16
DIE SCHÖNSTEN SONNENZIELE: SOMMER-SPECIAL TRAUMINSELN SARDINIEN KORSIKA KUNST AM RESCHENPASS SüDTIROL FüR ENTDECKER D € 5.00 | A/I/LUX € 5.90 | CHF 9.50 | Z15363 WWW.ALPENTOURER.EU | VOL 6 | NR 15 | 3/2011 WIR FEIERN 5 JAHRE MARITIME GEFÜHLE AM VIERWALDSTÄTTER SEE SCHWEIZ

ALPENTOURER 3/2011

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Ausgabe 3/2011 des Motorrad-Tourenmagazins ALPENTOURER mit den Schwerpunkten Trauminseln: Sardinien & Korsika, Südtirol, Gardasee, Tirol und Vierwaldstätter See.

Citation preview

Page 1: ALPENTOURER 3/2011

die schönsten sonnenziele:

SOMMER-SPECIAL

trauminselnsardinien KorsiKa

kunSt AM RESChEnPASS • SüdtIROL füR EntdECkERtRAu

MIn

SELn

: SAR

dIn

IEn

· kO

RSI

kA

· SCh

WEI

Z: V

ierw

alds

tätt

er S

ee ·

ÖStE

RREI

Ch: k

unst

am

Res

chen

pass

· Sü

dtI

ROL:

für

Ent

deck

er ·

EVEn

tS: P

ässe

mar

atho

n · S

aiso

nfin

ale

das motorrad-tourenmagazin

d € 5.00 | A/I/LuX € 5.90 | Chf 9.50 | Z15363 W W W.ALPEntOuRER.Eu | VOL 6 | nR 15 | 3/2011

Alpentourera

lpe

nto

ur

er

3/

2011

wir feiern

5 Jahre

maritime gefühle am vierwaldstätter see

schweiz

Page 2: ALPENTOURER 3/2011

4

inhalt 3/2011

alP

Ento

ur

Er 1

103

d i e t h e m e n 3 / 2 0 11 w w w. a l p e n t O U R e R . e U

tourguide | Vierwaldstätter See 74

tourguide | Südtirol für entdecker 62

SommerSpecial | trauminseln 12

eVent | pässemarathon 2011 46

tourguide | Kul-tour nauders 68

tourguide | Vespatour gardasee 56

Foto

s: D

otza

uer;

Kräm

er; U

nter

nehm

ensb

ilder

| Ti

telfo

to: T

hom

as K

räm

er der HauptgeWinn beim

pÄSSemaratHon 2011:

SuzuKi V-Strom

Page 3: ALPENTOURER 3/2011

5

Vorfahrt für Ihr Motorrad:Ab 99 Euro durch Deutschland mit Autozug-Spezial.

Oder nach Frankreich, Italien und Österreich ab 149 Euro.Das Angebot gilt für einen Einzelplatz im Liegewagen, die Motorradmitnahme ist inklusive. Mitfahrer zahlen nur 60 Euro. Nur solange der Vorrat reicht. Buchung überall, wo es Fahrkarten gibt, oder unter www.bahn.de/autozug.

Die Bahn macht mobil.

Alpentourer-0211_107x280-AZ.indd 1 16.02.2011 12:54:10

rubriKen EditorialInhaltKolUmnE – Colonel on tourKolUmnE – Rennerles WeltKurzmeldungenVorschau/Impressum

intro SERVICE – High-Bike im PaznaunSERVICE – Kärnten-App als PlanungshilfezUBEHöR – Touratech TankrucksackmoToRRAD – Indian-ÜbernahmeBEKlEIDUng – nolan-Helm n 71SERVICE – mauttickets zu SparpreisenzUBEHöR – Wunderlich Tankrucksack mammut

Special trauminSeln I | SARDInIEn – Kontrast-Programm F | KoRSIKA – Korsische KurvenjagdmÜnCHEn-mITTElmEER – Der Weg ist das ziel

tourguide I | RollERToUR – Rock ‘n Roll zum gardasee I | SÜDTIRol – Kleine Straßen, großartige Entdeckung!A | TIRol – Kul-Tour ins DreiländereckCH | VIERWAlDSTäTTER SEE – Tour de Tell

SerVice FäHREn – Verbindungen nach Korsika und SardinienlITERATUR – neue Bücher, aktuell rezensiertjubilÄum – 5 jahre alpentourer

eVent PässEmarathon 2011 – Aktuelle InfosPässEmarathon 2011 – Die PreisenACHTRAg HoTElPARTnER – Bikerhotel ToreselaFACEBooK – Die ersten Foto-PostingsSAISonFInAlE 2011 – Das Programm

3 4679

82

6788

101011

122432

56626874

404244

4648505254

ALPENtourerDA S M OTO R R A D � TO U R E N M A G A Z I N

Page 4: ALPENTOURER 3/2011

12

trauminseln sardinien

alP

ento

ur

er 1

103

Serpentinen in den Bergen (gr. Bild) und Kurven an der Küste (unten). Kein Wun-der, dass dieses Ver-kehrsschild (links) das mit Abstand am meisten verwendete auf der Mittelmeer-Insel Sardinien ist.

Foto

s: N

endw

ich

Page 5: ALPENTOURER 3/2011

13

Kontrast-ProgrammSardinien ist das Paradies für Biker, egal ob Kurvensammler oder Genuss-Fahrer. Den besonderen Reiz

macht aber der Kontrast zwischen Traumstrecken für Motorradfahrer und Traumstränden für Urlauber

aus. Wer mag sich da entscheiden?

Page 6: ALPENTOURER 3/2011

24

trauminseln korsika

alP

ento

ur

er 1

103

Korsische kurvenjagdWenn die Tage wieder länger werden und die Krokusse schon sprießen, können viele Motorradfahrer

einen Wunsch kaum noch unterdrücken: „Ich will hier raus“. Ein ideales Ziel, um das eingemottete

Motorrad wieder in die Gänge zu bekommen, sind die Kurven im Südwesten der Insel.

Korsika empfängt seine Gäste mit knackigen Kurven auf der Küstenstra-ße (oben) und feinen Pässen im Gebirge (rechts).

Page 7: ALPENTOURER 3/2011

25

ein frischer Wind weht die Autoabgase aus dem Bauch der Nachtfähre. In das Brum-men der Lkw- und Pkw-Motoren mischt

sich auch das Tuckern von Einzylindern und das Schnurren der Mehrtöpfer. Über die Rampe der

Fähre geht es hinunter auf die Insel der Schön-heit, nach Ajaccio – hinein in das Frühjahr.

Zuerst gilt es jedoch die Herausforderung „Be-rufsverkehr in Ajaccio“ zu meistern. Die Straßen von Napoléons Heimatstadt sind einfach zu sch-mal für die Autos. Das Motorrad hat den un-schlagbaren Vorteil, die verbleibenden Zentime-ter zischenden Fahrspuren effektiv nutzen zu können – aber mit aller Vorsicht! Unbeherrscht war nicht nur der berühmteste Sohn der Stadt, so sind hier auch einige Verkehrsteilnehmer … Und ganz, ganz wichtig: Die Hupe nicht vergessen. Die verschafft Respekt!

Wir beziehen erst einmal unser Quartier in Scudo direkt am Ufer des Golfes von Ajaccio. Trinken einen starken Kaffee, essen ein paar knusprig-frische Croissants. Das ist Frankreich – auch wenn Korsika nach Meinung mancher Insel-bewohner nichts mit dem Land nördlich der Insel zu tun hat.

Das Koffein wirkt genauso aufmunternd wie die Vorfreude auf schöne Kilometer auf der „Insel der Schönheit“, wie Korsika auch genannt wird. Doch die will erst einmal erobert werden – wie-der müssen wir in das Verkehrsgetümmel der Stadt. Schon wenige Kilometer außerhalb des Zentrums der Küstenstadt verflüchtigt sich das

Page 8: ALPENTOURER 3/2011

32

tourguide münchen-mittelmeer

AlP

ento

ur

er 1

103

Durch den Schnee in die Sonne – solche Gegensätze machen den Reiz einer frühsommerlichen Alpendurchquerung in Richtung Mittelmeer aus.

Page 9: ALPENTOURER 3/2011

33

Der Weg ist das ZielEine Woche Urlaub – und kein Sommer abzusehen? Da machen sich Anneliese und Claus

Possberg auf den Weg Richtung Süden – Sonne tanken. Und so ganz nebenbei gerät die Tour

durch die Alpen bis nach Korsika zum Shopping-Trip – für beide…

Page 10: ALPENTOURER 3/2011

56

tourguide vespatour gardasee

aLp

eNto

ur

er 1

103

das Ziel war somit klar, nur die Route muss-te noch gefunden werden. Vielleicht über den Jaufenpass, Meran, Lana, Gampen-

pass, Madonna di Campiglio, Gardasee und zu-rück via Dolomiten und Felbertauern? Es ist noch früh am Morgen, als wir von München aus ent-lang der Isar nach Bad Tölz rollen, dann hinauf zum Sylvensteinspeicher und zum Achensee. Die erste Pause an dem Alpengewässer ist mittlerwei-le schon zu einem Stück Tradition geworden. Noch sind wir nicht weit von zu Hause weg, aber der Magen knurrt – immerhin hatten wir kein Frühstück. Die Sitzbank der GTS 250 ABS wird zum Tisch, auf dem das reichhaltige Mal ausge-breitet wird.

Rock‘n Roll zum gardaseeWohin soll die erste große Tour dieses Jahr führen? Keine Frage für die begeisterten Rollerfahrer und

AlpenTouReR-leser ewald und Susanne aus München: In das Heimatland der Vespa, an den Gardasee!

Sieht auf der Karte schön aus. Also los!

Foto

s: e

wald

& S

usan

ne D

otza

uerMit dem Roller

in den Schnee: ungewohnte Begeg-nung am Campo Carlo Mango (oben). Die Vespa-Sitzbank wird zum picknick-tisch (rechts).

Page 11: ALPENTOURER 3/2011

57

Noch ein Tankstopp, dann geht es steil bergab ins Inntal und weiter nach Innsbruck. Wer Zeit hat, meidet dort auf dem Weg nach Süden die Brennerautobahn und auch die Landstraße, nimmt stattdessen diese schöne Alternativstre-cke auf der östlichen Seite des Wipptals mit wenig Verkehr auf kleiner Straße, für die man aber ein wenig Muße mitbringen muss. Wir surren über steile Almen hinweg, baden im Sonnenschein, der gerade jetzt im Frühjahr hochwillkommen ist.

Erst in Matrei endet dieser schöne Streckenab-schnitt, wir müssen uns in den Verkehr hinauf zum Brenner einfädeln. Weiter geht die Berg- und Talfahrt – diesmal über etliche Kehren hinauf auf den Jaufenpass. Frisch ist es hier oben, das Ther-mometer zeigt gerade einmal einstellige Werte. Trotzdem setzen wir uns – wie viele der anderen Gäste auch – auf die Terrasse, lassen uns die Frühjahrssonne ins Gesicht scheinen. Schon im vergangenen Jahr waren wir in dem auf 2 094 Me-ter gelegenen Pass-Restaurant eingekehrt und hatten den leckeren Erdbeerkuchen noch in bes-ter Erinnerung.

Wir werden nicht enttäuscht, und nach einer zweiten Tasse Kaffee geht es bes tens gelaunt die gut ausgebaute und schön befahrbare Südflanke

des Jaufen hinunter. Anfangs noch ober-

halb der Baum-grenze zieht sich

die Straße

t a l -wärts, stets gut

gesichert… Gut ge sichert? Na, immerhin: Es hat Pfeile! Was will man denn mehr…?

Auf der Spur von Karl dem GroßenAm nächsten Morgen geht es nach einer erholsa-men Nacht in Lana weiter. Erstes Etappenziel das Gampenjoch. Die Fahrt ist ein kontrastreiches Er-lebnis! Bergstrecken-Abschnitte mit Steilwänden, Tunneln und genialen Ausblicken in die Tiroler Berge wechseln sich ab mit lichten Wäldern und weiten Frühlingswiesen, auf denen Blumen in vie-lerlei Farben blühen. Trotz des Feiertags – heute ist Karfreitag – sind nur wenige Autos auf den

Straßen unterwegs. Wir kommen gut voran auf einer herrlichen Strecke, die historischen Spuren folgt. Bereits im Jahre 800 wandelte hier Kaiser Karl der Große auf seinem Weg nach Rom, wo er

sich zum Kaiser des Heiligen Römischen Reichs krönen ließ. Der Campo Carlo Mango - „Kaiser Karl der Große-Pass“, wie er seit her genannt wird, liegt zwischen den Brenta-Dolomiten im Osten und der Adamellogruppe im Westen. Die Straße führt hinauf auf 1 682 Meter über dem Meer. Und das bedeutet an Ostern, dass zwei Welten aufein-andertreffen: Zweiradfahrer auf der Straße und Skifahrer, die sich die Pisten oberhalb des Win-tersportortes Madonna di Campiglio hinunter-stürzen. Dieser ungewöhnliche Anblick muss na-türlich festgehalten werden – wir posieren auf der Passhöhe für die Kamera, die noch verschneite Brentagruppe als Hintergrund.

Vom Winter in den FrühlingVon der Passhöhe sind es nur ein oder zwei Kilo-meter bis nach Madonna di Campiglio. Hier be-ginnt das Sarcatal, durch das eine der beeindru-ckendsten Passstraßen weit und breit führt. Weniger wegen der Kurven – von denen gibt es auf der gut ausgebauten Straße nur wenige. Aber der Blick, es ist der Blick auf die vor uns liegende fantastische Bergkulisse, der begeistert. In Riva am Gardasee prallen wir unvermittelt auf den

Führlingsgefühle bei einem Stopp am Gardasee (oben).

Karte und GPS-Daten zu die-sem Beitrag stehen kurz nach erscheinen im ALPENTOURER portal zum kostenlosen Down-load bereit: www.alpentourer.eu

Page 12: ALPENTOURER 3/2011

68

tourguide nauders | tirol

alP

ento

ur

er 1

103

Hinunter ins Allgäu, hinauf auf den Fern-pass, in Imst nach rechts abbiegen und ge-mütlich über die Straße cruisen, die ober-

halb der grünen Wiesen des Tales verläuft. Dabei immer den Tacho im Auge behalten, denn die Straße reizt zum Gas geben. Und das wiederum reizt die österreichischen Polizisten, aus einem Versteck heraus die Radarpistole zu zücken. Also gemach gemach, ich habe Zeit – und will die Kul-tur der Gegend entdecken.

So wie die von Finstermünz. Das kennt heute kaum noch jemand. Dabei war dieser Übergang einst wichtiger als der Brenner. Dem Fels abge-wrungen hatten diese Passage vor zwei Jahrtau-senden einmal die Römer. Später querten täglich bis zu 400 Fuhrwerke am Tag die Brücke. Und dass man für die Straßenbenutzung zahlen muss,

ist alles andere als eine Erfindung der Neuzeit. Um unter dem Torbogen der Brücke über den Inn zu kommen, mussten die Fuhrwerke tiefergelegt werden. Und das machte man mit kleineren Wa-genräder, die gegen die „Serienversion“ ausge-

Kul-Tour ins dreiländereckGrenzartig ist das, was der Hotelier Kurt Kleinhans alljährlich veranstaltet. Dann wird aus dem Nauderer Hof am Reschenpass ein Freiluft-Kunstatelier. Die Kultur von Malern und Bildhauern lässt sich wunderbar mit der Fahrkultur im Grenzdreieck Österreich, Schweiz und Italien verbinden.

Fantastische Berg-kulisse am Ofen-pass (oben). Alte Gemäuer an der Inn-überquerung von Finstermünz (rechts). Fo

tos:

Tho

mas

Krä

mer

Page 13: ALPENTOURER 3/2011

69

tauscht wurden. Und dafür musste natürlich be-zahlt werden. Auch für die größeren Räder, die anschließend wieder montiert wurden. Aber die Händler waren ja reiche Leute.

Vom Parkplatz bis hinunter in die Schlucht läuft man eine Viertelstunde – und gelangt dabei

in eine komplett andere Welt. Und die war sogar einmal eine Filmwelt. Einige Szenen aus dem Film „Der Rebell“ von Luis Trenker wurden hier ge-dreht. „Dort sind Steine über die Abhänge herun-tergeprasselt“ erzählt Führer Hermann und zeigt nach oben. Auch einige Aussteiger hätten sich in den alten, an den Felsen klebenden Gebäuden ihre eigene Welt gebaut. „30 Jahre lang haben die hier gewohnt, Strom gab es keinen, dafür Licht aus Pe-troleumlampen und Wasser aus einer Quelle“, sagt er. Als der Finstermünz-Verein 2002 begon-nen habe,die alte Festung wieder herzurichten, hätten die sich umgedreht, seien gegangen und nie wiedergekommen.

Abendrunde ohne ReueEs ist mittlerweile später Nachmittag. Kurt Klein-hans vom Hotel Naudererhof hat noch einen Ge-heimtipp für einen kurzen Ausflug. Der führt in der Schweiz – und damit just in eine Gegend, der man sich früher eigentlich nicht näherte, obwohl sie ums Eck liegt. „Es gab kaum eine geistige Ver-bindung in das Nachbarland“, sagt er. Die habe schon eher in dieser Region zwischen Österreich und Norditalien bestanden. „Aber Ihr werdet die

kurze Abendrunde nicht bereuen“ sagt er und fährt – die Zöllner grüßend – am Grenzhaus vor-bei in die Eidgenossenschaft.

Steil geht die Straße hinauf, schwingt mal nach links, mal nach rechts. Und dann ist Schluss. Die Motoren ersterben, es wird ruhig. Irgendwo kräht ein Hahn, ein Hund bellt. Sonst nichts. Wir gehen an alten Häusern vorbei. Das Holz dunkel, von Wind und Wetter gegerbt wie das Gesicht eines älteren Mannes, das in einem der kleinen Fenster erscheint. Fremde finden den Weg in dieses abge-legene Schweizer Bergdorf, in dem immer noch rätoromanisch gesprochen wird, nicht so oft.

Der deutsche BergbierbrauerEin Fehler. Eine Fahrt in das Dorf lohnt sich nicht nur, weil es in Tschlins einfach schön ist. Für den zweiten Grund steht stellvertretend Florian Gey-er: Der kommt aus Deutschland und ist Brau-meister. Aus dem hier angebauten Braugetreide wird in der kleinen Dorfbrauerei seit sieben Jah-ren wieder Bier produziert.

Klein aber fein, könnte man sagen. Denn gerade mal 80 000 Liter des „Biera Engiadinaisa“ werden im Jahr in die Flaschen abgefüllt. Manchmal pur, mal verfeinert mit Honig oder Bergkräutern. Und immer gut! „Unser Bier ist im Gegensatz zu den Industriebieren gerade einmal drei Monate halt-bar“, erzählt Florian, der auf Konservierungsmit-tel verzichtet. Aber es ist ohnehin kaum vorstell-bar, dass das köstliche, vollmundig schmeckende Getränk im heimischen Keller alt wird. Wir kön-

Reines Bier aus den Bergen: Bierbrauer Florian Geyer aus Tschlins.

Page 14: ALPENTOURER 3/2011

74

tourguide vierwaldstätter see

alP

eNto

ur

er 1

103

Panoramastraße. Das klingt doch ziemlich gut. Auch in den Ohren unserer gemisch-ten kleinen Gruppe mit Bikern aus den

Niederlanden, Italien sowie Deutschland. In Buochs hatten wir uns getroffen – einem kleinen Ort am Südende des Vierwaldstät-ter See. Es sollte nicht darum gehen, Profil zu verlieren. Eher darum, Ein-drücke zu bekom-men von einer Gegend, die auf dem Weg in den Süden wahlweise links oder rechts liegen gelassen wird.

Werner Häcki-Habegger, der Wirt vom Sternen und selbst Motorradfahrer, hatte uns eine ganze Reihe von Tourenvorschlägen gegeben. Die hat-ten jedoch oft den Nachteil, dass sie uns weit weg-geführt hätten vom See. Und wegen des von vier Kantonen umstandenen Gewässers waren wir ja gekommen. Also war die Wahl auf die Panorama-route gefallen, kombiniert mit einem Ausflug in die Schweizer Mitte – wie passend zum Eidge-

nössischen Herz, das hier besonders kraftvoll schlägt. Immerhin gehören Unterwalden, Uri und Schwyz zu den Urkantonen, die vor mehr als 700 Jahren die Eidgenossenschaft gründeten.

Wenig spektakulär die ersten Kilometer. Es geht am Flugplatz von Stams vorbei, der einst Drehort des Bond-Films Goldfinger war, dann weg vom See hinauf nach Kerns.

Dort muss sogleich die Karte zu Hilfe gezogen werden. Zu unserem geplanten Zwischenstopp auf der Ällgialp führt keine breite Kantonsstraße. Es ist eher ein landwirtschaftlicher Weg, aller-dings gut asphaltiert, der einige Hundert Meter oberhalb des Sarner Sees über grüne Wiesen führt. Mal an einem kleinen, nach Harz duften-den Wäldchen vorbei, dann am Misthaufen eines einsamen Hofes oder ein paar Obstbäumen.

Ich bremse, lenke die Honda ein wenig zur Sei-te. Das Sträßlein ist sehr schmal, so schmal, dass selbst Auto und Motorrad einander ausweichen

Tour de tellDie Region im Süden des Vierwaldstätter Sees ist wie geschaffen

für Zweirad-Entdecker. Kleine Straßen führen durch das Herz der

Schweiz hinauf ins Gebirge oder zu fantastisch gelegenen Seen.

Tolle Ausblicke inklusive.

»Das Sträßlein ist sehr schmal, so schmal, dass selbst

Auto und Motorrad einander ausweichen müssen.«

In Schräglage vor den Gipfeln der Berner Alpen.

Page 15: ALPENTOURER 3/2011

75

müssen. Und es wird noch enger, als die Route weiter hinauf ins Gebirge führt.

Lebkuchen in der Mitte der SchweizDann der erste Verhauer. Also rumdrehen und an der Gabelung nicht rechts, sondern links fahren. Das könnte passen, denn es geht weiter aufwärts und nicht hinunter ins Tal. Ein Wolkenfetzen legt sich mystisch über die Almwiesen. Die Kühe sind nur noch zu hören, nicht mehr zu sehen. Dann lugt wieder die Sonne hervor: Das Wetter wechselt so schnell wie die Aussicht auf die umliegenden Berge, die die 2 500-Meter-Marke schon knacken.

Je höher wir kommen, desto schlechter wird das Sträßlein – und desto größer wird der Spaß an dieser Gebirgsstrecke. In den Fels hinein ge-schlagen haben die Eidgenossen das holprige As-phaltband, es in enge Kurven gelegt und an den kniffligsten mit Geländer gesichert, damit im Falle eines Falles möglichst doch niemand hinun-terfällt. Im ersten Gang geht es hinauf, bisweilen jubelt man auch im zweiten oder dritten hinauf, um dann unvermittelt vor einer engen, unüber-

sichtlichen Kehre wieder hinunterzuschalten. Und dann ist Schluss. Nach einem letzten steilen Anstieg öffnet sich das Gelände, wird der Blick frei auf eine sattgrüne Almwiese, die mit Fels-blöcken und Kühen durchsetzt ist. Darüber ein zackiger Grat aus grauem Kalkgestein – und das alles in schönstem Sonnenschein.

Die Wolkenschicht haben wir unter uns gelas-sen. Waren wir seither im Herz der Schweiz un-terwegs, sind wir nun zusätzlich im Mittelpunkt des Landes. Und das ist zweifellos eine Einkehr auf der Ällgialp wert. Süß oder salzig? Die Frage ist angesichts der fortgeschrittenen Uhrzeit nicht eindeutig zu beantworten, und so fällt die Stär-kung herzhaft bis nahrhaft aus: Gulaschsuppe

Der Weg zum Mittelpunk der Schweiz fängt am Ufer des Vierwald-stätter Sees als bestens zu fahrende Landstraße an und endet als spannen-der Almweg für Fahrer mit Sinn für das Abenteuer.Fo

tos:

Tho

mas

Krä

mer

Page 16: ALPENTOURER 3/2011

82

vorschau 4/2011

aLP

ENto

ur

Er 1

103

ALPENtourerDA S M OTO R R A D � TO U R E N M A G A Z I N

ImPrEssum

VERLAG | REDAKTION MoTourMedia e.K. | Inh. Stephan Fennel Hastener Straße 140 | D-42349 Wuppertal T +49 (0)2 02 94 60 02 26 | F 94 60 02 29 [email protected] | www.alpentourer.eu

hErausGEBEr | chEFrEDaKtEur Stephan Fennel (v.i.S.d.P.)

stv. chEFrEDaKtEurIN Snežana Šimičić | [email protected]

chEFrEPortEr Thomas Krämer | [email protected]

WEItErE mItarBEItEr DIEsEr ausGaBE Carolin Badtke; Ewald Dotzauer; Andreas Nendwich; Ina Penßler, Peter Petzl; Anne Possberg; Frauke Tietz ANZEIGENMARKETING tourIstIK | sLoWENIEN | KroatIEN Sabine Roelle-Schermer T +49 (0)2 02 94 60 02 26 [email protected]

tIroL | vorarLBErG X-trem Werbeagentur | Wilfried Floriani T +43 (0)52 64 84 74-0 [email protected]

ItaLIEN Konkret Werbung | Bozen T +39 (04 71) 91 91 15 | [email protected]

schWEIz Airpage AG | Uster-Zürich T +41 (43) 3 11 30 00 | [email protected]

hotELPartNEr TVV Touristik Verlag GmbH | Fuldatal T +49 (0)5 61 40 08 [email protected] VERTRIEB VU Verlagsunion | Walluf

DrucK Brühlsche Universitätsdruckerei | Gießen

EINzELvErKauFsPrEIsE D EUR 5.00; CHF 9.50; A/I/LUX EUR 5.90

LEsErsErvIcE | aBoNNEmENts Nachbestellung je Ausgabe EUR 5.00 (zzgl. Versandkosten) Jahresabo (4 Ausg.) EUR 18.00 (Ausland EUR 20.00) [email protected] | motourmedia.de

hINWEIsNamentlich gekennzeichnete Beiträge von Mitar-beitern geben nicht unbedingt die Meinung der Re-daktion oder des Herausgebers wieder. Sämtliche Informationen wurden nach bestem Wissen re-cherchiert; für die Richtigkeit kann jedoch keine Gewähr gegeben werden. Für unverlangt einge-sendete Manuskripte und Fotos übernehmen Ver-lag und Redaktion keine Haftung. In Fällen höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf Nachlieferung und Rückzahlung des Bezugspreises.

©2011 MoTourMedia e.K.

Titelthema

Auch außerhalb der Hochalpen-Region hat Frankreich Motorrad-Reisenden viel zu bieten. Die Drôme mit ihrer faszinierenden Schluchtenlandschaft sowie die ArDÈche mit abgelegenen Dör-fern und verkehrsarmen Strecken waren die erste Voralpen-Ziele. Dann zogen unsere Autoren westwärts. Sie wurden fündig: in den Vulkanbergen der Auvergne und selbst in der eher fla-chen DorDogne, die als Teil der Aquitaine dafür mit allerlei kulinarischen Genüssen punktet.

Motorradfahren und Essen haben etwas gemein-sam: einen hohen Genussfaktor! Was gibt es daher schöneres, als beides miteinander zu verbinden? Deshalb gingen wir mit unseren Kollegen vom GENUSS.Magazin über Strecken wie der Salz-burger Dolomitenstraße, der Tauplitzalm oder der Post alm auf kulinArische motorrADtour.

DIE THEMEN 4/2011

GENuss.tour schLEmmErGuIDE

ALPENTOuRER 4/2011 ist ab 29. JuLI 2011 im gut sor-tierten zeitschriftenhandel verfügbar. oder auch im Internet auf

MOTOuRMEDIA.DE

arDÈchE

auvErGNE

DorDoGNEDrômEFotos: Krämer; Schederin

Foto

: Arc

hiv G

enus

s.fle

isch.

pur

Die französische Küche zählt unbe-stritten zu den besten der Welt. Aber nicht alles ist für jeden Ge-schmack geeignet. Damit Ihr Euch in den kulinarischen Stolperfallen besser zurecht zu findet, haben wir einen schlemmerguiDe rhône- Alpes erstellt. Ein perfekter Ein-blick in eine außerordentlich span-nende Regionalküche…

fRANKREIch