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Akzente Das Magazin der Pädagogischen Hochschule Zürich 1 / 14 Berufseinstieg – anspruchsvoller Start in den Lehrberuf Seite 10 Forschung trifft Schule: Wie das neue Angebot bei den Teilnehmenden ankam Seite 30 Blick in eine andere Berufswelt: Lehrerin Silvia Rellstab hat ihre Intensivweiterbil- dung im Zirkus Monti absolviert Seite 32 blog.phzh.ch/akzente

Akzente 1/2014

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Schwerpunkt «Berufseinstieg»: Berufseinstieg – anspruchsvoller Start in den Lehrberuf. Forschung trifft Schule: Wie das neue Angebot bei den Teilnehmenden ankam. Blick in eine andere Berufswelt: Eine Lehrerin hat ihre Intensivweiterbildung im Zirkus Monti absolviert.

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AkzenteDas Magazin der Pädagogischen Hochschule Zürich

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Berufseinstieg – anspruchsvoller Start in den Lehrberuf

Seite 10

Forschung trifft Schule: Wie das neue Angebot bei den Teilnehmenden ankam

Seite 30

Blick in eine andere Berufswelt: Lehrerin Silvia Rellstab hat ihre Intensivweiterbil-dung im Zirkus Monti absolviert

Seite 32

blog.phzh.ch/akzente

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Fotos: Elisabeth Real, Reto Klink, Nelly Rodriguez

AusstellungSKIN TO SKIN & TATTOOBeide Ausstellungen bis 9. Juni 2014

Ohne Haut kein Leben: Als grösstes Organ formt und schützt die Haut unsere Körper und ihre komplexen Eigenschaften sind schlicht genial. Aufgrund von Hautfarbe und Hautbild werden wir gesellschaftlich verortet, wir kommunizieren mit der Haut und unsere Haut ist hochsensibles Wahrnehmungssensorium, sie ist Spiegel von Emotionen wie auch Ort prägender Lebens-geschichten. Doch erzählt die Haut nicht nur ihre naturgegebe-nen Geschichten, nein, die Haut ist auch Leinwand für die Kunst der Tattoos. Das aktuelle Massenphänomen und kultige Modeaccessoire gehört zu den frühen Kunstformen und ältes-ten Handwerkspraktiken, welche in sämtlichen Kulturen der Welt traditionell verankert sind.

Angebote für SchulklassenTattoo – Geschichten auf der Haut Workshop ab Sekundarstufe I & II

Skin to Skin / TattooZwei Begleithefte zur Ausstellung für die Sekundarstufe I & II und für Kinder ab Lesealter

MATerIAl ArcHIvAus Haut wird lederWorkshop für die Mittelstufe

UHreNSAMMlUNG KelleNberGerAuf Zeitreise in der UhrensammlungWorkshops und Führungen für alle StufenMuseumskoffer für die Unter- und Mittelstufe

ÖffnungszeitenDi bis So 10 – 17 Uhr, Do 10 – 20 Uhr, Mo geschlossenÖffnungszeiten Feiertage siehe www.gewerbemuseum.ch

Anmeldung und InformationenGewerbemuseum WinterthurKirchplatz 14, 8400 WinterthurTelefon 052 267 51 [email protected]

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WeiterbildungAusbilder/inE-Portfolio für AusbildendeCoaching für Bildungsfachleute

LerncoachingBlended LearningInformationsanlassDienstag, 11. März 2014, 18.00 Uhr

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Inhaltsverzeichnis

Nahe am Schulfeld, ausdrucksstark, subs-tanziell. So lauteten einige Kriterien, die uns während der Arbeit zur Neugestaltung dieser Zeitschrift begleitet haben. Nun halten Sie sie in den Händen: die erste Ausgabe von «Akzente». Auffälligste Anpas-sung ist die Ausrichtung des Schwerpunkts. Dieser widmet sich konsequent Themen mit einem Bezug zum Schulfeld. Zu Beginn rücken wir die Berufsein- steigenden ins Zentrum. Sie stehen wie das neue «Akzente» am Anfang: Mit welchen Herausfor- derungen sind sie kon- frontiert? Welche Rollen nehmen PH Zürich und Schule ein? Und wie meistert eine Berufsein- steigerin die erste Zeit als Klassenlehrerin? Im gesamten Heft bilden Direktbeteiligte eine wichtige Komponen-te: Lehrpersonen, Schulleitende, Studie-rende. In verschiedenen Rubriken erhalten ihre Meinungen Gewicht – so in «Eine Frage, drei Ant-worten» oder im Studie-rendenporträt. Nicht alles ist neu, Bewährtes findet weiterhin statt – wie die Rubrik «PH Zürich» mit Artikeln aus unserer Hochschule. Den Umfang der Print-Version halten wir schlank. Dafür bauen wir die Online-Version aus. Unter blog.phzh.ch/akzente finden Sie das gesamte Heft sowie ergänzende Informatio-nen.Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre. – Christoph Hotz

PS. Wie gefällt Ihnen das neue Heft? Schreiben Sie uns an [email protected].

Inhalt 1/2014

4 Vermischtes Diskussionsforum zum

Thema Ganztagesbildung an der PH Zürich

7 Eine Frage, drei Antworten

Was wünschen Sie der Schule 2030?

9 Seitenblick Selbstorganisiert ist

nicht autonom

10 Schwerpunkt Berufseinstieg

Gut gerüstet in den Lehrberuf starten: die Zusammenarbeit zwischen Schule und PH Zürich

Interview: Schulleiter Jürg Sonderegger

Reportage: Primarlehrerin Natascha Hürlimann unter-richtet ihre erste eigene Klasse

24 Studierendenseite Porträt, Masterarbeit, Kolumne

27 PH Zürich Studienwochen in der Ausbildung der PH Zürich

Weiterbildung: Personal- entwicklung in der Schule

Forschung trifft Schulfeld

Neuerungen im Bereich Naturwissenschaften

32 Serie Blick in eine andere Berufs-

welt: Lehrerin Silvia Rellstab im Zirkus Monti

34 Medientipps

37 Aus dem Leben eines Lehrers

Digitale Revolution im Klassenzimmer

38 Fundstück

38 Impressum

18 Natascha Hürlimann ist im Lehrberuf angekommen

24 Student Rafael Toth über die PH Zürich und sein Studium

32 Auszeit: Lehrerin Silvia Rellstabs Zirkus-Erfahrungen

Viel Schule im neuen «Akzente»

Fotos: Elisabeth Real, Reto Klink, Nelly Rodriguez

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Vermischtes

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Diskussionsforum «Ganztagesbildung»

Der Aufbau einer Tagesschule ist oft mit grossen Erwartungen verbunden. Dabei stellen sich Schulen viele Fragen – beispiels-weise, wie die Zusammenarbeit zwischen Schu- le und Betreuung organisiert werden kann. Gemeinsam mit der ZHAW nimmt die PH Zürich im Diskussionsforum 2013/2014 das Thema der Kooperation auf. Verschiedene Schulen und Expertinnen und Experten stellen in insgesamt vier Veranstaltungen ihre Erfahrungen vor und diskutieren gemeinsam mit den Teilnehmenden über Herausforde-rungen, Stolpersteine und Chancen. Schullei-terin Anna Graf aus Winterthur beispiels- weise stellte das Konzept der Primarschule Schönengrund vor, die seit vier Jahren als Tagesschule geführt wird. Lehr- und Betreuungspersonen arbeiten in der Schule Schönengrund eng zusammen. Die Lehrpersonen helfen in der Betreuung mit – beispielsweise am Mittags-tisch –, die Betreuungspersonen beteiligen sich an Schulhausprojekten – zum Beispiel in Projektwochen. Zudem informieren sich die Lehrpersonen und die Betreuungsleitungen über Belange der Kinder und wichtige Inhalte aus den Elterngesprächen. Auch nehmen die Betreuungsleitungen an schulischen Stand- ortgesprächen teil, und es finden gegenseitige Besuche in Unterricht und Betreuung statt. Festgelegt ist die Zusammenarbeit in einem Kooperationskonzept. «Wir haben das Doku-

ment bewusst kurz gehalten und die wichtigsten Grundsätze auf einer A4-Seite zusammengefasst. Zusammenarbeit muss gelebt werden und bedarf ständiger Reflexion», erläuterte Anna Graf in ihrem Referat. Die Zusammenarbeit geschieht auf freiwilliger Basis. Von insgesamt 35 Lehr- personen beteiligen sich zur Zeit acht Lehrerinnen und Lehrer an der Betreuung. Eine wichtige Voraussetzung für eine er- folgreiche Umsetzung sei eine gemeinsame pädagogische Vision. Die Erfahrungen seien durchwegs positiv, so Anna Graf. Die Kooperation werde von beiden Seiten als Bereicherung empfunden. Anna Graf wies auch auf mögliche Stolpersteine hin. Beispielsweise führten die Lohnfrage oder die neuen Arbeitszeiten bei den Lehrpersonen anfangs zu einigen Verunsicherungen. «Diese Bedenken muss man ernst nehmen und thematisieren. Das haben wir getan.» Die von den Teilnehmen-den zahlreich erfolgten Wortmeldungen zeigen, dass das Thema der Kooperation auf Interesse stösst. Die vierte und letzte Durchführung des Diskussionsforums «Ganztagesbildung» findet am 19. März 2014 statt. – Christoph Hotz

Weitere Informationen: http://tiny.phzh.ch/diskussionsforum

Schullei-terin Anna Graf über Chancen und Risiken von Tages-schulen.

Weitere Ver-anstaltungen:

29. MärzSWISE Innovations-tagDas diesjährige Programm steht un-ter dem Motto «Aus der Praxis für die Praxis».Campus PH Zürich

20. MaiForum Lehrerinnen- und LehrerbildungDie Veranstal-tung widmet sich dem Thema «Perso-nalstrukturen und Personalförderung» an Pädagogischen Hochschulen. Tagunszentrum Schloss Au

23. MaiSymposium Perso-nalmanagement Die 8. Austragung der Veranstaltung widmet sich der Thematik «Führen von Teams».Campus PH Zürich

Foto: Reto Klink

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Vermischtes

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Aktuelles

Studiengang Kindergarten- Unterstufe: definitive EinführungNachdem im Januar die gesetzliche Referendumsfrist abgelaufen ist, führt die PH Zürich den bisherigen Pilotstudiengang Kindergarten- Unterstufe definitiv ein. Der Studien- gang ist EDK-anerkannt und führt zu einer Lehrberechtigung für den Kindergarten und die Unterstufe. Die Lehrpersonen verfügen über ein Sieben-Fächer-Profil und können damit alle Fächer des Kindergartens und der Unterstufe unterrichten mit Ausnahme von Englisch.

Englisch: Qualifikationsprojekt erfolgreich abgeschlossenDie PH Zürich hat das Qualifikati-onsprojekt «Englisch auf der Primar-

Schule in Senegal – 40 Kinder in einem Zimmer«Andere Kultur, anderes Arbeiten». So fasst PHZH-Studentin Annina Gutmann die Eindrücke aus ihrem Assistant Teachership in Senegal zusammen. Das dreiwöchige Prakti- kum ist Teil der Ausbildung auf der Primarstufe der PH Zürich. Annina Gutmann unterrichtete teilweise über 40 Kinder gleichzeitig. «Das ist eine grosse Herausforderung», sagt sie. Die Anzahl Schülerinnen und Schüler ist jedoch nur einer von vielen Unterschieden zur Schweiz:

Unter-richtete drei Wochen in Senegal: Studentin Annina Gutmann.

PHZH in Zahlen

stufe» erfolgreich abgeschlossen. Teil dieser Zusatzausbildung war unter anderem ein dreiwöchiges Praktikum in einer englischspra- chigen Schule. Insgesamt 2619 Lehrpersonen absolvierten in den vergangenen Jahren ein solches Praktikum.

400 Praxislehrpersonen an der PH ZürichWährend ihres ersten Praktikums werden Studierende von soge- nannten Praxislehrpersonen be- gleitet. Rund 400 dieser Lehr- personen haben kürzlich an einer eintägigen Weiterbildung im Campus teilgenommen. Weitere Infos zu dieser interessanten Tätigkeit: blog.phzh.ch/akzente.

«Schule funktioniert in Senegal ganz anders. Beispielsweise wird dem Prinzip der hohen Schüler- innen- und Schüleraktivität nur sehr wenig Beachtung geschenkt.» Zudem stehe häufig kaum Arbeits- material zur Verfügung. Trotz erschwerter Arbeitsbedingungen gewinnt Annina Gutmann dem Praktikum viel Gutes ab. «Ich habe deutliche Fortschritte im Franzö-sisch erzielt. Und die zahlreichen Begegnungen mit den Kindern und der Bevölkerung waren einmalig.»F

oto: Reto Klink

Diverse Berufe und Tätigkeiten

(Tourismus, Human Resources,

Administration etc.)

Finanzbranche/Versicherung

Kommunikation/Marketing

Wissenschaftliche Mitarbeit/Dozierende

Kunst und Kultur (Schauspiel, Design etc.)

Lehrperson (Gesang, Sport,

Berufsschule etc.)

Technische Berufe (Ingenieur etc.)

Journalismus

Gesundheitsbranche (Arzt, Apotheker, Pflege)

Informatik

Sozialer Bereich

Baubranche(Architektur, Hochbau)

Juristische Tätigkeit

28

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Ehemalige Berufe von Quereinsteigenden mit Hochschulabschluss und Studienbeginn im Herbst 2013. (Total 160 Personen)

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Jüdische Gräber werden nicht aufgehoben. Friedhöfe könnenjahrhundertelang erhalten bleiben. Was «erzählen» jüdischeFriedhöfe von jüdischen Gemeinden, der jüdischen Geschichte? Leitung Ralph WeingartenDatum Mittwoch, 11. Juni 2014Zeit 14.00 – 16.30 UhrOrt Treffpunkt: Eingang Friedhof Unterer Friesenberg

S10 oder Bus Nr. 32 bis Haltestelle FriesenbergKosten Fr. 50.–

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Islam und Judentum in Zürich

Inserat ph akzente Januar 2014

Inserat_ph_akzente_01-2014_Inserat_ph_akzente_neu.qxd 13.01.14 11:28 Seite 1

So lernen wir.

Bei uns herrscht ein Klima der Wärme, in dem wir leistungsorientiert arbeiten, lehren und lernen. Möchten Sie als Lehrperson bei uns Ihre Ideen einbringen und selbstverantwortliches Lernen in den neuen Lernland-schaften gestalten? Bewerben Sie sich spontan oder auf unsere Ausschreibungen: www.fesz.ch/fes/offene-stellen Wir freuen uns darauf, Sie kennen zu lernen. Freie Evangelische SchuleWaldmannstrasse 9, 8024 Zürichwww.fesz.ch, Telefon 043 268 84 84Kontakt: [email protected]

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Meinungen

Eine Frage, drei Antworten: Was wünschen Sie der Schule 2030?

Im Jahr 2030 wird das 25-jährige Jubiläum des neuen Volksschulgesetzes gefeiert als wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu den heutigen Bildungsschulen! Endlich steht Bildung im Zentrum – nicht Leistung, Unterricht oder Lehrplan – und alle Kinder sind unabhängig von Fähigkeiten oder Herkunft willkommen. Lehrperso-nen, Schülerinnen und Schüler sind von acht bis fünf Uhr anwesend. Sie arbeiten in vielfältigen Lernland-schaften, für deren Gestaltung alle eine Mitverantwortung tragen. Fremd- und Selbstbestimmung orientieren sich nicht an fixen Rollen, sondern am Lernbedarf aller Beteiligten. Wenn fürs Lernen andere Räume oder Partner er- forderlich sind, werden entspre- chende Ideen entwickelt. Dazu gibt es zahlreiche Kooperationen mit anderen Schulen, Organisa- tionen und Unternehmen. Der Lehrplan 21 ist dann erst seit knapp 10 Jahren flächendeckend ein- geführt. Im Kanton Zürich haben innovative Bildungsschulen in Partnerschaft mit Hochschulen und Bildungsdirektion aus den Kom- petenzbeschreibungen Bildungsplä-ne entwickelt, die das Arbeiten an den erforderlichen Kompetenzen unabhängig von Fächer- und Klassenunterricht ermöglichen.

Leistungstests werden zwar für das Bildungsmonitoring eingesetzt, doch haben sich in den Schulen verschie-dene Verfahren etabliert; einerseits für die Begleitung von Lehr-Lern-prozessen, andererseits für das Feststellen von Kompetenzen. Die Kompetenzerwartungen im seit den ersten Konsultationen grundlegend überarbeiteten Lehrplan 21 sind nach durchschnittlich acht Schuljah-ren erreicht, so dass Lehrpersonen, Schülerinnen und Schüler min-destens zwei Jahre lang ihre eigenen Interessen verfolgen können.

In meiner dreijährigen Aus- bildung zur Primarlehrerin an der PH Zürich konnte ich nicht nur in der Praxis viel über diverse Schulmodelle lernen. Ich stellte schon bald fest, dass zum Konzept «Volksschule» eine Spannbreite verschiedener Ansichten vertreten sind. Für die Volksschule 2030 wünsche ich mir vor allem eines: dass die Lehrpersonen genügend Ressourcen und Unterstützung haben, um auf einzelne Schülerin-nen und Schüler eingehen zu können. Ebenso erhoffe ich mir eine engere Zusammenarbeit mit den Förderlehrpersonen und dass mehr Teamteaching ermöglicht wird. Eine vielversprechende Vision für die Zukunft sehe ich in einer schul-

Judith Hollenweger, 53, Leiterin «Inklusive Bildung» an der PHZH.

Moritz Stocker, 28, Primarlehrer, Gesamtschule Sternenberg.

Ariane Voellmy, 23, studiert Primarlehrerin an der PHZH.

internen Kinderkrippe, in der das Personal seine eigenen Kinder unterbringen kann. Ich hoffe, dass sich unsere Volksschule zum Wohle der Kinder weiterentwickeln wird.

Ich erhoffe mir, dass bei der Berechnung der sogenannten Vollzeiteinheiten – damit vergibt der Kanton Zürich die Anzahl Lektionen, die eine Schule maxi- mal unterrichten kann und da- raus ergeben sich die Pensen für die Lehrpersonen – nicht alleine der Sozialindex massgebend sein wird, sondern vermehrt auf spe- zielle Bedürfnisse einzelner Schulen eingegangen werden kann. Gera- de bei kleinen Schulen führt diese Berechnung nämlich dazu, dass der Stundenplan zu einem wahren Flickwerk verkommt. Die Leid- tragenden dabei sind die jüngsten Schülerinnen und Schüler: Sie müssen bereits in der Unterstufe die Lehrpersonen und Klassen- zimmer so häufig wechseln wie die grösseren Kinder in der Ober- stufe. Die Sparpolitik des Kan- tons wird dabei eine grosse Rolle spielen. Wir müssen uns alle genau überlegen, ob wir beim Kern- geschäft der Bildung und damit direkt bei unseren Kindern auch in Zukunft so viel sparen wollen.

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« Im Problem steckt die Lösung.»Systemische Gesprächsführung – ein Spaziergang?Erstes »Handwerkszeug« für Interessierte an systemischer Beratung und Therapie, eintägiges Seminar mit Stephanie RösnerSa. 5. April 2014

Gewaltloser Widerstand und Neue Autorität in Familie, Schule und GemeindeErstes Zertifikatstraining in der Schweiz zur um-fassenden Befähigung von Fachkräften: wirkungsvoll intervenieren bei hochkomplexen Problemstellungen mit Gewalt, Aggression, kontrollierendem Verhalten, hochgradiger Angst und sozialem Rückzug. Leitung: Dr. Peter JakobZehntägiger Lehrgang, Beginn: Mo. 9. April 2014

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Kolumne – S

eitenblick

In der öffentlich gemachten Standortbestimmung einer Zürcher Privatschule zu ihrem evaluierten Schulmodell heisst es: «Das ‹selbst-verantwortete Lernen› ist das Kern- stück des pädagogischen Konzepts, was im Grundsatz von allen Seiten, den Lernenden, Lehrpersonen und den Eltern, als richtig und erstre-benswert eingestuft wird». Dieses sogenannte selbstverantwortete Lernen ist unbestritten ein pädago-gischer «brand» geworden, der nicht nur schulische Leitbilder schmückt: Formulierungen wie Lernerfolgs-optimierung durch selbstverantwor-tetes Lernen oder selbstverant- wortetes individualisiertes Lernen mit Kompetenzrastern und indi- vidueller Lernberatung kommen gut an. Sehr beliebt ist auch eine Steigerung mit dem noch mehr versprechenden Begriff autonomes Lernen. Unter dem Titel «Wie lerne ich autonom?» wird man auf der Homepage eines Selbstlernzentrums mit einer Flut von Autonom-Fra- gen bedient: «Wer kann autonom lernen? Wie soll ich mein autono-mes Lernen anpacken? Wie soll ich mein autonomes Lernen refle- ktieren? Wie soll ich mein auto- nomes Lernen evaluieren? Wie soll ich mein autonomes Lernen adaptieren? »

Es kann sicher nicht schaden, wenn wir das Adjektiv autonom kurz unter die Lupe nehmen. Im Duden heisst es zur Herkunft des Wortes: «griechisch autóno- mos, zu: nómos = Gesetz». Folge-richtig bedeutet autonom sich selbst Gesetze gebend. Als Syno-nyme werden im Duden genannt: eigenständig, eigenverantwortlich, selbstbestimmt, selbstverantwort- lich, unabhängig, weisungsfrei. Für viele Pädagoginnen und Pädago- gen sind das wunderbare Worte, die sie sich gewissermassen auf der Zunge zergehen lassen und die Her- zen höher schlagen lassen. Eine interessante Frage: Lässt sich schulisches Lernen mit den Adjektiven selbstverantwort- lich oder autonom treffend beschrei-ben? Passen Eigenschaftswörter wie selbstbestimmt, unabhängig oder weisungsfrei zum real existierenden schulischen Lernen? Lernen, das wesentlich dadurch charakterisiert ist, dass sich Schülerinnen und Schüler ihre Lehrpersonen nicht ausgesucht haben – genauso wenig wie umgekehrt. Lernen, in dem sich selbstbestimmte Zeit- und Ort- Wünsche auf Gruppenarbeiten oder Lernateliers beschränken. Ler- nen, in dem notenrelevante Fremd-beurteilung eine Sog-Wirkung entfaltet.

Im oben genannten Evaluations- bericht wird am Rande erwähnt, dass einige Schülerinnen und Schüler am Wort selbstverantwort- lich zweifeln. Sie glauben, dass die meisten von ihnen vor allem für die Lehrpersonen und die Noten lernen. Und: Sie würden das Wort selbstverantwortlich durch selbstorganisiert ersetzen. Respekt für die Ehrlich- keit dieser Schülerinnen und Schüler. Respekt dafür, dass sie checken, was andere nicht wirk- lich begriffen haben wollen, weil sie sich hartnäckig weigern, Ab- hängigkeiten und Widersprüchlich-keiten zu erkennen. Und Para- doxien zwischen Worten und Taten harmonisierend-gutmütig aus- blenden. Um nicht missverstanden zu werden: Nichts gegen den Weg der Schule zu emanzipatori-schen Bildungs- und Lernzielen. Kein Plädoyer für ein in gewissen Kreisen modisch gewordenes Pochen auf Anpassung und Tu- genden. Aber dezidiert etwas gegen unkritisch-naive Verschleierung und Verwischung von Tatsachen, die für die Betroffenen so was von offensichtlich sind.

Hans Berner ist Dozent für Pädagogik an der PH Zürich.

Illustration: Raffinerie AG

Hans Berner über Widerstände im Klassenzimmer

Schulisches Lernen: selbstorganisiert ist nicht autonom

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Vermischtes

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Die PH Zürich unterstützt Berufs- einsteigende mit diversen Weiter-bildungsangeboten.

Schwerpunkt B

erufseinstieg

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Vermischtes

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Gut gerüstet in den Lehrberuf starten

Der erste Eindruck entscheidet. Wenn der Berufseinstieg von Lehrpersonen erfolgreich verläuft, ist viel gewonnen – für die ganze Laufbahn. Damit dies gelingt, arbeitet die PH Zürich eng mit dem Schulfeld zusammen. Vom ersten Studientag an.

Text: Angela Cadruvi, Fotos: Reto Klink

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Max hat wieder einmal verschlafen. Seine Eltern schlagen die Einladung für ein Treffen aus. Der Schullei-ter bittet um ein Gespräch, ebenso die IF-Lehrperson, und der administrative Berg wächst. Während erfahrene Lehrpersonen meistens einen Umgang mit den hohen Ansprüchen an den Beruf gefunden haben, sind solche Situationen für Berufseinsteigende im besten Fall her-ausfordernd, sie können aber auch zur Belastung werden. Jedes Jahr schliessen Hunderte Frauen und Män-ner das Studium an der PH Zürich ab mit dem Ziel, eine kompetente Lehrperson zu werden. Um die umfassen-den Anforderungen im Lehrberuf abzudecken, arbeitet die PH Zürich mit dem sogenannten Kompetenzstruk-turmodell. Es besteht aus 12 Standards, zum Beispiel «Fachspezifisches Wissen und Können», «Lernen und Entwicklung», «Motivation und Interesse», «Heterogeni-tät», «Partizipation und soziales Umfeld» oder «Beruf in der Lebensbalance». Sie verdeutlichen die Vielfalt an Kompetenzen, über welche eine Lehrperson verfügen muss, um manchmal auch unerwartet auftauchenden, nicht immer einfach zu bewältigenden Herausforderun-gen gewachsen zu sein. Mit Praktika und spezifischen Lerngefässen während des Studiums und durch die Fach-begleitung nach Studienabschluss will die PH Zürich die angehenden Lehrpersonen und Berufseinsteigenden optimal darauf vorbereiten.

Forschung trifft BasisAuch die Forschung an der PH Zürich setzt sich intensiv mit den aktuellen Themen des Berufseinstiegs auseinan-der, beispielsweise indem sie Studierende, Dozierende und Lehrpersonen befragt. Auf dieser Basis entwickeln Fachleute die entsprechenden Aus- und Weiterbildungs-angebote für Studierende und Berufseinsteigende.

Manuela Keller-Schneider forscht an der PH Zürich als Dozentin auf der Primarstufe im Bereich Bildung und Erziehung. Sie ist in einer ihrer Untersuchungen unter anderem der Frage nachgegangen, welche Herausfor-derungen Berufseinsteigende besonders beschäftigen. Die Resultate hat Keller-Schneider gesammelt, in 80 Anforderungen zusammengefasst und anschliessend von Berufseinsteigenden in einem Fragebogen beur- teilen lassen. «Berufseinsteigende strukturieren die An-forderungen anders als erfahrene Lehrpersonen, weil sie in einer anderen Berufsphase stecken», sagt Keller-Schneider.

Berufseinsteigende schätzen sich gemäss Keller-Schneider als kompetent ein: «Aber die Werte liegen tiefer als bei den Berufserfahrenen. Die Einsteigenden sind sich wohl bewusst, dass das Lernen weitergeht. Und das ist für eine Professionalisierung ganz entscheidend.» Was ist ihrer Ansicht nach die wichtigste Herausforderung für Berufseinsteigende? «Den Unterricht individuell zu ge-stalten, d.h., alle Schülerinnen und Schüler zu erreichen, und zwar über eine längere Zeit.» Aber das sei auch für Erfahrene zentral, weil nie wirklich Routine aufkomme. Mit anderen Worten steht die Frage im Zentrum: Wie schaffe ich es, dass wirklich alle etwas lernen? Und wie teile ich meine Kräfte ein? Das gelte für Regelstudierende wie für Quereinsteigende – mit einer Einschränkung: «Quereinsteigende sind erfahrene Berufsleute, lebenser-fahren – aber manchmal auch fixierter.»

Ausbildung mit WirkungMit ähnlichen Fragestellungen befasst sich Matthias Baer, Dozent und Forscher auf der Sekundarstufe I an der PH Zürich und an der Universität Zürich. Für ihn ist von Interesse, mit welchen Mitteln und in welcher Qua-lität die in den Beruf einsteigenden Lehrpersonen unter-richten. Es brauche Einblicke in die Wirksamkeit der Ausbildung, damit die richtigen Aus- und Weiterbildun-gen entwickelt werden könnten, sagt er. Die Ergebnisse seiner Forschungsprojekte in Zusammenarbeit mit den Pädagogischen Hochschulen St. Gallen, Weingarten (D) und Vorarlberg (A) zeigen: Angehende Lehrpersonen der Primarschule wissen nach ihrer eigenen Einschätzung und gemäss den Beurteilungen durch die Expertinnen der Forschungsgruppe am Ende des Studiums so viel und unterrichten so gut wie erfahrene Lehrpersonen, die als Praxislehrpersonen die Studierenden in den Praktika betreuen. «Entgegen der Meinung vieler erfolgt der Kompetenzerwerb hauptsächlich im Studium, während sich in der Phase des Berufseinstiegs kaum mehr Verän-derungen feststellen lassen», sagt Matthias Baer. Studien zeigen auch, dass z.B. die Planungskompetenz während des Studiums von Jahr zu Jahr signifikant zunimmt. Die Ausbildung habe eine gute Wirkung. Das heisse nicht, dass man nichts verbessern könne. Matthias Baer: «Wer

Forschungen zeigen: Berufseinstei-gende schätzen sich als kompetent ein.

Schwerpunkt B

erufseinstieg

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in den Beruf einsteigt, sieht sich mit allen Ansprüchen der beruflichen Tätigkeit konfrontiert.» In dieser Situati-on können Beistand und Unterstützung durch Erfahrene zusätzliche Sicherheit geben und im Falle von Schwierig-keiten die nötige Hilfe bieten.

Erste Schritte in der PraxisViele Resultate aus der Forschung fliessen in die konkre-ten Angebote der PH Zürich ein – auch in die berufs- praktische Ausbildung. Diese ist integrierter Bestandteil des Studiums an der PH Zürich und umfasst ca. 25 Pro-zent der gesamten Studienzeit. Für Petra Moser ist dies die interessanteste Phase der Ausbildung, dort zeige sich deren Erfolg. Für die Bereichsleiterin «Berufspraktische Ausbildung 1. Studienjahr» besteht eine der grössten He-rausforderungen in der Verknüpfung von theoretischen und praktischen Kompetenzbereichen. Sie ist fernab der Realsituation nicht einfach zu leisten: «Wir versuchen, mit möglichst konkreten Schulsituationen zu arbeiten. Dadurch sollen die Studierenden das theoretisch erwor-bene Wissen in der Praxis anwenden können. Dabei wer-den sie von Praxislehrpersonen begleitet.» Diese sind aus Sicht der Studierenden eine wichtige Lernquelle. Die Praxislehrpersonen fungieren als Modell, sind aber auch ganz zentrale Interaktionspartnerinnen und -partner.

Schon in den ersten Wochen des Studiums haben die Studierenden Gelegenheit, mit ausgewählten Unter-richtsaufträgen erste Erfahrungen vor einer Klasse zu machen. Während der Ausbildung unterrichten sie in un-

terschiedlichen Klassen. So können sie ihre theoretischen Kenntnisse und Kompetenzen in realen Unterrichts- situationen an verschiedenen Klassen praktisch umset-zen. Mit zunehmender Studiendauer übernehmen die Studierenden umfangreichere und anspruchsvollere Un- terrichtsaufgaben: Sie beginnen mit Teillektionen, er- teilen dann ganze Unterrichtsstunden und sind schliess- lich für den Unterricht von Tagen und Wochen verant-wortlich.

Akteurinnen und Akteure aller Art Ein grosser Bedarf nach Unterstützung besteht bei den Studierenden in den Bereichen Klassenführung und

Elternarbeit. «Den Umgang mit anspruchsvollen Schü-lerinnen und Schülern und mit den Eltern sehe ich als grösste Herausforderung», sagt Petra Moser. Aus diesem Grund werden diese Themen in der Ausbildung ins Zentrum gerückt – insbesondere im sogenannten «Lern-feld 4».

An der PH Zürich bestehen vier Lernfelder. In ihnen ist das sogenannte problembasierte Lernen zentral: die Auseinandersetzung mit Problemsituationen, die sich im Praxisfeld zeigen können. Das Lernfeld 4 im letzten Ausbildungssemester auf der Eingangs- und Primarstufe bezieht sich auf die Standards «Kooperation, Partizipati-on und soziales Umfeld», «Schule und Gesellschaft» sowie «Schule als Organisation» des Kompetenzstrukturmo-dells. Es ist für das Frühlingssemester 2014 überarbeitet worden und entspricht so den aktuellsten Gegebenheiten im Schulfeld und den Bedürfnissen der Studierenden. «Wir versuchen, mit dem Lernfeld 4 eine Brücke zum Be-rufseinstieg zu schlagen. Im Zentrum steht das Thema ‹Handlungsfeld Schule›», sagt Claudia Ziehbrunner, Be-reichsleiterin «Bildung und Erziehung» auf der Primar-stufe. Dabei gehe es um die Lehrperson in Kooperation mit weiteren Akteuren und Akteurinnen. Das Feld sei gross – und werde immer grösser: Hort, Schulsozialar-beit, Schulpsychologischer Dienst, Deutsch als Zweit-sprache (DaZ), Schulische Heilpädagogik, Schulleitung, Team, Eltern. Mit diesen Ansprechgruppen müsse die Lehrperson eine möglichst gute Zusammenarbeit finden. Die Studierenden sollten im letzten Semester direkte Be-gegnungen mit ihnen haben: Sie besuchen die Akteure und Akteurinnen, führen Interviews vor Ort und bringen ihre Erfahrungen zurück in die PH Zürich. So erfahren sie das Schulfeld mit Blick auf den bevorstehenden Be-rufseinstieg. Und wiederum ist Problem-based Learning möglich – für den «letzten Schliff». Ebenfalls Bestandteil der Ausbildung ist die Auseinandersetzung mit diesen Fragestellungen auf Sekundarstufe I und im Querein-stieg. Die Studierenden befassen sich damit in ähnlich ausgerichteten Ausbildungsgefässen.

Wie bringe ich alles unter einen Hut?Nach Abschluss der Ausbildung folgt die zweijährige Berufseinführung, die auch gesetzlich verankert ist: Die PH Zürich hat gemäss Verordnung über die Berufs- einführung der Lehrpersonen der Volksschule den Auf-trag, diese Einführung zu leisten. Warum ist das nötig? Matthias Weisenhorn vom Volksschulamt des Kantons Zürich (VSA): «Im Lehrberuf gibt es keine Schonfrist wie in anderen Berufen. Die Lehrperson ist von Anfang an zu 100 Prozent auf sich gestellt. Sie muss vom ersten Moment an die an sie gestellten Anforderungen erfül-len.» Für Weisenhorn ist der Übergang vom Studium in die Praxis zentral. «Es ist ganz wichtig, dass der Start in den Beruf gelingt. Die professionelle Unterstützung in

Schon in den ersten Wochen im Studium stehen Studierende vor einer Schulklasse.

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dieser Phase ist absolut notwendig.» Das VSA sei froh, dass die PH Zürich dem Berufseinstieg einen grossen Stellenwert beimesse und professionell arbeite.

Dazu tragen auch Barbara Dangel und ihr Team bei. Sie sind an der PH Zürich für das Angebot der Berufs- einführung verantwortlich, welches neben der Fachbe-gleitung am Arbeitsort ein spezifisches Kursprogramm, eine dreiwöchige Weiterbildung und Einzel- und Grup-pensupervisionen umfasst. Für die Bereichsleiterin «Beruf und Profession» der Abteilung Weiterbildung an der PH Zürich ist es wichtig, dass die Angebote bedürfnisorien-tiert ausgerichtet sind und die Berufseinsteigenden pra-xisnahe Inputs für ihren Alltag und bei Bedarf nieder-schwellige Unterstützung erhalten. Es zeige sich immer wieder, dass sich die Berufseinsteigenden fachlich kom-petent fühlen und vor allem im Überfachlichen stark ge-fordert sind: «Die Klassenführung fordert, die Zusam-menarbeit mit den Eltern auch. Und natürlich auch die Beurteilung der Leistungen der Schülerinnen und Schü-ler.» Werden diese Kompetenzen nicht schon im Studium vermittelt? «Man kann auf den Lehrberuf nicht so vorbe-reiten wie auf andere Berufe. Gewisse Situationen lassen sich nicht simulieren», präzisiert Dangel. Klar gebe es Fallbeispiele. Aber im eigenen Schulzimmer sei jede Si-tuation anders. Die Berufseinsteigenden müssten schnell entscheiden, reagieren, Wissen modifizieren. Das sei learn- ing by doing.

Starthilfe im SchulhausBeim «Lernen durch Tun» setzt insbesondere die Fachbe-gleitung an. Die Fachbegleiterinnen und Fachbegleiter werden an der PH Zürich ausgebildet und stehen für eine niederschwellige und spontane Begleitung im Schulhaus. Isabelle Rohrer ist eine von ihnen. Die Primarlehrerin unterrichtet an der Schule am Wasser in Zürich und be-gleitet Berufseinsteigende. «Ich biete Starthilfe – manch-mal auch Schwimmhilfe.» Rohrer macht es Spass, sich auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der neuen Lehr-personen einzulassen. Das öffne auch den eigenen Blick für die Arbeit. «Ich kann mit Erwachsenen arbeiten, habe fachlichen und persönlichen Austausch, kann Wissen und Erfahrungen weitergeben – und habe einen Perspek-tivenwechsel.» Sie sei Anlaufstelle für alle Fragen: Vom Fotokopierer bis zum Elterngespräch, vom Lehrmittel bis zum Elternabend. Die Berufseinsteigenden entschei-den selber, wie oft sie die Fachbegleitung in Anspruch nehmen – und wofür. Isabelle Rohrer findet es toll, dass sie die Berufseinsteigenden nicht bewerten muss. «Ich bin einfach da, wenn es mich braucht. Als Mensch und als Fachperson. Das ist spannend – und sinnvoll.»

Das sieht Sonja Pfäffli auch so. Die Kindergärt-nerin aus dem Schulhaus Leutschenbach in Zürich findet sogar, es sei nicht mehr als fair, dass sie sich als Fachbe-gleiterin engagiere. Sie sei selber nach 26 Jahren wieder

eingestiegen – ohne Begleitung. Und das sei schwierig gewesen. Seit vier Jahren hat sie offene Türen und Ohren für die Anliegen der berufseinsteigenden Kindergärtne-rinnen in ihrem Schulhaus. Und diese Anliegen seien recht unterschiedlich. Bei den regulär Studierenden gehe es vor allem um Klassenführung, Abläufe sowie Forma-litäten. «Wiedereinsteigerinnen haben bereits Berufser-fahrung, sind aber etwas aus der Übung. Da fahre ich am besten mit Hospitation auf kollegialer Basis.» Am meisten Support brauchen gemäss Pfäffli die Quereinsteigenden: «Sie beginnen schon während des Studiums zu unterrich-ten, sind in der Praxis, bevor sie üben und reflektieren konnten. Und haben vorher beruflich etwas ganz anderes gemacht.» Was muss jemand mitbringen, um eine gute Fachbegleitung zu bieten? Sonja Pfäffli: «Berufs- und Le-benserfahrung. Man muss offen sein für Neues, flexibel – und neugierig auf andere Ideen und Gedanken. Besser-wisserei kommt schlecht an.» Aber das alles sei eine Fra-ge der Haltung. Ob als Fachbegleitung, Lehrperson oder in einem anderen Beruf.

Am 13. Juni 2014 führt die PH Zürich eine Tagung zum Thema «Berufseinstieg von Lehrpersonen» durch. Dabei werden Modelle der Berufseinführung disku-tiert, im Zentrum steht die Professionalisierung der Lehrpersonen in dieser spezifischen Berufs- phase. www.phzh.ch/tagung-berufseinstieg.

In Weiterbildungen erhalten Berufseinstei-gende praxisnahe Inputs für ihren Alltag.

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Sicherung des Schulalltags steht im ZentrumDas Forschungsprojekt «Entwicklungsaufgaben im Be-rufseinstieg von Lehrpersonen» ging unter anderem der Frage nach, welche Anforderungen von Berufseinstei-genden als Herausforderungen wahrgenommen werden. Für die Studie wurden 155 Berufseinsteigende und 136 erfahrene Lehrpersonen befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass Berufseinsteigende davon ausgehen, die Anforde-rungen angemessen bis gut bewältigen zu können. Sie nehmen diese Bewältigung sehr wichtig, womit sie sich nicht von den berufserfahrenen Lehrpersonen unter-scheiden. In der Ausrichtung der Prioritäten zeigte sich, dass Berufseinsteigende insbesondere die Anforderungen hoch gewichten, die zur Sicherung des Schulalltags bei-tragen. Weiter ergab sich, dass sich erfahrene Lehrperso-nen trotz grösserem Erfahrungswissen nicht weniger be-ansprucht fühlen als Berufseinsteigende. Sie schreiben sich jedoch in der Bewältigung der Berufsanforderungen klar höhere Kompetenzen zu. Auswertungen zur Bean-spruchung im Berufseinstieg schliesslich ergaben, dass diese individuell sehr unterschiedlich wahrgenommen wird.

Keller-Schneider, M.: Entwicklungsaufgaben im Berufseinstieg von Lehrpersonen. Beanspruchung durch berufliche Herausforderungen im Zusammen- hang mit Kontext- und Persönlichkeitsmerkmalen. Münster: Waxmann 2010.

Unterrichtsqualität nimmt im Studium zuDie 2013 veröffentlichten Ergebnisse zur Untersuchung «Erwerb und Erfassung unterrichtlicher Kompetenzen im Lehrerstudium und im Übergang in den Beruf» mit Studierenden und Berufseinsteigenden zeigen unter anderem: Die Qualität des Unterrichts nimmt während des Studiums signifikant zu und erreicht gegen Ende das Niveau von erfahrenen Lehrpersonen. Im Verlaufe des ersten Berufsjahres verändert sich der Unterricht der Einsteigerinnen und Einsteiger dann kaum. Es zei-gen sich nur unbedeutende Unterschiede zwischen dem Unterricht der Berufseinsteigenden und den erfahrenen Lehrpersonen. Offensichtlich treibt Berufspraxis allein die Professionsentwicklung nicht wesentlich an. Frühere Studien hatten bereits darauf hingewiesen, dass Kom-

petenzentwicklung insbesondere über Weiterbildungen erfolgt. Weiter weist die Untersuchung darauf hin, dass es der Ausbildung noch nicht gelingt, die Studierenden in allen Bereichen der Unterrichtsqualität in gleichem Masse zu fördern. In der Dimension «Kognitive Akti-vierung» weisen die Studierenden und die Berufsein- steigenden die geringste Qualität auf. Die Gestaltung eines kognitiv aktivierenden Unterrichts scheint auch für erfahrene Lehrerinnen und Lehrer anspruchsvoll zu sein. Auch bei ihnen sind die Werte in dieser Dimension am tiefsten.

Baer, M., Kocher, M., Wyss, C.: Erwerb und Erfassung unterrichtlicher Kompetenzen im Lehrerstudium und im Übergang in den Beruf. In: Riegel, U., Macha, K. (Hrsg): Videobasierte Kompetenzforschung in den Fachdidaktiken. Münster: Waxmann 2013.

Mit der Berufswahl zufrieden«Wie gut fühlen sich Berufseinsteigende auf den Lehr- beruf vorbereitet?» Um diese Frage zu klären, liess der Bildungsrat des Kantons Zürich Anfang 2012 alle Be- rufseinsteigenden befragen, die 2009 ihre Ausbildung an der PH Zürich abgeschlossen hatten. Die Auswertung der 166 eingegangenen Antworten ergab, dass die Ab-gängerinnen und Abgänger ihre beruflichen Kompe- tenzen unmittelbar nach der Ausbildung recht hoch einschätzen und sich für die Arbeit im Schulfeld gut ge-rüstet fühlen.

Die Berufseinsteigenden haben Freude am Beruf. Gegen 90 Prozent der Befragten würden interessierten jungen Menschen raten, den Lehrberuf zu ergreifen. Die Befragung zwei Jahre nach Abschluss der Ausbildung zeigt zudem, dass die Berufseinstiegsphase bedeutend ist für die Berufseinsteigenden. Zwei Drittel geben an, dass vor allem die Fachbegleitung zentral ist. In der Beruf-seinführungsphase konnten die Berufseinsteigenden in allen Bereichen ihre Kompetenzen steigern.

Nido, M., Trachsler, E., Swoboda, N.: Der anspruchs-volle Weg in den Lehrberuf: Befragung von Berufsein- steigerinnen und Berufseinsteigern an der Volks-schule im Kanton Zürich. Mai 2012.

Weitere Informationen zu den Studien: blog.phzh.ch/akzente

Qualität und Kompetenzen: Erkenntnisse aus der Forschung

Zahlreiche Forschungen beschäftigen sich mit Fragen rund um das Thema Berufseinstieg – die wichtigsten Resultate aus drei verschiedenen Unter- suchungen.

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«Berufseinsteigende tun der Stimmung in der Schule gut»

Jürg Sonderegger ist Schulleiter in Fehraltorf. Er stellt gerne Berufseinstei-gende ein, wenn sie als Person zum Team passen. Das sei entscheidender als ein paar Jahre mehr oder weniger Erfahrung. In seinem Schulhaus arbeiten 30 Prozent Berufseinsteigende.

Text: Angela Cadruvi, Foto: Nelly Rodriguez

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PHZH: Sind Berufseinsteigende für Sie Pflicht oder Kür?Sonderegger: Sowohl als auch, das hängt sehr von der Person ab. Klar ist: Die Jungen müssen eine Chance bekommen, um Erfah-rungen zu sammeln. Da investiere ich gerne.

Wenn Sie bei gleicher Qualifikation wählen können: Stellen Sie die erfah- rene Lehrperson ein oder die neue?Ich achte vor allem auf das Zwischenmensch- liche. Bei den Vorstellungsgesprächen ist immer jemand vom Team dabei. Es ist mir wichtig, dass die Chemie im Team stimmt, die Erfahrung einer Lehrperson ist dann sekundär.

Was bringen Berufseinsteigende einer Schule?Positive Gedanken und Hoffnung. Sie tun der Stimmung gut, weil sie noch frisch im Beruf sind. Sie bewältigen die Anforderun-gen leichter und sind hoffnungsvoller. Mögli-che Schwierigkeiten kommen von selber, da muss man nicht nachhelfen. Eine grund-legend positive Einstellung zu unserer Arbeit muss sein. Und das haben die Berufsein- steigenden, wenn man sich um sie kümmert.

Und was muss die Schule einsetzen? Zeit, Geduld und Verständnis für Fragen. Es braucht immer wieder den Willen, zu erklären.

Sehen Sie bei den Berufseinsteigenden einen Unterschied zwischen Regel- studierenden und Quereinsteigenden?Eigentlich sind sie ebenbürtig. Aber Quest- Leute haben eine andere Basis. Sie treten anders an die Problematiken heran, irgend-wie selbständiger und lösungsorientierter. Junge sind teilweise unsicher. Welches sind die zentralen Heraus- forderungen für Berufseinsteigende?Antworten zu finden auf diese Fragen: Was für eine Lehrperson möchte ich sein? Wie begegne ich den Eltern? Was gebe ich von mir preis? Wie vernetze ich mich? Die Persönlichkeit muss spürbar sein. Dazu kommt natürlich das Handwerk.

Was fordert die Berufseinsteigenden am meisten heraus?Die Summe aller Aufgaben. Nebst dem

Kerngeschäft haben die Klassenlehrper- sonen extrem viele Zusatzaufgaben: Haus- ämter, Absprachen im Jahrgangsteam, Gespräche mit anderen Fachleuten. Und das stellen sich manche nicht so vor.

Was bieten Sie als Schulleiter den Berufseinsteigenden?In der ersten Zeit bin ich Anlaufstelle und erste Ansprechperson. Ich will da eine gewisse Nähe herstellen, ohne dass ich den Neuen auf den Füssen rumstehe.

Wie unterstützen Sie sie? Ich heisse sie willkommen. Und ich gestalte den Einstieg so, dass nicht gleich die gröss-ten Probleme an die Person herankommen – zum Beispiel in Form einer Klasse, die seit zwei Jahren Schwierigkeiten bereitet. Als Schulleiter zeige ich mich interessiert und suche regelmässig das Gespräch. Es geht um Beziehungspflege. Ich schütze die Berufsein-steigenden vor kontroversen Angelegenheiten im Schulhaus, weil ich sie nicht «verheizen» will.

Welchen Stellenwert haben die Fachbegleitungen? Grundsätzlich sind sie sehr wichtig. Sie unterstützen fachlich und emotional. Am Anfang ist es eine mentale Unterstüt-zung, dann kommen spezifische Fragen zum Unterricht dazu.

Wie gut werden die Studierenden in der Ausbildung auf die Praxis vorbereitet? Grundsätzlich gut. Und sicher viel besser als früher. Wenn ich an meine Ausbildung denke an der Uni, sind sie jetzt massiv besser ausgebildet. Die Ausbildung ist jetzt geball-ter, konzentrierter, besser. Schwierig finde ich die Profilwahl. Exotische Profile erschwe-ren den Einstieg.

Steigen Berufseinsteigende schneller aus als gestandene Lehrpersonen?Die kritische Phase beginnt nach vier Jahren. Dann hören viele auf. Zuerst ist man enthu- siastisch, und nach einiger Zeit tritt eine erste Unzufriedenheit auf, weil sich kaum etwas verändert hat. Wer diese Hürde schafft, hat sich gefestigt, sieht das Schulhaus als ihre oder seine Welt – und bleibt dann meistens auch im Beruf.

Über Jürg Sonderegger

Ein Leben für die Schule: Jürg Sonde-regger hat an der Uni Zürich studiert, war 35 Jahre Lehrer – und ist seit 2009 Schulleiter. Daneben übernimmt er regelmässig Zusatzaufgaben – zum Beispiel als Kooperationsschul-leiter an der PH Zürich. Er verspürt immer wieder den Drang, neue Ideen zu entwickeln. Ins-besondere beschäf-tigen ihn Fragen um die Schule der Zukunft: Wie soll sie aussehen in 10 oder 15 Jahren? Wie muss sich die Ausbildung weiter- entwickeln? Kann die Schule schnell genug auf aktuelle Entwicklungen reagieren? Den Lehrberuf findet Jürg Sonderegger immer noch lässig – mit allen Nach-teilen, die es auch in anderen Berufen gebe. Als Lehrper-son sitze man auch heute im Glashaus und sei einer gewissen Kritik ausgesetzt. «Das muss man aushalten können», sagt er.

Jürg Sonderegger, 1950. Wohnhaft in Russikon. Verheiratet. Vier erwachsene Kinder. Schulleiter für Mittel- und Sekundarstufe im Schulhaus Heiget, Fehraltorf.

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Der Zürichsee liegt an diesem Morgen wie ein graues Tuch hinter den hohen Fenstern des Primarschul-hauses Kilchberg. Ein nasskalter Nebelmorgen, doch im Zimmer 4 im 1. OG herrscht alles andere als trübe Stim-mung. Ein poppiger Song läuft ab Band, 19 Kinder hüp-fen und tanzen im Schulzimmer herum und singen dann laut den englischen Text mit. Es ist die Schulklasse von Natascha Hürlimann, die im vergangenen Sommer ihr Studium an der PH Zürich abgeschlossen hat. Mit dieser fünften Primarschulklasse hat die Berufseinsteigerin eine besonders lebendige Klasse erwischt. Doch die junge Lehrerin weiss mit der Energie ihrer Schülerinnen und Schüler umzugehen.

Wichtige HilfsmittelNach dem lautstarken Einstieg steht Religion und Kultur auf dem Stundenplan. Die Kinder sollen nach einem Be-such bei zwei Pfarrern der Gemeinde in Teams einen Text über die reformierte Kirche schreiben – auf Laptops, die aus dem Nebenzimmer geholt werden. Hürlimann lässt den Kindern freien Lauf, es wird getippt und laut disku-tiert, bei vielen Teams weniger über die Fakten, sondern vielmehr über die verwendeten Schriftarten und die Plat-zierung eines Bildes. Die Zeit vergeht dabei wie im Flug, schon steht die Pause an. «One, two, three – eyes on me», sagt Natascha Hürlimann ruhig, worauf die Klasse prompt mit «One, two – eyes on you» antwortet und sie mitteilen kann, dass die Texte vor der Pause noch ausge-druckt werden müssen.

Das Spiel, das sich an diesem Mittwochmorgen noch ei-nige Male wiederholt, ist nur eines von zahlreichen Hilfs-mitteln, mit der die Lehrerin für Ruhe im Schulzimmer sorgt. Schon im Studium beschäftigte sich Hürlimann intensiv mit dem Thema Classroom Management, und doch blieben beim Berufseinstieg viele Fragen offen. «Erst im Schulalltag zeigt sich, wie wichtig klar definierte Regeln für eine optimale Lernatmosphäre sind», erklärt Hürlimann. «Wie man etwa das Einsammeln der Blätter organisiert, mit den Eltern kommuniziert oder für Ord-nung im Schulzimmer sorgt, muss allerdings jeder mit seiner Klasse selbst herausfinden.»

Herausforderung spornt anIn der zweiten Lektion steht Natascha Hürlimann nicht vor der Klasse, sondern hinter ihr. Einmal pro Woche wird ihre Klasse für die Musiklektion in Bläser, Streicher und Chor aufgeteilt, um mit einer anderen fünften Klas-se ein Konzert einzuüben. In der Rolle des Teamteachers beobachtet Hürlimann, wie die Kinder mit dem Musik-pädagogen singen und Rhythmusübungen machen. Beim Besprechen eines englischen Liedes an der Wandtafel fällt einem ihrer Schüler auf, dass ein I fälschlicherweise klein geschrieben ist. Ein Strahlen geht über das Gesicht der jungen Lehrerin, sie freut sich, dass ihre Arbeit fruch-tet. «Es ist schön, wenn man seine Klasse auch einmal von aussen betrachten darf und Fortschritte erkennt», meint Hürlimann anschliessend in der 10-Uhr-Pause auf dem Weg ins Lehrerzimmer. «Ich habe mich bewusst für eine 100-Prozent-Stelle entschieden, da ich so die Ent-wicklung meiner Schülerinnen und Schüler jeden Tag miterleben kann.» Auch die Verantwortung, die diese Stelle mit sich bringt, übernehme sie gerne, schliesslich sei sie nach drei Jahren Ausbildung bereit dafür.

«Die ersten Wochen waren schon happig», erzählt Hürlimann beim Kaffee im Lehrerzimmer. Da es jedes Fach von Grund auf vorzubereiten galt und administra-tive Aufgaben wie etwa die Organisation des Telefon-alarms oder Materialabrechnungen zu Beginn enorm zeitaufwändig sind, fiel nicht nur über Mittag und bis spät am Abend Arbeit an, sondern auch regelmässig am Wochenende. So musste sich die Berufseinsteigerin schnell von den Vorzeigelektionen, die sie aus den Prak-tika kannte, verabschieden. «Ein höchst individualisierter Unterricht in jeder Lektion ist am Anfang schlicht nicht umsetzbar und zudem von vielen Eltern auch nicht er-wünscht», erklärt Hürlimann. Sie hat gerade die ersten Elterngespräche hinter sich, wobei sie mit gewissen El-tern schon vorher Kontakt hatte, da diese zum Teil gar per SMS oder WhatsApp Fragen zum Unterricht oder zur individuellen Benotung stellten.

«Ich bin in Rüschlikon aufgewachsen und wusste daher, worauf ich mich einlasse», meint Hürlimann ge-lassen. Natürlich sei in Gemeinden wie Kilchberg oder

Erfolgreicher Einstieg dank klarer Regeln

Natascha Hürlimann hat im Sommer eine fünfte Primarschulklasse in Kilchberg übernommen. Für die Berufseinsteige-rin stellen gerade kleine Aufgaben im Schulalltag eine besondere Herausfor-derung dar. Beim Schulbesuch an einem Mittwochmorgen zeigt sich, dass sie diese bereits gut bewältigt.

Text: Melanie Keim, Fotos: Elisabeth Real

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Singen, hüpfen, klatschen: Einmal pro Woche arbeitet ein Musikpädagoge mit Natascha Hürlimanns Klasse.

Bewusster Entscheid für eine 100-Prozent-Stelle: «So erlebe ich die Entwicklung der Kinder täglich mit».

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Dampf ablassen: Nach der Pause ist der Kopf wieder frei und die Konzentration zurück für die Mathematikstunde.

Arbeit mit dem Laptop: In Gruppen verfassen die Schüle-rinnen und Schüler Texte über die reformierte Kirche.

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Schnelle Erkenntnis: «Ein höchst individualisierter Unterricht ist am Anfang schlicht nicht umsetzbar.»

Klare Regeln: Schon im Studium befasste sich Natascha Hürlimann intensiv mit dem Thema Klassenführung.

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Küsnacht die Präsenz und der Druck der Eltern, von de-nen viele ihre Kinder gerne im Gymnasium sähen, grös-ser als in anderen Gemeinden. Doch für sie sei dies vor allem ein zusätzlicher Ansporn, ihre Arbeit gut zu ma-chen und die Schüler ideal auf die Oberstufe oder die Aufnahmeprüfung ans Gymnasium vorzubereiten.

Gutes KlassenklimaAn Abwechslung mangelt es dem Unterricht auf jeden Fall nicht. In der dritten Lektion sollen die Kinder selb-ständig an ihren Mathematikaufgaben arbeiten, doch zuvor stellt Hürlimann erst einige Rätselfragen, um die Konzentration der Energiebündel nach der Pause wieder herzustellen. Die Schülerinnen und Schüler haben sicht-lich Spass an den kniffligen Fragen, doch nach einiger Zeit schreit ein Junge: «Sie nehmen immer Gruppe A dran!», andere stimmen ein. «Haben die Sie bestochen?», fragt der Junge gewitzt. Natascha Hürlimann reagiert souverän auf diesen Angriff. Sie stellt sich vor die Klasse, wartet, bis sich alle beruhigt haben, und meint dann: «Du hast Recht, es ist nicht ganz einfach für mich, richtig aus-zuwählen. Überlegt euch doch, wie ich das besser ma-chen könnte, und bringt mir morgen Vorschläge mit.» Dabei kommt nicht die Unsicherheit einer Anfängerin zum Vorschein, sondern das Bemühen um Fairness und eine gute Beziehung zu der Klasse.

In der Deutschstunde vor dem Mittag zeigt sich dieses arbeitsfördernde Klima noch einmal. Fünf Schüler er-zählen vom Zukunftstag, bei dem sie Verwandte oder Bekannte bei der Arbeit begleiten durften. Auf die inter-essanten Vorträge gibt es spontane Feedbacks der Schü-lerinnen und Schüler. Die Glocke um 12 Uhr läutet für Hürlimann noch nicht die Mittagspause ein. Erst um 20 nach zwölf sind alle Rucksäcke gepackt, Fragen beant-wortet und ein kurzes Gespräch mit einer Mutter ge-führt, danach geht es endlich in den Mittag. Meist isst Hürlimann mit einer zweiten Berufseinsteigerin und einem älteren Lehrerkollegen zusammen. Mit ihnen tauscht sie sich neben Fragen zum Unterricht auch über Privates aus. Generell fühlt sich Natascha Hürlimann gut aufgehoben in Kilchberg, auch dank der Unterstützung einer Fachbegleitung. Diese hilft dort weiter, wo Lücken zwischen Ausbildung und Berufsalltag bestehen, etwa bei Fragen zu Prüfungen und Bewertungskriterien. Auf die Frage, ob sie als 23-Jährige nicht manchmal überfordert sei, reagiert Hürlimann erstaunt: «Ich habe gar nicht das Gefühl, dass ich zu jung bin.» Auch wenn die ersten Wo-chen streng waren und viele Aufgaben auf die junge Leh-rerin warteten, die sie weder im Studium noch in den Praktika üben konnte, so ist sie gut gestartet. «Vieles funktioniert besser, als ich gedacht habe», meint Hürli-mann und fügt überzeugt hinzu: «Es läuft.»

Wenn es um 12 Uhr läutet, ist für Natascha Hürlimann noch nicht Mittag. Erst 20 Minuten später sind alle Rucksäcke gepackt, Fragen beantwortet und ein kurzes Gespräch mit einer Mutter geführt.

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Studierendenporträt

Rafael Toth studiert seit Herbstsemester 2012 an der PH Zürich und will Primarlehrer wer- den. «Ich bin sehr gerne an der PH Zürich, es herrscht eine gute Atmosphäre. Mit meinen Studien-kolleginnen und -kollegen verstehe ich mich sehr gut, wir führen viele interessante Gespräche und unter- stützen einander», sagt er. Das Stu- dium zur Lehrperson sei die richtige Wahl gewesen, er bereue sie bis heute nicht. Auf die Idee, Lehrer zu werden, kam er dank einer Kollegin, die an der PH Zürich Kindergärt- nerin studiert. «Sie erzählte mir viel von ihrem Studium und ich merkte, dass Lehrer ein spannen- der, vielfältiger und auch sehr abwechslungsreicher Beruf sein kann», sagt er. Daraufhin verbrachte er einen Tag in einer Primarschule, schaute zu,

machte mit. Und was er an diesem Tag gesehen und erlebt hatte, gefiel ihm ausserordentlich gut. Seine Entscheidung stand fest: Er wollte Primarlehrer werden.Das Studium sei sehr interessant, besonders im praktischen Teil lerne er sehr viel. «Ich finde es aber super, wie gut Theorie und Praxis im Studium verknüpft sind. Der theoretische Hintergrund gibt mir die nötige Sicherheit, im Klassen-zimmer kompetent aufzutreten», sagt er mit Überzeugung.

Neben seinem Studium ist Rafael Toth auch Präsident der Versammlung der Studierenden (VS). Gleich im ersten Semester bewarb er sich für das Amt: «Ich fühle mich sehr wohl an der PH Zürich und möchte mich für einen belebten und attraktiven Campus einsetzen.» Er will aktiv etwas

bewirken, auch Schulpolitik zu betreiben reizt ihn sehr. Als Präsi- dent der VS ist er zugleich im Vorstand der Hochschulver- sammlung (HSV) der PH Zürich. Dort erhält er Einsicht in die ver- schiedenen Organisationseinheiten und Arbeitsbereiche der Hoch- schule – für ihn als Studierender ein hochinteressanter Blick hinter die Kulisse. Die Verantwortung, die er als zukünftiger Primarlehrer hat, fasziniert ihn am meisten. In diesem Alter seien die Kinder offen und interessiert. «Ich kann die Kinder sowohl im fachlichen wie im sozialen Bereich unterrich-ten und begleiten, ihre Interessen fördern und ihnen etwas für ihr späteres Leben mitgeben», sagt Rafael Toth. Das mache den Beruf Lehrer für ihn besonders attraktiv. – Vera Honegger

Rafael Toth, 23, studiert Primarleh-rer an der PH Zürich und ist Präsident der Versammlung der Studieren-den (VS).

Foto: Nelly Rodriguez

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Die Masterarbeit

«Vom Wissen zum Tun – Förderung von Handlungsmotiva-tion durch BNE im Unterricht». So lautet der Titel der Masterarbeit der Sek-I-Studierenden Céline Chalverat und Carole Kliem. Ziel war es, Antworten zu finden auf die Frage, ob bei Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe I die Handlungsmotivationsfähigkeit und somit die BNE-Kompetenz, «sich und andere motivieren zu können, aktiv zu werden» durch eine hand- lungsorientierte Projektwoche im Bereich Abfall und Elektroschrott signifikant gesteigert werden kann. Die Arbeit besteht aus einem theoretischen und einem prakti-schen Teil sowie der Diskussion der Ergebnisse. Theoretisch setzen sich Céline Chalverat und Carole Kliem mit den Themenbereichen «Bildung für Nachhaltige Entwick-lung (BNE)», «Förderung der Hand-lungsmotivation» sowie «Handlungs-orientierte Lehr- und Lernformen» auseinander. Mit der von ihnen ver- arbeiteten Literatur zeigen sie, dass das Umweltwissen, die Umweltein- stellung sowie das Umweltbewusst-sein entscheidende Faktoren sind zur Förderung der BNE-Kompetenz, sich und andere für umweltgerech-tes Handeln zu motivieren. Entsprechend wurde die Projekt- woche auf der Grundlage dieser Faktoren konzipiert und mit hand- lungsorientierten Lehr- und Lernformen durchgeführt. Für die Untersuchung wurden zwei Parallelklassen einer 2. Sekundar-klasse B/C ausgewählt. Die eine Klasse diente als Interventionsgrup-pe, die andere als Kontrollgruppe. Die Interventionsgruppe wurde un- mittelbar vor und nach der Projekt-woche mit jeweils denselben zwei Tests konfrontiert. Diese beinhalte-ten Fragen, aus deren Beantwortung

Rückschlüsse zur erhofften Wirksamkeit der Projektwoche gezogen werden konnten, beispiels-weise: «Was ist der Hauptgrund, weshalb Abfälle getrennt entsorgt werden sollen?» oder «Was könnte man tun, um andere zu motivieren, umweltgerecht zu leben?». Die Kontrollgruppe bearbeitete die Tests ebenfalls zwei Mal, nahm jedoch nicht an der Projektwoche teil. In dieser setzten sich die Schülerinnen und Schüler unter anderem mit dem Thema «Handy» auseinander. Daraus entwickelte sich die Idee einer Handysammelaktion im Schul- haus. Ziel war es, möglichst viele Handys zu sammeln, damit die Roh- stoffe zurückgewinnend entsorgt werden können.

Die Auswertung der Daten ergab folgende Erkenntnisse: Die Schülerinnen und Schüler der Interventionsklasse zeigten nach der Projektwoche einen hoch signifikanten Wissenszuwachs in der behandelten Thematik, keine signifikanten Veränderungen je- doch in der Umwelteinstellung. «Die Umwelteinstellung beinhaltet ein grundsätzliches Weltbild, welches nicht zu schnellen Ver- änderungen neigt», so die Autorin-nen. Das Umweltbewusstsein hatte sich hingegen ebenfalls gesteigert: Die Schülerinnen und Schüler zeigten vermehrt die Bereitschaft, Dritte zu umweltgerechtem Handeln zu motivieren. Aufgrund der Ergebnisse kommen die Autorinnen zum Schluss, dass die gestellte Hauptfrage der Arbeit positiv beantwortet werden kann. – Christoph Hotz

Die Masterarbeit von Céline Chalverat und Carole Kliem ist online publiziert: blog.phzh.ch/akzente

Innovation wird gross ge- schrieben, Repetition wird tot- geschwiegen und Tradition ist komplett verschrien. Nichts geht mehr über die emanzipierte Individualität und die selbstverwirklichende Frei- heit, wir leben ja im 21. Jahrhun-dert. Tun wir das wirklich? Zur Repetition: die Mode. Natürlich wiederholen sich hier gewisse Patterns ständig und werden neu interpretiert, doch, hätten Sie an ein solches Revival der Leggins geglaubt? – Ich auch nicht. Keine Sorge, ich lenke Sie gleich ab mit Musik. Erinnere ich mich recht, war in diesem Jahr die Top-Ten-Liste voll von Disko-Funk-Songs. – Hatten wir auch schon. Jetzt mach ich’s schwieriger: die Euro-Krise. Griechenland scheint sich zwar gefangen zu haben, aber erinnern Sie sich an die Stimmen, man solle den Euro abschaffen und stattdessen die Drachme rehabilitieren? – Gut, gehen wir weiter. Traditionelle Landwirtschaft ade, neu ist Biokost und Umwelt-schutz. Die Welt schaut auf die Knospe, und was hört man dann? Neonikotinoide. Ein Neo-Gift, das nicht nur Bienen den Garaus macht, sondern auch in den Sämchen und somit im Erbgut ist. – En Guete.Wenigstens die Innovation, oder? Da gibt es Lehrer nahe dem Pensi- onierungsalter, die den Gebrauch von modernen Medien fördern, und was bekommen sie zu hören: geht nicht, weil... ja warum denn? – Ach ja, zu modern für unsere Zeit.Bitte, bitte, vorwärts ... in die Zukunft!

Bonina Oberholzer, Studentin auf der Sekundarstufe I.

Vorwärts in die Vergangenheit

Ausstudiert – die Studierenden-kolumne

Foto: Nelly Rodriguez

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PH Zürich – Ausbildung

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Freitagnachmittag: Die Aula ist bis auf den letz-ten Platz besetzt. Gebannte Aufmerksamkeit herrscht unter den Schülerinnen und Schülern. Alle Augen sind auf den alten Mann gerichtet, der von seiner bewegen-den Geschichte erzählt: Was bedeutet Verfolgung aus ras-sistischen Gründen für die Opfer? Der Kontakt mit dem Holocaustüberlebenden vermittelt eine Ahnung davon.

Ermöglicht hat diese Begegnung mit einem Zeit-zeugen eine Studentin im Rahmen des Quartalsprakti-kums. Aus eigener Initiative beschloss Nicole Inglin, das Geschichtsthema mit einem besonderen Anlass abzu-schliessen. Feinfühlig führt die Studentin durch die Grossveranstaltung und bindet ihre Praktikumsklasse vorbildhaft in die Durchführung des Anlasses ein.

Beim Nachdenken über die eigene Lernbiografie zeigt sich die Bedeutsamkeit von Schlüsselerlebnissen für das historische Bewusstsein. Auf die Frage, was nach der Schulzeit vom Geschichtsunterricht übrig bleibt, nennen Studierende vor allem Momente, die einen emo-tionalen Zugang zum historischen Phänomen ermögli-chen. Beispielsweise ein Interview mit dem Grossvater oder der Besuch eines ehemaligen Konzentrationslagers. Schlüsselerlebnisse sind jedoch nicht die Regel. Sie sind auch nur bedingt planbar, weil es keine Patentrezepte gibt, die bei allen Schülerinnen und Schülern auto- matisch das Beabsichtigte auslösen. Dennoch ist der Geschichtsunterricht darauf auszurichten, Nähe zur Geschichte zu schaffen. Was kann die Ausbildung dazu beitragen?

Eigene Erfahrungen haben zweifellos die grösste Über-zeugungskraft: Wenn Studierende in der Ausbildung der Geschichte in unterschiedlichen Kontexten begegnen und diese Erlebnisse reflektieren, motiviert dies, später Kindern und Jugendlichen vergleichbare Erfahrungen zu ermöglichen. Da die Umsetzung geeigneter Lernsettings nicht ohne Mehraufwand zu realisieren ist, spielt die in-trinsische Motivation eine entscheidende Rolle. In Modu- len, die projektartiges Arbeiten zulassen, können Studie-rende Erfahrungen sammeln. Besonders geeignet sind dazu Studienwochen, weil authentische Begegnungen zeitliche Flexibilität voraus-setzen. Ausgestattet mit einer drängenden Frage an die Geschichte, lassen sich Studierende beispielsweise von einem ehemaligen Häftling durch das einstige Stasige-fängnis führen. Eine aussergewöhnliche Gelegenheit bie-tet das hochschulübergreifende Projekt «Erinnern, erfor-schen, vermitteln: der Holocaust», das ausgewählte Studierende an die International School for Holocaust Studies der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem ein-lädt. Die Studentin Rahel Germann hat in dieser Studi-enwoche erfahren, was es heisst, «in eine neue Kultur, ja in eine neue Welt einzutauchen». Die Teilnehmenden erhielten die Möglichkeit, sich nicht nur mit der The-matik Shoa/Holocaust, sondern mit aktueller Zeitge-schichte zu beschäftigen. Rahel Germann ist sich sicher, dass die gemachten Erfahrungen sie in ihrem zukünfti-gen Beruf begleiten werden. Auch Nicole Inglin hat an der Studienreise teil-genommen: «Ich fühlte mich der Geschichte noch nie nä-

her », meint sie rückblickend. «Als ich meinen Schülerin-nen und Schülern erzählte, dass ich mit Zeitzeugen sprechen konnte, wurde für sie das Fach Geschichte plötzlich sehr lebendig, und ihr Interesse war noch für kein anderes Thema so gross.»

Sabina Brändli ist Fachbereichsleiterin für Geschichte/Politische Bildung an der PH Zürich.

«Ich fühlte mich der Geschichte noch nie näher»

Studienwochen bieten Gelegenheit für besondere Erfahrungen. In der Ge-schichtsausbildung für die Sekundarstufe I ermöglichen Studienwochen im In- und Ausland, Geschichte ausserhalb des Schul- zimmers zu entdecken. Begegnungen mit Zeitzeugen und Erinnerungsorten spielen dabei eine herausragende Rolle.

Text und Foto: Sabina Brändli

Studienreise nach Berlin: Studieren-de blicken durch einen Mauerspalt auf die Überreste der Sperrzone.

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PH Zürich – Weiterbildung

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Das Thema Personalentwicklung ist in den Schu-len angekommen. «Vielen Schulleitenden ist es jedoch gar nicht bewusst, dass das, was sie machen, Personalent-wicklung ist», sagt Cornelia Knoch, Dozentin im Bereich «Management und Leadership» an der PH Zürich. Über-legungen zu den Themen Weiterbildung oder Mitarbei-tendengespräch oder darüber, wie die Schule passende Lehrpersonen finden kann – all das sei Teil der Personal- entwicklung. Arbeiten Schulleitende dabei jedoch ohne ein auf ihre Schule angepasstes Personalentwicklungs-konzept, das eine Struktur gibt und die Transparenz der Grundsätze und Massnahmen sicherstellt, besteht die Gefahr, dass die investierte Zeit verloren geht.

Mit dem neuen Angebot «Think Tank» unterstützt die PH Zürich Schulen dabei, ihre Personalentwicklung weiterzubringen. Das Angebot ist individuell auf die Be-dürfnisse der Schule ausgerichtet. In der Regel wird die Unterstützungsleistung in der Schule erbracht und kann beispielsweise aus einem Round Table zwischen Schulprä-sidenten, Schulleitenden und Vertreterinnen und Vertre-tern des Lehrpersonenteams bestehen. «Aus Erfahrung wissen wir, dass die Schulen unterschiedlich weit fortge-schritten sind in ihrer Personalentwicklung. Die Schullei-tenden beschäftigen sich mit den verschiedensten Fra-gen», sagt Cornelia Knoch. Dementsprechend bietet das Angebot zahlreiche Möglichkeiten: Schulleitende kön-nen sich zum Beispiel an die PH Zürich wenden für eine erste Bestandsaufnahme oder um eine Wertediskussion anzustossen als tragende Säule der Personalentwicklung einer Schule. Ein mögliches Thema ist auch die Kommu-nikation eines Konzepts im Lehrpersonenteam.

Leitbild der Schule als BasisMit diesem letztgenannten Aspekt hat sich Reto Wegmül-ler, Schulpflegepräsident in Rifferswil, im Rahmen der Umsetzung seines Personalentwicklungskonzeptes ausei-nandergesetzt. Ausschlaggebend zur Entwicklung des Konzepts waren insbesondere Wegmüllers Bestrebungen, die Personalarbeit zu professionalisieren und die zahlrei-chen guten Elemente schriftlich zusammenzuführen und

zu ergänzen. «Hier hat uns der Schuh gedrückt», sagt er. «Ich habe mich mit der Schulleiterin zusammengesetzt, wir haben unsere Ideen und Anliegen besprochen, diese anschliessend der Schulbehörde vorgestellt und von ihr die Ermächtigung eingeholt, ein Konzept zu erstellen.» Den ersten Entwurf habe er danach mit dem Leitbild der Schule als Basis erstellt. Gleichzeitig wurden die Mitar-beitenden der Schule über das Vorgehen informiert. Rückhalt bei Mitarbeitenden Nach der Erarbeitung des Entwurfs wurde dieser der Schulbehörde und den Mitarbeitenden in der Schule vorgestellt. Die Mitarbeitenden hatten in der folgenden Vernehmlassung die Gelegenheit, Änderungsvorschläge anzubringen. Sie wurden dabei explizit auf heikle Punkte hingewiesen. Nach einem Monat traf man sich wieder, besprach die eingebrachten Anliegen, und Reto Wegmül-ler baute diese anschliessend in das Konzept ein. «Wir haben die Mitarbeitenden nicht nur angehört, sondern klärende Gespräche über Werte geführt und gleichzeitig konkrete Vorschläge teilweise übernommen oder Umfor-mulierungen eingebaut. Das erscheint mir wichtig für den Erfolg eines solchen Konzepts. Die Leute müssen dahinterstehen, sonst ist der Einsatz nutzlos.» Diese Er-kenntnis bestätigt Cornelia Knoch: Eine sorgfältige Kommunikation sei ein wichtiger Baustein für den Erfolg eines Personalentwicklungskonzepts. «Wird dieses von oben herab verordnet, fehlt häufig der Rückhalt bei den Mitarbeitenden. Die Lehrpersonen müssen den Nutzen der Personalentwicklung für sich erkennen können.»

Das Personalentwicklungskonzept an der Schule Rifferswil ist seit Januar dieses Jahres in Kraft. Rück-blickend zeigt sich Reto Wegmüller zufrieden. «Ich denke, wir haben den richtigen Weg gewählt.» Geholfen haben ihm dabei auch Gespräche mit externen Personen. «So konnte ich meine Rolle hin und wieder verlassen und ungeklärte Fragen offener angehen.»

Weitere Informationen zum Angebot «Think Tank»: http://tiny.phzh.ch/thinktank

Personalentwicklung: Strukturiert und transparent zum Erfolg

Die meisten Schulen beschäftigen sich heute mit Fragen zur Personalentwick-lung. Schlüssige Antworten darauf fehlen jedoch vielerorts noch. Hier setzt ein neues Angebot der PH Zürich an.

Text: Christoph Hotz

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PH Zürich – Forschung

Ziel des Anlasses «Forschung auf dem Markt-platz» war es, ein dialogbasiertes Format zu schaffen, in dem Lehrpersonen und Forschende der Abteilung For-schung und Entwicklung der PH Zürich über For-schungsthemen und -projekte ins Gespräch kommen können. In der Praxis sah dies so aus: Auf dem «Markt-platz» gaben Forschende einen Einblick in ihre For-schungsprojekte. Nach einer kurzen Einführung an den «Marktständen» konnten die teilnehmenden Lehrperso-nen Fragen und Anliegen vorbringen und mit den For-schenden über die einzelnen Projekte diskutieren. Für jeden Marktstand waren 20 Minuten vorgesehen. Insge-samt war der Marktplatz rund eineinhalb Stunden offen, so dass die Lehrpersonen mehrere Marktstände ihrer Wahl besuchen konnten. Die Grundlage bildete je ein Poster, das Informationen zum Projekt, aber auch kon-krete Fragen enthielt. Die Poster wurden bereits am Vor-tag aufgehängt, damit sich die Teilnehmenden ein Bild der angebotenen Projekte machen konnten.

Vielfalt und Perspektivenwechsel Zwei Mal wurde 2013 ein solcher Marktplatz durchge-führt, als Rahmen diente je eine Weiterbildungsveranstal-tung für Lehrpersonen im Campus PH Zürich. An der ersten Marktplatzrunde im Sommer nahmen Lehrperso-nen in der Phase der Berufseinführung teil. Viele von ih-nen hatten ihr Studium an der PH Zürich absolviert und dieses zwei Jahre zuvor abgeschlossen. Sie waren somit noch relativ vertraut mit Forschungsthemen, die ja an der

PH Zürich als Module der Ausbildung angeboten wer-den. Die Feedbacks seitens der jungen Lehrerinnen und Lehrer auf das Angebot fielen positiv aus. So war von einer «spannenden und abwechslungsreichen Sache» die Rede, und eine Lehrperson fand es toll, «einen Einblick in das wissenschaftliche Arbeiten zu erhalten». Auch der Praxisbezug kam gut an. Eine teilnehmende Person schrieb beispielsweise in der anschliessenden Evaluation: «Mir haben die Vielfalt der Projektthemen und der Bezug zum Unterrichtsalltag besonders gefallen.» Gleichzeitig wurde der unmittelbare Nutzen der Veranstaltung für die Praxis als nicht sehr hoch eingeschätzt. Überraschend ist dies nicht, sind doch Forschungsergebnisse im Schulall-tag oftmals nicht direkt umsetzbar, sie können den Lehr-personen jedoch hilfreiches Hintergrundwissen liefern.

Der zweite Marktplatz fand im vergangenen Herbst im Rahmen einer Intensivweiterbildung statt, an der seit vielen Jahren in der Praxis tätige Lehrpersonen teilnahmen. Auch sie meldeten primär positive Erfahrun-gen zurück. So äusserte sich Lilo Bärtschi von der Primar-schule Buchs: «Ich finde es sehr gut, wenn die Forschen-den der PH Zürich nach meinen Erfahrungen fragen und ich diese einbringen kann. Und durch den Austausch mit den Forscherinnen und Forschern kann ich Sachverhalte aus der Schule aus einer anderen Perspektive betrachten, das finde ich spannend.» Daniela Schultheiss aus Kloten wies darauf hin, dass den Teilnehmenden einige For-schungsgrundlagen fehlten – die Zeit der Ausbildung ist schon mehrere Jahre vergangen und so sind auch die Zu-gänge und Grundlagen der Forschung nicht mehr so ver-traut. Ohne diese Hintergrundinformationen sei es daher sehr schwierig, Fragen zu formulieren, eine Diskussion zu führen bzw. in diese überhaupt einzusteigen.

Unkomplizierter Kontakt mit dem SchulfeldAuch die Forschenden beurteilten die Marktplätze grundsätzlich sehr positiv, insbesondere da sie nicht im-

Forschung trifft Schulfeld – wie kommt das an?

«Forschung auf dem Marktplatz»: Un-ter diesem Motto hatten Lehrpersonen im Campus der PH Zürich im letzten Jahr Gelegenheit, sich mit Forschenden der PH Zürich auszutauschen. Das Angebot stiess bei Lehrpersonen und Forschenden überwiegend auf positives Echo.

Text: Ronnie Fink und Nora Heinicke,Foto: Reto Klink

Angeregte Diskussion: Lehrpersonen konnten sich an zwei Anlässen mit Forschenden austauschen.

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PH Zürich –

Forschung

PHZH: Susanne Metzger, die BiD hat kürzlich Massnahmen beschlossen zur Stärkung der Natur- wissenschaften. Was sind die Gründe dafür? Metzger: In der Schweiz herrscht ein Mangel an Fachkräften im naturwissenschaftlich-techni-schen Bereich. Ziel ist es, u. a. durch Anpas-sungen in der Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen die Attraktivität des Fachs zu steigern.

PHZH: Was kann die PH Zürich dazu beitragen? Metzger: Die Kinder müssen früh ein Interesse für die Naturwissenschaften entwickeln. Je besser eine Lehrperson ausgebildet ist, d.h. je grösser die eigenen naturwissenschafts-didaktischen Kompetenzen sind, desto attrak-tiver kann sie den Unterricht gestalten.

PHZH: Wie wird die Ausbildung angepasst?Metzger: Auf der Primarstufe wurde der Anteil an naturwissenschaftlichen Modulen leicht erhöht. Auf der Sekundarstufe I wählt heute die Mehrheit der Studierenden Biologie als Schwerpunktfach. Zurzeit sind Überlegungen im Gang, die im Fach «Natur und Technik» zur Verfügung stehenden Kreditpunkte gleichmäs-sig auf biologische, chemische und physi- kalische Inhalte zu verteilen.

PHZH: Und die Weiterbildung?Metzger: Es finden beispielsweise Schnupper-abende statt. Vertieft weiterbilden können sich Lehrpersonen in dreitägigen Kursen. Ziel ist es hier, das Gelernte direkt im Unterricht anwenden zu können.

PHZH: Wie erhält man individuelle Hilfe?Metzger: Im Angebot «fachdidaktischer Support» bieten wir spezifische Lösungen an. Ein Beispiel: Eine Lehrperson bat uns um Unterstützung bei einer Einheit zum Thema Säuren und Basen. Wir zeigten ihr in 90 Minuten eine Anzahl an Experimenten. Ein länger- fristiges Angebot ist das «fachdidaktische Coaching». Dabei wird eine Unterrichtsreihe gemeinsam mit der Lehrperson erarbeitet.

Weitere Infos und ausführliches Interview: blog.phzh.ch/akzente

mer auf so unkomplizierte Art mit dem Schulfeld in Kontakt kämen. Die Rückmeldungen könnten in den Forschungsprozess einfliessen und Anstoss geben für die Entwicklung neuer Forschungsfragen. «Es hat mir sehr viel Spass gemacht, mit den Lehrpersonen in einen Aus-tausch zu kommen. Und so konnten einige theoretische Annahmen, die wir in einem Forschungsprojekt getrof-fen haben, durch Erfahrungen aus der Praxis bestätigt werden», sagte Nina-Cathrin Strauss, wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung Forschung und Entwick-lung an der PH Zürich.

Es zeigten sich jedoch auch einige Herausforde-rungen für die Forschenden. Sie betreffen vor allem die Art und Weise, wie Forschung an so einem Anlass prä-

sentiert wird. Denn es ist nicht immer ganz einfach, aus den komplexen Forschungsprojekten einzelne Aspekte herauszulösen und in 20 Minuten zu diskutieren. Her-ausfordernd ist es ausserdem, auf Fragen zu reagieren, die zum weiteren Themenbereich eines Forschungspro-jekts gehören, aber nicht mit eindeutigen Ergebnissen beantwortet werden können.

Eine ZwischenbilanzDie Rückmeldungen nach den ersten Marktplätzen zeig-ten das grosse Interesse am gemeinsamen Gespräch und der jeweils anderen Perspektive bei Lehrpersonen und Forschenden. Bei der Planung der folgenden Marktplät-ze gilt es nun, einige Fragen zu klären: Wie kann der Be-zug der Forschungsthemen und -projekte zum Alltag der Lehrpersonen deutlicher herausgestellt werden? Sollten den Teilnehmenden vorab Informationen bereitgestellt werden, damit der Einstieg in die Diskussion leichter fällt? Zudem stehen Überlegungen an über den Kontext, in dem die Marktplätze in Zukunft durchgeführt werden. Werden sie weiterhin im Rahmen von Weiterbildungsver-anstaltungen angeboten, ist zu klären, wie deren Inhalte mit denen der Marktplätze optimal abgestimmt werden können.

Ronnie Fink, Dozent, und Nora Heinicke, wissen-schaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung For-schung und Entwicklung an der PH Zürich.

«Je besser die Ausbildung, desto attraktiver der Unterricht»

Susanne Metzger, Leiterin Zentrum für Didaktik der Naturwissenschaften (ZDN) an der PH Zürich.

Die Rückmeldungen zeigten ein grosses Interesse am gemein-samen Gespräch.

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Es ist Mittwochnachmittag, 14 Uhr. Noch eine Stunde, dann beginnt im Zirkus Monti die nächste Vor-stellung. Silvia Rellstab steht in der Küche ihres Wohn-wagens und serviert den Besuchern aus der PH Zürich Kaffee aus der Espressomaschine und Guetzli. «Mein Kühlschrank ist immer voll. Das wissen inzwischen alle Zirkusmitarbeitenden. Häufig sitzen wir am Abend nach der Aufführung zusammen und trinken etwas», sagt sie. Diese Momente geniesst und schätzt die 58-jährige Un-terstufenlehrerin. «Wir sind wie eine Familie, alle sind füreinander da und man hilft sich gegenseitig.»

Was nach purer Zirkusromantik klingt, ist in Tat und Wahrheit auch harte Arbeit. Die Tage sind lang, viel länger als in der Schule, und der Job körperlich anstren-gend. Meistens wird es Mitternacht, bis Silvia Rellstab ins Bett kommt, um sechs Uhr ist sie schon wieder auf den Beinen und bereitet das Frühstück für die Zirkusleu-te vor. Als grössten Unterschied zu ihrem Alltag als Leh-rerin bezeichnet sie jedoch weder die physische Belastung noch die Dauer der Arbeitstage: «Hier ist der Tag tatsäch-lich beendet, wenn ich am Abend meine Wohnwagentüre schliesse. Im Alltag als Lehrerin bleiben die Gedanken auch am Feierabend häufig in der Schule hängen und ich

habe oft das Gefühl, noch irgendetwas erledigen zu müs-sen. Das Abschalten fällt mir teilweise schwer.»

Grosse Augen beim Besuch ihrer KlasseInzwischen steht Silvia Rellstabs erster Einsatz im Zirkus-zelt kurz bevor. Als Platzanweiserin begleitet sie das Pu-blikum zu ihren Sitzen. Darunter sind wie an Mittwoch- nachmittagen üblich viele Krippen und Eltern oder Grosseltern mit ihren Kindern. «Am Anfang hatte ich ganz schön Mühe, die Plätze zu finden. Doch jetzt habe ich es im Griff», sagt sie, während sie die nächste Gruppe in Empfang nimmt und zielstrebig in Richtung einer der hinteren Bankreihen schreitet.

Nach kurzer Zeit haben sich alle Besucherinnen und Besucher auf ihren Plätzen eingerichtet. Es ist Punkt 15 Uhr, die Vorstellung beginnt. Zeit für Silvia Rellstab, kurz durchzuatmen. Als Nächstes steht die Vorbereitung der Pause an. Das heisst: Abfalleimer im Vorzelt leeren, Getränke bereitstellen, den Zuckerwattestand einrichten, den Boden wischen. Letzteres ist nicht unbedingt Silvia Rellstabs Lieblingsbeschäftigung. «Doch es gehört auch dazu», sagt sie und leert lachend einige Popcorn-Reste in den Abfallsack. Heute ist eine der letzten Vorstellungen in Zürich, danach geht es weiter nach Bern. Dort endet Silvia Rellstabs Praktikum. «Die Auszeit von der Schule hat mir sehr gut getan. Ich konnte meine Kräfte auftan- ken», sagt sie rückblickend. Trotz der wertvollen Erfah-rung freut sie sich auch wieder auf den Unterricht. Ihre Klasse – sie unterrichtet eine Doppelklasse mit 1.- und 2.-Klässlern – hat sie einmal im Zirkus besucht. «Das war eine spezielle Erfahrung, als plötzlich meine Schülerin-nen und Schüler vor mir standen. Sie hatten grosse Freu-de, mich im Zirkus zu treffen.»

Mitten im Gespräch hält Silvia Rellstab plötzlich inne. Im Zirkuszelt ertönt die Musik der letzten Nummer vor der Pause. Noch wenige Minuten, dann werden die Besucherinnen und Besucher ins Vorzelt strömen. Ge-meinsam mit einer Kollegin ist Silvia Rellstab heute für den Zuckerwattestand eingeteilt. «Erfahrungsgemäss werden wir in der Mittwochnachmittagsvorstellung regel-recht überrannt», sagt Silvia Rellstab. Und so ist es dann auch. Innert kurzer Zeit tummeln sich vor dem Stand Horden von Kindern. Die zwei Frauen kommen kaum nach, alle Bestellungen aufzunehmen. Nach 15 Minuten ist der Spuk und damit die Pause vorbei. «Ich habe es gern, wenn etwas läuft», sagt Silvia Rellstab zufrieden. Man merkt ihr die Begeisterung förmlich an. «Die strah-lenden Augen der Kinder vor dem Zuckerwattestand erinnern mich an meine Schülerinnen und Schüler, wenn sie sich auf etwas freuen.»

Zur Abwechslung eine ZuckerwatteNach dem Aufräumen der Überbleibsel steht für Silvia Rellstab bereits der nächste Termin an: die Besprechung

Eine Lehrerin im Zirkus Monti

Schon als Kind wollte Silvia Rellstab in einem Zirkus arbeiten. Jetzt ist ihr Wunsch in Erfüllung gegangen. Im Rahmen einer Weiterbildung der PH Zürich absolvierte die Unterstufen-lehrerin im Zirkus Monti ein sieben-wöchiges Praktikum.

Text: Christoph Hotz, Fotos: Reto Klink

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des Wochenplans und die Zuteilung der Aufgaben. Da-nach geht’s um sechs Uhr zum Essen und anschliessend schon bald an die Vorbereitungen für die Abendvorstel-lung. Silvia Rellstab wird dann die Bar bedienen. «Das ist eine schöne Abwechslung zur Zuckerwatte», sagt sie und lacht. Am Abend, wenn das Publikum hauptsächlich aus Erwachsenen besteht, herrsche eine ganz andere Atmo-sphäre als am Nachmittag. «Ich habe schon viele interes-sante Begegnungen erlebt.» Auf die abschliessende Fra-ge, was sie aus dem Zirkus Monti mit in die Schule nehmen wird, antwortet Silvia Rellstab: «Am meisten beeindruckt hat mich der aussergewöhnliche Teamgeist. Der Zirkus funktioniert nur, wenn alle an einem Strick ziehen. Von dieser Erfahrung werde ich im Schulalltag sicherlich profitieren können.»

Intensivweiterbildung (IWB) für Lehrpersonen

Lehrpersonen der Volksschu-le im Kanton Zürich haben nach mindestens zehn vollendeten Dienstjahren Anrecht auf eine Auszeit in ihrem beruflichen Alltag in Form einer sogenannten Intensivweiterbildung (IWB) an der PH Zürich. Im Profil «Ausserschulisches Lernen» beinhaltet diese u.a. ein siebenwöchiges Praktikum in einem Betrieb. In der kommenden Ausgabe «Akzente» besuchen wir im Rahmen der Serie «Blick in eine andere Berufswelt» eine Lehrerin in ihrem Praktikum bei Manor.

Weitere Informationen zur IWB: www.phzh.ch/intensivweiterbildung

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BERATEN UND BEGLEITEN

Guter Rat ist teuer. Das gilt auch in der Ausbil-dung, obwohl hier Bera-tung oft beiläufig und als selbstverständlich wahrge-nommen wird. Lernende haben nach einer Veran-staltung eine Frage zu den Prüfungen, bitten per Mail um Auskünfte zur Fachliteratur oder kom-men mit einem persönli-chen Anliegen in die Sprechstunde. Von den Lehrenden verlangt dies nicht nur Zeit und Fach-wissen. In ihren Rollen als Unterrichtende, Inhalts- experten, Forschende, Lernbegleiter und Prüfe-rinnen benötigen sie zunehmend psychologi-sches Know-how, diagnos-tisches Gespür sowie professionelle Führungs- und Beratungskompeten-zen. Geri Thomann und Anja Pawelleck stellen die wichtigsten Konzepte und Formen der Beratung in konzentrierter Form vor. An Beispielen und Aufgaben zeigen sie, wie man auf Anfragen reagiert, Beratungssitua-tionen gestaltet und mit welchen Fragen und Techniken die unter-schiedlichen Phasen einer Fach- oder Prozessbera-tung bewältigt werden. – Daniel Ammann

G. Thomann, A. Pawelleck. Studierende beraten.

Opladen: Barbara Budrich, 2013. 120 Seiten.

SPRACHE UND MIGRATION

«Das gesprochene Deutsche befindet sich heute, 2013, in dem fortgeschrittenen (...) Stadium eines beschleu-nigten, zu grossen Teilen durch Sprachkontakte ausgelösten Sprachwan-dels.» Was der Autor schon in den Vorbemerkungen bilanziert, wird in den vier Folgekapiteln kenntnis-reich und gut lesbar hergeleitet. Hierzu wird

zunächst das Phänomen des Sprachkontakts und seiner Bedingungen und Folgen erläutert. Sodann werden sechs bei uns wichtige Migrationsspra-chen und verschiedene Varietäten des Migranten-deutschen näher porträtiert. Das Schluss- kapitel versucht, die Veränderungen zu systematisieren, die sich aus den migrationsbe-dingten Sprachkontakten für das gesprochene

Gegenwartsdeutsch ergeben. – Auch wenn Uwe Hinrichs Buch nicht ganz ohne Widerspruch bleibt, stellt es doch fraglos eine spannende und lesenswerte Einfüh-rung in sprachlich höchst aktuelle Phänomene dar. – Basil Schader

U. Hinrichs. Multi Kulti Deutsch: Wie Migration die Sprache verändert.

München: C.H. Beck, 2013. 294 Seiten.

Medientipps

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Foto: Raffinerie AG

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MEDIENWELT DER KLEINEN

Norbert Neuss beschreibt in seinem Ratgeberwerk, wie Medienkindheit heute aussieht. Er thematisiert die Wirkun-gen einzelner Medienin-halte auf Kinder wie auf die ganze Familie. Dabei beschränkt sich der Blick nicht auf die Nachteile, sondern führt ebenso die positiven Seiten der Medien auf. Insbesonde-re wird die Wichtigkeit einer bereits früh einset-zenden medienpädagogi-schen Begleitung und Förderung der Heran-wachsenden beschrieben. Wie das funktioniert, illustrieren konkrete Beispiele von Medienbil-dung aus dem Kindergar-ten und der Grundschule. Im ansprechend gestalte-ten Buch begleiten den Leser zahlreiche schöne «Aussagen» zu Medien von Kindern selbst (Zeichnungen, Interview- ausschnitte), die mit Kommentaren versehen sind. Vereinzelt kommen auch Eltern mit medien- erzieherischen Fragen zu Wort. Es gelingt Neuss, dass wir als Leser in die Medienwelt der Kinder eintauchen und diese ein Stück weit mit den Augen der Heranwachsenden betrachten lernen. – Eveline Hipeli

N.Neuss. Kinder & Medien: Was Erwachsene wissen sollten.

Seelze-Velber: Klett & Kallmeyer, 2012. 165 Seiten.

KINDER MACHEN BÜCHER

«Ich muss ja ein Buch, also eine Geschichte, erfinden. Und dann aufschreiben. Aber dann ist mein Buch ja immer noch nicht fertig …». Diesen hier nur ange- tönten Schreib- und Produktionsprozess sollen die Schülerinnen und Schüler in einem Geschichten-Schreibpro-jekt erleben, in dem sie selbst in die Rolle von Autoren und Beraterin-nen schlüpfen. «Wir schreiben Bücher» liest sich wie ein Drehbuch, bestehend aus einer gelungenen Kombination von prägnanten Theo-rieblöcken und Ausfüh-rungen zur konkreten Umsetzung des Projekts. Die sorgfältig ausgearbei-teten Materialien stehen im Word-Format für die eigene Bearbeitung zur Verfügung. Eine wirkliche Planungshilfe – und eine gelungene Erweiterung bereits bestehender Materialien in Lehrmit-teln! Leider fehlen Hilfen für den Umgang mit der Rechtschreibung und für die Schreibbegleitung von anderssprachigen Kindern mit geringen Deutschkompetenzen. – Nathalie Vital

B. Klopsch, A.Sliwka, M.-S.Schmidt. Wir schreiben Bücher: Ganzheitliche Literacy- Förderung für die 3. und 4. Klasse.

Weinheim: Beltz, 2013. 127 Seiten.

FILM IN DER SCHULE

Film unterhält, infor- miert, vermittelt Wissen und Spass, manipuliert und emotionalisiert. Ines Müller ist Kamera-frau und Erziehungs- wissenschaftlerin. Ihre vom Gegenstand Film ausgehende Filmdidaktik möchte Schülerinnen und Schüler zum «kritischen Sehen» anregen. Metho-disch wählt sie einen handlungsorientierten Weg, der auf Kooperation, Selbstorganisation und Produktion setzt. Wie sich Filmbildung und film- produktive Übungen im kompetenzorientierten Unterricht realisieren lassen, wird anhand zahlreicher, gut ausge- arbeiteter Unterrichts- lektionen veranschaulicht. Von der Primarstufe bis zur Sek II wird in einem Curriculum aufgezeigt, in welchen Fächern das Thema Film als mediale Querschnittskompetenz behandelt werden kann. Neben den zahlreichen Ideen für den Unterricht wird auch eine fundierte (lern)theoretische Einordnung geboten, so dass Theorieinteressierte wie auch Praktiker bei der Lektüre auf ihre Kosten kommen. – Björn Maurer

I. Müller. Filmbil-dung in der Schule: Ein filmdidaktisches Konzept für den Unter-richt und die Lehrer-bildung.

München: kopaed, 2012. 338 Seiten.

3 4 5Will McAvoy (Jeff Daniels) möchte die Welt verbessern – wenigstens die Nach- richtenwelt, denn die TV-Berichterstattung ist zur seichten Unterhaltungsshow verkommen. Im Kampf um Werbeeinnahmen und Einschaltquoten bleiben kritische Meldungen und Fragen auf der Strecke. Das soll sich ändern. Fortan steht wieder die Wahrheit im Mittelpunkt. Schein- heilige und Lügner werden entlarvt. Damit schafft sich der Modera-tor und Redaktions- leiter von «News Night» aber nicht nur Freunde. Anfeindungen in der Boulevardpresse, Mord-drohungen und sinkende Quoten sind die Folge. Kein Wunder, dass die Chefin (Jane Fonda) den Weltverbesserer loswer-den möchte. Die ameri-kanische TV-Serie «The News-room» spielt hinter den Kulissen eines fiktiven Senders, er- zählt aber packend und realitätsnah, wie Umweltkatastrophen, Wahlkämpfe oder die Tötung Bin Ladens zu News werden.

Um Fakten und Meinun- gen in der Berichter-stattung geht es auch im Journalismus-Wegwei-ser «Textsorten» (UVK 2013). Mit Beispielen, Tipps und Checklisten führt Christoph Fasel in journalistische Darstellungsformen ein und erklärt, wie man Tatsachen als Nachricht, Reportage oder Maga-zinstory aufbereitet und was es für ein Interview, ein Porträt oder eine Glosse braucht.

Wie die Nachrichten ins Schweizer Fernsehen kommen, erfahren Schü-lerinnen und Schüler in den Beiträgen «News» und «Newsmacher» des Schulfernsehens. Videostreams und Unter-richtsmaterialien (der PH Zürich) gibt es unter srf.ch/sendungen/myschool/news. – Daniel Ammann

Gute Nachrichten

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Medientipps

MEDIENWELT DER KLEINEN

Norbert Neuss beschreibt in seinem Ratgeberwerk, wie Medienkindheit heute aussieht. Er thematisiert die Wirkun-gen einzelner Medienin-halte auf Kinder wie auf die ganze Familie. Dabei beschränkt sich der Blick nicht auf die Nachteile, sondern führt ebenso die positiven Seiten der Medien auf. Insbesonde-re wird die Wichtigkeit einer bereits früh einset-zenden medienpädagogi-schen Begleitung und Förderung der Heran-wachsenden beschrieben. Wie das funktioniert, illustrieren konkrete Beispiele von Medienbil-dung aus dem Kindergar-ten und der Grundschule. Im ansprechend gestalte-ten Buch begleiten den Leser zahlreiche schöne «Aussagen» zu Medien von Kindern selbst (Zeichnungen, Interview- ausschnitte), die mit Kommentaren versehen sind. Vereinzelt kommen auch Eltern mit medien- erzieherischen Fragen zu Wort. Es gelingt Neuss, dass wir als Leser in die Medienwelt der Kinder eintauchen und diese ein Stück weit mit den Augen der Heranwachsenden betrachten lernen. – Eveline Hipeli

N.Neuss. Kinder & Medien: Was Erwachsene wissen sollten.

Seelze-Velber: Klett & Kallmeyer, 2012. 165 Seiten.

KINDER MACHEN BÜCHER

«Ich muss ja ein Buch, also eine Geschichte, erfinden. Und dann aufschreiben. Aber dann ist mein Buch ja immer noch nicht fertig …». Diesen hier nur ange- tönten Schreib- und Produktionsprozess sollen die Schülerinnen und Schüler in einem Geschichten-Schreibpro-jekt erleben, in dem sie selbst in die Rolle von Autoren und Beraterin-nen schlüpfen. «Wir schreiben Bücher» liest sich wie ein Drehbuch, bestehend aus einer gelungenen Kombination von prägnanten Theo-rieblöcken und Ausfüh-rungen zur konkreten Umsetzung des Projekts. Die sorgfältig ausgearbei-teten Materialien stehen im Word-Format für die eigene Bearbeitung zur Verfügung. Eine wirkliche Planungshilfe – und eine gelungene Erweiterung bereits bestehender Materialien in Lehrmit-teln! Leider fehlen Hilfen für den Umgang mit der Rechtschreibung und für die Schreibbegleitung von anderssprachigen Kindern mit geringen Deutschkompetenzen. – Nathalie Vital

B. Klopsch, A.Sliwka, M.-S.Schmidt. Wir schreiben Bücher: Ganzheitliche Literacy- Förderung für die 3. und 4. Klasse.

Weinheim: Beltz, 2013. 127 Seiten.

FILM IN DER SCHULE

Film unterhält, infor- miert, vermittelt Wissen und Spass, manipuliert und emotionalisiert. Ines Müller ist Kamera-frau und Erziehungs- wissenschaftlerin. Ihre vom Gegenstand Film ausgehende Filmdidaktik möchte Schülerinnen und Schüler zum «kritischen Sehen» anregen. Metho-disch wählt sie einen handlungsorientierten Weg, der auf Kooperation, Selbstorganisation und Produktion setzt. Wie sich Filmbildung und film- produktive Übungen im kompetenzorientierten Unterricht realisieren lassen, wird anhand zahlreicher, gut ausge- arbeiteter Unterrichts- lektionen veranschaulicht. Von der Primarstufe bis zur Sek II wird in einem Curriculum aufgezeigt, in welchen Fächern das Thema Film als mediale Querschnittskompetenz behandelt werden kann. Neben den zahlreichen Ideen für den Unterricht wird auch eine fundierte (lern)theoretische Einordnung geboten, so dass Theorieinteressierte wie auch Praktiker bei der Lektüre auf ihre Kosten kommen. – Björn Maurer

I. Müller. Filmbil-dung in der Schule: Ein filmdidaktisches Konzept für den Unter-richt und die Lehrer-bildung.

München: kopaed, 2012. 338 Seiten.

3 4 5Will McAvoy (Jeff Daniels) möchte die Welt verbessern – wenigstens die Nach- richtenwelt, denn die TV-Berichterstattung ist zur seichten Unterhaltungsshow verkommen. Im Kampf um Werbeeinnahmen und Einschaltquoten bleiben kritische Meldungen und Fragen auf der Strecke. Das soll sich ändern. Fortan steht wieder die Wahrheit im Mittelpunkt. Schein- heilige und Lügner werden entlarvt. Damit schafft sich der Modera-tor und Redaktions- leiter von «News Night» aber nicht nur Freunde. Anfeindungen in der Boulevardpresse, Mord-drohungen und sinkende Quoten sind die Folge. Kein Wunder, dass die Chefin (Jane Fonda) den Weltverbesserer loswer-den möchte. Die ameri-kanische TV-Serie «The News-room» spielt hinter den Kulissen eines fiktiven Senders, er- zählt aber packend und realitätsnah, wie Umweltkatastrophen, Wahlkämpfe oder die Tötung Bin Ladens zu News werden. -----------------------Um Fakten und Meinun- gen in der Berichter-stattung geht es auch im Journalismus-Wegwei-ser «Textsorten» (UVK 2013). Mit Beispielen, Tipps und Checklisten führt Christoph Fasel in journalistische Darstellungsformen ein und erklärt, wie man Tatsachen als Nachricht, Reportage oder Maga-zinstory aufbereitet und was es für ein Interview, ein Porträt oder eine Glosse braucht. -----------------------Wie die Nachrichten ins Schweizer Fernsehen kommen, erfahren Schü-lerinnen und Schüler in den Beiträgen «News» und «Newsmacher» des Schulfernsehens. Videostreams und Unter-richtsmaterialien (der PH Zürich) gibt es unter srf.ch/sendungen/myschool/news. – Daniel Ammann

Gute Nachrichten

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Kolumne – a

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ehrers

Erstaunlich gesittet ver- läuft der kleine Klassenrat, den ich nach Marianas (alle Namen ge- ändert) vertraulichem Bericht ein- berufen habe. Der Reihe nach versuchen die fünf Jungs und drei Mädchen nachzuzeichnen, mit welchen Sprachfetzen sie sich am Vortag in einem Chatroom gegen- seitig eingedeckt haben: Rashid fand offenbar, dass er Mariana mit anzüglichen Bemerkungen auf sich aufmerksam machen könne, was eine grobe Antwort nach sich zog. Diese brachte Rashid in Rage, und zwei seiner Kollegen rieten ihm, eine abschätzige Bemerkung in Richtung Marianas Mutter anzubringen. Mariana konterte, indem sie Rashids verbale Ausrut-scher auf seine Hautfarbe zurück-führte. Das wiederum fand dieser gar nicht lustig. Kurzerhand bot er per Handy seine Kollegen auf, um Mariana und ihre Kolleginnen aufzusuchen und handfest die Ehre seines Kontinentes zu verteidigen. Ich beschränke mich darauf, alle zu Wort kommen zu lassen. Mir wird klar: Der Streit hat sich zwar in der Freizeit zugetragen, aber dessen Aufarbeitung hat in der Schule zu erfolgen. Das geschieht denn auch und endet in einem versöhnlichen Treffen aller Beteiligten, auch der Eltern.

Der zweite Vorfall ist unauffälliger, dafür aber tägliche Realität: Unsere 6. Klasse findet sich um 8.20 Uhr ein, um den Tag zu eröffnen. Mein Blick in die Runde bleibt bei Bekim hängen. Seine tiefen Augenringe deuten darauf hin, dass er in der vergangenen Nacht hart zu schuf- ten hatte. Meine besorgte Frage klärt er in der Pause auf: Er liege schweizweit auf Rang 79 im Online- Game «Battlefield Heroes», und an dieser Position habe er während Stunden gefeilt. Was ich bei Mariana, Rashid, Bekim und ihren Kolleginnen und Kollegen beobachte, dürfte die Spitze des Eisberges sein, wenn wir den Zahlen des Gehirnforschers Manfred Spitzer glauben: Über sieben Stun- den beträgt die Mediennutzung von deutschen Jugendlichen pro Tag. In Zürich dürfte das nicht viel anders sein. Das bedeutet im Klartext: Wenn unsere Jugend nicht gerade schläft oder in der Schule ist, dann sitzt ein Grossteil davon vor Bild- schirmen oder Displays. Als ich meinen vierzehn- jährigen Sohn aus den Fängen des Internetkraken zu retten versuche, indem ich sein Smartphone konfis- ziere, bekomme ich das Büchlein «Erfindet euch neu!» in die Hand. Michel Serres, ein Schwergewicht der französischen Philosophie, hat

es geschrieben. Er konstatiert da- rin eine digitale Revolution, die in ihrer Tragweite mit der Erfindung der Schrift vergleichbar sei. Serres klagt nicht, er staunt über die Fin- gerfertigkeit der Kinder, die über ihren Daumen mit der Welt ver- bunden sind. Und er ahnt, dass sich eine neue Welt auftut: «Die Kinder haben sich im Virtuellen eingerich- tet. Sie können mehrere Informatio-nen gleichzeitig aufnehmen. Sie erkennen, verarbeiten, synthetisieren anders als wir, ihre Vorgänger. Sie haben nicht mehr den gleichen Kopf, sie wohnen nicht mehr im gleichen Raum, sie sprechen nicht mehr die gleiche Sprache.» Begeistert bekennt Serres: «Ich wäre gerne achtzehn, so alt wie die kleinen Däumlinge, jetzt, da alles zu erneuern, ja erst noch zu erfinden ist.» Serres hat ei- niges gesehen in seinem langen Philosophenleben. Grund genug, seinen Optimismus ernst zu nehmen. Ich würde Michel Serres gerne zu mir ins Schulhaus ein- laden, um ihn mit Bekim ins Gespräch zu bringen. Und würde er den Chat von Mariana und Rashid auch so zuversichtlich kommentieren?

Mario Bernet ist Primarlehrer im Schulhaus Sihlfeld und Praxis-dozent an der PH Zürich.I

llustration: Raffinerie AG

Mario Bernet – aus dem Leben eines Lehrers

Digitale Revolution im Klassenzimmer

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Fundstück

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Fundstück

Im Zeitalter der Farb-fotografie sind Schwarzweiss-fotos Botschaften aus der Vergan-genheit oder Zeugen künstlerischen Ausdrucks. Auf Monique Jacots Fotos von Westschweizer Schulen trifft beides zu. Was hier auf den ersten Blick als dokumentarisches Foto eines Genfer Schulzimmers aus der Woche vom 3. bis 8. März 1997 erscheint, ist formal hoch- gradig komponiert. Wie jedes Bild stellt es mehr dar als die Summe dessen, was es abbildet. Die Wand- tafel beansprucht fast die ganze

Fläche und droht gar, den Bild- rahmen zu sprengen. Die Tafelkan-ten laufen als Linien von links ins Bild und kreuzen sich in der Ver- längerung ausserhalb des Bildes. In der Bildmitte aber – zwischen Tafel und Klasse – vermittelt der Lehrer den Lernstoff. Schiefertafel und Frontal- unterricht mögen von gestern sein, doch sie bleiben universale Chiffren schulischen Unterrichts. Spannung entsteht in diesem Bild etwa durch die Blickrichtungen der Kinder, des Lehrers und nicht zuletzt durch die

gemalten Augen im Porträt oben rechts. Blicken diese auf das eben- falls dunkelhäutig scheinende Kind unten, oder blinzeln sie ver- schmitzt in die Kamera? Die Geste des Lehrers erinnert an einen Dirigenten oder Magier. Zeigend, Obacht gebietend oder ein Längen- mass andeutend, schafft er Ver- bindung zur Klasse. Unterrichten, so liest man immer wieder, hat mit Beziehung zu tun, Mathematik dafür mit Formeln – und Fotografie viel mit Form. – Thomas Hermann

«Akzente» (vormals ph | akzente) erscheint viermal jährlich, 21. Jahrgang, Nr. 1, Februar 2014, ISSN 2296-7281 (Print), 2296-732X (Online). Herausgeberin: Pädagogische Hochschule Zürich. Redaktion: Christoph Hotz (Redaktionsleitung), Redaktor Kommunikation; Daniel Ammann, Dozent für Medienbildung; Bettina Diethelm, wissenschaftliche Mitarbeiterin; Thomas Hermann, Dozent für Medienbildung; Vera Honegger, Redaktorin Kommunikaton; Rudolf Isler, Dozent für Pädagogik; Reto Klink, Leiter Kommunikation; Michael Prusse, Abteilungsleiter Sek II/Berufsbildung. Redaktionelle Mitarbeit: Angela Cadruvi, Melanie Keim. Adresse: Pädagogische Hochschule Zürich, Redaktion «Akzente», Christoph Hotz, Lagerstrasse 2 , 8090 Zürich, [email protected], www.phzh.ch/akzente. Grafische Gestaltung und Layout: Raffinerie AG für Gestaltung, Zürich. Druck: FO-Fotorotar, Egg ZH. Inserate: IEB AG, Industriestrasse 6, 8627 Grüningen, Tel. 043 833 80 40, Fax 043 833 80 44, [email protected], www.ieb.ch. Abonnemente: Jahresabonnement, CHF 20.- inkl. Porto, Pädagogische Hochschule Zürich, Vera Honegger, Lagerstrasse 2, 8090 Zürich, [email protected]. Gedruckt auf FSC-zertifiziertem Papier.

Impressum

Foto: © Fotostiftung Schweiz / 2014, ProLitteris Zürich

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FR / SA, 11./12. APRIL 2014

1 Im Careum stellen sich folgende Betriebe vor: Spitäler: Kinderspital Zürich, Klinik im Park und Klinik Hirslanden, Schulthess Klinik, Schwei ze risches Epilepsie-Zentrum, Spital Uster, Spital Zollikerberg, UniversitätsSpital Zürich Psychiatrische Kliniken: Clienia Schlössli AG, Integrierte Psychiatrie Win ter-thur-Zürcher Unterland, Psychiatrische Klinik Sanatorium Kilchberg AG, Psychia trische Universitätsklinik Zürich, Langzeit und Spitex: Pflegezentren der Stadt Zürich, Spitex Zürich

2 Im ZAG stellen sich folgende Betriebe vor: Spitäler: Kantonsspital Winterthur, Schwei-zerisches Epilepsie-Zentrum, Spital Bülach, Spital Uster, UniversitätsSpital Zürich Psychiatrische Kliniken: Clienia Schlössli AG, Integrierte Psychiatrie Winterthur-Zürcher Unterland, Psychiatrische Klinik Sanatorium Kilchberg AG, Psychiatrische Universitätsklinik Zürich Langzeit und Spitex: Stadt Winterthur, Alter und Pflege, KZU Kompetenz zentrum Pflege und Gesundheit, Pflege zent ren der Stadt Zürich, Spitex Zürich Rehabilitation: Zürcher Höhenklinik Faltigberg

FREITAG, 11. APRILMit Anmeldung: ● Klinik Im Park, Zürich● Stadtspital Triemli, Zürich

Ohne Anmeldung:● Spitex Zürich● Stadt Zürich, Pflegezentrum

Gehrenholz

SAMSTAG, 12. APRIL Mit Anmeldung:● Kinderspital Zürich● Klinik Hirslanden, Zürch● Psychiatrische Universitätsklinik

Zürich● Spital Affoltern und

Langzeitpflege Sonnenberg● Stadtspital Triemli, Zürich● Stadtspital Waid, Zürich

Ohne Anmeldung:● Careum Bildungszentrum, Zürich1

● GZO AG Spital Wetzikon● Kantonsspital Winterthur● Psychiatrische Universitätsklinik

Zürich● Spital Limmattal mit Spitex

rechtes Limmattal und RegioSpitex Limmattal

● Spital Männedorf● Spital Uster● UniversitätsSpital Zürich● ZAG, Zentrum für Ausbildung im

Gesundheitswesen, Winterthur2

● Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), Departement Gesundheit

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