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1 Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde, das Schulgesetz zur Inklusion sowie die geplante Schuldenbremse waren die bestimmenden Themen im März-Plenum. Für uns ist es wichtig, dass behinderte Schülerinnen und Schüler die individuell beste Förderung bekommen. Das machte Björn Försterling, unser bildungspolitischer Sprecher, in der Debatte um die Inklusion deutlich. Dafür leisten auch die Förderschulen eine gute Arbeit. Nachdem die Sozialdemokraten ihren Vorschlag zur Schuldenbremse präsentiert haben, ist klar, dass die SPD bis 2020 ihre Schuldenpolitik fortsetzen will. Das ist für uns nicht akzeptabel. Wir streben die schwarze Null für den Landeshaushalt schon für das Jahr 2016 an. Gemeinsam mit der CDU wollen wir das Neuverschuldungsverbot in der Verfassung für 2017 festlegen. Christian Dürr, unser Fraktionsvorsitzender, und ich haben unsere Position in der zum Teil hitzigen Debatte klar gemacht. Ich wünsche Ihnen ein frohes und sonniges Osterfest! Herzliche Grüße! Christian Grascha Parlamentarischer Geschäftsführer Haushalts- und Finanzpolitischer Sprecher Tel.: (0511) 30 30 34 11 Fax: (0511) 30 30 48 63 E-Mail: [email protected] März 2012

Aktuelles aus dem Landtag

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Aktuelles aus dem Landtag März

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Page 1: Aktuelles aus dem Landtag

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Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde,

das Schulgesetz zur Inklusion sowie die geplante Schuldenbremse waren die bestimmenden

Themen im März-Plenum.

Für uns ist es wichtig, dass behinderte Schülerinnen und Schüler die individuell beste Förderung

bekommen. Das machte Björn Försterling, unser bildungspolitischer Sprecher, in der Debatte um die

Inklusion deutlich. Dafür leisten auch die Förderschulen eine gute Arbeit.

Nachdem die Sozialdemokraten ihren Vorschlag zur Schuldenbremse präsentiert haben, ist klar,

dass die SPD bis 2020 ihre Schuldenpolitik fortsetzen will. Das ist für uns nicht akzeptabel. Wir

streben die schwarze Null für den Landeshaushalt schon für das Jahr 2016 an. Gemeinsam mit der

CDU wollen wir das Neuverschuldungsverbot in der Verfassung für 2017 festlegen. Christian Dürr,

unser Fraktionsvorsitzender, und ich haben unsere Position in der zum Teil hitzigen Debatte klar

gemacht.

Ich wünsche Ihnen ein frohes und sonniges Osterfest!

Herzliche Grüße!

Christian Grascha Parlamentarischer Geschäftsführer Haushalts- und Finanzpolitischer Sprecher Tel.: (0511) 30 30 34 11 Fax: (0511) 30 30 48 63 E-Mail: [email protected]

März 2012

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„Was wir jetzt brauchen, ist nicht weniger als ein Paradigmenwechsel in der Haushaltspolitik“

Inhaltsverzeichnis:

„In der Haushaltspolitik sind wir der SPD um Lichtjahre voraus“ 2

Elbvertiefung: FDP setzt sich weiter für Deichsicherheit …. 3

Woran es bei der Energiewende im Offshore-Bereich hakt 4

Weser- und Werra-Versalzung: Niedersachsen darf nicht mehr am Katzentisch sitzen 5

FDP will Verbesserungen bei der Finanzmarkt-Regulierung…. 6

Reform der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung 7

Bauen in Niedersachsen wird einfacher, schneller und kostengünstiger 7

Bisher nur wenige Erkenntnisse über gesundheitliche Risiken von E-Zigaretten 8

Antrag zur maritimen Wirtschaft verabschiedet 9

Entscheidung zum Betreuungsgesetz im Landtag 10

Gemeinsame Länder-Überwachungsstelle für die elektronische Fußfessel 11

Änderung des Aufnahmegesetzes beschlossen 11

Niedersachsen unterstützt den Freiheitskampf der syrischen Opposition 12

Einsatz von Staatstrojanern: Qualitätsstandards und Rechtssicherheit erhöhen 12

Landtag beschließt Gesetz zur Inklusion in der Schule 13

Anlaufstelle gegen Missbrauch und Diskriminierung 14

Anfrage zur Medienbildung von Lehrern 14

Aktuelle Stunde

„In der Haushaltspolitik sind wir der SPD um Lichtjahre

voraus“

Im vergangenen Plenum hat die FDP-Fraktion eine Aktuelle Stunde zum Thema Schuldenbremse

beantragt, in der wir die SPD scharf kritisiert haben. Die Sozialdemokraten haben nach wie vor nichts

Nennenswertes zur Schuldenbremse vorgelegt. Ganz im Gegenteil: Sie sind viel mehr

„Schuldenbeschleuniger“. Vor dem Hintergrund der vergangenen Jahre ist das besonders

unverständlich. Denn schließlich waren es die Sozialdemokraten Schröder und Eichel, die mit dem

Aufweichen des Europäischen Stabilitäts- und Wachstumspakts 2005 Europa ins Schlingern

gebracht haben.

Die SPD behauptet, Haushaltskonsolidierung könne nur

mit höheren Steuern gelingen kann. Dies ist

nachweislich falsch. Richtig ist dagegen, dass CDU

und FDP seit dem Jahr 2003 die Neuverschuldung

stetig verringert und trotzdem bei Infrastruktur, Bildung

und Wissenschaft und Innovation Schwerpunkte

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„Die Zustimmung der Landesregierung wird nicht unter Druck erfolgen“

gesetzt haben. Trotz unseres harten Sparkurses – für den wir auch oft genug Kritik einstecken

mussten – geben wir heute über eine Milliarde Euro mehr für Bildung in Niedersachsen aus als die

SPD in ihrem letzten Amtsjahr 2003.

Was wir jetzt aber dennoch brauchen, ist nicht weniger als ein Paradigmenwechsel in der

Haushaltspolitik. Dazu hat die FDP-Fraktion vor kurzem ihr Konzept einer Schuldenbremse PLUS

vorgestellt. Unser Ziel: Wer mehr neue Schulden macht als er darf, der muss die Konsequenzen

spüren. Und er muss im Extremfall auch damit rechnen, dass der Sparkommissar kommt und die

Sache selbst regelt. Es ist paradox, dass gerade ganz Europa darum kämpft, Griechenland wieder

zu mehr Wachstum und Beschäftigung zu führen und die SPD in Niedersachsen zur gleichen Zeit

genau das Gegenteil von dem fordert, was jetzt in Griechenland passiert und passieren soll. In

Griechenland wird das Renteneintrittsalter erhöht. Hier wehrt sich die SPD bei der Rente mit 67 und

macht eine Rolle rückwärts. In Griechenland werden wegen der hohen Arbeitslosigkeit Mindestlöhne

gesenkt. Hier will die SPD einen Mindestlohn einführen. In Griechenland werden buchstäblich Berge

versetzt, um aus der Schuldenfalle zu kommen. Hier bei uns will die SPD munter weiter Schulden

machen und orientiert sich dabei an Nordrhein-Westfalen. Daraus wird ersichtlich: In der

Haushaltspolitik ist die Regierungskoalition der SPD um Lichtjahre voraus.

Das Konzept zur Schuldenbremse PLUS finden Sie bei uns im Internet: www.fdp-fraktion-nds.de

Christian Dürr MdL Fraktionsvorsitzender Tel.: (0511) 30 30 34 05 Fax: (0511) 30 30 48 63 E-Mail: [email protected]

Umweltpolitik

Elbvertiefung: FDP setzt sich weiter für Deichsicherheit und

Obstanbau im Alten Land ein

Nachdem die Elbvertiefung sowohl im vergangenen Oktober als auch im Januar im Landtag

thematisiert wurde, war sie diesmal Bestandteil der Aktuellen Stunde. Bündnis 90/Die Grünen

versuchten dieses, für Niedersachsen ernste Thema, durch Klamauk für parteipolitische Zwecke zu

missbrauchen. Dies ist gründlich fehlgeschlagen. Zwar stellten die Grünen medienwirksam einen

schwarzen und einen gelben Gummistiefel auf die Regierungsbank, unterschlugen aber die

Tatsache, dass es die rot-grüne Bundesregierung im Jahr 2004 war, welche die aktuelle

Elbvertiefung in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen hat.

Beim Versuch, die Aktivitäten und gewissenhaften Prüfungen

der Landesregierung in Misskredit zu bringen, zeigten sich

die Grünen darüber hinaus schlecht informiert.

In der zehnten Kalenderwoche hatten Stefan

Birkner und ich einen Termin mit Betroffenen vor Ort.

Neben dem Kreisrat, den Bürgermeistern der Gemeinde

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„Vor Ort treten die Grünen als Bremser, Verhinderer oder Bedenkenträger auf.“

Jork und der Samtgemeinde Lühe trafen wir mit Vertretern des Obstbauversuchsringes, des

Wasserbereitstellungsverbandes und der Deichverbände zusammen. Unsere Landesregierung und

die sie tragenden Fraktionen prüfen die Belange der Wasserwirtschaft und Landeskultur ausführlich

und gewissenhaft. Dabei spielt auch die Terminsetzung Ende März keine Rolle, denn bei den für

Niedersachsen so wichtigen Themen geht Gründlichkeit vor Schnelligkeit. Hamburg und Schleswig-

Holstein haben nicht die gleichen Fragestellungen, die für Niedersachsen relevant sind, zu

beantworten. Der Bund wiederum hat ein übergeordnetes und gesamtstaatliches Interesse zu

vertreten.

Die Deichsicherheit und der Erhalt der Obstanbauregion Altes Land stehen allein im

niedersächsischen Fokus. Dafür werden wir uns weiterhin und unabhängig von Terminen einsetzen.

Wir werden die Unterlagen so lange prüfen, bis wir keine Fragen mehr haben. Die Zustimmung der

Landesregierung steht in Abhängigkeit der Faktenlage und wird nicht unter Druck erfolgen. Selbst die

SPD hatte den Grünen die Ernsthaftigkeit in dieser Debatte abgesprochen.

Jan-Christoph Oetjen Innenpolitischer Sprecher Tel.: (0511) 30 30 34 04 Fax: (0511) 30 30 48 63 E-Mail: [email protected]

Umweltpolitik

Woran es bei der Energiewende im Offshore-Bereich hakt

Die Offshore-Windenergie wurde zweifach, auch vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen bei

den Firmen „Bard“ und „SIAG Schaaf Industrie“ in Emden, im März-Plenum diskutiert. Die CDU-

Landtagsfraktion hatte die vielfältigen Potenziale der Offshore-Windenergie zum Thema der

Aktuellen Stunde gemacht, die SPD-Landtagsfraktion forderte im Rahmen einer Entschließung einen

„Masterplan Offshore-Windenergie“ für Niedersachsen.

Beide Tagesordnungspunkte hatten ihre Berechtigung, denn derzeit hakt es an der Umsetzung der

Energiewende insbesondere im Offshore-Bereich. Dies liegt zum einen daran, dass es Probleme

beim Netzanschluss und Netzausbau, Lieferengpässe bei den Kabelherstellern und infolgedessen

eine allgemeine Investitionszurückhaltung gibt. Zum anderen haben insbesondere die Grünen kein

Interesse an der Umsetzung der erforderlichen Maßnahmen für eine erfolgreiche Umsetzung der

Energiewende. Im Plenum fordern sie zwar regelmäßig den Ausbau regenerativer Energien,

unabhängig von den volkswirtschaftlichen Kosten. Vor Ort treten sie dann aber als Bremser,

Verhinderer oder Bedenkenträger auf. Diese Doppelzüngigkeit, ähnlich wie beim Salzstock Gorleben,

schadet der Energiewende, der Volkswirtschaft und somit Deutschland.

Bei all dem Klamauk, den die Opposition

beim Thema Energie regelmäßig fabriziert, darf

nicht vergessen werden, dass es die schwarz-gelbe

Landes- und die schwarz-gelbe Bundesregierung

sind, die an der erfolgreichen und finanzierbaren

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„Wir entlassen die Verursacher nicht aus der Verantwortung“

Umsetzung der Energiewende arbeiten. Die Potentiale, die sich für Niedersachsen aus der

Energiewende ergeben, sind enorm. Unser neuer Umweltminister hat sie im „Energiekonzept des

Landes Niedersachsen“ (http://bit.ly/GI1Bju) auf 80 Seiten zusammengefasst. Wir haben in Emden

und Cuxhaven hervorragende Ausgangshäfen und Produktionsbedingungen für die Offshore-

Windindustrie und die Arbeitslosenzahlen sind hier bereits überproportional zurückgegangen.

Darüber hinaus hat Schwarz-Gelb ein KfW-Sonderprogramm aufgelegt, die

Energieeinspeisevergütung für Offshorewindenergieanlagen erhöht und sich bereits im Dezember für

einen „Masterplan Offshorewindenergie“ ausgesprochen. Aktuell nimmt sich der Bundesminister für

Wirtschaft und Technologie, Philipp Rösler, zusammen mit dem Bundesumweltminister, der

Bundesnetzagentur, dem Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie, allen Netzbetreibern und

Offshore-Windparkbetreibern die Beschleunigung der Netzanbindung vor. Hierfür wurde unter

Federführung der Stiftung Offshore-Windenergie die „AG Beschleunigung“ zur Optimierung der

Netzanbindung gegründet. Unter dem Strich bleibt festzuhalten, dass die Entschließung der SPD in

der Sache zwar richtig ist, aber viele Forderungen bereits umgesetzt oder angegangen worden sind.

Wir begrüßen daher, dass sich die SPD im Niedersächsischen Landtag von den kritischen

Äußerungen ihres Spitzenkandidaten Stefan Weil („Monostruktur“, „gigantische Windparks“)

distanziert und sich zu den Potentialen der Windenergie in Niedersachsen wieder bekennt.

Umweltpolitik

Weser- und Werra-Versalzung: Niedersachsen darf nicht

mehr am Katzentisch sitzen

Seit rund zwei Jahren beschäftigt sich der Landtag intensiv mit der aktuellen Problematik der Werra-

und Weserversalzung durch den Kali-Abbau in Thüringen und Hessen. Die SPD hat einen seriösen

Entschließungsantrag zum Thema eingebracht, welcher umfänglich im Umweltausschuss

besprochen wurde. FDP und CDU haben die Entschließung aufgegriffen, qualitativ verbessert und

weitere wichtige Punkte eingearbeitet.

Obwohl man sich eigentlich in Niedersachsen

parteiübergreifend in der Thematik einig sein sollte,

machten die Grünen erneut eine Ausnahme. Sie haben

einen eigenen Antrag vorgelegt. Leider haben sie durch ihr

Ausscheren der von FDP, CDU und SPD beschlossenen

Entschließung die politische Durchschlagskraft genommen. In meinem Redebeitrag habe ich die

umfängliche und gleichberechtigte Beteiligung unseres Bundeslandes beim Genehmigungsverfahren

eingefordert. Die Zeit, dass Niedersachsen am Katzentisch sitzt und andere über die Verunreinigung

unserer Fließgewässer und der Nordsee entscheiden, muss endgültig ein Ende finden. Schleierhaft

ist mir dabei die Haltung der Grünen. Sie fordern den Bau einer Pipeline bis in die Nordsee.

Hierdurch würde der Firma K+S der unkontrollierbare Abtrag sämtlicher Halden in den betroffenen

Bundesländern ermöglicht. Schädigungen der Tier- und Pflanzenwelt im Weltnaturerbe Wattenmeer

sind, aufgrund überhöhter Werte von Kalium und Magnesium, zu befürchten. Warum sich die Grünen

hier auf Gutachten des Betreibers verlassen, warum sie niedersächsische Interessen gegen

thüringische, hessische und bremische Interessen in Hannover vertreten, bleibt ihr Geheimnis.

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„Bereits heute finden 70% aller europäischen Finanzmarktgeschäfte in London statt“

FDP-Umweltminister Stefan Birkner hat für die Landesregierung unmissverständlich klargestellt, dass

die Landesregierung für ihr Beteiligungsrecht auch vor Gericht ziehen würde und dass eine

Salzverminderungsstrategie am Entstehungsort das Mittel der Wahl und das Mittel der Zeit darstellt.

Im Gegensatz zu den Grünen entlassen wir die Verursacher nicht aus der Verantwortung und

verraten auch nicht die umweltpolitischen Interessen Niedersachsens.

Dr. Gero Hocker Umweltpolitischer Sprecher Tel.: (0511) 30 30 34 12 Fax: (0511) 30 30 48 63 E-Mail: [email protected]

Finanzpolitik

FDP will Verbesserungen bei der Finanzmarkt-Regulierung

und nicht nur eine neue Einnahmequelle

Im März-Plenum wurde ein Antrag der SPD-Fraktion zur Finanzmarkttransaktionssteuer

abschließend beraten und vom Landtag mehrheitlich abgelehnt. Ich habe die klare Haltung der FDP

erneut deutlich gemacht und die Zustimmung zu einer solchen Steuer davon abhängig gemacht,

dass alle EU-Staaten mit im Boot sind. Bereits heute finden 70% aller europäischen

Finanzmarktgeschäfte in London statt. Es wäre ein Leichtes, die restlichen 30% auch dorthin zu

verlagern – etwa im Falle eines deutsch-französischen Alleingangs. Das ist im Übrigen auch die

Position der EU-Kommission, die wir in dieser Hinsicht unterstützen.

Darüber hinaus habe ich verdeutlicht, dass für

uns die tatsächliche Verbesserung der Regulierung

der Finanzmärkte entscheidend ist, während die

Opposition das vornehmliche Ziel verfolgt, zusätzliche

Einnahmen für die Staatskasse zu erzeugen.

Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler hat Anfang März

einen 8-Punkte-Plan zur Regulierung der Finanzmärkte

vorgestellt. Uns Liberalen ist an echten Verbesserungen gelegen – etwa durch mehr Transparenz bei

so genannten Schattenbanken (Hedge Fonds, etc.) oder mehr Wettbewerb unter Ratingagenturen –

statt lediglich an einer reinen Einnahmequelle.

Christian Grascha Parlamentarischer Geschäftsführer Haushalts- und Finanzpolitischer Sprecher Tel.: (0511) 30 30 34 11 Fax: (0511) 30 30 48 63 E-Mail: [email protected]

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„Baugenehmigungsverfahren vereinfacht und wesentlich beschleunigt werden“

Wirtschaftspolitik

Reform der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung: Standorte

Aurich und Hannover sollen erhalten bleiben

In der andauernden Diskussion zur Reform der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes hat

der Landtag einen Entschließungsantrag der Fraktionen von CDU und FDP (Drucksache 16/4453)

verabschiedet, der die niedersächsische Position verdeutlicht. Der Antrag ist ein klares Signal des

Landtags zur Bedeutung der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung in Niedersachsen, sowohl unter

strukturpolitischen als auch unter hafen- und schifffahrtspolitischen Gesichtspunkten.

In dem Antrag fordern FDP- und CDU-Fraktion, dass die beiden niedersächsischen Standorte Aurich

und Hannover im Zuge der geplanten Reform der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes

erhalten bleiben. Außerdem sollte bei den Überlegungen zur personellen Reform auch stets

überprüft werden, ob im Falle eines Personalabbaus sozialverträgliche Lösungen erreicht werden

können. Vor dem Hintergrund der prognostizierten Zuwächse im Güterverkehr sollte aber auch

darauf geachtet werden, dass beim Personal bedarfsgerechte Strukturen vorgehalten werden.

Diese niedersächsische Positionierung kommt genau zum richtigen Zeitpunkt, da der

Reformvorschlag des Bundesverkehrsministeriums derzeit überarbeitet wird. Das Ergebnis dieser

Überarbeitung soll bis zur Sommerpause vorliegen. Bis zum Jahresende soll es dann einen

beschlussreifen Gesetzentwurf geben.

Sozialpolitik

Bauen in Niedersachsen wird einfacher, schneller und

kostengünstiger

Im März-Plenum wurde der Novellierung der Niedersächsischen Bauordnung mit den Stimmen der

Regierungsfraktionen zugestimmt (Drucksache 16/4587). Bauen wird in Zukunft einfacher, schneller

und kostengünstiger. Mit der Novellierung werden Rechtsvereinfachung und Deregulierung im

Baurecht weiterentwickelt. Dies zeigt sich dadurch, dass Baugenehmigungsverfahren vereinfacht

und wesentlich beschleunigt werden. Zugleich werden die Baugenehmigungsbehörden entlastet.

Ebenso wird mit der Novellierung die Niedersächsische Bauordnung an die von der

Bauministerkonferenz der Länder beschlossene Musterbauordnung angepasst.

Schwerpunkte der Novellierung sind:

Der Katalog der verfahrensfreien

Baumaßnahmen (§ 60 NBauO) wird

erweitert. Beispielsweise werden in Zukunft

gebäudeunabhängige Solaranlagen

genehmigungsfrei sein.

Das vereinfachte Baugenehmigungsverfahren wird zum Regelverfahren. Es wird für alle

baulichen Anlagen, die nicht Sonderbauten sind, gelten.

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„Behörden und andere Einrichtungen können frei darüber entscheiden, ob sie die E-Zigarette in ihren Räumen verbieten oder zulassen wollen“

Die Genehmigungsfreistellung (§ 62 NBauO) für Wohngebäude wird auf Wohngebäude mit

Räumen für freie Berufe und sonstige Gebäude geringer Höhe in Gewerbe- und

Industriegebieten erweitert.

Das Abstandsrecht wird neu geregelt. Der Regelabstand wird halbiert und liegt nunmehr bei

0,5 H, mindestens 3 m. Dadurch wird eine sehr große Nachverdichtung möglich.

Bei der Errichtung von Gebäuden werden grundsätzlich ab der 6. Wohnung Kinderspielplätze

für Kinder im Alter bis zu sechs Jahren anzulegen sein. Dies gilt nicht, wenn in unmittelbarer

Nähe ein Spielplatz vorhanden bzw. ein Spielplatz wegen der Art und Lage der Wohnungen

nicht erforderlich ist.

Die Ausstattung von Wohnungen mit Rauchmeldern wird verpflichtend eingeführt.

Bestehende Wohnungen werden nach Ablauf des 31.12.2015 in die Verpflichtung

einbezogen. CDU- und FDP-Fraktion haben sich im Rahmen der Verhandlungen ausdrücklich

dafür eingesetzt, dass der jeweilige Eigentümer für die Ausstattung der Wohnungen mit

Rauchmeldern und die tatsächlichen Nutzungsberechtigten für die Sicherstellung der

Betriebsbereitschaft der Rauchwarnmelder in den entsprechenden Räumlichkeiten

verantwortlich sind. Von einer Regelung über die Kontrolle vorhandener Rauchwarnmelder

wurde abgesehen.

Die Novellierung der Niedersächsischen Bauordnung tritt am 01.11.2012 in Kraft, wobei

abweichend die Regelungen über die Grenzabstände, die Spielplatzregelung sowie die

Regelung bezüglich der Rauchwarnmelder bereits am Tag nach der Verkündigung in Kraft

treten.

In den langen und intensiven Beratungen zu dem Gesetzesentwurf war es uns wichtig, Bürokratie zu

vereinfachen, die Anzahl der Genehmigungserfordernisse zu reduzieren, mehr verfahrensfreie

Bauvorhaben zu ermöglichen sowie Regelungen im Zweifelsfall so zu fassen, dass kommunale

Gestaltungsfreiheit möglich bleibt und auch diejenigen, die Verantwortung tragen, wie beispielsweise

die Entwurfsverfasser, die Bauherren genügend Gestaltungsspielraum haben.

Sozialpolitik

Bisher nur wenige Erkenntnisse über gesundheitliche

Risiken von E-Zigaretten

Auf meine Anfrage an die Landesregierung, ob die E-Zigarette eine gesündere Alternative zur

herkömmlichen Zigarette darstellt (Drs. 16/4608), teilte mir die Landesregierung mit, dass eine

präzise Bewertung der gesundheitlichen Risiken von E-Zigaretten derzeit nicht möglich sei, da es

bisher nur unzureichende Erkenntnisse über die E-Zigarette gäbe.

E-Zigaretten fallen nicht unter das

Rauchverbot nach dem Niedersächsischen

Nichtraucherschutzgesetz, da diese

ausschließlich auf die Gefahren des Tabakrauchens

gerichtet sind. Die E-Zigarette aber enthält keinen

Tabak. Die Landesregierung teilt mit, dass der

gegenwärtige Erkenntnisstand keinen Anlass dazu

bietet, die E-Zigarette dem Gesetz zum Schutz vor

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„Das Exportland Deutschland transportiert einen Großteil seiner Güter über den Seeweg“

Passivrauchen zu unterstellen. Dies gilt, solange nicht hinreichend geklärt ist, ob und in welcher

Form durch Passivrauchen bei E-Zigaretten gesundheitliche Risiken zu befürchten sind. Für

Behörden und andere Einrichtungen wird es somit vorerst keine Regeln geben, wie sie in den Büros

mit den E-Zigaretten umgehen. Sie können der Antwort der Landesregierung zufolge frei darüber

entscheiden, ob sie die E-Zigarette in ihren Räumlichkeiten verbieten oder zulassen wollen.

Roland Riese MdL Sozialpolitischer Sprecher Tel.: (0511) 30 30 34 07 Fax: (0511) 30 30 48 63 E-Mail: [email protected]

Wirtschaftspolitik

Antrag zur maritimen Wirtschaft verabschiedet

Die maritime Wirtschaft ein Erfolgsmodell. Sie ist ein Aushängeschild für den Norden, für

Niedersachsen. Alle nationalen und internationalen Wirtschaftsprognosen gehen übereinstimmend

davon aus, dass die maritime Wirtschaft im kommenden Jahrzehnt mit der weiter voranschreitenden

Globalisierung noch an Bedeutung zunehmen wird. Das Exportland Deutschland transportiert einen

Großteil seiner Güter über den Seeweg. Dies ist auch der Weg über den wir einen Großteil unserer

Rohstoffe importieren.

Niedersachsen hat aufgrund seiner langen Küstenlinien und als Land mit den meisten Seehäfen in

Deutschland in der maritimen Wirtschaft einen klaren Standortvorteil. Mit dem am 23. Februar

beschlossenen Antrag von FDP und CDU (Drucksache 16/3620) wirkt der Landtag darauf hin, dass

die sich verändernde Situation im Bereich der maritimen Wirtschaft berücksichtigt und der

erfolgreiche Ausbau dieses Wirtschaftsbereiches weiter betrieben wird.

Der Antrag der Fraktionen geht aber weit

über den rein wirtschaftlichen Bereich hinaus.

Er setzt sich dafür ein, maritime

Bildungseinrichtungen in Niedersachsen auch künftig durch

die Bereitstellung ausreichender Fördergelder zu

unterstützen, um Innovationskraft zu sichern. Und FDP und

CDU im Landtag regen an, eine Exzellenzinitiative für

Forschung und Entwicklung zu starten.

Auch Meeresbiologie, Meeresbergbau, Eis- und Polartechnik, Aquakultur, Hydrographie,

Küstenmanagement, Tourismus und der Schutz einer sehr sensiblen Küstenregion, sowie des

Weltnaturerbes Wattenmeer, werden in dem Antrag berücksichtigt. Nicht zuletzt beinhaltet der Antrag

die Bitte, technologieoffene Konzepte für die Reduzierung von Emissionen zu unterstützen.

Page 10: Aktuelles aus dem Landtag

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„Die Zahl der Betreuten wächst in Niedersachsen und auch bundesweit kontinuierlich“

In der maritimen Wirtschaft Wachstum zu generieren und den Standort Niedersachen weiterhin

attraktiv zu gestalten, muss von langer Hand geplant werden und darüber hinaus stetig überprüft und

angepasst werden.

Gabriela König MdL Wirtschaftspolitische Sprecherin Verkehrs- und Tourismuspolitische Sprecherin Tel.: (0511) 30 30 34 13 Fax: (0511) 30 30 48 63 E-Mail : [email protected]

Rechtspolitik

Entscheidung zum Betreuungsgesetz im Landtag

Im März-Plenum wurde eine Novelle des niedersächsischen Ausführungsgesetzes zum

Betreuungsgesetz verabschiedet (Drucksache 16/4535). Die Zahl der Betreuten wächst in

Niedersachsen und auch bundesweit kontinuierlich. Aber noch viel schneller ist in den vergangenen

Jahren der Betrag gewachsen, den das Land pro einzelnen Betreuten aufwendet. Insofern ist es im

Sinne einer sparsamen Haushaltspolitik durchaus richtig, sich über günstigere Formen der Betreuung

Gedanken zu machen - natürlich immer unter der Bedingung, dass die Qualität der Betreuung nicht

leidet.

Das wesentliche Instrument des Gesetzentwurfs hierfür ist, dass die Betreuungen anstelle von

Berufsbetreuern von Behördenmitarbeitern übernommen werden. Durch die Gesetzesänderung soll

eine Betreuungsbehörde auf Landesebene beim Niedersächsischen Landesamt für Soziales, Jugend

und Familie eingerichtet werden.

Eine solche Aufgabenverlagerung von

privaten auf staatliche Stellen entspricht nicht

unbedingt liberalen Grundsätzen. Sie kann für uns

ordnungspolitisch daher nur hinnehmbar sein, wenn die

spezifische Aufgabe tatsächlich unter Berücksichtigung

aller Aspekte vom Staat besser erfüllt werden kann. Unter

fiskalischen Gesichtspunkten ist das sicher der Fall. Die Behördenbetreuung soll nicht von

zusätzlichen neu einzustellenden Beamten geleistet werden, sondern von bereits vorhandenem,

jedoch dienstunfähigem oder begrenzt dienstfähigem Personal. Das ist sicher ein interessantes

Modell, das allerdings auch Fragen und Bedenken aufwirft. Diese Fragen und Bedenken kann

allerdings erst die zukünftige Entwicklung beantworten beziehungsweise ausräumen. Daher wird

dieses Gesetz auf Initiative der FDP-Fraktion regelmäßig und umfassend evaluiert werden.

Page 11: Aktuelles aus dem Landtag

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Rechtspolitik

Gemeinsame Länder-Überwachungsstelle für die

elektronische Fußfessel

Um das in der Strafprozessordnung neu eingeführte Führungsaufsichtsinstrument der elektronischen

Aufenthaltsüberwachung (Fußfessel) sicher und ökonomisch durchführen zu können, wurde ein

Staatsvertrag über die Einrichtung einer gemeinsamen elektronischen Überwachungsstelle der

Länder beraten und der Beitritt Niedersachsens beschlossen (Drucksache 16/4593). Dazu muss man

wissen, dass es in der aktuellen Diskussion nur um die Überwachung eines sehr kleinen Kreises von

Straftätern, nämlich solcher, die nach Verbüßung ihrer Haft und gegebenenfalls anschließender

Sicherungsverwahrung wieder in Freiheit sind, obgleich sie noch als möglicherweise gefährlich

gelten. Virulent geworden ist diese Konstellation auch durch Urteile des Europäischen Gerichtshofs

für Menschenrechte, die im Kern vom Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe bestätigt worden sind.

Die elektronische Fußfessel soll durch die Überwachung dieser Straftäter zum Schutz der

Gesellschaft beitragen. Seit dem 1. Januar 2011 können Gerichte für Verurteilte, die nach ihrer

Entlassung aus dem Straf- oder Maßregelvollzug unter Führungsaufsicht stehen, eine elektronische

Aufenthaltsüberwachung anordnen. Voraussetzung ist, dass die Verurteilten schwere Gewalt- oder

Sexualstraftaten begangen haben und diesbezüglich weiterhin als gefährlich eingestuft werden. Die

Überwachungsstelle wird in Hessen eingerichtet.

Der Staatsvertrag ist zunächst von Hessen, Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen

geschlossen worden. Niedersachsen tritt jetzt bei. Den Beitritt erklärt haben außer Brandenburg alle

anderen Länder. Ratifiziert wurde der Vertrag bisher von neun Ländern. Der Staatsvertrag ist

notwendig, weil hoheitliche Aufgaben der Führungsaufsichtsstellen auf die Gemeinsame

Überwachungsstelle der Länder übertragen werden müssen.

Prof. Dr. Dr. Roland Zielke MdL Stellvertretender Fraktionsvorsitzender Rechtspolitischer Sprecher Tel.: (0511) 30 30 34 08 Fax: (0511) 30 30 48 63 E-Mail: [email protected]

Innenpolitik

Änderung des Aufnahmegesetzes beschlossen

Abschließend beraten und verabschiedet wurde der bereits im November 2011 beratene

Gesetzentwurf zur Änderung des Aufnahmegesetzes (Drucksache 16/4539). Gegenüber der

eingebrachten Fassung ist die Landesregierung den kommunalen Spitzenverbänden weiter

entgegengekommen und hat eine Dynamisierung der Kostenabgeltung eingefügt, die es dem

Innenministerium im Einvernehmen mit dem Finanzministerium ermöglicht, die

Kostenabgeltungspauschale, die den Kommunen vom Land für die Unterbringung von

Asylbewerbern gewährt wird, anzupassen, wenn die Kosten der Unterbringung die Pauschale um

Page 12: Aktuelles aus dem Landtag

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mindestens 2 % erhöhen würden. Bisher galt hier der unbestimmte Rechtsbegriff der „wesentlichen

Veränderung“. Mit der Änderung wird also die Deckung der Kosten für die Kommunen bei sich

steigenden Ausgaben gesichert.

Innenpolitik

Niedersachsen unterstützt den Freiheitskampf der syrischen

Opposition

Die Landesregierung hat wegen der Bürgerkriegslage bereits seit Mai 2011 keine Abschiebungen

mehr nach Syrien durchgeführt. Aufgrund der weiteren Zuspitzung der humanitären Situation hat

Niedersachsen auf Ebene der Innenministerkonferenz die Initiative zum Erlass eines förmlichen

Abschiebungsstopps ergriffen. Damit wird eine allgemeine Schutzgewährung für Personen syrischer

Herkunft, ohne Rücksicht auf das Vorliegen einer individuellen Gefährdung, ermöglicht und

humanitärer Schutz in dieser besonderen Lage geboten.

Der Landtag hat eine entsprechende Resolution einstimmig beschlossen (Drucksache 16/4596).

Darüber hinaus wird die Landesregierung unter den gegebenen Umständen keine wirtschaftlichen

oder politischen Delegationen in die Republik Syrien begleiten, organisieren oder unterstützen. Die

Landesregierung setzt damit ein deutliches Signal und unterstützt den Freiheitskampf der

oppositionellen Bewegung in Syrien.

Innenpolitik

Einsatz von Staatstrojanern: Qualitätsstandards und

Rechtssicherheit erhöhen

Der in der jüngeren Vergangenheit viel diskutierte Einsatz von Computersoftware zur Überwachung

von verschlüsselter Kommunikation mittels Internet durch die Ermittlungsbehörden war in diesem

Plenum anlässlich einer großen Anfrage (Drucksache 16/4545) erneut Thema. Für die FDP-Fraktion

sind dabei jenseits aller technischen Fragen folgende Punkte von zentraler Bedeutung:

- Für die sogenannte Quellen-Telekommunikationsüberwachung, bei der eine Veränderung des

Endgeräts (Computer) erforderlich ist, sollte eine eindeutige Rechtsgrundlage geschaffen

werden. Bisher wurde dieser Eingriff als so genannter Annexkompetenz auf die

Rechtsgrundalge gestützt, die die herkömmliche Telekommunikationsüberwachung regelt.

Zwar wurde dieses Vorgehen gerichtlich bestätigt, ist aber umstritten. Eine neue

Rechtsgrundlage würde hier für Rechtssicherheit sorgen.

- Staatstrojaner sollten erst dann wider eingesetzt werden, wenn auf Bundesebene hierzu

einheitliche und verbindliche Qualitätsstandards festgelegt worden sind.

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„Das Wohl des Kindes steht im Vordergrund“

- Die parlamentarische Kontrolle muss verbessert werden, damit das Parlament kontrollieren

kann, ob die Rechtsstaatlichkeit bei derart eingriffsintensiven Maßnahmen eingehalten wird.

Jan-Christoph Oetjen Innenpolitischer Sprecher Tel.: (0511) 30 30 34 04 Fax: (0511) 30 30 48 63 E-Mail: [email protected]

Bildungspolitik

Landtag beschließt Gesetz zur Inklusion in der Schule

Im Zuge des UN-Übereinkommens über die Rechte von Menschen mit Behinderung wurde am 20.

März 2012 das Gesetz zur Einführung der inklusiven Schule in Niedersachsen durch die Fraktionen

FDP, CDU und SPD verabschiedet (Drucksache 16/4591). Mit dem Gesetz wird Kindern mit

Behinderung ein barrierefreier und gleichberechtigter Schulbesuch ermöglicht.

Zum 01. August 2013 ist inklusive Beschulung beginnend ab der 1. Klasse in den Grundschulen

möglich. Freiwillig können die Grundschulen bereits zum 01.08.2012 mit der inklusiven Beschulung

beginnen. Ein wesentlicher Bestandteil des Gesetzes ist das Elternwahlrecht. Eltern sollen frei

entscheiden können, ob ihr Kind die Förderschule oder die Regelschule besucht. Das

Elternwahlrecht kann nur unter sehr stark eingegrenzten Bedingungen eingeschränkt werden. Dazu

zählt, wenn sich Eltern trotz intensiver Beratung für die inklusive Beschulung entscheiden, obwohl

das Kind nachhaltig unter der Situation leidet und dadurch das Kindeswohl gefährdet wird.

Gleichwohl besteht auch die Möglichkeit, dass ein Schüler an eine andere für ihn geeignete Schule,

mitunter auch Förderschule, überwiesen wird. Dies setzt allerdings voraus, dass ein Schüler die

Sicherheit der Menschen gefährdet oder der Schulbetrieb nachhaltig beeinträchtigt wird. Für die

FDP-Fraktion ist es wichtig, dass jedes Kind die bestmögliche Bildung ermöglicht bekommt. Das

Wohl des Kindes steht dabei im Vordergrund. In den überwiegenden Fällen kommt es durch die

Beratung der Schulen zu einvernehmlichen Lösungen mit den Eltern.

Darüber hinaus ist eine Doppelzählung von

Kindern mit Behinderung vorgesehen, um das

Lernen in kleinen Klassen zu gewährleisten. Mit

Überschreitung der Klassenteiler verkleinern sich somit die

Lerngruppen und sorgen für eine bessere individuelle

Förderung. Es ist auch zu betonen, dass Förderschulen – mit Ausnahme der Förderschule Lernen im

Primarbereich – bestehen bleiben, um die Wahl des bestgeeigneten Lernortes zu gewährleisten.

Das Gesetz tritt zum 01.08.2012 in Kraft. Für weitere Informationen können Sie sich gerne an mich

wenden, die Fraktion hat ein umfassendes Informationspapier erstellt.

Page 14: Aktuelles aus dem Landtag

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„Es muss bereits in der Lehrerausbildung und im Vorbereitungsdienst damit begonnen werden, den künftigen Lehrkräften Medienbildung zu vermitteln.“

Bildungspolitik

Anlaufstelle gegen Missbrauch und Diskriminierung

Immer häufiger werden Fälle von sexuellem Missbrauch und Diskriminierung von Kindern bekannt.

Bereits jetzt werden zahlreiche Präventionsmaßnahmen von der Niedersächsischen

Landesregierung ergriffen. Es ist dennoch wichtig, derartige Fälle bereits frühzeitig zu erkennen,

aufzudecken und den Kindern zu helfen. Der Landtag hat auf diese Problematik reagiert und am 21.

März 2012 einstimmig über einen Antrag zur Errichtung einer Ombudsstelle zum Schutz von Kindern

entschieden (Drs. 16/2874).

Mit der Einrichtung einer landesweiten Anlaufstelle, die im Kultusministerium angesiedelt wird, sollen

Schüler, Kinder, Eltern und Lehrkräfte einen Ansprechpartner bekommen, der für alle Fragen im

Zusammenhang mit Missbrauch und Diskriminierung zur Verfügung steht. Die Anlaufstelle wird mit

einer Hotline ausgestattet. Die Nummer dieser Hotline wird in allen niedersächsischen Schulen gut

sichtbar platziert werden.

Um die Lehrkräfte und Mitarbeiter an den Schulen für dieses Thema zu sensibilisieren, sollen

gezielte Schulungen angeboten sowie in der Aus- und Fortbildung die Themen Missbrauch und

Diskriminierung umfassend berücksichtigt werden. Nach zwei Jahren wird eine Überprüfung der

Akzeptanz und Wirksamkeit der Anlaufstelle erfolgen.

Björn Försterling MdL Bildungspolitischer Sprecher Jugendpolitischer Sprecher Tel.: (0511) 30 30 34 01 Fax: (0511) 30 30 48 63 E-Mail: [email protected]

Wissenschaftspolitik

Anfrage zur Medienbildung von Lehrern

Medienbildung rückt immer stärker in den Fokus der Öffentlichkeit und wird auch zu einem immer

wichtiger werdenden Bestandteil der schulischen Bildung. Daher ist es von besonderer Bedeutung,

Schüler, Lehrer und Eltern zunehmend die Nutzung von sozialen Netzwerken, wie zum Beispiel

„facebook“ darzulegen und die Chancen und Risiken aufzuzeigen. Besonders in der

Schule ist es wichtig, den Kindern

und Jugendlichen einen kritischen

Umgang mit den Medien zu vermitteln.

Daher muss bereits in der Lehrerausbildung

und im Vorbereitungsdienst damit begonnen

werden, den künftigen Lehrkräften Medienbildung

zu vermitteln. Ich habe mich daher in meiner

Mündlichen Anfrage über die Vermittlung der

Medienkompetenz in der Lehrerausbildung

informiert.

Page 15: Aktuelles aus dem Landtag

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Die Landesregierung teilte mir mit, dass im Jahr 2007 in der Verordnung über die Master-Abschlüsse

für Lehrämter in Niedersachsen die Kompetenzen festgeschrieben wurden, die ein Studierender

nach Abschluss vorweisen muss. Zudem wurde im Juli 2010 die Verordnung über die Ausbildung

und Prüfung von Lehrkräften im Vorbereitungsdienst weiterentwickelt. Demnach müssen die

angehenden Lehrkräfte den Unterrichtsablauf eigenständig planen und den Einsatz von Medien im

Hinblick auf die Optimierung der Lernprozesse einbeziehen. Trotz der vergangenen Fortschritte in

der Lehrerausbildung, sieht die Landesregierung auch weiterhin die Notwendigkeit diese zu

optimieren. So ist ein Gesamtkonzept zur phasenübergreifenden Medienbildung angedacht, in dem

für die Lehrerausbildung Standards einer medienpädagogischen Grundausbildung festgelegt sind.

Auch in der Lehrerfortbildung sollen die Mindeststandards Anwendung finden. Neben dem

Niedersächsischen Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung, der Niedersächsischen

Landesmedienanstalt sowie den Kompetenzzentren für Lehrerfortbildung gibt es auch zahlreiche

private Anbieter, die eine verbesserte Lehrerfort- und weiterbildung in der Medienbildung anbieten.

Die Zentren arbeiten vor allem in der Vermittlung von Kompetenzen beim sicheren Umgang mit den

Medien sowie in der Anwendung von Medien im Unterricht und geben die Chancen und Gefahren im

Internet wieder.

Almuth von Below-Neufeldt MdL Wissenschaftspolitische Sprecherin Sprecherin für Verbraucherschutz, Forst und Jagd Tel.: (0511) 30 30 34 03 Fax: (0511) 30 30 48 63 E-Mail: [email protected]

Ihre Ansprechpartner in der FDP-Fraktion:

Bianca Beyer Geschäftsführerin Tel.: (0511) 30 30 43 08 Fax: (0511) 30 30 48 63 E-Mail: [email protected]

Martin Brüning Pressesprecher Tel.: (0511) 30 30 43 02 Fax: (0511) 30 30 48 63 E-Mail: [email protected]

Steffen Dähne Grundsatzreferent Tel.: (0511) 30 30 43 15 Fax: (0511) 30 30 48 63 E-Mail: [email protected]

Page 16: Aktuelles aus dem Landtag

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Fabian Fischer Referent für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Haushalt und Finanzen Referent für Medien Tel.: (0511) 30 30 43 05 Fax: (0511) 30 30 48 63 E-Mail: [email protected]

Angela Frohmann Vorstandssekretärin Tel.: (0511) 30 30 43 01 Fax: (0511) 30 30 48 63 E-Mail: [email protected]

Roswitha Kahle Buchhaltung und Sekretariat Tel.: (0511) 30 30 43 04 Fax: (0511) 30 30 48 63 E-Mail: [email protected]

Daniela Knappik Sekretariat der Fraktion und des Parlamentarischen Geschäftsführers Tel.: (0511) 30 30 43 09 Fax: (0511) 30 30 48 63 E-Mail: [email protected]

Jule Lehmann FSJ Politik Tel.: (0511) 30 30 43 07 Fax: (0511) 30 30 48 63 E-Mail: [email protected]

Nadine Passenheim Referentin für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration Tel.: (0511) 30 30 43 06 Fax: (0511) 30 30 48 63 E-Mail: [email protected]

Axel Rehwinkel Referent für Umwelt und Landwirtschaft Tel.: (0511) 30 30 43 12 Fax: (0511) 30 30 48 63 E-Mail: [email protected]

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Frederic Sieling Referent für Innen-, Rechts- und Sportpolitik Tel.: (0511) 30 30 43 14 Fax: (0511) 30 30 48 63 E-Mail: [email protected]

Juliane Topf Referentin für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Europa Tel.: (0511) 30 30 43 13 Fax: (0511) 30 30 48 63 E-Mail: [email protected]

FDP-Fraktion im Niedersächsischen Landtag

Hinrich-Wilhelm-Kopf-Platz 1 30159 Hannover

Tel.: 05 11 / 30 30 - 43 01 Fax: 05 11 / 30 30 - 48 63

[email protected]