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Rundbrief 2018/1 stellen und in einen Disput einzutreten, der sich der Weisheit „von oben“ öffnet. Mich erinnerte die besondere Begegnung an diesem besonderen Ort auch an die vor 10 Jahren, am 13. Februar 2008, verstorbene Frau Reg.Rat Alja Payer, war doch Walter Nigg für sie einer der wichtigsten Gesprächspartner bei ihren biografischen Studien über Persön- lichkeiten und Heiligengestalten der Ostkirche. Das Schwerpunktthema in diesem Rundbrief knüpft eben- falls an diese Begegnung an. Ich danke dem neuen Natio- nalpräsidenten Erzbischof Franz Lackner für die in seinem Grußwort be- kundete „Freude“ über seine neue Aufgabe im Dienst an den Ostkir- chen. Sehr herzlich begrüße ich Diakon John Reves als Vor- standsmitglied anstelle von P. Andreas Bonen- berger im Andreas- Petrus-Werk. Über ökumenische Reisen zu den Schwesterkir- chen ist zu berichten, über „Hofübergabe“ und Ehrungen bei Pro Oriente. Wichtigen ökumenischen Ereignissen aus der jüngsten Zeit konnte leider nicht mehr die Aufmerksamkeit gewidmet wer- den, die sie verdient hätten: Dem Besuch des syr.-orth. Patri- archen Afrem II. zum Symposion über Severus von Antio- chien in Salzburg, dem Wiener Gipfeltreffen in Erinnerung an die historische Begegnung zwischen Papst Franziskus und Patriarch Kirill in Havanna vor zwei Jahren, dem Besuch des maronitischen Patriarchen Béchara Kardinal Raï in Wien mit einem festlichen Gottesdienst im Stephansdom (25.2.) und schließlich dem vom Ökumenischen Patricharchat Konstanti- nopel und der Metropolis von Austria organisierten Festakt anlässlich 50 Jahre Orthodoxengesetz in Österreich (27.2.). Aber auch wenn vieles in unserem Bemühen Fragment bleibt – ich lade zu einem positiven Blick auf das Erreichte ein, im Großen wie im Kleinen. Es ist Ausdruck unserer Hoffnung auf die Auferstehung, wenn wir uns nicht entmu- tigen lassen und unseren Weg fortsetzen! Fribourg ist nicht nur eine faszinierende Stadt an der Grenze zwischen französisch- und deutschsprachiger Schweiz mit einer berühmten Universität, sondern auch ein guter Ort für die Begegnung mit dem Christlichen Osten. Das durften die Vertreter der Catholica Unio erfahren, die sich im Oktober 2017 im Zisterzienserinnenkloster Maigrau- ge zur Generalversammlung einfanden. Der Festakt und Empfang, der im Zeichen des vor 600 Jahren geborenen Schweizer Natio- nalheiligen Niklaus von der Flüe stand und überra- schende Parallelen zur Verehrung des hl. Ein- siedlers Charbel im Libanon aufzeigte, weitete den Blick auf eine mir bislang unbekannte „spiri- tuelle Partnerschaft“ zwischen Ost und West. Den stärksten Eindruck hinterließ ein Vortrag von Frau Prof. Barbara Hal- lensleben. Wir stan- den vor dem Haus, das einst die Biblio- thek des berühmten Hagiografen Walter Nigg beherbergte, und staunten über eine Bilderwand wie aus einer anderen Welt. Sie erschloss uns das Geheimnis der Göttlichen Weisheit, die dort Gestalt annehmen kann, wo Menschen bereit sind, ihre Weisheit und Leistung hintanzu- Sekretariat für Österreich, 5020 Salzburg, Mönchsberg 2A, Tel. 0662/902425-10 Salzburger Landes-Hypothekenbank Kto.-Nr. 2917700, BIC: SLHYAT2S, IBAN: AT48 5500 0000 0291 7700 Andreas Petrus Werk Catholica Unio Päpstl. Werk der Kongregation für die Ostkirchen Christlicher Osten www.andreas-petrus-werk.at In diesem Rundbrief: Editorial des Nationalsekretärs (Gottfried Glaßner OSB) Grußwort des Nationalpräsidenten (Erzbischof Franz Lackner) – Diakon John Reves neu im Vorstand des Andreas-Petrus-Werks Ökumenische Studienreise der Pro Oriente-Sektion Salzburg Die Botschaft der Außenfresken (Hanns Sauter) Wandbild „Die Göttliche Weisheit“ in der Universität Fribourg (Gottfried Glaßner OSB) – Altäbtissin M. Perpetua Hilgenberg „Protektorin“ von Pro Oriente Deutschsprachige Broschüre des St. Elisabethklosters in Minsk Kurz gefasste Berichte Liebe Freunde des Andreas-Petrus-Werks! Deesis (Pantokrator mit Gottesmutter Maria und dem Vorläufer Johannes sowie den Heiligen Nikolaus und Mauritius) im Exonarthex der byzantinischen Kapel- len der Benediktinerabtei Niederaltaich. – Freskomalerei von Elisabeth Rieder.

Andreas Christlicher Werk Osten · die Begegnung mit dem serb.-orth. Patriarchen Irinej I. (Gavrilović) in Belgrad im Anschluss an den Sonntagsgottesdienst in der serbischen Patriarchatskirche

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Rundbrief 2018/1

stellen und in einen Disput einzutreten, der sich der Weisheit„von oben“ öffnet. Mich erinnerte die besondere Begegnungan diesem besonderen Ort auch an die vor 10 Jahren, am 13.Februar 2008, verstorbene Frau Reg.Rat Alja Payer, war dochWalter Nigg für sie einer der wichtigsten Gesprächspartner

bei ihren biografischen Studien über Persön-lichkeiten und Heiligengestalten der

Ostkirche. Das Schwerpunktthemain diesem Rundbrief knüpft eben-

falls an diese Begegnung an.Ich danke dem neuen Natio-nalpräsidenten ErzbischofFranz Lackner für die inseinem Grußwort be -kundete „Freude“ überseine neue Aufgabe imDienst an den Ostkir-chen. Sehr herzlichbegrüße ich DiakonJohn Reves als Vor-standsmitglied anstellevon P. Andreas Bonen-berger im Andreas-Petrus-Werk. Überökumenische Reisenzu den Schwesterkir-chen ist zu berichten,über „Hofübergabe“und Ehrungen bei ProOriente.

Wichtigen ökumenischen Ereignissen aus der jüngsten Zeitkonnte leider nicht mehr die Aufmerksamkeit gewidmet wer-den, die sie verdient hätten: Dem Besuch des syr.-orth. Patri-archen Afrem II. zum Symposion über Severus von Antio-chien in Salzburg, dem Wiener Gipfeltreffen in Erinnerung andie historische Begegnung zwischen Papst Franziskus undPatriarch Kirill in Havanna vor zwei Jahren, dem Besuch desmaronitischen Patriarchen Béchara Kardinal Raï in Wien miteinem festlichen Gottesdienst im Stephansdom (25.2.) undschließlich dem vom Ökumenischen Patricharchat Konstanti-nopel und der Metropolis von Austria organisierten Festaktanlässlich 50 Jahre Orthodoxengesetz in Österreich (27.2.).Aber auch wenn vieles in unserem Bemühen Fragmentbleibt – ich lade zu einem positiven Blick auf das Erreichteein, im Großen wie im Kleinen. Es ist Ausdruck unsererHoffnung auf die Auferstehung, wenn wir uns nicht entmu-tigen lassen und unserenWeg fortsetzen!

Fribourg ist nicht nur eine faszinierende Stadt an der Grenzezwischen französisch- und deutschsprachiger Schweiz miteiner berühmten Universität, sondern auch ein guter Ort fürdie Begegnung mit dem Christlichen Osten. Das durften dieVertreter der Catholica Unio erfahren, die sich im Oktober2017 im Zisterzienserinnenkloster Maigrau-ge zur Generalversammlung einfanden.Der Festakt und Empfang, der imZeichen des vor 600 Jahrengeborenen Schweizer Natio-nalheiligen Niklaus von derFlüe stand und überra-schende Parallelen zurVerehrung des hl. Ein-siedlers Charbel imLibanon aufzeigte,weitete den Blick aufeine mir bislangunbekannte „spiri-tuelle Partnerschaft“zwischen Ost undWest. Den stärkstenEindruck hinterließein Vortrag von FrauProf. Barbara Hal-lensleben. Wir stan-den vor dem Haus,das einst die Biblio-thek des berühmtenHagiografen WalterNigg beherbergte, und staunten über eine Bilderwand wieaus einer anderen Welt. Sie erschloss uns das Geheimnis derGöttlichen Weisheit, die dort Gestalt annehmen kann, woMenschen bereit sind, ihre Weisheit und Leistung hintanzu-

Sekretariat für Österreich, 5020 Salzburg, Mönchsberg 2A, Tel. 0662/902425-10Salzburger Landes-Hypothekenbank Kto.-Nr. 2917700, BIC: SLHYAT2S, IBAN: AT48 5500 0000 0291 7700

AndreasPetrus

WerkCatholica UnioPäpstl. Werk derKongregation fürdie Ostkirchen

ChristlicherOsten

www.andreas-petrus-werk.at

In diesem Rundbrief: • Editorial des Nationalsekretärs (Gottfried Glaßner OSB) • Grußwort des Nationalpräsidenten (Erzbischof Franz Lackner) –

Diakon John Reves neu im Vorstand des Andreas-Petrus-Werks • Ökumenische Studienreise der Pro Oriente-Sektion Salzburg • Die Botschaft der Außenfresken (Hanns Sauter) • Wandbild „Die Göttliche Weisheit“ in der Universität Fribourg

(Gottfried Glaßner OSB) – Altäbtissin M. Perpetua Hilgenberg„Protektorin“ von Pro Oriente

• Deutschsprachige Broschüre des St. Elisabethklosters in Minsk • Kurz gefasste Berichte

Liebe Freunde des Andreas-Petrus-Werks!

Deesis (Pantokrator mit Gottesmutter Maria und dem Vorläufer Johannes sowieden Heiligen Nikolaus und Mauritius) im Exonarthex der byzantinischen Kapel-len der Benediktinerabtei Niederaltaich. – Freskomalerei von Elisabeth Rieder.

Pro Oriente Salzburg: Ökumenische Studienreise nach Serbien, Mazedonien und in den Kosovo (15. – 22. 9. 2017)Ein Höhepunktder von Pro Orien-te Salzburg veran-stalteten und vonUniv.-Prof. Dr.Dietmar W. Wink-ler, dem Vorsitzen-den der Pro Orien-te Sektion Salz-burg, organisiertenö k u m e n i s c h e nStudienreise war

die Begegnung mit dem serb.-orth. Patriarchen Irinej I. (Gavrilović) inBelgrad im Anschluss an den Sonntagsgottesdienst in der serbischenPatriarchatskirche am 17. September. Bei dieser Gelegenheit überreichteErzabt Korbinian Birnbacher OSB ein symbolträchtiges Gastgeschenk:Reliquien aus dem Grab des Hl. Rupert, des Gründers der Salzburger Kir-che. Die Anwesenheit von Erzbischof Franz Lackner OFM, dem 90.Nachfolger des Hl. Rupert in Salzburg, wie auch des serb.-orth. Bischofs

Andrej (Ćilerdžić) von Österreich und der Schweiz verlieh dieser Begeg-nung besonderes Gewicht.Die einwöchigeReise durch ge -schichtsträchtige,allerdings auchdurch national-religiöse Konfliktebelastete Kultur-landschaften desBalkan bot denTeilnehmern einweit gespanntes Besuchs- und Besichtigungsprogramm: Von Gebieten,die Teil der Österr.-Ungar. Monarchie waren (Novi Sad), bis zur Geburts-stadt der 2016 heilig gesprochenen Mutter Teresa (Skopje), vom einstigenKernland Serbiens mit seinen eindrucksvollen Klosterbauten (Dečani)und dem alten Patriarchensitz in Peć, heute im Kosovo gelegen, bis Niš,der Geburtsstadt Kaiser Konstantins, und Kloster Studenica, dem serbi-schen Nationalheiligtum, wo man im Gästehaus Quartier bezog.

In ihrer Herbstvollversammlung (2017)haben die Mitglieder der ÖsterreichischenBischofskonferenz mich zum Nationalpräsi-denten des Andreas-Petrus-Werkes gewählt.Gerne übernehme ich diese ehrenvolle Aufga-be von meinem Vorgänger Erzbischof AloisKothgasser und trage die Anliegen des päpst-lichen Ostkirchenwerkes mit Freude mit.

Das vergangene Jahrhundert hat, beginnend mit der Ökumeni-schen Bewegung und durch das Zweite Vatikanische Konzil,zahlreiche Brücken zwischen der Christenheit in Ost und Westgeschlagen. Der Schatz ostkirchlicher Traditionen konnte ent-deckt und gehoben werden. Ich denke an das reiche liturgischeErbe, an die alten monastischen Traditionen, die tiefe ostkirch-liche Spiritualität, insbesondere die Ikonenverehrung, aberauch an das geistliche Schrifttum östlicher – nicht nur grie-chischer – Kirchenväter.Das Andreas-Petrus-Werk kann bereits auf eine langjährigeGeschichte des Brückenbauens zwischen Ost und West zurück-blicken. Bereits Jahrzehnte vor den bahnbrechenden und wert-schätzenden Aussagen zu den Ostkirchen im Dekret UnitatisRedintegratio war dem Päpstlichen Ostkirchenwerk bewusst:Ostkirchliches Leben ist katholisch. Wenn heute die CatholicaUnio in Österreich den Namen der beiden Apostelbrüder Andre-as und Petrus trägt, weiß sie sich jenen Worten von Papst Johan-nes Paul II. verpflichtet, die sich nach dem Atmen der Christen-heit mit ihren beiden Lungenflügeln sehnen. Das Werk benenntals seine Ziele, das Interesse für die Ostkirchen zu wecken, sie inihren pastoralen und karitativen Anliegen zu unterstützen undökumenische Kontakte zu fördern. Es ist mir eine Ehre, künftigals Nationalpräsident daran mitwirken zu dürfen.Ein herzliches Vergelt’s Gott möchte ich gegenüber ErzbischofAlois Kothgasser als vormaligen Nationalpräsidenten ausspre-chen. Seit 2004 hat er sich dem Andreas-Petrus-Werk tatkräftiggewidmet, bei der Amtsübergabe erwähnte er, welch starkenEindruck die ökumenischen Gespräche und Begegnungen beiihm hinterlassen haben.Ich danke allen im Andreas-Petrus-Werk Mitarbeitenden fürdie wichtige Arbeit und allen, die sein Anliegen durch Gebetoder Spenden unterstützen, und bitte weiterhin um engagierteMit- und Zusammenarbeit.

+ Erzbischof

Geboren 1976 in den USA, absol-vierte John Reves seine theologi-schen Studien mit Schwerpunkt ost-kirchliche Theologie und Liturgieam Internationalen TheologischenInstitut in Gaming (Abschluss2008). In seiner Diplomarbeitbefasste er sich mit dem Stellenwertder Eucharistie beim orthodoxenTheologen Alexander Schmemann.Seit der Gründung des Zentrumsfür ostkirchliche Spiritualität(Byzantinisches Gebetszentrum)durch Erzbischof Dr. Alois Kothgasser SDB in Salzburg-St.Markus (2008), stand er dem damaligen Leiter des Zentrumsund Seelsorger für die griechisch-katholischen Gläubigen inWestösterreich, V. Nikolaj Hornykewycz, zur Seite. Ab Jänner2012 übernahm V. Andreas Bonenberger allein die Leitung desGebetszentrums und in weiterer Folge V. Vitaliy Mykytyn dieLeitung der Seelsorgestelle. Seit seiner Weihe zum Diakon derUkrainisch griechisch-katholischen Kirche durch den Lember-ger Weihbischof Venedykt Aleksiychuk im Oktober 2013 istJohn Reves vor allem durch liturgische Dienste intensiv in dasLeben der griechisch-katholischen Gemeinde in Salzburg undim Gebetszentrum eingebunden. Er war auch maßgeblich ander Neuorganisation des Byzantinischen Gebetszentrums abHerbst 2015 (Übersiedlung von der Markuskirche in die„HOME Mission Base“ im Bärengässchen) beteiligt. Seit Sep-tember 2017 steht es unter seiner Leitung.Als Diakon, der sich zur Zeit auf die Priesterweihe vorbereitet,gehört Reves dem Ordinariat für die Katholiken des Byzantini-schen Ritus in Österreich an. In dieser Funktion ist er in ver-schiedenen Gremien der Erzdiözese Salzburg vertreten, etwaim Komitee der Salzburger Sektion von PRO ORIENTE und inder Kommission für die Weltkirche (DKWE). Er hält regelmä-ßig Vorträge in Radio Maria zu Themen ostkirchlicher Spiri-tualität und bietet Seminare über das Jesusgebet an. Zu seinenostkirchlichen Interessensschwerpunkten gehören die Ikonen-kunde, die Kirchenmusik und die Liturgie. Er ist mit der Kir-chenmusikerin Mirella Reves verheiratet und Vater zweierKinder.

Grußwort des neuen Nationalpräsidenten Neu im Vorstand des Andreas-Petrus-Werks:Diakon John Reves, Leiter des Byzantinischen

Gebetszentrums in Salzburg

Die Anfänge der Außenbemalung von Gebäuden werden inÄgypten vermutet. Weitere Beispiele gibt es im klassischen Grie-chenland. Zeugnisse aus der römischen Zeit sind z.B. in Pompe-ji, Stabiae oder Rom zu bewundern. Im europäischen Mittelal-ter (Oberitalien) schmücken meist einfache ornamentale Mus-ter die Außenwände. Sie werden nach und nach aufwändiger(Fugenmalerei, Rautenmuster und auch Bilder, zumeist Darstel-lungen biblischer Motive oder von Heiligen). Außenwände vonKirchen oder Kapellen, die an stark befahrenen Straßen stehen,wurden gern mit einem Bild des Hl. Christophorus geschmückt.Außenfresken sind „sichtbare Bilder“, die eine Botschaft nachaußen tragen. Dies machten sich weltliche und kirchlicheMachthaber zunutze. Ein eindrucksvolles Beispiel in Österreichsind die Renaissance-Fresken an der Südseite des Schlosses Parzbei Grieskirchen (OÖ). Sie wurden im Auftrag des protestanti-schen Schlossherrn angefertigt und haben die Überlegenheitdes Protestantismus über den Katholizismus zum Thema.Aus den Ländern des christlichen Ostens sind die Moldauklös-ter im heutigen Rumänien für ihre Außenfresken besondersbekannt, vor allem die Klöster Putna, Sucevița, Moldovița, Arbo-re, Humor und Voroneț (siehe unten). Die Hintergründe für dieEntstehung der bemerkenswerten Tradition in dieser Region im16. Jahrhundert sind bis heute nicht restlos geklärt. Am häufigs-ten wird die Meinung vertreten, dass die nicht sehr großen Kir-chen für die zahlreichen Besucher zu klein wurden. Um denen,die die Gottesdienste draußen mitfeiern mussten, Anregungenzur Betrachtung und zum Gebet zu geben, wurden die Außen-mauern der Kirchen bemalt. Doch kann dies nicht der einzigeGrund sein, denn die Tatsache, dass die Themen der Freskennicht nur der Bibel, sondern auch den gottesdienstlichen Hym-nen oder den Schriften der alten Mönchsliteratur entnommen

sind, spricht dafür, dass die Malereien nicht ausschließlich alsbiblia pauperum geschaffen wurden. So ist neben Darstellungender Wurzel Jesse, des Weltgerichtes, des Marienlebens oder desHymnos Akathistos auch die Mönchsleiter des Johannes Klima-kos zu sehen. Sogar theologisch dichte Kompositionen, die überdie übliche Art und Weise der Bilderbibel weit hinausgehen,begegnen in den Bilderzyklen. Natürlich finden sich auch Dar-stellungen von Engeln, Heiligen, Mönchen und Propheten.Eine weitere Eigentümlichkeit dieser Kirchen ist es, dass ihreArchitektur stark von der Gotik geprägt ist, die Malerei sich hin-gegen am byzantinischen Stil orientiert, obwohl es im 16. Jahr-hundert das byzantinische Reich schon längst nicht mehr gab.Die Tradition, die Außenwände von Kirchen mit Fresken zubemalen, ist in der Orthodoxie auch heute noch lebendig.Der Exonarthex der beiden byzantinischen Kirchen in derBenediktinerabtei Niederaltaich, das unweit der österrei-

chischen Grenze in der Diözese Passau liegt und seit den 1930er-Jahren die byzantinische Tradition pflegt, ist ein aktuelles Bei-spiel für eine Außenmalerei nach orthodoxen Vorbildern. 2008wurde die mit gemauerten Bögen organisch in den barockenKlosterbau eingepasste Vorhalle erbaut. Liturgische Verwen-dung findet sie etwa bei der Wasserweihe, bei der Litia im Rah-men der Vigil vor den Hochfesten und in der Feier der Oster-nacht (Foto oben). Die Ausmalung durch Elisabeth Riederbegann an der Stirnwand im Bogenfeld mit einer Darstellungder Deesis (Foto Titelseite). Der erste aus sechs Feldern beste-hende Zyklus des Hymnos Akathistos wurde im September 2015fertiggestellt, der zweite im Jahr 2016. 2018/19 soll die Ausstat-tung des Exonarthex mit Fresken abgeschlossen sein.

Hanns Sauter

Das Kloster Sucevițawurde von IeremiaMovilă, der von 1595bis 1606 Woiwode vonMoldau war, und sei-nem Bruder Simiongestiftet und 1582 bis1584 erbaut. Es ist das

einzige Moldaukloster, dessen Kirche innen und außen vollständig mitWandmalereien geschmückt ist und dessen Fresken innen und außenvollständig erhalten sind (Abb. der Klosteranlage oben).Die innerhalb der Klostermauern liegende Kirche zu Ehren des Hl. Georgin Voroneț, die „Sixtinische Kapelle des Ostens“, wie sie auch genanntwird, wurde 1993 zusammen mit anderen Kirchen in der Moldau in dieListe des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Sie wurde vom 26.Mai bis zum 14. September 1488 errichtet. Erst im Jahr 1547 – während derHerrschaft von Petru Rareş – wurde das Vordach hinzugefügt und diebereits zu Baubeginn vorgesehene Bemalung der Kirchenaußenmauernzu Ende geführt (Abb. rechts oben: Jüngstes Gericht).

Kloster Moldovița: DieInnen- und Außenwändeder Kirche wurden 1537mit Wandmalereien verse-hen. Von besondererBedeutung ist eine Dar-stellung der BelagerungKonstantinopels an derSüdfassade (Abb. unten).

Die nach außen verlagerte Bilderwand und ihre Botschaft

Sie begrüßen die Pilger mit einer Predigt in Farben: Die Moldauklöster Sucevița, Voroneț, Moldovița u.a.

Am 25. Jänner 2018 überreichte Erz-bischof Franz Lackner M. PerpetuaHilgenberg (em. Äbtissin von Nonn-berg) bei einem Festakt im Salzbur-ger Bildungszentrum St. Virgil dasvon Kardinal Christoph Schönbornunterfertigte Ernennungsdekret als„Protektorin“ von Pro Oriente. Es istdies die höchste Auszeichnung, diedie Wiener Stiftung zu vergeben hat.Metropolit Arse-

nios (Kardamakis), der den Festvortrag über „Freiheitund Gehorsam in der orthodoxen Theologie und Kir-che“ hielt, überbrachte die Segenswünsche des Öku-menischen Patriarchen Bartholomaios I., mit dem M.Perpetua seit Jahren in enger geistlicher Freundschaftverbunden ist. Eine ihr 2006 geschenkte Marienikonevom Hl. Berg Athos ist Ausdruck dieser Verbundenheitund wird auf dem Nonnberg hoch in Ehren gehalten.

Erzbischof em. Alois Kothgasser unterstrich in seiner pointierten Lauda-tio die Bedeutung des monastischen Lebens als „wesentliche Brücke“ derÖkumene und bezeichnete M. Perpetua als „Brückenbauerin“ zu den Kir-chen des Ostens, nicht zuletzt auch durch ihre „fotografischen Fähigkei-ten“, die bei den ökumenischen Begegnungen u.a. in Konstantinopel,Russland, Armenien und Bulgarien besonders zum Tragen kamen.Zwei aktuelle Fotos von den Gedenkfeiern zum zweiten Jahrestag derBegegnung von Papst Franziskus mit Patriarch Kirill in Havanna, dieWien vom 10. bis 12. Februar – nicht zuletzt durch die Anwesenheit vonMetropolit Hilarion (Alfejev), dem „Außenminister“ des Moskauer Patri-

archats, und Kardinal KurtKoch – zum Schauplatzeines ökumenischen Gipfelsder besonderen Art mach-ten, mögen die engagiertePräsenz der neu ernannten„Protektorin“ auf höchsterökumenischer Ebene unter-streichen.

Altäbtissin M. Perpetua Hilgenberg OSB: „Protektorin“ von Pro Oriente – Festakt am 25. 1. 2018 in St. Virgil

Das Haus, dessen Außenwand dieses Fresko schmückt, beher-bergte einst die Bibliothek von Walter Nigg und gehört zumGebäude-Ensemble der Universität Fribourg. Prof. Barbara Hal-lensleben (Foto links) erläuterte den Teilnehmern der CU-Gene-ralversammlung das auf den universitären Studienbetrieb bezo-gene Bildprogramm: Die Göttliche Weisheit (oberes Register)nimmt in der Welt der Menschen Gestalt an (unteres Register,zentrale Szene unter dem von Engeln hochgehaltenen Vorhang).Das Lamm Gottes über dem Berg Sion (links oben) und den zwölfToren des Neuen Jerusalem, dazu ein Spruchband mit dem Text vonOffb 12,10, korrespondiert mit der als Braut des Lammes vorgestell-ten Göttlichen Weisheit (rechts oben), die Anfang und Ende, Alphaund Omega, umspannt und auf sieben Säulen thront (vgl. Spr 9,1).Über ihr Christus mit Segensgestus, zu ihrer Seite Maria und Johan-nes. Das obere große Fenster ist links und rechts von einem sechs-flügeligen Seraphen flankiert, der mit der Beischrift „SF“ - „SF“ -„SF“ (rumänisch „sfânt“ für „heilig“) auf die Berufungsvision desJesaja verweist (Jes 6,2). Verdeckt hinter dem Balken links David mitder Harfe, rechts Salomo mit dem Plan des Tempels. Sie stehen fürdie Hoffnung des auserwählten Volkes Israel.Das untere Register zeigt links oben Adam und Eva, beide sicheinander zuneigend und sich gegenseitig beschützend, begleitet (!)vom Engel auf ihrem auf fruchtbaren Erdboden führenden Weg ausdem Paradies, das durch den „Angelus Novus“ von Paul Klee mar-kiert ist. Darunter der brennende, aber nicht verbrennende Dorn-busch, in dem die Gottesmutter mit dem Kind erkennbar ist: Die

Offenbarung des Gottesnamens weist auf die Menschwerdungvoraus, ist Neuschöpfung und Geburt. Mose ist durch diese Offen-barung des Gottesnamens ein anderer geworden und deshalb zwei-mal dargestellt. In der zentralen Szene erscheint Maria als Theoto-kos und Quelle lebendigen Wassers, aus der die darniederliegendeMenschheit (liegende weiße Gestalt vor dem Brunnen) Kraft undHeilung findet. Es ist der Hl. Nikolaus von Myra, Stadtpatron vonFribourg, der für sie aus dem Brunnen schöpft. Links von ihm, demBrunnen zugewandt, Nikolaus von der Flüe, dann der MönchsvaterSergius von Radonesch und links vom Fenster (verdeckt durch denFensterladen) Sergius Bulgakov (1871–1944), an dessen Theologiesich das ikonographische Programm des Freskos inspiriert hat.Rechts vom Brunnen steht Katharina von Alexandrien (mit Rad),deren Weisheit gemäß der Legende die 50 vom Kaiser aufgebotenenPhilosophen nicht widerstehen konnten. Dargestellt sind hier Pla-ton und Aristoteles, die die Attribute ihrer Weisheit (jeweils einBuch) genauso abgelegt haben wie der rechts außen stehende, denphilosophisch-theologischen Disput initiierende Kaiser seine Insig-nien. Es ist ein Disput, der sich an der Quelle des Heils vollzieht.Rechts neben der zentralen Szene erkennt man Abraham, in dessenSchoß die Seelen ihre letzte Bestimmung finden. Dismas, der rechteSchächer mit dem Kreuz, zeigt den Weg zum neuen Paradies. DerErdboden grünt und blüht dort aufs neue und die fünf klugen Jung-frauen machen sich bereit für die Hochzeit des Lammes.

Gottfried Glaßner OSB

Die Göttliche Weisheit – A & Ω, Quelle und Ziel menschlicher Erkenntnis

LAUFENDE PROJEKTE, für die Sie Ihre Spende durch Vermerkauf dem Zahlschein widmen können:• Sozialprojekte des St. Elisabethklosters in Minsk• Internat von Bischof Melki in Harissa, Libanon• Stipendiaten

Ikonenkarte „Andreas und Petrus in brü-derlicher Umarmung“ im Sekretariaterhältlich

Stückpreis € 0,50, Rabatt bei Bestellun-gen ab 20 Stück:Andreas-Petrus-Werk, Mönchsberg 2A,5020 Salzburg, Tel. 0662/902425-10E-mail: [email protected]

Der Dank von BischofMilan Šašik, DiözeseMukachevo, der am12./13. Februar 2018 St.Pölten besuchte (Foto mitBischof Klaus Küng) unddem ich bei dieser Gele-genheit einen Teilbetragder Gesamtsumme von€ 6.400 für die dringendnotwendige Erneuerung

der Installationen in der Theologischen Akademie in Uschho-rod überreichen konnte, gilt besonders den Klöstern undOrdenshäusern in Österreich, mit deren Hilfe dieses Projektunterstützt werden konnte.Für Mariya Lupiy, eine Studentin am International TheologicalInstitute (ITI) in Trumau, hat das Andreas-Petrus-Werk dieUnterhaltskosten in der Höhe von € 2.600 im Studienjahr2017/18 übernommen. Es ist dies ihr zweites Jahr in Trumau.Da ihre Heimatdiözese, die griech.-kath. Erzdiözese Ivano-Frankivsk in der Ukraine, ihr Studium nicht länger unterstüt-zen konnte, ist sie auf dieses Stipendium angewiesen, um diezweijährige akademische Ausbildung im Bereich Ehe undFamilie abschließen zu können.

Bischof Flavien Joseph Melki hat sich zuletzt im November2017 zu Beginn des Advents gemeldet und für die Unterstüt-zung des Internats in Harissa gedankt, das den Namen des Hl.Zacharias trägt. Gottfried Glaßner OSB

Weitere Informationen unter: www.andreas-petrus-werk.at

• „Die singenden Herzen“, ein Gesang- und Tanzensembleaus Menschen mit beschränkter Alltagskompetenz.

• Das Kindertheater „Freude“, bestehend aus ca. 30 Kindernmit physischer und psychischer Störung.

• Seit 2000 eine Integrationsstätte für drogen- und alkohol-abhängige Männer in Lysaja Gora, 30 km von Minsk ent-fernt, mit Arbeitseinsätzen im landwirtschaftlichen Betriebdes Klosters.

• Eine Integrationsstätte für Frauen, die auf die schiefe Bahngeraten sind, auf dem Areal einer abgebrannten Kirche beiWischniowka, 15 km von Minsk (seit 2011), in Verbin-dung mit einem im Ausbau begriffenen Kloster (Foto).

• Pferdetherapie für autistische und geistig behinderte Kin-der unter der Leitung von Schwester Wera.

• Streichelzoo für Kinder aus der Stadt mit einem weißenIgel, einer Schildkröte, mit Iltis, Esel und Schaf in Verbin-dung mit einer Heimstätte für ausgesetzte Tiere.

• Kindergarten und Grundschule mit kreativen Unterrichts-fächern wie Choreographie, Musik, Bühnenkunst, Handar-beiten für 50 Kinder von Eltern mit niedrigem Einkommen,die zu einem vollständigen, 11 Schulstufen umfassendenAusbildungszyklus erweitert werden sollen.

• Sommerlager für verhaltensauffällige Kinder aus Problem-familien in Lysaja Gora.

• Pflegeheim für 60 schwerkranke und alleinstehendeSenioren im Klosterareal.

• Seelsorgliche Betreuung von Patienten in der nahe gelege-nen staatlichen psychiatrischen Klinik, die mit 2000 Bet-ten eine der größten ihrer Art in Europa ist, und Errichtungeiner Kirche, die in einer neu gestalteten Parklandschaftauf dem Gelände dieser Klinik gebaut werden soll.

• Verkaufsausstellun-gen in Russlandund Europa mit denErzeugnissen von40 Werkstätten, diesich im Klosterbefinden (Foto).

Liebe Leserinnen undLeser des Rundbriefs!Durch viele Jahrehaben Sie das Sozial-werk der Schwesterndes St. Elisabethklos-ters in Minsk unter-stützt. Ein herzliches„Vergelt’s Gott“ dafür– verbunden mit der Bitte, weiterhin das so wertvolle kari-tatives Engagement dieses Klosters zu unterstützen!

Die Schwestern des Klos -ters der Hl. Elisabeth inMinsk stellen ihre vielfäl-tigen sozialen Tätigkeitenin einer eindrucksvollgestalteten, 24 Seitenumfassenden neuen Bro-schüre in deutscher Spra-che vor …

Wo Ihre Spende ankommt und wie sie lebt – drei Stimmen aus den Ostkirchen

drive.google.com/file/d/0B6Tu4kCjTWPrLUlOckFPckZldU0/view?usp=sharing

• Entscheidung über den Bau des orthodoxen Klosters amursprünglich vorgesehenen Standort St. Andrä am Zicksee •

Am 11. Dezember traf der Brief in St. Andrä ein, in dem Metropo-lit Arsenios (Kardamakis) nach erfolgter Umwidmung des Grund-stücks und nach einer Einladung des neuen Bürgermeisters Andre-as Sattler die Zusage zum Klosterbau am ursprünglich vorgesehe-nen Standort gab. Er sei von dem „Willkommensgruß der Bevöl-kerung“ an die orthodoxe Kirche „menschlich sehr bewegt“, soMetropolit Arsenios in dem am 6. Dezember, zum Fest des hl.Nikolaus, datierten Brief. Besonders die Diözese Eisenstadt zeigtesich hocherfreut über diese Entscheidung. Bischof Ägidius Zsifko-vics: „Ein großer Tag für die Ökumene, für das Burgenland undEuropa“.Am 27. Jänner wurde in Gegenwart von Metropolit Arsenios undBischof Zsifkovics in der Pfarrkirche von St. Andrä eine Gedenk-tafel zur Erinnerung an den Besuch des ökumenischen PatriarchenBartholomaios I. im Jahr 2014 enthüllt und im Anschluss die dritte„Großen Wasserweihe“ am Zicksee zelebriert.

• Ökumenische Feier zur Weihe einer neuen Marienikone fürden „Raum der Stille“ im Wiener Hauptbahnhof (31.1.2018) •

Im „Raum der Stille“ im Wiener Hauptbahnhof wurde am 31. Jän-ner die von der griech.-kath. Künstlerin Iryna Lyko Kolasageschriebene Marienikone „Smolenskaja“ bzw. „Hodegetria“(Wegweiserin) gemeinsam vom Wiener Weihbischof Franz Scharl,der die Ikone auch in Auftrag gegeben hatte, und Metropolit Arse-nios (Kardamakis) von Austria geweiht. An der Feier nahmenRepräsentanten und Gläubige der Röm. kath., Orth. und Griech.-kath. Kirche teil. Die zwischen der U-Bahn-Station und einemShoppingcenter errichtete Bahnhofskapelle besteht seit Eröffnungdes neuen Hauptbahnhofs im Herbst 2014. Sie wurde nach Aus-kunft von Martin Wiesauer, Leiter der Kategorialen Seelsorge derErzdiözese Wien, 2017 von mehr als 7.000 Menschen aufgesucht.

• „Hofübergabe“ und Ehrungen in der Stiftung Pro Oriente •Helmut Klos, Botschafter der Republik Österreich am HeiligenStuhl, ist neuer Präsident von Pro Oriente. Das wurde bei derKuratoriumssitzung am 13.10.2017 von Kardinal ChristophSchönborn bekannt gegeben. Er wird sein Amt Mitte 2018 nachseiner Rückkehr aus Rom antreten. Bis dahin wird Johann Marte,seit 2001 Pro Oriente-Präsident, die Geschäftsführung wahrneh-men. In derselben Sitzung wurde die Altäbtissin M. Perpetua Hil-genberg OSB mit dem Ehrentitel „Protektorin“ von Pro Orienteausgezeichnet (Festakt am 25. Jänner in St. Virgil), MetropolitArsenios (Kardamakis), der kopt.-orth. Bischof Anba Gabrielsowie die in Frankfurt lehrende Theologin Prof. Theresia Haintha-ler wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt (Überreichung derDekrete beim Pro Oriente-Empfang am 1. Februar).

• Tagung über Severus von Antiochien in Salzburg •Die Universität Salzburg war am 8./9. Februar 2018 Veranstal-tungsort einer internationalen Tagung über einen der wichtigstenGründergestalten und Theologen der Syr.-orth. Kirche: Severus,

Patriarch vonAntiochien (seit512), der 518,vor 1400 Jahren,vor Kaiser Justini-an nach Ägyptenfliehen musste.In den 20 Jahrenseines Exils(†538) entfalteteer eine unermüd-liche Tätigkeit,

die in Zeiten der Verfolgung die Weichen für die Reorganisationund den Weiterbestand seiner Kirche stellte. Beim Festakt zurEröffnung der Tagung am 7. Februar konnte auch der syr.-orth.Patriarch von Antiochien, Mor Ignatius Afrem II., begrüßt werden(Foto mit Mor Polycarpus Augin Aydin, syr.-orth. Bischof der Nie-derlande, M. Perpetua Hilgenberg OSB und im HintergrundUniv.-Prof. Aho Shemunkasho, Salzburg). Besondere Aufmerk-samkeit galt auch dem berühmten Syrologen Prof. SebastianBrock aus Oxford, der heuer seinen 80. Geburtstag begeht.

• Ökumenisches Gipfeltreffen in Wien (10.–12.2.2018) •Den Auftakt der Feiern zum zweiten Jahrestag der Begegnung vonPapst Franziskus und Patriarch Kirill in Havanna, die über dasWochenende vom 10. bis 12. Februar in Wien stattfanden, bildeteein außergewöhnliches Konzertereignis am Samstagabend. Unterden Werken russischer Kirchenmusik, die das Tschaikowskij-Sym-phonieorchester und der Moskauer Synodalchor im Wiener Kon-zerthaus in einer umjubelten Aufführung darboten, war auch dasvon Metropolit Hilarion (Alfejew) in seiner Zeit als Bischof vonWien komponierte „Stabat Mater“. Musik als „Sprache, in der wireinander näher kommen können“, und das „Stabat Mater“ im

Besonderen, das anden Schmerz der Chris-ten im Nahen Osten –das Thema des Sympo-sions am Montag (Foto)– erinnert, sei ein pas-sendes Eingangstorzum ökumenischenGipfeltreffen zwischender Russ.-orth. und derRöm.-kath. Kirche, soKardinal ChristophSchönborn. Er empfin-de es als besondereAuszeichnung, dass

Metropolit Hilarion Wien als „guten Ort der Begegnung“ vorge-schlagen habe, zu der auch Kardinal Kurt Koch, der Präsident desPäpstlichen Einheitsrates, aus Rom angereist war und an der zahl-reiche hochrangige Vertreter aus den Ostkirchen teilnahmen.Am Sonntag 11. Februar zele-brierte Metropolit Hilariongemeinsam mit Bischof Anto-nij (Sewrjuk), der EndeDezember zum Administratorder Eparchie Wien ernanntworden war und am 1. Febru-ar, dem Jahrestag der Inthroni-sation von Patriarch Kirill, offi-ziell zum Diözesanbischoferhoben und mit dem Titel eines für Österreich und Ungarnzuständigen Erzbischofs ausgezeichnet wurde, eine feierlichebischöfliche Liturgie in der Wiener Nikolauskathedrale (Foto).

Kurzberichte • Termine • Veranstaltungen • Wissenswertes kurz gefasst

Salzburger Landes-Hypothekenbank Kto.-Nr. 2917700Hrsg. und Verleger: Andreas-Petrus-Werk / Catholica Unio

Sekreta riat für Österreich, Mönchsberg 2A, A-5020 Salzburg.

Für den Inhalt verantwortlich: P. Gottfried Glaßner OSB.

Fotonachweis: Serbien und Festakt St. Virgil (Robert Luckmann),Ökumenegipfel Wien (Claudia Schneider), Moldauklöster(Wikimedia Commons), St. Elisabethkloster Minsk, AbteiNiederaltaich, Perpetua Hilgenberg OSB in Wien (zur Verfü-gung gestellt), Fritz Brunthaler (St. Pölten), Gottfried Glaß-ner OSB und Internet (übrige).

Redaktion und Layout: P. Gottfried Glaßner OSB.

Druck: Bubnik-Druck Ebenau.