24
JugendMedienCamp NordWest 2011 Akte Pampa In Kooperation mit: Veranstaltet von:

Akte Pampa 2011

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Offizielle Zeitung vom JugendMedienCamp NordWest 2011 in Loxstedt / Niedersachsen

Citation preview

Page 1: Akte Pampa 2011

JugendMedienCampNordWest 2011

Akte Pampa

In Kooperation mit: Veranstaltet von:

Page 2: Akte Pampa 2011
Page 3: Akte Pampa 2011

Liebe Medienmacher,

fünf spannende Tage liegen hinter uns. Es wurde produziert, diskutiert und gefeiert. Das Team vom Zeitungsworkshop hat es trotz des akuten Mitarbeitermangels geschafft, die diesjährige Campzeitung fertigzustellen. Fabienne, die eigentliche Leiterin des Workshops musste aufgrund eines Termins frühzeitig abreisen. Glücklicherweise konnte Anna einspringen, so dass ihr auch in diesem Jahr wieder eine Erinnerung in Händen haltet, schwarz auf weiß. Wir präsentieren euch, mit ein wenig Stolz: Akte Pampa 2011.Viktoria hat tolle Arbeit geleistet. Dank gilt auch den Teilnehmern, die aus ihren eigenen Workshops berichtet haben.

Auf den kommenden Seiten erfahrt ihr nicht nur, was in den anderen Workshops passiert ist, euer Zeitungsteam war für euch auch hinter den Kulissen des Camps unterwegs. Wie sieht der Tag eines Orgas aus? Warum dürfen die Teilis nicht in die Küche? Was erzählt man sich über den Funk?

Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen!

Viktoria HeilFabienne KinzelmannAnna Neifer

Pampa Vorweg

Page 4: Akte Pampa 2011

Seite: 15Some Evil Answers

auf dem Camp

Seite: 19Die Küchenschlacht

Seite: 8Fotographie:

„Bilder müssen Ge-schichten erzählen“

Seite: 12Theater

Page 5: Akte Pampa 2011

Inhalt3 Pampa Vorweg

4 Inhalt

6 Making of: JMC 2011

7 Ein Tag im Leben eines Teilnehmerbetreuers

Workshops

8 Fotographie: „Bilder müssen Geschichten erzählen“

9 Poetry Slam. Poesie in der Pampa

10 Trickfilm: Pampa-Tricks

11 Kultur

11 Fernsehen

12 Theater

13 Radio: On Air

Rahmenprogramm

14 Podiumsdiskussion: Informationen grenzenlos?!

15 Some Evil Answers auf dem Camp

Erzählcafés

16 Bericht von der Front

17 Ein Grüner kommt ins Grüne: Finanzethik im Erzählcafé

18 Open Stage. Ins Rampenlicht

19 Die Küchenschlacht

20 Exklusiv: Interview mit Zonk

Seite: 20Exklusiv:

Interview mit Zonk

Seite: 15Some Evil Answers

auf dem Camp

Seite: 18Open Stage.

Ins Rampenlicht

Page 6: Akte Pampa 2011

6

Nach dem Camp ist vor dem Camp, und das alle Jahre wieder! Im vergangenen August begannen die Planungen und auch dieses Jahr treffen wir uns im August zur Nach- und Vorbereitung wieder. Zu-erst steht das Thema, dann werden verschiedene Arbeitsgruppen aufgeteilt. Im August ist die Zeit für Visionen und große Pläne (Zirkuszelt, Limo für die Projektleitung) – ab Winter landen wir dann alle regelmäßig auf dem Boden der Tatsachen: Aus Kostengründen wird aus dem Zirkuszelt doch ein schlichtes weißes Feuerwehr-Zelt. Letztes Jahr einigten wir uns auf das Thema „Informationen grenzenlos?!“. Aber: Wer fängt im August schon an zu arbeiten? Den Herbst über machten wir uns also eine schöne Zeit – bis auf Patrick. Denn als Projektleiter kümmerte er sich um die Finanzierung. Dazu schrieb er zahllose Mails und füllte duzende Anträge an Stiftungen und Un-ternehmen aus. „Das hat dieses Jahr ziemlich gut geklappt, recht früh im Jahr wussten wir, dass wir durch die Unterstützung verschiedener Stiftungen ein ganz gutes Budget hatten.“Im Dezember stellten wir dann fest: Bis zum Camp sind es noch 6 Monate und wir sollten beginnen. Im Harz hatten wir dann ein Vortreffen der besonderen Art: Bei Eis, Schnee und Glätte musste Eike nämlich erst mal spektakulär seine Fahrkünste unter Beweis stellen um uns sicher an den Tagungsort zu bringen. Steigungen bis 30%! Dann wurde ein Wochenende lang geplant: Was genau bedeutet das Motto für uns und wie wollen

wir es umsetzten? Außerdem planten wir Themen für die Erzählcafés. Die Aufgaben für die verschiedenen Teams wurden verteilt und die erste Pressemitteilung. verfasst. 9 Workshops wollten wir umsetzen, und dafür brauchten wir Teamer. Das war zum Glück gar nicht so schwer, denn überraschender weise (oder auch nicht?) erklärten sich alle, die wir fragten sofort bereit, in der Pampa und ohne Honorar die Workshops zu leiten. Dafür versprachen wir Jeldrik, Christian, Fabienne, Mazlum, Vivi und den Fotografen tolle Teilnehmer! Das wurde die nächste Baustelle. Bis März hatten sich nur wenige Jugendliche angemeldet. Vortreffen Nr. 3 in Drübberholz: Plötzlich sprudel-ten ganz viele tolle Werbeideen aus den Orgas heraus: Schulen abklappern, Radio-Teaser machen, Rabatt-Aktionen, Stand in der Innenstadt… Die Flipchart füllte sich und vieles wurde in den kommenden Wochen umgesetzt. Stets dokumentiert vom Videoblog!Am 30 Juni standen wir dann auf dem Zeltplatz: Oberste Priorität hatte nun das Material. Und die Frage. Wie verwandelt man einen Zeltplatz in Ju-gendMedienCamp? Kevin, Rene und Miriam fuh-ren bis Mitternacht durch halb Norddeutschland um viele Kisten und Kartons mit Kameras, Bühnen-technik und Kabeln einzusammeln. Am 1. Juni standen endlich alle Zelte – und IHR kamt an! Und was dann folgte, wisst ihr ja. Ohne Funkgerät rennt kein Orga über den Zeltplatz!

Making of. Nach dem Camp ist vor dem Camp.

Page 7: Akte Pampa 2011

7

Making of. Nach dem Camp ist vor dem Camp.

7:00 Uhr: Dein Wecker klingelt dich erbarmungs-los aus dem warmen Bett. Leider gleichzeitig auch deinen Zimmernachbarn, der jetzt wach ist und dich am liebsten lynchen würde

7:10 Uhr: Obwohl du (wie die letzten fünf Tage auch) nur 3 Stunden Schlaf gefunden hast, stehst du auf.

7:30 Uhr: Endlich gibt s Frühstück. Zum Glück ist der Koch auch schon wach. Ein Kakao am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen.

8:15 Uhr: Jetzt müssen auch die Teilnehmer auf-stehen. Du ziehst den Zorn der gesamten Fraktion auf dich, weil du mit einer ungestimmten Ukulele durch die Gegend rennst und einfach jedem auf den Keks gehst. (Das gleiche wiederholst du beim Wecken der restlichen Teamer und Orgas.)

9:30 Uhr: Während des Frühstücks erinnerst du die Teilnehmer freundlich daran, sich in den gelieb-ten Dienstplan mit Toiletten-, Müll-, Küchen-, oder Flurdienst einzutragen.

11:15 Uhr: Du zeigst den Teilnehmern den Weg zu ihren Diensten. Außerdem erklärst du, wie man ein Bad putzt. Alles ganz schon kompliziert!

12:30 Uhr: Du bist im Büro und nimmst dort alle Fragen/ Probleme oder sonstige Katastrophen der Teilnehmer auf. Du suchst auf dem Zeltplatz nach verlorenen Dingen und erklärst, warum es immer noch kein Essen gibt.

14:30 Uhr: „Kreative Menschen kennen keine Grenzen!“ Am Kiosk erzählst du schlechte Witze, was zur allgemeinen Erheiterung der umlie-genden Workshops führt.

Ab 19 Uhr: Nun bist du der Entertainer! Alle freu-en sich schon auf die pädagogisch sinnvollen Spiele und das anschließende Lagerfeuer.

Ab 23 Uhr darf auch ein Mitarbeiter mal chillen. Aber selbstverständlich bist du rund um die Uhr freundlich und hilfsbereit. Und immer für jeden er-reichbar!

Ein Tag im Leben eines Teilnehmer-betreuers oder: Ode an Jannik

Viktoria H

eil

Page 8: Akte Pampa 2011

8

Im Fotografie-Workshop lernten die Teilneh-mer tiefgründige, natürliche und aussagekräf-tige Fotos zu schießen

„Zunächst musst du da rumhantieren, als würde deine Kamera kaputt sein, als würdest du etwas suchen. Du musst quasi tanzen, wie ein Schmetter-ling. Dann stichst du zu, wie eine Biene!“, erklären Felix Schmitt und Marcus Reichmann metaphorisch und lachen. So wollen sie den Teilnehmern ihres Fotografie-Workshops klar machen, wie diese unbemerkt Fotos von Menschen machen können.

Denn genau diese unverstellten und unbemerk-ten Aufnahmen sind letztendlich die Fotos, die Natürlichkeit ausstrahlen, die besonders sind, die Geschichten erzählen. Wie solche Bilder aussehen und wie man sie am besten schießt, darum geht es während der drei Workshoptage. Neben einigen technischen Aspekten, wie der Anwendung der richtigen Blende und Verschlusszeiten, lernen die fleißigen Jungfotografen einiges über die Fotografie-Richtungen Reportage, Essay und Serie. Anhand von Fotografien der Workshopleiter, aber auch von Beispielen bekannter Fotografen, werden ihre Unterschiede verdeutlicht und gleich-zeitig Inspirationen und Ideen für die Bilder der Teil-nehmer hervorgerufen. Die Studenten fürFotojournalismus und Dokumentarfotographie schulen so die Augen der Workshopteilnehmer und zeigen ihnen, wie sie tiefgründige, künstleri-sche Fotos aufnehmen können.

Ther

esa

Hel

lwig

„Bilder müssen Geschichten erzählen“

In Bremerhaven fotografieren die Teilnehmer Alltagsszenen – die doch ganz besonders sind. Auch auf dem Campgelände finden sie Motive: Mit ihrer Kamera postieren sich Wiebke, Gesa und Angelina vor der Eingangstür. Mit geschickten Fragen lenken sie ihre „Motive“ ab - um dann umso genialere Porträts zu schießen. Sogar eine kleine Reportage entsteht, als Moritz den Platzwart Wolf-gang beim Herumschrauben am Auto fotografiert. Mit viel neuem Wissen und eigenen künstlerischen und hoffentlich geschichtenerzählenden Reporta-gen, fahren die Teilnehmer nach fünf Tagen nach Hause, um dort das Gelernte anzuwenden, zu üben und zu perfektionieren! Und vielleicht findet der ein oder andere schließlich seine eigene Tech-nik, um mit ihrer analogen oder digitalen Spiegel-reflexkamera natürliche, vielsagende und vor Allem unbemerkte Fotos zu knipsen.

Page 9: Akte Pampa 2011

9

„Bilder müssen Geschichten erzählen“Als Dichter und Denker versuchen sich zehn Teil-nehmer im Poetry Slam WorkshopErste Strahlen der Morgensonne – und natürlich Janniks lieblich flüsternde Stimme wecken mich am ersten Tag des Camps. Danach, gestärkt durch Marcels Hand, beginnt nun endlich meine erste Erfahrung mit dem mir noch zu der Zeit unbekann-tem Workshop Poetry Slam.Unser Workshopleiter ist Christian Bruns. Seit vielen Jahren steht der Oldenburger auf der Bühne und organisiert Slams in Norddeutschland. Nun soll er uns in drei Tagen das Poetry Slammen erklären und dafür bringt uns zu allererst den Begriff und die Geschichte des Workshops ein Stück näher. Danach heißt es erst mal lesen, lesen und nochmals lesen. Jedoch enthüllt sich mir der Glanz dieser, ich nenne es mal Sportart, immer mehr. Es steckt viel mehr dahinter, als man anfänglich glaubt. Einmal das Blatt mit den eigenen Worten in der Hand, muss man versuchen, das Publikum zu überzeugen mit dem, was man meint, fühlt und denkt – und schließlich aufschreibt. Denn wie es die Gründer beabsichtigt haben ist Poetry Slam kein Wettkampf oder eine Sache des Sieges, viel-mehr dient es der Unterhaltung des Publikums und der Befreiung unserer poetischen Talente!

Tobi

as B

oya

Hier ein Auszug aus einem Text von dem Teamleiter Christian Bruns:

„Wild und zärtlich, dachte Benno, gleichsam dieser züngelnden Flammen hätten wir uns umschlungen...ja...hätten, hätten, hätten...als wären du und ich nur ein Körper.Und harmonisch im Gegensatz, dachte Ben-no...wäre da noch der ruhende See gewesen...der...bestückt mit tausend Sternen...UNS...nur in dieser einen Nacht in einer umgedrehten Welt nach allen Träumen tauchen lässt.“Schaut auch auf seiner Homepage vorbei:www.schreibflash.de

Poesie in der Pampa

Page 10: Akte Pampa 2011

10

Pampa-TricksMit Trickbox und Geduld versuchen sich zwei Teilnehmer im Trickfilmworkshop

„Klick! Klick! Klick!“ So klingt es beim Trickfilm-Workshop. Acht bis fünfzehn Mal pro Filmsekunde drückt Referentin Franzi auf den Auslöser, während Natalie und ich uns in winzigen Etappen bewegen, um hinterher möglichst flüssig durchs Bild zu fliegen. Ja, zu fliegen! Denn beim Trickfilm ist alles möglich und das ist gut so. Mit Legoschauspielern gibt es nie Probleme, weil sie weder Hunger noch Durst haben, und nie gestresst sind. Man kann sie verbiegen und verletzen wie man möchte oder gar anzünden. Sehr viel Pflege dagegen benötigen die Requisiten: In mühevoller Handarbeit haben wir geknetet, gemalt und geklebt, bis das Bühnenbild perfekt war. Bevor wir dann am zweiten Workshoptag mit unserem großen Legofilm beginnen, hören wir heute aber noch gefühlte 1000 Mal „Klick! Klick!“, bevor wir uns wieder normal bewegen können, um unsere verspannten Beine auszuschütteln und dann mit Spannung auf das Ergebnis der anstren-genden, aber mindestens genauso witzigen Arbeit zu warten.Unter www.jmc-nw.de könnt ihr euch den Film an-schauen.

Aal

tje M

azur

Was ist grün und rennt durch den Wald?Ein Rudel Gurken.

Was ist falsch daran?Gurken sind keine Rudeltiere

Page 11: Akte Pampa 2011

11Kultur

FernsehnWas ist grün und rennt durch den Wald?Ein Rudel Gurken.

Was ist falsch daran?Gurken sind keine Rudeltiere

Page 12: Akte Pampa 2011

12

Sieben Teilnehmer und den Teamer Philipp Piechu-ra umfasst der Theater-Workshop auf dem Jugend-MedienCamp. Diesmal dreht sich alles um den eigenen Körper, daher stehen Körperübungen im Vordergrund. Das Ziel des Workshops ist nicht, ein Theaterstück zu erarbeiten. Vielmehr sollen die gesammelten Gesten und Sätze dazu genutzt werden, um in einem Improvisationstheater bei der offenen Bühne in einen neuen Kontext gesetzt zu werden. Zunächst gilt es, sich gegenseitig kennen zu lernen. Doch klar, dass die Vorstellungsrunde im Theaterworkshop nicht daraus besteht, sich mit Al-ter, Schuhgröße vorzustellen. Philipp hat anderes mit den Teilnehmern vor. Sie stellen sich gegen-seitig vor und kennen dabei nur den Namen des jeweils anderen. So wird aus Nele plötzlich eine Vogelkundlerin und Sportskanone.

Dann geht es ans Eingemachte: Wie kann man den Körper einsetzen, um etwas Bestimmtes auszudrücken? Leicht kann man das herausfinden, indem man bei anderen Menschen beobachtet, wie sie (unbewusst) ihren Körper einsetzen. Die Teilnehmer legen sich also unbemerkt auf die Lau-er und sammeln Gesten und alltägliche Sätze der anderen Campteilnehmer. Besonders die Gesten werden dabei genauer unter die Lupe und ausei-nander genommen. Eine Geste besteht immer aus Teilgesten, die es unter Anleitung von Philipp zu abstrahieren gilt. Wie gut das gelingt, zeigen die Schauspieler am Abschlussabend. Mit langsamen Bewegungen, die dann schneller werden, mit einzelnen Sätzen, die sich zu einem Stimmbild zusammenfügen ziehen sie die anderen Jugendlichen in ihren Bann. Belohnt werden sie von begeistertem Applaus.

„Der Körper als Medium ist eine emotionale, intensive, sehr persönliche Art der Kommunikation.“ (Phillip Piechura)

Mar

vin

Uhd

e

Page 13: Akte Pampa 2011

13

Vermutlich hat ein Großteil der Teilnehmer im Lau-fe des Wochenendes von uns ein Mikro unter die Nase gehalten bekommen, zusammen mit der Auf-forderung: „Erzähl doch mal...“Mit dem ganzen Rohmaterial, das sich nach einem ersten Brainstorming ansammelt, wollen wir zunächst nur eine einstündige Sendung als Endpro-dukt erstellen.

Am Ersten Tag kam dann allerdings noch Orga Benjamin vorbei und erwähnte, dass andere Radio-workshops in der Vergangenheit auch noch kleine Frühstückssendungen für jeden Morgen erstellt hatten. Das konnten wir natürlich nicht auf uns sit-zen lassen - obwohl wir nur noch zwei Stunden bis zum Abendessen haben!Das hört sich nicht sehr spektakulär an, aber wenn man so unter Zeitdruck arbeitet, merkt man erst einmal, wie viel Arbeit in ein paar Minuten Radio stecken, sei es nun ein „BmE“ oder eine Moderati-on. Erst einmal muss das Material her, das ist noch das geringste Problem. Schwieriger wird es schon, wenn die ganzen Bytes sendefähig geschnitten werden müssen – eine sehr zeitraubende Aufgabe, bei der schon einmal zwei Stunden einfach so an einem vorbeigehen können. Doch nach und nach entsteht tatsächlich unsere erste viertelstündige Sendung. Übrigens verspricht man sich grundsätzlich, wenn man ein Mikrofon vor der Nase hat! Das ist aber nur eine Erkenntnis, die wir aus diesem Himmelfahrtwo-chenende mitgenommen haben. Und auf jeden Fall haben wir alle Lust auf mehr Radio bekommen.

On-Air in der PampaRadioworkshop

Recht klein ist sie: die Gruppe, die sich am Freitag bei unserem Teamer Jeldrik Geraedts sammelt. Aber aus drei werde dann schnell vier – und das Team, dass für das Radioprogramm der nächsten Tage zuständig sein würde, steht: Milena, Janna, Sven und Katharin.Das wir zu viert sind, hat den Vorteil, dass unser Workshopleiter immer sofort zur Stelle ist, wenn die Technik wieder einmal streikt. Mitten in der Pampa findet sich in unserem Zelt nämlich ein Hau-fen Modernität mit zahlreichen Aufnahmegeräten, Laptops und einer richtigen kleinen Sendestation. Auf Anhieb können wir damit natürlich nicht viel anfangen, aber Jeldrik gibt uns gleich zu Anfang eine kleine Einführung in der Handhabung von Mikrofonen, Aufnahmegeräten und was ein „BmE“ ist, nämlich ein „Beitrag mit Einspielern“. Er muss es wissen, denn neben seinem Informa-tikstudium an der Uni Bremen arbeitet Jeldrik für Radio Bremen und erstellt im Monat etwa zwei bis drei Beiträge, von denen wir auch welche zu hören bekommen. Nachdem wir wissen, was am Ende herauskom-men soll und welche Werkzeuge uns dafür zur Ver-fügung stehen, machen wir uns selber auf die Jagd nach O-Tönen (Originaltönen).

Katharin Tai

Page 14: Akte Pampa 2011

14

Eine Podiumdsdiskussion mit Frank Miener (freier Journalist aus Bremerhaven) Arnold Schölzel (junge Welt Berlin) und Benjamin Richter (JMC-Pro-jektleiter, Ex-BILD-Fotograf), Gleich zu Beginn des JugendMedienCamps wird klar: Wir campen unter widrigen Umständen! Genauergesagt: Mücken, Müdigkeit, Kälte. Damit haben sowohl Teilnehmer als auch Referenten bei der Auftaktsveranstaltung am Mittwochabend zu kämpfen.

„Informationen grenzenlos?!“ – dieses Motto wählte das Organisationsteam schon im vergange-nen Herbst. „Da war die Diskussion um Wikileaks in vollem Gang“, sagt Anna, die die Diskussion heute moderiert. Wie groß ist die Freiheit im Internet – wo doch technisch (fast) nichts mehr unmöglich scheint? „Von Wikileaks wird man noch eine Menge hören“, sagt Benjamin Richter (JPN). „Ich finde auch, dass Wikileaks eine demokratieför-dernde Plattform ist.“ „Information sind heute grenzenlos- stimmt das überhaupt?“, fragt Anna. Die Podiumsteilnehmer antworten mit einem klaren:„Jein“. „Nicht die Informationsflut hat sich verändert, sondern die Mittel, wie man an Informationen ge-langt“, sagt Arnold Schölzel, Chefredakteur der jungen Welt aus Berlin. So sei Twitter ein oft ge-nutztes Medium, um möglichst viele Meinungen einzufangen. Auf SPIEGEL online werde neben je-der Neuigkeit ein Tweet eingeblendet. Diese Art der Information nutze er durchaus, aber nur zur ergänzenden Recherche.Mit genauer Recherche, vor allem mit investigati-vem Journalismus versucht sich Schölzels linke Zeitung zu profilieren.

Informationen grenzenlos?!

Frank Miener hat andere Probleme: „Als freier Journalist hat man zwar die Freiheit, sich Themen zu suchen – aber man muss die Geschichten auch loswerden! Und da kann man seinen Idealismus auch schnell verlieren.“ Der Bremerhavener hat die „typische“ Journalistenlaufbahn hinter sich, einschließlich Studium, Volontariat und Praktika. Er schreibt vor allem für die Nordsee – Zeitung und den Weserkurier. “Eigentlich kann man an der Küste ganz gute Geschichten fischen. Windparks sind ja im Moment ein großes Thema“. Damit es zum Leben reicht, muss er aber trotzdem von Zeit zu Zeit PR-Aufträge annehmen – was einem ein-gefleischten Journalisten ja naturgemäß eher miss-fällt.

Die Printmedien sind am Ende – das hört man heute überall. Wie könnte man gegen den Trend ankommen? Und wie macht man (Schüler-)Zeitung interessanter – wenn doch jeder alle Informationen kostenlos aus dem Internet ziehen kann? Dazu Arnold Schölzel: „Ihr müsst euch interessante Themen suchen, die besonders eure Schule betreffen. Und Aufhänger, die die Leute neugierig machen.“

Zusammenfassend kann man sagen, dass sich nicht die „Masse“ der Informationen geändert hat, son-dern nur die Mittel, an Informationen zu kommen. Das kann zu mehr Transparenz führen – doch gren-zenlos zur Verfügung stehen Informationen nie. Denn auch Formate wie SPIEGEL oder die tages-schau treffen eine Vorauswahl. Alternativen bieten oft Blogs oder Seiten wie indymedia.

Was ist gelb und weht im Wind?

Eine Fahnane

Page 15: Akte Pampa 2011

15

Die Band Some Evil Answers auf dem Jugend-MedienCamp

Es ist 23 Uhr und schon dunkel auf dem Zeltplatz. Langsam bewegen sich die Teilnehmer zur leeren Bühne. Viele sind vom vorhergehenden Flunky Ball-Spiel (mit Wasser!) erschöpft. Stetig füllt sich die Wiese vor der Bühne und auf einmal kommt ein Beat aus den Boxen. Dazu ein Bass. Auch Gesang setzt ein. Es steigert sich, es dröhnt in die Dunkel-heit. Mehr Leute strömen zum Platz, denn endlich tritt die Band auf. Some evil answers sind extra in die Pampa gefahren, um das JugendMedienCamp 2011 zu beschallen. Arne (22), der Gitarrist, haut in die Saiten und das Konzert beginnt. Die Masse grölt.

Die Musik lässt sich in keine Schublade stecken, “einfach undefinierbar”, so Arne. Punk-Rock gepaart mit Rap- und Elektroelementen trifft vielleicht Unbedingt tanzbar! Und nach dem 2. Refrain kann man mitgrölen!

Im Leben von Gitarristen Arne dreht sich alles um Rhythmen, Akkorde und Noten, denn er studiert Musik. Trotzdem hat er einen ungewöhnlichen Musikgeschmack. Auf die Frage nach seinem Lieb-lingssong meint er schmunzelnd: “Titanic- Sound-track. Okay, okay. Nur ein Scherz.”

Arne und Stefan (Schlagzeuger) kennen sich seit-dem sie Musik machen. Dann lernten sie den Rapper Per kennen und schätzen. „Wir merkten erst ziemlich spät, dass er was drauf hat“, so der jetzige Bassist Thomas. Der kam auf Umwegen in

Aus dem schönen Hamburg in die Pampa

die Band: Anfangs war er nur Musikproduzent; half ab und an als Bassist aus. Und dann stieg Thomas endgültig in die Band ein, nachdem die Bassistin abgesprungen war. Im Interview verriet Thomas, wer die Songs schreibt: „Größtenteils kommen die Impulse von Arne. Aber auch die anderen geben ihren Senf dazu.“ Das führt manchmal sogar zu Streit.

„Am Besten ist es, wenn man sich nicht mehr erinnern kann, wie der Song entstanden ist. Es gab eine Idee, und zack!- wurde der Song direkt produziert.“

Um ihr erstes Album zu vermarkten, waren Some Evil Answers auf Promotour in Nordrhein-Westfa-len. Dort spielten die vier in kleineren Clubs, tra-ten als Straßenmusikanten unter anderem in Essen auf und veranstalteten spontane Jam-Sessions in Clubs. Am Ende des Sommers erscheint ihr neues Album „Mittelfinger hoch“.

Der Auftritt hat den Jungs prima gefallen, obwohl es anfangs ein wenig stressig war. Zuerst wurden sie von Mücken belästigt, dann fiel für kurze Zeit der Bühnen-strom aus. Aber am Ende schallte ein „Ihr wollt es hörn!“ über den Zeltplatz.

Viktoria H

eil

Page 16: Akte Pampa 2011

16

In vier Erzählcafés konnten die Teilnehmer mit in-teressanten Menschen aus dem Medienbereich diskutieren. Der Medienwissenschaftler Dr. Leif Kramp zeigte Trends und Entwicklungen auf und Benjamin spann Zukunftsvisionen des „crowd sour-ced journalim“. Endlich mal nichts mit Medien: Für Abwechslung sorgte Hans-Jürgen Kleins Gesprächs-runde über Finanz- und Wirtschaftsethik. Durchaus tiefgrün(dig) diskutierte der Landtagsabgeordnete über die Finanzkrise und erklärte auch komplizierte Begriffe – die man danach sogar verstand!

Und dann war da noch Bettina Gaus, die aus Berlin nach Loxstedt reiste…Hier der Bericht von Katharin Tai aus dem Radio-workshop – ausnahmsweise nicht zu hören son-dern zu lesen.Betttina Gaus hat einige Jahre für die Deutsche Welle gearbeitet und in Nairobi gelebt. Über ei-nige Umwege ist sie als Kriegsberichterstatterin bei der taz gelandet. Mehrere Jahre berichtete sie aus afrikanischen Ländern und hat im Nachhinein ihre Erfahrungen in dem Buch Frontberichte aufge-schrieben. Auch wenn das Buch 2004 erschienen ist und die aufgeführten Beispiele nicht mehr ak-tuell sind, hilft es noch immer, die Problematik des Journalismus im Krieg einzuordnen. Denn es geht Gaus nicht darum, von spektakulären Erlebnissen im Kugelhagel zu erzählen. Sie setzt sich mit ihrer persönlichen Reaktion auf ihre Tätigkeit auseinan-der und berichtet von Schwierigkeiten, die ihr über den Weg gelaufen sind. 1993, sie lebte in Nairobi, wurde sie von einem Redakteur des Südwestrundfunks gefragt, ob sie für eine Recherche in nach Somalia fliegen würde. Gaus liest aus dem Buch: „Die Frage kam nicht überraschend. In wenigen Wochen würden die ersten Soldaten in einer somalischen Kleinstadt eintreffen. Er wünsche sich einen Beitrag darüber, ob die Lage sicher genug sei für die Bundeswehr „So etwa drei Minuten“. Was für ein Auftrag: Eine unbewaffnete einzelne Frau sollte für ein einma-liges Honorar von 200 D-Mark auf eigenes Risiko

hin reisen, um zu überprüfen, ob die Sicherheitsla-ge in einem fremden Terrain sicher genug war für die Entsendung von mehr als 1000 gut ausgerüs-teten Militärs.“ Doch Bettina Gaus übernahm den Auftrag und berichtete fortan aus Kriegsgebieten in Afrika.Beeinflussung von JournalistenEine Art Medienblindheit in Bezug auf Afrika, ein generelles Unverständnis der Situation dort begeg-neten ihr immer wieder. Es sei aus ihrer Sicht ein-fach nicht möglich, aus einem Land zu berichten, ohne es wirklich zu kennen Im Gegensatz zu den Fallschirmjournalisten, die für einige Tage eigeflo-gen werden, war sie, die lange in Nairobi lebte, so klar im Vorteil.„Längst gelten Journalisten nicht mehr einfach nur als Chronisten des Geschehens, immer häufiger werden sie als Partei wahrgenommen. Zu Recht! Wir sind Partei. Wir sind alle dort Partei, wo wir uns dieser Tatsache gar nicht bewusst sind. Weil wir nämlich selbst nicht bemerken, in welch starken Maße unsere Weltsicht in die journalistische Beur-teilung des Geschehen einfließt.“Gaus berichtete von groben Schnitzern, die ihr selber in der Vergangenheit unterlaufen waren. Außerdem ging sie auf die die Problematik von „Embedded Journalisms“ ein, wo Journalisten stark dadurch beeinflusst werden, dass sie mit den Truppen des eigenen Landes in das Kriegsgebiet fahren. „Nach der Lesung aus dem Buch „Frontberichte“ beantwortete sie noch die unzähligen Fragen der Zuhörer, bevor sie sich auf den Rückweg nach Ber-lin machte, wo sie mittlerweile als Parlamentarische Korrespondentin für die taz schreibt. Heute würde sie übrigens nicht mehr so einfach in ein Land reisen, in dem Krieg herrscht. Doch wie die Mutter, so die Tochter. Die ist zurzeit in Arabien und erlebte die Proteste auf den Tahrir Platz mit. Bettina Gaus sorgt sich. „Aber ich weiß wie wichtig es ist, das Journalisten vor Ort sind.“

Bericht von der Front Erzählcafé Betttina Gaus

Page 17: Akte Pampa 2011

17

Wer versteht schon, was genau die Tagesschau um 20.15 Uhr über die Finanzkrise berichtet? Und was soll man mit Begriffen wie Liquiditätsengpass oder Refinanzierung anfangen? Das fragten sich die Teilnehmer des Erzählcafés „Finanz- und Wirt-schaftsethik“. Und so erklärte der Referent auch erst mal die grundlegenden Begriffe der Finanz-krise, bevor es um das Thema Wirtschaftsethik geht. Ein ganz besonderer Referent: Hans-Jürgen Klein ist grüner Landtagsabgeordneter in Nieder-sachsen und beschäftigt sich seit Jahren vor allem mit der Finanzpolitik. Als Abgeordneter ist er für den Landkreis Cuxhaven zuständig – so konnte das Organisationsteam ihn für das Camp gewinnen. „Das ist auch für mich ein besonderer Termin“, sagt Klein. „Es ist wichtig, mit jungen Leuten ins Gespräch zu kommen und ihre Sicht der Lage zu erfahren“. Denn schließlich seien es die jüngeren, die die Schuldenlast zu tragen bekämen.

Ein Grüner kommt zu uns ins Grüne

Erzählcafé Hans-Jürgen Klein

In der Zeit unmittelbar nach der Krise seien vie-le Fehler gemacht worden, sagt Klein. „Obwohl – eigentlich wurde gar nichts gemacht. Und das war der Fehler“. Es sei viel von Kontrollmaßnah-men und Transaktionssteuern geredet worden. „Doch umgesetzt wurde nichts. Die Finanzmärkte halten sich nicht an Regeln – wenn es überhaupt welche gibt“. Hans-Jürgen Klein fordert eine neue Wirtschaftsethik, denn er ist überzeugt, dass das Wirtschaftssystem in seiner derzeitigen Form zu weiteren Krisen und sozialer Ungleichheit führt. Anschließen stellen die Teilnehmer viele Fragen und diskutieren vor allem über das die Moral in der Wirtschaft. Dabei greifen sie das Thema E 10 auf – ist es moralisch vertretbar, wenn Nahrungs-mittelangebaut werden, um sie dann zu verbren-nen? Während Menschen in Ländern wie Somalia verhungern? Keine einfachen Fragen, auf die auch Politiker Klein keine einfachen Antworten hat.

Was ist grün, hat 4 Beine und tötet dich, wenns vom baum sprint?

Ein Billardtisch

Rieke Gießelm

ann

Page 18: Akte Pampa 2011

18

Zauberwürfel, Poetry-Slam und grandiose Kanons - auch dieses Jahr ist die Open-Stage ein Höhepunkt des Camps. Vielfältig begabte Teilnehmer sorgen für ein buntes Programm.Gespannt warten um 21 Uhr alle auf Moderator Jannik, der den Abend mit dem berüchtigten Luftballon-Trick eröffnet. Es folgt ein toller Slamtext von Kai, der für viel Begeisterung sorgt. Auch „Töbi“ unterhält das Publikum mit einer Impro-Show und einem tiefsinni- gen Slamtext. Den Ton treffen Camp-Musiker Robin und Max mit eigenen Songs. Und als bei „Kompliment“ von den Sportfreunden auch noch Marvin mit seiner Melodika einstimmt, reißt es das Publikum förmlich von den Bierbänken.

Allerlei Überraschungen hält der Abend bereit: Wer hätte vorher gedacht, dass „Theo, spann

den Wagen an“ so viel Spaß ma-chen kann? Das wussten wohl nur Kathrin, André, Lizzy und

Giaccomo! Mathematisch logisch erklärt uns Gesa den Zauberwürfel, für

hochklassige Wortbeiträge sorgen Theaterteamer Phillip und der

Poetry-Slammer Christian. Eine Klasse für sich ist das

Ins Rampenlicht: Open Stage

„Deine-Mudda...“- Battle zwischen André, Jannik, Tim, Tobias und Florian: „Deine Mudda ist so fett, dass sie eine eigene Postleitzahl hat.“ Oder: „Wenn deine Mutter am Strand liegt, kommt Greenpeace und zieht sie ins Wasser xD und dann rufen die Wale: ‚We are family!Alles klar! Ebenfalls Kultstatus erreichen die schlechten Witze von Jannik und sein Gitarren-Solo auf „em“- Stimmung!Dann greift Nicolas zu den Jonglierbällen und andächtig schauen alle zu. Aus drei werden vier werden fünf Bälle, die Nicolas durch die Nachtluft fliegen läßt. Unglaubliche Tricks hat er auf Lager – das können die zwei Feen, die anschließend mit lila Bändern über die Bühne schweben, kaum toppen. René, normalerweise als Bühnentechniker oder Au-tofahrer unterwegs, offenbart gleich zwei Talente: Dank ihm werden die Show-Acts mit perfekter Mu-sikbegleitung untermalt und am Schluss zaubert er eine spektakuläre Poi Show in die Loxstedter Nacht. So viele Künstler unter den Campern – das verschlägt Jannik (fast) auch einmal die Sprache.

Vik

toria

Hei

l

Page 19: Akte Pampa 2011

19

Es köchelt und brodelt und dampft in der Küche. Vier große Töpfe stehen auf dem Herd, da bleibt kaum noch Platz zum schnippeln und schneiden. Doch Chefkoch Marcel behält den Überblick. „Die Küche ist eigentlich viel zu klein und schlecht aus-gestattet, um für 100 Leute zu kochen“, sagt er. Doch er hat sich arrangiert und schließlich kennt er das ja auch schon: 2009 übernahm er zum ersten Mal das Kochen und ist dieses Jahr schon um einiges besser organisiert. Auf seinem Speiseplan stehen: Spanische Reispfanne, Kartoffelsuppe und Putengeschnetzeltes und Paprikarahm auf Tagliatelle. „Hier muss man viel improvisieren, und das Budget ist auch nicht so groß“, sagt er. So gibt es dann statt Tagliatelle doch „nur“ Spirelli-Nudeln und aufgrund der Ehec-Erreger wird aus der Spani-schen Nudelpfanne auch besser eine ganz normale. Jeden zweiten Tag geht’s zur Metro –der Großein-kauf ist immer eine Herausforderung. 10 kg Reis (ungekocht), 25 kg Nudeln (gekocht) und 90 Liter Milch: „Die Dimensionen sind unglaublich. Und dazu kommen dann noch je 3kg Käse und Wurst, die die Teilnehmer täglich verdrücken.“Unterstützung bekommt Marcel zum Glück von Ann-Christin. Sie ist spontan als Hilfe in der Küche eingesprungen. Und schneidet in den nächsten Tagen Unmengen von Toma-ten, Gurken und Zwiebeln. Die Messer hat Marcel selbst mitgebracht – wie es sich für einen Koch gehört. Wer ihm beim Schneiden zuschaut, der erkennt sofort: Da hat jemand Erfahrung! Ratsch ratsch ratsch.

Die Küchenschlacht

Hauchdünn und gleichförmig sind die Tomaten oder Zwiebelstückchen. Das klappt bei den Amateurhelfern noch nicht so gut – aber Marcel ist geduldig und erklärt auch gerne zweimal, dass die Putenbrust in kleine STREIFEN geschnitten werden soll.„Küche ist Krieg“Nicht geduldig ist der Koch hingegen mit den Menschen, die ständig seine Küche als Durchgang missverstehen. „Wenn hier ständig Orgas und Teil-nehmer durchlaufen, wie sollen wir die Küche da sauber halten?“. Hygiene ist ihm wichtig, und so sind die Arbeitsflächen immer frisch geputzt. Nur dass mit dem Durchgangsverbot klappt nicht so recht – da hilft dann nur: „Wir verschanzen uns in der Küche und schließen ab!“.An Himmelfahrt sind nachmittags um drei Uhr plötzlich alle Brötchen weg – und kein Supermarkt hat offen. „180 Brötchen sollten doch reichen“, sagt Projektleiter Eike verblüfft. Und macht sich auf die Suche nach einer Tankstelle um Aufbackbröt-chen zu besorgen.Von 7.30 bis 22 Uhr steht Marcel in der Küche. Warum tut er sich das an? Vor allem mag er die He-rausforderung. „Alle die in der Gastronomie tätig sind wissen: Küche ist Krieg. Da geht man an seine Grenzen. Aber wenn die Schlacht dann gewonnen ist – dann ist das auch ein gutes Gefühl. Außerdem ist die Arbeit nicht monoton, da kann man sich aus-toben!“Vom Camp habe er leider nicht so viel mitbekom-men. Und darum wird er wohl im nächsten Jahr den Küchenposten abgeben um das Camp endlich mal anders kennenzulernen.

Rieke Gießelm

ann

Page 20: Akte Pampa 2011

20

R.Köhler: Guten Tag Herr Zonk, oder darf ich Sie einfach Zonk nennen?Zonk: Jetzt werden Sie mal nicht frech, ich bin schließlich berühmt.

R: Okay, da haben Sie wohl recht. Auch wenn Ihre Bekanntheit gerade in der jüngeren Generation sehr stark abgenommen hat. War das eine der Hauptmotivationen zum Jugend-mediencamp zu kommen?Z: Zugegebenermaßen: Das war auch ein Grund. Hauptsächlich hatte ich aber Anfang Juni nichts Besseres zu tun.

R: Und wie gefiel Ihnen das Camp?

Z: Wie würden es IHNEN denn gefallen, wenn Sie dauernd ein Autogebläse am A**** haben, und immer vorn an der Windschutzscheibe liegen. Natürlich in dem Wissen, bei einem Unfall die Knautschzone darzustellen und von meinem Son-nenbrand will ich gar nicht erst anfangen…

R: Ähh… Sie sind doch so rot?!Z: Jetzt werden Sie mal nicht persönlich!

R: Wo hat es Sie denn während des Camps überall hin verschlagen?Z: Los ging s in Bad Lauterberg, von da nach erst mal zum JPN Büro nach Hannover. Da musste die Klimaanlage schon angeworfen werden, gefühlte 40Grad! Dann Hamburg, Loxstedt, Flensburg, Kiel, Loxstedt, Oldenburg, Aurich, Loxstedt, Ham-burg (da musste ich die Band abholen, ganz schon auf die Ohren ging das!) und viele andere Orte…

Exklusivinterview mit der wohl bekanntesten „Figur“ des Camps

R: Wie fanden sie denn das „Drumherum“ des Camps? Waren Sie gut versorgt und vor allem: Würden Sie nächstes Jahr wiederkom-men?Z: Das wird man sehen wenn es soweit ist, aber da das Camp 10-jähriges Jubiläum feiert, werde ich mir das wohl nicht entgehen lassen. Zum „Drumherum“ des Camps lassen Sie mich vier Worte sagen. Ich fand es super! Auch wenn ich selbst nichts essen kann, habe ich doch sehr posi-tive Resonanzen was die Arbeit der Küche angeht vernommen, dafür noch vielen Dank an Marcel, Ann-Christin und alle die sonst noch daran betei-ligt waren.Der Kiosk war auch sehr gütig und vor allem bot er immer ein schattiges Plätzchen (oder Bier). An-sonsten (soweit ich das mitbekommen habe) hat-tet ihr ja wohl ein sehr produktives Orgateam, das sich trotz mancher Hakeleien doch immer zusam-mengerauft hat. Fazit: Es hat mir sehr gefallen.

R: Okay, Super. Vielen Dank, dass Sie sich kurz Zeit genommen haben und eine gute HeimfahrtZ: Die werd ich haben. Ihnen ebenso.

Page 21: Akte Pampa 2011

21

Die Autoren

Page 22: Akte Pampa 2011

22

ImpressumAkte Pampa ist die offizielle Zeitung vom JugendMedienCamp NordWest

HerausgeberJugendMedienCamp NordWest 2011c/o Junge Presse Niedersachsen e.V.Borriesstraße 2830519 Hannover

Tel.: 0511–830929http://www.jmc-nw.de/mailto:[email protected].:Fabienne KinzelmannAlte Weinsteig 770180 Stuttgart

Junge Presse Niedersachsen

Nach dem Camp ist vor dem Camp? Wenn du nicht ein Jahr warten willst, komm doch zu einer

andern Veranstaltung der Jungen Presse. Ob Segeln oder noch mal ein Fernsehseminar –

vielleicht ist etwas für dich dabei!

01.September in Hannover Stammtisch

9.-11. September in Hannover Sportjournalismus – Praxisseminar

23.-25. September in Hamburg Fernsehen – Praxisseminar

30.09 – 2.10 in Mardorf Aktiventreffen

23.-28. Oktober in den Niederlanden Segeltörn auf dem Ijeselmeer – Praxisseminar

14.-16. Oktober in Frankfurt Frankfurter Buchmesse - Reportagefahrt

18.-20. November in Berlin Independent Medien – Rechercheseminar

25.-27. November in Hannover Rechercheseminar Energie

9.-11. Dezember in Hannover Die Reportage – Praxisseminar

13.-15. Januar 2012 in Einbeck Rhetorik

10.-12. Februar 2012in Hannover JugendMedienTreffen

RedaktionViktoria HeilFabienne KinzelmannAnna Neifer

LayoutChristian Faber

Druck

Erscheinungsweisejährlich

Auflage700 Stück

FotosDanke an Angelina Vernetti, Wiebke Strohschein, Gesa Perlick, Marvin Uhdeaus dem Fotoworkshop und Lars Ippich, Marcel

Somiesky.

Page 23: Akte Pampa 2011

In Kooperation mit:

Unterstützt von:

Veranstaltet von:

Page 24: Akte Pampa 2011