W I S S E N T E C H N I K L E I D E N S C H A F T

A K A D E M I S C H E F E I E R

VERLEIHUNG DER WÜRDE EINES EHRENSENATORS AN:

Herrn Dkfm. Dr. Dr.h.c.mult. Hannes Androsch Vorsitzender des Rates für Forschung und Technologieentwicklung

UND

Herrn KR Dipl.-Ing. Günther Apfalter President Magna International Europe & Magna Steyr

Mitglied im Forschungs- & Technologie-Beirat der TU Graz

VERLEIHUNG DER WÜRDE EINES EHRENDOKTORS DER TU GRAZ AN:

Herrn Univ.-Prof. Dr. Werner Hanke Universität Würzburg, Lehrstuhl für Theoretische Physik

Donnerstag, 24. November 2016, 11 Uhr s.t.Aula der Technischen Universität Graz, Rechbauerstraße 12, 1. Stock, 8010 Graz

AKADEMISCHE FEIER

Einzug der akademischen Würdenträger Mozart: Divertimento 3, 1. Satz Allegro

Begrüßung der Festgäste durch den Rektor Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Dr.h.c.mult. Harald Kainz

Grußworte der Universitätsratsvorsitzenden Univ.-Prof. Mag. Dr. Karin Schaupp

Grußworte des Senatsvorsitzenden Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Gernot Kubin

Mozart: Divertimento 1, 1. Satz Presto

Feierliche Laudationes und Verleihung der akademischen WürdenLaudatoren:

Rektor Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Dr.h.c.mult. Harald KainzVizerektor Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Horst Bischof

Univ.-Prof. Dipl.-Phys. Dr.rer.nat. Wolfgang von der Linden

Gaudeamus igitur

Dankesworte Haydn: Divertimento 7, Allegro

Schlussrede des Rektors

Auszug der akademischen Würdenträger G. F. Händel: Air

Musikalische Gestaltung: Quartetto Ornando

Programm

AKADEMISCHE FEIERDonnerstag, 24. November 2016, 11:00 Uhr

KR Dipl.-Ing. Günther Apfalterstudierte Agrarökonomik an der BOKU in Wien. Der heute 56jährige war zuerst in diver-sen leitenden Funktionen im Bereich Landmaschinen der Steyr-Daimler-Puch AG tätig. 1996 bis 2001 folgten Ge-schäftsführer- und Vorstands-positionen in der Case Steyr Landmaschinentechnik AG. Ab 2001 bekleidete er ver-schiedene Vorstandspositio-nen bei Magna Powertrain und Magna Steyr. 2007 hat Apfalter die globale Funktion als Pre-sident Magna Steyr übernom-men. Darüber hinaus leitet er seit 2010 als Präsident auch die Geschicke von Magna International Europe. Der ge-bürtige Linzer ist Mitglied des Forschungs- & Technologie-Beirats der TU Graz.

Dkfm. Dr. Dr.h.c.mult. Hannes Androschwurde 1938 in Wien geboren, wo er später an der Hochschule für Welthandel promovierte und seine politische Karriere star-tete. Heute ist der ehemalige Vizekanzler, Bundesminister für Finanzen und Generaldirektor der Creditanstalt als Industriel-ler tätig. Hannes Androsch ist Träger mehrerer Ehrendoktora-te und engagiert sich vielfältig für gesellschafts-, wirtschafts- und wissenschaftspolitische Themen: Unter anderem als Initiator des Bildungsvolksbegeh- rens, Präsident des Aufsichts-rats von AIT Austrian Institute of Technology, Begründer der Hannes Androsch Stiftung bei der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und Vorsit-zender des Rates für Forschung und Technologieentwicklung.

Professor Dr. Werner Hankestudierte Physik an der Univer-sität München, an der er 1972 promovierte. Seine weitere Lauf-bahn als Forscher führte ihn an die University of California, San Diego, das Max-Planck-Institut für Festkörperforschung in Stutt-gart, die Yale University und schließlich an die Universität Würzburg. Er ist eine der Schlüs-selpersonen im technologisch be-deutsamen Forschungsfeld der Hochtemperatur-Supraleitung, das in gemeinsamen Arbeiten an den Universitäten Stanford und Würzburg vorangetrieben wurde. Mit der TU Graz be-steht ein langjähriger und enger Bezug vor allem mit dem Ins-titut für Theoretische Physik – Computational Physics, aus dem 47 gemeinsame Publikationen hervorgingen.

V. l. n. r.: Senatsvorsitzender der TU Graz Gernot Kubin, Ehrensenator der TU Graz Hannes Androsch, Universitätsratsvorsitzende der TU Graz Karin Schaupp und Rektor der TU Graz Harald Kainz

LAUDATIO AUF DR. HANNES ANDROSCH, EHRENSENATOR DER TU GRAZ

Univ.-Prof. Dr. techn. Dr. h.c. mult. Harald Kainz, Rektor der TU Graz

Sehr geehrter Herr Dr. Hannes Androsch, es ist mir eine besondere Ehre heute für Sie die Laudatio anlässlich der Verleihung des Ehrensenators der TU Graz zu halten.

Sehr geehrte Damen und Herren, der Anlass mag für Dr. Hannes Androsch ein nicht ganz ungewohntes Setting zu sein – hat er doch im Laufe seiner beruflichen und politischen Laufbahn zahlreiche Ehrungen und Aus-zeichnungen erhalten. Diese Dichte an Verdiensten aufzuzählen, würde den Rahmen dieser Ehrung sprengen, daher seien lediglich die Auszeichnungen aus dem Bereich der Wissenschaften und Universitäten erwähnt:

▪ Österreichises Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse ▪ Ehrenring der Österr. Akademie der Wissenschaften ▪ Ehrendoktorat der Universität New Orleans, ▪ Ehrendoktorat der Hochschule für Rechtswissenschaften in Bratislava ▪ Ehrendoktorat der Universität Salzburg und ▪ Ehrendoktorat der Montanuniversität Leoben ▪ Von der Wirtschaftsuniversität Wien, der Montanuniversität Leoben und der TU Wien wurde Dr. Hannes Androsch zum Senator honoris causa ernannt.

Für die TU Graz ist es eine große Ehre, eine Persönlichkeit zu ihren Ehrensenatoren zählen zu dürfen, die in vielfacher und außergewöhnlicher Weise die Entwicklung der österreichischen Forschungslandkarte mitge-prägt und mitgestaltet hat und dies auch weiterhin mit beeindruckendem persönlichem Engagement tut.

Wir alle kennen Dr. Hannes Androsch als Persönlichkeit der Politik und des wirtschaftlichen Lebens, als ehe-maligen Finanzminister und Vizekanzler, als Bankmanager, Unternehmer und Industriellen.

Seit mehreren Jahren wird er jedoch besonders als Förderer der österreichischen Bildungslandschaft und Wissenschaften auffällig, und zwar so positiv und facettenreich, dass ich an der Stelle eine kurze Auflistung anbringen muss:

▪ Von 2003 bis 2013 Vorsitzender des Universitätsrates der Montanuniv. Leoben ▪ Seit Sept. 2010 Vorsitz des österr. Rates für Forschung und Technologieentwicklung, ▪ Seit 2005 Mitglied des Senats der Österr. Akademie der Wissenschaften, ▪ nicht zu vergessen die „Stiftung Hannes Androsch bei der Österreichischen Akademie der Wissenschaften“.

Diese Stiftung ist beispielgebend für die enorm großzügige Förderung von Grundlagenforschung und bedarf größter Hochachtung - stellt sie doch die bis dato bedeutendste von privater Hand getragene, gemeinnützige Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Forschung in Österreich dar.

Dr. Hannes Androsch ist ein Mann der Taten. Für ihn haben Bildung, Wissenschaft, und der gesamte tertiäre Bildungssektor Österreichs seit jeher eine vorrangige Bedeutung. So war Dr. Hannes Androsch auch Initiator und Motor des Bildungs¬volks-begehrens.

Für die Technische Universität Graz wurden insbesondere durch sein breites Netzwerk die Weichen zu einer engen Kooperation mit dem Austrian Institute of Technology, dem AIT gestellt. Seit 2013 besteht eine enge Zu-sammenarbeit im Bereich der Bildverarbeitung, was zu einer AIT-Stiftungsprofessur „Mobile Computer Vision“ am Institut für Maschinelles Sehen und Darstellen der TU Graz führte.

Eine weitere Schnittstelle des AIT und der TUG entstand 2015: Dr. Michael Monsberger vom AIT Energy De-partment wurde auf die neu geschaffene Professur für „Integrated Building Systems“ am Institut für Baubetrieb und Bauwirtschaft der TU Graz berufen, was unseren Forschungsschwerpunkt Sustainable Systems stärkt und die Zusammenarbeit des AIT und der TU Graz im Bereich smarte und nachhaltige Gebäudetechnik verstärkte.

In vielen Vorträgen und Interviews hat Dr. Hannes Androsch darauf hingewiesen: „Nur wer ausreichend säht, der wird auch reichlich ernten.“ Als Mensch mit Weitblick erkennt er die grundlegende Bedeutung von Bildung, von Wissenschaft und Forschung, von Fortschritt und Innovation, von Förderung und Chancengleichheit als Basis für eine gute Zukunft unseres Landes.

Dr. Hannes Androsch nutzt ohne Unterlass seine prominente Position am wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Parkett dazu, Wissenschaft und Bildung stetig und mit Nachdruck zum gesellschaftspoliti-schen Thema zu machen. Beim Forum Alpbach 2015 stellte Dr. Hannes Androsch unverblümt fest:

„Österreich leidet immer noch unter einer starken Wissenschafts- und Technologieaversion. Schaffen wir hier keine Veränderungen in den Köpfen, droht eine De-Industrialisierung anstatt der angestrebten Reindustriali-sierung.“

Der digitale Wandel, die rasanten Entwicklungen unserer globalisierten Gegenwart und alle damit verbundenen Herausforderungen betreffen uns alle, vom Kindergärtner bis zur Universitätsprofessorin, vom Forscher bis zur Konsumentin, vom Hauptschüler bis zur Unternehmensleiterin.

Dr. Hannes Androsch fordert eine positive Haltung zu Zukunftstechnologien als Chance für Österreich. Dr. Hannes Androsch greift dieses Thema auch heute Abend in seinem Vortrag „Digitalen Wandel zielgerichtet und verantwortungsvoll nutzen“ auf. Ich lade Sie bei dieser Gelegenheit herzlich zu diesem Vortrag ein, hier in der Aula um 18 Uhr.

Eine weitere Gemeinsamkeit von Dr. Hannes Androsch und der TU Graz ist die Leidenschaft. Unser Herz schlägt primär für Technik und Naturwissenschaften, Forschung und Lehre. Dr. Hannes Androsch brennt für Bücher – nicht nur als Leser sondern auch als Autor und Herausgeber. Neben einer beachtlichen Anzahl an Publikationen hat Dr. Hannes Androsch erst vor wenigen Wochen ein weiteres Werk veröffentlicht: „Einspruch - Der Zustand der Republik und wie sie noch zu retten ist“

Ein Buch, in dem Hannes Androsch und der frühere RH-Präsident Josef Moser in einem vom Journalisten Peter Pelinka geführten Interview Kritik üben: Kritik an der Bürokratie, der Bildung, dem Gesundheitswesen und dem Sozialsystem – jedoch ohne nur zu meckern und zu klagen, sondern inklusive Handlungsanleitungen, was dringend reformiert gehört. Zum Abbau überbordender Regulierungen findet Dr. Hannes Androsch ein treffendes Beispiel:

„Die amerikanische Unabhängigkeitserklärung ist mit 300 Wörtern ausgekommen, die österreichische Stra-ßenverkehrsordnung besteht aus 24.000 Wörtern.“

Betrachtet man den Lebenslauf von Dr. Hannes Androsch, so wird deutlich, dass sein durchgehend bildungs-politisches Engagement besonders der Entwicklung der Wissenschaften, einschließlich der technischen Wis-senschaften, gilt und damit unmittelbar auch die TU Graz betrifft. Wir sind ihm für die stete Unterstützung der Bedürfnisse und Forderungen von Universitäten höchst dankbar und verleihen Dr. Hannes Androsch mit großer Freude die Würde eines Ehrensenators der TU Graz.

Dr. Hannes Androsch nimmt damit eine ganz besondere Position ein. Als bisher einzige Person besitzt er mit heutigem Tag den Ehrensenator aller drei technischen Universitäten Österreichs. Er ist somit auch ein Ehren-senator der TU Austria.

Sehr geehrter Dr. Hannes Androsch, ich freue mich, Ihnen die Würde eines Ehrensenators der TU Graz als besondere Form der Anerkennung und Wertschätzung zu überreichen. Ich darf die Vorsitzende des Universi-tätsrates Frau Professor Dr. Karin Schaupp und den Vorsitzenden des Senates der TU Graz, Herrn Professor Dr. Gernot Kubin, zu uns bitten, damit wir Ihnen gemeinsam die Urkunde zum Ehrensenator der TU Graz über-reichen können.

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V. l. n. r.: Universitätsratsvorsitzende der TU Graz Karin Schaupp, Ehrensenator der TU Graz Hannes Androsch, Rektor der TU Graz Harald Kainz, Ehrensenator der TU Graz Günther Apfalter, Ehrendoktor der TU Graz Werner Hanke, Senatsvorsitzender der TU Graz Gernot Kubin und Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer

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