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59 Aroideen-Diagn osen. Von Schott. I. Colocasia, auf (7. antiquorum, oder das frtihere Arum Colocasia gegriindel, zerfiel nach vm)ataliger Ansicht in zwei Suboenera oder Un/erablheilungen: Eucolocasia und Alocasia Gelegenheit~ welche die lelzteren Jahre bolen, die damals hierher bezogenen Pfianzen alle in vollkommener Bltilhe zu untersuchen, brachten jedoch die Ueberzeugung hervor, dass die Arten dieser Untergaltungen so be- deutende Unterschiede aufweisen, dass nur ihre gfinzliche Trennung yon einander und die Coordinirung derselben als z w ei Gattungen hier das richtige Verhfiltniss herstellen wiirden. Denn wiihrend bet Colocasia antiquorum die gelbe Spatha l'/in- ger als der Spadix~ die Fruchlknospe als vieleierig, die Eie~rehen parieti affix be obachtet werden, weiset Alocasia odora die griin- liche Spatha dem Spadix gieichlang, die Fruchtknospe wenig eierig, die Eierehen basifix. Der Galtungscharakler Yon Colocasia mSchte demnach in nach- slehender Weise zu ergfinzen seth. C o l o c a s i a. Spatha ultra spadicem longe producla. Spadix flo~,'culos rudimenlarios inter o*;aria et infra stamina exserens, Synantherii loculi defluentia stipitellati. Ovarium uniloculare~ pla- centis 3 -~ 4 parietalibus, ovulis plurimis funiculo longo subhori- zontali affixis. Stigma capitatum succtdentum, tandem 3---4 su~l- cure ...... ; und jener yon Aioeasia als Gattung sich so dars}el- len lassen. A l o c a s i a. Spatha spadicislongitudine. Spadix flosculis rudi- mentariis infra stamina onustus. Synantherii ioc li defluentia stipi- tellati.. Ovarium subuniloeulare seplis incompletis 3--4, a~ulis 6 ~ 8 funiculi brevis ope fundo affixis, erectis. Stigma capitat~tm sueculentum, tandem 3~ 4 sulcum. Baccae spathae tubo accreseenti crasso obvolutae, tandem irregulariter disruptis revolutisque tubi lobis involucralae, uniloculares submonospermae, Zu dieser letzteren Gattung nun gehSrt eine Art, welche, wie es scheint, noch nicht botanisch bekannt ist. Sie wurde als Colocasia alba eingefiihrt und dtirfte aus holi~indischen Grit'ten stammen. Ihre Dia- gnose miichle auf folgende Weise gegebcn werden ki)nnen: A ! o e a s i a a I b a caudice crasso brevi, foliorum lamina late-ovata~ sagittato-cordata~ in[erne margine angusto peltata~ apice rotundata, pergamena, albido-viridi, lobis basilaribus distantibus, obtusis~ inaequilateris, hinc in sinu ex angusta dimidia pa, te i~fc,riore fere repentino- dilatatis ; spathae tubo brevi sphaeroideo-ovideo~ limbo primum cymbiformi ereelo, tandem marginibus utrinqne irl!e- gulariter revoluti.~"hori~ontaliter divergenti ; spadicis parte ['oemine~ subgloboso- conoidea~ mascula raptim attenuata duplo longiore in appendieem crassitie dimiu:tam conoideam, parle anlherifera paulo breviorem transgredieute ; ovariis (in spadicibus omnibns speciminis nostrO rudimentariis ; synantheriis ambitu difforme-irregul~aribus. . .

Aroideen-Diagnosen

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A r o i d e e n - D i a g n o s e n . Von S c h o t t .

I. Colocasia, auf (7. antiquorum, oder das frtihere Arum Colocasia

gegriindel, zerfiel nach vm)ataliger Ansicht in zwei Suboenera oder Un/erablheilungen: Eucolocasia und Alocasia Gelegenheit~ welche die lelzteren Jahre bolen, die damals hierher bezogenen Pfianzen alle in vollkommener Bltilhe zu untersuchen, brachten jedoch die Ueberzeugung hervor, dass die Arten dieser Untergaltungen so be- deutende Unterschiede aufweisen, dass nur ihre gfinzliche Trennung yon einander und die Coordinirung derselben als z w e i Gattungen hier das richtige Verhfiltniss herstellen wiirden.

Denn wiihrend bet Colocasia antiquorum die gelbe Spatha l'/in- ger als der Spadix~ die Fruchlknospe als vieleierig, die Eie~rehen parieti affix be obachtet werden, weiset Alocasia odora die griin- liche Spatha dem Spadix gieichlang, die Fruchtknospe wenig eierig, die Eierehen basifix.

Der Galtungscharakler Yon Colocasia mSchte demnach in nach- slehender Weise zu ergfinzen seth.

C o l o c a s i a. Spatha ultra spadicem longe producla. Spadix flo~,'culos rudimenlarios inter o*;aria et infra stamina exserens, Synantherii loculi defluentia stipitellati. Ovarium uniloculare~ pla- centis 3 -~ 4 parietalibus, ovulis plurimis funiculo longo subhori- zontali affixis. Stigma capitatum succtdentum, tandem 3 - - - 4 su~l- cure . . . . . . ; �9 und jener yon Aioeasia als Gattung sich so dars}el- len lassen.

A l o c a s i a. Spatha spadicislongitudine. Spadix flosculis rudi- mentariis infra stamina onustus. Synantherii ioc li defluentia stipi- tellati.. Ovarium subuniloeulare seplis incompletis 3 - - 4 , a~ulis 6 ~ 8 funiculi brevis ope fundo affixis, erectis. Stigma capitat~tm sueculentum, tandem 3 ~ 4 sulcum. Baccae spathae tubo accreseenti crasso obvolutae, tandem irregulariter disruptis revolutisque tubi lobis involucralae, uniloculares submonospermae,

Zu dieser letzteren Gattung nun gehSrt eine Art, welche, wie es scheint, noch nicht botanisch bekannt ist. Sie wurde als Colocasia alba eingefiihrt und dtirfte aus holi~indischen Grit'ten stammen. Ihre Dia- gnose miichle auf folgende Weise gegebcn werden ki)nnen:

A ! o e a s i a a I b a caudice crasso brevi, foliorum lamina late-ovata~ sagittato-cordata~ in[erne margine angusto peltata~ apice rotundata, pergamena, albido-viridi, lobis basilaribus distantibus, obtusis~ inaequilateris, hinc in sinu ex angusta dimidia pa, te i~fc,riore fere repentino- dilatatis ; spathae tubo brevi sphaeroideo-ovideo~ limbo primum cymbiformi ereelo, tandem marginibus utrinqne irl!e- gulariter revoluti.~" hori~ontaliter divergenti ; spadicis parte ['oemine~ subgloboso- conoidea~ mascula raptim attenuata duplo longiore in appendieem crassitie dimiu:tam conoideam, parle anlherifera paulo breviorem transgredieute ; ovariis (in spadicibus omnibns speciminis nostrO rudimentariis ; synantheriis ambitu difforme-irregul~aribus. . .

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S y n o n. Colocasin alba H o r t o r um. Ha b. verosimiliter in ingulis Arch/pelagi Indiae orientalis.

(Schluss folgt.)

l V l o n a t s l d z m n ~ d e s z o o l o ~ i s c h - b o t a n l s e h e n V e r e i n s i n ~ r i e n a m ~ . ] F c b r u a r 1 S 5 2 .

Vorsitzender : Herr Dr. Eduard F e n z I.

Der Herr Secreliir F r a u e n f e I d berichtet tiber den Verkehr des u seit der leizlen Sitzung. Sodann beginnen die Vorlrfige:

Herr Minislerialsecretiir, Ritter v. H e u f I e r , legt ein Ver- zeichniss yon Flechlen vor, die Herr W a w r a eingesammelt und ihm zur Beslimmung, iibergeben halte. Die geringe Theilnahme, welche das Studium dieser interessanten Pflanzengebilde bisher ge- funden habe, veranlasst denselben die anwesenden Botaniker aufzu- fordern, ihre Aufmerksamkeit doch auch diesem Zweige der Pflan- zenkunde zuzuwenden, und ihre Beobaehtungen und EnldeCkungen doch gewiss dem u mitzulheilen. Der Herr Spreeher ,~er- gleicht die Menge der yon R a b e n h o r s t in seiner Cr~fptogamen- flora Deulschland's aufgenommenen Arten mit der AnzahL phanero- garner Pflanzen dieses Gebietes und glaubt, dass fill" Oeslerreich in dieser Beziehung noch Vieles geleislet werden kiinnte. Als sehr empfehlens- werthes Hilfswerk zu diesem Studium bezeichnet Herr ~. H e u f I e r das in franzOsischer SpraShe g~sehriebene Werkchen Pa :ce r's : ,Bola-- nique cryptogamique," das sich durch Einfachheit, Priicision und - - Wohifeitheit vor anderen sehr auszeichne. Die nicht vortheilhafte Anordnung des Materiales, welehe Herr P a y e r bei der Ablheilung d e r Lichenes beobacbtete, g~bt dem Herrn Sprecher Gelegenheit, der Verdienste unseres unvergesslichen E n d l i ' c h e r zu gedenken, der nlit vielem Scharfsinn auch in dieser Ablheilung das Richtig~b ge- troffen babe. Schliesslich legt Herr v. H e u f l e r noch ein Verzeich- hiss yon Pflanzen vor, welches Herr Otto S e n d t n e r ihm mit dem Wunsche iibersendet hatte, die Vegetafionsgriinzen gewisser Arlen in den nOrdLichen Alpen Tyrol's und Steiermark'~ ermitteln zu wollen. Der Herr Sprecher ersucht die Herren Botanlker, ihm ihre Erfahrungen diessfalls niilzulheilen und ihn in die Lage zu setzen, diesem Wunsche des gelehrten Hei'rn S e n d t n e r , der fiir Oesterreichs Flora bereils so viel geleistet habe, nach Miiglichkeit Zu enlsprechen. Nach diesem u tier yon vielen und interessanten Bemerkungen und No|izen begleitet war , folgte Herr Med. Dr. E g g e r mit einer griindlichen und kritischen Beweisftihrung aus S c o-p o l i ' s und A r d u in 's Schriften, aus welchen her vorgeht, dass der Gallungsname St.sleria yon S c o p o l i nnd nicht yon A r d u i n zuerst aufgeslellt worden sei, und tier Irrthum neuerer Werke in der Weise zn berichligen ist, dass bei der Gattung ~ Sesleria der Aulorname S:c o p o 1 i und nicht, wie bisher A r du i n , beizusetzen ist.

In dem folgenden u versuchte Dr. S c h i n e r die Auf- merksamkeit tier Herren Mflglieder auf die Sammlung aller Daten binz, ulenken~ welehe yon geschichflichem Werthe ffir di~ naturw:is-