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file:///D|/Online/NetObjects%20Fusion%20MX/User%20Sites/Textdownloads/Altdeutsche%20Rezepte,%20Kompott.txt
Altdeutsche Rezepte
Aus dem Kochbuch
Für´s
deutsche Haus
Von Wilhelmine Rührig
Anno 1887
Kompotts, Eisarten, Glasuren und Verschiedenes
Die etwas verdrehte Sprache habe ich hier noch weitestgehend übernommen!
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Quitten-Kompott
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Quitten
Wein
Wasser
Zucker
Kirschsaft
Mandeln
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Man schält schöne reife Quitten, schneidet sie halb auseinander, nimmt die Kerne
und das Steinige heraus, kocht sie in 2 Teilen Wein, 1 Teil Wasser und einem
Stück Zucker ganz weich. Dann legt man sie auf eine Schüssel und kocht die Sauce
noch so lange, bis sie dicklich ist. Nun tut man etwas Kirschsaft daran, dass
die Sauce eine schöne rote Farbe bekommt, schüttet sie , wenn sie erkaltet ist,
über die Quitten und bestreut diese mit fein geschnittenen Mandeln.
Quitten sind eine Baumfrucht. Sie sind gelb und sehen wie Äpfel aus.
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Vanille-Eis
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12 Eigelb
375 gr. Zucker
Vanille
süße Sahne
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12 Eigelb rührt man mit 375 Gramm fein gestoßenem Zucker und einem Stück fein
pulverisierter Vanille eine halbe Stunde. Dann gibt man so viel süßen Rahm
daran, dass Eier und Zucker einen dünne Pfannkuchenteig bilden, den man in einem
Topf auf das Feuer stellt und so lange schlägt, bis es stark dampft, aber nicht
kocht; man fährt nachher mit dem Schlagen fort, bis die vom Feuer genommene
Masse völlig erkaltet ist. Man füllt sie dann in einen fest zu verschließenden
zinnernen Topf (Gefrierbüchse), stell diesen in einen Zuber mit Eis, das mit
Kochsalz bestreut wird und dreht denselben immer während herum. Von Zeit zu Zeit
sieht man nach, um das sich bereits gebildet habende Eis mit einem silbernen
Löffel heraus zu nehmen. Am besten und leichtesten zu Selbstbereitung des Eises
sind die Meidinger´schen Eismaschinen.
Von der Vanille abgesehen ein universelles Eisrezept. Eine Grundlage für die
verschiedensten Eissorten!
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Mostsenf
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9 L. Apfelmost
186 gr. Zucker
16 gr. Zimt
16 gr. Nelkenpulver
375 gr. grünes Senfmehl
375 gr. gelbes Senfmehl
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9 Liter süßen Aepfelmost kocht man auf die Hälfte ein, tut alsdann noch 186
Gramm fein gestoßenen weißen Zucker, 16 Gramm Zimt und 16 Gramm gestoßene Nelken
daran und lässt dies noch eine Zeit lang mit dem dicken Most kochen. Währenddem
hat man in einem steinernen Topf 375 Gramm grünes und 375 Gramm gelbes Senfmehl
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gehörig unter einander zu menge, rührt nun nach und nach den kochenden Most
daran und fährt so lange fort bis der Senf völlig erkaltet ist.
Neun Liter sind 18 Schoppen! Ein damals gebräuchliches Mass!
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Süße Orangen
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Orangen
Läuterzucker
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Man nimmt ein scharfes, spitzes Messer, mit dem man strohalmbreite Streifen von
der Schale der Orange ungefähr ebenso tief in der Rundung von oben nach unten
abdreht, so dass jedesmal ein gerade so breites Streifchen Schale an der Orange
bleibt. Dann durchsticht man die Orange und legt sie einige Stunden in frisches
Wasser. Hierauf kocht man sie im Wasser weich und zuletzt noch einige Minuten im
dünn geläutertem Zucker, um sie alsdann in einem Porzellan-Geschirr anzurichten.
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Zucker läutern!
Zu 500 gr. Zucker nimmt man 1/4 Liter Wasser. Setzt dies in einem Topf auf den
Herd, damit der Zucker halb kocht. Sowie der Zucker anfängt zu kochen, schäumt
man das weiße, welches sich oben auf dem Zuckerwasser zeigt ab. Nun schlägt man
1 Eiweiß, welches man mit 2 Teelöffel Wasser verrührt hat, hinein und lässt es
eine Weile mitkochen. Nun schöpft man das Eiweiß wieder ab.
Ehe man den gewonnenen Sirup benutzen kann wird er noch durch ein feines Sieb
oder einen wollenen Lappen heiß durch geschüttet.
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Tee-Eis
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1 Tl. Tee, oder die entsprechende Menge Teebeutel
Rahm
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Nachdem man ein Esslöffel voll Thee mit dem Rahm abgekocht und durch einen
wollenen Beutel filtriert ist, bedarf man, mit Ausnahme der Vanille, dieselben
Zutaten wie zu dem oberen Eis und behandelt es auch sonst gerade so.
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Kochkäse
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Saure Milch
Butter
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Man brüht die saure Milch recht hart, lässt dann die Molken so lange durch einen
leinenen Sack ablaufen, dis der zurückbleibende Käse ganz hart ist. Dieser
bleibt dann zwei Tage stehen, worauf man ihn auf einem Reibeisen in einem
steinernen Topf abreibt, welcher zugebunden wird und 11 - 14 Tage an einem
warmen Ort stehen bleiben muss bis der Käse durchaus speckig ist. Bei der
alsdann stattfindenden Zubereitung lässt man ein Stück Butter in einem Topf au
dem Feuer zergehen, füllt den Käse dazu und rührt ihn solange, bis er ganz zart
ist, und alle Klümpchen zergangen sind. Wenn er so einmal aufgekocht hat, ist er
zum Servieren gut.
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Zusammengestellt von Joachim Pampuch www.pampuch.com Montag, 6. Februar 2002
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