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„Im Spiegel des Wassers“

2. Philharmonisches Konzert

Konzertsaal SolingenDienstag, 10.10.2017, 19.30 Uhr

Teo Otto Theater RemscheidMittwoch, 11.10.2017, 19.30 Uhr

Michael Lifits KlavierFabrizio Ventura Leitung

Einführungsvortrag von Astrid Kordak jeweils um 18.45 Uhr

Videoclips aller aktuellen Konzerte finden Sie unter www.BergischeSymphoniker.de.

Wir machen darauf aufmerksam, dass Ton- und Bild auf -

nahmen unserer Aufführungen durch jede Art elek tro ni -

scher Geräte strikt untersagt sind. Zuwider hand lungen

sind nach dem Urheberrechts gesetz strafbar.

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„Im Spiegel des Wassers“

Bedrich Smetana (1824-1884)Die Moldau – Symphonische Dichtung aus „Mein Vaterland“ Die beiden Quellen der Moldau –

Waldjagd – Bauernhochzeit – Mondschein; Nymphenreigen – St. Johann-Stromschnellen –Die Moldau in ihrer ganzen Breite – Vyšehrad-Motiv

Franz Liszt (1811-1886)Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 A-Dur S. 125 Adagio sostenuto assai – Allegro agitato

assai – Allegro moderato – Allegro deciso –Marziale, un poco meno allegro – Allegro animato

Pause

Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847)Symphonie Nr. 3 a-Moll op. 56 „Schottische“ MWV.N.18 I. I. Andante con moto – Allegro un poco agitato II. Vivace non troppo III. Adagio IV. Allegro vivacissimo – Allegro maestoso assai

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Im Spiegel des Wassers

Die Komponisten der Romantik suchten und fanden Inspiration inder Natur, insbesondere das Element Wasser bescherte der Konzert -bühne viele berauschende und ganz unterschiedliche Werke.Naturgewaltig und stolz wie der Fluss selbst setzte Smetana dermächtigen Moldau ein hymnisches Denkmal, inspiriert von derdurch Franz Liszt geprägten Symphonischen Dichtung. DessenKlavierkonzert Nr. 2 beeindruckt mit einer intensiven und virtuosenInnenschau, während der bildungshungrige Mendelssohn nachder stürmischen Querung des Ärmelkanals seine vielfältigenEindrücke von Schottland klangmächtig und einfühlsam in derSymphonie Nr. 3 zum Ausdruck bringt.

Schon als der erwachsene KomponistBedrich Smetana (1824-1884) bewusstseinen Geburtsnamen Friedrich in dertschechischen Schreibweise Bedrichfür die Nachwelt etablierte, brachte er seinen Nationalstolz zum Ausdruck.Wie sein Vorbild Richard Wagnerbetei ligte sich auch Smetana an derRevo lution von 1848/49, dieser Wiege

des Nationalismus, der wiederum ganz Europa im 19. Jahrhundertprägte. So verließ Smetana 1856 aus politischen Gründen seineHeimat und kehrte erst 1861 für immer nach Prag zurück, undzwar als musikalisch prägender Mann der tschechischen Natio -nal bewegung, obwohl er die tschechische Sprache erst späterlernte. Die Sympho nische Dichtung Die Moldau aus dem ZyklusMein Vaterland ist eines der brillantesten nationalen Werke. Seit ihrer beeindruckend kurzen Entstehung in der Zeit vom

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20. November bis 8. Dezember 1874 erklingt das populärste Werkvon Smetana weltweit stets umjubelt. Voller berechtigtem Nationalstolz präsentiert Smetana dieVltava – Moldau, den längsten tschechischen Fluss, dieses wilde,reißerische Wasser, so die Übersetzung des historisch-germani-schen Namens Wilth-ahwa, als grandiose Programmmusik.Offiziell ein Nebenfluss der Elbe, aber mit 430 Kilometer deutlichlänger und auch wasserreicher als der deutsche Fluss. VomUrsprung der beiden Quellen bis zum Zusammenfluss mit derElbe lässt uns Smetana auf einfühlsam-anschauliche Weise dieMoldau wie eine Flussfahrt musikalisch erleben. Zwei agile Flötenpräsentieren die beiden sprudelnden Quellen der Warmen undKalten Moldau mit wellenförmigen Motiven. Die erste Flötebestimmt den musikalischen Verlauf, während die später dazukommende zweite Flöte auf hinreißende Weise das wellenförmigeMotiv verstärkt und so auf den wachsenden Fluss verweist.Ständige Pizzicato-Akkorde der Streicher verdeutlichen, wie zartdiese Quellen dahinplätschern. Atemberaubend, wenn Smetanadieses musikalische Material zu einem grandiosen Hauptthemaentwickelt, das mit seinem großen Ambitus extrem gefühlvolldaher kommt. Mit majestätischem Duktus liefern die tiefenStreicher die Basis, darüber entwickeln die Violinen im Verbundmit den Oboen und dem Fagott die schwärmerische, volkstüm -liche Melodie, zunehmend klanggewaltig beim Hinzutreten desübrigen Orchesters. Das markante, breit angelegte Moldauthemaist stets präsent, kehrt rondoartig immer wieder. Für jeden Fluss gilt per se das griechische Panta rhei – allesfließt, dementsprechend führt uns Smetana anschließend ohneUnterbrechung verschiedene Szenen und Landschaften vor Augen,die sich am Ufer der Moldau ereignen. Dabei hält Smetana stetsden Anschein aufrecht, dass die Zuhörer sich mitten auf dem

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Fluss befänden, jeder Programmpunkt macht zunächst leise aufsich aufmerksam; je näher wir dem Ereignis entgegen rauschen,belebt sich das Geschehen, verklingt sodann im Vorbeiziehen aufgenauso faszinierende Weise, ein Verweilen ist nicht möglich.Hörner kündigen eine Waldjagd an, die mit volltönenden Streichernund Blechbläsern aggressiv-voranpreschend ihre lebhafte musi-kalische Ausgestaltung findet. Wie beim Moldauthema punktiert,aber nunmehr mit einem völlig anderen Duktus: Smetana spieltvergnüglich auf seiner großartigen Palette der Tonmalerei, dieanschließend in eine beschwingte Bauernhochzeit übergeht.Nervenzerrende Tonrepetitionen stimmen auf den mitreißendenRhythmus einer ländlichen Polka ein mit ihrem typischen, sehrschnellen 2/4-Takt. Diese lebenslustige, beglückende, so über-aus fröhliche Feier am Moldauufer lädt zum Mitmachen ein, dochder Fluss trägt uns mit sich fort, es wird Nacht. Bei aufgehendemMondschein vermittelt uns Smetana mit Pianissimo-Klängen dersordinierten Streicher und quirligen Flöten zu Harfen-Arpeggieneinen geheimnisvollen Nymphenreigen. Diese zauberhaft-magischeStimmung mit den zarten Naturgeistern wird jäh abgelöst vomimmer lauter, schneller und wilder werdenden Moldau strom.Aufgeregte Pauken kündigen mit aggressiven Blechbläsern undverrückt-wirren Geigen den dramatischen Höhepunkt an, diegefährlichen St. Johann-Stromschnellen. Anschließend feiertSmetana mit deutlich schneller und breiter präsentiertem Moldau -motiv den Triumph, der Gefahr entgangen zu sein, doch schonpassiert die Moldau das mächtige Schloss Vyšehrad, die PragerHochburg mit ihren frühmittelalterlichen Burgwällen und beein-druckenden Türmen: Feierliche Blechbläserfanfaren vergegen -wärtigen diesen mächtigen Prachtbau, während uns die Moldauunaufhaltsam weiter mit sich zieht, nunmehr aber ruhiger, immerlangsamer und zarter werdend, bevor sie in breiten Wellen dem

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Blick der Zuhörer entschwindet und sich mit der Elbe vereint.Der zum Zeitpunkt der Entstehung bereits vollständig ertaubteKomponist fordert ständiges diminuendo – leiser werden bis ins Pianopianissimo hinein, notierte beharrlich smorzando – verlöschend, setzt dann aber doch noch mit zwei mächtigen Tutti-Akkorden im Fortissimo ein stolz-markantes Schlusszeichen.Imposant und eindringlich.

Als Teenager erlag Bedrich Smetanadem Zauber der Musik dermaßen, dasser darüber die Schule völlig vergaß.Das ihn beeindruckende Konzert gestal -tete damals der grandiose komponie-rende Pianist Franz Liszt (1811-1884),dessen Beethoven-Interpretationenals überirdische Ereignisse gepriesenwurden, er selbst als Universalkünstler

des 19. Jahrhunderts galt. Alfred Brendel fasste Liszts Persönlich -keit in eine unvollständige Liste: Komponist, Virtuose, Dirigent,Lehrer, Schriftsteller, Leser, Liebhaber, Salonlöwe, Freund undHelfer anderer Musiker, Abbé, unermüdlich Reisender, Whistspieler,Zigarrenraucher und Cognactrinker. – Legendär seine Auftritte alsextrovertierter Pianist, dessen mit Bravour offerierten neuartigenSpieltechniken einigen Damen sogar eine Ohnmacht bescherten.Dazu über 700 Stücke, von denen jedoch nur eine Handvoll nochim Konzertsaal erklingt, kurz: Liszt war einer der produktivstenKomponisten seiner Zeit. Allerdings litten gerade seine Klavier -werke unter den technisch und musikalisch extremen Heraus -forde rungen, sodass Liszt sie häufig vereinfachen musste, damitsie überhaupt für andere, weniger begnadete Pianisten spielbarwurden.

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Angesichts seines immensen Schaffensdrangs mit diversenWerken für Klavier und Orchester mag es verwundern, dass Lisztnur zwei Klavierkonzerte vollendete – das dritte blieb fragmenta-risch –, doch eingedenk seiner beeindruckenden Akribie, mit derer sich jedem dieser Werke intensiv widmete, wird dieser Umstandverständlich. Noch in der Zeit als europaweit brillierender Virtuoseskizzierte Franz Liszt in den 1830er Jahren seine beiden Klavier -konzerte. Zu diesem Zeitpunkt hatte er bereits mit schwerenDepressionen zu kämpfen, die aus dem frühen Tod des Vatersund einer unerfüllten Liebe zu einer seiner Schülerinnen erwuch-sen. Daraufhin zog er sich zeitweise aus der Öffentlichkeit zurückund wandte sich der Religion zu, seinem seither beständigen Halt,bei dem er auch im Alter Zuflucht suchte und 1865 als 53-Jährigerdie niederen Weihen als Weltgeistlicher empfing – erneut enttäuschtvon der Liebe. Nach den ersten Skizzen zum Klavierkonzert Nr. 2A-Dur von 1839 arbeitete er dieses für die Entwicklung der Gattungso bedeutungsvolle Werk ab 1848 mehrmals um. Da erlebte erbereits in Weimar seine künstlerisch produktivste Phase alsKomponist und Kapellmeister, ohne zu konzertieren. Ursprünglichals Concerto sans orchestre geplant, feilte Liszt unermüdlich andiesem 2. Klavierkonzert, selbst nach einer Aufführung 1857 inWeimar, und beendete die jahrzehntelange Überarbeitung an diesem extrem dichten Werk erst 1861. Béla Bartók bescheinigte Liszt ein fanatisches Streben nachdem Neuen und Seltenen. Konsequenter noch als im 1. Klavier -konzert Es-Dur bricht Liszt im 2. A-Dur mit den Traditionen derGattung Klavierkonzert, setzt damit kühn seine schon bei derSymphonischen Dichtung geforderte Loslösung von der Musik -geschichte fort, die Musik aus einer poetischen Idee zu entwickeln.Radikal befreit von den formalen Gattungsnormen, präsentiertsich dieses Klavierkonzert grundsätzlich frei und rhapsodisch:

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Die sechs vorhandenen Sätze gehen trotz ihrer motivisch engenVerzahnung attacca, also ohne Pausen, ineinander über; bisweilensignalisieren Klavierkadenzen eine Nahtstelle. Im Orchesterparterliegt Liszt nicht vollends der Klangfülle, sondern setzt auf ein-fühlsame kammermusikalische Passagen, um einzelne Instrumentehervorzuheben. So bricht sich Liszts Idee von der SymphonischenDichtung auch in der Gattung Klavierkonzert Bahn, sich nicht mehrder Tradition zu beugen und sich mit der kreativen Erfüllung einerForm zu begnügen, sondern vielmehr die freie emotionale Erzählungin den Fokus zu rücken. Sollen diejenigen, die von ihrem Geniusund dem Geiste der Zeit zur Erfindung und zum Gusse neuer Formensich getrieben fühlen, unter das Joch bereits fertiger Formen gebeugtwerden?, fragte Liszt provokant, als wüsste er, dass er gerade mitseinem 2. Klavierkonzert A-Dur das wegweisende Werk für diezukünftige musikalische Entwicklung dieser Gattung vorlegte.Hoch modern, aber vor allem in seiner subjektiven, ganz indivi-duellen emotionalen Ausdruckskraft eben auch hoch romantisch. Statt bombastisch aufzutrumpfen, wie im vorigen, bestichtLiszt im 2. Klavierkonzert durch einen introvertierten Duktus, dersich schon im lyrischen Hauptthema der Holzbläser im Adagiosostenuto assai des Beginns zeigt. Liszt lässt es mal durch dasKlavier harfenähnlich umspielen, mal im Kontrast oder Wechselspielmit jeweils sehr individuellen Klangfarben und Themen in ständigneuem Licht erstrahlen. So entsteht eine berauschende Fülle vonAusdruckskraft; pure, stets widerstreitende Emotion. Auch imtechnisch anspruchsvollen Klavierpart voller tückischer Oktav -gänge, Arpeggien und Skalen dienen alle technischen Finesseneinzig dem starken seelischen Ausdruck. Gerade diese komplizierteKomplexität führte dazu, dass Liszts grandioses 2. Klavierkonzertselten erklingt, dabei stellt es eines der Juwele in seinem Schaffendar, diese phantastische Konzert-Fantasie.

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Als größter Klaviervirtuose und Frauen -held bekannt, wurde Franz Liszt oft als oberflächlich verfemt, er sei derdilettantischste unter den Dilettanten,wie Felix Mendelssohn Bartholdy(1809-1847) gar verlauten ließ. DessenKarriere sah auch völlig anders aus,begann furios nach eingehenderPrägung im musikbegeisterten Eltern -

haus bereits im Alter von 17 Jahren mit der begnadeten Ouvertürezu Shakespeares Sommernachtstraum und belebte sich zusätzlichdurch die legendäre Wiederaufführung der Matthäus-Passion vonJohann Sebastian Bach, da war Mendelssohn gerade mal 20 Jahrealt, fand dann jedoch einen viel zu frühen Tod mit nur 38 Jahren.Manche Kritiker sehen in einer kurzen künstlerischen Wirkungs -zeit eine Art Adelung des Genies, wie auch bei Mozart oderSchumann, wodurch die erschreckende Ablehnung von FranzLiszt mit seinem hohen Lebensalter von 74 Jahren nahezu logischerscheint. Dabei musste gerade Felix Mendelssohn, getaufterBartholdy, zeitlebens viel Abweisung, bisweilen gar Hass undVerachtung allein wegen seiner jüdischen Abstammung erleben. Das pianistische Wunderkind Felix Mendelssohn konntebereits im Alter von nur 9 Jahren bei seinem ersten öffentlichenAuftritt als Pianist begeistern, besaß in seinem wohlhabendenjüdischen Elternhaus den enormen Vorteil, bei den dort stattfin-denden sonntagmorgendlichen Konzerten mit professionellenMusikern der königlichen Hofkapelle Erfahrungen zu sammeln.Der Teenager komponierte selbst, leitete alle Konzerte und spielteauch häufig die Klavierparts. Schon christlich erzogen, ließenMendelssohns Eltern alle Kinder 1824 taufen, um ihnen mehrgesellschaftlichen und beruflichen Freiraum zu ermöglichen, dem

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berühmt-tradierten Namen Mendelssohn wurde Bartholdy hinzu-gefügt, von den Kindern jedoch nie benutzt. Zur umfassendenAusbildung gehörten damals auch Bildungsreisen, und so lernteder 20-Jährige im Frühjahr 1829 nach einigen erfolgreichenKonzert auftritten in London zum ersten Mal die Britischen Inselnkennen. Er folgte den Spuren Maria Stuarts, besuchte die Highlandsund die Hebriden. Als Vollblutromantiker setzte Mendelssohnseine ganz persönlichen Eindrücke mit der Ouvertüre DieHebriden in Musik um, außerdem inspirierte ihn diese Reise zuden ersten Skizzen seiner Symphonie Nr. 3 a-Moll op. 56.Während die Hebriden-Ouvertüre bereits 1833 ihre Uraufführungerlebte, feilte Mendelssohn bis 1842 an dieser SchottischenSymphonie – eine ungewöhnlich lange Entstehungszeit, die aller-dings eines seiner ganz großen und reifen Werke generierte. In einem Brief an die Eltern beschrieb Mendelssohn die Initial -zündung für das gesamte Werk: Wir gingen heut nach dem Palaste,wo Königin Maria gelebt und geliebt hat. Der Kapelle danebenfehlt nun das Dach; Gras und Efeu wachsen viel darin, und amzerbrochenen Altar wurde Maria zur Königin von Schottland gekrönt.Es ist da alles zerbrochen, morsch, und der heitere Himmelscheint hinein. Ich glaube, ich habe heut da den Anfang meinerSchottischen Symphonie gefunden. – Am selben Abend skizzierteMendelssohn den Anfang der langsamen Einleitung in exakt derim Brief beschriebenen gehaltvollen Stimmung. Die elegischeMelodie gibt eindringlich seine wehmütige Trauer über den Verfalldieses historisch so bedeutsamen Ortes wieder und zieht dieZuhörer direkt in seine vom Nebel geprägten Reiseerlebnisse hinein. Mendelssohn verharrt jedoch nicht in der Würdigung desAlten, sondern fordert wie Liszt, alle Sätze attacca ineinanderübergehen zu lassen, um stimmungsmordende Pausen zu ver-meiden. Ein Entrinnen aus dieser zunächst einfühlsamen, dann

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eruptiv aufbrechenden Musik ist nahezu unmöglich, so zwingendgestaltet Mendelssohn vor allem diesem ausgedehnten Kopfsatzseine Musik gewordenen Stimmungen. Mendelssohn verzichtete bewusst auf ein Programm, bannteseine subjektiven Reise-Emotionen aber allgemein verständlich inMusik, indem er im 2. Satz Vivace non troppo schottische Folkloreanklingen lässt. Unüberhörbar die Anmutung einer Dudelsack -melodie im lebenslustigen Klarinettenthema, das klanggewaltigvom vollen Orchester übernommen wird, um sogleich in feinstziselierter Kleinarbeit erneut zusammengesetzt zu werden. Einwahres Kleinod von Scherzo, dessen Würze in der Kürze liegt undberauschend-beschwingt ein Ende findet. Völlig konträr dazu legteMendelssohn das bezaubernde Adagio an – atypischerweise alsdritten Satz –, dessen einfühlsames, weit schwingendes Streicher -thema trotz Pizzicato-Begleitung einen beeindruckend hymnischenCharakter aufweist. Erhebend, wenn der Satz dann nahezu erstirbt,um attacca ins Allegro vivacissimo zu wechseln, dessen ursprüng -liche Bezeichnung guerriero sich im kriegerisch-kämpfendenCharakter des ersten Finalteils offenbart. Mit berauschendemKlang farbenspiel variiert und orchestriert er das Thema, umschluss endlich ein finales Allegro maestoso assai zu präsentieren,das nach Mendelssohns Bekunden wie ein Männerchor klingensolle und mit seiner ergreifenden, erhaben-majestätischenMelodie der späteren Widmungsträgerin Königin Viktoria würdigist. Zunächst in den tiefen Orchesterinstrumenten intoniert,erstrahlt es vor Ergriffenheit, gewinnt dann an Rasanz, bis dieSymphonie triumphal endet. Einfach exzeptionell.

Astrid Kordak

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schöne Töne genießen

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Michail Lifits

wurde 1982 in Taschkent (Usbekistan) geboren, übersiedelte als16-jähriger nach Deutschland und lebt seitdem in Hannover.Michail Lifits gewann den 57. Internationalen KlavierwettbewerbFerrucio Busoni und ist seit 2014 Steinway Artist. Höhepunkte seiner aktuellen Konzerttätigkeit sind Konzertemit dem Münchener Kammerorchester, die Wiedereinladung zuden Münchner Symphonikern, Debüts mit der NDR Radiophilhar -m onie Hannover, dem Orchestra of Valencia und Orchestradell’Arena di Verona sowie Auftritte beim Kissinger SommerFestival, bei den Schwetzinger SWR Festspielen, den FestspielenMecklenburg-Vorpommern und den Salzburger Festspielen. Seine 2012 erschienene Debüt-CD mit Klaviermusik von WolfgangAmadeus Mozart wurde von mehreren führenden Klassikmagazinenund Radio sen dern als CD des Monats ausgezeichnet.

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Fabrizio Ventura

wurde in Rom geboren. Von 1989 bis 1994 war er MusikalischerOberleiter am Theater Biel in der Schweiz, von 1994 bis1998Staatskapellmeister am Staatstheater Braunschweig. Es folgtenein Engagement als Erster Kapellmeister und stellvertretenderGMD am Opernhaus Nürnberg und 2002 die Berufung zum General -musikdirektor an das Südthüringische Staatstheater in Meiningen.Von 2002 bis 2005 war er als erster Gastdirigent am StaatstheaterNürnberg zu erleben. 2005 wurde er zum GMD der StaatsoperIstanbul ernannt und 2007 zum GMD der Stadt Münster. AlsGastdirigent leitete er in ganz Europa renommierte Orchester.Darüber hinaus betreute Fabrizio Ventura Opern pro duk tio nen inStockholm, Kopenhagen, Oslo, Wien, Prag, Rom, Trieste, Verona,Nizza sowie Sydney.

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Aisha Turetayeva

stammt aus Kasachstan und besuchte dort die Spezialmusikschulein Almaty. Von 2005 bis 2010 war sie Schülerin des SächsischenLandesgymnasiums für Musik in Dresden und dort auch Mitglieddes Jungen Sinfonieorchesters Dresden und des Landesjugend -orchesters Sachsen. Als mehrmalige Teilnehmerin bei Jugendmusiziert gewann sie 2009 den 3. Preis beim InternationalenViolinwettbewerb Szynom Goldberg Award. Seit 2010 ist AishaTuretayeva Studentin von Andreas Krecher an der Robert SchumannMusikhochschule Düsseldorf. In der Landeshauptstadt spielt siebis heute im Neuen Kammerorchester Düsseldorf mit. Ihr Master -studium begann sie im Oktober 2015. Im selben Jahr gewann sie den 3. Preis beim Internationalen Wettbewerb Giovani Talenti in San Bartolomeo. Ein Jahr später wurde sie Preisträgerin des Grand Prize Virtuosi String Competition. 2016/17 führte sie einErasmusstipendium an die Royal Academy of Music in London.Aisha Turetayeva besuchte mehrere Meisterkurse.

Wir stellen vorStipendiaten der Orchesterakademie der Bergischen Symphoniker in der Spielzeit 2017/18

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Impressum: Herausgegeben von den Bergischen Symphonikern – Orchester der Städte Remscheid undSolingen GmbH, 2017 / Geschäftsführer: Stefan Schreiner / Aufsichtsratsvorsitzender Burkhard Mast-Weisz /Redaktion: Manuela Scheuber / Gestaltung: rsn medienagentur, RS / Druck: Ley+Wiegandt, Wuppertal.

Mit freundlicherUnterstützung durch: Medienpartner

„Die Quelle Bach“Konzertsaal SolingenDi., 07.11.2017, 19.30 Uhr

Teo Otto Theater RemscheidMi., 08.11.2017, 19.30 Uhr

Einführungsvortrag von Astrid Kordak jeweils um 18.45 Uhr

Vorschau3. Philharmonisches Konzert 2017/2018Johann Sebastian Bach (1685-1750)Präludium und Fuge b-Moll BWV 867 aus „Das Wohltemperierte Klavier“ arrangiert von Peter Kuhn

Alban Berg (1885-1935)Konzert für Violine und Orchester „Dem Andenken eines Engels"

Ernst von Dohnányi (1877-1960)Symphonie Nr. 2 E-Dur op. 40

Daniel Auner ViolinePeter Kuhn Leitung

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