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Für Mensch & Umwelt Anforderungen an den Umgang mit wassergefährdenden Stoffen - die neue Anlagenverordnung (AwSV) IHK Köln, 25. April 2016 Monika Ollig Fachgebiet I1.3 / Rechtswissenschaftliche Umweltfragen und Moritz Grunow Rechtsanwalt

Anforderungen an den Umgang mit … · VAwS der Bundesländer gelten weiter (vgl. § 23 Abs. 3 WHG) -> VAwS NRW Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen

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Für Mensch & Umwelt

Anforderungen an den Umgang mit

wassergefährdenden Stoffen - die neue

Anlagenverordnung (AwSV)

IHK Köln, 25. April 2016

Monika OlligFachgebiet I1.3 / Rechtswissenschaftliche Umweltfragen

und Moritz GrunowRechtsanwalt

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Gliederung

1 HINTERGRUND UND ANLASS

2 AUFBAU UND ANWENDUNGSBEREICH AWSV2.1 Aufbau2.2 Anwendungsbereich und Begriffsbestimmungen

3 EINSTUFUNG VON STOFFEN UND GEMISCHEN3.1 Selbsteinstufungspflicht3.2 Ausnahmen3.3 Einstufung und Dokumentation

4 NEUE ROLLE DES UMWELTBUNDESAMTES

5 ÜBERGANGSREGELN

6 ANFORDERUNGEN AN ANLAGEN

7 AUSBLICK

8 FAZIT

25.04.2016 Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV) 2

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1. Hintergrund und AnlassDerzeitige Rechtslage

� §§ 62, 63 WHG

� Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährd enden Stoffen (WasgefStAnlV)

� Allgemeine Verwaltungsvorschrift wassergefährdende Stoffe (VwVwS)

� VAwS der Bundesländer gelten weiter(vgl. § 23 Abs. 3 WHG) -> VAwS NRW

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1. Hintergrund und AnlassGesetzliche Grundlagen nach WHG

§ 62 WHG: Anforderungen an Umgang mit wgf Stoffen

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Geltungsbereich

• LAU -Anlagen: Lagern, Abfüllen, Umschlagen• HBV-Anlagen: Herstellen, Behandeln, Verwenden• einschließlich Rohrleitungsanlagen

Materielle Anforderungen

• Anforderungen an Errichtung, Unterhaltung, Betrieb und Stilllegung• Besorgnisgrundsatz: nachteilige Veränderung von Gewässern ist nicht zu

besorgen• nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik

Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV) 25. April 2016

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1. Hintergrund und AnlassGesetzliche Grundlagen nach WHG

Seite 5

• LAU -Anlagen• nicht: HBV-AnlagenGeltungsbereich

• Errichtung und Betrieb• wenn Eignung von zuständiger Behörde festgestelltAnforderung

• generell: u.a. JGS-Anlagen und vergleichbare Anlagen• Einzelfall:

• Gewässerschutz nach EU-BauprodukteR, CE-Kennz.• Gewässerschutz nach Bau-/Immissionsschutzrecht

Ausnahmen

§ 63 WHG: Eignungsfeststellung

25. April 2016Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV)

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1. Hintergrund und Anlass Ziele

� Vereinheitlichung des Anlagenrechts zum Gewässerschu tz

� Übernahme von erfolgreichen Länder-Regelungen

� Normierung des Verfahrens zur Einstufung wassergefäh rdender Stoffe

– einschließlich Selbsteinstufungspflicht des Anlagenbetreibers

� Umsetzung der WRRL 2000/60/EG: anlagenbezogener Gewässerschutz

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1. Hintergrund und AnlassAblauf des Verordnungsverfahrens

� 12.08.2009: Diskussionsentwurf VUmwS� Arbeitsentwürfe VAUwS

– 18.12.2009, 24.11.2010, 27.01.2012, 31.08.2012� 26.02.2014: Kabinettsbeschluss der AwSV

– Entwurf der Bundesregierung– BR-Drs. 77/14

� 07.05.2014: Sitzung des UA des BR� 23.05.2014: Beschluss des BR

– 26 Änderungen– BR-Drs. 77/14 (Beschluss)

� BMU 9/2014: – Kabinettsbeschluss frühestens Januar 2015

� 20.07.2015: Notifizierung bei EU� 18.03.2016: Verordnungsantrag BY/Rh-Pfalz für Bunde srat-UA (Drs. 144/16)

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2. Aufbau und Anwendungsbereich AwSVAufbau AwSV

§§ 1, 2Kapitel 1• Anwendungsbereich, Begriffsbestimmungen

§§ 3 - 12Kapitel 2• Einstufung von Stoffen und Gemischen

§§ 13 - 51 Kapitel 3• Technische und organisatorische Anforderungen an Anlagen

§§ 52 - 64Kapitel 4• Sachverständige, Güte- und Überwachungsgemeinschaften, Fachprüfer, Fachbetriebe

§§ 65 - 73Kapitel 5• Ordnungswidrigkeiten, Schlussvorschriften

• Anlagen 1 bis 7

• Vergleich zur VAwS NRW: 18 §§, 0 Anlagen (+ VV-VAwS mit 4 Anlagen)

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2. Aufbau und Anwendungsbereich AwSVAnwendungsbereich, Begriffsbestimmungen

� Erfasst (§ 1 Abs. 1 AwSV):

– Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen

� Ausgenommen ( § 1 Abs. 2 AwSV):

– Umgang mit im Bundesanzeiger veröffentlichten nicht wassergefährdenden Stoffen

– nicht ortsfeste Anlagen (mobile Anlagen, z.B. Kfz)

– Untergrundspeicher nach BBergG

� Regierungsentwurf nahm in § 1 Abs. 5 AwSV-E JGS-Anla gen aus / gestrichen nach Maßgabebeschluss BR vom Mai 2014

� § 62 Abs. 6 Nr. 1 WHG: Anlagen zum Umgang mit Abwasse r!

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2. Aufbau und Anwendungsbereich AwSVAnwendungsbereich, Begriffsbestimmungen

� Bagatellgrenzen ( § 1 Abs. 3 und 4 AwSV): Keine Anwendung u.a. auf: − oberirdische Anlagen

• mit einem Volumen von nicht mehr als 0,22 m³ bei flüssigen Stoffen,

• mit einer Masse von nicht mehr als 0,2 t bei gasförmigen und festen Stoffen.

− Anlagen müssen sich außerhalb von Schutz- / Überschwemmungsgebieten befinden.

− Die allgemeinen Vorgaben nach § 62 WHG gelten weiterhin (Besorgnisgrundsatz, bestmöglicher Gewässerschutz, anerkannte Regeln d. Technik)

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2. Aufbau und Anwendungsbereich AwSVAnwendungsbereich, Begriffsbestimmungen

� § 2 AwSV: über 30 Begriffsbestimmungen

� Unter anderem:

− wassergefährdende Stoffe (Abs. 2)

− Stoff (Abs. 3)

− Gemisch (Abs. 4)

− Anlage zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (Abs. 9)

− JGS-Anlagen (Abs. 12a lt. Maßgabebeschluss Bundesrat)

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3. Grundsätze der Einstufung, § 3 AwSV

Welche Einstufungen sind möglich?Wassergefährdungsklassen (WGK), § 3 Abs. 1 AwSV

WGK 1: schwach wassergefährdendWGK 2: deutlich wassergefährdendWGK 3: stark wassergefährdendnwg: nicht wassergefährdend

solange ein Stoff oder Gemisch nicht eingestuft ist, gilt WGK 3§ 3 Abs. 4 AwSV, Ausnahme!

NEU: Substanz GILT als allgemein wassergefährdend!

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3. NEU: Stoffe oder Gemische „gelten“ als allgemein wassergefährdend § 3 Abs. 2 Nr. 1 - 8 AwSVoder als nicht wassergefährdend § 3 Abs. 3 AwSV

Allgemein wassergefährdend, gem. § 3 Abs. 2 AwSV: NR. 1-6 Wirtschaftsdünger, Jauche i. S.

d. § 2 Satz 1 Nr.5 DüGtierische Ausscheidungen, Silagesickersaft, Silage oder Siliergut, bei SilagesickersaftGärsubstrate zur Gewinnung von Biogas, Gärreste bei Vergärung

NR. 7. aufschwimmende flüssige Stoffe

NR. 8 feste Gemische(aber zahlreiche Ausnahmen!)

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Nicht wassergefährdend:

-zur Lebensmittelaufnahme und Tierfütterung bestimmt, gem. § 3 Abs. 3 AwSV- feste Gemische, die aufgrund der Herkunft oder Zusammensetzung keine nachteilige Veränderung der Gewässereigenschaft besorgen (§3 Abs. 2 Nr. 8 Satz 2 AwSV)

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3.1 Selbsteinstufungspflicht und Ausnahmen§§ 4 u. 8 AwSV

SELBSTEINSTUFUNGSPFLICHT, § 4 ABS. 1 UND § 8 ABS. 1 AWSV

Wer ist zur Einstufung verpflichtet?Betreiber, aber auch Hersteller, Inverkehrbringer u.

Unternehmen

AUSNAHMSWEISE KEINE EINSTUFUNGSPFLICHT § 4 ABS. 2 und § 8 ABS.2 AWSV :

1. Stoff / Gemisch „gilt“ als allgemein wassergefährdend2. Stoff / Gemisch „gilt“ als nicht wassergefährdend3. Stoff / Gemisch das freiwillig als stark wg betrachtet wird4. Stoff / Gemisch ist Bereits eingestuft5. Intermodaler Verkehr -> Sonderregeln

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3.2 KEINE EINSTUFUNGSPFLICHT: GILT ALS ALLGEMEIN WASSERGEFÄHRDEND (§§ 4 Abs. 2 und § 8 Abs. 2 i.V.m. 3 Abs. 2 Nr. 1-7 AwSV)

Nr. 1-6 Wirtschaftsdünger , Jauche, Gülle,"Ponyhöfe", Silagesickersaft, Silage oder Siliergut, Gärsubstrate und Gärreste

Nr. 7 Aufschwimmen im Wasser oder Schwimmen auf Wasseroberfläche schädigt Insekten, Vögel und Wasserorganismen

NR. 8 Feste Gemische(mit zahlreichen Ausnahmen!)

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3.2 KEINE EINSTUFUNGSPFLICHT: FESTE GEMISCHE (§4 Abs. 2 Nr. 1 i.V.m. §3 Abs. 2 Nr. 8 AwSV)

FESTE GEMISCHEa) GEMISCH: MINDESTENS 2 STOFFE, § 2 ABS. 4 AWSVb) FEST: NICHT FLÜSSIG O GASFÖRMIG, § 2 ABS. 7 AWSV

Beispiele: Bauschutt und Abfälle

ABER: FREIWILLIGE EINSTUFUNG MÖGLICH, § 10 NR. 1-3 AW SV:

• nicht wassergefährdend einstufbar• nach anderer Rechtsvorschrift unbedenklich• nach technischen Regelungen unbedenklich:

20. Mitteilung der Länderarbeitsgemeinschaft Abfall (LAGA)-Einbauklasse ZO und Z 1.1 Bauabfälle (statischer Verweis)

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3.2 KEINE EINSTUFUNGSPFLICHT:„gelten“ als nicht wassergefährdend

1.FESTE GEMISCHE (§ 3 ABS. 2 NR. 8 S. 2 AWSV) :

NACH HERKUNFT UND ZUSAMMENSETZUNG NICHTNACHTEILIG FÜR GEWÄSSEREIGENSCHAFT

z. B. Gesteine, Boden, Papier, Kräuter, BienenwachsSONDERFALL: ERHEBLICHKEITSSCHWELLE z. B. mit Holzschutzmittel behandelte Hölzer

2. STOFFE UND GEMISCHE (§ 3 ABS. 3 AWSV)ZUR LEBENSMITTELAUFNAHME UND TIERFÜTTERUNG

BESTIMMT

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3.2 KEINE EINSTUFUNGSPFLICHT: ZUR LEBENSMITTELAUFNAHME UND TIERFÜTTERUNG BESTIMMT (§ 3 Abs. 3 Nr. 1 und 2 AwSV)

VERARBEITUNGSPROZESSUNERHEBLICH Mais und Popkorn, Zuckerrübe und Zucker

SONDERFÄLLEEinsatzart und –zweck

(z.B. Ascorbinsäure und Tausalz)

FÜR ZUR TIERFÜTTERUNGBESTIMMTESTOFFE UND GEMISCHE GILT VERGLEICHBARES

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3.2 KEINE EINSTUFUNGSPFLICHT, §§ 4 ABS. 2 U. § 8 ABS. 2 AWSV

1. Stoff / Gemisch „gilt“ als allgemein wassergefährdend2. Stoff / Gemisch „gilt“ als nicht wassergefährdend3. Stoff / Gemisch das freiwillig als stark wg betrachtet

wird4. Stoff / Gemisch ist bereits eingestuft5. Intermodaler Verkehr -> Sonderregeln

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3.3 Schritte der Selbsteinstufung, Nr. 4 Anlage I AwSV – keine Änderung dem Grunde nach

Bewertungspunkte (Daten ermittelbar)Vorsorgepunkte (Daten sind nicht bekannt o. ermittelbar)

Summe der Punkte ergibt WGK

Auszug aus Nr. 4.2 Anlage I AwSV-E:

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3.3 Schritte der Selbsteinstufung, Nr. 4 Anlage I AwSV – bleiben wie gehabt!

Summe der Bewertungs- undVersorgungspunkte ergibt WGK:

WGK 1 0- 4 Punkte WGK 2 5-8 PunkteWGK 3 > 8 Punkte

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3.3 Besonderheit bei der Einstufung von Gemischen, § 8 ff AwSV

• Wassergefährdungsklasse wird abgeleitet auseinzelnen Stoffe und deren jeweiligen WGK

• eingeschränkte Informationspflichten des Betreibers: Keine Preisgabe der Rezeptur(Betriebsgeheimnis)

• Zuständig sind Landesbehörden nicht UBA

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3.3 Dokumentation: Dokumentationsformblätter, Anlage II AwSV

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3 Formblätter: 1. Stoffe 2. Gemische 3. feste nicht wassergefährdende Gemische

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4. Rolle des Umweltbundesamtes bei Stoffen, §§ 5 – 7 AwSV

QUALITÄTSSICHERUNGSSYSTEM• UBA führt Stichproben- / Qualitätskontrollen durch• UBA bezieht eigene Erkenntnisse und Bewertungen ein• UBA kann selber einstufen und neubewerten• Bei Datenänderung muss eine Neueinstufung erfolgen (§ 7 AwSV)• Kommission wassergefährdender Stoffe

VERBINDLICHE ENTSCHEIDUNG • UBA trifft rechtsverbindliche Entscheidung über Einstufung

Rechtsform: Verwaltungsakt und Allgemeinverfügung, § 35 VwVfGWiderspruchsverfahren und Klage vor Verwaltungsgericht möglich

INFORMATIONVeröffentlichung der Einstufung im Bundesanzeiger und Rigoletto

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5. Übergangsregelung, § 66 AwSV

Bereits veröffentlichte Einstufungen gelten weiter!UBA veröffentlicht alle Einstufungen im BundesanzeigerRigoletto bleibt erhalten-> Einheitliche Dokumentation und Anwenderfreundlichkeit

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6. Anforderungen an AnlagenÜberblick Kapitel 3 AwSV

� Kapitel 3 AwSV entspricht Länder-Verordnungen

� Allgemeine Bestimmungen (§§13 - 16 AwSV)

� Allgemeine Anforderungen an Anlagen (§§17 - 25 AwSV)

� Besondere Anforderungen an die Rückhaltung bestimmter Anlagen (§§26 - 38 AwSV)

� Anforderungen an Anlagen in Abhängigkeit von ihren Gefährdungsstufen (§§ 39 - 48 AwSV)

− Anzeigepflicht (§ 40 AwSV)

− Anlagendokumentation (§ 43 AwSV)

− Betriebsanweisung (§ 44 AwSV)

− Fachbetriebspflicht (§ 45 AwSV)

− Überwachungs- und Prüfpflichten (§ 46 AwSV)

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1. Barriere:Sichere Umschließung der wassergefährdenden Stoffe für den

bestimmungsgemäßen Betrieb (§ 17 AwSV)= dichte Anlage

2. Barriere:Leckagen müssen erkennbar sein; Auffangeinrichtungen für den

Störfall (§§ 18 ff. AwSV)= Rückhaltegebot

Absicherung 1. + 2. Barriere:1) Anlagenüberwachung durch Betreiber (§ 46 AwSV)2) Anlagenprüfung durch Sachverständige (§§ 46, 47 AwSV)3) Montage / Wartung nur durch Fachbetriebe (§ 48 AwSV)

= Kontrolle

6. Anforderungen an AnlagenÜbersicht

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6. Anforderungen an AnlagenAllgemeine Regeln

� § 13 AwSV: Einschränkungen des Geltungsbereichs− für Floater : Anwendbarkeit nur, soweit aufschwimmende Stoffe in oberirdische

Gewässer gelangen können

− Ausnahme für Haushaltsabfälle , Bioabfälle und bestimmte Anlagen zum

Lagern von festen gewerblichen Abfällen , Baustellenabfälle

− Einschränkungen für JGS-Anlagen gem. § 13 Abs. 3 AwSV

� Wenn eine der Ausnahmen nach § 13 greift, gelten von AwSV nur:− Kapitel 1, §§ 1-2 (Zweck, Anwendungsbereich, Begriffe)

− Kapitel 2, §§ 3-12 (Einstufung von Stoffen/Gemischen)

− Kapitel 5, § 65 Nr. 1 (Ordnungswidrigkeit bei Verstoß gegen Mitteilungspflicht

gem. § 7 Abs. 2 AwSV)

Seite 28Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV) 25. April 2016

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6. Anforderungen an AnlagenAllgemeine Regeln

� §14 AwSV:

− Anlagenabgrenzung durch Betreiber

� §15 AwSV:

− Technische Regeln

� §16 AwSV:

− Anordnungs- und Abweichungskompetenz der zuständigen Behörde

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6. Anforderungen an AnlagenAllgemeine Regeln

� §17 AwSV: Grundsatzanforderungen

− Abs. 1: Anlagen müssen so geplant und errichtet werden, beschaffen sein und betrieben werden, dass

• wgf Stoffe nicht austreten können;

• Undichtheiten aller Anlagenteile, die mit wgf Stoffen in Berührung stehen,

schnell und zuverlässig erkennbar;

• austretende wgf Stoffe schnell und zuverlässig erkannt und zurückgehalten

sowie ordnungsgemäß entsorgt werden;

• bei Betriebsstörung anfallende Gemische, die ausgetretene

wassergefährdende Stoffe enthalten können, zurückgehalten und

ordnungsgemäß als Abfall/Abwasser entsorgt/beseitigt werden.

Seite 30Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV) 25. April 2016

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6. Anforderungen an AnlagenAllgemeine Regeln

� §17 AwSV: Grundsatzanforderungen− Abs. 2: Anlagen müssen

• dicht

• standsicher

• gegenüber zu erwartenden mechanischen, thermischen und chemischen

Einflüssen hinreichend widerstandsfähig sein.

− Abs. 3: Verbot einwandiger unterirdischer Behälter für flüssige wgfStoffe

− Abs. 4: Bei Stillegung von Anlagen / -teilen• Entfernung aller wgf Stoffe (soweit technisch möglich)

• Sicherung gegen missbräuchliche Nutzung

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6. Anforderungen an AnlagenAnforderungen an die Rückhaltung

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• Grundsatz: Rückhalteeinrichtung (vgl. § 2 Abs. 15)• flüssigkeitsundurchlässig + keine Abläufe• Ausnahme: Doppelwandigkeit

§ 18Anforderungen an

Rückhaltung

• bei unvermeidlichem Zutritt von Niederschlagswasser• Abläufe zulässig, wenn keine wgf Stoffe oder Entsorgung• AU-Anlagen: In-/Direkteinleitung nach Wasserrecht

§ 19Ausnahme: Abläufe

• LA- und HBV-Anlagen für feste wgf Stoffe• keine Rückhaltung, wenn

• entweder: dichte Behälter oder geschlossene Räume• oder: Löslichkeit wgf Stoffe in Wasser < 10 g/l + kein

Austreten wfg Stoffe + Regen tritt nicht am Boden aus

§ 27Ausnahme:

keine Rückhaltung

Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV) 25. April 2016

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6. Anforderungen an AnlagenRückhaltung

■ § 18 AwSV: Anforderungen an die Rückhaltung– Grundsatz (Abs. 1): Rückhalteeinrichtung i.S.d. § 2 Abs. 15

▪ Auffangräume, -wannen, -tassen, -vorrichtungen, Rohrleitungen, Schutzrohre, Behälter/Flächen zur Zurückhaltung/Ableitung

▪ flüssigkeitsundurchlässig

▪ keine Abläufe

– Ausnahme: Doppelwandigkeit (§ 18 Abs. 1 Satz 2)– Volumen-Auslegung: Abs. 3 und Abs. 4

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6. Anforderungen an AnlagenRückhaltung

� § 19 AwSV: Anforderungen an die Entwässerungbei unvermeidlichem Zutritt von Niederschlagswasser

– Abs. 1: ausnahmsw. Abläufe aus Rückhalteeinrichtungen zulässig, wenn

� Öffnung der Abläufe nur nach vorheriger Feststellung, dass keine wgf Stoffe im Niederschlagswasser enthalten sind

� verunreinigtes Niederschlagswasser: Beseitigung als Abwasser oder Entsorgung als Abfall

– Abs. 2: bei AU-Anlagen kann verunreinigtes Niederschlagswasser in Kanal/Gewässer eingeleitet werden, wenn

� Zurückhaltung wgf Stoffe bei Betriebsstörung� Einleitung entspricht Wasserrecht und örtl. Einleitungsbedingungen

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6. Anforderungen an AnlagenRückhaltung

■ § 27 AwSV: LA- / HBV-Anlagen mit festen wgf Stoffen– Abs. 1: LA- und HBV-Anlagen bedürfen keiner Rückhaltung, wenn

▪ wgf Stoffe

▪ entweder in dicht verschlossenen Behältern/Verpackungen, die gegen Beschädigung geschützt und gegen Witterungseinflüsse und die Stoffe beständig sind

▪ oder in geschlossenen oder vor Witterungseinflüssen geschützten Räumen, die Verwehung verhindern

▪ und Bodenfläche betriebstechnischen Anforderungen genügt

� NEU im Vergleich zur VAwS NRW

Seite 35Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV) 25. April 2016

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6. Anforderungen an AnlagenRückhaltung

– Abs. 2: LA- und HBV-Anlagen, bei denen Zutritt von (Niederschlags-) Wasser nicht unbedingt verhindert werden kann, bedürfen keiner Rückhaltung, wenn

▪ Löslichkeit der wgf Stoffe in Wasser < 10 g/l

▪ Umgang so, dass Verwehen, Abschwemmen, Auswaschen, sonstiges Austreten verhindert wird, und

▪ Flächen, auf denen mit festen wgf Stoffen umgegangen wird, so befestigt, dass Niederschlagswasser auf Unterseite der Befestigung nicht austritt und ordnungsgemäße Entsorgung/Beseitigung als Abwasser/Abfall

� NEU im Vergleich zur VAwS NRW

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6. Anforderungen an AnlagenGefährdungsstufen

� § 39 AwSV: Gefährdungsstufen von Anlagen

� Abs. 1: Betreiber muss seine Anlage zuordnen� Abs. 11: Ausnahme

keine Pflicht zur Zuordnung zu einer Gefährdungsstufe für Anlagen zum Umgang mit allgemein wgf Stoffen

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6. Anforderungen an AnlagenAnzeigepflicht

� NEU für NRW: Anzeigepflicht − gilt für prüfpflichtige Anlagen nach § 46 Abs. 2 und 3 AwSV bei

� Errichtung oder wesentlicher Änderung oder

� Änderung der Gefährdungsstufe

− Anzeige ist 6 Wochen im Voraus zu erstatten

− Ausnahmen:

− anderweitiges Zulassungsverfahren, das Einhaltung der AwSVsicherstellt oder

− Eignungsfeststellung (§ 63 WHG)

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6. Anforderungen an AnlagenEignungsfeststellung

� Gem. § 63 WHG für LAU-Anlagen der Gefährdungsstufen B/C/D

� Voraussetzung: Antrag + Unterlagen

� „Genehmigungsfiktion“ nach sechs Wochen

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6. Anforderungen an AnlagenAnlagendokumentation / Betriebsanweisung

� Pflicht des Betreibers zum Führen einer Anlagendokum entation (§43 AwSV)

� Betriebsanweisung / Merkblatt ( § 44 AwSV)

− Betriebsanweisung mit Überwachungs- und Notfallplan / Abstimmung mit Behörden

− Unterweisung Betriebspersonal

− Privilegierung u.a. für A-Anlagen (Merkblätter nach Anhang 3 und 4 ausreichend)

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6. Anforderungen an AnlagenÜberwachungs- und Prüfpflicht von Anlagen

� § 46 Abs. 1 AwSV: Betreiberpflicht zur regelmäßigen Ko ntrolle

� § 46 Abs. 2 und 3 AwSV: Sachverständigenprüfung

− abhängig ob:

� wiederkehrend prüfpflichtig oder

� nicht wiederkehrend prüfpflichtig

− Prüfzeitpunkte und -intervalle nach Anhang 5 und 6 der AwSV

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6. Anforderungen an AnlagenÜberwachungs- und Prüfpflicht von Anlagen

Anhang 5 (Auszug):

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6. Anforderungen an AnlagenÜbergangsregelungen

Übergangsregelungen für bestehende Anlagen, §§ 68-70 AwSV

� Formelle Anforderungen gelten sofort! (Anzeigepflicht, Dokumentation, Merkblatt etc.)

� Anpassungsmaßnahmen erst auf Anordnung der Behörde!

� Keine Anlagenstilllegung oder Anpassungen mit Neuanlagencharakter

� Bei wesentlichen Anlagenänderungen gelten neue Anforderungen sofort!

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7 Ausblick

IN KRAFT TRETEN DER AWSV?

MAßGABEGESCHLUSS DES BUNDESRATES (BR-DRS.:77/14)- Abstimmung unter den Ministerien nicht abgeschlossen

- Entweder Beschluss der AwSV mit Änderungen des Bundesrates oderNeubeginn des Verfahrens

Im Falle des Beschlusses der geänderten Fassung: - Notifizierung durch EU-Kommission (+)- Strategische Umweltprüfung, § 62a WHG

Verordnungsantrag vom 18.03.2016 (BR. Drs. 144/16)- Annahme Bundesrat + Annahme Bundesregierung (?)

„Vorwirkung“ der AwSV in der Rechtsprechung:- VG Trier, Urt. v. 10.12.2014 – 5 K 1450/14.TR- OVG LSA, Beschl. v. 09.12.2014 – 2 M 102/14

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8. Fazit

• BESTEHENDES RECHT WIRD AKTUALISIERT -LÄNDERREGELUNGEN HARMONISIERT

• GRUNDSÄTZLICHE ENTSCHEIDUNG DES VERORDNUNGSGEBERS, BESTIMMTE STOFFE UND GEMISCHE DER BERHÖRDLICHENEINSTUFUNGSENTSCHEIDUNG ZU ENTZIEHEN

• AN DER GRUNDSÄTZLICHEN VERTEILUNG DER LANDES UND BUNDESZUSTÄNDIGKEITEN ÄNDERT SICH NICHTS

• UBA ERHÄLT NEUE VOLLZUGSKOMPETENZ

• ENTBÜROKRATISIERUNG UND EINFACHERE RECHTSANWENDUNG

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Vielen Dank !

Monika [email protected] I1.3 „Rechtswissenschaftliche Umweltfragen“www.uba.de

Moritz GrunowRechtsanwalt

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