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Akzente Neues aus der Nordzucker-Welt | Ausgabe 1 | Februar 2012 Drei Jahre im Konzern: Veränderungen bei Nordic Sugar t Auch längerfristig positive Vorzeichen: Weltzuckermarkt t t Stevia bringt neue Chancen Kampagne perfekt! Konzernweit Bestleistungen

Akzente 01/2012

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Nordzucker Magazin

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AkzenteNeues aus der Nordzucker-Welt | Ausgabe 1 | Februar 2012

Drei Jahre im Konzern: Veränderungen bei Nordic Sugar

t Auch längerfristig positive Vorzeichen: Weltzuckermarkt

tt Stevia bringt neue Chancen

Kampagne perfekt!Konzernweit Bestleistungen

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AKTUELL4 Kampagne 2011/12: ohne Abstriche perfekt

7 „Stärkenutzen–vorausschauendhandeln“ KommentarvonDr.MichaelNoth

7 DrittesQuartalmitüberragendemErgebnis

8 Netzwerken über Grenzen hinweg

10 NordzuckererhältTitel„TreasurydesJahres2011“

11 „Wichtig,näherdranzusein“–InterviewmitChristianKionka

11 Winterversammlungen

12 Stevia–wasistneuinderEU?

13 Stevia kommt mit neuen Marktchancen

13 Stevia–neuerMarktindenStartlöchern

14 CorporateProcurement:EinkaufenfürdenKonzernertrag

15 fuel21beendeterfolgreicheRohsaftkampagne

16 Anaerob-ReaktorensorgenfürsauberesWasser

17 NiedersächsischesWirtschaftsforum

RÜBE18 DreifachsiegfürdieZuckerrübe

20 FeldtageinBernburgundJeinsen

20 www.nordzuckerinneuemGewand

21 Image:DieZuckerrübekannsichsehenlassen

24 18Wo bleibt unser Zucker? Bei Herza in Norderstedt verfeinert unser Zucker Schokolade in winzig kleinen Stücken.

Medaillen für die Rübe: 2011 stellen sogar Überrüben und Industrierüben die Konkurrenz in den Schatten.

INhAlt

MARKT UND KUNDE22 Zuckermarkt: Auch langfristig positive Vorzeichen

24 20TonnenSchokolade–einBesuchbeiHERZA

26 Fibrex:eineFasermiteinzigartigenVorzügen

TREFFPUNKT27 ErlebnisBauernhof:

NordzuckerspendetzugunstenderWelthungerhilfe

28 Europa-AbgeordneterBurkhardBalzinNordstemmen

28 ArbeitskreisAgrarinformiertesichzuGAP-Reform

28 KampagnetreffeninSchladen

29 NordzuckerunterstütztPhantoms@School

29 NordzuckerverwandelteMumme-GeleeinSpendefürbedürftigeKinder

29 Termine

30 DieGronauerRübenzucker-Fabrikschlossvor25Jahren

32 Rezept:Pharisäer

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t t

Akzente 01/12 3

SehrgeehrteAktionärinnenundAktionäre,liebeLeserinnenundLeser,

ichhoffe,SiesindgutindasneueJahrgestartet!

BlicktmanaufdiegeradeabgeschlosseneRübenkampagne,dannstellenwirfest:DasJahr2011hatgutgeendetunddasJahr2012hervorragendbegonnen!BeidieserKampagnehatallesge-passt:diefrüheAussaat,erstdaswarmeFrühjahrundspäterderRegenzurrichtigenZeitunddieEntscheidungderNordzucker,dieKampagnesofrühwienochniebeginnenzulassen.

AllesistHandinHandgegangen–aufdemFeld,indenRübenbürosundindenFabriken.WirhabeneinegroßeErnteundimmernochauskömmlichePreise,auchwennsichdieLageamZucker-marktdeutlichberuhigt.Aberwirwollenunsnichtausruhen,sondernweiteramErfolgarbeiten.

DastunwirzumBeispielinunseremProjekt20·20·20.WieSiewissen,istesunserZiel,imJahr2020mit20ProzentderLandwirte20TonnenZuckerproHektarAckerflächezuerreichen.WiegutwirindiesemPunktaufdemWegsind,hatdieKampagnegezeigt.DennbereitsjetzthabenersteLandwirteaufihrenSchlägendie20-Tonnen-Markegeknackt.

Apropos2020.FürunsalleistdasauchausanderenGründeneinwichtigesDatum.DennderzeitläuftdieEuropäischeZuckermarktordnungbisEndeSeptember2015.DieEuropäischeKom-missionhatimletztenOktobervorgeschlagen,dieZMOdanachauslaufenzulassen.WirstehenjedochfüreineVerlängerungderZMObis2020ein.DenndieZMOdientderVersorgungssicher-heitmitZuckerinderEuropäischenUnion,indemsiedenRübenanbausichert.UndmitdemRübenanbaubekommenwirdievonBrüsselgeforderteBiodiversitätinderFläche.WirbenötigenRahmenbedingungen,dieesunsermöglichen,unsereKundenmitnachhaltigerzeugtemerst-klassigemZuckerberechenbarundverlässlichzuversorgen.UnddafürbenötigenwirdieZucker-marktordnungbisinsJahr2020,wieesauchdasEuropäischeParlamentvorgeschlagenhat.

DieZMOistjedochnichtdieeinzigeRahmenbedingung,dieunsumtreibt.EsistauchdersichwandelndeZuckermarktinEuropaundderWelt.DieKonsolidierungschreitethierwiedortvoranundNordzuckerwillweiterwachsen.

AufdenWinterversammlungenwerdenwirGelegenheithaben,unsauszutauschen–wirfreuenunsdarauf.

HerzlichstIhr

HartwigFuchs

Wir benötigen Rahmenbedingungen, die es uns ermöglichen, unsere Kunden mit nachhaltig erzeugtem erstklassigem Zucker berechenbar und verlässlich zu versorgen.

Hartwig Fuchs

»EdItorIAl

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Süß, sauber, reibungslos. Nordzucker beendet eine Bilderbuchkampagne

Jede Kampagne ist anders. Diese war be-sonders anders. Wo immer wir dieser Tage für Akzente anklopfen: In allen Nordzucker-Regionen überschlagen sich die Superlative nach Kampagneschluss. Zuckerrübenanbauer, Roder- und Maus-fahrer, Mietenpfleger, Transporteure, Rü-benbüros, Nordzucker-Mitarbeiter in den 13 Werken und in der Braunschweiger Kü-chenstraße: überall zufriedene Gesichter und Begeisterung über ein Zuckerrüben-jahr, das von der Aussaat bis ins Zuckersilo ungewöhnlich erfolgreich und reibungslos verlief.

„Absolutherausragend.SoeineKam-pagnehabeichin31Jahrennochnichter-lebt“,freutsichProduktionsvorstandAxelAumüller.„OhneAbstricheperfekt“,urteiltauchseinVorstandskollegeDr.NielsPörksenfürdieRohstoffseite.Beidesindsicheinig:„DiegünstigeWitterunghatunssehrge-holfen,dieenormguteRübenerntezube-

wältigen.“DemWetteralleinmöchteNordzuckerdengutenKampagneerfolgjedochnichtzuschreiben.

Günstige Bedingungen bestens genutzt„DiegutenErträgekommennichtvonal-lein“,sagtPörksen.„GünstigeBedingun-genwollenauchgenutztsein.GenaudasistdenLandwirtenunddemkomplettenKonzernteam2011perfektgelungen.Da-fürbrauchtesKnow-howvorOrtundun-zähligeEntscheidungenzurrechtenZeit:AufdemFeld,imRübenbüroundindenZuckerfabriken.“DieseEntscheidungenwarenindiesemJahr„durchgängiggold-richtig“,isterüberzeugt.„AngefangenbeiderfrühenAussaatmitausreichendhoherBestandesdichteüberdieEntscheidungvielerLandwirte,mitzusätzlichenPflanzen-schutzbehandlungenimSommernocheinmalinErtragzuinvestieren.“UndschließlichauchderumeineWochevor-gezogeneVerarbeitungsbeginn.Fürdas

ebenerstgestarteteNordzucker-Projekt20·20·20zursystematischenSteigerungderZuckererträgesiehtPörksenkeinebes-sereBestätigungalsdieErgebnissederKampagne2011/12.„Dasbeflügeltuns“,sagter.Gleichzeitigstellesichdiespan-nendeFrage,„wiewiresschaffen,solcheErgebnisseinZukunftnachhaltigzuerrei-chen.“

Die ersten Schläge mit 20 Tonnen Zucker pro HektarInallenRegionendesNordzucker-KonzernswurdenüberdurchschnittlicheZuckerer-träge,ineinigensogarRekorderntenerzielt.EinigeAnbauerschafftenbereits2011aufeinzelnenSchlägendiefür2020avisierte20-Tonnen-MarkebeimZuckerertrag.„DaswarwirklicheinaußergewöhnlichesRüben-jahr“,meintTorstenSchmidt,AnbauerausBebertal.„VonderAussaatbiszurErntehatdiesmaleinfachallesgepasst“,bestätigtSchmidtdieinnahezuallenNordzucker-

ohne Abstriche perfektKampagne 2011/12

TiTelAKtUEll

Akzente 01/12 5

Kopenhagen

Braunschweig

Wien

AnbaugebietenoptimalenAussaat-undWachstumsbedingungen.Horst-SteffenDiers,RübenanbauerausKleinLobke,nenntdiehoheUnkrautdichtealsechteHerausforderungdesRübenjahrs2011:„GeringeNiederschlägeinderWachstums-phase,MinderwirkungvonBodenherbi-ziden,zumTeilsogarResistenzen(Meta-mitron)erfordertendenverstärktenEinsatzvonblattaktivenMittelnundeinkürzeresIntervallderHerbizidbehandlungsowiedenEinsatzderHacke.“

im Fokus: Mengenmanagement und KommunikationInSummehatNordzuckerkonzernweitrund18MillionenTonnenRübenindurch-schnittlich125Tagen(Vorjahr:14,3Millio-nenTonnen,107Tage)verarbeitet.„UnseregrößteAufgabewar,diegewachseneRe-korderntevomFeldindasZuckersilozubringen“,resümiertVolkerBückmann,LeiterRohstoffbeschaffungDeutschland.

„DasstellteandieKommunikationundLeistungallerBeteiligtenaußergewöhn-licheAnforderungen.UnsereRübenan-bauer,diePartnerinderLogistikkettewieauchNordzuckerhabendas2011hervor-ragendgemeistert.“EinepositiveBilanzziehtauchDr.GerdJung,LeiterderRoh-stoffbeschaffunginPolenundderSlo-wakei:„EineKampagnederSuperlative:hoheZuckererträge,guteQualitäten,idealeErnte-,Lager-undTransportbe-dingungen,gutePreise,zufriedeneRü-benanbauer.“

Riesige logistikaufgabe hervorragend gemeistertDieweitüberdurchschnittlichenRübener-trägewarenbereitsimSommerabsehbar.BeigrundsätzlichgleicherTagesverarbei-tungsleistungzumVorjahrstartetendieNordzucker-WerkeAnfangSeptemberindieKampagne–imKonzernschnittetwaeineWochefrüher.Dieswarwichtig,denndiegegenüber2010rundeinViertelhö-hereRübenmenge(plus28ProzentinNordeuropa)bedeuteteeinRekordverar-beitungsvolumenfüralledreiNordzucker-Regionen.EinweiteresNovum:NochniezuvorhatNordzuckereineKampagnevon

fast130Tagen„geplant“:inDeutschland,DänemarkundSchwedenimmerhinfastdreiWochenmehralsimVorjahr.

„2011warfürunsvorallemeinerie-sigeLogistikaufgabe“,betontVorstandAxelAumüllerundlobtdasexzellenteZusam-menspielvonProduktion,Rübenmanage-mentundProduktlogistik.„EinViertelmehrRübenverarbeitenheißtebenauchentspre-chendmehrKohle,Kalkstein,Energie–vorallemaberTransport-undLagerkapa-zitätenfürZucker,Pellets,PressschnitzeloderCarbokalkzurrechtenZeitandenrichtigenOrtenvorzuhalten.“„WirhabenunsgutaufdieKampagnevorbereitet,indemwirgezieltzusätzlicheKundenfürunsereProdukte,wiezumBeispielPress-schnitzel,gewonnenhaben“,berichtetCharlotteRüß,Produkt-DisponentininClauen.

Saubere und süße Rüben sparten ProzesskostenFastalleWerkewurdenaufVolllastoder–wiedasinderFabrikheißt–„aufStrichgefahren“.DanksehrguterErntebedin-gungenmitguteninnerenwieäußerenRübenqualitätenunderfreulichwenigenStörungenwurdendurchgehendhoheVer-

Stand: 26. Januar 2012

>>

Wie hier im Werk Uelzen konnten fast alle Nordzucker-Werke durchgehend unter Volllast arbeiten.

AKtUEll

Finnland

Rübenertrag (t/ha)

20102011

Zuckergehalt (%)

Zuckerertrag (t/ha)

Kampagnedauer (Tage)

37,1

16,9

6,3

73

48,0

15,7

7,5

89

Schweden

Rübenertrag (t/ha)

2010

52

2011

62,8Zuckergehalt (%) 17,116,8Zuckerertrag (t/ha) 8,910,6Kampagnedauer (Tage) 109129

Dänemark

Rübenertrag (t/ha)

20102011

Zuckergehalt (%)

Zuckerertrag (t/ha)

Kampagnedauer (Tage)

58

17,8

10,3

112

74,5

16,8

12,5

138

Litauen

Rübenertrag (t/ha)

20102011

Zuckergehalt (%)

Zuckerertrag (t/ha)

Kampagnedauer (Tage)

46,2

16,4

7,6

103

51,2

17,3

8,9

115

Polen

Rübenertrag (t/ha)

20102011

Zuckergehalt (%)

Zuckerertrag (t/ha)

Kampagnedauer (Tage)

57,1

16,9

9,6

82

64,1

18,1

11,6

102

Slowakei

Rübenertrag (t/ha)

20102011

Zuckergehalt (%)

Zuckerertrag (t/ha)

Kampagnedauer (Tage)

61

16,1

9,8

106

63,5

18,7

11,9

111

Deutschland

Rübenertrag (t/ha)

20102011

Zuckergehalt (%)

Zuckerertrag (t/ha)

Kampagnedauer (Tage)

59,4

17,1

10,2

115

71,2

18,1

12,9

130

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arbeitungsmengenerreicht,wassichauchbeimEnergieverbrauchpositivniederschlug.GutbewährthatsichderVier-Schicht-Be-trieb,denNordzucker2011erstmaliginallenWerkenpraktizierthat.

InNykøbingundNakskovwarennebentechnischenProblemeninderExtrak-tionundderWasseraufbereitungjedochauchAuswirkungenderschwerenRegen-fälleimdänischenSpätsommerzuspüren.VonüberflutetenFlächenkamenteilweisebereitsalterierteRübenzurVerarbeitung.TeilederüberschwemmtenFelderwarennichtmehrzuernten.

Herausforderndwarenabernichtnurdie„grün-weißen“Rahmenbedingungen.InNordeuropastarteteNordzucker2011dieUmstellungaufeinewirtschaftlichereKalkofenfeuerung,wasdurchschwan-kendeQualitätenbeimneuenBrennstoffAnthrazitundbeimKalksteinnichterleichtertwurde.KurzvorKampagne-

Boris Kuster Produktion Konzern

horst-Steffen diersRübenanbauer aus Klein Lobke

„Durchgehend rübenfreundliche Witterung, beste Erntebedingungen, hohe Zuckergehalte, entspannte Abfuhr ohne Schnee und Eis. Optimal – so ein Jahr gibt es nicht oft. Durch den hohen Zuckerpreis profitieren Anbauer, Aktio-näre und Nordzucker.“

»

Janusz Nożewnik Direktor Opalenica

„Seit mehr als zehn Jahren die längste und erfolgreichste Kampagne im Werk Opalenica: Es gab keine ernsthaften Störungen. Wir hatten eine gute Rüben-qualität. Die geplante Menge an Weißzucker 2A wurde erzeugt. Sehr erfreulich: der reduzierte Kalkstein- und Energieverbrauch.“ Sven Buhrmann

Direktor Uelzen

dainius Cibulskis Direktor Kédainiai

„Eine Bilderbuchkampagne: Hervorragen-de Rübenqualitäten ermöglichten zusam-men mit den Sondermaßnahmen in der Instandhaltung in Höhe von 3,5 Millio-nen Euro für die Region CE Verarbeitungs-leistungen von über 100 Prozent. Das gute Zusammenspiel von Technik und Rübe hat Uelzen an einzelnen Tagen immer wieder Tagesverarbeitungen von über 21.000 Tonnen erlaubt.“

„Die Kampagne in Kédainiai, Litauen, lief exzellent. An den besten Tagen haben wir mehr als 6.400 Tonnen Rüben verarbeitet und über 1.000 Tonnen Weißzucker produ-ziert. Unser Allzeit-Hoch. Außerdem war die Verarbeitung durch die gesamte Kampagne hindurch sehr stabil.“

«

startwurdezurErfüllungvonAuflagendesFeuerversicherersanallenbefeuertenSchnitzeltrocknungeneineautomatisierteLöscheinrichtungeingebaut.DieseerwiessichbeidenanfänglichenEinstellungsar-beitenalsFluchundbewährtesichnach-träglichimEinsatzalsSegen.WeitereInbe-triebnahmenwiediederneuenSchnitzel-presseninUelzenundNykøbingverliefenproblemlos.n

Kampagnebesuch im dänischen Werk Nykøbing: v. l. Mariann Rasmussen (Leiterin Service Center Nykøbing), Jesper Thomassen (Senior Vice President Production Northern Europa), Aksel Føns Johnsen (Direktor Nykøbing), Axel Aumüller (Vorstand).

dr. Ulf Wegener Strategische Rohstoffbeschaffung

AKtUEll TiTel

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Drittes Quartal schließt mit überragendem ergebnisNordzucker profitiert von Marktumfeld und strategischen Entscheidungen

In den ersten drei Quartalen des Geschäfts jahres 2011/12 konnte Nordzucker das Kon zern-Ergeb-nis gegenüber dem Vorjahres zeit raum mehr als verdoppeln. Der Periodenüberschuss stieg von 64,4 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 139,0 Millionen Euro an. Auch das operative Ergebnis (EBIT) erhöhte sich deutlich von 134,3 Millio nen Euro auf 206,5 Millionen Euro. Die Umsatz erlöse betrugen 1.476,9 Millionen Euro nach 1.361,0 Millionen Euro im Vorjahr. Dies bedeutet einen Umsatzanstieg um rund 8,5 Prozent.

Die hervorragenden Zahlen konnten aus mehreren Gründen erreicht werden: So profi-tierte das Unternehmen nun von der wegwei-

senden strategischen Entscheidung, sich kon-sequent von nicht rentablen Beteiligungen zu trennen und sich damit auf das Kerngeschäft Zucker zu konzentrieren. Positiv wirkten auch die Kostensenkungsmaßnahmen aus dem lang-fristig angelegten Effizienzprogramm „Profita-bilität plus“. Und schließlich trug das positive Marktumfeld, dessen Marktchancen Nordzucker aktiv nutzte, zu den guten Resultaten bei.

Auch für das letzte Quartal des Geschäfts-jahres erwartet der Vorstandsvorsitzende einen günstigen Verlauf und daher aus heutiger Sicht für das gesamte Geschäftsjahr 2011/12 ein ungewöhnlich gutes Ergebnis. Bianca Deppe-Leickel

Den ausführlichen Quartalsbericht finden Sie im Download-Center unter www.nordzucker.de

Neun Monate1. März bis 30. November 2011

Zwischenbericht Nordzucker AGGeschäftsjahr 2011/12

Schonjetztlässtsichabsehen,dasswir2011/12einhervorragen-desKonzern-Ergebniserzielenwerden.NachneunMonatendesGeschäftsjahresstiegdasErgebnisvon64,4MillionenEuroimVor-jahrauf139,0MillionenEuroan.DabeikonnteNordzuckerindenvergangenenMonatenvoneinempositivenMarktumfeldprofitie-ren.Undesistzuerwarten,dassdieseMarktsituationüberdaslaufendeGeschäftsjahrhinausweiteranhaltenwird.

EinvorteilhaftesMarktumfeldalleinmachtjedochnochlangekeingutesErgebnis.ManmussdieChancenamMarktaucher-kennenundfürsichnutzen.Dashabenwirwährenddervergan-genenMonategetanundunser

ErgebnisspiegeltunserenErfolgnunwider.WirwerdennachAb-schlussdesGeschäftsjahreseinsehrgutesErgebniserzielen,docheinsistklar:UnsereAufgabeistes,denlangfristigenErfolgunseresUnternehmenssicherzustellen.

DahertreibenwirauchunserEinsparprogrammunddieInte-grationsbemühungenweitervoran.WirwollendieStärkeunseresUnternehmensnutzen,umauchlangfristigimWettbewerbbeste-henzukönnen.AlselementareBestandteilegehörendazueinelangfristigestrategischeFinanzplanungundeineguteEigenkapital-decke,dieunsgenügendSpielraumgeben,umkünftigeWachs-tumschanceneffektivzunutzen.

AuchhiersindwiraufeinemgutenWeg.UnsereEigenkapi-talquotelagnachdenerstenneunMonatendesGeschäftsjahresbei44ProzentunddamitimVergleichzudenerstenneunMona-

„Stärken nutzen – vo raus schauend handeln“

AKtUEll

Wir legen die Basis für eine kontinuierliche Entwicklung in die Zukunft – unsere gute Finanzierung hilft dabei.“

»

tendesVorjahresnochmalsumsiebenProzentpunktehöher.WirlegendieBasisfüreinekontinuierlicheEntwicklungindieZukunft–unsereguteFinanzierunghilftdabei.“n

„Unsere Aufgabe ist es, den langfristigen Erfolg unseres Unternehmens sicherzustellen.“ Dr. Michael Noth, Vorstand Finanzen der Nordzucker AG

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Als Nordzucker 2009 Nordic Sugar er-warb, stießen auf einen Schlag sieben Ferti gungs standorte in Dänemark, Schwe-den, Finnland und Litauen zu Nordzucker hinzu. 2011 haben die Zu cker fabriken in der Region Nordeuropa bereits ihre dritte Kampagne als integraler Bestandteil von Nordzucker erfolgreich abgeschlossen. Für Akzente hat Dorthe Lindgreen drei der verantwortlichen Werksleiter um ein kurzes Resümee gebeten.

Vorteil Kerngeschäft„Esbestehenüberhaupt

keineZweifelandenVorteilen,TeileinerOrganisationzusein,derenKerngeschäftderZuckerist.InderschwedischenZu-ckerindustriehabenwirimLaufederJahreverschiedeneEigentümerwechselerlebt

Nordic Sugar hat die dritte Kampagne im Nordzucker-Konzern erfolgreich abgeschlossen.

„BeiNordicSugarerfreu-enwirunseinerlangen

TraditiondesWissens-undErfahrungsaus-tauschsinnerhalbdesKonzerns,undeswarsehrinteressantzubeobachten,wiesichdie-sesKonzeptaufdiegesamteNordzuckerausgebreitethat.Wirverfügenüberein-zigartigeMöglichkeitenzurNutzungdesinderGruppebereitsvorhandenenKnow-hows.HeutegibtesbereitsverschiedeneForen,indenenwirdenErfahrungsaus-tauschpflegenundneue,gemeinsameVer-fahrenfüralleProduktionsbereicheent-wickeln.

Geballte internationale Erfahrung austauschenIchbinMitglieddergemeinsamenNordzucker-Arbeitsgruppe,diesichmitdengesundheits-undsicherheitsspezifi-

unddabeidiegroßenUnterschiedefest-stellenmüssen,diesichergeben,wennmanTeildesKerngeschäftsoderabernurTeilbereichdesGesamtgeschäftsdesMut-terunternehmensist.BeieinemEigentü-mer,dersichaufdasZuckergeschäftkon-zentriert,sindInteresseundVerständnisfürdasGeschäfteingroßerVorteil.

Größe ist wichtigUndauchdieGrößeistwichtig.MitdemNordzucker-KonzernimRückenhabenwirdenVorteilderkritischenMasseaufunse-rerSeite,deresunserlaubt,anderEntwick-lungderZukunftdereuropäischenZucker-industrieteilzuhaben,statt–wiefrüher–stetsnurGegenstanddieserEntwicklungzusein.

NatürlichbringtesdieZusammenfüh-rungvonUnternehmendieserGröße,die-sesUmfangsundsounterschiedlicherHis-torienmitsich,dassVerfahrenundRoutinenangepasstwerdenmüssen;ichglaube,dasswirdabeiguteFortschrittemachen,dievoneffektiverZusammenarbeitundkonstruk-tivemGeistgeprägtsind.“

Netzwerken über Grenzen hinwegGute Fortschritte bei der gemeinsamen Anpassung von Verfahren und Routinen

AKtUEll

»Bengt högberg Direktor Nordic Sugar Örtofta, Schweden

»Aksel Føns Johnsen Direktor Nordic Sugar Nykøbing, Dänemark

Akzente 01/12 9

NetzwerkvonTechnikernderverschiede-nenStandorteaufgebaut.IchhattedasvorknappzweiJahrenvorgeschlagen,undesisttoll,heutezusehen,wieIngenieureausallenNordzucker-LändernheuteüberdasNetzwerkkommunizieren,umregelmäßigtechnischeAspekteundVorgehensweisenzudiskutierenundabzustimmen.“

Interne EffizienzkampagneDieArtundWeisezumBeispiel,wiewirmitdemEffizienzprogrammProfitabili-tätplusarbeiten,istfürunsganzneu.DerSchwerpunkt,deraufKostenreduzierungundImplementierungvoneffizienzför-derndenMaßnahmenzurStärkungunse-rerWettbewerbsfähigkeitgelegtwird,istzwardergleichewiefrüher,aberdieOr-ganisationsolcherzielgerichtetenBemü-hungenalsinterneKampagneunterschei-detsichdochdavon,wiewirbisherdamitumgegangensind.FrüherhabenwirdieeffizienteProduktionhauptsächlichalsZielstellungfürunsereallgemeineWeiter-entwicklungeingesetzt.“

schenAspektenaufKonzernebenebeschäf-tigt.IchpersönlichempfindeeinegroßeFreudebeidenfruchtbarenDiskussionenumdiegemeinsameGestaltungeinesAn-satzesindiesemwichtigenBereich,damit

wirvondergeballteninternationalenEr-fahrungmitdemZieleinerweiterenLeis-tungsverbesserungprofitierenkönnen.ZurFörderungdesWissensaustauschsinderGruppehabenwireinformalisiertes

Nordic Sugar-Zentrale in Kopenhagen.

>>

AKtUEllAKtUEllZuckerfabrik Säkylä (FIN)Das 1953 in Betrieb genom-mene Werk Säkylä produziert Zucker, Melasse und Futter-mittel. 66 Mitarbeiter sind in dem Werk fest angestellt, die zur Kampagne von 47 Kam-pagnekräften unterstützt werden.

Zuckerfabrik Örtofta (S)1890 in Betrieb genommen. Die Zuckerfabrik ist eine der größten und effizientesten zu-ckerverarbeitenden Fabriken in ganz Europa. Etwa 150 Festangestellte sind beschäftigt, die während der Kampagne von 106 weiteren Kampagne-kräften unterstützt werden.

Raffinerie Porkkala (FIN)In Porkkala werden vielfälti-ge Zuckerprodukte produ-ziert, von denen einige an die weiterverarbeitende Back- und Lebensmittelin-dustrie vertrieben werden, während andere unter der Marke DanSukker in den Einzelhandel kommen. Etwa 200 Mitarbeiter sind hier beschäftigt.

Raffinerie Arlöv (S)Das Werk in Arlöv ist eine der beiden Zuckerraffinerien von Nordic Sugar, die Spezialitäten herstellen. Insgesamt arbeiten hier rund 167 Mitarbeiter.

Zuckerfabrik Kédainiai (LT)1970 in Betrieb genommen. Neben Futtermitteln und Melasse wird vor allem feiner Zucker produziert. 186 Mitarbeiter sind beschäftigt, die während der Kampagne durch 156 weitere Kampagnekräfte unterstützt werden.

Kopenhagen (DK)Die Unternehmenszentrale von Nordic Sugar. Heute ar-beiten hier rund 100 Mitar-beiter in der Verwaltung.

Zuckerfabrik Nakskov (DK)1882 erbaut. Das Werk ist eine der größten rübenver arbeitenden Fabriken Nordic Sugars. Rund 140 Mitarbeiter sind hier beschäftigt, die während der Kampagne von etwa 37 Kampagnekräften zusätz-lich unterstützt werden.

Zuckerfabrik Nykøbing (DK)1884 gegründet. Das Werk ist die einzige Zuckerrübenverar beitende Fabrik, die gleichzei-tig Kapazitäten besitzt, Zucker zu raffinieren. 190 Mitarbeiter sind beschäftigt, die während der Kampagne von 49 Kampagnekräften un-terstützt werden.

Quelle: Postenliste (Stand 01.11.2011)Mehr Informationen: www.nordzucker.de/standorte

Standorte in Nordeuropa

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Als im vergangenen Juni der neue syndizierte Kreditvertrag abge-schlossen wurde, konnte sich die Finanz abteilung über die sehr guten Konditionen freuen, die sie für Nordzucker ausgehandelt hatte (vgl. Akzente 03/11, S. 9).

Nun gab es erneut Grund zur Freude: Ende November erhielt die Abteilung Treasury der Nordzucker AG die Auszeichnung „Treasury des Jahres 2011“. Der von dem Fachma gazin Finance jährlich verge-bene Preis zeich net exzellente Leistungen im Finanzmanagement deutscher Unternehmen aus. Nordzucker wurde für ihre er folg reiche Refinanzierung eines Akqui sitions kredits in Höhe von 1,36 Milliarden Euro in einem schwierigen Bankenumfeld geehrt. Durch den neuen Vertrag konnten die Kosten für die Nordzucker AG substanziell verrin gert und die vertragliche Dokumentation deutlich vereinfacht werden.

„Es freut mich sehr, dass die heraus ragende Leistung unseres Treasury-Teams auf diese Weise gewürdigt wurde. Durch die erfolgreiche Refinan zierung des Kredits hat Nordzucker nun größere unterneh-merische Freiheit gewonnen“, so Dr. Michael Noth, Finanzvorstand der Nordzucker AG. n red.

Ausgezeichnet: Nordzucker erhält Titel „Treasury des Jahres 2011“

langfristige Schwerpunkte„DieVorteilesindbeispielsweiseinderStabilitätunddemlangfristigangelegtenFokuszusehen.DasspiegeltsichjaauchinderInvestitionsstrategievonNordzuckerwider.WirarbeitenheutesowohlmitFünf-alsauchZehnjahresplänen,undwenndasauchaufdenerstenBlickimVergleichzufrüheralswenigerflexiblesKonzepterschei-nenmag,soverbessertes–aufgrundder

Das Labor in Säkylä. Mitarbeiter im Werk Örtöfta. Service Center Nykøbing.

TransparenzderfrüherfolgendenInvesti-tionsentscheidungen–unsereMöglich-keitenbeiderPlanungsimplementierung.„WirgehörenmehrerendergemeinsamenNordzucker-ArbeitsgruppenimThemen-bereichFertigungan,unddieInteraktionmitdenKollegenausanderenLänderndesUnternehmenshatsichmittlerweilealssehrwichtigerBeitragzurEntwicklungunserergeschäftlichenAktivitätenerwiesen.“n

AKtUEll

»Sune Berghäll Werksleiter Nordic Sugar Säkylä, Finnland

v.l. Dr. Michael Noth, Ralf Brunkow und Markus Dentz (Finance) bei der Preisverleihung.

Akzente 01/12 11

Flagge zeigen in Brüssel: Nordzucker will ihre Position auf EU-Ebene stärker einbringen.

Wichtig, näher dran zu seinNordzucker bezieht ein Büro in Brüssel

Die Grundlagen für alle unsere Belange werden in Brüssel gelegt. Da ist es nur konsequent, direkt vor Ort zu sein.

»

Die für Nordzucker wichtigen politischen und administrativen Rahmenbedingungen werden zu einem sehr großen Teil in Brüs-sel bestimmt. Über den Arbeitsbereich Public Affairs begleitet Nordzucker seit einigen Jahren das politische Geschehen auf Landes-, Bundes- und auf Europäischer Ebene. In den kommenden Jahren wird die Be deu tung der EU-Kommission und des Europäischen Parlaments für den Agrar-sektor und die Zuckerwirtschaft weiter zunehmen. Dem trägt Nordzucker Rech-nung und richtet ab Februar ein Büro in Brüssel ein. Christian Kionka wird den Aufbau und die Leitung des Brüsseler Büros übernehmen. Nina Tatter hat ihn dazu befragt.

Herr Kionka, warum richtet Nordzucker ein Büro in Brüssel ein?Christian Kionka:Nordzuckeristeineu-ropäischesUnternehmen.WirsindinzehnLändernderEUpräsentundliefernunserenZuckerinnochmehrLänderEuropas.DiegesetzlichenGrundlagenfüralleunsereBelangewerdeninBrüsselgelegt.Esistdaherkonsequent,dasswiralsNordzuckerdirektvorOrtsind.MitdemBrüsselerBürowollenwiraußerdemdiegemeinsamen

ZieleunsererBranchenverbände,derWirt-schaftlichenVereinigungZuckerunddesEuropäischenVerbandsderZuckerherstel-lerstärken.

DieunsbetreffendenPolitikbereichesindsehrumfassend.AnersterStelleistnatürlichdiegemeinsameAgrarpolitikzunennen.DieGesetzgebungskompetenzenindenBereichenErnährung,Lebensmittel,UmweltundEnergiesindimLaufederZeitnachBrüsselgewandert.Daisteswichtig,näherdranzusein.

Was erhoffen Sie sich durch die Präsenz vor Ort?Christian Kionka:InersterLinie,dasswirunsdirektindieMeinungsbildungsprozesseaufeuropäischerEbeneeinbringenkönnen.WirwollenNordzuckeralseinenkompe-tenten,zuverlässigenundglaubwürdigenAnsprechpartnerinBrüsseletablieren.

Esistwichtig,dasswirzuSachthemeneinefundiertePositionäußernundunsindenagrarpolitischenFragenmitunserenRübenanbauern,demDNZ,abstimmen.EsmachtunbedingtSinn,inwichtigenFragenzurZuckermarktordnungimRahmenderReformderAgrarpolitikgemeinsamvor-zugehen.

Sie erwähnen die Zuckermarktordnung: Wie muss es mit der Zuckermarktordnung aus der Sicht von Nordzucker weitergehen?Christian Kionka:DerZuckermarktinEu-ropahateinegroßeundwichtigeReformimJahr2006hintersich.

WirsehenandenzurückliegendenMonatenmitvolatilenZuckerpreisenaufdemWeltmarkt,wiewichtigeinestabileVersorgungfürdeneuropäischenMarktist.WirbenötigenRahmenbedingungen,dieesermöglichen,dasswirunsereKundenlangfristigmitZuckerindengewünschtenQualitätenbedienenundunserenRüben-anbauernPlanungssicherheitbieten,damitsiesichimWettbewerbderKulturenumdieAckerflächeimerforderlichenMaßfürdieRübeentscheiden.

DieseZusammenhängemüssenwirnochstärkerkommunizierenundverdeut-lichen,dasswirnocheinenmehrjährigenAnpassungsprozessbenötigen.Schließlichgehtesdarum,AnbauverträgefürZucker-rübenzueinemZeitpunktabzuschließen,der1,5bis2JahrevordemVerkaufdesZuckersliegt.DarummüssendieQuoten-regelungfürZuckerunddieInstrumentederZuckermarktordnungbis2020verlän-gertwerden.UmdieseZielezuverdeutli-chen,istesgut,wennNordzuckerinBrüsselvertretenist.n

Christian Kionkaleitet das neue Nordzucker-Büro Brüssel

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Nordzucker-Vorstände besuchen Winterversammlungen Wie im Vorjahr werden die Mitglieder des Nordzucker-Vorstands einige der im Februar 2012 stattfindenden Winterversammlungen besuchen. Der Vorstand will damit den Anbauern in allen norddeutschen Anbaure-gionen Ge legenheit zum aktiven Dialog bieten. Ein Themenschwerpunkt wird der Austausch zu stra tegischen Ausrichtungen des Unternehmens sein. Ebenfalls von Interesse für Nordzucker-Anbauer und -Aktionäre sind

Anpassungen an mög liche Änderungen der Zuckermarktordnung. Aber auch regionale Themen rund um Kam pagne und Rübenanbau sind Ge-genstand des Austauschs auf den insgesamt 38 regionalen Treffen in ganz Norddeutschland. Termininformationen zu den Winterversammlungen finden Rüben an bauer unter www.nordzucker.de/landwirte/aktuelles/termine oder im Nordzucker-Agri-Portal. nuw

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Stevia – was ist neu in der EU?Seit dem 2. Dezember 2011 ist es amtlich: Ver -braucher und Lebensmittelhersteller in der EU dürfen auch mit Steviol-Glykosiden süßen. Der kalorienfreie Süßstoff natürlichen Ursprungs hat die 200- bis 300fache Süßkraft von Zucker. Die Zulassung der EU-Kommission folgte, nachdem die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA das in vielen Ländern bereits eingesetzte Süßungs-mittel geprüft und für unbedenklich erklärt hat.

Das weiße Pulver wird in einem aufwendigen Verfahren aus den Blättern der heute haupt-sächlich in China angebauten Pflanze Stevia rebaudiana gewonnen (Akzente Februar 2011, Seite 24f.). Für Steviol-Glykoside – die künftig als Lebensmittelzusatzstoff unter der Nummer E960 in Rezepturen und Zutatenlisten zu finden sein werden – gelten allerdings noch Einschrän-kungen: Als zulässigen Grenzwert hat die EU

die Aufnahme von vier Milligramm pro Kilo-gramm Körpergewicht und Tag festgelegt. Einge-setzt werden darf E960 in Limonade, Marmelade und Molkereiprodukten. Bisher nicht zugelassen ist die Verwendung in Backwaren, Desserts und Snacks. Ebenfalls noch unzulässig in der EU blei-ben der gewerbsmäßige Anbau der frostemp-findlichen Stevia-Pflanze sowie Teeprodukte oder andere Erzeugnisse aus Stevia- Blättern.n sdp

1. Stevia rebaudiana stammt aus Südamerika. Heute wird sie vor allem in China angebaut.

2. Stevia in Pulverform. Der kalorienfreie Süß-stoff hat die 200- bis 300fache Süßkraft von Zucker und lässt sich gut mit Zucker mischen.

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„Von„Zuckerrevolution“und„Wunder-pflanze“istdieRede;von„SchlemmenundGenussohneReue“.Einen„AngriffaufdieZuckerrübe“vermutetderBerlinerTages-spiegelinderEU-ZulassungfürStevia.Rich-tigist,dassSteviaintensiveSüßeaufBasispflanzlicherGrundstoffeliefert.

DieausihrenBlätterngewonnenenSteviol-GlykosidehabenhervorragendeEigenschaften,aufdieLebensmittel-,Kos-metik-undMedizinprodukteherstellersowiebewussteVerbraucherinderEUseitLan-gemwarten:MitStevialassensichzumBei-spielKaloriensparen,ZahngesundheitoderBlutzuckerspiegelgünstigbeeinflussen.

DasmachtSteviol-GlykosidezueinervielversprechendenAlternativefürsyntheti-scheSüßungsmittel.KombiniertmansiemitZucker,werdenzudemsüßeAlleskön-nermitinteressantenFunktionalitätendar-aus:Mischprodukte,dienatürlicheVorzügevonSteviaundZuckerzuneuenniedrig-kalorischenProduktvariantenvereinen.DerRübewirdSteviaauchbeiunsnichtdenRangablaufen.EbensowenigwieindenUSA,China,FrankreichoderanderenLän-dern,woStevia-ProduktezumTeilschon

sehrlangeaufdemMarktsind.MitNPSweetundPureCirclealsstarkemPartnerhatsichNordzuckerfrühzeitigaufdasneueMarktsegmentvorbereitet.

UndwannwächstSteviafürNPSweetaufunserenFeldern?SteviarebaudianawirdheutevoralleminChinaangebaut.InderEUwirddienichtwinterhartePflanzebislangnurversuchsweisezuForschungs-zweckenkultiviert.FüreinederzeitnochferneZukunftistihrAnbausicherauchinderEUdenkbar.n

Stevia kommt mit neuen Marktchancen

dr. Niels Pörksen Vorstand Agrarwirtschaft, Nordzucker AG

Seit März 2011 betreibt Nordzucker mit dem malaysischen Weltmarktführer für Stevia-Produkte, PureCircle, das Gemein-schaftsunternehmen NP Sweet. Mit der Zulassung für Steviol-Glycoside als Lebens-mittelzusatz in der EU hat NP Sweet die Vertriebs- und Entwicklungsarbeit be-gonnen.

„WirbauenKontaktezuKundenaufundzeigen,wiesieSteviol-Glycosideinihren

Produkteneinsetzenkönnen“,beschreibtMatthiasMeyerdiederzeitigenHauptauf-gabenbeiNPSweet.MeyeristseitNovem-berbeiNPSweetfürdieVermarktungvonSteviainDeutschlandzuständig.„DerzeitsprechenwirvorallemmitProduzentenvonGetränkenundMolkereiprodukten.AberauchmitHerstellernvonKonfitürenstehenwirinKontakt.“DabeistelltMeyerdenLebensmitteltechnikernundAnwen-dungsentwicklernnichtbloßeinweißes

Neuer Markt in den Startlöchern:Nordzucker und NP Sweet entwickeln süße Lösungen mit Stevia

Das Unternehmen mit Sitz in Kuala Lumpur, Malaysia, ist mit 80 Prozent Marktanteil der Weltmarktführer in der Produktion und dem Vertrieb von hochreinen Steviol-Glycosiden. Im Geschäftsjahr 2011 erzielte das Unter-nehmen einen Umsatz von 53,3 Millionen US-Dollar. Der Ertrag vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag im glei-chen Zeitraum bei 5,2 Millionen US-Dollar.

Da die Pflanze Stevia rebaudiana die gleichen klimatischen Bedingungen wie etwa Tee benötigt, wird sie vor allem in China angebaut. Weitere Anbaugebiete liegen in Südamerika und auch Kenia. PureCircle ar-beitet mit freien Vertragslandwirten zusam-men. Diese liefern die getrockneten Blätter in Ballen nach China, wo die Steviol -Glycoside – die Süßstoffe – ähnlich wie beim Zucker extrahiert werden.

PureCircle beliefert weltweit Unterneh-men der Nahrungsmittel- und Getränkeindus-trie mit seinen Stevia-Produkten. Da sich aus der Pflanze neun verschiedene Steviol-Gly-coside extrahieren lassen, bietet das Unter-nehmen eine Vielzahl maßgeschneiderter Stevia-Produkte. Ziel von PureCircle ist es, den Süßstoff Stevia aus der Nische heraus-zuführen und eine weltweite Akzeptanz für Stevia-Produkte zu erreichen.

Neben dem Joint Venture mit Nord-zucker, NP Sweet, arbeitet PureCircle in Euro-pa mit weiteren Firmen zusammen. n nt

PureCircle limited

Pulvervor,sondernnimmtfertigeEndpro-dukteausderTestküchealsMustermit.„ImJanuarhabenwirbeispielsweiseeinenPro-duzentenvonKonfitürenbesucht.Umzuzeigen,wieSteviakünstlicheSüßstoffeinKonfitürenersetzenkann,habendieKolle-geninderAbteilungInnovation&Tech-nologyMischungenvonSteviol-GlycosidenmitZuckergetestetunddarausKonfitürengekocht.AmSchlusshabenwirdannnocheinmalkonventionellMarmeladegekocht,>>

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Einkaufen für den KonzernertragWer gut einkaufen will, muss viel wissen und noch mehr kommunizieren

Unternehmen, die „gut einkaufen“, stehen besser da. Sie sichern ihre Ertrags-kraft und ihre Position auf dem Markt und bauen sie weiter aus. Wie aber kauft ein international aufgestellter Konzern wie Nordzucker „gut ein“? Wie kann Nordzucker Chancen sich verändernder Märkte im Einkauf optimal nutzen?

„Category Management“ mit leben füllenVorzweiJahrenhatNordzuckerentschie-den,imBereichEinkaufeinenneuenWegzugehenundCategoryManagement,alsodenEinkaufnachWarengruppen,einzufüh-ren.Fazitheute:DieHerausforderungenwerdennochinteressanter.Nebendenvie-lenSonderprojektenunddemFührungs-wechselimKonzerneinkaufgehörenvor

allemKommunikationundderWissens-transferineinerinternationalenOrganisa-tionindendreiRegionenzudenheraus-ragendenThemen.MitPRIONschafftNordzuckerdiekonzernübergreifendeIT-Landschaft,dieunsereEinkäuferindieLageversetzt,denBedarfpräziseundkon-zernübergreifendzuanalysierenundzuprüfensowieEinkaufsprojektezudefinie-renundumzusetzen.

BeimerstenTreffenderNordzucker-EinkäuferimDezember2011inAhrensburghabendieWarengruppen-TeamsdieStra-tegiefürdenKonzerneinkauf(CorporateProcurement)undfürdieverschiedenenWarengruppenerarbeitetsowieGrund-steinezumweiterenVorgehenfestgelegt.UnterteiltwerdenEinkaufsbedarfefürInves-

titionsgüter,InstandhaltungundReparatur,TechnikundDienstleistungen,Energie,Ver-packungsmaterialien,Betriebs-undHilfs-stoffe,RohstoffesowieAdministrationundDienstleistungen.

Strategie-Meeting in Ahrensburg. Nach ersten Erfolgen starten die Nordzucker-Einkäufer 2012 den Dialog in den Werken.

GeschmacksprobenverglichenunddieEr-gebnissevorgestellt.“

Getränke sind die VorreiterEineAufgabevonNPSweetistdieBera-tungvonbestehendenundneuenKunden.Dasistaufwendig,zahltsichaberaus.„Be-reitsjetztimFebruarkommteinTeegetränkindieSupermärkte,fürdasNPSweetdasStevia-Extraktliefert.ImSommerkommteineLimonadeaufdenMarkt,dieauchmitSteviavonNPSweetgesüßtseinwird“,berichtetMeyer.VieleKundenstünden

indenStartlöchern,wartetenderzeitabernochaufdiesogenanntenWegbereiter.„SoistesoftbeiInnovationenimLebens-mittelsektor.DiegroßenMarkenartikler,dieeinentsprechendesEntwicklungs-undWerbebudgethaben,müssenvorangehen,damitdieanderennachziehen.AufderanderenSeitegibtesauchsehrinnovativekleinereUnternehmen,dieschnelldieChan-cenerkennenundentsprechendeNeu-ProdukteaufdenMarktbringen“,meintMeyer.DassSteviaauchinderEUihrenMarktfindet,daistsichMatthiasMeyersicher.ErtrautSteviazu,infünfJahrenimGetränkesektor10bis15ProzentderSü-ßungsmittelauszumachen.DennderMarktfürkalorienreduzierteLebensmittelwachseundgleichzeitigsteigedasBewusstsein,dasskünstlicheSüßstoffegesundheitlicheNachteilehabenkönnen.HiersiehterdiegroßeChancevonStevia.DennwieZuckerwirdSteviaauseinerPflanzegewonnenundistdamitnatürlichenUrsprungs.n nt

Ein Teegetränk kommt im Februar auf den Markt. Im Sommer folgt Limonade, die mit Stevia von NP Sweet gesüßt sein wird.

Corporate Procurement

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rÜBEAKtUEll

MitteJanuargingnach120TagenRohsaft-betriebauchfürdieNordzucker-Tochter-gesellschaftfuel21dieKampagneinKleinWanzlebenerfolgreichzuEnde.Seitdem15.September2011bestandderRohstoff-mixfürdieBioethanolherstellungfastaus-schließlichausRohsaft.DennutztedieZu-ckerfabrikKleinWanzlebennichtnurfürdieDicksaft-undZuckerproduktion,son-dernebenfallszurdirektenEinspeisungindieEthanolproduktionderfuel21.DabeiprofitiertenwirvondergutenQualitätderRübe:hoherZuckergehalt,hoheReinheit,wenigSand.StörungenderAnlagesowieBelagsbildungenindenRohrleitungenkonntenmitgezieltenReinigungsmaßnah-meninGrenzengehaltenwerden.

DieEthanolausbeuteproTonneZuckerwaraufgrunddeshohenZuckergehaltsimRohsaftsowiederhohenReinheitaußer-ordentlicherfreulich.Neubeiderfuel21war,dassdieProduktionsanlageimRohsaft-betrieberstmaligkontinuierlichbetrieben

wurde.KontinuierlicherBetriebbedeutet,dassdieFermenternichteinzelngefülltundentleertwerden,sonderndassdieBehäl-termiteinanderverbundensindundaufkonstantemNiveaugehaltenwerden.BeidieserBetriebsweisekönnensichmikrobi-elleInfektioneninderAnlageschnelleraus-breitenundzuZucker-unddamitEthanol-verlustenführen.DankoptimierterReini-gungsprozedurundsauberer,mikrobiellnichtvorbelasteterRohstoffekonntenVerlusteweitgehendvermiedenwerden,wodurchsicheineerfreulicheAusbeuterealisierenließ.NachAbschlussderZucker-rübenkampagnegehtesbeiderfuel21mitdeminderKampagneeingelagertenDicksaftjetztkontinuierlichweiter.n

Kontinuierlich gut gelaufen fuel 21 beendete erfolgreiche Rohsaftkampagne

dr. Andreas SchwarzGeschäftsführer fuel 21 GmbH & Co. KG

Frank Bauwensleiter Konzerneinkauf

... ist immer auf der Suche nach Einsparmög-lichkeiten im Unternehmen. Getreu der Binsenweisheit: „Am leichtesten verdient ist das Geld, das wir nicht ausgeben.“ Damit Nordzucker-Einkäufer nicht „an der falschen Stelle sparen,“ kennen sie das Unternehmen und ihre internen Kunden sehr genau. Sie haben stets „ihre“ Produktionsabläufe, Lie-feranten und Produkt qualitäten mit Blick auf Optimierungspotenzial im Fokus. Als kom-munikative Teamarbeiter pflegen sie gute

Kontakte in fast alle Bereiche, Abteilungen und Standorte des Unternehmens sowie nach außen zu Märkten und Anbietern für Betriebsmittel, Energie, Rohstoffe, Maschi-nen und technische Ausrüstungen. Je kom-plexer die Organisation, desto höher sind die Anforderungen an den Einkäufer. Mit wachsender Unternehmensgröße zahlt sich die Arbeitsteilung nach Warengruppen aus. Klar, dass nicht jeder in allen Warengrup-pen zu Hause sein kann. n

ein guter einkäufer ...

Kommunikation intensivierenDieKommunikationmitdenMitarbeiternvorOrtwollenwirAnfang2012intensivie-ren.DazuwerdenwiralleWerkebesuchenundkonzernweitdenDialoginSachenEin-kaufnachWarengruppenstarten.Dabeigehtesnichtnurdarum,waswirerreichenmöchten.WirwerdenvorOrtzuhörenundgemeinsamanLösungenundEinkaufspro-jektenarbeiten.DieMitarbeitervorOrtsindimmerTeileinesProjektteams.

Mit System gemeinsam Wertbeiträge realisierenUnsereMitarbeitersindständigvorOrtunterwegs.GemeinsammitdenKollegenindenWerkenhabenwirbereitsEinkaufs-erfolgerealisiert,diesichsehenlassenkönnen:SohabenzumBeispielChristerSvardundDr.HaraldPowitzfürdasTeamInvestitionsgüterbewiesen,dasseingutaufgestellterEinkauferheblicheWertbei-trägefürNordzuckerleistet.Inverschiede-

nenGroßprojektenzeigenwirFlagge.AktuellesBeispielsinddieWasseraufberei-tungsanlagenfürKédainiai,OpalenicaundKleinWanzleben.Aberauchindenande-renWarengruppennutzenwirbereitsSyner-gien.DieerstengutenErfolgemotivierenuns,aufdembegonnenenWegweiterzu-machen.EsistunsereAufgabe,fürdasUn-ternehmeneinenMehrwertzuschaffen.

DieserMehrwertundderGradunsererKundenorientierungbestimmendasTempo,indemdererforderlicheWandelinderOrganisationvorankommt.n

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Anaerob-Reaktoren sorgen ab 2012/13 für sauberes Wasser und liefern EnergieKlein Wanzleben, Kédainiai, Opalenica: Investition in hohen Umweltstandard

VorstandAxelAumüller.DabeiwerdendiebestehendenAbwasserreinigungsanlagenmitderneuenTechnologieausgestattet.AuchwenninOpalenica,KédainiaiundKleinWanzlebennichtgenauidentischeAnlagenstehenwerden,sowirddochdergleicheBautyperrichtet.

energie aus BiomethanIndenneuenAnaerob-ReaktorenwirddieorganischeSubstanzimAbwasserderZuckerfabrik–kleinsteRübenbestandteileundRestzucker–mithilfevonBakterienzuBiomethanabgebaut.DasentstehendeMethangehtdabeinichteinfachverloren,sondernwirdgesammeltundzurEnergie-erzeugungverwendet.DamitverringertsichderBedarfanErdgas,daszugekauftwerdenmuss,unddiesesträgtpositivzurÖkobilanzandenStandortenbei.

Dadurch,dassderAbbauderorgani-schenStoffe,diesichimWasserbefinden,unterLuftabschlussstattfindet,werdenstö-

rendeGerüchedeutlichvermindert.„IndenReaktorenfindetdieZersetzungundUmwandlungkontrolliertundunteropti-malenBedingungenstatt,sodasswirdieAbwasserfrachteneffizientundschnellauf-bereitenkönnen.Mankannsagen,wiroptimierendennatürlichenbiologischenProzessundmachenunsdasgewonneneMethanzunutze“,soAumüllerweiter.

VondendeutschenWerkenwurdeKleinWanzlebenfürdiesesInvestitionspro-jektausgewählt,weildurchdievermehrteRübenverarbeitungunddiefuel21großeMengenanorganischenSubstanzenimAbwasseranfallenunddiedortigeAbwas-serreinigungnochnichtentsprechendaus-gelegtwar.AuchinZukunftwirdinallenWerkenweiterinvestiertwerden,stelltAxelAumüllerheraus:„WirinvestierenauchindiesemBereichkontinuierlich,uminunse-renWerkenauchperspektivischeinensehrhohenUmweltstandardzugewährleisten.“nnt

Zweieinhalb Jahre nach der Akquisition von Nordic Sugar wächst die Zahl inter-nationaler Projekte bei Nordzucker. Die Abteilung Corporate Procurement – der Zentrale Einkauf – sorgt für den regionen-übergreifenden Einkauf von zum Beispiel Energie, Arbeitsmaterialien, aber auch Technologien.

UmgeändertenAnforderungeninderAb-wasseraufbereitungRechnungzutragen,wurdeMitte2010einGroßprojektange-stoßen:„Alseinwichtigesundinternatio-nalesProjekt,dasvonAnfangbisEndeüberdieGrenzenderRegionenmitUnterstüt-zungderinternenAbteilungCorporateIn-novationundTechnologydurchgeführtwird,bringenwirdieWasseraufbereitungs-anlagenandreiStandortenaufdenneues-tentechnischenStand.Dasheißt,wirins-tallierenbiszurKampagne2012/13soge-nannteAnaerob-ReaktoreninOpalenica,KédainiaiundKleinWanzleben“,erläutert

Zur kommenden Kampagne rüstet Nordzucker die Abwasserreinigungsanlagen an drei Standorten mit innovativer Technik aus.

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Das Niedersächsische Wirtschaftsforum Agrar – Handwerk – Industrie (nifa) traf sich auf Einladung der Nordzucker AG im Werk Nordstemmen. Das nifa ist ein Netz-werk niedersächsischer Unternehmen, Landwirte, Verbände, Kammern, Hoch-schulen und Behörden, die mit der Agrar- und Ernährungswirtschaft im engeren und weiteren Sinn zu tun haben. Wesent-liches Ziel des Zusammenschlusses ist der die Wertschöpfungskette übergreifende Austausch, der den Interessen der Mit-glieder dienen soll.

Zukunftsthema BioökonomieDasnifa-ForumimNovember2011standunterdemThemaBioökonomie.DieBio-ökonomieisteinevergleichsweisejungeWissenschaft.AusgehendvondengroßenweltweitenHerausforderungenderSiche-rungdessteigendenNahrungs-undEner-giebedarfsindenkommendenJahrzehn-tenwerdenauchdieBiodiversitätunddieGesundheitunterdemübergeordnetenAspektderNachhaltigkeit–ökonomisch,ökologischundsozial–betrachtet.Dr.HeikeSlusarczyk,GeschäftsführerindesBioeco-nomyScienceCenter(BioSC)Jülich,stelltedieHerausforderungenandieBioökonomievor.DieserkomplexeThemenbereicherfasstdierelevantestenZukunftsthemenunsererGesellschaft.EinForschungsverbundausmehrerenHochschulenundForschungs-einrichtungenhatsichdanachausgerich-tet.DerBioökonomieratderBundesregie-rungistzurPolitikberatungvoreinigerZeitdazuinsLebengerufenworden.

Preise für Agrarrohstoffe hängen am ÖlHartwigFuchs,VorstandsvorsitzenderderNordzucker,gabeinenÜberblickzurSitu-ationderNordzuckerundzumeuropäi-schenZuckermarkt.DiehohenWeltmarkt-preisehabendazugeführt,dasserwarteteImporteausdenAKP-undLDC-LändernindieEUausgebliebensind.AlsFolgeundmangelsrechtzeitigerMaßnahmenderEU-KommissionseiendiePreiseinEuropage-stiegen.DieNordzuckeralszweitgrößter

ZuckererzeugerinEuropaseheihreAufga-bedarin,dieKundenmitZuckerzuver-sorgen.ErwiesaufdiewachsendeNach-frageunddiestärkerschwankendenPreisehin.EntsprechendwerdenauchweiterhinnebenRübenzucker,derderSchwerpunktdesNordzucker-Geschäftsbleibe,Rohzu-ckerimportezurRaffinationanNordzucker-Standortengehören.FuchsprognostiziertefürdieZukunftzunehmendeEinflüssederWeltmarkt-Entwicklungenaufdeneuropäi-schenMarkt.DieFolgewerdezwangsläu-figeineweitereKonzentrationderZucker-unternehmeninEuropasein.

Dr.KlausSchumacherskizziertediesteigendeNachfragenachEnergieundNahrungsmittelnalsdieglobalenHeraus-forderungenandieAgrar-undErnährungs-wirtschaft.„DiePreisefürAgrarrohstoffesindheutevielstärkervomErdölpreisabhängigundschwankendeshalbauchstärker“,soSchumacher.StärkereSchwan-kungenseienaufgrundsichkurzfristigändernderFundamentalfaktorenzuerwar-ten.DieAbsicherungvonPreisrisikenwerdedaherfürLandwirteundUnternehmengrößereBedeutungerlangen.DieUnter-nehmenmüssensichgegen„häufigereundausgeprägtereMarktschwankungen“absichern.

Zuckerfabrik als MusterfallDieZuckerfabrikalsMusterbeispielderEnergieeffizienz,KreislaufwirtschaftundAbfallvermeidungstelltederDirektordesWerksNordstemmen,RudolfPodolsky,vor.MiteinerEnergieausnutzungvonüber80ProzentisteineZuckerfabrikkon-ventionellenKraftwerkenzurDampf-undStromerzeugungüberlegen.DieKraft-Wärme-KopplungistinderZuckergewin-nungschonseitGenerationenbewährteTechnik.DieTeilnehmerzeigtensichbeein-drucktvondervollständigenVerwertungderZuckerrübebeiderZuckergewinnung.Zucker,Futtermittel,CarbokalkalsDüngerundWasserfürdenProzesskreislaufbezie-hungsweisezurRückführungindieNaturstellendiewesentlichenProduktedar.AmBeispielNordstemmenzeigtesichdenFo-rumsteilnehmern,wieeineZuckerfabrikdasvielfältigeThemaBioökonomieveran-schaulicht.n

Bioökonomie am Beispiel der Zuckerproduktion

Niedersächsisches Wirtschaftsforum tagte in Nordstemmen

Christian Kionkaleiter Public Affairs

Vorstandsvorsitzender Hartwig Fuchs: Wachsende Welt-markteinflüsse werden eine weitere Konzentration der Zucker unternehmen in der EU zur Folge haben.

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rÜBE

Rekordernte, eine reibungslose Kampagne und attraktive Rübenpreise

Dreifachsieg für die Zuckerrübe

Mit 13 Tonnen Zuckerertrag je Hektar haben unsere Rübenan-bauer 2011 im Mittel ein Ertragsniveau erzielt, das wir bisher noch nie erlebt haben. 20 Prozent unserer Rübenanbauer erreich-ten in diesem Jahr die Schallmauer von 16 Tonnen Zucker je Hek-tar. Das ist die erste Medaille für die Zuckerrübe. Ein tolles Ernte-ergebnis!

GuteErträge,dasistdieSacheunsererRübenanbauer.Marktchancenerkennenunderfolgreichnutzen,dasistdieSachederNordzucker.WirhabenvielfürunsereKundentunkönnen.DaslohntsichfürRübenanbauerundfürNordzucker.SokonntenwirimKonzernfrühzeitigaufdieoptimierteVermarktungzusätzlicherZuckermen-gensetzen.DierichtigePlatzierungvonQuotenzucker,dieKonver-tierungvonkleinerenMengenanNichtquotenzucker,aberauchderExporttragenzumGesamterfolgbei.ZusätzlichgreifenunsereAnstrengungenausdembekanntenProgrammProfitabilitätplus.WesentlichfrüheralsgewohntkonntenwirdiePreisefüralleRüben-artenaufeininsgesamtsehrattraktivesNiveauanheben.

Anbauausdehnung im Vertrauen auf gute PreiseBereitswährendderAnbauplanungimJuli2010konntendieLand-wirtemitdemRübenmindestpreiszuzüglichderbekanntenNeben-leistungenundZuckergehaltszuschlägekalkulieren.Ebensokonn-tensiediePreisefürIndustrievertragsrübensowiediezugesagtenKonditionenfürIndustrievertragsrübenundÜberrübenermitteln.BezogenaufdieseinerzeitgeschätztenWeizen-undRapspreisewarendieQuoten-undVertragsrübenaufjedenFallwettbewerbs-fähiger.DiePreisefürRübenmittlererQualitätunddiedarausresul-tierendenArbeits-unddirektkostenfreienLeistungensindinder

Abbildung1dargestellt.FürdieertragsstärkerenStandortekonntedasauchfürdieÜberrübengelten.ImVertrauenaufdiesenPreis-rahmenhabenunsereRübenanbauerihrenRübenanbau2011umsechsProzentausgedehnt.

2011 schlagen sogar Überrüben und industrierüben die Konkurrenz DieAbbildung2belegt,dassdieErwartungenbestätigtwerden.DieenormeÜberrübenmengekanngenerellzumQuotenrüben-mindestpreiszuzüglichderbekanntenNebenleistungenundZu-ckergehaltszuschlägebezahltwerden.AuchdieAufstockungderIndustrierübenverträgeaufdiesesNiveauistmöglich.DamitsindbereitsdieseRübenartenbeimittlererQualitätundErtragderKampagne2011undeinemsichdarausergebendenRübenpreisvonüber36EurojeTonnedeutlichertragreicheralsandereAckerfrüchte.GleichzeitigwurdederQuotenrübenpreisaufüber40EurojeTonneangehoben.UntermStrichistdasdasErgebniseinerertragreichenWertschöpfungskette.DafürverdientdieZucker-rübeihrezweiteMedaille!

Deutlicher Vorsprung vor Raps und WeizenHöhereErträgesindderKernunserer20·20·20-Philosophie.BezogenaufdiegenanntenKonditionengewinntdieQuotenrübe2011einendeutlichenVorsprungvorRapsundWeizen.ErntenvonmehralssechsTonnenRapsodergar14TonnenWeizenjeHektarwärenerforderlich,ummitderRübemitzuhalten.SicherstanddenRübenanbauernunduns2011auchdasGlückPate.DieguteZusammenarbeitallerPartnerunddiesehrkonzentrierteKam-pagnearbeitinunserenWerkenhabenzueinemdeutlichenAn-

Alle Überrüben und Industrierüben zum Quotenrübenmindestpreis: Wann hat es das schon mal gegeben?

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Arbeits- und direktkostenfreie Leistung (AdfL) in €/ha, Stand bei Anbauplanung 2011 im Juli 2010

33,46 €/t

Zuckerrüben(Quote)

ZuckerrübenI-VertragFixpreis

61,8 t/ha, 17,8 % Pol., 11,0 t ZE/ha 9,0 t/ha 4,7 t/ha

ZuckerrübenI-VertragFlexpreis

Überrüben Weizen Raps

28,54 €/t 29,49 €/t 23,02 €/t 150 €/t 300 €/t

Arbeits- und direktkostenfreie Leistung (AdfL) in €/ha, Kampagneschluss 2011/12

40,67 €/t

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71,2 t/ha, 18,13 % Pol., 12,9 t ZE/ha 8,5 t/ha 4,0 t/ha

Weizen Raps

190 €/t 430 €/t36,24 €/t36,24 €/t 36,24 €/t

Zuckerrüben(Quote)

ZuckerrübenI-VertragFixpreis

ZuckerrübenI-VertragFlexpreis

Überrüben

Volker Bückmannleiter Rübenbeschaffung, Zentraleuropa

stiegderVerarbeitungsleistungbeigetragen.SokonntedieKam-pagnegutachtTagefrüherbeendetwerden.Rekorderträge,at-traktiveRübenpreiseundeinederartreibungsloseKampagne:DasistdiedritteMedaille;untermStrichalsoeinDreifachsiegfürdieZuckerrübe!

Potenzial für gute Rübenpreise 2012DasBildfür2012istsichernochnichtsoklar,wiewiresunswün-schen.ZuJahresbeginnsindeineReihevonFragenoffen,die–nebendergesamtwirtschaftlichenLage–diezuverlässigenProg-nosenerschweren.Klaristauch,dassdieBedingungenfürdieRübenichtjedesJahrsoidealseinwerdenwie2011.UnsereAnbau-empfehlung2012basiertdaheraufdenlangfristigenTrends.AlspositivenRahmenhabenwirdiePreiszusagefürI1-Überrübenvon15auf20ProzentderabzurechnendenQuotenvertragsmenge

angehoben.GleichzeitigerhöhtsichderMindestpreisauf22,50EurojeTonneI1-Überrübenbei16ProzentPolarisation.UnterEin-beziehungdererwartetenNebenleistungenundZuckergehalts-zuschlägesinddiesbei17,8ProzentPolarisationknapp31EurojeTonneI1-Überrüben.DasisteinguterRahmen,derauchmitBlickaufsteigendeErtragserwartungendieWirtschaftlichkeitdesRüben-anbaussichert.DieMarktperspektivenfürdeneuropäischenQuo-tenmarktschätzenwirgrundsätzlichpositivein,sodasswirauch2012PotenzialfürguteRübenpreiseerkennen.n

Die Schlagkraft wächst: Mit 10,20 Metern Aufnahmebreite schafften die ersten Vertreter der neuen Rübenmaus-Generation mehr Durchsatz aus breiter angelegten Mieten.

Abb. 1 Abb. 2

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Ob als Imageträger, klassische Informations-plattform oder direkte Verknüpfung zwischen Kunde und Unternehmen: Ein umfangreicher Internetauftritt ist unverzichtbarer Teil der Kommunikation eines jeden Unternehmens. Bereits seit Januar 2001 nutzt Nordzucker die Webpräsenz, um sich Mitarbeitern und Aktio-nären umfangreich zu präsentieren. Nach einer ersten Überarbeitung der Internetpräsenz, die primär der Verbesserung der technischen Basis diente, folgte nun eine zweite Auffrischung mit dem Schwerpunkt Layout und Navigation.

Neues layout und bessere NavigationAuf der neu überarbeiteten Internetseite sorgt die Farbe Grün für einen belebten und moder-nen Auftritt. Die von Zielgruppe zu Zielgruppe wechselnden Hintergrundbilder erleichtern

den Besuchern die Navigation. Weiterhin hilft eine interaktive Standortkarte bei der Suche nach standortbezogenen Inhalten. Sucht man im Internet nach Publikationen von Nordzucker, so erlaubt eine neue „Blätterfunktion“ das virtu-elle Durchblättern von zum Beispiel der neuen Ausgabe der Akzente. Mit dieser Funktion kön-nen Artikel leichter gefunden werden. Gleich-zeitig steigt der Lesespaß.

Insgesamt wurde bei der Überarbeitung darauf geachtet, die Seite funktioneller und moderner zu gestalten. Überarbeitet wurde auch das Downloadcenter, das nun ziel grup-pen spezifisch aufgebaut wurde.

Viel Spaß beim Stöbern auf www.nordzucker.de!

Karoline Pawelczyk

www.nordzucker.de in neuem GewandFrisches Design und neue Funktionalität sorgen für mehr Lesespaß

Mit den DLG-Feldtagen in Bernburg vom 19. bis zum 21. Juni 2012 und dem Nie-dersächsischen Rübentag am 14. Juni 2012 in Jeinsen bei Nordstemmen wird Nordzucker gemeinsam mit der ARGE NORD und den Anbauerverbänden auf zwei überregionalen Feldtagen maßgeb-lich vertreten sein.

InBernburgistNordzuckermiteinemei-genenStandvertreten.DasUnternehmenpräsentiertsichgezieltamRandedessüd-lichenEinzugsgebietsinSachsen-AnhaltundträgtdamitderBedeutungdesRüben-anbausindiesemBundeslandRechnung.AufdemFeldnebendemNordzucker-ZeltwirdesunteranderemeineDemonstra-tionsflächezurHerbstschlitzsaatgeben.

DasThemaHerbstschlitzsaatwirddenFachbesuchernauchaufdemNiedersäch-sischenRübentagvorgestellt.VordenTorenderZuckerfabrikNordstemmenrich-tetdiesmaldieBezirksstelleHannoverderLandwirtschaftskammerNiedersachsen

gemeinsammitNordzuckerundanderenPartnerndieVeranstaltungaus.Schwer-punktthemeninJeinsensindVergleicheunterschiedlicherBodenbearbeitungs-

Nordzucker präsentiert sich in Bernburg und Jeinsen

2012 lädt Nordzucker ihre Rübenbauer zu wichtigen Branchentreffen in Bernburg und Jeinsen ein.

verfahrensowieaktuelleFragenzumPflanzenschutz(NematodenundUnkraut-bekämpfung).

nDr. Andreas Windt

rÜBE

AKtUEll

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erhalt von Biodiversität Mit der Zuckerrübe gelingt es besser

DieZuckerrübeistfürdieLandwirteeinwichtigerBestandteilfüreineausgewogeneundgesundeFruchtfolge.MonokulturenvonGetreidewerdendamitvermieden.GleichzeitighatdieZuckerrübedieFunktioneiner„Gesundungspflanze“inderFruchtfolge,dasiekeineWirtspflanzefürGetreideschädlingeist.GetreidebenötigtdeshalbwenigerPflan-zenschutzmittel.

Wasserverbrauch und Nährstoffnutzung Die tiefen Wurzeln helfen

ZuckerrübenkommeninunserenBreitenfastimmerundfastüberallohneBewässerungaus–derRegenreichtnormalerweisevölligfüreinoptimalesWachstumundguteErträgeaus.Und:ZuckerrübenhabeneinendeutlichgeringerenWasserbedarfalsandereFeldfrüchteoderauchZuckerrohr.DielangenWurzelnderRübeführenzudemdazu,dassimBodenverfügbarerDüngeroptimalgenutztwerdenkannunddieGefahrüberdüngterBödenreduziertwird.ZudemerhaltendieRübenheutedeutlichwenigerStickstoffdüngeralsfrüher.Wissenschaft-licheUntersuchungenhabengezeigt,dassauchbeiderZuckerrübewenigerhäufigmehrbedeutet–mehrErtragundbessereRüben-qualität.

Zuckerrüben tragen zur Biodiversität bei und haben einen deut-lich geringeren Wasserbedarf als andere Feldfrüchte. Das Unesco-Institute for Water Education, Delft, beziffert den durchschnitt-lichen globalen Wasserbedarf zur Erzeugung einer Tonne Zucker-rüben mit 132 Kubikmetern. Im Vergleich liegt der Bedarf für die Erzeugung einer Tonne Zuckerrohr bei 210 Kubikmetern.

dr. Gerd JungLeiter RübenbeschaffungOsteuropa

Kann sich nachhaltig sehen lassen: die Zuckerrübe!

Nachhaltigkeit, Umweltschutz, Erhalt der Biodiversität und der Kampf gegen den Klimawandel sind in aller Munde. In der Öffent-lichkeit gerät dabei häufig moderne Landwirtschaft und moderner Ackerbau in den Fokus der Kritik. Dies gilt auch für den Anbau von Zuckerrüben. CEFS (Comité Européen des Fabricants de Sucre) und CIBE (Confederation of European Beet Growers) haben des-halb beschlossen, mehr für das Image der Zuckerrübe in der breiten Öffentlichkeit zu tun. Die wichtigsten Argumente, warum gerade der Anbau von Zucker rüben zu einer nachhaltigen Land-bewirtschaftung beiträgt, haben CEFS und CIBE mittlerweile veröffentlicht. Nach stehend tragen wir die Argumente zusam-men, da wir denken, dass sie für uns alle eine Hilfe in Diskussio-nen mit Nichtfachleuten sein können.

CEFS und CIBE liefern Argumente für die Diskussion mit der Öffentlichkeit Bodenverluste

Erdanhang reduzieren

BeiderErnteverbleibtErdeandenRüben.DerErdanhanganderRübekonnteimLaufederletzten20JahredurchReinigungderRübenbeimVerladenamFeldreduziertwerden.DamitbleibtfruchtbarerBodendort,woerhingehört,nämlichaufdemAcker.GleichzeitigverringertsichaberauchderTransportaufwand,dafastnurRübenundkeineErdezudenZuckerfabrikentransportiertwerden.Dierest-lichenErdanteile,diesichnichtdirektamFeldvonderZuckerrübeentfernenlassen,werdenspätervonderZuckerfabrikzumFeldzu-rückgebracht–eingeschlossenerKreislaufohnegrößereVerluste.

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genüberderaktuellenProduktion2011/12von172MillionenTonnen.

Rund47ProzentdesweltweitenVer-brauchswerden2020fürdieRegionenOstasienunddenindischenSubkontinenterwartet–darunterIndienmit32,7Millio-nenTonnenundChinamit22,1MillionenTonnen.LautISOsteigtderVerbrauchbis2020inderEUauf19,7MillionenTonnen.HaupterzeugerbleibendemnachweiterhinBrasilienundIndienmitprognostiziertemProduktionsvolumenvon46beziehungs-

weise30MillionenTonnen.DieProduktion2011/12schätztdieISOfürBrasilienauf35undfürIndienauf28MillionenTonnen.

USDA: Produktion wächst 2011/12 um vier Prozent FürdaslaufendeWirtschaftsjahr2011/12prognostiziertdasUS-Landwirtschafts-ministeriumUSDAeineweltweiteZucker-produktionvonrund168MillionenTon-nen.DiesbedeuteteinenZuwachsvonetwavierProzentimVergleichzumVorjahr,

Zuckermarkt

Auch langfristig positive VorzeichenVersorgungslage für EU-Lebensmittelmarkt bleibt angespannt

DieExpertenrunde,dieAnfangDezember2011beiderinternationalenZuckerorga-nisationISOzusammentraf,istsicheinig:AuchlangfristigistmiteinerpositivenEnt-wicklungaufdenWeltzuckermärktenzurechnen.Haupttreiberbleibtdiestetigstei-gendeNachfrage.DieISOprognostiziertfür2020einenZuckerverbrauchvonwelt-weit201MillionenTonnen.DasentsprichteinemjährlichenWachstumvonüberzweiProzentodereinemzusätzlichenProduk-tionsvolumenvon29MillionenTonnenge-

MArKt & KUNdE MARKT iM BliCK

Welt

Indien

China

EU

Brasilien

USA

201

32,7

22,1

19,7

14,6

10,6

Geschätzter Zuckerverbrauch 2020In Millionen Tonnen

Quelle: ISO

Zuckererzeugung und -verbrauch in der Welt2000 – 2011

Bestandsveränderung Millionen Tonnen (rechte Skala)

Verbrauch (in Millionen Tonnen, linke Skala)

Produktion (in Millionen Tonnen, linke Skala)

Quelle: USDA

2006/07 2008/09 2010/112004/052002/032000/01

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-3 -3 -3 -4-11

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Aktuelle Maßnahmen der eU-Kommission

l Freigabe von Nichtquotenzucker: 400.000 Tonnen

l Importtender Ernährungsindustrie: 191.000 Tonnen(bis 12. Januar 2012)

l Importtender Industriezucker: 400.000 Tonnen, zollfrei

l Exportlizenzen Nichtquotenzucker: 1.350.000 Tonnen

indemdieProduktionbeirund161Millio-nenTonnenlag.VerursachtwurdederAn-stiegvorallemdurchhervorragendeErnteninThailand(10MillionenTonnen;Vorjahr:9,6/plus5Prozent),Russland(4,8;2,9/plus60Prozent)undderEU(16,7;15/plus11Prozent).HingegenerwartetdasUSDAfürBrasilieneinenProduktionsrückgangum7Prozentvon38,3imVorjahraufaktuell35,75MillionenTonnen.UrsachenfürdierückläufigeErzeugungdesweltgrößtenZuckerproduzentensindungünstigeWit-

terungsbedingungenundverminderteZuckerrohrproduktivität.DerweltweiteVerbrauch2011/12wirdauf159(156/plus2Prozent)MillionenTonnenge-schätzt,währenddieEndbeständerund30(29/plus4Prozent)MillionenTonnenerreichensollen.

eU beschließt weitere Schritte zur Markt-entlastungTrotzdesinsgesamtgestiegenenProduk-tionsvolumensbleibtdieVersorgungslage

Auch langfristig positive Vorzeichen

Niedrige Lagerbestände und hohe Nachfrage bestimmen weiter den Quotenzuckermarkt in der EU.

Rund 47 Prozent des weltweiten Zuckerver brauchs werden 2020 für die Regionen Ost asien und den indischen Subkontinent erwartet.

thordis MöllerEconomics

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MArKt & KUNdE

imEU-LebensmittelmarktaufgrundniedrigerLagerbeständeundanhaltendhoherNach-frageweiterangespannt.DerProduktions-zuwachsin2011/12inHöhevon3,4Millio-nenTonnenentfälltaufNichtquotenzucker.DeshalbhatdieEU-KommissionauchimlaufendenWirtschaftsjahrMaßnahmenzurMarktentlastungbeschlossen.SowurdenimDezember2011erneut400.000Ton-nenNichtquotenzuckerfürdenLebensmit-telmarktderEUfreigegeben.GleichzeitigwurdeEndeNovember2011einImport-tenderfürdenQuotenzuckermarkteröffnet.ImRahmendieserAusschreibungsindbiszum12.Januar2012bereits191.000Ton-nenzueinemZollsatzvon252,5bis270,16EuroproTonne–anstattdersonstüblichen339EuroproTonne–zugeschlagenwor-den.BisJuni2012sindvorerstkeinewei-terenAusschreibungengeplant.ZollfreieImporttenderfürZuckerzuIndustriezwe-ckenwurdeninHöhevon400.000Tonnenausgeschrieben.DarüberhinauswurdenbisJanuar2012ExportevonNichtquoten-zuckerbiszumWTO-LimitinHöhevon1,35MillionenTonnengenehmigt.n

KakaobutterundZucker,diewirfürdiePro-duktionunsererSchokoladenbenötigen.UndwasSiehiersehen,istdieMischungausdiesendreiBestandteilen,diegeradezweimalgewalztwordenist,unddienunaufdemFörderbandzurConchetranspor-tiertwird“,erläutertBraumann.

IndenConchen–riesengroßenrun-denBehältern–rührenjeweilszweigroßeRührhakendieMasse.DieHakenrührengegeneinander.UnterRührenwirdderMassezusätzlicheKakaobutterhinzuge-fügt.„AusdenKakaobohnenkannmanentwederKakaopulverundKakaobutteroderdieKakaomasseherstellen.UmScho-koladeherstellenzukönnen,mussmanderKakaomasse,diejaauchdenAnteilKakaobutterenthält,zusätzlichKakaobutterhinzufügen.DasmachtmanwährenddesConchierens“,erklärtBraumann.

Je länger gerührt, desto feiner die SchokoladeDasConchierenistdasstundenlangeRüh-renbeietwa50GradCelsius.„ConchiertwirdinoffenenBehältern,damitsichdieBitterstoffeimKakaodurchdasständigeRührenundunterderWärmeverflüchti-gen“,soBraumann.GehtmanandenCon-chenvorbei,riechteswunderbarnach

Kakao.SchließtmandieAugen,duftetesnacheinerriesengroßenPortionwarmerTrinkschokolade.

VondenConchengelangtdiezäh-flüssigeSchokoladenmassezueinerderProduktionsstraßenbeiHerza.HierwirddieflüssigeSchokoladezuTausendenundAbertausendenkleinerSchokoladenblätter,-tropfenundraspeln.DiesekommenzumBeispielinsFrühstücksmüsli,inBackmischun-gen,inSpeiseeisoderwerdenalsBackzutatverkauft.EineSpezialitätvonHerzaist,dieStückchen‚backfest’zumachen.Dasheißt,dassdieSchokoladenichtgänzlichschmilzt,wennderKuchenimOfenbäckt.JederKundevonHerzabenötigtfürseinePro-dukteseineindividuelleSchokoladenform.

WerdenzumBeispielkleinePlättchenausSchokoladebenötigt,mussersteinTep-pichausSchokoladeausgerolltwerden.DazutropftdieSchokoladenmasseauto-matischauseinerEdelstahltülleaufdieProduktionsstraße.EinsogenanntesWehr–eineSperreausEdelstahl,dieimrechtenWinkelzumFörderbandüberderStraßeangebrachtist–verteiltdieMasseaufderganzenBreitedesFörderbandsundsorgtdafür,dassderSchokoladenteppichimmergleichmäßigdünnist.DerTeppichwirdperFörderbandMeterumMeterweitertrans-portiertunddabeiinKühltunnelnabge-kühlt,damiterindieStückchengeschnit-tenwerdenkann.DamitausdemTeppichSchokoladensplitterwerden,diebeispiels-weisedreibisvierMillimeterbreitundsechsbisachtMillimeterlangsind,wennsieindieMüslischalerieseln,mussderTeppichzweimalgeschnittenwerden–einmallängsundeinmalquer.

Ein Besuch bei HERZA

Kundenporträt

20 Tonnen Schokolade täglich – in winzig kleinen Stücken

Wie werden Schokoladen-Stück-chen backfest? Antworten wissen die Schokoladenspezialisten von Herza in Schleswig-Holstein.

Splitter, Blätter, Tropfen: Jeder Kunde bekommt seine Schokoladenform.

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Norderstedt – „Sie haben das Ziel er-reicht.“ Schon beim Aussteigen aus dem Auto weht einem der Duft von Kakao entgegen. Hier produziert Herza Schoko-lade, aber nicht in Tafeln, sondern vor al-lem in ganz kleinen Stückchen. Und das ist gut so. Denn die Schokolade, die hier hergestellt wird, kommt als Schoko splitter, -blätter oder -tropfen ins Frühstücksmüsli, in Backmischungen oder ins Stracciatella- eis. Für solche kleinstückigen Schokola-den ist Herza mit seiner mehr als 90-jäh-rigen Firmengeschichte der älteste deut-sche Anbieter mit eigener Röstung. Im Verwaltungsgebäude begrüßt mich Ver-triebsdirektor Carsten Braumann. Er wird mich durch die Produktion bei Herza führen.

VomVerwaltungsgebäudegehtesüberdenHofhineinindenAltbauderFabrik.VoreinemFörderband,aufdasuntereinerWalzehervoreindunklesKakaogemischfällt,bleibenwirstehen.„AlswirgeradeüberdenHofgegangensind,sindwirandreigroßenEdelstahlsilosvorbeigekom-men.IndenenlagernwirKakaomasse,

Nina tatterZentrale Unternehmens-kommunikation

Möglichst unregelmäßig und das schön regelmäßig„UnserKnow-howistdasSchneidenvonSchokolade.VielleichthabenSiesichauchschonmalgeärgert,dasssichdieSchoko-plättchenimMüslizusammenmitderMilchamRandregelrechtfestsaugen.Damitsiedasnichttun,machenwirdieStückchenregelmäßigunregelmäßig“,sagtCarstenBraumann.

Herzaproduziertauftragsbezogen.Dasheißt,wenneinMüsliherstellerodereinProduzentvonBackmischungenbeiHerzabestellt,dauertesetwadreiWochen,bisdieSchokosplitterindieRührkuchen-mischungfallen.Täglichwerdensoetwa

l Hersteller von Qualitätsschokolade für die industrielle Weiterverarbeitung

l darüber hinaus Produktion von Süß-warenspezialitäten und Backzutaten

l 1921 gegründet durch Hermann Zapfl seit 2000 Teil der Stern-Wywiol-Gruppe

Stern-Wywiol-Gruppe: l etwa 450 Mitarbeiter in Deutschland,

100 davon in Norderstedtl Umsatz in 2011 (konsolidiert): ca. 310

Millionen Euro

HeRZA Schokolade GmbH und Co. KG

20TonnenSchokoladefürKundeninganzDeutschlandunddarüberhinaushergestellt,berichtetBraumannundveranschaulicht:„Dasheißt,wirverarbeitenhieretwa50TonnenZuckerproWoche.DassindzweiLkw-Züge.WirgehörenzudenwenigenSchokoladenmanufakturen,dieihreeigeneKakaomasseproduzieren.SogarantierenwireinengleichbleibendhohenQualitätsstan-dard.Seitüber20JahrenträgtNordzuckeralsunserZuckerlieferantdazubei.“n

Conchieren ist das stundenlange Rühren bei 50 Grad, das Bitterstoffe aus dem Kakao vertreibt.

90 Jahre Erfahrung in Schokolade: Herza Produktion in Norderstedt.

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enthalten,istFibrexebenfallseinattraktiverBestandteilallerglutenfreienNahrungsmit-tel,wobeiderBedarfanglutenfreienNah-rungsmitteln–besondersimBereichBack-waren–ständigsteigt.

Die bevorzugte Faserwahl„WirwollenFibrexzurbevorzugtenFaserfürglutenfreieBackwarenmachenundha-benunsdeswegenmiteinembritischenBackwarenproduzenten,deraufgluten-freieProduktespezialisiertist,zusammen-getan.GlutenfreiesBrotkannnämlichaucheineenttäuschendeErfahrungsei,dennmeististesrechttrocken–mitFibrexaberbleibtdasBrotweichundappetitlich“,soBusinessManagerLars-ErikHansson.

DiegleichenEigenschaftenhabenFibrexauchdenWegindieTabakindustriegeebnet.DortwirddieFaservoneinigenHerstellernvonSchnupftabakverwendet,weilsieeineangenehmeKonsistenzermög-lichtunddarüberhinausauchalsAroma-trägerdienenkann.

Nachweislich wirksamDieVorzügevonFibrexbeschränkensichabernichtaufGeschmackundKonsistenzallein.AlsBallaststoffweistFibrexeineaufeinzigartigeArtundWeiseausgewogeneBilanzanlöslichenundunlöslichenFasernauf,diegesundfürdenmenschlichenOr-ganismussind.

„ImGegensatzzuFaserproduktenvonMitwettbewerbernkönnenwirfürFibrexdiegesundheitsförderndeWirkungauf

Glutenfreie Backwaren profitieren von Fibrex.

Eine Faser mit einzig-artigen Vorzügen Faserprodukte von Nordic Sugar stehen vor der Eroberung neuer Märkte

Saftigere FleischprodukteDankseinerwasserspeicherndenEigenschaf-tenkannFibrexproduktaufwertendineinerVielzahlvonBrot-undFleischproduktenverwendetwerden.Fibrexistbeispielswei-seeinebeliebteZutatzudenKöttbullar,denschwedischenFleischbällchen,undzumdänischenRoggenbrot.BeiFleisch-produktenverbessertFibrexdieKonsistenz,verringertdieVolumenreduzierungundmachtdasProduktinsgesamtsaftiger.Brot,dasmitFibrexgebackenwird,bleibtlängerweich.WeilRübenfasernkeinGluten

Bei Fibrex handelt es sich um einen natür-lichen, für die menschliche Ernährung geeigneten pflanzlichen Ballaststoff von Nordic Sugar. Das Faserprodukt hat be-reits in verschiedene Bereiche der Lebens-mittelindustrie in aller Welt Eingang ge-funden. Es wird aus Rübenpülpe gefertigt und getrocknet als reines Natur produkt vertrieben. Fibrex verfügt über die ein-zigartige Fähigkeit, Wasser in großer Menge zu binden – ein überaus nützli-ches Merkmal für zahlreiche Anwendun-gen und Produkte.

Fibrex von Nordic Sugar: eine beliebte Zutat in schwedischen Fleischbällchen oder in dänischem Roggenbrot.

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Nordic Sugar produziert Fibrex in Köpingebro, Schweden.

DannwirdesBrot-undFrühstücksflocken-herstellernsowiedenProduzentenvonMüsliriegelnendlicherlaubtsein,dieposi-tivenWirkungenvonProduktenmitFibrexfürdieGesundheitaufderVerpackungdar-zulegen.AufdieseWeisekönnensiesichvonderKonkurrenzabsetzen.n

GrundlagesorgfältigerklinischerStudienbelegen.ImRahmendieserStudienwurdediepositiveWirkungaufdieVerdauungnachgewiesen;darüberhinaussenktFibrexdenCholesterinspiegel“,erläutertLarsErikHansson.

Positives eFSA-GutachtenImDezember2011veröffentlichtedieEuro-päischeBehördefürLebensmittelsicherheit(EFSA)einpositiveswissenschaftlichesGut-achtenfüreinigeFaserarten,darunterauchZuckerrübenfasern.MiteinerendgültigenZulassung,dieimJahr2012erwartetwird,öffnensichganzneueMarktchancen.

Im Namen der Nordzucker AG überreichte Hartwig Fuchs einen Scheck über 10.000 Euro an die Präsidentin der Welthungerhilfe Bärbel Dieckmann.

lisa thorupinterne KommunikationNordic Sugar

trEFFPUNKt

ErlebnisBauernhof – Nordzucker spendet zugunsten der Welthungerhilfe MiteinemBenefizempfangwurdeimJanuarderErlebnisBauernhofaufderInternatio-nalenGrünenWocheinBerlineröffnet.WieindenbeidenvorangegangenenJah-renwurdeauch2012zuSpendenzuguns-tenderDeutschenWelthungerhilfee.V.aufgerufen.HartwigFuchsüberreichteimNamenderNordzuckerAGeinenScheckinHöhevon10.000EuroandiePräsiden-tinderDeutschenWelthungerhilfe,BärbelDieckmann.„DieSicherungderWelter-nährungistdiegroßeHerausforderungdes21.Jahrhunderts.AuchdiedeutscheundeuropäischeAgrar-undErnährungs-wirtschaftträgthierfüreinewichtigeVer-antwortung.EsistunsdahereineHerzens-angelegenheit,dieTraditionderEröffnungs-spendefortzuführen.Ichhoffe,dasswirvieleNachahmerfindenwerden,damitderHungermöglichstvielergelindertwerdenkann“,soFuchswährendderEr-öffnunginBerlin.

DerErlebnisBauernhofisteinegemein-sameInitiativedesDeutschenBauernver-bandes,desVereinsinformation.medien.agrarundderFördergemeinschaftNach-

haltigeLandwirtschaft,diedenErlebnis-Bauernhoffederführendkoordiniert.Über50weiterePartnersindbeteiligt–darunterNordzucker.ErbietetrealistischeEinblicke

indiemodernenachhaltigeLand-undErnährungswirtschaftDeutschlands,uminderÖffentlichkeitVerständnisfürdieLandwirtschaftzuschaffen.n

Arbeitskreis Agrar informierte sich zu Perspektiven der GAP-Reform

Kampagnetreffen in Schladen

Der CDU/FDP-Arbeitskreis Agrar im niedersächsischen Landtag war wäh-rend der Kampagne zu Gast im Werk Nordstemmen. Unter der Leitung von Clemens Große Macke informierten sich die Mitglieder bei Nordzucker über Perspektiven zur Reform der gemeinsamen Agrarpolitik (GAP). Christian Kionka, Nordzucker Public Affairs, erläuterte die künftigen Rah-menbedingungen mit weltweit steigender Nachfrage nach Nahrungs-mitteln und Energie. Als europäisches Unternehmen stelle Nordzucker mit ihren Standorten in ländlichen Regionen einen wichtigen Wirtschafts-faktor dar. Nicht nur Landwirte, sondern auch die Mitarbeiter sowie vor- und nachgelagertes Gewerbe profitierten davon. Gerhard Borchert, Vor-sitzender des Dachverbands Norddeutscher Zuckerrübenanbauer zeigte die Konsequenzen der Vorschläge zur Reform der Zuckermarktordnung auf und forderte eine Verlängerung der Quotenregelung bis 2020. red.

Traditionell wurden die ehemaligen Gremienmitglieder und Führungskräfte der Nordzucker AG auch in diesem Jahr zu einem Kampagnetreffen einge-laden. Termin war der 1. Dezember 2011 in der Zuckerfabrik in Schladen. Insgesamt folgten 24 Ehemalige unserer Einladung.

Axel Aumüller, Mitglied des Vorstands, berichtete den äußerst interes-sierten Teilnehmern über aktuelle Themen, wie z. B. das Geschäftsjahr 2011/12, Maßnahmen zur langfristigen Sicherung der Rübenversorgung,

Verdampfstation Nordstemmen v. l.: Große Macke (jun.), Silke Weyberg MdL, Joachim Engelke (ZAV Südnds.), Almuth v. Below-Neufeldt MdL, Gerhard Borchert, DNZ, Clemens Große Macke MdL, Christian Kionka, Nordzucker, Ingrid Klopp MdL, Otto Deppmeyer MdL, Dr. Henning Battermann (Fraktionsassistent), Hans-Heinrich Ehlen MdL, Dr. Hans-Joachim Deneke-Jörens MdL.

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Kampagne 2011 und Technik, Organisation und Integration sowie die allgemeine Marktentwicklung.

Nach einem Fabrikrundgang und einem kleinen Imbiss in der Kantine wurden die lebhaften Diskussionen weitergeführt. Natürlich durfte auch das Schwelgen in Vergangenem nicht fehlen. So klang das Kampagnetref-fen zur Zufriedenheit aller am frühen Nachmittag in gemütlicher Runde aus. ms

europa-Abgeordneter Burkhard Balz in NordstemmenIm Rahmen seiner Wahlkreisbereisung besuchte Burkhard Balz, Mitglied des Europäischen Parlaments (MEP), das Nordzucker-Werk Nordstem-men. Christian Kionka stellte Nordzucker als europaweit agierendes Un-ternehmen vor und wies auf die regionale Bedeutung von Rübenanbau und Zuckerherstellung vor allem für Niedersachsen hin. Mit über einer Million Tonnen Zuckererzeugung ist Niedersachsen Europas Zucker-region Nummer eins. Gerhard Borchert stellte die Position der Zucker-rübenanbauer zu den Vorschlägen der EU-Kommission für die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik vor. Er sprach sich für eine Verlängerung der Zuckermarktordnung bis 2020 aus. Rudolf Podolsky informierte über den Standort Nordstemmen und führte den Besucher durch das Werk. red.

Unser Bild zeigt (v. l.): Joachim Engelke, Vorsitzender Zuckerrübenanbauerverband Südniedersachsen, Christian Kionka, Nordzucker Public Affairs, Burkhard Balz, Mitglied des Europäischen Parlaments, Sigrun Krussmann, Betriebsratsvorsitzende Nordstemmen, Dieter Woischke, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates Nordzucker, Gerhard Borchert, Vorsitzender des Dachverbands Norddeutscher Zuckerrübenanbauer, Rudolf Podolsky, Direktor Werk Nordstemmen.

trEFFPUNKt

Seit Oktober unterstützt Nordzucker das Projekt Phantoms@School. Dabei gehen Spieler der Bundesliga-Basketballer NewYorker Phantoms und der hauptamtliche Jugendtrainer Hakim Attia in den Sportunterricht der Jahrgangsstufen 3 bis 12, um für mehr Bewegung und Sportförderung in Schulen zu werben. Nordzucker unterstützt das Projekt zusätzlich durch die Infobroschüre „Fit durch den Tag“. Diese bietet Tipps rund um ge-sunde und ausgewogene Ernährung. „Weil Bewegung und eine ausge-wogene Ernährung gerade für Kinder und Jugendliche wichtig sind, enga-gieren wir uns hier gerne. Als Lebensmittelproduzent wollen wir unseren Beitrag dazu leisten, dass Kinder wissen, was Bestandteile einer ausge-wogenen Ernährung sind, die einem gut tut“, meint Axel Aumüller.

Darüber hinaus ist Nordzucker offizieller Sponsor zweier Mannschaf-ten in der Deutschen Basketballliga: Neben den NewYorker Phantoms Braunschweig werden die Wolfenbüttel Wildcats unterstützt. Mit diesem Engagement zeigt das Unternehmen seine Verbundenheit mit der Region.

Daniela Gierth, Unternehmenskommunikation

Für mehr Spaß beim Schulsport:Nordzucker unterstützt Phantoms@School

Die Schüler werden mit diesen Aktionsshirts ausgestattet.

Mit einer Spende von 3.000 Euro hat die Nordzucker AG kurz vor Weihnachten die Weih-nachtsinitiative der United Kids Foundations un-terstützt. Die Initiative verschenkt jährlich Weih-nachtspäckchen mit individuellen Geschenken oder auch Lebensmitteln an Not leidende Fami-lien in der Region Braunschweig-Wolfsburg und erfüllt kleine individuelle Weihnachtswünsche.

Daniela Gierth überbrachte für die Nordzucker AG die Spende: „Als in der Region verwurzeltes Unternehmen nehmen wir unsere gesellschaftliche Verantwortung wahr und un-terstützen finanziell schwache Familien hier bei uns vor Ort. Das liegt dem Vorstand und dem ganzen Unternehmen am Herzen.“

Insgesamt konnten rund 150 Familien mit der Weihnachtsinitiative erreicht werden, be-richtet Steffen Krollmann – Vorstandsvorsitzen-der der Volksbank BraWo Stiftung. „Damit konn-

Nordzucker verwandelte Mumme-Gelee in Spende für bedürftige Kinder

ten wir mehr als doppelt so viele Familien be-schenken wie im Jahr 2010. Auf der einen Seite freut mich dies, weil es zeigt, dass sich viele ihrer Verantwortung bewusst sind und spenden, auf der anderen Seite zeigt es aber leider auch, wie viele Menschen in unserer Mitte unsere Unterstützung brauchen“, so Krollmann.

Das Geld war durch eine Verkaufsaktion auf der Mumme-Meile 2011 zusammenge-kommen. Nordzucker hatte ihrem Namen als Spezialist für Zucker alle Ehre gemacht und exklusiv für das Fest im späten Herbst den Brot-aufstrich „Mumme-Gelee“ entwickelt. Dass die Entwicklung vom Konzernbereich Innovation & Technology Braunschweig der Nordzucker ein voller Erfolg war, zeigte sich rasch auf der Mumme-Meile: Alle 1.000 Gläser wurden ver-kauft.

Daniela Gierth – Nordzucker AG, Spon-soring, übergab den Scheck an Steffen Kroll-mann – Vorstandsvor-sitzender der Volksbank BraWo Stiftung, die die Arbeit des Kindernetz-werkes betreut.

Termine31. Mai 2012

l Bilanz-Pressekonferenz

3. Juli 2012

l Union-Zucker Südhannover GmbHGesellschafterversammlung 9.00 Uhr, Atrium des gräflichen landsitzes Hardenberg

10. Juli 2012

l Nordharzer Zucker AG Hauptversammlung 10.00 Uhr, Stadthalle Braunschweig

11. Juli 2012

l Nordzucker Holding AG Hauptversammlung 10.00 Uhr, Stadthalle Braunschweig

12. Juli 2012

l Nordzucker AG Hauptversammlung 10.00 Uhr, Stadthalle Braunschweig

rÜBEtrEFFPUNKt

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LandwirteausdemLeinetalgründeten1869dieGronauerRübenzucker-Fabrik.GebautwurdeanderGronauerSteintor-straßenahedemmittelalterlichenStadt-kern,woeinLeinearmdienötigeWasser-versorgungsicherte.DieAusrüstungmitMaschinenundApparaturenbesorgtedieBraunschweigischeMaschinenbau-Anstalt,vorm.Fr.Seele&Co.1870liefertedieneueAktienzuckerfabrikdenerstenRohzucker,deranRaffinerieninEnglandverkauftwurde.ZuckerhausundSchlammbassinswurden1883ausgebaut,ummitdemprosperie-rendenRübenanbauundBeteiligungswün-schenneuerAktionäreSchrittzuhalten.Bereits1884erreichtederGronauerRüben-anbaumit4.000MorgeneineAusdehnung,dieüberJahrzehntebis1938konstantblei-bensollte.

Rübenrausch im leinetalVom10.September1883biszum14.Janu-ar1884warenFuhrwerkenachGronauun-terwegs,umeineüberausguteErntevon180ZentnernRübenproMorgen(36Ton-nenjeHektar)einzubringen.BeieinemZuckergehaltvon13,1ProzenterzeugtedieFabrikdarausin126Tagenrund3.400TonnenRohzucker,derzumPreisvon553MarkjeTonneverkauftwurde.

FabrikgründungeninderNachbar-schaft(Elze1872,Oldendorf1875)undlaufendbessereLeistungenderbestehen-denFabrikenließendenRübenrauschimLeinetalbaldmerklichabklingen.JenachErntejahrdampftederGronauerFabrik-schornsteinumdieJahrhundertwendean60bis80Kampagnetagen.

Die eisenbahn heizt den Wettbewerb anUmihrRübeneinzugsgebietauszudehnen,bewilligtedieGeneralversammlung1898einAnschlussgleisandieEisenbahnstreckeElze–Bodenburg–Gandersheim.DieBahn-anbindungbrachtenichtnurVorteile:Auchdie„freienKaufrübenlieferanten“warennunnichtmehranPferdestärkenunddienächstgelegeneFabrikgebunden.„Vaga-bundierendeKaufrüben“landetendort,wosieambestenbezahltwurden.DieGronauerFabrikeigentümerzahltenKon-ventionalstrafe,wennsiezuwenigRübenliefertenoderÜberrübenanandereFabri-kenverkauften.

Not macht erfinderisch: Grünfutter, Dämpfkartoffeln und TroblakoAm2.November1917vernichteteeinGroßbranddieFabrikanlagen.NachKriegs-endestartetendieGronauer1919untergroßenSchwierigkeitenmitneuenAnla-gen.NachderZwangspause,inderdieNachbarfabrikNordstemmenalsHelferinderNoteingesprungenwar,reichtendieRübeninGronaunochfürKampagnenvon26biszu50TagenDauer.Alsmäßi-genAusgleichfürfehlendeRübenundweilFuttermittelknappwaren,beganndieFabrik1936dieLohntrocknungvonGrünfutter-pflanzen.Ab1937wurdenzusätzlichFut-terkartoffelngedämpft;schließlichtrock-netendieGronauerZuckerkocherauchRü-benblattmitanhängendenRübenköpfen:DasbegehrteEiweißfutterwurdeunterdemklingendenNamen„Troblako“anSchwei-neundRinderverfüttert.DieGrünfutter-trocknungstellteGronauerstAnfangder60er-Jahrekomplettein.Nochbis1970wurdenFutterkartoffelninderFabrikge-dämpft.

100 Jahre Rennen um Rüben und Auslastung

Stammanteil der Gronauer Rüben zuckerfabrik GmbH: Bereits 1894 wurde die Aktien gesellschaft aus steu er-lichen Gründen in eine GmbH umgewandelt. Der Gesell schafter ver trag vom 8. Februar notiert 907 An-teile zu je 600 Mark. Je Anteil war für 143 Gronauer Gesell schaf ter eine Rübenliefer pflicht von 250 Zent-nern (12,5 Tonnen) festgelegt.

Belegschaftstreffen nach der vorletzten Kampagne 1986.

Die Gronauer Rübenzucker-Fabrik schloss vor 25 Jahren

Luftaufnahme von 1983.

Akzente 01/12 31

impressumHerausgeber:NordzuckerAG,Küchenstraße9,38100Braunschweig,Telefon+495312411-314,Telefax+495312411-378,[email protected]|Redaktion(red):HelmutBleckwenn,SusanneDismer-Puls(sdp),OliverDitsch,RolfHoffmann,TanjaSchneider-Diehl(tsd),Dr.KlausSchumacher(kds),MarionStumpe(ms),NinaTatter(nt)Dr.UlfWegener(uw)|GestaltungundSatz:SielerKommunikationundGestaltungGmbH,Frankfurt|Druck:LeineberglandDruckGmbH&Co.KG,Alfeld|Bildnachweis:Nordzucker,NordicSugar(Apelöga),GünterNimptsch,Fotolia,iStockPhoto,HERZASchokoladeGmbHundCo.KG,Shutterstock,FINANCE,photothek.net

Zwei Jahre nach der Inbetriebnahme: Zuckerfabrik Gronau 1871. Foto: W. Breiner, Stadtarchiv Gronau, Repro G. Nimptsch.

Generalversammlungmit85,2ProzentderStimmenfürdieVerschmelzungmitderUnion-ZuckerSüdhannoverGmbHunddieStilllegung.InihrerletztenKampagne1987verarbeitetedieRübenzucker-FabrikGronau3.000TonnenRübenproKam-pagnetag.Seitfast25JahrenlassendieRübenfahrzeugeGronauimHerbstlinksliegen.

IhrZielistdiezehnKilometerentferntgelegeneZuckerfabrikNordstemmen.AmGronauer„Zuckerknoten“–wosichdieLandesstraßen480und482kreuzen–erinnerteinGedenksteinan118süßeJahrederStadt.AufdemehemaligenFab-rikgeländeisteinlebendigesWohnviertelinFußwegnähezumhistorischenOrts-kernentstanden.

WISSENSWERTES

Wussten Sie schon …?... dass Tomaten mit einer Prise Zucker so richtig tomatig schmecken? Wichtig: nicht zu viel Zucker nehmen. Eine Prise reicht, um das Aroma von Tomaten in Salaten, Saucen, Suppen oder Aufläufen so richtig zur Geltung zu bringen. Probieren Sie die Prise Zucker auch an Möhren, Spargel, Brokkoli, Bohnen und Erbsen. Auch hier mildert Zucker Säuren und hebt den Eigen geschmack vieler Gemüsearten deutlich schmeckbar an. Mehr Süße Küche Tips und raffinierte Rezepte finden Sie unter www.sweet-family.de ms

Birgit rotheNordzucker Archiv

Wachstum nach KriegsendeDenKriegüberstanddieFabrikunversehrt.InneunJahrennachKriegsendeverdoppeltesichdieinGronauverarbeiteteRüben-mengeauf1.009TonnenjeKampagnetag.1978wardie2.000-Tonnen-Markeerreicht.BereitsseitMitteder50er-JahrearbeitetedieFabrikengmitderNachbarfabrikinNordstemmenzusammen.ZuerstwurdenTeile,balddiegesamteGronauerRohzu-ckerproduktionregelmäßigzurUmarbei-tungzuWeißzuckervonNordstemmenübernommen.

Verschmelzung und Schließung vor 25 JahrenBis1986bliebdieRohzuckerfabrikeigen-ständig.Am27.Januar1986stimmtedie

Susanne dismer-PulsFreie Autorin

Zutaten:

1 Tasse starken Kaffee2 Stück SweetFamily Würfelzucker2 EL Rum1 EL Sahne, steif geschlagenBorkenschokolade zum Dekorieren

Zubereitung:

Den Zucker im heißen Kaffee auflösen. Den Rum in einem Topf erwärmen und zum Kaffee hinzugeben. Das Ganze mit einer Schlagsahnehaube und Borken-schokolade verzieren.

Wussten Sie, ...

… dass der „Pharisäer“ seinen Ursprung auf der nord-friesischen insel Nordstrand haben soll? Hier heißt es, hätten die erfinderischen Friesen versucht, einen beson-ders asketisch lebenden Pfarrer zu überlisten. Denn der Duft des Rums sollte ihm unter der Sahnehaube ver-borgen bleiben. Als er sie doch erwischte, schimpfte er seine Gemeinde ein scheinheiliges Volk von Pharisäern. Damit hatte das Getränk seinen Namen.

Zubereitungszeit:

10 Minuten

Nährwerte pro Portion:

ca. 144 kcal0,8 g eiweiß 13,2 g Kohlenhydrate 4,5 g Fett

Pharisäer