat ein Isoliergasgemisch entwi-

ckelt, das die Emsissionen von Schalt-

anlagen um bis zu 50 % reduziert. Mehr

dazu auf ABB Conversations.

Ihr Kontakt zu ABB:

0621 381 3333Wir stehen Ihnen an Werktagen von

8:00 bis 17:00 Uhr persönlich zur

Verfügung.

ABB Termine: Eine Auswahl

Hier kommen Sie direkt zur Auswahl der Social-Media-Highlights.

Seminare & Workshops

Fachseminar Industrietechnik (NSP3)27. bis 28. April 2015, Heidelberg

DOC Akademie (EV 1)1. bis 2. Juni 2015, Heidelberg

Workshop Emax/Tmax/Tmax XT/X1 (NSP 4)23. April, 21. Mai und 25. Juni 2015,

Heidelbeg

Anmeldung: [email protected]

MaschinenBauInfo11. Juni 2015, Hotel Krummweg,

Ratingen

Anmeldung: [email protected]

DE451 – 800xA Tipps und Tricks,

11. und 12. Mai 2015, Burghausen

27. und 28 Mai 2015, Ratingen

DE430 – Microsoft Windows® für ABB IndustrialIT Prozessleitsysteme11. bis 13. Mai 2015, Ladenburg

Anmeldung: www.abb.de/abbuniversity

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Man nehme die Rennfahrerin und Motorsport-Journalistin Vicki Butler-Henderson und gebe 3.500 Porzellanteile, einen sechs Tonnen schweren Elefanten und den ABB Industrial Drive dazu. Diesem absolut kompromisslosen Produktivitätstest wurde der ACS880 mit seiner funktionalen Sicherheit unterzogen. Sehen Sie es selbst unter www.abb.de/acs880-challenge

Kann der ABB Industrial Drive einen Elefanten sicher durch einen Porzellanladen manövrieren?

Sicher.

HANNOVER MESSE

13. – 17. April 2015

Halle 11, Stand A35

www.abb.de/hannover