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nach 44 V VwVfG M-V einen Antrag auf Nichtigkeitsfeststellung Nichtigkeitsgrund : wonach ein VA, der die Begehung einer rechtswidrigen Tat verlangt, welche einen Straf- oder Bugeldtatbestand verwirklicht, nichtig ist.Eine weitere Mglichkeit besteht anhand eines (Anfechtungs-) Widerspruchs nach 68 I VwGO und ggf. die gerichtliche Aufhebung mittels Erhebung einer Anfechtungsklage nach 42 I 1. Alt. VwGO zu erreichen versuchen
VwVfG 44 Nichtigkeit des Verwaltungsaktes .ist ein Verwaltungsakt nichtig, der nach einer Rechtsvorschrift nur durch die Aushndigung einer Urkunde erlassen werden kann, aber dieser Form nicht gengt.Die angebliche Rechtskraft seit dem ....... kann es nicht geben, hier wurde offensichtlich als Nachweis fr die Rechtmigkeit, die Ausfertigung Strafbefehl bersandt. Auch hier ist die Rechtswirksamkeit mehr als nur Fraglich und/oder gar ausgeschlossen. Zu keiner Zeit wurden Ausfertigungen beantragt.
Es handelt sich also vermutlich um eine wertlose Kopie die nach 317 Abs. 2 ZPO gar nicht existieren drfte, ein rechtsgltiges Urteil/Beschluss habe ich bis DATO nie gesehen. Dem Wortlaut nach werden den Parteien die, vom Richter unterschriebenen Urteile (somit auch Strafbefehle), zugestellt und keine Ausfertigungen! Den Parteien stehen die Originale zu und keine wertlosen/rechtsunwirksamen Kopien!
Das Verhltnismigkeitsprinzip, auch als Grundsatz der Verhltnismigkeit bezeichnet, ist ein Merkmal des deutschen Rechtsstaats. Zweck des Grundsatzes ist es, vor bermigen Eingriffen des Staats in Grundrechte, insbesondere auch in die allgemeine Handlungsfreiheit (Art. 2 Abs. 1 GG), zu schtzen (daher oft auch bermaverbot genannt). Als verfassungsrechtliches Gebot ist der Grundsatz der Verhltnismigkeit gem. Art. 1 Abs. 3, Art. 20 Abs. 3 GG fr die gesamte Staatsgewalt unmittelbar verbindlich. So wie auch, die sofortige/vorlufige Aufhebung der rechtswidrigen Beschlagnahme so wie bis zum Abschlu der Sache die Aushndigung meiner Fahrerlaubnis Den Tatbestand hat der Richter vollstndig ignoriert und hat entgegen seiner Vorschriften aus dem Grundgesetz der BRD (ohne ansehen der Person...) ein Exampel gegen Brger gefllt! Rechtsweg gem Art. 19 Abs. 4 Satz 2 Halbsatz 2 GG zu den ordentlichen Gerichten Der/Die Brger wehren sich hier gem Art. 19 Abs. 4 GG gegen die Anwendung eines solchen ungltigen Gesetzes bzw. gegen den so erweckten Rechtsscheintatbestand, da dadurch seine/ihre o.a Grundrechte aus dem Grunde des Mangels an grundgesetzlicher Ermchtigung unzulssig verletzt werden (vgl. BVerwGE 1, 303). Die Rechtsnatur der vorliegenden Streitigkeit leitet sich ab aus der unmittelbaren Verletzung der Grundrechte des Brgers/der Brger durch die ffentliche Gewalt auf Grund der Anwendung eines nicht nach den Vorschriften des Grundgesetzes zustande gekommenen und aus diesem Grunde ungltigen Gesetzes bzw. Rechtsscheintatbestands. Es handelt sich in dieser Sache ausschlielich um den Vollzug von Hoheitsakten ohne gltige Gesetzesgrundlage, deren gesetzliche Ungltigkeit sich ex tunc aus der Nichterfllung ihrer grundgesetzlichen Gltigkeitsvoraussetzungen ergibt und welche hinsichtlich ihrer Gltigkeit aus diesem Grunde der Entscheidungsbefugnis des Bundesverfassungsgerichts entzogen sind. Die demnach nicht erfolgte Feststellung ihrer positiven Gltigkeit durch das Bundesverfassungsgericht tut hier ein briges. Eine Verletzung des Grundrechts knnte schlielich auch dann vorliegen, wenn das den Eingriff zulassende Gesetz selbst nichtig wre bzw. ist. Als Grund fr die Nichtigkeit knnte in Betracht kommen, dass ein Gesetz, welches ein Grundrecht einschrnkt, nach Art. 19 Abs. 1 Satz 2 GG dieses Grundrecht unter Angabe des Artikels nennen muss. BVerfGE 5,13 und insbesondere Allgemein gltig sein muss. Der/Die Brger hat/haben im brigen einen substantiellen Anspruch auf eine tatschlich wirksame gerichtliche Kontrolle durch den gesetzlichen Richter gem Art. 101 Abs. 1 GG. Dieser grundgesetzlichen Gewhrleistung kommt nicht nur die Aufgabe zu, jeden Akt der Exekutive, der in Rechte des Brgers eingreift, vollstndig das heit in tatschlicher und rechtlicher Hinsicht (BVerfGE 18, 203 [212]) der richterlichen Prfung zu unterstellen, sondern auch irreparable Entscheidungen, wie sie durch die sofortige Vollziehung einer hoheitlichen Manahme eintreten knnen, soweit als mglich auszuschlieen. (vgl. BVerfGE 35, 263 [274]) bzw. solchen Entscheidungen vorzubeugen, da im vorliegenden Falle die hoheitliche Manahme der Gesetzeskraft entbehrt. Eine Schuld ist weder nachgewiesen und somit verlange ich als Betroffener vollstndige Aufklrung in einer ordentlichen Gerichtsverhandlung da schon die Tatvorwrfe an den Haaren herbeigezogen sind, ich verweise hierzu auf den diesbezglichen Schriftverkehr und auf mein gltiges Notwehrrecht!
Beschwerde ( 304 ff. StPO )
Berufung ( 312 ff. StPO) Der Verteidiger beantragte die Rckgabe
der Fahrerlaubnis. Aus formalen Grnden ist der Entzug der deutschen
Fahrerlaubnis rechtsunwirksam!Bsp. fr Unwirksamkeit: Die Tat ist
nicht so hinreichend konkretisiert, dass sie von anderen eindeutig
abgegrenzt und ggf. der Umfang der Rechtskraft eindeutig
festgestellt werden knnte. Gettigte Rechtsgeschfte oder Vertrge
sind so lange als "schwebend unwirksam" zu bezeichnen, bis sie als
endgltig wirksam oder unwirksam volle Gltigkeit erlangen. Die
Rcknahme nach 48 VwVfGa. Belastende rechtswidrige Verwaltungsakte,
48 I S. 1 VwVfGWie bereits erlutert, differenziert 48 VwVfG
zwischen der Rcknahme von begnstigenden und nicht begnstigenden,
also belastenden Verwaltungsakten. Whrend die Entscheidung ber die
Rcknahme belastender Verwaltungsakte gem. 48 I S. 1 VwVfG im
Ermessen der Behrde steht, unterliegt die Behrde bei der
Entscheidung ber die Rcknahme von begnstigenden Verwaltungsakten
gem. 48 I S. 2 VwVfG den Einschrnkungen des 48 II-IV VwVfG. Zunchst
soll auf die Rcknahme von belastenden Verwaltungsakten eingegangen
werden.
Belastende rechtswidrige Verwaltungsakteknnenauch nach
Unanfechtbarkeit frei zurckgenommen werden, 48 I S. 1 VwVfG. Das
erklrt sich schon allein daraus, da gerade wegen der Beseitigung
eines belastenden und zudem rechtswidrigen Verwaltungsaktes
rechtsstaatliche Gesichtspunkte wie etwa Vertrauensschutz oder
Fristen keine Rolle spielen knnen. Im Gegenteil ist die Rcknahme
geradezu geboten.
Problematisch ist allerdings die Aufhebbarkeit von
Verwaltungsakten, die fr dieselbe Person teils belastend und teils
begnstigend wirken (Verwaltungsakte mit Doppelwirkung i.S.e.
Mischwirkung [3]). Nur wenn belastender und begnstigender Teil
voneinandertrennbar sind [4], kommt eine isolierte Aufhebung nach
den jeweiligen Regeln fr belastende ( 48 I S. 1 VwVfG) und
begnstigende ( 48 I S. 2, II-IV VwVfG) Verwaltungsakte in Betracht.
Ist der Verwaltungsakt dagegen unteilbar, so ist er insgesamt nur
nach den Regeln fr begnstigende Verwaltungsakte aufhebbar.
ber einen nderungsbescheid, der eine grere Belastung darstellt als
der ursprngliche, finden die Regeln ber begnstigende
Verwaltungsakte nur dann Anwendung, wenn der fehlerhafte
Verwaltungsakt eine begnstigende Feststellung enthlt, wenn der
Adressat also darauf vertrauen durfte, es wrde bei dieser
(geringeren) Belastung bleiben. Im brigen sind die Regeln ber
belastende Verwaltungsakte heranzuziehen.
Fraglich ist, ob 48 I S. 1 VwVfG auch bei rechtsunwirksamen,
alsonichtigenVerwaltungsakten anwendbar ist, da auch diese
letztlich rechtswidrige Verwaltungsakte darstellen. Man knnte sich
auf den Standpunkt stellen, da wenn bei der Prfung des
zurckzunehmenden Verwaltungsaktes festgestellt wird, da dieser
nicht nur rechtswidrig, sondern sogar nichtig ist, der
Rcknahmebescheid nicht etwa gegenstandslos oder gar selbst nichtig
ist. Denn auch gegen einen nichtigen Verwaltungsakt ist die
Anfechtungsklage zulssig, um den Rechtsschein der Wirksamkeit zu
beseitigen. Nichts anderes knnte fr die Aufhebung eines nichtigen
Verwaltungsaktes gelten. Dem ist aber nicht zu folgen. Nach 44 I
und II VwVfG nichtige Verwaltungsakte sind gem. 43 III VwVfG
rechtsunwirksam. Rechtsunwirksame Verwaltungsakte sind rechtlich
nicht existent und knnen daher schon begriffsnotwendig nicht nach
48 VwVfG aufgehoben werden. Da sie der
Nichtigkeitsfeststellungsklage nach 44 V VwVfG unterliegen, kommt
auch eine analoge Anwendung mangels Regelungslcke nicht in
Betracht.
Zusammenfassung:Bei Nichtvorliegen spezieller Rcknahmevorschriften
stellt 48 I S. 1 VwVfG also die Rechtsgrundlage fr die Rcknahme von
Verwaltungsakten dar. Dies gilt auch fr die Rcknahme von
gemeinschaftsrechtswidrigen Verwaltungsakten, die von den Behrden
der Mitgliedstaaten erlassen worden sind, soweit nicht das
Gemeinschaftsrecht [5]oder das nationale Recht [6]spezielleRegelung
treffen. Schlielich ist zu beachten, da 48 VwVfG sich nicht auf
nichtige Verwaltungsakte bezieht. Der Aufhebung zugnglich sind nur
wirksame Verwaltungsakte.b. Begnstigende rechtswidrige
VerwaltungsakteDie Rcknahme einesbegnstigendenrechtswidrigen
Verwaltungsaktes bestimmt sich nach der strengeren Regelung des 48
I S. 2, II-IV VwVfG. Innerhalb dieser Gruppe ist zwischen
zurckzunehmenden leistungsgewhrenden Bescheiden
(Leistungsbescheiden), 48 II VwVfG undsonstigen begnstigenden
Bescheiden, 48 III VwVfG zu differenzieren.
Hinweis:Die Unterscheidung zwischen Leistungsbescheiden und
sonstigen begnstigenden Bescheiden ist fr die weitere
Fallbearbeitung wesentlich. So kann ein Leistungsbescheid nach 48
II VwVfG grundstzlichnichtzurckgenommen werden. Eine Rcknahme kommt
nur bei Nichtvorliegen eines schutzwrdigen Vertrauens in Betracht
(Bestandsschutz, vgl. 48 II VwVfG). Anders liegt es bei den
sonstigen begnstigenden Verwaltungsakten. Diese knnen grundstzlich
zurckgenommen werden. Es ist aber eine Entschdigung zu leisten,
soweit der Betroffene auf den Bestand des Verwaltungsaktes vertraut
hat und sein Vertrauen schutzwrdig ist (Vermgensschutz, vgl. 48 III
S. 1 VwVfG). Zu den Einzelheiten siehe die nachfolgenden
Ausfhrungen und die bersichtauf S. 128.aa. Leistungsbescheide, 48
II VwVfGa.) Vorliegen eines leistungsgewhrenden BescheidsDas Gesetz
spricht in 48 II VwVfG von Verwaltungsakten, die eine einmalige
oder laufende Geldleistung oder eine teilbare Sachleistung gewhren
oder hierfr Voraussetzung sind. Ein Verwaltungsakt gewhrt eine
Leistung, wenn er eine Anordnung trifft, die das Vermgen des
Begnstigten unmittelbar vermehrt. Die Leistung kann auch in dem
Verzicht einer bestehenden Forderung bestehen (sog. Erla). Eine
Geldleistung ist die Leistung, wenn sie bezifferbar ist. Der
Geldleistung gleichgestellt ist die teilbare Sachleistung. Der
Begriff der Sachleistung nimmt Bezug auf 90 BGB. Gegenstand einer
Sachleistung kann die bereignung eines krperlichen Gegenstandes
oder dessen sonstige berlassung zum Gebrauch sein.
Beispiele:Lieferung von Gtern, berlassung von Wohnrumen oder einer
Dienstwohnung, Zulassung zur Benutzung einer ffentlichen
Einrichtung, soweit im Rahmen der Benutzung bestimmte Gegenstnde
berlassen werden, Gewhrung von Krankenhaus- oder Kuraufenthalten,
Gewhrung von Heizmaterial, Bekleidung oder hnlichen Leistungen, die
aufgrund einer Bewilligung gewhrt werden.
Demnach sind weder die Gewhrung immaterieller Vorteile noch die
Erteilung von Erlaubnissen (Jagdschein o..) oder die Bewilligung
von Dienstleistungen (Unterricht, Beratung o..) vom Begriff der
Sachleistung umfat. Sie knnen aber sonstige begnstigende
Verwaltungsakte i.S.d. 48 III VwVfG sein.
Schlielich mu die Sachleistung teilbar sein. Teilbar ist die
Sachleistung, wenn es sich um eine vertretbare Sache ( 91 BGB)
handelt.b.) VertrauensschutzBei der gem 48 II VwVfG im Ermessen der
Behrde stehenden Rcknahme von Leistungsbescheiden gilt der
Grundsatz, da eine Rcknahme ausscheidet, wenn der Begnstigte (aa.)
auf den Bestand des Verwaltungsaktes vertraut hat und (bb.) sein
Vertrauen unter Abwgung mit dem ffentlichen Interesse an einer
Rcknahme schutzwrdig ist, 48 II S. 1 VwVfG (Bestandsschutz).
Klausurhinweis:In der Fallbearbeitung gilt es daher, zunchst den
Vertrauenstatbestand zu prfen und dann zu untersuchen, ob das
Vertrauen auch schutzwrdig ist.
aa.) Vertrauenstatbestand
Der Leistungsempfnger mu zunchst auf den Bestand des
leistungsgewhrenden Verwaltungsaktes vertraut haben. Dies ist eine
Tatfrage und der Fall, wenn der Leistungsempfnger fest damit
rechnet, da der Verwaltungsakt nicht aufgehoben wird. Dabei gengt
es, da das Vertrauen tatschlich vorhanden ist.
bb.) Schutzwrdigkeit
Das tatschlich vorhandene Vertrauen mu aber unter Abwgung mit dem
ffentlichen Interesse schutzwrdig sein. Das ist eine Wertungsfrage
und anhand der folgenden Kriterien zu bestimmen.
(a.) Ausschlu der Schutzwrdigkeit gem. 48 II S. 3 VwVfG
48 II S. 3 VwVfG nennt drei Tatbestnde, bei deren alternativen
Vorliegen die Schutzwrdigkeit des Vertrauens ausgeschlossen
ist.Gem. 48 II S. 3 Nr. 1 VwVfG ist die Schutzwrdigkeit des
Vertrauens ausgeschlossen, wenn der Leistungsempfnger den
Verwaltungsakte durch arglistige Tuschung, Drohung oder Bestechung
erwirkt hat. Den Tatbestandsmerkmalen kommt die gleiche Bedeutung
wie im Straf- und Zivilrecht zu. Vgl. dazu die 123 BGB, 240 und 334
StGB sowie die Ausfhrungen bei Schmidt/Seidel, Strafgesetzbuch -
Besonderer Teil I und II und BGB AT. ?Erwirkt? hat der
Leistungsempfnger den Verwaltungsakt, wenn sein vorheriges
Verhalten (Vorgesprch, Antrag) kausal sowohl fr den Erla des
Verwaltungsaktes als auch fr dessen Rechtswidrigkeit war.
Gem. 48 II S. 3 Nr. 2 VwVfG ist die Schutzwrdigkeit des Vertrauens weiterhin ausgeschlossen, wenn der Leistungsempfnger den Verwaltungsakt durch Angaben erwirkt hat, die in wesentlicher Beziehung unrichtig oder unvollstndig waren. ?Angaben? mssen sich auf die objektiven Tatsachen beziehen. Unrichtig sind die Angaben, wenn die Tatsachen nicht der Wirklichkeit entsprechen, unvollstndig, wenn der Leistungsempfnger Tatsachen verschwiegen hat, von deren Nichtvorliegen die Behrde erkennbar ausging oder zu deren bermittlung er rechtlich verpflichtet war oder behrdlich aufgefordert wurde. [7] Zum Tatbestandsmerkmal erwirken vgl. oben, Nr. 1. In wesentlicher Beziehung unrichtig oder unvollstndig sind die Angaben, wenn sie fr die Entscheidungsfindung der Behrde erforderlich sind. Zu beachten ist jedoch, da wenn die Behrde die Falschangaben mitverursacht, etwa durch die Verwendung von irrefhrenden Fragebgen, die objektive Zurechnung der Falschangaben entfallen kann.
Schlielich kann sich der Leistungsempfnger gem. 48 II S. 3 Nr. 3 VwVfG nicht auf Vertrauensschutz berufen, wenn er die Rechtswidrigkeit des Verwaltungsaktes kannte oder infolge grober Fahrlssigkeit nicht kannte. Der Leistungsempfnger hat Kenntnis von der Rechtswidrigkeit, wenn ihm bewut ist, da ihm die gewhrte Leistung materiell nicht zusteht. Grob fahrlssige Unkenntnis der Rechtswidrigkeit liegt vor, wenn sie sich dem Leistungsempfnger im Rahmen der Parallelwertung in der Laiensphre htte geradezu aufdrngen mssen. Dabei sind die persnlichen Kenntnisse und Fhigkeiten des Leistungsempfngers zu bercksichtigen. Der Ausschlutatbestand des 48 II S. 3 Nr. 3 VwVfG gewinnt vor allem bei der Rckforderung vongemeinschaftsrechtswidrig gewhrten Subventionenan Bedeutung, vgl. hierzuunten S. 128.
(b.) Regelflle der Schutzwrdigkeit gem. 48 II S. 2 VwVfG
Die Schutzwrdigkeit des Vertrauens ist durch Vorliegen eines der
Regelbeispiele des 48 II S. 2 VwVfG indiziert (in der Regel). Aber
auch in diesem Fall ist der Fortbestand der Regelung (die
Schutzwrdigkeit) weiterhin gegen das ffentliche Interesse an der
Rcknahme abzuwgen. Der Vertrauenstatbestand ist immer dann
anzunehmen, wenn dem Sachverhalt keine gegenteiligen Angaben zu
entnehmen sind.
Hinweis:In der Fallbearbeitung sollte so vorgegangen werden,
dagedanklichzunchst der Negativkatalog des 48 II S. 3 VwVfG geprft
wird, da bei Vorliegen eines dieser Ausschlutatbestnde die Abwgung
bei der Bestimmung der Schutzwrdigkeit des Vertrauens ( 48 II S. 1
u. 2 VwVfG) entfllt.c.) Ermessensentscheidung der BehrdeSind die
TatbestandsvoraussetzungenNichtvorliegen des
VertrauensoderNichtvorliegen der Schutzwrdigkeit des
Vertrauenserfllt, so entscheidet die Behrde ber die Rcknahme in
ihrem Ermessen, 48 I S. 1 VwVfG. Eine Ermessensreduzierung kommt
weder infolge der Rechtswidrigkeit des Verwaltungsakts noch infolge
des fehlenden Vertrauensschutzes in Betracht, da diese Aspekte
bereits die Tatbestandsseite bestimmen. Allerdings sind die den
Vertrauensschutz nicht tragenden Elemente zu bercksichtigen. Dies
sind die Beachtung des Gleichheitssatzes, die brigen Grundrechte
und das bermaverbot. Gleichwohl wird der Grundsatz der
Gesetzmigkeit (Art. 20 III GG) kaum einen Spielraum lassen, bei
Vorliegen des Rcknahmetatbestandes von der Rcknahme abzusehen. Kein
Ermessen steht der Behrde jedenfalls zu, wenn es bei entsprechender
Entscheidung der Kommission um die Rcknahme von
gemeinschaftsrechtswidrigen Beihilfebescheiden geht. Vgl. dazu
untenS. 128.bb. Sonstige begnstigende Verwaltungsakte, 48 III
VwVfGa.)Auch die Rcknahme eines sonstigen begnstigenden
Verwaltungsakts ( 48 III VwVfG) erfolgt nach 48 I S. 1 VwVfG. Eine
Abwgung des Vertrauens mit dem ffentlichen Recht findet aber nicht
statt. Vielmehr erfolgt der Vertrauensschutz durchVermgensschutz:
Im Gegensatz zu dem einen Bestandsschutz gewhrleistenden 48 II
VwVfG ist eine Rcknahme eines sonstigen begnstigenden
Verwaltungsaktes unter Vermgensausgleich des Vertrauensinteresses
des Betroffenen grundstzlich mglich. Ein solcher sonstiger
begnstigender Verwaltungsakt ist beispielsweise eineBaugenehmigung:
Diese gewhrt keine Geld- oder teilbare Sachleistung und ist auch
nicht Voraussetzung hierfr, sondern begrndet das Recht zur
Errichtung eines Bauvorhabens. Auch werden die einen Unterfall zu
den Subventionen darstellenden staatlichenBrgschaftenhierunter zu
subsumieren sein, da die gesetzliche Terminologie in 48 II S. 1
VwVfG die mit einer Brgschaft verbundene Sicherheitsleistung nicht
erfat. Die Rcknahme richtet sich in diesen Fllen daher nach 48 I S.
1 u. 2,IIIVwVfG, und steht, ohne da weitere Voraussetzungen
vorliegen mten, im Ermessen der Behrde ( 48 I S. 2 VwVfG). Anders
als beim Geld- oder Sachleistungsverwaltungsakt (vgl. 48 II S. 2
VwVfG) stellt bei einem Fall des 48 III VwVfG nach dem Wortlaut der
Norm der Verbrauch der gewhrten Leistung oder die getroffene
Vermgensdisposition keine tatbestandliche Rcknahmeschranke dar.
Insbesondere kann aus dem Verweis des 48 III S. 2 VwVfG auf 48 II
S. 3 VwVfG geschlossen werden, da 48 II S. 2 VwVfG geradenichtzur
Anwendung kommen soll (argumentum e contrario). Die Schutzwrdigkeit
des Vertrauens bemit sich im Fall des 48 III VwVfG somit nur nach
der Abwgung mit dem ffentlichen Interesse und der Anwendung des 48
II S. 3 Nrn. 1-3 VwVfG (a.A. vertretbar).
Problematisch ist es, wenn ein finanzieller Ausgleich nicht
stattfinden kann, weil sich das investierte Vertrauen in den
Bestand des Verwaltungsaktes nicht in Geld beziffern lt. In
derartigen Fllen findet im Ergebnis also kein Vertrauensschutz
statt. Da der Vertrauensschutz aber Verfassungsrang geniet,
begegnet sein Ausschlu verfassungsrechtlichen Bedenken. Eine
Mglichkeit, gleichwohl Vertrauensschutz zu gewhren, besteht drin,
in Fllen, in denen ein finanzieller Ausgleich nicht stattfinden
kann, von der Rcknahme abzusehen.[8]Damit wird aber die Frage nach
der Verfassungsmigkeit der Norm auf die Rechtsfolgeseite verlagert,
also von der Ermessensentscheidung der Behrde anhngig gemacht. Ob
einer derartigen Vorgehensweise mit Blick auf die eindeutige
Aussage und Systematik des 48 VwVfG befolgt werden kann, mag
bezweifelt werden.[9]
b.)Liegen die oben genannten Voraussetzungen vor, so ist dem
Betroffenen auf Antrag der erlittene Vermgensnachteil
auszugleichen, 48 III S. 1 VwVfG. Erstattungspflichtig ist
derVertrauensschaden, also all diejenigen Schden, die der
Betroffene dadurch erlitten hat, da er auf die Wirksamkeit der
ursprnglichen Bewilligung vertraut hat (negatives Interesse). Dazu
zhlen smtliche aus dem Zivilrecht bekannten Schadenspositionen,
also auch derentgangene Gewinn. Die Obergrenze bildet auch hier das
positive Interesse.
c.)Schlielich ist zu beachten, da ein darber
hinausgehenderAnspruchsausschlu- oder
Anspruchsminderungsgrundvorliegen kann. Zunchst ist der Antrag
innerhalb eines Jahres zu stellen, 48 III S. 5 VwVfG. Zu denken ist
weiterhin an die Regelung des 839 III BGB, wonach ein Anspruch
ausgeschlossen ist, wenn der Anspruchsberechtigte den Schaden in
vorwerfbarer Weise nicht durch den Gebrauch eines Rechtsmittels
abgewendet hat (Rechtsmittelversumnis). Da es sich im Gegensatz zu
839 BGB bei dem Ausgleich i.S.d. 48 III VwVfG aber nicht um eine
Kompensation staatlichen Unrechts handelt, sondern um eine
Gewhrleistung des Vertrauens- und Vermgensschutzes, findet die
Regelung des 839 BGB keine (analoge) Anwendung. Ein
Anspruchsausschlu oder eine -minderung kommt insoweit nicht in
Betracht.
Etwas anderes knnte sich jedoch aus der Heranziehung des
Rechtsgedankens aus 254 BGB unter dem Aspekt
derSchadensabwendungspflichtergeben. Handelt es sich bei einem
staatlichen Akt um eine vermeintlich rechtswidrige Manahme, so
steht dem betroffenen Brger der Rechtsweg offen, Art. 19 IV S. 1
GG. Er mu das Unrecht durch den Richterspruch abwehren und kann den
rechtswidrigen Eingriff in seine Rechte nicht einfach dulden und
den Schaden liquidieren. Nur ausnahmsweise, d.h. wenn bereits
irreparable Schden eingetreten sind oder die Abwehr des
rechtswidrigen Handelns unzumutbar ist, kann er im nachhinein
Entschdigung verlangen (Vorrang des Primrrechtsschutzes).
Entscheidend ist also, ob es sich bei dem Rcknahmebescheid i.S.d.
48 VwVfG (nicht bei dem aufzuhebenden Verwaltungsakt!) um eine
rechtswidrige oder eine rechtmige Manahme handelt. Die
Rechtswidrigkeit des Rcknahmebescheides ist immer dann anzunehmen,
wenn die Behrde bereits gegen formelle Rechtmgkeitsvoraussetzungen
verstoen hat, wie etwa gegen geltende Zustndigkeitsbestimmungen
(vgl. 48 V i.V.m. 3 VwVfG) oder ihre Rcknahmeentscheidung
ermessensfehlerhaft gewesen ist.
Klausurhinweis:Geht die Fallgestaltung dahin, da der Antragsteller
Schadensausgleich fordert, erfolgt der Einstieg in die Prfung nicht
(wie blich) ber die Anfechtung des Rcknahmebescheides, sondern ber
dieAnspruchsgrundlage des 48 III VwVfG(bzw. bei zuwiderrufenden
Verwaltungsakten ber 49 VI VwVfG). Sodann ist inzident zu prfen, ob
es sich bei dem aufzuhebenden Verwaltungsakt um
einenrechtmigenoderrechtswidrigenVerwaltungsakt handelt. Nur bei
dessenRechtswidrigkeitist 48 III VwVfG anwendbar (anderenfalls 49
VI VwVfG). Schlielich sind die brigen Rcknahmevoraussetzungen sowie
die Ermessensausbung (siehe sogleich) und ein eventuelles
Rechtsmittelversumnis zu prfen.cc. Anwendung des 49 II VwVfG auf 48
II, III VwVfGSchon im Rahmen der Prfung des 48 VwVfG kann eine
Rcknahme jedenfalls dann in Betracht kommen, wenn die
Voraussetzungen des 49 II VwVfG vorliegen, denn kann ein
(begnstigenderrechtmiger) Verwaltungsakt unter den dort genannten
Voraussetzungen zurckgenommen werden, mu dies erst recht
(argumentum a maiori ad minus) fr einen
begnstigendenrechtswidrigenVerwaltungsakt gelten.[10]Liegt also
mindestens einer der Widerrufsgrnde des 49 II S. 1 Nr. 1-5 VwVfG
vor, kann die komplizierte Prfung der Voraussetzungen des 48 II,
III VwVfG unterbleiben, und mit dem erst-recht-Schlu aus 49 II
VwVfG die Rcknehmbarkeit bejaht werden.dd. Rcknahmefrist des 48 IV
VwVfGDie Rcknahme kann nur innerhalb eines Jahres nach
Kenntnisnahme der Behrde von den Tatsachen, welche die Rcknahme
eines Verwaltungsaktes rechtfertigen, erfolgen. Diese zeitliche
Grenze gilt nicht, wenn der Verwaltungsakt durch Tuschung, Drohung
oder Bestechung erwirkt worden ist ( 48 IV S. 2 i.V.m. 48 II S. 3
Nr. 1 VwVfG). Strittig sind der Anwendungsbereich dieser
Vorschrift, der Fristbeginn und der Behrdenbegriff.a.)
Anwendungsbereich des 48 IV VwVfGNach dem Wortlaut des 48 IV VwVfG
ist die Rcknahme innerhalb der Jahresfrist nur dann zulssig, wenn
die Behrde von Tatsachen Kenntnis erlangt, welche die
Rechtswidrigkeit anzeigen (enge Auslegung: Beschrnkung auf
nachtrgliche Kenntnis vonTatsachen). Nach der Entscheidung desGroen
Senats[11]greift die Regelung des 48 IV VwVfG auch dann ein, wenn
die Behrde zwar vom zutreffenden Sachverhalt ausgegangen ist, aber
spter erkennt, da sie das Recht falsch ausgelegt oder angewendet
hat und der Verwaltungsakt deshalb rechtswidrig ist (weite
Auslegung: Ausweitung auch auf Rechtsanwendungsfehler). Fr die
weite Auslegung spricht, da der Brger auch bei
Rechtsanwendungsfehlern der Behrde nicht weniger schutzwrdig ist
als nur bei Tatsachenerlangung. Daher sollte 48 IV VwVfG mit seiner
(kurzen) Jahresfrist auch bei Rechtsanwendungsfehlern der Behrde
(analog) angewandt werden.b.) FristbeginnHchst umstritten ist, von
welchem Zeitpunkt an die Jahresfrist zu laufen beginnt. Nach der
Auffassung des Groen Senats(s.o.) [12]beginnt sie nicht schon mit
Kenntnis der Rechtswidrigkeit, sondern erst dann, wenn die
Behrdealle fr die Rcknahmeentscheidung relevanten Tatsachenkennt,
also die fr die Gewhrung von Vertrauensschutz und die
Ermessenserwgung relevanten Tatsachen ermittelt hat und vor der
Entscheidung ber die Rcknahme steht. Somit ist die Jahresfrist
keineBearbeitungs- bzw. Ermittlungsfrist, sondern
eineEntscheidungsfrist.
Stellungnahme:Gegen diese Auffassung spricht - wenn nicht schon der
Wortlaut des 48 IV VwVfG - zumindest der Sinn der Fristbestimmung:
Sie soll dem Schutz des Brgers dienen und die Rcknahmemglichkeit
zeitlich begrenzen. Der Schutz des Brgers und die zeitliche
Begrenzung sind nahezu ausgehhlt, wenn die Behrde jederzeit durch
neue Ermittlungen die Fristberechnung hinausschieben kann. Mit
Maurer [13]und Kopp [14]ist daher als FristbeginnderZeitpunkt
festzusetzen, an dem die Behrdeerkennt, da der Verwaltungsakt
austatschlichen oder rechtlichen Grnden rechtswidrig ist, und damit
vor der Frage der Rcknahme steht.c.) BehrdenbegriffMit ?Behrde?
knnte einerseits der zustndige Sachbearbeiter, der Amtswalter (=
enger Behrdenbegriff), andererseits aber auch die Behrde als solche
gemeint sein (= weiter Behrdenbegriff). DerGroe Senat(s.o.) geht in
diesem Zusammenhang von dem engen Behrdenbegriff aus. Lebensnher
ist aber das Abstellen auf den weiten Behrdenbegriff, denn gegenber
dem Brger tritt die Behrde als Einheit auf, so da es aus
Rechtsschutzgesichtspunkten eine Angelegenheit der
Behrdenorganisation sein mu, dafr zu sorgen, da der Informationsflu
innerhalb der Behrde funktioniert. Ist also die Jahresfrist
abgelaufen, scheint es rechtsstaatlich sehr bedenklich, wenn die
Behrde sich wirksam darauf berufen knnte, ihr seien die Tatsachen
durch den zustndigen Sachbearbeiter erst nach Jahresfrist
mitgeteilt worden, so da die Jahresfrist nun erst zu laufen
beginne.
Fraglich ist, auf welche Behrde abzustellen ist, wenn der
aufzuhebende Verwaltungsakt von einer sachlich unzustndigen Behrde
erlassen wurde. Hier ist zunchst zu klren, welche Behrde fr die
Rcknahme eines von einer sachlich unzustndigen Behrde erlassenen
Verwaltungsaktes zustndig ist. Das VwVfG enthlt keine Regelung.
Daher ist das jeweils anwendbare Fachrecht heranzuziehen. Fehlen
derartige Regelungen, ist nach allgemeinen
verwaltungsverfahrensrechtlichen Grundstzen die Behrde zustndig,
die zum Zeitpunkt der Rcknahmeentscheidung fr den Erla des
aufzuhebenden Verwaltungsaktes sachlich zustndig wre. Ist der
ursprngliche Verwaltungsakt von einer sachlich unzustndigen Behrde
erlassen worden, so kommt es fr den Beginn der Jahresfrist auf die
Kenntnis der fr die Rcknahme zustndiges Behrde und nicht der Behrde
an, die sachlich unzustndig den rechtswidrigen Verwaltungsakt
erlassen hat.[15]ee. Richtige Ausbung des Aufhebungsermessens, 48 I
S. 1 und S. 2 VwVfGBei Vorliegen der tatbestandlichen
Voraussetzungendarfdie Behrde den rechtswidrigen begnstigenden
Verwaltungsakt zurcknehmen. Dieses Rcknahmeermessen ist fr das
Gericht im Rahmen des 114 VwGO auf eventuelle Ermessensfehler hin
nachprfbar. Besondere Bedeutung hat das Rcknahmeermessen bei
Leistungsbescheiden mit Dauerwirkung. Hier kann der
Vertrauensschutz es erforderlich machen, da bereits erbrachte
Leistungen nicht zurckgefordert werden drfen und da auch fr eine
bergangszeit weiterhin Leistungen zu gewhren sind. Bei
begnstigenden Verwaltungsakten mit
belastenderDrittwirkung[16]ergibt sich die Besonderheit, da zwar
auch in diesem Fall keine grundstzliche Rcknahmepflichtder Behrde
besteht, dieser Dritte aber einen materiellrechtlichen Anspruch auf
ermessensfehlerfreie Entscheidung hat, der sich bei einer
formellrechtlich zu bewertenden Ermessensreduzierung auf Null zu
einem Rcknahmeanspruchkonkretisiert.[17]ff. Rechtsfolge: Rcknahme
des Verwaltungsaktes durch die Behrde und Rckgewhr der erhaltenen
Leistung durch den BetroffenenLiegen die tatbestandlichen
Voraussetzungen vor, kann die Behrde den ursprnglichen
Verwaltungsakt zurcknehmen. Die Rckgewhr der erhaltenen Leistungen
erfolgt dann durch den in 49 a VwVfG spezialgesetzlich geregelten
ffentlich-rechtlichen Erstattungsanspruch (dazu sogleich).gg.
Zusammenfassendes Prfungsschema zu 48 I S. 2, II-IV VwVfG
Zustndigkeits-, Verfahren- und Formvorschriften des Rcknahmebescheides: Die rtliche Zustndigkeit der Rcknahmebehrde bestimmt sich nach 48 V i.V.m. 3 VwVfG. Im brigen gelten die allgemeinen Regeln.
Rechtsgrundlage: 48 I S. 1 VwVfG.
Rechtswidrigkeit des zurckzunehmenden begnstigenden Verwaltungsaktes.
Bei Geld- und Sachleistungen ( 48 II VwVfG):
Tatschliches Vertrauen auf den Bestand der Begnstigung.
Schutzwrdigkeit des Vertrauens, 48 II S. 1, S. 2 VwVfG:
Kein Ausschlu des Vertrauensschutzes ( 48 II S. 3 Nr. 1-3 VwVfG).
Indizien fr den Vertrauensschutz, 48 II S. 2 VwVfG.
Abwgung zwischen Vertrauensinteresse und Rcknahmeinteresse, 48 II S. 1 VwVfG[18].
Ggf. Anwendung des 49 II VwVfG auf 48 II, III VwVfG.
Bei sonstigen begnstigenden Verwaltungsakten ( 48 III VwVfG): ohne besondere Einschrnkungen.
Frist, 48 IV VwVfG.
Rechtsfolge: Rcknahme bei fehlerfreier Ermessensausbung und Rckgewhr der erbrachten Leistungen. Bei 48 III VwVfG Ausgleich des Vermgensnachteils, wobei ggf. Minderung oder Ausschlu zu beachten ist.
c. Rckabwicklung gemeinschaftsrechtswidriger Subventionenaa. Das
EG - BeihilfeverfahrenGem Art. 88 I EGV berprft die
Kommission[19]fortlaufend in Zusammenarbeit mit den
Mitgliedsstaaten deren bestehende Beihilferegelungen auf ihre
Vereinbarkeit mit den Zielen des EG-Vertrages (repressives
Verfahren). Bei neuen Beihilfen dagegen bt sie ihre
Kontrollbefugnisse gem. Art. 88 III EGV und Art. 2 der VO (EG) Nr.
659/1999 des Rates[20]in Form einesprventiven Verfahrensaus. Im
Interesse einer effektiven Kontrolle drfen Subventionen also nur
dann von den Mitgliedstaaten ausgezahlt werden, wenn die Kommission
eine abschlieende Regelung darber getroffen hat, vgl. Art. 88 III
S. 3 EGV und Art. 3 der VO (EG) Nr. 659/1999 des Rates. Eine
autonome Gewhrung durch die Mitgliedstaaten verbietet sich somit,
auch wenn die Beihilfe als solche mit dem Gemeinschaftsrecht
materiell vereinbar ist. Ein Versto hiergegen beeintrchtigt die
Gltigkeit der Rechtsakte (hier: Subventionsbescheide) zur
Durchfhrung der Beihilfe[21]und fhrt zur Rckgewhrung der
Beihilfe.
Das Beihilfeverfahren selbst ist dreistufig ausgestaltet. In der
ersten Stufe unterrichtet der Mitgliedstaat die Kommission ber das
beabsichtigte Beihilfeverfahren, Art. 88 III S. 1 EGV und Art. 2
der VO (EG) Nr. 659/1999 des Rates (Notifizierungspflicht des
Mitgliedstaates).[22]Die zweite Stufe besteht im Prfungs- bzw.
Genehmigungsverfahren der Kommission, Art. 88 III S. 3 EGV und Art.
6 ff. der VO (EG) Nr. 659/1999 des Rates (Umsetzungsverbot, bzw.
Sperrwirkung).
Diesem Normalgenehmigungsverfahren ist eine auf zwei Monate
begrenzte Vorprfphase vorgeschaltet (vgl. Art. 4 V der VO (EG) Nr.
659/1999 des Rates). Hat die Kommission innerhalb dieser Phase
keine Bedenken bezglich des konkreten Beihilfevorhabens, so gilt
die Beihilfe als von der Kommission genehmigt. Der betreffende
Mitgliedstaat kann daraufhin die betreffenden Manahmen durchfhren,
nachdem er die Kommission hiervon in Kenntnis gesetzt hat (Art. 4
VI der VO (EG) Nr. 659/1999 des Rates). Das Beihilfeverfahren wird
somit ohne Durchfhrung eines frmlichen Genehmigungsverfahrens
wirksam. Stellt die Kommission in dieser Vorprfphase allerdings
fest, da die angemeldete Manahme zu Bedenken hinsichtlich ihrer
Vereinbarkeit mit dem Gemeinsamen Markt gibt, so entscheidet sie,
das frmliche Verfahren nach Art. 88 II EGV zu erffnen (Art. 4 IV
der VO (EG) Nr. 659/1999 des Rates). Das frmliche Verfahren ist
nher in den Art. 6 ff. der VO (EG) Nr. 659/1999 des Rates
geregelt.
In der dritten Stufe erfolgt die Durchfhrung des Beihilfeverfahrens
durch den betreffenden Mitgliedstaat.
Zum Rechtsschutz:Gegen eine Entscheidung der Kommission knnen der
Mitgliedstaat oder der Begnstigte, sofern er unmittelbar und
individuell betroffen ist, mit der Nichtigkeitsklage vor dem EuGH
bzw. dem EuG vorgehen (Art. 230 EGV). Zu beachten ist in diesem
Zusammenhang, da gem. Art. 242 S. 1 EGV Klagen vor dem EuGH bzw.
dem EuG keine aufschiebende Wirkung haben. Um die fragliche
Beihilfe gewhren bzw. empfangen zu knnen, mu daher die Beantragung
einer Vollzugsaussetzung nach Art. 242 S. 2 EGV in Betracht gezogen
werden. An eine solche werden aber hohe Anforderungen gestellt.
Grundstzlich sind Kommissionsentscheidungen somit sofort
vollziehbar. Besondere Bedeutung hat dies fr den Schuldner einer
zurckzugewhrenden Beihilfe, der die Rckzahlung vorzunehmen hat,
obwohl ein Verfahren gegen die Kommission abhngig ist: Er mu die
empfangene Beihilfe zunchst einmal zurckgewhren. Sollte der EuGH
bzw. der EuG dann zu dem Schlu kommen, da die Beihilfe rechtmig
gewhrt wurde, mu die Beihilfe erneut gewhrt werden.
bb. Aufhebungspflicht der MitgliedstaatenDa sich der Vollzug des
Europischen Gemeinschaftsrechts nach nationalem Recht bestimmt,
soweit nichts anderes geregelt ist (vgl. Art. 10 EGV), richtet sich
die Rcknahme gemeinschaftsrechtswidriger Verwaltungsakte deutscher
Behrden nach 48 VwVfG[23](vgl. auch Art. 14 III der VO (EG) Nr.
659/1999 des Rates). Stellt die Kommission fest, da die Beihilfe
mit Art. 87 EGV nicht vereinbar und daher gemeinschaftsrechtswidrig
ist (zur Prfung der Vereinbarkeit der Beihilfe mit materiellem
EG-Beihilfenrecht vgl. die Ausfhrungen zum Subventionsrecht im
Besonderen Verwaltungsrecht), hat die zustndige bundesdeutsche
Behrde den gleichwohl erlassenen Beihilfebescheid aufzuheben oder
in vertragskonformer Weise abzundern sowie bereits erfolgte
Beihilfezahlungen nebst Zinsen, die nach einem von der Kommission
festgelegten angemessenen Satz berechnet werden, zurckzufordern,
Art. 14 I u. II der VO (EG) Nr. 659/1999 des Rates
(Folgenbeseitigungspflicht). Die Rechtsgrundlage dafr bietet Art.
14 I u. II der VO (EG) Nr. 659/1999 des Rates i.V.m. 48
VwVfG.
Umstritten ist, ob bereits
eineformelleGemeinschaftsrechtswidrigkeit (Versto gegen die
Notifizierungspflicht nach Art. 88 EGV) der gewhrten Beihilfe zur
Rckforderung verpflichtet, oder ob
einematerielleEG-Rechtswidrigkeit (Versto gegen das Beihilfeverbot
des Art. 87 EG erforderlich ist.
Fr die Rckforderungspflicht auch bei nurformellenVersten gegen das
Gemeinschaftsrecht spricht, da die praktische Wirksamkeit der Art.
87 f. EGV (effet utile), insbesondere die des Art. 88 III EGV,
gewahrt bleiben mu.
Die Wertung des Art. 87 EGV sowie der auch im Gemeinschaftsrecht
geltende Grundsatz der Verhltnismigkeit spricht hingegen dafr, da
nur Beihilfen, die materiellrechtlich gegen das Gemeinschaftsrecht
verstoen, zurckgefordert werden mssen.[24]
Der EuGH lt in einem neueren Judikat, in dem er konstatiert, da
Beihilfen, die gegen die Sperrwirkung des Art. 88 III S. 3 EGV
verstoen (= formelle Rechtswidrigkeit)per serechtswidrig seien,
erkennen, da nicht auszuschlieen ist, da auch nur formelle Verste
gegen das Gemeinschaftsrecht zu einer Rckforderungspflicht fhren
knnen.[25]
Stellungnahme:Aus Grnden der effektiven Durchsetzung des
Gemeinschaftsrechts und seiner Verfahrensregeln sollte grundstzlich
auch eine bereits formelle EG-Rechtswidrigkeit der betreffende
Beihilfe zu einer Rckforderungspflicht durch den Mitgliedsstaat
fhren. Wo allerdings die Wertung des Art. 87 EGV, der nur die mit
den Zielen des gemeinsamen Marktes nicht zu vereinbarenden
Beihilfen unterbinden will, sowie der Grundsatz der
Verhltnismigkeit unterlaufen zu werden droht, sollte nur eine
materiell gemeinschaftsrechtswidrig gewhrten Beihilfe zur
Rckforderungspflicht durch den jeweiligen Mitgliedsstaat fhren. Von
dieser Einschrnkung scheint auch Nr. 13 der Begrndung der VO (EG)
Nr. 659/1999 des Rates auszugehencc. Anordnungsbefugnis der
KommissionGem Art. 88 II i.V.m. Art. 249 IV EGV ist Grundlage fr
die Rckforderung gemeinschaftswidriger Subventionen
eineEntscheidung[26]der Kommission (vgl. Art. 13 der VO (EG) Nr.
659/1999 des Rates).[27]Entscheidet die Kommission, da eine mit dem
Gemeinsamen Markt unvereinbare staatliche Beihilfe i.S.v. Art. 87
EG vorliegt (materielle Rechtswidrigkeit der Beihilfe) oder da die
in Art. 88 III EGV niedergelegten Vorschriften ber das
Notifizierungsverfahren nicht beachtet wurden (formelle
Rechtswidrigkeit der Beihilfe), dann wirkt diese Entscheidung
i.V.m. Art 87 EGV unmittelbar im innerstaatlichen Recht und geht
diesem als hherrangigesRecht vor.[28]Wird gegen eine solche
Entscheidung nicht vorgegangen (Art. 230 EGV) bzw. wird sie
bestandskrftig, so steht die materielle Rechtswidrigkeit der
Beihilfe fr den betreffenden Mitgliedsstaat verbindlich
fest.[29]Dieser Mitgliedstaat kann sich dann nur noch in einem
anschlieenden Vertragsverletzungsverfahren (Art. 226 f. EGV) damit
rechtfertigen, da es ihm absolut unmglich gewesen sei, die
Entscheidung richtig durchzufhren.[30]dd. Rckforderung von
gemeinschaftsrechtswidrig gewhrten Beihilfena.)
ProblemstellungBesteht eine entsprechende Entscheidung der
Kommission, so richtet sich das Rckforderungsverfahren in
Ermangelung einer europarechtlichen Rechtsgrundlage fr die
Bundesrepublik Deutschland nach 48 VwVfG (s.o.), und zwar unabhngig
davon, ob die Subvention aus Mitteln der Gemeinschaft oder aus
nationalen Mitteln erfolgte.[31]
Problematisch ist insbesondere, da nach den deutschen Bestimmungen
die Rcknahme imErmessender Behrde liegt (vgl. 48 I S. 1 VwVfG), gem
Art. 88 II EGV und Art. 14 I der VO (EG) Nr. 659/1999 des Rates die
Kommission aber entscheidet, da der betreffende Staat sie
aufzuheben oder umzugestaltenhat[32]. Ausgangspunkt der berlegung
ist, da ein rechtswidriger begnstigender Verwaltungsakt, der eine
einmalige oder laufende Geldleistung oder teilbare Sachleistung
gewhrt oder hierfr Voraussetzung ist, nur unter den Voraussetzungen
des 48 II - IV VwVfG zurckgenommen werdendarf(vgl. 48 I S. 2
VwVfG). Da es bei den Subventionen um Geld- bzw. Sachleistungen
geht, ist 48 II VwVfG zugrunde zu legen. Nach 48 II S. 1
VwVfGdarfein rechtswidriger begnstigender Verwaltungsakt nicht
zurckgenommen werden, soweit der Begnstigte auf den Bestand
vertraut hatundsein Vertrauen unter Abwgung mit den ffentlichen
Interessen schutzwrdig ist. Problematisch ist die Schutzwrdigkeit
des Vertrauens.
Zwar ist auch der Grundsatz des Vertrauensschutzes Bestandteil des
Gemeinschaftsrechts[33], so da die Berufung auf Vertrauensschutz
bei gemeinschaftsrechtswidrig gewhrten Beihilfen dem
Gemeinschaftsrecht generell nicht fremd ist. Vertrauen darf der
Subventionsempfnger jedoch nur unter den Voraussetzungen des Art.
88 EG in Anspruch nehmen (?ist ...aufzuheben?).[34]So ist fraglich,
ob dem Subventionsempfnger das negative Regelbeispiel des 48 II S.
3 Nr. 3 VwVfG entgegengehalten werden kann, wenn der
Subventionsgeber, die Verwaltung seines Staates, der
Notifizierungspflicht (Art. 88 III S. 1 EGV) nicht nachgekommen
ist.
Da von einerKenntnisdes Betroffenen von der Nachlssigkeit seines
Staates nicht unbedingt ausgegangen werden kann, kommt regelmig
allenfalls grob fahrlssige Nichtkenntnis in Betracht. Dies wird vom
EuGH[35]angenommen, wenn sich der Beihilfeempfnger (?sorgfltiger
Gewerbetreibender?) nicht erkundigt hat, ob sein Staat der
Notifizierungspflicht nachgekommen ist. Darber hinaus unterrichte
die Kommission den potentiellen Empfnger staatlicher Beihilfe im
EG-Amtsblatt darber, da er bei gemeinschaftsrechtswidriger
Beihilfegewhrung mit einer Rckforderung zu rechnen habe (vgl. ABl.
EG 1993 C 318, S. 3). Aus diesem Grund geniee er keinen
Vertrauensschutz i.S.d. 48 II VwVfG.[36]
Stellungnahme:Der Rechtsprechung des EuGH lt sich entgegenhalten,
da es lebensfremd erscheint, eine solche berwachungspflicht des
Subventionsempfngers anzunehmen, sofern die Versumnisse des
Mitgliedstaates nicht offensichtlich sind. Das trifft insbesondere
fr kleinere und mittlere Unternehmen ohne Rechtsabteilung und ohne
internationale Geschftsverbindungen zu. In bezug auf diese
Unternehmen vermag es nicht zu berzeugen, anzunehmen, sie wrden
grob fahrlssig handeln, wenn sie das EG-Amtsblatt nicht
studierten.[37]Ein solcher Subventionsempfnger darf in Ermangelung
entgegenstehender offensichtlicher Anhaltspunkte davon ausgehen, da
sein Staat der Notifizierungspflicht nachgekommen ist. Er darf sich
auf Vertrauen berufen.
Davon getrennt mu jedoch die Frage betrachtet werden, ob sein
Vertrauen unterAbwgung mit den ffentlichen Interessenauch
schutzwrdig ist (vgl. 48 II S. 1 letzter HS VwVfG): Besteht im
konkreten Fall ein Konfliktverhltnis zwischen der Entscheidung der
Kommission, da der betreffende Staat die Beihilfe aufzuheben oder
umzugestaltenhatund dem Rcknahmeermessen der deutschen Behrde,so
sind die Gemeinschaftsbelange des EG in die Rcknahmeentscheidung
mit Vorrang einzubeziehen,da die Sanktionen der Art. 87 ff. EGV
weitgehend leer liefen, wenn der Begnstigte die Beihilfe (wie im
Regelfall) irreversibel verbraucht hat und so die Regel des
schutzwrdigen Vertrauens (vgl. 48 II S. 2 VwVfG) griffe. Aus diesem
Grund sind die Gemeinschaftsbelange als ffentliches Interesse
i.S.d. 48 II S. 1 letzter HS VwVfG zu qualifizieren. 48 VwVfG ist
somitgemeinschaftsrechtskonformanzuwenden, was bedeutet, da nicht
nur der unbestimmte Rechtsbegriff des ?ffentlichen Interesses?
europarechtskonform ausgelegt werden mu[38], sondern auch da das
der Behrde eingerumte Rcknahmeermessen durch eine negative
Kommissionsentscheidung dahingehend auf Null reduziert ist.
Anderenfalls wre eine gleichmige und effektive Durchsetzung des
Gemeinschaftsrechts nicht gewhrleistet.[39]b.) Ausschlufrist des 48
IV VwVfGDiskutiert wurde auch die Frage, ob dieRcknahmefrist des 48
IV VwVfG(ein Jahr) auch fr gemeinschaftsrechtswidrige
Beihilfebescheide mageblich ist, und - wenn dies bejaht wrde - ab
wann die Frist zu laufen beginnt. Diese Frage ist nun durch die
bereits mehrfach behandelte Entscheidung des EuGH[40]aufgrund eines
Vorlagebeschlusses des BVerwG[41]geklrt. Der EuGH betrachtet 48
VwVfG offenbar als einen reinen Durchsetzungsmechanismus fr die
gemeinschaftsrechtliche Rckforderungsanordnung und sieht in ihrer
Rechtsfolge eine gebundene Entscheidung. Die nationale Behrde msse
aufgrund einer bestandskrftigen Entscheidung der Kommission, in der
die Beihilfe fr mit dem Gemeinsamen Markt unvereinbar erklrt und
ihre Rckforderung verlangt wird, selbst dann noch zurcknehmen, wenn
sie nach nationalem Recht im Interesse der Rechtssicherheit dafr
bestehende Ausschlufristen hat verstreichen lassen.[42]Fr die
Rckforderungsanordnung der Kommission gilt eine Frist von 10 Jahren
nachdem dem Empfnger die Beihilfe gewhrt worden ist, Art. 15 der VO
(EG) Nr. 659/1999 des Rates.c.) Treu und GlaubenIm Wege des
genannten Vorlagebeschlusses hatte der EuGH darber hinaus die Frage
zu beantworten, ob die die Beihilfe gewhrende Behrde verpflichtet
ist, den Bewilligungsbescheid fr eine rechtswidrig gewhrte Beihilfe
gem einer bestandskrftigen Entscheidung der Kommission (s.o.),
selbst dann zurckzunehmen, wenn sie fr dessen Rechtswidrigkeit in
einem solchen Mae verantwortlich ist, da die Rcknahme dem
Begnstigten gegenber als Versto gegenTreu und Glaubenerscheint.
Auch in diesem Fall sei die Behrde zur Rcknahme verpflichtet,
sofern der Begnstigte wegen Nichteinhaltung des in Art. 88 EGV
vorgesehenen Verfahrens kein berechtigtes, d.h. schutzwrdiges
Vertrauen in die Ordnungsmigkeit der Beihilfe haben konnte.[43]Die
Verpflichtung des Begnstigten, sich zu vergewissern, da das
Verfahren des Art. 88 III EGV eingehalten wurde, knne nmlich nicht
vom Verhalten der Behrde abhngen, auch wenn diese fr die
Rechtswidrigkeit des Bewilligungsbescheides in einem solchen Mae
verantwortlich war, da die Rcknahme als Versto gegen Treu und
Glauben erscheine.
Diese Rechtsprechung darf jedoch nicht verallgemeinert werden. Denn
der Grundsatz des Vertrauensschutzes ist sowohl im
Gemeinschaftsrecht als auch beim mitgliedstaatlichen Vollzug
desselben anerkannt. Dies hat der EuGH in einem neueren Judikat
besttigt.[44]Das Gemeinschaftsrecht stehe grundstzlich einer
nationalen Regelung nicht entgegen, die fr den Ausschlu der
Rckforderung zu Unrecht gezahlter Gemeinschaftsbeihilfen, sofern
der gute Glaube des Beihilfeempfngers nachgewiesen ist, auf
Kriterien wie das sorgfaltswidrige Verhalten der nationalen Behrden
und den Ablauf eines erheblichen Zeitraums seit der Zahlung der
betreffenden Beihilfen abstellt.d.) Wegfall der BereicherungIm
dritten und letzten Teil des Vorlagebeschlusses war zu der Frage
Stellung zu nehmen, ob nach einer bestandskrftigen
Kommissionsentscheidung der Bewilligungsbescheid auch dann noch
zurckzunehmen ist, wenn dies nach nationalem Recht wegenWegfalls
der Bereicherungund mangels Bsglubigkeit des Beihilfeempfngers
(vgl. 49 a II VwVfG i.V.m. 818 III, IV, 819 I BGB) ausgeschlossen
wre. Konsequenterweise kommt der EuGH auch hier zu keinem anderen
Ergebnis und beruft sich auf den nur im Rahmen des Art. Art. 88 III
EG zu gewhrenden Vertrauensschutz. Darber hinaus knnten einem
Unternehmen, das nach der Gewhrung einer Beihilfe Verluste erleide,
gleichwohl aus seinem einstweiligen Fortbestand weiterhin Vorteile
erwachsen, insbesondere aufgrund der Wahrung seiner Machtposition,
seines Rufes und seines Kundenkreises. Daher knne auch nicht
behauptet werden, da die Bereicherung schon deshalb weggefallen
sei, weil der aus der Gewhrung der staatlichen Beihilfe
resultierende Vorteil nicht mehr in der Bilanz (ergnze: oder den
Bchern) des begnstigten Unternehmens erscheine.[45]
e.) Zusammenfassung
Mit seiner jngsten Entscheidung schneidet der EuGH somit alle ? 48
VwVfG spezifischen? (Vertrauensschutz, Jahresfrist, Treu und
Glauben, Wegfall der Bereicherung) Einwnde gegen die Rckforderung
gemeinschaftsrechtswidrig ausgezahlter Beihilfen ab, so da sich in
praktischer Sicht jede nationale Vertrauensschutzargumentation
zugunsten des Gemeinschaftsinteresses erbrigt haben drfte.[46]Dem
nationalen Recht kann lediglich noch die Ermchtigung zur Rcknahme
bzw. Rckforderung entnommen werden.2. Widerruf, 49 VwVfGWiderruf
ist die Aufhebung einesrechtmigenVerwaltungsaktes (s.o.). Die
Behrde wird einen Widerruf in Erwgung ziehen, wenn die Sach- und
Rechtslage sich so verndert hat, da der Verwaltungsakt jetzt nicht
mehr erlassen werden drfte. 49 VwVfG unterscheidet
rechtmigebelastendeund rechtmigebegnstigendeVerwaltungsakte.[47]a.
Rechtmige belastende Verwaltungsakte, 49 I VwVfGBei rechtmigen
belastenden Verwaltungsakten ist die Aufhebung auch nach
Bestandskraft problemlos mglich, 49 I S. 1 HS 1 VwVfG. Hierbei kann
das Ermessen soweit schrumpfen, da die Behrde, um
ermessensfehlerfrei zu handeln, den Verwaltungsakt zurcknehmenmu.
Zu beachten ist aber der Ausschlugrund des 49 I S. 1 2. HS VwVfG.b.
Rechtmige begnstigende Verwaltungsakte, 49 II VwVfGFr den ebenfalls
im Ermessen der Behrde stehenden Widerruf eines rechtmigen
begnstigenden Verwaltungsaktes ist ein in 49 II S. 1 Nr. 1-5 VwVfG
genannter Widerrufsgrund erforderlich.[48]aa. Durch
Rechtsvorschrift zugelassen oder im Verwaltungsakt vorbehalten, 49
II S. 1 Nr. 1 VwVfGDie Behrde wird sich den Widerruf vorbehalten,
wenn fr sie absehbar ist, da sich die Sach- und Rechtslage ndern
wird. Problematisch ist es aber, wenn der Widerrufsvorbehalt
rechtswidrig ist.
Auch ein rechtswidriger Widerrufsvorbehalt steht dem Widerruf durch
die Behrde nicht entgegen, wenn er mit dem Verwaltungsakt
bestandskrftig geworden ist. Der Begnstigte hat es ja in der Hand,
gegen den Widerrufsvorbehalt (isoliert)vorzugehen.[49]Allerdings
handelt die Behrde, die von einem solchen Widerrufsvorbehalt
Gebrauch macht, jedenfalls i.d.R. dann ermessensfehlerhaft, wenn
die Rechtswidrigkeit des Vorbehaltes offensichtlich ist.
Durch Rechtsvorschrift zugelassen ist der Widerrufsvorbehalt
beispielsweise gem 8 II FernStrG.bb. Nichterfllung einer Auflage,
49 II Nr. 2 VwVfGAuch bei Nichterfllung einer Auflage, wobei auch
schwere Verste gegen diese umfat sind, kann die Behrde widerrufen.
Nr. 2 ist analog auch auf die Nichterfllung sonstiger mit einem
Verwaltungsakt verbundener wesentlicher Pflichten anzuwenden.
Der Widerruf nach Nr. 2 ist wegen des Grundsatzes der
Verhltnismigkeit nur alsultima ratiozulssig, d.h. die Behrde mu
zunchst versuchen, die Erfllung der Auflage durchzusetzen (durch
Mahnung, Fristsetzung o..). Ob dazu auch der Verwaltungszwang
gehrt, ist strittig[50], soll aber hier nicht weiter erlutert
werden.
Fr rechtswidrige Auflagen gilt das zum Widerrufsvorbehalt Gesagte
entsprechend.cc. Neue Tatsachen und nderung der Rechtslage, 49 II
Nrn. 3 u. 4 VwVfGDiese Voraussetzungen ergeben sich ohne
Schwierigkeiten aus dem Gesetzestext. Es ist jedoch zu beachten, da
Nr. 3 u. 4 jeweils zweikumulativzu erfllende Voraussetzungen
enthalten.dd. Schwere Nachteile fr das Gemeinwohl, 49 II Nr. 5
VwVfGEin Widerruf auf Grundlage der Generalklausel der Nr. 5 ist
nicht nur bei einer Gefhrdung wichtiger allgemeiner
Gemeinschaftsgter mglich, sondern auch bei ernsthafter Gefhrdung
oder Beeintrchtigung des Lebens und der Gesundheit einzelner. Auch
bei dem Widerruf nach Nr. 5 ist der Grundsatz der Verhltnismigkeit
zu beachten, d.h. die Beeintrchtigung fr das Gemeinwohl darf nicht
durch andere, mildere Weise als durch Widerruf wirksam beseitigt
werden knnen. Der Widerruf nach Nr. 5 ist also wie Nr. 2 nur
alsultima ratiozulssig und daher eng auszulegen.ee. BefristungFr
die Befristung gilt 48 IV VwVfG (s.o.) entsprechend, 49 II S. 2
VwVfG.c. Einmalige oder laufende Geldleistungen oder teilbare
Sachleistungen, 49 III VwVfG sowie Erstattung und Verzinsung, 49 a
VwVfGaa. EinfhrungUm bestehende Zweifelsfragen hinsichtlich der
Zulssigkeit und der Voraussetzungen der Rcknahme und des Widerrufs
von Zuwendungsbescheiden (Subventionsbescheiden) und der
Rckforderung und Verzinsung von Zuwendungsbetrgen zu beseitigen,
fgte der Bundesgesetzgeber 1980 in die BHO den 44 a ein[51]. Die
Zweifelsfragen waren vor allem deshalb entstanden, weil 49 VwVfG in
der bisherigen Fassung den Widerruf von Verwaltungsakten nurfr die
Zukunftzulie, eine Aufhebung aber auch mit Wirkungfr die
Vergangenheitwnschenswert erschien. Darber hinaus lie 49 VwVfG auch
keinen Erstattungsanspruch (Rckerstattung an die Behrde) wie der
bisherige 48 II S. 5 VwVfG zu. Da der eingefhrte 44 a BHO den
Sachverhalt aber nicht abschlieend regelte, mute auf Vorschriften
der 48 ff. VwVfG zurckgegriffen werden, so da alle Vorschriften
alternativ oder auch kumulativ nebeneinander anwendbar waren[52].
Dies fhrte zu einer Komplizierung des Aufhebungsverfahrens.
Nachdem einige Bundeslnder mit Rcksicht auf den von der
Bundesregierung im Jahre 1988 eingebrachten Musterentwurf zur
nderung des VwVfG die Regelung des 44a BHO in erweiterter Form,
insbesondere auch unter Erstreckung der Anwendung ber die Zuwendung
i.e.S. hinaus auf alle Geldleistungen und unter Einbeziehung auch
von Bescheiden, die infolge des Eintritts einer auflsenden
Bedingung unwirksam geworden waren, in ihre allgemeinen
Verwaltungsverfahrensgesetze bernommen haben, hat auch der
Bundesgesetzgeber durch das Gesetz zur nderung
verwaltungsrechtlicher Vorschriften v. 02. 05. 1996[53]u.a. 44 a
BHO aufgehoben und 49 VwVfG durch einen neuen Abs. 3
ergnzt[54].
Dieser neue Abs. 3 ermglicht den Widerruf eines rechtmigen
Verwaltungsaktes, der einmalige oder fortlaufende Geldleistungen
oder teilbare Leistungen gewhrt oder hierfr Voraussetzung ist, bei
Vorliegen bestimmter Voraussetzungen (Nrn. 1 u. 2) im Gegensatz zu
49 II VwVfG a.F.auch fr die Vergangenheit.
Darber hinaus wurde in Anlehnung an die bereits im Vertrauen auf
das Ergehen der bundesgesetzlichen Regelung teilweise eingefhrten
landesrechtlichen Bestimmungen ein 49 a VwVfG eingefhrt. Dieser
enthlt zusammenfassend alle Regelungen ber die Erstattungs- und
Verzinsungspflicht des Begnstigten bei rckwirkender Unwirksamkeit
eines Verwaltungsaktes, der Leistungen gewhrt hat oder
Voraussetzung hierfr war. Damit werden nun einheitlich alle Fragen
ber die Erstattung und Verzinsung zurckgenommener und widerrufener
von auf Geld- und Sachleistungen gerichteter Verwaltungsakte
behandelt.bb. WiderrufsgrndeIn Anlehnung an den frheren 44 a I BHO
sind die dort genannten Flle nun in 49 III Nr. 1 VwVfG geregelt.
Den Versto gegen Auflagen regelt die Nr. 2.
Von 49 III VwVfG werden solche Leistungsverwaltungsakte erfat, mit
denen die Behrde nicht nur einen bestimmten Zweck verfolgt,
sondernder Leistungsempfnger darber hinaus mit der Leistung einen
bestimmten Zweck erfllenmu.Schon der Wortlaut deutet eine solche
Interpretation an, da das Merkmal ?zur Erfllung? sonst nicht
verstndlich wre. Anderenfalls htte es heien mssen (ohneErfllung):
?Zu einem bestimmten Zweck?. Die hier vorgenommene Auslegung wird
vor allem auch durch 49 III S. 1 Nr. 1 VwVfG gesttzt, der die
Zweckbestimmung der Leistung nochmals aufgreift und einen Widerruf
zult, ?wenn die Leistung nicht (...) fr den in dem Verwaltungsakt
bestimmten Zweck verwendet wird?. Darber hinaus ist die
Formulierung ber die Zweckbestimmung nicht ohne Grund aus der des
23 BHO bernommen worden. Bei diesem Zweck mu es sich folglich um
einen?Leistungsverwendungszweck?handeln. Dieser Verwendungszweck mu
sich in allen Fllen des 49 III VwVfG aus dem Verwaltungsakt selbst
ergeben. Zwar sind keine ausdrcklich formulierten Angaben zum
Verwendungszweck zu fordern, der Verwaltungsakt mu diesen aber
eindeutig erkennen lassen. Dazu kann im Einzelfall auch ein
eindeutiger Hinweis im Verwaltungsakt auf eine Rechtsgrundlage
ausreichen, wenn die Vorschrift den zu erfllenden Zweck eindeutig
angibt.[55]
Klausurhinweis:In der Fallbearbeitung ist daher zunchst
festzustellen, da von 49 III VwVfG solche Leistungsverwaltungsakte
erfat sind, mit denen die Behrde nicht nur einen bestimmten Zweck
verfolgt, sondern der Leistungsempfnger darber hinaus mit der
Leistung einen bestimmten Zweck erfllenmu. Anschlieend ist zu
prfen, ob der Zuwendungsbescheidexpressis verbisden
Zuwendungsempfnger verpflichtet, einen bestimmten Zweck zu erfllen.
Ist dies nicht der Fall, mu sich dies aus den genannten Umstnden
ergeben. Aus den berlegungen zum Anwendungsbereich des 49 III VwVfG
folgt auch, da das Verhltnis zu 49 II VwVfG nicht dem des zwischen
48 II und III VwVfG existierenden entspricht. 48 II und III VwVfG
schlieen sich aus (vgl. den Wortlaut des 48 III S. 1 am Anfang).
Dagegen schliet 49 III VwVfG von seinem Tatbestand her die
Anwendbarkeit des 49 II VwVfG nicht aus.Das bedeutet, da bei einem
Verwaltungsakt, der eine verwendungsgebundene Leistung gewhrt und
damit grundstzlich von 49 III VwVfG erfat wird, auch geprft werden
mu, ob eine der Widerrufsmglichkeiten des 49 II VwVfG gegeben
ist!
Die Einfhrung der Widerrufsmglichkeit mit Wirkung fr die
Vergangenheit bewirkt nicht nur, da erbrachte Leistungen
zurckverlangt werden knnen, sondern auch, da die Herausgabe von
Nutzungen ( 100 BGB) gefordert werden kann.cc. Widerrufsfrist 49
III S. 2 VwVfG unterwirft den Widerruf nach Abs. 3 der Jahresfrist
des 48 IV VwVfG.dd. Sonderproblem des rechtswidrig gewordenen
VerwaltungsaktesIn der Literatur sehr umstritten
warvorInkrafttreten der Novellierung der 48 ff. VwVfG die
rechtliche Behandlung zunchst rechtmig ergangener, aber im
nachhinein rechtswidrig gewordener Verwaltungsakte. Insbesondere
war strittig, ob bei 48 VwVfG ber die Beurteilung der Frage der
Rechtswidrigkeit auf den Zeitpunkt des Erlasses des
Verwaltungsaktes abzustellen ist oder ob die Vorschrift auch
anzuwenden ist, wenn Umstnde eintreten, welche die
Aufrechterhaltung des Bescheids rechtswidrig machen.[56]
Aus 49 II Nr. 3 und 4 VwVfG ergibt sich, da ein ursprnglich
rechtmig ergangener Verwaltungsakt nur durch eine nachtrglich
vernderte Sach- und Rechtslage rechtswidrig werden kann und fr
diesen Fall nur ein Widerruf in Betracht kommt. Daraus schlo die
h.M., da die 48, 49 VwVfG auf die Rechtmigkeit im Zeitpunkt des
Erlasses abstellten. Anders verhielt es sich wegen der damals
ausschlielich geltendenex-nunc-Wirkung des 49 VwVfG bei
Dauerverwaltungsakten im Bereich der Leistungsgewhrung, da eine
rckwirkende Korrektur sonst nicht mglich gewesen wre. Deshalb wurde
in solchen Fllen auf den Zeitpunkt des Rechtswidrigwerdens
abgestellt und die Wirkung von diesem Zeitpunkt an
zurckgenommen.
Dieser Meinungsstreit knnte durch die bereits erwhnte Einfhrung des
49 III VwVfG obsolet geworden sein.
Wie bereits festgestellt, erfat 49 III VwVfG nur den beschrnkten
Bereich der verwendungszweckgebundenen Bewilligungsbescheide, ohne
jedoch auf den engeren Zuwendungsbegriff der 23, 44 BHO abzustellen
und somit festgelegt zu sein. Somit verbleibt fr 49 II VwVfG - mit
Ausnahme der kommunalen Zuwendungsbescheide - nahezu derselbe
Anwendungsbereich. Lediglich fr die Flle der Nichtbefolgung der
Verwendungszweckbindung nach 49 III VwVfG ist nunmehr allgemein
klargestellt, da das VwVfG nicht von einem Rechtswidrigwerden des
begnstigenden Verwaltungsaktes mit der Folge der Anwendbarkeit des
48 VwVfG ausgeht. Aus diesem Grund ist der Streit, ob auf den
ursprnglich rechtmig erlassenen, aber im nachhinein rechtswidrig
gewordenen Verwaltungsakt auch 48 VwVfG Anwendung findet, durchaus
nicht berflssig geworden.[57]
Beispiel[58]: Ein beamteter Lehrer erhlt eine monatlich zu zahlende
Fachleiterzulage, die durch einen rechtmig ergangenen
Verwaltungsakt festgesetzt wurde. Nach der Beendigung der
entsprechenden Ttigkeit wird der Zulagenbescheid wegen Unkenntnis
der Behrde zunchst nicht aufgehoben und die Zulage weiterhin
ausbezahlt. Wie ist die Rechtslage?
Vorliegend handelt es sich nicht um eine zweckgebundene
Leistung.[59]Der grundstzlich in Betracht kommende Widerruf gem. 49
II Nr. 3 VwVfG vermag nach ganz h.M. den Rechtsgrund fr das
Behaltendrfen der Zahlungen in der Vergangenheit nicht zu
beseitigen (vgl. den Wortlaut des 48 II VwVfG: ?mit Wirkung fr
dieZukunft?). Der neue 49 III VwVfG, ber den der Zulagenbescheid
mit Wirkung fr die Vergangenheit aufgehoben werden knnte, erfat
diesen Fall schon von seinem Tatbestand her nicht, da der Lehrer
die Zulage zwar aus einem bestimmten Grund erhlt, es sich bei der
Zulage abernichtum eine verwendungszweckgebundene Leistung
handelt.
Zunchst liee sich dieses Problem im Rahmen eines allgemeinen
ffentlich-rechtlichen Erstattungsanspruchs angehen. Die Lsung wrde
dann ber eine analoge Anwendung des 812 I S. 2 Alt. 2 BGB
(Nichteintritt des bezweckten Erfolges) ohne Aufhebung des
begnstigenden Verwaltungsaktes erfolgen.[60]
Dieser Ansatz ist jedoch abzulehnen. Zwar ist der Rechtsgrund fr
den Bewilligungsbescheid weggefallen, wodurch dieser rechtswidrig
wurde; auch ist dadurch der Rechtsgrund fr die empfangene Leistung
weggefallen. Eine analoge Heranziehung des 812 BGB ist jedoch -
zumindest in diesem Zusammenhang - nicht erforderlich. Es besteht
kein Erfordernis i.S.e. planwidrigen Regelungslcke, aus der
Sonderverbindung der 48 ff. VwVfG herauszutreten und auf den
ungeschriebenen und damit subsidiren allgemeinen
ffentlich-rechtlichen Erstattungsanspruch i.V.m. den Regeln der 812
ff. BGB zurckzugreifen: 49 III S. 1 Nr. 1 VwVfG n.F. regelt jetzt
ausdrcklich den Fall der Zweckverfehlung bei
verwendungszweckgebundenen Verwaltungsakten. Dadurch bringt das
Gesetz zum Ausdruck, da es auch in diesen Fllen vom Erfordernis des
Widerrufs ausgeht. Folglich erscheint es auch ausgeschlossen,
wenigstens fr die nicht von 49 III VwVfG erfaten Verwaltungsakte
(wie den vorliegenden) an der Auffassung festzuhalten, es bedrfe
gar keiner Aufhebung des leistungsgewhrenden
Verwaltungsaktes.
Eine sinnvolle Lsung dieses Problems ist daher nach wie vor durch
eine Anwendung des 48 II VwVfG zu erreichen. Der
Bewilligungsbescheid kann dann unproblematisch zurckgenommen
werden, weil der Lehrer, wenn er die Rechtswidrigkeit nicht kannte,
dies zumindest aufgrund grober Fahrlssigkeit nicht kannte ( 48 II
S. 3 Nr. 3 VwVfG). Da in Fllen des Satzes 3 der Verwaltungsakt in
der Regel mit Wirkung fr die Vergangenheit zurckgenommen wird ( 48
II S. 4 VwVfG), hat der Lehrer die von der Behrde bereits
erbrachten Leistungen zu erstatten ( 49 a S. 1 VwVfG). Zwar richtet
sich der Umfang der Erstattung auch in diesem Fall nach den 812 ff.
BGB, die Anwendbarkeit des zivilrechtlichen Bereicherungsrechts
wird aber durch die Sonderverbindung der 48 ff. VwVfG ausdrcklich
angeordnet ( 49 a II VwVfG).ee. Der Regelungsgehalt des 49 a
VwVfGa.) Erstattung zu Unrecht erbrachter Leistungen 49 a VwVfG
regelt als spezielle Ausprgung des allgemeinen
ffentlich-rechtlichen Erstattungsanspruchs in Abs. 1 die Erstattung
bereits erbrachter Leistungen, die mit Wirkung fr die Vergangenheit
zurckgenommen ( 48 VwVfG) oder mit Wirkung fr die Zukunft
widerrufen ( 49 VwVfG) oder infolge einer auflsenden Bedingung
unwirksam geworden sind. Nach 49 a I S. 1 VwVfGsinddie bereits
erbrachten Leistungen zu erstatten, nach 49 a I S. 2 VwVfGistdie zu
erstattende Leistung durch Verwaltungsakt festzusetzen. Aus dieser
Formulierung folgt einerseits, da die Behrde durch die
RechtsformVerwaltungsaktdie Rckforderung selbst vollstrecken kann
und nicht auf eine gerichtliche Durchsetzung angewiesen ist. Fr
eine Leistungsklage vor dem Verwaltungsgericht wrde ihr wegen
dieses einfacheren und effektiveren Wegs schon das
Rechtsschutzbedrfnis fehlen. Andererseits bedeutet die gesetzliche
Formulierung aber auch, da die Handlungsform ?Verwaltungsakt? als
formelle Rechtmigkeitsvoraussetzung fr Rckforderungenzwingend
angeordnet(sog.Verwaltungsaktvorbehalt), und die
Behrdeverpflichtetist, den Rckerstattungsanspruch berhaupt geltend
zu machen.
Diese Regelung hat auch Auswirkungen auf das Prozerecht: Die Behrde
kann nach dieser Rechtslage nicht mehr wie zuvor im Fall eines zu
erwartenden Widerspruchs auf die Festsetzung verzichten und statt
dessen eine allgemeine Leistungsklage gegen den verpflichteten
Brger erheben[61]. Gleichzeitig ist mit 49 a I S. 2 VwVfG ein
rechtsstaatlicher Fortschritt eingetreten, da mit ihm auch eine
Rechtsgrundlage fr den Leistungsbescheid in den Fllen auerhalb des
48 II VwVfG vorhanden ist, so da nicht mehr auf den im Verhltnis
Staat - Brger sehr zweifelhaft erscheinenden allgemeinen
ffentlich-rechtlichen Erstattungsanspruch zurckgegriffen werden
mu.
Nach wie vor kann davon ausgegangen werden, da die Geltendmachung
eines Erstattungsanspruches ( 49 a VwVfG) gleichzeitig eine
konkludente Aufhebung des begnstigenden Verwaltungsaktes
darstellt.[62]Fehlt es also bei einer Festsetzung des
Erstattungsanspruchs durch schriftlichen Verwaltungsakt an einer
vorausgehenden ausdrcklichen Aufhebung des begnstigenden
Verwaltungsaktes, so kann der Festsetzung nach 49 a I S. 2 VwVfG
unter den gleichen Voraussetzungen wie nach der alten Rechtslage
eine konkludente Aufhebung entnommen werden.b.) Umfang der
ErstattungFr den Umfang der Erstattung mit Ausnahme der Verzinsung
gelten die 812 ff. BGB im Sinne einer Rechtsfolgenverweisung
entsprechend, 49 a II S. 1 VwVfG. Allerdings wird die
bereicherungsrechtliche Einrede der Entreicherung ( 818 III BGB)
durch 49 a II S. 2 VwVfG fr den Fall der positiven Kenntnis und der
grob fahrlssigen Unkenntnis des Begnstigten von den Umstnden, die
zur Unwirksamkeit des Verwaltungsaktes gefhrt haben,
ausgeschlossen. Eine solche Bsglubigkeit drfte insbesondere
regelmig im Falle einer zweckwidrigen Verwendung der Leistung
vorliegen.[63]c.) Verzinsung bei ErstattungNach 49 a III S. 1 VwVfG
ist der zu erstattende Betrag vom Eintritt der Unwirksamkeit des
Verwaltungsaktes an i.H.v. 3 % ber dem jeweiligen Diskontsatz zu
verzinsen. Von dieser Verzinsungspflicht kann die Behrde unter
pflichtgemer Ermessensausbung absehen, was insbesondere dann der
Fall ist, wenn der Begnstigte die Umstnde, die zur Unwirksamkeit
des Verwaltungsaktes gefhrt haben, nicht zu vertreten hat und den
zu erstattenden Betrag innerhalb der von der Behrde festgelegten
Frist begleicht.d.) Verzinsung bei ZweckverzgerungVerwendet der
Begnstigte die Leistung nicht alsbald nach der Auszahlung fr den
bestimmten Zweck, so kann die Behrde gem 49 a IV 1. HS VwVfG
Zwischenzinsen erheben. Durch diese Regelung wird zum einen der
Handlungsspielraum der Behrde erweitert, denn sie kann statt den
Verwaltungsakt zu widerrufen ( 49 III Nr. 1 VwVfG), was nicht immer
zweckmig erscheint, auch verhindern, da der Begnstigte aus der
Zweckverzgerung auch noch Vorteile zieht (Abschpfung). Darber
hinaus wird es dem Grundsatz der Verhltnismigkeit eher entsprechen,
wenn statt des Erlasses eines Widerrufs nur Zwischenzinsen erhoben
werden.
Die Klarstellung des 49 a IV 2. HS VwVfG, da trotz der Erhebung von
Zwischenzinsen der Bewilligungsbescheid widerrufen werden kann, hat
die Funktion als zustzliches Druckmittel gegenber sumigen
Leistungsempfngern und gewinnt fr den Grundsatz der
Verhltnismigkeit ebenfalls an Bedeutung.
[1]Vgl. BVerwGE74, 357, 360.
[2]Vgl. dazu jngst BVerwG NJW2000, 1512.
[3]Vgl. dazu die Ausfhrungen beiSchmidt/Seidel, AllgVerwR S.
47.
[4]Bei der Frage der Teilbarkeit kann auf die Grundstze zu den
Nebenbestimmungen zurckgegriffen werden.
[5]Z.B. Art. 8, 9 VO Nr. 2913/92 des Rates vom 12.10.1992,
ABl.1922Nr. L 302 (Zollkodex)
[6]Z.B. 18 des Gesetzes zur Durchfhrung einer gemeinsamen
Marktorganisation (MOG).
[7]OVG Mnster NVwZ-RR1997, 585, 587.
[8]So VGH Mannheim NWVBl.1985, 425, 426;Achterberg, AllgVerwR, 2.
Aufl.1986, 23 Rdnr. 71;Wendt, JA1980, 85, 90
[9]Vgl. dazuErichsen, Verwaltungsrecht und
Verwaltungsgerichtsbarkeit, 2. Aufl.1984, S. 131 ff..
[10]Vgl.Bodanowitz, JuS1999, 674, 577.
[11]BVerwGE70, 356.
[12]Fortgefhrt von BVerwGE100, 199, 123; vgl. auch VGH Mannheim
NVwZ1998, 87, 89 und OVG Magdeburg NVwZ1999, 1120.
[13]Maurer, AllgVerwR, 11 Rdnr. 35.
[14]Kopp, VwVfG, 48 Rdnr. 98.
[15]BVerwG NJW2000, 1512, 1513.
[16]Vgl. dazu nher die Ausfhrungen bei Schmidt/Seidel, AllgVerwR,
S. 47 f..
[17]Zum Ausschlu des schutzwrdigen Vertrauens bei Vergabe von
gemeinschaftsrechtswidrigen Beihilfen vgl. unten.
[18]Zur Wiederholung sei darauf hingewiesen, da diese
Prfungsreihenfolge zwar nicht der des Regel-Ausnahme-Verhltnisses
des 48 II VwVfG entspricht, sie bietet sich aber deswegen an, weil
nach Feststellung des Ausschlutatbestandes des Abs. 2 S. 3 die
Abwgung zwischen Vertrauensinteresse und Rcknahmeinteresse (Abs. 2
S. 1) entfallen kann.
[19]Gem Art. 7 und 211 ff. EG ist die Kommission
Hauptverwaltungsorgan der EG. Sie ist insbesondere zustndig fr die
Wettbewerbs- und Beihilfeaufsicht, die gemeinschaftseigene
Subventionsvergabe, die Fondverwaltung und fr die Sanktionierung
von Versten nach den Art. 81 ff., 87 ff. EG.
[20]ABl. EG L 83 vom 27.3.1999. Vgl. dazuKruse, NVwZ1999, 1049
ff..
[21]EuGH NJW1993, 49;Koenig/Khling, NJW2000, 1065, 1067.
[22]Bei Subventionierungen unterhalb der Geringfgigkeitsschwelle
von derzeit 100.000 Euro innerhalb eines Drei-Jahres-Zeitraums (de
minimis) verzichtet die Kommission auf die Notifizierung, da nach
ihrer Auffassung keine Wettbewerbsverzerrung des gemeinsamen
Marktes stattfindet. Beispiel: Bestimmte Subventionen an kleine und
mittlere Unternehmen, vgl. dazuKoenig/Khling, NJW2000, 1065, 1072
f..
[23]Vgl. EuGH NVwZ1998, 45, 46, Tz. 24Fischer, JuS1999, 749,
750;Epiney, NVwZ2000, 36;Koenig/Khling, NJW2000, 1065, 1073.
[24]So die ganz h.L., vgl. nurPache, Rechtsfragen der Aufhebung
gemeinschaftsrechtswidriger nationale Beihilfebescheide, in:
NVwZ1994, 318, 320;Stober, Wirtschaftsverwaltungsrecht, 60 VII 4.
Diese Ansicht wird auch von der Kommission in ihrer
Rckforderungspraxis zugrunde gelegt;a.A.Richter, Rckforderung
gemeinschaftswidriger Subventionen nach 48 VwVfG, in: DV1995, 846,
858.
[25]EuGH Slg1991, 5528 f.; besttigt in EuGH NVwZ1998, 45, 46 Tz.
22. Ferner wurde in dem zuerst genannten Judikat festgestellt, da
ein betroffener Brger sich vor dennationalenGerichten auf die
Verletzung von Art. 88 III S. 3 EG n.F. berufen kann.
[26]Zur Wiederholung sei darauf hingewiesen, da Entscheidungen nach
Art. 249 IV EG in allen ihren Teilen fr denjenigen verbindlich
sind, den sie bezeichnet. Sie entsprechen somit der Wirkung eines
Verwaltungsaktes im deutschen Recht. Zur Rechtsnatur des
EG-Sekundrrechts vgl. im Allgemeinen Verwaltungsrecht S. 38
f..
[27]Die Kompetenz zur Rckforderung besitzt die Kommission, wenn (1)
hinsichtlich des Beihilfecharakters der betreffenden Manahme
keinerlei Zweifel besteht, (2) ein Ttigwerden dringend geboten ist
und (3) ein erheblicher und nicht wiedergutzumachender Schaden fr
einen Konkurrenten ernsthaft zu befrchten ist, vgl. Art. 11 II der
Verfahrensordnung.
[28]Zum Anwendungsvorrang des Gemeinschaftsrechts vgl. im
Allgemeinen Verwaltungsrecht S. 38 f..
[29]BVerwGE92, 81, 83.
[30]EuGH Slg.1989, 175, 191.
[31]Davon unabhngig zu betrachten ist die Verpflichtung des
Mitgliedstaates gem. Art. 14 VO (EG) Nr. 659/1999 des Rates die
europarechtswidrig gewhrte Beihilfe zurckzufordern.
[32]Zur Befugnis der Kommission, die nationalen Behrden anzuordnen,
entgegen Art. 88 II EGV gewhrte Beihilfen zurckzufordern, vgl. EuGH
NVwZ1998, 45, 46 Tz. 22. Bei dieser Entscheidung handelte sich um
ein Vorabentscheidungsverfahren nach Art. 234 EG. Bei dieser
Verfahrensart entscheidet der EuGH ber Auslegung und Gltigkeit von
Gemeinschaftsrecht, wenn ein nationales Gericht die Beantwortung
der Vorlagefrage in einem bei ihm anhngigen Rechtsstreit fr
erforderlich hlt. Die Frage, ob die Anwendung bestimmter nationaler
Normen gemeinschaftsrechtlich ausgeschlossen ist, betrifft Inhalt
und Auslegung des Gemeinschaftsrechts, kann also Gegenstand einer
Vorlage nach Art. 234 EG sein.
[33]Vgl.Koenig/Khling, NJW2000, 1065, 1074;Haibach, NVwZ1998, 456,
459 f.;Stober, Wirtschaftsverwaltungsrecht, 7 VI und 60 VII
4.
[34]EuGH NVwZ1998, 45, 46 Tz. 25.
[35]EuGH NVwZ1998, 45, 46 Tz. 25.
[36]EuGH Slg.1990, 3437; EuGH EuZW1997, 217 Tz. 51.
[37]BVerwGE92, 81, 84; vgl. auchSchneiderNJW1992, 1197,
1201;PacheNVwZ1994, 318, 320;Kahl, JA1996, 857, 858.
[38]Zur gemeinschaftsrechtskonformen Auslegung vgl.Huber, Recht der
europischen Integration,1996, 8 Rdnr. 14;Zuleeg, VVDStRL 53 (1994),
154, 165 ff.). Vgl. dazu auchEpiney, NVwZ2000, 36, 37.
[39]Klargestellt nun durch EuGH NVwZ1998, 45 ff.a.A.Stober,
Besonderes Wirtschaftsverwaltungsrecht, 60 VII 4 mit Verweis auf
ein in diesem Zusammenhang nicht mehr zeitgemes Judikat des BVerwG
(E74, 357).
[40]EuGH NVwZ1998, 45 ff. mit Anm.Happe, NVwZ1998, 26 ff.
[41]BVerwG NVwZ1995, 703.
[42]EuGH NVwZ1998, 45, 47 Tz. 38;a.A.trotz entgegenstehender Rspr.
des EuGH VGH Mannheim NVwZ1998, 87, 90 mit Besprechung vonFischer,
JuS1999, 749, 753. Vgl. dazu auchEpiney, NVwZ2000, 36, 37. Hiervon
ist der Fall zu unterscheiden, da ein Mitgliedstaat, der eine
EG-Richtlinie nicht fristgem umgesetzt hat, sich bei Klagen auf
Schadenersatz oder Erstattungsansprchen im Zusammenhang mit der
Nichtumsetzung sich sehr wohl auf nationale Verjhrungsvorschriften
berufen kann. Voraussetzung ist aber, da die Frist fr die
Geltendmachung auf Gemeinschaftsrecht gesttzter Ansprche nicht
ungnstiger ist als fr die Geltendmachung auf innerstaatliches Recht
gesttzter Ansprche und die Durchsetzung der durch die Gemeinschaft
verliehenen Rechte nicht praktisch unmglich macht. Vgl. dazu
ausfhrlich EuGH NVwZ1998, 833.
[43]EuGH NVwZ1998, 45, 47 Tz. 43.
[44]Vgl. EuGH EuZW1998, 499
[45]EuGH NVwZ1998, 45, 47 Tz. 50-54.
[46]Montag, NJW1998, 2088, 2095;Happe, NVwZ1998, 26;Hoenike,
EuZW1997, 279;Koenig/Khling, NJW2000, 1065, 1074.
[47]Vgl. auch hier die Spezialvorschriften der 15 GastG; 17, 18
BJagdG; 17 BremWG etc.
[48]Zu Ermessenserwgungen bei Widerruf einer Subventionsbewilligung
und zur ermessenslenkenden Bedeutung von haushaltsrechtlichen
Grundstzen vgl. BVerwG NJW1998, 2233, 2234.
[49]BVerwG NVwZ1987, 498;Kopp, VwVfG, 49 Rdnr. 30; siehe auch die
Ausfhrungen zu den Nebenbestimmungen auf S. 150 f.;a.A.Maurer,
AllgVerwR, 11 Rdnr. 41.
[50]Vgl. dazuKopp, VwVfG, 49 Rdnr. 32.
[51]Zweites Gesetz zur nderung der Bundeshaushaltsordnung vom 14.
07. 1980 (BGBl I S. 955).
[52]BVerwG NVwZ1988, 349.
[53]BGBl I S. 656.
[54]Um die Revisibilitt eines Landesverwaltungsverfahrensgesetzes
zu ermglichen, mu entweder der Wortlaut dieses Gesetzes mit dem des
Bundesverwaltungsverfahrensgesetz bereinstimmen ( 137 I Nr. 2 VwGO)
oder es mu sich bei dem Landesgesetz um ein sog. Verweisungsgesetz
mit dynamischer Anwendungserklrung des VwVfG des Bundes handeln.
Aus diesem Grund und aus dem Grundsatz der Einheitlichkeit der
Verwaltung ist eine entsprechende Anpassung der brigen
Landesverwaltungsverfahrensgesetze an die bundesgesetzliche
Regelung nunmehr ausnahmslos erfolgt.
[55]Baumeister, NVwZ1997, 19, 20.
[56]Vgl.Dickersbach, NVwZ1993, 846, 851;1996, 962, 966.
[57]Inwieweit dieser Streit in der verwaltungsgerichtlichen Praxis
aufgrund der gefestigten Rechtsprechung i.S.d. Anwendbarkeit des 48
VwVfG auf den rechtswidrig gewordenen Verwaltungsakt geklrt ist,
ist angesichts einer anderslautenden Bemerkung des 3. Senats des
BVerwG (NVwZ1988, 349) zumindest fraglich und nicht nur
akademischer Natur.
[58]Angelehnt an OVG Mnster, NVwZ-RR1988, 1 ff.; dazuSchenke,
DVBl1989, 433.
[59]Die Leistung ist deswegen nicht zweckgebunden, weil sie der
Lehrer nicht zur Verfolgung eines bestimmten Zwecks erhlt, sondern
sie zur freien Verfgung verwenden kann.
[60]SoOssenbhl, Staatshaftungsrecht, S. 349;Erichsen, AllgVerwR, 29
Rdnr. 26.
[61]Vgl.Schenke, VerwProzR, Rdnrn. 353, 592.
[62]Baumeister, NVwZ1997, 19, 24.
[63]Sachs/Wermeckes, NVwZ1996, 1185, 1187.