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ESIN
STIT
UT
FÜR
RIS
IKO
BEW
ERTU
NG Aktuelle Aspekte der Risikobewertung
von Nanomaterialien in Lebensmitteln
Prof. Dr. Dr. Alfonso LampenAbteilung LebensmittelsicherheitBundesinstitut für Risikobewertung (BfR), Berlin
Prof. Dr. Dr. Alfonso Lampen – Size Matters – Nano auf dem Teller 27.02.2012 Seite 2
Potentielle Aktionsfelder von Nanotechnologie im Lebensmittelbereich
NANOLM
Land-wirtschaft
Produkte
Sicherheit von Lebensmitteln Zusatz-
stoffe
MaterialVerpack-
ungen
Quelle: eigene Darstellungnach Meili (2005)
Prof. Dr. Dr. Alfonso Lampen – Size Matters – Nano auf dem Teller 27.02.2012 Seite 3
Natürliche Nanopartikel in Lebensmitteln
• In Milch
• Im Hühnerei
• Bei Fetten und Fettbegleitstoffen
• Stoffwechsel
Prof. Dr. Dr. Alfonso Lampen – Size Matters – Nano auf dem Teller 27.02.2012 Seite 4
Aquanova, DeutschlandNanotechnologie zur Herstellung vonMizellen
- um unlösliche bioakive Substanzen in Lösung zu bringen- um Wasser/Fettlöslichkeit von Inhaltsstoffen zu ändern- Vitamine A, C, D, E, K- -carotin- Isoflavone- Omega-Fettsäuren
Organische Nanopartikel als Trägerstoffe, Carrier, Kapseln
www. Aquanova.de
Oder NutraleaseTM
Co-enzyme Q10 (Ubiquinon)LuteinLycopene PhytosterolVitamin D, E, A, beta-CarotineOmega 3 FSIsoflavone, Phytosterine www.nutralease.com
Prof. Dr. Dr. Alfonso Lampen – Size Matters – Nano auf dem Teller 27.02.2012 Seite 5
Bratöl „Canola Active Oil“ enthält Nano-Phytosterolkapseln (30 nm) - Cholesterinsenkung, Hersteller- und Vertriebsland: Israel
Nano-Grüntee - bessere Verfügbarkeit des in Teeblättern enthaltenen Selens: Steigerung der antioxidativen Wirkung(Hersteller- und Vertriebsland: USA im Internet)
Prof. Dr. Dr. Alfonso Lampen – Size Matters – Nano auf dem Teller 27.02.2012 Seite 6
Anwendungsbeispiele für Nanobeschichtungen von Verpackungen
• Vermeidung von Schwitzwasserbildung (Anti-Beschlag-Effekt)
• Vereinfachung der Restentleerung von Tuben undFlaschen
Prof. Dr. Dr. Alfonso Lampen – Size Matters – Nano auf dem Teller 27.02.2012 Seite 7
Anorganische Nanomaterialien
• Titandioxid(z.B. als Schokoladenüberzug zur Verbesserung des Aussehens von Schokoladen oder zum Aufhellen von Salatdressings)
• Siliziumdioxid bzw. Kieselsäure (zur Verbesserung der Fließeigenschaften z.B. von Ketchup und als Fließhilfsmittel für pulverförmige Lebensmittel)
• Aluminiumsilikate(ebenfalls als Fließhilfsmittel für pulverförmige Lebensmittel)
Laut BLL keine Anwendung i.d. Lebensmittelindustrie
Analytik von Nanomaterialien in Lebensmitteln wird in zentralen Lebensmitteluntersuchungsämtern aufgebaut!
Effekte im Zellkern- Störung der Replikation u. Transkription
TiO2 induziert DNA-Veränderungen
u. genet. Instabilität in vivo (Maus);
Trouiller et al., 2009
Neubewertung bei Verwendung von Nanopartikeln erforderlich
Gefahrenpotenzial
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Titanium dioxide*• approved food additive (E171)
• contains a significant fraction (~36%) of the particles in the nano-scale;
• used in cake icings, sweets, chewing gum, etc
• insoluble and persistent material;
• Children have highest intake
• (Adult 1 mg Ti/kg´/day – child 2-4 times more)
* Weir, A., Westerhoff, P., Fabricius, L., Hristovski, K. and von Goetz, N. (2012) Titanium Dioxide Nanoparticles in Food andPersonal Care Products, Environ. Sci. Technol., 46: 2242–2250 ** Dekkers S, Krystek P, Peters RJ, Lankveld DP, Bokkers BG, van Hoeven-Arentzen PH, Bouwmeester H, Oomen AG (2011) Presence and risks of nanosilica in food products, Nanotoxicology 5(3):393-405.
Silica**• approved food additive (E551)
• contains a significant fraction (43 to 50%) in the nano-scale;
• used in e.g. coffee creamers, soup powders, etc
Prof. Dr. Dr. Alfonso Lampen – Size Matters – Nano auf dem Teller 27.02.2012 Seite 9
Durch Nanoformulierungen unterschiedlichster Art können Effekte erzielt werden:
• Verbesserung bzw. Veränderung der Löslichkeit und homogenere Verteilung von Substanzen durch Beeinflussung der Polarität
• Dadurch auch eine Erhöhung der Bioverfügbarkeit (Gefahr einer Überdosierung)
• Schutz vor Einflüssen des Produktionsprozesses, z.B. Zerstörung von Substanzen durch Hitzeeinwirkung oder Lagerungseinflüsse (Aroma, Farbe)
• Veränderung der optischen Eigenschaften, z.B. können üblicherweise trübende Substanzen klare Lösungen ergeben, oder es können durch optische Effekte Farbänderungen erfolgen.
• Diese potentiellen Anwendungen und noch andere stellen ein reichhaltiges Instrumentarium dar für das Designen von Lebensmitteln bzw. neuartigen Lebensmittel, Funktionellen Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmitteln dar. Auch Im Kosmetikbereich werden diese Möglichkeiten und weitere nutzbar sein.
Prof. Dr. Dr. Alfonso Lampen – Size Matters – Nano auf dem Teller 27.02.2012 Seite 10
http://www.nanotechproject.org/inventories/
Nanoprodukte in Forschung, Entwicklung und Anwendung
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Kaufbereitschaft von Nanoprodukten als Maß der Verbraucherakzeptanz (BfR, 2006)
75
36
20
14
25
64
80
86
0% 20% 40% 60% 80% 100%
Kleidung
Kosmetik
Lebensmittel
Oberflächenversieglung und -pflege
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Risikobewertung erforderlich hinsichtlich
Risikoforschung notwendig
Immer noch viele offene Fragen: Physikochemische Eigenschaften industrieller NP als potentielle LM-Zusatzstoffe Binden diese an andere LM-Bestandteile oder bleiben sie als freie NP im GI-Trakt? Haben NP als LM-Zusatzstoffe Effekte auf GI-Funktionen oder auf GI-Mikroflora? Größenbeschreibung der veränderten Absorption und BV und toxikologische Signifikanz Abgrenzung zu Novel Food Risiken durch indirekte Kontamination? Migration aus Verpackungen?
- Zulassung geregelter Stoffe
- Vorhandensein von NP als potentielle Kontaminanten in Lebens- und Futtermitteln
- Allgemeine Anfragen zur Applikation von NT in LM Produktion
– Auswirkungen auf Bioverfügbarkeit, Nährwert etc.
Prof. Dr. Dr. Alfonso Lampen – Size Matters – Nano auf dem Teller 27.02.2012 Seite 13
Anorganische Verbindungen - Kupfer
Akute Toxizität von Kupfer: Vergleich von Micro- und NanopartikelHintergrund: - Cu ist ein Mikronährstoff
Cu-Toxizität führt zu Hämolysis und zu Leber sowie Nierenschädigungen
Ziel: Vergleich Akute Toxizität von Cu-Mikro- und Nanopartikel nach oraler Gabe
Nano-Cu (23 nm, SSA 2,95 – 105 cm2/g, 1,7 – 1010 (Partikel Anzahl) /µg)Micro-Cu (17 µm, SSA 3,99- 102 cm2/g, 44/µgMaus, Einzeldosis (oral), Gewebe nach 48 h analysiert)
(Chen et al., 2006)SSA; Specific Surface Area)
Micro-Cu Nano-Cu Kontrolle
Niere keine - Nekrosis, Glomerulitis
-
Milz keine - Atrophie, Fibrosis
-
Leber keine - Schädigung,ALP, Cr ++++
-
Niere
Rel. Toxizität: Ionisch > NP > MP
Prof. Dr. Dr. Alfonso Lampen – Size Matters – Nano auf dem Teller 27.02.2012 Seite 14
Anorganische Verbindungen - Kupfer
Die Größenunterschiede hatten unterschiedlichen biologische Effekte zur Folge Wahrscheinlich indirekte Wirkung durch die Freisetzung der Cu Ionen Vergleich der biologischen Aktivitäten zeigt, die Oberfläche/Masse Angaben (SSA) im
Vergleich zu mg/kg erscheinen besser Daten demonstrieren, dass nicht-toxische Substanzen nicht unbedingt nicht-toxisch bleiben,
wenn Partikel verkleinert werden Wenn physikalische Eigenschaften sich ändern, ist es erforderlich, die
biologischen Effekte zu untersuchen
Milz
Toxische Effekte von NP (v.a. Oxide, Metalloxide) nach oraler Aufnahme bisher weniguntersucht; Langzeitstudien/Kanzerogenitätsstudien bisher nicht durchgeführt.
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Toxicity studies with nanoparticle after oral uptake in vivo
Gold 4, 10, 28, 58, nm mice Intestinal uptakeDistribution
Hillyer and Albrecht, 2001
CopperCu-Ions23,5 nm17 µm
miceacute toxicityliver, kidney, spleen injuryBlood diagnostics
Chen et al., 2006
Zinc 58 nm250-1000 nm mice
Blood diagnosticsBlood coagulationhistopathology
Wang et al., 2006
Selenium 20-60 nm mice
acute toxicityliver injurybioavailabilityDistributionEffect on Se-Enzymes
Zhang et al., 2007
Zinc, Iron, Silicium
300 nm, 100 nm10 -20 nm40 - 50 nm90 – 110 nm
mice acute toxicity Cha and Muyung, 2007
Titanium Dioxid 21 nm mice
Genotoxicity(DNA deletion, Comet, micronuclei, strand breaks, oxidative damage)
Trouillier et al., 2009
Prof. Dr. Dr. Alfonso Lampen – Size Matters – Nano auf dem Teller 27.02.2012 Seite 16
Generelle Aspekte “nanoskaliert im Vergleich zu mikroskaliert”
- Höhere Exposition hinsichtlich Teilchenanzahl pro Masseneinheit- Geringe Größe, große Oberfläche könnte vermehrt ROS (reaktive Sauerstoff Radikale)produzieren
- Expositionswege können differieren z.B. olfaktorischer Transport- Verschiedene Verteilung im Gewebe aufgrund verschiedener Größe oder Oberflächen-Chemie(z.B. inflammat. Immunantwort ist mehr induziert durch feines und ultrafeines (~21 nm) TiO2)
- Neue Eigenschaften von nanoskalierten Material kann einen neuen Wirkmechanismus zur Folgehaben.
1. nanoskalierte Substanzen können durchaus im Vergleich zum Ursprungsmaterial verschiedene physikalische und chem. Eigenschaften besitzen Folge: mögliche Änderungen der toxikologischen Eigenschaften
2. Dosis-Wirkungsbeziehungen von nanoskaligen Material adäquat experimentell untersuchen(inklusive sehr guter Charakterisierung)
Notwendigkeit einer Risikoforschung für Risikobewertung
Prof. Dr. Dr. Alfonso Lampen – Size Matters – Nano auf dem Teller 27.02.2012 Seite 17
Aufnahme, Distribution, Elimination = Toxikokinetik nach oraler Aufnahme
Prof. Dr. Dr. Alfonso Lampen – Size Matters – Nano auf dem Teller 27.02.2012 Seite 18
Faktoren, die die orale Aufnahme von NP beeinflussen
Durchmesserunter 1 µm, abnehmender Durchmesser führt zu zunehmender Aufnahme
Oberflächenladungnicht ionische NP werden besser aufgenommen
Form und ElastizitätForm hat keinen klaren Effekt, Elastizität fördert Durchgang durch Kapillaren
Physikalische und chemische StabilitätAggregatbildung; chemische Stabilität beeinflusst die Abbaubarkeit und die Freilassung von eingekapseltem Material
Physiologie der GI-Traktes (normal vs geschädigt)
Verteilung im Körper – Größenabhängigkeit
Elimination – wenig bekannt
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Artificial digeston of Nanoparticles
• Ag core diameter about 17 nm
• spherical particles
Tagat TOTM
TweenTM 20
Prof. Dr. Dr. Alfonso Lampen – Size Matters – Nano auf dem Teller 27.02.2012 Seite 20
• Hydrodynamic radius (rH) DLS(dynamic light scattering)
• Core‐dimensions (rSAXS) SAXS(small‐angle X‐ray scattering)
• Separation of NP`s based on their hydrodynamic diameter A4F (asymmetric flow field‐flow
fractionation)• element concentrations ICP‐MS
CooperationPhysico-Chemical Characterization I(prior to digestion)
Prof. Dr. Dr. Alfonso Lampen – Size Matters – Nano auf dem Teller 27.02.2012 Seite 21
0 5 10 15 20 25 30 35 400.000000
0.000002
0.000004
0.000006
0.000008
qy
R (nm)
p1
in water
0.1 1
10-9
10-8
10-7
10-6
10-5
10-4
10-3
10-2
10-1
Inte
nsity
(a. u
.)
q (nm-1)
p1
water
AgPurebefore digestion
0 10 20 30 40 50 600.0
0.2
0.4
0.6
0.8
1.0
1.2
1.4
UV
-abs
orpt
ion
(a.u
.)
Time (min)
AgPurebefore digestion
1 10 100 10000.0
0.5
1.0
Inte
nsity
(a.u
.)
Hydrodynamic radius (nm)
AgPurebefore digestion
Prior to Digestion
Hydrodynamic Radius: 14 nm
Core Radius: 7 nm
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• artificial digestion based on DIN 19738
Artificial Digestion
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After Digestion
Hydrodynamic Radius: in saliva: 25 nmin gastric juice: 100 nmin intestinal juice: 76 nm
Core Radius: 7‐8 nm (main part, 60%) + fractions of di‐ and trimers
Physico-Chemical Characterization II(after digestion)
Prof. Dr. Dr. Alfonso Lampen – Size Matters – Nano auf dem Teller 27.02.2012 Seite 24
only digestion fluid (all three fluids together)
digested nanoparticles
undigested nanoparticles
Results
1. cells loose cell‐cell contacts2. cells become spherical
3. cells die (at about 15‐25 µg/mL Ag)
BUTdigestion reduces toxicity
Cytotoxicity Tests(X-celligence impedance measurements)
Böhmert et al., 2013: Nanotoxicology (in press)
Prof. Dr. Dr. Alfonso Lampen – Size Matters – Nano auf dem Teller 27.02.2012 Seite 25
Scientific Opinion of the Scientific CommitteeQuestion No EFSA-Q-2007-124a, Adopted on 10 February 2009
Scientific opinion on potential risks arising from nanoscience and nanotechnologies on food and feed safety.
Das Paradigma der Risikobewertung (hazard identification, hazard characterization, exposure assessment and risk characterization) ist auf Nanomaterialien anwendbar.
Wesentliches Ergebnis:
Die spezifischen Eigenschaften der Nanomaterialien sollten berücksichtigt werden.
Feststellung, dass nur sehr wenige Daten über eine orale Aufnahme existieren.
• Übersicht über das gegenwärtige Wissen, • definiert die Erfordernisse für die Risikobewertung von hergestellten
Nanomaterialien, • identifiziert Lücken
jedoch ,
Prof. Dr. Dr. Alfonso Lampen – Size Matters – Nano auf dem Teller 27.02.2012 Seite 26
EFSA Scientific Committee
The guidance complements existing guidance documents for substances and products submitted for risk assessment in view of their possible authorisation in food and feed.
Guidance is provided on the physico-chemical characterisation requirements of engineered nanomaterials and the testing approaches to identify and characterise hazards arising from the nanoproperties.
Question No EFSA-Q-2009-00942, Adopted on 06 April 2011
Guidance on the risk assessment of the application of nanoscience and nanotechnologies in the food and feed chain
Prof. Dr. Dr. Alfonso Lampen – Size Matters – Nano auf dem Teller 27.02.2012 Seite 27
Nanopartikel für Ernährungszwecke
• Träger für Mikronährstoffe und andere Substanzen (Liposomen, Mizellen, Vesikel) zwecks Erhöhung ihrer Bioverfügbarkeit aus Lebensmitteln
• „Funktionelle Lebensmittel“ und Nahrungsergänzungsmitteln („Nanoceuticals“)
• Inverkehrbringen als Lebensmittel ohne vorherige Genehmigung?
Prof. Dr. Dr. Alfonso Lampen – Size Matters – Nano auf dem Teller 27.02.2012 Seite 28
Novel Food Verordnung (EG) 258/97
Umfasst a) ….. …... (f) Lebensmittel und Lebensmittelzutaten die mit neuartigen Prozessen hergestellt wurden, die zu signifikanten Änderungen in der Zusammensetzung oder Struktur der Lebensmittel bzw. der Zutaten führen können, die Einfluss auf ihren Nährwert oder ihren Metabolismus haben können.
….. müssen vor dem Inverkehrbringen einer Risikobewertung im Rahmen eines Genehmigungsverfahrens unterzogen werden.
Prof. Dr. Dr. Alfonso Lampen – Size Matters – Nano auf dem Teller 27.02.2012 Seite 29
Novel Food Revision (failed in March 2011)
Draft definition of engineered nanomaterials:
• Any intentionally produced material
• One or more dimensions of the order of 100 nm or less that is composed of discrete functional parts, many of which have one or more dimensions of the order of 100 nm or less
• Including structures, agglomerates or aggregates which may have a size above the order of 100 nm but retains properties that are characteristics of the nanoscale
Prof. Dr. Dr. Alfonso Lampen – Size Matters – Nano auf dem Teller 27.02.2012 Seite 30
Zusammenfassung und Schlussfolgerungen Nanotechnologie kann die Formulierung wie die Löslichkeit von Stoffen ändern –
bei gleichen oder anderen physiologischen Eigenschaften Nanotechnologie kann die Bioverfügbarkeit von schlecht absorbierbaren Lebensmittel-
inhaltstoffen verbessern Anwendung der gültigen Risk Assessment Paradigmen hier möglich (EFSA) Lebensmittel mit neuen Eigenschaften – durch Verwendung von Nanotechnologie fallen
unter der Novel Food VO Aktuelle Fortschritte: Analytik von Nanopartiel in Lebensmitteln – Expositionsmessungen werden möglich Erste Informationen zur ADME nach orale Aufnahme
Es bleiben noch viele offene Fragen Definition und Unterscheidung (NP, synthetisch vs natürliche NM, matrixgebunden, frei) validierte Methoden zur Analyse/Erfassung notwendig hinsichtlich Risikoabschätzung Bedarf hinsichtlich Standardierung und Referenzmaterialien (EU-Projekte) Notwendigkeit von toxikologischen Daten (v.a. nach oraler Exposition, Toxikodynamik) Notwendigkeit von Expositionsdaten Risikokommunikation (Lernen aus den Erfahrungen mit „grüner Gentechnik“)
Prof. Dr. Dr. Alfonso Lampen – Size Matters – Nano auf dem Teller 27.02.2012 Seite 31
Thank you very much
Prof. Dr. Dr. Alfonso LampenAbteilung LebensmittelsicherheitBundesinstitut für RisikobewertungThielallee 88-92 D-14195 BerlinTel. 0 30 - 84 12 - 3747 Fax 0 30 - 84 12 - 36 [email protected] www.bfr.bund.de
Acknowledgement:U. HansenL. Böhmert
Prof. Dr. Dr. Alfonso Lampen – Size Matters – Nano auf dem Teller 27.02.2012 Seite 32
•DIN 19738 (2004)
•5min spittel (15mL)• 25mg NaCl• 7,5mg NaSCN• 27,5mg NaSO4
• 7,5mg NaHCO3
• 22,5mg KCl• 30mg KH2PO4
• 7,5mg CaCl2∙2H2O• 12,5mg α‐Amylase• 0,5mg Harnsäure• 5mg Harstoff• 37,5mg Mucin
•2h gastric juice (35mL)• 145mg NaCL• 35mg KCl• 13,5mg KH2PO4
• 150mg Mucin• 50mg Pepsin
•2h intestinal juice (50mL)• 15mg KCl• 25mg CaCl2∙2H2O• 10mg MgCl2∙6H2O• 50mg NaHCO3
• 450mg Galle• 15mg Harnstoff• 450mg Pankreatin• 15mg Trypsin
5 min, pH 6,4 2 h, pH 2 2 h, pH 7,5
15 mL saliva 35 mL gastric juice 50 mL intestinal juice
analytics + cytotoxicity
37 °C
AgPure
in vitro digestion of AgPure
Prof. Dr. Dr. Alfonso Lampen – Size Matters – Nano auf dem Teller 27.02.2012 Seite 33
Substanzen zugelassen als LebensmittelkontaktmaterialSiliciumdioxid (SiOX)nanopartikuläre Oberflächenbeschichtung für Kunststoffflaschen < 100 nm
Herstellung: in situ aus Hexamethyldisiloxan und HexamethyldisilazanVerwendung: an Innenseite von Polyethylenterephthalat (PET)-FlaschenZweck: als Gasbarriere
Siliciumdioxid wurde als Oberflächenbeschichtung für diese Applikation von der EFSA bewertet (The EFSA Journal (2007) 452 - 454).
TitannitridVerwendung als Additiv in Materialien für den Lebensmittelkontakt
Herstellung: inerte Titaniumnitrid Nanopartikel, unlöslich in allen getesteten Lebensmittelsimulantien
Verwendung: Additiv für Lebensmittelkontaktmaterialien, in PET-Flaschen (bis zu 20mg/kg)
Zweck: zur Produktionssteigerung
Titannitrid wurde als Nanopartikel für diese Applikation von der EFSA bewertet (The EFSA Journal (2008) 888 - 890).
Prof. Dr. Dr. Alfonso Lampen – Size Matters – Nano auf dem Teller 27.02.2012 Seite 34
Einfluss physikalischer Eigenschaften von anorganischen Nanopartikeln auf die Bioaktivität – Berücksichtigung bei der Risikobewertung
• Form
• Verhältnis Größe zu Oberfläche
• Elektrische Leitfähigkeit
• Feldstärke
• Ladung
• Zusammensetzung
• Löslichkeit
Quelle: verändert nach S.T. Stern and S.E. McNeil, 2007
Biodispersion
Lösung von tox.Substanzen
Clearance
Prof. Dr. Dr. Alfonso Lampen – Size Matters – Nano auf dem Teller 27.02.2012 Seite 35
Aufnahme und Lokalisation von Nanopartikeln aus Metalloxiden in zellulären Modellen der Darmbarriere
Forschungsschwerpunkte im BfR:
Aufklärung potentiell toxischer molekularer Mechanismen mittels Transkriptomic‘s und Proteomic‘s-Techniken
Abteilung Lebensmittelsicherheit:
Prof. Dr. Dr. Alfonso Lampen – Size Matters – Nano auf dem Teller 27.02.2012 Seite 36
Eigenschaften von NP, welche die biologische Wirkung beinflussen können
FormGröße/Oberflächeelektr. LeitfähigkeitFeldstärkeLadungKompositionKristall-Struktur
Löslichkeit
Biodispersion
Lösung von tox.Substanzen
Clearance
Quelle: verändert nach S.T. Stern and S.E. McNeil, 2007
Prof. Dr. Dr. Alfonso Lampen – Size Matters – Nano auf dem Teller 27.02.2012 Seite 37
Anorganische Verbindungen• SiO2 (Siliziumdioxid), Synthetisch amorphe Kieselsäure:
Verwendung als Lebensmittelzusatzstoff (E 551)• Als Fließhilfsmittel von Bedeutung (Tomatenpulver, Speisesalz, Gewürze)• Als Eintrags- u. Dispergierhilfe (z.B. Vitaminzusätze)• Spezifikation enthält keine Beschränkungen hinsichtlich Partikelgröße• Bericht, dass SiO2-Materialien (amorphe Kieselsäure) im Organismus von
Enzymen aufgelöst werden können.
Herstellungsverfahren (Flammhydrolyse) erzeugen größere Agglomerate (1-25 µm)Nassverfahren (ca. 500 µm), Gelverfahren (ca. 1 µm).
> Neubewertung bei Verwendung von Nanopartikeln erforderlich
GefährungspotentialIn vitro Hinweise – Effekte auf ZellkernAnsammlung von NP (40-70 nm) im Zellkern, Störung Replikation undTranskription, Cytotox Assay jedoch negativ. Herstellerfirmen bezweifeln, dass NP vorliegen
TiO2 (Titandioxid): Verwendung als Lebensmittelzusatzstoff (E 171)Hinweise auf ein Verfahren, bei dem TiO2-Nanopartikel auf
Oberfläche von Schokoriegeln aufgetragen werden – Haltbarkeit Verbesserung
TiO2 induziert DNA-Veränderungen u. genet. Instabilität in vivo (Maus); Trouiller et al., 2009