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1 blickpunkt blickpunkt Zeitung der DKP für Mörfelden-Walldorf 513 9/2013 www.dkp-mw.de Die sprichwörtlichen „68er“ mach- ten sich‘s oft leicht mit dem Spruch: „Wenn Wahlen etwas ändern wür- den, wären sie verboten!“ So einfach formuliert stimmt das sicher nicht. Obwohl viele Erfahrungen den Satz bestätigen. Wir sind schon der Meinung, man kann auch mit Wahlen Änderungen einleiten. Entscheidend bleibt trotzdem der außerparlamentari- sche Druck der Fortschritt ermög- licht. Nun aber prasselt uns täglich die Parteienpropaganda auf den Kopf. Die Köder, mit denen die Wähler- schaft angelockt werden soll, sind ausgelegt. Es wird immer schwe- rer, zu unterscheiden: Was ist Wahl- propaganda und sonst nix? Wie un- terscheiden sich die Inhalte der gro- ßen Parteien? Mit Goethe kann da mancher sa- gen: „Mir wird von alledem so dumm, als ging‘ mir ein Mühlrad im Kopf herum!“ Wer bezahlt die Wahl? Für die Wahlwerbung geben die Parteien insgesamt 66,5 Millionen Euro aus. 29,5 Millionen davon al- lein die CDU und die CSU. Wenn jetzt überall auf Großflächen und an Laternenmasten die Produk- te von Werbefirmen zu sehen sein werden. Wenn den Bürgerinnen und Bürgern Unmengen von be- drucktem Papier, Flyer, Küchen- Auch Wahlen können etwas ändern Am 22. September DIE LINKE . wählen die große Koalition im Spiel mit einer ganz neuen Situation. Das Wahlprogramm der CDU umfasst 127 Seiten. Der CSU-„Plan“ 81 Seiten. Auch SPD und FDP lassen sich mit 120 bzw. 94 Seiten nicht lumpen. Die Grü- nen kommen mit einem 337 Seiten starken Werbekatalog. Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ gab den Ratschlag: „Im eigenen Interes- se ist die Politik gut beraten, mit den Unternehmen nach der Wahl pfleglich umzugehen. Es lohnt sich.“ Diesen Ratschlag beachten CDU/CSU, FDP, SPD und Grüne. An der Macht der Banken und des Großkapitals will man nichts ändern. Von allen Parteien, die am 22. Sep- tember auf dem Stimmzettel stehen, wirbt genau genommen nur DIE LIN- KE. auf den rund 100 Seiten ihres Wahl- programms tatsächlich für eine an- dere Politik. Man sollte es selbst lesen und selbst vergleichen - in diesem Wahlprogramm werden Forderunge- n im Interesse der Menschen in die- sem Land gestellt. DIE LINKE. fordert wie die DKP einen Mindestlohn von 10 Euro in der Stun- de, die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohn- und Personalausgleich, die Ab- schaffung der Rente mit 67 und „Weg mit Hartz IV!“. Sie setzt sich ein gegen Kriegseinsätze der Bundeswehr und staatliche Überwachung. messer (die der hiesigen CDU sind sogar scharf), Fähnchen, Kugel- schreiber, Feuerzeuge, Brillenputz- tücher, Kondome, Sonnencreme, Blumensamen etc. angeboten wer- den, muss man sich nicht bedan- ken. Das alles haben wir schon be- zahlt. Die wenigsten wissen: Wir, die Steu- erzahler, bezahlen das Meiste selbst. Die 66 Millionen, die die Reklame kosten wird, werden den Parteien zu einem großen Teil aus Steuergeldern erstattet. Vor alle- dem bei CDU/CSU und FDP legen die Konzerne noch etwas drauf. Und die Inhalte? Ein wenig „Wahlkampfgeplänkel“ gibt es um aktuelle Themen wie die Schnüf- felaffäre oder das Drohnendebakel. Auch hier nur Kosmetik bei SPD und Grünen. Gut wäre, die Wähler würden sich auch für das „Kleingedruckte“ inter- essieren - die Wahlprogramme. Es sind Kataloge geworden, in denen alles mögliche versprochen - nach den Wahlen aber selbstverständlich ge- brochen wird. Dabei sollten wir uns an den 2005 von Müntefering geprägten entlarven- den Spruch erinnern: „Es ist unfair, die Parteien nach den Wahlen an ihren Wahl- versprechungen zu messen!“ Nach der Wahl reden sie wieder von „Koaliti- onszwang“, „Finanznot“, „Sachzwän- gen“. Und natürlich ist auch wieder Fortsetzung Seite 2

Auch Wahlen können etwas ändernDIE LINKE. , damit außerparlamenta-rische Bewegungen und eine konse-quente Opposition weiterhin eine Stimme im Hessischen Landtag und im Bundestag

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blickpunktblickpunktZeitung der DKP für Mörfelden-Walldorf

513 9/2013

www.dkp-mw.de

Die sprichwörtlichen „68er“ mach-ten sich‘s oft leicht mit dem Spruch:„Wenn Wahlen etwas ändern wür-den, wären sie verboten!“ So einfachformuliert stimmt das sicher nicht.Obwohl viele Erfahrungen den Satzbestätigen.Wir sind schon der Meinung, mankann auch mit Wahlen Änderungeneinleiten. Entscheidend bleibttrotzdem der außerparlamentari-sche Druck der Fortschritt ermög-licht.Nun aber prasselt uns täglich dieParteienpropaganda auf den Kopf.Die Köder, mit denen die Wähler-schaft angelockt werden soll, sindausgelegt. Es wird immer schwe-rer, zu unterscheiden: Was ist Wahl-propaganda und sonst nix? Wie un-terscheiden sich die Inhalte der gro-ßen Parteien?Mit Goethe kann da mancher sa-gen: „Mir wird von alledem so dumm,als ging‘ mir ein Mühlrad im Kopfherum!“

Wer bezahlt die Wahl?

Für die Wahlwerbung geben dieParteien insgesamt 66,5 MillionenEuro aus. 29,5 Millionen davon al-lein die CDU und die CSU.Wenn jetzt überall auf Großflächenund an Laternenmasten die Produk-te von Werbefirmen zu sehen seinwerden. Wenn den Bürgerinnenund Bürgern Unmengen von be-drucktem Papier, Flyer, Küchen-

Auch Wahlen können etwas ändernAm 22. September DIE LINKE. wählen

die große Koalition im Spiel mit einerganz neuen Situation.Das Wahlprogramm der CDU umfasst127 Seiten. Der CSU-„Plan“ 81 Seiten.Auch SPD und FDP lassen sich mit 120bzw. 94 Seiten nicht lumpen. Die Grü-nen kommen mit einem 337 Seitenstarken Werbekatalog.

Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“gab den Ratschlag: „Im eigenen Interes-se ist die Politik gut beraten, mit denUnternehmen nach der Wahl pfleglichumzugehen. Es lohnt sich.“Diesen Ratschlag beachten CDU/CSU,FDP, SPD und Grüne. An der Machtder Banken und des Großkapitals willman nichts ändern.

Von allen Parteien, die am 22. Sep-tember auf dem Stimmzettel stehen,wirbt genau genommen nur DIE LIN-KE. auf den rund 100 Seiten ihres Wahl-programms tatsächlich für eine an-dere Politik. Man sollte es selbst lesenund selbst vergleichen - in diesemWahlprogramm werden Forderunge-n im Interesse der Menschen in die-sem Land gestellt.

DIE LINKE. fordert wie die DKP einenMindestlohn von 10 Euro in der Stun-de, die 30-Stunden-Woche bei vollemLohn- und Personalausgleich, die Ab-schaffung der Rente mit 67 und „Wegmit Hartz IV!“. Sie setzt sich ein gegenKriegseinsätze der Bundeswehr undstaatliche Überwachung.

messer (die der hiesigen CDU sindsogar scharf), Fähnchen, Kugel-schreiber, Feuerzeuge, Brillenputz-tücher, Kondome, Sonnencreme,Blumensamen etc. angeboten wer-den, muss man sich nicht bedan-ken. Das alles haben wir schon be-zahlt.Die wenigsten wissen: Wir, die Steu-erzahler, bezahlen das Meisteselbst. Die 66 Millionen, die dieReklame kosten wird, werden denParteien zu einem großen Teil ausSteuergeldern erstattet. Vor alle-dem bei CDU/CSU und FDP legendie Konzerne noch etwas drauf.

Und die Inhalte?

Ein wenig „Wahlkampfgeplänkel“ gibtes um aktuelle Themen wie die Schnüf-felaffäre oder das Drohnendebakel.Auch hier nur Kosmetik bei SPD undGrünen.Gut wäre, die Wähler würden sichauch für das „Kleingedruckte“ inter-essieren - die Wahlprogramme.Es sind Kataloge geworden, in denenalles mögliche versprochen - nach denWahlen aber selbstverständlich ge-brochen wird.Dabei sollten wir uns an den 2005 vonMüntefering geprägten entlarven-den Spruch erinnern: „Es ist unfair, dieParteien nach den Wahlen an ihren Wahl-versprechungen zu messen!“ Nach derWahl reden sie wieder von „Koaliti-onszwang“, „Finanznot“, „Sachzwän-gen“. Und natürlich ist auch wieder Fortsetzung Seite 2

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Straßen in unserer Stadt

Hermann Ferdinand Freiligrath (ge-boren am 17. Juni 1810 im lippischenDetmold, gestorben am 18. März 1876in Cannstatt bei Stuttgart) war eindeutscher Lyriker, Dichter und Über-setzer.Im Jahre 1839 begann er in Unkel amRhein, wo noch heute das sogenann-te Freiligrathhaus an diese Schaffens-periode erinnert, sein Leben als freierSchriftsteller. 1842 erhielt er ein Eh-rengehalt des preußischen Königs,auf das er aus politischen Gründen1844 verzichtete.

Wegen der Gefahr polizeilicher Ver-folgung verließ Freiligrath Deutsch-land und übersiedelte 1845 nach Brüs-sel, wo er Karl Marx begegnete. Im gleichen Jahr zog er in die Schweiz.1846 ging er aus finanziellen Grün-den als Kaufmann nach London.1846 veröffentlichte er den Gedicht-band „Ça ira!“, in dem zum Ausdruckkommt, dass die Zeit für eine Revolu-tion in Deutschland reif ist.Er war auf dem Sprung nach Amerika,als in Deutschland die 1848er Revolu-tion ausbrach. Er kehrte nach Düssel-dorf zurück und beteiligte sich aktivan der Revolution, die er mit den Ge-dichten „Februar-Klänge“ und „DieRevolution“ ausdrücklich begrüßte.

Im Oktober 1848 wurde ihm dort derProzess wegen „Aufreizung zu hoch-verrätherischen Unternehmungen“gemacht, wovon der „Stenographi-sche Bericht des Processes gegen denDichter Ferdinand Freiligrath“ zeugt.Für kurze Zeit war er Mitherausgeberder Neuen Rheinischen Zeitung vonKarl Marx und Friedrich Engels undMitglied im Bund der Kommunisten.Er floh vor der Verfolgung nach Hol-land, kehrte kurz nach Deutschlandzurück, wohnte 1849/50 in Düssel-dorf, floh aber erneut wegen der Re-pressalien nach London.1874 ging er nach Cannstatt bei Stutt-gart, wo er 1876 starb.

Fortsetzung von Seite 1

Auslandseinsätze der Bundeswehr kosten bisherüber 17 Milliarden Euro

genzurechnen, so erhellend sind Ver-gleiche. Beispiele: Die insgesamt ver-brauchten 17 Milliarden entsprechenden gesamten Ausgaben des Bun-des für Bildung und Wissenschaft ineinem Jahr.Oder: Die 17 Milliarden Euro hättengenügt, um 2013 zu einem ausgegli-chenen Bundeshaushalt zu gelangen.Kein Zweifel also, die Mittel hätte manin Deutschland sinnvoll verwendenkönnen. Und in der Welt ohnehin.Denn nicht Taliban oder sonstige zuFeinden Erklärte sind die wahre Her-ausforderung. Es sind Hunger, Krank-heit, Bildungsnot. Der Klimakollapskommt rasch näher, riesige Gebieteveröden oder versinken in den Flu-ten. Welche Armeen schicken wir da-gegen mit welcher Strategie inMarsch?Wer rechnet aus, was Krieg sonstnoch so kostet? Nicht nur Elend, Trau-er, Schmerz und Särge. Nicht nur The-rapieplätze und tiefe Traumata.Wir wissen warum wir in der Friedens-bewegung aktiv sind und warum wirin dieser Zeitung seit 1969 schreiben:„Nie wieder Faschismus, nie wiederKrieg!“

Sie lesen gerne den„blickpunkt“?

Gut!

Unser Spendenkonto:Kreissparkasse Groß-Gerau

Konto 9003419,BLZ 50852553

Wählen allein ändern nichts

Die DKP ist davon überzeugt, dasswirksamer Widerstand gegenSozialabbau, Kriegspolitik und Neo-faschismus vor allem im außerparla-mentarischen Kampf, in breiten Bünd-nissen vor allem gemeinsam mit denGewerkschaften entwickelt werdenkann.

Dieser Widerstand kann durch einelinke Opposition im Parlament einewichtige Unterstützung erfahren.

Die DKP rät: Wählt am 22. SeptemberDIE LINKE. , damit außerparlamenta-rische Bewegungen und eine konse-quente Opposition weiterhin eineStimme im Hessischen Landtag undim Bundestag hat.

Genau kann die Bundesregierung dieKosten der bisherigen Bundeswehr-Auslandseinsätze nicht benennen.Gewiss ist aber, dass sie seit 1992 mehrals 17 Milliarden Euro Steuergeld ge-kostet haben.Die Bundeswehr verlässt Afghanis-tan. Nach zwölf Jahren Krieg, von demder befehlshabende US-General Jo-seph Dunford jetzt gerade nicht sa-gen konnte, ob er er ein Erfolg oderein Misserfolg war. Sicher ist, dass erfür einige Sparten sehr erfolgreichwar: Die Rüstungsindustrie sowie dieLogistikbranche haben Bombenge-schäfte gemacht!Der ISAF-Einsatz ist nur einer von vie-len weltweiten Tummelplätzen derBundeswehr. Derzeit ist deutschesMilitär mit 6200 Soldatinnen und Sol-daten in zehn sehr unterschiedlicheAuslandseinsätze verwickelt. Seit1990 agierte die Bundeswehr in 44Auslandeinsätzen.In der Antwort auf eine aktuelle An-frage der Linksfraktion listet die Re-gierung 17,0525 Milliarden Euro auf,die bis Ende Juni als so genannte ein-satzbedingte Zusatzausgaben ver-rechnet wurden. Zugleich wird be-tont, dass sich bestimmte Ausgabenund Ausgabenplanungen im Ab-stand der Jahre nicht mehr ermittelnlassen.Allein der 2002 begonnene Einsatz inAfghanistan verschlang rund 7,6 Mil-liarden Euro.Die Aufstellung verschleiert wirklicheKosten. Es ist wesentlich mehr.So unvollkommen der Versuch seinmuss, die verpulverten Summen ge-

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Aus der Presse mussten sowohl dieBevölkerung als auch die Stadtver-ordneten erfahren, dass die Not-dienstzentrale im Mörfelder Ärzte-haus geschlossen werden soll. Wirhalten das für einen erschreckenden,unsozialen und gefährlichen Plan.Künftig sollen Akutkranke in derNacht und an Wochenenden nachLangen-Dreieich fahren. Diese Plänebelasten vor allem die älteren Bürger-innen und Bürger in der Stadt, Elternund Alleinerziehende, aber auch dievielen Single-Haushalte.Nachdem kaum noch ärztliche Haus-besuche stattfanden, hatte man die-se Zentrale eingerichtet. Damals er-presste die „Kassenärztlichen Verei-nigung (KV)“ von der Stadt einen er-heblichen Zuschuss. Nun will sie „re-formieren“, oder auf Deutsch: Geldeinsparen.Was macht die Stadtverwaltung? Ers-ter Stadtrat Urhahn sagt u.a.: „Da dieGesetzeslage eine Schließung in Mörfel-den-Walldorf zulasse, könne die Stadtleider nichts unternehmen. Noch mehrGeld für den Notdienst bereit zu stellen,sei keine Option“. Sonst hatte er nichtszu sagen.Wir stellen fest: Die „Schutzschirm-Einsparungspolitik“ wird auch hiergnadenlos auf dem Rücken der Be-völkerung betrieben. Wie lange wer-den sich die Einwohnerinnen und Ein-wohner das gefallen lassen?Die DKP/Linke Liste hat das Thema„ärztliche Versorgung“ schon seit vie-len Monaten im Blick. Wir wissen, dassviele Ärzte demnächst ihre Praxis ausAltersgründen schließen wollen. DieKassenärztliche Vereinigung will jetztgrößere Bezirke. „Da Mörfelden-Wall-dorf deutlich weniger Ärzte als notwen-dig habe, sei ein Zusammenschluss miteinem anderen Bezirk auf Dauer gesehenunvermeidlich“, so die KV. Das ist nichtsanderes als Datenfälschung: In einemBezirk gibt’s zu wenig Ärzte, im ande-ren mehr als genug, also legt manbeide zusammen, und der Durch-

Die Gebühren und Entgelte der Kreis-volkshochschule sind ab 1. Augustteurer geworden. Dies hat der Kreis-tag beschlossen.Nur Die Linke.Offene Liste stimmtegegen die Beschlussvorlage.Christiane Böhm von den Linken sag-te: „Die Erhöhung sei für viele Leuteextrem und sie würden sich gut über-legen, ob sie einen VHS-Kurs besu-chen“.Wer unter den Schutzschirm geht,trägt die Folgen - so auch bei denGebühren bei der Volkshochschule.Ab 1. August 2013 kostet es mehr.Die Gebühr für allgemeine Kurse wirdvon drei auf 3,50 Euro pro Unterrichts-stunde erhöht.Für Kurse aller Fachbereiche, die zumPflichtangebot der KVHS gehören,wird das Entgelt von 3,25 auf 4,50Euro pro Unterrichtsstunde erhöht.Für sonstige Kurse außerhalb desPflichtangebots wird das Entgelt von5,10 auf sechs Euro pro Unterrichts-stunde angehoben.Dadurch werden jährliche Mehrein-nahmen von 90.000 Euro erwartet.Zugestimmt haben SPD, Grüne, FDP/FW und CDU. Günter Schork (CDU)meinte, seine Fraktion trage die Ge-bührenerhöhung mit. Nach demSchutzschirmvertrag müsse der Zu-schuss aber noch vermindert wer-den. Jeder weiß was das heißt!

Notdienstzentrale sollgeschlossen werdenStadtverwaltung schläft

schnitt stimmt wieder. Toll! Die Statis-tik-Bürokraten können beruhigtschlafen, aber das Problem bleibtbestehen: Die Bevölkerung leidetweiter unter Ärztemangel.Die Reaktion bei Urhahn und Becker,bei SPD, den Grünen; bei FDP undCDU? Null.Eine gute Stadtverwaltung ist eineVerwaltung, die für ihre Bürgerinnenund Bürger kämpft, hieß es einmal.Unsere aber schnarcht.Wir fordern von der Stadt, dass dieGesundheitskommission schnell-stens zusammenkommt und aktivwird.Wir sagen erneut: In einer Kommunehat die Stadtverwaltung und dasStadtparlament zweifellos die Aufga-be, sich um die ärztliche Versorgungvor Ort zu kümmern - auch wenn dasandere Parteien anders sehen.

Bildung wird teurerKreisvolkshochschulehebt Gebühren umknapp 17% an

Tag des offenen Denkmals

Am Sonntag, 8.9.2013, ist der„Tag des offenen Denkmals“.

Das diesjährige Motto:„Unbequeme Denkmäler".

Die Stadt Mörfelden-Walldorfbeteiligt sich daran mit derKZ-Außenstelle Walldorf,

die zwischen 12 und 18.15 Uhrmittels Vorträgen, Führungen,

Collagen und Lesungenvorgestellt wird.

Wählbar:

Die Direktkandidatender Linken für den Landtag Peter Ortler (l.)

und für den Bundestag Gerd Nagel (r.)

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Anfrage derDKP/LL-StadtverordnetenfraktionMörfelden-Walldorf

Soll auch in unserer Stadt mit Warn-schildern auf Radarmesseinrichtun-gen hingewiesen werden?Noch vor der Landtagswahl sollennach dem Willen des Hessischen Ver-kehrsministers flächendeckendWarnschilder vor fest installiertenRadargeräten angebracht werden,die es auch in unserer Stadt gibt.

Wir fragen den Magistrat:

1. Ist beabsichtigt, solche Warnschil-der auch im Stadtgebiet von Mör-felden-Walldorf aufzustellen?

2. Gibt es eine schriftliche Aufforde-rung dazu aus dem Verkehrsmi-nisterium oder von anderer Stelle?

3. Wenn ja, mit welchen Kosten ist zurechnen und wer kommt für dieseKosten auf?

Anfrage derDKP/LL-StadtverordnetenfraktionMörfelden-Walldorf

Wird Wasserentnahme und Dünger-einsatz in der Feldgemarkung kon-trolliert?

In verschiedenen Bereichen der Feld-gemarkung von Mörfelden-Walldorfwerden zunehmend Anbauflächen„beregnet“. Ebenso wird in großemUmfang auf Grünland und Ackerflä-chen z.T. übelriechender „Kompost“gelagert und ausgebracht. Beides sollauch in „Wasserschutzgebieten“ derFall sein.

Wir fragen den Magistrat:

1. In welchem Umfang wird in derGemarkung Wasser zur „Bereg-nung“ von Ackerflächen entnom-men?

2. Ist dem Magistrat bekannt, ob dieWasserentnahme in allen Fällengemeldet ist und wird das kontrol-liert?

3. Ist dem Magistrat bekannt, ob dielandwirtschaftliche Nutzung derGrundstücke und die Wasserent-nahme im Einvernehmen mit denEigentümern erfolgt?

4. Ist das Lagern und Ausbringen vonKompost in der Feldgemarkunguneingeschränkt erlaubt, d.h. auchin geschützten Landschaftsberei-chen und Wasserschutzgebieten?

5. Ist dem Magistrat bekannt, in wel-chem Umfang und wo in der Feld-gemarkung Dünger welcher Artauch immer gelagert und ausge-bracht wird?

6. Wie wird das in geschützten Land-schaftsbereichen und Wasser-schutzgebieten kontrolliert?

Kommunales

Das „Bündnis Bertha ohne Militär“ schreibt uns zur Beteiligung desBürgermeisters von Mörfelden-Walldorf an der Kampagne „Bürger-meister für den Frieden“ u.a.:

Mehr als 400 Bürgermeister in unserem Land fordern zusammen mit denRepräsentanten von weltweit 5.664 Städten in 157 Ländern die Abschaffungvon Atomwaffen. Wie wir der Presse entnehmen konnten, beteiligt sich unserBürgermeister an dieser Kampagne. Das begrüßen wir als Bündnis örtlicherOrganisationen, der ev. Kirche, Parteien und Gewerkschaften, das Militärwer-bung an der „Bertha-von-Suttner-Schule“ abschaffen will, sehr heftig!Nachdem die Schulkonferenz einer Schule, die den Namen der bedeutendenFriedenskämpferin trägt, sich für Militärwerbung an unserer Schule ausgespro-chen hat und auch die Mehrheit der örtlichen Parlamentarier nicht den Mutfand, sich gegen die Militarisierung der Schule und damit der ganzen Gesell-schaft einzusetzen, ist das ein Schritt in die richtige Richtung!Die meisten Bewohner unserer Stadt haben den Krieg nicht erlebt. Alle, die dieBombennächte des 2. Weltkrieges mitmachen mussten, wollten nie wiederKrieg. Den Frieden zu erkämpfen, bedarf es Mut. Dass deutsche Militärs heutewieder weltweit Tod und Verderben bringen können, ist auch Ergebnis derrelativen Schwäche der Friedensbewegung. Die Kräfte der Dummheit, derGleichgültigkeit und des Kriechertums werden unterstützt von der Rüstungsin-dustrie, dem Bankkapital und den mit ihnen wirtschaftlich und politischverbundenen Medien und Parteien. ... Nachdem von unserer Stadt in derVergangenheit wichtige Impulse für den Frieden ausgegangen waren, habenuns die Entwicklungen an der Schule und im Parlament in den letzten Jahrentief entsetzt. Warum wurden z.B. die Schilder „Atomwaffenfreie Zone“ sang-und klanglos abmontiert? Jetzt haben wir offenbar einen neuen Verbündeten.Herr Bürgermeister, willkommen in den Reihen der Friedenskämpfer!

18.00 UhrKranzniederlegung amAllende-Platz in Mörfelden

Kurzrede und kultureller Beitrag

19.30 UhrVeranstaltung im KuBamit: Dieter Hooge(ehem. Landesvorsitzender desDGB Hessen)

Patricio Padilla & Natalia Carossi

Bilder von Dietmar Treber

Eintritt: Solidaritätsbeitrag

Veranstalter:Chile-Komitee Mörfelden-Walldorf

Wer interessiert sich fürKommunalpolitik?

Wer möchte helfen, den„blickpunkt“ zu verteilen?

Kontakt:[email protected]

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Der Sender im WaldNach den Berichten von Edward Snow-den gibt es jeden Tag neue Meldun-gen über den bekanntgewordenenAbhörskandal.Es wird vertuscht und gelogen. Faktist: Keiner weiß, wie viele E-Mails undTelefonate der US-Geheimdienst aus-späht.Wir wissen nur, es wird „ausgespäht“.Aber auch der Bundesnachrichten-dienst greift im großen Stil Datendeutscher Netznutzer ab. Auch dieInternetprovider unterstützen dieGeheimdienste beim Daten schnüf-feln. Mittlerweile ist bekannt, wie Ge-heimdienste und Militärs arbeiten.Man kann weltweit Handys orten, ab-hören oder den Besitzer durch eineDrohnenrakete töten.Brisant ist auch die bekanntgewor-dene Industriespionage. Früher einmühsames Geschäft, heute wird offi-ziell „abgeschöpft“.In Deutschland gibt es noch viele Mi-litär- und Geheimdiensteinrichtungender USA. Beispiele: bis 2004 Bad Aib-ling (heute BND), die neuen Einrich-tungen in Wiesbaden, der „DaggerComplex“ in Griesheim aber auch ganzin der Nähe im Egelsbacher Wald (wirberichteten im „blickpunkt“, Nr. 455im Nov. 2008 - siehe http://www.dkp-mw.de).Geht man von Walldorf auf der Stein-grundschneise Richtung Osten,kommt man schnell zum Spionage-Komplex der CIA.(Gut zu sehen unter:www.bing.com/maps/mörfelden-walldorf).

Im kalten Krieg nahmen viele alles hin- die US-Air-Base und das schwerbe-

wachte US-Waffendepot im Lange-ner Wald.Aber mittlerweile darf man doch wohlfragen: Warum werden diese US-Spi-onagezentren hier geduldet?Wer die weltweiten kriegerischen Ver-wicklungen der USA im Kampf umEinfluß und Rohstoffe sieht, wer vonder Zunahme der Industriespionageweiß, kann sich die Frage selbst be-antworten.Die Frage nach der territoritalen Inte-grität - also die einfache Frage: washaben die Amis hier eigentlich zu su-chen? - sollte trotzdem gestellt wer-den, ohne dass einem gleich Antia-merikanismus vorgeworfen wird.Immerhin, da den Amerikanern vie-les zu teuer wurde, hat man „abge-rüstet“. Von einst HunderttausendenSoldaten der US-Army in Europa sind40.000 übrig geblieben.Doch der Stützpunkt imWald wurde nicht ge-räumt, sondern ausge-baut. Die mysteriöse US-Funkstation wurde aufge-rüstet. Offiziell dient dieAnlage zur Kommunikati-on der US-Streitkräfte. An-dere vermuten dahintereine Agentenfunkanlageoder mehr.Von außen kann man allesbesichtigen.„Danger. High Voltage. Re-stricted Area“, warnt einSchild am Maschendraht-zaun. Das Security-Autodreht Runden um das Are-al und bewacht es.Stacheldraht und schwenk-bare Kameras sichern dasverborgene Antennen-feld.

In Wiesbaden und den Rathäusernweiß man nichts. Im Rathaus in Egels-bach ist man ratlos: „Die Gemeindehat bei der US-Armee nachgefragt,was da vorgeht, aber da ist nichts zuerfahren“,stand in der Presse.In unserem eigenen Rathaus habenwir gar nicht erst nachgefragt. DieAntwort wäre gleichlautend.

Über den Abhörskandal kann manvor allem im Bundestagswahlkampftrefflich streiten. Wichtiger wärenkonkrete Maßnahmen. Alle Stütz-punkte der US-Geheimdienste inDeutschland gehören geschlossen.Wer empört ist über den Abhörskan-dal, sollte weiter denken. Es ist Zeitzum Nachdenken und Handeln aufallen Ebenen der Politik.

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Folgenden Antrag hat die DKP/LL zur Septembersitzung der Stadtverord-netenversammlung eingebracht. Bemühungen um einen gemeinsamenAntrag aller Fraktionen waren erfolglos geblieben.Wir halten eine parlamentarische Aussprache in dieser für die Stadt und ihreBevölkerung wichtigen Angelegenheit für unverzichtbar. Hier müssenSPD, Grüne und CDU öffentlich "Farbe bekennen".

In Wiesbaden parteiübergreifend füreine bessere Finanzausstattung derStadt eintreten.

Die DKP/LL-Fraktion stellte einen Antragin dem es heißt:„Noch im laufenden Jahr - möglichstvor der Landtagswahl - gibt es eineSondersitzung der Stadtverordne-tenversammlung unserer Doppel-stadt. Einziger Tagesordnungspunktist die Finanzsituation unserer Stadtund die unzureichende Finanzaus-stattung der Kommunen durch dasLand.Der erste Teil dieser Sondersitzungfindet als symbolische Veranstaltungin Wiesbaden auf dem Schlossplatz*-in der Nähe des hessischen Landtags- statt.Anschließend beginnt in unsererDoppelstadt die offizielle Sitzung derMandatsträger. Hier wird eine inter-fraktionell erarbeitete, gemeinsameResolution zum Thema verabschie-det.“* Die Bannmeilenmodalitäten sind zu berücksichtigen

In der Begründung heißt es u.a.:Die Finanzsituation unserer Stadt hat sichin den letzten Jahren wie die nahezu allerhessischen Städte und Gemeinden be-sorgniserregend verschlechtert. Immermehr Pflichtaufgaben wurden in der Ver-gangenheit von oben nach unten, alsovom Land in die Kommunen verlagert.Egal wie sorgsam Kommunalpolitikerplanen, egal wie gründlich die Kämmererrechnen, das Geld reicht nie. Die meistenStädte und Gemeinden sind hoch ver-schuldet. Der „Schutzschirm“ führt vorallem zu erheblichen Mehrbelastungender Einwohnerinnen und Einwohner.Erst kürzlich hat der Hessische Staatsge-

Was wird aus demWertstoffhof?

Unsere Anfrage vom 10. Juni, ob dortdie „Privatisierung“ vorbereitet wird,wurde bis jetzt nicht beantwortet.Spätestens Ende August rechnen wirdamit. Inzwischen hat man öfter Per-sonal mit „Frassur“-Warnwesten aufdem Wertstoffhof arbeiten sehen. Istdas die Zukunft? Wir sind auf die Ant-worten gespannt.

Gerüchte um die Kläranlage

Unruhe gibt es bei den Beschäftigtender Kläranlage. Man hört von Schlie-ßung und/oder Verkauf.Fakt ist wohl, dass in der Stadtverwal-tung „alternativ“ geprüft wird, ob diestädtischen Abwässer zur Klärungnach Frankfurt geleitet werden könn-ten. Geklärt werden soll, ob die Stadtso billiger wegkommt, als wenn mandie notwendige Sanierung der Klär-anlage finanziert. Wer so etwas prüft,zieht den „Ausverkauf“ der Stadt inBetracht. SPD und Grüne solltenschleunigst mal erklären, wohin siedie Stadt steuern wollen.

Das RP „regiert“ die Stadt

Der „Schutzschirm“ hat Folgen. Dasbekommen zurzeit gerade wieder dieStadtwerke zu spüren, denen dasRegierungspräsidium (RP) die Geneh-migung der Aufnahme eines Darle-hens verweigert hat. Den Bürgermeis-ter und den Ersten Stadtrat scheinenderartige Eingriffe in die KommunaleSelbstverwaltung nicht besonders zustören. Aber sie haben auch nach derUnterzeichnung des „Schutzschirm-vertrags“ immer noch die politischeVerantwortung in der Stadt - auchwenn sie immer öfter so tun, als wä-ren ihnen die Hände gebunden. Siesollten schon mal langsam darübernachdenken, was sie machen, wennvom RP der erste Verkauf städtischenEigentums „angeordnet“ wird?

Die Folgen des„Schutzschirms“

Alle reden von der Finanzmisere derKommunen - wir auch !

Wir freuen uns über jede Spende für den „blickpunkt“.Wir danken allen, die uns wieder ein Spende überwiesen haben.

All

richtshof in einem Grundsatzurteil ent-schieden, dass den Kommunen mehr Geldfür ihre Pflichtaufgaben durch das Landzusteht.Weil sich nur Reiche eine arme Kommuneleisten können, ist eine sofortige Umver-teilung zugunsten der Städte und Ge-meinden notwendig.In einer gemeinsamen Erklärung, diebeispielsweise im Ältestenrat abgestimmtwerden könnte, soll die Stadt Mörfelden-Walldorf diese Forderungen zum Aus-druck bringen.Durch die symbolische Veranstaltung inder Landeshauptstadt und die Beschluss-fassung in einer anschließenden Sonder-sitzung soll ein klares, öffentliches Signalgegen die Finanzpolitik der HessischenLandesregierung gesetzt werden.Der Bürgermeister unserer Stadt wirdgebeten, in der Bürgermeisterdienstver-sammlung auf diese Aktion hinzuweisenund andere Städte und Gemeinden zuähnlichen Aktivitäten zu ermuntern.Auch über den Landkreis Groß-Gerauhinaus sollte diese Aktion bekannt ge-macht und zur Nachahmung empfohlenwerden.

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Für ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 UhrTerminal 3 soll nochgrößer werdenDer Bund für Umwelt und Natur-schutz Deutschland (BUND) wehrtsich. Statt einer Genehmigung imSchnellverfahren für ein umgeplan-tes und größeres Terminal fordertder BUND den Verzicht auf das drit-te Terminal im Süden des Frankfur-ter Flughafens. Der BUND: „Dasneue Terminal ist unnötig. Da diePassagierzahlen kaum noch stei-gen, besteht noch auf Jahre hinauseine ausreichende Abfertigungska-pazität.“

Obwohl die Ausbauplanung amFrankfurter Flughafen sich auch hin-sichtlich der Passagierentwicklungals Fehlplanung erweist, will dieFraport AG offenbar im Schnellver-fahren eine Vergrößerung des Ter-minals 3 um 35.000 Quadratmeternoch vor der Landtagswahl und voreinem möglichen Regierungs-wechsel durchsetzen. Der BUND hatsich in einer umfangreichen Ein-wendung gegen die geplante Plan-

Wo gibt es noch Stille?Manchmal im Urlaub erleben wirsie noch. Stille. Irgendwo Pferde-getrappel, Blätterrauschen.Das wird es in unserer Gegend nichtmehr geben. Aber, muss es immerlauter werden, immer mehr Krach?Lärm wird zu Recht zunehmend eingroßes Thema. Vier von zehn Deut-schen fühlen sich durch den Stra-ßenverkehr belästigt, jeder fünftevon Flugzeugen.Forscher enträtseln, wie Krach derGesundheit schadet. Ständig kom-men neue erschreckende Ergeb-nisse.Auch die Sorge vor dem Wertver-lust ihrer Häuser treibt die Krach-geplagten um und zudem die Angstvor Herzinfarkt, Schlaganfall undDepression. Tausende Tote zählenmanche Experten als Opfer desDauergetöses.Die Stille verschwindet zusehends.Während die Geräuschquellendurch technische Verbesserungenoftmals leiser werden, nimmt dieVerkehrsmenge ständig zu, stilleFlecken schrumpfen.Viel mehr sollten es sein bei denDemonstrationen gegen den Lärm.

Man weiß es schon lange. Aus Kies kann man viel „Kies“ machen. Vor allem, wennGroßbaustellen anstehen,wie z.B. das Teminal 3, lecken sich die „Waldfresser“ dieLippen. Jetzt hat man Sehring erneut erlaubt, auf 63,7 Hektar Fläche Sand und Kiesabzubauen und den dort stehenden Wald zu absägen. Auch das hiesige Sandstein-werk Dr. Blasberg will erweitern und Wald roden.Erneut zeigt sich, Naturschutz und Lebensqualität werden leicht den Kapital-interessen geopfert. Dafür finden sich auch immer „unabhängige“ Richter. Als mitder Vernichtung des ersten 8-Hektar-Geländes der Bau der Startbahn/West einge-läutet wurde, war hier die Hölle los. Bei 63,7 Hektar ... man könnte resignieren.

Schallschutz beantragenWer in der Nacht- oder/und Tag-schutzzone des Flughafens liegt,kann beim RegierungspräsidiumDarmstadt Schallschutz beantra-gen. Von der Internetseite des Re-gierungspräsidiums ist ein An-tragsformular ausdruckbar. Na-türlich erhält man den Antrag auchper Telefon oder Brief. Die Stadt-verwaltung gibt ebenfalls Aus-kunft über die Antragsberechti-gung. Nachdem der Antrag ge-stellt ist, kommt jemand von derBehörde und begutachtet die Im-mobilie. Bezuschusst werden vorallem Schlafräume. Also Erkundi-gungen einholen und Antrag stel-len.

änderung ausgesprochen und dieEinleitung eines förmlichen Plan-feststellungsverfahrens mit dergesetzlich garantierten Öffentlich-keitsbeteiligung gefordert.Die beabsichtigte Umplanung miteiner größeren Terminalfläche seieine Provokation, weil die Passa-gierentwicklung auch langfristigviel langsamer steigen werde, alsdie Fraport es im Planfeststellungs-verfahren angenommen habe.Die bisherige Planung hat sich alsFehlplanung erwiesen, denn diePrognose der Passagierentwick-lung wird dramatisch verfehlt. Stattder für das Jahr 2010 prognostizier-ten 60,7 Millionen Passagiere flo-gen nur 53 Millionen Menschenüber Frankfurt. Der BUND: „Ein nochstärkerer Prognosefehler ist kaumvorstellbar.“Die Planung und der Bau des Termi-nals 3 gehören schnellstens ge-stoppt! Zumal der Bodenverbrauchgewaltig ist, der Flughafen immernäher an unsere Stadtgrenze rücktund der Boden- und Flugverkehrletztlich zunehmen wird.

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Unser Lexikon

Herausgeber: Deutsche Kommunistische Partei (DKP), Mörfelden-Walldorf - Verantwortlich für den Inhalt: Rudi Hechler, Hochstraße 22, Mörfelden, Tel. 22362 - [email protected] - www.dkp-mw.de

Schbrisch

Stadtgeschichten

De Mensch mussgequeeld

werrndamit er

gäärn schderbt.

KuBaVeranstaltungenim KulturbahnhofMörfeldenFreitag, 06.09.2013 - 20 UhrCocktailabend „KuBa Classics“

Freitag, 13.09.2013 • 20 UhrKonzert Markus Striegel & die anonymen Pentafoniker

Samstag, 14.09.2013 - 20 UhrKonzert: Ukulelenorchester

Sonntag, 15.09.2013 - 19 UhrLesung mit Hilde Schramm: Meine Lehrerin Dr. Dora Lux

Donnerstag, 19.09.2013 - 20 UhrRettet das Vinyl

Freitag, 20.09.2013 - 20 UhrFilmabend

Samstag 21.09.2013 - 20 UhrEine jüdische Zeitreise mit Dany Bober

Mittwoch. 25.09.2013 - 14:30 UhrAktiver Nachmittag „Wer rastet der rostet“

Freitag, 27.09.2013 - 20 UhrQuizabend

Samstag. 28.09.2013 - 16 UhrStrickStickKickab 20 Uhr Vinyl Special mit Franz Urhahn

Das heutige Bild ist, was die technische Qualität anbelangt, kein besonders gelungenes Exemplar.Aber wer hatte im Jahre 1926/27, also vor 87 Jahren, als das Foto aufgenommen wurde, schon einenFotoapparat und welche Qualität hatte dieser? Mit ziemlicher Sicherheit entstand die Aufnahmeauf der Baustelle des Mörfelder Waldschwimmbades, da es auf der Rückseite des Bildes vermerkt ist. Die etwa40 Buben, im Alter von vielleicht sieben bis zehn Jahren, einige davon nackt, wagten es, sich in der Baugrubedes künftigen Schwimmbeckens abzukühlen. Da die Kinder so ziemlich ein Alter haben, ist anzunehmen, dassein Lehrer den Besuch erlaubte und auch das Foto schoss.Der kluge Entschluss der Mörfelder Gemeindevertreter, mehrheitlich getragen von Sozialdemokraten undKommunisten, zum Bau des sogenannten „Schwimm-, Luft- und Sonnenbades“ war in der damaligen Zeitschon sensationell und vorausschauend. Mörfelden hatte damals 4500 Einwohner. Es entstand ein Beckenvon 100x25 Metern abgeteilt für Schwimmer, Nichtschwimmer und Kinder mit einem 5 Meter Sprungturm,Umkleidekabinen sowie Liege- und Spielplätzen. Das Bad wurde am Pfingstsonntag des Jahres 1928eingeweiht und von der Bevölkerung und den Vereinen gut angenommen. Der Eintritt betrug 20 Pfennige undSchulklassen hatten freien Eintritt. Kinder und Erwachsene konnten jetzt Schwimmen lernen. Es gab großeSportveranstaltungen und Sommernachtsfeste mit Schwimmwettkämpfen, Wasserballturnieren, Turm-springen, sowie Figuren- und Fackelschwimmen.