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ALUMINIUM-VERBUNDPLATTEN
TECHNISCHE INFORMATION
Die Aluminium-Verbundplatten sind leicht, biegefest und unglaublich eben. Aufgrund ihrer enorm hohen Witterungs- und UV-Beständigkeit sind Aluminium-Verbundplatten prädestiniert für den Außeneinsatz.
Einsatzgebiete • Fassadenverkleidung • Baugewerbe • Transportwesen • Balkonsysteme • Wärme- und Schalldämmung • Gesimsblenden • Attikaverkleidungen • Sichtschutz
Eigenschaften • Hervorragende Stabilität bei
geringem Gewicht • Hohe Witterungs- und
UV-Beständigkeit • Hoch schlagfest • Brandklasse B1 oder A2 • Farbecht: Veredelung der
Plattenoberseite mit einer Fluorploymerfarbe • Verschiedene Glanzgrade von
15-80% möglich • bauaufsichtlich zugelassen
20Jahre
Herstellergarantie
auf das Farbbeschichtungs-
verfahren
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INFORMATIONEN
Bitte beachten Sie, nicht für alle Anwendungen, die Sie in diesem Pro-spekt sehen, bestehen gültige bauaufsichtliche Zulassungen. Darüber hinaus gehende Nachweise und Berechnungen können bei Bedarf zu Ihren Lasten erstellt werden.
Laut baurechtlicher Bestimmung müssen zur Ermittlung der Tempera-turdifferenz eine Montagetemperatur von 20 °C sowie die in den Bau-bestimmungen fixierten Extremtemperaturen zu Grunde gelegt werden. Davon unabhängig darf jedoch in Richtung der Tragprofile bei einer Aluminium-Unterkonstruktion mit einer reduzierten Temperaturdifferenz von T = 10K gerechnet werden, sofern eine direkte Berührung zwischen Fassadenplatten und Unterkonstruktion besteht, also keine thermische Trennung vorhanden ist.
Kurzinformation: • Brandklasse: B1 nach DIN 4102 oder A2
(nicht brennbar auf Anfrage möglich) • Hohe Witterungs- und UV-Beständigkeit • Farbecht: Veredelung der Plattenoberseite mit einer
Fluorploymerfarbe • Verschiedene Glanzgrade von 15-80% möglich • Bauaufsichtlich zugelassen
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Handhabung der Aluminium- VerbundplattenEin produktgerechter Transport und die richtige Lagerung gewährleisten, dass die Aluminium-Verbundplatten vor mechanischen Beschädigungen und schädlichen Witterungseinflüssen geschützt sind. Folgende Punkte sind in diesem Zusammenhang wichtig:
• Paletten beim Transport und bei Ablademanövern behutsam behandeln! Offene Paletten sollten nicht bewegt werden.
• Überprüfung angelieferter Paletten auf Transport- und Feuchtigkeits-schäden.
• Bei Feuchtigkeit: Trocknung der Aluminium-Verbundplatten zur Verhinderung von Korrosion bzw. Fleckenbildung
• Bei Schäden: Sofort alle Schäden angeben und vom Spediteur bestätigen lassen!
• Lagerung: Eine regen- und spritzwassergeschützte Lagerung bewahrt die Paletten vor eindringender Feuchtigkeit. Die Bildung von Kondens-wasser (u.a. wenn kalte Platten in wärmere Räume gebracht werden) sollte vermieden werden.
• Es empfiehlt sich, die Paletten übereinander zu stapeln (nicht senkrecht lagern). Maximal 6 Paletten des selben Formats übereinander stapeln. Schwere Paletten kommen nach unten.
• Platten grundsätzlich senkrecht tragen. Das Anheben erfolgt stets durch zwei Mitarbeiter. Dabei die Platte an den vier Ecken greifen und von der Palette anheben. Platten nicht übereinander ziehen. Das Tragen von Handschuhen wirkt einer Fleckenbildung auf den Platten entgegen.
• Um Abdrücke auf den Platten zu vermeiden, beim Stapeln nichts zwischen die Platten legen.
• Die Schutzfolie der Aluminium-Verbundplatte hat eine wichtige Funktion. Um diese aufrecht zu erhalten, sind folgende Maßnahmen wichtig: Lagerung möglichst nicht länger als ein halbes Jahr. Größere Schwankungen der Lagertemperatur sowie direktes Sonnenlicht vermeiden (Schutzfolie ist ansonsten schwierig zu lösen).
• Keine Aufkleber, Klebestreifen oder Tinte – z. B. durch Marker - auf die Schutzfolien aufbringen, da Weichmacher oder Lösemittel aus diesen Medien die Folie durchdringen und die lackierte Oberfläche beschädi-gen können.
• Wird die Schutzfolie bei der Bearbeitung oder nach der Montage teilweise abgelöst, bilden sich evtl. schwer entfernbare Schmutzränder.
• Je länger die Schutzfolie bewittert wird, desto schwerer ist sie zu entfernen. Deshalb ist es stets ratsam, die Folie nach der Montage schnellstmöglich zu entfernen.
• Beim Entfernen der Schutzfolie sollte die Temperaturen 10 °C oder mehr betragen.
TRANSPORT UND LAGERUNG
Palette vollständig aufnehmen - nicht ziehen oder schieben
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EINFÜHRUNG ZUR VERLEGUNG
Maßtoleranzen zur PlattenbemessungBitte beachten Sie: bei der Plattenbemessung gelten bestimmte Maßtoleranzen in Stärke und Länge!Beim Zuschnitt und beim Fräsen muss die thermische Längenausdeh-nung der Aluminium-Verbundplatte beachtet werden. Das ist notwendig, um die Maßhaltigkeit der Elemente bei der Montage zu gewährleisten. Es ist deshalb ratsam, die Platten vor der Verarbeitung mindestens 24 Stunden bei Raumtemperatur zu lagern.
Besäumen der PlattenDie Platten müssen besäumt werden, und zwar:
• an allen Seiten, um die Rechtwinkligkeit und sauber geschnittene Kanten bei der Verwendung von offenen Schnittkanten zu erhalten (z. B. bei der genieteten Fassadenversion)
• an drei Seiten, um die Rechtwinkligkeit für die Weiterverarbeitung zu wahren
Die Besäumschnitte müssen bei der Plattenbemessung berücksichtigt werden.
Statische Berechnung der Elemente • Statische Werte: Hier geben die technischen Datenblätter Aufschluss • Statiktabellen: Senden wir Ihnen auf Nachfrage gerne zu
Hinweise zur Plattenverlegung
VerlegerichtungRichtungspfeile auf der Schutzfolie geben an, in welcher Richtung die Verbundplatten montiert werden müssen. Die Einhaltung dieser Richtung ist wichtig, um Reflektionsunterschiede zu vermeiden. Wenn Platten aus unterschiedlichen Produktionseinheiten verwendet werden, kann es ggf. zu Farbabweichungen kommen. Will man einen einheitlichen Farbton für alle Platten gewährleisten, sollte die benötigte Gesamtmenge auf einmal bestellt werden. Alternativ ist darauf zu achten, dass einheitlich gewünschte Gebäudeansichten bzw. -ebenen nur mit Platten aus einer Charge bestückt werden. Zur Identifikation einer Charge hilft ein Blick auf das Palettenetikett oder die Rückseitenstempelung.
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MASSTOLERANZEN ZUR PLATTENBEMESSUNG
GP
FP
GP
GP
FP
GP
Zwängungsfreie Befestigung der ElementeDer lineare Ausdehnungskoeffizient der Aluminium-Verbundplatte beträgt 2,4 mm/m/100°C. • Fugen gemäß der Plattendehnung bemessen • Bei Niet- und Schraubenbefestigung größere Lochdurchmesser in
der Platte berücksichtigen • Bohrungen in der Platte und in der Unterkonstruktion zentrisch
bohren (Bohrlehren nutzen). • 0,3 mm Abstand zwischen Platte und Nietkopf lassen
(Nietvorsatzlehren nutzen) • Schrauben bitte nicht fest auf die Platte anziehen! • Tragprofilstöße an Plattenstößen anordnen (vermeidet Zwängungen
aus gegenläufiger Wärmedehnung)
Fest- und Gleitpunkte (Unterkonstruktion) • Festpunkt- (FP) und Gleitpunkthalter (GP) für die Tragprofilbefestigung
berücksichtigen • Bei Unterkonstruktionsstößen dürfen Fassaden-Elemente diese nicht
überspringen und an das untere oder obere Tragprofil befestigt werden. Das Prinzip ist: Tragprofilstoß = Plattenstoß
Bohrung in der Unterkonstruktion
Bohrung in der Platte
Anleitung für zentrisches Bohren
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BEARBEITUNGSMETHODEN
Sägen mit Handkreissäge (Maschine)Grundsätzlich muss bei Handkreissägen die geeignete Schnittgeschwin-digkeit zur Verarbeitung der Aluminium-Verbundplatten eingehalten werden.
Sägen mit Stichsäge (Maschine)Bei Handstichsägen Modelle mit Pendelhub verwenden.
Werkzeuge • Sägeblätter für Holz und Kunststoffe, Zahnteilung = 2,5 mm
für Feinschnitte, z. B. Bosch Sägeblatt T101B • Sägeblätter für Aluminium, Zahnteilung = 2 mm
TrennfräsenAuf herkömmlichen Fräsmaschinen und CNC-Bearbeitungszentren ist eine gute Bearbeitung der Aluminium-Verbundplatten gewährleistet. Druckstellen an der Oberfläche beim Aufspannen der Werkstücke können durch Zwischenlagen aus Holz oder Kunststoff vermieden werden. Vakuumtische mit MDF-Platten als Opferplatten sind zu bevorzugen.
Sägeblätter (Plattenkreissägen)
Aluminium-Verbundplatten • Hartmetall-Kreissägeblätter Trapez-/Flachzahn • Flachzähne 45° angefast für gratfreie Kanten • Sägeblatt – Ø = 300 mm für Striebig Sägetyp Standard II
Z = 72 (Paketschnitte), Z = 96 (saubere Einzelschnitte)
• Sägeblatt-Ø = 250 mm für Holz-Her Sägetyp Z = 60 (Paketschnitte) Z = 80 (saubere Einzelschnitte)
• Bohrungs–Ø = 30 mm • Zahndicke 3,2 mm • Freiwinkel 15° • Spanwinkel 10° positiv • Drehzahl 5000 U/min.
10°
15° 17°45°
3,2
45°x 0,3
0,4
Zahngeometrie Trapezzahn/Flachzahn
Paketschnitt
Schneidengeometrie für fachgerechtes Nachschärfen
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BEARBEITUNGSMETHODEN
Einschneidenfräser mit Rechtsdrall
Fräser aus Hartmetall, die bei Aluminium und Kunststoffen zum Einsatz kommen, können auch für Aluminium-Verbundplatten verwendet werden. Tadellose Schnitte lassen sich z. B. mit folgenden Einstellungen realisie-ren: Vorschub 5 m/min., Drehzahl 24000 U/min.
Zum Formschneiden der Aluminium-Verbundplatten eignen sich folgende Fräser: • Einschneidenfräser Serie F113 • Vollhartmetall • Rechtsdrall • Polierte Spannnut
Stanzen und Scheren
StanzenAluminium-Verbundplatten lassen sich mit handelsüblichen Blechstanz-maschinen in sämtlichen Plattendicken stanzen. Voraussetzung für sau-bere Schnitte: eben geschliffene Werkzeuge und eine enge Schneidspalte (0,1 mm). Diese Trennmethode führt zu einem leichten Deckblecheinzug.
Reihenstanzanlagen (Liechtblick)Auf solchen Anlagen lassen sich Serienstanzungen (z. B. an Kassetten) rationell stanzen.
Perforieren (nur für Innenanwendungen)Problemlose Perforation von Aluminium-Verbundplatten auf CNC-Stanz-maschinen - oft in der Innenraum- und Deckengestaltung verwendet. Kleinster Stanzdurchmesser: 4 mm mit einem Abstand von mindestens 4 mm von Lochrand zu Lochrand. Die besten Resultate werden durch eine Matrize mit Einzelstanzung realisiert. Wenn die Wirtschaftlichkeit oberstes Gebot ist, empfehlen sich allerdings Vorrichtungen zum Mehrfachstanzen. Im Anschluss an den Stanzvorgang kann eine Nachbearbeitung der Planheit nötig sein.
Fräser mit Rechtsdrall
VorschubAbfallGutseite
Werkstück
Platte = Werkstück, Vorschub im Uhr zeigersinn
Fräser mit Rechtsdrall
Vors
chub
WerkstückGutseite
Abfall
Ausgeschnittene Form = Werkstück, Vorschub gegen den Uhrzeigersinn
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BEARBEITUNGSMETHODEN
ScherenMit herkömmlichen Schlagscheren lassen sich Aluminium-Verbund- platten problemlos trennen. Um die gewünschte Schnittgüte zu erzielen, empfiehlt sich ein Scherwinkel von ≤ 1,5° sowie ein geringes Schnittspiel (Papiertest).
Um Deckblechverletzungen auszuschließen, sollte der Niederhalter der Schlagschere nach Möglichkeit mit einem stoßdämpfenden Gummi- polster ausgestattet sein.
Achtung: Bei Anwendungen mit sichtbaren Schnittkanten (z. B. genietete Fassaden) entspricht das Scheren von Zuschnitten der Aluminium-Ver-bundplatten nicht dekorativen Ansprüchen!
BiegenEine plastische Umformung der Platten anhand üblicher Verfahren der Metallverarbeitung ist ebenfalls möglich. Da der Werkstoff aus mehreren Schichten mit unterschiedlichen Eigenschaften aufgebaut ist, sind beim Biegen jedoch einige Besonderheiten zu berücksichtigen.
Bei Alumium-Verbundplatten fällt der beim Abkanten von Blech bekannte Rückfederungseffekt größer aus. Bei Serien empfiehlt sich die Anferti-gung von Ausfallmustern.
Um Beschädigungen der Oberflächen zu verhindern, ist es wichtig, die Schutzfolie während der Bearbeitung stets auf der Plattenoberfläche zu belassen. Darüber hinaus lässt sich die Sichtfläche durch eine 1 bis 2 mm starke Kunststoffbeilage schützen.
Wir weisen darauf hin, dass sich beim Biegen von Alumium-Verbund- platten mit eloxierter Oberfläche das Material im gebogenen Bereich aufhellen kann.
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BEARBEITUNGSMETHODEN
Biegen mit WalzenbiegemaschinenHier empfehlen sich in erster Linie Drei- und Vierwalzenbiegemaschinen. Beim Biegen der Aluminium-Verbundplatten mit diesen Maschinen muss gewährleistet sein, dass die Zuführungswalzen nicht zu intensiv drücken. Wenn die Maschinen auch zum Biegen anderer Metalle verwendet werden, sind sie vor der Bearbeitung der Aluminium-Verbundplatten komplett von Fremdmetallflittern zu reinigen. Geschliffene Walzen arbeiten besonders schonend.
Für das Biegen von gerundeten Elementen mit Kantung (z. B. Kassetten) kommen Spezial-Walzenbiegemaschinen zum Einsatz. Die Tiefe der Kantung hängt von der Radiusgröße ab (bitte anfragen).
Biegen per Walzenbiegmaschine
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FRÄSKANTTECHNIK
Grundsätzliche HinweiseDie Fräskanttechnik ist ein sehr einfaches und effizientes Verarbeitungs-verfahren, um Aluminium-Verbundplatten zu formen. Mit dieser Technik lassen sich Faltteile unterschiedlichster Art und Größe realisieren.
Mit Hilfe von Scheiben- oder Formfräsern werden auf der Rückseite der Aluminium-Verbundplatten V-förmige oder rechteckige Nuten eingefräst. Das Aluminium-Deckblech der Vorderseite und ein Teil des Kunststoff-kerns bleiben stehen. Dank der geringen Dicke des verbleibenden Materials ist jetzt ein Abkanten per Hand möglich, eine Biegebank wird nicht benötigt. Der Kantradius wird durch die Nutform festgelegt. Die Nuten können alternativ mit einer Vertikalplattenkreissäge (Fräseinrichtung für Aluminium-Verbundplatten), auf einem CNC- Bearbeitungszentrum sowie mit einer Plattenfräse oder Handoberfräse gefräst werden. Die Fräskanttechnik eignet sich für Verbundplatten mit allen Standardoberflächen.
Vorteile der Fräskanttechnik • Geringste Investitionen • Einfache und bewährte Technik • Abkanten vor Ort möglich (anstatt in der Werkstatt); das reduziert die
Transportkosten. • Kostengünstige Produktion von geformten Bauteilen
(Fassadenelemente, Dachrand- und Attikaverkleidungen, Zargen, Eckelemente, Abschlüsse u.v.m.)
• Diverse Gestaltungsmöglichkeiten • Hohe Wirtschaftlichkeit • Flexibilität: Abkantungen werden nicht durch Maschinenabmessungen
beschränkt. • Qualität: Spannungsfreies Abkanten lässt keine Verwölbungen im
Eckbereich entstehen, plane Elemente sind das Ergebnis.
r ~ 2-3 mm r ~ 2-3 mm r ~ 7 mm
Fräsnut 90° (V-Form) für Abkantungen bis 90°
Fräsnut 135° (V-Form) für Abkantungen bis 135°
Fräsnut Rechteckform für Abkantungen bis 180° je nach Plattendicke
90°
3 mm
0,8 mm
135°
2 mm
0,8 mm
14 mm
1,5 mm
Wichtiger Hinweis zur Verarbeitungstemperatur:Die Umgebungs- und Materialtemperatur sollte beim Kanten mit der Fräskanttechnik nicht unter 16 °C liegen (s.a. DIN EN 1396).
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Allgemeines zu Befestigung und VerbindungNiete/Schrauben sind zwängungsfrei zu setzen. So werden Spannungen in den Niet- bzw. Schraubverbindungen vermieden. Die Bohrlöcher in den Platten werden gemäß der zu erwartenden Wärmeausdehnung des Materials bemessen, die sich aus der Plattenabmessung ergibt. Zur Be-rechnung: Bei einer Plattenlänge von 1 m und einer Temperaturdifferenz von 100 K (Kelvin) liegt die lineare Wärmeausdehnung der Aluminium- Verbundplatten bei 2,4 mm.
Zu Fragen im Hinblick auf die Bauaufsicht siehe die Hinweise im Nachspann der Betriebsanleitung!
Bohrlehren helfen, die Bohrlöcher zentrisch zu bohren sowie die Nieten/Schrauben zentrisch zu setzen. Besonders sorgfältig muss bei der Ausrichtung der Unterkonstruktion und dem Setzen der Schrauben bzw. Nieten gearbeitet werden, wenn es sich um Oberflächen mit hohen Glanzgraden und sichtbaren Befestigungen handelt.
Achtung: Grundsätzlich wird die Schutzfolie vor dem Vernieten bzw. Verschrauben im Bereich des Niet- oder Schraubenkopfes entfernt.
Bohren und Senken
Hier empfehlen sich Spiralbohrer, die ansonsten für Aluminium und Kunststoff verwendet werden. Als besonders geeignet haben sich dabei erwiesen: • Bohrer mit Zentrierspitze • Edelstahlbohrer HSS Cobalt DIN 338
MONTAGEHINWEISEm
in. 20 mm
min. 20 mm
min. 1 mm
min. 1 mm
Randabstände
Lochrandüberdeckung
Zum Ansenken von Bohrungen und zum Ausbohren größerer Bohrungen nutzt man Kegelsenker.
volle Ausdehnung
Aus
dehn
ung
Ausdehnung in Tragprofilrichtung (Aluminiumunterkonstruktion) gem. bauaufsichtl. Zulassung Faktor 0,1 (10 °C Temp. Differenz)
Ausdehnung quer zur Tragprofilrichtung und bei Holzunterkonstruktion vertikal/ horizontal
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NietenBei der Verbindung von Aluminium-Verbundplatten miteinander oder mit anderen Werkstoffen kommen Niettypen zum Einsatz, wie sie auch für Aluminium gebräuchlich sind.
In Feuchträumen und Außenbereichen werden Aluminium-Blindniete mit Nirostadorn verwendet. Dadurch werden Rostfahnen vermieden. Verwen-det man Aluminium-Blindniete mit Stahldorn, ist auf eine Kopfbruchaus-führung zu achten, damit der Dorn nach der Vernietung herausfallen kann.
Senkniete eignen sich ausschließlich für den Inneneinsatz.
MONTAGEHINWEISE
Ø 3
Ø 7,0 mm − Niet K11Ø 8,5 mm − Niet K14
AluminiumUnterkonstruktion
Bohrlehre
Alu-Blindniet Ø 5,0 mm mit NirostadornSetzkopf Ø 11,0 oder 14 mm
Plattenmundstück zum Aufschrauben auf Nietgerät (zum klemmfreien Befestigen der Platten)
Oben: Bohrlehre konisch, Mitte: Bohrlehre für Loch = Ø 7/8,5/9,5 mm, Unten: Plattenmundstücke für Nietkopf = Ø 11, 14 und 16 mm für Nietsetzgerät AccuBird (MBE)
Randabstandmin. 15 mm
Nirostadorn
Nirostadorn
Blindniet mit Flachrundkopf
Blindniet mit Senkkopf (nur für Inneneinsatz)
Außenbereich • Bauaufsichtlich zugelassene Aluminium-Blindniete mit Schaft –
Ø 5 mm und Setzkopf – Ø 11,14 oder 16 mm verwenden • Wärmeausdehnung der Platte berücksichtigen (2,4 mm/m/100°C).
Das Lochspiel in der Platte muss so groß wie die zu erwartende Ausdehnung gewählt werden, um eine Zwängung auszuschließen.
• Nietsetzkopf muss bei Anliegen des Nietschaftes am Lochrand diesen noch 1 mm überdecken.
• Bohrlehren verwenden, um die Löcher in der Platte und der Unterkon-struktion zentrisch zu bohren und die Niete zentrisch zu setzen.
• Blindniete mit Hilfe von Plattenmundstücken (Nietvorsatzlehren) zwängungsfrei mit einem Nietspiel von 0,3 mm setzen; Niet- und Mundstücke vom gleichen Hersteller wählen, weil die Setzkopfhöhe nach DIN 7337 unterschiedlich ausfallen kann.
• Klemmdicke ist aus der Summe des zu vernietenden Materials und einem zu addierenden Wert von 2 mm zu erreichen; so ist gewährleistet, dass sich der Schließkopf gut ausbildet; in den Tabellen der Niethersteller wird mit dieser Klemmdicke die Nietschaftlänge ermittelt (L min. = 14 mm).
Wichtiger Hinweis: Beim Nieten können viele Faktoren Einfluss auf das genaue Nietspiel von 0,3 mm nehmen (u.a. Nietkopf- toleranz). Deshalb empfiehlt sich vorab ein Nietversuch an einer Fassadenplatte. Schutzfolie im Nietbereich stets vor dem Vernieten entfernen.
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Schrauben
Hinweise für MetallunterkonstruktionenFür diesen Zweck werden handelsübliche, bauaufsichtlich zugelassene Fassadenschrauben aus Edelstahl mit Dichtscheiben gewählt. Es ist darauf zu achten, dass die Schrauben für die entsprechende Unterkons- truktion geeignet sind (siehe Herstellerangaben).
Die Schrauben werden mit einem Drehmomentschlüssel oder -schrauber so angezogen, dass die EPDM-Scheibe zur Abdichtung des Bohrlochs auf der Platte aufsitzt, ohne Druck auf die Platte auszuüben. Bei einer sichtbaren Deformierung der Dichtscheibe oder wenn sich der Dichtgum-mi seitlich unter der Scheibe hervor, drückt, ist eine Plattenausdehnung nicht mehr gewährleistet. Daraus kann ein leichter Deckblecheinzug um die Scheibe entstehen.
MONTAGEHINWEISE
Im Außenbereich keine Senkkopf-schrauben verwenden!
Falsches Setzen: Die Dichtscheibe ist deformiert, die Platte sitzt fest
Dichtscheibe ohne Deformation, die Platte kann sich unter der Dichtscheibe bewegen
Richtiges Setzen der Fassaden schrauben
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Schrauben auf Holzunterkonstruktionen • Fassadenschrauben aus Edelstahl (Schrauben müssen für die
Holzunterkonstruktion geeignet sein, mit bauaufsichtlicher Zulassung, siehe Herstellerangaben); Verschraubungen vorbohren; Bohrungen in der Holzunterkonstruktion für die Verschraubungen zentrisch zu den Bohrungen in der Platte aufbohren (Bohrlehre)
• Schrauben so anziehen, dass der Schraubenkopf einerseits auf der Platte aufsitzt, andererseits aber kein weiterer Drehmoment bzw. Druck auf die Platte ausgeübt wird; am besten Akku-Schrauber verwenden. Bei Holz muss besonders auf die Nachgiebigkeit des Werkstoffs geachtet werden.
• Gehobeltes Brettschichtholz für die Unterkonstruktion wählen; das Holz vollflächig mit einem nicht komprimierbaren Fugenband abdecken.
MONTAGEHINWEISE
4,8
353
14
Fassadenschraube
≥ 15 ≥ 15 10 (2) (3) (1)
(4)
1. Aluminium-Verbundplatte · 2. Edelstahlschraube · 3. EPDM Fugenband · 4. Holz-UK
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Behandlung einbrennlackierter OberflächenEine gründliche und periodisch wiederkehrende Reinigung der Elemente ist von entscheidender Bedeutung, um die schöne Optik von einbrenn- lackierten Oberflächen dauerhaft zu erhalten. Die Beseitigung von Schmutz und hartnäckigen Ablagerungen, die nicht vom Regen abgespült werden, sichert den Werterhalt über einen langen Zeitraum.
Jährliche BegutachtungMindestens einmal im Jahr sollten die Elemente an Bedachung und Wand auf Verschmutzungen inspiziert werden. Die individuell notwendige Begutachtungsfrequenz richtet sich nach dem jeweiligen Standort.
ReinigungsmaßnahmenFür die empfohlene Reinigung im jährlichen Rhythmus ist folgendes zu beachten: Idealerweise erfolgt die Reinigung entweder per Hand mit einer weichen Bürste oder per Hochdruckgerät (max. 50 bar) mit klarem Wasser. Bei stärkeren Verschmutzungen kann ein mildes Reinigungsmit-tel (pH Wert 6–7) mit einer Menge von maximal 10 % im Verhältnis zum Wasser verwendet werden. Für Details wird Sie Ihr Lieferant gerne bera-ten. Reinigungsrichtung ist stets von oben nach unten. Eine ergänzende Klarspülung hilft, etwaige Reste des Reinigungsmittels zu beseitigen. Um Schäden am Material absolut auszuschließen, sollte das Reinigungs-mittel zunächst an einer geeigneten Stelle auf seine Wirkung getestet werden.
Achtung: Sind die Elemente durch Sonneneinstrahlung aufgeheizt (> 40 °C), nicht reinigen! Zu schnelles Antrocknen begünstigt eine mögliche Fleckenbildung!
Entfernung von GraffitisAuch Aluminium-Verbundplatten sind vor Farbvandalismus nicht gefeit. Wie die einbrennlackierten Oberflächen am besten von Graffitis befreit werden, setzen sie sich bitte mit uns Verbindung.
PFLEGEN UND REINIGEN
1. Aluminium-Verbundplatte · 2. Edelstahlschraube · 3. EPDM Fugenband · 4. Holz-UK
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Gebr. DOLLE GmbH Rockwinkeler Landstr. 117 28325 BremenTel.: +49 (0) 421 427 99-0Fax: +49 (0) 421 427 [email protected]
dolle-kunststoff.de
Niederlassung LehrteRaiffeisenstr. 631275 LehrteTel.: +49 (0) 5132 92 06-0Fax: +49 (0) 5132 92 [email protected]
Niederlassung Bad Köstritz Elsteraue 307586 Bad KöstritzTel.: +49 (0) 36 60 58 83-0Fax: +49 (0) 36 60 58 [email protected]
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