AdA TA Aufgabenstelllung Stand 17-11-08 - Sachsen€¦ · VgV-Verhandlungsverfahren Fachplanung Technische Ausrüstung „Archiv der Avantgarden“ (AdA) im Blockhaus Dresden Vergabenummer

VgV-Verhandlungsverfahren

Fachplanung Technische Ausrüstung

„Archiv der Avantgarden“ (AdA) im Blockhaus Dresden

Vergabenummer 17D40618

Aufgabenstellung

Hinweis: Die Aufgabenstellung dient der Orientierung des Leistungsumfangs. Wir bitten Sie, Rückfra-

gen zu Details erst nach Auswahl der Teilnehmer von Stufe II zu stellen. Für Rückfragen die dem ge-

nerellen Verständnis dienen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.

Quelle: X-Weinzar via Wikimedia

Stand: 09.11.2017

SIB NL Dresden I, HB1 Hochbau Aufgabenstellung VgV-Verhandlungsverfahren Fachplanungsleistungen TA


Stand 09.11.2017 Seite 2 von 25

Inhaltsverzeichnis

Teil A Allgemeine Bedingungen .................................................................................................. 4

1. Allgemeine Angaben zum Bauvorhaben ............................................................................ 4

1.1. Projektnummer/Bezeichnung .................................................................................................... 4

1.2. Auftraggeber/Projektleitung ...................................................................................................... 4

1.3. Nutzer ......................................................................................................................................... 4

1.4. Fördervorhaben .......................................................................................................................... 4

2. Auftragsgegenstand.......................................................................................................... 4

3. Leistungsumfang der Bewerbung 2. Stufe VgV ................................................................... 5

3.1. Präsentation/Verhandlungsgespräch ......................................................................................... 5

3.2. Honorarangebot ......................................................................................................................... 6

4. Zuschlagskriterien ............................................................................................................ 6

5. Einzureichende Unterlagen, Tischvorlage .......................................................................... 8

6. Vertragsmuster ................................................................................................................ 8

7. Termine ........................................................................................................................... 9

7.1. Rückfragen .................................................................................................................................. 9

7.2. Abgabetermin Angebot ............................................................................................................ 10

7.3. Verhandlungstermin ................................................................................................................. 10

7.4. Beauftragung ............................................................................................................................ 10

Teil B Planungsaufgabe ............................................................................................................ 11

8. Allgemeine Zielstellung ................................................................................................... 11

9. Archiv der Avantgarden (AdA) ........................................................................................ 12

9.1. Der Sammler Egidio Marzona ................................................................................................... 12

9.2. Staatliche Kunstsammlungen Dresden (SKD) ........................................................................... 13

9.3. Das „Archiv der Avantgarden“ (AdA) ........................................................................................ 14

9.4. Das Archiv der Avantgarden (AdA) im Blockhaus Dresden ...................................................... 15

9.5. Landeshauptstadt Dresden ...................................................................................................... 16

10. Standort und Rahmenbedingungen ................................................................................. 17

11. Bauordnungsrechtliche Anforderungen ........................................................................... 19

11.1. Städtebauliche Anforderungen ................................................................................................ 19

11.2. Barrierefreiheit ......................................................................................................................... 19

11.3. Umweltschutz/ Immissionsschutz ............................................................................................ 19

11.4. Brandschutz .............................................................................................................................. 19

11.5. Medienerschließung ................................................................................................................. 19

11.6. Denkmalschutz ......................................................................................................................... 19

11.7. Erschließung ............................................................................................................................. 20

12. Nutzerspezifische Anforderungen ................................................................................... 21




12.1. Allgemeine Anforderungen ...................................................................................................... 21

13. Bautechnische Anforderungen ........................................................................................ 24

14. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen .............................................................................. 24

15. Bisherige Planung ........................................................................................................... 24

16. Projektablauf ................................................................................................................. 24

Teil C Anlagen .......................................................................................................................... 25




Teil A Allgemeine Bedingungen

1. Allgemeine Angaben zum Bauvorhaben

1.1. Projektnummer/Bezeichnung

Das Bauvorhaben hat die Projektnummer 17D40618 und trägt die Bezeichnung:


Die Projektnummer und -bezeichnung ist auf allen Dokumenten anzugeben.

1.2. Auftraggeber/Projektleitung

Der Projektauftraggeber ist:

SIB NL Dresden I

HB1 Hochbau

Königsbrücker Straße 80

01099 Dresden

1.3. Nutzer

Die Räumlichkeiten des Objektes sollen zukünftig von den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden

(SKD) als Archiv und Museum genutzt werden. Dabei wird im Blockhaus vorrangig das „Archiv der

Avantgarden“ (AdA) Platz finden.

1.4. Fördervorhaben

Das Bauvorhaben ist kein Fördervorhaben.

2. Auftragsgegenstand

Gegenstand der geplanten Beauftragung sind die:

� Fachplanungsleistungen Technische Ausrüstung (ALG 1-8) der Leistungsphasen 2 bis 9 gemäß

HOAI 2013 § 53 ff i.V.m. Anlage 15

für den Umbau und die Sanierung des Blockhauses in 01097 Dresden.

Die Beauftragung erfolgt entsprechend den Vertragsbedingungen (vgl. Anlage 1 - Vertragsentwurf)

stufenweise. Zunächst werden nur die LPH 2 bis 4 beauftragt.




3. Leistungsumfang der Bewerbung 2. Stufe VgV

Der Auftraggeber beabsichtigt entsprechend der nachfolgenden Aufgabenstellung eines der im vorge-

schalteten Präqualifizierungsverfahren/Teilnahmewettbewerb ausgewählten Planungsbüros mit den

unter Punkt 2 dargestellten Planungsleistungen zu beauftragen.

Zur Auswahl des wirtschaftlichsten Angebots, welches im Hinblick auf die gestellte Aufgabe die Gewähr

für eine sachgerechte und qualitätsvolle Leistungserfüllung verspricht, führt der Auftraggeber Auf-

tragsverhandlungen mit den gemäß §§ 51, 52 VgV ausgewählten und geeigneten Bietern durch.

Für ein besseres Verständnis wird in der Vergabeunterlage auf die ausdrückliche Unterscheidung von

Einzelbietern und Bietergemeinschaften verzichtet und nur der Begriff „Bieter“ verwendet.

Die Vergabe der Objektplanungsleistungen wird zurzeit als Wettbewerb durchgeführt und

voraussichtlich Ende Januar 2018 bezuschlagt. Bitte beachten Sie, dass Vorgaben und Kosten stark

entwurfsabhängig sind und dadurch derzeit nur als Annahmen zur Verfügung stehen.

Im Einzelnen werden in diesem Verhandlungsverfahren vom Bieter folgende Leistungen gefordert:

3.1. Präsentation/Verhandlungsgespräch

Der Auftraggeber führt mit dem Bieter ein Verhandlungsgespräch durch. Zwingend erforderlich ist die

Teilnahme eines zeichnungsberechtigten Vertragspartners. Das Angebot gilt seitens des Auftraggebers

nur als zuschlagsfähig, wenn das Vertragsmuster (Anlage 1) mit der Abgabe des Angebotes (siehe

Punkt 7.3) unterzeichnet eingereicht wurde sowie das Protokoll nach Abschluss des Verhandlungsge-

spräches durch den Bieter unterzeichnet wurde.

Auf das persönliche Erscheinen des vorgesehenen Projektteams (Teilprojektleiter HLS und Teilprojekt-

leiter ELT) wird besonderer Wert gelegt. Dabei ist zu beachten, dass diese Personen jene sind, welche

im Teilnahmewettbewerb als solche angegeben worden sind. Ein Wechsel dieser Personen ist nur aus

wichtigem, vom Bieter vorab unverzüglich schriftlich darzulegenden Grund zulässig. Die ersatzweise zu

benennende Person muss mindestens die Qualifikation und die zum Eignungsnachweis im Teilnahme-

wettbewerb geforderten Mindestbedingungen der zu ersetzenden Person aufweisen. Dies ist im Fall

des Personalwechsels rechtzeitig, spätestens eine Woche vor dem Verhandlungsgespräch schriftlich

anzuzeigen und zu belegen!

Der SIB behält sich vor, Kosten, die durch nicht angezeigten Personalwechsel entstehen (Wiederholung

Losverfahren, Einladung Bieter, Wiederholung Verhandlungsgespräche) in Rechnung zu stellen.

Die Bieter werden gebeten, Ihr Unternehmen zum Präsentationstermin vorzustellen und die unter 4.

benannten Punkte zu erläutern.

Im Anschluss an die Präsentation erfolgt ein Verhandlungsgespräch, in dem das Honorarangebot und

die Rahmenbedingungen des Vertrages abgestimmt werden.

Die Dauer der Präsentation bzw. des Verhandlungsgespräches ist mit ca. 60 min angesetzt und wie

folgt strukturiert:




Tagesordnung

1. Begrüßung und Vorstellung des Auftraggebergremiums 2 min

2. Vorstellung des Auftragnehmers - Präsentation des Projektteams 15 min

3. Darstellung Herangehensweise an vergleichbare Aufgaben 15 min

4. Rückfragen 15 min

5. Evtl. Aufklärung Angebot 5 min

6. Protokollverlesung, Unterzeichnung, Verabschiedung 8 min

Das Protokoll zum Verhandlungsgespräch wird vor Ort erstellt, von beiden Seiten geprüft und unter-

zeichnet.

3.2. Honorarangebot

Das Honorarangebot ist durch das Ausfüllen des beigefügten Vertragsmusters (Anlage 1) zu erstellen.

Der Vertrag ist zu unterzeichnen und mit allen geforderten Angaben in einem geschlossenen Umschlag

einzureichen.

Um die Honorarangebote vergleichen zu können, werden durch den Auftraggeber die vorläufigen an-

rechenbaren Kosten gesondert einheitlich festgelegt.

Allgemeiner Hinweis: Eine pauschale Unterschreitung der Mindestsätze wird nicht gewertet. Sollte der

Bieter Leistungen erkennen, die im bisherigen Leistungsbild nicht enthalten sind, sind diese durch den

Bieter zu benennen und mit einem Honorarvorschlag zu untersetzen. Die Wertung unterliegt der Prü-

fung der Zulässigkeit.

Wertung des Honorares:

Die anrechenbaren Kosten werden für alle Teilnehmer gleich angesetzt. Die Summe aus Nettogrund-

honorar (unter Berücksichtigung der angebotenen Honorarsätze und der Umbauzuschläge) sowie den

Nebenkosten und Stundensätzen aller Bieter wird miteinander verglichen. Punktbewertung: 3 Punkte

erhält das Angebot mit der niedrigsten Wertungssumme. 0 Punkte erhält ein Angebot mit dem 1,5

fachen der niedrigsten Wertungssumme. Alle Angebote darüber erhalten ebenso 0 Punkte. Für dazwi-

schen liegende Angebote erfolgt die Punktbewertung mittels linearer Interpolation.

Für die Wertung der Stundensätze (gemäß Vertrag § 10 Nr. 10.10) werden folgende Stunden angesetzt:

Gruppe I: 10 h, Gruppe II: 20 h, Gruppe III: 30 h.

4. Zuschlagskriterien

Der Auftraggeber schließt gemäß § 58 Abs. 1 VgV den Vertrag mit dem Bieter, der aufgrund der Auf-

tragsbedingungen das wirtschaftlichste Angebot anbietet und die beste Leistung erwarten lässt. Die

Bewertung erfolgt unter Berücksichtigung der benannten Gewichtungszahl mit einer Punktbewertung

zwischen 0 und 3. Je Bewertungskriterium können maximal 3 Punkte erreicht werden.




Die Auswahl des geeigneten Bieters erfolgt gemäß § 58 Abs. 3 VgV nach den im Folgenden bekanntge-

machten Bewertungskriterien:

Weitere Unterkriterien sowie die Vorgehensweise bei der Bewertung (Vergabe von 0, 1, 2 oder 3

Punkten kann der beigefügten Bewertungsmatrix (Anlage 3) entnommen werden.

Bewertungskriterien (Zuschlagskriterien) Punkte Wichtung

1. Honorarangebot 25 %

2. Präsentation Projektteam 45 %

davon

2.1 Gesamteindruck der Präsentation

� hinsichtlich Qualität, Verständlichkeit der Darstellung, Flüssigkeit des

Vortrags und Einhaltung der vorgegebenen Zeiten

0-3 10 %

2.2 Erläuterung zu teaminternen Leitungsstrukturen und zum Projekt-

management/zur geplanten Projektstruktur

� Personalorganigramm, Zusammenarbeit mit Auftraggeber und weiteren

Projektbeteiligten

� Kapazität und Präsenz vor Ort insbesondere während der LPH 8, Stell-

vertreterregelung

0-3 10 %

2.3 Persönlichkeit des Teilprojektleiters HLS

� glaubhafte Vermittlung von Fachwissen und Erfahrung/Routine

� sachlich angemessenes Auftreten

� Teamfähigkeit

� strukturierter Vortrag und Überzeugungsfähigkeit

0-3 10 %

2.4 Persönlichkeit des Teilprojektleiters ELT

� glaubhafte Vermittlung von Fachwissen und Erfahrung/Routine

� sachlich angemessenes Auftreten

� Teamfähigkeit

� strukturierter Vortrag und Überzeugungsfähigkeit

0-3 10 %

2.5 Kommunikationskompetenz Projektteam / Beantwortung von Rückfragen 0-3 5 %

3. Herangehensweise an vergleichbare Aufgaben 30 %

davon

3.1 Erläuterung (anhand eines vom Bieter durchgeführten Referenzprojektes),

wie die Terminkontrolle und -steuerung im Planungs- und Bauablauf ge-

währleistet werden kann

0-3 15 %

3.2 Welche Aufgaben hat der Projektleiter aus Sicht des Bieters, um ein effizien-

tes Kostenmanagement zu gewährleisten?

0-3 15 %

Gesamtsumme 100 %




5. Einzureichende Unterlagen, Tischvorlage

Zum Verhandlungsgespräch ist eine Präsentationsmappe mit den Präsentationsfolien in 3-facher Aus-

fertigung, mit einer Seitennummerierung versehen, zu übergeben.

6. Vertragsmuster

Das Vertragsmuster (Anlage 1) einschließlich aller Anlagen wird den ausgewählten Bewerbern mit Auf-

forderung zur Angebotsabgabe digital übergeben.

In dem übergebenen Vertragsmuster sind komplett die entsprechenden Ergänzungen vorzunehmen,

dieses ist zu unterschreiben und mit allen geforderten Angaben zusammen an den Auftraggeber zu

übergeben.

Für die Leistungen der Fachplanung Technische Ausrüstung werden die Honorarzone II/III und der

Honorarsatz unten gemäß § 35 HOAI 2013 vorgegeben. (Abweichungen sind nur mit Begründung zu-

lässig.)

Um die angebotenen Honorarangebote vergleichen zu können, werden durch den AG die vorläufigen

anrechenbaren Kosten einheitlich festgelegt:

Der Kostenrahmen für die Gesamtmaßnahme ist mit 20 Mio. EUR brutto eingeschätzt. Darin nicht ent-

halten sind die Kosten der KG 500 nach DIN 276. Die Kosten setzen sich wie folgt zusammen: 60% für

die KG 300 und 40% für die KG 400 (Annahme!) dabei sind die Planungsleistungen inbegriffen.

ALG HZ Kostenschätzung

in € brutto

Kostenschätzung

in € netto

Anrechenbare Kosten

in € netto

410 II 400.000 336.134 336.134

420 II 600.000 504.201 504.201

430

II 1.100.000 924.370 924.370

III 700.000 588.235 588.235

440

II 500.000 420.168 420.168

III 100.000 84.034 84.034

450

II 1.100.000 924.370 924.370

III 900.000 756.303 756.303

460 II 800.000 672.269 672.269

480 III 300.000 252.101 252.101

Summe KG 400 6.500.000 5.462.185 5.462.185

Der endgültige Vertrag wird auf Grundlage des eingereichten Angebotes und der Ergebnisse des Ver-

handlungsgespräches geschlossen.




Die Beauftragung erfolgt stufenweise, unterteilt nach einzelnen Leistungsphasen. Mit Abschluss des

Verhandlungsverfahrens werden vertraglich die LPH 2 bis 4 für die Maßnahme „Archiv der Avantgar-

den (AdA) im Blockhaus Dresden“ beauftragt.

Angebotserstellung:

Zur Angebotserstellung ist ausschließlich die als Anlage 1 übergebene Vertragsausfertigung zu verwen-

den. Folgende Eintragungen sind vorzunehmen:

Seite zu / Ziffer geforderte Angaben

1 „Auftragnehmer“ Name (Firma) und vollständige Anschrift

1 „vertreten durch“ Name des Vertretungsberechtigten der Fima

24/25 10.5 Honorarzuschlag - als v.H. Satz

25 10.10 Stundensätze in Euro/netto

26/27 11.1 Nebenkostenpauschale als v.H. Satz

29 Bieter/Auftragnehmer Datum und rechtsverbindliche Unterschrift

Als Angebot ist die vollständig ausgefüllte und unterschrieben Vertragsausfertigung, mit den zugehö-

rigen Anlagen

� Allgemeine Vertragsbestimmungen (AVB 2014)

� Anlage zu § 6 – Spezifische Leistungspflichten zum Vertrag Fachplanung Technische Ausrüstung

� Anlage Datenaustausch / Datenaustauschformate

in Papierform einzureichen.

Es ist ein auskömmliches Honorar anzubieten.

Das Angebot ist verbindlich, d.h. abschließend und wird nicht nachverhandelt.

Änderungen und Erweiterungen in den vorgegebenen Vertragstexten sind nicht zulässig und führen

zum Ausschluss.

7. Termine

7.1. Rückfragen

Rückfragen zum Verhandlungsverfahren können fortlaufend bis zum 27.02.2018, 12:00 Uhr per E-Mail

an folgende Kontaktstelle übermittelt werden:

SIB NL Dresden I

E-Mail: [email protected]

Die Rückfragen werden gesammelt, anonymisiert, beantwortet und per E-Mail an alle Bieter versen-

det.




7.2. Abgabetermin Angebot

Die geforderten Unterlagen müssen bis zum 06.03.2018, 12:00 Uhr, unter Verwendung des beiliegen-

den Angebotskennzettels (Anlage 2) in einem ordnungsgemäß verschlossenen Umschlag eingereicht

werden. Die Unterlagen können persönlich bei der nachfolgenden Adresse abgegeben werden oder

sind per Post bis zum o. g. Datum einzusenden. Entscheidend ist der Zugang bei dieser Adresse, zu spät

eingereichte Unterlagen finden keine Berücksichtigung.

Postanschrift

SIB NL Dresden I, HB1 Hochbau


01099 Dresden

persönliche Abgabe

SIB NL Dresden I, Poststelle R. 109


01099 Dresden

7.3. Verhandlungstermin

Die Verhandlungsgespräche sind für den 19.03.2018 geplant. Ort und Uhrzeit werden in einer geson-

derten Einladung bekanntgegeben.

Die Präsentationstechnik (Beamer, Laptop) ist vom Bieter mitzubringen. (Ein Beamer ist vor Ort vor-

handen, die Kompatibilität kann jedoch nicht gewährleistet werden.)

Das persönliche Erscheinen der beiden vorgesehenen Teilprojektleiters HLS und ELT ist erforderlich.

7.4. Beauftragung

Die Beauftragung ist umgehend nach Ablauf der Informations- und Wartefrist gemäß § 134 (2) GWB,

voraussichtlich für Anfang April 2018, geplant. Mit der Vertragsunterzeichnung beginnen die Leistun-

gen der Fachplanung Technische Ausrüstung.




Teil B Planungsaufgabe

8. Allgemeine Zielstellung

Der Freistaat Sachsen beabsichtigt, anlässlich der Schenkung durch Egidio Marzona das historische

Blockhaus in Dresden zum „Archiv der Avantgarden“ (AdA) umzubauen und zu sanieren.

Ziel ist es, in zentraler Lage der Innenstadt Dresden das anvertraute Archiv in ein lebendiges, interdis-

ziplinäres, globales und zukunftsweisendes Zentrum zu überführen. Es soll eine Institution geschaffen

werden, die das visionäre Gedankengut des 20. Jahrhunderts erlebbar macht und sich zugleich für neue

wissenschaftliche Fragestellungen im 21. Jahrhundert öffnen wird. Das Archiv wird für das wissen-

schaftliche Publikum ebenso wie für Interessierte geöffnet, es soll ein transparentes und offenes

„Denk-Labor“ entstehen.

Das Blockhaus wurde nach Plänen von Zacharias Longuelune 1732 bis 1739 als Wachgebäude errichtet

und in den Folgejahren aufgestockt. Es brannte 1945 vollständig aus und wurde in den Jahren 1978 bis

1982 für eine Veranstaltungsnutzung wieder aufgebaut. Nach dem Hochwasser im Jahr 2013 wurde

das Gebäude aufgrund des erhöhten Schadenspotenzials stillgelegt. Die Fassade des Blockhauses steht

unter Denkmalschutz und kann nur in wenigen klar definierten Teilbereichen verändert werden. Es

gibt seitens der Denkmalpflege jedoch keine Anforderungen.

Das Raumprogramm des AdA umfasst eine Nutzfläche von 1.905 m² für die Bereiche Archiv/ Samm-

lung, Forschung/ Wissenschaft und Ausstellung/ Vermittlung, die auf das Engste miteinander vernetzt

sein sollen, um ein hohes Maß an Interaktion zwischen den Bereichen zu ermöglichen.

Vogelperspektive Quelle: google maps




9. Archiv der Avantgarden (AdA)

9.1. Der Sammler Egidio Marzona

Egidio Marzona, 1944 in Bielefeld geboren, entstammt einer deutsch-italienischen Fabrikantenfamilie.

Sein Vater besaß in der Nähe von Bielefeld ein Betonwerk, das er später erbte, jedoch nicht weiter-

führte. Schon früh weckte die Kunst Egidio Marzonas Interesse. Erste Erwerbungen tätigte er ab 1968,

ausschließlich aus dem persönlichen Interesse und Gefallen motiviert. Besonders die spröden, abstra-

hierten und zugleich doch sehr sinnlichen Werke der Arte Povera hatten es ihm angetan, auch Künstler

wie Robert Ryman, Marcel Duchamp oder Joseph Beuys spielten eine wichtige Rolle. Rasch entwickel-

ten sich Fragen, begann die Suche nach Vorläufern für diese radikalen Werke, die ästhetischen Um-

brüche und die andersartigen und variierenden Gestaltungsversuche. Es wuchs das Bedürfnis, größere

Zusammenhänge zu verstehen, einordnen zu können und Erklärungen zu erhalten.

Junge Galeristen wie Konrad Fischer, Rolf Ricke oder Heiner Friedrich wurden zu wichtigen Gesprächs-

partnern. Sie ermöglichten Marzona, mit zeitgenössischen Künstlern persönlich in Kontakt zu treten.

Weiterhin wurde Marzona stark vom bereits für die Stuttgarter Weißenhof-Siedlung tätigen Architek-

ten und Kunstsammler Heinz Rasch beeinflusst, der sein Mentor wurde. 1972 wurde er selbst als Ga-

lerist in Bielefeld tätig, beendete dies jedoch rasch wieder und gründete den Verlag „Edition Marzona“.

Seine ersten Bücher widmeten sich dem großen Thema „Bauhaus“ und dem bis dahin wenig erschlos-

senen künstlerischen und gestalterischen Umfeld, wie z. B. zu Joost Schmidt, Paul Citroen oder den

Brüdern Rasch.

Im Rahmen der Erarbeitung seiner Publikationen trug er eine unglaubliche Fülle an Kunstwerken, De-

signobjekten, Zeichnungen, Plänen, Plakaten, Dokumenten und Ephemera aus den unterschiedlichsten

künstlerischen Strömungen der Avantgarden in Kunst und Architektur zusammen, angefangen mit den

Futuristen, Dadaisten, Konstruktivisten und Surrealisten, über Werkbund, Bauhaus, HfG Ulm bis zum

Black Mountain College. Den Schlusspunkt bilden Kunst, Design und Architektur der 1960er bis 80er

Jahre (Fluxus, Konzeptkunst, Strukturalisten bis zu Postmoderne, Dekonstruktivisten und Memphis).

Die so entstandene, heterogene Sammlung aus Materialien aus Kunst, Design und Architektur begann

Marzona nach Beendigung seiner verlegerischen Tätigkeit zu ordnen, durch weitere eigene Recher-

chen und gezielte Ankäufe zu ergänzen und systematisch zu dokumentieren. Dabei konnte er auch

komplette Archive von Kunst- und Architekturkritikern erwerben. Im Bereich von Architektur und De-

sign bedeutet dies beispielsweise, dass weite Teile des Diskurses der Avantgardemoderne abgebildet

werden können: Hans Eckstein (1955-1964 Direktor der Neuen Sammlung München), Klaus-Jakob

Thiele (Mitbegründer der Reihe „Bauwelt Fundamente“) oder Gérald Gassiot-Talabot (Mitbegründer

der Zeitschrift „Opus International“), um nur wenige zu nennen, sind in großen Konvoluten vertreten.

In den 1980er Jahren gründete Marzona im italienischen Friaul, am Wohnort der Großeltern, eine

Künstlerkolonie und schuf damit einen Ort der Kreativität und des gedanklichen Austausches, ganz

dem avantgardistischen Gedanken entsprechend. Spuren sind noch heute im „Art Park“ von Villa di

Verzegnis zu erleben. Mit dem persönlich erworbenen tiefen Einblick in die gestalterischen Entwick-

lungen und künstlerischen Produktionen seiner Zeit baute Marzona eine besondere Kunstsammlung

der Avantgarden des 20. Jahrhunderts auf und legte parallel ein einmaliges dokumentarisches Archiv

an. Beide Sammlungen veranschaulichen auf eigene Weise lebendig die verschiedenen avantgardisti-

schen Strömungen innerhalb Europas und über den Kontinent hinaus bis Südamerika.




Egidio Marzona entschied 2002 und erneut 2014, große Teile seiner Kunstsammlung und ergänzende

Dokumente seines Archivs den Staatlichen Museen zu Berlin (Stiftung Preußischer Kulturbesitz) zu

schenken. Damit half er, erhebliche Lücken in den Sammlungen der Nationalgalerie zur Kunst der

1960er und 70er Jahre zu schließen.

Im Sommer 2016 gab der Sammler bekannt, sein umfangreiches Archiv den Staatlichen Kunstsamm-

lungen Dresden zu stiften. Die Dresdner Einrichtung wird ganz auf das Archiv ausgerichtet sein. Der

Zugang und die Erforschung dieses einmaligen Bestandes werden durch eine Kooperationsvereinba-

rung zwischen den Staatlichen Museen zu Berlin und den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden gesi-

chert.

Das Archiv gibt umfassend Einblick in das visionäre Gedankengut eines Jahrhunderts, das von der Su-

che nach radikal Neuem geprägt und von der gesellschaftlichen Gestaltungskraft der Kunst überzeugt

war – zusammengetragen von einem Zeitzeugen und einem der international bedeutendsten Sammler

der Avantgarden des 20. Jahrhunderts.

9.2. Staatliche Kunstsammlungen Dresden (SKD)

Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zählen zu den bedeutendsten Museen der Welt. Ihre Mu-

seen bieten eine thematische Vielfalt, die in ihrer Art einzigartig ist. Ursprung der Museen ist die

Sammlung der sächsischen Kurfürsten und polnischen Könige. Historische Quellen belegen die Grün-

dung der fürstlichen Kunstkammer im Residenzschloss durch Kurfürst August im Jahre 1560. August

der Starke und sein Sohn König August III. waren bedeutende Mäzene und bemerkenswerte Kunstken-

ner. Ihre systematisch angelegten Kunstkabinette, die schon damals ausgewählten Kreisen zugänglich

gemacht wurden, bilden den Kern der wunderbaren Kunstschätze der Staatlichen Kunstsammlungen

Dresden.

Bis heute sehen sich die Sammlungen verpflichtet, Traditionen zu bewahren, Visionen zu entwickeln

und die Zukunft mitzugestalten. Im Jahr 2010 feierten die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden un-

ter dem Motto „Zukunft seit 1560“ ihre 450-jährige Sammeltätigkeit.

Der Museumsverbund Staatliche Kunstsammlungen Dresden ist dem Staatsministerium für Wissen-

schaft und Kunst des Freistaates Sachsen unmittelbar nachgeordnet und seit dem 1. Januar 2009 als

Staatsbetrieb organisiert. Der historisch entstandene Verbund strukturiert sich in 14, in ihren jeweili-

gen Sammlungsbereichen selbständig geleiteten Museen, der Generaldirektion, einer Verwaltung,

zentralen Servicebereichen und weiteren Institutionen und Einrichtungen.

Die im Kontext der Ankaufspolitik der Deutschen Demokratischen Republik entstandene Lücke im

Sammlungsbestand des 20. Jahrhunderts, die bis heute merkbar ist, kann durch das Archiv gefüllt wer-

den. Die Sammlungen des Kunstgewerbemuseums, des Albertinums, mit Galerie Neue Meister und

Skulpturensammlung ab 1800, und des Kupferstich- Kabinetts können sowohl wissenschaftlich als auch

sammlungsstrategisch eingebunden und erweitert werden.

Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden bilden einen Verbund forschender Museen. Die Ansprüche

an Internationalität, Interdisziplinarität und Nachhaltigkeit der Forschung, die hier verfolgt werden,

sind innerhalb der deutschen Museumslandschaft einmalig. In der Evaluierung durch den Wissen-

schaftsrat 2014 ist dieses hohe Niveau bestätigt worden und der weitere Ausbau der Forschung emp-




fohlen worden. Es besteht in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden ein außergewöhnlicher Er-

fahrungsschatz hinsichtlich der Organisation und Finanzierung internationaler Forschungs- und Aus-

stellungskooperationen. Dies bildet eine ideale Voraussetzung dafür, das anvertraute Archiv Egidio

Marzonas in eine lebendige, interdisziplinäre, globale und zukunftsweisende Institution zu überführen.

Die zukünftig angestrebte, intensive Forschungsarbeit der SKD wird aus dem Archiv heraus neue Denk-

anstöße empfangen. Aber auch Egidio Marzona betonte, dass er sich bewusst für Dresden entschied,

als es darum ging, einen passenden Ort für das Archiv zu finden: „In den Gesprächen mit Marion Acker-

mann und Ministerpräsident Stanislaw Tillich wurde mir deutlich, dass Dresden all das bieten kann,

was dem Archiv zur optimalen Wirkung verhilft, die ich mir wünsche: Die exzellente wissenschaftliche

Erschließung, zugleich aber auch die Präsentation und Vermittlung für eine breite interessierte Öffent-

lichkeit – eine Institution, die das visionäre Gedankengut des 20. Jahrhunderts erlebbar macht und sich

zugleich für neue wissenschaftliche Fragestellungen im 21. Jahrhundert öffnen wird."

9.3. Das „Archiv der Avantgarden“ (AdA)

Im Zentrum der Sammlungstätigkeit Egidio Marzonas stehen Kunstwerke und wichtige Materialien, die

den künstlerischen Schaffensprozess des 20. Jahrhunderts dokumentieren. Seine Aufmerksamkeit gilt

nicht nur dem endgültigen Kunstwerk, ihn interessiert vor allem das Denken und Wirken des Künstlers,

so dass er alles, was man kurzerhand mit Ephemera bezeichnet, bewahrt.

Das Archiv Marzona beinhaltet ca. 1,5 Millionen Objekte verschiedenster Art: Im Einzelnen Gemälde,

Zeichnungen und Skulpturen, eine große Design- und Möbelsammlung, Architekturkonvolute und als

Herzstück, alles integrierend, eine reichhaltige Sammlung von schriftlichen Dokumenten (von Korres-

pondenz über Manuskripte bis zu Manifesten), Fotografien, Skizzen sowie Zeichnungen, Architektur-

plänen, Künstlerbüchern, seltenen Erstausgaben, Broschüren, Einladungskarten, Künstlerschallplat-

ten, Filme und weitere Materialien, die das künstlerische Geschehen rahmten, grundierten, perspek-

tivierten oder es gar erst fundierten. Dazu kommt begleitend eine Sammlung von Büchern, Zeitschrif-

ten und Sekundärliteratur.

Egidio Marzonas Haltung als Sammler ist stark vom Kunstbegriff der 1960er Jahre geprägt. Er selbst

hat jene Zeit, in der Werbung, Kommunikation und Öffentlichkeit so wichtig für die bildende Kunst

wurden und man Informationsträger ästhetisch bewertete, rückblickend folgendermaßen beschrie-

ben:

„Wirklich wichtig war die Veränderung all dessen, was um die Kunstwerke herum entstand: die Einla-

dungskarten, die Plakate, die Werbung... Das Kunstwerk, eine Wandarbeit oder eine Bodenarbeit,

das ist nur die eine Seite. Ich glaube, alles gehört zusammen, denn auch die Werbung wurde von Künst-

lern gemacht. Sogar die Fotos, die Installationsaufnahmen wurden meistens von Künstlern gemacht,

nicht von Designern oder anderen kreativen Berufen.“

[Quelle: Gesprächsrunde mit Alexander Alberro, Sabeth Buchmann, Dorothee Fischer,

Barbara Hess, Clemens Krümmel, Egidio Marzona, in: Konrad Fischer Galerie (Hrsg.)

Ausstellungen bei Konrad Fischer/Konrad Fischer Galerie, Düsseldorf 2007, S. 34.]

Er hütet ein einzigartiges, kenntnisreich und sehr qualitätsvoll aufgebautes Magazin mit durchweg ori-

ginalen Zeugnissen der gesamten avantgardistischen Kunst und Architektur, aber auch Literatur und

Musik des gesamten 20. Jahrhunderts, die er seit den späten 1960er Jahren im „Archiv der Avantgar-

den“ (AdA) vereint. Gesammelt wurde dabei in radikaler Weise: Kategorien übergreifend und ohne auf




Hierarchien zu achten. Deshalb ist das Archiv auch eine Sammlung von Utopien und radikalen Entwür-

fen – bezogen auf ästhetische Werte und gesellschaftliche Standards.

Das bisher unveröffentlichte, wertvolle Quellenmaterial, ist für Forscher und Forschungsinstitute von

großem Interesse, aber auch für Laien spiegelt es sehr anschaulich den Zeitgeist wider. Die kulturhis-

torische Bedeutung des Archivs Marzona kann demgemäß nicht hoch genug eingeschätzt werden. Der

Bestand des Archivs zeugt in seiner Qualität und ausgewogenen Zusammenstellung von einer äußerst

fundierten Kennerschaft der jeweils virulenten Bewegungen der Avantgarden.

Im April 2017 nahmen die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden die wissenschaftliche Arbeit mit der

Sammlung auf und ermöglichen auch der Öffentlichkeit den Zugang zu den interimistisch im Japani-

schen Palais (Westflügel, 2. Obergeschoss) untergebrachten Archivbeständen.

Am endgültigen Ort, dem Blockhaus, können ab 2021 dann alle Archivbestände an einem Ort gebün-

delt werden und die sich gegenseitig bedingenden Entwicklungen der Moderne über die Gattungs-

grenzen hinaus sichtbar gemacht werden.

9.4. Das Archiv der Avantgarden (AdA) im Blockhaus Dresden

Das Archiv der Avantgarden (AdA) im Blockhaus Dresden soll als materieller Raum kohärent zum über-

greifenden und utopischen Konzept, das durch das Archiv vermittelt wird, wirken. Raum soll in mar-

kanter Weise in Struktur und Inhalt der radikalen Sammlung entsprechen. Kerngedanken der Avant-

garde-Moderne (z. B. fließende Räume, Äquivalenz der Gattungen) sollen über die Architektur im

Blockhaus für die Besucher deutlich sichtbar werden.

Das AdA wird ein Raum des kreativen Handelns. Es steht für offene, transparente Kommunikation und

neue Fragestellungen; neue Perspektiven werden hier erprobt. So könnte, im Kontext des „Phänomens

Moderne“, das Museum als solches auf den Prüfstand gehoben werden. Dabei können herkömmliche

Narrationen der eurozentrischen Moderne und die verschiedenen modernen Bewegungen (sog.

Avantgarden) hinterfragt werden, neue Schichten und Perspektiven aufgedeckt und in neuer Komple-

xität betrachtet werden.

Die Bereiche Archiv/ Sammlung, Forschung/ Wissenschaft und Ausstellung/ Vermittlung agieren

gleichberechtigt, sind dynamisch zu denken und auf das Engste vernetzt. Sie überlagern sich nicht nur

räumlich. Ein hohes Maß an Interaktion dieser Bereiche soll im AdA ermöglicht werden.

Der Archivbestand des AdA dient zur Information und ist Ausgangspunkt der Forschung. Daraus wer-

den Handlungen und Methoden entwickelt und erprobt. Auch wenn die funktionalen Notwendigkei-

ten, wie etwa Forschungsplattform, Ausstellungsräume, Magazine definiert sind, bedeutet dies nicht,

dass die Räume durch diese Definition begrenzt sind.

Zukünftig soll ein Angebot von Stipendien und Residenzprogrammen am AdA dazu dienen, regen Aus-

tausch zu ermöglichen und neue Denkmodelle zu entwickeln. Dabei gilt es, quer durch alle Disziplinen

zu agieren und Gattungsgrenzen zu überschreiten. Wissenschaftler und Forscher aus dem In- und Aus-

land werden eingeladen, als Fellows in längeren oder kurzen Perioden, einzeln oder als kleine Gruppen

im AdA zu arbeiten. Darüber hinaus sollen Künstler, Designer und Architekten als sogenannte „Rese-

arch Artists" mit den Forschern zusammenwirken.




Forscher sorgen für einen konstanten wissenschaftlichen Diskurs, in den weitere Gäste und Besucher

des Archivs aktiv eingebunden werden. Dazu werden Workshops, Lesungen und Performances veran-

staltet. Künstler werden eingeladen, um Ideen und Projekte zu entwickeln, die mit dem Ort in Interak-

tion treten. Künstlerische Forschung und Erprobungen werden ermöglicht, mit Räumen für Film, Tanz

und Bewegung (vgl. Pina Bausch). Diskussionsrunden und Gesprächsforen – ähnlich der Tradition des

Salons oder antiken Agora – dienen zum intellektuellen Austausch.

Die verschiedenen Schwerpunkte des Archivs, z. B. zu Osteuropa und Südamerika, sollten definieren,

welches internationale Netzwerk in welcher Priorisierung aufzubauen ist. Auf ideale Weise lässt sich

die Struktur des Archivs der Avantgarden mit einer zukünftig verstärkten Verknüpfung der SKD mit den

Nachbarländern Zentraleuropas verbinden. So stellt beispielsweise die polnische Avantgarde mit einer

Vielzahl von Werken und Dokumenten einen bemerkenswerten Anteil der Sammlung von Egidio Mar-

zona dar. Gerade durch die internationalen Kooperationen wird die Basis geschaffen, größere Förder-

summen, auch EU-Gelder, einzuwerben.

Das Archiv der Avantgarden bietet Raum für Begegnung, Kommunikation, Kontemplation und Gestal-

tung. Es wird ein lebendiger Ort der sinnlichen Erfahrung. Das Programm des AdA wird sich auch im

großen Maße an die junge Bevölkerung in Dresden und Umgebung wenden, die mit Ausstellungen,

Workshops, Vorträgen und pädagogischen Aktivitäten eingebunden werden soll. Ziel ist es, das AdA

als jungen, natürlichen Ort zu präsentieren. Ein Ort zum Finden von Themen, zum Stöbern, zum Lesen

und Nachdenken – ein utopischer Ort.

9.5. Landeshauptstadt Dresden

Dresden ist die Landeshauptstadt des Freistaates Sachsen, das als östlichstes Bundesland der Bundes-

republik Deutschland im Osten an Polen und im Süden an Tschechien grenzt. Seit dem Jahr 2000 kann

Dresden wieder kontinuierlich steigende Einwohnerzahlen verbuchen. Mit ihrem jährlichen Zuwachs

besetzt die Stadt einen Spitzenplatz unter den deutschen Großstädten. Heute ist die Stadt mit ca.

550.000 Einwohnern nach Leipzig die zweitgrößte sächsische Stadt.

Dresden ist Sitz der Sächsischen Staatsregierung und einer Vielzahl von Landesbehörden. Die Stadt

verfügt über bedeutende Bildungseinrichtungen wie die Technische Universität, die Hochschule für

Bildende Künste und die Hochschule für Technik und Wirtschaft. An den Dresdner Hochschulen stu-

dieren insgesamt ca. 50.0000 Studenten.

Mit ihrer durch die Lage im Elbtal dominierten außergewöhnlichen Landschaft, der eindrucksvollen

Stadtsilhouette, der urbanen Atmosphäre, seinen Kultur- und Bildungsangeboten verfügt Dresden in

hohem Maße über so genannte weiche Standortfaktoren. Die aktuellen gesellschaftlichen Ereignisse

jedoch sind in Dresden wie in Europa und der Welt beklemmend.

„Die Kultur wusste lange nicht so recht, welche Rolle sie einnehmen soll. In Dresden zeigt sich jetzt

wieder: Die Kunst verändert, wenn sie gut ist, die Realität, sie bringt ihre Umgebung in Bewegung. Sollte

sich diese alte Metropole an der Elbe in den nächsten Jahren wieder neu erfinden, dann könnten viele

andere Orte in Deutschland und der Welt davon lernen, in Ost wie West.“

[Quelle: „Ungemütlicher Osten" von Ulrike Knöfel, in: Der Spiegel, Nr. 11/2017 vom 11.03.2017, S. 116-118]

1485 wurde Dresden herzogliche Residenzstadt der sächsischen Herrscher und erfuhr so eine Aufwer-

tung als politisches und kulturelles Zentrum. Unter „August dem Starken“ entstanden wesentliche




Züge der vom Barock geprägten Stadt. Während der Bombardierungen im 2. Weltkrieg vom 13. bis 15.

Februar 1945 wurden weite Teile der dicht bebauten Dresdner Innenstadt zerstört. Der Wiederaufbau

folgte verschiedenen Vorstellungen von Stadt, noch vorhandenes Historisches wurde zerstört, räumli-

che Gefüge gestört. Jedoch entstanden auch heute unter Denkmalschutz gestellte, bemerkenswerte

städtebauliche Ensembles und Gebäude der Moderne. Das Thema der baulichen Entwicklung der Stadt

und die dazu gehörende Kultur des Diskurses genießt bis heute einen hohen Stellenwert in der Stadt.

Mit der Festsetzung von Sanierungsgebieten sowie den Bereichen des städtebaulichen Denkmalschut-

zes konnten wichtige historische Bereiche der Innenstadt und der Verflechtungsräume erhalten und

gesichert werden. Andere wie Neumarkt und Frauenkirche wurden nach historischem Vorbild rekon-

struiert. Zentrale öffentliche Räume wie der Theaterplatz, der Schlossplatz, der Neumarkt, die Prager

Straße, der Wiener Platz vor dem Hauptbahnhof sowie Haupt- und Königstraße in der Inneren Neu-

stadt konnten aufgewertet werden. (Quelle: vgl. „Planungsleitbild Innenstadt“, 2008)

Mit dem Archiv der Avantgarden kommen wichtige Impulse nicht nur in die Staatlichen Kunstsamm-

lungen Dresden und die Stadt, sondern auch in die Region und weit darüber hinaus. Dresden ist im

europäischen Zentrum verortet und bietet damit eine ideale Position, die einzelnen geistigen Zentren

der Avantgarden, die alle in der Sammlung dokumentiert, erhalten und enthalten sind – von Italien

und Frankreich über Deutschland bis hin zu Polen, Tschechien und Russland – zusammenzubringen,

um gemeinsam spannende innovative Forschungsprojekte zu ermöglichen.

In Dresden war nicht nur der Auftakt zum 20. Jahrhundert spektakulär mit der Reformbewegung, dem

modernen Tanz und der „Brücke“, sondern vor allem auch die Zwanzigerjahre, deren Ansätze wir in

ihrer Multimedialität auch heute noch als radikal empfinden und aus denen man auch methodisch für

die Präsentation des Archivs schöpfen konnte. Eine Erweiterung des Radius über den Kontinent hinaus

wird langfristig selbstverständlich anzustreben sein. Gleichzeitig sollen von der Arbeit aber auch Im-

pulse in die SKD, in die Stadt (HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden, Hochschule für

Bildende Künste Dresden, Technische Universität Dresden u.a.) und in die Region (Universität Leipzig

u.a.) getragen werden.

10. Standort und Rahmenbedingungen

Der geplante Standort für das AdA im Blockhaus befindet sich in zentraler Innenstadtlage Dresdens am

Brückenkopf der Augustusbrücke auf Neustädter Seite. Das Gebäude ist als Teil des sog. Königsufers

und in städtebaulicher und kultureller Hinsicht von übergeordneter Bedeutung.

Das innerstädtische Gebiet ist durch eine offene Bauweise mit heterogenem Bauvolumen geprägt. Das

Blockhaus ist Teil des Stadtgebietes, welches als Mischgebiet mit Nutzungen von Hotel, Regierungs-

bauten, Büros und Verwaltungen, Bildungs- und Kulturbauten und Wohnbebauung gekennzeichnet ist.

Das Blockhaus ist im Zentrum der sächsischen Landeshauptstadt Dresden auf dem Flurstück 2154 und

322/1 der Gemarkung Neustadt gelegen. Erschlossen wird das Grundstück momentan über die Große

Meißner Straße. Die Anfahrt im Bestand erfolgt über den Parkplatz des Nachbargrundstückes (privater

Eigentümer).




Auszug Flurstückskarte

Die im Süden des Blockhauses angrenzende Freifläche liegt auf dem Niveau der Elbwiesen und gehört

teilweise zum Grundstück des Blockhauses (Fl.-Nr. 322/1).

Luftbild Quelle: Google Maps




Die Grundfläche des Bestandsgebäudes beträgt rund 1.030 m².

Der Eigentümer des Grundstückes und des Bestandsgebäudes ist der Freistaat Sachen.

11. Bauordnungsrechtliche Anforderungen

11.1. Städtebauliche Anforderungen

Für den Bereich beidseitig des Brückenkopfes wurde seitens der Landeshauptstadt Dresden der Auf-

stellungsbeschluss für den Bebauungsplan Nr. 3091 Dresden–Innere Neustadt Nr. 9, Königs-ufer, ge-

fasst.

11.2. Barrierefreiheit

Das Gebäude soll barrierefrei erschlossen werden. Es gelten die entsprechenden Gesetze, Normen und

Verordnungen zur Barrierefreiheit.

11.3. Umweltschutz/ Immissionsschutz

Neben der Berücksichtigung nachbarschützender Belange bestehen keine darüber hinausgehen-den

Anforderungen.

11.4. Brandschutz

Das Brandschutzkonzept ist entwurfsabhängig und wird im Laufe der Planung erstellt.

11.5. Medienerschließung

Die Erschließung aller erforderlichen Medien, wie Strom, Wasser, Abwasser, Wärmeversorgung und

Telekommunikation ist auf dem Grundstück gegeben. Die Medienanschlüsse sind momentan stillge-

legt und sollen im Zuge der Baumaßnahme wieder reaktiviert werden.

11.6. Denkmalschutz

Aufgrund der dargestellten baugeschichtlichen Einordnung steht die Außenwände des Blockhauses im

derzeitigen Zustand unter Denkmalschutz. Für den Ausbau der Jahre 1978-82 gibt es keinerlei Schutz-

status seitens des Landesamtes für Denkmalpflege.

In Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege Sachsen wurden für die Einordnung des Archivs

der Avantgarden folgende Festlegungen für den baulichen Umgang mit dem Blockhaus getroffen:

� Die räumliche Umsetzung der Aufgabenstellung muss innerhalb der vorhandenen Kubatur des

Blockhauses (Außenwände / Firstline) erfolgen. Diese Vorgabe ist bindend im Sinne der § 5 (1)

und § 6 (2) RPW 2013.

� Die Fenster sind als „offene Fenster“, d. h. keine „Blindfenster“, zu gestalten.

� Zu erhalten ist die tragende Wand im UG unterhalb der Loggia aus der Erbauungszeit.

� Es sind keine Fassadenänderungen zulässig. Ausnahme ist das Einfügen eines barrierefreien Zu-

gangs in der nördlichen Achse der Westfassade (EG) innerhalb der Breite der Fensteröffnung. Hier

wird ein sensibler Umgang mit dem Bestand erwartet.

� Das Wiederherstellen des Zugangs EG Mittelachse der Ostfassade ist möglich.




� Die Loggia ist als offene Vorhalle zu erhalten.

� Im Dachbereich ist vorstellbar, den heute dort befindlichen, innenliegenden Hofeinschnitt zu

schließen oder umzugestalten, sofern dies nicht die Firstlinie betrifft.

� Das Gebäude bildet zur Elbe einen starken Sockel aus. Öffnungen untergeordneter Art in diesem

Bereich können ausschließlich innerhalb der vorhandenen Fassadenachsen erfolgen.

� Die Öffnungen des Sockels an der Westseite, die ggf. nicht mehr benötigt werden, können zurück-

gebaut und das durchlaufene Sockelgesims wieder hergestellt werden.

11.7. Erschließung

Das Blockhaus grenzt im Norden, Westen und Osten an den öffentlichen Raum, im Süden liegt auf dem

Niveau der Elbwiesen eine gestaltete Freifläche als Teil der Freianlagen des sogenannten Königsufers,

die teilweise zum Grundstück des Blockhauses Fl.-Nr. 322/1 gehört.

Die Anlieferung bzw. Anfahrt erfolgt heute über das benachbarte Grundstück (Parkplatz, privater Ei-

gentümer), mehrere Ausgänge im Sockelgeschoss auf der Westseite sichern die Anlieferung über das

Kellergeschoss.

Im Zuge der Neuordnung bzw. Neubebauung des westlichen Grundstücks soll auch die barrierefreie

Erschließung der Freianlagen des Königsufers hergestellt werden. Auf dem westlich des Blockhauses

befindlichen städtischen Grundstück (Flurnummer 2507) soll dies über eine barrierefreie Rampe pa-

rallel zum Blockhaus nach DIN 18040-1 (4.2.1 Gehwege, Verkehrsflächen) erfolgen.

Durch diese Maßnahme wie durch die geplante Bebauung des Grundstücks Fl.-Nr. 1/1 ist die Erschlie-

ßung des Blockhauses neu zu ordnen. In Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege und der

Stadtverwaltung Dresden wurde in Vorbereitung des Wettbewerbs die zukünftige barrierefreie Er-

schließung und Anlieferung für das Blockhaus von der Großen Meißner Straße über einen Zugang in-

nerhalb der Gewändebreite der nördlichen Fensterachse der Westfassade abgestimmt. Hier kann da-

vor eine Aufstellfläche für ein Lieferfahrzeug ausgewiesen werden (Anlage 5).




12. Nutzerspezifische Anforderungen

12.1. Allgemeine Anforderungen

Raumprogramm:

Fläche/ Raum Anzahl Fläche (m²)

Archiv/ Magazin 1 und 2 700

Ausstellungsplattform/ Aktionsraum

Ausstellung, Workshop/ Vorträge, Freihandbibliothek, Ca-

fétheke

550

Forschungsplattform

„Vorlagesaal“, 12 Personen (beaufsichtigt),

„Lesesaal“, 18 Personen

135

Fotoaufnahmeraum/ Digitalisierung 50

Diensträume Wissenschaftler und Team 100

Bereitstellungsdepot/ Anlieferung/ Packraum 100

Lager Ausstellungstechnik/ Vitrinen 100

Lager Kisten/ Verpackungsmaterial 80

Lager Cafétheke 10

Lager Freiraumnutzung 10

Foyer/ Garderobe inkl. Windfang, Kasse, Info, Shop 70

Nutzungsfläche/ NUF, netto 1.905

Sanitär

WC-D Besucher 4 WC, 2 WT entwurfsabhängig

WC-H Besucher 2 WC, 2 WT, 3 Ur. entwurfsabhängig

WC-D Mitarbeiter 2 WC, 1 WT entwurfsabhängig

WC-H Mitarbeiter 1 WC, 1 WT, 2 Ur. entwurfsabhängig

WC Mitarbeiter Cafétheke 1 WC, 1 WT entwurfsabhängig

WC barrierefrei 1x komplett

WC barrierefrei, Freiraum 1x komplett

Sonstiges

Putzräume 1x pro Etage entwurfsabhängig

Müllabstellraum 1x entwurfsabhängig

Technik

Zentrale Klima- und Lüftungstechnik 200

Hausanschluss, Fernwärme, ELT, BMA u. IT 75




Gemäß Raumbedarfsplan bestehen folgende qualitative Anforderungen an die Technische Ausrüstung:

ALG 410 Abwasser-, Wasseranlagen

� Bodenablauf

� Trinkwasser

� Waschbecken

� Ausguss/ Spüle

� Notdusche/ Augendusche

ALG 420 Wärmeversorgungsanlagen

� Heizung

ALG 430 Lufttechnische Anlagen

� Klimatisierung aller Räume, einzelne Anforderungen gemäß Raumbedarfsplan

� Die klimatischen Bedingungen müssen den konservatorischen Anforderungen zur Lagerung von

sensiblen Objekten (Fotografien, Filmnegativen, Videokassetten oder Druckgrafiken) entspre-

chen. Um diesem Standard für eine Lagerung von heterogenem Archiv- und Kunstgut zu genü-

gen, muss eine entsprechende Klimatisierung der Räumlichkeiten gewährleistet sein. Es werden

2 Klimakorridore benötigt: Mischklima und kühlere Depots.

ALG 440 Starkstromanlagen

� Netzsteckdose 400 V

� Elektrokanal

ALG 450 Fernmelde- und informationstechnische Anlagen

� Telekommunikationsanlagen

� Elektroakustische Anlagen

� Fernseh- und Antennenanlagen

� Übertragungsnetze

� Es wird eine Gefahrenmeldeanlage (Brand-Video und Einbruch) angesichts der zu lagernden

Werte eingerichtet werden. Eine Anbindung an die IT- und TK-Infrastruktur der Staatlichen

Kunstsammlungen Dresden ist erforderlich.

� Das Blockhaus wird mit einer elektromechanischen Schließanlage ausgestattet, um die Raumzu-

gänge zu dokumentieren und Zugangsberechtigungen zu administrieren. Das Gebäude wird in

den SKD-Verbund der Gefahrenmeldeanlagen und Gebäudeleittechnik in Klartext und Echtzeit

ins Zentrum Dresdner Schloss eingebunden.

ALG 460 Förderanlagen

� Der Aufzug ist kombinierter Besucher- und Transportaufzug.

� Aufgrund der eingeschränkten Platzkapazität ist das Magazin sehr kompakt zu gestalten. Dies

soll durch elektronisch gesteuerte Rollregalanlagen umgesetzt werden.




ALG 480 Gebäudeautomation und Automation von Ingenieurbauwerken

� Gebäudeautomation

� Aufschaltung der Gebäudeleittechnik einschließlich Störmeldung in Klartext und Echtzeit auf die

Leitzentrale Dresdner Schloss

12.2. Raumprogramm

Das Raumprogramm gliedert sich in folgende Funktionsbereiche:

� Archiv/ Magazin (Magazin 1 und 2, Foto/ Digitalisierung)

� Forschungsplattform mit Lesesaal und Vorlage/ Studiensaal

� Aktionsplattform (Ausstellung, Foyer, Espressobar)

� Bereitstellungsdepot

Innerhalb und zwischen den Bereichen soll es vielfältige räumliche Beziehungen geben. Fluchtwegbrei-

ten und Lüftungstechnik sind so zu dimensionieren, dass alle Flächen parallel genutzt werden können.

Die Ausstellungsfläche wird variabel und modular einteilbar sein.

Ausstattung:

� Klimatisierung, Kunstlicht (flexible Raumaufteilung)

� Medienanschlüsse

� Modulares, flexibles Präsentations- und Stellwandsystem

� Multidisplays, nichtfixierte Vitrinen, interaktive Elemente (Schubladen, Tastaturen, Medienan-

schlüsse, W-LAN, Lautsprecher, Monitore)

Geplant sind gemischte Ausstellungskonzepte in einem wechselnden Mix aus Vitrinen, mobilen Aus-

stellungswänden und Multimediastationen.




13. Bautechnische Anforderungen

Das Gebäude befindet sich im Wesentlichen im Umbauzustand von 1982. Äußerlich wurde das Block-

haus im Zustand vor der Erweiterung im Jahr 1892/93 wiederhergestellt. Es verfügt derzeit über Erd-

geschoss, Zwischengeschoss, Obergeschoss und Dachgeschoss.

Im Inneren ist keine Substanz des Zustandes vor 1945 vorhanden, es handelt sich vielmehr um Neu-

einbauten von Stahlbetondecken sowie Mauerwerks- bzw. Stahlbetonwänden.

Es liegt eine „Stellungnahme zu Bestandskonstruktion und den zulässigen Nutzlasten“ vom Mai 2017

vor.

Aufgrund der zukünftig notwendigen Tragfähigkeiten der Decken, der mangelnden Brandschutzsitua-

tion sowie den beschriebenen Anforderungen an das Raumkonzept des „Archivs der Avantgarden“

wird jedoch vom Rückbau der inneren baulichen Struktur ausgegangen jedoch können in Abhängigkeit

des Entwurfes die Decken bei Bedarf auch erhalten werden.

14. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Aus einer ersten Kostenprognose gehen für die zu planenden Maßnahmen Gesamtkosten von rund

20 Mio. EUR brutto hervor.

Die technischen Anlagen sind so zu planen, dass eine möglichst hohe Energieeffizienz bei möglichst

geringen Baunutzungskosten erreicht wird.

15. Bisherige Planung

Die Unterlagen der bisherigen Planungen, Bestandsunterlagen sowie die Ergebnisse aus weiteren Vor-

untersuchungen werden zur Verfügung gestellt.

16. Projektablauf

Die maßgebenden Meilensteine des Projektes sind:

Projektstart (Leistungsbeginn): vor. Februar 2018

Gesamtfertigstellung (LPH 8): 2021




Teil C Anlagen

Alle Anlagen werden in Stufe 2 des VgV-Verfahrens auf der einer CD zur Verfügung gestellt.

Folgende Dokumente stehen in Stufe 2 zur Verfügung:

Anlage 1 Vertragsmuster mit Anlagen

Anlage 2 Kennzettel für Angebotsumschlag

Anlage 3 Bewertungsmatrix Stufe II

Anlage 4 Flurstücksplan

Anlage 5 Lageplan Erschließung

Anlage 6 Bestandspläne, Grundrisse

Hinweis: Anlage 2 wird erst in Stufe II zur Verfügung gestellt um Verwechslung zu vermeiden!

Documents

AdA TA Aufgabenstelllung Stand 17-11-08 - Sachsen€¦ · VgV-Verhandlungsverfahren Fachplanung Technische Ausrüstung „Archiv der Avantgarden“ (AdA) im Blockhaus Dresden Vergabenummer