1
Die neue WOCHE Nr. 51/52 17 22. Dezember 2015 Gesellschaft Millionen Tannen und Fichten erstrahlen zu Weihnachten bunt geschmückt in den deutschen Wohnzimmern. Es ist quasi der Höhepunkt ih- res Lebens – eine kurze Zeit des Glanzes, bevor sie auf dem Müll lan- den. Naturschützer finden es frag- würdig, so mit den Bäumen umzu- gehen. Aber Weihnachten ohne? Unvorstellbar für die meisten. Mie- ten statt Wegwerfen könnte da eine Alternative sein. Ein kleines Startup-Unterneh- men in Düsseldorf hat aus dieser Idee ein Geschäftskonzept entwi- ckelt. Im vergangenen Jahr verlieh die Drei-Mann-Firma Happy Tree 400 lebendige Bäume in Köln und Düsseldorf. In diesem Jahr sollen es 3000 in zwölf deutschen Städten sein, darunter auch Hamburg, Bre- men und Hannover. Die Nordmanntannen stammen von einer Baumschule in den Nie- derlanden, die sie direkt im Topf zieht und darin auch auspflanzt. Für die Weihnachtszeit können sie also aus der Erde geholt werden, ohne Wurzeln zu lassen. Nach Weihnachten kommen sie zurück in die Erde. Dreiviertel der Bäume hätten das im vergangenen Jahr gut überstan- den, sagt Gründer Sebastian Schön- feld. ,,Natürlich gibt es noch Din- ge, die man verbessern kann.“ Zum Beispiel die Anpflanzmethoden, so dass künftig 90 bis 95 Prozent der Kersten Scholz von der Baumschule Scholz im Ammerland bei Bad Zwischenahn (Niedersachsen) schiebt einen Leih-Weihnachtsbaum mit Blumentopf in den Transporter. „Wir leben mit Bäumen und durch Bäume!“ fasste ein Schüler wäh- rend der Arbeit seiner Projektgrup- pe zusammen. Wie wahr! Begleiten Bäume den Menschen nicht seit Anbeginn durch seine Geschichte! „Baum der Erkenntnis“, „Baum der Weisheit“ (Zen-Buddhismus), „Baum der Seelen“ (modernes Mär- chen) – Bäume als Symbole gab es immer in den verschiedenen Kultu- ren, zu allen Zeiten und in vielen Mythologien. Wie könnten also die Ergebnisse der Projektarbeiten bes- ser präsentiert werden, als über ei- nen Baum. Also musste ein junger Baum aus einer Baumschule be- schafft werden. „Unser Baum der Erkenntnis und der Weisheit trägt auch die Hoffnung auf eine lebens- werte Welt, auch noch in 50 Jah- ren und weit darüber hinaus.“, so oder ähnlich könnte die Botschaft lauten werden, um Aufmerksamkeit für die in den Projekten erarbeite- Aktionen im Rahmen der Initiative „#2065 – Setze ein Zeichen gegen den Klimawandel“ „Unser Baum der Erkenntnis und der Weisheit trägt auch die Hoffnung auf eine lebenswerte Welt“ ten Versprechen und Wünsche zu erzielen. Gedacht, getan und so be- gleitete auch ein „Baumschüler“ die Schüler aus Köln nach Düssel- dorf zum Landtag Nordrhein- Westfalen (NRW), voll der Früch- te ihrer Arbeit. Das Treffen fand sodann zufäl- lig einen Tag vor der Debatte zur CO2-Reduzierung im Parlament des Landes NRW statt. Ein guter Zeit- punkt für die „Botschafter“ der Schüler der Hauptschule Nürnber- ger Straße und der Berta von Suttner Realschule Gelegenheit, noch mit einer Abgeordneten aus Köln, Ingrid Hack (SPD) und dem umweltpolitischen Sprecher der SPD-Fraktion, Rainer Thiel, über dieses existentielle Thema vor der Landtagsdebatte zu diskutieren. Nachdem voller Spannung und gestärkt durch ein leckeres Mittag- essen die Sicherheitsschleuse des Landtages passiert war, begrüßte Hack die jugendlichen Besucher und stellte kurz den Klimaschutzplan für Nordrhein-Westfalen vor (Websites Kasten unten). Anschließend stieß Thiel zur Runde und gab einen kurzen Über- blick über seine Aufgaben und Zie- le. Es ist naturgemäß gar nicht so einfach, zwischen so unterschied- lichen Gruppen schnell eine ge- meinsame Gesprächsbasis herzu- stellen und es ist bekanntlich für Politiker nicht einfach, sich kurz zu fassen. In diesem Fall gelang es wirklich gut. Das gemeinsame Ziel ließ von Anfang an keine großen Hürden aufkommen und so kamen die Abgeordneten beider Seiten schnell ins Gespräch. Die der zwei Schulen stellten zum Auftakt der Diskussion ihre Projektergebnisse vor, zum besseren Verständnis vi- sualisiert durch den mit künstlichen Blättern behangenen „Baum- schüler“. Um zu verdeutlichen, es wird nicht nur appelliert und gefor- dert, sondern auch bewusst gehan- delt, enthielten diese Blätter auf ei- ner Seite Versprechen zum eigenen Verhalten und auf der anderen Sei- te an die Politik gerichtete Wün- sche und Anregungen. Ein interessantes Beispiel war: „Die Politiker sollten dafür sorgen, dass Fleisch genauso gekennzeich- net wird, wie Eier.“ auf der einen Seite und auf der anderen „Wir es- sen weniger Fleisch. Und wir spre- chen andere Menschen darauf an, dasselbe zu tun.“ (Anm. der Redak- tion: das hieße, die Herkunft und die ‘Produktionsweise’ von Fleisch muss deklariert werden). Ein ande- res Beispiel behandelte den Indivi- dualverkehr und den öffentlichen Nahverkehr mit dem Ziel, insbe- sondere Innenstädte soweit als möglich autofrei zu halten. So kam ein breites Spektrum möglicher realistischer (!) Schritte zur Vermeidung eines Klima- wandels auf den Tisch und für mich als Beobachter war es eine Freude mitzuerleben, wie die Diskussion zwischen Erwachsenen, erfahrenen Politikern und Jugendlichen auf gleicher Augenhöhe ergebnis- orientiert und ohne Berührungs- ängste verlief. Keine Scheu hatte eine der älteren Schülerinnen, ein Missverständnis – wie es immer vorkommen kann – anzusprechen und ihre Position noch einmal aus- gleichend und zugleich argumen- tativ nachdrücklich zu untermau- ern. So stelle ich mir ihre eigene Zukunft gestaltende junge Men- schen vor, vielleicht zukünftige Politiker: eine Hoffnung für eine le- bendige, demokratische Gesell- schaft und für die Bewältigung im- menser Herausforderungen in Ge- sellschaft und Umwelt. Michael Gerhards Die Gruppenergebnisse werden präsentiert und mit dem Umwelt- politischen Sprecher der SPD-Fraktion diskutiert. Fotos: Michael Gerhards Gruppenfoto mit dem Umweltpolitischen Sprecher der SPD-Landtags- fraktion, Rainer Thiel. Rezept der Woche Zutaten: 1 große reife Avocado, 2-3 EL Zitronensaft, 80 ml Geflügelfond, 50 ml Sahne, 30 ml Milch, 1 TL Nussöl, Salz, Pfeffer; 150 ml Milch Zubereitung: Avocado halbieren, Stein entfer- nen und mit einem Löffel so aus- höhlen, dass ein ca. 1/2 cm di- cker Rand stehenbleibt. Mit Zitronensaft bepinseln, damit Kalte Avocado-Suppe sich das Fruchtfleisch nicht ver- färbt. Das Avocado-Fruchtfleisch (ca. 100 g) mit dem gut gekühlten Geflügelfond, etwas Zitronen- saft, Sahne und Milch fein pürie- ren. Mit Salz, Pfeffer und dem Nussöl abschmecken. Die Milch aufkochen und mit ei- nem Schneebesen oder einem Milchschäumer einen festen Schaum herstellen. Kalte Avoca- dosuppe in die beiden ausge- höhlten Avocadohälften füllen, eine Milchschaumhaube darauf- setzen und rasch servieren. Guten Appetit! Mieten statt wegwerfen – ein Herz für Weihnachtsbäume Bäume wieder anwachsen. Ein Ziel sei aber jetzt schon erreicht: ,,Wir wollen in erster Linie zeigen, dass Konsum auch anders funktionieren kann. Ich sehe das durchaus auch als Denkanstoß, sich auch in ande- ren Bereichen mal Gedanken zu machen.“ In den USA, Großbritan- nien und der Schweiz kann man Weihnachtsbäume im Topf schon länger mieten. In Deutschland macht dieses Konzept nach Anga- ben des Bundesverbands der Weihnachtsbaumerzeuger unter den etwa 23 Millionen Christbäu- men bisher nur einen verschwin- dend geringen Anteil aus. Ver- bandssprecher Hans-Georg Dress- ler hat Zweifel, dass ein lebendiger Baum wirklich nachhaltiger ist. ,,Man kann den im Topf schnell zugrunde richten.“ Zu viel Wärme und zu wenig Wasser bekommen ihm gar nicht. Das Fatale daran: ,,Man sieht nicht, wenn der Baum vertrocknet. Die Nadeln bleiben grün und ver- welken nicht“, sagt Rudolf Fenner von der Umweltorganisation Robin Wood. Auch der plötzliche Tem- peraturwechsel kann den Tannen zu schaffen machen. Wenn es kalt wird, gehen sie in Winterruhe. Doch im warmen Wohnzimmer wird der Winter sozusagen unterbrochen, und die Knospen bereiten sich dar- auf vor, zu treiben. Zurück in der Kälte können sie dann erfrieren. In der Baumschule Scholz im niedersächsischen Bad Zwischen- ahn werden die Bäume deshalb be- Weitere Informationen über die Websites: Plan Aktion #2065 www.planaction.de/klimawandel/ www.koeln.plan-aktionsgruppen.de Klimaschutzplan NRW über www.landtag/portal www.umwelt.nrw.de hutsam auf den Temperaturwechsel vorbereitet: 150 Nordmanntannen warten dort als ,,Wandertanne“, wie Kersten Scholz sie nennt, auf ihren festlichen Einsatz. Bevor es auf die Reise geht, kommen die Tannen ei- nige Tage in eine Halle. ,,Damit sie sich an die Wärme gewöhnen“, sagt der 25-Jährige. 1,25 bis 2,25 Meter messen die lebendigen Miet-Bäume. Die Kun- den in Bremen, Oldenburg und der Region können die Bäume in die- sem Jahr erstmals liefern und spä- ter wieder abholen lassen.

Aktionen im Rahmen der Initiative „#2065 – Setze ein ... · Für die Weihnachtszeit können sie also aus der Erde geholt werden, ohne Wurzeln zu lassen. Nach Weihnachten kommen

  • Upload
    others

  • View
    0

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Aktionen im Rahmen der Initiative „#2065 – Setze ein ... · Für die Weihnachtszeit können sie also aus der Erde geholt werden, ohne Wurzeln zu lassen. Nach Weihnachten kommen

Die neue WOCHE Nr. 51/52 1722. Dezember 2015 Gesellschaft

Millionen Tannen und Fichtenerstrahlen zu Weihnachten buntgeschmückt in den deutschenWohnzimmern.

Es ist quasi der Höhepunkt ih-res Lebens – eine kurze Zeit desGlanzes, bevor sie auf dem Müll lan-den. Naturschützer finden es frag-würdig, so mit den Bäumen umzu-gehen. Aber Weihnachten ohne?Unvorstellbar für die meisten. Mie-ten statt Wegwerfen könnte daeine Alternative sein.

Ein kleines Startup-Unterneh-men in Düsseldorf hat aus dieserIdee ein Geschäftskonzept entwi-ckelt. Im vergangenen Jahr verliehdie Drei-Mann-Firma Happy Tree400 lebendige Bäume in Köln undDüsseldorf. In diesem Jahr sollenes 3000 in zwölf deutschen Städtensein, darunter auch Hamburg, Bre-men und Hannover.

Die Nordmanntannen stammenvon einer Baumschule in den Nie-derlanden, die sie direkt im Topfzieht und darin auch auspflanzt.Für die Weihnachtszeit können siealso aus der Erde geholt werden,ohne Wurzeln zu lassen. NachWeihnachten kommen sie zurückin die Erde.

Dreiviertel der Bäume hätten dasim vergangenen Jahr gut überstan-den, sagt Gründer Sebastian Schön-feld. ,,Natürlich gibt es noch Din-ge, die man verbessern kann.“ ZumBeispiel die Anpflanzmethoden, sodass künftig 90 bis 95 Prozent der

Kersten Scholz von der Baumschule Scholz im Ammerland bei BadZwischenahn (Niedersachsen) schiebt einen Leih-Weihnachtsbaum mitBlumentopf in den Transporter.

„Wir leben mit Bäumen und durchBäume!“ fasste ein Schüler wäh-rend der Arbeit seiner Projektgrup-pe zusammen. Wie wahr! BegleitenBäume den Menschen nicht seitAnbeginn durch seine Geschichte!„Baum der Erkenntnis“, „Baum derWeisheit“ (Zen-Buddhismus),„Baum der Seelen“ (modernes Mär-chen) – Bäume als Symbole gab esimmer in den verschiedenen Kultu-ren, zu allen Zeiten und in vielenMythologien. Wie könnten also dieErgebnisse der Projektarbeiten bes-ser präsentiert werden, als über ei-nen Baum. Also musste ein jungerBaum aus einer Baumschule be-schafft werden. „Unser Baum derErkenntnis und der Weisheit trägtauch die Hoffnung auf eine lebens-werte Welt, auch noch in 50 Jah-ren und weit darüber hinaus.“, sooder ähnlich könnte die Botschaftlauten werden, um Aufmerksamkeitfür die in den Projekten erarbeite-

Aktionen im Rahmen der Initiative „#2065 – Setze ein Zeichen gegen den Klimawandel“

„Unser Baum der Erkenntnis und der Weisheitträgt auch die Hoffnung auf eine lebenswerte Welt“

ten Versprechen und Wünsche zuerzielen. Gedacht, getan und so be-gleitete auch ein „Baumschüler“die Schüler aus Köln nach Düssel-dorf zum Landtag Nordrhein-Westfalen (NRW), voll der Früch-te ihrer Arbeit.

Das Treffen fand sodann zufäl-lig einen Tag vor der Debatte zurCO2-Reduzierung im Parlament desLandes NRW statt. Ein guter Zeit-punkt für die „Botschafter“ derSchüler der Hauptschule Nürnber-ger Straße und der Berta vonSuttner Realschule Gelegenheit,noch mit einer Abgeordneten ausKöln, Ingrid Hack (SPD) und demumweltpolitischen Sprecher derSPD-Fraktion, Rainer Thiel, überdieses existentielle Thema vor derLandtagsdebatte zu diskutieren.

Nachdem voller Spannung undgestärkt durch ein leckeres Mittag-essen die Sicherheitsschleuse desLandtages passiert war, begrüßte

Hack die jugendlichen Besucher undstellte kurz den Klimaschutzplan fürNordrhein-Westfalen vor (WebsitesKasten unten).

Anschließend stieß Thiel zurRunde und gab einen kurzen Über-blick über seine Aufgaben und Zie-le. Es ist naturgemäß gar nicht soeinfach, zwischen so unterschied-lichen Gruppen schnell eine ge-meinsame Gesprächsbasis herzu-stellen und es ist bekanntlich fürPolitiker nicht einfach, sich kurz zufassen. In diesem Fall gelang eswirklich gut. Das gemeinsame Zielließ von Anfang an keine großenHürden aufkommen und so kamendie Abgeordneten beider Seitenschnell ins Gespräch. Die der zweiSchulen stellten zum Auftakt derDiskussion ihre Projektergebnissevor, zum besseren Verständnis vi-sualisiert durch den mit künstlichenBlättern behangenen „Baum-schüler“. Um zu verdeutlichen, eswird nicht nur appelliert und gefor-dert, sondern auch bewusst gehan-delt, enthielten diese Blätter auf ei-ner Seite Versprechen zum eigenenVerhalten und auf der anderen Sei-te an die Politik gerichtete Wün-sche und Anregungen.

Ein interessantes Beispiel war:„Die Politiker sollten dafür sorgen,dass Fleisch genauso gekennzeich-net wird, wie Eier.“ auf der einenSeite und auf der anderen „Wir es-sen weniger Fleisch. Und wir spre-chen andere Menschen darauf an,dasselbe zu tun.“ (Anm. der Redak-tion: das hieße, die Herkunft unddie ‘Produktionsweise’ von Fleischmuss deklariert werden). Ein ande-res Beispiel behandelte den Indivi-dualverkehr und den öffentlichenNahverkehr mit dem Ziel, insbe-sondere Innenstädte soweit alsmöglich autofrei zu halten.

So kam ein breites Spektrummöglicher realistischer (!) Schrittezur Vermeidung eines Klima-wandels auf den Tisch und für michals Beobachter war es eine Freudemitzuerleben, wie die Diskussionzwischen Erwachsenen, erfahrenenPolitikern und Jugendlichen aufgleicher Augenhöhe ergebnis-orientiert und ohne Berührungs-ängste verlief. Keine Scheu hatteeine der älteren Schülerinnen, einMissverständnis – wie es immer

vorkommen kann – anzusprechenund ihre Position noch einmal aus-gleichend und zugleich argumen-tativ nachdrücklich zu untermau-ern. So stelle ich mir ihre eigeneZukunft gestaltende junge Men-schen vor, vielleicht zukünftigePolitiker: eine Hoffnung für eine le-bendige, demokratische Gesell-schaft und für die Bewältigung im-menser Herausforderungen in Ge-sellschaft und Umwelt.

Michael Gerhards

Die Gruppenergebnisse werden präsentiert und mit dem Umwelt-politischen Sprecher der SPD-Fraktion diskutiert.

Fotos: Michael Gerhards

Gruppenfoto mit dem Umweltpolitischen Sprecher der SPD-Landtags-fraktion, Rainer Thiel.

Rezept der WocheZutaten:1 große reife Avocado,2-3 EL Zitronensaft,80 ml Geflügelfond,50 ml Sahne,30 ml Milch,1 TL Nussöl,Salz, Pfeffer;150 ml Milch

Zubereitung:Avocado halbieren, Stein entfer-nen und mit einem Löffel so aus-höhlen, dass ein ca. 1/2 cm di-cker Rand stehenbleibt. MitZitronensaft bepinseln, damit

Kalte Avocado-Suppesich das Fruchtfleisch nicht ver-färbt. Das Avocado-Fruchtfleisch(ca. 100 g) mit dem gut gekühltenGeflügelfond, etwas Zitronen-saft, Sahne und Milch fein pürie-ren. Mit Salz, Pfeffer und demNussöl abschmecken.Die Milch aufkochen und mit ei-nem Schneebesen oder einemMilchschäumer einen festenSchaum herstellen. Kalte Avoca-dosuppe in die beiden ausge-höhlten Avocadohälften füllen,eine Milchschaumhaube darauf-setzen und rasch servieren.

Guten Appetit!

Mieten statt wegwerfen – ein Herz für Weihnachtsbäume

Bäume wieder anwachsen. Ein Zielsei aber jetzt schon erreicht: ,,Wirwollen in erster Linie zeigen, dassKonsum auch anders funktionierenkann. Ich sehe das durchaus auchals Denkanstoß, sich auch in ande-ren Bereichen mal Gedanken zumachen.“ In den USA, Großbritan-nien und der Schweiz kann manWeihnachtsbäume im Topf schonlänger mieten. In Deutschlandmacht dieses Konzept nach Anga-ben des Bundesverbands der

Weihnachtsbaumerzeuger unterden etwa 23 Millionen Christbäu-men bisher nur einen verschwin-dend geringen Anteil aus. Ver-bandssprecher Hans-Georg Dress-ler hat Zweifel, dass ein lebendigerBaum wirklich nachhaltiger ist.,,Man kann den im Topf schnellzugrunde richten.“ Zu viel Wärmeund zu wenig Wasser bekommenihm gar nicht.

Das Fatale daran: ,,Man siehtnicht, wenn der Baum vertrocknet.

Die Nadeln bleiben grün und ver-welken nicht“, sagt Rudolf Fennervon der Umweltorganisation RobinWood. Auch der plötzliche Tem-peraturwechsel kann den Tannenzu schaffen machen. Wenn es kaltwird, gehen sie in Winterruhe. Dochim warmen Wohnzimmer wird derWinter sozusagen unterbrochen,und die Knospen bereiten sich dar-auf vor, zu treiben. Zurück in derKälte können sie dann erfrieren.

In der Baumschule Scholz imniedersächsischen Bad Zwischen-ahn werden die Bäume deshalb be-

Weitere Informationen über die Websites:Plan Aktion #2065

www.planaction.de/klimawandel/www.koeln.plan-aktionsgruppen.de

Klimaschutzplan NRW überwww.landtag/portalwww.umwelt.nrw.de

hutsam auf den Temperaturwechselvorbereitet: 150 Nordmanntannenwarten dort als ,,Wandertanne“, wieKersten Scholz sie nennt, auf ihrenfestlichen Einsatz. Bevor es auf dieReise geht, kommen die Tannen ei-nige Tage in eine Halle. ,,Damit siesich an die Wärme gewöhnen“, sagtder 25-Jährige.

1,25 bis 2,25 Meter messen dielebendigen Miet-Bäume. Die Kun-den in Bremen, Oldenburg und derRegion können die Bäume in die-sem Jahr erstmals liefern und spä-ter wieder abholen lassen.