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1 Abschlussbericht 2015 für das Projekt: „Freiwilliges Engagement in Nachbarschaften“ (Pilotprojekt) - Projekt Kosmosviertel – „Gemeinsam für unseren Kosmos“ das war und ist das Motto unter dem Bürgerinnen und Bürger, Gewerbetreibende und lokale Akteure des Altglienicker Kosmosviertels, aufgerufen sind, sich an der Gestaltung ihres Kiezes zu beteiligen. Am 8.7.2015 fand in Kooperation mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) die 2. Bürgerversammlung im Kosmosviertel statt; auf der über die Erfolge und die Pläne für 2016 und darüber hinaus berichtet wurde. Ein zentrales Projekt über die gesamte Förderlaufzeit war die Errichtung eines INFOPUNKTES im Bürgerhaus Altglienicke. Bürgerinnen und Bürger aus dem Kosmosviertel haben dabei tatkräftig angepackt und einen zentralen INFOPUNKT im Bürgerhaus Altglienicke ins Leben gerufen. Im Juni 2015 fand die große Eröffnungsveranstaltung des INFOPUNKTES statt. Ein besonderer Höhepunkt war die exklusive und persönliche Präsentation von Fotografien des Künstlers Peter Zenker. Der in Altglienicke lebende und für seine Sozialfotografie bekannte Fotograf Peter Zenker nahm die Besucherinnen und Besucher des Abends mit auf eine Reise durch das Kosmosviertel und zeigte ihnen seinen Blickwinkel für die schönen Seiten im Kiez. Viele Besucherinnen und Besucher kamen gemeinsam ins Gespräch und lernten ihre Nachbarinnen und Nachbarn aus ihrem Wohnkiez näher kennen. Das nun regelmäßig stattfindende INFOCAFE wurde vorgestellt und findet seitdem regen Zuspruch. Das Infocafe bietet Raum für Austausch. Hier wurden schon viele Projektideen geboren.

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Abschlussbericht 2015 für das Projekt: „Freiwilliges Engagement in Nachbarschaften“ (Pilot projekt)

- Projekt Kosmosviertel – „Gemeinsam für unseren Kosmos“ das war und ist das Motto unter dem Bürgerinnen und Bürger, Gewerbetreibende und lokale Akteure des Altglienicker Kosmosviertels, aufgerufen sind, sich an der Gestaltung ihres Kiezes zu beteiligen. Am 8.7.2015 fand in Kooperation mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) die 2. Bürgerversammlung im Kosmosviertel statt; auf der über die Erfolge und die Pläne für 2016 und darüber hinaus berichtet wurde.

Ein zentrales Projekt über die gesamte Förderlaufzeit war die Errichtung eines INFOPUNKTES im Bürgerhaus Altglienicke. Bürgerinnen und Bürger aus dem Kosmosviertel haben dabei tatkräftig angepackt und einen zentralen INFOPUNKT im Bürgerhaus Altglienicke ins Leben gerufen. Im Juni 2015 fand die große Eröffnungsveranstaltung des INFOPUNKTES statt. Ein besonderer Höhepunkt war die exklusive und persönliche Präsentation von Fotografien des Künstlers Peter Zenker. Der in Altglienicke lebende und für seine Sozialfotografie bekannte Fotograf Peter Zenker nahm die Besucherinnen und Besucher des Abends mit auf eine Reise durch das Kosmosviertel und zeigte ihnen seinen Blickwinkel für die schönen Seiten im Kiez.

Viele Besucherinnen und Besucher kamen gemeinsam ins Gespräch und lernten ihre Nachbarinnen und Nachbarn aus ihrem Wohnkiez näher kennen. Das nun regelmäßig stattfindende INFOCAFE wurde vorgestellt und findet seitdem regen Zuspruch. Das Infocafe bietet Raum für Austausch. Hier wurden schon viele Projektideen geboren.

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Graphik: Brachfläche im Satellitenbild bzw. in der Kartenansicht (Quelle: Google Maps)

Darüber hinaus fanden regelmäßige Projektgruppentreffen statt, auf denen u.a. folgende Themen besprochen wurden:

- Vorbereitung Eröffnung Infopunkt - Mitwirkung Kosmosfest - Vorbereitung Bürger*innenversammlung - Projektbesprechung - Öffentlichkeitsarbet - Homepage - Projektkoordination - Termine - Wie geht’s weiter - Organisatorisches

Die Eröffnungsfeier des Infopunktes wurde von zahlreichen umliegenden Gewerbetreibenden unterstützt. Die große Bereitschaft zur Unterstützung des Projektes hat gezeigt, dass ein Interesse an Kooperation und Aufbau von Netzwerken besteht. Der Aufbau von Netzwerken und der Einbezug der Bürgerinnen und Bürger wurde schrittweise ausgebaut und soll exemplarisch an folgenden Beispielen verdeutlicht werden. Bei dem Projekt „Hinweisschilder auf Fußwegen“ geht es darum, Kindern im Kosmosviertel den Weg zu Plätzen zu zeigen, an denen sie spielen, lernen und lachen können. Zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern aus dem Kosmosviertel wurde ein Konzept erarbeitet und die Entwürfe der Schablonen mit Hilfe der Kinder vom Abenteuerspielplatz „WASLALA“ ausgearbeitet. Am 1.9.2015 wurden die Markierungen auf den Gehwegen aufgetragen. Die Hinweisschilder sollen dabei thematisch auf das Ziel hinweisen. Führt der Weg zum Abenteuerspielplatz „WASLALA“ werden Pferdehufe verwendet. Der Weg zur Bibliothek wird mit einem Buch gekennzeichnet, usw. Diese Aktion war sehr öffentlichkeitswirksam und fand schnell viele Unterstützerinnen und Unterstützer. Darüber hinaus hatte es die positive Wirkung, dass sich bisher noch nicht Engagierte für das FEIN-Mittel-Projekt und somit für Ihren Kiez interessierten und aktiv mitarbeiteten. Als ein weiteres positives Beispiel ist das Graffiti-Projekt für den Eingangsbereich des Hauses an der Ortolfstraße 184 zu nennen. Die Projektidee wurde von im Kiez wohnenden Jugendlichen und jungen Erwachsenen entwickelt und sollte dazu führen, den eigenen Kiez mitzugestalten und zu verschönern.

Die Aktion wurde in Unterstützung mit einem Graffiti-Künstler und Grafikdesigner durchgeführt, der auch schon andere Flächen im Kiez, wie beispielsweise das Trafohaus an der Ecke Ortolfstrasse 184 mit den Jugendlichen gestaltet hat. Bei den Akteuren handelte es sich um Mädchen und Jungen und junge Erwachsene im Alter von 14 bis 21 Jahre, die das Haus regelmäßig besuchen und sich mit dem Standort identifizieren. Ihnen liegt viel an ihrem Wohngebiet und dem Erscheinungsbild des Gebäudes.

In das Projekt wurden alle beteiligten Einrichtungen des Hauses mit einbezogen, d. h. Infopunkt, Medien- und Kinderetage, Bibliothek, etc. Zum Abschluss erstellten die Jugendlichen eine Wandzeichnung. Bei deren Gestaltung wollten die Jugendlichen zum Ausdruck bringen, was sich mit Hilfe des Projektes verändert hat. Die Wandzeichnung soll neben der Sicherung der Ergebnisse auch ein erinnernder und sichtbarer Hinweis in den Räumen von Outreach darstellen.

Aufgrund eines breiten Interesses der Anwohnerinnen und Anwohner und Bürgerinnen und Bürger des Kosmos Kiezes für die Brachfläche Venusstraße kam die Idee, sich um die Landschaftspflege dieser Fläche zu kümmern. So entstand die Projektidee zur Verschönerung der Brachfläche. Einige Aktionen mit dem Ziel der Verschönerung konnten schon umgesetzt werden. Gemeinsam mit dem

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Abenteuerspielplatz und Kinderbauernhof Waslala und dem Kinder Zirkus Cabuwazi wurden Projekte, wie die Müllolympiade oder die Aktion zur Verschönerung der Freifläche durch die Bepflanzung und das Zurückschneiden von Bäumen und Büschen, durchgeführt. Hiermit konnten auch weitere Nachbarn, Anwohnerinnen und Anwohner und Kinder aus dem Kosmosviertel, die die beiden Einrichtungen besuchen, für die Projektidee gewonnen werden. Weiter konnten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Unternehmen wie Ebay und Pay Pal an firmeninternen Ehrenamtstagen für das Projekt gewonnen werden und haben ebenfalls bei der Verschönerung geholfen. Am Aktionstag „saubere Sache“ von Berlin, am Freitag den 18.09.2015, erfolgte eine große Verschönerung der Brachfläche gemeinsam durch Jung und Alt. Hierbei konnten neben der Unterstützung der BSR auch die Kita Sonnenschein, ein Seniorenheim der Umgebung, der Abenteuerspielplatz Waslala sowie zahlreiche Anwohnerinnen und Anwohner gewonnen werden. Um die Fläche nachhaltig als Naherholungsraum zu erhalten und weitere Anwohnerinnen und Anwohner und andere Bürgerinnen und Bürger für diesen Teil vom Kosmosviertel zu gewinnen, wurde mit der Anschaffung eines Hochrasenmähers die Grundlage geschaffen, um weitere Projekte zur nachhaltigen Verbesserung der Brachfläche durchzuführen. Dies weckte Interesse für das direkte Lebensumfeld und die gemeinsame Verschönerung der Brachfläche wodurch das nachbarschaftliche Engagement gefördert wurde. Kooperations- und Unterstützungszusagen erfolgten seitens Cabuwazi, Schule am Pegasuseck und mehr als 35 Bürgerinnen und Bürger durch eine Unterschriftensammlung. Im letzten Jahr kam es vermehrt zu Beschwerden bzgl. Verunreinigung und Vermüllung vor dem Bürgerhaus in Altglienicke. Aktuell gab es leider vor Ort keinen Hausmeisterdienst mehr. Ebenso fehlten öffentliche Mülleimer in Hausnähe. So kam es ab Herbst 2015 zu einer wöchentlichen Aufräum- und Putzaktion von Infopunkt, Outreach und Kindern und Jugendlichen aus dem Wohngebiet. Hierfür konnten bereits vorhandene Materialien und Geräte genutzt werden. Noch Benötigte wurden angeschafft. In einem weiteren Projekt wurde mit Kindern aus dem Kosmosviertel über ihren Alltag gesprochen. Dabei berichteten viele der Kinder, dass sie unregelmäßige Mahlzeiten bekommen. Besonders in den Ferien erhalten viele Kinder statt eines gesunden Pausenbrotes oder Mittagessens nur ein wenig Geld, von dem sie sich dann Fastfood kaufen. In vielen dieser Familien wird selten selbst gekocht. Daher wurde nach einer Lösung gesucht, den Kindern eine gesunde Alternative anzubieten. Es gibt viele Grünflächen, wilde Brachen, Grünstreifen rund um die Plattenbauten, Grünflächen wie z.B. den Landschaftspark neben der Berliner Stadtautobahn. Überall auf diesen Flächen sind die unterschiedlichsten Obstbäume und –sträucher zu finden. Es gibt Mirabellenbäume, verschiedene Pflaumensorten, einen großen Pfirsichbaum, Wildfruchtarten wie Holunder oder Traubenkirsche. Der häufigste Vertreter ist der Apfelbaum, dessen Früchte zur Herbstzeit überall auf den Grünflächen und an den Straßen wachsen. Auch in vielen Privatgärten in der Nachbarschaft werden Äpfel und anderes Obst geerntet. Zusammen mit Nachbarn wurde dieses Obst verwertet. Es fand bereits ein großen „Apfeltag“ statt, wobei einen Tag lang Äpfel gesammelt und mit einem geliehenen elektronischen Dampfentsafter weiterverarbeitet wurden. Seit letztem Jahr erfolgt dies mit einem eigenen Gerät. Leider konnten nicht alle Ideen und Projekte umgesetzt werden. So war es ein großes Ziel, der Anonymität und den Mangel an sozialer Wahrnehmung im Kosmosviertel bewusst zu begegnen. Engagierte Bürgerinnen und Bürger hatten die Idee, über 1.000 Bürger zum gemeinsamen Picknick, zur Unterhaltung, zum gegenseitigen Kennenlernen und zu verschiedenen kulturellen Angebote einzuladen. Bürger im Viertel miteinander, mit anderen in Altglienicke und auch in Rudow zu verbinden und auch das Potential des großen Landschaftsparks zu nutzen. Da der Park direkt gegenüber vom Kosmosviertel liegt, ist er ein idealer Ort für kostenlose oder günstige Begegnung, Unterhaltung, und Aktivitäten die am Tag des Picknicks ins Leben gerufen aber auch danach von Nachbarn, Bürgerinnen und Bürgern und Akteuren leicht nachgemacht werden können. Das Picknick sollte den Kosmosviertel-Einwohner – und Einwohnerinnen einen Impuls geben, wie sie diesen tollen Park ausführlicher und bunter immer wieder nutzen können, und gleichzeitig das soziale Miteinander stärken, und auch die Vernetzung mit Altglienicker Akteuren und lokalen Gewerbetreibenden. Leider erhielten wir dafür nicht die Genehmigung der zuständigen Behörden. In diesem Jahr wird dieses Projekt jedoch wieder aufgegriffen, und ist abgewandelt als „Hinterhoffeste“ mit verschiedenen Themen schon in den Vorbereitungen. Da das Problem von Einsamkeit und Selbstbezogenheit im Viertel schon bekannt ist, muss die Bewohnerschaft durch ein niederschwelliges und attraktives Angebot angesprochen werden. Durch gemeinsames Essen, vielfältiges Kulturprogramm und Sport/Spiele/Aktivitäten, werden sie mit Nachbarn und

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Mitbewohnern in Kontakt kommen und dadurch wächst der nötige soziale Halt. Auch Geschäfte und Einrichtungen vor Ort werden zunehmend präsent und bieten aktuelle Angebote und Informationen an. Mit dem FEIN-Mittel-Pilotprojekt „Gemeinsam für unseren Kosmos“ wurde ein konkretes Zeichen gesetzt, dass das Leben im Viertel zusammen gut möglich ist, und kreative und konkrete Ideen auch einfach zu realisieren sind. Dafür bedarf es der gemeinsamen Kooperation, einem Ansprechpartner/einer Ansprechpartnerin und vielen kreativen Köpfen. Durch den Infopunkt wird dies mit Leben gefüllt und ermöglicht eine Nachhaltigkeit, die nun in das Quartiersmanagement übergeht. Informationen und Ausblick 2016: https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&cad=rja&uact=8&ved=0ahUKEwi2geXdjazMAhWrCcAKHXdaA74QtwIIHDAA&url=https%3A%2F%2Fwww.youtube.com%2Fwatch%3Fv%3DCmtu4eU2b7Q&usg=AFQjCNFByXlh9e7RGeADK5ZTyJyRyF8CTw&bvm=bv.120551593,d.ZGg https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=4&cad=rja&uact=8&ved=0ahUKEwj-9LOTjqzMAhWCJcAKHaI9B4gQtwIIJTAD&url=https%3A%2F%2Fwww.youtube.com%2Fwatch%3Fv%3DmOjQRz97HR0&usg=AFQjCNHvnKzDfFuplgCzQkqIZ76D0qXO4w https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=9&cad=rja&uact=8&ved=0ahUKEwj-9LOTjqzMAhWCJcAKHaI9B4gQtwIINDAI&url=https%3A%2F%2Fwww.youtube.com%2Fwatch%3Fv%3DYOKE7ljXv1w&usg=AFQjCNFJmKXmaWXkY-KpiHCBAdwBgfZh5A http://www.berlin.de/ba-treptow-koepenick/politik-und-verwaltung/service-und-organisationseinheiten/sozialraumorientierte-planungskoordination/artikel.101949.php https://www.berlin.de/ba-treptow-koepenick/aktuelles/pressemitteilungen/2016/pressemitteilung.458975.php Doreen Bodeit