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Leitthema J Ästhet Chir 2019 · 12:51–58 https://doi.org/10.1007/s12631-018-0168-x Online publiziert: 6. Dezember 2018 © Der/die Autor(en) 2018 Ulrike Pilsl 1 · Friedrich Anderhuber 1 Gottfried Schatz Zentrum, Makroskopische und klinische Anatomie, Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich Anatomie des Lymphsystems Lymphgefäße sind am anatomischen Prä- parat nicht oder kaum sichtbar, sodass sich Untersuchungen der Lymphgefäße äußerst schwierig gestalten. Bereits im 19. Jahrhundert wurde damit begonnen, den Verlauf der Lymphgefäße darzustel- len, indem an Leichen Quecksilber in Lymphgefäße injiziert wurde. Quecksil- ber besitzt eine besonders hohe Kapillari- tät zu Lymphgefäßen und breitet sich da- her rasch innerhalb dieser aus. Da heut- zutage die Verwendung von Quecksilber aufgrund seiner hohen Toxizität verbo- ten ist und bislang keine Substanz mit vergleichbarer Kapillarität gefunden wer- den konnte, sind Untersuchungen der Lymphgefäße an anatomischen Präpara- ten beinahe unmöglich. Bezüglich der embryonalen Entwick- lung des Lymphgefäßsystems herrscht bis heute Uneinigkeit. Es gilt als gesichert, dass das lymphatische System wesentlich später als das Blutgefäßsystem entsteht [4]. Die Abstammung der Lymphgefäße ist jedoch noch nicht gänzlich geklärt. Hierzu existieren zumindest 2 eorien. Eine eorie besagt, dass die Lymphge- fäße unabhängig von den Blutgefäßen aus Lücken innerhalb des Mesenchyms entstehen. Einer anderen eorie zufolge sollen die Lymphgefäße aus dem Endo- thel der Venen aussprossen. Allgemeines Das Lymphsystem arbeitet parallel zum Venensystem als „Drainage- und Trans- portsystem“ [1, 6]. Die initialen Lymph- gefäße sind die sog. Lymphkapillaren oder Lymphsinus. Diese sind einfache Endothelschläuche und weisen noch kei- ne Klappen auf. Diese Lymphkapillaren Friedrich Anderhuber ist vor der Veröffentli- chungdieses Beitrags verstorben. (Lymphsinus) erhalten die Lymphe aus dem „prälymphatischen Kanalsystem“ des Interstitiums. Über eine interzellulä- re Lücke („schwingender Zipfel“) gelangt die Lymphe aus dem Interstitium in die Lymphkapillaren (. Abb. 1). Das Lymphgefäßsystem gliedert sich in ein oberflächliches und ein tiefes Sys- tem. Das oberflächliche System ist in- nerhalb des subkutanen Gewebes – al- so oberflächlich zur Faszie – lokalisiert, drainiert die Lymphe der Haut und des subkutanen Gewebes und verläuſt groß- teils parallel zu den subkutanen Venen. Das tiefe Lymphsystem hingegen befin- det sich tief zur Faszie, drainiert die Lym- phe der subfaszialen Gewebe (Muskeln, Knochen, Gelenke etc.) und begleitet die tiefen Arterien und Venen. Im weiteren Verlauf wird hier primär auf das ober- flächliche Lymphsystem eingegangen. » Das Lymphgefäßsystem glie- dert sich in ein oberflächliches und ein tiefes System Das oberflächliche Lymphgefäßsystem gliedert sich in sog. Lymphareale, -zonen und -territorien [2]. Bei einem Lymph- areal handelt es sich um ein kreisförmiges Hautareal mit einem Durchmesser von maximal 4 cm (. Abb. 2). Ein Lymphareal beinhaltet ein oberflächliches (kutanes) und ein tiefes (subkutanes) Netz von Lymphkapillaren. Die beiden Kapillar- netze sind durch vertikal verlaufende Lymphkapillaren miteinander verbun- den. Lymphareale werden durch sog. Präkollektoren, die im Gegensatz zu den Lymphkapillaren bereits Klappen aufweisen, drainiert. Eine Lymphzone ist ein streifenförmiges Hautgebiet, das aus mehreren Lympharealen besteht und durch einen sog. Kollektor drainiert wird, sodass ein Kollektor die Lymphe von mehreren Präkollektoren aufnimmt (. Abb. 3). Mehrere Lymphzonen verei- nigen sich schließlich zu einem Lymph- territorium, also einem größeren Haut- areal, das von einem Lymphgefäßbündel drainiert wird. Zwischen 2 benachbarten Territorien besteht keine Verbindung der Lymphgefäße, sodass Territoriengren- zen als „lymphatische Wasserscheiden“ bezeichnet werden können. Einzig über das kutane und subkutane Kapillarnetz der Lymphareale bestehen Verbindungen der Lymphgefäße zwischen benachbar- ten Territorien. Kopf und Gesicht Im Gesicht selbst sind kaum Lymphkno- ten zu finden. Die meisten Lymphknoten desKopfesliegenanderKopf-Hals-Gren- ze und bilden hier den Circulus lympha- ticus pericervicalis (. Abb. 4). Zu diesem zählen die Nll. occipitales (im Bereich der A. occipitalis und des N. occipitalis ma- jor), die Nll. sternocleidomastoidei (un- ter dem M. sternocleidomastoideus), die Nll. retroauriculares (auf dem Proc. mas- toideus), die Nll. parotidei superficiales (am oberen, hinteren und unteren Rand der Parotis), die Nll. parotidei profun- di (im präaurikulären Bereich des ober- flächlichen Parotislappens), die Nll. sub- mandibulares (im Trigonum submandi- Abkürzungen A. Arteria N. Nervus Nl. Nodus lymphaticus Nll. Nodi lymphatici Proc. Processus V. Vena Journal für Ästhetische Chirurgie 1 · 2019 51

AnatomiedesLymphsystems - link.springer.com · Zusätzlich erfolgt der Lymphabfluss in die Jugularis-interna-Kette, die entlang derV.jugularisinternaverläuft,undin dieNll.supraclaviculares.Die3letztge-Cited

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Leitthema

J Ästhet Chir 2019 · 12:51–58https://doi.org/10.1007/s12631-018-0168-xOnline publiziert: 6. Dezember 2018© Der/die Autor(en) 2018

Ulrike Pilsl1 · Friedrich Anderhuber1 Gottfried Schatz Zentrum, Makroskopische und klinische Anatomie, Medizinische Universität Graz, Graz,Österreich

Anatomie des Lymphsystems

LymphgefäßesindamanatomischenPrä-parat nicht oder kaum sichtbar, sodasssich Untersuchungen der Lymphgefäßeäußerst schwierig gestalten. Bereits im19. Jahrhundert wurde damit begonnen,den Verlauf der Lymphgefäße darzustel-len, indem an Leichen Quecksilber inLymphgefäße injiziert wurde. Quecksil-berbesitzt eine besondershoheKapillari-tät zu Lymphgefäßen und breitet sich da-her rasch innerhalb dieser aus. Da heut-zutage die Verwendung von Quecksilberaufgrund seiner hohen Toxizität verbo-ten ist und bislang keine Substanz mitvergleichbarerKapillaritätgefundenwer-den konnte, sind Untersuchungen derLymphgefäße an anatomischen Präpara-ten beinahe unmöglich.

Bezüglich der embryonalen Entwick-lungdesLymphgefäßsystemsherrschtbisheute Uneinigkeit. Es gilt als gesichert,dass das lymphatische Systemwesentlichspäter als das Blutgefäßsystem entsteht[4]. Die Abstammung der Lymphgefäßeist jedoch noch nicht gänzlich geklärt.Hierzu existieren zumindest 2 Theorien.Eine Theorie besagt, dass die Lymphge-fäße unabhängig von den Blutgefäßenaus Lücken innerhalb des Mesenchymsentstehen. Einer anderenTheorie zufolgesollen die Lymphgefäße aus dem Endo-thel der Venen aussprossen.

Allgemeines

Das Lymphsystem arbeitet parallel zumVenensystem als „Drainage- und Trans-portsystem“ [1, 6]. Die initialen Lymph-gefäße sind die sog. Lymphkapillarenoder Lymphsinus. Diese sind einfacheEndothelschläuche undweisen noch kei-ne Klappen auf. Diese Lymphkapillaren

Friedrich Anderhuber ist vor der Veröffentli-chungdiesesBeitragsverstorben.

(Lymphsinus) erhalten die Lymphe ausdem „prälymphatischen Kanalsystem“des Interstitiums. Über eine interzellulä-re Lücke („schwingender Zipfel“) gelangtdie Lymphe aus dem Interstitium in dieLymphkapillaren (. Abb. 1).

Das Lymphgefäßsystem gliedert sichin ein oberflächliches und ein tiefes Sys-tem. Das oberflächliche System ist in-nerhalb des subkutanen Gewebes – al-so oberflächlich zur Faszie – lokalisiert,drainiert die Lymphe der Haut und dessubkutanen Gewebes und verläuft groß-teils parallel zu den subkutanen Venen.Das tiefe Lymphsystem hingegen befin-det sich tief zur Faszie, drainiert die Lym-phe der subfaszialen Gewebe (Muskeln,Knochen, Gelenke etc.) und begleitet dietiefen Arterien und Venen. Im weiterenVerlauf wird hier primär auf das ober-flächliche Lymphsystem eingegangen.

» Das Lymphgefäßsystem glie-dert sich in ein oberflächlichesund ein tiefes System

Das oberflächliche Lymphgefäßsystemgliedert sich in sog. Lymphareale, -zonenund -territorien [2]. Bei einem Lymph-arealhandelt es sichumeinkreisförmigesHautareal mit einem Durchmesser vonmaximal4cm(.Abb.2).EinLympharealbeinhaltet ein oberflächliches (kutanes)und ein tiefes (subkutanes) Netz vonLymphkapillaren. Die beiden Kapillar-netze sind durch vertikal verlaufendeLymphkapillaren miteinander verbun-den. Lymphareale werden durch sog.Präkollektoren, die im Gegensatz zuden Lymphkapillaren bereits Klappenaufweisen, drainiert. Eine Lymphzone istein streifenförmiges Hautgebiet, das ausmehreren Lympharealen besteht unddurch einen sog. Kollektor drainiert

wird, sodass ein Kollektor die Lymphevon mehreren Präkollektoren aufnimmt(. Abb. 3). Mehrere Lymphzonen verei-nigen sich schließlich zu einem Lymph-territorium, also einem größeren Haut-areal, das von einem Lymphgefäßbündeldrainiert wird. Zwischen 2 benachbartenTerritorien besteht keineVerbindung derLymphgefäße, sodass Territoriengren-zen als „lymphatische Wasserscheiden“bezeichnet werden können. Einzig überdas kutane und subkutane KapillarnetzderLympharealebestehenVerbindungender Lymphgefäße zwischen benachbar-ten Territorien.

Kopf und Gesicht

Im Gesicht selbst sind kaum Lymphkno-ten zu finden. Diemeisten LymphknotendesKopfes liegenanderKopf-Hals-Gren-ze und bilden hier den Circulus lympha-ticus pericervicalis (. Abb. 4). Zu diesemzählendieNll. occipitales (imBereichderA. occipitalis und des N. occipitalis ma-jor), die Nll. sternocleidomastoidei (un-ter demM. sternocleidomastoideus), dieNll. retroauriculares (auf demProc.mas-toideus), die Nll. parotidei superficiales(am oberen, hinteren und unteren Randder Parotis), die Nll. parotidei profun-di (im präaurikulären Bereich des ober-flächlichen Parotislappens), die Nll. sub-mandibulares (im Trigonum submandi-

AbkürzungenA. Arteria

N. Nervus

Nl. Nodus lymphaticus

Nll. Nodi lymphatici

Proc. Processus

V. Vena

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Leitthema

Abb. 18 Initiale Lymphgefäße: 1 Lymphkapil-lare (Lymphsinus), 2 prälymphatisches Kanal-systemdes Interstitiums, roter Pfeil: interzellu-läre Lücke („schwingender Zipfel“). (Mod. nach[1]; Illustration: A. Bauer. ©Gottfried Schatz Re-search Center |Makroskopische und klinischeAnatomie)

bulare) und die Nll. submentales (in derRegio submentalis). Hierbei sind v. a. diesubmandibulären Lymphknoten von be-sonderer Bedeutung, da sie die Lympheaus dem Großteil der Haut des Gesichts,der Nase, des Kiefers, des Mundbodens,z.T. aus denNasennebenhöhlen und denZähnen filtern [1, 5]. Von hier fließtdie Lymphe zu denHalslymphknoten ab,die in 2 Gruppen unterteilt werden, dieNll. cervicales anteriores und laterales,wobei die laterale Knotengruppe für denLymphabfluss aus dem Gesicht bedeut-sam ist.Dienächste Lymphknotenstationbilden schließlich die Nll. supraclavicu-lares, wobei deren efferente Lymphge-fäße in den Ductus thoracicus (links)bzw. in den Ductus lymphaticus dexter(rechts) (manchmal auch direkt in denlinken bzw. rechten Venenwinkel) ein-münden.

» Die meisten Lymphknotendes Kopfes liegen an der Kopf-Hals-Grenze

Lymphterritorien existieren zwar auch imKopf- und Gesichtsbereich (. Abb. 4),weisen jedoch nicht die am restlichenKörper vorhandenen, deutlichen „Was-serscheiden“ auf, da die Kollektoren v. a.

Abb. 28 Lymphareal:1 Epidermis,2oberfläch-liches (kutanes) Kapillarnetz, 3 tiefes (subku-tanes) Kapillarnetz, 4 verbindende Lymphka-pillaren, 5 Präkollektor, 6 Kollektor. (Mod. nach[5]; Illustration: A. Bauer. ©Gottfried Schatz Re-search Center |Makroskopische und klinischeAnatomie)

imGesichtsbereichimmerwiederdieSei-te kreuzen und sich mit den kontralate-ralen Kollektoren verbinden. Einzig ander Kopfhaut handelt es sich um „ech-te“ Lymphterritorien, wobei ein fronta-les Territorium (dem Versorgungsgebietdes vorderen Astes der A. temporalis su-perficialis entsprechend), ein parietalesTerritorium (demVersorgungsgebiet deshinteren Astes der A. temporalis superfi-cialis entsprechend) und ein okzipitalesTerritorium (demVersorgungsgebiet derA. occipitalis entsprechend) unterschie-denwerden.Die Lymphe aus dem fronta-len Territorium wird in die Nll. parotideisuperficiales drainiert, die Gefäßbündeldes parietalenTerritoriums enden andenretroaurikulären Lymphknoten sowie anden Nll. jugulares interni, während dieLymphe aus demokzipitalenTerritoriumin die Nll. occipitales undNll. sternoclei-domastoidei abfließt. Im Gesicht selbsterfolgt die Lymphdrainage in der Wei-se, dass die Lymphe der Nasenwurzel indie Nll. parotidei superficiales drainiertwird, während die Lymphe des Nasen-rückens, der Nasenflügel und der Nasen-spitze in die Nll. submandibulares ab-fließt. Im Bereich derWange erfolgt eineUnterteilung durch eine Linie- von derGlabella zum Angulus mandibulae ver-laufend, also etwa dem Verlauf der A.

Abb. 38 1Lymphareal,2Lymphzone,3Lymph-territorium,4oberflächliches (kutanes) Kapillar-netz,5 tiefes (subkutanes)Kapillarnetz,6Präkol-lektoren,7Kollektoren, roterDoppelpfeil:Verbin-dung der Lymphgefäße zwischen 2 Territorienauf Ebene der Kapillarnetze. (Mod. nach [5]; Il-lustration: A. Bauer. ©Gottfried Schatz ResearchCenter |Makroskopische und klinischeAnato-mie)

und V. facialis folgend, in ein vorderesund ein hinteres Lymphgefäßgebiet. DieLymphe aus dem hinteren Gebiet wird indie Nll. parotidei superficiales drainiert.Das vordere Lymphgefäßgebiet derWan-ge wird weiter unterteilt in ein infraorbi-tales Hautgebiet, dessen Lymphe zu denNll. submandibulares transportiert wird,ein unteres mediales Hautgebiet, dessenLymphe in die Nll. submentales drainiertwird, und ein unteres laterales Hautge-biet, dessen Lymphe zu den Nll. par-otidei superficiales drainiert wird. DieLymphgefäße der Oberlippe folgen denÄsten der A. und V. facialis und endenan denNll. submandibulares. Im BereichderUnterlippe und des Kinns finden sichein mittleres und 2 seitliche Drainage-gebiete, wobei die Kollektoren des mitt-leren Drittels an den Nll. submentalesunddieKollektorender beiden seitlichenDrittel an den Nll. submandibulares en-den.

Hals

Auch im Bereich des Halses sind keine„echten“ Territorien zu finden [1, 5]. Ausder Haut der seitlichen Halsregion erfolgtder Lymphabfluss einerseits in die sog.„Akzessoriuskette“, die den N. accesso-rius im seitlichen Halsdreieck begleitet.

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Zusätzlich erfolgt der Lymphabfluss indie Jugularis-interna-Kette, die entlangder V. jugularis interna verläuft, und indie Nll. supraclaviculares. Die 3 letztge-nannten Knotengruppen gehören zu denNll. cervicales laterales profundi. Aus dervorderen Halsregion erfolgt der Lymph-abfluss im oberen (suprahyoidalen) Be-reich in die Nll. submentales und weiternachoben indieNll. parotidei superficia-les, nicht jedoch in die Nll. submandibu-lares. Aus dem unteren (infrahyoidalen)Bereich der vorderen Halsregion fließtdie Lymphe der Haut zu den Nll. jugu-lares interni und anteriores ab.

Rumpf

Im Bereich des Rumpfes sind – imGegensatz zu Gesicht und Hals – dielymphatischen Hautterritorien mit den„Wasserscheiden“ sehr deutlich ausge-prägt [1–3]. So findet man am Rücken– zählt man die Nackenterritorien dazu– insgesamt 6 lymphatische Hautter-ritorien: je 2 im Nackenbereich, 2 imthorakalen Bereich (obere Rumpfterri-torien) und 2 im lumbosakralen Bereich(untere Rumpfterritorien), wobei dieTerritorien der rechten und linken Seitedurch eine vertikal verlaufende „Was-serscheide“ voneinander getrennt sind(. Abb. 5). Die horizontal verlaufende„Wasserscheide“ zwischen dem Nack-enterritorium und dem oberen Rumpf-territorium verläuft von der Vertebraprominens zum Akromion. Die „Was-serscheide“ zwischen dem oberen undunteren Rumpfterritorium verläuft vomDornfortsatz des 2. Lendenwirbels ent-lang der Crista iliaca nach vorne. DieLymphe aus den Nackenterritorien wirdin die tiefen, seitlichen Halslymphkno-ten (Akzessoriuskette) drainiert, die derthorakalen Territorien (oberen Rumpf-territorien) in die axillären Lymphkno-ten, und die Lymphe der lumbosakralenTerritorien (unteren Rumpfterritorien)fließt in die inguinalen Lymphknoten ab.An der Vorderseite des Rumpfes werdenpro Seite 2 weitere Territorien unter-schieden, die – gleich wie am Rücken– als obere und untere Rumpfterri-torien bezeichnet werden (. Abb. 5).Diese sind durch eine lymphatischeWasserscheide, die von der Crista ilia-

Zusammenfassung · Abstract

J Ästhet Chir 2019 · 12:51–58 https://doi.org/10.1007/s12631-018-0168-x© Der/die Autor(en) 2018

U. Pilsl · F. Anderhuber

Anatomie des Lymphsystems

ZusammenfassungDas Lymphgefäßsystem des menschlichenKörpers gliedert sich in ein oberflächlichesund ein tiefes System. Beide Systeme stehendurch perforierende Lymphgefäße, diedie Faszie durchsetzen, miteinander inVerbindung. Dieses Prinzip ist besonders anden Extremitäten sehr gut ausgebildet. ImBereich des oberflächlichen Lymphsystemsfinden sich Untereinheiten, die als Lymph-areale, Lymphzonen und Lymphterritorienbezeichnet werden. Lymphterritoriensind besonders hervorzuheben, da dieLymphgefäße zwischen 2 benachbartenTerritorien keine Verbindung aufweisen,sodass Territoriengrenzen als „lymphatische

Wasserscheiden“ bezeichnet werden. Diesgilt für den Rumpf- und Extremitätenbereich,nicht jedoch für das Gesicht und den Hals,an denen sich Lymphgefäße zweier benach-barter Territorien sehr wohl miteinanderverbinden und auch auf die Gegenseitewechseln. Der zentrale Lymphabfluss erfolgtzum Großteil über den Ductus thoracicus,zu einem kleinen Teil über den Ductuslymphaticus dexter in das Venensystem.

SchlüsselwörterLymphgefäße · Lymphknoten · Lymph-territorien · Lymphabfluss · LymphatischeWasserscheide

Anatomy of the lymph system

AbstractThe lymphatic system of the human bodyis subdivided into a superficial and a deepsystem. Both systems are connected witheach other by perforating lymph vessels,which penetrate the fascia. This concept isespecially well-developed in the limbs. Withinthe superficial lymph system subunits knownas the lymphatic areas, lymphatic zones andlymphatic territories are found. Lymphaticterritories are particularly highlighted,because the lymph vessels between adjacentterritories have no connections with eachother, so that the territory borders are knownas lymphatic watersheds. This is valid for the

trunk and the limbs but not for the face andthe neck, where the lymph vessels of adjacentterritories are indeed connected with eachother and also transfer to the opposite side.The central drainage of the lymph into thevenous system is carried out mainly by thethoracic duct but also to a minor extent bythe right lymphatic duct.

KeywordsLymphatic vessels · Lymph nodes · Lymphaticterritories · Lymph drainage · Lymphaticwatershed

ca schräg abwärts zum Nabel verläuft,voneinander getrennt. Die Lymphe dervorderen oberen (supraumbilikalen)Rumpfterritorien endet an den Nll. pec-torales (einer Untergruppe der axillärenLymphknoten), während die Lympheder vorderen unteren (infraumbilikalen)Rumpfterritorien zu den oberflächlicheninguinalen Lymphknoten absteigt. Dievorderen und hinteren Rumpfterritorienwiederum sind durch eine lymphatischeWasserscheide, die entlang der mittle-ren Axillarlinie verläuft, voneinandergetrennt.

Extremitäten

Speziell im Bereich der Extremitätenist das Prinzip des oberflächlichen undtiefen Lymphgefäßsystems gut erkenn-bar. Die oberflächlichen Lymphgefäßeverlaufen epifaszial, während die tiefenLymphgefäße subfaszial mit den tiefenArterien undVenen verlaufen. Das ober-flächliche und das tiefe Lymphsystemsind jedoch durch sog. Perforansgefäße,die die Faszie durchbrechen,miteinanderin Verbindung (. Abb. 6).

An der oberen Extremität enden so-wohl das oberflächlichewie auchdas tiefeLymphsystem an den axillären Lymph-knoten, deren Anzahl zwischen 10 und50variiert.Nach ihrer topografischenLa-

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Leitthema

Abb. 48 LymphknotenundLymphterritorienimKopf-undGesichtsbereich.LymphknotendesCircu-lus lymphaticus pericervicalis: grün: Nll. occipitales, violett: Nll. sternocleidomastoidei, gelb: Nll. retro-auriculares, rot: Nll. parotidei superficiales, hellblau-gestrichelt: Nll. parotidei profundi, braun: Nll. sub-mandibulares, dunkelblau: Nll. submentales, hellblau: Nll. jugulares interni. Lymphterritorien: 1 fron-tales Territorium, 2 parietales Territorium, 3okzipitales Territorium, 4 „Territorium“ der Nasenwurzel,5 „Territorium“ des Nasenrückens, der Nasenflügel undder Nasenspitze, 6hinteres „Territorium“ derWange, 7 infraorbitales „Territorium“ derWange, 8 unteresmediales „Territorium“ derWange, 9un-teres laterales „Territorium“ derWange, 10 „Territorium“derOberlippe, 11mittleres „Territorium“ vonUnterlippe undKinn, 12 seitliche „Territorien“ vonUnterlippe undKinn. (Illustration: A. Bauer. ©Gott-fried Schatz Research Center |Makroskopische und klinischeAnatomie)

ge werden sie in 5 Untergruppen geglie-dert. Diese sammeln nicht nur die Lym-phe der oberen Extremität, sondern auchder Schulter und der vorderen und hinte-ren Rumpfwand (oberhalb des Nabels).Betrachtetmandasoberflächliche Lymph-system der oberen Extremität, so erfolgtdieDrainage der Lymphe derHandflächeund Finger großteils in die KollektorendesHandrückens.VonhierwirddieLym-phe in zunächst 2 Lymphgefäßbündel ander Dorsalseite des Unterarms, ein ul-nares und ein radiales Bündel, drainiert(. Abb. 7). Diese beiden Bündel schlin-gen sich um den lateralen bzw. medialenRand des Unterarms auf die Ventralseite.Hier findet sich ein drittes Lymphgefäß-bündel, das mediane Bündel. Dieses istdas kleinste der 3 Unterarmbündel undsammelt einen geringen Teil der Lympheder Handfläche. Alle 3 Unterarmbündel

vereinigen sich etwa auf Höhe des Ell-bogens. Am Oberarm findet man erneut3 Lymphgefäßbündel:4 ein medianes Oberarmbündel, das

aus der Vereinigung der 3 Unter-armbündel hervorgeht, somit diegesamte Lymphe der Hand und desUnterarmes aufnimmt und an denaxillären Lymphknoten endet;

4 das dorsolaterale Oberarmbündel,das die Lymphe aus demdorsalen undlateralen Bereichder Schulter und desOberarmes sammelt und sowohl anden infraklavikulären (Untergruppeder axillären Lymphknoten) alsauch an den supraklavikulärenLymphknoten endet;

4 das dorsomediale Oberarmbündelnimmt die Lymphe aus dem dorsalenund medialen Bereich der Schulter

Abb. 58 Links:Ansichtvondorsal:1Nackenter-ritorium, 2 oberes Rumpfterritorium, 3 unteresRumpfterritorium. Rechts: Ansicht von ventral:1oberes Rumpfterritorium,2unteres Rumpfter-ritorium. (Mod. nach [5]; Illustration: A. Bauer.©Gottfried Schatz Research Center |Makrosko-pische und klinische Anatomie)

und des Oberarmes auf und endet anden axillären Lymphknoten.

Dementsprechend finden sich an deroberen Extremität insgesamt 6 Lymph-territorien (. Abb. 7): ein radiales, einulnares und ein medianes Unterarm-territorium sowie ein medianes, eindorsolaterales und ein dorsomedialesOberarmterritorium. Die tiefen Lymph-gefäße der oberen Extremität begleitendie tiefen Arterien und Venen und sindgroßteils nach ihnen benannt. So wirddie Lymphe derHand in einen oberfläch-lichen und tiefen Lymphbogen und vonhier in die radialen und ulnaren Kollek-toren des Unterarmes, die die A. radialisund ulnaris begleiten, drainiert. Die bei-den letztgenannten Bündel vereinigensich etwa auf Höhe des Ellbogens zueinem Tractus lymphaticus, der mit der

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Abb. 68 Querschnitt durch eine Extremität: 1 Faszie, 2oberflächliche Lymphgefäße (2a Kapillaren,2bPräkollektoren,2cKollektoren),3 tiefeLymphgefäße,4Perforansgefäße. (Mod.nach [2]; Illustration:A. Bauer. ©Gottfried Schatz Research Center |Makroskopische und klinischeAnatomie)

A. brachialis am Oberarm verläuft undan den axillären Lymphknoten endet.

Die Lymphe der unteren Extremitätwird in den inguinalen Lymphknotengesammelt. Hierbei wird zwischen ober-flächlichen und tiefen Lymphknoten(Nll. inguinales superficiales et pro-fundi) unterschieden. Die Nll. inguina-les superficiales gliedern sich in einenTractus horizontalis, der parallel zumLeistenband liegt, und einen Tractusverticalis, der sich um die Einmün-dungsstelle der V. saphena magna indie V. femoralis gruppiert. Diese ober-flächlichen Lymphknoten sammeln dieLymphe der unteren Körperhälfte (vomNabel abwärts), aber auch von denäußeren Genitalien und vom Perine-um. Die Nll. inguinales profundi formenLymphknotenketten entlang der A. undV. femoralis und gehen oberhalb desLeistenbandes in die Nll. iliaci externiüber. Der am weitesten proximal gelege-ne und konstanteste Lymphknoten dertiefen inguinalen Knoten ist der sog.Rosenmüller-Lymphknoten, der in derLacuna lymphatica gelegen ist. Die tiefeninguinalen Lymphknoten sammeln dieLymphe aus den Knochen, Gelenkenund Faszien der unteren Extremität so-

wie aus den oberflächlichen inguinalenLymphknoten.

» Die Lymphe der unterenExtremität wird in den inguinalenLymphknoten gesammelt

Die oberflächlichen Lymphgefäße der un-teren Extremität verhalten sich zunächstähnlichwie ander oberenExtremität, so-dass die Lymphe der Fußsohle und derZehen indieKollektorendes Fußrückensdrainiert wird. Von hier erfolgt der wei-tere Lymphabfluss in 2 Lymphgefäßbün-del.Das ventromediale Lymphgefäßbün-del (. Abb. 8) ist das größte Bündel derunteren Extremität. Es folgt dem Ver-lauf der V. saphena magna, sammelt dieLymphe des Großteils des Fußrückens,des medialen Fußrandes, des vorderen,medialen und z.T. hinteren Anteils desUnterschenkels unddes vorderenAnteilsdes Oberschenkels und endet schließ-lich an den oberflächlichen inguinalenLymphknoten. Verglichen mit der An-zahl der Lymphgefäße im Bereich desUnter- und Oberschenkels ist die An-zahl der Gefäße auf Höhe des Kniege-lenks relativ gering, weshalb man hier

Abb. 78 Lymphgefäßbündel und Territoriender oberen Extremität.Orange: radiales Unter-armterritorium, blau: ulnares Unterarmterrito-rium, rot: medianes Unterarmterritorium, pink:medianes Oberarmterritorium, hellgrün: dorso-laterales Oberarmterritorium, dunkelgrün: dor-somediales Oberarmterritorium. (Illustration:A. Bauer. ©Gottfried Schatz Research Center |Makroskopische und klinische Anatomie)

von einem „physiologischen Flaschen-hals“ spricht. Ein weiterer LymphabflussvomFuß erfolgt über daswesentlich klei-nere dorsolaterale Bündel. Dieses folgtdem Verlauf der V. saphena parva, sam-melt die Lymphe zu einem kleinen Teilvom Fußrücken, vom lateralen Fußrand,der Ferse und einem schmalen Streifenim Bereich der Wade und endet bereitsin der Kniekehle an den Nll. poplitei su-perficiales.ZweiweitereGefäßbündelbe-finden sich im Oberschenkelbereich: eindorsolaterales Bündel, das die Lympheaus den dorsalen und lateralen Regio-nen des Oberschenkels und der Hüftesammelt, nach vorne umbiegt und anden Nll. inguinales superficiales endet,und ein dorsomediales Bündel, das dieLymphe aus den dorsalen und medialenBereichen des Oberschenkels, der Hüf-te und der Perinealregion drainiert und– gleich wie das dorsolaterale Bündel –nach vorne zu den Nll. inguinales super-ficiales zieht. Entsprechend finden sichsomit an der unteren Extremität insge-

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Leitthema

Abb. 88 Lymphgefäßbündel und Territoriender unteren Extremität. Links: Ansicht von ven-tral, rechts:Ansichtvondorsal.Rot:ventromedia-les Territorium, grün: dorsolaterales Territorium,blau: dorsolaterales Oberschenkelterritorium,gelb: dorsomediales Oberschenkelterritorium.(Illustration: A. Bauer. ©Gottfried Schatz Re-search Center |Makroskopische und klinischeAnatomie)

samt 4 Lymphterritorien (. Abb. 8), diewiederum durch „Wasserscheiden“ von-einander getrennt sind: das große ven-tromediale Territorium und das kleineredorsolaterale Territorium und im pro-ximalen Bereich das dorsolaterale unddas dorsomediale Oberschenkelterrito-rium mit den oben beschriebenen Drai-nagegebieten.

Bei den tiefen Lymphgefäßen der un-teren Extremität unterscheidet man zwi-schenHaupt-undNebenkollektoren.DieHauptkollektoren begleiten die großenArterien und Venen, während die Ne-benkollektoren kleineren Arterien, dieMuskeln und Gelenke versorgen, folgen.Somit zählen zu den HauptkollektorenamUnterschenkeldieVasa lymphatica ti-bialia anteriora und posteriora sowie die

Abb. 98 Zentraler Lymphabfluss: 1 Truncuslumbalis dexter, 2 Truncus lumbalis sinister,3 Trunci intestinales, 4Cisterna chyli, 5Ductusthoracicus, 6 Truncus bronchomediastinalissinister, 7 Truncus jugularis sinister, 8 Truncussubclavius sinister, 9Ductus lymphaticus dex-ter, 10 Truncus bronchomediastinalis dexter,11 Truncus subclavius dexter, 12 Truncus jugu-laris dexter. (Illustration: A. Bauer. ©GottfriedSchatz Research Center |Makroskopische undklinische Anatomie)

Vasa lymphatica fibularia und am Ober-schenkel die Vasa lymphatica femoralia.Nebenkollektoren sind beispielsweise dieVasa lymphatica femoralia profunda, diedie A. profunda femoris begleiten.

Zentraler Lymphabfluss

Die Lymphe der gesamtenunterenExtre-mität wird im rechten bzw. linken Trun-cus lumbalis gesammelt (. Abb. 9). Diesebeiden Lymphstämme nehmen zusätz-lich die Lymphe von den Beckenorganenauf und vereinigen sich mit den Trunciintestinales aus dem Darm zur Cister-na chyli. Diese ist im Bereich des Hia-tus aorticus des Zwerchfells hinter derAorta abdominalis lokalisiert und stelltden Beginn des größten Lymphgefäßes

des Körpers, des Ductus thoracicus, dar.Dieser verläuft imhinterenMediastinumaufwärts und nimmt zunächst den Trun-cus bronchomediastinalis sinister (mit derLymphe aus dem linken Brustraum) auf.Anschließend münden in den Ductusthoracicus der Truncus jugularis sinister(mit der Lymphe aus der linken Kopf-Hals-Region) und der Truncus subclavi-us sinister (mit derLymphe ausder linkenoberenExtremität) ein. Schließlichmün-det der Ductus thoracicus in den linkenVenenwinkel, der von der V. jugularis in-terna sinistraundderV. subclavia sinistragebildet wird, ein. DerDuctus thoracicustransportiert somit drei Viertel der ge-samten Körperlymphe! Sein Pendant aufder rechten Seite bildet der Ductus lym-phaticus dexter, der den Truncus bron-chomediastinalis dexter, denTruncus sub-clavius dexter und den Truncus jugularisdexter aufnimmt und in den rechten Ve-nenwinkel einmündet. Der Ductus lym-phaticus dexter transportiert somit nurein Viertel der gesamten Körperlymphe.

Fazit für die Praxis

4 Das Lymphgefäßsystem ist bei ver-schiedenen Erkrankungen primäroder sekundär von pathologischenVeränderungen betroffen. Hierbeiseien v. a. das primäre und sekundä-re Lymphödem sowie das Lipödemerwähnt.

4 Die Kenntnis der Anatomie desLymphgefäßsystems sowie derentsprechenden Drainagegebiete(Lymphterritorien) der einzelnenKörperregionen ist sowohl für kon-servative Therapieansätze (z.B.manuelle Lymphdrainage) wie auchfür invasive Therapieformen (z.B.lymphschonende Liposuktion) vonBedeutung, um ein zufriedenstellen-des Therapieergebnis zu erreichen.

Korrespondenzadresse

PDDr. med. univ. Ulrike PilslGottfried Schatz Zentrum, Makroskopische undklinische Anatomie, Medizinische UniversitätGrazHarrachgasse 21/1, 8010 Graz, Ö[email protected]

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Einhaltung ethischer Richtlinien

Interessenkonflikt. U. Pilsl gibt an, dass kein Interes-senkonflikt besteht.

Dieser Beitragbeinhaltet keine vondenAutorendurchgeführten Studien anMenschenoder Tieren.

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März 2019München 13.–16.03.2019

Dermatologische Forschung e. V.Auskunft: [email protected],https://www.adf-online.de/

Frankenthal 15.–17.03.2019DERM 2019Themen: Berufspolitik, Onkologie, neue Koope-rationsformen, Haftpfl icht- und Rechtsfragen, Praxismanagement, OP-Kurs, Fachliche Workshops, Ästhetik, LaserWiss. Leitung: Herr Prof. Dr. med. Klaus FritzAuskunft: Frau Angelika Morio, Periderm GmbH, Postfach 1132, 76866 Kandel,Fon: 063419350523, [email protected],https://www.dermatologische-praxis.com/home/

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Erlangen 22.03.2019Septumchirurgie – Grundlagen der Rhinoplastik – Erlanger OperationskursInteraktiver VideoinstruktionskursWiss. Leitung: Prof. Dr. med. Dr. h. c. H. Iro, Prof. Dr. med. J. WurmAuskunft: Frau Birgit Lenz, Universitätsklinikum

Fon: 0049 (0) 9131-85-33631,[email protected],www.hno-klinik.uk-erlangen.de

München 26.–29.03.2019136. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie 2019Themen: Chirurgie, Kinderchirurgie, Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie, Plastische & Ästhetische Chirurgie, Herz- und Thoraxchirurgie, Unfallchirurgie, Traumatologie, HandchirurgieWiss. Leitung: Prof. Dr. M. AnthuberAuskunft: Frau Franziska Klein, MCN Medizinische

90411 Nürnberg,Fon: 0911-39316-42,[email protected]

April 2019Stuttgart 08.04.20198th Annual Meeting of the Rhinoplasty Society of EuropeWiss. Leitung: N. Cerkes, Istambul; W. Gubisch, S. Haack, Stuttgart; E. Robotti, BergamoAuskunft: boeld communication GMbH, Adlzreiter-

Fon: +40 (0)89 18 90 46 0,www.rhinoplastysociety.eu

Stuttgart 09.–11.04.201927th Stuttgart Advanced Course for Functional & Aesthetic RhinoplastyWiss. Leitung: Sebastian Haack, Wolfgang Gubisch, Helmut FischerAuskunft: boeld communication GMBH, Adlzreiter-

Fon: +49 (0)89 18 90 46 16,[email protected],http://stuttgart-rhinoplasty-2019.de/

Stuttgart 12.–13.04.20197th SOS SymposiumInternational Symposium for Plastic Surgeons | Salvage procedures after Pitfalls in Aestetic SurgeryWiss. Leitung: Wolfgang Gubisch & Sebastian Haack, Stuttgart – Germany; Christoph Heitmann, Munich – Germany; Dirk Richter, Cologne – GermanyAuskunft: boeld communication GmbH, Adlzreiter-

Fon: +40 (0)89 18 90 46 0,http://www.sos2019.eu/

Mai 2019Berlin 01.–04.05.201950. DDG-Tagung50. Haupttagung der Deutschen Dermatologischen GesellschaftWiss. Leitung: Prof. Dr. Dr. L. Bruckner-Tuderman, Prof. Dr. T. BiedermannAuskunft: [email protected],https://www.derma.de/de/fuer-aerzte/50-ddg-tagung/

München 16.–18.05.2019XIX. Frühjahrsakademie VDÄPC 2019Von der Planung zum Eingriff – sichere Ästhetische ChirurgieWiss. Leitung: nov kin imoD .rD ,asnaF mahsiH .rD .forP

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Frankfurt/M. 24.–25.05.20191. Deutscher RhinoplastikkongressThemen: Rhinoplastik-Grundlagen, Septum, mittleres Gewölbe, knöchernes Nasengerüst, Nasenspitze, Korrektur des Nasenrückens, Revisions-ChirurgieWiss. Leitung: Dr. Nuri Alamuti – Wiesbaden, Dr. Eckart Buttler – München, Dr. Sebastian Haack – Stuttgart, Dr. Milos Kovacevic – Hamburg, Prof. Dr. Frank Riedel – Mannheim, Prof. Dr. Jochen Wurm – ErlangenAuskunft: Frau Laura Schessl, boeld communication

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Juni 2019Milan 10.–15.06.201924th World Congress of Dermatology (WCD) Auskunft: Organising Secretariat Triumph Italy, [email protected],http://www.wcd2019milan.org/

Rennes, France 18.–21.06.2019CARS 2019 Computer Assisted Radiology and Surgery33rd International Congress and ExhibitionThemen: Medical Imaging, Computed Maxillofacial Imaging, Image Processing and Visualization, PACS and IHE, Telemedicine and E-Health, Computer Aided Diagnosis, Computer Assisted Radiation Therapy, Image and MWiss. Leitung: Prof. Heinz U. LemkeAuskunft: Frau Franziska Schweikert, CARS Confe-rence OffiFon: +49 7742 922 434,offi [email protected], https://www.cars-int.org

August 2019Köln 24.–25.08.20198. Sommerakademie der Dermatologischen Wissenschaft- und Fortbildungsakademie NRW (DWFA)Auskunft: Rheinisch-Westfälische Dermatologische Gesellschaft e. V.,https://www.dwfa.de

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