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derAandechaupktM V s ä) c i ll t e l II III a I l III M o ll a l ^ h r c ö a b o n n . 5> l >. , iFi>i;»,'ln ^ l.5»<) (5 l l ) ä l > l ichl' c i III R a l l) a » o - '1^ o r l i c r S ch r l f l l e i l >i >i g : R a t l) a u 3. Stock Zimmer Nr. l 0 Fernsprecher Nr. tt:j71/190 Nummer lO Ottober 1952 15. Jahrgang Bürgermeister Dr. Anton Dr. Anton Eder wurde als Sohn eines ange- sehenen Buchhändlers am 9. April 1868 in Buxen am (Hisack geboren, studier- te am Gymnasium zu Brixen, wandte sich dann dem Rechtsstudium zu und beschritt nach Abschluß desselben die Laufbahn eines Rechtsanwaltes. I m Jahre 1899 ließ er sich als Rechtsanwalt in Innsbruck nieder. In verhältnismäßig späten Jahren beginnt seine Tätigkeit im öffent- lichen Leben. Dr. Eder wnrde als Vertreter der Deutschfreiheitlichcn Par- tei im Jahre 1914 in den Innsbrucker Gemeindcrat gewählt, in den Jahren 1919 nnd 1921 wieder- holte sich diese Wahl als Vertreter der Großdeut- scheu Vollsparlei. Wäh- rend dieser Wahlperioden gehörte er der Dienst-und Rechtnseüion des Ge meinderaten als Mitglied und lauge ^eit als Ob- mann an, zu deren Aufgabenlieis die Beratung aller Personal- und Rechlsangclcgcnhriten zählte; dnrch ihn war seine Partei auch in weiteren Aus- schüssen, wie Banausschnß, Gesällsseltion,Slrnßen- loiikiirrenzaunschiiß nsw,, veitrcteu. 1921 wurde Dr. (5der in den Stadtrat entsandt. Nach dem Rück- tritt des Ehreubürgernn'isters Wilhelm Greil wählte der Gemeinderat Dr.Eder am 12.Iuni 1923 zum Bürgermeister und erneuerte diese Wahl am 15. Mai 1925 für die Amtsperiode bis Mai 1929. Die Amtszeit des Bür- germeisters Dr.Edcr zeich- nete sich durch hohe Aktivi- tät des Gemeinderates aus. In diesen Jahren wurden große Pläne ver- wirklicht, die sonst nur in einer längeren Zeitspanne möglich gewesen wären. Schon unter Ehrcnbürger- mcifter Greil war im Jahre 1919 der Achensee zum Zwecke der Aus- nutzung seines natürlichen Speicherbeckens durch die Stadt erworben worden. Da nun ausreichende tech- nische Vorstudien die Durchführbarkeit der Ab- leitung des Achenseewas- sers, dessen Ablauf nach Norden gerichtet ist, in das I n n t a l gewährleiste- ten, gründete die Stadt unter maßgeblicher per sönlichcr Führung des Bürgermeistern im Jahre 1924 gemeinsam mit mehreren in- und ausländischen Banken die Tiroler Wasseltrastwcrtc-AG. (Tiwag), in der die Stadi mit säst der Hälfte des Aktienbesitzes und zusammen mit dem ^aude Tirol mit cmer Aktienmehrheit ver treten war. 1925) wurde der Bau den Achensee kraftwcrle«, I.Baustuse,begonnen, 1927 konnte das bisher größte Spcicherwcrl Österreichs in Betrieb genommen werde», womit auf lange Jahre der

Amtsblatt Innsbruck

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Ausgabe Oktober 1952

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3. Stock Z i m m e r N r . l !» 0Fernsprecher N r . tt:j71/190

Nummer lO Ottober 1952 15. Jahrgang

Bürgermeister Dr. AntonDr. Anton Eder wurde als Sohn eines ange-

sehenen Buchhändlers am 9. April 1868 in Buxenam (Hisack geboren, studier-te am Gymnasium zuBrixen, wandte sich danndem Rechtsstudium zu undbeschritt nach Abschlußdesselben die Laufbahneines Rechtsanwaltes. I mJahre 1899 ließ er sichals Rechtsanwalt inInnsbruck nieder.

I n verhältnismäßigspäten Jahren beginntseine Tätigkeit im öffent-lichen Leben. Dr. Ederwnrde als Vertreter derDeutschfreiheitlichcn Par-tei im Jahre 1914 in denInnsbrucker Gemeindcratgewählt, in den Jahren1919 nnd 1921 wieder-holte sich diese Wahl alsVertreter der Großdeut-scheu Vollsparlei. Wäh-rend dieser Wahlperiodengehörte er der Dienst-undRechtnseüion des Gemeinderaten als Mitgliedund lauge ^eit als Ob-mann an, zu deren Aufgabenlieis die Beratungaller Personal- und Rechlsangclcgcnhriten zählte;dnrch ihn war seine Partei auch in weiteren Aus-schüssen, wie Banausschnß, Gesällsseltion,Slrnßen-loiikiirrenzaunschiiß nsw,, veitrcteu. 1921 wurdeDr. (5der in den Stadtrat entsandt. Nach dem Rück-tritt des Ehreubürgernn'isters Wilhelm Greil wählteder Gemeinderat Dr.Eder am 12. Iun i 1923 zum

Bürgermeister und erneuerte diese Wahl am 15. M a i1925 für die Amtsperiode bis Ma i 1929.

Die Amtszeit des Bür-germeisters Dr.Edcr zeich-nete sich durch hohe Aktivi-tät des Gemeinderatesaus. I n diesen Jahrenwurden große Pläne ver-wirklicht, die sonst nur ineiner längeren Zeitspannemöglich gewesen wären.Schon unter Ehrcnbürger-mcifter Greil war imJahre 1919 der Achenseezum Zwecke der Aus-nutzung seines natürlichenSpeicherbeckens durch dieStadt erworben worden.Da nun ausreichende tech-nische Vorstudien dieDurchführbarkeit der Ab-leitung des Achenseewas-sers, dessen Ablauf nachNorden gerichtet ist, indas Innta l gewährleiste-ten, gründete die Stadtunter maßgeblicher persönlichcr Führung desBürgermeistern im Jahre1924 gemeinsam mit

mehreren in- und ausländischen Banken die TirolerWasseltrastwcrtc-AG. (Tiwag), in der die Stadimit säst der Hälfte des Aktienbesitzes und zusammenmit dem ^aude Tirol mit cmer Aktienmehrheit vertreten war. 1925) wurde der Bau den Achenseekraftwcrle«, I.Baustuse,begonnen, 1927 konnte dasbisher größte Spcicherwcrl Österreichs in Betriebgenommen werde», womit auf lange Jahre der

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Seite 2 Auuoblalt der ^andcohauptstadt ^

elektrische Strombcdarf Innsbrucks gesichelt nunimd dem übrigen (Gebiete Tirols so>vie den österreichischen Bundesbahnen für die,'»ugförderuugStromzur Verfügung gestellt werden tonnte. Die StadtInnsbruck war im Aufsichtsrat der Gesellschaftdurch den Bürgermeister als Präsidenten und durchmehrere Gcmeiuderätc vertreten.

Eine bedeutende Errungenschaft bildete auch diezur Belebung des Fremdenverkehrs von der StadtInnsbruck cröauteIuusbrucker Nordkettenbahn, dieim Jahre 1928 dein Verkehr übergeben wurde. I nfeine Amtszeit fallen weiter! die Anlage des Inns-bruckcr Flughafens in der Neichenau (1925), dieModernisierung des städt. Elektrizitätswerkes an derS i l l (1927—1928), Verbesserung der Straßenbe-leuchtung, die Errichtung des Hochhauses am Bis-uiarckplatz-Salurner Straße als Verwaltungs-gebäude des städt. Elektrizität- und Gaswerkes(1927—1929), der Neubau der städt. Molkerei(1928), der Neuban zweier Brücken über die S i l lim Zuge der Bicnerstraße und Prinz-Eugen-Straße(1927). Für die Erweiterung der ^uellfassungenam Wurmbach und >tlammbach iu der Mühlaucr>l lamm wurde 1929—1930 ein Projekt ausgearbei-tet. Die städt. Mullabfuhr wurde durch die Ein-führung des Tonnensystems nnd der Beschaffungmotorisierter Mullwagen neu gestaltet.

Dr. Eder war ein starker Sinn für foziale Notund für allgemein soziale Bedürfnisse eigen. Diedrückende Wohnungsnot half er durch Erbauungder Wohnhausblocks beim Schlachthuf, in dcrPem-

mildern, ein neues Obdachlosenheim in der Hunold-straße nahm die ärmsten der notleidenden Woh-nungssuchenden aus. Das städtische Armenamtwandelte er in ein nach neuzeitlichen Grundsätzenorganisiertes Fürsorgcamt um, das sowohl Für-sorgefragcn im engeren Sinne als auch Iugend-fürsorgeangelegenheiten zn bearbeiten hat. DemKind galt die Erbminng des Kindergartens in derPcmbnurstraße (1928), die Errichtung desKinder-hcimcsMariahilf nnd des Kinderhortes im Schlacht-

hofblock. Auch der schule wandte Dr. Eder fei»volles Augcumerkzu. Nicht !i!ir,daßcrdasür befolg!war, daß alle städtischen Schulen mit den bestenLehrkräften beseht wnrdcn, er förderte auch dieErrichtung der Francnberufsschnle ini FerraliPalais, ließ in städtischen Schnlen Schulbädcr errichten. Es entstanden die Mütterberatungsstellenfür werdende und junge Mütter und die Echulzahukliuik. Als hvgieuische und sportliche Neubauten findzn erwähnen die städtische Badeanstalt SalurnerStraße (Dampfbad, 1927), das Hallenbad in Pradl(1929), der Sportplatz an der S i l l und die S l i -sprungschanze amBergIscl. Ein Werk des Kulturschaffens bildete der Bühnenausbau im Stadttheater(1927).

Alle diese Schöpfungen zeugen voll einem um-fassenden Verständnis für die großen Fragen, diein der Zeit der Bürgermcisterschaft Dr. Eders imNahmen der Stadtverwaltnng aufgeworfen uudverwirklicht wurden. Aus diesen Weiten sprichtdie ganze Persönlichkeit Dr . Eders: ein Mann,der sich ganz dem öffentlichen Wohle zur Ver-fügung stellte, der nm eine wahrhaft demokratifcheVerwaltung bemüht war, der feine große juristischeBegabung, sein soziales Verständnis, feine Auf-geschlofsenheit für allen Fortschritt den Bürgernunserer Stadt widmete.

Als Dr. Eder am 27. M a i 1929 sein Amt demucugewählteu Bürgermeister Franz Fischer übergab, schied mit ihm der letzte Maudatar aus derZeit vor dem ersten Weltkrieg aus dem Inns-brncker Gemeinderat ans. Er blieb weiterhin VizePräsident, geschäftsfühlender Verwaltungsrat undRechtsberater der Tiwag, bis er im Jahre 1947in Pension trat. Dr. Eders aufrechte, vornehmeGestalt konnte man bis in sein hohes Alter inden Straßen der Stadt wahrnehmen. Ein Ver-kehrsunfall — er wnrde auf der Straße voneinem Kraftwagen niedergestoßen — zog schweregesundheitliche Schäden nach sich, denen er am15. September 1952 im Alter von 84 Jahrenerlag. Dr. Angcrer

5. Internationaler Bürgermeister Kongreß in Innsbruck11. bis 14. September 1952

D a n k und Rückblick.

I m September 1951 beschloß der 4. Bürgermeister'Kongreß in Loearno, an der Stätte, an der einst AristideBriand und Gustav Stresemann in der hohen Polititden Grundstein zur deutsch-sranzösischen Verständigungzu legen sich bemühten, auf Einladung des BürgermeistersDr . Greiter deu nächsten Kongreß in Innsbruck abzuhalten.

Dieser Entschluß war nicht etwa eine höfliche Gesteden der Union neu beigetreleueu österreichischen Freundengegenüber, sondern er entsprang dem Gefühl des Dantes,

daß sich die österreichischen Bürgermeister für die An-näherung Fraulreichs und Deutschlands einzusetzen undmit den Zielen der Union solidarisch zu erklären wüuschtcn.

I m April traf sich der Vei maltungsausschusi in Mün-chen, im Iuu i in Stuttgart, uud an beiden Sitzungennahmen zwecks Vorbereitung des Kongresses auch Bürger^meister Dr. Greiter und Verlehrsdireltor Dr. Keül teil,^hrer intensiven Arbeit und ihrem uuermüdlicheu persöulichcu Eiusatz ist es auch zu dmileu, daß die viel-seitigen organisatorischen uud technischen Maßnahmen,die ein solcher internationaler.Kongreß erfordert, ill einem

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Nummer 10 Amtsblatt der Landeshauptstadt Inusbruct Seite 3

Ausmas', ooibeieitel wurde», da^ »>an sclilecknliin alsmustergültig bezeichueu kau», Eine ilrglinisalio» ist erstdann volltoi»»le», nicnn die Kongreszleilnehmcr sic lüchlspuren: «lind das war in Innsbruck der Fal l .

Die reibungslose Abwicklung des Kongresses trugdaher auch nicht uuwesenllich zum (Gelingen der Arbeitbei. Hieran lai» die Almosphäie der Stadt Innsbruck,die glückliche Verbindung ihrer aus einer reichen Ver-gangenheit beruhenden Traditimi mit einer wohl nichtznlel.'.t durch den starten internationalen Fiemdeuvcrkehrbelebten ^ellaufgcschlosseuheil. Tie prachtvolle landschaft-liche ^age inmitten majestätischer, schneebedeckter Verge,die heimeligen (lassen und Gäs;che», die ausgezeichuctcngastronomischen Leistungen der internationalen Hotels undgcmütlichru (Gasthöfe taten ein übriges, um bei denKongreßteilnehmern das (Gefühl des Wohlgcborgenscinszu crivecken.

Der Innsbrucker Kongreß brachte mit weit über ^00Anmeldungen die bisher höchste Tcilnchmcrzahl. EinNlick in den festlich geschmückten Kongreßsaal im Ge-bäude der städt. Musikschule zeigte die lebhafte Anteil-nahme aller leiste und — was als besonders erfreulichzu werten ist — das große Interesse der Jugend an denReferaten und Aussprachen.

Um es vorwegzunehmen i der Plan einer Beteiligungstarker Iugcnddelcgationen aus Frankreich, Österreich undDeutschland und der Versuch, zwischen ihnen und denBürgermeistern eine Aussprache herbeizuführen, darf alsgelungen angesehen werden. Wenn auch trotz der ener-gischen Leitung der Diskussion durch Dr. Hans ^bindendie jugendlichen Redner sich nicht immer an das Themahielten, wenn auch nicht gerade immer rhetorische Glanz-leistungen geboten wurden, so gab die Jugend den Bür-germeistern in einer meist sehr sachlichen Kritik doch manchwertvolle Anregung. Es darf hier wohl auch hervorge-hoben werden, daß die jungen Franzosen ihren Freundenaus den deutschsprachigen Ländern weit überlegen warennnd daß sie ihre Argumente mit scharfer Logik uud aus-gesprochenem rednerischen Talent vorbrachten. Das Wich-tigste aber gelang: der Kontakt Zwischen der älterenGeneration und der Jugend, die berufen ist, das be-gonnene Werk fortzusetzen, wurde in vollem Umfangehergestellt. Dieser Erfolg wnrde insbesondere durch dieForderung der Ingend unterstriche», die Union mögesie zur Mitarbeit heranziehen und in ihre Organisationeinen Ingendansschnß einbauen.

Der Verwaltuugsausschuß wird sich mit den von derJugend gegebenen Anregungen in seiner nächsten Sitzungbefassen und zur Mitarbeit derIngcud Stellung uehmen.

Es ist nicht Aufgabe dieses Veiichtes, näher ans dieeinzelnen Referate einzugehen, jedoch darf mit Freudeund Dankbarkeit das überaus große Interesse der öster-reichischen Bundesregierung festgestellt nnd die Tatsachehervorgehoben werden, daß Außenminister Dr. Karl

Grubei bei der Ei'ösüilmg des >iongi esses die Richtig-keit der Bestrebungen der Uuiou, aus kommunaler Ebenedie deutsch-französische Verständigung zu fördern, mitüberzeugenden Worten unterstrich. I m gleichen Sinnewar auch das Telegramm des österreichische» 'Bundes-kanzlers Dr. Leopold Figl versasi!.

Die Mitgliederoersammlung der Union brachte einigemiderungeu der ^usammensetzuug des Vcibindiingsbürosnnd Verwaltnngsansschusses, betonte aber aufs neuedie Wichtigkeit der Vermittlerrolle der Schweiz für dieweitere Verständigungsarbeit der Uuiou,

Präsiden Eugen Wyler, der durch vier ^ahre hindurchals Initiator die erste Begcguuug srauzösischer und deut-scher Bürgermeister auf dem Mt . P<''lerin, den Aufbauund die Geschicke der Union leitete nnd dem die Uuionalles zu danken hat, trat zurück und wurde in Anerkennungseiner großen Verdienste zum ständigen Ehrenpräsidentenernannt.

Seinen Posten übernahm Moritz Kämpfen, Stadt-präsident von Brig. Auf Wunsch der französischen Dele-gation wurde die Zahl der Vizepräsidenten auf 3 unddie der Mitglieder des Verwaltuugsausschusses auf 10erhöht. Auf franzöfischer Seite wurden zu Vizepräsidentengewählt! M . Vouch», Eolombes, M . Dardel, Putcaux,und M . deMontgascon, La Fläche. Aus deutscher Seite:Oberbürgermeister Dr. Klett, Stuttgart, OberbürgermeisterDr. Kraus, Frankenthal/Pfalz, Oberbürgermeister Wim-nier, München.

Die aktive Mitarbeit der österreichischen Bürgermeisterwurde durch die Wahl des Bürgermeisters von Inns-bruck, Dr. Gleiter, in den Vcrwaltungsausschuß gewür-digt. Damit hat die österreichische Delegation erstmalsSitz und Stimme im Verwaltuugsausschuß der Union.

Das Ergebnis der intensiven Arbeit des 5. Internatio-nalen Bürgermeister-Kougrcsses in Innsbrnct hat, kurzzusammengefaßt, im Cchlußkommunique seinen Ausdruckgefunden. Darin wurden folgende Pläne für die nächsteZukunft aufgestellt i

1. Gegenseitige Informationsreisen von Bürgermeisternund Gemeindebeamten,

2. Austausch von Erfahrungen über Gemeindenrbeit,3. Austausch von Gemeindcbürgern aller Bcvölkerungs-

kreise, insbesondere von Schülern, Lehrlingen nndArbeitern,

4. Schaffung von 100 französisch-dentschen Städtepaaren(Korresvundenzstädten).Bei allen Beratungen des Kongresses stand immer

wieder das Grundthema der Arbeit der Union im Vor-dergrund : M i t Deutschland und Frankreich steht undfällt Europa. Mögeu die Anstrengungen der Uuion dazubeitragen, die Verständigung zwischen Deutschland undFrankreich zur Grundlage eines dauerhaften Friedensweide» zu lassen. H. Engelhardt, Stuttgart

Dem Stadthiswnker Karl Klaar zum GedächtnisVon Dr. Hans Krmner.

Karl Klaar (geb. 3. November 18l>5 ili Innsbruck,gest. 18. September 1952 ebenda) besuchte im Altervon schon 2» bis 30 Jähren den 20. Kurs des WienerInstitutes für österreichische Geschichtsforschung (1893bis 1tt95>) und trat im Jahre 1895 als Beamter in dasdamalige Statchalterei-Archiv (heute Landesregic-

rnngsarchiv, Hcrrcngasse 1) ein, das noch der bekannteTiroler Historiker David v. Schönhcrr leitete. DessenNachfolger als Archivdircklor wnrde der ebenso be-kannte (Geschichtsforscher Dr. Michael Mayr, und esspricht für Klaar, daß er Schönhcrr immer ein ver-ehrendes Andenken bewahrte nnd dah er durch fem

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ganges Leben der treueste Anhanger Mayrs wurde,der, wie mancher Politiker, hie und da in den Wider-streit der Meinungen geriet. Mayr trat ab l907 in dasparlamentarische Leben ein, entfaltete eine rege poli-tische Tätigkeit und wurde schließlich'bekanntlich 1920/1921 österreichischer Bundeskanzler. So konnte ersich nur mehr wenig dem Archiv widmen. Maar leilete als Vertreter Mayrs faktisch ad 19l>7 daö Archiv;er erhielt aber erst 1919 die Direttorstelle, mnßte in-dessen schon 1923 im Nahmen der Seipelschen Beam-tcnabbaumaßnahmeu in den Ruhestand treten. Solvar das Wirken Klaars iin Archiv verantwortungs-schwer und doch selbstlos und äußerlich wenig glän-zend. M a n muß in Betracht ziehen, daß Klaar imJahre 1919 die Aufgabe erhielt, die gesamten Archivalien Deutschsüdtirols und Welschtirols an I ta l i enauszuliefern, was sehr heikel, miche und schmerzvollwar. Er 'hat dies ohne Zwischenfall nnd größere Neidüngen getan. Er wurde auch als Herausgeber undSchriftleiter der sehr wertvollen, leider schon längstnicht mehr bestehenden Zeitschrift „Forschungen undMittei lungen zur Geschichte von Ti ro l und Vorarlberg" der Nachfolger Mayrs. I m Archiv genoß Klaarden Nuf eines sehr freundlichen Kollegen nnd spätereines ebenso milden Vorgesetzten. Er war ein fleißigerArchivar mit Freude an diesem selbstlosen, stillen undvon der Außenwelt oft nicht richtig eingeschätzten Veruf, ein Mann , der an seinen Schätzen von Urkundenund Akten mi t ganzer Seele hing.

E in Archivar, der seine Amtszeit den beruflichen'Aufgaben widmen mnß, ist immer in Versuchung, nebenbci wissenschaftlich viel zu veröffentlichen, da erbesser als jeder andere die großen Kostbarkeiten seinesArchivs kennt. Andererseits wird ein Mann , der sichdurch gediegene wissenschaftliche Arbeiten auf denNang eines Gelehrten erhebt, deswegen gewiß keinschlechterer Archivar und er erhöht dnrch seine Publ i^latiouen den Ruf des Korps der Archivare und seinesArchivs. Klaar hat hier den richtigen Mittelweg gefnndcn. Er hat neben seiner Berufsarbeit eine Mengewissenschaftlicher Abhandlnngcn und Anssätze geschrieben, ohne daß jene darunter l iü , Ich ba'be die ^ab>

19<̂ ;nsa>nmengebracht, nnd zwar Bücher, AbHandlnngen, Anssätze nnd kleine Miszellen, wobei allerdings letzlere zahleninäßig überwiegen. Tarnnter betreffen l83 Innsbruck und Umgebung (nur '.59 davonstehen, in den zwei Bänden „A l t Innsbruck und seineUüigebnng"), 55 T i ro l und Vorarlberg außerhalbvon Innc-brnck nnd Umgebung nnd 1l) die TirolerFreiheit tämpfe von 1797 bis 1809. Es ist hier nnmöglich, die Titel aller Arbeiten zn nennen. Sie bctreffen die verschiedensten Themen, nnd zwar vornehmüch Kriegs- (Freiheitskriege mn 1809 herum), Literatnr (besonders über Walther von der Vogelweidennd Tirol), Knnst nnd Musik (besonders über denGeigeumacher Jakob Stainer), Kirchen-, Familiennnd Archivgcschichte, immer im weitesten S i n n desWortes. Klaar war also sehr vielseitig. Er hat in seiner Art viel von David v. Schönherr und MichaelMayr , seinen zwei Vorgesetzten im Archiv, gelerntnnd übernommen. Er bringt vor allem kultnrgcschichtlich Interessantes, darunter wahre Knriositätcn, under hatte eine besondere Begabung, ja fast eine guteNase wie ein Iagdhnnd, in den sonst trocken erschei-nenden Archivalicn die Spuren solcher Merkwürdig-leiten zu finden nnd sie dann vollkommen zn erfassen.So kommen vielleicht keine großen Bücher zustande,aber vielerlei, nnd die Breitenwirkung auf das Heimatkundlich interessierte Pnbliknm ist groß. Dabei schriebKlaar nie trocken' er hatte einen gemütlichen, anheimelnden nnd leichtverständlichen S t i l . Er schriebeben nicht nur mit dem Verstand, sondern auch mitdem Herzen und dein Gemüt, und das merkt manseinen Arbeiten an. Denn er liebte sein HeimatlandTiro l echt nnd tief.

Ans den oben erwähnten Zahlen ersieht man, daßKlaar v o r a l l e i n S p e z i a l f o r s c h e r s ü rI n n s b r n ck u n d U m g e b n n g war, ja, er kannhierin rnhig neben Kar l Untcrkirchcr, Konrad Fischnalcr, Hans Hörtnagl, Heinrich Hammer, Otto Stolznsw. eingereiht werden. Er war einer der bedeutendsten Kenner der Vergangenheit Innsbrucks und seinerUmgebnng, und zwar des bürgerlichen Gebens, deralten Häuser und Straßen, der Friedhöfe, der Gärten(Hosgarten) nnd ganz besonders der Kirchen und desreligiösen Gebens. Hierin hat er sich ganz besondereVerdienste erworben. Als sehr religiös eingestellterMann schrieb er mit einer gewissen Innigkeit seinekirchcngcschichtlichen Arbeiten von Innsbruck; alsFreund der Natur nnd als stiller Genießer im Harmlosesteil S inn des Wortes verfaßte er mit Dankbarkeit seine Anffätze über den Hosgarten, die Weiherbnrg,die Hnngerbnrg, den Tummelplatz usw., weil ihmdie Spaziergänge und das Verweilen dort so vieleschöne Stunden geschenkt hatten. Bei seinen Arbeilenwar eben oft eine innige seelische Verbindung zwischenihm nnd dem gerade behandelten Thema da, und dasmerkt man den meisten, seiner stadtgeschichtlichen M is -'.ellen an, weil er sein altes Innsbruck lieble wie wcnige seiner Mitlklirger. Von den Innsbrncker Verlagen war er besonders mit der seiner^eitigen Mar ianischen Vereinsbuchhandlung nnd bnchdrnckerei (früherneben der Servitentirche, hente Albert Ditterich, Universitätsstraße) eng verbunden, deren l̂ eschichk' er geschrieben InN ( l ^ , ! ' . ><,»:'.<'., ^nn>?brnck !'.>:>,«'»>.

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Seine vibici! Aufsätze und Miszelleu sind leidersehr verstreut, ^ r schrieb in die „Äcilteiinugeir desInst i tute für österreichische <^eschichlsforschuug", fcruer i,i die genannteil „Forschungen und Äliitteiluugeil", iil die Ferdiuandeuinszeitselirift (später „Veröffenllichungen des ^cuseums ^erdiuandennl"), iil die„Tiroler Heimat", „ t i r o le r Heimalblätter", in den„Schlern", in die längst versnnkene lollservativ gesinnte Zeitung „Tiroler St immen", deren Haltungihm besonders nahestand, später in den „Tiroler AnZeiger", in den „Volt'sboten", gelegentlich indie „M i t -leiluugeu des Iuusbrucker Verfchöuerungsvereines",in den „äinustfrcnnd", in den „.UriPPenfrellnd", bcsonders aber durch einige Jahre in das „Psarrblat l "von 3 t . Jakob in Innsbruck, dessen vorirchmlicheStütze er war, weil er den religiös eingestellten undheimatkundlich interessierten Innsbruckern imincr el>oas Schönes ans alter Zeit brachte. 99 teils ältere(Neudruck), teils neue und bisher ungedruckte Aussätzeüber Innsbruck und Umgebung brachte Klaar hieraus in seinem zweibändigen Werke „Alt-Innsbruckund seine Umgebung" (Innsbruck 1939/40), das da-mals uuter manchen Sorgen, gerade zu Beginn derKriegszcit, besonders gern und eifrig gekauft wurde,weil es an gemütliche alte Zeiten erinnerte. DiesesWerk 'wird seinen Verfasser lange überleben, währenddie vielen anderen Aufsätze leider zu unübersichtlichverstreut uud z. T. heute schwer erfaßbar sind.

Es ist an Klaar vieles versäumt worden. Wohlwurde er 'Ehrenmitglied der Universität Innsbruck.Es erschien aber nie zu seinen Ehren, eine wissenschaftliche Festschrift. Bis auf wenige Zeilen in Zeitnngen ist über ihn zu seinen Lebzeiten nie etwasAusführlicheres geschrieben worden.

S o i st e s n m s o n o t i g c r, d a ß d e r W e r ts e i n e r P e r s o n u n d s e i n e s N a c h l a s s e sn n n h e r v o r g e h o b e n w i r d . E r hat dasManuskript zu einem dritten Band des genanntenWerkes „Alt-Innsbruck nnd seine Umgebung" mitvielen weiteren Einzelauffätzcn hinterlassen. Es wäreäußerst wünschenswert, daß dieser Band mi t Subventiouiernng durch die zuständigen Stellen in Stadtund Land im Druck erscheinen könnte.

Klaar war eine sehr bescheidene, stille, zurückgezo-

gen lebende Persönlichkeit. l>'r war lief religiös ge-sinnt nnd führte ein ethisch geradezu vorbildlichesGebell. Sein ganzes Wesen bestand aus (hüte, taritaliver Hilfs<bereilschast, Rechtlichkeit und Wertschätzungdes lauten, das wi r ans alten Zeiten noch herübergerettet haben. Er erschloß sich seinen Mitmenschenschwer, aber er liebte nnd schätzte so manche von ihnen,ohne daß sie viel davon wußten. Er ist nie in seinem^eben Ehrungen nachgelaufen nnd nahm es hin, wenner Übergängen oder gerade nicht gnt behandelt wurde(frühe Pensionierung). Er, der immer schon großeSelbstsucht geübt hatte, besaß im Alter erst recht dessenAbgellärthe'it. Es wird, von seinem Werk „ A l t - I n n s -bruck" abgesehen, um Klaars Namen bald wieder sehrstill werden. Aber in dell Herzen vieler alter Freundewird er noch lange in treuem und herzlichem Gedcnteil weiterleben. Das hat sein stimmungsvolles Bcgräbnis ans dein sonnigen Mariahi l fer Friedhof amW. September 1952 nnd die Zusammensetzung seinervielen Teilnehmer bewiesen.

Nußer dem genannten Zweibändigen Werke „NIt-Inns<druck und seine Umgebung" erschien an selbständigen Vü«chern: Ignaz yochrainer, ,das 3ahr 1809 zu meiner Crinne-rung, 2. kl. besorgt von K. Klaar, „Nnno Renn", 16. Vand,Innsbruck 1919. — ßranz Raff!, der Verräter Andreas Ho-sers, „Nnno Reun", 21. vand, Innsbruck 1921. - Die ger-ren- und Vürgerkongregation in Innsbruck 1578—1928,Festschrift, Innsbruck 1928. — Gründung und ßortschritteder Firma Marianische Vereinsbuchhandlung un>d -'buch-druckerei Innsbruck 1856-1926, Innsbruck 1926. — Mancheseiner Aufsähe, besonders aus »den „Tiroler Stimmen", sinduor 1914 auch als kleine Sonderdrucke erschienen. Es ist,wie oben ermähnt, wegen Raummangels hier ganz unmög-lich, sämtliche kleineren Arbeiten aufzuZählen. <5twas Auf-sehen erregte sein Aufsah über das bekannte Mädchen vonSpinges l1?9?) l,F>ro!er Heimat", Ig. 1928), worin er fest-stellte, daß dieses (Katharina Tanz) keine Vuchensteinerinwar, sondern aus der Umgebung von Spinges lRah) stammteund in Wirklichkeit Helena Lanz hieß. Prof. Dr. AnselmSparber-Vriren verteidigte gegen ihn die >ai!te Ansichtl„6chlern", Ig. 19481, worauf Klaar in der „Tiroler Heimat",Ig. 1948, nochmals seine neue These begründete. — Klaarhat überdies, besonders in den „Tiroler Stimmen", Ziemlichviele Besprechungen über Bücher geschrieben, die Themender Tiroler Geschichte behandeln.

Einschreibullgsergebnissc der Pftichtfchulen in Innsbruck für 1952/53Von stellv. Be;iriksschulinspektor Di r . Anton Brnggcr.

^ach den nunmehr vmliegenden l^mschreibungsuud >tlassifit'ationsergelmissen besuchen im angelaufeneu Schnljahr 1U5)̂ /5>!', die !. .^lassen der Inn>>orncler Volkoschnlen:

<'!>? ,^>i., 5,tt<» Hldch., zus. l^^!^ Schnlneuliuge»ud !'^ >tu., -".» '.vidch., ;us. <;« Repetenten,

zns. l'.ll'.j Ku. , <'.!5. Mdch., zns. l ^ l Binder.

E in ^Vergleich mit dem Stande vom Vorjahre ergimeine Abnahme von l ^ .''tüaben nnd eine Zunahme von<!<» '.»(ädcheu, im gan;eu ein Wachstum der Schüler',al,l um 5,1 Binder. Das Hinansschiebcu des ^e

giuncs der gesetzlichen Schulpflicht bi^ mm volle>ldelen<'.. Lebcusjal)r hat demnach keinen Nnckgang gezeitigt.Weiters ist ausfallend, daß ungefähr ein D r i t t e ld e r x V n n s b r u c k e r 3 t r a s; e n z i i g e h c n c rü b e r h a n P t kei n e n S ch il I n e n l i n g st e l l t,u'ähreud einzelne Randgebiete ein starkes Anschwellender Schnlerzahl anfweiscn. Bei der Anfstellnng desStellenplanes wnrde Vorsorge getroffen, das; Überfüllnngen von Atlassen vermieden >oerden und jeneschule», iu deren Sprellgeln durch Neubauten eingrößerer Zu mg ;u erwarten ist, noch aufnahmefähigbleiben.

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Seite 6 Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck Nummer 10

Bei den Hauptschukn mnßle die Ausnahmewärtiger Schüler zuni größten Teil abgelehnt werde»,da sich hier der Naulnniaiigel besonders stark auÄvirtl.Die Einschreibunssserqebnisse wurdei^ daher auf649 Knaben, 009' Madchen, znsannnen also 125«Hanptchnlncnlinge beschränkt. Das ergibt im Ver-gleich zum Vorjahre eiueu Rückgang von 107 Knaben,23 Aliädchen, zusammen 180 Bindern. Die Zahl der1. Hauptschulklassen verringert sich dadurch um vier.Da auch drei zweite Hauptschulklassen in diesem Schuljähr ausfallen, ist es möglich, alle dritten und viertenHauptschulllassen, deren Zahl sich uni 10 erhöht hat,unterzubringen. Der Ausbau von Keller- und Dachbodeuränmen, die Herabsetzung der Unterrichtszeit aufKnrzstundcn nnd der Wechselnntcrricht bleiben dienotwendige Voraussetzung hicfür.

Abschließend sei zu Wergleichszwecken noch eineÜbersicht über die Geburtenziffern der letzten 15 Jahreangefügt.

Lebendgeborcne Ortsansässige in InnsbruckIm I. Lebens-

19371938

513«40

jähr gestorb.

21

33

verbleiben

492^)

1939194019411942194319441945194619471948194919501951

1774178018031677941110916681532142712351083993

Dm 1. Lebens»jähr geslorb.

7l103W3766751101989080603639

verbleiben

l67717271610890')1008')15701442134711751047954

i j Nach dem Gebietsstanb von 19o? und 19Z8, d. i, ohneEingemeindung non Höttin,g, Mühlau, klmras, KrzI, Iglsund Vili. §ür diese emgemeindeten Orte stehen keine stati«stischen klngaben Zur Verfügung.

)̂ Die niedrigen Geburtenziffern sind auf die durch dieVombardierung verursachte vorübergehende Abwanderungzurückzuführen.

Leiträ^e von D r .

Innsbruck vor hundert JahrenSeptember 1852:

1. zeigt 0er seit 184? in Innsbruck ansässige Private 3. Per-zager in seiner Wohnung einigen Kennern und Lieb-habern seine sogenannten optischen Rebelbilder, bevorer eine Kunstreise nach Salzburg und Ischi antritt.

6. wird in der Hranziskanerkirche nächst dem klntonialtareine Tafel aus weißem Marmor zum klndenken an diein Goito gefallenen Soldaten angebracht. Die Inschriftlautet: „Den Gefallenen seines Jäger-Regiments dasHeimatland. Zur Lhre killer ruhen hier: Nnton V. v.pirquet, Hauptmann, Rivolo 32. Juli. Josef Knezich,Hauptmann, Josef Hofer, Lieutenant, Lnkel des klnidreasHofer, und ein Gemeiner, Goito 8. kipril 1843. Veige-seht am 20. ßebr. 1851 - Ihr Rame lebt von Geschlechtzu Geschlecht".

12. veranstaltet der pyrotechniker Ioh. Kalligaris ein gro-ßes Feuerwerk im Klosterkasernhof.

18. empfiehlt der parfümeur und Wundarzt ßranz Schmidin der Museumstraße im „Voten" ,das aus Paris impor»tierte Melainocom-slirir g«gen alle Haarübel.

Oktober 1852:

l. kündigt die „Innsbrucker Zeitung" an, daß sie nur mehrviermal in der Woche erscheinen wird.

3. wird in der Wiltener Stiftskirche die von TU. Ragillerkomponierte Kestmesse in 13 aufgeführt.

5. wird im Kerdinandeum das von Iele gemalte Hochaltarbild für Rassereith, die 5)1. Drei Könige darstellend,ein Geschenk der Kaiserin Maria klnna, ausgestellt.

8. findet über kaiserliche Anordnung für den in Londonverstorbenen berühmten Keitcherrn Herzog u. Welling'

ton eins große militärische Trauerfeier am Rennwegestatt. Räch dem klbfeuern von 72 Kanonenschüssen defi»lierlen die Truppen vor dem Militärkommandanten

v. Roßbach.

IN. wird die 1?jährige Tochter des Statthalters Graf o.Vissingen, die vermutlich einer Vlmddarmentzündungerlag, in einem riesigen Trauerzug, an dem sämtlicheMilitär- und Zwilbehörden teilnahmen, Zu Grabe ge<tragen.

Iß. ertönen erstmals die vier neuen Glocken in Mühlau, dieklnton Rauch gespendet hatte. Die Glocken im li.^-Mkordhatte Ioh. Grasmalir gegossen.

17. begeben sich die Mühlauer Gemeindeuertreter nach demßestgottesdienst zu kl. Rauch und überreichen ihm „un»ter den wohlgeordneten Harmonietönen der nouorga-nisierten Dorfmusik" eine umfangreiche Dankadresse, diefolgendermaßen begann: „Die Inschrift, welche wir indas Crz unseres neuen Geläutes eingraben ließen, be<wahrt der Rachwelt das Andenken der uinierwelklichenVerdienste, die Sie sich soeben für Mühlan erwarben,obschon wir uns überzeugt halten, daß Sie nicht IhremRainen, sondern Gott, der Sie so sehr gesegnet hat, zu<khre ein Denkmal sehen wollten . . . . "

19. widmet der „Vote" der Rachricht längere klusführun-gen, daß „mehrere Krauen höheren Ranges es sich zurslufqabe machten, einem in Tirol schon lange gefühltenVedürfnisse abzuhelfen und dem Lande durch ihr tati«ges Vemühen möglich zu machen, ein den klnforderun-gen einer höheren ckrziehung der weiblichen Jugend an»paffendes Institut Hieher berufen zu können,"

— übernachten der König Gtto von Griechenland und dieHerzogin von Modena im Gasthof zur Goldene» Sonne.

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StcllenansschreibunqStadlmagistrat Innsbruck

ZI. MV. 2592/! 95 '̂

Die Stadtgemeinde Innsbruck uergib! die Stelle eiue^städt. Musikdirektors, welche, durch das Ablegen des Musikdirsktors Prof. Hrit; Weidlich nakanl geworden ist.

Dem Musikdirektor obliegt die Teilung des ftädt. Kon-zertwesens lNorbereitung und Leitung der Symphonie-konzerte, Kammermusik- und Kolistenkonzerte, «lhorkonzertej, in gleicher Weise die Direktion der städt. Musikschule,kln der Musikschule obliegen ihm die Leitung einer Kapellmeislerschule, die c5rteilunq des Unterrichtes iu einer KIa>uier fl>!sbi>dung5klasse und nach ^cdars in den theoretischenfächern.

Der Bewerber musz erprobter Konzertdirigeut sein ini!der Fähigkeit, Soloparte in Klauier-Kammormusik zu spie-leu, lind so» Kenntnisse im Spiel eines Streichinstrumentes

besitzen. Voraussetzung sur die Anstellung is! sanier diei'sterr. Staatsbürgerschast. Die Anstellung ersolgt iwrläufigaus ein Jahr, bei ziisriedenslclleiidcr ^eistunq Nerlanqeruna.mit Sondernertraq.

Den ciestempelten Oesucheu siul' beizulccion soüitüclie Ue-lege über absoluierte lionserna!i'>rien und dort adqeleqteprüsuugeu sowie iiber die bislieriqe ossentliche musikalischeTälisskeil, serner ei» kurzqesasiter Lebenslauf samt Licht«bild und ein amtsärztliches Zeugnis.

Aber Mlsforderuna, sind ein probedirigieren und einI^robcspiel in Innsbruck abzulegen.

Letzter Vewerbungstermin 31. Dezember 1952.

Innsbruck, am 15. Oktober 1952.

Der Maqistratsdirektor:

Dr. Mangutjch

Neuerscheinungen für InnsbruckDer lllpcnboto 1953. Hamilienkalender für Stadt und

Land. 8. Jahrgang. 176 Seiten, preis 3 1 2 . - . lWagner'scheAnwersitäts-Vllchdruckerei, Innsbruck.) — Der diesjährige,,kllpenbote" ist unter der bewährten Schriftleitung Karlp a u I i n s wiederum Zu einem Jahrbuch mit echt heimat-lichem und uolksuerblmdenem Charakter geworden, sowohlwas Inhalt als auch Ausstattung anlangt. Wir müssen weitgehen, wahrscheinlich sogar ausier Landes, um auf diesemGebiete Gleichwertiges Zu finden. Der neue „Nlpenbote" isteine ßundgrubo für Kunst lind Wissenswertes, für Dichtung,Geschichte und Überlieferung. Sein Bilderreichtum verdientBeachtung rwn weitesten Kreisen. Wohl jedermann, der ihn

in die Hand nimmt lmd darin Zu blättern beginnt, wird sichtirolerisch angesprochen suhlen. Die Innsbrucker wendenaus dem reichen bunten Inhalt insbesondere uier Aufsät-zen ihr Interesse schenken' es sind dies' „Innsbrucks Vodenvor 3000 Jahren" uon Anw.-Prof. Leouhard ß r a n z,„besuch bei ßrau 5)itt" uon Herbert K u n t s ch e r, „Mozartin Innsbruck" uon Marianne k! u f f i n g e r und „Welt-berühmte Kunstschähe sprechen dich an" non Kau! p a u I i nsewst. Die beigefügte Tafel der Tiroler Gedenklage — gegen-über früheren Ausgaben erweitert und ergänzt bis in un-sere Gegenwart — erhöht den Wert des „Mpenboten 1953".

W. <5ppacher.

WohntauschangeboteAbkürzungen: Ka - . Kabinett' M ^ Küche) 6 p -- Speis: Zi ^ Zimmer.

1 Zimmer und Küche:

Cller Josef, Iahnstrafte 33/1 gegen 1 Zi., Ka., Kü. -Gasser Sophie, Riodgasse 77/III . gegen 1 Zi.,. Ka., Kü., V.,l i . Innufer. — Gastier Maria, höttinger Au 40 I I I gegen1 5i., 1 Ka., Kü. - Vaumgartner Anton, Rivogasse 75/Igegen 2 Zi., Kü. — Kuchs Josef, Hzg.-Hriedrich-Str. 20/111gegen 2 Zi., Kü., V.

2 Zimmer und Küche:

Vauer Leopold, Krauowitterstrasie 42/p. gegen 2 Zi., Ka.,Kü, V. — Vrugger 5ranz, Hzg.-Kriebrich-Str. 20/11 gegen2 Zi., Kü., V. - Winkler Paula, Schneeburggasse 3/II gegen2 Zi., Ka., Kü.

2 Zimmer, Kabinett und Küche:himberqer Alois, Karwendelstrafte 6 p. gegen 2 Zi., Ka,,

Kü., U.

klusmiirtige Caujchpartner:Lheuberger Richard, Sil l ian 19/1 gegen 2 Zi., Kü. —

Schildenfeld Wilhelmine, Varwies 18 gegen 1 Zi., Kü. —Rittenau Kranz, Lienz, Mühlanger 10 I gegen 1 Zi., Ka.,Kü., V. - Rösch! Adelheid, Wien 1?., Wurliherstraße 93/111gegen 1 Zi., Ka., Kü., V. —Rädler Hans, Sistrans, Ludwig«Lichler-Straßs 81/1 gegen 1 Zi., Kü. — Lhraust Adolf, Kuf-stein, Oberer Stadtplah 11/111 gegen 2 Zi., Kü., V.

Verleger, Eigentümer u. ßerausgeiber: Die StadtgemeindeInnsbruck. — Verantm. Schriftleiter: Dr. Kar! Schädel-bauer, Innsbruck, Rathaus, Zimmer Rr. 190. — Anzeigen-uermaltung: Internat. Werbegesellschaft m. b. h., Innsbruck,Museumstrasto 21. — Druck: ßelizian Rauch, Innsbruck.

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Seite 8 Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck Nummer

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