Werteerziehung

im musisch-techn. Fachunterricht

„Streetart“ im Fach Kunst der 8. Jahrgangsstufe

der Mittelschule Weidenberg

… das „STREET ART“ FESTIVAL

im Rotmain-Center Bayreuth

als außerschulischer Lernort

Nina Engelbrecht

Fachlehreranwärterin mt, Grund- und Mittelschule Weidenberg

Kathrin Bär

Fachlehreranwärterin mt, Altstadtschule Bayreuth

Jan-Dirk de Rooij

Fachlehreranwärter mt, Mittelschule Neustadt – Am Moos

Sebastian Unger

Fachlehreranwärter mt, Heidelsteigschule Bamberg

Rainer Gardill

Fachlehreranwärter mt, Hans-Edelmann-Mittelschule Kulmbach

Einleitende Gedanken Die Mittelschule hilft den Schülern sich in der Vielfalt widersprüchlicher Werte zu orientieren. Die Begegnung mit anderen Wertvorstellungen und Sinngebungen ver-langt Aufgeschlossenheit und Toleranz. Im Rahmen der Ganzheitlichen Bildung lernt der Schüler sich selbst in seinen Stärken und Schwächen kennen. Die Kunst der Straße befasst sich nicht nur mit standardisierten „Regeln der Kultur“. Sie hat unterschiedliche Herkünfte und spricht diejenigen an, die sich mit ihren Vorstellungen und Neigungen in ihrer Region nicht aufgehoben fühlen. Das vorliegende Unterrichtsbeispiel zeigt eine Möglichkeit, wie man in diese schwierige Thematik einsteigen kann. Zum einen konnten die Schüler durch die außerschulische Ex-perten-Schulung Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten entwickeln; zum anderen sich auf-schließen für diese Gestaltungsrichtung. Der Unterricht wurde in der 8. Jahrgangsstufe an der Mittelschule Weidenberg im Fach Kunst von Fachlehreranwärterin Nina Engelbrecht durchgeführt. Die Schüler haben ihn po-sitiv angenommen und dessen Inhalte engagiert umgesetzt.

„Als Streetart (auch: Street Art, seltener, da missverständlich Straßenkunst; vgl. dort) werden verschiedene, meìst nicht-

kommerzielle Formen von Kunst im öffentlichen Raum bezeichnet, die nach der Absicht der Verursacher durchaus dau-

erhaft dort verbleiben sollten. Unter Streetart versteht man selbstautorisiert angebrachte Zeichen aller Art im urbanen

Raum, die mit einem weiteren Personenkreis kommunizieren wollen.[1] Die engere oder weitere Auffassung des Begrif-

fes Streetart ist an deren kommerzielle Verwertbarkeit geknüpft. In Gegensatz zu Graffiti überwiegt oft der Bildteil,

nicht das kunstvolle Schreiben/Malen des eigenen Namens.[2]

Die Motivation liegt für viele im Spaß an der Sache und der Möglichkeit, das eigene Umfeld auf anarchistische und/oder

kreative Weise visuell mitzugestalten (vergleiche Reclaim the Streets), sowie einen künstlerischen Gegenpol zur omni-

präsenten Werbung oder Gentrifizierung zu schaffen; für viele spielt wohl auch der egozentrische Hang, seinen (Künst-

ler-)Namen möglichst oft zu verbreiten eine Rolle (siehe Joseph Kyselak). Streetart wendet sich inhaltlich oft gegen Kon-

sumismus, Kapitalismus und Öffentliche Ordnung. Die meisten Künstler verzichten jedoch auf eine konkrete Botschaft –

„the medium is the message“ (nach Marshall McLuhan).

Graffiti, italienisch Singular Graffito, steht als Sammelbegriff für thematisch und gestalterisch unterschiedliche sichtbare Elemente, zum Beispiel Bilder, Schriftzüge oder Zeichen, die mit verschiedenen Techniken auf Oberflächen oder durch deren Veränderung im privaten und öffentlichen Raum erstellt wurden. Die Graffiti werden zumeist unter Pseudonym und illegal gefertigt. Ersteller von Graffiti, insbesondere wenn sie Sprühdosen verwenden, werden oft Sprayer (englisch für Sprüher) genannt.

Die Akzeptanz und Definition von Graffiti ist unterschiedlich geprägt. Werden nicht genehmigte Graffiti in der öffentli-chen Wahrnehmung, insbesondere in der westlichen Welt meist als Form des Vandalismus betrachtet, werden sie von anderer Seite auch als Form der Kunst anerkannt.[1] Beides schließt sich jedoch nicht aus.

https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Streetart&oldid=1653

Der vorliegende Unterricht stellt nur einen (kleinen) Baustein zur Begegnung mit

Streetart dar; das Thema Graffiti hat sich als Einstieg besonders angeboten.

Werte-UV

Fach: Kunst Klasse: 8 G (20 Schüler) Lernsequenz: Streetart Datum: 23.03.2017 Stundenthema: Graffiti Zeit: ganztägig Lernziele: Der S erstellt eine Ideenskizze für ein Graffiti-Bild. Der S gestaltet mit professioneller Hilfe ein individuelles Graffiti

mit Acrylfarbe auf einer Leinwand. Der S nennt den Ablauf der Erstellung einer Graffiti-Schrift.

Der S entwickelt Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten Der S zeigt Offenheit gegenüber Kunst im öffentlichen Raum

VERLAUF

Vorarbeit Die Schüler brachten ihre Vorkenntnisse zu dem Thema Graffiti und Street Art ein. Es wurde eine MindMap an der Tafel erstellt. Die Schüler sollten sich zunächst Vorüberlegun-gen zu ihrem Graffiti machen:

- Was will ich schreiben? - Welche Farben möchte ich verwenden? - Welche Form soll mein Schriftzug haben

(kantig, geschwungen, rund, …)? Hierzu sollten sie eine Ideenskizze erstellen. Die Ergebnisse wurden kurz am Gruppentisch betrachtet und besprochen.

Tafel weißes DIN A4 Skizzenpapier

Gestalten eines indivi-duellen Graffiti

Fahrt mit dem Zug nach Bayreuth. Treffen mit dem Graffiti-Profi. Der Graffiti-Profi gab den Schülern auf einem FlipChart Tipps und Tricks zum Gestalten eines Graffiti:

1. Wichtigste Regel: Das Wort nicht „malen“, sondern mit Schwung aus dem Handge-lenk gestalten (Tipp: Schreibe das Wort öf-ter, um Natürlichkeit hinein zu bekommen)

2. Gib deinem Wort einen Charakter! Soll es schwungvoll oder kantig sein? Soll es rund oder eckig sein? Wie soll dein Wort auf andere wirken?

3. Wähle nun die Farben! Graffiti-Schriften sollen knallig und auffällig sein! Welche Farben sind für dein Wort pas-send?

4. Setze Highlights! Schmücke dein Wort mit - Licht- oder Glitzerpunkten - Schatten um einen 3-D-Effekt zu zau-bern - Farbkleckse und Tropfnasen - kleine Formen und Muster

FlipChart

Nun bekam jeder Schüler Skizzenpapier, Bleistift und Radiergummi. Sie sollten mithilfe der Tipps vom Profi ihr eigenes Graffiti-Wort schreiben und gestalten. Der Profi gab ihnen Hilfestellung. Nach der fertigen Skizze durfte sich jeder Schüler eine kleine Farbleinwand (200x200 mm) nehmen und auf dieser mit Bleistift seine Skizze übertra-gen. Danach stellte der Profi den Schülern Acryl-Farb-stifte zur Verfügung, um ihre Entwürfe farbig zu gestalten.

Skizzenpapier Bleistift Radiergummi Farbleinwand Acryl-Farbstifte

Ausstellung im Rotmain-Center

Jeder Schüler bekam dann einen Laufzettel. Die Schüler sollten sich nun die Street-Art-Ausstel-lung im gesamten Rotmain-Center anschauen und dabei den Laufzettel ausfüllen. Die Begleitpersonen und Lehrkräfte gaben den Schülern Hilfestellung und beaufsichtigten sie. Danach fuhr der Zug zurück nach Weidenberg. Die Laufzettel wurden von der Lehrkraft einge-sammelt.

Laufzettel

Rückblick und Siche-rung

Im darauffolgenden Kunstunterricht sollte jeder Schüler seine gestaltete Graffiti-Leinwand mit-bringen. Diese wurden gleich zu Beginn am Gruppentisch ausgelegt und betrachtet. Die Schüler sollten die Tipps und Tricks des Pro-fis wiederholen und anhand dieser Kriterien ihre Werke betrachten und beurteilen. Die Laufzettel wurden verbessert und bespro-chen. Am Ende wurde ein Reflexionsbogen ausgeteilt und die Schüler sollten die Klassenfahrt und ihre neuen Erfahrungen bewerten. Weiter: Hinweise auf „Vandalismus“ im öffentli-chen Raum und den Konsequenzen illegalen Ge-staltens!!!

Reflexionsbogen

Anlagen

Laufzettel Reflexionsbogen Fotos von Schülerarbeiten Foto der Ausstellung

STREET ART FESTIVAL

Rotmain-Center Bayreuth

1. „Follow your dreams…“ finde den berühmten Street Art-Künstler, der diesen Spruch gestaltet

hat. Wie heißt er und was hat es mit dem Spruch auf sich, wie ist er gestaltet?

2. „I Rotmain-Center…“ Welche Farbe hat das Herz und welches Tier sitzt auf dem A?

Vogel – Krone, Smiley, Buchstaben, Mauersteine, Herz

3. Street Art-Kunstarten… Welche Street Art-Kunst wird ausgestellt und gezeigt? Zähle 3 verschie-

dene auf.

4. „I …“ Was hat dir am besten gefallen? Beschreibe und skizziere das Werk, für das du dich ent-

schieden hast, und erkläre, warum es dir am besten gefällt.

STREET ART FESTIVAL

Laufzettel:

Finde die angegebenen Stationen, Aktionen und Informationen. Bearbeite anschließend den je-

weiligen Auftrag dazu.

Platz für deine Skizze:

Dein Name: _____________________________________

Banksy – Folge deinen Träumen gestrichen, abgesagt! Linke Seite Spruch mit

„cancelled Banner“ darüber, rechte Seite Mann mit Pinsel und Farbeimer

Straßenmusik

3D Bodenmalerei

Urban Art

Rotmain-Center Bayreuth

Wichtigste Regel: Wie lautet die wichtigste Regel?

Welche Tipps und Tricks hast du noch vom Profi gelernt?

Schriftzug: Für welchen Schriftzug hast du dich entschieden? Skizziere ihn kurz!

Mein Graffiti

Welche Tipps und Tricks hat dir der Graffiti-Profi gegeben, um ein stilechtes Graffiti zu zau-

bern? Notiere dir wichtige Informationen.

Platz für deine Skizze:

„Male“ deine Wort nicht!

Gestalte es mit Schwung aus deinem Handgelenk!

Gib deinem Wort einen Charakter!

Graffitifarben sind knallig und

auffällig!

Schmücke dein Wort mit Highlights!

STREET ART FESTIVAL

Rotmain-Center Bayreuth

Reflexionsbogen

Selbsteinschätzung

Der Besuch des Festivals hat mir gefallen.

Ich habe viel für das Fach Kunst gelernt.

Ich hatte viel Spaß und Freude, bei der Gestaltung des Graffiti-

Schriftzugs und traue mir in Kunst jetzt mehr zu.

Die Tipps und Tricks des Graffiti-Profis haben mir weiter geholfen.

Die Kunstwerke der anderen Künstler haben mir gefallen.

Ich würde gerne noch mehr über Graffiti lernen.

Ich würde gerne im Unterricht noch mehr Graffitis gestalten.

Ich würde gerne im Fach Kunst weitere Fahrten unternehmen.

Was ich sonst noch sagen will …

Dein Name: _____________________________________