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Arbeitsgemeinschaft Wasserkraftwerke Baden-Württemberg e.V. mitglieder mitteilung 25. November 2010 Ausgabe 3 / 2010 Artikelverfasser: rei - Elmar Reitter ws - W. Strasser ml - Manfred Lüttke jai - Julian Aicher Artikelübersicht: Röhms „regen. Touren“ 1 Einspeisemanagement nach EEG 2009 2 Strompreisverbesserung mittels Direktvermarktung 2 Infotermin mit MdL Winfried Scheuermann 3 Verhandlungen mit Bundesverband BDW 3 Vorankündigung MV 3 Vergleich zu Anschluss- kosten einer Klein-WKA 4 Gedenken an Hermann Scheer 5 „Wir sind sehr zufrieden“ 5 Turbinen in der Trink- wasserversorgung 6 Fische finden Laich- gründe auch ohne Durchgängigkeit 7 Beilagenhinweis Wasserkraftfaltblatt 7 Wasserkrafttagung bei Landesenergiemesse 8 Rundschreiben per E.-Mail möglich 8 Wasserkraftstammtisch 8 Sanierung „Wasserkraft- werk Fischweier/Alb“ 8 rei - Im Zusammen- hang mit den Pro- blemen um das Ein- speisemanagement in §6 EEG sowie der für 2012 anstehen- den Novellierung des EEG erfolgte am 18.10.2010 ein Tref- fen mit dem energie- politischen Sprecher der CDU-Fraktion im Bundestag, MdB Thomas Bareiß, in dessen Wahlkreis. Dabei führte unser Mitglied Günther Malisi sein histor- isches Wasserkraft- werk an der Lauchert in Veringendorf vor und erläuterte die Probleme der priva- ten Kleinkraftwerk- betreiber am prak- tischen Beispiel. Mit eingeladen waren auch Behör- denvertreter des LA Sigmaringen und des RP Tübingen. In einer interessanten Diskussionsrunde mit Vertretern der Ge- meinde und der Presse konnte Präsident Röhm unsere Interessen ge- zielt „an den Mann“ bringen. Sehen Sie dazu den nachfolgenden Arti- kel der SZ Alb/ Lauchert. Röhms „regenerative Touren“ Unerschöpfliche Energie im Einklang mit der Natur

Arbeitsgemeinschaft Wasserkraftwerke Baden-Württemberg e.V ...€¦ · Röhm, der sich als Präsident der Arbeitsgemeinschaft Wasserkraftwerke in Baden-Württemberg (AWK) für die

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Page 1: Arbeitsgemeinschaft Wasserkraftwerke Baden-Württemberg e.V ...€¦ · Röhm, der sich als Präsident der Arbeitsgemeinschaft Wasserkraftwerke in Baden-Württemberg (AWK) für die

Arbeitsgemeinschaft Wasserkraftwerke Baden-Württemberg e.V.

mitglieder mitteilung 25. November 2010 Ausgabe 3 / 2010

Artikelverfasser:

rei - Elmar Reitter

ws - W. Strasser

ml - Manfred Lüttke

jai - Julian Aicher

Artikelübersicht:

Röhms „regen. Touren“ 1

Einspeisemanagement nach EEG 2009 2 Strompreisverbesserung mittels Direktvermarktung 2 Infotermin mit MdL Winfried Scheuermann 3 Verhandlungen mit Bundesverband BDW 3 Vorankündigung MV 3

Vergleich zu Anschluss- kosten einer Klein-WKA 4 Gedenken an Hermann Scheer 5

„Wir sind sehr zufrieden“ 5

„ Turbinen in der Trink-

wasserversorgung 6 Fische finden Laich- gründe auch ohne Durchgängigkeit 7 Beilagenhinweis Wasserkraftfaltblatt 7 Wasserkrafttagung bei Landesenergiemesse 8 Rundschreiben per E.-Mail möglich 8 Wasserkraftstammtisch 8 Sanierung „Wasserkraft- werk Fischweier/Alb“ 8

rei - Im Zusammen-

hang mit den Pro-

blemen um das Ein-

speisemanagement in

§6 EEG sowie der

für 2012 anstehen-

den Novellierung des

EEG erfolgte am

18.10.2010 ein Tref-

fen mit dem energie-

politischen Sprecher

der CDU-Fraktion im

Bundestag, MdB

Thomas Bareiß, in

dessen Wahlkreis.

Dabei führte unser

Mitglied Günther

Malisi sein histor-

isches Wasserkraft-

werk an der Lauchert

in Veringendorf vor

und erläuterte die

Probleme der priva-

ten Kleinkraftwerk-

betreiber am prak-

tischen Beispiel.

Mit eingeladen

waren auch Behör-

denvertreter des LA

Sigmaringen und des

RP Tübingen.

In einer interessanten

Diskussionsrunde mit

Vertretern der Ge-

meinde und der

Presse konnte

Präsident Röhm

unsere Interessen ge-

zielt „an den Mann“

bringen.

Sehen Sie dazu den

nachfolgenden Arti-

kel der SZ Alb/

Lauchert.

Röhms „regenerative Touren“

Unerschöpfliche Energie im Einklang mit der Natur

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Seite 2 von 8 mitglieder mitteilung

rei - Zum novellierten EEG-09

haben wir bereits in den letzten

beiden Rundschreiben Stellung

genommen. Hier sorgten uns

vor allem die §6ff mit der

Regelung des Einspeise-

managements ab 100 KW und

dessen Konsequenzen.

Leider war unsere zuletzt

angekündigte Initiative zur

gesetzgeberischen Absetzung

der Vorgaben nach §6ff EEG

kurzfristig nicht erfolgreich.

Obwohl alle Parlamentarier die

aufgezeigte Problematik

anerkannt haben, hätte es für

eine Änderung einer

Gesetzesnovellierung bedurft,

und dazu reichte zum Einen die

Zeit nicht mehr, und zum

Anderen wäre eine

Novellierung derzeit auch nicht

durchsetzbar gewesen. Bei der

nächsten Novellierung 2012

soll dies aber wieder

aufgegriffen werden.

Das heißt im Klartext, dass

der Gesetzes Inhalt weiterhin

zu erfüllen ist, so dass also

die erforderlichen Geräte

vorgehalten und eingerichtet

werden müssen.

Gelichzeitig hat zum 4.10.10

die EEG-Clearingstelle eine

Empfehlung veröffentlicht,

welche die im EEG genannte

„betriebliche Einrichtung“

auch als telefonische oder

SMS-Benachrichtigung zulässt,

aber immer zur „sofortigen“

Umsetzung. Das Recht zur

Bestimmung, ob diese Art der

telefonischen Umsetzung

gewählt wird, oder weiterhin

die technische Umsetzung

mittels Funk-Rundsteuer-

empfänger genutzt wird,

überlässt die Clearingstelle

aber allein dem EVU.

Hier muss sich der Betreiber

mit dem EVU einigen.

Immerhin hat die Clearingstelle

diese Möglichkeit offen

gelassen, und uns sind derzeit

mehrere EVU bekannt (EW-

Einspeisemanagement nach EEG 2009

Mittelbaden, SWU, Fair-

Energie, Thüga), welche nach

der Empfehlung der

Clearingstelle handeln und den

Betreibern die betriebliche

Lösung freigeben.

Dabei muss der Betreiber aber

ständige Erreichbarkeit und

Bereitschaft gewährleisten,

und die Anlage „sofort“

zurückfahren.

Laut Clearingstelle muss dabei

keine gestaffelte Abschaltung

erfolgen. Das sieht das Gesetz

auch nicht vor. Es genügt,

wenn bei Anforderung durch

das EVU eine Komplettab-

schaltung erfolgt.

Für uns bedeutet dies konkret

für Anlagen ab 100 KW:

1. Eine fernabfragefähige

Lastgangmessung muss

installiert sein

2. Ein vom EVU vorgege-

bener Funk-Rundsteuer-

empfänger oder, in Ab-

stimmung mit dem EVU,

auch eine telefonische

Anforderung, können zur

Abschaltung verwendet

werden.

3. Das muss konkret jeder

Betreiber mit dem zustän-

digen EVU vereinbaren.

4. Es muss kein großer

Umbau der Steuerung

erfolgen, um die von den

EVU vorgegebenen

Staffelungen umsetzen zu können. Es genügt eine

Vollabschaltung. Dazu

kann beispielsweise ganz

einfach der Funk-Rund-

steuerempfänger in den

bei jedem Kraftwerk

vorhandenen Netzschutz

eingebunden werden, und

dann läuft dies wie bei

einem Gewitter. Solange

die Anforderung da ist,

steht das Kraftwerk, und

wenn die Anforderung

wieder zurückgenommen

wird, kann das Kraftwerk

wieder ans Netz. 5. Natürlich müssen die

Wassermassen über eine

Wehranlage abgeführt

werden, mit allen

Risiken, die es dabei gibt.

Aber nachdem fast alle

EVU im Süddeutschen

Raum bekennen, dass

eine Abschaltung derzeit

für die nächsten Jahre

nicht oder kaum absehbar

ist, gehen wir davon aus,

dass die Anforderung

nach §6ff EEG derzeit

auch kaum ausgelöst

wird.

Bitte kümmern Sie sich

deshalb dringend um diese

Angelegenheit und klären Sie

mit Ihrem EVU ab, ob eine

fernabfragefähige Lastgang-

messung installiert werden

muss und mit welcher

Methode Ihr EVU das

Einspeisemanagement um-

setzen wird. Dementsprechend

müssen Sie die oben aufge-

führten Maßnahmen bis

spätestens 31.12.2010 ergrei-

fen, um die Einspeise-

vergütung nach EEG nicht zu

verlieren.

Für 2011 ist für alle Anlagen,

die noch nicht nach EEG 2009

vergütet werden, wegen der

hohen EEG-Umlage nach EEG

§37 auch die Direktver-

marktung hochinteressant. Wer

eine fernabfragefähige Last-

gangmessung hat, könnte für

2011 zu einem Preis von

derzeit ca. 9,0 bis 10 Cent/

kWh direkt vermarkten, je

nach Marktgeschehen, Ein-

stiegszeit und Abnehmer.

Nach EEG §17 ist eine Um-

meldefrist von 1 Monat erfor-

derlich. Früheste Einstiegs-

möglichkeit ist deshalb jetzt

nur noch der Februar 2011

oder folgende.

Der Verband kann nicht

wirtschaftlich tätig sein und

kann deshalb nur Möglich-

keiten aufzeigen, jedoch keine

weitere direkte Unterstützung

bieten. Wir beobachten den

Markt und informieren Sie

weiter.

„Das heißt im Klartext,

dass der Gesetzesinhalt

weiterhin zu erfüllen ist,

dass also die erforder-

lichen Einrichtungen

vorgehalten werden

müssen.“

Direktvermarktung

Für 2011 ist für alle

Anlagen, die noch nicht

nach EEG 2009 vergütet

werden, wegen der

hohen EEG-Umlage

nach EEG §37 auch die

Direktvermarktung hoch-

interessant. Wer eine

fernabfragefähige Last-

gangmessung hat, könnte

für 2011 zu einem Preis

von derzeit ca. 9,0 bis 10

Cent/ kWh direkt ver-

markten, je nach Markt,

Einstiegszeit und Ab-

nehmer.

Nach EEG §17 ist eine

Ummeldefrist von 1

Monat erforderlich.

Früheste Einstiegsmög-

lichkeit ist deshalb jetzt

noch der Februar 2011

oder folgende.

Der Verband kann nicht

wirtschaftlich tätig sein

und kann deshalb nur

Möglichkeiten aufzeigen,

jedoch keine weitere

direkte Unterstützung

bieten. Wir beobachten

aber den Markt und

informieren Sie weiter.

Sehen Sie dazu auch

unseren Artikel im MM

1/2010 Seite 6.

Page 3: Arbeitsgemeinschaft Wasserkraftwerke Baden-Württemberg e.V ...€¦ · Röhm, der sich als Präsident der Arbeitsgemeinschaft Wasserkraftwerke in Baden-Württemberg (AWK) für die

Seite 3 von 8 mitglieder mitteilung

Unter

www.wasserkraft.org

erhalten Sie viele

weitere Informationen

zur Wasserkraft.

Mitgliederversammlung

Die nächste ordentliche

Mitgliederversammlung

ist für 1. oder 8. April

2011 vorgesehen.

EU - Energiekommissar

Günther Öttinger hat als

Hauptredner zugesagt.

Die Einladung mit ge-

nauem Termin und Ort

erfolgt rechtzeitig.

Hinweis: Anträge zur Mit-

gliederversammlung müs-

sen mindestens 6 Wochen

vor der HV (also

spätestens zum 15.

Februar) beim Vorsitz-

enden eingehen, um bei

der MV berücksichtigt

werden zu können.

rei - Zu einem Gedanken-

austausch über das Thema

Wasserkraft kam MdL

Winfried Scheuermann zur

Lauterquelle in Offenhausen.

Der Abgeordnete, der auch

Vorsitzender des Arbeits-

kreises für Umwelt und

Verkehr und umweltpolitischer

Sprecher der CDU-Landtags-

fraktion und damit unter

anderem auch umwelt-

politischer Sprecher seiner

Fraktion ist, besichtigte bei

seinem Besuch das kleine

restaurierte Wasserkraft-

pumpwerk unterhalb der

Lauterquelle, ein Kleinod im

Biosphärengebiet Schwäbische

Alb, das Besucher für die

Wasserkraft sensibilisieren und

begeistern soll.

Seine Gesprächspartner waren

der Abgeordnete Karl-Wilhelm

Röhm, der sich als Präsident

der Arbeitsgemeinschaft

Wasserkraftwerke in Baden-

Württemberg (AWK) für die

Erneuerbare Energie aus

Wasserkraft und deren

mittelständische Betriebe

engagiert, und der Vorsitzende

des AWK, Elmar Reitter aus

Rechtenstein, als technischer

Experte.

Laut Reitter bestätigen mehrere

von Bund, den Ländern und

der EnBW in Auftrag gegebene

Studien die bisherigen Ein-

schätzungen der AWK, dass in

Baden-Württemberg noch ein

großes technisches Ausbau-

potential für die Wasserkraft

vorhanden ist. Allerdings

reduzieren ökologische

Restriktionen das Ausbau-

potential derart, dass es sogar

zu einer Reduktion der mit-

tleren Jahresleistung führen

kann.

Deshalb ist nach Auffassung

der AWK angesichts des

dringend erforderlichen

Ausbaus der Erneuerbaren

Energien ebenso dringend eine

neue politische Bewertung des

Nutzungskonflikts erforderlich.

Der Vorsitzende Reitter fordert

deshalb Politik, Behörden und

Umweltverbände nach-

drücklich auf, endlich die

restriktive Haltung zur

Kleinwasserkraftnutzung

aufzugeben und die

Genehmigungsverfahren zu

erleichtern und zu beschleun-

igen. Immerhin seien, so der

Experte, die heutigen Auf-

lagen bezüglich des ökolo-

gischen Ausgleichs so hoch

angesetzt, dass in der Öko-

Bilanz unter Berücksichtigung

der emissionsfreien Strom-

erzeugung meist eine positive

Bewertung zustande komme.

Ein nennenswerter Zuwachs an

Strom aus Wasserkraft sei

ohne die Kleinwasserkraft

nicht möglich. Deswegen gelte

es, noch zu Unrecht beste-

hende Hemmnisse bei der

Nutzung von Kleinwasser-

kraftanlagen zu beseitigen.

Weiterhin bittet der Verband

um Unterstützung des Landes

im Bundesrat zur Modifi-

zierung des Erneuerbaren

Energien Gesetzes. Nach der

letzten Novellierung werden

infolge der extrem schwanken-

den Stromerzeugung aus der

Wind- und Solarenergie

teilweise Netzabschaltungen

erforderlich, in welche nicht

nur die Verursacher, sondern

auch die grundlastfähige

Wasserkraft einbezogen wird.

Dies führt bei den Betreibern

zu großen Problemen. Neben

hohen Investitionen in die

Automatisierungstechnik sehen

die Wasserkraftbetreiber nicht

nur Gefahren in der Anlagen-

sicherheit wegen provozierten

Überschwemmungsrisiken,

sondern auch bezüglich der

Auswirkungen des Wasser-

schwalls für die Gewässer-

ökologie und vor allem auch

wegen Gefährdungen bei

Badegästen, Fischern und

Kanuten.

Solche Risiken sind auch nicht

versicherbar, weil sie system-

bedingt sind und keine „höhere

Gewalt“ mehr darstellen. Die

Verursacher Wind- und

Solarenergie könnten dagegen

beliebig abgeschaltet werden,

während die Wasserkraft bei

plötzlichen Abschaltungen das

Problem habe, das Wasser

schadlos weiterzuleiten. Diese

zusätzlichen Belastungen

seien deshalb für die

Wasserkraft nicht tragbar und

müssten korrigiert werden.

Wasserkraftverband sieht noch große Potentiale im Ländle. Reitter und Röhm informieren Umweltexperten MdL Scheuermann

AWK-Vorsitzender Reitter erläutert MdL Scheuermann die Historie

des Schaukraftwerkes Offenhausen (Foto: Röhm)

Bundesverband BDW

Derzeit laufen, gemein-sam

mit den ebenfalls „freien“

Landesverbänden Hessen

und Nordrhein-Westfalen

Verhandlungen um einen

Zusammenschluss mit dem

BDW.

Wir sind bemüht um eine

tragbare, gute gemein-

same Lösung.

Möglicherweise liegen bis

zur Mitgliederversam-

mlung Ergebnisse vor.

Page 4: Arbeitsgemeinschaft Wasserkraftwerke Baden-Württemberg e.V ...€¦ · Röhm, der sich als Präsident der Arbeitsgemeinschaft Wasserkraftwerke in Baden-Württemberg (AWK) für die

Seite 4 von 8 mitglieder mitteilung

ml - §5 EEG gibt gesetzlich vor:

(1)Netzbetreiber sind verpflich-

tet, Anlagen zur Erzeugung von

Strom aus erneuerbaren Energien

und aus Grubengas unverzüglich

vorrangig an der Stelle an ihr

Netz anzuschließen (Verknüpf-

ungspunkt), die im Hinblick auf

die Spannungsebene geeignet ist

und die in der Luftlinie kürzeste

Entfernung zum Standort der An-

lage aufweist, wenn nicht ein

anderes Netz einen technisch und

wirtschaftlich günstigeren Ver-

knüpfungspunkt aufweist.

Ein Mitglied erhielt nach lang-

jährigem Genehmigungsverfah-

ren die wasserrechtliche Bewillig-

ung an einem vorhandenen Trieb-

werkskanal in Gaggenau an der

Murg ein neues Kraftwerk mit

einer Ausbauleistung von ca. 200

kW zu errichten.

Die Stadtwerke Gaggenau, ein

weisungsgebundener 100 %iger

Eigenbetrieb der Stadt, hat auf

Antrag gemäß den Vorgaben § 5

EEG sofort einen in der Nähe

gelegenen Anschlusspunkt vor-

gegeben und zur Verfügung ge-

stellt.

Auch über die Höhe der vom

Betreiber zu leistenden Anschlus-

skosten bestand Einvernehmen.

Der Eigentümer des Grund-

stücks, über das ein Kabel zum

Netzverknüpfungspunkt gelegt

werden sollte, ist die Stadt

Gaggenau.

Das Rechtsamt der Stadt Gag-

genau verweigerte aber den

sofortigen Anschluss und ver-

langte vom Anschlussnehmer für

die Benutzung des städtischen

Grundstücks zur Kabelverlegung

vor Herstellung des Anschlusses

die vertragliche Übernahme der

Unterhaltungspflicht für den

stadteigenen Floßkanal, der das

Unterwasser des Anschlussneh-

mers in die Murg zurückleitet.

Der Kraftwerksbauer hat bereits

die Unterhaltung des Oberkanales

bis zum Oberlieger und einen Teil

des Unterwasserkanales zu tragen,

so dass die Aufbürdung weiterer

Unterhaltungskosten auch deshalb

Stadt Gaggenau durch gerichtlichen Vergleich zum

Anschluss eines Wasserkraftwerkes nach § 5 EEG verpflichtet

„Wichtig und erfreulich

aus diesem Verfahren war

aber das Ergebnis, dass der

jeweilige Netzbetreiber seine

Verpflichtung zur unverzüg-

lichen Herstellung des Netz-

anschlusses nicht dazu be-

nutzten darf um den An-

schlussnehmer zu unver-

hältnismäßigen und überzo-

genen Gegenleistungen zu

nötigen.“

Landesenergiemesse CEP

CLEAN ENERGY &

PASSIVE-HOUSE

www.cep-expo.de mit

Wasserkrafttagung am

10.02.11 im Kongress-

zentrum der Neuen Messe

Stuttgart

Mitglieder erhalten Frei-

karten für die Messe und

ermäßigte Karten für die

Tagung. Wir würden uns

über einen regen Besuch

sehr freuen.

unbillig war, weil die

betreffende Kanalstrecke in

einem Bereich liegt, an dem

die Stadt Gaggenau selbst

ein weiteres Wasserkraft-

werk an der Rückleitung in

die Murg errichten will.

Darüberhinaus forderte die

Stadt , dass ein Vertrag abge-

schlossen wird, gemäß dem

die Stadt die Kabelführung

jährlich ohne Angaben von

Gründen kündigen könne.

Damit konnte der Erbauer

des neuen Kraftwerkes ver-

ständlicherweise nicht einig

gehen und bat Manfred

Lüttke um Unterstützung.

Auf das Aufforderungs-

schreiben der AWK, den An-

schluss nach § 5EEG ohne

Vorbedingungen unverzüg-

lich herzustellen, behauptete

die Stadt Gaggenau, sie sei

wie ein privater Grundeigen-

tümer zu behandeln. Die An-

schlusspflicht nach EEG be-

träfe sie nicht, sondern nur

die Stadtwerke, und da es

sich um ein sogenanntes fis-

kalisches Grundstück handle,

das nicht im Eigentum der

Stadtwerke stehe, habe sie,

wie jeder andere Grund-

eigentümer auch, das Recht,

vor der Zustimmung zur

Kabelverlegung einen Ver-

trag zu fordern.

Nachdem die Stadt auf

diesem Standpunkt beharrte

war Klage geboten, damit

das zwischenzeitlich fertig

gestellte Kraftwerk ange-

schlossen werden kann.

Vor dem Landgericht

Baden-Baden beharrte die

beklagte Stadt auf ihren bis-

herigen Standpunkt. Das

Gericht ließ diese Argumen-

tation aber nicht gelten und

stellte klar, dass § 5 EEG

auch von der Stadt als Eigen-

tümerin der Stadtwerke zu

erfüllen ist und dass die Er-

füllung der Anschlusspflicht

nicht vom vorherigen Ab-

schluss eines Vertrages ab-

hängig gemacht werden darf.

Auch der Einwand der

Stadt, sie sei nicht zuständig,

der Kläger hätte die Stadt-

werke verklagen müssen,

konnte nicht durchdringen.

Dies umso mehr als die

Stadtwerke ein 100 %iger

Eigenbetrieb der Stadt und

darüberhinaus weisungsge-

bunden sind. Hinzu kam,

dass die Stadtwerke vorher

schriftlich bestätigt hatten,

sofort anzuschließen, wenn

die Stadt als Eigentümerin

des Grundstückes dies zu-

lässt.

Nach Abwägung der Sach-

und Rechtslage kam es dann,

entsprechend der Vorgabe

des Gerichts, zu einem Ver-

gleich, bei dem der Kläger

eine einmalige Gebühr in

Höhe von

€2.000,--

für die dauernde Nutzung

des städtischen Grundstücks

zur Verlegung eines Kabels

von ca. 60 m Länge leistet.

Im Gegenzug gewährt die

Stadt eine beschränkte per-

sönliche Dienstbarkeit, die

auch an Dritte übertragen

werden kann.

Der Vergleich ist hinsicht-

lich der unverzüglichen An-

schlusspflicht innerhalb zwei

Wochen vollstreckbar.

Nicht völlig nachvollzieh-

bar war die Vorgabe des Ge-

richts, dass jede Partei bei

gleichzeitiger Erhöhung des

Streitwertes auf € 50.000,--

ihre Kosten trägt.

Wichtig und erfreulich aus

diesem Verfahren war aber

das Ergebnis, dass der je-

weilige Netzbetreiber seine

Verpflichtung zur unver-

züglichen Herstellung des

Netzanschlusses nicht dazu

benutzten darf um den

Anschlussnehmer zu unver-

hältnismäßigen und überzo-

genen Gegenleistungen zu

nötigen.

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Seite 5 von 8 mitglieder mitteilung

jai - Fast 700 Mitglieder.

Und damit einer der stärk-

sten Landesverbände für

Erneuerbare Energien: die

„Arbeitsgemeinschaft

Wasserkraftwerke Baden-

Württemberg eV“ (AWK).

Viele Mitglieder schätzen

die AWK wegen ihrer

kundigen Beratung und

Betreuung im konkreten

Einzelfall vor Ort. Dabei

immer wieder gelobt:

Manfred Lüttke. Er setzt

sich von seinem AWK-

Büro Nordbaden nach wie

vor gerne für Hilfe such-

ende Wasserkraftbetreib-

ende ein.

Am 24.11.2010 hat Lüttke

seinen 75. Geburtstag

gefeiert. Wir gratulieren

herzlichst und wünschen

ihm beste Gesundheit.

Familie Spiegelhalter

kaufte vor einiger Zeit

Mitglieder melden sich zur Verbandsarbeit: „Wir sind sehr zufrieden“

eine alte Wasserkraftan-lage

im Schwarzwald. Deren

Problem: Ein Teil der

Staumauer verläuft direkt an

der Grenze zur Nachbarschaft,

einem pensionierten Lehrer-

Ehepaar. „Da gibt es Dif-

ferenzen“, berichtet Herr

Spiegelhalter. Wer darf wann,

wie und warum das Gelände

am Stauwehr betreten? Die

Spiegelhalters boten ihren

Nachbarn „einen guten Preis“,

um das Grundstück ab zu

kaufen. Erfolglos. Da schalt-

eten sie Manfred Lüttke ein.

„Der hat zwei Briefe geschrie-

ben, seither ist Ruhe“, berich-

tet Herr Spiegelhalter. Manfred

Lüttke sei „ein Kämpfer. Das

ist o.k.“.

Jahrelange Bemühungen. Ein

anderer badischer Wasserkraft-

Betrieb bat seit Jahren Behör-

den um eine Regelung zur

„ökologischen Verbesserung“

mit Fischpass. Ziel: 4 Cent

mehr Einspeisung pro Kilo-

wattstunde. Man kam nicht

vorwärts. Manfred Lüttke

reiste persönlich mit dem

Fachingenieur Wolfgang

Strasser und einem

zertifizierten Gutachter an.

Die „ökologische Verbes-

serung“ ergibt sich seither

ohne neuen Fischpass; statt-

dessen mehr Restwasser.

Der Netzbetreiber zahlt

inzwischen die 4 Cent mehr.

„Ich bin sehr zufrieden“,

meint auch Erwin Nold

(*1942) aus Baienfurt, Kreis

Ravensburg. Seit über 20

Jahren berät ihn Manfred

Lüttke. Nold: „Mit Lüttke

haben wir hier einen Mann,

der uns tatkräftig unterstützt

und kompetent vertritt – in

allen Belangen“. Oft werde

um die Wassermenge mit

verschiedenen Parteien

gerungen. „Ganz am An-

fang, da hat Lüttke unge-

ml – Wir haben einen

starken, warmherzigen

Freund im Deutschen Bun-

destag verloren

Am 14.Oktober 2010 hat

unser Bundestagsabgeord-

neter Dr. Hermann Scheer,

Träger des Alternativen

Nobelpreises , Präsident der

Europäischen Vereinigung

für Erneuerbare Energien

EUROSOLAR e.V. plötzlich

und für alle unerwartet diese

Welt verlassen.

Dr. Hermann Scheer wurde

nur 66 Jahre alt, sein Kampf

und seine Vision für eine

Zukunft allein mit Erneuer-

Hermann Scheer , Vorkämpfer für eine Welt der Erneuerbaren Energien ist tot

baren Energien hat unsere

Welt ein großes Stück ver-

ändert.

Hermann Scheer war maß-

geblicher Kämpfer für die

Verabschiedung des Ein-

speisegesetzes und ein

kompromissloser Unter-

stützer der Wasserkraft-

nutzung.

Die Wasserkraft verdankt

Hermann Scheer viel, er

wird uns in unserem

weiteren Kampf in schmerz-

licher Weise fehlen. Die

Wasserkraft hat einen Freund

und Förderer verloren.

Wenn die Wasserkraft Rat

und Hilfe brauchte, war Dr.

Hermann Scheer immer für

uns da, bei den EEG-

Novellierungen des Jahres

2000 , 2004 und 2009 eben-

so wie bei der Verabschie-

dung des Wasserkraftleit-

fadens konnte mit der Hilfe

von Dr. Scheer bei allen

Gesetzesnovellierungen

vieles geglättet und ver-

bessert werden.

Wir haben unserem

Hermann Scheer viel zu

verdanken und werden

ihm immer ein ehrendes

Gedenken bewahren.

heures geleistet. Damals

wollte man die Kleinwasser-

kraft kaputtmachen. Das war

von ganz oben angewiesen“,

erzählt Nold. Lüttke werde

„bei mir noch einiges zu tun

haben“. Denn: „Ich wüsste

niemand besseren, den ich

empfehlen könnte.“

Im Grundsatz scheint dieser

Einschätzung auch ein ganz

anderer zu zu stimmen. Ein

AWK-Mitglied wandte sich

vor kurzem Hilfe suchend an

Manfred Lüttke. Bis dahin

war das Mitglied offenbar

von Karl-Heinz Römer

vertreten worden. Das

Mitglied berichtete, Römer

habe ihm geraten, sich ab

jetzt direkt an Lüttke zu

wenden. Dies, nachdem die

Rechtschutzversicherung des

Mitglieds mitgeteilt hatte,

Prozesskosten in diesem Fall

nicht zu übernehmen.

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Seite 6 von 8 mitglieder mitteilung

ws - Wasser verändert seine

physikalischen und auch

chemischen Eigenschaften

nicht, wenn es in einem

geschlossenen Drucksystem

zur Energieerzeugung durch

Turbinen geleitet wird.

Viele Talsperren sind Multi-

funktionsprojekte, deren

Speichersee oft kombiniert zu

Hochwasserschutz, Trinkwas-

servorrat, Wasserkraftnutzung

und auch als Wassersport- und

Freizeitanlage genutzt werden

kann.So ist es bei großen

Trinkwassertalsperren seit

vielen Jahrzehnten üblich, dass

das Wasser auch energetisch

genutzt wird. In der Regel wird

dabei das Rohwasser bevor es

zur Aufbereitung ins Wasser-

werk geleitet wird am Fuß der

Talsperre über Turbinen

geführt.

Die Stromerzeugung in

Wasserwerken oder Hochbe-

hältern ist noch nicht so

verbreitet, setzt sich aber

immer mehr durch. Bedingt

durch die topographischen

Verhältnisse wird Trinkwasser

oft mittels Schwerkraft in

Transportleitungen über weite

Strecken transportiert. Hier

sind in der Vergangenheit zur

Regulierung der Druckstufen

und Begrenzung der Drücke

oft Druckminderventile einge-

Turbinen in der Trinkwasserversorgung

Der Autor ist stellvertret.

Vorsitzender der AWK-BW

und beruflich Planer von

Wasserkraftanlagen. Der

Beitrag ist die Kurzfassung

eines Vortrags auf dem 13.

Anwenderforum Kleinwas-

serkraftwerke am 23. 9. 10

in Kempten.

baut worden. An diesen Stellen

lohnt es sich häufig sei es bei

Eigenwassernutzung oder bei

der Einspeisung durch eine

Fernwasserversorgung die

vorhandene überschüssige

potentielle Energie zu nutzen

und Strom zu erzeugen.

Es kommt dabei in der Regel

eine rückwärts laufende Pumpe

zum Einsatz, da diese als

bewährtes und zuverlässiges

Massenprodukt kostengünstig

zu erwerben ist. Die Wirkungs-

gradeinbußen im Vergleich zu

einer „maßgeschneiderten“

Turbine werden wett gemacht

durch die günstigen Inves-

titionskosten. Turbinenpumpen

sind Kreiselpumpen in ihrer

umgekehrten Funktion als

Turbinen. Kreiselpumpen und

Turbinen sind beides Turbo-

maschinen, die den gleichen

Gesetzmäßigkeiten, vor allem

der Euler-Gleichung, folgen. Je

nach Fallhöhe und Durchsatz-

menge kommen dabei einstufige

oder mehrstufige Pumpen zum

Einsatz, in horizontaler und

stehender Bauweise.

Gegenüber der horizontalen

Bauweise, bei der die Turbine

und Generator auf einer

Fundamentplatte über eine

Kupplung verbunden sind, hat

die stehende Bauweise den

Vorteil, dass man wesentlich

weniger Platz benötigt.

Einstufige Spiralgehäuse-

Pumpen sind in der Fallhöhe auf

50-80 m begrenzt, die Durch-

satzmengen reichen hier bis

1.200 m³/h. Die mehrstufigen

Hochdruckpumpen schließen

sich nach oben an, bis zu

Fallhöhen von 300 bis 400 m,

bei Durchsatzmengen bis zu 700

m³/h. Dabei liegen die

Leistungsangaben an der

Turbinenwelle bei max. 300

kW.

Die Erzeugung von regener-

ativem Strom aus der Trink-

wasserversorgung ist bei vielen

Zweckverbänden und Stadt-

werken inzwischen verbreitet

und Stand der Technik. Es kann

damit anstelle der nutzlosen

Druckminderung ein sinnvoller

Beitrag zur Erzeugung regener-

ativer Energie geleistet werden.

Limitierender Faktor ist dabei

häufig der Wasserbedarf, der

unabhängig von der theoretisch

möglichen Stromerzeugung, die

Jahresenergieausbeute bestim-

mt. Viele vorhandene Anlagen

könnten weit mehr regener-

ativen Strom erzeugen bei

steigendem Wasserverbrauch.

Unter http://www.eppler.de

/referenzen00.html finden Sie

in der Rubrik Veröffentlich-

ungen die Langfassung.

Die Abbildung zeigt eine vor

kurzem im Wasserwerk der

Ammertal - Schönbuchgruppe in

Poltringen installierte Pumpen-

turbine mit 65 kW Leistung.

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Neu bewässerte Waldwiese strukturiert mit Granitsteinen und Kies, ein hervorragen-des und produktives Laichgebiet zur Förderung der Selbstreproduktion. Foto: Lüttke

Fische erschließen sich für das Laichgeschäft auch ohne

Herstellung der Durchgängigkeit neue Lebensräume

Gegen achtzig selbstreproduzierte

Brut- und Jungfische konnten nach-gewiesen werden. Foto: Lüttke

lichen Besatz sich selbst zu

überlassen.

Nachdem der Feuchtbereich

3 Jahre sich selbst überlassen

blieb, erfolgte im Spätsom-

mer 2010 eine elektrische

Kontrollbefischung.

Die Überraschung war rie-

sengroß als in dem verzweig-

ten Feuchtsystem, das aus

einem fischlosen Quellbach

bewässert wurde, über 100

autochthone Bachforellen in

der Größe von 5 – 24 cm

registriert und nachgewiesen

werden konnten.

Bei gegen 80 Fischen der

Größe von 5 – 10 cm handelt

es sich unübersehbar um

Brut- und Jungfische, die an

Ort und Stelle erbrütet

wurden. Bei den Forellen in

der Größe von 15 – 23 cm

handelt es sich um unter

schwierigen Umständen

aufgestiegene Forellen, die

an Ort und Stelle abgelaicht

haben.

Nachdem der Aufstieg zu

dieser bewässerten, aber

auch besonnten Waldwiese

sehr steil ist und schießende

Abstürze bis zu 50 cm Höhe

zu überwinden sind, dürfte

es der Schulmeinung nach

wegen fehlender Durchgäng-

igkeit keine Selbstreproduk-

tion geben.

Tatsächlich aber bedarf es

keineswegs einer absoluten

Durchgängigkeit. Unabding-

bar für eine erfolgreiche

Laichtätigkeit sind besonnte

Quellgräben und Feucht-

wiesen mit Unterständen ,

die für das Laichgeschäft

auch dann benutzt werden,

wenn diese nach der üb-

lichen Lehrbuchmeinung

wegen der Steilheit des Ab-

flusses zum Hauptbach ange-

blich unerreichbar sind.

Unabdingbar wichtig ist

auch die Begrenzung der

Hochwasserabflüsse durch

Reduzierung des Durch-

flusses auf höchstens 5 bis

10-fachen Mittelabfluss.

ml - Die Rechtmurg, einer

der beiden Hauptquellflüsse

der oberen Murg, entspringt

unterhalb des Schliffkopfes

im Nördlichen Schwarzwald

und fließt zunächst nach

Osten. Der Bach ist struktur-

reich und fließt über Fels-

kaskaden ab.

Aufgrund vieler Felsabstürze

besteht keine Durchgängig-

keit, dennoch hat der Bach

einen guten Bestand autoch-

thoner Bachforellen mehr-

heitlich mit Fischen in der

Größe von 20-23 cm, in

tiefen Löchern gibt es aber

auch Kilofische.

An der Einmündung des Sei-

tenbaches Wolfig entstand

bei Durchforstungsarbeiten

ein offener Kahlbereich, den

der Forst für die Errichtung

eines Laichhabitates zur Ver-

fügung stellte.

Der Seitenbach Wolfig fließt

der Rechtmurg durch eine

dunkle, dicht bewaldete enge

Schlucht zu. Im Gegensatz

zur Rechtmurg konnten im

Seitenbach Wolfig bis jetzt

keine Fische nachgewiesen

werden.

Mit ein Grund dürften die

starken Schwankungen von

Niedrigwasser bis zu ver-

heerenden Hochwässern

sein, im Rahmen deren sich

wegen des Fehlens von

Unterständen und Rückzugs-

gebieten keine Forellen

halten konnten.

Ein Graben von der Wolfig

wurde nunmehr in die frei

gemachte Waldwiese in ein

neu geschaffenes, verzwei-

gendes Feucht-und Sumpf-

gebiet eingeleitet und ergießt

sich dann über eine steile

Rampe zur Rechtmurg hinab.

Zur Schaffung von Struk-

turen wurden schwere

Granitsteine, aber auch

Rollkies in der Größe von 15

- 30 mm eingebracht, um

dann das neu geschaffene

Laichbiotop zunächst zu be-

obachten und ohne künst-

Hochwässer mit bis 100-

fachem Abfluss der Mittel-

wasserführung ,wie diese im

Rahmen des Klimawandels

immer öfters auftreten, ver-

hindern jede Selbstrepro-

duktion , da abgelegter Laich

ebenso wie Brut-und Jung-

fische aufgewühlt und

abgeschwemmt werden.

Nachdem darüber hinaus in

den zurückliegenden Jahr-

zehnten nahezu alle Feucht-

wiesen und bewässerte Wie-

sengräben verfüllt oder ver-

schlossen wurden, wurden

damit auch die notwendigen

Laichmöglichkeiten zur

Selbstreproduktion ver-

schlossen. Damit gingen die

Fischbestände zurück.

Der beispielhaft untersuchte

Bereich an der oberen Murg

belegt erneut, dass nicht

Durchgängigkeit, sondern

die Schaffung geeigneter

Laichgründe für die Auf-

rechterhaltung und Förder-

ung der Selbstreproduktion

unabdingbar wichtig ist, so

wie dies im vorliegenden

Falle praktiziert und erfolg-

reich nachgewiesen werden

konnte.

Beilagenhinweis Diesem Rundschreiben liegt die neue Info-broschüre der AWK-BW bei. Wer dieses Faltblatt in höherer Stückzahl für Informationsveranstalt-ungen, Politikerbe- suche, Kraftwerksführ- ungen etc. benötigt, kann es zum stark ermäßigten Preis von 10.-€/100 Stck. zuz. MwSt. und Versand-kosten beim Geschäfts-führer bestellen.

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rei - Das Ministerium für

Umwelt, Naturschutz und

Verkehr Baden-Württem-

berg organisiert im Rah-

men der CEP 2011 am

10.02.11 im Kongress-

zentrum der Neuen Messe

Stuttgart eine Tagung zum

Thema Kleine Wasser-

kraft.

Eröffnet wird die Tagung

Wasserkrafttagung bei Landesenergiemesse CEP CLEAN ENERGY & PASSIVE-HOUSE

IMPRESSUM

Arbeitsgemeinschaft Wasserkraftwerke

Baden-Württemberg e.V.

Geschäftsstellen:

Josef Dennenmoser Uttenhofen 14

88299 Leutkirch TEL: 07563-565

FAX: 032121068946 [email protected]

Manfred Lüttke Karlsruher Str. 113

76287 Rheinstetten-Fo. TEL: 0721-51121 FAX: 0721517155

[email protected]

Verantwortlich im Sinne des Presserechts ist der

Vositzende:

Elmar Reitter Braunselweg 1

89611 Rechtenstein TEL: 07375-212

FAX: 07375-1347 [email protected]

Wir haben auch eine Website!

Besuchen Sie uns unter:

www.wasserkraft.org

von Ministerin Tanja Gönner.

Wir haben für die AWK-

BW die Ideelle Träger-

schaft für die Veranstal-

tung übernommen und

werden uns aktiv beteil-

igen.

Die Tagung findet im

Rahmen der Landes-

energiemesse CEP

CLEAN ENERGY & PAS-

SIVE-HOUSE statt.

Alle aktuellen Informationen

finden Sie unter www.cep-

expo.de

Mitglieder erhalten Freikarten

für die Messe und ermäßigte

Karten für die Tagung. Wir

würden uns über einen regen

Besuch sehr freuen.

Der nächste Wasserkraft-

stammtisch wird voraus-

sichtlich im Mai 2011

stattfinden.

Wir werden Zeit und Ort

rechtzeitig bekannt geben.

Informieren Sie sich

regelmäßig in

www.wasserkraft.org

ml - Die Besichtigung des in

der Sanierung befindlichen

Wasserkraftwerkes Fischweier

im Rahmen des am 16.Oktober

2010 einberufenen Wasser-

kraftstammtisches wurde von

vielen interessierten Mit-

gliedern angenommen.

Manfred Lüttke und sein Mit-

gesellschafter Andreas Metko

Die Sanierung des Wasserkraftwerkes Fisch-

weier an der Alb bei Marxzell schreitet voran

erklärten den interessierten

Besuchern die fortschreitende

Sanierung dieses Wasserkraft-

werkes.

Die aus dem Jahre 1934 stam-

mende Doppelspiralturbine

wurde auf Neuzustand saniert,

die unmittelbare Oberwasser-

zuführung wurde aus Edel-

stahlrohren gefertigt.

Besonders aufwendig ge-

staltet sich die Neuverlegung

des Unterwasserkanales mit

GFK-Kunststoffrohren, da die

alten Rohre aus Pressbeton

aus den 30er Jahren des

letzten Jahrhunderts undicht,

verbraucht und teilweise auch

eingestürzt waren.

Da die Sohle der Unterwas-

serrohre, die das von der

Turbine abgearbeitete Wasser

zur Alb zurückführen, teil-

weise zwischen 5 und 6 m

unter der Erdoberfläche liegt,

sind aufwendige Versteif-

ungen und Sicherungsmaß-

nahmen für die Offenhaltung

des Rohrgrabens notwendig.

Sobald die Anlage fertig ge-

stellt und in Betrieb gegangen

ist, folgt ein ausführlicherer

Bericht.

Das Bild zeigt das Einfahren

eines neuen 2,5 m langen

Kunststoffrohres in den aus-

gesteiften Rohrgraben.

rei – Wir möchten die

Rundschreiben zukünftig

gerne per E-Mail ver-

schicken. Das ist schneller

und spart dem Verband

Arbeit und Kosten.

Rundschreiben per E-Mail möglich Wenn Sie eine kurze Mail

mit dem Betreff „Rund-

schreiben“ und Angabe

von Mailadresse, Namen

und Firma zuschicken an

info@reitter-

wasserkraft.de, werden wir

Sie zukünftig gerne mit

elektronischer Post schnell und

ausführlich auf dem Laufenden

halten.